G EMEINDEVERWALTUNGSVERBAND H E U B E R G 1 Ä NDERUNG DER 2 . F ORTSCHREIBUNG F LÄCHENNUTZUNGSPLAN

Behandlung der Stellungnahmen der frühzeitigen Anhörung der Behörden und sons- tiger Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit, gemäß § 4 Abs. 1 BauGB und § 3 Abs. 1 BauGB.

Planungsstand: Vorentwurf Anhörung der Träger öffentlicher Belange: 03.07.2017 bis 11.08.2017 Beteiligung der Öffentlichkeit: 03.07.2017 bis 11.08.2017

Die Anhörung und Offenlage erfolgte auf der Grundlage von folgenden Unterlagen:

1. Begründung (Stand: 14.06.2017) 2. Umweltbericht (Stand: 14.06.2017) 3. Übersichtslageplan (Stand: 14.06.2017) 4. Planzeichenerklärung (Stand: 14.06.2017)

Stand: 8.11.2018

DR. GROSSMANN ò UMWELTPLANUNG Wilhelm-Kraut Str. 60 72336 Balingen Telefon 07433/930363 Telefax 07433/930364 E-Mail: [email protected] DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALTSVERZEICHNIS

A STELLUNGNAHMEN DER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE ...... 2 A.1 Regierungspräsidium ...... 2 A.1.1 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen...... 2 A.1.2 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen...... 27 A.1.3 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen...... 29 A.1.4 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen...... 31 A.1.5 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen...... 33 A.1.6 Abteilung Umwelt ...... 35 A.1.7 Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg ...... 36 A.1.8 Abteilung Straßenwesen und Verkehr...... 38 A.1.9 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau ...... 42 A.2 Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ...... 44 A.3 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege ...... 45 A.4 Landratsamt ...... 46 A.5 Naturpark Obere Donau e.V...... 69 A.6 Polizeipräsidium Tuttlingen ...... 74 A.7 Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V...... 75 A.8 GVV Donau - Heuberg...... 76 A.9 Unitymedia BW GmbH...... 77 A.10 Netze BW GmbH ...... 77 A.11 Deutsche Telekom Technik GmbH ...... 77 A.12 bnNetze GmbH ...... 77 A.13 Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg...... 78 A.14 Terranets bw GmbH...... 80 A.15 ENRW ...... 80 A.16 Gemeinde Weilen unter den Rinnen ...... 80 A.17 Stadt ...... 80 A.18 Gemeinde ...... 81 A.19 Gemeinde ...... 81

B STELLUNGNAHMEN DER ÖFFENTLICHKEIT ...... 82 B.1 Anja und Mark Weiß, ...... 82 B.2 Michaela und Bernd Riedlinger, Gosheim ...... 85 B.3 Alexandra Eva und Alexander Resnik, Gosheim...... 89

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A Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange

Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sind unten stehend in ihrem vollständi- gen Wortlaut wiedergegeben.

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE

A.1 Regierungspräsidium Freiburg

A.1.1 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen (Schreiben vom 08.08.2017) A. Belange der Raumordnung 1. Rechtliche Bedeutung und Bindungswirkung der im Folgenden genannten Ziele und Grundsätze der Raum- ordnung

Die Bindungswirkung der im Folgenden angesprochenen Ziele und Grundsätze der Raumordnung ergibt sich aus den §§ 3 und 4 Abs. 1 und 2 ROG sowie aus § 4 Abs. 1 u. 2 LplG. Danach sind Ziele der Raumordnung eines für verbindlich erklärten Entwicklungsplanes oder Regionalplanes von öffentli- chen Stellen bei ihren raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu beachten. Zur Kenntnisnahme Grundsätze der Raumordnung sind von öffentlichen Stellen bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in der Abwägung oder bei der Ermessensausübung zu berücksichti- gen. 2. Raumordnerische Stellungnahme 2.1 Bauflächenbedarf 2.1.1 Nach den §§ 1 Abs. 5 und 1a Abs. 2 BauGB i. V. m. den Plansätzen 3.1.9 Landesentwicklungsplan 2002 (LEP) (Ziel der

Raumordnung) und 3.2.1 LEP (Grundsatz der Raumordnung) besteht für die Umwandlung von landwirtschaftlich oder als Wald genutzten Flächen in Siedlungsflächen eine besondere

Begründungspflicht, bei der neben evtl. noch vorhandenen Baulandreserven auch die Möglichkeit der Nutzung von Brach-, Konversions- und Altlastenflächen sowie von geeigneten lnnenentwicklungspotentialen zu prüfen bzw. zu berücksichti- gen ist. Dieser Begründungspflicht wird der nun vorgelegten FNP- Bei der Aufstellung des FNP handelt es sich Entwurf u. E. jedoch bislang noch nicht ausreichend gerecht. um eine punktuelle Änderung und nicht um So wird zwar wird in den meisten Gebietssteckbriefen zumin- eine Fortschreibung. Aus diesem Grunde wird dest kurz auf die jeweilige Bedarfssituation der einzelnen auf eine Gesamtbilanz nach Berücksichtigung Gemeinden eingegangen. der Plausibilitätskriterien verzichtet Eine systematische Bedarfsbegründung mit näheren Angaben auch ‹ zum Umfang des in den nächsten 15 Jahren zu er- Für alle Gebiete wurden nochmals die Bedarfe 2 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE wartenden Wohn-, Misch- und Gewerbeflächenbe- abgefragt und werden in den Steckbriefen darfs einerseits und beschrieben. Eine systematische Bedarfsbe- gründung erscheint aufgrund der teilweise sehr

atypischen Einwohnerzuwächse und der bestehenden Arbeitsplatzentwicklung nicht zielführend.

‹ zum Umfang der derzeit noch vorhandenen Bauflä- chenreserven im wirksamen Flächennutzungsplan, in Dies ist nunmehr erfolgt und wir in der Planbe- noch nicht vollständig ausgenutzten Bebauungsplä- gründung dargestellt. nen sowie im unbeplanten Innenbereich andererseits fehlt jedoch noch weitgehend.

Dies gilt bspw. auch für die insgesamt ca. 8,9 ha große Gewer- begebietsplanung „Steintaler Bühl“ in (Änderung 1.3), ‹ da die Planunterlagen zu dieser Erweiterungsfläche Unter Berücksichtigung Fa. Moser wurde ein bislang nur ein „Bedarfsnachweis“ für ca. 5 ha enthal- Bedarfsnachweis von 5,6 ha dargestellt. Dar- ten und über hinaus ist als Besonderheit der Gemeinde Bubsheim zu berücksichtigen, dass die Firmen ‹ da dieser Planung - abgesehen von der geplanten über eine sehr stürmische Entwicklung verfü- Gewerbeflächenerweiterung im Änderungsbereich 1.1 gen, der auf jeden Fall entsprochen werden - nach unserem Raumordnungskataster zudem bspw. soll. Insofern ist die Reserve von ca. 2,4 ha im nördlich an das Plangebiet angrenzenden Bereich Fläche begründet. „Steintaler Bühl ll“ wohl noch eine bislang noch nicht baulich genutzte gewerbliche Reservefläche mit ei- Die Betriebserweiterung ist realisiert, es besteht nem Gesamtumfang von ca. 5,6 ha (brutto) gegen- keine Reserve mehr über steht.

