Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Nürnberger Land Nr. 2/2008

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, es gibt Dinge, die erschließen sich uns erst, wenn wir sie mit der Lupe betrachten oder mit einer Makroobjektivkamera um - zugehen verstehen. Mit den Rentierflechten auf den weni- gen, vom Sandabbau verschon - ten Sanddünen in unseren Kiefernwäldern haben wir auf diese Weise Bekanntschaft ge- standort der Flechten, zum Ein- Warum der zuständige Forst- macht und waren von ihrer satz; ebenso in den moorigen betrieb Nürnberg monatelang Vielfalt und Schönheit über- Dünentälern, wo es zerstöreri- sein Fehlverhalten verteidigte rascht. sche Spuren hinterließ. und erst die Naturschutzbehör- den mit Bußgeld drohen muss- Nicht umsonst wurde dem Sel- Abgesehen davon, dass die ten, um ihn wenigstens zum tenheitswert und der Schutz- Holzernte auf diesen Flächen Wegräumen des Astmaterials würdigkeit dieser kuriosen sowohl ökologisch als auch öko- zu bewegen, bleibt sein Ge- Lebensgemeinschaften aus Pil- nomisch völlig unsinnig war, heimnis. zen und Algen im Jahr 2000 blieb auch noch das gesamte mit der Ausweisung des Natur- Kronen- und Astmaterial auf Das geheimnisvolle Leben der schutzgebietes „Flechten-Kie- dem streng geschützten Flech- Flechten dagegen werden wir fernwälder südlich “ tenareal liegen. Dies führt zu mit Ihnen zusammen, wenn Rechnung getragen. einem Nährstoffeintrag in den Sie mögen, im kommenden Boden, den die Flechten nun Jahr im Wald vor Ort unter die Doch genau hier gab es eine mal überhaupt nicht vertragen. Lupe nehmen. Übrigens: nicht Menge Ärger im letzten Jahr. nur der drei Arten, die Sie auf Ausgerechnet auf Geheiß der Wir sahen daher in dem vorge- dem Bild entdecken können, zu vorbildlichem Handeln ver- nommenen Eingriff eine mas- sondern der über 30 Arten! ! pflichteten Bayrischen Staats- sive Gefährdung schutzbe- forsten kam zur Holzernte dürftiger Gebiete und amtlich schweres Gerät auf den Dü- gesprochen einen strafrecht- Ihre Christiane Matern nenrücken, dem Lieblings- lich relevanten Tatbestand. Nr. 2/2008 Seite 2

Margarete-Meyer-Haus Nur munter hereinspaziert... Gebänderter Pinselkäfer, Schwar- führer fungierte. Allseits Be- niederließen, andere gingen zer Moderkäfer, Gewöhnlicher wunderung erfuhren auch die auf Fotosafari und die Kinder Taumelkäfer? Es gibt sie tat- diversen Natur-Kunstwerke, mit hantierten mal wieder mit Be- sächlich alle drei, aber welcher denen der Garten im letzten geisterung mit Keschern am Gartenteich. Als sich am Abend die Garten- tore wieder schlossen, waren wir ehrenamtlichen BN-Leute zwar etwas ermüdet von den zahlreichen Gesprächen den ganzen Tag über, aber die vie- len positiven Einträge im Gäs- tebuch ermunterten unsere Gemüter und gaben Ansporn zu weiteren Ideen und Aktionen. Ach so: jeder, der im Teich einen Käfer wie betrunken her- umtaumeln gesehen hat, rät- selt vielleicht, warum der das tut, aber er weiß jetzt, dass es sich nur um den „Gewöhnlichen Ein Wohlfühlgarten für Klein und Groß Taumelkäfer“ handeln kann. von ihnen ist denn nun der Was- serliebhaber? Mit diesen und weiteren Fragen rund um das Geschehen im Garten unserer Kreisgeschäftsstelle durften sich die ca. 200 Besucher an einem sonnigen Sonntag im Ju- ni befassen. Sie waren am mit- telfränkischen „Tag der offenen Gartentür“ aus der ganzen Re- gion herbeigeströmt und taten dies ganz offensichtlich mit Ver- gnügen, denn das weitläufige Gelände birgt ja auch eine Men- ge an schönen Überraschungen. Insektenhotel, Schaugarten, Benjeshecke, Pflanzendach, Albert Krauss hat künstlerische Akzente gesetzt Bienenhaus, Gartenteich usw. konnten erkundet werden, wo- Jahr bereichert wurde. Christiane Matern bei das Gartenquiz praktischer- Manche Gäste fühlten sich so weise gleichzeitig als Garten- wohl, dass sie sich gemütlich Nr. 2/2008 Seite 3

Gentechnik Im Mai zur Demo nach Bonn Eine fünfköpfige Delegation der Kreisgruppe machte sich im Mai an Pfingstsonntag auf nach Bonn zu einer internationalen Großdemo. Buntgemischte Gruppen aus der ganzen Welt versammelten sich auf den Rheinauen, um zu demonstrie- ren…. - für den Erhalt der regiona- len Vielfalt - gegen globa- le Monokulturen und weltweites Bauernsterben - für das Menschrecht auf ausreichende Ernährung, gegen Agrarsprit und inter- Von der Fröhlichkeit der Afrikaner. . . nationale Rohstoff- Speku- lation In Bonn stand bei den Verhand- nier, Monsanto und Syngenta - für Selbstbestimmung von lungen die Kontrolle der „ge- erheben Patentansprüche auf Verbrauchern und Landwir- netischen Ressourcen“ im Saatgut, ganze Pflanzen und ten, gegen gentechnische Vordergrund. zunehmend auch auf das Erb- Experimente mit unserem Essen und unserer Umwelt - für freien Austausch von Saatgut und Wissen, ge- gen Biopiraterie und Paten- te auf Lebewesen

Der Anlass:

Vom 12. bis zum 30. Mai tagte in Bonn die 9. Artenschutzkon- ferenz der Vereinten Nationen, bei der 5000 Regierungsvertre- ter aus 190 Staaten zusammen- kamen, um über den Erhalt der Biologischen Vielfalt weltweit zu beraten. Die UN-Konventi- . . . ließen sich auch die Vertreter aus dem Nürnberger Land on für die Biologische Vielfalt anstecken wurde 1992 auf dem Umwelt- gipfel in Rio beschlossen. Bis gut von Nutztieren. Biologische 2010 soll ein globales Netz an Biopiraterie der Konzerne Vielfalt ist für diese Konzerne Schutzgebieten gebildet sein, nur ein lukrativer „Rohstoff“. um das Aussterben von Tieren Chemie- und Gentechnikunter- Je knapper er wird, desto wert- und Pflanzen zu stoppen. nehmen wie Bayer, BASF, Pio- voller wird es für die, sich das Nr. 2/2008 Seite 4

Gentechnik

Gesundheit droht auch von der Gentechnik. Daher sollten in Bonn auch weltweit verbindli- che Mindeststandards beim Umgang mit gentechnisch ver- änderten Organismen aufge- stellt und eine international gültige Haftungsregelung ein- geführt werden. Das Ergebnis war wieder ein- mal mager: Es wurde lediglich beschlossen, überhaupt ver- bindliche Regelungen einzufüh- ren, die Ausgestaltung soll dann in zwei Jahren in Japan beschlossen werden. Hoffent- Noch Fragen??? lich geben die Japaner ihre Blo- „geistige Eigentum“ an Genen Schatz an alten Arten und Sor- ckadehaltung dann auf und und Organismen zu sichern. ten mit symbolischen Trinkgel- vielleicht sitzen dann auch - dern abgespeist, um deren dank Obama - die Amerikaner Trinkgeld für die Armen Höhe seit Jahren gefeilscht wird. mit am Tisch.

