Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg

Managementplan

für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Europä- ischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes

und mit Mitteln aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Meck- lenburg-Vorpommern finanziert.

Impressum

Auftraggeber: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg Telefon 0385/59586-0; Fax 0385/59586-570 http://www.stalu-westmecklenburg.de E-Mail: [email protected]

Auftragnehmer:

UmweltPlan GmbH Stralsund Tribseer Damm 2 18437 Stralsund Tel. 03831/6108-0 ● Fax 03831/6108-49 http:/www.umweltplan.de E-Mail: [email protected]

Bearbeitung:

UmweltPlan GmbH Stralsund Dr. Silke Freitag: Projektleitung, Gesamtredaktion

Dipl. Biol. Wulf Hahne: Terrestrischer LRT

MariLim Gesellschaft für Gewässerunterhaltung mbH Heinrich-Wöhlk-Str. 14 24232 Schönkirchen Tel. 04348/9132290 Fax 04348/9132291 E-Mail: [email protected] Henrike Wilken, Thomas Meyer: Marine Lebensraumtypen

Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie (GNL) e.V. Dorfstr. 31 17237 Kratzeburg Tel. 039822/20474 Fax 039822/29866 http://www.gnl-kratzeburg.de E-Mail: [email protected] Dipl. Biol. Franziska Neubert: Fischotter

i∙l∙n greifswald - Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz GmbH Am St. Georgsfeld 12 17489 Greifswald Tel. 03834 89190 Fax 03834 503908 E-Mail: [email protected] Dr. Stefan Meng: Bauchige Windelschnecke, Schmale Windelschnecke

Dipl.-Biologe Jureck Hampel Kurt-Franke-Str. 3 99098 Erfurt

Erfassung Libellenfauna LRT 3160 (Tunnelgrundmoor)

Abschluss der Planung …(Datum)…

Schwerin, ….. 2015

Inhaltsverzeichnis

0 Zusammenfassung ...... 1

I. TEIL GRUNDLAGEN ...... 4

I.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung ...... 4

I.1.1 Grundlagen ...... 4

I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen ...... 12

I.1.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft ...... 29

I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000 ...... 36

I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL/ Vogelarten nach VS-RL ...... 36

I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das europäische Netz Natura 2000 ...... 42

I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL...... 44

I.3 Erhaltungszustand der signifikanten Lebensraumtypen und der Habitate Arten/ maßgebliche Bestandteile ...... 45

I.3.1 Lebensraumtypen des Anhangs I ...... 45

I.3.2 Habitate der Arten des Anhangs II ...... 66

I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile ...... 76

I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes/ Konflikte und Betroffenheiten ...... 80

I.4.1 Schutzzweck ...... 80

I.4.2 Defizitanalyse/ Schutzobjektbezogene Erhaltungsziele ...... 81

I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele ...... 91

II. Teil - Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange ...... 104

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen ...... 104

II.1.1 Verträgliche Landnutzungen, insbesondere Forstwirtschaft, Landwirtschaft ..... 105

II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen ...... 107

II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen ...... 108

II.1.4 Unverträgliche Nutzungen ...... 109

II.1.5 Geplante Projekte und Nutzungen ...... 109

II.2 Maßnahmen ...... 114

II.2.1 Erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ...... 114

II.2.2 Entwicklungsmaßnahmen ...... 166

II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen ...... 169

II.3.1 Vertragliche Regelungen ...... 172

II.3.2 Administrative Regelungen, Verwaltungsvereinbarungen, Cross Compliance im Bereich Landwirtschaft ...... 173

II.3.3 Schutzgebietsausweisung, Vollzug gesetzlicher Biotopschutz ...... 175

II.3.4 Durchführung von größeren Entwicklungsmaßnahmen ...... 175

II.3.5 Regelungen zur Gebietsbetreuung und Gebietsinformation ...... 176

II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen . 177

III. Anhang ...... 187

III.1 Genehmigungs- und anzeigenpflichtige Projekte seit 1998 ...... 187

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Naturräumliche Einordnung des Bearbeitungsraume ...... 5 Tabelle 2: Heutige Potenzielle natürliche Vegetation im Bearbeitungsraum ...... 11

Tabelle 3: Biotop- und Nutzungstypen im Bearbeitungsraum (300 m - Raum) und im FFH-Gebiet ...... 13 Tabelle 4: Bewertung der Küstengewässer im FFH-Gebiet nach WRRL ...... 18

Tabelle 5: Ergebnisse der Zustandsbewertung der nach WRRL berichtspflichtigen Fließgewässer im Bearbeitungsraum ...... 19 Tabelle 6: Querbauwerke im Bearbeitungsgebiet der Managementplanung ...... 19

Tabelle 7: Maßnahmen nach BVP im Bearbeitungsgebiet der Managementplanung ...... 20 Tabelle 8: Zusammenstellung der offiziellen Badestellen im Bearbeitungsgebiet ...... 23 Tabelle 9: Gemeinden im Bearbeitungsraum ...... 27

Tabelle 10: Verkehrswege im und am Rand des FFH-Gebietes DE 2031-301 ...... 27 Tabelle 11: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz .... 34 Tabelle 12: Naturdenkmale im FFH-Gebiet DE 2031-301 ...... 35

Tabelle 13: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I .... 36 Tabelle 14: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II ...... 39 Tabelle 15: Zusammenstellung der Vogelarten der EU-Vogelschutzgebiet DE 1934-401 und DE 2031-471 ...... 40 Tabelle 16: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000 ...... 43 Tabelle 17: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000 ...... 44 Tabelle 18: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natura 2000) ...... 44

Tabelle 19: Vorkommen von Arten des Anhangs IV ...... 45 Tabelle 20: Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen ...... 63 Tabelle 21: Fischotterhabitate im FFH-Gebiet DE 2031-301 ...... 68

Tabelle 22: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL...... 75 Tabelle 23: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet ...... 77 Tabelle 24: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT ...... 82 Tabelle 25: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL ...... 90

Tabelle 26: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der LRT, der Arten nach Anhang II FFH-RL...... 92 Tabelle 27: LRT mit ungünstigem Erhaltungszustand auf FFH-Gebietsebene...... 105

Tabelle 28: Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen ...... 113 Tabelle 29: Zusammenstellung der Maßnahmen ...... 125

Tabelle 30: Feldblockbezogene Cross Compliance-Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe ...... 174 Tabelle 31: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ...... 178 Tabelle III.1: Auf Verträglichkeit geprüfte, in Prüfung befindliche und als verträglich beurteilte Vorhaben im FFH-Gebiet ...... 187

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht über das Bearbeitungsgebiet ...... 6 Abbildung 2: Ausschnitt aus der Badewasserkarte M-V 2012 ...... 22 Abbildung 3: Verendeter Schweinswal am Strand unterhalb des Brooker Waldes ...... 72

Karten - Anlagen

Blatt-Nr. Bezeichnung Maßstab

1 a Aktueller Zustand, Planungen 1 : 25.000 1 b Schutzgebiete 1 : 25.000 2 a Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL 1 : 10.000 2 b Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL 1 : 10.000 3 Maßnahmen 1 : 10.000

Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave UmweltPlan

0 Zusammenfassung Das FFH-Gebiet DE2031-301 „Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave“ umfasst einen ca. 50 km langen, schmalen Bereich entlang der Küstengewässer an der Westgrenze Mecklenburg-Vorpommerns und weist eine Fläche von 3.560 ha auf, von denen ca. 83 % marine Gewässer sind. Im Rahmen der Meldung an die Europäische Kommission (2004) wurden im SDB für das FFH-Gebiet 21 Lebensraumtypen (davon zwei prioritäre LRT) mitgeteilt. Im Zuge der aktuellen Managementplanung wurden zwei weitere Lebensraumtypen (LRT 7140, LRT 9180*) ermittelt. Insgesamt fünf LRT konnten hingegen aktuell nicht bestätigt werden (LRT 1110, LRT 1130, LRT 6430, LRT 2180, LRT 91E0*). Sechs Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (davon keine prioritär) wurden 2004 der Europäischen Kommission mitgeteilt. Diese weisen aktuell Habitate im Gebiet auf, wobei für die marinen Säuger Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe lediglich Literaturdaten und punktuelle Beobachtungen ausgewertet wurden. Die Erfassung der Wald-LRT erfolgte im Rahmen eines separaten Fachbeitrags Wald durch die Landesforstanstalt. Die Ergebnisse der Bestandserfassung und Bewertung wurden im Managementplan nachrichtlich übernommen. Der aktuelle Erhaltungszustand der LRT 1230, 3260 und 9130 sowie der Anhang II-Arten Fischotter, Bauchige und Schmale Windelschnecke wird als „hervorragend“ (A) beurteilt. In einem „guten“ Erhaltungszustand (B) befinden sich die LRT 1170, 1210, 1220, 2120, 3160 und 91U0. Einen „durchschnittlichen oder beschränkten“ (C) und damit ungünstigen Erhaltungszustand weisen dagegen die LRT 1150*, 1330, 2110, 2130*, 2160, 3150, 6210, 7140 und 9180* auf. Die Erhaltungszustände der Habitate von Schweinswal, See- hund und Kegelrobbe lassen sich auf Grundlage der bekannten Daten derzeit nicht beur- teilen. Die aktuelle Bewertung des Erhaltungszustandes weicht bei sechs LRT und drei Arten von den Angaben im SDB ab. Bezogen auf die LRT 1230, 3260, und 9130 sowie die Arten Fischotter, Bauchige und Schmale Windelschnecke ist die aktuelle Einstufung besser als die Bewertung zum Referenzzeitpunkt 2004. Bei den LRT 1150*, 2160 sowie 6210 fällt die aktuelle Zustandsbewertung schlechter (B => C) aus. Die Defizitanalyse ergab, dass es in Bezug auf den LRT 6210 auflassungsbedingt zu einer tatsächlichen Verschlechterung des Erhaltungszustandes sowie zum Verlust von LRT-Fläche seit 2004 gekommen ist. Ausbleibende Pflege führte auch zu einem Flächenverlust des LRT 2130*. Für beide LRT ist daher die Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen erforderlich. Die Verschlechterung des Zustandes der LRT 1150* und 2160 ist hingegen auf nicht vergleichbare Bewertungsansätze zurückzuführen (wissenschaftlicher Fehler), so dass sich daraus keine Wiederherstellungspflicht ergibt.

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Die Bedeutung des FFH-Gebietes für das Netz Natura 2000 ergibt sich u. a. aus den hervorragenden bzw. guten Erhaltungszuständen der LRT 1170, 1210, 1220, 1230, 2120, 3160, 3260, 9130, 91U0 sowie von Fischotter, Bauchiger und Schmaler Windelschnecke, während sich diese Schutzobjekte mit Ausnahme von LRT 1230 gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL europaweit in einem ungünstigen Zustand befinden. Besondere Beachtung finden der LRT 1220, der im FFH-Gebiet ein landesweites Schwerpunktvor- kommen (sehr hoher Flächenanteil) aufweist sowie die prioritären LRT 1150*, 2130* und 9180*. Einen unzureichenden Erhaltungszustand für das europäische Schutzgebietsnetz zeigen die auf Gebietsebene mit „C“ bewerteten LRT 1150*, 1330, 2110, 2130*, 2160, 3150, 6210, 7140 und 9180*. Der Schutzzweck des FFH-Gebietes DE 2031-301 „Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave“ besteht in der Erhaltung und Entwicklung eines dynamischen Komplexes aus charakteristischen Lebensraumtypen der Ostsee und der unmittelbar angrenzenden Küste sowie von Gewässer-, Offenland-, Moor- und Wald- Lebensraumtypen mit einer an die besonderen Habitatstrukturen gebundenen Fauna, zu der neben Kegelrobbe, Seehund und Schweinswal im marinen Bereich insbesondere Fischotter, Bauchige und Schmale Windelschnecke zählen. Im FFH-Gebiet sind Erhaltungs-, Wiederherstellungs- sowie vorrangige und wünschens- werte Entwicklungsmaßnahmen vorgesehen. Zu den Maßnahmeschwerpunkten zählen neben dem konsequenten Schutz aller LRT und Arten-Habitate vor allem: - die Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes des LRT 6210 durch die Etablierung einer standortangepassten, kontinuierlichen Pflege, in die auch angren- zende Flächen einbezogen werden, die auflassungsbedingt nicht mehr dem LRT zu- zuordnen sind

- die vorrangige Entwicklung des LRT 2130* durch die Umsetzung einer kontinuierli- chen extensiven Pflege, wobei auch Flächen einzubeziehen sind, die aktuell nicht mehr zum LRT gehören (Wiederherstellung)

- die vorrangige Entwicklung des LRT 1150* durch Umsetzung der WRRL-Maßnahmen sowie die Optimierung der Wasserversorgung eines verlandenden Strandsees - die wünschenswerte Entwicklung zur Verbesserung des Erhaltungszustandes des LRT 1330 durch die Etablierung eines Beweidungsregimes - die wünschenswerte Entwicklung zur Verbesserung des Erhaltungszustandes der LRT 2120 und 2160 durch Maßnahmen der Besucherlenkung und Pflege

- die wünschenswerte Entwicklung zur Verbesserung des Erhaltungszustandes der LRT 3150 und 7140 vor allem durch Maßnahmen zur Optimierung der Wasserversor- gung Die Maßnahmen wurden in Informationsveranstaltungen, Arbeitsgruppensitzungen und Einzelgesprächen mit den regionalen Akteuren vorabgestimmt. Weiterer Untersuchungs- und Abstimmungsbedarf ergibt sich für die Optimierung des Wasserhaushaltes in Teilflä-

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chen der LRT 1150* sowie 3150. Zur langfristigen Erhaltung und Entwicklung aller Dü- nen-LRT, insbesondere aber der prioritären Graudünen, ist ein Dünenpflegekonzept zu erarbeiten.

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I. TEIL GRUNDLAGEN

I.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung

I.1.1 Grundlagen

Kurzbeschreibung des Gebietes Der Außenküstenabschnitt zwischen Großklützhöved nördlich von und Priwall sowie die unmittelbaren Uferbereiche der südlich angrenzenden Pötenitzer Wiek, des Dassower Sees und der Trave wurden mit einer Größe von 3.568 ha durch das Land Mecklenburg-Vorpommern als besonderes Schutzgebiet im Sinne von Artikel 3 i. V. m. Artikel 4 der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992) der EU- Kommission vorgeschlagen und mit der Entscheidung der Kommission vom 7. Dezember 2004 in die Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung aufgenommen. Nach Art. 6 Abs. 1 der FFH-RL sind für die besonderen Schutzgebiete die nötigen Erhal- tungsmaßnahmen sowie, sofern erforderlich, Wiederherstellungs- und Entwicklungsmaß- nahmen festzulegen, die den Ansprüchen der Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I und den Arten nach Anhang II der FFH-RL entsprechen. Diese können in eigens dafür aufgestellten FFH-Managementplänen dargestellt werden, was in Mecklenburg- Vorpommern insbesondere für ausgewählte Gebiete mit hoher Konfliktdichte und so auch für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave vorgesehen ist. Für die Wald-Lebensraumtypen des FFH-Gebietes wurde bereits im Jahr 2010/ 2012 ein eigener Fachbeitrag erarbeitet. Die Ergebnisse der Bewertung der Wald-LRT werden in der Tabelle 20 nachrichtlich übernommen. Das FFH-Gebiet DE 2031-301 umfasst einen langgestreckten, schmalen Bereich entlang der Küstengewässer an der Westgrenze Mecklenburg-Vorpommerns. Die Uferlinie des Schutzgebietes beträgt fast 50 km und schließt im westlichsten Teil zwischen Lübeck- Schlutup und dem Dassower See einen schmalen Uferstreifen an der Untertrave ein, der nahezu deckungsgleich mit den Naturschutzgebieten Selmsdorfer Traveufer und Uferzo- ne Dassower See ist. Den mittleren und östlichen Teil des FFH-Gebietes bildet die Ost- seeküste zwischen Pötenitz und Boltenhagen mit Teilen der NSG Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung sowie Brooker Wald. Dazu gehört auch die vorgelagerte Flachwasserzone der Ostsee mit einer Breite zwischen 0,5 und 2 km. Das Schutzgebiet grenzt im Bereich des Dassower Sees sowie der Untertrave unmittel- bar an das FFH-Gebiet DE 2030-292 Traveförde und angrenzende Flächen auf schles- wig-holsteinischer Seite an. Im Südwesten besteht über die in den Dassower See mün- dende Stepenitz eine direkte Verbindung zum FFH-Gebiet DE 2132-303 Stepenitz-, Radegast- und Maurinetal mit Zuflüssen.

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Administrativ befindet sich das FFH-Gebiet vollständig im Landkreis Nordwestmecklen- burg und umfasst Flächen der Gemeinden , , Kalkhorst, Klütz und Boltenhagen.

Gemäß naturräumlicher Gliederung des Landes Mecklenburg-Vorpommerns ist das zu bearbeitende Gebiet folgendermaßen einzuordnen:

Tabelle 1: Naturräumliche Einordnung des Bearbeitungsraume

Bezeichnung Bereich im FFH-Gebiet LZ Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte Traveufer und südlicher Uferbereich des Dassower Sees LZ Ostseeküstenland mittlerer und östlicher Teil der Landflä- che LZ Beltsee Flachwasserbereich der Ostsee GL Westmecklenburgische Seenlandschaft Traveufer und südlicher Uferbereich des Dassower Sees GL Nordwestliches Hügelland mittlerer und östlicher Teil der Landflä- che GL Flachwasserzone (< 20 m) der äußeren Gewässer der Flachwasserbereich der Ostsee Mecklenburger Bucht LE Westliches Hügelland mit Stepenitz und Radegast westlichster Teil des FFH-Gebietes bis Dassow LE Dassower Becken Bereich zwischen Dassow und Brook LE Klützer Winkel Bereich zwischen Brook und östlichem Rand des FFH-Gebietes LE Euphotische Zone der äußeren Seegewässer der Mecklen- Flachwasserbereich der Ostsee burger Bucht Erläuterungen: LZ = Landschaftszone, GL = Großlandschaft, LE = Landschaftseinheit

In der Abbildung 1 ist der Untersuchungsraum dargestellt. Die genaue Abgrenzung des FFH-Gebietes DE 2031-301 ist der Karte 2 zu entnehmen (Maßstab 1 : 10.000).

Die Lage des FFH-Gebietes DE 2031-301 unmittelbar an der Grenze zum Bundesland Schleswig-Holstein und zum FFH-Gebiet DE 2030-292 Traveförde und angrenzende Flächen erforderte eine Aktualisierung der im Jahr 2004 an die EU gemeldeten Gebiets- grenze, die teilweise über die gemäß Fachleitfaden zulässigen 40 m hinausgeht. Als FFH-Gebietsgrenze wurden im Bereich des Dassower Sees, der Pötenitzer Wiek, des Priwalls sowie der Trave die administrativen Gemeindegrenzen übernommen. Daraus resultiert eine aktuelle Gebietsgröße von 3.560 ha.

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Abbildung 1: Übersicht über das Bearbeitungsgebiet

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Geologie und Wasserhaushalt Die Geomorphologie des FFH-Gebietes wurde vor allem durch die nordischen Kaltzeiten vor 15.000 bis 10.000 Jahren geprägt. Während des in mehreren Phasen ablaufenden Rückzuges des Inlandeises im Weichselspätglazial wurden unterschiedliche Moränenstrukturen geschaffen. Das Gebiet des Klützer Winkels wird als Stauchmoränenkomplex interpretiert. Entlang der imposanten, bis zu 40 m hohen, wel- lenexponierten Steilküste sind neben Geschiebemergelschichten auch Kreide- und Tertiärvorkommen ausgeprägt (alle Angaben STEINICH 1992). Im Atlantikum, der Hauptwärmezeit, vor etwa 7.500 Jahren bildeten die Pötenitzer Wiek und der Dassower See offene Meeresbuchten. Durch Anlandungsprozesse entstanden mit der Zeit Haken und Strandwälle (Priwall und unmittelbar östlich angrenzende Berei- che), die die Bucht von der offenen Ostsee abriegelten und zur Ausbildung großer Strandseen führten. Die Pötenitzer Strandwiesen stellten ursprünglich ebenfalls einen Strandsee dar, der allmählich verlandete (JESCHKE et al. 2003). Der ca. 800 ha große Dassower See, dessen Ufer zum FFH-Gebiet gehört, ist eine Wiek der Traveförde und steht mit dieser auf einer Breite von 450 m in Verbindung. Im Süden mündet die Stepenitz (ehemalige Schmelzwasserabflussbahn) in den Dassower See, so dass hier der Süßwassereinfluss überwiegt. Einen zweiten, größeren Süßwasserzufluss stellt der Selmsdorfer Bach dar, der im Südwesten in den See mündet. Nach neuesten Kartierergebnissen wird der Dassower See von der Haupteisrandlage des Pommerschen Eisvorstoßes gequert, die in diesem Bereich von Benckendorf (östlich des Dassower Sees) nach Teschow auf der gleichnamigen Halbinsel westlich des Dassower Sees verläuft (JESCHKE 2003). Das Tal der Trave, in das sich der Flusslauf der Trave postglazial eingetieft hat, ist Teil eines Staubeckens glazialen Ursprungs. Geologisch lässt sich das Untertraveufer in Endmoränenkiese im Südwesten, Geschiebemergel der Grundmoräne im Nordosten sowie alluviale Sand und Moore im Norden unterteilen (BFN 2002). Das NSG Selmsdorfer Traveufer ist durch ein weitgehend inaktives, überwiegend sandig-kiesiges Steilufer (Kliff) charakterisiert. Die Niederung der Harkenbäk entstand als subglaziales Tunneltal. Nach Abschmelzen des Eises und dem Meeresspiegelanstieg bildete sich in der Niederung eine Förde her- aus, die verlandete und sich zu einem von der Harkenbäk durchflossenen Durchströ- mungsmoor entwickelte (JESCHKE et al. 2003).

Die Außenküstenformen im FFH-Gebiet entsprechen einer Abtragsküste. Der anstehen- de Geschiebemergel wird durch die Küstendynamik der Ostsee abgetragen, im Strand- und Schorrebereich abgelagert und mit der Strömung weitertransportiert. Es findet ein ständiger Küstenrückgang statt, der bei sehr schweren Sturmfluten mit Steiluferabbrü- chen von mehreren Metern verbunden sein kann. Der Meeresboden fällt hier nach wenigen hundert Metern Entfernung von der Küste steil ab (> 20 m), so dass der vorgelagerte Flachwasserbereich nur ein schmales Band bildet,

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das sich überwiegend aus Riff- und kleinflächiger aus Sandstrukturen zusammensetzt. Der Salzgehalt, der zur Lübecker Bucht zählenden Außenküste im FFH-Gebiet weist Salzgehalte zwischen ca. 10 und 15 ‰ auf und widerspiegelt somit α-mesohaline Ver- hältnisse. Bei stark ablandigen Strömungsverhältnissen kann kälteres und stärker salz- haltiges Tiefenwasser mit bis zu 20 ‰ in den Flachwasserbereich vordringen (IFAÖ 1996). Der Meeresspiegel kann bei extremen Windereignissen zwischen - 2 m und + 3 m schwanken, Schwankungen um 1 m treten häufig auf (MATTHÄUS 1992). Der Einfluss von Süßwasser ist zu vernachlässigen. Im östlichen Teil des FFH-Gebietes entwässern kleine Bäche/ Quellaustritte, Gräben und Drainagen, die sich tief in die Steil- küste eingeschnitten haben, in die Ostsee (u.a. bei Steinbeck, Kleinklützhöved, nördlich von Warnkenhagen, bei Barendorf (Harkenbäk). Größere Süßwasserzuflüsse bilden Stepenitz und Trave. Aber auch sie haben keine direkten Auswirkungen auf die Hydro- graphie der Außenküste im untersuchten Bereich (IFAÖ 1996).

Nutzungsgeschichte

Die Besiedlung im Bereich des Klützer Winkels begann bereits im 8. Jahrhundert v. Chr., indem sich die ersten Jäger, Sammler und Fischer niederließen. Ab dem 7. Jahrhundert wurden vor allem die Slawen sesshaft. Im Mittelalter war das gesamte Gebiet noch dicht bewaldet. Der "silva cliuz", der 1188 erstmals erwähnt wurde, bedeutet soviel wie "Wald Klütz" und insbesondere die Hansestadt Lübeck nutzte den reichen Holzvorrat der Ei- chen- und Buchenwälder für den Bau von Schiffen und Häusern. Die Rodungsflächen boten Platz für Ansiedlungen, worauf heute noch Orte mit den Endungen "-hagen" oder "- horst" hinweisen (z. B. Warnkenhagen, Elmenhorst). Das Dorf Klütz und die gesamte Region profitierte im Mittelalter von der zentralen Lage zwischen den Hansestädten Lübeck und . Die hohe Fruchtbarkeit der lehmigen Böden führte zu einer fast vollständigen Entwaldung dieses Landstriches, kleinflächig konnte sich Wald nur dort halten, wo hohe Grundwasserstände eine landwirtschaftliche Bodennutzung nicht zulie- ßen. In der Feudalzeit bestanden im Klützer Winkel acht Ritterburgen. Einen Großteil der Besitztümer erwarb Anfang des 18. Jahrhunderts der aus dem hannoverischen Raum stammende Graf von Bothmer, dessen Sitz das über die Landesgrenzen hinaus bekann- te, heute kurz vor dem Abschluss der Restaurierung stehende Schloss Bothmer war (alle Angaben REDERSBORG 2004). Nach dem II. Weltkrieg wurden die Güter enteignet und zu Landesgütern erklärt, wobei die Landwirtschaft in diesem wenig besiedelten Gebiet bis heute einer der strukturbestimmenden Wirtschaftsfaktoren blieb. Nach Ende des II. Weltkrieges entwickelte sich das Gebiet zur Grenzregion. Bestand 1945 zwischen den Ländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg im Einverständnis beider Besatzungsmächte zunächst nur die sogenannte (noch ungesicherte) Demarkati- onslinie, so entwickelte sie sich mit Gründung der DDR 1949 zur streng bewachten in- nerdeutschen Grenze zwischen zwei Staaten einer Nation mit unterschiedlichen Gesell- schaftsformen. Auf dem Land wurde eine 5 km- und auf dem Wasser eine 3 sm-

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Sperrzone eingerichtet, darüber hinaus bestand in unmittelbarer Grenznähe ein 500 m breiter Schutzstreifen. Im Schutzstreifen kam es zu Zwangsumsiedlungen und Schleifun- gen von besiedelten Bereichen. Sieben Kontrolltürme dienten der Sicherung des Traveufers, vier standen im Bereich des Dassower Sees und drei entlang der Außenküs- te des FFH-Gebietes. Zur Beobachtung und Sicherung der Grenze diente auch der so- genannte Kolonnenweg, der heute noch unmittelbar küsten- und uferparallel als Rad- und Wanderweg dient. Nach der politischen Wende Ende der 1980er, Anfang der 1990er- Jahre wurden am 01.07.1990 alle Maßnahmen zur Grenzüberwachung eingestellt und die Sicherungsanlagen zurückgebaut (alle Angaben PIEHL et al.).

Einzig und allein die Tier- und Pflanzenwelt konnte von der innerdeutschen Teilung profi- tieren, indem sich im Bereich der Grenzanlagen jahrzehntelang wenig oder nicht genutzte Lebensräume entwickelten, die heute das sogenannte "Grüne Band" - einen einmaligen Biotopverbund inmitten Deutschlands - bilden. Nachfolgend erfolgen Angaben zur Nutzungsgeschichte einzelner Abschnitte des Unter- suchungsgebietes: Gemeinde Selmsdorf Der Ort Selmsdorf wurde 1313 erstmals als "Celmerstorpe" im Einnahmeregister des Bistums Ratzeburg erwähnt. Der Ort befand sich an der Kreuzung der alten Handelsstra- ßen der Hanse (Lübeck - Wismar), der heutigen B 105 und nach Süden in Richtung , der heutigen B 104, so dass es hier zur verstärkten Ansiedlung von Handwer- kern, Handelsleuten, Arbeitern und Gastwirten kam (www.schoeneberger-land.de). Dassow Der Name "Dassow" ist slawischen Ursprungs und wird auf das slawische Wort für Dorn- busch, Gestrüpp zurückgeführt. 1188 wird das Land "terra Dassowe" erstmals erwähnt, im Jahr 1219 der Ort. Die meisten Dörfer in der Umgebung von Dassow waren im ritterschaftlichen Besitz, so dass daraus der hohe Anteil von Herrenhäusern und Schlös- sern resultiert. Der Hafen an der Stepenitzmündung, die Fernstraße zwischen Wismar und Lübeck sowie eine Eisenbahnanbindung (zwischen 1905 und 1950) trugen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Den zweiten Weltkrieg überstand die Stadt unzerstört, danach lag die Stadt und die Umgebung unmittelbar an der innerdeutschen Grenze und wurde zum Sperrgebiet (www.schoeneberger-land.de). Traveufer Nach der WIEBEKINGSCHEN KARTE von 1786 waren am Ende des 18. Jahrhunderts die gesamte Teschower Halbinsel und das Selmsdorfer Traveufer unbewaldet. Die Flä- chen wurden ackerbaulich bewirtschaftet. Entlang der Steilhänge an der Trave erfolgte z. T. eine Beweidung, die jedoch nach dem 2. Weltkrieg eingestellt wurde. Die Nieder- waldnutzung in Teilbereichen des Steilufers, die anhand der Wuchsformen heute noch erkennbar ist, wurde ebenfalls aufgegeben. Bis 1990 befand sich das Selmsdorfer Traveufer im sogenannten Schutzstreifen an der innerdeutschen Grenze. Die aufkom-

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menden Wälder wurden niederwaldartig bewirtschaftet (alle Angaben JESCHKE et al. 2003). Dassower See

Nach der WIEBEKINGSCHEN KARTE von 1786 gab es Ende des 18. Jahrhunderts im unmittelbaren Bereich des Dassower Sees neben Äckern auch kleinflächige Grünlandbe- reiche. In zu nassen, quelligen Bereichen stockten zu dieser Zeit Bruchwälder. Die heuti- ge Ufervegetation weist noch Spuren der bis zum 2. Weltkrieg andauernden landwirt- schaftlichen Nutzung auf. Zwischen 1945 und 1989 war die Uferzone innerdeutsches Grenzgebiet und durfte nicht betreten werden (alle Angaben JESCHKE et al. 2003). Der hohe Anteil an Gewöhnlicher Hasel (Corylus avellana) und der Habitus der Gehölze deuten auch in diesem Bereich auf eine niederwaldartige Bewirtschaftung zu dieser Zeit hin. Pötenitzer Strandwiesen Der Name der Pötenitzer Strandwiesen resultiert aus der langen Nutzungsgeschichte - schon im 18. Jahrhundert wurden sie nachweislich als Grünland (Wiese, Weide) genutzt. Bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts existierte in der Niederung ein Kalk- Zwischenmoor. Danach erfolgten tiefgreifende Entwässerungen, die zum drastischen Abbau des Moorkörpers führten (JESCHKE et al. 2003). Heute findet sich hier ein Mosaik verschiedener Grünlandtypen (sowohl Frisch- als auch Feuchtgrünland), teilweise wiedervernässt, und stillgelegten Flächen. Küste im Bereich der Harkenbäkniederung

Im 18. Jahrhundert wurde die vermoorte, periodisch teilweise überflutete Harkenbäkniederung überwiegend als Grünland genutzt. Nicht zu bewirtschaftende, quellige Bereiche waren bewaldet. Im 19. Jahrhundert wurden Gräben angelegt und das Grünland entwässert. In den 1960er und 1970er Jahren erfolgten ein Ausbau der Harkenbäk und die Verlegung der Mündung. Das alte Entwässerungssystem wurde dabei teilweise zerstört, und die vernässten Wiesen wurden aufgelassen. Es entwickelten sich ausgedehnte vom Gewöhnlichen Schilf dominierte Röhrichte, die auch heute noch das Bild der Niederung bestimmen. Die Dünen wurden bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts offenbar mit Schafen beweidet und so gehölzfrei gehalten. Während früher die ackerbauliche Nutzung bis an die Kliffkante reichte, erfolgte nach 1961 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Grenzan- lagen zumeist eine Auflassung der zwischen „Kolonnenweg“ und Steilküste gelegenen Bereiche (alle Angaben JESCHKE et al. 2003). Brooker Wald Auf der Karte von WIEBEKING (1786) ist der Brooker Wald, der zum Besitz der Grafen von Bothmer gehörte, annähernd in den heutigen Grenzen als Laubwaldgebiet darge- stellt. Das Steilufer unterhalb des Brooker Waldes wurde bereits 1942 als „charakteristi- sche Erosionsküste von hoher landschaftlicher Schönheit“ unter Naturschutz gestellt.

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1961 erfolgte eine Vergrößerung des Schutzgebietes unter Einbeziehung fast des ge- samten alten Laubwaldes. Zu dieser Zeit begann auch in diesem Abschnitt der Bau von Grenzsicherungsanlagen. Der „Kolonnenweg“ wurde durch das Waldgebiet geführt. Gleichzeitig erfolgte aber auch die fast vollständige Einstellung der forstlichen Nutzung (alle Angaben JESCHKE et al. 2003).

Heutige Potenzielle natürliche Vegetation (HPnV) Die heutige potenzielle natürliche Vegetation im FFH-Gebiet sowie in den unmittelbar angrenzenden Bereichen ist vergleichsweise homogen und wäre überwiegend durch Buchenwälder mesophiler Standorte (Waldmeister-Buchenwälder einschließlich der Ausprägung als Perlgras-Buchenwald - M 30 bzw. Flattergras-Buchenwald einschließlich der Ausprägung als Hainrispengras-Buchenwald und Wald-Schwingel-Buchenwald - M 10) sowie Buchenwälder basen- und kalkreicher Standorte (Waldgersten-Buchenwald einschließlich der Ausprägung als Lungenkraut-Buchenwald - N 20) geprägt. Die Niede- rungen u. a. von Stepenitz und Harkenbäk wären mit Auen- und Niederungswäldern sowie edellaubholzreichen Mischwäldern (Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald auf nas- sen organischen Standorten - E 20) bestockt. Sporadisch würden sich am Steilküstenbe- reich bei Groß Schwansee Moschuskraut-Ahorn-Hangwälder mit unterschiedlichen Antei- len von Rot-Buche, Berg-Ulme, Gewöhnlicher Esche und Winter-Linde (E 57) sowie bei Großklützhöved geophytenreiche Buchen-Eschen-Mischwälder auf feuchten minerali- schen Standorten (E27) ansiedeln.

Kleinflächig wäre in der Niederung bei Benckendorf am Ostufer des Dassower Sees ein bodensaurer Stieleichenmischwald in der Ausprägungsform als Moorbirken- Stieleichen- wald auf nassen mineralischen Standorten verbreitet. Auch der Rasenschmielen- Buchenwald auf feuchten mineralischen Standorten (E 59) würde nur kleinflächig am Ufer des Dassower Sees auftreten. In der folgenden Übersicht ist die HPnV für den Untersuchungsraum zusammenfassend dargestellt (LUNG M-V 2005):

Tabelle 2: Heutige Potenzielle natürliche Vegetation im Bearbeitungsraum

Kurzbezeichnung Vegetationsmosaikgruppe Vorkommen im Bearbeitungsraum

E 20 Traubenkirschen-Erlen- - Niederung zwischen Selmsdorf und Dassower Eschenwald auf nassen See organischen Standorten - Mündung der Stepenitz in den Dassower See - Harkenbäkniederung

E 27 Geophytenreicher Buchen- - unmittelbarer Küstenstreifen bei Großklützhöved Eschen-Mischwald auf feuchten, mineralischen Standorten

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Kurzbezeichnung Vegetationsmosaikgruppe Vorkommen im Bearbeitungsraum

E 57 Moschuskraut-Ahorn- - unmittelbarer Küstenbereich östlich von Groß Hangwälder mit unter- Schwansee schiedlichen Anteilen von Rot-Buche, Berg-Ulme, Gewöhnlicher Esche und Winter-Linde

H 30 Moorbirken-Stieleichenwald - Niederung am Dassower See bei Benckendorf auf nassen mineralischen Standorten

M 10 Flattergras-Buchenwald - großflächig entlang der gesamten Außenküste einschließlich der Ausprä- gung als Hainrispengras- Buchenwald und Wald- schwingel-Buchenwald

M 30 Waldmeister-Buchenwald - entlang des Traveufers einschließlich der Ausprä- - westlicher Teil des Südufers Dassower See gung als Perlgras- Buchenwald - Küstenstreifen bei Groß Schwanensee - Küstenstreifen bei Großklützhöved

M 59 Rasenschmielen- - kleinflächig am Ufer des Dassower Sees Buchenwald auf feuchten mineralischen Standorten

N 20 Waldgersten-Buchenwald - Ackerflächen nördlich Teschow einschließlich Ausprägung - östlicher Teil des Südufers Dassower See als Lungenkraut- Buchenwald - nördlicher und östlicher Uferbereich des Dassower Sees - Hinterland des gesamten Außenküstenbereiches - Hinterland von Großklützhöved

I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen

Die Analyse der aktuellen Nutzungen im FFH-Gebiet und der daran angrenzenden unmit- telbaren Umgebung (300 m-Raum) erfolgte im Wesentlichen auf der Grundlage der Bio- top- und Nutzungstypenkartierung (BNTK) sowie der Kartierung der gesetzlich geschütz- ten Biotope. Mit Hilfe von Luftbildern, der aktuellen Kartierung der LRT, eigener Gebiets- kenntnisse, des Digitalen Landschaftsmodells sowie des Feldblockkatasters wurden gegebenenfalls Aktualisierungen vorgenommen. Die Biotop- und Nutzungstypen des Bearbeitungsgebietes sind in der Karte 1a dargestellt. In der folgenden Tabelle sind Anteil und Flächenumfang der Hauptnutzungsformen zusammengefasst veranschaulicht.

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Tabelle 3: Biotop- und Nutzungstypen im Bearbeitungsraum (300 m - Raum) und im FFH-Gebiet

Landnutzungsform/ Biotopober- Bearbeitungsraum FFH-Gebiet gruppe Fläche (ha) Anteil /%) Fläche (ha) Anteil /%) Küsten- und marine Biotope (K) 4578,61 65,4 2.950,62 82,9 Wald/ Forst (W) 530,43 7,6 295,29 8,3 Feldgehölze, Alleen, Baumreihen (B) 81,03 1,2 29,5 0,8 Fließgewässer (F) 6,21 < 1 0,66 < 1 Stehende Gewässer (S) 10,48 < 1 7,6 < 1 Waldfreie Biotope der eutrophen 96,38 1,4 42,52 1,2 Moore, Sümpfe und Ufer (V); Oligo- und mesotrophe Moore (M) Trocken- und Magerrasen, 61,54 0,9 48,6 1,4 Zwergstrauchheiden (T) Grünland und Grünlandbrachen (G) 224,97 3,2 56,14 1,6 Staudensäume, Ruderalfluren und 184,97 2,6 77,08 2,2 Trittrasen (R) Gesteins- und Abgrabungsbiotope (X) 1,24 < 1 0,09 < 1 Acker- und Erwerbsgartenbaubiotope 1.172,54 16,8 51,02 1,4 (A) Biotopkomplexe der Siedlungs-, Ver- 48,74 < 1 0,87 < 1 kehrs- und Industrieflächen (O, P) Summe 6.997,14 100 3.559,99 100

In den folgenden Abschnitten werden die Hauptnutzungen im FFH-Gebiet DE 2031-301 und in den unmittelbar angrenzenden Bereichen beschrieben.

Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt mit ca. 20 % nur einen geringen Anteil im Schutzgebiet sowie dem unmittelbar angrenzenden Bereich ein, von dem ca. 17 % auf Acker und ca. 3 % auf Grünland entfallen. Ausgedehnte Ackerflächen ragen in folgenden Abschnitten in das untersuchte Gebiet hinein, wobei der Anteil von Ackerflächen inner- halb des FFH-Gebietes minimal ist (vgl. Tabelle 3):

- Ackerflächen nördlich und westlich von Teschow

- Südufer des Dassower Sees

- Ostufer der Pötenitzer Wiek und des Dassower Sees

- Bereich westlich von Groß Schwansee bis zur Harkenbäkniederung

- Bereich zwischen Steinbeck und nördlich Elmenhorst

- östlichster Bereich bei Großklützhöved

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Obwohl die an das FFH-Gebiet angrenzende Landschaft von Intensivackerflächen domi- niert wird (schwere, fruchtbare Böden), wirkt sie trotz der Waldarmut nicht ausgeräumt und strukturarm, was zum einen durch die Reliefenergie und zum anderen durch den hohen Feldgehölzanteil bedingt ist. Die Heckenlandschaft des Klützer Winkels bildet kulturhistorisch den Übergang zur Knicklandschaft Schleswig-Holsteins. In den Untersuchungsraum hinein ragen die landwirtschaftlichen Flächen der Güter Brook und Christinenfeld. Die insgesamt 1.400 ha Acker- und 65 ha Dauergrünlandflä- chen, die bis an die Steilküste heranreichen, werden nach den Maßgaben des ökologi- schen Landbaus bewirtschaftet. Hervorhebenswert ist die vielfältige Fruchtfolge, die durch einen gezielten Wechsel zwischen stickstoffmehrenden und stickstoffzehrenden Kulturen den Nährstoffhaushalt des Bodens günstig beeinflusst. Zu den zwölf angebau- ten Kulturen gehören neben Weizen, Roggen, Hafer, Mais und Raps auch seltene Feld- früchte wie z.B. Triticale, Erbsen, Weißklee, Ackerbohnen, Wicken und Senf (www.brook.de). Der gezielte Einsatz von Leguminosen als Zwischenfrüchte vermindert den zusätzlichen Stickstoffbedarf, der ausschließlich über organische Dünger einge- bracht wird. Damit leistet der Betrieb einen Beitrag zum Meeresschutz und wurde 2013 vom WWF mit dem Preis "Ostsee-Landwirt des Jahres" ausgezeichnet (www.wwf.de). Darüber hinaus ist der Betrieb am Projekt "Klimawirkungen und Nachhaltigkeit ökologi- scher und konventioneller Betriebssysteme - Untersuchungen in einem Netzwerk von Pilotbetrieben" beteiligt (www.pilotprojekte.de). Größere, z.T. extensiv genutzte Grünlandstandorte tangieren in folgenden Bereichen das FFH-Gebiet: - Grünland unmittelbar nördlich des NSG Uferzone Dassower See - Grünland zwischen der Harkenbäkniederung und der Pötenitzer Wiek

- Grünland unmittelbar westlich von Steinbeck Aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvolle Grünlandstandorte konnten im FFH- Gebiet nur sehr kleinflächig in Form von salzwasserbeeinflussten Weiden im Uferbereich des Dassower Sees bei Benckendorf sowie an der Volkstorfer Spitze nachgewiesen werden. Im Bereich der Pötenitzer Strandwiesen befinden sich zwei Feuchtgrünländer eutropher Standorte (Feuchtwiese nördlich von Pötenitz sowie Feuchtwiese nördlich der Großen Vosskoppel). Nördlich des ehemaligen Kolonnenweges, östlich von Priwall sind vergleichsweise arten-/ blütenreiche Weiden auf sandigen Standorten ausgeprägt.

Forstwirtschaft

Wälder/ Forsten nehmen mit einem Umfang von ca. 530 ha einen Anteil von ca. 8 % an der Fläche des Bearbeitungsraums ein, ca. 98 % sind Holzbodenflächen. Für die Wald- Lebensraumtypen des FFH-Gebietes DE 2031-301 wurde in den Jahren 2010/ 2011 ein

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Fachbeitrag für die Wald-Lebensraumtypen erarbeitet, aus dem die Angaben zu diesem Kapitel übernommen wurden (LU M-V 2011). Forsthoheitlich ist das FFH-Gebiet überwiegend dem Forstamt Schönberg mit den Revie- ren Hohen Schönberg, Dassow und Selmsdorf zugeordnet. Der mit ca. 62 % größte Anteil ist Anstalts- und Stiftungswald, ca. 26 % sind Privatwald, zum Kommunalwald gehören ca. 9 %. Lediglich knapp 3 % der Waldflächen im FFH- Gebiet sind Eigentum des Landes bzw. des Bundes. Die grundwasserfreien sandigen bis lehmigen Waldstandorte des FFH-Gebietes, die einen Anteil von ca. 89,7 % an der gesamten Waldfläche umfassen, sind überwiegend durch eine mittlere bis kräftige Nährkraftausstattung gekennzeichnet. Der Anteil ziemlich armer mittelfrischer Standorte nimmt mit ca. 22 % jedoch auch einen erheblichen Anteil an. Bei den organischen und mineralischen Nassstandorten sind alle Nährstoffausprä- gungen von "arm" bis "reich" verbreitet. Dominierende Baumarten sind (Sand-)Birke, Pappel-Arten, Gewöhnliche Esche, (Stiel-)Eiche Rot-Buche sowie Schwarz-Erle mit Flächenanteilen > 10 %. Einem Laubholzanteil von ca. 97 % stehen Nadelgehölze auf ca. 3 % der gesamten Waldfläche gegenüber. Für die Bewirtschaftung der Landeswaldflächen innerhalb des FFH-Gebietes gelten folgende Richtlinien:

- Grundsätze der Bewirtschaftung der Buche im Landeswald Mecklenburg- Vorpommern - Wald-Behandlungsgrundsätze in Natura 2000 - Gebieten

- Richtlinie zur Sicherung von Alt- und Totholzanteilen im Wirtschaftswald Der Umbau nicht standortgerechter Baumarten gemäß den Zielen und Grundsätzen der naturnahen Forstwirtschaft in M-V wird im Landeswald angestrebt.

Unabhängig davon sind die Festsetzungen der Naturschutzgebietsverordnungen zu berücksichtigen, die zusammenfassend im Kapitel I.1.3 erläutert werden.

Fischerei/ Angelnutzung

Die Außenküste im untersuchten Raum gehört zum Fanggebiet 70 (bis zur 3 sm-Zone) - Außenstrand Küste Klützer Winkel. Das Fischereirecht des Landes Mecklenburg- Vorpommern beginnt an der Mündung der Harkenbäk (westlich davon = Hansestadt Lübeck) (LALLF 2014). Die Außenküste des Untersuchungsraumes weist große fischereiliche Bedeutung auf. Hauptfangarten sind Dorsch, Flunder und Meerforelle, Hauptfangmethode ist die Stellnetzfischerei, die ganzjährig vor allem durch Fischereibe- triebe aus Schleswig-Holstein aber auch aus Mecklenburg-Vorpommern erfolgt (LALLF 2014). Stellnetze werden dabei sowohl uferparallel als auch senkrecht zur Küste aufge- stellt.. Informationen zu Anzahl, Länge und Position von Stellnetzen liegen nicht vor, da

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es diesbezüglich keine genehmigungspflichtigen Fangpositionen gibt (LALLF 2014). Das FFH-Gebiet DE 2031-301 befindet sich mit Ausnahme der Ostsee um Großklützhöved nicht im Fischereibezirk Wismarbucht, so dass außerhalb dieses Bereiches keine Be- grenzung der Stellnetzmeter besteht (LALLF 2014). Genehmigungspflichtige Reusen gem. § 18 der Küstenfischereiverordnung Mecklenburg- Vorpommern sind derzeit in den Küstengewässern des FFH-Gebietes nicht aufgestellt. Im Fanggebiet, das der Fischereiaufsichtsstation Wismar zugeordnet ist, können maximal 28 Haupterwerbs- und 26 Nebenerwerbsfischer tätig sein. Hinzu kommen noch 20 Frei- zeitfischer, die gemäß § 17 KüFVO M-V in beschränktem Umfang Fanggeräte der Berufs- fischerei verwenden dürfen. Die Kutter- und Küstenfischer sind im Landesverband der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg-Vorpommern e. V. zusammengeschlossen. Laichschonbezirke gemäß § 12 KüFVO M-V sind innerhalb des FFH-Gebietes nicht vorhanden. Als Fischereischonbezirk ist jedoch das Gebiet innerhalb einer seitlichen und seeseitigen Entfernung von 300 m zur Mündung der Harkenbäk ausgewiesen. Innerhalb dieses Gebietes ist gemäß § 11 (2), Nr. 3a der KüFVO M-V die Ausübung der Fischerei verboten (alle Angaben LALLF 2013). Die ortsansässigen Angler sind in folgenden Anglerverbänden organisiert:

- KAV Mecklenburg-Nordwest e.V.

- Ostseeanglerverband Wismar e.V. Die Anzahl der organisierten Angler beider Verbände in diesem Bereich wird mit ca. 2.500 angegeben. Hinzu kommen Angler aus anderen Verbänden des LAV M-V e.V. sowie nichtorganisierte Gastangler. Insgesamt wird die Anzahl potenzieller Angler im betrachteten Gebiet auf ca. 5.000 geschätzt, wobei sich selbst unter günstigsten Witte- rungs- und Angelbedingungen kaum mehr als 100 Angler gleichzeitig aufhalten (alle Zahlenangaben LAV M-V 2013). Die Außenküste des FFH-Gebietes wird zum Einen von Brandungs-, Wat- und Bolleyboat-Anglern genutzt, wobei hier vor allem die Steilküsten- abschnitte mit ihren vorgelagerten Riffen frequentiert werden. Zum anderen erfolgt das Angeln von Booten und Kuttern, die von Boltenhagen oder Travemünde in das Gebiet fahren. Fließgewässer mit extensiver Angelnutzung sind im betrachteten Gebiet aus- schließlich die Harkenbäk (Plötze, Barsch, Hecht). Die anderen, kleineren Bäche des untersuchten Gebietes haben für die Angelnutzung keine Bedeutung, sind jedoch für den Laichaufstieg von Meerforellen sowie weiteren Fischarten von großer Wichtigkeit und werden durch den LAV M-V beobachtet (u.a. Laichkartierungen durch den Verein Salmo- niden und Gewässerschutz e.V.) (LAV M-V 2013). Der ca. 800 ha große und durchschnittlich 2,5 m tiefe Dassower See befindet sich bereits im Bundesland Schleswig-Holstein und ist Teil des FFH-Gebietes 2030-392 Traveförde und angrenzende Flächen, die ufernahen Bereiche gehören jedoch zum erweiterten Untersuchungsraum (300 m Puffer). Das brackwasserbeeinflusste, eu- bis polytrophe Gewässer ist u.a. Lebensraum für folgende Fischarten: Aal, Barsch, Brassen, Hecht,

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Karpfen, Rapfen, Schleie, Ukelei, Wels, Zander (www.anglermap.de). Eine Angelnutzung ist aus naturschutzfachlichen Gründen nicht zulässig, Teile des Sees werden jedoch fischereilich genutzt (Reusenfischerei).

Eine fischereiliche Nutzung vom Selmsdorfer Traveufer ausgehend ist gemäß NSG-VO nicht zulässig. Bei Begehungen im Rahmen der Grundlagenkartierungen wurde jedoch beobachtet, dass dieses Verbot nicht in jedem Fall eingehalten wird.

Wasserwirtschaft/ Küstenschutz

Mit In-Kraft-Treten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) am 22.12.2000 sind für die Wasserwirtschaft umfangreiche Neuregelungen geschaffen worden, um den Zustand der Gewässerökosysteme langfristig und nachhaltig zu verbessern und zu schützen. Wesentliches Ziel der WRRL ist es, für alle Gewässer und das Grundwasser einen guten Zustand bis zum Jahr 2015 (bzw. 2027 unter Inanspruchnahme von Fristver- längerungen) zu erreichen. Als wesentliche Instrumente hierfür sind Bewirtschaftungs- pläne und Maßnahmenprogramme aufzustellen, welche im Dezember 2009 für die jewei- ligen Flussgebietseinheiten veröffentlicht worden sind. Die Bestandsaufnahme gemäß WRRL in Mecklenburg-Vorpommern ergab, dass in den meisten Oberflächengewässern die Umweltziele bisher nur für den chemischen Zustand erreicht worden sind. Dies gilt auch für den Wasserkörper südliche Mecklenburger Bucht / Travemünde bis Warnemünde (DE_CW_WP_04), welcher in der Bewertung der ökologi- schen Qualitätskomponenten Phytoplankton, Großalgen und Angiospermen sowie Mak- rozoobenthos jeweils einen nur mäßigen Zustand aufweist. Die allgemeinen physikalisch- chemischen Bedingungen, darunter auch die Nährstoffbelastung, sind ebenfalls mit mä- ßig bewertet worden (Quelle: FIS Wasser M-V).

Der Wasserkörper DE_CW_WP_04 erstreckt sich weit über das FFH-Gebiet hinaus und umfasst das ca. 250 km² große Seegebiet der Einmeilenzone zwischen Travemünde und Warnemünde. Die südliche Mecklenburger Bucht zählt nach WRRL zu den α-meso- halinen äußeren Küstengewässern (Typ B3b), welche bei einem Salzgehalt von 10-18 PSU durch eine ausgeprägte marine Besiedlung und jahreszeitliche Algenblüten charak- terisiert sind (IFAÖ 2003).