Wir halten es deshalb für erforderlich, den bisherigen Flächen- Fläche 1.1 ist bereits bebaut nutzungsplanentwurf noch entsprechend zu ergänzen, wobei aus unserer Sicht- über die o.a. Änderung 1.3 hinaus - vor Zu den Flächen 1.2, 2.1, 2.2, 2.3 (Mischfläche), allem auf die bislang noch nicht im wirksamen Flächennut- 2.5 sowie 6.3 siehe Begründung auf den zungsplan als Bauflächen enthaltenen und auch nicht durch nachfolgenden Seiten zu den jeweiligen Flä- entsprechende Flächenreduzierungen an anderer Stelle quanti- chenausweisungen. tativ ausgeglichenen Wohn-, Misch- und Gewerbeflächenneu- ausweisungen in den Änderungsbereichen 1.1, 1.2, 2.1, 2.2, 2.3 (M-Fläche im Ostteil) und 2.5 sowie das relativ große neue Schuppengebiet in (Änderung 6..3) eingegangen werden sollte. Hierbei ist zu beachten, dass die Genehmigungsbehörden bei der Prüfung der von den Planungsträgern im Zuge von Ge- nehmigungsverfahren für Flächennutzungspläne vorzulegen- den Bedarfsbegründungen gehalten sind, entsprechend den erst am 15.02.2017 erneut vom Wirtschaftsministerium fortge- schriebenen Hinweisen zur „Plausibilitätsprüfung der Bauflä- chenbedarfsnachweise im Rahmen des Genehmigungsverfah- Zur Kenntnisnahme rens nach § 6 BauGB sowie nach § 10 Abs. 2 BauGB“ zu verfahren (vgl. Anlage). Obwohl diese Hinweise keine „Planungsvorgabe“ für die Ge- meinden darstellen, regen wir deshalb an, die Bedarfsbegrün- dung soweit wie möglich an diesen Hinweisen auszurichten. 2.1.2 Während die Gemeinden Gosheim und Wehingen als gemein- sames Unterzentrum sowie als Siedlungsbereiche i. S. d.

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Planziele 2.1.3 und 2.3 Regionalplan auch Bauflächen für den

überörtlichen Bedarf bereitstellen können (d. h. also auch Flächen für evtl. Wanderungsgewinne sowie für größere ge- werbliche Neuansiedlungen), wurde den anderen Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands im Regionalplan lediglich die Funktion von sog. „sonstigen Gemeinden“ zugewiesen, ‹ die sich nach Grundsatz 2.5 Regionalplan „organisch weiterentwickeln“ sollen

und

‹ in denen bei der Siedlungstätigkeit auf die vorhandene Infrastruktur Rücksicht genommen werden soll (so die Begründung zu Grundsatz 2.5 Regionalplan). Bubsheim hat einen Bedarfsnachweis vorge- Dies bedeutet, dass in Bubsheim, , und legt. In Egesheim wird ein Flächentausch Reichenbach bei der Ermittlung des zukünftigen Flächenbe- vorgesehen, in Reichenbach handelt es sich darfs neben dem Flächenbedarf für die Eigenentwicklung (d.h. um Übernahmen rechtskräftiger Bebauungs- insbesondere dem Wohnbauflächenbedarf aus der natürlichen pläne. Für Deilingen wird in der Begründung Bevölkerungsentwicklung und der Verringerung der Woh- des FNP die Bedarfssituation erläutert. nungsbelegungsdichte sowie dem Gewerbeflächenbedarf für Die Ausweisungen von Gewerbeflächen dient örtliche Betriebserweiterungen bzw. -verlagerungen sowie für nahezu ausschließlich der Erweiterung beste- kleinere Betriebsneuansiedlungen) zwar in besonderen Fällen hender Gewerbebetriebe bzw. der Umsiedlung auch Wanderungsgewinne bzw. Zuwanderungen, die sich aus örtlicher Handwerks- und Gewerbebetriebe. der gewerblichen Entwicklung ergeben, berücksichtigt werden können. Auf Verwaltungsraum besteht die Sondersitua- Jedoch wäre dann eine entsprechende Begründung vorzule- tion, dass eine Vielzahl von Betrieben existie- gen, aus der nachvollziehbar hervorgehen sollte, ren, die in dem örtlichen Umfeld entstanden ‹ dass bzw. warum eine örtliche Sondersituation vorliegt, sind und die aufgrund des Fleißes und der die zu einer besonderen Bedarfslage führt und Innovationskraft dieser Familienbetriebe sich ungewöhnlich stark entwickelt habe und weiter ‹ dass auch die Befriedigung dieses Sonderbedarfes entwickeln. Die Betriebe haben ihren Firmen- nicht über den in Grundsatz 2.5 Regionalplan genann- sitz in der jeweiligen Gemeinde und können ten Rahmen einer „organischen Weiterentwicklung“ aufgrund der bestehenden Strukturen und hinausgeht. Investitionen nicht abwandern. Die weitere Liegt eine solche Einzelfallbegründung nicht vor, sollten in Entwicklung wird sich somit in ungewöhnlichen diesen Gemeinden i. d. R. nur Bauflächen für den sog. „örtli- Maße im Verbandsgebiet fortsetzen. Dies wird chen Bedarf" (s.o.) bereitgestellt werden. ausdrücklich begrüßt, da diese Entwicklung für die Gemeinden Existenz sichernd ist. Auch gewerbliche Bauflächen für eventuell angestrebte größe- re gewerbliche Neuansiedlungen sollten grundsätzlich zunächst in den meist infrastrukturell besser ausgestatteten zentralen Orten bzw. Siedlungsbereichen oder aber in einem gemeinsa- men „Interkommunalen Gewerbegebiet“ (vgl. hierzu näher Ziff. 2.1.3) vorgehalten werden. Zur Kenntnisnahme Dies gilt vor allem dann, wenn derartige größere Neuansied- Die geplanten Gewerbeflächen dienen nahezu lungen nicht mehr mit der in Grundsatz 2.5 Regionalplan für ausschließlich der Erweiterung bestehender Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion geforderten „organi- Gewerbebetriebe bzw. der Umsiedlung örtli- schen Weiterentwicklung“ vereinbar sind. cher Handwerks- und Gewerbebetriebe. Die Betriebe sind in Gosheim entstanden und entwickeln sich bereits über Jahrzehnte an dem Standort. Sie sind Teil der Gemeinde und eine Vielzahl der Arbeitnehmer stammt aus Bubsheim bzw. hat ihren Wohnsitz dort.

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2.1.3 Angesichts der häufig landschaftlich und ökologisch sensiblen Lage der Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands

Heuberg ist im Zusammenhang mit der von uns erbetenen näheren Begründung des in den nächsten 15 Jahren zu erwar- tenden Gewerbeflächenbedarfs zu prüfen, ob dieser Bedarf nicht zumindest teilweise auch durch die Ausweisung eines Dies wird geprüft. Es wird jedoch darauf hin- gemeinsamen bzw. interkommunalen Gewerbegebietes (IKG) gewiesen, dass bei allen Gemeinden sich die an einem verkehrlich gut angebundenen und landschaftsver- Entwicklung aus einem organischen Wachs- träglichen Standort (evtl. bei gleichzeitiger Aufgabe bislang tum ortsansässiger Betrieb und dem daraus geplanter, dezentraler Gewerbestandorte, vor allem soweit ergebenden Nachzug von Arbeitskräften ergibt. diese in landschaftlich problematischen Bereichen liegen bzw. ausgewiesen werden sollen) befriedigt werden kann. Zur Kenntnisnahme So sind interkommunale Gewerbegebiete nach Grundsatz 2.4.1 Regionalplan insbesondere dort anzustreben, ‹ wo die Entwicklungsmöglichkeiten aus topografischen und landschaftlichen Gründen begrenzt sind, ‹ wo die vorhandenen Infrastrukturen eine überge- meindliche Kooperation zweckmäßig erscheinen las- sen und ‹ wo durch Konzentration auf einen gemeinsamen Standort Siedlungserweiterungen an anderer Stelle vermieden werden können.