Die traditionellen Hüter der Viel- Weltweite Mindeststan- Christiane Matern falt in indigenen und bäuerli- dards (nicht nur für die Fi- chen Gemeinden, vor allem in nanzen! ! ) überfällig den Ländern des Südens, wer- den für ihren genetischen Schaden für Ökosystem und Nr. 2/2008 Seite 5

Kreisgruppe

BN-Jahreshauptversammlung 2008

Ein Mammutprogramm war zu Souverän erläuterte Schatz- jedes Jahr wurden langjährige bewältigen auf der Jahreshaupt- meister Peter Pflügner die Fi- Mitglieder zum Gruppenfoto versammlung der BN-Kreisgrup- nanzen der Kreisgruppe. Wie gebeten und ihnen von der Vorsitzenden der Dank für ihre Treue zum BN übermittelt. Ein herzliches Dankeschön richte- te Matern auch an ihre Mitar- beiterinnen Heidi Freier und Heide Frobel, ebenso wie an Eckhard Schulz, der nicht mehr für den Stellvertreterpos- ten kandidierte. Christiane Matern stellte sich erneut zur Wahl als Vorsitzen- de und so gingen unter der Leitung des Landesbeauftrag- tem Richard Mergner die Neu- wahlen zügig über die Bühne. Dem neuen Kreisvorstand (von re. nach li. ) gehören an: Mergner kommentierte da- Heide Frobel, stellvertr. Vorsitzende und Delegierte, Albert nach aufrüttelnd die Gescheh- Krauss, Delegierter, Ursula Siebenlist, Schriftführerin, nisse über den Tellerrand des Benjamin Stockmayer, Beisitzer, Horst Crome, stellvertr. Vorsitzender, Peter Pflügner, Schatzmeister und Landkreises hinaus, insbeson- Ersatzdelegierter, Christiane Matern, Vorsitzende, Gilbert dere die Erwartungen des BN Münich Ersatzdelegierter. Nicht auf dem Foto:Gerhard an die neue Staatsregierung. Schütz und Sophie Wurm, Beisitzer, Friedemar Heinze, Kassenprüfer pe Nürnberger Land im Landgasthof Löhner in Diepers- dorf. Den Jahresrückblick teil- ten sich Christiane Matern und Heide Frobel auf. Bei ihren Be- richten wurde wieder einmal die ganze Bandbreite der BN- Aktivitäten deutlich, die vom Einsatz gegen Agrogentechnik und Waldfrevel bis hin zu den Aktivitäten zu Klima und Ernäh- rung, Bauleitplanung, Land- schaftspflege, Flurbereinigung etc. reichen, die vielfältige Ar- beit mit Kindern und Jugendli- Die bronzene Nadel für 20 bzw. die silberne Nadel für 30- chen, das Krötensammeln, jährige Mitgliedschaft hatten sie bereits erhalten, dass sie Vorträge und Exkursionen an der Jahreshauptversammlung persönlich teilnahmen, hat nicht zu vergessen. uns ganz besonders gefreut. Nr. 2/2008 Seite 6

Kreisgruppe

Zu guter Letzt stand noch ein Vortrag von Dr. Ralf Straußber- ger über die „Schönheit und Vielfalt der Flechten-Kiefern- wälder im Landkreis“ auf dem Programm. Doch dank der Fülle des Bild- materials, das die vielfältigen und unterschiedlichsten Akti- vitäten der BN-Kreisgruppe ver- deutlichte, wurde es ein spannender Abend und das Pu- blikum war aufmerksam und beifallfreudig bis zuletzt.

Christiane Matern Nr. 2/2008 Seite 7

Umweltbildung

Die Vogel-Pisa-Studie

Bayerische Schüler kennen im- vögeln befragt. Daneben ga- rade öko-optimistisch: Im Durch - mer weniger Gartenvögel ….vie- ben die Schüler auch Auskunft, schnitt kennen die Kinder vier le junge Menschen haben von woher sie die Arten kennen, Vogelarten, acht Prozent kön- der Natur ein nur sehr be- wie interessant sie Vögel fin- nen nicht einen einzigen Vogel schränktes Wissen …..die Na- den und wie oft sie sich in der richtig bestimmen und nur 1% tur verschwindet immer stärker Natur aufhalten. Die ausge- können alle 12 Arten benen- aus dem alltäglichen Horizont. wählten Vogelarten stammen nen. Der häufigste Gartenvo- So oder ähnlich lauteten die von Naturfreunden, die jedes gel in Bayern, der Hausspatz, Schlagzeilen, als Ende April in Jahr im Mai eine Stunde lang ist nur noch einem Drittel be- den Medien kannt. Den die Ergebnisse Buchfinken mit der sog. Vogel- seinem präg- Pisa-Studie ver- nanten Gesang öffentlicht wur- kann nur jeder den. Wie steht Zwanzigste es mit der Ar- identifizieren. tenkenntnis Bei der Studie und wer ver- stellte sich her- mittelt sie? aus, dass Ar- Fasziniert heu- tenkenntnis te die Natur auch ein Bil- und die Vogel- dungsindikator welt unseren ist. In der 7. Nachwuchs Klasse der nicht mehr? Hauptschule Diese Fragen kannten die beleuchtet Pro- Schüler drei, in Der Kernbeißer, an seinem kräftigen Schnabel leicht zu fessor Zahner erkennen der Realschule von der Fach- 4,4 und im hochschule Weihenstephan mit Vögel in ihrem Garten beob- Gymnasium 5,7 Vogelarten. Je einer Studie zur Vogelarten- achten und zählen und dann höher die Schulbildung, desto kenntnis. Hier einige Fakten aus dem Landesbund für Vogel- mehr Vögel kennen also die dem Projekt, das in Anlehnung schutz melden („Stunde der Schüler. an den weltweit größten Schul- Gartenvögel“) Aus dieser Liste leistungstest „Pisa“ als „Vogel- wurden folgende Arten ausge- Woher kennen Schüler Vö- Pisa-Studie“ firmierte. wählt: Amsel, Buchfink, Bunt- gel? . specht, Elster, Gimpel, Grün- Der Test fink, Hausspatz, Kleiber, Kohl- Am besten schneiden im Ver- meise, Rotkehlchen, Star und gleich der Wissensquellen die 3228 bayerische Schüler aus Zaunkönig. Schüler ab, die ihre Artenkennt- allen Regierungsbezirken von nisse von Eltern und Verwand- der Grundschule bis zum Gym- Das Ergebnis ten erworben haben. Die nasium wurden zu ihrem Wis- Schule steht zwar an erster sen zu 12 häufigen Garten- Das Ergebnis stimmt nicht ge- Stelle, erreicht aber nur den Nr. 2/2008 Seite 8