Am nördlichen Rand des FFH-Gebietes werden auch kleine Teile des Wasserkörpers der Ein- bis 12-Seemeilenzone (DE_CW_WP_20) berührt. Die Ein- bis 12-Seemeilenzone bildet mit über 4.770 km² den größten Küstengewässerkörper, der sich in seiner Ausdeh- nung vor der gesamten Küste Mecklenburg-Vorpommerns erstreckt. Die Umweltziele für diesen Bereich der Hoheitsgewässer konzentrieren sich auf das Erreichen des guten chemischen Zustands, biologische, hydromorphologische und physikalisch-chemische Qualitätsparameter sind außerhalb der Einmeilenzone nicht bewertungsrelevant. Eine zusammenfassende Übersicht über die Einstufung der bewertungsrelevanten Quali- tätskomponenten der Küstengewässer im FFH-Gebiet gibt Tabelle 4. Die Wasserkörper

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der Travemündung mit Dassower See und Pötenitzer Wiek liegen außerhalb des FFH- Gebietes und werden daher nicht mit dargestellt. Es handelt sich um teils erheblich ver- änderte Küstengewässer, die einen guten chemischen Zustand aufweisen, bzgl. der Ökologie aber nur eine unbefriedigende Bewertung erreichen (LUNG & MLUR 2009).

Tabelle 4: Bewertung der Küstengewässer im FFH-Gebiet nach WRRL

Qualitätskomponente/ südliche Mecklenburger Bucht / Ein- bis 12- Zustandsbewertung Travemünde bis Warnemünde Seemeilenzone Phytoplankton mäßig - Großalgen und Angiospermen mäßig - Benthische wirbellose Fauna mäßig - Allgemeine phys.-chem. Bedingungen mäßig - Hydromorphologie gut - Spezifische Schadstoffe gut - Chemischer Zustand gut gut Gesamtbewertung mäßig gut

Quelle: WRRL FIS-Wasser LUNG M-V (Januar 2014) Die Ursache für das Nichterreichen des guten ökologischen Zustands liegt in der Eutro- phierung der Oberflächengewässer und deren Frachteintrag in die Ostsee, was dazu geführt hat, dass die Küstengewässer der deutschen Ostseeküste als Eutrophierungs- problemgebiete einzustufen sind. In der Folge haben sich die natürlichen Besiedlungs- verhältnisse sowohl im Freiwasser als auch am Meeresboden verändert und zeigen deutliche Abweichungen gegenüber dem Zielzustand. Als wesentliche Maßnahme zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Küsten- gewässer wird die Reduzierung der Nährstoffeinträge aus den Einzugsgebieten genannt. Die Belastungsreduzierung des marinen Ökosystems ist ein überregionales Bewirtschaf- tungsziel, das nur durch gemeinsame Maßnahmen im gesamten Einzugsgebiet der Ost- see zu erreichen ist und einen langen Zeitraum erfordern wird. Gemäß Bewirtschaftungs- plan für die Flussgebietseinheiten Warnow/Peene (LUNG 2009) und Schlei/Trave (LUNG & MLUR 2009) muss für das Erreichen der Umweltziele in den Küstengewässern daher eine Fristverlängerung nach Art. 4 (4) EG-WRRL in Anspruch genommen werden.

In die Küstengewässer entlang des FFH-Gebietes münden mit Harkenbäk, Stepenitz, Bach aus Dassow und dem Graben aus Selmsdorf auch vier nach WRRL berichtspflichti- ge Fließgewässer ein. Die Ergebnisse der Zustandsbewertung der jeweiligen Wasserkör- per im Bearbeitungsgebiet sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt.

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Tabelle 5: Ergebnisse der Zustandsbewertung der nach WRRL berichtspflichtigen Fließ- gewässer im Bearbeitungsraum

Wasserkörper- Wasserkörper-Name Fließgewässertyp Bewertung Bezeichnung (Abschnitt im Bearbeitungsgebiet) WRRL KGNW-0100 Harkenbäk Rückstau- und brackwasser- mäßig (Mündung bis ca. 705 m oberhalb) beeinflusster Ostseezufluss STEP-0400 Stepenitz Sand- und lehmgeprägter unbefriedigend (Mündung bis ca. 385 m oberhalb) Tieflandfluss STEP-3200 Graben aus Selmsdorf Organisch geprägter Bach unbefriedigendes (Mündung bis ca. 765 m oberhalb) (erheblich verändert) Potenzial STEP-3300 Bach aus Dassow Kiesgeprägter Bach unbefriedigendes (Mündung bis ca. 535 m oberhalb) (erheblich verändert) Potenzial Quelle: WRRL FIS-Wasser LUNG M-V (Januar 2014) Bei den Fließgewässern ist das Verfehlen eines guten Zustands/ Potenzials i. d. R. durch Defizite der biologischen Qualitätskomponenten Makrozoobenthos und Fische sowie Makrophyten und Phytobenthos bestimmt. Als Ursache hierfür sind hydromorphologische Veränderungen und signifikante diffuse stoffliche Belastungen der Gewässer zu nennen, deren Reduzierung einen Schwerpunkt für die Maßnahmenplanung bildet. Defizite beste- hen teilweise auch bei der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer. Eine Über- sicht zur Fisch-Durchgängigkeit der Gewässerabschnitte im Bearbeitungsgebiet ist in folgender Tabelle enthalten, die Lage der Querbauwerke ist in der Karte 1a dargestellt.

Tabelle 6: Querbauwerke im Bearbeitungsgebiet der Managementplanung

Gewässer Wasserkörper- Anzahl Querbauwerke ökologische Durch- Bezeichnung im Bearbeitungsgebiet gängigkeit für Fische Harkenbäk KGNW-0100 1 Brücke (Fuß- und Radwegbrücke ökologisch nordwestl. Barendorf) durchgängig Stepenitz STEP-0400 1 Brücke (Straßenbrücke B105 ökologisch Hafen Dassow) durchgängig Graben aus STEP-3200 1 Brücke, 1 Durchlass Brücke durchgängig, Selmsdorf (N Zarnewenz) DL keine Angaben Bach aus STEP-3300 3 Durchlässe, 1 Brücke, ökologisch Dassow 1 Fischaufstiegsanlage durchgängig Quelle: WRRL FIS-Wasser LUNG M-V (Januar 2014) Als Grundlage für die Aufstellung des Bewirtschaftungsplans sowie die Ableitung geeig- neter Maßnahmen erfolgte im Zeitraum 2008/09 die Bewirtschaftungsvorplanung für die Küstenzuflüsse im Amtsbereich des StALU Westmecklenburg. Hierbei wurden insbeson- dere Maßnahmen zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit sowie zur Verbesse- rung der Gewässer- und Uferstrukturen abgeleitet. In Anbetracht der weitreichenden Defizite ist eine Zielerreichung bis 2015 allerdings unwahrscheinlich, so dass ebenfalls Fristverlängerungen sowohl für natürliche als auch erheblich veränderte Fließgewässer- körper in Anspruch genommen werden. Für die Gewässerabschnitte im Bearbeitungs- raum sieht die BVP die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen vor.

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Tabelle 7: Maßnahmen nach BVP im Bearbeitungsgebiet der Managementplanung

Gewässer/ Lage Maßnahme Wasserkörper Stepenitz/ Mündungsbereich auf M01: Durchsetzung der guten fischereilichen Praxis im Mün- STEP-0400 ca. 70 m Fließlänge dungsbereich (bis höchstens zur Hälfte der Gewässerbreite) gesamtes Bearbei- M02: Prüfung möglicher Belastungsquellen tungsgebiet (Zuläufe, Dräne) Graben aus Selmsdorf/ oberhalb km 0+251 M04: Anlage von Gewässerrandstreifen, beidseitig auf STEP-3200 ca. 4.550 m oberhalb km 0+251 M06: angepasste Gewässerunterhaltung (in Zusammenhang mit M03/M05) auf ca. 4.550 m km 0+215 bis 0+868 M07: Verlegung des Bachbettes in das alte Bachbett in der Mitte der Niederung (M103 lt. Gutachterlichem Landschafts- rahmenplan Westmecklenburg, Fortschreibung 2008) Bach aus Dassow/ km 0+186 bis 0+187 M01: Rückbau Querbauwerk (gerammte Spundwand zur STEP-3300 Sohlsicherung an rückgebautem Wehr entfernen) km 0+288 bis 0+670 M05: Anregen der Eigendynamik (z. B. Einbau von Störele- menten) und ergänzende Gehölzpflanzung auf ca. 380 m km 0+288 bis 0+670 M06: Anlage eines Randstreifens, linksseitig auf ca. 380 m im Bearbeitungsge- M19: Optimierung Querbauwerke (an 7 DL Sohlanschluss biet 1 DL (km 0+342) herstellen bzw. Gefälle verringern; an 2 Sohlbauwerken Gefälle verteilen) gesamtes Bearbei- M20: angepasste Gewässerunterhaltung (in Zusammenhang tungsgebiet mit M05/07/09/12/13) auf ca. 9.043 m gesamtes Bearbei- M22: Einrichtung eines Gewässerentwicklungsraumes (in tungsgebiet Zusammenhang mit M05/07/09/12/13) Quelle: WRRL FIS-Wasser LUNG M-V (Januar 2014) Die Pötenitzer Strandwiesen gehören zum nicht eingedeichten Polder Pötenitz (FIS Wasser - LUNG M-V 2014). Gemäß Generalplan Küsten- und Hochwasserschutz M-V sind im FFH-Gebiet DE 2031- 301 Küstenschutzbauwerke (Deiche/ Dünen, Strandaufspülungen, Buhnensysteme, Wellenbrecher, Uferlängswerke) weder vorhanden noch geplant. Diese Aussage wurde auch seitens des StALU MM, Dezernatsgruppe Küste bestätigt (E-Mail vom 30.04.2014).

Tourismus und Erholung

Gemäß regionalem Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RREP-WM 2011) zählen die Stadt Dassow und die Gemeinde Selmsdorf (außerhalb der NSG) zu den Tourismusentwicklungsräumen. In den Tourismusentwicklungsräumen sollen die Voraus- setzungen für die touristische Entwicklung stärker genutzt und zusätzliche touristische Angebote geschaffen werden. Insbesondere sollen die vielfältigen Formen der land- schaftsgebundenen Erholung genutzt, die Beherbergungskapazitäten bedarfsgerecht erweitert und die touristische Infrastruktur verbessert werden.

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Die Gemeinden Kalkhorst und Boltenhagen und die Stadt Klütz werden Tourismus- schwerpunkträumen zugeordnet (außerhalb der NSG). In diesen Gebieten stehen die Verbesserung der Qualität und der Struktur des touristischen Angebotes sowie Maßnah- men der Saisonverlängerung im Vordergrund. Die touristischen Angebote im Bearbeitungsraum sind aufgrund der reizvollen, störungs- armen Landschaft und der Nähe zur Ostsee sehr vielfältig und konzentrieren sich vor allem auf Erholungssuchende, die naturgebundenen, individuellen und ruhigen Touris- mus in Verbindung mit hochwertigen, authentischen Unterkünftigen bevorzugen. Die historische Entwicklung des Klützer Winkels, insbesondere während der Zeit der inner- deutschen Teilung hat dazu geführt, dass die Entwicklung von Badeorten mit entspre- chender Infrastruktur und insbesondere in den Sommermonaten dichter Besiedlung hier ausblieb. Die küstennahen Ortschaften konnten ihre ursprüngliche Geschlossenheit bewahren, da ein Zuzug von Einwohnern, verbunden mit baulichen Erweiterungen auf- grund der Lage im Sperrgebiet nicht möglich war. Ein Teil der zahlreichen Gutshäuser und Schlösser wurde nach der politischen Wende restauriert und es entstanden in be- grenztem Umfang Beherbergungen, vor allem im hochpreisigen Segment. Dieser Aspekt, der hohe Anteil an Naturschutzgebieten und die z.T. schwer erreichbare Steilküste mit ihren Naturstränden und steinreichen Flachwasserzonen verhinderten auch nach 1990 die Entwicklung von Massentourismus. Die wesentlichen touristischen Angebote im FFH-Gebiet und unmittelbar daran angren- zend werden nachfolgend (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zusammengestellt. Dabei ist der Schwerpunkt auf die Aktivitäten gerichtet, die Einfluss auf LRT nach Anhang I und Habitate der Anhang II-Arten haben könnten. Wassersport

Im FFH-Gebiet DE 2031-301 sind weder Sportboothäfen noch Anlegemöglichkeiten vorhanden. Eine Einfahrt in das FFH-Gebiet ist nur über Boltenhagen (Marina Boltenhagen mit 350 Liegeplätzen) oder die Küstenorte Schleswig-Holsteins möglich. Aufgrund des vorgelagerten Riffs ist das Befahren in Ufernähe bzw. ein Anlanden nur für kleine Boote mit geringem Tiefgang möglich. Dennoch wird die Außenküste sowohl von Segel- als auch Motorbooten, darunter auch von geräuschintensiven Powerbooten und Jet-Skis, genutzt. Die Außenküste stellt aufgrund der flach abfallenden Küste und günstigen Bedingungen bei den vorherrschenden Westwinden ein beliebtes Kite- und Surfrevier dar, wobei vor allem folgende Einsatzstellen genutzt werden:

- Barendorf

- Barendorf Nord

- Schwansee In Barendorf befindet sich eine Surf- und Kiteschule, in der man Anfänger- und Fortge- schrittenenkurse für diese Wassersportarten belegen kann (www.surf-mafia.de). Das

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Kajakzentrum NANUK bietet am Strand sowie im Flachwasserbereich vor Rosenhagen Kurse zum Erlernen des Seekajakfahrens an. Eine Wasserskistrecke ist im Bereich der Untertrave zwischen Großer Holzwiek und der Fahrrinne ausgewiesen. Der Dassower See verfügt in Pötenitz über einen kleinen Hafen mit wenigen, von Ein- heimischen genutzten, Bootsliegeplätzen. Nur für einheimische Sportboote und die Be- rufsschifffahrt ist ein Befahren des betonnten Fahrwassers im Dassower See mit einer Höchstgeschwindigkeit von 4,3 kn zulässig. Ansonsten gilt hier ein generelles Befah- rungsverbot für alle Wasserfahrzeuge (Angaben: Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein - Wassersport und Freizeit). Für die Pötenitzer Wiek gilt im Zeitraum zwischen dem 15.02. und dem 15.06. ein Fahr- verbot, Ausnahmen gelten hier an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen. Wasserfahrzeuge dürfen generell nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 4,3 kn fahren (Angaben: Was- serschutzpolizei Schleswig-Holstein - Wassersport und Freizeit). Baden/ Strandnutzung

Innerhalb des FFH-Gebietes DE 2031-301 sind in der Badewasserkarte des Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V (Stand 2012) sechs offizielle Badestellen ausgewiesen, deren Wasserqualität regelmäßig gemäß EU-Badewasserrichtlinie überwacht wird. Die Badewasserqualität wird durchweg als gut bis sehr gut eingestuft. Die offiziellen Badstellen sind in Tabelle 8 zusammengefasst und in folgender Abbildung dargestellt:

Abbildung 2: Ausschnitt aus der Badewasserkarte M-V 2012

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Tabelle 8: Zusammenstellung der offiziellen Badestellen im Bearbeitungsgebiet

Nr. Bezeichnung Wasserqualität Bemerkungen 293 Ostsee, Rosenhagen zum Baden gut geeignet Naturstrand; an Ostseeküstenradweg gelegen, strandnahe Parkmöglichkeiten 292 Ostsee, Hof Barendorf zum Baden gut geeignet Naturstrand; an Ostseeküstenradweg gelegen 291 Ostsee, Barendorf zum Baden sehr gut geeignet Naturstrand; an Ostseeküstenradweg gelegen, strandnahe Parkmöglichkeiten 290 Ostsee, Groß Schwansee zum Baden sehr gut geeignet Sandstrand; an Ostseeküstenradweg gelegen, von dem man über eine Lindenallee Schloss Schwansee erreichen kann, strandnahe Parkmög- lichkeiten 289 Ostsee, Brook zum Baden sehr gut geeignet Naturstrand nahe NSG Brooker Wald; an Ostseeküstenradweg gelegen, strandnahe Parkmöglichkeiten 286 Ostsee, Steinbeck zum Baden sehr gut geeignet; unweit des Seeheilbades Boltenhagen, Sichttiefe zeitweise < 1 m strandnahe Parkmöglichkeiten, Strand- versorgung, an Ostseeküstenradweg gelegen

Quelle: Badewasserkarte 2012 (www.sm.regierung-mv.de/badewasserkarte)

Der Strand ist über insgesamt 25 offizielle Strandzugänge erreichbar, wobei ein direktes Anfahren der Strandabschnitte mit PKW nicht möglich ist. Alle Zugänge sind jedoch an den ursprünglichen, parallel zur Küste verlaufenden Kolonnenweg angebunden, der nunmehr als Rad-/ Wanderweg genutzt wird. Die Intensität der Strandnutzung ist im westlichen Teil des FFH-Gebietes aufgrund der natürlichen Gegebenheiten größer als im östlichen Bereich (beschränkte Bade- und Liegeeignung, ungünstige Erreichbarkeit). Dort befinden sich auch die meisten Strandzugänge. Östlich von Brook wird der Strandwall schmal, geröllreich und es bestehen nur wenige Möglichkeiten, um an den Strand zu gelangen. Eine Strandsatzung wurde für den zur Stadt Dassow gehörenden Strandabschnitt zwi- schen dem Priwall und der Niederung westlich von Groß Schwansee aufgestellt (Satzung über die Sondernutzung des Strandes der Stadt Dassow zu Badezwecken vom 29.03.2012). Neben der Festlegung von Verhaltensregeln am Strand (u. a. Verbot von offenem Feuer, Verbot Abstellen und Fahren von Fahrzeugen, Verbot zu zelten, Betreten nur über offizielle Zugänge) sind folgende Aussagen zur Strandreinigung, zur Strandver- sorgung, zum Reiten am Strand sowie zur Nutzung mit Hunden getroffen:

- Die Beräumung von Müll erfolgt mit Ausnahme besonders festgelegter Zonen manu- ell. Nur innerhalb bestimmter, von der Stadt Dassow festzulegender Zonen ist eine maschinelle Strandräumung zulässig. 2009 erfolgte die maschinelle Strandreinigung im Bereich der Strandzugänge 3 und 4 sowie 6 bis 13 während der Saison zweimal (PLANUNGSBÜRO MAHNEL 2012). In den vergangenen Jahren konnte aufgrund eines Defektes der Reinigungsmaschine nur eine manuelle Strandberäumung vorgenom- men werden.

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- Der ambulante Handel mit Lebensmitteln und Konsumgütern ist am Strand nicht zulässig. Ausgenommen davon ist der durch die Stadt Dassow über das Amt Schön- berger Land genehmigte Verkauf. 2009 erfolgte die ambulante Strandversorgung in der Saison durch zweimalige Befahrung/ Tag des gesamten Strandes mit Traktor und Anhänger (PLANUNGSBÜRO MAHNEL 2012).

- Das Reiten ist am Strand ganzjährig nicht zulässig. Lediglich im Bereich des Strand- zuganges 3 zwischen Pötenitz und Rosenhagen ist in gerader Linie bis zur Mittelwas- serlinie sowie jeweils 20 m östlich und westlich eine Reitnutzung erlaubt.

- Der Aufenthalt von Hunden ist im Zeitraum zwischen 01.04. und 31.10. nur in den entsprechend gekennzeichneten Strandabschnitten zulässig. Als "Hundestrände" sind die Strandabschnitte zwischen Zugang 4 und 5 sowie 12 und 13 ausgewiesen (PLANUNGSBÜRO MAHNEL 2012). Wandern/ Radwandern Das FFH-Gebiet DE 2031-301 ist gut durch Wander- und Radwanderwege erschlossen, bei denen es sich anteilig um Straßen und unbefestigte, nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmete Wege (Wald- und Feldwege) handelt. Durch das FFH-Gebiet entlang der Außenküste führt der ehemalige Kolonnenweg, der jetzt Teil des (für Kfz nicht zugelas- senen) Fernradweges "Ostseeküste" ist. Gleichzeitig ist er zum großen Teil als Europäi- scher Fernwanderweg E 9 (Abschnitt Lübeck - Usedom) ausgewiesen. Durch Pötenitz verläuft der Hanseatenweg - ein Wanderweg entlang einer alten Handelsroute, der die Städte Osnabrück und Rostock miteinander verbindet. Die Stadt Dassow ist ein Aus- gangspunkt des 380 km langen westlichen Backstein-Radrundweges, der neben Dassow durch Schwerin, Wismar, Kühlungsborn, Rostock, und Neubukow führt (www.Radtouren-an-der Ostsee.de). Hervorragende Sehenswürdigkeiten entlang dieses Weges sind im Untersuchungsraum u. a. das Schloss Lütgenhof und die Kirche in Dassow, das Kalkhorster Schloss sowie das Schloss Bothmer. Daneben bestehen eine Vielzahl örtlicher Rad- und Wanderwege, die von Süden in das FFH-Gebiet hineinführen und an den Ostseeküsten-Fernradweg angebunden sind. Der unmittelbare Uferbereich des Dassower Sees und der Pötenitzer Wiek sowie das Traveufer sind nur noch ab- schnittsweise durch unbefestigte Wege erschlossen.

Das Projekt Lebensstreifen (www.lebensstreifen.de) setzt sich für einen sanften Touris- mus entlang des Grünen Bandes - der ehemaligen innerdeutschen Grenze - ein. Auf der Internetseite werden Radtouren beschrieben, die entlang vorhandener Wege und Stra- ßen durch den Untersuchungsraum hindurchführen. Das Projekt inmod - elektromobil auf dem Land - ist ein Forschungsvorhaben, das der Wiederbelebung des Öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum dient. Es wurde durch das Kompetenzzentrum Ländliche Mobilität der Hochschule Wismar initiiert und wird von zahlreichen Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Technologie unter- stützt. In der Saison besteht neben einer Elektrobuslinie zwischen Priwall und Boltenhagen die Möglichkeit, an ausgewählten Stationen dieser Buslinie Elektrofahrräder

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auszuleihen, mit denen man in die küstennahen Ortschaften gelangt, die sonst nicht an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen sind. Folgende Verbindungen bestehen (www.inmod.de):

- Pötenitz <=> Rosenhagen

- Harkensee <=> Barendorf

- Kalkhorst <=> Groß Schwansee

- Hohen Schönberg <=> Warnkenhagen

- Klütz <=> Redewisch Reiten

Anders als das Wandern und Radfahren sind landschaftsbezogene Aktivitäten mit dem Pferd in Mecklenburg-Vorpommern durch die geltende Rechtslage nur eingeschränkt möglich. Nutzbar sind zum einen die straßenverkehrsrechtlich gewidmeten Verkehrsflä- chen (Straßen, soweit nicht untersagt), die insbesondere für Reiter jedoch meistens nur von mäßiger Attraktivität sind. Feld- und Waldwege dürfen hingegen nur genutzt werden, wenn sie entsprechend ausgewiesen sind. Mit einer Ausnahme (vgl. Abschnitt Baden/ Strandnutzung) ist das Reiten am Strand verboten, das gilt auch für den Strand im Be- reich des Priwalls auf Schleswig-Holsteiner Seite. Auf den Internetseiten einiger Reiterhö- fe wird allerdings mit Reitausflügen am Strand geworben, so u.a. Reitausflüge am Strand zwischen Boltenhagen und der Steilküste bei Redewisch unmittelbar an der östlichen Grenze des FFH-Gebietes. Reit- und Kutschfahrunternehmen in der Umgebung des FFH-Gebietes sind u.a.:

- Reit- und Fahrverein Pötenitz und Umgebung e.V.

- Reit- & Fahrhof A. Gabriel-Vogt Boltenhagen

- Ostseereiterhof Travemünde-Priwall GmbH Sonstige touristische Unternehmungen Eine SwinGolf-Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Steilküste nahe Rede- wisch-Ausbau. Es handelt sich dabei um eine Golfsportvariante mit vereinfachtem Re- gelwerk, geringeren Ansprüchen an die Ausstattung sowie an den Flächenbedarf. Auf der Internetseite www.swingolf-boltenhagen.de werden darüber hinaus Tandemsprünge mit dem Gleitschirm von der Steilküste bei Redewisch-Ausbau angeboten. Dieses Angebot wird, wie aus der Fotogalerie der Internetseite zu entnehmen, offensichtlich auch rege angenommen. Schiffseigner/ -betreiber aus Bad Schwartau und Lübeck werben mit Tagesausflügen entlang der Trave über Pötenitzer Wiek und Dassower See nach Dassow an. Kutter-/ Angelfahrten sind von Boltenhagen ausgehend, entlang der Außenküste des FFH- Gebietes möglich.

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Beherbergung Campingplätze und große Ferienanlagen sind im gesamten Untersuchungsraum nicht vorhanden. Es überwiegen Unterkünfte in restaurierten Gutshäusern mit gehobenem Standard (z.B. Schloss Groß Schwansee, Hotel Schloss Lütgendorf, Hotel Schloss Kalkhorst), privat vermietete Ferienhäuser und -wohnungen sowie kleine Ferienhaussied- lungen (z. B. Ferienpark Ostseeblick Barendorf).

Für die Orte Pötenitz, Rosenhagen, Harkensee und Barendorf (Amtsbereich Stadt Dassow) umfasst die Bettenkapazität für Feriengäste ca. 417 Plätze (PLANUNGSBÜRO MAHNEL 2012). In den Ortschaften Groß Schwansee und Kalkhorst stehen mindestens ca. 170 Bettenplätze zur Verfügung (www.schwansee.de).

Siedlung, Industrie und Gewerbe

Siedlung Innerhalb des FFH-Gebietes befinden sich keine Siedlungen und auch daran angrenzend ist der Anteil bebauter Fläche vergleichsweise gering. Unmittelbar an das FFH-Gebiet DE 2031-301 grenzt westlich des Dassower Sees die Kleinstadt Dassow an. Die Stadt ist gemäß RREP Westmecklenburg als Grundzentrum ausgewiesen und soll dementspre- chend als Standort für die Versorgung der Bevölkerung seines Nahbereiches mit Gütern und Dienstleistungen des qualifizierten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Grund- bedarfes gesichert und weiterentwickelt werden. Zusammen mit ihren Ortsteilen, von denen Rosenhagen, Volkstorf, Benckendorf, Schwanbeck und Pötenitz in den betrachte- ten Raum hineinragen, umfasst die Einwohnerzahl aktuell ca. 4.000 Einwohner. Die Gemeinde Selmsdorf, die im westlichen Untersuchungsraum bis an das Ufer von Trave und Dassower See heranreicht, soll ebenso wie die Stadt Dassow aufgrund ihrer Lage in der Metropolregion Hamburg und im Stadt-Umland-Raum Lübeck in besonderem Maße Entwicklungsimpulse für Wohnfunktion und Gewerbe aufnehmen (RPV WM 2011). Die folgende Tabelle 9 gibt einen Überblick über die Ämter und Gemeinden, die Flächen- anteile im Untersuchungsraum haben und benennt die Ortsteile/ Ortschaften, die in das betrachtete Gebiet (FFH-Gebiet + 300 m Puffer) hineinragen.

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Tabelle 9: Gemeinden im Bearbeitungsraum

Landkreis Amt Gemeinde Ortschaften/ Ortsteile innerhalb des Unter- suchungsraumes Nordwest- Amt Klützer Winkel Stadt Klütz Steinbeck Mecklenburg Kalkhorst Groß Schwansee Boltenhagen - Amt Schönberger Land Gemeinde Zarnewenz, Teschow Selmsdorf Stadt Dasssow Rosenhagen, Volkstorf, Benckendorf, Dassow, Schwanbeck, Pötenitz

Industrie und Gewerbe Industrie und Gewerbe weisen im Bearbeitungsraum eine untergeordnete Rolle auf. Im Mittelpunkt steht das Dienstleistungsgewerbe (u.a. Beherbergung, Gastronomie, Einzel- handel) in den küstennahen Orten. Unmittelbar an der B 105 in der Stadt Dassow befin- det sich das Gewerbegebiet Holmer Berg, dessen 25 ha Fläche zu mehr als 85 % ausge- lastet ist (www.gewerbegebiet-dassow.de). Dort haben sich mittelständische Unterneh- men des produzierenden und dienstleistenden Gewerbes niedergelassen. In Selmsdorf haben sich gleichfalls entlang der Bundesstraße B 105 zwei Gewerbegebie- te entwickelt. Das Gewerbegebiet "An der Trave" weist eine Größe von 20 ha auf, das Gewerbegebiet "Herrenwiekers Camp/ Krempelmoor ist 10 ha groß.

Verkehr

Der Anteil an öffentlichen Verkehrswegen im Untersuchungsraum ist gering. Die Haupt- verkehrswege, die durch das FFH-Gebiet führen bzw. es randlich tangieren, sind in fol- gender Übersicht dargestellt.

Tabelle 10: Verkehrswege im und am Rand des FFH-Gebietes DE 2031-301

Straßentyp und -nummer Abschnitt Bundesstraße B 105 - an der Grenze des Untersuchungsraumes parallel zum Südufer des Dassower Sees - ab Schwanbeck bis Dassow in den U-Raum hineinführend Kreisstraße K 45 - bei Pötenitz in den U-Raum hineinführend und von dort nach Norden in Richtung Priwall führend Ortsverbindung von der K 3 nach - Straße endet in Rosenhagen Rosenhagen Kreisstraße K 11 - führt durch die Ortschaft Groß Schwansee und endet hier Ortsverbindung zwischen - führt bei Steinbeck in den Untersuchungsraum hinein verläuft dann Elmenhorst und Steinbeck weiter nach Südosten in Richtung Redewisch-Ausbau

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Die Ortsverbindungen gehen vor allem in den Siedlungen entlang der Außenküste in befestigte Wege über, die in Richtung Küste führen und in der Regel nur von Anliegern bzw. landwirtschaftlichen Maschinen befahren werden dürfen. Gleichzeitig sind sie als Wander-/ Radwege nutzbar. Über mehr als 20 km verläuft zwischen Priwall im Westen und Steinbeck im Osten unmit- telbar entlang der Küste der Ostseeradweg, der auf dem ehemaligen Kolonnenweg der Grenztruppen der DDR angelegt wurde. Reguläre Schifffahrtslinien sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden, das Gebiet wird jedoch von Ausflugsschiffen/ -booten tangiert, die in Boltenhagen bzw. Travemünde ablegen (z.B. Kutterangeln, Travefahrt nach Dassow). Zwischen Priwall und Lübeck- Travemünde (außerhalb des Untersuchungsraumes) besteht eine Pendel- Fährverbindung.

Trave, Pötenitzer Wiek und Dassower See weisen gemäß Bundesstraßenwassergesetz den Status einer Bundeswasserstraße auf.

Rohstoffgewinnung

Im Bearbeitungsraum befinden sich weder Vorrang- noch Vorbehaltsgebiete für die Roh- stoffsicherung.

Südwestlich von Teschow reicht das Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung Teschow Süd (Sand) in den Untersuchungsraum hinein. Die Grenze des Vorbehaltsgebietes Teschow Erweiterung (Kiessand) befindet sich in ca. 450 m Entfernung vom FFH-Gebiet (RREP WM 2011).

Energiewirtschaft

Innerhalb des Bearbeitungsraumes verlaufen keine Freileitungen des Hoch- und Höchst- spannungsnetzes sowie keine Ferngashochdruckleitungen. Windeignungsräume sind an das FFH-Gebiet angrenzend nicht ausgewiesen. Eine einzelne Windkraftanlage befindet sich auf einer Ackerfläche nordöstlich von Hafthagen, außerhalb des FFH-Gebietes.

Militärische Nutzung

Im Wald zwischen Pötenitz und dem Ostufer des Dassower Sees befinden sich militäri- sche Altlasten des ehemaligen Luftzeugamtes Pötenitz, das hier 1935 errichtet wurde. Es war der größte Betrieb in , in dem vor allem Wasserflugzeuge hergestellt und getestet wurden. Zum Areal gehörten u.a. auch eine Kaserne, Schieß- stände sowie eine Bahnanbindung (www.links-lang.de). Der Standort wurde 1947 ge- sprengt und das Areal der natürlichen Sukzession überlassen. Das Waldgebiet ist von

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Bunkeranlagen, Ruinenresten, Trümmerfeldern durchsetzt, von einer Munitionsbelastung ist auszugehen (LANDESFORST M-V 2010).

Jagd

Der Untersuchungsraum ist administrativ dem Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg zuzuordnen, in dem 1.060 Mitglieder in 21 Hegeringen organisiert sind (www.kreisjagdverband-nwm.de). Das betrachtete Gebiet gehört anteilmäßig zu den Hegeringen Klütz, Dassow und Schönberg. Die Jagd erfolgt auf Rotwild, Damwild, Muf- felwild, Schwarzwild, Rehwild sowie Raub- und Niederwild.

Gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 2 Jagdzeitenverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (JagdZVO M-V) besteht ein Bejagungsverbot für jagdbare Wildgänse auf den in einer gesonderten Anlage aufgeführten Gewässern sowie im 400 m-Abstand von deren Ufern. Dabei sind weitere Regelungen in den Naturschutzgebieten zu beachten. Für den Pla- nungsraum trifft das Bejagungsverbot nach § 3 Abs. 1 Nr. 2 JagdZVO M-V für den Dassower See und die Pötenitzer Wiek zu.

Weiterhin besteht an allen Gewässern sowie im 400 m-Abstand von deren Ufern ein Jagdverbot auf Wasserwild mit Bleischrot. Zur Wildschadensverhütung dürfen Grau-, Bläss-, Saat- und Kanadagänse in der Zeit vom 15. September bis zum 31. Oktober auf landwirtschaftlichen Kulturen, die mit Raps, Wintergetreide oder Gartenbaupflanzen neu bestellt wurden, einschließlich einem 100 m- Abstand von der Kulturgrenze, gejagt werden.

Die für die NSG innerhalb des Bearbeitungsraums geltenden jagdlichen Einschränkun- gen sind im Kap. I.1.3 dargestellt.

I.1.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft

Naturschutzgebiete Im FFH-Gebiet DE 2031-301 befinden sich vier Naturschutzgebiete. Nachfolgend werden sie unter der Berücksichtigung der Angaben aus dem NSG-Handbuch (JESCHKE et al. 2003) und der Schutzgebiets-VO kurz beschrieben. Darüber hinaus werden, sofern fest- gesetzt, die Verbote benannt, die über die üblichen Einschränkungen in einem NSG hinausgehen und für die Nutzung des Gebietes von Relevanz sind. NSG-Nr. 024 Brooker Wald Kurzbeschreibung

Das 50,6 ha große Naturschutzgebiet, das sich fast vollständig innerhalb des FFH- Gebietes befindet, wurde bereits am 14.05.1942 unter Schutz gestellt sowie in den Jah-

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ren 1957 und 1961 erweitert. Eine Schutzgebiets-VO wurde bisher nicht festgesetzt, es besteht jedoch eine Behandlungsrichtlinie aus dem Jahr 1999. Der Brooker Wald stockt als naturnaher, alter Laubwald auf einem aktiven Moränenkliff, vergleichsweise großflächig ist der Bestand dem Wald-LRT 9130 - Waldmeister- Buchenwald - zuzuordnen. In staunassen Senkenlagen treten Eschen-Buchenwälder mit Berg-Ulme und Berg-Ahorn auf. In vermoorten Senken hat sich ein Großseggen- Erlenbruchwald etabliert. Die charakteristisch ausgeprägte Krautschicht im Brooker Wald ist je nach Wasser- und Nährstoffversorgung u. a. durch Vorkommen von Wald-Primel, Einblütigem Perlgras, Wald-Goldstern, Ähriger Teufelskralle, Sanikel, Stattlichem Ha- bichtskraut und Grünlicher Waldhyazinthe gekennzeichnet. Die totholzreichen Altbaum- bestände bieten einer artenreichen Avifauna Lebensraum. Das Waldgebiet ist durch den ehemaligen Kolonnenweg sowie weitere Waldwege er- schlossen. Verbote, Einschränkungen

- Es gilt ein forstliches Nutzungsverbot, die Waldfläche ist als Naturwaldreservat aus- gewiesen und dient der Erforschung der natürlichen Walddynamik (LANDESFORST MECKLENBURG-VORPOMMERN 2010).

- Die Jagd ist in der Regel auf die Wildschadensverhütung und Wildhege zu beschrän- ken.

- Das Verlassen der Wege mit Ausnahme berechtigter Personen ist nicht gestattet.

NSG-Nr. 143 Uferzone Dassower See Kurzbeschreibung Das NSG Nr. 143 Uferzone Dassower See umfasst eine Fläche von 154 ha und befindet sich fast vollständig innerhalb des FFH-Gebietes DE 2031-301. Der Schutzzweck des Gebietes, das am 20.04.1990 unter Schutz gestellt wurde, besteht im Schutz und Erhalt von ausgedehnten, teilweise brackwasserbeeinflussten Röhrichten und Steiluferberei- chen am Dassower See mit Feuchtwiesen, Staudenfluren sowie Bruch- und Sumpfwäl- dern. Der zum NSG gehörende Uferbereich des Dassower Sees ist in erster Linie durch vitale Röhrichte, die z. T. den Brackwasserröhrichten zuzuordnen sind, und Hochstau- denfluren gekennzeichnet. Hier konnten die wohl landesweit größten Bestände von Wil- dem Sellerie sowie Großem Flohkraut (beide RL M-V 2) nachgewiesen werden. Kleinflä- chig treten Arten der Salz-Wiesen, wie z. B. Strand-Dreizack (RL M-V 3) und Salz-Binse auf. Im unmittelbaren Uferbereich haben sich nasse Weidengebüsche, kleine Erlen- Brücher sowie quellige Erlen-Eschenwälder entwickelt. Abschnittsweise ist das Ufer als vegetationsarmes, aktives bzw. mit Gehölzen bewachsenes inaktives Kliff ausgebildet. Der angrenzende Dassower See sowie die relative Störungsarmut bieten optimale Be- dingungen für artenreiche Brut- und Rastvogelgemeinschaften.

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Verbote, Einschränkungen (Auswahl)

- Verbot zu baden, zu lagern, zu zelten, Wohnwagen, -mobile aufzustellen, Feuer anzuzünden

- Hunde, außer Hütehunde frei laufen zu lassen

- Verbot zu reiten, mit Ausnahme der dafür freigegebenen Wege

- Verbot zu angeln

- Verbot, Erstaufforstungen oder Kahlhiebe vorzunehmen; Waldbewirtschaftung darf nur nach den Grundsätzen der naturnahen Forstwirtschaft in M-V durchgeführt wer- den; eine Aufforstung mit nichtheimischen, standortfremden Gehölzarten, eine forstli- che Nutzung der Moorstandorte und Uferbereiche sowie die Entnahme von Horst-/ Höhlenbäumen ist nicht zulässig

- Verbot der Jagd auf Federwild; Verbot der Jagdhunde- und Beizvogelausbildung; Verbot des Anlegens von Wildäckern und künstlichen Suhlen, des Ausbringens von Fütterungsmitteln und Lockmitteln an natürlichen Suhlen

- Verbot Grün- oder Ödland umzubrechen

NSG-Nr. 144 Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäk- niederung

Kurzbeschreibung Das NSG Nr. 144 weist eine Größe von 580 ha auf und befindet sich zu ca. 40 % inner- halb des FFH-Gebietes. Es wurde am 02.03.1938 unter Schutz gestellt, 1990, 1992 und im Jahr 2000 erfolgten Schutzgebietserweiterungen. Der Schutzzweck besteht in der Erhaltung und Sicherung einer Küstenniederung mit Dünen und Strandwällen, einer Kliffküste mit Bachschluchten sowie der Harkenbäkniederung mit Durchströmungsmoo- ren, bewaldeten Hangquellmooren sowie einem Quellsee (Deipsee - außerhalb der FFH- Gebietsgrenze). Die Dünen im NSG sind z. T. mit dichtem Sanddorngebüsch bewachsen und dem LRT 2160 - Dünen mit Hippophae rhamnoides zuzuordnen. Weit verbreitet sind darüber hinaus Graudünen (LRT 2130) mit einer artenreichen Vegetation der Sandma- gerrasen. Hervorhebenswert sind hier vor allem die reichen Bestände der Wiesen- Kuhschelle (RL M-V 2). Die die Steilküste zerschneidenden Bachschluchten sind von Eschen-Buchenwäldern gesäumt, in den kliffnahen Bereichen dominieren eschenreiche Vorwaldstadien. Nach Auflassung des Feuchtgrünlandes in der Harkenbäkniederung haben sich ausgedehnte Landröhrichte etabliert, in denen die ursprünglichen Vertreter basenreicher Feuchtgrünländer, wie Gelbe Wiesenraute (RL M-V 3), Sumpf-Sitter (RL M- V 2), Zungen-Hahnenfuß (RL M-V 3) und Steifblättriges Knabenkraut (RL M-V 2) nur noch sporadisch verbreitet sind. Die offenen Dünenbereiche sind u.a. bedeutsame Le- bensräume für Zauneidechse und eine artenreiche Schmetterlingsfauna.

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Verbote, Einschränkungen (Auswahl)

- Verbot zu baden, zu lagern, zu zelten, Wohnwagen, -mobile aufzustellen, Feuer anzuzünden

- Hunde, außer Hütehunde frei laufen zu lassen

- Verbot zu reiten, mit Ausnahme der dafür freigegebenen Wege

- Verbot, Erstaufforstungen oder Kahlhiebe vorzunehmen; Waldbewirtschaftung darf nur nach den Grundsätzen der naturnahen Forstwirtschaft in M-V durchgeführt wer- den; eine Aufforstung mit nichtheimischen, standortfremden Gehölzarten, eine forstli- che Nutzung der Moorstandorte und Uferbereiche sowie die Entnahme von Horst-/ Höhlenbäumen ist nicht zulässig

- Verbot der Jagd auf Federwild im Bereich der Pötenitzer Strandwiesen; Verbot der Jagdhunde- und Beizvogelausbildung; Verbot des Anlegens von Wildäckern und künstlichen Suhlen, des Ausbringens von Fütterungsmitteln und Lockmitteln an natür- lichen Suhlen

- Verbot der chemischen Krautung und Grundräumung der Gewässer; darüber hinaus ist Art, Umfang und Zeitraum der Gewässerpflege mit der zuständigen Naturschutz- behörde abzustimmen

- Beschränkung des Angelns in der Harkenbäk (innerhalb des FFH-Gebietes) aus- schließlich auf den Mündungsbereich der Ostsee bis 100 m südlich des ehemaligen Kolonnenweges

NSG-Nr. 242 Selmsdorfer Traveufer Kurzbeschreibung Das am 23.10.1990 unter Schutz gestellte NSG Nr. 242 Selmsdorfer Traveufer umfasst eine Größe von 123 ha und befindet sich nahezu vollständig innerhalb des FFH-Gebietes DE 2031-301. Es dient dem Erhalt und der Entwicklung eines bis zu 15 m hohen, teils offenen, teils bewaldeten bzw. verbuschten Steilufers der Untertrave mit Quell- und Moorbereichen. Hervorhebenswert sind kleinflächige Salzwiesen, die dem LRT 1330 - Atlantische Salzwiesen - zugeordnet werden konnten. Die offenen Steilhänge (LRT 1230) bieten Wärme und Licht bevorzugenden Arten der Fauna und Flora optimale Bedingun- gen. Dazu gehören u. a. Wiesen-Hafer, Zittergras und Tauben-Skabiose. Die dornenrei- chen Gebüsche weisen Habitatfunktion für Brutvögel des Halboffenlandes auf. Das Rest- gewässer des zum NSG zählenden Tunnelgrundmoores weist den Charakter eines dys- trophen Sees auf (LRT 3160), in dessen östlichem Randbereich sich Relikte eines meso- troph-sauren Zwischenmoores befinden (LRT 7140).

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Verbote, Einschränkungen (Auswahl)

- Verbot zu baden, zu lagern, zu zelten, Wohnwagen, -mobile aufzustellen, Feuer anzuzünden

- Verbot die zum NSG zugehörigen Wasserflächen fischereilich zu nutzen oder Fisch- besatzmaßnahmen durchzuführen

- Hunde, außer Hütehunde frei laufen zu lassen

- Waldbewirtschaftung darf nur nach den Grundsätzen der naturnahen Forstwirtschaft in M-V durchgeführt werden; eine Aufforstung mit nichtheimischen, standortfremden Gehölzarten ist verboten

- Verbot der Jagd auf Federwild; Verbot des Anlegens von Wildäckern und künstlichen Suhlen, des Ausbringens von Fütterungsmitteln und Lockmitteln an natürlichen Suh- len

Landschaftsschutzgebiete Das insgesamt 3.150 ha große LSG Nr. 121 Palinger Heide und Halbinsel Teschow ragt südlich des Traveufers und westlich des Dassower Sees kleinflächig in das FFH-Gebiet DE 2031-301 hinein. Folgende Aussagen zum Schutzzweck weisen für den Überschneidungsraum mit dem FFH-Gebiet Relevanz auf (GLRP WM, GLRP MM 2008):

- Sicherung der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes und Erhalt des ab- wechslungsreichen, großflächigen Landschaftsraumes mit mesophilen Laubmisch- wäldern und Erlen-Bruchwäldern sowie einzelnen Moorseen und Kleingewässern

- Erhalt der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Regenerationsfähigkeit der Naturgüter durch Sicherung der verschiedenen Biotoptypen auch in ihrer Funktion als Lebensraum einer großen Anzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten

- Erhalt der Moorseen und Toteislöcher, die sich durch ihre jahrelange natürliche Ent- wicklung zu einem ausgeglichenen Ökosystem ausbildeten

Die für das Untersuchungsgebiet relevanten NSG und LSG sind in der Karte 1b darge- stellt.

Gesetzlich geschützte Biotope Ein Großteil der Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie unterliegt unmittel- bar dem gesetzlichen Biotopschutz nach § 20 NatSchAG M-V. In der Tabelle werden die im FFH-Gebiet gemeldeten LRT den Kategorien des gesetzlichen Biotopschutzes zuge- ordnet.

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Tabelle 11: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz

EU- Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Biotop nach § Code 20 NatSchAG M-V 1150 Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) Strandwälle; Boddengewässer mit Verlan- dungsbereichen 1170 Riffe marine block- und Steingründe 1210 Einjährige Spülsäume Strandwälle 1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände Strandwälle 1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und Steil- Fels- und Steilküsten Küsten mit Vegetation 1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia Salzwiesen maritimae) 2110 Primärdünen Dünen 2120 Weißdünen mit Strandhafer Ammophila arenaria Dünen 2130 Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation Dünen (Graudünen) 2160 Dünen mit Hippophae rhamnoides Dünen 2180 Bewaldete Dünen der atlantischen, kontinentalen Dünen und borealen Region 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Stehende Kleingewässer einschließlich der Magnopotamions oder Hydrocharitions Ufervegetation Verlandungsbereiche Stehender Gewässer 3160 Dystrophe Seen und Teiche Stehende Kleingewässer einschließlich der Ufervegetation Verlandungsbereiche Stehender Gewässer 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vege- Naturnahe und unverbaute Bach- und tation des Ranunculion fluitantis und des Flussabschnitte, einschließlich der Uferve- Callitricho-Batrachion getation 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Trocken- und Magerrasen Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Naturnahe Moore 91U0 Kiefernwälder der sarmatischen Steppe Naturnahe Gebüsche und Wälder trocken- warmer Standorte

Naturdenkmale (ND) Die folgende Tabelle gibt einen Überblick der Naturdenkmale, die sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 befinden.

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Tabelle 12: Naturdenkmale im FFH-Gebiet DE 2031-301

Gemeinde Standort/ Lage Nr. Bezeichnung Weitere Hinweise Boltenhagen, OT Strand Steilküste 2 1 Findling im Bereich "Mövenort" Redewisch Pötenitz in der großen Voß- 9 Granitfindling koppel Pötenitz, OT in der Feldmark 10 1 Findling Johannstorf Kalkhorst, OT Groß von der Schule zur 12 Lindenallee Schwansee See, Flur 1, Flurst-Nr. 117 Pötenitz im Ort, Flur 4, Flurst- 19 Blutbuchengruppe (12) Nr. 35 Pötenitz im Ort, Flur 4, Flurst- 20 Lindengruppe (6) Nr. 35 Pötenitz, OT an der Landstraße, 21 Eichenallee Johannstorf Flur 4, Flurst-Nr. 105 Pötenitz Im Kapellenwald, Flur 18 Eichengruppe (21) Alter ca. 200 Jahre 4, Flurst-Nr. 43 Dassow, OT Flur 1, Flurst-Nr. 96/2 5 2 Eichen, 1 Buche Alter ca. 150 Jahre Schwanbeck Flur 1, Flurst-Nr. 99 StU 4,55 m/ 4,7 m Klütz, OT Steinbeck Flur 1, Flurst-Nr. 38/2 19 1 Eiche Alter ca. 150 Jahre StU 4,7 m Pötenitz Flur 3, Flurst-Nr. 19 29 1 Platane ca. 100 Jahre 2 Eiche ca. 200 Jahre Pötenitz, OT Feldhu- Flur 2, Flurst-Nr. 17 30 1 Eiche ca. 800 Jahre sen StU 7,85 m Pötenitz, OT Flur 3, Flurst-Nr. 107 31 2 Eichen ca. 200 Jahre Johannstorf StU 4,5 m/ 4,8 m Pötenitz, OT Flur 2, Flurst-Nr. 151 32 1 Eiche StU 4,8 m Rosenhagen Quelle: UNB LK Westmecklenburg 2013

Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB)

Geschützte Landschaftsbestandteile sind im Bearbeitungsraum nicht ausgewiesen (Aus- kunft UNB LK Nordwestmecklenburg 2013).

Flächennaturdenkmale (FND) Flächennaturdenkmale sind im Bearbeitungsraum nicht ausgewiesen (Auskunft UNB LK Nordwestmecklenburg 2013).

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I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000

I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL/ Vogelarten nach VS-RL

Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL In der folgenden Tabelle sind die im Standarddatenbogen (SDB) der Europäischen Kommission mitgeteilten Vorkommen von Lebensraumtypen mit Flächenangaben ein- schließlich der Bewertungen des Erhaltungszustands sowie die aktuell ermittelten Grö- ßen und Bewertungen dargestellt. Die aktuellen Flächengrößen und die aktuellen Erhal- tungszustände sind Ergebnis der Bestandsaufnahme in der Vegetationsperiode 2013. Die Abgrenzung und Bewertung der marinen Lebensraumtypen erfolgte auf der Grundla- ge vorhandener Daten (vgl. Kartierbericht MARILIM 2014). Die Angaben zu den Wald- Lebensraumtypen wurden nachrichtlich dem Fachbeitrag der Landesforst M-V entnom- men. Bestimmend bei der Aggregation der Teilbewertungen zum Erhaltungszustand auf Gebietsebene ist jeweils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen, es sei denn die Kategorie C umfasst Flächenanteile von > 25%. In diesem Fall ist die Kategorie C bestimmend. Für die weitere Bearbeitung sind die aktuell ermittelten Lebensraumtypen maßgeblich. Die Lebensraumtypen mit Angabe der Bewertung der Teilflächen sind in Karte 2a dargestellt.

Tabelle 13: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I

EU- LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- Code größe zustand laut größe zustand laut SDB aktuell aktuell Meldung (ha) (ha) 1110 Sandbänke mit nur schwacher ständiger 220,86 B - - Überspülung durch Meerwasser 1130 Ästuarien 3,55 C - - 1150* Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) 31,12 B 0,58 C 1170 Riffe 1.215,97 B 1.238,68 B 1210 Einjährige Spülsäume 11,16 B 26,31 B 1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände 7,95 B 10,75 B 1230 Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und 62,22 B 65,09 A Steil-Küsten mit Vegetation 1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco- 0,18 C 2,07 C Puccinellietalia maritimae) 2110 Primärdünen 3,61 C 3,82 C 2120 Weißdünen mit Strandhafer Ammophila 3,56 B 1,33 B arenaria 2130* Festliegende Küstendünen mit krautiger 5,30 C 2,66 C Vegetation (Graudünen) 2160 Dünen mit Hippophae rhamnoides 7,99 B 6,95 C

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EU- LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- Code größe zustand laut größe zustand laut SDB aktuell aktuell Meldung (ha) (ha) 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vege- 9,50 C 4,93 C tation des Magnopotamions oder Hydrocharitions 3160 Dystrophe Seen und Teiche 0,55 B 0,93 B 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe 0,23 B 0,21 A1 mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren 0,45 B 0,2 C Verbuschungsstadien (Festuco- Brometalia) 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren 0,27 B - - und montanen bis alpinen Stufe 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore - - 0,19 C Summe Flächengröße Offenland/ Gewässer 1.584,47 1.364,70 2180 Bewaldete Dünen der atlantischen, konti- 16,20 C - - nentalen und borealen Region 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo- 21,68 B 22,29 A Fagetum) 9180* Schlucht- und Hangmischwald - - 15,69 C 91E0* Auenwälder mit Alnus glutinosa und 4,30 C - - Fraxinus excelsior 91U0 Kiefernwälder der sarmatischen Steppe - B 0,65 B Summe Flächengröße Wald 42,18 38,63 Summe Flächengröße gesamt 1.626,65 1.403,33

Mit 1.403,33 ha werden ca. 39,4 % des FFH-Gebietes DE 2031-301 von Lebensraumty- pen eingenommen. Im Rahmen der Meldung an die Europäische Kommission (2004) wurden im SDB für das FFH-Gebiet 21 Lebensraumtypen (davon zwei prioritäre LRT) mitgeteilt. Während der Bestandsaufnahme in der Vegetationsperiode 2013 wurde ein weiterer LRT (LRT 7140) ermittelt. Im Zuge der forstlichen Bestandserfassung erfolgte der Nachweis eines weiteren (prioritären) Wald-LRT (LRT 9180*).