Vor allem seitens der eng von Natura 2000-Gebieten und anderen landschaftsökologisch wertvollen Flächen umgebenen Bubsheim unterscheidet sich von den übrigen Gemeinde Bubsheim sollte daher überlegt werden, ob weitere Verbandsgemeinden nicht in dem Ausmaß der Konflikte zwischen der notwendigen Gewerbeflächenentwick- bestehenden Einschnürung durch die lung einerseits und den Belangen des Natur- und Landschafts- NATURA 2000-Kulisse. Die Realisierung eines schutzes andererseits hier zukünftig nicht dadurch minimiert IKG wurde von Bubsheim mit der Nachbarge- bzw. zumindest auf einen Standortbereich konzentriert werden meinde Böttingen geprüft. Mögliche Standorte können, dass Bubsheim zusammen mit anderen Gemeinden befinden sich stets innerhalb der Natura 2000- des G\/\/ ein IKG realisiert. Kulisse und können nicht an den Siedlungs- körper angebunden werden. Insofern besteht ein Konflikt mit dem Landesentwicklungsplan, der der derzeit als nicht ausräumbar erachtet wird. 2.2 Überregional bedeutsame naturnahe Landschaftsräu- me gemäß LEP

Alle Ortslagen der zum GVV Heuberg gehörenden Gemeinden liegen in einem Bereich, in dem der Landesentwicklungsplan 2002 (LEP) sogenannte „überregional bedeutsame naturnahe Landschaftsräume“ (hier vor allem Gebiete, die sich durch eine

überdurchschnittliche Dichte schutzwürdiger Biotope oder überdurchschnittliche Vorkommen landesweit gefährdeter Arten auszeichnen und die eine besondere Bedeutung für die

Entwicklung eines ökologisch wirksamen Freiraumverbunds und im Hinblick auf die Kohärenz des europäischen Schutzge- bietsnetzes besitzen) festgelegt hat. Darüber hinaus befinden sich innerhalb des Verbandsgebietes auch noch eine Reihe von weiteren „überregional bedeutsamen naturnahen Land- Zur Kenntnisnahme schaftsräumen“ mit der Funktion von „Gebieten, die Teil des künftigen europaweiten, kohärenten Schutzgebietsnetzes "NATURA 2000" sind (vgl. hierzu näher Karte 4 im Anhang des LEP). 5 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Soweit neue Bauflächendarstellungen oder Nutzungsansprü- che in diesen „Landschaftsräumen“ liegen, sind dort daher grundsätzlich auch die Plansätze 5.1.2 ff LEP zu beachten bzw. zu berücksichtigen, wonach ‹ in den überregional bedeutsamen naturnahen Land- schaftsräumen die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts zu erhalten und zu verbessern ist Die Beeinträchtigungen der Landschaftsräume und Planungen und Maßnahmen, die diese Land- sind, da die Flächeninanspruchnahme unver- schaftsräume erheblich beeinträchtigen, unterbleiben meidbar ist, auszugleichen oder, soweit unvermeidbar, ausgeglichen werden sol- len (Ziel),

‹ wild lebende Tiere und wild wachsende Pflanzen so- wie ihre Lebensgemeinschaften als Teil des Natur- haushalts in ihrer natürlich und historisch gewachse- nen Artenvielfalt zu schützen und ihre Lebensräume sowie ihre Lebensbedingungen zu erhalten, zu pfle- gen, zu entwickeln oder wiederherzustellen sind (Grundsatz),

‹ in den überregional bedeutsamen naturnahen Land- schaftsräumen Sport-, Erholungs- und Tourismusein- richtungen möglichst innerhalb von Siedlungen, als Sport- und Erholungseinrichtungen sind nicht Siedlungserweiterungen oder als Ergänzung vorhan- vorgesehen dener Anlagen zu realisieren sind und wonach solche Anlagen den Naturhaushalt und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen dürfen und mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln erreichbar sein sollen (Grundsatz),

‹ die überregional bedeutsamen naturnahen Land- schaftsräume möglichst unzerschnitten in ihrem land- Die Siedlungserweiterungen schließen sich schaftlichen Zusammenhang erhalten und unterein- immer an die bestehende Ortslage an, eine ander vernetzt werden sollen (Ziel), Zersiedelung findet nicht statt ‹ in den überregional bedeutsamen naturnahen Land- schaftsräumen eine standortgemäße landwirtschaftli- Die Gemeinden bemühen sich mittels ihrer che Nutzung und eine naturnahe Forstwirtschaft als Verpachtungspraxis die heimische Landwirt- wesentlicher Beitrag zur Erhaltung der Kulturland- schaft zu unterstützen. Insbesondere werden schaft und wegen ihrer ökologischen Wirkungen zu ach Schäfer und kleinbäuerliche Betriebe mit sichern sind (Grundsatz) und wonach Flächen bedacht, die ökologisch hochwertig ‹ Biotope ihrer Biotop-Funktion angepasst weiter be- erhalten und entwickelt werden sollen wirtschaftet werden sollen (Grundsatz). s.o. In diesen „Landschaftsräumen“ ist daher auf eine besonders sensible bzw. landschaftsverträgliche Planung zu achten.

Dies gilt vor allem im Zusammenhang mit den im bisherigen Außenbereich liegenden Änderungen bzw. Neuplanungen 1.1- Bei allen Planungen sind die Gemeinden sehr 1.3 in Bubsheim, 2.1-2.3 in Deilingen, 3.1/3.2 in Egesheim, 4.1 bemüht eine möglicht mit dem Landschafts- und 4.2 in Gosheim, 5.1 in Reichenbach und 6.3 in Wehingen. raum verträgliche Nutzung und Gestaltung zu entwickeln. Diese stößt jedoch vielfach, auf- grund des vollständigen Eingeschnürtseins von Schutzgebietsausweisungen an seine Gren- zen, so dass Konflikte unausweichlich sind. 2.3 Raumordnerische Beurteilung einzelner Bauflächen 2.3.1 Bubsheim Änderung 1.1 Gewerbliche Baufläche „Einbeziehungssatzung Nack“ (0.46 ha)