Umweltbildung

Durchschnittswert. Kinder, die chen Spöttern als Naturschutz- Wenn der Hausrotschwanz am angaben, ihre Vogelkenntnisse folklore abgetan, hat seine Heiligen Abend vor der Förren- über das Fernsehen erworben Berechtigung. Professor Zah- bacher Kirche sitzt, ist das ein zu haben, erreichten unter- ner glaubt, dass dieser Spruch sichtbares Zeichen für den Ein- durchschnittliche Werte. Kin- das Kernproblem, die Betrof- fluss des Klimawandels in un- der aus Großstädten erkannten fenheit zum Ausdruck bringt. serer Heimat. „Das Verständnis weniger Vögel als die vom Land. Dem kann ich nur zustimmen. der Zusammenhänge nimmt In der Studie werden auch die Ich bin traurig und betroffen, mit der Artenkenntnis zu. Das methodischen und didaktischen weil seit einigen Jahren in mei- sollten wir unseren Kindern Prinzipien für den erfolgreichen nem Garten die Zaungras- nicht vorenthalten“, so Zahner. Erwerb von Wissen über Vogel- mücke, der Buchfink und der arten aufgezeigt. Dabei spielt Girlitz nicht mehr brüten. Ich Gerhard Schütz etwa die Begeisterung des Leh- bin traurig über den Verlust der rers oder der Eltern für die Vo- Vielfalt. Das kann ich aber nur gelwelt eine große Rolle, sein, weil ich die genannten ebenso die Verwendung von Bewohner meines Gartens wirk- Vogelpräparaten oder der Ein- lich kannte. Aber ich freue mich satz von Geschichten – warum auch, wenn im Februar die Feld- heißt der Kleiber eigentlich Klei- lerche auf ber oder woher kommt der Na- den Reichene- me Grasmücke. So lag der cker Höhen Bekanntheitsgrad des Kleibers, wieder sin- der Vogel des Jahres 2006 in gend in den den Schulen, die diesen Vogel Himmel steigt in einem gemeinsam gestalte- oder die Kolk- ten Schaukasten vorstellten, raben quor- weit vor den anderen Schulen. rend über Zum Glück misst man heute mein Haus auch in den Ministerien der Ar- fliegen. Aus tenkenntnis wieder einen Bil- Artenkenntnis dungswert zu. Die Didaktik hat entsteht das sich geändert und im Zeitalter Wissen über von PC, Minikameras und Au- die Arten. tonavigationsgeräten oder Fo- Das macht toquiz im Internet lässt sich auch das Le- das Interesse an Artenkennt- ben reicher nis spielerisch wecken. Auch und lebens- Vogelstimmenexkursionen leis- werter. Wenn ten sicher einen Beitrag. man mehr kennt, be- Warum sollen junge Men- greift man schen Tierarten kennen? mehr, ist sen- sibler für die Der unter Naturschützern be- Veränderun- kannte Spruch „Man schützt gen in der nur, was man kennt“, von man- Landschaft. Nr. 2/2008 Seite 9

Ortsgruppe

Der Hutanger am Burgberg wird wieder beweidet

Die Idee kam von der Ortsgrup- wachsen, die die alten Riesen zen ergänzt. pe Burgthann des BN: viel- bedrängen. Neben ihnen sol- Die Maßnahme wird von den leicht schon im nächsten Jahr werden wieder Rinder auf den Hängen des Burgbergs wei- den! Natürlich musste Einiges zusammenkommen, um das Projekt zu verwirklichen. Ohne die Bereitschaft des Landwir- tes Gerhard Schrammel und seiner Familie, bei diesem Wag- nis mitzumachen, hätte es gar nicht begonnen werden kön- nen. Letztendlich aber zogen alle am gleichen Strick: Die Ge- meinde als Eigentümer der Grundstücke, der Landschafts- pflegeverein mit Dr. Rauen- busch an der Spitze und die Burgthann um 1 91 4 Forstverwaltung. Noch in diesem Jahr wird mit len nur wenige junge Eichen Burgthanner Bürgern sehr po- den Rodungsarbeiten begon- und die eine oder andere Lin- sitiv aufgenommen, auch weil nen, um die alten Eichen, die de oder Buche stehen bleiben. sich viele an ihre Jugendzeit er- früher alleine auf dem Anger Auch die Hecken am Rand sind innert fühlen. Auf jeden Fall, standen, weitgehend wieder in den Jahren zu Baumreihen da ist sich die OG sicher, wird freizustellen. Seit der Einstel- vor allem von Hainbuchen ge- Burgthann eine weitere Attrak- lung der Beweidung in den frü- worden. Sie werden „auf den tion bekommen. hen 60er Jahren sind viele Stock gesetzt“ und wo nötig schnellwüchsige Bäume ge- durch hochwertige Heckenpflan- Norbert Behr Nr. 2/2008 Seite 10

Ortsgruppe Burgthann

Naturschutzgerechte Heckenpflege – Theorie und Praxis

Die OG Burgthann hatte im Ok- die meisten Landwirte. Bau- ten Beispielen die Praxis be- tober zu dieser Veranstaltung mann erläuterte in seinem Vor- sprochen. in den Gasthof „Zum Ludwigs- trag den ökologischen Wert Den Erfolg der Veranstaltung kanal“ nach Schwarzenbach eingeladen. Die Idee kam von einem Landwirt, der N. Behr darauf hinwies, wie schlecht der Pflegezustand bei vielen Hecken ist. Ein Grund sei, dass viele Bauern gar nicht mehr wüssten, wie eine Hecke fach- lich richtig gepflegt wird und sie Angst hätten, mit Schutz- vorschriften in Kollision zu ge- raten. Daraufhin wurde mit dem He- ckenbeauftragten des Landkrei- ses Niels Baumann die Ver- anstaltung verabredet. Schon bei der Vorbereitung konnte Behr ein großes Interesse bei den Landwirten feststellen, die die zukünftigen Heckenpflegeprofis die als „Mustergebiet" ausge- wählte Dörlbacher Au bearbei- der Hecken, die Wichtigkeit re- kann man am besten an der ten. Die notwendigen Zu- gelmäßiger Pflege und stellte Resonanz feststellen: Niels Bau- stimmungserklärungen für die die qualitativen Unterschiede mann und Norbert Behr haben vorgesehenen Probeschnitte unserer Heckenpflanzen dar. nun alle Hände voll zu tun, um wurden in aller Regel sofort er- Besonders aufmerksam waren Formalitäten für die Förderan- teilt. Auch die Gemeinde, der die Zuhörer, als Baumann die träge zu erledigen. viele Grundstücke in dem Ge- Fördermaßnahmen im Detail biet gehören, zog voll mit. erläuterte. Norbert Behr Zur Veranstaltung kamen dann In der Dörlbacher Au wurden gut 30 Teilnehmer und davon dann an den dort vorbereite- Nr. 2/2008 Seite 11