Nicht nachgewiesen wurden die LRT 1110, 1130, 6430 und die Wald-LRT 2180 und 91E0*, was folgendermaßen zu begründen ist: LRT 1110 Sandbänke mit nur schwacher ständiger Überspülung durch Meerwasser

Der LRT 1110 konnte für das FFH-Gebiet DE 2031-301 nicht bestätigt werden, da die im marinen Bereich durchaus vorhandenen, ausgedehnten Sandflächen weder in Bezug auf die geomorphologischen Verhältnisse noch auf die vorhandenen benthischen Lebens-

1 Übernahme der Bewertung aus dem FFH-Managementplan DE 2132-303 (vgl. Abschnitt 1.3.1)

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gemeinschaften (Seegraswiesen oder Miesmuscheln) den Kriterien für diesen LRT ent- sprechen. Die Sandflächen im FFH-Gebiet fallen vom Ufer her gleichmäßig ab und sind nicht zumindest auf drei Seiten von tieferliegenden Bereichen umgeben. Sie sind zudem nicht weitgehend vegetationslos. Die Voraussetzungen zur Ausweisung bestanden auch zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung nicht, es handelt sich somit um einen wissenschaftli- chen Fehler bei der Erstausweisung der LRT zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung. LRT 1130 Ästuarien Entlang der Ostseite der Untertrave wurde dem FFH-Gebiet DE 2031-301 kleinflächig der LRT 1130 zugeordnet. Die Abgrenzung des FFH-Gebietes erfolgte 2004 offensichtlich auf falscher Datengrundlage, so dass Wasserflächen der Untertrave, die administrativ vollständig zum Bundesland Schleswig-Holstein gehört, mit angeschnitten wurden. Die FFH-Gebietsgrenze wurde aktuell den Gemeindegrenzen angepasst, der LRT 1130 befindet sich nun vollständig außerhalb des FFH-Gebietes. LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe In der FFH-Binnendifferenzierung wurde eine bachbegleitende Hochstaudenflur als LRT 6430 ausgewiesen. Der angrenzende Bach ist beeinträchtigt, daher erfolgte im Jahr 2004 an dem Standort keine Ausweisung als LRT 3260. Im Rahmen der aktuellen Kartierung 2013 wurde an entsprechender Stelle eine gemähte Frischwiese u.a. mit Honiggras (Holcus lanatus), Glatthafer (Arrhenatherum elatior), Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) mit Übergängen zur eutrophen Feuchtwiese vorgefunden. Dementsprechend konnte kein LRT 6430 ausgewiesen werden. Eine Einstufung in LRT 6510 (artenreiche Mähwiese) erfolgte nicht, da eine Dominanz von Obergräsern bei gleichzeitigem Fehlen von typischen Wiesen-Stauden gegeben war. Im Rahmen der selektiven § 20-Kartierung, die die Grundlage für die FFH- Binnendifferenzierung bildete, wurde im Jahr 1996 eine Feuchte Hochstaudenflur (VHF) erfasst und der Vegetationseinheit Weidenröschen-Hochstaudenflur zugeordnet. Als besonders LRT-typische Arten konnten lediglich Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und vereinzelt Mädesüß (Filipendula ulmaria) nachgewiesen werden. Als weitere LRT- typische Arten traten Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Kletten-Labkaut (Galium aparine) und Große Brennnessel (Urtica dioica) auf. Alle genannten besonders/ typischen Arten können in der Zusammensetzung auch in den nicht zum LRT zählenden Uferstaudenfluren entwässerter Standorte vorkommen. Auf gestörte Verhältnisse weisen darüber hinaus die Vorkommen der folgenden LRT- untypische Arten hin: Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Hunds-Rose (Rosa canina), Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana) und Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgare).

Folgende Argumente sprechen dafür, dass die Kriterien für die Ausweisung als LRT 6430 bereits zum damaligen Zeitpunkt nicht zutreffend waren:

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- Hochstaudenfluren des LRT 6430 sind "massen- und hochwüchsig"; am konkreten Standort trat jedoch keine der typischen Arten dominant auf

- zahlreich waren 1996 hingegen eher niedrigwüchsige Arten wie Behaarte Segge (Carex hirta), Rot-Schwingel (Festuca rubra) sowie Kriechendes Fingerkraut (Potentil- la reptans) verbreitet

- die Artenzusammensetzung der Hochstaudenflur lässt keine Zuordnung zu den im LRT-Steckbrief beschriebenen Vegetationseinheiten zu, die eine Ausweisung als LRT ermöglichen (Rohrglanzgras-Pestwurz-Hochstauden-Flur, Sumpfstorchschnabel- Mädesüß-Staudenflur, Zaunwinden-Mädesüß-Staudenflur, Blauweiderich-Spießblatt- Stauden-Flur, Hopfenseiden-Zaunwinden-Staudenflur, Katzenschwanz-Staudenflur) Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine Fehlausweisung im Rahmen der FFH- Binnendifferenzierung handelte, so dass sich keine Wiederherstellungspflicht ergibt. Wald-LRT Der Wald-LRT 91E0 (Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae) konnte aktuell ebenfalls nicht bestätigt werden. Die Begründung ist dem entsprechenden Fachbeitrag der Landesforst M-V zu entneh- men.

Arten nach Anhang II FFH-RL In Tabelle 14 sind die gemeldeten und aktuell ermittelten Arten des Anhangs II darge- stellt. Für die weitere Bearbeitung sind die aktuell ermittelten Arten maßgeblich.

Tabelle 14: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II

EU- Art Status laut Populationsgröße Erhaltungszustand Erhaltungszustand Code SDB laut SDB der Habitate laut der Habitate SDB aktuell 1364 Kegelrobbe g iV C keine Einstufung 1351 Schweinswal nicht signifikant iP D keine Einstufung 1365 Seehund g iV C keine Einstufung 1355 Fischotter r iP B A 1014 Schmale Win- r iR B A delschnecke 1016 Bauchige Win- r iP B A delschnecke

Im Rahmen der Meldungen 2004 an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet sechs Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (davon keine prioritär) mitgeteilt. Während der aktuellen Bestandserfassung im Jahr 2013 konnten keine weite- ren Arten erfasst werden. Die Habitate der Arten sind in Karte 2b dargestellt.

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Die Bestandserfassung und Bewertung der Meeressäuger Kegelrobbe, Schweinswal und Seehund obliegt dem LUNG M-V. Die Bearbeitung dieser Arten ist noch nicht abge- schlossen, so dass eine Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes der Habitate nicht möglich ist.

Vogelarten nach VS-RL

Das FFH-Gebiet DE 2031-301 wird teilweise von zwei EU-Vogelschutzgebieten überla- gert. Das EU-Vogelschutzgebiet DE 1934-401 "Wismarbucht und Salzhaff" ragt mit einer Fläche von ca. 1.846 ha in das östliche FFH-Gebiet bis auf Höhe Kleinklützhöved hinein. Der Überschneidungsbereich des FFH-Gebietes mit dem EU-Vogelschutzgebiet DE 2031-471 "Feldmark und Uferzone an Untertrave und Dassower See" umfasst ca. 156 ha im Bereich zwischen Teschow und Pötenitz.

Im FFH-Managementplan werden keine Abgrenzungen und Bewertungen der Habitate der Brut- und Rastvogelarten vorgenommen. Für das EU-Vogelschutzgebiet DE 1934- 401 erfolgt aktuell die Bearbeitung eines eigenständigen Managementplanes.

Im Teil II des FFH-Managementplanes sind jedoch die Belange der Vogelarten zu be- rücksichtigen, die im FFH-Gebiet Habitate aufweisen. Auf mögliche Konflikte, die sich für die relevanten Vogelarten aus den Erhaltungs-, Entwicklungs- und Wiederherstellungs- maßnahmen für LRT nach Anhang I und Anhang II-Arten FFH-RL ergeben, ist hinzuwei- sen. In folgender Übersicht werden die Vogelarten beider EU-Vogelschutzgebiete benannt und es erfolgt eine Einschätzung, ob sich im Überschneidungsbereich mit dem FFH- Gebiet geeignete Habitate befinden.

Tabelle 15: Zusammenstellung der Vogelarten der EU-Vogelschutzgebiet DE 1934-401 und DE 2031-471

Vogelarte DE 1934-401 DE 2031-471 Habitate im Überschneidungs- bereich mit DE 2031-301 Austernfischer BV - - Bergente RV - vorhanden Blässgans RV RV vorhanden Blässhuhn RV - vorhanden Brandgans BV - - Brandseeschwalbe BV - - Eiderente RV - vorhanden Eisvogel BV BV vorhanden Fischadler BV - vorhanden Flussseeschwalbe BV - - Gänsesäger BV BV vorhanden

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Vogelarte DE 1934-401 DE 2031-471 Habitate im Überschneidungs- bereich mit DE 2031-301 Graugans RV - vorhanden Heidelerche BV - vorhanden Höckerschwan RV - vorhanden Kranich BV - - Küstenseeschwalbe BV - - Mittelsäger BV - - Mittelspecht BV BV vorhanden Neuntöter BV BV vorhanden Odinshühnchen RV - - Ohrentaucher RV - vorhanden Pfuhlschnepfe RV - - Reiherente BV, RV - vorhanden Rohrdommel BV - - Rohrweihe BV BV vorhanden Rotmilan BV BV vorhanden Rotschenkel BV - - Saatgans - RV - Säbelschnäbler BV, RV - - Sandregenpfeifer BV - vorhanden Schellente RV - - Schnatterente BV - - Schwarzkopfmöwe BV - - Schwarzmilan - BV - Schwarzspecht BV - vorhanden Seeadler BV - vorhanden Singschwan RV RV vorhanden Sperbergrasmücke BV BV vorhanden Sturmmöwe BV - - Tüpfelsumpfhuhn BV - vorhanden Uferschwalbe BV - vorhanden Wachtelkönig BV - - Weißstorch BV BV vorhanden Wespenbussard BV BV - Zwergschnäpper BV - - Zwergschwan RV - - Zwergseeschwalbe BV - - Erläuterungen: BV = Brutvogel, RV = Zug-, Rastvogel, Überwinterer

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I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das europäische Netz Natura 2000

In diesem Abschnitt erfolgt eine weitergehende Differenzierung der Lebensraumtypen und Arten hinsichtlich ihrer Bedeutung im Schutzgebietsnetz Natura 2000. Die angeleg- ten Kriterien dienen als Grundlage zur Bestimmung der gebietsbezogenen Erhaltungszie- le von LRT und Arten (vgl. Kap. 1.4) sowie zur Begründung der Notwendigkeit von Maß- nahmen und der entsprechenden Prioritätenbestimmung. Die Bewertung beruht auf der Beurteilung

– des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps oder der Art auf Gebietsebene

– des Beitrags des Gebiets mit seinen vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das Netz Natura 2000

– des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps oder der Art auf der Ebene des Gel- tungsbereichs der FFH-RL im Sinne des Art. 1 e) und i) FFH-RL. In den folgenden Tabellen werden die LRT und Arten dargestellt, die aktuell im Rahmen der Managementplanung ermittelt wurden.

LRT nach Anhang I FFH-RL Kriterien zur Einschätzung der Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumty- pen für das europäische Netz Natura 2000 sind:

– ein „günstiger“ insbesondere „hervorragender“ Erhaltungszustand auf Gebietsebene (vgl. Tabelle 13 im vorangegangenen Kapitel I.2.1)

– die Priorität im Sinne des Art. 1 d) FFH-RL

– das Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Flächenanteil) im jeweiligen Gebiet

– ein europaweit „ungünstiger“ Erhaltungszustand innerhalb und außerhalb von FFH- Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL. Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i. d. R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestimmung von erforderlichen Maßnahmen, dieser wird in Tabelle 24 hervorge- hoben.

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Tabelle 16: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000

LRT Prioritärer LRT Sehr hoher Flächenanteil im Europaweit ungünstiger Zustand EU-Code Gebiet (relative Größe = A) (gelb oder rot nach Ampelsche- bezogen auf das Land ma gemäß Bericht nach Art. 17 FFH-RL) 1150 x - x 1170 - - x 1210 - - x 1220 - x x 1230 - - - 1330 - - x 2110 - - x 2120 - - x 2130* x - x 2160 - - x 3150 - - x 3160 - - x 3260 - - x 6210 - - x 7140 - - x 2180 - - x 9130 - - x 9180* x - x 91U0 - - x

Arten nach Anhang II FFH-RL mit kleinräumig abgrenzbaren Habitaten Für Arten des Anhanges II, soweit kleinräumige auf ein FFH-Gebiet begrenzbare Habita- te von Populationen überhaupt abgrenzbar sind (z. B. Windelschnecken-Arten), sind Kriterien zur Einschätzung der Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten:

– ein „günstiger“ insbesondere hervorragender Erhaltungszustand der Habitate auf Gebietsebene (vgl. Tabelle 14 im vorangegangenen Kapitel I.2.1)

– die Priorität im Sinne der FFH-RL

– das Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Populationsan- teil) im jeweiligen Gebiet

– ein europaweit „ungünstiger“ Erhaltungszustand innerhalb und außerhalb von FFH- Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL.

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Tabelle 17: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000

Art Prioritäre Sehr hoher Populationsan- Europaweit ungünstiger Zu- Art teil (relative Größe = A) stand (gelb oder rot nach bezogen auf das Land Ampelschema gemäß Bericht nach Art. 17 FFH-RL) Schmale Windelschnecke - - x Bauchige Windelschnecke - - x

Tierarten nach Anhang II FFH-RL mit großen Raumansprüchen Bei Tierarten, die große Lebensräume beanspruchen, sind die bedeutsamen Habi– tateigenschaften und -funktionen in den FFH-Gebieten relevant (vgl. Art. 1k FFH-RL). Für diese Arten (z. B. Fischotter) mit großräumigen, gebietsübergreifenden Habitaten und Populationen wird daher der Erhaltungszustand auf Gebiets- und Landesebene beurteilt. Die landesweite Bewertung ergibt sich vorläufig aufgrund fehlender landesweiter Habitatbeurteilungen aus der Gefährdungseinstufung nach den „Roten Listen“ (Katego- rien 1 bis 3) des Landes. Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i. d. R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestimmung von erforderlichen Maßnahmen.

Tabelle 18: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprü- chen für das Netz Natura 2000)

Art Prioritäre Sehr hoher Popula- Ungünstiger Europaweit ungünstiger Art tionsanteil (relative Zustand auf Zustand (gelb oder rot nach Größe = A) bezogen Landesebene Ampelschema gemäß auf das Land (Rote Liste) Bericht nach Art. 17 FFH-RL) Kegelrobbe - - II x Schweinswal - - 2 x Seehund - - 0/ II x Fischotter - - 2 x

I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL

Für die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL gilt gemäß Art. 12 und 13 FFH- RL ein strenges Schutzregime, das u. a. Verbote des Fangs oder der Tötung von Exemp- laren, der Störung von Arten, der Zerstörung von Eiern oder der Beschädigung von Fort- pflanzungs- und Ruhestätten einschließt. Die Beurteilung des Erhaltungszustands der Arten (Anhang IV) erfolgt nicht für die FFH-Gebiete, sondern gebietsunabhängig und flächendeckend. Es werden nach den Vorgaben für das Monitoring auf europäischer Ebene die drei Erhaltungszustandskategorien: „günstig“, „ungünstig - unzureichend“, „ungünstig - schlecht“ unterschieden (vgl. Doc.Hab-04-03/03 rev.3).

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Die Arten des Anhangs IV (und V) werden nicht im Zuge der Managementplanung erfasst und bewertet. Alle Informationen über aktuelle Vorkommen müssen aber ausgewertet werden, um zu vermeiden, dass bei der Planung von Maßnahmen zu Gunsten von LRT nach Anhang I oder Arten nach Anhang II FFH-RL Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs IV verursacht werden.

Tabelle 19: Vorkommen von Arten des Anhangs IV

Art Vorkommen im Gebiet (Gebietsteil, Lage Quelle im Gebiet)

Moorfrosch Kleingewässer im südwestlichen Teil des HAHNE, LRT-Kartierung 2013 Brooker Waldes (3150-015-C)

Waldsümpfe des NSG Brooker Wald JESCHKE et al. (2003)

Feuchtgebiet nördlich Barendorf im NSG Gutachterbüro Martin Bauer Küstenlandschaft zwischen Priwall und (1999) Barendorf

Kreuzkröte Harkenbäkmündung Gutachterbüro Martin Bauer (1999)

Laubfrosch Feuchtgebiet nördlich Barendorf im NSG Gutachterbüro Martin Bauer Küstenlandschaft zwischen Priwall und (1999) Barendorf

Zauneidechse Dünenbereiche im NSG Küstenlandschaft JESCHKE et al. (2003) zwischen Priwall und Barendorf

Graudünenbereich östlich des Priwall (2130- HAHNE, LRT-Kartierung 2013 004-C)

I.3 Erhaltungszustand der signifikanten Lebensraumtypen und der Habitate Arten/ maßgebliche Bestandteile

I.3.1 Lebensraumtypen des Anhangs I

Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung 15 marine, Küsten-, Offenland- und Gewässer-Lebensraumtypen sowie drei Wald-Lebensraumtypen des Anhangs I mit signifikanten Vorkommen ermittelt, die insgesamt eine Fläche von ca. 1.403,33 ha ein- nehmen. Den größten Flächenanteil weist der marine LRT 1170 mit ca. 1.239 ha auf, der die Flachwasserzone der Außenküste im FFH-Gebiet bestimmt. Der Erhaltungszustand von zwei Offenland- sowie einem Wald-LRT wurde aktuell mit „hervorragend“ bewertet (LRT 1230, LRT 3260, LRT 9130). Neun LRT befinden sich derzeit in einem ungünstigen Erhaltungszustand (LRT 1150*, LRT 1330, LRT 1330, LRT 2110, LRT 2130*, LRT 2160, LRT 3150, LRT 6210, LRT 7140, LRT 9180*). In den nachfolgenden Abschnitten wird eine zusammenfassende Beschreibung und Bewertung der LRT im FFH-Gebiet DE 2031-301 vorgenommen. Das methodische Vor- gehen sowie die detaillierten Kartierergebnisse und Standortbeschreibungen sind den Kartierberichten sowie den Biotopbögen zu entnehmen (UMWELTPLAN 2013, MARILIM

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2014). Die Kurzbeschreibung der LRT richtet sich nach den Steckbriefen für LRT in Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V 2009). Marine LRT LRT 1150* Lagunen des Küstenraumes (Strandseen)

Beschreibung und Vorkommen Lagunen sind flache, vom Meer durch Schwellen, Strandwälle und/ oder Nehrungen teilweise oder vollständig abgeschnittene Küstengewässer mit zumindest temporärem Salzwassereinfluss. Es sind geohydrologische Gewässereinheiten, die sich von den vorgelagerten Küstengewässern durch geringere Exposition und geringeren Wasseraus- tausch unterscheiden. Im FFH-Gebiet wurden zwei kleine Strandseen mit einer Fläche von insgesamt 0,58 ha erfasst. Ein Gewässer befindet sich im Bereich der Großen Holzwiek am Ostufer der Untertrave (1150-003-B). Obwohl zum Aufnahmezeitpunkt, im Juli 2013 eine freie Was- serfläche festgestellt wurde, trocknet der Standort aller Voraussicht zeitweise aus. Domi- nierend ist ein Brackwasserröhricht ausgebildet, in dem neben dem bestandsbildenden Gewöhnlichen Schilf (Phragmites australis) als salzertragende Arten auch Salz- Teichsimse (Schoenoplectus tabernaemontani) sowie Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) vorkommen. Daneben sind Armleuchteralgengrundrasen mit Chara aspera und Chara baltica ausgebildet. Ein ca. 3.000 m² großer verlandender Strandsee befindet sich südlich der Teschower Spitze, im Übergang zwischen Pötenitzer Wiek und Dassower See (1150-001-C). Der See ist durch gehölzbestandene Strandwälle vom vorgelagerten Wasserkörper getrennt, eine direkte Verbindung zwischen beiden Gewässern besteht nicht mehr. Brackwasser kann somit nur bei Sturmfluten in den Strandsee vordringen, so dass der Salzeinfluss aufgrund der vergleichsweise geschützten Lage (seltene extreme Hochwasserereignisse) und des ohnehin niedrigen Salzgehaltes des Dassower Sees sehr gering ist. Das spiegelt sich auch in der Vegetation wider, die vor allem durch Schilfröhricht geprägt ist. Weitere Arten sind u.a. Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus), Gewöhnliche Zaunwinde (Calystegia sepium) sowie Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum).

Im Mündungsbereich der Stepenitz ragt die Wasserfläche des Dassower Sees in das FFH-Gebiet hinein (1150-002-C). Mit Ausnahme dieser kleinen Teilfläche gehört die ca. 800 ha großen Lagune zum Schleswig-Holsteiner FFH-Gebiet DE 2030-392 und wurde dort insgesamt mit dem Erhaltungszustand A (hervorragend) bewertet (NLU - PROJEKTGESELLSCHAFT MBH & CO.KG 2011). Eine Überarbeitung der Bewertung des Gewässers ist jedoch vorgesehen (MARTENS-HOWE, mdl. Auskunft 2014). Der Dassower See weist einen Salzgehalt von 2 bis 6 psu auf und ist mit Wassertiefen zwischen 2 und 3 m überwiegend sehr flach. Das Sediment setzt sich vor allem aus sandigen Substraten zusammen, mit zunehmender Tiefe steigt der Schlickanteil. Die Unterwasservegetation

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ist im Bereich der Stepenitzmündung sowohl hinsichtlich der Individuendichte als auch der Artendiversität reduziert ausgeprägt. Sie wird im Wesentlichen durch Sumpf- Teichfaden (Zanichellia palustris), Strand-Salde (Ruppia maritima) und Kamm-Laichkraut (Stuckenia pectinata) geprägt. Hinzu kommen verstreut Grünalgen der Gattungen Ulva und Cladophora. Auch die Makrozoobenthosbesiedlung ist eingeschränkt und setzt sich in erster Linie aus Brackwasserarten mit geringer Empfindlichkeit gegenüber hoher Nähr- stoffbelastung zusammen (alle Angaben MARILIM 2014). Die brackwasserbeeinflussten Röhrichte, die sich vor allem am Süd- und Ostufer ausbreiten, sind Bestandteil des LRT. Sie werden von Gewöhnlichem Schilf (Phragmites australis) dominiert, daneben konnten u.a. Strandsimse (Bolboschoenus maritimus), Sumpf-Gänsedistel (Sonchus palustris) sowie Wasserdost (Eupatorium cannabinum) nachgewiesen werden. Der See weist eine wichtige Rastplatzfunktion für Wasservögel auf.

Beeinträchtigungen Der Strandsee unmittelbar an der Trave ist durch Müllablagerungen beeinträchtigt, die bei hohen Wasserständen herangeführt und abgelagert werden.

Der Strandsee südlich der Teschower Spitze weist keine Verbindungen mehr zum Küs- tengewässer auf, was u. U. durch entwässerungsbedingte Sackungen begünstigt wurde. Im südlichen Teil des Standortkomplexes befindet sich ein Graben. Ein Teil des Gewäs- sers ist bereits verlandet. Der Verlandungsprozess verläuft durch die hohe Biomassepro- duktion beschleunigt ab, die aus dem großen Nährstoffangebot im Gewässer resultiert (angrenzende Küstengewässer = eu- bis polytroph).

Der zum FFH-Gebiet gehörende Teil des Dassower Sees ist geringfügig durch den sich im Mündungsbereich der Stepenitz konzentrierenden Bootsverkehr (Steganlagen für ortsansässige Bootsbesitzer, Fahrrinne) beeinträchtigt. Über die Stepenitz, den Selmsdorfer Graben sowie vor allem den Dassower Mühlbach (Abwassereinleitungen aus der Kläranlage Dassow) werden nicht unerhebliche Mengen an Nährstoffen, vor allem an Stickstoff und Phosphor in den Dassower See eingetragen. Kaum messbar, jedoch nicht zu vernachlässigen, sind darüber hinaus die Nährstoffeinträge aus dem angrenzenden, intensiv landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet. Bewertung Der Erhaltungszustand des LRT 1150* wird im FFH-Gebiet DE 2031-301 mit C - ungüns- tiger Erhaltungszustand bewertet.

LRT 1170 Riffe

Beschreibung und Vorkommen Riffe können entweder biogene Verwachsungen oder geogenen Ursprungs sein. Es handelt sich um Hartsubstrate auf festem und weichem Untergrund, die in der sublitora- len und litoralen Zone vom Meeresboden aufragen. Riffe bieten Lebensräume für

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epibiotische Großalgen und wirbellose Tiere („Aufwuchs“). Hartsubstrate, die zeitweise von einer Sedimentschicht bedeckt sind, werden ebenfalls als Riffe klassifiziert.

Mit Ausnahme eines ca. 500 m langen Küstenabschnittes östlich des Priwalls sowie eines ca. 1.800 m langen Küstenabschnittes östlich der Harkenbäkniederung weist der gesamte Bereich der Außenküste Riffbildungen auf, die in der Regel einen bis zu 100 m breiten uferparallelen Streifen umfassen. Im östlichen Teil der Außenküste (nordöstlich von Brook) bildet das Riff einen großen zusammenhängenden Komplex und erreicht hier innerhalb des FFH-Gebietes eine Breite von > 2.000 m. Die Riffstrukturen sind überwie- gend aus Grobsand, Kies, Mergel und Miesmuschelbänken aufgebaut. Teilweise sind jedoch auch Stein- und Blockfelder vom Ufer bis in größere Tiefen zu finden, die oft flächendeckend mit Miesmuscheln besetzt sind. Insbesondere in den ufernahen Ab- schnitten ist die Makrophytenbedeckung hoch, wird jedoch vor allem von einjährigen Arten dominiert, während der Anteil mehrjähriger, charakteristischer Großalgen (u. a. Delesseria sanguinea) gering ist. Die benthische Fauna wird hingegen als artenreich und für den LRT typisch bewertet.

Beeinträchtigungen Die Beeinträchtigungen des Riffs im FFH-Gebiet DE 2031-301 werden insgesamt als gering bewertet. Sie resultieren vor allem aus der nach wie vor hohen Nährstoffbelastung der Ostsee sowie der einmündenden Flüsse. Der Zustand der Schorre ist weitgehend ungestört und unterliegt einer natürlichen Küs- tendynamik. Die Außenküste des FFH-Gebietes ist unverbaut. Unterhaltene Fahrwasser sind ebenso wie Häfen/ Anlegestege nicht vorhanden, so dass das Gebiet in vergleichs- weise geringem Umfang durch Fahrgastschifffahrt und Sportbootverkehr frequentiert wird. Die Böschungskanten der Steilküsten weisen fast durchgängig breite Gehölzsäume auf. Der Direkteintrag aus den angrenzenden Ackerflächen wird dadurch gemindert. Der Küstenabschnitt bietet gute Voraussetzungen für das Brandungsangeln, wobei der Anteil der Angler, die diese Möglichkeit nutzen, sehr gering ist (Beobachtungen im Kartierjahr 2013). Beeinträchtigungen des Riffs erwachsen daraus nicht. Bewertung Der Erhaltungszustand des LRT 1170 wird im FFH-Gebiet DE 2031-301 mit B (günstiger Erhaltungszustand) bewertet.

Küsten-LRT LRT 1210 Einjährige Spülsäume

Beschreibung und Vorkommen Einjährige Spülsäume sind von annuellen Pflanzen besiedelte junge Spülsäume mit Meersenf-Gesellschaften (Cakiletea maritimae) auf angeschwemmtem organischem Material der Hochfluten und auf mit organischem Material (stickstoffreich) angereichertem

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Kies sowie an Geröllstränden. An Sandstränden sind sie häufig sandüberschüttet. Meist handelt es sich um schmale lineare Lebensräume, seltener auf Sandplatten auch um flächige Ausbildungen. Die Spülsäume werden regelmäßig zerstört, verschoben, umge- lagert und neu gebildet, da sie Wind, Wellengang, Sturmfluten und Eisgang direkt ausge- setzt sind. Dabei wird neues Material (anorganisch und organisch) herantransportiert und Sand in Richtung Dünen ausgeweht.

Aufgrund der ausgeprägten Dynamik beschränkt sich die Lebensgemeinschaft der Spül- säume zum überwiegenden Teil auf annuelle Arten. Neben Arten, deren Vorkommen überwiegend auf Spülsäume der Küste beschränkt sind, kommen auch Vertreter nähr- stoffreicher Ruderalstandorte vor. Die Artenzusammensetzung variiert lokal und hängt sowohl von den vorhandenen Diasporen, als auch von der angespülten Biomasse ab. Die einjährigen Spülsäume sind im FFH-Gebiet DE 2031-301 sehr weit verbreitet, was durch die vorgelagerten, strukturreichen Riffe mit ihrer gut ausgeprägten Makrophytenvegetation begünstigt wird. So bildet im Spülsaum angetriebene, abgestor- bene Biomasse das "Saatbett" für nährstoffliebende und salzertragende Pflanzenarten. Die extremen Standortbedingungen sowie regelmäßige Überspülungen führen dazu, dass sich in diesem Bereich nur eine sehr lückige Vegetationsdecke ausbilden kann, die zudem einer ständigen Dynamik unterliegt. Unter diesen Voraussetzungen ist eine reale Abgrenzung der Teilflächen des LRT kaum möglich, so dass es sich damit mehr um eine Potenzialabschätzung handelt. Dementsprechend wurden auch größere, vollkommen vegetationsfreie Abschnitte in die LRT-Flächen einbezogen, wenn gutachterlich einge- schätzt werden konnte, dass eine Ausbildung der charakteristischen Arten möglich ist. Als typische Arten wurden u.a. Spießblättrige Melde (Atriplex prostrata), Strand-Melde (Atriplex littoralis), Kali-Salzkraut (Salsola kali), Salzmiere (Honckenya peploides) sowie Europäischer Meersenf (Cakile maritima) nachgewiesen. Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen für den LRT 1210 resultieren in erster Linie aus der Strandnutzung. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass die Spülsäume durch Tritt der Badegäste beein- trächtigt werden, was aufgrund der vergleichsweise geringen Frequentierung der über- wiegend steinreichen Strände in diesem Gebiet nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Eine wesentlich größere Beeinträchtigung kann sich aus der Beräumung der Strände ergeben, die zum einen eine mechanische Zerstörung der Pflanzen bewirkt. Zum ande- ren wird durch die Entnahme des angetriebenen "Seetangs" auch das nährstoffreiche Substrat als Voraussetzung für die Etablierung der typischen Arten beseitigt. Dem steht allerdings das große Regenerationsvermögen der an derartige "Katastrophen" (Überflu- tung, Übersandung) angepassten Organismen gegenüber.

Im Aufnahmezeitraum zwischen Juni und August 2013 konnten erhebliche Beeinträchti- gungen des LRT 1210 weder durch Strandnutzer noch durch die Beräumung des Stran- des festgestellt werden.

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Bewertung Der LRT 1210 weist im FFH-Gebiet DE 2031-301 einen günstigen Erhaltungszustand (Erhaltungszustand B) auf.

LRT 1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände

Beschreibung und Vorkommen

Der Lebensraumtyp ist vorwiegend an Strandabschnitten mit Block-, Geröll- und Kiessub- strat ausgeprägt. Strände mit Hartsubstrat befinden sich vor allem am Fuße von Morä- nen-Steilküsten und Kreideküsten, aber auch an flachen geschiebereichen Außen- und Boddenküstenabschnitten und auf Strandwällen. Der Lebensraumtyp ist innerhalb der typischen Küstenzonierung im Übergangsbereich von aquatisch geprägten Lebensräu- men des Meeres zu terrestrischen Lebensräumen wie z. B. Kliffen gelegen. Seeseitig grenzt die Uferlinie an oder der LRT geht über in die einjährige Vegetation der Spülsäu- me (LRT 1210). Landseitig folgt in der Regel das Kliff (LRT 1230). Die Standorte werden zumindest zeitweise durch Gischt und Sturmfluten direkt dem Salzwasser ausgesetzt, trocknen aber aufgrund der losen, meist durchlässigen Substratschüttung leicht ober- flächlich ab, so dass wechselfeuchte bis trockene, meist aber wasserzügige Verhältnisse vorliegen. Zwischen den Hartsubstraten können auch Sande und Lehme verbreitet sein.

Der LRT 1220 wurde im FFH-Gebiet unterhalb der Steilküste westlich der Harkenbäkniederung, großflächig zwischen Brook und der östlichen Gebietsgrenze sowie östlich der Kleinen Holzwiek am Ufer der Untertrave erfasst. Ebenso wie im Bereich der einjährigen Spülsäume ist die Vegetation auch in diesen Abschnitten nur spärlich ausge- prägt, jedoch bereits deutlich artenreicher. Besonders gut ausgebildet ist sie auf dem geröll- und blockreichen Strand unterhalb der Steilküste im östlichen Teil des FFH- Gebietes (TF 1220-003-B). Hier haben sich im Schutz der Steine und unter dem Einfluss gelegentlicher Salzwassereinbrüche zahlreiche salztolerierende Arten nährstoffreicherer Standorte angesiedelt. Demgegenüber ist das Arteninventar des LRT im Abschnitt west- lich der Harkenbäkniederung (TF 1220-002-B) deutlich reduziert, was vermutlich auf den geringeren Anteil an Hartsubstraten im Vergleich zu den leicht beweglichen Strandsan- den zurückzuführen ist.

Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen des LRT ergeben sich neben der Beschädigung der Vegetation infolge Tritteinwirkung und Lagerung durch angeschwemmten bzw. von Strandbesuchern zurückgelassenen Müll. Beeinträchtigungen durch Strandberäumung sind gleichfalls möglich, wurden im Aufnahmezeitraum Juni/ August 2013 jedoch nicht beobachtet. Bewertung Die Bewertung des LRT 1220 im FFH-Gebiet DE 2031-301 erfolgt aktuell mit "B" (güns- tiger Erhaltungszustand).

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LRT 1230 Atlantische Felsküsten und Ostsee-Fels- und Steilküsten mit Vegetation

Beschreibung und Vorkommen Steilküsten sind gekennzeichnet durch einen meist lockeren Bewuchs von Pionierrasen, Steilhanggebüschen und Hangwäldern. Aufgrund der natürlichen Abbruchdynamik treten aber auch zeitweise größere vegetationsfreie Abschnitte auf, die für den Lebensraumtyp charakteristisch sind. Unter dem direkten Einfluss des Seegangs kommt es bei aktiven Kliffen zu mehr oder weniger regelmäßigen Abbrüchen. Inaktive Kliffe sind flächig be- wachsen und durch vorgelagerte Dünen, Strandwälle oder Verlandungszonen festgelegt. Am oberen Kliffrand können Übersandungen (Kliffranddünen) ausgeprägt sein, die als typisches Element zu Steilküsten gehören. Kliffs haben sehr unterschiedliche Standorte und stellen in der Regel komplexe Lebensräume dar. Prägend für die steil zur Ostsee abfallenden Kliffs sind die überwiegend raschen Erosionsprozesse, die zum großflächi- gen Vorkommen von Rohböden aus Sand, Geschiebemergel oder Kreide am Klifffuß führen. Die Vielfalt an Substraten, unterschiedliche Feuchtestufen, Exposition, Sonnen- einstrahlung und die Abbruchdynamik führen zu einer großen Anzahl von lebensraumty- pischen Vegetationseinheiten und zu mosaikartig angeordneten Sukzessionsstadien. Die Steilküsten im FFH-Gebiet und hier vor allem entlang der Außenküste weisen eine große Habitatvielfalt auf und prägen wie kaum ein anderer Lebensraum den Charakter dieser Küstenlandschaft. Neben aktiven und inaktiven Abschnitten kommen Einschnitte, Rinnsale und Quellstrukturen sowie kleinste Bäche vor. Es treten offene Abbrüche mit Rohboden ebenso wie Magerrasen sowie Wald- und Gebüschformationen auf. An Quell- austritten konnte an mehreren Stellen der Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) nachgewiesen werden, der quellige, kalkreiche Standortverhältnisse widerspiegelt. In den Steilhängen der aktiven Kliffs haben sich oftmals Uferschwalbenkolonien etabliert.

Im Abschnitt zwischen Brook und Steinbeck/ Hafthagen (1230-019-A) ist die Steilküste optimal ausgeprägt. Das Moränenkliff ist hier überwiegend aktiv, küstendynamische Prozesse laufen in beispielhafter Weise und ungestört ab. Abschnittsweise und kleinflä- chig tritt kalkliebende Magerrasenvegetation u.a. mit Massenvorkommen des Sumpf- Herzblattes (Parnassia palustris), mit Blaugrüner Segge (Carex flacca), Deutschem Ziest (Stachys germanica) und Gewöhnlicher Goldrute (Solidago virgaurea) auf.

Wesentlich unspektakulärer sind die Steilküsten entlang der Ostseite der Untertrave sowie am Ufer des Dassower Sees. Hier dominieren inaktive, vor allem mit Gebüschen und Vorwald-Stadien bewachsene Kliffstrukturen. Kleinflächig treten jedoch auch Berei- che mit Rutschungen, Abbrüchen und Solifluktion auf. Ein strukturreicher Steilküstenab- schnitt ist entlang der Großen Holzwiek und Kleinen Holzwiek an der Untertrave ausge- bildet (TF 1230-003-B). Neben lockeren Kiefernbeständen haben sich hier in aktiven Kliff- Abschnitten auch Elemente der basiphilen Magerrasen angesiedelt. Dazu gehören u.a. Purgier-Lein (Linum cartharticum), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) sowie Ge- wöhnlicher Wundklee (Anthyllis vulneria).

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Beeinträchtigungen Die Steilküsten weisen im FFH-Gebiet einen überwiegend geringen Beeinträchtigungs- grad auf, da sie aufgrund ihres Reliefs bzw. ihrer Lage schwer zugänglich sind. Die Ufer von Dassower See und Untertrave sind nicht durch Wege erschlossen. Im Außenküsten- bereich sind entlang der Steilküste nur wenige Strandzugänge vorhanden und ein direk- tes Anfahren mit Kfz ist nicht möglich. In folgenden Steilküstenabschnitten wurden Beein- trächtigungen registriert:

- Im Steilküstenabschnitt entlang des Brooker Waldes (TF 1230-017-B) führen Tram- pelpfade zum Strand herunter.

- Auf Höhe der SwinGolf-Anlage westlich von Hafthagen wird die Steilküste (TF 1230- 020-A) bei günstigen Witterungsbedingungen als "Absprungrampe" von Gleitschirm- fliegern (Tandem- und Einzelsprünge) genutzt. Diese Aktivitäten in einem aufgrund der Höhe und des Reliefs kaum zugänglichen Bereich tragen zur Zunahme der be- reits natürlich vorhandenen Instabilität des Steilufers bei und können letztendlich zu Küstenabbrüchen führen. Weitere unerwünschte Folgen sind Nährstoffeinträge, Zer- störung der Vegetation sowie optische und akustische Störungen von empfindlichen Tieren, wozu u. a. Vogelarten des EU-Vogelschutzgebietes DE 1934-401 "Wismar- bucht und Salzhaff", aber auch auf dem naturnahen Kiesstrand unterhalb der Steil- küste sporadisch lagernde Meeressäuger (Kegelrobbe, Seehund) gehören.

- Der Steilküstenabschnitt an der Untertrave im Bereich der Schlutuper Wiek (TF 1230- 004-C) ist durch eine erhebliche Müllbelastung (vermutlich Treibgut) entwertet.

Bewertung Der LRT 1230 befindet sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 in einem hervorragenden Erhaltungszustand (Erhaltungszustand A).

LRT 1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)

Beschreibung und Vorkommen

Das Salzgrünland der Ostseeküste wird entscheidend durch Salz- und Brackwasserüber- flutungen bei Hochwasserereignissen geprägt und ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von salztoleranten Pflanzenarten der Salzwiesen (Juncetea maritimi). Salzwiesen zeigen oft eine ausgesprochene Zonierung von tiefgelegenen halophilen Pionierfluren über mesohaline Salzwiesen zu höher gelegenen oligohalinen Salzwiesen. Natürliche (primä- re) Salzwiesen kommen im Bereich der Anlandungsküsten in Strandwallsystemen mit Reffen und Riegen oder infolge von Aufhöhungen der Wattflächen auf Sand, Schlick und Schlamm vor. Eine Besonderheit sind die kleinflächigen, natürlichen Salzwiesenfragmen- te in relativ geschützten Bereichen der Blockstrände, die von Spritzwasser und Konden- sationsnebel beeinflusst werden. Auch kleinere, vegetationsfreie Stellen (Priele und Röten) sowie Auflassungsstadien der Salzwiesen (Hochstaudenfluren, Röhrichte) gehö-

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ren zum LRT, vorausgesetzt, es sind ≥ 10% der lebensraumtypischen Salzwiesenarten vorhanden. Salzwiesen konnten im FFH-Gebiet nur kleinflächig und in degradierter Ausprägung erfasst werden (drei Teilflächen). Im Uferbereich zwischen Kleiner und Großer Holzwiek an der Untertrave befindet sich ein natürlicher Salzwiesenstandort (TF 1330-001-C). Typische Arten sind u.a. Entferntährige Segge (Carex distans), Salzmiere (Honckenya peploides) sowie Salz-Binse (Juncus gerardii). Oligohalines, durch Beweidung entstandenes Salzgrünland ist fragmentarisch am Nord- ufer des Dassower Sees ausgeprägt (TF 1330-002-C, TF 1330-003-C). Beide Standorte sind durch Gräben stark entwässert und eng mit Arten des Frischgrünlandes verzahnt. Als typische Salzzeiger wurden u.a. Strand-Aster (Aster tripolium), Erdbeer-Klee (Trifo- lium fragiferum), Strand-Dreizack (Triglochin maritimum) sowie Falsche Fuchs-Segge (Carex cuprina) erfasst. Beeinträchtigungen Die natürliche Überflutungsdynamik im Bereich des Standortes an der Untertrave ist durch die Uferbefestigung (Blockpackungen) gestört. Die beweideten Salzgrünlandstan- dorte am Dassower See sind durch Entwässerung beeinträchtigt. Die beginnende Ge- hölzsukzession weist darüber hinaus auf eine zu geringe Beweidungsintensität hin.

Bewertung Der Erhaltungszustand des LRT 1330 im FFH-Gebiet DE 2031-301 konnte aktuell nur mit C - ungünstiger Erhaltungszustand bewertet werden.

LRT 2110 Primärdünen

Beschreibung und Vorkommen

Primärdünen entstehen natürlicherweise am Strand durch Übersandung von Spülsäumen oder als Ausläufer von Weißdünen. Bei ausreichender Sandzufuhr entwickeln sich Pri- märdünen weiter zu Weißdünen. Die Primärdünen befinden sich in der Regel am seesei- tigen Rand des Dünenkomplexes, am oberen Strand und stellen flache Erhebungen dar. Kontakt besteht zu den Spülsäumen (LRT 1210), Wattflächen (LRT 1140), Flachwasser- zonen (LRT 1160) sowie zu den sich landseitig anschließenden Dünenkomplexen aus Weiß- (LRT 2120) und Graudünen/ Dünengebüschen (LRT 2130*, 2160). Vorkommen an Klifffüßen zählen ebenfalls zum LRT. Bei den Standorten der Vordünen handelt es sich um frisch aufgewehte, meist kalkreiche Sande, die noch der Umlagerung und/ oder Über- sandung unterworfen sind. Deshalb ist ein schütterer Bewuchs typisch und kleine vegeta- tionsfreie Abschnitte sind Teil des Lebensraumtyps. Aufgrund der geringen Höhe (ab 0,3 m Dünensandauflage bis etwa 1 m) und der Nähe zur Wasserlinie ist der Wurzelraum salz- oder brackwasserbeeinflusst und es ist noch keine ausgeprägte Süßwasserlinse vorhanden.

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Primärdünen unterschiedlicher Ausprägung wurden im gesamten Außenküstenabschnitt erfasst. Insgesamt bilden sie sehr schmale Säume mit lückiger bis spärlicher Vegetation und Erhebungen, die deutlich unter 1 m liegen. Die Vegetation setzt sich aus Arten der Weißdünen sowie der Spülsäume zusammen und wird vor allem durch Strandroggen- Strandhafer- und Salzmieren-Fluren gekennzeichnet. Ein gut ausgeprägter und nur wenig gestörter Primärdünenbereich wurde 2013 unmittelbar westlich der Harkenbäkniederung erfasst (TF 2110-003-B). Strandroggen (Leymus arenarius) und Strandhafer (Ammophila arenarius) treten hier dominant auf. Kleinflächig ist der Sand mit dichten Vorkommen der Salz-Miere (Honckeynia peploides) bedeckt.

Beeinträchtigungen Stärker als die Spülsäume sind die Vordünen durch die touristische Nutzung beeinträch- tigt, da sie bevorzugt zum Lagern genutzt und, aufgrund der noch geringen Durchwurze- lung des Sandes, durch Tritt beeinträchtigt werden können. Insbesondere die Teilfläche 2110-006-C unterhalb der Steilküste am Brooker Wald wies Spuren einer zunehmenden Ruderalisierung durch Ablagerung von Verunreinigungen/ Müll sowie Tritt- und Liegeschäden auf. Bewertung Der Erhaltungszustand des LRT 2110 wurde im FFH-Gebiet aktuell mit C (ungünstiger Erhaltungszustand) bewertet.

LRT 2120 Weißdünen mit Strandhafer (Ammophila arenaria)

Beschreibung und Vorkommen Küstendünen sind Sandaufwehungen im unmittelbaren Einflussbereich der Ostsee oder der Boddengewässer. Weißdünen entwickeln sich aus Primärdünen und stehen somit am Anfang der Küstendünen-Entwicklungsreihe. Da die Sukzessionslinie kleinflächig oft unterbrochen und rückgängig gemacht wird (durch Trittschäden, Windanrisse, Sturmflut- ereignisse etc.), kommt es zur Durchdringung von unterschiedlichen Dünenstadien. Weißdünen sind bereits höher als Vordünen (in der Regel >1 m bis mehrere Meter hoch) und es ist ein typisches Dünenrelief ausgeprägt. Weißdünen werden in der Regel von lückigen Beständen des Strandhafers (Ammophila arenaria) besiedelt.

Bei den Standorten der Weißdünen handelt es sich um frisch aufgewehte, in Abhängig- keit vom Ausgangsmaterial meist kalkreiche, weiße Sande. Aufgrund aktiver Umlage- rungsprozesse und anhaltender Sandzufuhr von wenigen Zentimetern bis >1 m/Jahr ist ein lückiger Bewuchs typisch, vegetationsfreie Abschnitte sind Teil des Lebensraumtyps. Es findet noch keine Humusakkumulation statt. Im Gegensatz zu den Vordünen ist der Prozess der Aussüßung des Wassers im Boden schon fortgeschritten, in der Regel hat sich bereits eine Süßwasserlinse gebildet.

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Der LRT 2120 tritt im FFH-Gebiet nur kleinflächig auf, da die Morphologie der im Schutz- gebiet dominierenden Steilküsten keine großräumige Dünenbildung und -entwicklung zulässt. Dementsprechend wurde der größte Anteil des LRT entlang der Flachküste des Priwall erfasst. Fragmentarisch sind Weißdünenbildungen auch östlich und westlich von Barendorf ausgeprägt. Die natürlich artenarmen, ca. 1 m bis maximal 2 m hohen Dünen- bildungen sind mit Arten der Strandhafer-Strandroggen-Fluren sowie Glatthafer- Sandseggenfluren bewachsen, wobei der Strandroggen (Leymus arenarius) Hauptbe- standsbildner ist. Landeinwärts tritt verstärkt Jungwuchs des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) hinzu und leitet zum LRT 2160 über.

Beeinträchtigungen Die für die Primärdünen relevanten Beeinträchtigungen treffen potenziell auch auf die Weißdünen zu (Beeinträchtigung durch Lagerung, Tritt, Ablagerung von Unrat). Aufgrund des stärker ausgeprägten Mikroreliefs weisen die Weißdünen eine besonders hohe Emp- findlichkeit gegenüber Trittbelastung auf. Im Gegensatz zum LRT 2110 wird der LRT 2120 jedoch von vielen Strandnutzern als schützenswerte Biotopstruktur erkannt und geschont. Die Weißdünen sind zudem teilweise eingezäunt, so dass der Beeinträchti- gungsgrad insgesamt geringer ist als im Bereich der vorgelagerten Primärdünen. Bewertung Der LRT 2120 befindet sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 in einem günstigen Erhal- tungszustand (Erhaltungszustand B).

LRT 2130* Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen)

Beschreibung und Vorkommen Graudünen stehen in der Küstendünen-Entwicklungsreihe zwischen den jüngeren Weiß- dünen und den älteren Braundünen. Wichtig für die Abgrenzung des LRT ist die Ausprä- gung eines typischen Dünenreliefs. Ehemals planierte Küstendünen zählen nur zum Lebensraumtyp, wenn nach dem Eingriff eine erkennbare naturnahe Dynamik und Ent- wicklung mit Reliefbildung und die Etablierung lebensraumtypischer Dünenarten stattge- funden hat. Der LRT ist auf Dünen im unmittelbaren Küstenbereich beschränkt. Vorkom- men auf Moränensanden gehören nicht zum LRT. Die Standorte der Graudünen sind vor allem geprägt von der Humusanreicherung im oberen Bodenhorizont. Oft ist der Oberbo- den bereits entkalkt, so dass bodensaure, trockene Standorte vorherrschen. Aber auch kalkreiche Standorte können noch stellenweise vorhanden sein und zählen zum Lebens- raumtyp. Salzwassereinfluss fehlt oder ist nur noch sehr gering. Zur Übersandung kommt es nur noch in geringem Maße, dennoch ist ein Anteil an vegetationsfreien, offenen Sandflächen charakteristisch. Graudünen entwickeln sich natürlicherweise durch fort- schreitende Bodenbildung, Festlegung und Humusakkumulation weiter zu Braundünen, wobei es zum Bewuchs mit Zwergsträuchern, zur Verbuschung und schließlich zur Be- waldung kommt, während seeseitig bei aktiver Anlandung aus Weißdünen neue Graudü-

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nenstandorte entstehen. Da die Sukzessionslinie durch Trittschäden, Windanrisse, Sturmflutereignisse etc. kleinflächig oft unterbrochen und rückgängig gemacht wird, durchdringen sich die unterschiedlichen Dünenstadien oft gegenseitig.

Graudünenvorkommen beschränken sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 auf den westli- chen Bereich mit seiner überwiegend flachen Küste. Es konnten fünf Teilflächen mit einer Gesamtgröße von 2,66 ha nachgewiesen werden. Besonders artenreiche Ausprägungen befinden sich östlich des Priwall (TF 2130-004-C) sowie östlich der Harkenbäkniederung (TF 2130-005-C). Hervorhebenswert sind hier die reichen Vorkommen der Wiesen- Küchenschelle (Pulsatilla pratensis), des Echten Wiesenhafers (Helictotrichon pratense) und des Sand-Lieschgrases (Phleum arenarium), alle genannten Arten bevorzugen eher kalkreiche Standorte. Auf den Graudünenstandorten im FFH-Gebiet haben sich in mehr oder weniger starkem Umfang Gehölze (u.a. Sanddorn (Hippophae rhamnoides), Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus catarthica), Spätblühender Traubenkirsche (Padus serotina) etabliert, die letztendlich zur Entwicklung von bewaldeten Braundünen überleiten.

Beeinträchtigungen Die Graudünen sind teilweise durch Strandbesucher beeinträchtigt (Lagern im geschütz- ten Bereich hinter dem Dünengebüsch (LRT 2160), Trittbelastung, Hinterlassen von Unrat, Fäkalien etc.), die neben der mechanischen Belastung (Verdichtung) zu einer Eutrophierung der nährstoffarmen Standorte führt. Daraus resultieren das Vordringen eutraphenter Arten und Neophyten (u.a. massive Ausbreitung von Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Spätblühender Traubenkirsche (Padus serotina)) sowie eine nicht erwünschte Förderung der Gehölzsukzession. Ein Teil der Graudünenstandorte wurde in der Vergangenheit sporadisch durch Bewei- dung mit Schafen/ Mahd gepflegt, um den Offenlandcharakter und somit den seltenen Pflanzenbestand zu erhalten. Es ist offensichtlich, dass die derzeit praktizierte Pflege zu extensiv ist, um die Standorte offen und frei von Störungszeigern zu halten, so dass der Fortbestand des prioritären LRT 2130 mittelfristig gefährdet ist. Bewertung Die Graudünenstandorte befinden sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 aktuell in einem ungünstigen Erhaltungszustand (C).