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Zwar existiert für dieses Plangebiet nach der Flächennutzungs- Es existiert ein Einbeziehungssatzung und das planbegründung offenbar bereits eine - dem Regierungspräsi- Vorhaben wurde bereits umgesetzt. dium Freiburg bislang allerdings noch nicht bekannte - Einbe- ziehungssatzung. Der Bedarf ist durch die Erweiterung des Allerdings halten wir die nun in diesem Bereich geplante Aus- bestehenden Gewerbebetriebes begründet weisung einer gewerblichen Baufläche -unabhängig von der bereits oben unter Ziffer 2.1 angesprochenen Bedarfsfrage - vor allem aus den folgenden Gründen für nicht ganz unproble- matisch: ‹ Wie auch aus dem zeichnerischen Teil des Flächen- Die naturschutzrechtlichen Fragestellungen nutzungsplanentwurfs hervorgeht, liegt der größte Teil wurden im Rahmen des Verfahrens und mit dieses - im Umweltbericht im Übrigen bislang nicht Hinzuziehung der Unteren Naturschutzbehörde behandelten - Baugebietes im Vogelschutzgebiet einvernehmlich abgearbeitet. „Südwestalb und Oberes Donautal“. Nach den Plansätzen 1.9, 2.3.4.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP sind jedoch Eingriffe in Natur und Landschaft im Allgemeinen und in ökologisch bedeutsame Teile von Freiräumen im Besonderen zu vermeiden und nachteilige Folgen unvermeidbarer Beeinträchtigun- gen auszugleichen. Diese Darstellung sollte u. E. deshalb nur dann weiterver- folgt werden,

o wenn ein entsprechender Bedarf besteht und keine günstigere Alternative außerhalb des Vogelschutzgebietes zur Verfügung steht und o wenn - ggf. unter Durchführung entsprechen- der Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen - si- chergestellt werden kann, dass diese Pla- nung letztlich auch mit den einschlägigen naturschutzrechtlichen Vorgaben bzw. mit den Schutz- und Erhaltungszielen des betrof- Siehe oben fenen Vogelschutzgebietes vereinbar ist. Wir halten in dieser Hinsicht deshalb eine enge Abstim- mung der Planung mit den zuständigen Naturschutzbe- hörden für erforderlich. ‹ Nach Grundsatz 3.2.4 Satz 2 LEP ist bei der Sied- lungsentwicklung auf ein belastungsarmes Wohnum- feld zu achten. Das Plangebiet grenzt jedoch im Süden unmittelbar an eine bestehende Wohnbaufläche an. Zudem be- Es handelt sich hierbei nicht um einen Aussied- findet sich offenbar nur ca. 20 m nordöstlich des Än- lerhof sondern um ein Schuppengebiet. derungsbereiches ein Aussiedlerhof. In enger Abstimmung mit der zuständigen Immissi- onsschutzbehörde sollte deshalb geprüft werden, ob bzw. inwieweit diese Darstellung noch mit den Belan- gen des Immissionsschutzes vereinbar ist bzw. ob im Zusammenhang mit dieser Planung evtl. noch be- stimmte Immissionsschutzmaßnahmen erforderlich sind. Änderung 1.2 Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ (ca. 4,4 ha) Abgesehen von der u. E. noch näher zu klärenden Bedarfsfra- Es steht derzeit keine weitere Wohnbaufläche ge (vgl. hierzu auch Ziffer 2.1 dieser Stellungnahme) sind bei zur Verfügung. Es soll sichergestellt werden, dieser Darstellung vor allem die folgenden raumbedeutsamen dass mit Abschluss des Wohngebietes „Böttin-

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Belange zu berücksichtigen: ger Weg“, der in ca. 5 Jahren erfolgt, sich bereits ein Bebauungsplan auf der Grundlage ‹ Nach Grundsatz 1.4 Satz 3 und 3.2.4 Satz 1 LEP sol- eines wirksamen FNP in der Aufstellung befin- len sich notwendige Siedlungserweiterungen in die det. Es wird nochmals darauf hingewiesen, Landschaft und die Siedlungsstruktur einfügen. dass Bubsheim einen Einpendlerüberschuss Das nun abgegrenzte Baugebiet würde jedoch zu ei- von 500 Werktätigen aufweist. ner spornartigen Siedlungsentwicklung in westliche Richtung führen. Die Prüfung hat keinen geeigneteren Standort Es sollte daher geprüft werden, ob der zu erwartende ergeben. Das Prüfergebnis wird im Entwurf der Wohnbauflächenbedarf nicht zumindest teilweise Begründung wiedergegeben auch an einem anderen Standort befriedigt werden Die innerörtliche Verdichtung wird mit Nach- kann. druck vorangetrieben. Im Außenbereich beste- ‹ Das im Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg im hen Alternativen nur innerhalb der Natura Wesentlichen als „Grenz- und Untergrenzflur“ i. S. d. 2000-Kulisse, so dass diese derzeit nicht Grundsatzes 3.2.2 Abs. 3 Regionalplan festgelegte genehmigungsfähig erscheinen. Hinweis: Bei Plangebiet grenzt im Süden und Westen direkt an das der Abgrenzung der FFH-Gebiete wurde nicht Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donau- die Entwicklungserfordernis der Gemeinden tal“ sowie an das FFH-Gebiet „Großer Heuberg und berücksichtigt. Donautal“ an.

Zudem werden von diesem Vorhaben nach der beige- fügten Fachstellungnahme unseres Ref. 55 (Natur- schutz und Recht) vom 19.07.2017 (vgl. Anlage) kar- tierte FFH-Mähwiesen beansprucht. Siehe oben Neben den einschlägigen naturschutzrechtlichen Vor- gaben sind insoweit deshalb auch die Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP zu berücksichtigen, wo- nach Eingriffe in Natur und Landschaft im Allgemei- FFH-Mähwiesen, die erheblich beeinträchtigt nen und in ökologisch bedeutsame Teile von Frei- werden, werden durch Neuschaffung von räumen im Besonderen zu vermeiden sind und solchen ausgewiesen. nachteilige Folgen unvermeidbarer Eingriffe ausgegli- chen werden sollen. Wir halten in dieser Hinsicht deshalb eine enge Ab- stimmung dieser Planung mit den zuständigen Natur- schutzbehörden für erforderlich. lm Übrigen grenzt das Plangebiet im Süden auch noch an Eine Abstimmung mit der UNB hat im Rahmen Waldflächen an, so dass wir insoweit um Beachtung der beige- des Verfahrens stattgefunden. fügten Fachstellungnahme unserer Abteilung 8 (Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg) vom 28.07.2017 bitten.

Zur Kenntnisnahme Änderung 1.3 Gewerbeflächenerweiterung „Steintaler Bühl“ (8,9 ha) Bubsheim hat zusätzlich zu seinen Einwohnern Abgesehen davon, dass bislang nur für einen Teil der hier noch einen Einpendlerüberschuss von 500 geplanten und für eine Gemeinde mit derzeit nur ca. 1.300 Werktätigen aufweisen. Dies ist auch ein Einwohnern vergleichsweise umfangreichen Gewerbeflächen- Symbol für die besondere Situation der Ge- erweiterung eine nähere Bedarfsbegründung vorgelegt wurde meinde, die sich in einem rasanten Auf- (vgl. hierzu auch Ziffer 2.1 dieser Stellungnahme) ist auch die schwung der wirtschaftlichen Tätigkeiten nunmehr für diese Planung ins Auge gefasste Fläche selbst befindet. Dieser Entwicklung ist auch bauleit- aus raumordnerischer Sicht sehr problematisch. planerisch Rechnung zu tragen. So liegt das in der Raumnutzungskarte des Regionalplanes als „Grenz- und Untergrenzflur“ enthaltene Plangebiet nicht nur vollständig im Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“, sondern - ähnlich wie bereits ein Teil der im wirksa- men Flächennutzungsplan enthaltenen gewerblichen Bauflä- chen - auch noch teilweise im Bereich von gesetzlich geschütz- ten und hier im Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg zu 8 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE einem großen Teil (insbesondere im zentralen Bereich sowie am Ostrand) auch noch als „schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege“ im Sinne des Planzieles Zur Kenntnisnahme 3.2.1 Regionalplan festgelegten Biotopflächen (hier: vor allem „Magerrasen“ und „Steinriegel“). Unabhängig von den hier zu beachtenden naturschutzrechtli- chen Vorschriften bzw. der für diese Darstellung wohl notwen- digen Natura 2000-Erheblichkeits- bzw. Verträglichkeitsprüfung steht diese Planung, die nach der beigefügten Fachstellung- nahme unseres Ref. 55 (Naturschutz und Recht) vom 19.07.2017 (vgl. Anlage) vom Naturschutz auch wegen der damit verbundenen Inanspruchnahme von FFH- Lebensraumtypen (insb. Mähwiesen) kritisch gesehen wird, nach Auffassung der höheren Raumordnungsbehörde insoweit deshalb im Widerspruch zu den Grundsätzen 1.9, 2.4.3.8 und Zur Kenntnisnahme 5.1.1 LEP sowie zu Planziel 3.2.1 Regionalplan, ‹ wonach Eingriffe in Natur und Landschaft im Allgemei- nen und in ökologisch bedeutsame Teile von Freiräu- men im Besonderen zu vermeiden sind und nachteili- ge Folgen unvermeidbarer Beeinträchtigungen ausgeglichen werden sollen und