Naturschutzzentrum Wengleinpark

Natur und Kultur im Wengleinpark neu erleben

Der Wengleinpark bei Eschen- den nun wieder Schafe und spä - zielle Themen zu vertiefen, bach präsentiert sich in neuem ter Rinder auf der Fläche. sind Arbeitsblätter. Diese wur- Gewand. Bayerns ältestes Na- Entlang des Wengleinwegs und den zwar speziell für Schulkin- turschutzgelände, das der des Hutangerwegs, die beide der der 3. und 4. Jahrgangs- Schwabacher Großindustrielle als Rundwege angelegt sind, stufe entwickelt, können aber Kommerzienrat Carl Wenglein wurden neue Informationsta- von jedermann genutzt wer- vor 80 Jahren schuf, wurde feln und Sitzmöglichkeiten auf- den. Unter www.wenglein- 2008 saniert, erweitert und in gestellt. park.de ist viel Wissenswertes ein Hutangererlebnisgebiet Ein neuer Aspekt im Hutanger- über das Hutanger-Erlebnisge- umgestaltet. biet Wenglein- Finanziell er- park zu er- möglicht wur- fahren und die de dies über verschiedenen eine EU-Förde- Printmedien rung im Rah- können herun- men der Ge- tergeladen wer- meinschaftsini- den. tiative LEA- Ab dem Früh- DER+ und jahr 2009 wird weitere Förder- das Natur- gelder von der schutzzentrum Sparkassenstif- Wengleinpark tung. wieder ein viel- Entstanden ist fältiges Veran- ein selbst er- staltungsprogra fahrbares Na- mm, u.a. mit tur- und Kul- einer Reihe turerlebnisge- von Führungen biet für alle Altersstufen und Erlebnisgebiet Wengleinpark und Exkursionen, anbieten. Bei Bevölkerungsschichten. Auf ca. ist die Integration von Land- Bedarf sind für einzelne Grup- 12 Hektar können Besucher schaftskunst. So hat beispiels- pen auch extra Führungen nicht nur auf dem bisherigen weise eine überlebensgroße möglich, dazu steht ein ge- Naturlehrpfad das Gelände er- Ödlandschrecke, die von einem schultes Team zur Verfügung. kunden, sondern auch andere Vorraer Bildhauer aus einem Bereiche sind jetzt erschlossen Eichenholzstamm gefertigt wur- Heide Frobel bzw. werden dies in naher Zu- de, auf einem Hügel im Hutan- kunft sein. gerbereich ihren Platz ge- Hinweise für Besucher: Dazu gehört beispielsweise der funden. Bitte die Parkmöglichkeiten in Eschenbacher Kühanger – ei- Zusätzlich zu den Informations- Eschenbach nutzen. Ab Orts- ner der vielen Hutanger der medien im Gelände sind Falt- mitte ist der Zugang zum Hersbrucker Alb, die nach Aus- blätter gedruckt worden, die Wengleinpark ausgeschildert. bleiben der Beweidung ver- einen Gesamteindruck vermit- Festes Schuhwerk wird emp- buscht sind. Nach der Frei- teln und als Wegbegleiter die- fohlen. Infos und Kontakt: Na- stellung der mächtigen alten nen. Ein weiteres Angebot, das turschutzzentrum Wenglein- Bäume im letzten Winter wei- Gelände zu erkunden und spe- park e.V., Tel.: 09151/70200. Nr. 2/2008 Seite 12

Ortsgruppe Hersbrucker Land Reiche Apfelernte auf dem Kornanger

Aktive der Ortsgruppe Hersbru- den säckeweise geerntet. Streuobst. Dazu eignet sich cker Land trafen sich im Okto- Zweck dieses Großeinsatzes der vor einigen Jahren am öst- ber zur Apfelernte auf dem war die Beteiligung an der Ap- lichen Stadtrand von Hers- Kornanger bei Kainsbach. Da- felsaftproduktion der Streu- bruck angelegte Sorten- bei wurden sie von weiteren obstinitiative Hersbrucker Alb. garten, wo eine Vielzahl alter Apfelfreunden anderer Orts- Wie schon in vergangenen Jah- Obstsorten gedeiht. Hier ist in gruppen unterstützt. Auf die- ren, wurde das Obst von zerti- diesem Jahr zusätzlich noch ei- fizierten Flächen zusammen- ne Infoscheune gebaut und ein - getragen und zu Bio-Apfelsaft gerichtet worden. Interessierte verarbeitet. Dieser ist nun z.B. werden in jedem Jahr zu ver- in im Sittenbacher schiedenen Veranstaltungen Laden und im Getränkemarkt eingeladen. Beliebt sind bei- Wasser-Gleich erhältlich. spielsweise immer wieder Kur- se zum Obstbaumschnitt oder Aktivitäten rund ums zum Erlernen des Sensens und Streuobst Dengelns. Weiteres ist nachzu- lesen unter www.streuobstini- Aber nicht nur um die Safter- tiative-hersbruck.de zeugung kümmert sich die Streuobstinitiative. Sondern Heide Frobel auch Information und prakti-

Alle hatten ihren Spaß: Der sportliche alte. . . (wo steckt er denn nur?) ser BN-Obstwiese stehen alte Apfelbäume, die in diesem Jahr wieder besonders gut getragen haben. Davon profitierten auch schon die Kindergruppen aus Lauf, Altdorf und Hersbruck, die sich kurz vorher auf dem Kornanger getroffen und mit einer kleinen Obstpresse vor Ort selbst frischen Saft ge- presst hatten. . . . und die eifrigen jungen Erntehelfer Naturtrüber Bio-Apfelsaft sche Übungen stehen im Mit- telpunkt der Bemühungen um Viele schmackhafte Sorten wur- die Erhaltung des Kulturgutes Nr. 2/2008 Seite 13

Kinder- und Jugendgruppen Neue Kinder- und Jugendgruppen Tolle Angebote für die Kleinen…. Im letzten Distelfink haben Sie ten aber trotz anderer stützen die Älteren seit eini- von den Kindergruppen-Grün- Freizeitbeschäftigungen und ger Zeit die Gruppen- dungsabsichten gelesen. Nun der schulischen Verpflichtun- leiterinnen. Ihnen macht es Spaß, mit den Jüngeren zu spielen, zu basteln und ihnen etwas zu erklären – und das kommt gut an. Noch lieber wä- ren ihnen aber doch jugendge- mäße Aktionen. Wer hat Lust, sich um diese Altersgruppe zu kümmern? Das gilt nicht nur für Altdorf, sondern der Treff- punkt könnte z.B. auch Winkel- haid sein.