LRT 2160 Dünen mit Hippophae rhamnoides

Beschreibung und Vorkommen Es handelt sich um Gebüsche auf Dünen der Küste mit Dominanz von Sanddorn und einem Gehölzanteil > 30 %. Daneben können auch andere Gehölze wie Kriech-Weide (Salix repens ssp.dunensis) oder Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) vorhanden sein. Typisch ist eine nitrophile Begleitflora.

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Die Dünengebüsche stehen als Vorwaldstadien in der natürlichen Küstendünen- Entwicklungsreihe zwischen den offenen und den waldbestandenen Dünen. Der Lebens- raumtyp weist engem Kontakt zu den Weißdünen (2120), gehölzfreien Graudünen (2130), feuchten Dünentälern (2190), Kriechweidengebüschen (2170) sowie zu den Dünenwäldern (2180) auf. Die Standorte sind i. d. R. bereits festgelegte, leicht humose Graudünen. Sanddorn bevorzugt mäßig trockene oder frische bis feuchte Standorte in Dünensenken, die noch nicht entkalkt sind. Seltener werden auch Dünenkämme besie- delt. Ein Salzeinfluss fehlt in der Regel. Wichtig ist die Ausprägung eines typischen Dü- nenreliefs. Ehemals planierte Küstendünen und/ oder Anpflanzungen des Sanddorns zählen nur zum Lebensraumtyp, wenn seitdem eine erkennbare naturnahe Dynamik und Entwicklung mit Reliefbildung und die Etablierung typischer Arten stattgefunden hat. Neben Dünen besiedeln Sanddorngebüsche auch lehmig-sandige Moränenstandorte mit Rohböden (z. B. an Kliffen) und Strandwälle entlang der Küste. Diese Vorkommen gehö- ren jedoch nicht zum Lebensraumtyp. Im FFH-Gebiet konzentriert sich auch der LRT 2160 auf den westlichen Bereich bis zur Harkenbäkniederung. Neben dem dominierenden Sanddorn breiten sich vor allem Kartof- fel-Rose (Rosa rugosa), Schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolius), Schlehe (Prunus spinosa) und Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) aus. Kleinflächig sind inmit- ten der Gehölzbestände auch noch Bereiche mit Graudünenvegetation verbreitet, insge- samt dominieren in der Krautschicht jedoch eutraphente Arten. Beeinträchtigungen

Häufig sind die Dünen mit Sanddorn von Trampelpfaden durchzogen und alle Standorte sind durch Ablagerung von Unrat entwertet. Bewertung Der LRT 2160 befindet sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 in einem ungünstigen Erhal- tungszustand (Erhaltungszustand C).

Gewässer-LRT LRT 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions

Beschreibung und Vorkommen Zum LRT gehören natürliche und naturnahe eutrophe Stillgewässer (Seen, permanente und temporäre Kleingewässer, Teiche, Altwässer, Abgrabungsgewässer, Torfstiche) mit submerser Laichkrautvegetation, Schwebematten, Schwimmblattfluren oder Schwimm- decken einschließlich ihrer unmittelbar vom Wasserkörper beeinflussten Ufervegetation. Es handelt sich dabei um dauerhaft oder temporär wasserführende, in der Regel basen- und/oder kalkreiche Stillgewässer mit mäßigen bis geringen sommerlichen Sichttiefen. Sedimente stellen vor allem Sande und Organomudden (z. T. auch Sapropel) dar. Je

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nach Gewässertyp ist eine sehr unterschiedliche Ausbildung der Wasservegetation anzu- treffen. Das Vorhandensein von Pflanzengesellschaften der Ordnungen Potamogetonetalia und Callitricho-Batrachietalia oder Lemnetalia ist jedoch zwingende Voraussetzung. Der LRT schließt u. U. auch polytrophe Gewässer ein, wenn Reste der kennzeichnenden Vegetation vorhanden sind. Im bearbeiteten FFH-Gebiet wurden insgesamt 18 Standgewässer mit einer Gesamtgrö- ße von ca. 4,9 ha erfasst, die dem LRT 3150 zuzuordnen sind. Es handelt sich häufig um artenarme, beschattete Kleingewässer mit stark schwankenden Wasserständen, die zumindest zeitweise austrocknen können.

Südlich von Teschow, im NSG Uferzone Dassower See befindet sich ein > 2 ha großes Gewässer, das den eutrophen Flachseen zuzuordnen ist. Der See (TF 3150-003-C) ist von entwässertem Erlenbruch umgeben und weist einen breiten Wasserröhrichtsaum auf, der sporadisch von Schwingkantenrieden u.a. mit Rispen-Segge (Carex paniculata), Sumpffarn (Thelypteris palustris) sowie Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum) unterbro- chen wird.

Eines der wenigen strukturreicheren Gewässer befindet sich in der Nähe des Traveufers zwischen Schlutup und dem Gewerbegebiet Selmsdorf (TF 3150-002-C). Neben eutro- phem Weidengebüsch treten sehr kleinflächig Torfmoos-Weidengebüsche mit Sphagnum squarrosum, S. fimbriatum, Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Ohr-Weide (Salix aurita) und Schnabel-Segge (Carex rostrata) auf, die auf ursprünglich nährstoffärmere Standortverhältnisse hinweisen.

Beeinträchtigungen Die ohnehin nährstoffreichen Gewässer dieses LRT sind vor allem durch weitere Eutro- phierung und Entwässerung gefährdet (u. a. durch Einträge aus der Landwirtschaft, Entwässerung angrenzender Moore und Freisetzung der gelösten Nährstoffe in den Gewässern, Entwässerung über Gräben). Zusätzliche Stoffeinträge können u.U. zu einer Massenentwicklung von Grün- und/ oder Blaualgen und zur weiteren Nährstofffreisetzung führen. In Kombination mit der damit zusammenhängenden Gewässertrübung werden die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten verdrängt. Demgegenüber werden vor allem Arten der Großröhrichte gefördert, was den Verlandungsprozess und damit den allmähli- chen Verlust dieser Standorte beschleunigt. Bewertung Die Gewässer des LRT 3150 weisen im FFH-Gebiet DE 2031-301 aktuell einen ungüns- tigen Erhaltungszustand (C) auf.

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LRT 3160 Dystrophe Seen und Teiche

Beschreibung und Vorkommen Der Lebensraumtyp umfasst dauerhaft wasserführende, natürliche oder durch Torfabbau entstandene oligo- bis mesotroph-saure und -subneutrale Stillgewässer (Seen, Weiher, Moorkolke, Laggseen, ältere Torfstichgewässer) auf oder in direktem Kontakt zu angren- zenden Sauer-Arm- bzw. Sauer-Zwischenmooren. Röhrichte bzw. Röhrichtinitialen, Seggenriede und Binsenriede auf mineralischem Untergrund oder Antorf sowie temporär trockenfallende, vegetationsarme Flächen im Uferbereich sind eingeschlossen. Eine Braunfärbung des Wassers durch Huminsäuren ist möglich (oft nur temporär). Sedimente und Bodensubstrate sind i. d. R. organisch, wobei es sich vor allem um Torf-, Leber- und Organomudden handelt. Dystrophe Stillgewässer liegen i. d. R. in Binnenentwässerungs- gebieten und haben keinen Kontakt zum kalkreichen Grundwasser. Infolge der Nährstoff- armut der Standorte findet nur eine eingeschränkte Verlandung statt, die immer vom Gewässerprofil, von der Tiefe und vom Nährstoffgehalt des Wassers abhängig ist. Eutro- phierung oder Grundwasserabsenkung führen dabei zu einer starken Beschleunigung der Verlandungsprozesse. Diesem LRT ist im FFH-Gebiet DE 2031-301 das ca. 0,9 ha große Moorgewässer im Tunnelgrundmoor an der Trave östlich der Großen Holzwiek zuzuordnen. Es handelt sich um ein reich strukturiertes Gewässer mit mehreren kleinen Torfinseln und einer individuenreichen submersen und emersen Vegetation. Hervorhebenswert sind Vorkom- men des Gewöhnlichen Wasserschlauchs (Utricularia vulgaris), der Faden-Segge (Carex lasiocarpa), des Blutauges (Comarum palustre) sowie des Zwerg-Igelkolbens (Sparganium natans). Das Gewässer, das im Osten mit einem kleinen Sauer- Zwischenmoor verzahnt ist, stellt ein bedeutsames Libellenhabitat dar, in dem 20 Arten nachgewiesen werden konnten (HAMPEL 2013) Beeinträchtigungen Das angrenzende Tunnelgrundmoor ist stark entwässert. Die aus dem entwässerungs- bedingten Torfabbau freigesetzten Nährstoffe gelangen in das Gewässer und tragen zu seiner fortschreitenden Eutrophierung bei. Bewertung

Der Erhaltungszustand des LRT 3160 im FFH-Gebiet DE 2031-301 wurde trotz der (noch geringen) Beeinträchtigungen insgesamt mit B (guter Erhaltungszustand) bewertet.

LRT 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion

Beschreibung und Vorkommen Fließgewässer mit Unterwasservegetation umfassen zum überwiegenden Teil gefällear- me Bäche und Flüsse, die in der Grundmoräne, in Sandern und sandigen Aufschüttun-

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gen, in Moorniederungen oder innerhalb von Talauen großer Flüsse bzw. Ströme liegen. Seltener und vorrangig innerhalb kuppiger Grund- und Endmoränen sowie im Über- gangsbereich der Grundmoränenplatte zum tiefer liegenden Flusstalmoor verbreitet, sind gefällereiche Bäche und Flüsse. Zum LRT gehören aber auch Sondertypen wie Seeaus- flüsse, durchströmte Altarme sowie Quelltöpfe und ihre Abflüsse. Die beiden in der Binnendifferenzierung ausgewiesenen LRT-Flächen im Bereich der Steilküste westlich Boltenhagen wurden im Rahmen der aktuellen Kartierung nicht bestä- tigt. Bei beiden Fließgewässern handelt es sich um beeinträchtigte Bäche ohne Wasser- vegetation (Biotopcode FBB). Die Bäche sind durch Querbauwerke (Durchlass unter ehemaligem Kolonnenweg - heute Ostseeradwanderweg) verbaut oder im Mündungsbe- reich in die Ostsee anthropogen überformt. Die Uferbereiche weisen z. T. Befestigungen auf. Eine Unterwasservegetation ist nicht ausgeprägt. Beeinträchtigte Bäche sind gemäß Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen (LUNG M-V 2013) nur bei Vorhandensein von Unterwasservegetation als LRT 3260 aufzunehmen. Die Stepenitz, die bis zur Brücke über die B 105 Teil des FFH-Gebietes ist, wurde in der FFH-Binnendifferenzierung zusammen mit einem Teil des Dassower Sees dem LRT 1150* Lagunen des Küstenraumes/ Strandsee zugeordnet. Da der Salzwassereinfluss in diesem Teil des Dassower Sees sehr gering ist und aller Voraussicht nicht weit in die Stepenitz hineinreicht, wurde die LRT-Abgrenzung in dem Bereich geändert. Die ur- sprüngliche Grenzziehung genau entlang der Brücke war ohnehin nicht plausibel, vermit- telt sie doch den Anschein, dass die Brücke als "Sperre" für das Brackwasser wirkt. Die Stepenitz wird nunmehr bis zur Aufweitung in den Dassower See als LRT 3260 ausge- wiesen und erst der sich in die Lagune öffnende und von Brackwasserröhrichten ge- säumte Mündungsbereich dem LRT 1150* zugeordnet. Eine separate Kartierung dieses kurzen Stepenitzabschnittes wurde nicht vorgenommen, da der Fluss südlich der Brücke eine ähnliche Struktur aufweist und die Brücke ökologisch durchgängig ist. Es erfolgt daher eine Übernahme der Ergebnisse aus dem FFH-Managementplan DE 2132-303.

Beeinträchtigungen Im Mündungsbereich sind die Ufer teilweise durch Steganlagen überprägt. Eine Befahrung ist jedoch nur für eine geringe Anzahl an (ortsansässigen) Booten möglich.

Bewertung Die Stepenitz (LRT 3260) weist im betrachteten Abschnitt aktuell einen hervorragenden Erhaltungszustand (A) auf (Übernahme aus der LRT-Erfassung/ Bewertung FFH- Managementplan DE 2132-303).

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LRT des Offenlandes LRT 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco- Brometalia)

Beschreibung und Vorkommen Zum LRT gehören natürliche und durch Mahd oder Beweidung entstandene Halbtrocken- rasen mit submediterraner und/oder subkontinentaler Prägung auf kalkreichen, zumin- dest aber basenreichen Böden. Darin eingeschlossen sind auch nach Nutzungsaufgabe entstandene Verbuschungsstadien mit typischem Arteninventar. Substrate stellen Sande, lehmige Sande bzw. Lehme aus glazialen oder fluvioglazialen Ablagerungen oder Kreide dar. Bei Orchideenreichtum sind die Vorkommen prioritär zu schützender Lebensraum- typ. Diese Ausprägungsform ist im FFH-Gebiet DE 2031-301 jedoch nicht verbreitet. Der LRT konnte nur einmalig, nordwestlich von Teschow nachgewiesen werden. Es handelt sich um einen ruderalisierten Halbtrockenrasen auf einem inaktiven Mergelkliff, der ne- ben den typischen Arten auch schon zahlreichen Gehölzjungwuchs und Eutrophierungs- zeiger aufweist. Hervorhebenswert sind u.a. die Vorkommen von Gewöhnlichem Zitter- gras (Briza media), Echtem Wiesenhafer (Helictotrichon pratense) und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).

Beeinträchtigungen Neben den (unmittelbar) kaum zu beeinflussenden atmosphärischen Stoffeinträgen und der damit einhergehenden Ruderalisierung ergeben sich Beeinträchtigungen vor allem aus der Auflassung des nutzungsabhängigen Standortes. Bewertung Der Erhaltungszustand des LRT 6210 wurde im FFH-Gebiet DE 2031-301 mit C (un- günstiger Erhaltungszustand) bewertet.

Moor-LRT 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

Beschreibung und Vorkommen Der LRT umfasst durch Torfmoose und/oder Braunmoose geprägte Übergangsmoore und Schwingrasenmoore. Entsprechend der Trophie können diese in oligo- bis mesotroph-saure und mesotroph-subneutrale (basenreiche) Moore mit oberflächenna- hem oder anstehendem, nährstoffarmen Mineralbodenwasser untergliedert werden. Durch mehr oder weniger ausgeprägten Regenwassereinfluss kann die Moorvegetation neben Arten der Niedermoore auch solche der Regenmoore aufweisen. Übergangs- und Zwischenmoore sind mit einer aktuellen Fläche von ca. 0,2 ha im FFH- Gebiet DE 2031-301 nur auf zwei Teilflächen verbreitet. Bei beiden handelt es sich um mesotroph-saure Ausprägungsformen, die durch die Dominanz der Ohr-Weide (Salix

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aurita) gekennzeichnet sind. Die Teilfläche 7140-001-C ist der Restbestand des ur- sprünglich wesentlich größeren, heute jedoch weitgehend eutrophen und entwässerten Tunnelgrundmoores an der Trave, östlich der Großen Holzwiek. Der schmale Schwingra- sensaum im Uferbereich des Gewässers (TF 3160-001-B) setzt sich u.a. aus Sphagnum fallax, Hunds-Straußgras (Agrostis canina), Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) sowie Faden-Segge (Carex lasiocarpa) zusammen. Bei dem Standort 7140-002-C handelt es sich um ein Kesselmoor im NSG Brooker Wald. Die Torfmoosdecke wird hier von Sphagnum fallax und S. squarrosum gebildet. Beeinträchtigungen

Die Standorte des LRT 7140 befinden sich in wenig zugänglichen Bereichen, sind kaum betretbar und großflächig von Pufferstrukturen umgeben. Sie sind somit vor unmittelba- ren Beeinträchtigungen durch Freizeitnutzung etc. weitgehend geschützt. Beeinträchti- gungen ergeben sich insbesondere aus der langjährigen, z.T. großräumigen Entwässe- rung. Aufgrund des hohen Nadelholzanteils im Einzugsbereich des Tunnelgrundmoores ist zudem die Grundwasserneubildungsrate eingeschränkt. Das Kesselmoor im Brooker Wald wird temporär durch einen Graben entwässert. Bewertung Die Zwischenmoore des FFH-Gebietes DE 2031-301 weisen aktuell einen ungünstigen Erhaltungszustand (C) auf.

Wald-LRT

Im FFH-Gebiet DE 2031-301 sind drei Wald-LRT verbreitet, zu denen der LRT 9130 - Waldmeister-Buchenwald, der LRT 9180* - Schlucht- und Hangmischwälder sowie der LRT 91U0 - Kiefernwälder der sarmatischen Steppe gehören. Die Erfassung und Bewer- tung der Wald-LRT sowie die daraus resultierende Maßnahmenableitung erfolgte in einem eigenständigen Fachbeitrag durch die Landesforstverwaltung (LANDESFORST M-V 2010, 2012).

In folgender Tabelle sind die Erhaltungszustände der LRT des FFH-Gebietes DE 2031- 301 zusammenfassend dargestellt.

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Tabelle 20: Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen

EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl Flächen- Erhaltungszustand Code (wesentliche der größe aktuell (ha/ %) Vorkommen) Teilflä- aktuell (ha) chen 1150* Lagunen des Küstenrau- Strandtümpel im 3 0,58 Gesamt: C mes (Strandseen) Bereich der A - Großen Holzwiek B 0,09/ 16 % Strandsee an der Teschower C 0,49/ 84 % Spitze Mündungsbe- reich der Stepenitz in den Dassower See 1170 Riffe großflächig im 4 1.238,68 Gesamt: B Bereich der A - Außenküste B 1.238,68/ 100 % C - 1210 Einjährige Spülsäume Strandabschnitt 5 26,31 Gesamt: B Priwall bis auf A - Höhe Rosenhagen B 26,31/ 100 % nördlich der C - Harkenbäkmün- dung westlich der Harkenbäkmün- dung unterhalb Steil- küste Brooker Wald Strandwall zwischen Brook und Boltenhagen 1220 Mehrjährige Vegetation Strandwall 3 10,75 Gesamt: B der Kiesstrände zwischen Großer A - und Kleiner Holzwiek B 10,75/ 100 % westlich der C - Harkenbäkmün- dung Strandwall zwischen Brook und Boltenhagen

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EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl Flächen- Erhaltungszustand Code (wesentliche der größe aktuell (ha/ %) Vorkommen) Teilflä- aktuell (ha) chen 1230 Atlantik-Felsküsten und an der 20 65,09 Gesamt: A Ostsee-Fels- und Steil- Schlutuper Wiek A 41,23/ 63 % Küsten mit Vegetation an der Trave - B 14,87/ 23 % Bereich Große Holzwiek C 8,99/ 14 % westlich der Harkenbäk- niederung an der Teschower Spitze, Teschower Wiek, westlich von Teschow am Dassower See, ca. 600 m südwestlich, südöstlich sowie südlich Benckendorf am Dassower See, südlich Volkstorf; nörd- lich und nord- westlich von Plönswerder am Dassower See, östlich und nördlich Volkstorfer Spitze, nördlich der Langen Koppel entlang des Brooker Waldes östlich des Brooker Waldes zwischen Brooker Wald und Steinbeck/ Hafthagen zwischen Stein- beck/ Hafthagen und Boltenhagen 1330 Atlantische Salzwiesen Uferbereich 3 2,07 Gesamt: C (Glauco-Puccinellietalia Trave zwischen A - maritimae) Großer und Kleiner Holzwiek B - Seewiese südlich C 2,07/ 100 % von Johannstorf Feuchtweide Volkstorfer Spitze

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EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl Flächen- Erhaltungszustand Code (wesentliche der größe aktuell (ha/ %) Vorkommen) Teilflä- aktuell (ha) chen 2110 Primärdünen östlich Priwall 6 3,82 Gesamt: C westlich und A - östlich der B 2,08/ 54 % Harkenbäk- mündung C 1,74/ 46 % nordwestlich Groß Schwanen- see unterhalb der Steilküste Brooker Wald 2120 Weißdünen mit Strandha- östlich Priwall 4 1,33 Gesamt: B fer Ammophila arenaria westlich und A - östlich der B 1,33/ 100 % Harkenbäk- mündung C - 2130* Festliegende Küstendünen östlich Priwall 5 2,66 Gesamt: C mit krautiger Vegetation nordwestlich A - (Graudünen) Pötenitz B 0,47/ 18 % östlich der C 2,19/ 82 % Harkenbäk- mündung 2160 Dünen mit Hippophae östlich Priwall 6 6,95 Gesamt: C rhamnoides westlich und A - östlich der B 4,77/ 69 % Harkenbäk- mündung C 2,17/ 31 % nordwestlich Groß Schwansee 3150 Natürliche eutrophe Seen im Brooker Wald 18 4,93 Gesamt: C mit einer Vegetation des Bereich Groß A - Magnopotamions oder Schwansee Hydrocharitions B 0,99/ 20 % südwestlich C 3,94/ 80 % Dassower See südlich Teschow südlich Schlutup, Schlutuper Wiek nahe Volkstorf 3160 Dystrophe Seen und im Bereich des 1 0,93 Gesamt: B Teiche Tunnelgrund- A - moores östlich der Großen B 0,93/ 100 % Holzwiek C - 3260 Flüsse der planaren bis Stepenitz vor 1 0,21 Gesamt: A montanen Stufe mit Mündung in den A 0,21/ 100 % Vegetation des Dassower See Ranunculion fluitantis und B - des Callitricho-Batrachion C -

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EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl Flächen- Erhaltungszustand Code (wesentliche der größe aktuell (ha/ %) Vorkommen) Teilflä- aktuell (ha) chen 6210 Naturnahe Kalktrockenra- Uferbereich 1 0,2 Gesamt: C sen und deren Trave westlich A - Verbuschungsstadien von Teschow B - C 0,2/ 100 % 7140 Übergangs- und Schwing- Tunnelgrund- 2 0,19 Gesamt: C rasenmoore moor östlich der A - Großen Holzwiek B - NSG Brooker Wald C 0,19/ 100 %

Die Abgrenzung der Vorkommen der marinen, Küsten, Gewässer-, Offenland- und Moor- Lebensraumtypen sowie die Bewertung des Erhaltungszustandes der Teilflächen sind in der Karte 2a dargestellt. Bezüglich der Wald-LRT wird auf die Kartendarstellungen im bereits vorliegenden Fachbeitrag verwiesen (LANDESFORST M-V 2010, 2012).

I.3.2 Habitate der Arten des Anhangs II

Zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der FFH-Arten nach Anhang II erfolgten inten- sive Datenrecherchen sowie Kartierungen zur Verbreitung und zum Zustand der Habitate von Fischotter sowie Bauchiger und Schmaler Windelschnecke. Die Bearbeitung der marinen Meeressäuger Kegelrobbe, Seehund und Schweinswal erfolgt durch das LUNG M-V und ist aktuell noch nicht abgeschlossen. Vorhandene Erkenntnisse zu diesen Arten werden nachrichtlich übernommen.

In den folgenden Abschnitten erfolgt eine kurze Zusammenfassung zu den Vorkommen und zur Bewertung jeder relevanten Art. Ausführliche Informationen einschließlich der Beschreibung des methodischen Vorgehens sind in den Kartierberichten enthalten (GNL 2013, I.L.N. 2013). Die Angaben zur Ökologie der Arten sind den Artensteckbriefen des LUNG M-V entnommen (LUNG M-V 2010). Fischotter (EU-Code 1355)

Vorkommen Der Fischotter ist im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern verbreitet und besiedelt hier vor allem Fließ- und Stillgewässer des Binnenlandes. Ein wesentliches Kriterium, das über die Qualität des Gewässers als Habitat entscheidet, ist die Ausprä- gung der Uferzone. Ungestörte, naturnah und vielgestaltig ausgeprägte Ufer sowie ein weitverzweigtes zusammenhängendes Gewässernetz bieten dem wanderfreudigen Fischotter optimale Lebensbedingungen. Da auch die Flachwasserbereich des marinen Gewässer geeignete Habitate sind, ist diese Anhang II-Art auch im FFH-Gebiet DE 2031-301 verbreitet. Aktuelle Nachweise wurden in folgenden Bereichen erbracht:

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- Totfund im Bereich einer Straßen-/ Gewässerkreuzung an der K 45 nahe Priwall

- Fischotterlosung in der Harkenbäkniederung nördlich des Deipsees sowie am Ufer des Dassower Sees westlich der Insel Buchhorst

Beeinträchtigungen Die Hauptbeeinträchtigungen für den Fischotter ergeben sich aus nicht fischottergerechten Straßen-/ Gewässerkreuzungen sowie aus teilweise unzureichend breiten und strukturierten Uferrandstreifen. Im Rahmen der Habitatabgrenzung wurden insgesamt 25 Habitatteilflächen ermittelt und bewertet. In folgender Übersicht werden die Teilflächen stichpunktartig beschrieben, auf Otternachweise hingewiesen und, sofern vorhanden, die Beeinträchtigungen dargestellt.

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Tabelle 21: Fischotterhabitate im FFH-Gebiet DE 2031-301

Nr. Bezeichnung Habitatbeschreibung Beeinträchtigungen

1355-001-A Kleingewässer am Südwestrand - Weiher in unmittelbarer Ufernähe zur Untertrave - - keine des FFH-Gebietes bei Schlutup direkte Verbindung zur Flachwasserzone der Trave - > 20 m breiter naturnaher Ufersaum - keine Verkehrswege in unmittelbarer Nähe

1355-002-A Tunnelgrundmoor und Kleingewäs- - zwei Weiher in unmittelbarer Ufernähe zur Untertrave - - keine 1355-003-A ser nordwestlich davon direkte Verbindung zur Flachwasserzone der Trave - > 20 m breiter naturnaher Ufersaum - keine Verkehrswege in unmittelbarer Nähe

1355-004-A Kleingewässer an der Teschower - verlandende Lagune mit breitem Röhrichtgürtel - keine Spitze (> 20 m) - direkte Verbindung zur Uferzone Dassower See

1355-005-B kleiner Flachsee und Grabensystem - störungsarmer Gewässerkomplex mit direkter Verbin- - keine 1355-006-A am Westufer des Dassower Sees dung zur Flachwasserzone des Dassower Sees 1355-007-B - > 20 m breiter naturnaher Ufersäume - Grabensystem TF 1355-007-B wird regelmäßig unter- halten - in unmittelbarer Nähe zur TF 1355-006-A verläuft "Stichstraße" nach Teschow; Verkehrsbelastung ins- besondere zur Hauptaktivitätszeit des Fischotters aber gering - Nachweis Fischotterlosung im Bereich TF 1355-005-B

1355-008-B drei Grabenabschnitte sowie ein - störungsarmer Gewässerkomplex mit direkter Verbin- - (keine) 1355-009-B Kleingewässer entlang des Südu- dung zur Flachwasserzone des Dassower Sees - eine potenzielle Gefahr stellt die fers des Dassower Sees 1355-010-B - überwiegend > 20 m breite Ufersäume Bundesstraße B 105 (außerhalb des FFH-Gebietes) dar 1355-011-B - Gräben begradigt; kleinflächig Acker bzw. Grünland unmittelbar angrenzend

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Nr. Bezeichnung Habitatbeschreibung Beeinträchtigungen

1355-012-B Grabensystem nördlich von - strukturarme Gräben mit direkter Verbindung zur - (keine) 1355-013-B Schwanbeck am Südufer des Flachwasserzone des Dassower Sees - eine potenzielle Gefahr stellt die Dassower Sees - überwiegend > 20 m breite Ufersäume Bundesstraße B 105 (außerhalb des FFH-Gebietes) dar 1355-014-C Mündungsbereiche der Stepenitz - strukturarme Stepenitzmündung teilweise mit befestig- - stark veränderte Gewässerstruktur - 1355-015-B und des Dassower Mühlenbaches ten Ufern und kleiner Hafenanlage unzureichende Deckung sowie zwei Grabenabschnitte 1355-016-B - im Mündungsbereich stand zum Aufnahmezeitpunkt - eine potenzielle Gefahr stellt die zwischen den beiden Mündungen eine Fischreuse (Reusensack mit Ausstieg nach oben Bundesstraße B 105 (außerhalb des 1355-017-C - keine Gefährdung des Fischotters) FFH-Gebietes) dar - Dassower Mühlenbach technisch ausgebaut und jährlich unterhalten (Sohl- und Böschungskrautung) - Gräben strukturarm; enden blind an der B 105 (außer- halb FFH-Gebiet) - überwiegend > 20 m breite Ufersäume

1355-018-B Grabenabschnitte am Nordostufer - strukturarme Gräben mit direkter Verbindung zur - keine 1355-019-B des Dassower Sees nahe der Flachwasserzone des Dassower Sees Ortschaft Benckendorf 1355-020-B - überwiegend > 20 m breite Ufersäume; kleinflächig Grünland angrenzend - keine Verkehrswege in unmittelbarer Nähe 1355-021-C Graben nördlich von Pötenitz, direkt - strukturreicher Graben mit > 20 m breitem Ufersaum - unter der K 45 = Rohrdurchlass, der in die Pötenitzer Wiek mündend - zwischen Graben und Pötenitzer Strandwiesen mit vom Fischotter nicht durchwandert zahlreichen Gräben (potenzielle Habitate) verläuft werden kann; Wechsel nur über die stark frequentierte Kreisstraße K 45 Straße möglich; Totfund (PLANUNGS- BÜRO MAHNEL 2012) 1355-022-B Küstenstreifen zwischen Landes- - naturnahe Außenküste mit > 20 m breitem Ufersaum - keine 1355-023-B grenze M-V und der Ortschaft Groß - keine Reusenfischerei Schwansee mit Harkenbäkmündung sowie Niederung mit Graben und - naturnahe Kleingewässer > 20 m breitem Ufersaum Stillgewässern östlich von Barren- - strukturarmer Graben, teilweise landwirtschaftliche dorf Nutzfläche angrenzend

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Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave UmweltPlan

Nr. Bezeichnung Habitatbeschreibung Beeinträchtigungen 1355-024-A Küstenstreifen zwischen Groß - naturnahe Außenküste mit > 20 m breitem Ufersaum - keine 1355-025-A Schwansee und FFH-Gebiets- - keine Reusenfischerei grenze sowie Brooker Wald - naturnahe Kleingewässer und Feuchtgebiete im Brooker Wald - keine Verkehrswege in unmittelbarer Nähe

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Bewertung Der Erhaltungszustand der Habitate des Fischotters kann aktuell im FFH-Gebiet DE 2031- 301 mit A (hervorragender Erhaltungszustand) bewertet werden, was in erster Linie aus der geringen Zerschneidung des FFH-Gebietes durch (stark frequentierte) Verkehrswege und dem geringen Überbauungsgrad der Gewässerufer resultiert.

Schweinswal (EU-Code 1365)

Der Schweinswal kommt in drei geografisch getrennten Unterarten vor. Die Nord- und Ost- see wird von der atlantischen Unterart Phocoena phocoena phocoena besiedelt, innerhalb derer wiederum drei getrennte Populationen unterschieden werden. Zwischen Mecklenbur- ger Bucht und Darßer Schwelle, und somit im FFH-Gebiet DE 2031-301 halten sich Tiere der Population der inneren dänischen Gewässer auf. Östlich der Insel Rügen ist die Population der zentralen Ostsee zu erwarten. Die räumliche Abgrenzung der beiden Populationen ist jedoch noch nicht endgültig geklärt. Die Besiedlungsdichte in der Ostsee nimmt von West nach Ost ab. Bestandsschätzungen im Rahmen von Zählungen ergaben eine Schweinswal- dichte zwischen ca. 0,1 Tieren/ km² in der Kieler Bucht bis zu ca. 0,02 Tieren/ km² in den Gewässern um Rügen. Auch saisonal sind Schwankungen zu verzeichnen. So treten die höchsten Dichten im Spätsommer und Frühherbst auf, während in den Wintermonaten deut- lich weniger Schweinswale nachgewiesen werden (LUNG 2011). Schweinswale bevorzugen zur Nahrungssuche und Jungenaufzucht küstennahe Gewässer bis zu einer Wassertiefe von ca. 20 m. Im FFH-Gebiet DE 2031-301 ist somit die Außenküs- tenbereichs als potenzielles Habitat für den Schweinswal anzusehen. Das beweist auch der Totfund eines ca. 1,2 m langen Schweinswales, der am 27.08.2013 bei den Kartierungsar- beiten am Strand unterhalb des Brooker Waldes vorgefunden wurde (vgl. folgende Abbil- dung). Verwundungen am Tierkörper wiesen darauf hin, dass er vermutlich an den Folgen der Kollision mit einer Schiffs-/ Bootsschraube etc. verendet ist. Im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 wurden entlang der Außenküste des FFH-Gebietes insgesamt 11 Schweinswaltot- funde registriert (www.fis-wasser-mv.de).

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Abbildung 3: Verendeter Schweinswal am Strand unterhalb des Brooker Waldes (Foto: W. Hahne 2013)

Kegelrobbe (EU-Code 1364)

Vorkommen

Die Kegelrobbe besiedelt die Küstengewässer der gemäßigten Breiten des Nordatlantiks. Sie bildet weltweit drei Unterarten. Die Population der Ostsee unterscheidet sich von denen der Nordsee und des übrigen Atlantiks. Das Hauptverbreitungsgebiet der Ostseekegelrobbe (Halichoerus grypus balticus) liegt gegenwärtig noch im nördlichen Teil der Ostsee (nördlich des 58. Breitengrades). Allerdings erfolgt in jüngerer Zeit eine Ausbreitung nach Süden.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind zunehmend Kegelrobben zu beobachten. Seit etwa 2006 ist von einer ganzjährigen Anwesenheit in steigender Anzahl auszugehen. Eine erfolg- reiche Reproduktion konnte für die Küstengewässer von Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht beobachtet werden. Die südlichsten Wurfplätze wurden seit 2003 auf dem Rødsand und im Bereich Vitten/ Skrollen im südlichen Lolland festgestellt. Für die Kegelrobben der Ostsee ist aufgrund telemetrischer Erfassungen die gesamte Ostsee als Aktionsraum anzu- sehen (LUNG 2011).

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Geeignete Liegeplätze sind im FFH-Gebiet nicht vorhanden, sie befinden sich weiter östlich. In der Wismar-Bucht wird die Sandbank Lieps, eine Untiefe, die die äußere von der inneren Bucht trennt, regelmäßig als Liegeplatz genutzt, wobei die Frequentierung maßgeblich von Wind und Wasserstand abhängig ist. Im Monitoringzeitraum zwischen 2006 und 2012 wur- den auf der Lieps mindestens 10 Kegelrobbennachweise erbracht. In einigen Fällen war eine sichere Artbestimmung nicht möglich. Darüber hinaus befinden sich auf den Inseln Langen- werder und Kieler Ort weitere potenzielle Liegeplätze, hier gelangen im Berichtszeitraum drei Nachweise. Grundsätzlich sind Vorkommen entlang der Strände und der Flachwasserberei- che der Außenküste des FFH-Gebietes, und hier insbesondere im östlichen, störungsärme- ren Teil mit seinen naturnahen Stränden, nicht auszuschließen.

Seehund (EU-Code 1351)

Vorkommen

In Europa ist der Seehund die am weitesten verbreitete Robbenart des Nordatlantiks. Er kommt in der gesamten Nordsee, im Kattegat, in der südwestlichen Ostsee (Dänemark) sowie mit einer isolierten Population im Kalmarsund (Schweden) in der zentralen Ostsee vor (HARDER 1996, ORTHMANN 2000). Im Bereich der dänischen Inseln (Beltsee und Öresund) bestehen Liegeplätze auf Saltholm, Bøgestrømmen, im AnuøFjord, an der Nordwestspitze der Insel Falster sowie unmittelbar gegenüber der deutschen Ostseeküste auf Vitten/Skrollen und dem Rødsand (zwischen Lolland und Falster, EDREN et al. 2004). In Deutschland ist der Seehund vor allem an der Nordseeküste (Wattenmeer) und auf Helgoland, saisonal auch in den Unterläufen der Flüsse (Elbe, Weser, Ems) verbreitet (DEIMER 1987). An der deutschen Ostseeküste existieren derzeit keine festen Liegeplätze (SCHWARZ et al.2003). Die gelegent- lich hier zu beobachtenden Seehunde gehören mit großer Sicherheit zur Population der westlichen Ostsee mit ihrem Verbreitungsschwerpunkt in der Beltsee und im Öresund. Die Küstengewässer von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind aller Voraus- sicht nach Bestandteil des Nahrungs- und Streifgebietes der Seehunde der Liegeplätze Vitten/Skrollen und Rødsand, da sich die Seehunde im Gegensatz zu den weit umherstrei- fenden Kegelrobben überwiegend im Umfeld ihrer Liegeplätze aufhalten. Aus der Wismar-Bucht liegen aus dem Zeitraum 2006 bis 2012 insgesamt vier Seehund- nachweise von der Lieps und sechs Beobachtungen von Langenwerder bzw. Kieler Ort vor (alle Zahlenangaben HERRMANN 2013).

Bauchige Windelschnecke (EU-Code 1016) Vorkommen

Die Bauchige Windelschnecke bevorzugt überwiegend nährstoffreiche, leicht saure bis basi- sche Moore mit gleichmäßig hohem Grundwasserstand. Besiedelt werden vor allem hoch- wüchsige eutraphente Röhrichte und Großseggenriede im Überflutungsbereich von Flüssen und Seen.

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Im FFH-Gebiet DE 2031-301 wurden zehn potenziell geeignete Habitatflächen in Bezug auf die Besiedlung mit der Bauchigen Windelschnecke untersucht. Auf acht dieser Teilflächen gelang ein Nachweis der Art. Die besiedelten Flächen konzentrieren sich auf größere Schilf- röhrichte, so z.B. im Umfeld des Dassower Sees (TF 1016-003a-A, 1016-003b-A). aber auch in kleineren, relativ isolierten Großseggenrieden, z.B. am Traveufer bei Selmsdorf (Tunnel- grundmoor TF 1016-001-B) oder Nordostrand des Brooker Waldes (TF 1016-007-B) konnte die Bauchige Windelschnecke erfasst werden. Die Art tritt im FFH-Gebiet meist nur in gerin- ger Individuendichte, jedoch in stabilen Populationen auf. Beeinträchtigungen

Akute Beeinträchtigungen der Habitate der Bauchigen Windelschnecke wurden nicht festge- stellt. Eine potenzielle Gefährdung ergibt sich aus den Wasserdefiziten einiger besiedelter Standorte (z.B. Tunnelgrundmoor TF 1016-001-B). Daraus resultiert zum Einen die Eutro- phierung/ Ruderalisierung, andererseits kommt es im Zusammenhang mit der Auflassung der entwässerten Standorte zur Gehölzsukzession und somit zur allmählichen Verschlechte- rung der Habitateignung. Bewertung

Der Erhaltungszustand der Habitate der Bauchigen Windelschnecke wird aktuell im FFH- Gebiet DE 2031-301 mit A (hervorragender Erhaltungszustand) bewertet.

Schmale Windelschnecke (EU-Code 1014)

Vorkommen

Die Schmale Windelschnecke bevorzugt basenreichere nasse bis feuchte, unbeschattete Lebensräume, die sich leicht erwärmen. Sie lebt bevorzugt in der Streuschicht nicht so hochwüchsiger Seggenriede und Feuchtwiesen und schiebt sich im Unterschied zur Bauchi- gen Windelschnecke nur vereinzelt an der Vegetation empor. Damit entsprechend den An- sprüchen dieser Art genügend Wärme an den Boden gelangen kann, darf die Pflanzendecke nicht zu dicht sein.

Die Schmale Windelschnecke wurde auf drei von insgesamt sieben untersuchten, potenziell geeigneten Habitatflächen nachgewiesen. Ein Vorkommen befindet sich in einem gehölzreichen Kliffabschnitt nördlich von Rosenhagen (TF 1014-001-A), ein zweiter Kliffabschnitt nördlich des Brooker Waldes ist ebenfalls von der Schmalen Windelschnecke besiedelt (TF 1014-002-A). In einem Seggenried am Nordrand des Brooker Waldes, das auch Habitat der Bauchigen Windelschnecke ist, befindet sich der dritte besiedelte Standort (TF 1014-003-B). Alle drei Standorte weisen nur geringe Individuendichten auf, die Habitate sind jedoch gut strukturiert und weitgehend ungestört.

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Beeinträchtigungen Akute Beeinträchtigungen bestehen für die Habitate der Schmalen Windelschnecke nicht. Allerdings konnte sie im FFH-Gebiet nur an drei Standorten und nur in geringer Individuendichte nachgewiesen werden. Während die Vorkommen im Bereich der Kliffabschnitte ungestört sind, kann die Eignung des Seggenriedes mittelfristig durch zuneh- mende, entwässerungsbedingte Verbuschung beeinträchtigt werden.

Bewertung Die Habitate der Schmalen Windelschnecke können im FFH-Gebiet DE 2031-301 aktuell mit A (hervorragender Erhaltungszustand) bewertet werden.

In folgender Tabelle sind die aktuellen Erhaltungszustände der Anhang II-Arten des FFH- Gebietes DE 2031-301 noch einmal zusammenfassend dargestellt.

Tabelle 22: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH- RL

EU- Art Status Vorkommen der Art im Anz. Habitat- Erhaltungszustand Code aktuell Gebiet, wesentliche Vor- Teilflä- fläche in ha aktuell kommen chen

1351 Schweins- unbe- - Nahrungssuche entlang Datengrundlage unzureichend2 wal kannt der Außenküste poten- ziell möglich - Totfund am Strand unterhalb Brooker Wald August 2013

1364 Kegelrobbe ziehend - Liegeplätze unmittelbar Datengrundlage unzureichend2 östlich des FFH- Gebietes (Lieps, Lan- genwerder, Kieler Ort)

1365 Seehund ziehend - Nahrungssuche entlang Datengrundlage unzureichend2 der Außenküste poten- ziell möglich

2 Bearbeitung durch LUNG M-V noch nicht abgeschlossen

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EU- Art Status Vorkommen der Art im Anz. Habitat- Erhaltungszustand Code aktuell Gebiet, wesentliche Vor- Teilflä- fläche in ha aktuell kommen chen

1355 Fischotter nicht entlang der Ufer der Still- 25 391,18 Gesamt: A ziehend und Gräben sowie der A 278,29/ 71 % Außenküste des FFH- Gebiet verbreitet; B 111,78/ 29 % folgende Direktnachweise C 1,12/ < 1 % durch Otterlosung: - TF 1355-005-B - in der Harkenbäk- niederung (außerhalb des FFH-Gebietes, nördlich Deipsee) durch Totfunde: - am Durchlass der K 35 (Übergang zwischen Pötenitzer Wieck und Pötenitzer Strandwiesen (TF 1355-021-C)

1016 Bauchige nicht - großflächig im Uferbe- 7 17,98 Gesamt: A Windel- ziehend reich des Dassower A 13,64/ 76 % schnecke Sees B 4,35/ 24 % - im Tunnelgrundmoor C - - Schilfröhrichte westlich und östlich von Groß Schwansee - Großseggenried nord- westlich von Brook

1014 Schmale nicht - Steilküste zwischen 3 4,78 Gesamt: A Windel- ziehend Rosenhagen und A 4,16/ 87 % schnecke Harkenbäkniederung B 0,62/ 13 % - Steilküste nördlich des Brooker Waldes C - - Großseggenried nord- westlich von Brook

Die Abgrenzung der Habitate der Anhang II-Arten sowie die Bewertung des Erhaltungszu- standes der Teilflächen sind in der Karte 2b dargestellt.

I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile

Alle verortbaren maßgeblichen Bestandteile des FFH-Gebietes DE 2031-301 sind in den Karten 2a und 2b räumlich dargestellt. Über die Abgrenzung der LRT und Habitate der Arten hinausgehende nicht verortbare standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ sind zusammenfassend in folgender Tabelle sowie in Form von Textfeldern in den Karten 2a und 2b aufgeführt. Maßgebliche Bestandteile, die aufgrund bestehender Defizite für die LRT und Anhang II-Arten innerhalb des FFH-Gebietes von besonderer Relevanz sind, werden in der Spalte „Bemerkungen“ hervorgehoben.

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Tabelle 23: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet

Standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Betroffener LRT, Bemerkungen Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten LRT nach Anhang I - Wasseraustausch mit dem vorgelagerten 1150* charakteristisches Merkmal von Gewässer Lagunen ist ein geringer - Zustand der Uferzone Wasseraustausch mit dem vorgelagerten Gewässer; daher sind sie besonders empfindlich gegenüber Nährstoffeinträgen aus dem Wassereinzugsgebiet - hydromorphologische Verhältnisse 1170 - Exposition - typische Dynamik der Ausgleichsküste (Abrasion-Sedimentation) - Struktur des Spülsaums 1210 es handelt sich um einen - natürliche Küstenstruktur, die Wellen- und außerordentlich dynamischen Wasserstandsdynamik sowie Material- LRT, dessen Zustand sehr nachlieferung zulässt stark durch natürliche Faktoren beeinflusst werden kann; in die Bewertung fließt daher auch das Potenzial zur Ausprägung des LRT ein - natürliche Substratstruktur und 1220 Substratdiversität - ungehinderter Brandungseinfluss zur Ma- terialnachlieferung - Steilküste mit natürlicher Morphodynamik 1230 (Zulassen von Prozessen wie Rutschungen, Abbrüchen); Ausspülungen - Steilhänge, Abbruchkanten - Bereiche mit geringen Störungen - natürliche Nährstoffverhältnisse - Überflutungsdynamik 1330 - Priele und Röten - weitere Reliefstrukturen wie Abflussrinnen, Senken - Offenbodenstellen - Zonierung Ufer und Salzgrünland - Mahd oder Beweidung - Schutz der Vegetation vor mechanischer Belastung - unverändertes Wasserregime - seeseitige Neulandentstehung (primäres Salzgrünland) - Sandeinblasung 2110 gegenüber mechanischer - Dünenrelief Belastung (durch Nutzung) ist diese "Phase" der Dünenbil- - natürliche Dynamik dung am empfindlichsten - Schutz der Vegetation vor mechanischer (geringe Durchwurzelung; wird Belastung aufgrund der geringen Wallbil- dung oftmals nicht als Düne erkannt, so dass die Bereiche als Lagerplatz genutzt werden)

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Standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Betroffener LRT, Bemerkungen Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten - Sandeinblasung 2120 Weißdünen weisen im FFH- - Dünenrelief Gebiet Tendenz zur direkten Entwicklung zum LRT 2160 auf - natürliche Dynamik (siehe Aussage zu LRT 2130) - Schutz der Vegetation vor mechanischer Belastung - benachbarte Vorkommen anderer Dünensta- dien - Dünenrelief 2130* dieser Dünen-LRT weist im - natürliche Dynamik FFH-Gebiet die höchste Gefährdung auf; einerseits - Schutz der Vegetation vor mechanischer vergleichsweise schnell ablau- Belastung fende Sukzession zu - fehlende Beschattung Gebüschstadien aufgrund der - benachbarte Vorkommen anderer Dünensta- hohen atmosphärischen dien Nährstoffgrundbelastung; andererseits verläuft Dünen- - Nährstoffarmut neubildung aufgrund der Lage in einer Bucht (geringe Exposi- tion) sowie des hohen Anteils an Steilküsten verzögert ab - Dünenabfolge 2160 in der Dünenabfolge im FFH- - natürliche Dynamik Gebiet am geringsten gefähr- det (siehe Aussage zu LRT - Dünenrelief 2130) - Schutz der Vegetation vor mechanischer Belastung - Dominanz des Sanddorns - benachbarte Vorkommen anderer Dünensta- dien - LRT-typische Gewässergüte 3150 innerhalb des FFH-Gebietes - hohe Wasserstände DE 2031-301 bestehen insbe- sondere Defizite in Bezug auf - gut ausgeprägte Wasser- und Ufer- sowie die LRT-typische Artenaus- Verlandungsvegetation stattung (häufig beschattete - Strukturen zur Stoffeintragsminderung Gewässer) - natürliche Trophie 3160 - Wasservegetation mit Wassermoos- und Wasserschlauch-Schwebematten - Verlandungs- und Ufervegetation mit Torfmoosvergesellschaftungen - eine den Standortverhältnissen entsprechen- 3260 den gut ausgeprägte Wasser-, Ufer- und Ver- landungsvegetation - dem Fließgewässertyp entsprechende Morphologie und Fließgewässerdynamik - Durchgängigkeit - geringe Gewässerbelastung - niedrige Vegetationsstruktur 6210 - fehlende Beschattung - Nährstoffarmut

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Standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Betroffener LRT, Bemerkungen Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten - ganzjährig hohe Wasserstände 7140 - Nährstoffarmut - geringer Gehölzanteil - Strukturen zur Stoffeintragsminderung Anhang II-Arten - küstennahe Gewässer mit hoher Wasserqua- Schweinswal lität - keine/ geringe Beeinträchtigungen durch Fischereiaktivitäten (insbesondere keine Stellnetze, keine Industriefischerei, geringer Anteil pelagischer Schleppnetzfischerei) - geringe akustische Störungsintensitäten - hohe Wasserqualität Kegelrobbe - störungsfreie bis störungsarme Küstenab- schnitte - keine/ geringe Beeinträchtigungen durch Fischereiaktivitäten - ungestörte Wanderkorridore zwischen Nahrungshabitaten und Liegeplätzen - hohe Wasserqualität Seehund - störungsfreie bis störungsarme Küstenab- schnitte - keine/ geringe Beeinträchtigungen durch Fischereiaktivitäten - ungestörte Wanderkorridore zwischen Nahrungshabitaten und Liegeplätzen - naturnahe Gewässer mit störungsarmen Fischotter Uferabschnitten - großräumiger Verbund zwischen geeigneten Habitaten - geringe Gefährdung durch Reusenfischerei und Straßenverkehr - dauerhaft feuchte Seggenriede oder Hoch- Bauchige Windel- staudenfluren ohne Austrocknung auf basen- schnecke oder kalkreichen Standorten - Gewässerufer mit Röhrichten oder Seggenrieden - Feucht- und Nasswiesen, Seggenriede, auf Schmale Windel- im FFH-Gebiet wurde die Art überwiegend basen- oder kalkhaltigen Stan- schnecke auch in den Hangbereichen der dorten Steilküste erfasst; offensichtlich - lichte, nicht zu hohe Vegetation ist hier das kalkhaltige Substrat für das Vorkommen entschei- - überwiegend ohne Beschattung dend

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I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes/ Konflikte und Betroffenheiten

I.4.1 Schutzzweck

Der Schutzzweck für das FFH-Gebiet DE 2031-301 „Küste Klützer Winkel“ besteht in der Erhaltung und Entwicklung eines dynamischen Komplexes aus charakteristischen Lebens- raumtypen der Ostsee, der unmittelbar angrenzenden Küste sowie von Gewässer-, Offen- land-, Moor- und Wald-Lebensraumtypen mit einer an die besonderen Habitatstrukturen gebundenen Fauna, zu der neben Schweinswal, Kegelrobbe und Seehund im marinen Be- reich, auch der Fischotter und die Schmale und Bauchige Windeschnecke zählen. Die großflächigen Riffe (LRT 1170) weisen ebenso wie die einjährigen Spülsäume (LRT 1210), die mehrjährige Vegetation der Kiesstrände (LRT 1220), die Weißdünen (LRT 2120), die Dünen mit Sanddorn (LRT 2160), die dystrophen Gewässer (LRT 3160), die Flüsse der planaren bis montanen Stufe (LRT 3260), die Waldmeister-Buchenwälder (LRT 9130) und die Kiefernwälder der sarmatischen Steppe (LRT 91U0) aktuell einen günstigen Erhaltungs- zustand auf, der langfristig zu sichern ist. Besonders hervorhebenswert ist der hervorragen- de Erhaltungszustand der überwiegend aktiven und den Charakter des FFH-Gebietes prä- genden Steilküsten (LRT 1230), zu deren Erhalt die Sicherung der natürlichen Küstendyna- mik und der bestehenden Störungsarmut unabdingbar sind. Die Strandseen/ Lagunen (LRT 1150*), die Atlantischen Salzwiesen (LRT 1330), die Primär- dünen (LRT 2110), die eutrophen Stillgewässer (LRT 3150), die pflegeabhängigen Kalk- Trockenrasen (LRT 6210), die Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) und die Schlucht- und Hangmischwälder (LRT 9180) befinden sich aktuell in einem ungünstigen Erhaltungszustand, der durch Entwicklungsmaßnahmen kurz- bis mittelfristig zu verbessern ist. Dem Erhalt und der Entwicklung der prioritären Graudünen (LRT 2130*) mit ihrer seltenen Magerrasenvegetation ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, da sie sich aktuell in ei- nem ungünstigen Erhaltungszustand befinden und sukzessionsbedingt von erheblichen Flächenverlusten bedroht sind. Ihnen ist gegenüber konkurrierenden Erhaltungszielen (z. B. Zulassen der natürlichen Sukzession und Entwicklung zum LRT 2160) der Vorrang zu ge- ben. Da die Neubildung von Dünenstadien aufgrund ungünstiger (natürlicher) Voraussetzun- gen nur eingeschränkt ablaufen kann, ist die Etablierung eines kontinuierlichen Pflegere- gimes erforderlich, das die Offenhaltung der Graudünen-Standorte sichert. Untrennbar mit der Ostsee, den Küstenbiotopen, den Gewässern und Mooren des FFH- Gebietes DE 2031-301 verbunden sind die Habitate von sechs Anhang II-Arten. Der hervor- ragende Erhaltungszustand der Anhang II-Arten Fischotter, Schmaler und Bauchiger Win- delschnecke ist durch Maßnahmen des Schutzes langfristig abzusichern. Die charakteristi- schen Habitate der marinen Säuger Schweinswal, Kegelrobbe und Seehund, die sich zumin- dest zeitweise im FFH-Gebiet aufhalten, sind in ihrem aktuellen Zustand zu sichern.