‹ wonach die in der Raumnutzungskarte des Regional- planes als „schutzbedürftigen Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege“ festgelegten Biotope, die als naturnahe Lebensräume wichtige ökologische Funkti- onen erfüllen und den Fortbestand gefährdeter oder seltener Tier- und Pflanzenarten dienen, zu erhalten und vor einer Änderung der Nutzungsart und anderen Maßnahmen, welche die jeweilige charakteristische Ausprägung dieser Biotopbereiche negativ beeinflus-

sen können, zu schützen sind. Zur Deckung des Bedarfs ist die Flä- Unter den Gesichtspunkten des Natur-, Landschafts- und cheninspruchnahme erforderlich. Soll diese Freiraumschutzes müssen somit erhebliche raumordnerische nicht am bestehenden Standort erfolgen, so Bedenken gegen diese Planung geäußert werden. Dies gilt vor bestehen Alternativen nur in der freien Feldflur, allem für die aus raumordnerischer Sicht besonders wertvollen was einen Konflikt mit dem Landesentwick- bzw. bedeutsamen Bereiche im zentralen Teil sowie am Ost- lungsplan (Zersiedelungsverbot) darstellt. Auch rand dieser Erweiterungsfläche, denen aufgrund der hier hier bestehen dieselben Schutzgebietskulissen, festgelegten „schutzbedürftigen Bereiche für Naturschutz und so dass die Gemeinde die weitere Gewerbe- Landschaftspflege“ im Sinne des Planzieles 3.2.1 Regionalplan entwicklung angrenzend an die bestehende ein Ziel der Raumordnung entgegensteht und die somit von Ortslage sowie auf zum Teil erheblich vorbelas- der Ausweisung einer gewerblichen Erweiterungsfläche ausge- teten Flächen bevorzugt und für die derzeit nommen werden sollten (§ 4 Abs. 1 Raumordnungsgesetz i. V. einzige realisierbare Alternative hält. m. § 1 Abs. 4 BauGB).

Wir regen wir daher dringend an, die bisherige Planung ent- sprechend zu verkleinern bzw. zumindest in ihrer jetzigen Form nicht mehr weiterzuverfolgen. Es liegen für dieses Gewerbegebiet entspre- Dies gilt umso mehr, als u. E. für diese Planung bislang noch chende Bedarfsanmeldungen ortsansässiger kein ausreichender Bedarfsnachweis vorliegt (vgl. hierzu näher Firmen vor. Die Gemeinde verfügt über eine Ziffer 2.1 ff dieser Stellungnahme), so dass sich die Frage stellt, außergewöhliche Gewerbedynamik, der mit ob bzw. inwieweit die Ausweisung einer so umfangreichen der geplanten Flächenausweisung entsprochen gewerblichen Erweiterungsfläche zum jetzigen Zeitpunkt werden soll. überhaupt notwendig ist (§ 1 Abs, 3 BauGB i.V. mit Planziel

3.1.9 LEP sowie Grundsatz 3.2.1 LEP).

Hiervon abgesehen wäre bei einer evtl. Überplanung des Bereiches „Steintaler Bühl“ i. Ü. noch Folgendes zu beachten 9 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE bzw. in die Abwägung einzustellen: Es liegen hydrogeologische Untersuchungen ‹ Der Änderungsbereich befindet sich vollständig im vor, die die bisherige Ausweisung des Wasser- Wasserschutzgebiet „Lippachquelle“, wobei der west- schutzgebietes als nicht sachgerecht einstufen. liche, im Gewann „Wasserstall/Schnarz“ gelegene Eine entsprechende Abstimmung hat bereits Teil dieses Plangebiets sogar noch in der engeren mit der Wasserbehörde stattgefunden. Schutzzone ll liegt.

Neben der geltenden Wasserschutzgebietsverord- nung wären im Falle einer Weiterverfolgung dieser Planungsabsicht insoweit daher auch die Planziele 4.3.1 f LEP zu beachten, wonach genutzte oder nut- zungswürdige (Trink-) Wasservorkommen sowie das Grundwasser als natürliche Ressourcen flächende- ckend vor nachteiliger Beeinflussung zu sichern und zu schützen sind. Zudem verweisen wir in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die beigefügte Fachstellungnahme unserer Abteilung 9 (LGRB) vom 28.07.2017, o wonach eine Verlegung der Engeren Schutz- zone (Zone ll) nach den Ergebnissen der Markierungsversuche sowie aufgrund des Es wird derzeit zwischen der Gemeinde und hier verbreitet vorhandenen gut wasserdurch- dem Landratsamt Tuttlingen ein Abstim- lässigen Untergrunds in diesem Fall nicht mungsprozess betrieben. Als Zwischenergeb- möglich ist und nis ist zu benennen, dass das LRA aufgrund der vorgetragenen Sachargumente eine Ände- o wonach die Entscheidung, ob und ggfs. unter rung der Grenzen des WSG in Aussicht stellt. welchen Auflagen zum Grundwasserschutz hier überhaupt eine Bebauung möglich ist bzw. ob hier eine Ausnahmeregelung von dem in der Engeren Schutzzone geltenden Bauverbot erteilt werden kann, dem Land- ratsamt Tuttlingen obliegt. Hierbei ist aus unserer Sicht ergänzend an- zumerken, dass eine solche Ausnahme u. E, dann ggfs. noch vor der Beschlussfassung über den Flächennutzungsplan bzw. vor dem FNP-Genehmigungsverfahren erteilt oder zumindest in Aussicht gestellt werden müss- te.