Genauere Infos gibt es bei Heide Frobel, Tel.: 09151/905350 bzw. in der Adressenübersicht

Die neue „Liegebank“ wurde von den Jugend- lichen getestet und für gut befunden

– ein halbes Jahr später – kön- gen in der Na- nen wir bereits von einem er- tur aktiv sein. folgreichen Start in Lauf, Deshalb wur- Burgthann und Rückersdorf be- de für den richten. Voller Elan sind die Hersbrucker neuen Kindergruppenleiter Raum im Sep- und –leiterinnen an die Arbeit tember ein gegangen, haben Programme erstes Treffen zusammengestellt und schon für 12- bis 15- viele Kinder mit ihren tollen An- jährige organi- geboten begeistert. Die Palet- siert. Die te reicht vom Besuch beim Gruppe will Imker, über Försterwanderun- sich in der gen und viele andere Aktionen Hauptsache im Wald bis hin zu Bastelnach- im Wenglein- mittagen. park bei Eschenbach …..und für die Großen treffen. Bei den Kinder- Mit 12 Jahren fühlen sich viele gruppenveran- schon aus dem Kindergruppen- staltungen in alter herausgewachsen, möch- Altdorf unter- Nr. 2/2008 Seite 14

Kinderseite Die Kinderseite

?Hallo Kinder! oder einen Ausflug mit der Fa- Wer malt gerne milie und Freunden habe ich In diesem Jahr haben wir es ge- einen Vorschlag: Der Wenglein- Hast Du Lust darauf, ein Tier, schafft, neue Kindergruppen park bei Eschenbach ist sehr eine Pflanze oder einen schö- zu gründen. Wenn Ihr also in interessant. Dort kann man nen Weiher zu malen? Es gibt der Umgebung von Lauf, Rück- noch einiges aus der Zeit so viel Interessantes in der ersdorf, Hersbruck, Burgt- Wengleins finden, der vor ca. Natur, was man auch im Win- hann, Altdorf oder Schwarzen- 80 Jahren dieses Gelände ge- ter beobachten kann. Oder bruck wohnt, dann könnt Ihr staltet hat. Jetzt gibt es aber vielleicht kannst Du Dich gut dort die Angebote nutzen. Die auch viel Neues zu erkunden. an einen Vogel erinnern, dem Adressen der Ansprechpartner Man kommt an Weihern vor- Du auf Eurem Apfelbaum zu- sind wie immer im Adressteil bei, geht durch Wälder, an Wie- geschaut hast, oder an einen des Distelfinks zu finden. sen und Hecken vorbei und Feuersalamander, der Dir an Wenn es in Deinem Ort keine an einem Hutanger. Vor Eurer einem Regentag über den Kindergruppe vom BN gibt, Entdeckungstour könnt Ihr Weg gelaufen ist. Dann versu- dann melde Dich bei mir, da- Euch unter mit wir vielleicht zusammen et- www.wenglein- was organisieren können. park.de infor- mieren und Sehnsucht Wildnis z.B. auch Ar- beitsblätter Unter diesem Titel können wir herunterla- für Euch als Schulklasse Veran- den. Damit Ihr staltungen anbieten, die di- möglichst vie- rekt mit den Lehrplänen le Tiere (z.B. zusammenhängen. Anstatt Feuersala- nur bunte Bilder im Klassen- mander) ent- zimmer anzuschauen, macht deckt, solltet es doch viel mehr Spaß raus- Ihr erst nach zugehen und dort Wiese, dem Winter Wald und Bach zu erkunden. Eure Exkursi- Und man kann sich Vieles on starten. auch leichter merken. Genau- eres erfahrt Ihr unter Viel Spaß www.bund-naturschutz- beim Rätseln, nbg.de/index.html unter Um- Basteln und weltbildung. Schlagt das doch Naturerkunden mal Eurem Lehrer vor. wünscht Euch Kennst Du den Wenglein- Heide Frobel park?

Für Euren nächsten Wander- oder Projekttag mit der Klasse Silja Borchers, Hersbruck 1 2 Jahre Nr. 2/2008 Seite 15

Kinderseite che, das aus dem Gedächtnis bis ein anderer STOPP ruft). Er- clingbasteln.de gute Anregun- zu malen. Egal, ob Du gerne gibt sich ein A, kann ein Ast, gen und Anleitungen. Z.B. ein mit einem Bleistift zeichnest ein Ahornblatt usw. gebracht Pinnbrett aus Korken, einen oder lieber Pinsel und Farbe werden. Fantasievolle Umbe- Geldbeutel aus Tetrapack, Vie- nimmst. Wir freuen uns über nennungen sind erlaubt, z.B. lerlei aus Klopapierrollen und jedes Bild. Vielleicht wird im Elefant, falls eine gefundene Nützliches aus CDs. Oder nächsten Heft dann Deins ver- Wurzel so aussieht. Nicht er- auch einen Weihnachtsbaum öffentlicht? laubt ist, den jeweiligen Buch- aus Eierkarton. Dazu muss staben vor den richtigen man den Eierkarton in ver- Spielidee Namen zu hängen. Am Ende schieden große Teile schnei- stellt jeder die mitgebrachten den: für die Spitze des Schneekristalle untersu- Dinge vor. Baumes einen Abschnitt, für chen die darunterliegende Ebene Der Wasserdampf in der Luft Rätsel jeweils mehr, zuunterst dann gefriert bei Temperaturen von 6 Abschnitte – oder mit meh- -4 bis -20° C zu Schneeflo- Welche Tiere haben sich in die- reren Eierkartons noch einen cken. Die vielfältigen Sternfor- sen Wörtern versteckt? größeren Baum basteln. An- men der Schneekristalle malen, dekorieren - und fertig hängen von den Temperatur- Eigelb ist der Weihnachtsbaum. bedingungen während ihrer Bil- Zebrastreifen dung ab. Die Schneeflocken Kaffee Entdecken können direkt mit einem Kar- Gartenteich ton aufgefangen werden oder Tankuhr Bäume und Sträucher haben locker mit der Hand auf eine Beule ihre Blätter abgeworfen. dunkle Unterlage (Jacke, Hand- Schlamm Schau mal genau hin - jetzt schuh o.ä.) fallen gelassen wer- Ameise sind die Nester gut zu sehen. den. Mit einer Lupe (Becher- Aber nicht jedes Nest ist ein lupe geht auch) mehrere Tipps Vogelnest. Manchmal ist auch Schneekristalle beobachten das kugelige Nest des Eich- und vergleichen. Schöne Kris- http://www.umweltbundes- hörnchens zu finden. Man talle dann mit weißem Stift amt.de/kinder/index1.html ist nennt es Kobel. Es besteht auf schwarzen Karton abzeich- die Kinderseite des Umwelt- aus Zweigen und Moos und nen. Jeder Schneekristall sieht bundesamtes. Hier gibt es ei- sitzt immer ganz nah am anders aus, stimmt’s? Man ne Menge rund um den Um- Stamm. kann später alle Kristallbilder weltschutz zu entdecken, zu auf ein großes Poster aufkle- raten und zu gewinnen. ben. Basteln ABC-Spiel Einzeln oder in Gruppen (4 bis Zum Thema 5 Mitspieler) werden Dinge ge- Basteln mit sucht, deren Name mit einem Verpackungs- bestimmten Buchstaben be- materialien ginnt. Dieser wird vorher u.ä. findet durch Zufall festgelegt (Einer man unter sagt unhörbar das Alphabet www.recy-