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I.4.2 Defizitanalyse/ Schutzobjektbezogene Erhaltungsziele

Im Rahmen der Defizitanalyse wird geprüft, ob oder inwieweit die Erhaltungsziele aktuell erreicht/ nicht erreicht werden. Daraus leitet sich die Erforderlichkeit von Erhaltungs-, Wiederherstellungs- oder Entwicklungsmaßnahmen ab. Es erfolgt zunächst ein Vergleich des Erhaltungszustandes zum Referenzzeitpunkt mit dem aktuell ermittelten Zustand. Als Referenzzeitpunkt gilt im vorliegenden Fall der Zeitpunkt der Gebietsmeldung mit Ausfüllen des Standarddatenbogens im Jahr 2004. Für Lebensraumtypen oder Habitate von Arten des Anhangs II, die sich aktuell in einem günstigen Erhaltungszustand befinden (Bewertung mit A = hervorragend oder B = gut) ergibt sich als Zielstellung die Erhaltung dieses Zustandes. Soweit erforderlich, werden ggf. Maß- nahmen formuliert, die diesen Zustand langfristig absichern. Wenn sich der Erhaltungszustand eines Lebensraumtyps oder der Habitate einer Art auf Gebietsebene seit dem Referenzzeitpunkt verschlechtert hat und er nur noch als ungünstig (Bewertungsstufe C) eingestuft wird, ist zunächst eine Plausibilitätsprüfung vorzunehmen. Dabei ist zu prüfen, ob die durch die formale Defizitanalyse ermittelte Verschlechterung darauf zurückzuführen ist, dass die Bewertung des Erhaltungszustandes im Rahmen der Gebietsmeldung auf unzureichenden Grundlagen oder mit nicht vergleichbaren Methoden erfolgte (sog. wissenschaftlicher Fehler). In diesem Fall ist die Wiederherstellung eines güns- tigen Erhaltungszustandes offensichtlich unmöglich, es werden keine zwingenden Wiederherstellungsmaßnahmen festgesetzt. In jedem anderen Fall sind bei einer Ver- schlechterung der mit A oder B bewerteten Erhaltungszustände auf den Erhaltungszustand C zwingende Wiederherstellungsmaßnahmen (W) notwendig. Sie umfassen grundsätzlich nur den Flächenanteil, der notwendig ist, um eine Einstufung in den günstigen Zustand zu erreichen.

Befinden sich Lebensraumtypen oder Arten in einem ungünstigen Zustand, für die keine zwingenden Wiederherstellungsmaßnahmen bestehen, sind Entwicklungsziele (E) zu formulieren, die in vorrangige (vE) bzw. wünschenswerte Entwicklungsziele (wE) differen- ziert werden. Vorrangige Entwicklungsziele sind für diejenigen Lebensraumtypen/Arten erforderlich, die gemäß den Tabelle 16 bis Tabelle 18 eine besondere Bedeutung aufweisen. Alle weiteren, wünschenswerten Entwicklungsziele sind nachrangig, die Maßnahmen sind nach Zweckmäßigkeit und Aufwand zu planen und umzusetzen. Für Lebensraumtypen und Anhang II-Arten, die entsprechend Einstufung in oben genannten Tabellen besonders be- deutsam sind, ist auch bei einer Bewertung des Erhaltungszustandes mit „B“ zu prüfen, ob durch entsprechende Maßnahmen eine Entwicklung zur Bewertungsstufe „A“ möglich ist. Für die im FFH-Gebiet nachgewiesenen LRT des Offenlandes ergaben sich die in Tabelle 13 dargestellten, aktuellen Erhaltungszustände. Diese werden den sich daraus abgeleiteten, kurz-, mittel- und langfristig anzustrebenden Erhaltungszuständen gegenübergestellt. LRT

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mit dem Ziel Wiederherstellung bzw. vorrangigen Entwicklungszielen sind in der Tabelle grau hinterlegt.

Tabelle 24: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT

LRT Erhaltungszu- aktueller Erhaltungs- angestrebter angestrebter langfristig Code stand zum zustand Erhaltungszu- Erhaltungszu- erreichbarer Referenzzeit- stand, kurzfristig stand, mittelfristig Erhaltungszu- punkt bis 2018 bis 2024 stand 1150* B C B B B (Erhalt und vE) (Erhalt) (Erhalt) 1170 B B B B B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 1210 B B B B B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 1220 B B A A A (Erhalt und wE) (Erhalt) (Erhalt) 1230 B A A A A (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 1330 C C B B B (Erhalt und wE) (Erhalt) (Erhalt) 2110 C C B B B (Erhalt und wE) (Erhalt) (Erhalt) 2120 B B B B B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 2130* C C B B B (Erhalt und vE) (Erhalt) (Erhalt) Wiederherstellung auf ca. 2,6 ha aufgrund von Flächenver- lusten 2160 B C B B B (Erhalt und wE) (Erhalt) (Erhalt) 3150 C C C B B (Erhalt) (Erhalt und wE) (Erhalt) 3160 B B B B B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 3260 B A A A A (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 6210 B C B B B (Erhalt und W auf (Erhalt) (Erhalt) 0,25 ha3) 7140 - C B B B (Erhalt und wE) (Erhalt) (Erhalt)

3 entspricht Verlustfläche im Vergleich zu 2004 (= ca. 56 % der gemeldeten Fläche)

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LRT 1150 Lagunen des Küstenraumes (Strandseen)

Der prioritäre LRT 1150 weist aktuell einen ungünstigen Erhaltungszustand auf. Zum Zeit- punkt der Gebietsmeldung wurde der LRT mit "B" eingestuft, so dass sich formal eine Ver- schlechterung ergeben hat. Augenscheinlich ist es im Vergleichszeitraum auch zu einem signifikanten Verlust an LRT-Fläche gekommen. Gutachterlich wird eingeschätzt, dass es seit 2004 weder zu einer tatsächlichen Verschlech- terung des Erhaltungszustandes gekommen ist, noch dass ein Flächenverlust eingetreten ist. Das wird folgendermaßen begründet:

- Das Flächendefizit resultiert aus der Abgrenzung des FFH-Gebietes DE 2031-301 zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung, die nicht an die Grenze zwischen den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angepasst wurde. Auf diese Weise wurden zahlreiche Teilflächen des Dassower Sees, der dem LRT 1150* zuzuordnen ist und zu Schleswig-Holstein gehört, in das FFH-Gebiet auf mecklenburgischer Seite inte- griert. Der Dassower See, der Teil des FFH-Gebietes DE 2030-302 "Traveförde und an- grenzende Flächen" ist, weist aktuell einen hervorragenden Erhaltungszustand auf. Die Gebietsgrenze wurde aktuell unter Berücksichtigung der aktuellen Gemeindegrenzen be- reinigt, so dass die meisten Flächen des LRT 1150 nicht mehr Teil des FFH-Gebietes DE 2031-301 sind.

- Der aktuell ungünstige Erhaltungszustand des LRT 1150 ergibt sich einerseits aus der Bewertung der Teilfläche 1150-001-C, einer vom Dassower See weitgehend abgetrenn- ten Lagune an der Teschower Spitze. Die Abtrennung des Gewässers und der dadurch bedingte, zurückgehende Salzeinfluss, der zu dieser Bewertung geführt hat, ist Resultat jahrzehntelanger Umlagerungs- und (entwässerungsbedingter) Sackungsprozesse. Es ist nicht erkennbar, dass es seit der Gebietsmeldung zu einer Verschlechterung des Erhal- tungszustandes des wenig gestörten Standortes gekommen ist.

- Die aktuell ungünstige Bewertung resultiert auch aus der Einstufung des in Mecklenburg- Vorpommern befindlichen Teils des Dassower Sees in den Erhaltungszustand C. Aus- schlaggebend dafür sind vor allem die reduzierte Artenausstattung als Folge der hohen Nährstoffbelastung, gerade im Mündungsbereich von Dassower Mühlbach und Stepenitz. Diese Beeinträchtigungen bestanden jedoch bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung, es ist somit diesbezüglich keine Verschlechterung eingetreten. Aus gutachterlicher Sicht entspricht somit die Bewertung des LRT 1150* im SDB nicht den neuesten Erkenntnissen, da die Kartier- und Bewertungsvorschriften zum damaligen Zeit- punkt fehlten. Es besteht somit kein Wiederherstellungserfordernis. Die Teilflächen des LRT 1150* sind durch den Erhalt der natürlichen Küstendynamik zu schützen. Da es sich um einen prioritären und somit besonders bedeutungsvollen Lebens- raumtyp handelt, ist durch vorrangige Entwicklungsmaßnahmen eine Verbesserung des Erhaltungszustandes erforderlich. Dazu ist die Entwässerungswirkung des südlich aus der Teilfläche 1150-001-C hinausführenden Grabens zu prüfen. Eine Anhebung des Wasser-

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standes im unmittelbaren Einzugsgebiet könnte den massiven Verlandungsprozess mindern und die Nährstofffreisetzung reduzieren. Die Umsetzung der WRRL-Maßnahmen im Bereich von Stepenitz, Graben aus Selmsdorf sowie Dassower Mühlbach werden langfristig zu einer Minderung der Stoffeinträge in den Dassower See beitragen. Darüber hinaus können über eine Erweiterung von Pufferstruktu- ren, vor allem entlang des Ostufers, diffuse Einträge aus der Landwirtschaft gemindert wer- den. LRT 1170 Riffe

Der zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung günstige Erhaltungszustand des LRT 1170 wurde aktuell bestätigt. Dieser Zustand ist langfristig durch Schutzmaßnahmen zu sichern. Dazu zählt vor allem der Schutz der natürlichen Küstendynamik und somit der Erhalt der Expositi- on im strömungsreichen Wasser. Alle Maßnahmen, die zur Entnahme/ anthropogenen Um- lagerung von Sediment oder zur Veränderung der Strömungsverhältnisse führen, sind zu vermeiden. LRT 1210 Einjährige Spülsäume

Der Erhaltungszustand des LRT 1210 wurde aktuell im FFH-Gebiet DE 2031-301 mit "B" bewertet. Die Einschätzung zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung konnte damit bestätigt wer- den. Zur Sicherung des guten Erhaltungszustandes gehört in erster Linie der Schutz der natürlichen Küstendynamik als Voraussetzung für die kontinuierliche Neubildung des LRT. Darüber hinaus ist auf eine mechanische Strandberäumung dauerhaft zu verzichten, da sie immer wieder zum flächenhaften Verlust des LRT in den beräumten Abschnitten führt.

Im Vergleich zur Gebietsmeldung hat sich die LRT-Fläche mehr als verdoppelt, was zum einen die große Dynamik der Einjährigen Spülsäume widerspiegelt. Andererseits ist die Flächenzunahme auch in der unterschiedlichen Aufnahmemethodik begründet. Bei der Er- fassung der gesetzlich geschützten Biotope als Grundlage für die Ausweisung der LRT zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung wurde der gesamte Strandwall als Komplex erfasst und der prozentuale Anteil der Einjährigen Spülsäume geschätzt. Im Rahmen der aktuellen LRT- Kartierung wurden unter Berücksichtigung der natürlichen Dynamik alle potenziell geeigne- ten Bereiche abgegrenzt und bewertet, auch wenn abschnittsweise die typische Vegetation nicht vorhanden war. LRT 1220 Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände

Der gute Erhaltungszustand des LRT 1220 konnte im Rahmen der Kartierung in der Vegeta- tionsperiode 2013 bestätigt werden. Die wichtigste Voraussetzung zum Erhalt besteht darin, die natürliche Küstendynamik zu erhalten und keine weitere Intensivierung der Nutzung zuzulassen. Der LRT weist gemäß Tabelle 16 eine besondere Bedeutung auf, weil er, bezo- gen auf das Land M-V, einen hohen Flächenanteil umfasst. Dementsprechend ist zu prüfen, ob durch (wünschenswerte) Maßnahmen die Entwicklung zum hervorragenden Erhaltungs- zustand möglich ist. Das wird letztendlich nur über eine Extensivierung der Strandnutzung vor allem im Strandabschnitt westlich der Harkenbäkniederung (zwischen den Strandzugän-

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gen 4 und 6, TF 1220-002-B) sowie am Strand zwischen Großer und Kleiner Holzwiek (TF 1220-001-B) am Selmsdorfer Traveufer möglich sein. Flächenmäßig konnte im Vergleich zum Referenzzeitpunkt 2004 eine deutliche Vergröße- rung der LRT-Fläche festgestellt werden. So wurden westlich der Harkenbäkniederung im Rahmen der Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope, die Grundlage für die Ausgren- zung der FFH-LRT bildete, keine Kiesstrände mit mehrjähriger Vegetation ausgewiesen. Aktuell konnten sie hier in guter Ausprägung erfasst werden. Die Ursache liegt in der natürli- chen Dynamik dieses LRT. Aller Voraussicht nach hat auch die in den letzten Jahren ausge- setzte mechanische Strandberäumung (Maschinendefekt) dazu beigetragen, dass sich das LRT-typische Arteninventar etablieren konnte. LRT 1230 Atlantische Felsküsten und Ostsee-Fels- und Steilküsten mit Vegetation

Der LRT 1230 weist aktuell im FFH-Gebiet eine hervorragende Ausprägung auf (Erhaltungs- zustand A). Insbesondere im mittleren und östlichen Teil des Schutzgebietes konnten nahe- zu ungestörte und optimal ausgebildete Kliffabschnitte kartiert werden, die, wie die weniger spektakulären Steilufer im westlichen Teil auch, langfristig zu erhalten sind. Dazu gehören neben dem Schutz der natürlichen Küstendynamik, der Verzicht auf Nutzungsintensivierung der vorgelagerten Strände sowie die Sicherung der Pufferstrukturen zu intensiv genutzten landwirtschaftlichen Nutzflächen oberhalb der Steilküsten. LRT 1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)

Der zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung als ungünstig bewertete Erhaltungszustand des LRT 1330 wurde im Rahmen der aktuellen Kartierung bestätigt. Neben der Sicherung der drei Teilflächen sind zur Verbesserung des Erhaltungszustandes (wünschenswerte) Entwick- lungsmaßnahmen erforderlich. Auf den beiden nutzungsabhängigen Standorten (TF 1330- 002-C, 1330-003-C) ist die Beweidung mit nicht zu geringer Besatzdichte aufrecht zu erhal- ten. Darüber hinaus ist die Wasserversorgung des durch Gräben (mit dem Dassower See verbunden) entwässerten Grünlandes zu verbessern. LRT 2110 Primärdünen

Der Erhaltungszustand des LRT 2110 wurde aktuell mit C = ungünstiger Erhaltungszustand bewertet. Er entspricht damit dem Referenzzustand. Zum Schutz der Primärdünen ist die Sicherung der natürlichen Küstendynamik erforderlich, so dass die Abtrags- und Material- transportprozesse, die zur Dünenbildung erforderlich sind, ungestört ablaufen können. Durch (wünschenswerte) Entwicklungsmaßnahmen ist eine Verbesserung des Erhaltungszustan- des anzustreben. Da Vordünen insbesondere durch die Strandnutzung (Lagerung, Tritt) beeinträchtigt werden können, ist zu prüfen, an welchen Standorten eine Nutzungsberuhi- gung (Abgrenzung der Dünenkomplexe, Aufklärung durch Infomaterial etc.) möglich ist.

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LRT 2120 Weißdünen mit Strandhafer (Ammophila arenaria)

Die Weißdünen befinden sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 aktuell in einem guten Erhal- tungszustand. Eine Veränderung zum Meldezeitpunkt 2004 hat sich somit hinsichtlich der Bewertung nicht ergeben. Die Flächenanalyse hat aktuell jedoch einen signifikanten Verlust an LRT-Fläche ergeben (ca. 2,2 ha). Die Ursachen liegen zum einen in der hohen Dynamik dieses LRT. Während die Neubildung von Dünen in diesem Küstenabschnitt aufgrund der vergleichsweise geschützten Lage in einer Meeresbucht und des hohen Anteils an Steilufern langsamer abläuft als an exponierteren Küsten, verlaufen die Sukzessionsprozesse insbe- sondere zu Dünengebüschen schneller ab (hohe Nährstoffgrundbelastung). So haben sich mehrere, 2004 als Weißdüne ausgewiesene Teilflächen zum LRT 2160 (Dünen mit Hippophe rhamnoides) entwickelt. Andererseits resultieren die formal ermittelten Flächendefizite auch aus der unterschiedli- chen Kartiermethodik. Grundlage der Ausweisung bildeten 2004 Biotopkomplexe mit allen Stadien der Dünenbildung, der prozentuale Anteil der einzelnen Stadien wurde geschätzt. Aktuell erfolgte eine separate Erfassung der einzelnen Dünen-Stadien. Ein tatsächlicher, anthropogen verursachter Flächenverlust, etwa durch Überbauung/ Beseitigung, ist auszu- schließen, so dass sich die Notwendigkeit einer (ohnehin kaum möglichen) Wiederherstel- lung nicht ergibt.

Der günstige Erhaltungszustand des LRT 2120 ist durch Schutzmaßnahmen langfristig zu erhalten. Dazu gehören die Sicherung der natürlichen Küstendynamik und die Umsetzung aktiver Schutzmaßnahmen (Abgrenzung der Dünenkomplexe, Aufklärung durch Infomaterial etc.). LRT 2130* Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen)

Der zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung ungünstige Erhaltungszustand des prioritären LRT 2130* wurde durch die aktuelle Kartierung im Jahr 2013 bestätigt. Da die Graudünen zu den LRT mit besonderer Bedeutung gehören (vgl. Tabelle 16), sind neben dem Schutz zum Erhalt vorrangige Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung des Erhaltungszustandes erforderlich. Darüber hinaus wurde im Vergleich zum Referenzzeitpunkt ein Flächendefizit von ca. 2,6 ha festgestellt. Da die Ausweisung der Graudünen im FFH-Gebiet DE 2031-301 zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung auf Grundlage einer speziell auf diesen LRT ausgerichteten Kartierung erfolgte, ist im Vergleich mit der aktuellen Kartierung der Flächenverlust plausibel. Obwohl auf den betreffenden Standorten insbesondere westlich der Harkenbäkmündung noch cha- rakteristische Arten der Magerrasen vorkommen, ist der Anteil von Ruderalisierungszeigern sowie Gehölzen hoch und das typische Dünenrelief nicht mehr ausgeprägt. Der im Refe- renzzeitraum eingetretene Flächenverlust ist durch entsprechende Wiederherstellungsmaß- nahmen zu kompensieren. Die Graudüne stellt ein Sukzessionsstadium der natürlichen Dünenentwicklung dar. Ihre Erhaltung ist daher vorwiegend durch das Zulassen der natürlichen Küstendynamik zu errei-

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chen. Je nach Abtragungs- und Ablagerungsdynamik ist in Zukunft bei ausbleibender Offen- haltung eine Entwicklung von Braundünen mit Waldbewuchs oder aber bei starker Sandeinblasung mit der Erhaltung des Graudünenmosaiks in Verbindung mit der Bildung von Primär- und Weißdünen zu rechnen. Eine Offenhaltung der Graudünenvegetation ist grundsätzlich zur Erhaltung des Lebens- raumtyps nicht zwingend erforderlich. Der LRT entwickelt sich unter natürlichen Bedingun- gen durch ständige Sandumlagerung an Anlandungsküsten immer wieder selbst, entweder durch Sandeinwehung im Bereich älterer Entwicklungsstadien (z. B. Braundünen) oder aber durch Festlegung und Bodenentwicklung im Bereich jüngerer Dünenbildungen (z. B Weißdü- nen). Der Komplex der Küstendünenlebensräume ist somit durch eine hohe Dynamik ge- prägt. Aus faunistischer und floristischer Sicht kann es dennoch sinnvoll sein, einzelne Teil- bereiche von Graudünen offenzuhalten, um einzigartige Lebensräume seltener und gefähr- deter Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Das trifft um so mehr für das FFH-Gebiet DE 2031-301 zu, weil einerseits der Sukzessionsprozess durch Ruderalisierung (infolge Frei- zeitnutzung) verstärkt wird. Andererseits weist die Küste in diesem Bereich keine optimalen Voraussetzungen für die kontinuierliche Neubildung von Dünen auf. Insofern ist die Umset- zung der Entwicklungs- bzw. Wiederherstellungsmaßnahmen zum Erhalt des LRT unabding- bar. Geeignete Maßnahmen sind u.a. die Rücknahme von Gehölzen, das Einbringen partiel- ler Bodenverletzungen sowie die kontinuierliche Absicherung bzw. Neuaufnahme der Pflege durch Schaf-/ Ziegenbeweidung. LRT 2160 Dünen mit Hippophae rhamnoides

Der LRT 2160 weist aktuell einen ungünstigen Erhaltungszustand auf. Formal haben sich im Vergleich zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung eine Verschlechterung als auch ein Verlust der LRT-Fläche um ca. 1 ha ergeben. Sowohl in Bezug auf die Verschlechterung des Zustandes als auch in Bezug auf den Flächenverlust wird aus gutachterlicher Sicht eingeschätzt, dass es sich um Fehlinterpretationen zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung handelt. Das wird fol- gendermaßen begründet:

- Ausschlaggebend für die Bewertung des LRT auf Gebietsebene ist die Teilfläche 2160- 004-C, ein ausgedehntes Sanddorngebüsch unmittelbar östlich der Harkenbäkniederung. Ein Kriterium, das zur Abwertung der LRT-Fläche führen kann, ist der Anteil nicht LRT- typischer Gehölze. Auf der betreffenden Teilfläche beträgt dieser Anteil > als 10 %/ < 20%. Die nicht typischen Gehölzarten (u.a. Crataegus monogyna, Euonymus europaea) wurden bereits im Rahmen der § 20 - Kartierung als Grundlage für die Aus- weisung der FFH-LRT erfasst ("Dünenbereich mit Sanddorn nordöstlich der Harkenbäk" - Biotop-Nr. 0403-222-B4005). Zum damaligen Zeitpunkt lag jedoch der Kartierschlüssel, der aktuell zur Bewertung der LRT herangezogen wird, noch nicht vor. Vor dem Hinter- grund hätte bereits zum damaligen Zeitpunkt eine Abwertung der Teilfläche erfolgen müssen (wissenschaftlicher Fehler).

- Das Flächendefizit ergibt sich offensichtlich aus Fehlinterpretationen des LRT im Rah- men der FFH-Binnendifferenzierung. So handelt es sich beim Schlehen-

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Sanddorngebüsch unmittelbar unterhalb der Teschower Spitze um keine Teilfläche des LRT 2160, weil in dem Bereich keine Dünenbildung erfolgt ist. Das Gebüsch hat sich auf einem Strandwall angesiedelt. Weitere Fehlausweisungen wurden u.a. unmittelbar west- lich der Harkenbäkniederung sowie zwischen den Strandzugängen 1 und 2 bzw. 11 und 12 festgestellt. Auf allen geprüften Standorten zeigte sich, dass der Sanddorn-Anteil im Vergleich zu anderen Gehölzen deutlich < 30 % war, so dass keine Ausweisung als LRT erfolgte. Für den LRT 2160 besteht im FFH-Gebiet DE 2031-301 somit keine Wiederherstellungs- pflicht. Zum Erhalt des Dünen-LRT sind aktive Schutzmaßnahmen erforderlich (z.B. Unter- bindung von Trampelpfaden und Nährstoffeinträgen durch Abgrenzung der Dünen). Eine Verbesserung des Erhaltungszustandes ist durch (wünschenswerte) Entwicklungsmaßnah- men anzustreben (u.a. Entnahme standortfremder Gehölze). LRT 3150 Natürlich eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions

Der zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung als „ungünstig“ bewertete Erhaltungszustand des LRT 3150 wurde aktuell bestätigt. Die große Flächendifferenz zwischen 2004 und der aktuel- len Kartierung von ca. 4,6 ha ergibt sich nicht aus Flächenverlusten sondern aus Fehlinter- pretationen im Rahmen der FFH-Binnendifferenzierung. Westlich von Groß Schwansee wurde eine ca. 4,5 ha große entwässerte Niedermoorfläche komplett als LRT 3150-Fläche ausgewiesen. Es handelt sich hierbei jedoch um einen Komplex aus Schilfröhricht, Weiden- gebüschen und Erlenbruch sowie zwei Stillgewässern von insgesamt ca. 0,16 ha Größe, die als LRT 3150 erfasst wurden (TF 3150-006-B, TF 3150-007-B). Eine weitere Fehlerquelle bestand darin, dass die FFH-Binnendifferenzierung alle permanen- ten und temporären Stillgewässer (W 21, W 22) dem LRT 3150 zuordnete. Da für diese Standorte im Rahmen der § 20-Kartierung lediglich eine Codierung nach BNTK erfolgte und kein Biotopbogen erstellt wurde, lagen über den Zustand keine weiteren Informationen vor. Im FFH-Gebiet DE 2031-301 können zahlreiche überwiegend sehr kleine Stillgewässer nicht als LRT 3150 bestätigt werden, weil sie durch starke Beschattung kein LRT-typisches Arten- inventar aufweisen (u.a. Brooker Wald) oder vollständig mit dichtem Weidengebüsch zuge- wachsen sind (Stillgewässer an der Trave nordwestlich von Selmsdorf). Da der LRT 3150 entsprechend den Vorgaben der Tabelle 16 keine besondere Bedeutung aufweist, sind neben der Sicherung der Gewässer zur Verbesserung des Erhaltungszustan- des wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen vorzusehen. Dazu gehören Maßnahmen zur Optimierung der Wasserstände und zur Minderung von Nährstoffeinträgen. LRT 3160 Dystrophe Seen und Teiche

Der Erhaltungszustand des LRT 3160 wurde im FFH-Gebiet DE 2031-301 mit "B" bewertet. Die Einschätzung zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung konnte damit bestätigt werden. Zur Sicherung des guten Erhaltungszustandes gehört in erster Linie der Schutz des Gewässers.

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LRT 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion

Der günstige Erhaltungszustand des LRT 3260 im FFH-Gebiet DE 2031-301 ist zu sichern. Dazu gehört vor allem, dass eine Intensivierung der Gewässernutzung im Mündungsbereich der Stepenitz nicht zugelassen wird. Für die beiden in der Binnendifferenzierung ausgewiesenen und aktuell nicht bestätigten LRT-Teilflächen an der Steilküste nordwestlich von Boltenhagen ergibt sich kein Wiederher- stellungserfordernis, weil die im Abschnitt I.3.1 benannten Beeinträchtigungen bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung 2004 existierten. LRT 6210 Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco- Brometalia)

Der Erhaltungszustand der Kalktrockenrasen wurde im FFH-Gebiet DE 2031-301 aktuell mit C = ungünstiger Erhaltungszustand bewertet. Im Vergleich zum Zeitpunkt der Gebietsmel- dung hat sich somit eine Verschlechterung ergeben. Auch die LRT-Fläche hat sich signifikant verkleinert. Von den vier 2004 gemeldeten LRT-Flächen konnte aktuell nur noch eine Teilflä- che am Traveufer, nordöstlich der Teschower Wiek bestätigt werden. Für alle anderen Flä- chen ist von einem echten Verlust auszugehen, da hier aufgrund von Nutzungsaufgabe und Sukzession das typische Arteninventar verschwunden ist. Die noch im Rahmen der selekti- ven Biotopkartierung nachgewiesenen LRT-typischen Arten wie Echter Wiesenhafer (Avenula pratensis), Sand-Thymian (Thymus serphyllum) oder Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) sind erloschen. Für den LRT 6210 ergibt sich somit eine Wiederherstellungspflicht (Verbesserung des Erhaltungszustandes, Kompensation des Flächenverlustes). Dazu ist die Etablierung eines standortangepassten Pflegeregimes erforderlich, was aufgrund des Reliefs der Travehänge vermutlich nur durch eine Schaf-/ Ziegenbeweidung abgesichert werden kann. LRT 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

Der LRT 7140, der auf zwei Teilflächen neu für das FFH-Gebiet DE 2031-301 nachgewiesen werden konnte, befindet sich derzeit in einem ungünstigen Erhaltungszustand. Neben dem Schutz beider Standorte ist der Erhaltungszustand durch (wünschenswerte) Maßnahmen zur Stabilisierung und Optimierung des Wasserhaushaltes zu verbessern.

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Die folgende Tabelle zeigt die Gegenüberstellung des aktuellen Erhaltungszustandes mit den kurz-, mittel- und langfristig erreichbaren Erhaltungszuständen der Arten nach Anhang II der FFH-RL.

Tabelle 25: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL

Art Status Erhaltungs- aktueller Angestrebter angestrebter langfristig lt. SDB zustand Erhaltungszu- Erhaltungszu- Erhaltungszu- erreichbarer zum Refe- stand der stand kurzfris- stand, mittel- Erhaltungszu- renzzeitpun Habitate tig bis 2018 fristig bis 2024 stand kt Schweinswal nicht k. A. k. A. Datengrundlage unzureichend4 signifi- kant Kegelrobbe g C k. A. Datengrundlage unzureichend4 Seehund g C k. A. Datengrundlage unzureichend4 Fischotter r B A A A A (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) Bauchige r B A A A A Windel- (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) schnecke Schmale r B A A A A Windel- (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) schnecke

Schweinswal

Die vorhandenen Datengrundlagen lassen gegenwärtig keine Einschätzung des gebietsbe- zogenen Erhaltungszustandes zu. Im Rahmen des Forschungsprojektes SAMBAH fanden im Zeitraum zwischen Mai 2011 und Mai 2013 länderübergreifende Untersuchungen mittels stationärer Schweinswaldetektoren (POD) in der Ostsee statt, die nun ausgewertet werden. Aufgrund dieser Untersuchungen werden Aussagen zur Dichte, Häufigkeit und Verteilung der Schweinswalpopulation sowie zur Gefährdung möglich sein, so dass daraus auch der Erhal- tungszustand abgeleitet werden kann. Die Habitate des Schweinswals sollen mindestens in ihrem gegenwärtigen Zustand gesichert werden. Kegelrobbe/ Seehund

Auch für diese beiden Arten kann aktuell keine Bewertung des Gebietszustandes vorge- nommen werden. Grundsätzlich besteht im FFH-Gebiet die Möglichkeit, dass sich beide Arten sowohl im Flachwasserbereich als auch am Strand aufhalten. Zum Schutz der Tiere sind insbesondere Verhaltensregeln festzulegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu ma- chen.

4 Bearbeitung durch LUNG M-V noch nicht abgeschlossen

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Fischotter

Die Habitate des Fischotters befinden sich aktuell in einem hervorragenden Erhaltungszu- stand (Erhaltungszustand A) der durch Schutzmaßnahmen zu sichern ist. Dazu gehört der Erhalt der Störungsarmut vor allem in den Dämmerungs- und Nachtstunden. Die Reusenfischerei im Bereich der Stepenitzmündung darf auch weiterhin nur mit ottersicheren Fischreusen erfolgen. Darüber hinaus ist zu prüfen, ob und in welcher Form eine fischottergerechte Optimierung des Durchlasses an der K 45 im Bereich des Priwalls möglich ist. Bauchige Windelschnecke

Die Habitate der Bauchigen Windelschnecke weisen derzeit einen hervorragenden Erhal- tungszustand auf, der langfristig zu sichern ist. Durch Entwässerung der bevorzugten Habita- te der Bauchigen Windelschnecke besteht die Tendenz zur Verbuschung und Wiederbewal- dung. Die besiedelten Standorte sind daher zu beobachten, um ggf. rechtzeitig eine massive Gehölzansiedlung zu unterbinden. Schmale Windelschnecke

Die Habitate der Schmalen Windelschnecke befinden sich aktuell im FFH-Gebiet DE 2031- 301 in einem hervorragenden Erhaltungszustand, der langfristig zu sichern ist. Zum Erhalt der Habitate ist vor allem die Sicherung der hohen Grundwasserstände in den besiedelten Teilflächen außerhalb der Steilküsten erforderlich. Die Feuchthabitate sind potenziell durch Ruderalisierung/ Gehölzsukzession gefährdet, so dass sie zu beobachten sind, um ggf. rechtzeitig Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung zu etablieren.

I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele

In der folgenden Tabelle werden die Erhaltungsziele für jeden signifikant vorkommenden LRT und jede Art einzeln auf Basis der Defizitanalyse formuliert. Entsprechend den vorher- gehenden Erläuterungen erfolgt dabei eine Differenzierung in Erhaltungs-(E) Wiederherstel- lungs-(W), vorrangige (vE) und wünschenswerte Entwicklungsziele (wE). Die Erhaltungsziele sind untergliedert in Erhaltungsziele durch Schutz (ES), durch Pflege (EP) oder durch Nut- zung (EN).

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Tabelle 26: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der LRT, der Arten nach Anhang II FFH-RL

Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 1150* Erhalt der Lagunen ES 0,58 alle Teilflächen der Dassower See (TF 1150-002-C) durch gehört lediglich im unmittelbaren - Sicherung des Mündungsbereich der Stepenitz zum (gelegentli- FFH-Gebiet, der größte Teil dieser chen) Wasser- Lagune ist Bestandteil des FFH- austauschs mit Gebietes DE 2030-392 dem vorgela- gerten Was- serkörper - Sicherung der Wasserstände - Sicherung des extensiv ge- nutzten Ein- zugsgebietes - Vermeidung/ Minderung von Nährstoffein- trägen Einhaltung der ES 0,21 südlicher Teil Verordnung über des Dassower das Befahren der Sees im Über- Bundeswasserstra- gang zur Stepe- ßen im Natur- nitzmündung schutzgebiet (TF 1150-002-B) "Dassower See, Inseln Buchhorst und Graswerder" Entwicklung eines vE 0,28 Strandsee an der kleine Strandsee ist von Verlan- günstigen Erhal- der Teschower dung bedroht; über das entwässerte tungszustandes Spitze (TF Einzugsgebiet werden zudem kontinu- durch Anhebung, 1150-001-C) ierlich Nährstoffe eingetragen; die Stabilisierung des entwässernde Wirkung des südlich Wasserstandes aus dem Bereich herausführenden Grabens ist zu prüfen und Maßnah- men zum Wasserrückhalt sind vorzu- sehen Umsetzung der 0,21 südlicher Teil Maßnahmen der des Dassower WRRL im Bereich Sees im Über- von Stepenitz, gang zur Stepe- Graben aus nitzmündung Selmsdorf sowie (TF 1150-002-B) Dassower Mühl- bach

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 1170 Sicherung des ES 1.238,68 alle Teilflächen Ergänzung von Pufferstrukturen günstigen Zustan- oberhalb der Steilküste im östlichen des der Riffe durch: Teil des FFH-Gebietes (Intensivacker - Erhalt der z.T. unmittelbar angrenzend) natürlichen Küstendynamik WRRL-Maßnahmen können z. T. die - Vermeidung Gewässergüte der Zuflüsse verbes- aller Vorhaben, sern die die Exposi- tion im strö- mungsreichen Wasser beein- trächtigen (z. B. durch Sedimentent- nahme; Verän- derung der Strömungsver- hältnisse durch Molen-/ Hafen- bau etc.) - Vermeidung von Aufspülun- gen - Vermeidung/ Minderung von Nährstoff- einträgen 1210 Erhalt des günsti- ES 26,31 alle Teilflächen gen Zustandes der Einjährigen Spül- säume durch: - Sicherung der natürlichen Küstendynamik - Belassen des Spülgutes auf dem Strandwall - keine mecha- nische Strandberäu- mung

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 1220 Erhalt des günsti- ES 10,75 alle Teilflächen gen Zustandes der Mehrjährigen Vegetation der Kiesstrände durch: - Sicherung der natürlichen Küstendynamik - Erhalt der Substratdiver- sität - Verzicht auf mechanische Strandberäu- mung - Verzicht auf Nutzungsinten- sivierung Einschränkung der wE im östlichen Teil wünschenswerte Maßnahme zur Strandnutzung in des FFH- Entwicklung eines hervorragenden ausgewählten Be- Gebietes Erhaltungszustandes reichen 1230* Sicherung des ES 65,09 alle Teilflächen hervorragenden Erhaltungszustan- des der Steilküsten durch: - Erhalt der natürlichen Küstendynamik - Erhalt der landeinwärts angrenzenden, extensiv ge- nutzten Puffer- zonen - Vermeidung von Erschlie- ßungsmaß- nahmen im Be- reich der Steil- küste sowie land- und see- seitig angren- zender Berei- che Beseitigen von EP 2,02 Steilküste im "wilden" Strandab- Bereich des gängen Brooker Waldes (TF 1230-017- B)

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 1330 Erhalt der Atlanti- ES 2,07 alle Teilflächen schen Salzwiesen durch: - Sicherung der Überflutungs- dynamik - Sicherung der vorhandenen Wasserstände Absicherung der EN 2,05 Teilflächen im extensiven Bewirt- Bereich der schaftung, vor- Volksdorfer zugsweise durch Spitze sowie standortangepasste südwestlich von Beweidung Benckendorf (TF 1330-002-C, Anhebung der wE 1330-003-C) Wasserstände unter Beibehaltung einer nicht zu extensiven Bewei- dung; ggf. Erweite- rung der Weideflä- chen durch Zurück- drängen aufkom- mender Gehölze 2110 Erhaltung des ES 3,82 alle Teilflächen günstigen Zustan- des der Primärdü- nen durch: - Sicherung der natürlichen Küstendynamik - Verzicht auf mechanische Strandbe- räumung - Verzicht auf Nutzungsinten- sivierung Einschränkung der wE 0,96 Primärdünen Primärdünen sollten zusammen mit Strandnutzung in unterhalb des den anderen Dünenbildungen vom ausgewählten Be- Brooker Waldes Strandwall durch Drahtzäune abge- reichen (TF 2110-006- grenzt werden; Aufklärung, Sensibili- C) sierung der Strandnutzer

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 2120 Erhaltung des ES 1,33 alle Teilflächen Abgrenzung durch Drahtzäune; günstigen Zustan- Aufklärung, Sensibilisierung der des der Weißdünen Strandnutzer durch: - Sicherung der natürlichen Küstendynamik - Schutz der Vegetation vor mechanischer Belastung - Schutz der Vegetation vor Nährstoffein- trägen 2130* Sicherung der ES 2,66 alle Teilflächen Abgrenzung durch Drahtzäune; Graudünen durch: Aufklärung, Sensibilisierung der - Sicherung der Strandnutzer natürlichen Küstendynamik - Schutz der Vegetation vor Nährstoffein- trägen langfristige Absi- EP 2,18 Graudünen- cherung der Pflege komplex östlich zum Offenhalten des Priwall (TF der Graudünen 2130-004-C) Graudüne ca. 1,4 km nord- westlich von Pötenitz (TF 2130-003-C) Graudüne östlich der Harkenbäkniede rung (TF 2130- 005-C)

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 2130* Zurückdrängen von vE 2,48 Graudüne an Gehölze; ggf. der Landes- partieller Oberbo- grenze am denabtrag Rande des Priwall (TF 2130-001-B) Graudüne östlich des Priwall (TF 2130-004-B), Graudüne ca. 1,4 km nord- westlich von Pötenitz (TF 2130-003-C), Graudüne östlich der Harkenbäk- niederung (TF 2130-005-C) Wiederherstellung W 2,6 ehemalige Gehölzentnahme, Oberbodenabtrag von durch Sukzes- Graudünen an geeigneten, exponierten Standor- sion verbuschter unmittelbar ten zur Initialisierung der Dünenbil- Graudünenstandor- westlich und dung ten östlich der Harkenbäk- niederung sowie nordöstlich von Barendorf 2160 Sicherung der ES 6,95 alle Teilflächen Abgrenzung durch Drahtzäune; Dünen mit Sand- Aufklärung, Sensibilisierung der dorn durch: Strandnutzer - Sicherung der natürlichen Küstendynamik - Schutz der Vegetation vor Nährstoffein- trägen - Beseitigen von Trampelpfaden Entnahme standort- wE 3,0 Sanddornge- massive Ausbreitung u.a. von Rosa fremder Gehölze büsch unmittel- rugosa, Padus serotina bar östlich der Landesgrenze (TF 2160-001-B) Sanddornge- büsch östlich des Priwall (TF 2160-002-B)

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 3150 Sicherung der ES 2,79 eutropher einziger See im FFH-Gebiet, der dem eutrophen Seen mit Flachsee LRT 3150 zuzuordnen ist einer Vegetation unmittelbar des Magnopo- südlich von tamions oder Teschow (3150- Hydrocharitions 003-C) insbesondere durch: - Erhalt der extensiv ge- nutzten Flä- chen im Ein- zugsgebiet - Erhalt der Wasserstände - Verzicht auf Nutzungsinten- sivierung im und am Ge- wässer sowie im Einzugsge- biet Sicherung der 2,14 alle Teilflächen naturnahen eutro- phen Kleingewäs- ser insbesondere durch: - Erhalt der vorhandenen Pufferstruktu- ren - Erhalt der Wasserstände Verzicht auf Nut- 0,19 Kleingewässer starke Vermüllung im Uferbereich des zungsintensivierung direkt am Trave- Gewässers (durch Angelnutzung am ufer bei Ufer der angrenzenden Trave) Schlutup (3150- 001-B) Entwicklung eines wE 3,17 eutropher Prüfung der Umsetzbarkeit einer günstigen Erhal- Flachsee Sanierung des Teschower Sees bzw. tungszustandes unmittelbar des Einbaus von Grabenverschlüssen naturnaher Klein- südlich von im Bereich der Kleingewässer gewässer und Seen Teschow (3150- durch Vermeidung 003-C) von Wasserverlus- Kleingewässer ten im NSG Brooker Wald (3150- 016-B, 3150- 015-C), 3150- 017-C) Kleingewässer an der Trave nahe Selmsdorf (3150-002-C)

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles Entwicklung eines 0,03 Kleingewässer günstigen Erhal- am Westrand tungszustandes des Brooker naturnaher Klein- Waldes - Inten- gewässer durch sivacker an- Anlage ausreichen- grenzend (3150- der Pufferstreifen 010-C) Entwicklung eines 0,11 Kleingewässer günstigen Erhal- westlich des tungszustandes Brooker Waldes naturnaher Klein- (3150-008-B) gewässer durch Kleingewässer Entschlammung/ östlich von Entnahme von Volksdorf (3150- Biomasse/ Draina- 005-C) gerückbau 3160 Erhalt des günsti- ES 0,93 Moorgewässer gen Erhaltungszu- im Tunnel- standes der dystro- grundmoor phen Gewässer (3160-001-B) durch: - Erhalt der Wasserstände - Erhalt der extensiv ge- nutzten Flä- chen im Ein- zugsgebiet Vermeidung ent- langfristiger Umbau der unmittelbar an wässerungsbeding- das Tunnelgrundmoor angrenzenden ter Nährstoffeinträ- Nadelholzreinbestände ge aus dem Ein- zugsgebiet

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 3260 Erhalt des günsti- ES 0,21 Stepenitz vor gen Zustandes der Einlauf in den Flüsse der planaren Dassower See bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranuculion fluitantis und des Callitricho- Batrachion durch: - Vermeidung des Ausbaus der Fließge- wässer - Vermeidung von Beein- trächtigungen durch Behinde- rung der Durchgängig- keit - Erhalt der extensiv ge- nutzten Flä- chen im Ein- zugsgebiet - Erhalt der vorhandenen Wasserstände im Einzugsge- biet 6210 Sicherung der ES 0,2 Halbtrockenra- naturnahen Kalk- sen im Steilküs- Trockenrasen tenbereich durch: westlich von - Erhalt der Teschow (6210- extensiv ge- 001-C) nutzten Flä- chen im Ein- zugsgebiet - Verzicht auf Aufforstung und Düngung Offenhaltung des EP aufgrund der hohen Reliefenergie ist Standortes eine Offenhaltung nur durch Bewei- dung mit Schafen/ Ziegen möglich Etablierung und W 0,44 Halbtrockenra- Einbeziehung der nach 2004 erlo- langfristige Absi- sen im Steilküs- schenen Magerrasenstandorte cherung einer tenbereich regelmäßigen westlich von Pflege Teschow (6210- 001-C) weitere potenzi- ell geeignete Standorte ent- lang des Trave- ufers

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles 7140 Sicherung des ES 0,19 alle Teilflächen günstigen Erhal- tungszustandes von Übergangs- und Schwingrasenmoo- ren durch: - Absicherung hoher moorty- pischer Was- serstände - Erhalt der angrenzenden extensiv ge- nutzten Flä- chen Vermeidung von 0,05 Kesselmoor im Verschluss des in Richtung SO ent- Wasserverlusten Brooker Wald wässernden Grabens (7140-002-C) Erhöhung des wE 0,14 Tunnelgrund- langfristiger Umbau der unmittelbar an Moorwasserstan- moor (7140- das Tunnelgrundmoor angrenzenden des 001-C) Nadelholzreinbestände Schweins Erhalt der Habitate S gesamter -wal des Schweinswales Außenküsten- durch: abschnitt - Sicherung der Wasserqualität - Sicherung störungsarmer küstennaher Gewässer Kegel- Erhalt der Habitate S gesamter Sensibilisierung der Strandbesucher robbe der Kegelrobbe Außenküsten- zum Verhalten bei Kontakt am Strand durch: abschnitt sowie - Sicherung der naturnahe Wasserqualität Strände, vor allem im mittle- - Sicherung ren und östli- störungsarmer, chen Teil des naturnaher FFH-Gebietes Strandab- schnitte Seehund Erhalt der Habitate S gesamter Sensibilisierung der Strandbesucher des Seehundes Außenküsten- zum Verhalten bei Kontakt am Strand durch: abschnitt sowie - Sicherung der naturnahe Wasserqualität Strände, vor allem im mittle- - Sicherung ren und östli- störungsarmer, chen Teil des naturnaher FFH-Gebietes Strandab- schnitte

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles Fischotter Erhalt der Habitate ES 391,18 alle Teilflächen des Fischotters durch: - Sicherung störungsarmer Flachwasser- bereiche und naturnaher Uferstrukturen - Vermeidung von Uferver- bauungen Beseitigung von 0,15 Graben zwi- Gewässerkreuzung im Bereich einer Gefährdungen im schen Dassower stark befahrenen Straße (K 45); Bereich von Ge- See und Pöte- Durchschwimmen ist aktuell nicht wässer-Straßen- nitzer Strand- möglich; Fischottertotfund Kreuzungen; wiesen (TF Sicherung des 1355-021-C) Habitatverbundes und des Popu- lationsaustausches Sicherung des 0,7 Dassower See Reuse befindet sich direkt im Mün- ausschließlichen im Mündungs- dungsbereich der Stepenitz in unmit- Einsatzes bereich der telbarer Ufernähe; die Reuse ist ottersicherer Stepenitz (TF aktuell mit einem Fischotterschutz Reusen 1355-014-C) versehen (Reusensack mit Ausstieg nach oben) Bauchige Sicherung des ES 17,98 alle Teilflächen Windel- günstigen Erhal- schnecke tungszustandes der Bauchigen Windel- schnecke durch: - Erhalt der Wasserstände - Verzicht auf Uferverbau- ungen ggf. Zurückdrängen EP derzeit besteht für diese Pflegemaß- der entwässe- nahme kein akuter Handlungsbedarf; rungsbedingten die fortschreitende Gehölzansiedlung Gehölzsukzession sollte jedoch beobachtet werden sowie von Ruderali- sierungszeigern durch gelegentliche Pflegemahd aus- gewählter Standor- te

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Schutz- Erhaltungsziel Art Fläche Ortsbezeich- Bemerkung objekt des (ha) nung Zieles Schmale Sicherung des ES 4,78 alle Teilflächen Windel- günstigen Erhal- schnecke tungszustandes der Habitate der Schmalen Windel- schnecke durch: - Erhalt basen- reicher, gering nährstoffbelas- teter Standorte mit gut ausge- prägter Streu- schicht - Erhalt der Wasserstände Sicherung des 0,62 Seggenried derzeit besteht für diese Pflegemaß- Standortes durch östlich des nahme kein akuter Handlungsbedarf; gelegentliche Brooker Waldes die fortschreitende Gehölzansiedlung Zurückdrängung (TF 1614-003-B) sollte jedoch beobachtet werden der Gehölze

Aus der Tabelle ist zu entnehmen, dass es hinsichtlich der Sicherung der günstigen Erhal- tungszustände der LRT und Anhang II-Arten, der Wiederherstellung der LRT 2130* und 6210 sowie der vordringlichen bzw. wünschenswerten Entwicklung der LRT 1150*, 1220, 1330, 2110, 2160, 3150 und 7140 zahlreiche Ansätze für zielführende Maßnahmen gibt. Im Rah- men der weiteren Planung ist zu prüfen, welche dieser Maßnahmen realistisch umsetzbar sind. Nach derzeitigem Erkenntnisstand beeinträchtigen die erforderlichen Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen für die LRT und Anhang II-Arten die Habitate der relevanten Vogelarten der beiden, das FFH-Gebiet teilweise überlagernden EU- Vogelschutzgebiete DE 1934-401 und DE 2031-471 nicht (vgl. Tabelle 15).

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II. Teil - Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen

Generell gilt für das FFH-Gebiet ein Verschlechterungs- und Störungsverbot (Art. 6 Abs. 2 FFH-Richtlinie), aber kein absolutes Veränderungsverbot. Dies bedeutet, dass das Gebiet durch Vorhaben oder Nutzungen innerhalb oder außerhalb des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen nicht erheblich beein- trächtigt werden darf (§ 33 Abs. 1 BNatSchG, § 21 Abs. 2 NatSchAG M-V). Genehmigungs- oder anzeigepflichtige Projekte und Pläne sind vor ihrer Zulassung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen des FFH-Gebietes zu überprüfen (vgl. Art. 6 Abs. 3 und 4 FFH-RL, § 34 BNatSchG). Betreffend nicht zulassungspflichtiger Handlungen und Nutzungen (einschließlich sog. „ongoing activities“) besteht nach § 33 Abs. 1 BNatSchG ein gesetzlicher Grundschutz. Eine Prüfung nicht zulassungspflichtiger Nutzungen (z.B. landwirtschaftliche Nutzung, Ge- wässerunterhaltung durch Behörden) auf Verträglichkeit im Rahmen der Managementpla- nung ist nur dann erforderlich, wenn durch die bereits vorhandenen Nutzungen nachweis- und zuordnungsbare Wirkungen verursacht werden, die ein Erhaltungsziel in Frage stellen. Das ist regelmäßig der Fall, wenn diese Wirkungen einen ungünstigen Erhaltungszustand von LRT oder Arthabitaten auf Gebietsebene verursachen. Die Wald-LRT werden nachfol- gend nicht berücksichtigt, da ihre Bearbeitung in einem eigenen Fachbeitrag erfolgt. Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, ist u. U. davon auszugehen, dass die aktuel- le Nutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist und kein Bestandsschutz besteht. Im Rahmen der Managementplanung sind zuerst diese „Prob- lemfälle“ zu bearbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Besteht das Erhaltungsziel „Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes“, kann davon ausgegangen werden, dass die aktuelle Nutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist, aber im Rahmen eines „Bestandsschutzes“ weiter beste- hen kann, soweit diese Nutzung situationsangemessen ist und den Anforderungen des § 5 BNatSchG entspricht. Im FFH-Gebiet DE 2031-301 weisen die Habitate aller untersuchten Anhang II-Arten einen günstigen Erhaltungszustand auf, so dass die aktuellen Nutzungen die Schutz- und Erhal- tungsziele für diese Arten offensichtlich nicht gefährden. Die LRT nach Anhang I FFH- Richtlinie, deren Erhaltungszustand auf FFH-Gebietsebene als „ungünstig“ bewertet wurde und für die sich dementsprechend die Erhaltungsziele „Wiederherstellung“ oder „Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes“ ergeben, sind in folgender Tabelle zusammengestellt:

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Tabelle 27: LRT mit ungünstigem Erhaltungszustand auf FFH-Gebietsebene

EU-Code Lebensraumtyp/ Art Erhaltungsziel 1150* Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) E und vE 1330 Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae) E und wE 2110 Primärdünen E und wE 2130* Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen) E und vE/ W 2160 Dünen mit Hippophae rhamnoides E und wE 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder E und wE Hydrocharitions 6210 Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco- E und W Brometalia) 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore E und wE E - Erhalt, W - Wiederherstellung, vE - vorrangige Entwicklung, wE - wünschenswerte Entwicklung

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem (bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung) ungünstigen Erhaltungszustand der LRT 1150* und 3150 auf Gebietsebene und den aktuel- len Nutzungen ist nicht erkennbar. Er ist Resultat der natürlichen Sukzession (Verlandung, starke Beschattung), die allerdings durch großräumige Entwässerung, damit im Zusammen- hang stehende Nährstofffreisetzung sowie die hohe Nährstoffgrundbelastung der Atmosphä- re beschleunigt wird. Auf die unverträgliche Nutzung einzelner Teilflächen wird im Abschnitt II.1.4 eingegangen. Der ungünstige Erhaltungszustand der Übergangs- und Schwingrasenmoore ist auf Wasser- defizite zurückzuführen, die ebenfalls nicht vorrangig im FFH-Gebiet verursacht worden sind.