‹ Der westliche Teil des Plangebietes umfasst nach un- serem Raumordnungskataster einen Bereich, der Eine Abstimmung hinsichtlich der Wahrung der nach der Waldfunktionenkartierung der Forstverwal- Funktion des Sichtschutzes wird auf der Ebene tung die Funktion eines „Sichtschutzwaldes“ besitzt. des Bebauungsplanes erfolgen Es ist insoweit daher das Planziel 5.3.1 LEP zu beach- ten, wonach Eingriffe in Wälder mit besonderen Schutzfunktionen auf das Unvermeidbare zu be- schränken bzw. im Falle der Unvermeidbarkeit mög-

lichst in der Nähe der Eingriffe in Abstimmung mit den Belangen des Naturschutzes und der Landwirtschaft durch Aufforstung von geeigneten Flächen ausgegli-

chen werden sollen. Darüber hinaus verweisen wir in diesem Zusammen- hang auf die beigefügte Fachstellungnahme unserer

Abteilung 8 (Landesbetrieb Forst Baden- Württemberg) 28.07.2017, wonach für diese Planung ggfs. ein forstrechtliches Waldumwandlungsverfahren erforderlich wäre. ‹ Der Westteil des Änderungsbereiches grenzt unmit- 10 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE telbar an bestehende Wohnbauflächen an. Zudem

befindet sich nach dem zeichnerischen Teil des FNP- Entwurfs nur ca. 20 m östlich der geplanten gewerbli- Es handelt sich um eine Schuppenansiedlung. chen Erweiterungsfläche ein Aussiedlerbetrieb. Es wäre insoweit deshalb Grundsatz 3.2.4 Satz 2 LEP Der Bebauungsplan zum Plangebiet wird die zu berücksichtigen bzw. in die Abwägung einzustellen, Anforderungen an das schutzbedürftige wonach bei der Siedlungsentwicklung auf ein belas- Wohngebiet beachten. tungsarmes Wohnumfeld zu achten ist. ‹ Nach Grundsatz 3.2.1 Abs. 2 LEP sind bei der städte- Es ist zu berücksichtigen, dass sich die geplan- baulichen Entwicklung auch die Belange des Denk- te Gewerbefläche in einem durch eine ehema- malschutzes zu berücksichtigen. Zudem sind nach lige Deponie sowie durch das benachbarte Grundsatz 1.4 LEP Kulturdenkmale als prägende Gewerbegebiet vorbelasteten Gebiet befindet. Elemente der Lebensumwelt und Kulturlandschaft zu erhalten. Aus der unserem Raumordnungskataster zugrunde liegenden topographischen Karte geht jedoch hervor, dass sich im Plangebiet „Grabhügel“ befinden. Eine Abstimmung mit dem Denkmalamt wird Wir regen in dieser Hinsicht daher eine enge Abstim- erfolgen mung mit dem Landesamt für Denkmalpflege an. ‹ Nach der FNP-Begründung ist offenbar vorgesehen, auch den stillgelegten Teil der innerhalb des Plange- biets liegenden Erddeponie „Schnarz“ in die geplante gewerbliche Nutzung des Bereiches „Steintaler Bühl“ einzubeziehen. In enger Abstimmung mit den zuständigen Abfallbe- hörden Abstimmung sollte daher ggfs. geprüft wer- den,

o ob einer solchen gewerblichen Nutzung dort derzeit evtl. noch eine gültige fachgesetzliche bzw. abfallrechtliche Genehmigung oder eine evtl. Rekultivierungsplanung entgegensteht, Eine solche Abstimmung wird erfolgen o ob bzw. inwieweit die letztlich in diese Erwei- terungsplanung einbezogenen Erddeponie- flächen unter statischen Gesichtspunkten für eine Bebauung geeignet sind und o ob in diesem Bereich evtl. mit schädlichen oder gefährlichen Altlasten zu rechnen ist. 2.3.2 Deilingen Änderung 2.1 Wohnbaufläche „An der Steig“ (insgesamt 3,4 ha; davon ca. 2,4 ha Neuausweisung und ca. 1 ha Nutzungs- Die Gemeinde Deilingen hat keine gemeindli- änderung von SO in W) chen Bauplätze zur Verfügung. Ebenso beste- Abgesehen von der bereits oben unter Ziffer 2.1 dieser Stel- hen nur 4 private unbebaute Bauplätze zur lungnahme angesprochenen Bedarfsfrage sind von dieser im Verfügung, die die Gemeinde jedoch nicht Bereich einer „Grenz- bzw. Untergrenzflur“ i. S. d. Grundsatzes aktivieren kann. 3.2.2 Abs. 2 Regionalplan liegenden Planung vor allem die Die Gemeinde verfügt über eine sehr große raumbedeutsamen Belange des Natur- und Landschaftsschut- Bauplatznachfrage. Es besteht eine kommuna- zes betroffen. le Bauplatzbörse, die das Ziel hat, die privaten So reicht das Plangebiet im Norden und Nordwesten noch in Bauplatze zu aktivieren. Insgesamt wurden im das Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ Zeitraum zwischen 2012 und 2016 38 Bauplät- hinein. Zudem befindet sich am Südostrand des (dort im wirk- ze bebaut. samen Flächennutzungsplan derzeit noch als Sonderbaufläche Für eine vorausschauende Bauleitplanung ist ausgewiesenen) Änderungsbereichs eine gesetzlich geschützte die Ausweisung erforderlich. Biotopfläche (hier: Feldhecken, Feldgehölze).

11 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Unabhängig von den hier zu beachtenden naturschutzrechtli- chen Vorschriften sind insoweit deshalb auch die Grundsätze

1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP zu berücksichtigen, wonach Eingriffe in Natur und Landschaft im Allgemeinen und in ökolo- gisch bedeutsame Teile von Freiräumen im Besonderen zu vermeiden sind und nachteilige Folgen unvermeidbarer Beein- Im Rahmen der Bebauungsplanung werden trächtigungen ausgeglichen werden sollen. diese Konflikte sachgerecht ausgeglichen. Wir halten in dieser Hinsicht deshalb eine enge Abstimmung Eine Abstimmung mit der UNB wird erfolgen mit den zuständigen Naturschutzbehörden für erforderlich. Änderung 2.2 Wohnbaufläche „Grube IV“ (1 ha) Abgesehen von der bereits oben unter Ziffer 2.1 dieser Stel- Siehe hierzu Würdigung zu 2.1 lungnahme angesprochenen Bedarfsfrage sind bei dieser ebenfalls im Bereich einer „Grenz- bzw. Untergrenzflur“ i. S. d. Grundsatzes 3.2.2 Abs. 2 Regionalplan liegenden Planung vor allem die folgenden raumbedeutsamen Belange zu beachten bzw. zu berücksichtigen: ‹ Das Plangebiet reicht im Westen noch in das Vogel- schutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ hin- Dem Hinweis folgend wurde die Fläche erheb- ein. lich verkleinert Neben den einschlägigen naturschutzrechtlichen Be- stimmungen sind insoweit deshalb vor allem die Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP zu be- rücksichtigen, wonach Eingriffe in Natur und Land- schaft im Allgemeinen und in ökologisch bedeutsame Teile von Freiräumen im Besonderen zu vermeiden sind und nachteilige Folgen unvermeidbarer Beein- trächtigungen ausgeglichen werden sollen. Wir halten insoweit daher eine enge Abstimmung mit Dies wird erfolgen der zuständigen Naturschutzbehörde für erforderlich.