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Aufruf ?Wer macht mit Wir brauchen Ihre Mithilfe Wie vielfältig die Aktivitäten ren von Tier- und Pflanzen- der Kreisgruppe und der ein- • bei der Vorbereitung und arten zelnen Ortsgruppen sind, er- Organisation von Veranstal- • bei der Haus- und Straßen- fahren Sie im Laufe des Jahres tungen, Exkursionen oder sammlung (einmal jährlich) aus der Zeitung und über den Informationsständen, z.B. • beim Verteilen des Distel- Distelfink. Stadtfesten, beim Tag der finks (zweimal jährlich) Regionen • beim Werben von Mitglie- Eine ganze Reihe von Aktiven • bei der Betreuung unserer dern unterstützt die Arbeit der Vor- Kinder- und Jugendgruppen standsmitglieder. Jedoch gibt • bei Naturschutzmaßnah- Lassen Sie sich ermutigen – es immer wieder Engpässe. men auf BN-eigenen Flä- auch wenn Sie sich nur gele- Deshalb wenden wir uns an Sie. chen (z.B. im Wenglein- gentlich mal engagieren kön- park oder an Weihern, bei nen! Ihr Engagement kann sich auf der Apfelernte auf dem Es macht sehr viel Spaß in der etwas ganz Konkretes bezie- Kornanger bei Kainsbach) – BN-Gemeinschaft! hen, wenn Ihnen ein spezielles die Arbeitseinsätze sind Aufgabengebiet besonders übers Jahr verteilt und un- Heide Frobel liegt. Oder Sie teilen uns ein- terschiedlicher Art fach mit, dass Sie allgemein • bei der Betreuung von BN- Liebe Naturschützer in Kot- aktiv werden wollen – dann mel- Flächen (i.d.R. regelmäßi- zenhof/Lauf. Wer hilft uns den wir uns im Bedarfsfall bei ge Kontrollen) beim Verteilen des Distel- Ihnen. • bei der Betreuung von Am- fink zweimal im Jahr. Bitte phibienzäunen und ande- melden bei Isolde Spren- Jeder Bereitwillige wird – wenn ren Artenschutzmaß- ger, Tel. 09123 5278. nötig – angeleitet. Falls Sie nahmen über spezielle Kenntnisse oder • beim Erfassen und Kartie- Fähigkeiten verfügen, die hier nicht aufgeführt sind, freuen wir uns ebenso über Ihre Anregungen und Angebote.

Denken Sie auch an die kleinen Dinge - z.B. wenn jemand einen Kleinbus für Kindergruppenfahrten oder einen PkW-Hänger für Transporte anbieten kann. Nr. 2/2008 Seite 18

Naturkinder Hersbruck

Hersbrucker Naturkinder sind Wildkatzenschützer Im Sommer war die Hersbru- Naturschutzaktionen biologi- katze ein. Denn für jede cker BN-Kindergruppe in der sche und kulturelle Vielfalt zu Einsendung spendete die Fir- Stadt unterwegs, um festzu- entdecken, zu erleben und zu ma Terra Pura, Hersteller für stellen, wo es gute Lebensbe- schützen. Etwa 1.000 Kinder Tiernahrung in Bio-Lebensmit- dingungen für Vögel, Käfer und setzten sich dieses Jahr bun- telqualität, 10 Euro an das andere Tiere gibt. Ihre Ergeb- desweit für den Schutz der Wild - „Rettungsnetz Wildkatze“ des BUND. Stellvertretend für alle teilnehmenden Gruppen durf- ten die Naturkinder aus Hers- bruck zusammen mit ihren Betreuerinnen Sabine Sperber

Die Naturkinder mit ihrer Gruppenleiterin Sabine Sperber, den BUNDjugend-Mitarbeitern Joséphine Pasura und Martin Malkmus und der Terra pura – Geschäftsführerin Michaela Fohmann (von rechts) nisse hatten die Naturkinder in einer Dokumentation zusam- mengefasst und dem Bürger- Max als Wildkatze unterwegs meister Wolfgang Plattmeier vorgestellt. und Heide Frobel das Auswil- derungsgehege für Wildkatzen Erst Naturdetektive … in Rothenbuch im Spessart be- suchen. Diese Aktion war ein Beitrag zum diesjährigen Umwelt-Kin- … dann selbst Wildkatzen der-Tag, der seit 1996 von der BUNDjugend alljährlich als bun- Vor diesem direkten Kontakt, desweites Umweltbildungspro- der sonst kaum möglich ist, jekt durchgeführt wird. Kinder weil es nur noch sehr wenige von drei bis zwölf Jahren waren Tiere dieser Art in Deutschland dazu aufgerufen, mit Spielen, gibt und weil sie sehr versteckt Experimenten und praktischen Wildkatzen-Kater leben, sind die Kinder unter An - Nr. 2/2008 Seite 19

Naturkinder Hersbruck leitung von Martin Malkmus und Joséphine Pasu- ra aus der Bundesgeschäftsstelle der BUNDjugend selbst in die Rolle einer Wildkatze geschlüpft und haben spielerisch das Leben der Wildkatze nach- empfunden. Am Wildkatzengehege, das vom Bund Naturschutz in Bayern e.V. betrieben wird, haben die Wildkatzenschützer gemeinsam mit Michaela Fohmann, Geschäftsführerin der Firma Terra Pu- ra, einen Scheck in Höhe von 360 € an Hubert Gebhardt, den Leiter des Auswilderungsgeheges, überreicht.