Eine ausbleibende bzw. nicht ausreichende Nutzung/ Pflege ist in erster Linie Ursache für den ungünstigen Erhaltungszustand der LRT 1330, 6210 sowie 2130*. Der Zustand des LRT 2130* wird aber ebenso wie die ungünstigen Erhaltungszustände der LRT 2110 sowie 2160 auch durch die touristische Nutzung beeinflusst (vgl. Abschnitt II.1.4).

II.1.1 Verträgliche Landnutzungen, insbesondere Forstwirtschaft, Landwirtschaft

Generell ist davon auszugehen, dass die zum Referenzzeitpunkt 2004 ausgeübten land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzungen im Sinne des § 5 BNatSchG weiterhin zulässig und verträglich sind, da sich trotz oder wegen dieser Nutzungen der schutzwürdige Zustand eingestellt hat. Das trifft auch auf die Ausübung der ordnungsgemäßen Hege und Jagd sowie die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 39 WHG) zu. Die Forstwirtschaft sowie Nutzungen im Wald werden lediglich in Bezug auf die Offenland-LRT und Arten be- rücksichtigt. Für die Wald-LRT erfolgt die Umsetzung der Natura 2000 - Belange durch die Forstverwaltung.

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Die aktuellen Landnutzungen sind in Kap. I.1.2 sowie in der Karte 1a dargestellt. Innerhalb des FFH-Gebietes sind insbesondere die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei/ Angelnutzung von Bedeutung.

Landwirtschaft Die landwirtschaftliche Nutzung wird mit Ausnahme der im Kapitel II.1.4 beschriebenen Einschränkungen als verträglich beurteilt. Positiv auf den Zustand der LRT und Habitate wirkt sich die im FFH-Gebiet praktizierte extensive Grünlandbewirtschaftung aus. Das Grünland weist eine bedeutsame Pufferfunktion für die LRT 1150*, 1170 und 3150 sowie die Habitate der Schmalen Windelschnecke auf, so z.B. entlang der Steilküste nördlich von Brook, ent- lang des Ufers des Dassower Sees östlich und südöstlich von Teschow sowie westlich des Brooker Waldes. Die Nutzung in den Naturschutzgebieten unterliegt den Vorgaben der entsprechenden Ver- ordnungen. Dazu gehört in den NSG Nr. 143 "Uferzone Dassower See" sowie Nr. 144 "Küs- tenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung" vor allem, dass die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln oder sonstigen Mitteln zur Bekämpfung von Pflanzen und Tieren ebenso verboten ist wie die Einbringung, Aufbringung oder Lagerung minerali- scher oder organischer Düngemittel, Klärschlamm oder sonstiger Stoffe organischer oder anorganischer Zusammensetzung.

Die landwirtschaftlichen Betriebe, die Direktzahlungen aus Mitteln der Agrarförderung oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten, müssen die sogenannten Cross Compliance- Verpflichtungen einhalten. Voraussetzung für die Sanktionierung der gebietsabhängigen Anforderungen ist die flächenkonkrete Darstellung und Bekanntgabe an die landwirtschaftli- chen Betriebe. Das Verschlechterungsverbot umfasst nicht die Verpflichtung des Landwirts zum Erhalt des günstigen Zustandes durch aktive Maßnahmen.

Die Pflichten der landwirtschaftlichen Betriebe zur nationalen Umsetzung der Cross Comp- liance-relevanten Naturschutzvorschriften sind in der Tabelle 30 zusammenfassend darge- stellt.

Forstwirtschaft In den Wäldern des FFH-Gebietes befinden sich Teilflächen der LRT 3150, 3160 und 7140 sowie Habitate des Fischotters. Die Steilküsten (LRT 1230) sind z.T. mit Wald bestockt. Stillgewässer, Offenland-LRT und die Fischotter-Habitate werden aktuell durch die forstwirt- schaftliche Nutzung nicht beeinträchtigt. Der hohe Nadelholzanteil im Einzugsbereich des Tunnelgrundmoores bedingt nicht ursächlich den ungünstigen Erhaltungszustand (TF 7140- 001-C), trägt jedoch zum Wasserdefizit des Standortes bei, so dass hier ein Waldumbau vorgenommen werden sollte. Fischerei/ Angelnutzung Die Flachwasserbereiche der Außenküste werden fischereilich und durch Angler genutzt. Die derzeit praktizierte Fischerei und Angelnutzung ist mit den Erhaltungszielen des LRT 1170 und der Habitate der Anhang II-Art Fischotter vereinbar. Die im Gebiet häufig praktizierte

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Stellnetzfischerei stellt eine potenzielle Gefahr für den Fischotter dar, der die ufernahen Bereiche (bis ca. 100 m) zur Nahrungssuche nutzt. Die Gefahr, sich in den Stellnetzen zu verfangen, ist seit Inkrafttreten der 2014 novellierten Küstenfischereiverordnung für diese Art deutlich reduziert. Dort ist festgelegt, dass im Küstenabschnitt zwischen Harkenbäkmündung und westlich Steinbeck Stellnetze nur im Abstand von 200 m zur Küste aufgestellt werden dürfen.

Die Reusen im Mündungsbereich der Stepenitz sind ottergerecht und stellen somit keine Gefahr dar (mdl. Information M. Bauer, 2104). Die Fischerei führt im FFH-Gebiet zu keinen, den Erhalt der Habitate gefährdenden, Beein- trächtigungen der marinen Meeressäuger (Auskunft LUNG M-V, E-Mail vom 16.06.2014).

II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen

Generell gilt, dass das Betreten der Flur, des Strandes und das Benutzen von oberirdischen Gewässern zum Zweck des natur- und landschaftsverträglichen Freizeiterlebens und der sportlichen Betätigung zulässig sind (vgl. § 7 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG, §§ 25 und 27 NatSchAG M-V, § 28 LWaldG, § 5 WaStrG, § 21 LWaG). Die Erholungsnutzungen und Erschließungen sind in Kap. I.1.2 sowie in Karte 1a dargestellt. Zu beachten sind Art. 2 VS- RL und Art. 2 Abs. 3 FFH-RL sowie § 1 Abs. 4 BNatSchG: „Den Erholungserfordernissen ist Rechnung zu tragen“. Durch die Verordnungen über die Naturschutzgebiete Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer“ vom 30.08.1995, Nr. 143 " Uferzone Dassower See" vom 21.08.2000 sowie Nr. 144 "Küstenland- schaft zwischen Priwall und Barendorf" vom 05.01.2000 bestehen Verbote hinsichtlich be- stimmter Freizeit- und Erholungsnutzungen, wobei hier vor allem folgende zu nennen sind:

- die NSG außerhalb der gekennzeichneten Wege zu betreten

- zu baden, zu zelten, Wohnmobile aufzustellen, Feuer anzuzünden, zu lärmen

- mit Kfz jeder Art zu fahren, Kfz zu parken

- zu reiten

- Hunde frei laufen zu lassen Es wird eingeschätzt, dass die Tourismus- und Erholungsnutzung mit Ausnahme der im Kapitel II.1.4 beschriebenen Einschränkungen im derzeitigen Umfang verträglich ist und aktuell keine erhebliche Beeinträchtigung für die Erhaltungsziele oder für den Schutzzweck maßgeblicher Bestandteile des FFH-Gebietes darstellt. Dies betrifft sowohl die strand- und wassergebundenen Nutzungen als auch die touristische Infrastruktur in Form von Ferienan- lagen und Rad- und Wanderwegen etc. Diese Aussage ist jedoch nur unter der Vorausset- zung gültig, dass die in der Strandsatzung der Gemeinde Dassow für einzelne Strandab- schnitte verankerte mechanische Strandberäumung, die in den vergangenen Jahren auf- grund eines Defekts der Maschine ausgesetzt wurde, nicht wieder aufgenommen wird, da ihr

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Einsatz zu erheblichen Beeinträchtigungen insbesondere des LRT 1210, aber auch der LRT 1220 sowie 2110 führen kann. Eine massive Erweiterung der Freizeitnutzungen entlang der Außenküste des FFH-Gebietes sowie in angrenzenden Bereichen (B-Plan 33.05.00 Priwall Waterfront) gegenüber dem aktuellen Zustand könnte dem Erhalt der Küsten-LRT entgegenstehen. Eine regelmäßige Zustandsüberwachuung ist gerade in diesem FFH-Gebiet von besonderer Bedeutung, um so schnellstmöglich auf unerwünschte Entwicklungen Einfluss nehmen zu können.

II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen

Innerhalb des FFH-Gebietes DE 2031-301 sind nur in geringem Umfang gewerbliche Nut- zungen und Infrastruktureinrichtungen vorhanden, die im Kapitel I.1.2 beschrieben werden. Die bestehenden gewerblichen Nutzungen sowie die Infrastruktureinrichtungen haben seit Gebietsmeldung zu keiner Verschlechterung der Erhaltungszustände von Lebensraumtypen und Arten des FFH-Gebietes geführt, so dass sie in ihrem derzeitigen Zustand als weitge- hend verträglich eingestuft werden.

Neben der vorhandenen zulässigen gewerblichen Nutzung und den Infrastruktureinrichtun- gen werden die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen zulässigen sowie die bereits zugelas- senen Pläne und Projekte im Rahmen des Bestandsschutzes dargestellt. Als zugelassene, noch nicht realisierte Vorhaben gelten:

- bestandskräftig zugelassene Projekte

- rechtskräftige Pläne

- Projekte mit erlassener, aber noch nicht bestandskräftiger Zulassung

- Pläne, denen zur Rechtskraft nur noch ein formaler Akt fehlt (z. B. Bekanntmachung)

- Bebauungspläne im Stadium der Planreife

- Teilvorhaben, die zwingende Folge des Gesamtvorhabens sind

- Vorhaben, die nach dem Referenzzeitpunkt auf Verträglichkeit geprüft und daraufhin zugelassen wurden

- Pläne und Projekte, die vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräftig zugelassen wurden Soweit ein Vorhaben nach 1998 genehmigt wurde, ohne dass eine FFH- Verträglichkeitsprüfung durchgeführt worden ist, ist zu prüfen, ob das zugelassene Vorhaben offensichtlich unverträglich ist (§ 34 BNatSchG). In diesem Fall gelten die Grundschutzanfor- derungen des Art. 6 Abs. 2 (vgl. 33. HABITAT-AUSSCHUSS). Alle recherchierten Pläne und Projekte, die im FFH-Gebiet und seiner unmittelbaren Umge- bung angezeigt bzw. zugelassen wurden, sind zusammenfassend in der Tabelle III.1 im Anhang aufgelistet und sind in der Karte 1a abgegrenzt.

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II.1.4 Unverträgliche Nutzungen

Als Ergebnis der vorangegangenen Prüfungen sind nicht zulassungs- oder anzeigepflichtige Nutzungen, die einen ungünstigen Erhaltungszustand der LRT und Arten auf Gebiets- und Landesebene nachweisbar verursachen oder verursacht haben, als unverträglich beurteilt worden. Diese Nutzungen, die nicht im Rahmen der Zulassung eines Plans oder Projekts auf Verträglichkeit geprüft werden, können auch eine „schleichende Verschlechterung“ des Erhaltungszustands der Lebensräume und Artvorkommen verursachen. Im Folgenden wer- den diese Nutzungen mit räumlichem Bezug beschrieben. Der ungünstige Erhaltungszustand der Küsten-LRT 2110, 2130* sowie 2160, der bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung bestand, ist neben natürlichen bzw. im FFH-Gebiet nicht zu beeinflussenden Ursachen (eingeschränkte Küstendynamik, Sukzession, hohe Nährstoff- grundbelastung der Atmosphäre) auch durch die touristische Nutzung des FFH-Gebietes bedingt. So ist das Betreten der Primär-, Grau- und Sanddorndünen mit einer Verdichtung des Substrats, Eutrophierung sowie mechanischer Beschädigung der empfindlichen Dünen- vegetation verbunden. Insbesondere die zusätzlich eingetragenen Nährstoffe tragen zur Forcierung der ohnehin schnell ablaufenden Sukzession (direkte Entwicklung von Dünenge- büschen aus Primärdünen) sowie zur Ruderalisierung der Dünen-LRT bei. Teilflächen des LRT 1330 (1330-003-C) sowie erloschene Vorkommen des LRT 6210 (auf- gelassenes Grünland westlich von Teschow) sind als Feldblöcke angemeldet. Die mehrjähri- ge Auflassung dieser Standorte ist ursächlich für den ungünstigen Erhaltungszustand bzw. für den LRT-Verlust. Der langfristige Erhalt dieser LRT ist nur über die Absicherung einer kontinuierlichen extensiven Nutzung/ Pflege möglich. Der ungünstige Erhaltungszustand eines Weihers am Westrand des Brooker Waldes (TF 3150-010-C) ist vermutlich auf die unmittelbar bis an den Biotoprand heranreichende Acker- nutzung und den damit im Zusammenhang stehenden direkten Nährstoffeintrag zurückzufüh- ren, der zunehmend zum Rückgang des LRT-typischen Arteninventars und zur Verlandung des Gewässers führt.

II.1.5 Geplante Projekte und Nutzungen

II.1.5.1 Verträgliche Planungen (Vorprüfung ohne weitere Hauptprüfung)

Absehbare Pläne und Projekte (z. B. Bauleitplanungsabsichten von Gemeinden) sind im Sinne einer „Vorprüfung“ gemäß "FFH-Erlass" (Ziffer 7) auf Verträglichkeit zu beurteilen und die Prüfergebnisse sind kurz darzustellen. Pläne und Projekte sind generell als prüfpflichtig im Sinne einer „Hauptprüfung“ einzuordnen und einem gesonderten Verfahren zu unterwer- fen, wenn die o.g. Vorprüfung im Rahmen der Managementplanung nicht möglich oder sinn- voll ist, da die Wirkungen zu komplex sind und eine Vorprüfung nicht zu dem Ergebnis kommt, dass die Pläne oder Projekte nicht geeignet sind, den Erhaltungszustand von signifi- kant vorkommenden LRT oder Arten erheblich zu beeinträchtigen. So sind z. B. alle Groß-

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vorhaben als „prüfpflichtige Planungen im Einzelfall“ (Kap. II.1.5.2) zu kennzeichnen. Die Komplexität der notwendigen, wirkungsbezogenen Verträglichkeitsprüfungen übersteigt in diesen Fällen regelmäßig die möglichen Inhalte des Managementplans.

Folgende Vorhaben sind nach derzeitigem Erkenntnisstand mit den Schutz- und Erhaltungs- zielen des FFH-Gebietes DE 2031-301 vereinbar: Maßnahmen der Bewirtschaftungsvorplanung WRRL

Die im FFH-Gebiet und unmittelbar daran angrenzend vorgesehenen Maßnahmen der Be- wirtschaftungsvorplanung sind in Tabelle 7 des Managementplanes zusammenfassend dargestellt. Der Graben aus Selmsdorf sowie der Bach aus Dassow ragen nur kleinflächig in das FFH-Gebiet hinein und sind nicht dem LRT 3260 zuzuordnen. Direkte LRT- Beeinträchtigungen (u. U. durch Baumaßnahmen) sind somit ausgeschlossen. Alle vorgese- henen Maßnahmen (u. a. Anlage Gewässerrandstreifen, z. T. mit Bepflanzungen, Verlegung von Gewässerabschnitten in den ursprünglichen Gewässerverlauf, Rückbau/ Optimierung von Querbauwerken, Anregung der Eigendynamik) werden zu einer Verbesserung der Ge- wässergüte führen. Da beide Gewässer in den Dassower See entwässern, der dem LRT 1150* zuzuordnen ist, werden die WRRL-Maßnahmen langfristig zu einer Verbesserung des derzeit noch ungünstigen Erhaltungszustandes dieses Küstengewässers beitragen. Im Bereich der Stepenitz (LRT 3260) ist im Rahmen der BVP eine Prüfung möglicher Belas- tungsquellen vorgesehen, die nach Lokalisierung möglichst beseitigt werden müssen. Wenn das gelingt, wird sich die Gewässergüte der Stepenitz und somit auch des angrenzenden Dassower Sees (LRT 1150*) verbessern. Mögliche Beeinträchtigungen des LRT 3260 durch ggf. erforderliche bauliche Maßnahmen, die sich aus diesen Untersuchungen ergeben, sind derzeit noch nicht absehbar und müssen u. U. im weiteren Planungsverlauf geprüft werden. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind die im Rahmen der BVP vorgeschlagenen Maßnah- men mit den Schutz- und Erhaltungszielen des FFH-Gebietes vereinbar und führen langfris- tig zu einer Verbesserung des Erhaltungszustandes des Dassower Sees - LRT 1150*.

II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen

Die einzelfallbezogene Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen auf das FFH- Gebiet als solches ist stets auf der Grundlage der Erhaltungsziele für die LRT oder die Habi- tate von Arten vorzunehmen. Die dargestellten Erhaltungsziele bilden die gebietsspezifi- schen Vorgaben. Ergänzend werden nachfolgend Hinweise zur Ermittlung der „Erheblichkeit“ der Beeinträchti- gung von Erhaltungszielen gegeben, die nicht im Rahmen der Managementplanung bearbei- tet werden. „Die bisherige Bewertungspraxis in der Eingriffsregelung orientiert sich nach dem Natur- schutzwert von einzelnen Biotopflächen bzw. Artbeständen. [...] Da die Erheblichkeit der Beeinträchtigung einzelner Flächen bewertet wird, stellt die Bedeutung dieser Beeinträchti-

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gungen für die Funktionsfähigkeit eines gegebenen größeren Bezugsgebiets kein Bewer- tungskriterium dar. Auch die Erheblichkeit der Beeinträchtigung von funktionalen Aspekten wird an sich bewertet und nicht wegen der Konsequenzen, die sich für die Wahrung der Funktionen in einem größeren Bezugsraum ergeben.“ (Leitfaden zur FFH- Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau 2004). Im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung wird dagegen die Erheblichkeit der Verschlech- terung des Erhaltungszustands von Lebensräumen oder Arten im Hinblick auf die Bedeutung für das Gebiet und anhand des Beitrags des Gebiets für das gesamte Netz Natura 2000 beurteilt. „Die Erheblichkeit einer Beeinträchtigung ist somit gebietsabhängig und muss im Einzelfall begründet werden“ (NATURA 2000-GEBIETSMANAGEMENT). Nicht jede Flä- cheninanspruchnahme eines Lebensraumtyps muss daher z.B. grundsätzlich erheblich sein, sondern sie ist vor dem Hintergrund der schutzgebietsspezifischen Situation zu bewerten, also immer unter Beachtung der Bedeutung für das FFH-Gebiet und das gesamte Netz. Nachfolgend werden allgemeine Bewertungskriterien für die Beurteilung von Beeinträchti- gungen dargestellt. Bei der Festlegung von „Bagatellgrenzen“ (oder auch „Irrelevanzschwellen“) und von Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchti- gungen wurden berücksichtigt: (1) das Dokument Doc.Hab-04-03/03-rev.3 der EU-Kommission zu Artikel 17 der FFH-RL (EUROPEAN COMISSION 2005); (2) die Methodik-Leitlinien zur Erfüllung der Vorgaben des Art. 6 Abs. 3 und 4 der Habitat- Richtlinie 92/43/EWG (EU-KOM, GD UMWELT 2001);

(3) die Hinweise der EU-KOM, GD Umwelt „Natura 2000–Gebietsmanagement. Die Vorga- ben des Art. 6“ (2000); (4) die Ergebnisse des BfN FuE-Vorhabens „Ermittlung von erheblichen Beeinträchtigungen im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung“ (LAMBRECHT et al. 2007); (5) die Vorschläge der LANA (Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung) zu den „Anforderungen an die Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchti- gungen der Natura 2000-Gebiete gemäß § 34 BNatSchG im Rahmen einer FFH- Verträglichkeitsprüfung“ (2004/2005) sowie zu den „Berichtspflichten nach Art. 17 FFH- Richtlinie“ (2005);

(6) der „Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau“ (KÜSTER 2004). (7) das „Gutachten zur Durchführung von FFH-Verträglichkeitsprüfungen in Mecklenburg- Vorpommern“ (FROEHLICH & SPORBECK 2006); (8) der „Auslegungsleitfaden zu Art. 6 Abs. 4 der Habitat-Richtlinie 92/42/EWG“ der EU- KOM (2007). Ein direkter quantitativer Verlust von Lebensraumtyp- bzw. Habitatfläche ist auf jeden Fall zu vermeiden. Ist dieser innerhalb des Berichtszeitraums von sechs Jahren größer als 1 %

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der Gesamtfläche im Gebiet, werden die Beeinträchtigungen in der Regel als erheblich zu beurteilen sein. Ein solcher Verlust ohne Kohärenzausgleich steht im Widerspruch zu dem Verschlechterungsverbot der FFH-RL. Direkte Verluste unterhalb dieser „1 %-Schwelle“ sind gebiets- bis landesspezifisch zu prüfen. Sie können dann als unerheblich gelten, sofern sie - nicht in der Summe der Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Verursacher mehr als 1 % der Gesamtfläche des LRT innerhalb von 6 Jahren im Gebiet oder im Land betreffen (Kumulationswirkung) - keine prioritären Lebensraumtypen betreffen - keine LRT betreffen, die wiederherzustellen sind

- keine LRT betreffen, die landesweit hohe Flächenanteile im „ungünstigen“ Zustand auf- weisen oder nach dem Art. 17 Bericht europaweit im „ungünstigen“ Zustand sind - keine LRT betreffen mit einem sehr hohen Flächenanteil im Gebiet bezogen auf das Land und die Beeinträchtigungen einen landesweit „ungünstigen“ Zustand zur Folge ha- ben können. Im ersten und in den beiden letzten Fällen muss ein Verlust aus landes- bis europaweiter Sicht beurteilt werden. Bezogen auf absolute Größen sind die „Bagatellgrenzen“ nach LAMBRECHT (2007) anzuwenden. Die Beurteilung der „Schwelle“ zur Bestimmung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen des Erhaltungszustands (Qualitätsverlust) kann mit folgenden gebietsspezifischen Kriterien erfolgen: Generell ist davon auszugehen, dass Beeinträchtigungen, die

- zu einem „ungünstigen“ Erhaltungszustand auf Gebietsebene führen (mehr als 25 % der Gesamtfläche des Lebensraumtyps im Gebiet Bewertung: C), - eine Verschiebung der Einstufung von Haupt- und Unterkriterien um eine Wertstufe verursachen (zumindest dürfen die Beeinträchtigungen nicht zu einer Verschlechterung von einem der drei Hauptkriterien führen) erheblich sind. Solche Beeinträchtigungen ohne Kohärenzausgleich stehen im Widerspruch zum Verschlechterungsverbot der FFH-Richtlinie. Beeinträchtigungen unterhalb dieser „Schwelle“ sind im Einzelfall zu beurteilen. Die Erheb- lichkeit kann darüber hinaus vorliegen, sofern

- spezifische Strukturen und Funktionen beeinträchtigt werden (METHODIK-Leitlinien 2001). Solche „Schlüsselelemente“ (NATURA 2000-GEBIETSMANAGEMENT, 2000) können aus den Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes abgeleitet werden (ei- ne Verschlechterung kann bereits bei der Änderung der Bewertungsstufe von Unterkrite- rien auftreten); - Veränderungen innerhalb einer Wertstufe in den Bewertungsschemata verursacht wer- den (vgl. LAMBRECHT 2007).

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Unabhängig davon gelten die landesrechtlichen Eingriffs-/ Ausgleichsregelungen, d. h. er- hebliche Beeinträchtigungen von wiederherstellbaren LRT sind auszugleichen, erhebliche Beeinträchtigungen von nicht wiederherstellbaren sind zu ersetzen.

In folgender Tabelle sind die Kriterien zur gebietsspezifischen Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen dargestellt. In der ersten Spalte sind die LRT grau hinterlegt, für die gemäß Tabelle 16 eine besondere Bedeutung besteht.

Tabelle 28: Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen

EU-Code5 „Bagatellgrenze“ „Bagatellgrenze“ „Bagatellgrenze“ „1% Grenze“ des Erhaltungsziel Stufe 1 nach Stufe 2 nach Stufe 3 nach LRT im gesam- im Gebiet (LAMBRECHT (LAMBRECHT (LAMBRECHT ten FFH-Gebiet „Wiederherstel- 2007) in m² 2007) in m² 2007) in m² in m² lung“ 1150* 100 500 1.000 58 nein 1170 5.000 25.000 50.000 123.868 nein 1210 0 2.631 nein 1220 25 125 250 1.075 nein 1230 25 125 250 6.509 nein 1330 100 500 1.000 207 nein 2110 25 125 250 382 nein 2120 25 125 250 133 nein 2130* 25 125 250 266 ja 2160 0 695 nein 3150 100 500 1.000 493 nein 3160 0 93 nein 3260 100 500 1.000 21 nein 6210 50 250 500 20 ja 7140 25 125 250 19 nein 9130 250 1.250 2.500 2.229 nein 9180* 50 250 500 1.569 nein 91U0 25 125 250 65 nein

Liegt keine Schutzerklärung durch Rechtsakt für das FFH-Gebiet vor, ersetzen und ergänzen abgeschlossene Managementpläne mit differenzierten und aktualisierten Aussagen zu den Erhaltungszielen und zum Schutzzweck bei Prüfungen der Verträglichkeit von Plänen und Projekten die Angaben aus dem SDB. Aus den Managementplänen ergeben sich in diesen Fällen die Maßstäbe für die Verträglichkeit.

5 LRT, die gemäß Tabelle 16 bzw. gutachterlicher Einschätzung eine besonderer Bedeutung aufweisen, sind grau hinterlegt

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Vorhabenbezogene Prüfungen Nachfolgende, offiziell bisher nicht genehmigte Nutzung, bei der die Vorprüfung auf Verträg- lichkeit im Rahmen der Managementplanung aufgrund der Komplexität und der unzurei- chenden/ fehlenden Daten nicht möglich bzw. nicht sinnvoll ist, sollte einer FFH- Verträglichkeitsprüfungen unterzogen werden: Gleitschirmfliegen im Bereich der Steilküste bei Hafthagen

Die Steilküste bei Hafthagen wird seit einiger Zeit als "Absprungrampe" für Gleitschirmflieger genutzt. Eine entsprechende Genehmigung liegt dafür laut Auskunft der UNB LK Nordwest- mecklenburg nicht vor. Zahlen zur Frequentierung (Anzahl der Absprünge/ Zeiteinheit) konn- ten ebenfalls nicht ermittelt werden, jedoch dokumentieren Fotos im Netz, dass es sich nicht um Einzelaktivitäten handelt, sondern bei günstigem Flugwetter zahlreiche Gleitschirme unterwegs sind. Beworben wird diese Sportart im Internet (u.a. http://www.swingolf- boltenhagen.de/aktiv/gleitschirmfliegen/index.php). Die Aktivitäten finden in einem Teil des FFH-Gebietes statt, der als naturnah und auf Grund seiner relativen Unzugänglichkeit als wenig gestört einzustufen ist. Beeinträchtigungen der LRT 1230 (u.a. Eutrophierung, Forcie- rung von Küstenabbrüchen, Verlust wertvoller Vegetation), LRT 1220 (Eutrophierung, Verlust wertvoller Vegetation) sowie am Strand lagernder Seehunde oder Kegelrobben (optische, akustische Störwirkungen) können nicht ausgeschlossen werden. Der östliche Bereich des FFH-Gebietes gehört darüber hinaus zum EU-Vogelschutzgebiet DE 1934-401 "Wismar- bucht und Salzhaff". Erhebliche Beeinträchtigungen der Schutz- und Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes durch das Gleitschirmfliegen, vor allem durch optische Störwirkungen, können ebenfalls nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, so dass weiterführende Un- tersuchungen im Rahmen einer FFH-Verträglichkeitsuntersuchung erforderlich werden.

II.2 Maßnahmen

II.2.1 Erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen

Die aus naturschutzfachlicher Sicht erforderlichen Entwicklungsziele für LRT und Arten- Habitate wurden bereits im Kapitel I.4.3 zusammengestellt. Sie bilden die Grundlage für die festzulegenden gebietsbezogenen und räumlich verorteten Maßnahmen. Neben den zwin- gend erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen werden Entwicklungs- maßnahmen zur Verbesserung oder zur Neuschaffung von LRT oder Habitaten der Anhang II-Arten ausgewiesen (vgl. Abschnitt II.2.2). Grundsätzlich besteht für alle Lebensraumtypen nach Anhang I sowie für alle Habitate der Arten nach Anhang II der FFH-RL die Verpflichtung zum Erhalt. Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind nach § 33 BNatSchG unzulässig. Die Sicherung eines Großteils der LRT sowie der Habitate von Anhang II-Arten wird ebenfalls durch den Vollzug bestehender Rechtsvorschrif-

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ten (Biotopschutz nach § 20 NatSchAG M-V, Unterschutzstellung als Schutzgebiet gemäß §§ 23 bis 29 BNatSchG) ermöglicht. Darüber hinaus sind für bestimmte LRT und Arten- Habitate zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um einen Verlust bzw. eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes zu verhindern. Dabei handelt es sich um folgende Erhaltungsmaßnahmen: Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) - LRT 1150*

Zum Schutz des nur kleinflächig zum FFH-Gebiet gehörenden Dassower Sees, der dem LRT 1150* zuzuordnen ist, sowie für den Strandsee an der Teschower Spitze (beide Teilflächen = ungünstiger Erhaltungszustand), sind die Pufferstrukturen, die die Gewässer umgeben, zu erhalten. Eine Nutzungsintensivierung der unmittelbar angrenzenden Grünländer (u.a. Um- wandlung in Ackerland, Entwässerung) ist nicht zulässig. Die für den Dassower See durch das Bundesland Schleswig-Holstein festgelegten Nutzungseinschränkungen, zu denen ein Angel- sowie ein generelles Befahrungsverbot (mit Ausnahme Berufsfischerei und einheimi- sche Bootsanlieger - ausschließlich im Bereich der Fahrrinne) gehören, sollten auch künftig aufrecht erhalten werden. Riffe - LRT 1170 Das wichtigste Schutzziel zur Sicherung des günstigen Zustandes des LRT 1170 besteht im Erhalt der natürlichen Küstendynamik. Alle Maßnahmen, die zu einer Veränderung der Strö- mungsverhältnisse führen (u.a. Entnahme von marinen Sedimenten, Aufspülungen, Buhnen- und Molenbau) sind zu vermeiden. Der Eutrophierungsgrad der Ostsee ist trotz deutlicher Reduzierung der Stoffeinträge aus dem Einzugsgebiet nach wie vor zu hoch. Das trifft auch für das der Außenküste des FFH- Gebietes vorgelagerte Riff zu und widerspiegelt sich u.a. im reduzierten Artenspektrum. Während im westlichen Teil des FFH-Gebietes das Riff durch den Strand sowie daran an- grenzende, z.T. sehr breite, waldartige Gehölzsäume vor Direkteinträgen (Oberflächenab- fluss) von Nähr- und Schadstoffen aus der Landwirtschaft weitgehend geschützt ist, wird der Strand im östlichen Teil des FFH-Gebietes deutlich schmaler und an die Steilküste schließt teilweise unmittelbar intensiv genutzter Acker an. In diesen Bereichen ist in Abstimmung mit den Bewirtschaftern die Anlage von mindestens 10 m breiten Pufferstrukturen vorgesehen. Vorzugsweise sind blütenreiche Krautstreifen anzulegen, die in regelmäßigen Abständen gemäht werden, so dass ein kontinuierlicher Nährstoffentzug erfolgt. Alternativ ist auch die Anlage/ Erweiterung von Gehölzstrukturen möglich. Mineralische Düngung, der Einsatz von Gülle, Klärschlämmen sowie Pflanzenschutzmitteln im Bereich dieser Pufferstreifen ist nicht zulässig. Einjährige Spülsäume - LRT 1210 Die Herausbildung Einjähriger Spülsäume ist primär an eine natürliche Küstendynamik ge- bunden. Somit sind Maßnahmen, die sie beeinflussen (vgl. LRT 1170), zu vermeiden. Darü- ber hinaus ist das zeitweise auf dem Strandwall abgelagerte organische Material (vor allem Großalgen, Seegras, Muscheln etc.) weitestgehend zu belassen, da es das Keimbett für die

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überwiegend einjährigen Pflanzenarten des Spülsaumes bildet. Eine mechanische Beräumung/ Säuberung des gesamten Strandwalles im westlichen Teil des FFH-Gebietes, die nicht nur zur vollständigen Beseitigung des Spülgutes sondern auch zum Verlust der bereits gekeimten und aufgelaufenen Pflanzen führen würde, ist nicht zulässig. Mehrjährige Vegetation der Kiesstrände - LRT 1220 Zum Erhalt des LRT 1220 ist, wie bei allen anderen Küsten-LRT auch, die Sicherung der natürlichen Küstendynamik erforderlich. Nur wenn gelegentliche Hochwasserereignisse weit genug an den Strand bis zum Dünen- bzw. Klifffuß reichen und dort Angespültes ablagern, ist eine ausreichende Nährstoffversorgung und somit die Entwicklung von Vegetation mög- lich. Vorkommen des LRT 1220 konzentrieren sich auf den Strandwall unterhalb der Steil- küste im mittleren und vor allem östlichen Teil des FFH-Gebietes (TF 1220-6003-B). Hier sollte eine Intensivierung der Strandnutzung vermieden werden, was schon dadurch unter- stützt werden kann, dass im Bereich der Steilküste die Errichtung weiterer Strandzugänge nicht zugelassen wird. Aktuell liegen die Zugänge sehr weit auseinander und der Strand ist geröllreich und schwer zugänglich. Weite Wege mit Strandgepäck werden so kaum zurück- gelegt. Der (durch die Riffstrukturen im Flachwasser ohnehin eingeschränkte) Badebetrieb sollte sich weiterhin auf einen geringen Radius um die Zugänge konzentrieren. Im Strandabschnitt zwischen Rosenhagen und Harkenbekniederung haben sich unterhalb des Kliffs Arten des LRT 1220 angesiedelt (TF 1220-6002-B). Zu ihrem Schutz sind das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fest installierter Spielflächen ebenso zu unterlassen wie das Befahren des Strandes mit Kfz zur (mobilen) Strandversorgung. Das Reiten am Strand ist hier nicht zulässig. Die Festlegungen sind in die Strandsatzung der Stadt Dassow zu übernehmen. Eine Teilfläche des LRT 1220 befindet sich am Traveufer südwestlich der Kleinen Holzwiek (TF 1220-0001-B). Dieser Bereich ist Teil des NSG Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer", so dass hier die Festlegungen des § 4 der NSG-VO zu beachten sind. Es ist u.a. verboten, das NSG außerhalb der gekennzeichneten Wege zu betreten, zu lagern, zu zelten oder zu baden. Atlantik-Felsküsten und Ostsee-Fels- und Steil-Küsten mit Vegetation - LRT 1230 Voraussetzung für den Erhalt des hervorragenden Zustandes des LRT 1230 ist in erster Linie der Erhalt der natürlichen Küstendynamik. Erschließungsmaßnahmen, die in die Mor- phologie Steilküsten eingreifen, wie die Anlage neuer Zugänge oder Maßnahmen zur Siche- rung der Steilküste, sind zu unterlassen. Für alle Steilküstenabschnitte entlang der Untertrave (TF 1230-001-C bis 1230-006-C), entlang des Dassower Sees (TF 1230-007-C bis 1230-015-C) sowie für den Steilküstenab- schnitt zwischen Rosenhagen und Harkenbäkmündung (TF 1230-016-B) sind die Festlegun- gen, insbesondere der § 4 der jeweiligen NSG-VO Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer", Nr. 143 "Uferzone Dassower See" sowie Nr. 144 "Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung" zu beachten.

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Der Steilküstenabschnitt entlang des Brooker Waldes (TF 1230-017-B) ist Bestandteil des gleichnamigen NSG Nr. 024. In der noch zu erarbeitenden Schutzgebietsverordnung sind Verhaltensmaßgaben in Bezug auf diesen Bereich klar zu regeln. Die Anlage von Strandzu- gängen und das Betreten des Steilufers sind durch entsprechende Festlegungen auszu- schließen. Im Bereich Hafthagen wird die Steilküste aktuell als Startrampe für das Gleitschirmfliegen genutzt. Eine offizielle Genehmigung seitens der zuständigen Naturschutzbehörden liegt nicht vor. Solange die Unbedenklichkeit dieser Nutzung nicht im Rahmen einer FFH- Verträglichkeitsprüfung nachgewiesen wird, ist die Ausübung dieser Sportart aus natur- schutzfachlicher Sicht unzulässig. Atlantische Salzwiesen - LRT 1330 Der Erhalt der wenigen Salzwiesenstandorte im FFH-Gebiet DE 2031-301 ist an die gele- gentliche Überflutung der Standorte durch das Brackwasser der Trave bzw. des Dassower Sees gebunden. Maßnahmen, die diese Dynamik unterbinden bzw. einschränken, sind unzulässig.

Für den einzigen natürlichen Salzwiesenstandort im Uferbereich der Untertrave gelten die Festlegungen der NSG-VO Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer", ein Betreten des Standortes ist nicht zulässig.

Zum Erhalt der beiden nutzungsabhängigen Salzgrünlandstandorte an der Volksdorfer Spit- ze bzw. südwestlich von Benckendorf ist bis zur Etablierung einer dauerhaften extensiven Nutzung (vgl. Abschnitt II.2.2) eine Mindestpflege erforderlich, die der Offenhaltung beider Standorte dient und eine weitere Ruderalisierung verhindert. Dazu ist die Biomasse in re- gelmäßigen Abständen zu ernten und die Flächen sind zu beräumen. Ältere Gehölzgruppen im Bereich der Teilfläche 1330-003-C sind dabei zu erhalten. Junge, durch die mehrjährige Auflassung massiv aufkommende Gehölze sind jedoch in vorheriger Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde zu entfernen. Die Gräben mit Verbindung zum Dassower See sind so offen zu halten, dass das Brackwasser bei entsprechenden Wasserständen ungehindert in das Salzgrünland vordringen kann. Primärdünen - LRT 2110; Weißdünen mit Strandhafer Ammophila arenaria - LRT 2120 Grundlage für die Bildung der Primär- und Weißdünen ist neben dem Vorhandensein von lockerem Sand der ungehinderte Einfluss des Windes, der den Sand an kleinen Hindernis- sen anhäuft. Veränderungen der Küstendynamik sowie Beeinträchtigungen des Strandwalles durch Verdichtung, Planieren, Aufschüttung, Überbauung und Bepflanzung sind zum Erhalt der LRT 2110 und 2120 somit unzulässig. Auf das Aufstellen von Strandkörben ist im FFH- Gebiet zu verzichten. Als vertikale Strukturen bremsen sie in erheblichem Maß den Wind ab und verändern das natürliche Strandrelief. Sie führen zur Verdichtung des Sandes und be- schädigen die empfindliche Vegetation der Primärdünen. Aus diesem Grund sollte auch auf die Einrichtung fester Spielfelder und eine mobile Strandversorgung mit Kfz verzichtet wer- den. Das Reiten am Strand ist nur in der Gemeinde Dassow und hier nur entlang des

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Strandzugangs 3 bis zur Wasserlinie und zurück zulässig. Keinesfalls sollte diese Freizeit- nutzung am Strand ausgedehnt werden. Die Festlegungen sind in die Strandsatzung der Stadt Dassow zu übernehmen.

Strandzugänge sind im FFH-Gebiet deutlich zu kennzeichnen und sollten mit Holzbohlen o.ä. befestigt werden. Strandbesucher bevorzugen eher festen Untergrund zum Transport der Strandausrüstung und vermeiden es, im lockeren Sand zu gehen. Wenn der Zugang jedoch nicht verfestigt ist, wird schnell auf bewachsene Dünen ausgewichen, da der Untergrund durch die Durchwurzelung fester und besser begehbar ist. Das führt zwangsläufig zur Ver- dichtung, mechanischen Beschädigung sowie Ruderalisierung der empfindlichen Standorte und muss daher verhindert werden. An den Strandzugängen sollten Orientierungsschilder aufgestellt werden, aus denen hervor- geht, in welcher Entfernung sich der nächste Strandzugang befindet. Das ist vor allem für den mittleren und östlichen Teil des FFH-Gebietes bedeutungsvoll, da die Abstände zwi- schen den einzelnen Zugängen recht groß sind. Sofern die Weißdünen im FFH-Gebiet noch nicht eingezäunt sind, sollte das geschehen. Die Spanndrahtzäune stellen zwar keinen wirksamen Betretungsschutz dar, da sie leicht über- wunden werden können. Sie sind jedoch eine optische Begrenzung, die dem Besucher signalisiert, dass ein Weitergehen nicht erwünscht ist.

Alle Festlegungen, die dem Schutz der Primär- und Weißdünen dienen, sind in die Strand- satzung der Stadt Dassow zu übernehmen. Positive Synergien ergeben sich dadurch auch für die LRT 1210, 1220, 2130* und 2160. Festliegende Küstendünen mit Krautiger Vegetation (Graudünen) - LRT 2130* Die Graudünen weisen im FFH-Gebiet DE 2031-301 einen ungünstigen Erhaltungszustand auf, der vor allem in der z. T. massiven Gehölzsukzession sowie der zunehmenden Ruder- alisierung begründet ist. Es sind kurzfristig Maßnahmen erforderlich, den LRT-typischen Charakter der entsprechenden Standorte zu erhalten. Dazu gehört, wie bei allen anderen Dünen- sowie Strand-LRT die Sicherung der natürlichen Küstendynamik (vgl. LRT 2110, 2120). Die bestehenden, z.T. defekten Umzäunungen sind zu erhalten und zu sanieren. Durch Bereitstellung von ausreichenden Toilettenkapazitäten an den Strandzugängen ist die Entwertung der Graudünen (sowie der Sanddorngebüsche - LRT 2160) als Abort einzudäm- men. Die langfristige Erhaltung des LRT 2130* wird nur über die Umsetzung eines kontinuierlichen Pflegeregimes möglich sein (vgl. Ausführungen im Abschnitt "Wiederherstellungsmaßnah- men"). Bis diese Maßnahmen zum Tragen kommen, ist die bisherige, in größeren Abständen erfolgte Pflege durch gelegentliche Mahd/ Beweidung (Schafe/ Ziegen) und gezielte Gehölzrücknahme der Standorte weiterhin abzusichern. Die entnommene Biomasse ist aus den Graudünen zu entfernen.

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Dünen mit Hippophae rhamnoides - LRT 2160 Neben dem Schutz der mit Sanddorn bewachsenen Dünen insbesondere durch Sicherung der natürlichen Küstendynamik ist dafür Sorge zu tragen, dass sie nicht durch Tritt und Abla- gerung von Unrat/ Fäkalien weiter entwertet werden (vgl. LRT 2110, 2120, 2130*). Für die meisten Sanddorngebüsche gilt ohnehin ein im § 4 der NSG-VO des NSG Nr. 144 "Küsten- landschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung" festgesetztes Betre- tungsverbot (ausgenommen sind offizielle Strandzugänge). In einigen Teilflächen des LRT breiten sich die Spätblühende Traubenkirsche und Kartoffel-Rose aus. Diese Entwicklung ist weiter zu beobachten, um sie ggf. bei weiterer invasiver Verbreitung durch gezielte Entnah- me zu beseitigen. Natürliche eutrophe Seen - LTR 3150 Für den LRT 3150, der sich auf Gebietsebene in einem ungünstigen Erhaltungszustand befindet, sind neben der Sicherung der Wasserstände und der extensiv genutzten Einzugs- gebiete folgende zusätzliche Erhaltungsmaßnahmen erforderlich:

- Gehölzentnahme im Bereich eines vollständig beschatteten Weihers (TF 3150-005-C) am Ufer des Dassower Sees südwestlich von Volksdorf

- Entschlammung/ Vertiefung eines massiv verlandenden und verschilften Weihers (TF 3150-008-B) westlich des Brooker Waldes

- Anlage eines ca. 10 m breiten Pufferstreifens zum intensiv genutzten Acker entlang der Südseite eines Weihers (Teilfläche 3150-010-C) am Westrand des Brooker Waldes Dystrophe Seen und Teiche - LRT 3160

Das einzige Stillgewässer des LRT 3160 des FFH-Gebietes DE 2031-301 im Tunnelgrund- moor weist aktuell einen günstigen Erhaltungszustand auf, der zu sichern ist. Aufgrund der Empfindlichkeit gegenüber Nährstoffeinträgen besitzt der Erhalt der extensiv genutzten Einzugsgebiete (Wälder/ Forste) oberste Priorität. Das Moorgewässer im Tunnelgrundmoor (TF 3160-001-B) befindet sich innerhalb des NSG Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer". Festlegungen gemäß § 4 der NSG-VO, die dem Schutz der Gewässer dienen, sind zwingend einzuhalten. Dazu gehören vor allem das Verbot, das Gewässer und angrenzende Ufer zu ändern und Maßnahmen durchzuführen, die die Was- serversorgung bzw. die die physikalische/ chemische Beschaffenheit des Gewässers beein- trächtigen. Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion - LRT 3260

Zur Sicherung des günstigen Erhaltungszustandes der Stepenitzmündung, der einzigen Teilfläche des LRT 3260 im FFH-Gebiet DE 2031-301, sind die bestehenden Nutzungsein- schränkungen aufrecht zu erhalten (vgl. LRT 1150* - Dassower See).

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Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien - LRT 6210 Neben dem Schutz des Kalk-Trockenrasens, der sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 in einem ungünstigen Zustand befindet, ist zum Erhalt des einzigen Standortes am Traveufer westlich von Teschow bis zur Etablierung einer kontinuierlichen extensiven Nutzung die Fortführung der regelmäßigen Gehölzrücknahme erforderlich. Vorhandene Pufferstrukturen zu angren- zenden, intensiven Nutzungen sind zu sichern. Der Gehölzschnitt ist zu entfernen, um eine Eutrophierung des Standortes zu vermeiden. Übergangs- und Schwingrasenmoore - LRT 7140 Zum Erhalt der mesotroph-sauren Zwischenmoore im FFH-Gebiet DE 2031-301 sind die vergleichsweise hohen Grundwasserstände sowie das angrenzende extensiv genutzte Ein- zugsgebiet beider Standorte zu sichern. Für das Tunnelgrundmoor (TF 7140-001-C), das sich im NSG Nr. 242 "Selmsdorfer Traveufer" befindet, sind Festlegungen zum Schutz in der NSG-VO getroffen, die zwingend einzuhalten sind (vgl. Schutzmaßnahmen zu LRT 3160). Fischotter - EU-Code 1355 Über den Schutz der Fischotterhabitate hinaus, die sich im FFH-Gebiet DE 2031-301 in einem hervorragenden Erhaltungszustand befinden, sind folgende zusätzlichen Erhaltungs- maßnahmen erforderlich:

- Im Bereich der Stepenitzmündung (TF 1330-014-C) sind weiterhin ausschließlich ottersichere Fischreusen einzusetzen.

- An der K 45 zwischen Priwall und Dassow ist beidseits, kurz vor den Pötenitzer Strand- wiesen, ein Hinweisschild "Otterquerung" aufzustellen. Weitergehende Maßnahmen sind umzusetzen, wenn sich die Verkehrsdichte gegenüber dem aktuellen Zustand erhöht. Bauchige Windelschnecke - EU-Code 1016 Die Habitate der Bauchigen Windelschnecke, die sich aktuell in einem hervorragenden Er- haltungszustand befinden, sind durch den Schutz der Röhrichte/ Riede einschließlich der angrenzenden Pufferstrukturen zu erhalten. Da es sich um weitgehend nutzungsunabhängi- ge Standorte handelt, sind zum Erhalt keine weiteren Pflege-/ Nutzungsmaßnahmen not- wendig. Schmale Windelschnecke - EU-Code 1014 Die hervorragend ausgeprägten Habitate der Schmalen Windelschnecke im Bereich der Steilküste (TF 1014-001-A, 1014-002-A) sind zu sichern, indem sie der natürlichen Dynamik und Entwicklung überlassen werden. Zum langfristigen Erhalt der Teilfläche 1014-003-B am Nordostrand des Brooker Waldes ist neben dem Schutz des Standortes eine gelegentliche Mahd mit Entfernung der Biomasse erforderlich, so dass eine Verbuschung/ Verfilzung des Bestandes vermieden wird.

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Wiederherstellungsmaßnahmen

Die Notwendigkeit zur Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen ergibt sich im FFH- Gebiet DE 2031-301 für die LRT 2130* sowie 6210, die zum Erhalt eine standortangepasste Pflege erfordern. Die Verschlechterung des Erhaltungszustandes beider LRT innerhalb des Referenzzeitraumes steht in ursächlichem Zusammenhang mit einer zu geringen Pflegein- tensität, die dazu geführt hat, dass sich die LRT-Fläche im Vergleich zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung verringert hat (LRT 2130* und LRT 6210) bzw. dass es zu einer qualitativen Verschlechterung gekommen ist (LRT 6210). Folgende Maßnahmen sind erforderlich: Festliegende Küstendünen mit Krautiger Vegetation (Graudünen) - LRT 2130*

Graudünen unterliegen wie alle anderen Dünenformen einer kontinuierlichen Dynamik. Durch den Einfluss von Wind und gelegentlichen Salzwassereinbrüchen werden sie immer wieder auf natürliche Weise gestört. Sukzessionsprozesse, die letztendlich mit der Ansied- lung von Gehölzen bis zur Bewaldung und mit einer Zunahme der Trophie einhergehen, werden unterbrochen bzw. laufen nur sehr langsam ab. Graudünen benötigen daher übli- cherweise keine Pflege zur Offenhaltung.

Wenn allerdings der Einfluss des Windes durch Gehölze gebremst wird und dazu die Nähr- stoffbelastung (sowohl durch atmosphärische als auch durch lokale Einträge) vergleichswei- se hoch ist, siedeln sich auf den Graudünen sehr schnell Gehölze und LRT-untypische Ruderalarten an und führen zu einer Entwertung der aus ökologischer Sicht wertvollen Stan- dorte bis hin zum LRT-Verlust. Unter solchen Bedingungen ist ein langfristiger Erhalt der Graudünen nur über Pflegemaßnahmen (Gehölzrücknahme, Entfernung der Biomasse) möglich. Im FFH-Gebiet DE 2031-301 sind die Voraussetzungen für eine "ungestörte" Dünenentwick- lung vergleichsweise ungünstig. Zum einen ist der Einfluss der dominierenden Westwinde durch die geschützte Lage in der Lübecker Bucht gemindert. Andererseits hat der windab- bremsende Gehölzanteil seit Anfang der 1990-er Jahre deutlich zugenommen, weil seitdem Entbuschungsmaßnahmen zur Grenzsicherung nicht mehr erforderlich sind. Hinzu kommen die hohe atmosphärische Stickstoff-(grund)-belastung sowie Nährstoffeinträge und Boden- verdichtung durch die touristische Nutzung. Daher erfolgt mehr oder weniger regelmäßig auf Graudünen bei Pötenitz und Barendorf (TF 2130-001-B, 2130-0023-C, -2130-004C, 2130- 005-C) eine Pflege durch Mahd oder Beweidung durch Schafe. In dieses Pflegemanagement wurden ehemalige LRT-Teilflächen westlich und östlich der Harkenbäkniederung nicht ein- bezogen, so dass es hier in den vergangenen Jahren durch massive Ausbreitung von Ge- hölzen und standortuntypischen Hochstauden zu einem Verlust an LRT-Fläche gekommen ist. Für diese Verlustflächen ist die Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen erforder- lich. Die unterschiedliche Reaktion seltener, charakteristischer Arten der Pflegestandorte auf identische Maßnahmen zur Offenhaltung zeigt, dass die aktuelle Größe der Graudünenflä- che für eine nachhaltige Erhaltung zu klein ist, da sie im räumlichen und zeitlichen Rahmen nicht ausreichend ökologische Nischen für die derzeit noch vorgefundene typische Flora bereithält (vgl. BRAUN 2014).

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Um die Wiederherstellung ehemaliger Graudünenstandorte und die daran anschließende Pflege zielgerichtet und mit dem geringstmöglichen Aufwand umzusetzen, gleichzeitig aber auch das vielfältige Artenspektrum der Graudünen zu erhalten und zu entwickeln, sollte vor Umsetzung der Maßnahmen ein Pflegeplan erarbeitet werden, der alle (potenziellen) Dünen- LRT des FFH-Gebietes in ihrer Gesamtheit einbezieht. Dabei ist vor allem Folgendes her- auszuarbeiten:

- Unter welchen Voraussetzungen und in welchen Bereichen des FFH-Gebietes lassen sich zusätzlich zu den vorhandenen und nur noch durch Pflege zu erhaltenden Graudü- nenstandorten weitere, langfristig stabile Teilflächen des LRT 2130* entwickeln?

- Welche Pflegemaßnahmen sind wo und mit welchem zeitlichen Abstand umzusetzen (Gehölzrücknahme, Mahd, Beweidung durch Schafe bzw. Ziegen, gezielter Oberboden- abtrag in Bereichen mit dominanten Landreitgras-Vorkommen)?