‹ Nach den Planzielen 4.3.1f LEP sind genutzte oder nutzungswürdige (Trink-) Wasservorkommen sowie das Grundwasser als natürliche Ressourcen flächen- deckend vor nachteiliger Beeinflussung zu sichern und zu schützen. Das Plangebiet grenzt nach unserem Raumordnungs- kataster jedoch im Süden unmittelbar an das Wasser- schutzgebiet „Teich-und Hesselbohlquellen“ (engere Schutzzone ll) an. Wir verweisen in diesem Zusammenhang daher auf die beigefügte Fachstellungnahme der Abteilung 9 Die sachgerechte Festlegung von ggf. erforder- (LGRB) vom 28.07.2017, wonach in diesem nur ca. 80 lichen Vermeidungs- und Minimierungsmaß- m von der Hesselbohl-Quelle 2 entfernt liegenden nahmen erfolgt auf der Ebene des BP Baugebiet ggfs. Vorsorge dafür zu tragen ist, dass das Quellwasser im Hinblick auf den qualitativen Grund- wasserschutz durch das nahe gelegene Baugebiet nicht verunreinigt wird. Änderung 2.3 Geplante Sonderbaufläche „Schuppen“ sowie geplante Mischbaufläche im Bereich „Bitze“ (insgesamt ca. 1.2 ha)

Diese Darstellung entspricht im Wesentlichen den aktuellen Planungen im Zuge des Bebauungsplanverfahrens „Bitze“. Abgesehen von der bereits oben unter Ziffer 2.1.1 dieser Stellungnahme angesprochenen Bedarfsfrage verweisen wir Siehe hierzu Würdigung zu 2.1 insoweit deshalb nochmals auf die beigefügten raumordneri- Es erfolgen die Abstimmungen zu diesem 12 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE schen Bebauungsplanstellungnahmen vom 08.02. und Gebiet auf der Ebene des Bebauungsplanver- 11.05.2016 (vgl. Anlagen), die - bis auf die Ausführungen zur fahrens, das dem FNP-Verfahren vorauseilt. planungsrechtlichen Situation -im Grundsatz auch für den entsprechenden Flächennutzungsplanänderungspunkt gültig sind. lm Übrigen regen wir in diesem Zusammenhang an, die be- sondere Zweckbestimmung der hier geplanten Sonderbauflä- che (hier: Schuppengebiet) auch im zeichnerischen Teil des Flächennutzungsplanentwurfs entsprechend zu konkretisieren. Dies wird erfolgen Änderung 2.4 Wohnbaufläche „Schnelling I“ (3,8 ha) Bei dieser Darstellung handelt es sich offenbar lediglich um die Übernahme des zwischenzeitlich rechtsverbindlichen Bebau- ungsplans „Schnellen I“ in den Flächennutzungsplan, so dass hierzu keine nähere raumordnerische Prüfung und Stellung- Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens nahme mehr erfolgt. wurden alle naturschutzfachliche relevanten Sachverhalte abgearbeitet und mit den zustän- Aufgrund der fast vollständigen Lage dieses Änderungsbe- digen Behörden abgestimmt. reichs im Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donau- tal“ sowie der teilweisen Betroffenheit von gesetzlich geschütz- ten Biotopflächen sind bei dieser - bislang im wirksamen Flächennutzungsplan nur als geplante Wohnbaufläche enthal- tenen - Bestandsdarstellung aber trotzdem die einschlägigen gesetzlichen und raumordnerischen Vorgaben zum Natur- und Landschaftsschutz zu beachten (vgl. hierzu näher auch bereits unsere Bauleitplanstellungnahmen im Zuge des Verfahrens zur 2. Flächennutzungsplanänderung sowie zum entsprechenden Bebauungsplanentwurf). Änderung 2.5 Geplante Mischbaufläche „Einbeziehungssat- zung Am Heiligen Brünnle (ca. 0,7 ha)

Zwar stellt der wirksame FNP in diesem Änderungsbereich Es handelt sich ausschließlich um die nach- schon heute eine Sonderbaufläche (ca. 0,52 ha großer nördli- richtliche Übernahme einer rechtsverbindlichen cher Teil) sowie eine Grünfläche mit der Zweckbestimmung Satzung. „Friedhof“ (ca. 0,18 ha großer südlicher Teil) dar.

Auch liegt das Plangebiet nach der Flächennutzungsplanbe- gründung im Geltungsbereich der rechtskräftigen, uns aber bislang nicht bekannten Einbeziehungssatzung „Am Heiligen Brünnle“. Unabhängig von der - hier jedoch nicht näher zu erörternden bzw. u.E. in erster Linie vom Landratsamt Rottweil zu prüfen- den - Frage, ob bzw. inwieweit diese Satzung noch mit den rechtlichen Vorgaben des § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB vereinbar ist, ist zu der nun in diesem Bereich auf Flächennutzungsplan- ebene geplanten Darstellung einer Mischbaufläche aus unserer Sicht aber dennoch vor allem Folgendes festzustellen: ‹ Der fragliche Bereich liegt nach unseren Unterlagen in unmittelbarer Nähe des Vogelschutzgebietes „Süd- Siehe oben westalb und Oberes Donautal“ sowie am östlichen Rand eines in der Raumnutzungskarte des Regional- planes Schwarzwald-Baar-Heuberg festgelegten „schutzbedürftigen Bereiches für Naturschutz und Landschaftspflege" (hier: ausgewählte Biotope). Es sind insoweit deshalb die Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 'I LEP sowie das Planziel 3.2.1 Regional- plan zu beachten bzw. zu berücksichtigen,

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o wonach Beeinträchtigungen ökologischer Funktionen sowie ökologisch bedeutsamer Siehe oben Teile von Freiräumen zu minimieren und nachteilige Folgen evtl. unvermeidbarer Ein- griffe auszugleichen sind und

o wonach die in der Raumnutzungskarte des Regionalplanes als „schutzbedürftige Berei- che für Naturschutz und Landschaftspflege“ festgelegten Biotope, die als naturnahe Le- bensräume wichtige ökologische Funktionen erfüllen und dem Fortbestand gefährdeter Siehe oben oder seltener Tier- und Pflanzenarten dienen, zu erhalten und vor einer Änderung der Nut- zungsart und anderen Maßnahmen zu schüt- zen sind, welche die jeweilige charakteristi- sche Ausprägung dieser Biotopbereiche negativ beeinflussen können. ‹ Das Plangebiet grenzt im Nordwesten unmittelbar an das Gewerbegebiet „Brühl“ an. Nach Grundsatz 3.2.4 Satz 2 LEP ist bei der Sied- Siehe oben lungsentwicklung jedoch auf ein belastungsarmes Wohnumfeld zu achten.

In enger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden ist daher sicherzustellen, dass diese - unter Bedarfsgesichtspunk- ten bislang nicht näher begründete - Umplanung auch mit den Siehe oben raumbedeutsamen Belangen des Natur- und Landschafts- schutzes sowie des Immissionsschutzes vereinbar ist. 2.3.3 Egesheim Änderung 3.1 Neuausweisung Wohnbaufläche „Bitze“ (ca. 1,4 ha) sowie Änderung 3.2 Wohnbauflächenreduzierung im

Bereich „Verlängerung Albstraße“ (-1,4 ha)

Zwar soll die geplante Wohnbauflächenerweiterung im Ände- rungsbereich 3.1 „Bitze“ durch eine entsprechende Reserveflä- chenreduzierung im Änderungsbereich 3.2 „Verlängerung Albstraße“ ausgeglichen werden, so dass es sich bei diesen Das Gebiet wurde von der Gemeinde zwi- beiden Änderungen - bei Vorliegen eines entsprechenden schenzeitlich zurückgezogen dringenden Wohnraumbedarfes i. S. d. Ziffer 3.2 der beigefüg- ten WM-Hinweise zur „Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbe- darfsnachweise...“ (vgl. Anlage) - um einen unter quantitativen Gesichtspunkten unproblematischen „Flächentausch“ handelt. Jedoch besitzt die neue, im Regionalplan als „Grenz- bzw. Untergrenzflur“ i. S. d. Grundsatzes 3.2.2 Abs. 3 Regionalplan enthaltene Erweiterungsfläche im Bereich „Bitze“ aus raumord- nerischer Sicht den Nachteil, ‹ dass sie vollständig im Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ sowie im FFH-Gebiet „Großer Heuberg und Donautal“ liegt, ‹ dass sie am Nordrand noch eine gesetzlich geschützte Biotopfläche (hier: Sickerquelle mit Kleinseggenried) umfasst und

‹ dass sie zu einer spornartigen Siedlungsentwicklung in nördliche Richtung beitragen würde.