Heide Frobel

Termin Haus und Straßensammlung 2009

Der Bund Naturschutz wird seine jährliche Haus- und Straßensammlung vom 9. – 15. März durchführen. Wir appellieren heute schon an Ihre Großzügigkeit und bitten um Verständ- nis, wenn Kinder, Jugendliche oder Erwachsene auch an Ihrer Haustüre klingeln. Sie können ja nicht wissen, dass Sie schon durch Ihren Mit- gliedsbeitrag den Bund Naturschutz unterstüt- zen. Wenn Sie trotzdem noch zu einer kleinen Spende bereit sind, umso besser. Nr. 2/2008 Seite 20

Ortsgruppe Nr. 2/2008 Seite 21

Ortsgruppe Schwaig Nr. 2/2008 Seite 22

Personen

Nachruf auf Erika Wachsmann

-Am 22. Juli 2008 ist unsere Eh- scheidende Anstöße: Modell“ eingegangene Ver renvorsitzende Erika Wachs- Auf ihren Antrag beschloss die such funktionierte so gut, mann im Alter von 74 Jahren Delegiertenversammlung dass er die gesamte bayeri- nach schwerer Krankheit ver- 1979 in Hof, die umwelt- und sche Müllpolitik revolutionier- storben. Wir haben mit ihr lebensfeindliche Atomkraft oh- te und der Neubau von 16 einen außergewöhnlich enga- ne Wenn und Aber abzulehnen geplanten Müllverbrennungs- gierten und liebenswerten anlagen verhindert wurde. Menschen verloren. Einen Men- Dass sie während ihrer haupt- schen, der sich über drei Jahr- amtlichen Tätigkeit als Abfall- zehnte in selbstloser Weise für referentin des Bundes Natur- den Erhalt unserer Natur und schutz von 1994 bis 2001 zu Umwelt eingesetzt hat. einer Vortragsreise nach Japan Erika Wachsmann war von eingeladen wurde und dort 1977 bis 1989 Kreisvorsitzen- vor Professoren, Rechtsanwäl- de der Kreisgruppe Nürnber- ten, Studenten und Umwelt- ger Land. Sie baute während schützern ihre wegweisenden dieser Zeit die Kreisgruppe Ideen vortragen konnte, zähl- Nürnberger Land auf und grün- te sicher zu den Höhepunkten dete zahlreiche Ortsgruppen. in ihrem Leben. Ihre Zähigkeit und Ausdauer Ihr jahrzehntelanger ehrenamt- war unübertroffen. Wenn wir licher Einsatz wurde im Jahr schon aufgeben wollten, hatte und alternative Energiekonzep- 2001 mit der Verleihung der sie immer noch eine Idee, te zu entwickeln. bayerischen Naturschutzme- spornte uns an weiter zu ma- Auf ihre Initiative während ih- daille gewürdigt, im Jahr 2003 chen und trug so z.B. entschei- rer Zeit im Landesvorstand wurde sie mit dem Bundesver- dend zur Rettung des Gugel- (1988 bis 1994) wurde der dienstkreuz ausgezeichnet. hofes am Alten Kanal bei Burg- Kampf gegen die Kanalisie- Solange ihr schweres Leiden thann bei. rung der Donau wieder aufge- es zuließ, war sie für die BN- Erika Wachsmann gründete nommen. Kreisgruppe Nürnberger Land, die Notgemeinschaft „Rettet Ganz besonders müssen aber die BN-Ortsgruppe Schwarzen- den Wald“, setzte sich unnach- ihre richtungsweisenden Ideen bruck und die Agenda21 giebig für die Ausweisung von weg von der Wegwerfmentali- eine unver- Naturschutzgebieten ein, so tät hin zu einer modernen Ab- zichtbare Ratgeberin. Im Be- dass u.a. in ihrem Heimatort fallpolitik hervorgehoben wusstsein, dass diese Lücke Schwarzenbruck das „Gstein- werden. Nach ihrer Konzeption nicht zu schließen sein wird, acher Moor“ gerettet wurde. wurden in den Jahren 1985 bis sind wir ihr zutiefst dankbar. Sie war aber nicht nur im Lan- 1989 im Schwarzenbrucker kreis Nürnberger Land aktiv. Ortsteil Gsteinach bundesweit Christiane Matern Aufgrund ihres vorausschau- erstmalig Wertstofftonnen zur im Namen der Kreisgruppe enden Denkens gab sie der Pro- getrennten Müllsortierung auf- grammatik des gesamten gestellt. Dieser in die Ge- BN-Landesverbandes drei ent- schichte als „Gsteinacher Nr. 2/2008 Seite 23

Leserbrief ,“Liebe Leserinnen und Leser des „Distelfink natürlich freuen wir uns, wenn wir feststellen, der Distelfink wird tatsächlich gelesen. Noch größer ist die Freude, wenn wir positive Reaktionen er- fahren wie die von Horst Völker aus Lauf. Er schrieb:

Liebe Distelfink-Redaktion, vielen Dank für die interessanten Informationen über den Kuckuck. Was man alles doch nicht weiß! Der Hinweis auf den Kuckuck als den Vogel der Kinder erinnerte mich an ein Gedicht von

Eduard Mörike:

Ideale Wahrheit

Gestern entschlief ich im Walde, da sah ich im Traume das kleine Mädchen, mit dem ich als Kind immer am liebsten verkehrt. Und sie zeigte mir hoch im Gipfel der Eiche den Kuckuck, wie ihn die Kindheit denkt, prächtig gefiedert und groß. "Drum! dies ist der wahrhaftige Kuckuck!" rief ich. - "Wer sagte mir doch neulich, er sei klein nur, unscheinbar und grau?" Nr. 2/2008 Seite 24