- Welche alternative Pflegemethoden gibt es? - Wie kann der Dünenschutz optimiert werden? Die aktuelle Erfassung der Dünen-LRT macht das massive Vordringen des Sanddorns im FFH-Gebiet deutlich. Die Gehölzart ist bereits in den Primär- und Weißdünen verbreitet und nimmt auf den Graudünenstandorten massiv zu. Teilweise sind Sanddorngebüsche den Graudünenstandorten wasserseits vorgelagert und bremsen den Wind ab. Die Alterung derart geschützter Flächen läuft noch intensiver ab, als auf exponierten Standorten. Da dem Erhalt und der Entwicklung des prioritären LRT 2130 besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist, sein Fortbestand aber immer stärker durch die Ausbreitung von Dünengebüschen ge- fährdet wird, ist im Pflegeplan auch die gezielte Rücknahme von Teilflächen des LRT 2160 in die Überlegungen einzubeziehen, wenn dadurch die Neuentwicklung von Graudünen ermög- licht wird. Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien - LRT 6210 Zur Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes ist im Bereich des Steilhanges am Traveufer westlich von Teschow nach Ersteinrichtung, verbunden mit Gehölzrücknahme und ggf. Mahd, eine dauerhafte Beweidung mit Schafen/ Ziegen abzusichern. In die Bewei- dung sind unter Berücksichtigung des erhaltenswerten Gehölzbestandes weitere potenzielle Kalk-Trockenrasenstandorte südlich der noch vorhandenen Teilfläche einzubeziehen, so die ehemaligen (ruderalisierten) Halbtrockenrasenstandorte mit den Biotop-Nr. 0403-232B4002 und -4003 sowie 0403-241B4027 (Ersterhebung der gesetzlich geschützten Biotope Ende der 1990-er Jahre). Ebenso in die Beweidung integriert werden sollte das aufgelassene Grünland oberhalb des Kliffs (Feldblock-ID: DEMVLI082BD10108). Auch hier waren zum Zeitpunkt der Ersterfassung u.a. mit Echtem Wiesenhafer und Kleiner Pimpinelle noch Arten der Halbtrockenrasen (Biotop-Nr. 0403-223B4019) verbreitet. In folgender Tabelle und in der Karte 3 sind teilflächenbezogen alle erforderlichen Maßnah- men zum Erhalt, zur Wiederherstellung bzw. zur Entwicklung (vgl. Abschnitt II.2.2) zusam- menfassend dargestellt.

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Die kartografische Darstellung der Maßnahmen erfolgt in der Karte 3. Bei Teilflächen, auf denen mehrere Teilmaßnahmen geplant sind, wird nur die zur Erhaltung/ Entwicklung/ Wie- derherstellung der Teilfläche erforderliche Hauptmaßnahme flächig dargestellt, so dass die Karte immer im Zusammenhang mit der Tabelle 29 zu lesen ist. Die dargestellten Maßnahmen dienen der Umsetzung der Erhaltungsziele. Sie sind fachlich geeignet und im Rahmen der Managementplanung mit den Betroffenen vorabgestimmt. Durch die Darstellung im Plan werden öffentlich-rechtliche Zulassungsvoraussetzungen und privatrechtliche Zustimmungen nicht ersetzt.

Darstellung möglicher Konflikte zwischen den Habitatansprüchen der Vogelarten des EU-Vogelschutzgebietes DE 2031-471 und den Erhaltungs- und Wiederherstellungs- maßnahmen im FFH-Gebiet DE 2031-301

Die Uferzone des Dassower Sees sowie die östliche Uferseite der Pötenitzer Wiek gehören zum EU-Vogelschutzgebiet DE 2031-471 "Feldmark und Uferzone an Untertrave und Dassower See". Entsprechend der Aufgabenstellung erfolgte für den Überlagerungsbereich des EU-Vogelschutzgebietes mit dem FFH-Gebiet DE 2031-301 keine Abgrenzung und Bewertung der der Habitate von Brut- und Rastvögeln. In der Tabelle 15 wurde jedoch auf Grundlage der Biotopausstattung eingeschätzt, welche Arten des EU-Vogelschutzgebietes Habitate im FFH-Gebiete aufweisen können. Auf dieser Basis ist nun zu prüfen, ob sich aus den Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Wie- derherstellung von LRT- und Artenhabitaten ggf. Konflikte für die relevanten Vogelarten ergeben. Der Großteil der geplanten Maßnahmen im Überschneidungsbereich entlang des Dassower Sees und der Pötenitzer Wiek sind reine Schutzmaßnahmen und dienen dem Erhalt des aktuellen Zustandes der LRT und Habitate der Anhang II-Arten. Damit wird auch ihre Habitatfunktion für die Vogelarten gesichert. Auf drei Teilflächen der LRT 1330 und 3150 sind zum Erhalt der Standorte Pflegemaßnah- men erforderlich, die zum (kleinflächigen) Verlust von Habitatstrukturen der Vogelarten Rohrweihe, Neuntöter und Sperbergrasmücke führt: LRT 1330

- Zum Erhalt des Salzgrünlandes auf Gebietsebene ist im Bereich der TF 1330-002-C die Beseitigung von schütter ausgeprägtem Brackwasserröhricht erforderlich, das potenziell Habitat der Rohrweihe ist.

- Auf der Teilfläche 1330-003-C ist partiell eine Entnahme junger Gehölze erforderlich, um die fortschreitende Sukzession einzudämmen und beweidungsfähige Flächen zu entwi- ckeln. Dadurch gehen jedoch potenzielle Habitate für Sperbergrasmücke und Neuntöter verloren.

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Einschätzung: Aus gutachterlicher Sicht ist dem Erhalt des LRT 1330 der Vorrang zu ge- ben. Wenn die Pflegemaßnahmen nicht erfolgen, wird es mittelfristig zu einem fast vollstän- digen Verlust des LRT 1330 (mit Ausnahme einer 0,01 ha großen natürlichen Salzwiese an der Trave) im FFH-Gebiet DE 2031-301 kommen. Es werden vor allem junge Gehölze ent- fernt, etablierte flächige Gehölzgruppen werden weitestgehend erhalten. Zudem können sich auf dem angrenzenden ehemaligen Kolonnenweg, der nicht mehr offen gehalten wird, Ge- hölze entwickeln, die den genannten Vogelarten als Ausweichhabitate dienen. Das sich entwickelnde Salzgrünland ist darüber hinaus ein bedeutsames Nahrungshabitat für Rohr- weihe, Neuntöter und Sperbergrasmücke. LRT 3150

- Der Weiher am Ufer des Dassower Sees zwischen Volksdorf und Benckendorf (TF 3150- 005-C) steht durch massive Gebüschansiedlung kurz vor dem Verlanden. In wenigen Jahren ist aller Voraussicht nach eine Zuordnung zum LRT 3150 nicht mehr möglich, wenn die Gehölze nicht entfernt werden. Dadurch gehen jedoch potenzielle Habitate für Sperbergrasmücke und Neuntöter verloren. Einschätzung: Aus gutachterlicher Sicht ist dem Erhalt der Teilfläche des LRT 3150 der Vorrang zu geben, da es sonst zum Erlöschen dieses Standortes kommt. In der unmittelba- ren Umgebung breiten sich auf dem nunmehr aufgelassenen Kolonnenstreifen entlang des Dassower Sees immer mehr Gehölze aus, so dass in ausreichendem Maße Ausweichmög- lichkeiten vorhanden sind.

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Tabelle 29: Zusammenstellung der Maßnahmen lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Lebensraumtypen nach Anhang I LRT 1150* 001_1 Schutz des Strandsees durch: S Strandsee an der R6 UNB LK 1150* C => B - Teschower Spitze (TF NWM - Erhalt des Wasserstandes und der 1355 Erhalt A extensiv genutzten angrenzenden Flä- 1150-001-C) chen - Erhalt der natürlichen Küstendynamik - Sicherung gelegentlicher Brackwasser- einbrüche aus dem Dassower See 001_2 Optimierung des Wasserhaushaltes vE A4 StALU WM F1 002_1 Schutz des Dassower Sees durch: S Dassower See im R6 UNB LK 1150* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik; Mündungsbereich der NWM 1355 Erhalt A Sicherung des Brackwassereinstroms Stepenitz (TF 1150- aus der Pötenitzer Wiek 002-C) - Erhalt der extensiv genutzten angren- zenden Flächen - Erhalt der Befahrensbeschränkungen 002_2 Umsetzung der WRRL-Maßnahmen zur vE A1, A4 StALU WM F1 Verbesserung der Gewässergüte der in den Wasser- Dassower See mündenden Fließgewässer: wirtschaft - Prüfung möglicher Belastungsquellen (Zuläufe, Dräne) im Bereich der Stepenitz - Anlage von Gewässerrandstreifen; Rückverlegung in den ursprünglichen

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Bachverlauf, angepasste Gewässerun- terhaltung von Abschnitten des Grabens aus Selmsdorf - Anlage von Gewässerrandstreifen, Anregen der Eigendynamik, Rückbau/ Optimierung von Querbauwerken, Ein- richtung eines Gewässerentwicklungs- raumes, angepasste Gewässerunterhal- tung im Bereich von Abschnitten des Baches aus Dassow 003_1 Schutz des Strandsees durch: S Strandsee am Ufer R6 UNB LK 1150* C => B - Erhalt der natürlichen Küstendynamik der Trave östlich der NWM Großen Holzwiek (TF 1355 Erhalt A - Erhalt der extensiv genutzten angren- 1150-003-C) zenden Flächen LRT 1170 004_1 Schutz des Riffs durch: S Küstenabschnitt R6 UNB LK 1170 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik zwischen Barendorf NWM und Groß Schwansee 1355 Erhalt A - Erhalt des extensiv genutzten Flächen (TF 1170-001-B) im FFH-Gebiet 005_1 Schutz des Riffs durch: S Küstenabschnitt R6 UNB LK 1170 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik nördlich Rosenhagen NWM (TF 1170-002-B) 1355 Erhalt A - Erhalt des extensiv genutzten Flächen im FFH-Gebiet 006_1 Schutz des Riffs durch: S Küstenabschnitt R6 UNB LK 1170 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik zwischen Brook und NWM Warnkenhagen (TF - Erhalt des extensiv genutzten Flächen 1170-003-B) im FFH-Gebiet

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 007_1 Schutz des Riffs durch: S Küstenabschnitt R6 UNB LK 1170 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik zwischen Groß NWM Schwansee und 1230 Erhalt A - Erhalt des extensiv genutzten Flächen Großklützhöved (TF 1355 Erhalt A im FFH-Gebiet 1170-004-B) 008_1 Verbreiterung von Pufferstrukturen oberhalb P unmittelbar an die V1 StALU WM 1170 Erhalt B F5 der Steilküste und Erhaltung durch Pflege Steilküste angren- Landnutzer (gelegentliche Mahd, Entfernung der Bio- zende Ackerflächen masse) zwischen Hafthagen und Großklützhöved Feldblock-ID: DEMVLI071CD40002 DEMVLI071CD30021 DEMVLI071CD30018 009_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S Grünland entlang R6, A5, V1 UNB LK 1170 Erhalt B F4 sungsstadien, keine Intensivierung einer entwässerten NWM Niederung westlich Landnutzer und nordwestlich von Hafthagen Feldblock-ID: DEMVLI071CD30010 010_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S aufgelassenes R6, A5 UNB LK 1170 Erhalt B - sungsstadien, keine Intensivierung Grünland entlang der NWM 1230 Erhalt A Steilküste nordwest- Landnutzer lich von Hafthagen Feldblock-ID: DEMVLI071CD30009

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) LRT 1210 011_1 Schutz der einjährigen Spülsäume durch: S Einjähriger Spülsaum R6 UNB LK 1210 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik zwischen Priwall und NWM Rosenhagen (TF Gemeinde - Erhalt des angespülten Materials - keine 1210-001-B) mechanisierte Strandberäumung Dassow

012_1 - Schutz der einjährigen Spülsäume S Einjähriger Spülsaum R6 UNB LK 1210 Erhalt B - durch: westlich der Harken- NWM - Erhalt der Küstendynamik bäkniederung (TF Gemeinde 1210-002-B) - Erhalt des angespülten Materials - keine Dassow mechanisierte Strandberäumung

013_1 - Schutz der einjährigen Spülsäume S Einjähriger Spülsaum R6 UNB LK 1210 Erhalt B - durch: östlich der Harken- NWM - Erhalt der Küstendynamik bäkniederung bis Gemeinde westlich Groß - Erhalt des angespülten Materials - keine Dassow, Schwansee (TF Kalkhorst mechanisierte Strandberäumung 1210-003-B) 014_1 Schutz der einjährigen Spülsäume durch: S Einjähriger Spülsaum R6 UNB LK 1210 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik unterhalb des NWM Brooker Waldes (TF Gemeinde - Erhalt des angespülten Materials - keine 1210-004-B) mechanisierte Strandberäumung Kalhorst 014_2 Besucherlenkung und Nutzungseinschrän- wE V2 StALU WM 1220 Erhalt B - kungen im Bereich ausgewählter Strandab- Gemeinde schnitte Kalkhorst 2110 C => B

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 015_1 Schutz der einjährigen Spülsäume durch: S Einjähriger Spülsaum R6 UNB LK 1210 Erhalt B - - Erhalt der Küstendynamik im Abschnitt östlich NWM 1220 Erhalt B des Brooker Waldes Gemeinde - Erhalt des angespülten Materials - keine bis Großklützhöved mechanisierte Strandberäumung Kalkhorst, (TF 1210-005-B) Stadt Bolten- hagen, Klütz

015_2 Besucherlenkung und Nutzungseinschrän- wE V2 StALU WM - kungen im Bereich ausgewählter Strandab- Gemeinde schnitte Kalkhorst, Stadt Bolten- hagen, Klütz LRT 1220 016_1 Schutz der mehrjährigen Vegetation der S Strandwall an der R6 UNB LK 1220 Erhalt B - Kiesstrände durch: Trave im Bereich der NWM - Erhalt der Küstendynamik Kleinen Holzwiek (TF1220-001-B) - Erhalt des angespülten und von der Steilküste abgebrochenen Materials - Erhalt der Substratdiversität (keine Sedimententnahme bzw. Aufschüttung) - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO NSG 242 in Bezug auf die Strandnutzung 017_1 Schutz der mehrjährigen Vegetation der S Strandwall westlich R6, A2 UNB LK 1220 Erhalt B - Kiesstrände durch: der Harkenbäk- NWM - Erhalt der Küstendynamik niederung (TF 1220- Gemeinde

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) - Erhalt des angespülten und von der 002-B) Dassow Steilküste abgebrochenen Materials - Erhalt der Substratdiversität (keine Sedimententnahme bzw. Aufschüttung) - Modifikation der Strandsatzung (Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) 018_1 Schutz der mehrjährigen Vegetation der S Strandwall zwischen R6 UNB LK 1220 Erhalt B - Kiesstrände durch: Brooker Wald und NWM - Erhalt der Küstendynamik Großklützhöved (TF 1220-003-B) - Erhalt des angespülten und von der 1364 Erhalt Steilküste abgebrochenen Materials - Erhalt der Substratdiversität (keine Sedimententnahme bzw. Aufschüttung) 1355 Erhalt - Aufrechterhaltung der aktuell sehr extensiven Strandnutzung - keine Inten- sivierung LRT 1230 019_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff am Südrand der R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Schlutuper Wiek (TF NWM 1230-001-C) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab-

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste 020_1 Schutz der Steilküste durch: S überwiegend inakti- R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik ves Kliff westlich der NWM Großen Holzwiek - Vermeidung von Erschließungsmaß- (1230-002-B) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste 021_1 Schutz der Steilküste durch: S überwiegend inaktive R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Steilküste entlang des NWM östlichen Traveufers - Vermeidung von Erschließungsmaß- im Bereich der nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- Großen Holzwiek (TF lisierungsmaßnahmen) entlang der 1230-003-B) Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 022_1 Schutz der Steilküste durch: S überwiegend inaktive R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Steilküste im Bereich NWM der Teschower Wiek - Vermeidung von Erschließungsmaß- (TF 1230-004-C) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste 023_1 Schutz der Steilküste durch: S überwiegend inaktive R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Steilküste westlich NWM von Teschow (TF - Vermeidung von Erschließungsmaß- 1230-005-B) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste 024_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff an der R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Teschower Spitze (TF NWM 1230-006-C) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an-

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO - NSG Nr. 242 mit Bezug zur Steilküste 025_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff nördlich der R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Volkstorfer Spitze NWM (TF 1230-007-C) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 026_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff östlich der R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Volkstorfer Spitze NWM (TF 1230-008-B) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 027_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff östlich der R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Volkstorfer Spitze NWM (TF 1230-009-C) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 028_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff südwestlich von R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Benckendorf (TF NWM 1230-010-C) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 029_1 Schutz der Steilküste durch: S inaktives Kliff südlich R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik von Benckendorf (TF NWM 1230-011-B) - Vermeidung von Erschließungsmaß- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 030_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S Grünland entlang des R6, A5, V1 UNB LK 1230 Erhalt A F4 sungsstadien, keine Intensivierung Ostufers des NWM 1150* C => B Dassower Sees, StALU WM unmittelbar an TF 1230-011-C und TF Landnutzer 1230-012-C angren- zend Feldblock-ID:

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) DEMVLI082BD20012

031_1 Schutz der Steilküste durch: S inaktives Kliff am R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Dassower See NWM zwischen - Vermeidung von Erschließungsmaß- Benckendorf und nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- Kaltenhof (TF 1230- lisierungsmaßnahmen) entlang der 012-C) Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 032_1 Schutz der Steilküste durch: S inaktives Kliff am R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Dassower See NWM südwestlich von - Vermeidung von Erschließungsmaß- Kaltenhof (TF 1230- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- 013-C) lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 033_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S Grünland entlang des R6, A5 UNB LK 1230 Erhalt A - sungsstadien, keine Intensivierung Ostufers des NWM 1150* C => B Dassower Sees, StALU WM unmittelbar an TF 1230-013-C angren- Landnutzer zend Feldblock-ID: DEMVLI082BD20192

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 034_1 Schutz der Steilküste durch: S inaktives Kliff am R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Dassower See NWM südwestlich von - Vermeidung von Erschließungsmaß- Kaltenhof (TF 1230- nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- 014-C) lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 035_1 Schutz der Steilküste durch: S Kliff südwestlich von R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Pötenitz entlang des NWM Ostufers der - Vermeidung von Erschließungsmaß- Pötenitzer Wiek (TF nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- 1230-015-C) lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 036_1 Schutz der Steilküste durch: S Steilküstenabschnitt R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik westlich der Harken- NWM bäkniederung (TF 1014 Erhalt A - Vermeidung von Erschließungsmaß- 1230-016-B) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Berücksichtigung Festsetzungen NSG- VO - NSG Nr. 144-Bezug zur Steilküste

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 037_1 Schutz der Steilküste durch: S Steilküstenabschnitt R6, R9 UNB LK 1230 Erhalt A - entlang des Brooker NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1014 Erhalt A Waldes (TF 1230- LU - Vermeidung von Erschließungsmaß- 017-B) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Übernahme von Geboten/ Verboten in die noch zu erarbeitende Schutzgebiets- VO NSG 024, die den Zugang zum Strand über die Steilküste klar regeln (Verbot der Anlage wilder Zugänge) 038_1 Schutz der Steilküste durch: S Steilküstenabschnitt R6 UNB LK 1230 Erhalt A - nördlich des Brooker NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1014 Erhalt A Waldes (TF 1230- - Vermeidung von Erschließungsmaß- 018-B) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 039_1 Schutz der Steilküste durch: S Steilküstenabschnitt R6 UNB LK 1230 Erhalt A - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik zwischen Brook und NWM Hafthagen (TF 1230- - Vermeidung von Erschließungsmaß- 019-A) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- 1014 Erhalt A lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich 040_1 Schutz der Steilküste durch: S Steilküstenabschnitt R6 UNB LK 1230 Erhalt A - zwischen Hafthagen NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1014 Erhalt A und Redewisch (TF StALU WM - Vermeidung von Erschließungsmaß- 1230-20-A) nahmen (u. a. Küstenschutz- und Stabi- lisierungsmaßnahmen) entlang der Steilküste sowie land- und seeseitig an- grenzender Bereiche - Belassen von Totholz und Sedimentab- bruch im Steilküstenbereich - Prüfung der FFH-Verträglichkeit des Gleitschirmfliegens vom Rand der Steil- küste bei Hafthagen LRT 1330 041_1 Schutz der Salzwiese durch: S natürliche Salzwiese R6 UNB LK 1330 C => B - - Erhalt der Überflutungsdynamik am Traveufer im NWM Bereich der Kleinen - Berücksichtigung der Festsetzungen der Holzwiek (TF 1330- NSG-VO- Nr. 242 in Bezug auf die 001-C) Strandnutzung am Ufer der Trave

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 042_1 Schutz des Salzgrünlandes durch: S Salzgrünland im R6 UNB LK 1330 C => B - - Erhalt des Standortes Bereich der Volksdor- NWM fer Spitze (TF 1330- - kein Grünlandumbruch, keine Entwässe- 002-C) rung - Erhalt der Überflutungsdynamik 042_2 Etablierung eines standortangepassten wE V1 StALU WM F4

kontinuierlichen Beweidungsregimes und Projekt- Optimierung des Wasserhaushaltes träger 043_1 Schutz des Salzgrünlandes durch: S Salzgrünland westlich R6, A5 UNB LK 1330 C => B - - Erhalt des Standortes von Benckendorf (TF NWM 1330-003-C) - kein Grünlandumbruch, keine Entwässe- rung Feldblock-ID: - Erhalt der Überflutungsdynamik DEMVLI082BB30030 043_2 Erhalt des Offenlandcharakters/ Vermeidung P A4 StALU WM F8 der zunehmenden Ansiedlung von Gehölzen LPV durch regelmäßige selektive Entnahme und Dummers- Beseitigung der Biomasse dorfer Ufer 043_3 Etablierung eines standortangepassten wE V1 F4 kontinuierlichen Beweidungsregimes und Optimierung des Wasserhaushaltes

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) LRT 2110 044_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne östlich R6, A2 UNB LK 2110 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik der Landesgrenze zu NWM Schleswig Holstein 1210 Erhalt B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen Gemeinde (TF 2110-001-B) Dassow - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstel- len von Strandkörben sowie die Einrich- tung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) 044_2 Integration der Primärdünenabschnitte in die wE A4, A8 StALU WM F8, F16 Abgrenzung der Weißdünen UNB LK NWM Gemeinde Dassow 045_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne östlich R6, A2 UNB LK 2110 C => B - des Priwall bis NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1210 Erhalt B Rosenhagen (TF StALU WM - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen 2110-002-B) - keine Festlegung durch Bepflanzungen Gemeinde oder Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (Verzicht auf

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstel- len von Strandkörben sowie die Einrich- tung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand)

045_2 Integration der Primärdünen in die Abgren- wE A4, A8 StALU WM F8, F16

zung der Weißdünen UNB LK NWM Gemeinde Dassow 046_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne unmittel- R6, A2 UNB LK 2110 C => B - bar westlich der NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1210 Erhalt B Harkenbäkniederung StALU WM - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen (TF 2110-003-B) - keine Festlegung durch Bepflanzungen Gemeinde oder Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstel- len von Strandkörben sowie die Einrich- tung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) 046_2 Integration der Primärdünen in die Abgren- wE A4, A8 StALU WM F8, F16 zung der Weißdünen UNB LK NWM

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Gemeinde Dassow 047_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne zwischen R6, A2 UNB LK 2110 C => B - Harkenbäkniederung NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1210 Erhalt B und Gemeindegrenze StALU WM - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen (Dassow/ Kalkhorst) - keine Festlegung durch Bepflanzungen (TF 2110-004-B) Gemeinde oder Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstel- len von Strandkörben sowie die Einrich- tung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) 048_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne zwischen R6, A2 UNB LK 2110 C => B - Gemeindegrenze NWM - Erhalt der natürlichen Küstendynamik 1210 Erhalt B (Dassow/ Kalkhorst) StALU WM - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen und Strandabschnitt - keine Festlegung durch Bepflanzungen nordwestlich Groß Gemein- oder Verbau Schwansee (TF den 2110-005-C) Dassow, - Berücksichtigung der Festsetzungen der Kalkhorst NSG-VO- Nr. 144 in Bezug auf die Dü- nen

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 049_1 Schutz der Primärdünen durch: S Primärdüne unterhalb R6, R9 UNB LK 2110 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik des Brooker Waldes NWM (TF 2110-006-C) 1210 Erhalt B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen StALU WM - keine Festlegung durch Bepflanzungen Gemeinde oder Verbau Kalkhorst - Übernahme von Geboten/ Verboten in die noch zu erarbeitende Schutzgebiets- VO NSG 024, die das Verhalten im Be- reich der Dünen klar regeln (Verbot der Anlage wilder Zugänge, Lagerungsver- bot) LRT 2120 050_1 Schutz der Weißdünen durch: S Weißdüne östlich der R6, A2 UNB LK 2120 Erhalt B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Landesgrenze zu NWM Schleswig Holstein 2130* C => B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen Gemeinde (TF 2120-001-B) Dassow 2160 C => B - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand)

050_2 - Kennzeichnung der offiziellen Strandzu- P A4, A8 StALU WM F8, F16 gänge UNB LK - Einzäunung bisher nicht abgegrenzter NWM

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Dünenabschnitte Gemeinde Dassow 051_1 Schutz der Weißdünen durch: S Weißdüne nördlich R6, A2 UNB LK 2120 Erhalt B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Pötenitz (TF 2120- NWM 002-B) 2130* C => B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen Gemeinde Dassow 2160 C => B - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand)

051_2 - Kennzeichnung der offiziellen Strandzu- P A4, A8 StALU WM F8, F16 gänge UNB LK - Einzäunung bisher nicht abgegrenzter NWM Dünenabschnitte Gemeinde Dassow

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 052_1 Schutz der Weißdünen durch: S Weißdüne östlich der R6, A2 UNB LK 2120 Erhalt B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Harkenbäkniederung NWM (TF 2120-003-B) 2130* C => B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen Gemeinde Dassow 2160 C => B - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) - Kennzeichnung der offiziellen Strandzu- gänge 052_2 Kennzeichnung der offiziellen Strandzugän- P A4, A8 StALU WM F8, F16 ge UNB LK NWM Gemeinde Dassow

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 053_1 Schutz der Weißdünen durch: S Weißdüne westlich R6 , A2 UNB LK 2120 Erhalt B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik der Gemeindegrenze NWM zwischen Dassow 2160 C => B - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen Gemeinde und Kalkhorst (TF Dassow - keine Festlegung durch Bepflanzungen 2120-004-B) oder Verbau - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Verzicht auf mechanisierte Strandberäumung, mobile Strandversorgung mit KfZ, das Aufstellen von Strandkörben sowie die Einrichtung fester Spielfelder; Verzicht auf das Reiten am Strand) - Kennzeichnung der offiziellen Strandzu- gänge 053_2 Kennzeichnung der offiziellen Strandzugän- P A4, A8 StALU WM F8, F16 ge UNB LK NWM Gemeinde Dassow

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) LRT 2130* 054_1 Schutz der Graudünen durch: S Graudüne östlich der R6 UNB LK 2130* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Landesgrenze zu NWM Schleswig Holstein - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen (TF 2130-001-B) - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau 054_2 Aufrechterhaltung und leichte Intensivierung P A4 StALU WM F1, F8 der Pflege (Entnahme der Biomasse, selekti- LPV ve Gehölzrücknahme, ggf. partielles Ab- Nordwest- schieben des Oberbodens mecklen- 054_3 Erarbeitung eines Dünenpflegekonzeptes; vE burg und FöRiMan, Umsetzung der daraus resultierenden Wismar F1, F8 Maßnahmen 055_1 Schutz der Graudünen durch: S Graudüne nördlich R6 UNB LK 2130* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik Pötenitz (TF 2130- NWM 002-B) - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau 055_2 Offenhaltung durch selektive P A4 StALU WM F1, F8 Gehölzrücknahme, gelegentliche Mahd/ Projekt- Beweidung mit Schafen/ Ziegen; Entfernung träger der Biomasse 055_3 Erarbeitung eines Dünenpflegekonzeptes; vE FöRiMan, Umsetzung der daraus resultierenden F1, F8 Maßnahmen

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 056_1 Schutz der Graudünen durch: S Graudünenkomplex R6 UNB LK 2130* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik östlich vom Strandzu- NWM gang 1 (TF 2130-003- - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen C) - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau 056_2 Aufrechterhaltung und leichte Intensivierung P A4 StALU WM F1, F8 der Pflege (Entnahme der Biomasse, selekti- LPV ve Gehölzrücknahme, ggf. partielles Ab- Nordwest- schieben des Oberbodens mecklen- 056_3 Erarbeitung eines Dünenpflegekonzeptes; vE burg und FöRiMan, Umsetzung der daraus resultierenden Wismar F1, F8 Maßnahmen 057_1 Schutz der Graudünen durch: S Graudünenkomplex R6 UNB LK 2130* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik ca. 1,1 km nördlich NWM von Pötenitz (TF - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen 2130-004-C) - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau 057_2 Aufrechterhaltung und leichte Intensivierung P A4 StALU WM F1, F8 der Pflege (Entnahme der Biomasse, selekti- LPV ve Gehölzrücknahme, ggf. partielles Ab- Dummers- schieben des Oberbodens, Sicherung des dorfer Ufer Zaunschutzes) 057_3 Erarbeitung eines Dünenpflegekonzeptes; vE FöRiMan, Umsetzung der daraus resultierenden F1, F8 Maßnahmen

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 058_1 Schutz der Graudünen durch: S Graudüne ca. 750 m R6 UNB LK 2130* C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik östlich der NWM Hakenbäkmündung - Verzicht auf Planieren, Aufschüttungen (TF 2130-005-C) - keine Festlegung durch Bepflanzungen oder Verbau 058_2 Aufrechterhaltung und leichte Intensivierung P A4 StALU WM F1, F8 der Pflege (Entnahme der Biomasse, selekti- LPV ve Gehölzrücknahme, ggf. partielles Ab- Dummers- schieben des Oberbodens; Einbeziehung der dorfer Ufer gesamten LRT-Fläche in das Pflegeregime, Einzäunung der gesamten LRT-Fläche) 058_3 Erarbeitung eines Dünenpflegekonzeptes; vE FöRiMan, Umsetzung der daraus resultierenden F1, F8 Maßnahmen

059_1 - Etablierung und dauerhafte Umsetzung W Hochstaudenflur mit A4 StALU WM 2130* N F1, F8 von Pflegemaßnahmen auf ehemaligen Gehölzsukzession Projekt- Graudünenstandorten unmittelbar westlich träger - Berücksichtigung der ehemaligen der Harkenbäk- Graudünenstandorte im zu erarbeiten- niederung den Dünenpflegekonzept

060_1 - Etablierung und dauerhafte Umsetzung W Hochstaudenflur mit A4 StALU WM 2130* N F1, F8 von Pflegemaßnahmen auf ehemaligen Gehölzsukzession Projekt- Graudünenstandorten unmittelbar östlich der träger - Berücksichtigung der ehemaligen Harkenbäkniederung Graudünenstandorte im zu erarbeiten- den Dünenpflegekonzept

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand)

061_1 - Etablierung und dauerhafte Umsetzung W Potenzieller Grau- A4 StALU WM 2130* N F1, F8 von Pflegemaßnahmen auf ehemaligen dünenstandort unmit- Projekt- Graudünenstandorten telbar östlich des träger - Berücksichtigung der ehemaligen Strandzuganges 10 Graudünenstandorte im zu erarbeiten- den Dünenpflegekonzept LRT 2160 062_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorndüne östlich R6, A2 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik der Landesgrenze zu NWM Schleswig Holstein Gemeinde - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, (TF 2160-001-B) Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 062_2 Zurückdrängen der sich ausbreitenden P A4 StALU WM F1, F8 Spätblühenden Traubenkirsche und Etablie- Projekt- rung offener Sandflächen träger

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 063_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6, A2 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik östlich Strandzugang NWM 1 (TF 2160-002-B) - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, Gemeinde Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 063_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F1, F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Gehölze (u.a. Spätblühende Traubenkirsche) 064_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6, A2 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik unmittelbar westlich NWM der Harkenbäk- - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, Gemeinde niederung (TF 2160- Dassow Verbau 003-B) - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 064_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F1, F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Projekt- Gehölze (u.a. Kartoffel-Rose) träger 064_3 Massive Auflichtung des Bestandes unter wE F1, F8 besonderer Berücksichtigung invasiver Gehölzarten zur Initiierung der Dünenbildung

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 065_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S aufgelassenes R6, A5 UNB LK 2130* C => B - sungsstadien, keine Intensivierung Grünland, westlich NWM der Harkenbäkmün- Landnutzer 2160 C => B dung, unmittelbar an TF 2160-003-B angrenzend 065_2 Etablierung und dauerhafte Umsetzung von W Feldblock-ID: A4 StALU WM 2130* N F1, F8 Pflegemaßnahmen auf ehemaligen Graudü- DEMVLI082B20037 Landnutzer nenstandorten 066_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6, A2 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik östlich der Harken- NWM bäkniederung 2160- Gemeinde - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, 004-C Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 066_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Projekt- Gehölze (u.a. Kartoffel-Rose) träger 066_3 Auflichtung des Bestandes unter besonderer wE F1, F8 Berücksichtigung invasiver Gehölzarten zur Initiierung der Dünenbildung

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 067_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6, A2 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik unmittelbar westlich NWM Strandzugang 10 (TF Gemeinde - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, 2160-005-B) Verbau Dassow - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 067_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F1, F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Gehölze (u.a. Kartoffel-Rose) 068_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik westlich der Gemein- NWM degrenze Dassow/ - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, Gemeinde Kalkhorst (TF 2160- Dassow Verbau 006-B - westlicher - Modifikation der Strandsatzung; Einhal- Teil) tung der Vorgaben unter besonderer Be- rücksichtigung der in der NSG-VO - Nr. 144 festgelegten Verbote (u.a. Betre- tungsverbot außerhalb offizieller Strand- zugänge) 068_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F1, F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Gehölze (u.a. Kartoffel-Rose)

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 069_1 Schutz der Sanddorn-Dünen durch: S Sanddorngebüsch R6 UNB LK 2160 C => B - - Erhalt der natürlichen Küstendynamik östlich der Gemein- NWM degrenze Dassow/ - Verzicht auf Bepflanzung, Aufforstung, Kalkhorst (TF 2160- Verbau 006-B - östlicher Teil) - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 144 in Bezug auf die Dü- nen 069_2 Beobachtung der Gehölzentwicklung; ggf. P A4 StALU WM (F1, F8) selektive Entnahme invasiv wachsender Gehölze (u.a. Kartoffel-Rose) LRT 3150 070_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer an der R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des Schlutuper Wiek (TF NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes 3150-001-B) - keine Ablagerung von Schlagabraum - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 242 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung 071_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des nördlich des Gewer- NWM extensiv genutzten Einzugsgebietes begebietes "An der Trave" (TF 3150-002- - keine Ablagerung von Schlagabraum C) - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 242 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung 071_2 Optimierung des Wasserhaushalts wE A4 StALU WM F8 FoA Greves-

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) mühlen 072_1 Schutz des Gewässers durch S Teschower See (TF R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des 3150-003-C) NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes - Berücksichtigung der Festsetzungen der 1016 Erhalt A NSG-VO- Nr. 143 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung 072_2 Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur wE A4 StALU WM FöRiMan Seesanierung unter Einbeziehung der angrenzenden Niederung 073_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des nordwestlich von NWM extensiv genutzten Einzugsgebietes Zarnewenz (TF 3150- 004-B) 074_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer am R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des Ufer des Dassower NWM extensiv genutzten Einzugsgebietes Sees südöstlich von Volksdorf (TF 3150- 074_2 Zurücknahme von Gehölzen und Entfernung P 005-C) A1 StALU WM der Biomasse Gemeinde Dassow 075_1 Schutz des Gewässers durch S Torfstich westlich von R6 UNB LK 3150 C => B - Groß Schwansee (TF NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes 3150-006-B) - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 144 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 076_1 Schutz des Gewässers durch S Torfstich westlich von R6 UNB LK 3150 C => B - Groß Schwansee (TF NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes 3150-007-B) - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 144 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung 077_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des westlich des Brooker NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Waldes (TF 3150- 008-B) 077_2 Vertiefung des Kleingewässers (Entschlam- wE A4 StALU WM F8 mung) 078_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - zwischen Groß NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Schwansee und Brooker Wald (TF - keine Ablagerung von Schlagabraum 3150-009-B) 079_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - zwischen Groß NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Schwansee und Brooker Wald (TF - keine Ablagerung von Schlagabraum 3150-010-C) 080_1 Anlage eines ca. 10 m breiten Pufferstreifens P an das Kleingewässer V1 StALU WM 3150 C => B F5 entlang des Gewässerufers und Erhaltung TF 3150-010-C Landnutzer durch Pflege (gelegentliche Mahd, Entfer- unmittelbar angren- 1355 Erhalt A nung der Biomasse zende Ackerfläche Feldblock-ID: DEMVLI083AA10046

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 081_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer R6 UNB LK 3150 C => B - nordöstlich Groß NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Schwansee (TF 3150-011-C) - keine Ablagerung von Schlagabraum 082_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer am R6 UNB LK 3150 C => B - Ostrand des Brooker NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Waldes (TF 3150- 012-C) - keine Ablagerung von Schlagabraum 083_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer am R6 UNB LK 3150 C => B - Südwestrand des NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Brooker Waldes (TF 3150-013-C) - keine Ablagerung von Schlagabraum 084_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer im R6 UNB LK 3150 C => B - westlichen Bereich NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes des Brooker Waldes (3150-014-C) 085_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer im R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des südwestlichen Be- NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes reich des Brooker Waldes (3150-015-C) 085_2 Optimierung des Wasserhaushalts wE A4 StALU WM F1, F8 FoA Greves- mühlen

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 086_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer im R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des mittleren Teil des NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Brooker Waldes (TF 3150-016-B) 086_2 Optimierung des Wasserhaushalts wE A4 StALU WM F8 FoA Greves- mühlen 087_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer im R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des mittleren Teil des NWM 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes Brooker Waldes (TF 3150-017-C) 087_2 Optimierung des Wasserhaushalts wE A4 StALU WM F8 FoA Greves- mühlen 088_1 Schutz des Gewässers durch S Kleingewässer am R6 UNB LK 3150 C => B - - Erhalt des Wasserstandes und des nordöstlichen Wald- NWM extensiv genutzten Einzugsgebietes rand des Brooker Waldes (TF 3150- 018-B)

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) LRT 3160 089_1 Schutz des Gewässers durch S Dystrophes Gewäs- R6 UNB LK 3160 Erhalt B - ser im Tunnelgrund- NWM - Erhalt des Wasserstandes und des 1355 Erhalt A extensiv genutzten Einzugsgebietes moor (TF 3160-001- B) - Berücksichtigung der Festsetzungen der 1016 Erhalt A NSG-VO- Nr. 242 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung

089_2 - Beobachtung der Gehölzentwicklung im P A4 StALU WM F8 Uferbereich, ggf. selektive Gehölzrücknahme und Entfernung der Biomasse LRT 6210 090_1 Schutz der naturnahen Kalk-Trockenrasen S Kalktrockenrasen R6 UNB LK 6210 C => B - durch: westlich von Teschow NWM - Erhalt der angrenzenden Pufferstruktu- (TF 6210-001-C) ren - Erhalt der niedrigen Vegetationsstruktu- ren 090_2 Zurücknahme von Gehölzen; Entfernung der P A4 StALU WM F8 Biomasse LPV 090_3 Etablierung eines standortangepassten, W Dumm- extensiven Beweidungsregimes mit Schafen/ erstdorfer Ziegen unter Einbeziehung südlich angren- Ufer zender Halboffenlandbereiche entlang der Steilküste

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 091_1 Erhalt des Grünlandes bzw. dessen Auflas- S aufgelassenes R6, A5 UNB LK 6210 N - sungsstadien, keine Intensivierung Grünland westlich NWM von Teschow Feld- 091_2 Etablierung eines standortangepassten, W block-ID: A4, V1 StALU WM F4, F8 extensiven Beweidungsregimes mit Schafen/ DEMVLI082BD10108 LPV/ ggf. Ziegen im Bereich ehemaliger Halb- Land- Trockenrasen DEMVLI082BD10109 nutzer DEMVLI082BD10112

LRT 7140 092_1 Schutz der Übergangs- und Schwingrasen- S Tunnelgrundmoor (TF R6 UNB LK 7140 C => B - moore durch: 7140-001-C) NWM 1355 Erhalt A - Erhalt der Wasserstände sowie - der extensiv genutzten Flächen im 1016 Erhalt A Einzugsgebiet - Berücksichtigung der Festsetzungen der NSG-VO- Nr. 242 in Bezug auf die Ge- wässer und deren Umgebung 092_2 Umwandlung von Nadelholzreinbeständen in wE A4 StALU WM F3 Laub- und Laubmischwälder im Einzugsge- FoA biet des Zwischenmoores Greves- mühlen 093_1 Schutz der Übergangs- und Schwingrasen- S Zwischenmoor am R6 UNB LK 7140 C => B - moore durch: Nordrand des NWM 1355 Erhalt A - Erhalt der Wasserstände sowie Brooker Waldes (TF 7140-002-C) - der extensiv genutzten Flächen im Einzugsgebiet 093_2 Optimierung des Wasserhaushalts wE A4 StALU WM F8 FoA

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Greves- mühlen Fischotter 094_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Grabensystem östlich R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der feuchten, störungsarmen des Teschower Sees NWM Niederung zwischen Teschower und (TF 1355-005-B) Dassower See 095_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Grabensystem am R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der feuchten, störungsarmen Südwestufer des NWM Niederung entlang des Südwestufers Dassower Sees (TF des Dassower Sees 1355-007-B) 096_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben am Südufer R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am des Dassower Sees NWM Südufer des Dassower Sees (TF 1355-008-B) 097_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Grabenaufweitung R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am am Südufer des NWM Südufer des Dassower Sees Dassower Sees (TF 1355-009-B) 098_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Grabensystem am R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am Südostufer des NWM Südostufer des Dassower Sees Dassower Sees (TF 1355-010-B) 099_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Nasse Senke am R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am Südostufer des NWM Südostufer des Dassower Sees Dassower Sees (TF 1355-011-B)

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 100_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben nordwestlich R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am von Schwanbeck (TF NWM Südostufer des Dassower Sees 1355-012.B) 101_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Grabensystem R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am nördlich von NWM Südostufer des Dassower Sees Schwanbeck (TF 1355-013.B) 102_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Mündung der R6, V2 UNB LK 1355 Erhalt A - Stepenitz in den NWM - Erhalt des Mündungsbereiches ein- 3260 Erhalt A schließlich der angrenzenden ausge- Dassower See (TF Fischerei- dehnten Röhrichte 1355-014C) betrieb 1016 Erhalt A - Verzicht auf Uferbefestigungen sowie den Ausbau von Steganlagen - Beibehaltung des Einsatzes ottersicherer Reusen 103_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben südöstlich R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone von Behnckendorf NWM östlich der Stepenitzmündung (TF 1355-018-B) 104_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben südlich von R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am Behnckendorf (TF NWM Ostufer des Dassower Sees 1355-019-B) 105_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben zwischen R6, A1 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Uferzone am Dassower See und NWM Ostufer des Dassower Sees Pötenitzer Strandwie- StALU WM sen (TF 1355-021-C) - Aufstellen eines Hinweisschildes Straßen- "Otterquerung" an der K 45 bauver- waltung

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 106_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Graben mit angren- R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt der störungsarmen Niederung zender Niederung NWM zwischen Barendorf und Groß westlich von Groß Schwansees Schwansee (TF 1355-023-B) 107_1 Schutz des Fischotterhabitats durch: S Brooker Wald (TF R6 UNB LK 1355 Erhalt A - - Erhalt des Brooker Waldes; keine 1355-025-A NWM Nutzungsintensivierung, keine Absen- kung des Grundwasserstandes Bauchige Windelschnecke 108_1 Erhalt der Habitate der Bauchigen Windel- S Röhrichte im westli- R6 UNB LK 1016 Erhalt A - schnecke durch chen Mündungsbe- NWM 1355 Erhalt A - Sicherung der Wasserstände sowie der reich der Stepenitz Röhrichte/ Riede (TF 1016-003a) - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes 109_1 Erhalt der Habitate der Bauchigen Windel- S Röhrichte im östli- R6 UNB LK 1016 Erhalt A - schnecke durch chen Mündungsbe- NWM 1355 Erhalt A - Sicherung der Wasserstände sowie der reich der Stepenitz Röhrichte/ Riede (TF 1016-003b) - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes 110_1 Erhalt der Habitate der Bauchigen Windel- S Feuchtbiotopkomplex R6 UNB LK 1016 Erhalt A - schnecke durch nordöstlich von NWM - Sicherung der Wasserstände sowie der Barendorf (TF 1016- Röhrichte/ Riede 004-B) - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) 111_1 Erhalt der Habitate der Bauchigen Windel- S ausgedehnter R6 UNB LK 1016 Erhalt A - schnecke durch Röhrichtkomplex NWM - Sicherung der Wasserstände sowie der nordöstlich von Röhrichte/ Riede Barendorf (TF 1016- 005-A) - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes 112_1 Erhalt der Habitate der Bauchigen Windel- S Feuchtbiotopkomplex R6 UNB LK 1016 Erhalt A - schnecke durch westlich von Groß NWM - Sicherung der Wasserstände sowie der Schwansee (TF Röhrichte/ Riede 1016-006-B) - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes Schmale Windelschnecke 113_1 Erhalt der Habitate der Schmalen Windel- S Seggenried am R6 UNB LK 1014 Erhalt A - schnecke durch: Nordostrand des NWM 1016 Erhalt A - Sicherung der Wasserstände sowie des Brooker Waldes (TF Seggenriedes 1014-003-B) 1355 Erhalt A - Erhalt des extensiv genutzten Einzugs- gebietes; keine Nutzungsintensivierung

113_2 - Pflege durch gelegentliche Mahd der P A4 StALU WM F1, F8 Fläche, Entnahme der Biomasse Landnutzer - Beobachtung der Gehölzentwicklung, ggf. selektive Gehölzentnahme

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lfd. Nr. Maßnahmenbeschreibung Maßnah- Objektbezeichnung/ Umsetzungs- Adressat Schutz- Angaben zur Finan- mentyp Lage/ Teilfläche (TF) instrument objekt Erfolgskon- zierungs- trolle (ange- instrument strebter Zu- stand) Weitere Maßnahmen (ohne Darstellung in Karte 3) 114_1 Einsatz eines Strandvogts zur Kontrolle der S Küsten-LRT zwischen R6, A4 UNB LK 1210 Erhalt B FöRiMan Umsetzung von Schutzmaßnahmen sowie Priwall und Brook NWM 1220 Erhalt B zur Sensibilisierung der Strandnutzer StALU WM Gemein- 2110 C => B den 2120 Erhalt B Dassow, Kalkhorst 2130* C => B 2160 C => B Nachrichtlich aufgeführte Maßnahmen außerhalb des FFH-Gebietes Restaurierung eines in den Dassower See Bach bei Volksdorf A8 UNB LK 1150* B => C F17 mündenden Bachlaufes NWM Landnutzer 3260 N

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II.2.2 Entwicklungsmaßnahmen

Im FFH-Gebiet DE 2031-301 ergibt sich für die LRT 1150* und 2130* die Notwendigkeit der Festlegung/ Umsetzung vorrangiger Entwicklungsmaßnahmen.

Lagunen des Küstenraumes (Strandseen) - LRT 1150* Der ungünstige Erhaltungszustand des Dassower Sees (TF 1150-002-C), der dem LRT 1150* zuzuordnen ist und der nur kleinflächig zum FFH-Gebiet DE 2031-301 gehört, ist in erster Linie auf den viele Jahrzehnte andauernden, überwiegend diffusen Eintrag von Nähr- stoffen aus dem Einzugsgebieten zurückzuführen, das weit über die Grenzen des FFH- Gebietes hinausreicht. Eine Verbesserung des Erhaltungszustandes in überschaubaren Zeiträumen wird somit durch die im Rahmen der FFH-Managementplanung räumlich auf das Schutzgebiet begrenzten Maßnahmen nicht möglich sein. Die für die Stepenitz, den Graben aus Selmsdorf sowie den Bach aus Dassow festgelegten Maßnahmen der Wasserrahmen- richtlinie tragen jedoch langfristig dazu bei, dass sich die Wasserqualität der Zuflüsse und damit letztendlich auch des Dassower Sees verbessert. Sie werden daher nachrichtlich in den FFH-Managementplan übernommen. Dazu gehören Folgende:

- im Bereich der Stepenitz = Prüfungen (und ggf. Ausschluss) möglicher Belastungsquel- len der Zuläufe, Draine etc. - im Bereich des Grabens aus Selmsdorf: Anlage von Gewässerrandstreifen; Anpassung der Gewässerunterhaltung; Restaurierung von Gewässerabschnitten - im Bereich des Baches aus Dassow: Rückbau und Optimierung von Querbauwerken; Anregen der Eigendynamik; Anlage von Gewässerrandstreifen; angepasste Gewässer- unterhaltung; Einrichtung eines Gewässerentwicklungsraumes Der kleine Strandsee an der Teschower Spitze (1150-001-C) steht aufgrund der Entwässe- rung des Einzugsgebietes kurz vor dem Verlanden. Es ist darüber hinaus zu vermuten, dass der Brackwassereinfluss aktuell nur noch sehr gering ist. Die begrenzenden und im Kontakt zum Dassower See stehenden Gräben sind vollständig verlandet. Mittelfristig ist (sofern keine Optimierung der Wasserversorgung erfolgt) mit einem Verlust der LRT-Fläche zu rechnen. Im Rahmen einer wasserbaulichen Vorplanung (Maßnahme 001_2) sind zunächst die Möglichkeiten der verbesserten (Brack-) Wasserversorgung des Strandsees zu prüfen und abzuwägen. Die mit den geringsten Folgewirkungen für angrenzende Biotope und Nut- zungen verbundene Variante sollte dann in einem zweiten Schritt planerisch vertieft und umgesetzt werden. Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation - LRT 2130*

Die Maßnahmen die zur Wiederherstellung ehemaliger Graudünenstandorte erforderlich werden, sind gleichzeitig auch zur vordringlichen Entwicklung und zur Verbesserung des aktuell ungünstigen Erhaltungszustandes des LRT 2130* geeignet (vgl. Abschnitt II.2.1).