Mitglied werden Nr. 2/2008 Seite 25 Nr. 2/2008 Seite 26

Impressum Tel. 09187/6419 2. Vorsitzende 90610 Winkelhaid 90610 Winkelhaid Verleger: Heide Frobel Isolde Sprenger Tel. 09187/4995 Tel. 09187/45008 Bund Naturschutz e.V. Tel. 09151/905350 Neptunweg 1 Gentechnik KG Nürnberger Land Stellvertretende De- 91207 Lauf-Heuchling Kindergruppen Ursula Siebenlist Margarete-Meyer-Haus legierte Tel. 09123/5278 Tel. 09128/13933 Penzenhofener Peter Pflügner Oberes Pegnitztal Altdorf Wald Str. 18 Tel. 09187/41713 Ansprechpartner Astrid Rosenbach Peter Pflügner 90610 Winkelhaid Gilbert Münich Roland John Bergbachweg 1 Tel. 09187/41713 Auflage: 3.000 Neunkirchener Str. 19 Sonnleite 3 90518 Altdorf Redaktionsschluß 91207 Lauf 91235 Rupprecht- Tel. 09187/6796 Naturschutz- DF 1/09: Ende April Rechnungsprüfer stegen Burgthann zentrum Wenglein- Redaktion Friedemar Heinze Tel. 09152/926404 Andrea Hubmann park Christiane Matern Karlsbader Str. 7 Rückersdorf Vorderer Grenzweg 4 Am Schloss 14 Gestaltung 90537 1. Vorsitzende 90559 Burgthann 91239 Walter Deifel Christa Alt Tel. 09183/956501 Tel. 09151/70200 Anzeigen Vorsitzende der Orts- Steinbruchweg 3 Hersbruck Fax 09151/70290 KOMMUMEDIA gruppen 90607 Rückersdorf Sabine Sperber Horst Eckert Tel. 0911/5706873 Hinrich-Wichern- BN Umwelt und Am Kanal 9 Altdorf 2. Vorsitzende Str. 7 Reisezentrum 90559 Burgthann 1. Vorsitzende Ursula Fürst 91217 Hersbruck BN Service GmbH E-Mail: Christiane Matern Tucherstr. 21 Tel. 09151/70549 Bahnhof Lauf (links kommumedia@t- (kommissarisch) 90607 Rückersdorf Schwarzenbruck der Pegnitz) online.de 2. Vorsitzender Tel. 0911/579357 Tanja Kaiser Eckertstr. 2 N.N. -Tal Fröschauer Str. 6 91207 Lauf a. d. Vorstand Burgthann 1. Vorsitzender 90592 Schwarzenbruck Pegnitz 1. Vorsitzender Horst-Jürgen Crome Tel. 09128/923462 Tel. 09123/999570 1. Vorsitzende Norbert Behr Hedersdorfer Str. 22 Lauf Fax 09123/9995799 Christiane Matern Kanalweg 19 91220 Schnaittach Heike Philippi Internet: www.ser- Flurstr. 6 90559 Burgthann Tel. 09153/8289 Dehnberger Str. 24 vice.bundnatur- 90592 Schwarzenbruck Tel. 09183/266 2. Vorsitzender 91207 Lauf schutz.de Tel. 09128/928212 2. Vorsitzender Herbert Weber Tel. 09123/999967 2. Vorsitzender Bernd Rehberg Josef-Otto-Kolb-Str. 18 Rückersdorf Fledermausbe- Horst-Jürgen Crome Wiesenstr. 18 91220 Schnaittach Monika Gabsteiger auftragte Hedersdorfer Str. 22 90559 Burgthann Schwaig Laufer Str. 1 Gerhard Schütz 91220 Schnaittach Tel.09183/1061 1. Vorsitzender 90607 Rückersdorf Seerstr. 18 Tel. 09153/8289 Feucht Benjamin Stockmayer Tel. 09123/9809742 91230 Förrenbach 2. Vorsitzende 1. Vorsitzender Dreihöhen 1 Tel.09151/1448 Heide Frobel Eckhard Schulz 90571 Schwaig Ansprechpartner Norbert Behr Poststraße 14 Altdorfer Str. 41 Tel. 0911/95338969 Kanalweg 19 91217 Hersbruck 90537 Feucht 2. Vorsitzende Biotopschutz 90559 Burgthann Tel. 09151/905350 Tel. 09128/5911 Nina Bermeiser Karl Heinlein Tel.09183/266 Schatzmeister 2. Vorsitzende Warthestr. 17 Kohlgassweg 10 Peter Pflügner Ursula Heinze 90571 Schwaig 91217 Hersbruck Geschäftsstelle Fliederweg 32 Karlsbader Str. 7 Tel. 0911/50 59 35 Tel. 09151/70721 Bund Naturschutz 90610 Winkelhaid 90537 Feucht Schwarzenbruck Distelfink e.V. Tel. 09187/41713 Tel. 09128/3267 1. Vorsitzende Walter Deifel Kreisgruppe Nürn- Schriftführer Hersbrucker Land Ursula Siebenlist Bahnhofstraße 4a berger Land Ursula Siebenlist 1. Vorsitzende Bahnhofstraße 4a 90592 Schwarzenbruck Margarete-Meyer-Haus Bahnhofstr. 4a Heide Frobel 90592 Schwarzenbruck Tel. 09128/13933 Penzenhofener Str. 18 90592 Schwarzenbruck Poststr. 14 Tel. 09128/13933 Energie 90610 Winkelhaid 09128/13933 91217 Hersbruck 2. Vorsitzende Christiane Matern Tel. 09187/4666 Beisitzer Tel. 09151/905350 Monika Brandmann Tel. 09128/92820 Fax. 09187/4960 Sofie Wurm 2. Vorsitzende Am Vogelherd 6 Recht e-mail: nuernberger- Ahorn-Str. 126 Christiane Wolfart 90592 Altenthann Karl-Ernst Heinkelein land@bund-natur- 90537 Feucht Deinsdorf 11 Tel. 09183/950580 Am Wald 11 schutz.de Gerhard Schütz 91229 Weigendorf Winkelhaid 91224 Hohenstadt Konto-Nr. 19000 1636 Seer-Str. 18 Tel. 09154/946534 1. Vorsitzende Tel. 09154/8113 BLZ 760 501 01 91230 Förrenbach Lauf Marianne Möller Umweltpädagogik Sparkasse Nürnberg Benjamin Stockmayer 1. Vorsitzender Drosselweg 2 Heide Frobel Rat und Tat Dreihöhen 1 Gilbert Münich 90610 Winkelhaid Tel. 09151/905350 Heidi Freier 90571 Schwaig Neunkirchener Tel. 09187/4508 Horst-Jürgen Crome Di. - Fr. Delegierte Str. 19 2. Vorsitzende Tel. 09153/8289 8.30 - 11.00 Uhr Albert Kraus 91207 Lauf Barbara Strohmeier Vollwerternährung Am Reichswald 13 Tel. 09123/81248 Penzenhofener Haupt- Marianne Möller 90518 Altdorf oder 09123/2557 str. 28 Drosselweg 2

Die Kreisgruppe im Internet: www.bn-nuernbergerland.de Bankverbindung: Konto-Nr. 19000 1636 BLZ 760 501 01 Nr. 2/2008 Seite 27

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Wir wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest!

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Inhalt

Flechten in Not...... 1 Nur munter hereinspaziert...... 2 Im Mai zur Demo nach Bonn...... 3 BN-Jahreshauptversammlung 2008...... 5 Die Vogel-Pisa-Studie...... 7 Der Hutanger am Burgberg wird wieder beweidet...... 9 Naturschutzgerechte Heckenpflege - Theorie und Praxis...... 10 Natur und Kultur im Wengleinpark neu erleben...... 11 Reiche Apfelernte auf dem Kornanger... 12 Neue Kinder- und Jugendgruppen...... 16 Die Kinderseite...... 14 Wer macht mit?...... 17 Hersbrucker Naturkinder sind Wildkatzenschützer...... 18 Bürgersolaranlage Schwaig...... 20 Nachruf auf Erika Wachsmann...... 22 Leserbrief...... 23 Mitglied werden...... 24 Adressen...... 26 Hutangerkalender 2009...... 27 Inhalt...... 28