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Für die LRT 1210, 1330, 2110, 2160 sowie 3150 ist die Umsetzung von Entwicklungsmaß- nahmen wünschenswert. Einjährige Spülsäume - LRT 1210

Der LRT 1210 weist auf FFH-Gebietsebene aktuell einen günstigen Erhaltungszustand auf, so dass Entwicklungsmaßnahmen derzeit nicht erforderlich sind. Im Hinblick auf die zuneh- mende touristische Nutzung und die damit im Zusammenhang stehenden Beeinträchtigun- gen der Spülsäume ist jedoch in Erwägung zu ziehen, im FFH-Gebiet einen nutzungsberu- higten Strandabschnitt auszuweisen, der zum Wandern entlang der Wasserlinie zwar betre- ten werden kann, auf dem ein Aufenthalt zum Sonnenbaden, Spielen etc. jedoch nicht zuläs- sig ist. Den interessierten naturverbundenen Besuchern kann hier die weitgehend ungestörte Ausprägung sowohl der Einjährigen Spülsäume als auch der Mehrjährigen Vegetation der Kiesstrände (LRT 1220) demonstriert werden. Potenziell geeignete Strandabschnitte befin- den sich unterhalb des Brooker Waldes sowie nordöstlich von Brook. Umfang und genaue Lage dieses nutzungsberuhigten Bereiches sind mit der Gemeinde weiter abzustimmen. Atlantische Salzwiesen - LRT 1330

Zur Verbesserung des ungünstigen Erhaltungszustandes der Salzgrünlandstandorte an der Volksdorfer Spitze und südlich von Johannstorf ist die gelegentliche Offenhaltung der Stan- dorte (vgl. Abschnitt II.2.1) nicht ausreichend. Hier ist ein kontinuierliches Beweidungsregime vorzugsweise durch Rinder, alternativ auch durch Schafe zu etablieren (Maßnahmen 042_3, 043_3). Unter Einbeziehung der angrenzenden Frischgrünlandflächen sind beweidungsfähi- ge Einheiten anzulegen. Auf dem Salzgrünland südlich von Benckendorf kann aktuell unmit- telbar mit der Beweidung begonnen werden. Der Standort an der Teschower Spitze war zum Aufnahmezeitpunkt verschilft, so dass je nach Pflegezustand zum geplanten Beweidungsbe- ginn (vgl. Abschnitt II.2.1 - Erhaltungsmaßnahmen) ggf. eine Pflege zur Neueinrichtung der künftigen Weidefläche erforderlich wird. Sie umfasst:

- die Mahd der verschilften Teilflächen in einer Frostperiode; durch den mechanischen Druck sowie die Beseitigung der Althalme wird die Vitalität der bereits im Herbst angeleg- ten Jungtriebe des Schilfes gemindert - einen sehr zeitigen Austrieb der Weidetiere im darauffolgenden Frühjahr und Beweidung mit höherer Besatzstärke - ggf. Nachmahd im Herbst und Wiederholung des frühzeitigen Beweidungsbeginns mit höherer Besatzstärke im darauffolgenden Jahr Danach schließt sich die extensive Beweidung an. Auf- und Abtriebszeit sowie Besatz sind am Aufwuchs zu orientieren, wobei sowohl eine Über- als auch eine Unternutzung und eine Beweidung bei zu hohen Wasserständen zu vermeiden sind. Auf eine zusätzliche Düngung der Flächen sowie die Durchführung von Maßnahmen der Weidepflege (Walzen, Schleppen, Striegeln, Nachsaat) ist zu verzichten. Auf der Teilfläche bei Johannstorf (TF 1330-003-C) haben sich strukturreiche dichte Schle- hen-Weißdorngebüsche entwickelt. Diese Gebüsche sind gemäß Vogelschutzgebietslandes-

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Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave UmweltPlan

verordnung maßgebliche Lebensraumelemente für Neuntöter und Sperbergrasmücke des EU-Vogelschutzgebietes DE 2031-471, das sich hier mit dem FFH-Gebiet überschneidet. Die Gehölzgruppen sind vor Beeinträchtigungen durch Weidetiere zu schützen und ebenso wie die Gräben auszukoppeln. Parallel zur Einrichtung beweidungsfähiger Flächen ist im Rahmen eines wasserbaulichen Gutachtens zu prüfen, ob und mit welchen Maßnahmen eine Optimierung des zeitweisen Brackwassereinstroms in das Grünland möglich ist. Primärdünen - LRT 2110 Eine Verbesserung des ungünstigen Erhaltungszustandes der Primärdünen ist nur durch Schutzmaßnahmen zu erreichen, die ein Betreten dieser sensiblen Bereiche weitgehend ausschließen (vgl. Abschnitt II.2.1). Zusätzlich ist zu prüfen, ob und in welchen Abschnitten in die Auszäunung der Weißdünen auch die Primärdünen integriert werden können. Das ist in vor allem entlang der breiteren, touristisch stark genutzten Strandabschnitte unmittelbar östlich des Priwalls wünschenswert. Dünen mit Hippophae rhamnoides - LRT 2160

In einigen Dünengebüschen breiten sich die Spätblühende Traubenkirsche und teilweise die Kartoffel-Rose zunehmend aus und führen zur Verdrängung der charakteristischen Dünen- vegetation. Diese Abschnitte sind durch gezielte Rücknahme der invasiven Gehölzarten aufzulichten (Maßnahmen 064_3, 066_3). Die relevanten Dünengebüsche befinden sich in einem Bereich (Harkenbäkniederung), in dem nach derzeitigem Erkenntnisstand günstige Voraussetzungen für die Wiederherstellung von Graudünen bestehen. Im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Dünenpflegeplanes (vgl. Abschnitt II.2.1) ist zu prüfen, ob hier zu Gunsten der Neuentwicklung im Zusammenhang mit der Entnahme der LRT-untypischen Gehölze die Sanddorn-Gebüsche gezielt reduziert werden. Natürliche eutrophe Seen - LTR 3150 Der Erhaltungszustand der Gewässer < 2 ha des LRT 3150 soll insbesondere durch: - Anhebung des Wasserstandes durch Grabenverschluss (Maßnahme 071_2, 085_2, 086_2, 087_2); ob diese wasserbauliche Maßnahme zielführend und umsetzbar ist, muss im Rahmen weiterführender Untersuchungen an den entsprechenden Standorten geprüft werden

- Vertiefung durch Entschlammung (Maßnahmen 077_2) verbessert werden. Der einzige See des FFH-Gebietes DE 2031-301 - der Teschower See - verlandet zuneh- mend und weist aufgrund der hohen Nährstoffbelastung nur ein reduziertes Arteninventar auf. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ist zu untersuchen, welche Möglichkeiten der Optimierung des Wasserstandes bestehen. In diese Planung ist die angrenzende degradier- te Niederung einzubeziehen, um die durch Torfmineralisierung freigesetzten Nährstoffe in den See zu minimieren (Maßnahmen 072_2).

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Übergangs- und Schwingrasenmoore - LRT 7140 Die starke Ausbreitung von Ohr- und Grau-Weide im Tunnelgrundmoor widerspiegeln den gestörten Wasser- und (damit eng verbunden) Nährstoffhaushalt des mesotroph-sauren Zwischenmoores. Die Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes resultieren aus der groß- räumigen Entwässerung, so dass eine Einflussnahme nur bedingt möglich ist. Langfristig sollten jedoch die Nadelholzreinbestände im Einzugsbereich des Moores in standortgerechte Laub-/ Laubmischwälder umgebaut werden (Maßnahme 092_2). Im kleinen Zwischenmoor am Nordrand des Brooker Waldes ist zu prüfen, ob der nach Süd- osten aus dem Standort herausführende Graben Entwässerungsfunktion aufweist. In dem Fall sollte der Wasserstand im Moor (ggf. durch Grabenverschluss) optimiert werden (Maß- nahme 093_2).

Darstellung möglicher Konflikte zwischen den Habitatansprüchen der Vogelarten des EU-Vogelschutzgebietes DE 2031-471 und den Entwicklungsmaßnahmen im FFH- Gebiet DE 2031-301

Im Überschneidungsbereich des FFH-Gebietes DE 2031-301 mit dem EU-Vogelschutzgebiet DE 2031-471 sind keine Entwicklungsmaßnahmen vorgesehen, die zu einer Beeinträchti- gung der Habitate relevanter Vogelarten führen können.

II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen

Hinsichtlich der Umsetzung der Maßnahmen wird zwischen folgenden Instrumenten unter- schieden: Rechtliche Instrumente (R) - R 66: Vollzug von § 33 BNatSchG („Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungs- ziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind unzuläs- sig.“). Die unmittelbare Umsetzung erfolgt - auch unabhängig von der Managementpla- nung - über § 34 BNatSchG (Projektprüfung einschließlich Prüfung angezeigter Projekte). Durch den Managementplan wird die Umsetzung erleichtert, da die Erhaltungsziele ge- bietsbezogen definiert und dargestellt werden. Sofern die Anzeige von Projekten unter- bleibt, kann die Durchführung von Einzelanordnungen (Ordnungsverfügungen) auf der Grundlage von § 34 Abs. 6 BNatSchG erforderlich sein. Für die Umsetzung ist unmittel- bar die UNB zuständig. Es erfolgt keine Abstimmung. - R 7: Unterschutzstellung als Schutzgebiet oder -objekt gem. §§ 26 bis 29 BNatSchG durch die UNB (LSG in Gemeindegebieten, ND und GLB). Bei bestehenden Schutzge-

6 R 1 bis R 5 = gemäß Fachleitfaden nicht besetzt (Stand 04/2012)

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bieten oder -objekten sollen evtl. notwendige Vorschläge z.B. zur Anpassung des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele gemacht werden. Adressat für die Umsetzung ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit der zuständigen UNB, die das entsprechende Verfahren durchführen soll (z. B. StALU/ UNB). Die Maßnahme ist mit der zuständigen UNB abzustimmen. - R 8: Vollzug von Regelungen nach anderen Rechtsvorschriften (z.B. Fischereirecht, vgl. § 16 FischG). Adressat ist die jeweilige Rechtsvorschrift zuständige Behörde. Die Maß- nahmen sind mit den jeweils zuständigen Behörden abzustimmen. - R 9: Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet gem. § 23 BNatSchG oder Landschaft- sschutzgebiet gem. § 26 BNatSchG in gemeindefreien Gebieten. Bei bestehenden Na- turschutzgebieten sollen evtl. notwendige Vorschläge z.B. zur Anpassung des Schutz- zwecks und der Erhaltungsziele gemacht werden. Adressat für die Umsetzung (Durch- führung der entsprechenden Verfahren) ist die oberste Naturschutzbehörde. Die Maß- nahme ist mit der obersten Naturschutzbehörde abzustimmen. Unabhängig davon besteht für gesetzlich geschützte Biotope (zum Teil deckungsgleich mit den LRT) der Biotopschutz (§ 20 NatSchAG M-V) sowie für besonders (u. a. alle europäi- schen Vogelarten) und streng geschützte Arten (u. a. alle Anhang-IV-Arten der FFH-RL) der besondere Artenschutz (§ 44 BNatSchG) einschließlich der Horstschutzregelung (§ 23 Abs. 4 NatSchAG). Beispiele für Handlungen und Nutzungen, die bereits mit bestehenden Rechtsvorschriften unabhängig von der Meldung als Natura-2000-Gebiet oder Ausweisung als besonderes Schutzgebiet unterbunden werden können, sind: - Die erhebliche Störung der Tierarten nach Anhang IV FFH-RL sowie der europäischen Vogelarten z.B. durch Erholungssuchende. Als „erheblich“ sind Störungen zu bezeich- nen, wenn sich der Erhaltungszustand der „lokalen Population“ verschlechtert (wobei „lo- kal“ artspezifisch zu definieren ist, vgl. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG). - Die mutwillige Beunruhigung von Tieren, z.B. von für jedermann erkennbaren großen Vogelansammlungen oder auffälligen Brutkolonien (§ 39 Abs. 1 BNatSchG). - Die Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungsstätten von Tierarten nach An- hang IV FFH-RL und europäischen Vogelarten wie z.B. von Adlerhorsten (vgl. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG). - Die Nichtbeachtung der Horstschutzzonen von Adlern, Wanderfalke, Weihen, Schwarz- storch und Kranich (vgl. § 23 Abs. 4 NatSchAG)

- Die erhebliche Beeinträchtigung von Lebensräumen, die dem gesetzlichen Biotopschutz unterliegen, ohne Ausnahmegenehmigung nach § 20 Abs. 3 NatSchAG M-V. - Nichtbeachtung der Grundsätze für die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 61 LWaG). - Nichtbeachtung der Vorschriften für die Unterhaltung von Bundeswasserstraßen (vgl. § 8 WaStrG).

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Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2031-301 Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave UmweltPlan

- Nichtbeachtung der Vorschriften zur Erhaltung, Bewirtschaftung, zum Schutz und zur Vermehrung des Waldes (vgl. §§ 11 folgende LWaldG). Wichtigste Rechtsinstrumente sind der Vollzug des gesetzlichen Biotopschutzes sowie die Ausweisung von ausgewählten FFH-Gebieten oder von Teilen von FFH-Gebieten als Natur- schutzgebiet Administrative Instrumente (A) - A 1: Verwaltungsvereinbarungen mit Behörden. Adressat ist die zuständige Naturschutz- behörde in Verbindung mit der Behörde, mit der die Verwaltungsvereinbarung geschlos- sen werden soll (z. B. StALU/ Forstamt). Die Maßnahmen sind mit der jeweils zuständi- gen anderen Behörde abzustimmen. - A 2: Verwaltungsvorschriften. Adressat ist die zuständige Naturschutzbehörde in Verbin- dung mit der Behörde, die die Verwaltungsvorschrift erlässt (z. B. LU/ VM). Die Maßnah- men sind mit den jeweils zuständigen Behörden abzustimmen. - A 3: Behördliches Monitoring und Gebietsbetreuung im Auftrag der Naturschutzbehör- den. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem je- weiligen Auftragnehmer (z. B. StALU / Naturschutzverband). Die Maßnahmen sind mit dem potenziellen Auftragnehmer abzustimmen. - A 4: Projektförderung. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Ver- bindung mit dem jeweiligen Projektträger, sofern bekannt (z. B. StALU/ Landschaftspfle- geverband). Die Maßnahmen sind mit dem potenziellen Projektträger abzustimmen. - A 5: Kontrolle von Cross Compliance-Anforderungen bei landwirtschaftlichen Betrieben, die Direktzahlungen oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten. Es handelt sich da- bei um Maßnahmen, die sich aus § 33 BNatSchG ergeben (vgl. R 6) und gleichzeitig Flächen betreffen, die Feldblöcke (auch anteilig) sind oder direkt oder indirekt an Feld- blöcke angrenzen. Entsprechend kann das Instrument A 5 nur in Kombination mit R 6 auftreten. R 6-Maßnahmen sind immer auch CC-relevant, wenn der Feldblockbezug be- steht. Adressat ist die zuständige UNB. Es erfolgt keine Abstimmung. - A 6: Verfügungsbefugnis der Fläche eines öffentlichen oder gemeinnützigen Besitzers. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweili- gen Besitzer (z. B. StALU/ Naturschutzverband). Die Maßnahmen sind mit dem jeweili- gen Besitzer abzustimmen. - A 7: Maßnahmen zur Information durch die Naturschutzbehörden. Adressat ist die zu- ständige Fachbehörde für Naturschutz. - A 8: Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnahmen. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit der zuständi- gen UNB (z. B. StALU/ UNB). Die Maßnahmen sind mit der zuständigen UNB abzustim- men. Die wichtigsten Verwaltungsinstrumente sind die Projektförderung mit anschließender Zweckbindung der Flächen sowie im Bereich der Landwirtschaft die Anwendung der Cross Compliance-Vorschriften. Projekte sind nach den FöRiGef und FöRiSAG förderfähig. Maß-

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nahmen zur Information und zur Gebietsbetreuung sind im Rahmen und im Vollzug der Managementplanung als „Projekte“ förderfähig. Maßnahmen in Managementplänen stehen der Anerkennung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen nicht entgegen (§ 15 Abs. 2 BNatSchG). Im Gegensatz dazu können im Managementplan dargestellte verpflichtende Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen nicht als Kohärenzsicherungsmaßnahmen (§ 34 Abs. 5 BNatSchG) anerkannt werden (vgl. AUSLEGUNGSLEITFADEN 2007, „zusätzliche“ Maßnahmen, die über „Standard-Maßnahmen“ hinausgehen). Lediglich Entwicklungsmaß- nahmen werden als Kohärenzsicherungsmaßnahmen anerkannt. Vertragliche Instrumente (V) - V 1: Verträge mit Landnutzern (z.B. Agrarumweltmaßnahmen, Betriebsberatungen). Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweili- gen Nutzer, sofern bekannt (z. B. StALU/ Landwirtschaftsbetrieb). - V 2: Freiwillige Vereinbarungen mit Nutzern (z.B. touristische Nutzer). Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweiligen Nutzer (z. B. StALU/ Segelverein). - V 3: Verträge mit Vereinen / Verbänden / Ehrenamtlichen zur Gebietsbetreuung. Adres- sat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Verbindung mit dem jeweiligen Verein, Verband oder der Person (z. B. StALU/ Naturschutzverein).

Grundsätzlich soll neben dem Vollzug bereits bestehender Rechtsvorschriften den administ- rativen und vertraglichen Maßnahmen der Vorrang eingeräumt werden, sofern ein gleichwer- tiger Schutz wie mit rechtlichen Maßnahmen (vgl. § 3 Abs. 3 BNatSchG) erreicht wird. Be- sonders wichtig ist die Sicherstellung einer ständigen Gebietsbetreuung „vor Ort“ (z.B. durch Landschaftspflegeverbände, Naturschutzverbände, Vereine). In der Tabelle 29 sind die Umsetzungs- und Finanzierungsinstrumente zu den jeweiligen Maßnahmen angegeben. Die Umsetzungsinstrumente werden in den nachfolgenden Unter- kapiteln näher erläutert.

II.3.1 Vertragliche Regelungen Verträge mit Landwirten Zur Verbesserung der Gewässergüte der LRT1170 und 3150 wird auf mehreren direkt an die Gewässer angrenzenden Ackerflächen eine Extensivierung (Grünlandnutzung, Auflassung etc.) als Erhaltungsmaßnahme bzw. wünschenswerte Entwicklungsmaßnahme benannt (vgl. Kapitel II.2.2). Dazu sind mit den Bewirtschaftern der Flächen entsprechende vertragliche Vereinbarungen zu treffen. Zur Kompensation der damit verbundenen Ertragsausfälle ist die Inanspruchnahme von Agrarumweltprogrammen (z.B. mehrjährige Blühstreifen, Gewässer- oder Erosionsschutzstreifen) nach derzeitigem Erkenntnisstand ebenso möglich, wie die Ausweisung dieser Bereiche als ökologische Vorrangflächen der landwirtschaftlichen Betrie- be.

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Zur langfristigen Sicherung und zur Verbesserung des Erhaltungszustandes des LRT 1330 ist die Etablierung eines extensiven Beweidungsregimes erforderlich (Maßnahmen 042_3, 043_3). Vorzugsweise sind als Weidetiere Rinder einzusetzen, weil die bis in größere Bo- dentiefen reichende Trittwirkung wichtig für die Salzweidentorfbildung ist. Der selektive Ver- biss führt zudem zur gewünschten lückigen Vegetation. Für die Beweidung ist ein geeigneter landwirtschaftlicher Betrieb zu gewinnen. Als Ausgleich für die eingeschränkte, extensive Nutzung wird auch hier eine Förderung nach den Vorgaben der naturschutzgerechten Grün- landbewirtschaftung erforderlich. Wenn die Bewirtschaftung auf diese Weise nicht abgesichert werden kann, ist alternativ auch eine Pflege mit Schafen unter Regie ortsansässiger Landschaftspflegevereine/ -verbände umzusetzen. Sonstige (Pflege-)Verträge

Die Notwendigkeit der Umsetzung von Pflegemaßnahmen (Mahd, Beweidung mit Schafen, Gehölzrücknahme) besteht derzeit innerhalb des FFH-Gebietes DE 2031-301 für die LRT 2130*, 6210, 1330 sowie für die Habitate der Schmalen Windelschnecke.

Die bereits bestehenden Pflegeverträge mit dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer und dem Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg und Wismar für Teilflächen des LRT 2130 (Maßnahmen 054_2, 055_2, 056_2, 058_2) sowie 6210 (Maßnahme 090_2) sind weiterhin aufrecht zu erhalten. Für alle anderen zum Schutz, zur Wiederherstellung bzw. Entwicklung erforderlichen Pflegemaßnahmen sind mit potenziellen Projektträgern entspre- chende Vereinbarungen zu treffen.

II.3.2 Administrative Regelungen, Verwaltungsvereinbarungen, Cross Compliance im Bereich Landwirtschaft

Als Verwaltungsinstrument kommt vor allem die Projektförderung zum Tragen. So sind die geplanten Maßnahmen zum Schutz, zur Wiederherstellung bzw. Entwicklung im Gebiet überwiegend über Mittel für Pflege-, Entwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen in Natu- ra 2000-Gebieten, die FöRiGeF (Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen) und die FöRiMan (Richtlinie zur Förderung von Ma- nagementplänen in Natura 2000-Gebieten) förderfähig. Die Zäune zur Dünenabgrenzung können u.a. aus Mitteln zur Durchführung von Kohärenzmaßnahmen finanziert werden. In Bezug auf das Erfordernis der Nutzung des Salzgrünlandes (LRT 1330) kommt die Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Grünlandnutzung zur Anwendung. Die Entwicklung von Pufferstreifen u.a. entlang der Steilküste kann über Fördermaßnahmen zur Integration naturbetonter Strukturelemente in der Feldflur finanziert werden. Cross Compliance im Bereich Landwirtschaft

Die Zahlungen aus der Agrarförderung der Europäischen Union werden seit dem 01.01.2005 an die Einhaltung von bestimmten „Grundanforderungen“ (Naturschutzverpflichtungen nach

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der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie gemäß Art. 5 CC-VO: VS-RL: Art. 3, 4, 5, FFH-RL: Art. 6, 13) geknüpft („Cross Compliance“, VO EG Nr. 73/2009 des Rates vom 19. Januar 2009: früher: 1782/2003 vom 29. September 2003; im folgenden CC-VO). Werden die Anforderun- gen nicht eingehalten, erfolgt eine Kürzung der Beihilfe (Sanktionierung). Gegenüber dem landwirtschaftlichen Betrieb werden die europarechtlichen Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL nur wirksam, wenn sie mit nationalen Vorschriften umgesetzt wur- den. Dies hat zur Folge, dass im Rahmen der CC-Bestimmungen die nationalen Regelungen relevant sind, die der Umsetzung der in der CC-VO aufgeführten Artikel der FFH-RL und VS- RL dienen. Voraussetzung für die CC-Relevanz sind außerdem der Zusammenhang mit einer landwirtschaftlichen Tätigkeit (Art. 4 Abs. 1 CC-VO) und die Information der Direktzah- lungsempfänger über die einzuhaltenden Anforderungen (Art. 4 Abs. 2 CC-VO). Neben flächendeckenden, gebietsunabhängigen rechtlichen Anforderungen sind gebietsspezifische Anforderungen an die landwirtschaftliche Nutzung einzuhalten. Im Rahmen der Manage- mentplanung werden nur die gebietsspezifischen Maßnahmen ermittelt und dargestellt. In der nachfolgenden Tabelle sind feldblockbezogen die gebietsspezifischen Pflichten der landwirtschaftlichen Betriebe zur Umsetzung der CC-relevanten Naturschutzvorschriften dargestellt. Es handelt sich dabei um die passiven Erhaltungsmaßnahmen aus Tabelle 29, für die als Umsetzungsinstrument A 5 eingetragen wurde.

Die Umsetzung der in der folgenden Tabelle, Spalte 4 genannten Nutzungs- und Pflege- maßnahmen ist für den landwirtschaftlichen Betrieb freiwillig.

Tabelle 30: Feldblockbezogene Cross Compliance-Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe

Feldblock-Ident. Nr. Maß- CC-relevante Für den landwirt- Fläche Förderung oder nah- Erhaltungs- schaftlichen Betrieb in ha Kostenüber- men- maßnahme freiwillige Maßnah- nahme erforder- Nr. me lich (zusätzlich zur Direktzah- lung) DEMVLI071CD30010 009_1 kein Grünland- extensive Nutzung ja umbruch Verzicht auf Intensivierung DEMVLI071CD30009 010_1 kein Grünland- extensive Nutzung nein umbruch Verzicht auf Intensivierung DEMVLI082BD20012 030_1 kein Grünland- extensive Nutzung ja umbruch Verzicht auf Intensivierung

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Feldblock-Ident. Nr. Maß- CC-relevante Für den landwirt- Fläche Förderung oder nah- Erhaltungs- schaftlichen Betrieb in ha Kostenüber- men- maßnahme freiwillige Maßnah- nahme erforder- Nr. me lich (zusätzlich zur Direktzah- lung) DEMVLI082BB30030 043_1 kein Grünland- extensive Nutzung ja umbruch Verzicht auf Intensivierung Erhalt der Überflutungsdy- namik DEMVLI082B20037 065_1 kein Grünland- extensive Nutzung nein umbruch Verzicht auf Intensivierung DEMVLI082BD10108 091_1 kein Grünland- extensive Nutzung ja DEMVLI082BD10109 umbruch DEMVLI082BD10112 Verzicht auf Intensivierung

II.3.3 Schutzgebietsausweisung, Vollzug gesetzlicher Biotopschutz

Der größte Teil aller Maßnahmen zur Sicherung der Schutz- und Erhaltungsziele im FFH- Gebiet DE 2031-301 sind reine Schutzmaßnahmen (S). Ein wichtiges Rechtsinstrument zur Umsetzung der Schutzmaßnahmen ist neben dem Voll- zug des § 33 BNatSchG die Ausweisung von ausgewählten FFH-Gebieten bzw. Teilen von FFH-Gebieten nach § 23 BNatSchG als Naturschutzgebiet. Das ist im Bereich des FFH- Gebietes DE 2031-301 nicht vorgesehen. Aktuell besteht für das NSG-Nr. 024 „Brooker Wald“ nur eine förmliche Ausweisung mit einer allgemeinen Behandlungsrichtlinie. Wenn eine Rechtsverordnung nach aktuellem Recht erarbeitet wird, sollten zum Schutz des Dünen-LRT 2110 und der Steilküste - LRT 1230 (gleichzeitig Habitat der Schmalen Windelschnecke) ein Betretungsverbot für Steilküste und angrenzende Dünen festgesetzt werden (Maßnahmen 037_1 und 049_1).

II.3.4 Durchführung von größeren Entwicklungsmaßnahmen

Für folgende Maßnahmen ist Art und Umfang der Realisierbarkeit nur durch entsprechende Voruntersuchungen/ Machbarkeitsstudien abzuklären:

- Optimierung der (Brack-) Wasserversorgung des Strandsees (LRT 1150*) an der Teschower Spitze Der kleine Strandsee verlandet zunehmend, der Salzwassereinfluss ist vergleichsweise gering. Im Rahmen einer Vorplanung ist unter Berücksichtigung angrenzender Nutzun-

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gen zu prüfen, ob und welche Möglichkeiten einer Wasserstandserhöhung bestehen und wie der (temporäre) Einstrom von Brackwasser aus dem Dassower See verbessert wer- den kann.

- Optimierung des Wasserhaushaltes des Teschower Sees einschließlich der angrenzen- den Niederung Der Teschower See verlandet zunehmend, was u. a. auf den hohen Nährstoffeintrag aus der entwässerten angrenzenden Niederung und der damit im Zusammenhang stehenden hohen Stoffproduktion steht. Unter Berücksichtigung möglicher militärischer Altlasten im See ist im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen, welche Möglichkeiten der Ge- wässersanierung bestehen.

- Vorrangige Entwicklung/ Wiederherstellung des LRT 2130* Der prioritäre LRT 2130 ist im FFH-Gebiet DE 2031-301 zum überwiegenden Teil pflege- abhängig. Ausbleibende Pflege führt aufgrund der vergleichsweise hohen Nährstoffbelas- tung und der ungünstigen natürlichen Voraussetzungen (geschützte Lage) zu einer schnellen Gehölzbesiedlung und zum LRT-Verlust. Unter Beachtung aller Dünen-LRT, insbesondere auch der Dünengebüsche (LRT 2160) sollte geprüft werden, in welchen Bereichen und in welchem Umfang eine Neuentwicklung von Graudünen sinnvoll und möglich ist, um diesen LRT langfristig zu sichern. Dabei sind die Belange des Küsten- schutzes zu beachten. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen des Landschaftspflege- verbandes Dummersdorfer Ufer und des Landschaftspflegevereins Nordwestmecklen- burg und Wismar sind Empfehlungen zur Pflege der einzelnen Teilflächen sowie die Pflegeintervalle festzulegen. Die Ergebnisse sind in einem Dünenpflegekonzept zusam- menzufassen.

II.3.5 Regelungen zur Gebietsbetreuung und Gebietsinformation

Hinsichtlich der Umsetzung der Maßnahmen zur Erhaltungspflege, Wiederstellung und Ent- wicklung ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg Ansprech- partner. Die Überwachung der Schutzmaßnahmen obliegt der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg. Darüber hinaus sollte zum Schutz des FFH-Gebietes in der Sommersaison ein Strandvogt eingesetzt werden, der insbesondere im westlichen, touristisch stärker frequentierten Bereich die Beachtung der Festlegungen des Managementplanes (und der Strandsatzung der Ge- meinde Dassow) für den Strandwall, die Dünen und die Steilküste prüft und die Funktionsfä- higkeit der Dünenabgrenzungen sichert. Er sollte mit den gesetzlichen Regelungen und den Inhalten der FFH-Managementplanung vertraut sein, um Aufklärungsarbeit zu den Beson- derheiten der Strandnutzung im FFH-Gebiet zu leisten. Desweiteren wurde für das FFH-Gebiet eine Infotafel erarbeitet, die in Abstimmung mit den Gemeinden an zwei exponierten Standorten im FFH-Gebiet aufgestellt werden soll.

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II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen

Im Zuge der Managementplanung werden (zwingend umzusetzende) Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen bestimmt, für deren Durchführung die Finanzierung gesi- chert sein muss. Die daraus resultierenden Kosten sind in der folgenden Tabelle zusammen- fassend dargestellt. Kosten für darüber hinausgehende (vorrangige und wünschenswerte) Entwicklungsmaßnahmen werden hingegen nicht ermittelt.

Da die Kosten für die Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen stark von den im Rahmen der Managementplanung nicht vollständig zu beurteilenden Rahmenbedingungen abhängen, können diese nur sehr grob geschätzt und überschlagsmäßig angegeben wer- den. Folgendes ist zu berücksichtigen:

- Für die Anlage von Pufferstreifen entlang von Gewässern (LRT 1170, LRT 3150) wird der (voraussichtliche) Fördersatz/ ha des Förderprogrammes "Förderung der Integration na- turbetonter Strukturelemente der Feldflur - Variante Gewässer- und Erosionsschutz (610 €/ha) zum Ansatz gebracht.

- In Bezug auf die Maßnahme "extensive Grünlandnutzung" werden nur die Aufwendungen ermittelt, die für eine Bewirtschaftung nach den Maßgaben zur Naturschutzgerechten Grünlandnutzung als Förderprämie gezahlt werden. Dabei wird vom höchsten Fördersatz (225,00 €/ha) ausgegangen.

- Für die Pflege zum Erhalt des LRT 2130* (Maßnahmen 054_2 bis 058_2) sowie des LRT 6210 (Maßnahme 090_2) werden die Kosten zum Ansatz gebracht, die derzeit für die Absicherung von Pflegeverträgen mit dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer bzw. dem Landschaftpflegeverband Nordwestmecklenburg/ Wismar erforderlich sind.

- Die Wiederherstellung ehemaliger Graudünenstandorte umfasst die einmalige Erstpflege (Gehölzrücknahme in Teilbereichen; Mahd; ggf. partieller Oberbodenabtrag) sowie daran anschließend eine extensive Beweidung mit Schafen/ Ziegen, die in Abhängigkeit des Zustandes der Standorte u. U. nur in mehrjährigen Abständen erforderlich ist.

- Für die Rücknahme/ Entsorgung von Gehölzen wird ein Kostenaufwand von durch- schnittlich 1,00 €/ m² zugrunde gelegt. Es wird davon ausgegangen, dass auf Graudünen eine Gehölzrücknahme auf ca. 5 % und im Bereich der Sanddorngebüsche auf 10 % der jeweiligen Gesamtfläche erforderlich ist. Auf ehemaligen Graudünenstandorten, dem aufgelassenen Salzgrünland sowie den verbuschten (potenziellen) Halbtrockenrasen wird von einer Gehölzrücknahme auf ca. 30 % der Biotopfläche ausgegangen.

- Für die Beweidung werden Kosten in Höhe von 300,00 €/ha zum Ansatz gebracht (Durchschnittswert aus in der Literatur zitierten sehr breiten Kostenspanne zwischen 170,00 und > 400,00 €/ha). - Für die einmalige Mahd/ Jahr mit Entfernung des Erntegutes wird einheitlich ein Kosten- aufwand von 0,25 €/ m² Pflegefläche berücksichtigt.

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- Für die Abgrenzung der Weißdünen werden Kosten vom 3,00 €/m Zaun zum Ansatz gebracht (kniehoher Spanndrahtzaun, Holzpfosten im Abstand von ca. 3 m). Für die Strandzugänge wird der Einsatz von Holzbohlenstegen mit einer Breite von 1,5 m und geschätzten Kosten von 100,00 €/m² kalkuliert. - Für einige Maßnahmen entstehen Kosten nur unter bestimmten Bedingungen (in Abhän- gigkeit der Biotopentwicklung) oder werden in Abhängigkeit der Biotopentwicklung in größeren Zeitabständen wirksam (Gehölzrücknahme; Beweidung). Gegebenenfalls wird in der Tabelle darauf verwiesen. Die angegebenen Kosten im Text und nachfolgender Tabelle sind (aufgerundete) Nettobe- träge.

Tabelle 31: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Ortsbezeichnung/ Lage/ Finanzbedarf (€) Maßnahme nahmen- Teilfläche typ Projektum- jährlich setzung 008_1 Verbreiterung von P unmittelbar an die Steil- - 2.196,00 Pufferstrukturen ober- küste angren-zende halb der Steilküste und Ackerflächen zwischen Erhaltung durch Pflege Hafthagen und (gelegentliche Mahd, Großklützhöved Entfernung der Bio- Feldblock-ID: masse) DEMVLI071CD40002 DEMVLI071CD30021 DEMVLI071CD30018

009_1 Erhalt des Grünlandes S Grünland entlang einer - 173,25 bzw. dessen Auflas- entwässerten Niederung sungsstadien, keine westlich und nordwestlich Intensivierung von Hafthagen Feldblock-ID: DEMVLI071CD30010

030_1 Erhalt des Grünlandes S Grünland entlang des - 792,00 bzw. dessen Auflas- Ostufers des Dassower sungsstadien, keine Sees, unmittelbar an TF Intensivierung 1230-011-C und TF 1230-012-C angrenzend Feldblock-ID: DEMVLI082BD20012

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lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Ortsbezeichnung/ Lage/ Finanzbedarf (€) Maßnahme nahmen- Teilfläche typ Projektum- jährlich setzung 043_2 Erhalt des Offenland- P Salzgrünland westlich - 900,007 charakters/ Vermei- von Benckendorf (TF dung der zunehmenden 1330-003-C) Ansiedlung von Gehöl- Feldblock-ID: zen durch regelmäßige selektive Entnahme DEMVLI082BB30030 und Beseitigung der Biomasse

050_2 - Kennzeichnung P Weißdüne östlich der 14.490,00 der offiziellen Landesgrenze zu Strandzugänge Schleswig Holstein (TF - Einzäunung bisher 2120-001-B) nicht abgegrenzter Dünenabschnitte

051_2 - Kennzeichnung P Weißdüne nördlich 9.060,00 der offiziellen Pötenitz (TF 2120-002-B) Strandzugänge - Einzäunung bisher nicht abgegrenzter Dünenabschnitte 052_2 Kennzeichnung der P Weißdüne östlich der 42.000,00 offiziellen Strandzu- Harkenbäkniederung (TF gänge 2120-003-B) 053_2 Kennzeichnung der P Weißdüne westlich der 21.800,00 offiziellen Strandzu- Gemeindegrenze zwi- gänge schen Dassow und Kalkhorst (TF 2120-004- B) 054_2 Offenhaltung durch P Graudüne östlich der - 551,00 selektive Gehölzrück- Landesgrenze zu nahme Schleswig Holstein (TF 2130-001-B) 055_2 Offenhaltung durch P Graudüne nördlich - 326,00 selektive Gehölzrück- Pötenitz (TF 2130-002-B) nahme 056_2 Aufrechterhaltung und P Graudünenkomplex - 1.000,00 leichte Intensivierung östlich vom Strandzu- der Pflege (Entnahme gang 1 (TF 2130-003-C) der Biomasse, selektive Gehölzrücknahme, ggf. partielles Abschieben des Oberbodens) 057_2 Aufrechterhaltung und P Graudünenkomplex ca. - 1.687,00 leichte Intensivierung 1,1 km nördlich von der Pflege (Entnahme Pötenitz (TF 2130-004-C) der Biomasse, selektive Gehölzrücknahme, ggf. partielles Abschieben des Oberbodens, Sicherung des Zaun-

7 in Abhängigkeit vom Beginn einer kontinuierlichen Bewirtschaftung muss der Arbeitsgang ggf. in größeren Abständen wieder- holt werden

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lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Ortsbezeichnung/ Lage/ Finanzbedarf (€) Maßnahme nahmen- Teilfläche typ Projektum- jährlich setzung schutzes) 058_2 Aufrechterhaltung und P Graudüne ca. 750 m - 1.356,00 leichte Intensivierung östlich der der Pflege (Entnahme Hakenbäkmündung (TF der Biomasse, selektive 2130-005-C) Gehölzrücknahme, ggf. partielles Abschieben des Oberbodens; Einbeziehung der gesamten LRT-Fläche in das Pflegeregime, Einzäunung der ge- samten LRT-Fläche) 059_1 Etablierung und dauer- W Hochstaudenflur mit 6.425,00 350,00 hafte Umsetzung von Gehölzsukzession Pflegemaßnahmen auf unmittelbar westlich der ehemaligen Graudü- Harkenbäkniederung nenstandorten 060_1 Etablierung und dauer- W Hochstaudenflur mit 2.929,00 157,00 hafte Umsetzung von Gehölzsukzession Pflegemaßnahmen auf unmittelbar östlich der ehemaligen Graudü- Harkenbäkniederung nenstandorten 061_1 Etablierung und dauer- W Potenzieller Grau- 1.139,00 62,00 hafte Umsetzung von dünenstandort unmittel- Pflegemaßnahmen auf bar östlich des Strandzu- ehemaligen Graudü- ganges 10 nenstandorten 062_2 Zurückdrängen der sich P Sanddorndüne östlich der - 1.203,008 ausbreitenden Spätblü- Landesgrenze zu henden Traubenkirsche Schleswig Holstein (TF und Etablierung offener 2160-001-B) Sandflächen 063_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch östlich - 1.801,008 Gehölzentwicklung; Strandzugang 1 (TF ggf. selektive Entnah- 2160-002-B) me invasiv wachsender Gehölze (u.a. Spätblü- hende Traubenkirsche) 064_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch - 322,008 Gehölzentwicklung; unmittelbar westlich der ggf. selektive Entnah- Harkenbäkniederung (TF me invasiv wachsender 2160-003-B) Gehölze (u.a. Kartoffel- Rose) 065_2 Etablierung und dauer- W aufgelassenes Grünland, 4.342,00 237,00 hafte Umsetzung von westlich der Pflegemaßnahmen auf Harkenbäkmündung, ehemaligen Graudü- unmittelbar an TF 2160- nenstandorten 003-B angrenzend Feldblock-ID:

8 die Maßnahme ist ggf. in mehrjährigen Abständen zu wiederholen

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lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Ortsbezeichnung/ Lage/ Finanzbedarf (€) Maßnahme nahmen- Teilfläche typ Projektum- jährlich setzung DEMVLI082B20037 066_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch östlich - 2.175,008 Gehölzentwicklung; der Harkenbäkniederung ggf. selektive Entnah- 2160-004-C me invasiv wachsender Gehölze (u.a. Kartoffel- Rose) 067_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch - 368,008 Gehölzentwicklung; unmittelbar westlich ggf. selektive Entnah- Strandzugang 10 (TF me invasiv wachsender 2160-005-B) Gehölze (u.a. Kartoffel- Rose) 068_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch - 589,008 Gehölzentwicklung; westlich der Gemeinde- ggf. selektive Entnah- grenze Dassow/ me invasiv wachsender Kalkhorst (TF 2160-006- Gehölze (u.a. Kartoffel- B - westlicher Teil) Rose) 069_2 Beobachtung der P Sanddorngebüsch östlich - 490,008 Gehölzentwicklung; der Gemeindegrenze ggf. selektive Entnah- Dassow/ Kalkhorst (TF me invasiv wachsender 2160-006-B - östlicher Gehölze (u.a. Kartoffel- Teil) Rose) 074_2 Zurücknahme von P Kleingewässer am Ufer - 958,00 Gehölzen und Entfer- des Dassower Sees nung der Biomasse südöstlich von Volksdorf (TF 3150-005-C) 080_1 Anlage eines ca. 10 m P an das Kleingewässer TF - 28,00 breiten Pufferstreifens 3150-010-C unmittelbar entlang des Gewässer- angrenzende Ackerfläche ufers und Erhaltung Feldblock-ID: durch Pflege (gelegent- liche Mahd, Entfernung DEMVLI083AA10046 der Biomasse

089_2 - Beobachtung der P Dystrophes Gewässer im - 467,008 Gehölzentwicklung Tunnelgrundmoor (TF im Uferbereich, 3160-001-B) ggf. selektive Gehölzrücknahme und Entfernung der Biomasse 090_2 Zurücknahme von P Kalktrockenrasen west- - 3.500,00 Gehölzen; Entfernung lich von Teschow (TF der Biomasse 6210-001-C) 090_3 Etablierung eines W - 60,00 standortangepassten, extensiven Bewei- dungsregimes unter Einbeziehung südlich angrenzender Halbof- fenlandbereiche ent- lang der Steilküste

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lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Ortsbezeichnung/ Lage/ Finanzbedarf (€) Maßnahme nahmen- Teilfläche typ Projektum- jährlich setzung 091_2 Etablierung eines W aufgelassenes Grünland 9.751,00 975,00 standortangepassten, westlich von Teschow extensiven Bewei- Feldblock-ID: dungsregimes im DEMVLI082BD10108 Bereich ehemaliger Halb-Trockenrasen DEMVLI082BD10109 DEMVLI082BD10112

113_2 - Pflege durch P Seggenried am Nordost- - 1.859,008 gelegentliche rand des Brooker Waldes Mahd der Fläche, (TF 1014-003-B) Entnahme der Bio- masse - Beobachtung der Gehölzentwick- lung, ggf. selektive Gehölzentnahme 114_1 Einsatz eines Strand- S Küsten-LRT zwischen 25.000,00 - vogts zur Kontrolle der Priwall und Brook Umsetzung von Schutzmaßnahmen sowie zur Sensibilisie- rung der Strandnutzer 59_1 Erarbeitung eines W (vE) alle Teilflächen der 6.000,00 - bis Dünenpflegekonzeptes Dünen-LRT im FFH- 61_1 Gebiet (54_3 bis 58_3) Summe 142.936,00 24.582,25

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BRAUN, M. (2014): Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer - Schriftliche Stellungnahme zur Dünenproblematik im FFH-Gebiet DE 2031-301(E-Mail vom 16.07.2014).

BAUER, M. (2014): Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg und Wismar e.V. - Informa- tion zum Einsatz ottersicherer Reusen im Bereich der Stepenitzmündung.

STALU MITTLERES MECKLENBURG; DEZERNATSGRUPPE KÜSTE: Information zu Küstenschutzmaß- nahmen im FFH-Gebiet (E-Mail vom 30.04.2014).

MARTENS-HOWE, E. (2014): Mitarbeiterin Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein - Information zum Dassower See.

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Gesetze, Normen, Richtlinien

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG), zuletzt geänderte Fassung, veröffentlicht 29.07.2009.

Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesnatur- schutzgesetzes (Naturschutzausführungsgesetz - NatSchAG M-V). Vom 23. Februar 2010. GS Meckl.-Vorp. Gl Nr. 791-9.

Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (kodifizierte Fassung) ABI. EG Nr. L 20 vom 26.1.2010 S. 7.

Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebens- räume sowie der wildlebenden Tier- und Pflanzen (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie - FFH- Richtlinie, ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7), zuletzt geändert durch Richtlinie 97/62/ EG des Rates vom 27.10.1997, Abl. L 305/42ff. vom 8.11.1997 so-wie Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.9.2003, Abl. L 284/1 vom 31.10.2003.

Richtlinie des Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Ge- meinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Wasserrahmenrichtlinie, 2000/60/EWG) vom 22. Dezember 2000.

Verordnung zur Änderung der Jagdzeiten, zur Aufhebung von Schonzeiten und zum Erlass sachlicher Verbote; Jagdzeitenverordnung Mecklenburg-Vorpommern (JagdZVO M-V) vom 14. November 2008.

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III. Anhang

III.1 Genehmigungs- und anzeigenpflichtige Projekte seit 1998

Tabelle III.1: Auf Verträglichkeit geprüfte, in Prüfung befindliche und als verträglich beurteilte Vorhaben im FFH-Gebiet

Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit Bauleitplanverfahren Hansestadt Lübeck B-Plan 33.05.00 Priwall Errichtung ausgedehnter Hotelanlagen, Priwall im Verfahren; Ausle- Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit vorliegend Waterfront Feriendörfer, Schwimmbad, Umgestal- gung des Teilberei- tung des Priwallhafens (> 3.000 Betten) ches I des B-Planes Ende August 2014 abgeschlossen Stadt Dassow Teilflächennutzungsplan der Umfasst alle Planungen und Projekte der Stadt Dassow, Genehmigung mit Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit in Bearbei- Stadt Dassow Stadt Dassow gemäß Entwurfsvorlage nördlicher Teil Teilversagungen tung zur Ergänzung des Teilflächennutzungs- planes für den nördlichen Teilbereich der Stadt Dassow Landschaftsplan der Stadt Stadt Dassow, Siehe F-PLan Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Dassow – Teil Nord – für die nördlicher Teil Ebene in Bearbeitung; Bereiche Pötenitz und Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH- Harkensee Verträglichkeit projektbezogen erforderlich B-Plan Nr. 2, 3. Änderung Neubau Hotel sowie Ferienappartements Stadt Dassow im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Hotelum- und –neubau im Bereich des Schlossareals (530 Ebene in Bearbeitung; Schlossbereich, Golfplatz mit Betten); Neubau einer Golfanlage inner- Ergebnis: saisonaler Ausbau der Strandversorgung Sportanlagen Pötenitz halb des Schlossparkes; saisonaler ist projektbezogen zu prüfen Ausbau der Strandversorgung neu: ca. 300 Betten Schloss (rechts- kräftiger Ursprungsplan) & ca. 350 Betten Ferienhaus (Umplanung)

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Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit B-Plan Nr. 2, 2. Änderung Neubau von 15 Ferienhäusern; Betten- Stadt Dassow im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Schlossbereich Wiesenkamp kapazität 36 Ebene in Bearbeitung; neu: ca. 60 Betten Ergebnis: Nutzungsregelungen im FFH-Gebiet sind im B-Plan festzusetzen  Pötenitz ca. 710 Betten in B-Plänen B-Plan Nr. 17 Rosenhagen Bau Hotel, Ferienappartements Nordwestliche im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- ca. 225 Betten Ortslage Rosen- Ebene in Bearbeitung hagen B-Plan Nr. 21 Rosenhagen Bau von Ferienhäusern, Wohnbebauung Östlich der „ge- rechtskräftig Untersuchung zur FFH-Verträglichkeit liegt vor. sowie öffentlichen Parkplätzen wachsenen“ 01.05.2010 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung (Sperrung ca. 240 Betten Ortslage Strandzugang 5) definiert. Neubewertung erforderlich. Rosenhagen B-Plan Nr. 24 Rosenhagen Bau von Ferienhäusern Rosenhagen- im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- ca. 60 Betten Bereich des Ebene in Bearbeitung ehemaligen Gutshauses B-Plan Nr. 26 Rosenhagen Bau von Ferienhäusern Rosenhagen im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Ebene in Bearbeitung Ergebnis: Vorhaben zunächst gestrichen Abrundungssatzung, Anbin- Schließung von Baulücken; Bau einzel- Rosenhagen rechtskräftig Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- dung an B-Plan Nr. 21 ner Ferienwohnungen Ebene in Bearbeitung; ca. 40 Betten Ergebnis: Ausschluss Strandnutzung und Strandberäumung ca. 50 m östlich des Strandzu- gangs von Rosenhagen, Mündungsbereich der Harkenbäk; Einzäunung der Primärdünen in Abstim- mung mit der zuständigen Naturschutzbehörde  Rosenhagen ca. 565 Betten in B-Plänen

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Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit B-Plan Nr. 19 Seestern Bau von Ferienhäusern sowie von am ehemaligen im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Barendorf kleinem Zeltplatz; Bau von Anlagen zur Kolonnenweg Ebene in Bearbeitung; Strandver- und –entsorgung (120 Betten) nordöstlich von Ergebnis: Beschränkung der Kapazitäten auf maxi- F-Plan Versagung Barendorf mal 100 Bettenplätze; Abgrenzung der Primärdünen Plan 60 Betten vor allem im Bereich der Strandzugänge; vorhaben- bezogene weitere Untersuchung Widerspruch kommt B-Plan Nr. 25 Ferienhausge- Bau von Ferienhäusern (150 Betten) Barendorf - Süd im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- biet ca. 120 Betten Ebene in Bearbeitung

Sondergebiet Fremden- Errichtung eines Zeltplatzes im An- Barendorf Im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- verkehr/Zelten schluss an B-Plan Nr. 19 Ebene in Bearbeitung; Ergebnis: Vorhaben zunächst gestrichen B-Plan Nr. 4 Neubau von Ferienhäusern Barendorf südöst- rechtskräftig Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- ca. 300 Betten lich des vorhan- 28.05.2005 Ebene in Bearbeitung; denen Parkplat- 1. Änderung 28.03.2009 Ergebnis: Reduzierung der Kapazitäten auf ca. 100 zes Bettenplätze  Barendorf ca. 450 Betten Umnutzung ehemaliger Umbau vorhandener Bausubstanz zu Harkensee Im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Stallanlagen Ferienwohnungen, Hotel, Gastronomie; Ebene in Bearbeitung; Schließen von Baulücken Ergebnis: Abgrenzung der Primärdünen vor allem im ca. 150 Betten Bereich der Strandzugänge; vorhabenbezogene weitere Untersuchung  Harkensee ca. 150 Betten Gemeinde Kalkhorst Fortschreibung F-Plan 08.12.2014 Rechts- Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit in Bearbei- kraft tung

Landschaftsplan Gemeinde in Verbindung mit F- Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit in Bearbei- Kalkhorst Plan Änderung s.o. tung; Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH-

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Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit Verträglichkeit projektbezogen erforderlich Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit B-Plan 10.2 Fischerkaten am ehemaligen rechtskräftig Versorgung Kolonnenweg 2004 nördlich Groß Schwansee B-Plan Nr. 1 Schloss Groß ca. 300 Betten Groß Schwansee rechtskräftig Schwansee 03.12.2004 B-Plan Nr. 12 ca. 330 Betten Groß Schwansee rechtskräftig 16.10.2004 B-Plan Nr. 17 ca. 320-400 Betten Groß Schwansee im Verfahren FFH-Verträglichkeit vorliegend (F-Plan rechtswirk- Schadensbegrenzende Maßnahmen (Auszäunung der sam) Primärdünen bis zu 500 m von den Strandzugängen, Kontrolle, Monitoring) definiert.  Groß Schwansee ca. 950-1030 Betten Gemeinde Boltenhagen B-Plan Nr. 30a Errichtung einer Swin-Golfanlage nahe Östlich von rechtskräftig FFH-Vorprüfung vorliegend. Redewisch Hafthagen 20.06.2013 Erheblichen Beeinträchtigungen nicht erkennbar. Verkehrsprojekte Verlagerung eines Weges von Verlagerung des Weges von der Ortslage Pötenitz, im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Pötenitz in Richtung Strand zum Strandzugang 1 in Richtung Strand- Pötenitzer Ebene in Bearbeitung; zugang 2; Verlagerung des Strandzu- Strandwiesen Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH- ganges 2 im Zusammenhang mit B-Plan Verträglichkeit projektbezogen erforderlich 2, 3. Errichtung eines Parkplatzes Bau von 225 Stellplätzen Nördlich Ortslage im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- mit wassergebundener Befes- Pötenitz am Ebene in Bearbeitung; tigung Strandweg Ergebnis: Vorhaben zunächst gestrichen Errichtung eines Parkplatzes Bau von 600 Stellplätzen sowie Infra- Westlich der K45 im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- struktur (WC) an der Alten Ebene in Bearbeitung;

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Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit Mecklenburger Ergebnis: Vorhaben zunächst gestrichen Landstraße Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit B-Plan Nr. 10.1 Errichtung eines Parkplatzes mit Versor- Am ehemaligen rechtskräftig gungsanlagen Kolonnenweg seit 2006 nordwestlich von Groß Schwansee Neubau eines Radweges an Nördlich der B Im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit sind erfor- der B 105 von Sülsdorf nach 105 derlich Dassow einschließlich Kno- tenausbau B 105/L 01 Ver- und Entsorgungsanlagen Sondergebiet Infrastruktur WC Anlage von Strandver- bzw. - Im Bereich des Im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- entsorgungsanlagen Strandzuganges 4 Ebene in Bearbeitung; Ergebnis: Aufstellung mobiler/saisonaler Anlagen außerhalb von LRT Sondergebiet Infrastruktur Anlage von Strandver- bzw. - Im Bereich des Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- WC entsorgungsanlagen Strandzuganges 8 Ebene in Bearbeitung Bodenordnungsverfahren Pötenitz u.a. ländlicher Wegebau im Verfahren Neuenhagen-Harkensee u.a. ländlicher Wegebau im Verfahren Warnkenhagen 146 abgeschlossen Sonstige Vorhaben Anlage eines Aussichtspunk- F-Plan Versagung (Widerspruch Stadt Dassow, im im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- tes kommt) Bereich eines Ebene in Bearbeitung; Strandzuganges Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH- Verträglichkeit projektbezogen erforderlich Aufstellen von Strandkörben Im Bereich der im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Strandzugänge 4, Ebene in Bearbeitung;

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Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit 7 und 8 der Stadt Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH- Dassow Verträglichkeit projektbezogen erforderlich Bezeichnung der Planung Bemerkung zum Vorhaben Lage Status FFH-Verträglichkeit Reitnutzung am Strand Erweiterung der bisher genehmigten Derzeit nur im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit auf F-Plan- Reitnutzung am Strand zwischen den Ebene in Bearbeitung; Strandzugängen 1 Ergebnis: weitere Untersuchungen zur FFH- und 3 der Stadt Verträglichkeit projektbezogen erforderlich Dassow be- schränkt möglich Strandsatzung Stadt Klütz Bereich Steinbeck im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit sind erfor- derlich Tagebau Teschow Erlaubnisfeld Warnkenhagen Aufsuchung mariner Sande marin im Verfahren Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit vorliegend

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