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Obwohl die bisherige Wohnbauflächenreserve im Bereich „Verlängerung Albstraße“ nach der Flächennutzungsplanbe- gründung offenbar topografische und erschließungs-technische Nachteile hat, sind bei der Änderung 3.1 - neben den einschlä- gigen naturschutzrechtlichen Bestimmungen - insoweit deshalb vor allem die Grundsätze 1.4,1.9, 2.4.3.8, 3.2.4 Satz 2 und 5.1.1 Abs. 1 LEP zu berücksichtigen, ‹ wonach Eingriffe in Natur und Landschaft im Allgemei- nen und in ökologisch bedeutsame Teile von Freiräu- men im Besonderen zu vermeiden sind und nachteili- ge Folgen unvermeidbarer Beeinträchtigungen ausgeglichen werden sollen und

‹ wonach sich auch notwendige Siedlungserweiterungen in die Landschaft und die Siedlungsstruktur einfügen sollen. Wir regen daher an, die Erforderlichkeit dieses Flächentau- Siehe oben sches vor diesem Hintergrund nochmals sorgfältig zu überprü- fen bzw. näher darzulegen. Sollte es bei der nun geplanten Wohnbauflächenerweiterung im Bereich „Bitze“ bleiben, halten wir insoweit eine enge Abstim- mung der jetzigen Planung mit der zuständigen Naturschutzbe- hörde für erforderlich. 2.3.4 Gosheim Änderung 4.1 Gewerbeflächenerweiterung „Sturmbühl“ (ca. 1,5 ha)

Diese gewerbliche Erweiterungsfläche war so auch bereits

Gegenstand des laufenden Bebauungsplanverfahrens „Sturm- bühl - 1. Änderung und Erweiterung“. Wir bitten insoweit deshalb um Beachtung bzw. Berücksichti- gung der beigefügten - bis auf die Ausführungen zur planungs- rechtlichen Situation - im Grundsatz auch für die entsprechen- Das Bebauungsplanverfahren befand sich de Flächennutzungsplandarstellung gültigen bereits in der Offenlage. Alle angesprochenen Bebauungsplanstellungnahmen vom 01.07. und 21.10.2015, Belange wurden dort erörtert und abschließend wonach bei dieser Planung insbesondere die Vereinbarkeit mit geregelt. den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes (zum Teil Lage im Vogelschutzgebiet) sowie der Forstwirtschaft (teilweise Betroffenheit von Waldflächen mit der Funktion eines Boden- schutzwaldes) sicherzustellen ist (vgl. Anlagen). lm Übrigen verweisen wir in diesem Zusammenhang auch auf die beigefügte Fachstellungnahme unserer Abteilung 8 (Lan- desbetrieb Forst Baden-Württemberg) vom 28.07.2017. Änderung 4.2 Verkehrsfläche „Parkplatz“ (ca. 1,95 ha) Gem. § 1a Abs. 2 BauGB ist mit Grund und Boden sparsam umzugehen. Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene Auch ist nach den Grundsätzen 1.4 und 3.2.4 Satz 2 LEP bei Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. der Siedlungsentwicklung auf flächensparende Bau- und Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- Erschließungsformen zu achten. den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- Es sollte deshalb geprüft werden, ob die nun geplante, doch fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- sehr große Verkehrsfläche nicht schon alleine dadurch redu- straße über das Firmengelände erfolgen. ziert werden kann, dass hier anstatt eines normalen ebenerdi- Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche gen Parkplatzes beispielsweise ein mehrstöckiges Parkdeck o. als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- Ä. realisiert wird. triebsgebäude zu nutzen. 15 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Darüber hinaus ist zu der nun geplanten Flächenausweisung aus unserer Sicht noch Folgendes festzustellen:

‹ Gemäß Planziel 5.3.5 LEP sind Eingriffe in Wälder mit

besonderen Schutzfunktionen auf das Unvermeidbare zu beschränken bzw. im Falle der Unvermeidbarkeit möglichst in der Nähe der Eingriffe in Abstimmung mit den Belangen des Naturschutzes und der Landwirt- Es wird nur in landwirtschaftlich genutzte schaft durch Aufforstung von geeigneten Flächen aus- Flächen eingegriffen zugleichen. Das Plangebiet reicht nach unserem Raumordnungs- kataster jedoch im Osten noch kleinflächig in eine Waldfläche mit der Funktion eines „Bodenschutzwal- des“ hinein. Obwohl dies möglicherweise der maßstabsbedingten Unschärfe des Flächennutzungsplanes geschuldet ist, regen wir im weiteren Verfahren insoweit daher eine enge Abstimmung dieser Planung mit der Forstverwal- tung an. Zudem verweisen wir in diesem Zusammenhang auf die beigefügte Fachstellungnahme unserer Abteilung 8 Dies wird erfolgen (Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg) vom 28.07.2017.

‹ Nach unserem Raumordnungskataster befinden sich einige kleinere gesetzlich geschützte Biotopflächen in- nerhalb des Änderungsbereichs. Laut den Grundsätzen 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP sind jedoch Beeinträchtigungen ökologischer Funktio- nen im Allgemeinen und von ökologisch wertvollen Teilen von Freiräumen im Besonderen zu minimieren und nachteilige Folgen unvermeidbarer Eingriffe aus- zugleichen.

In enger Abstimmung mit den zuständigen Natur- schutzbehörden wäre daher sicherzustellen, dass die Dies wird erfolgen jetzige Planung auch mit den Belangen des Natur- und

Landschaftsschutzes vereinbar ist.

‹ Das Plangebiet tangiert nach unseren Unterlagen im Südosten evtl. noch die Zone II des festgesetzten Wasserschutzgebietes „Schafhausquelle Thannquel- le“. Neben der dort geltenden Wasserschutzgebietsver- ordnung sind insoweit daher auch die Planziele 4.3.1f LEP zu beachten, wonach genutzte oder nutzungs- Die Planfläche grenzt an die Zone II des WSG würdige (Trink-)Wasservorkommen sowie das an. Bei der weiteren planerischen Fortführung Grundwasser als natürliche Ressourcen flächende- (BP, Baugesuch) werden die Belange des ckend vor nachteiliger Beeinflussung zu sichern und zu Wasserschutzes berücksichtigt werden. schützen sind. Änderung 4.3 Umplanung Wohn- in Mischbaufläche im Bereich „Egarten“ (ca. 0.3 ha)

Gegen diese innerörtliche Umplanung bestehen aus raumord- nerischer Sicht keine grundsätzlichen Bedenken.

Allerdings sollte sichergestellt sein, dass sich eine evtl. Wohn- nutzung in diesem Bereich auch mit dem südlich benachbarten Zur Kenntnisnahme Gewerbegebiet verträgt (Grundsatz 3.2.4 Satz 2 LEP). lm Übrigen weisen wir in diesem Zusammenhang darauf hin,

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INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE dass dieser Änderungsbereich nach unserem Raumordnungs- kataster im Geltungsbereich des aus dem Jahre 1976 stam- menden rechtsverbindlichen Bebauungsplans „Egarten“ liegt, der hier bislang noch ein WR festsetzt.

2.3.5 Reichenbach a. H. Änderung 5.1 Sonderbaufläche „Schuppen“ im Bereich „Kraut- wiesen“ (ca. 0,4 ha)

Zwar ist die generelle Zielsetzung, die Errichtung von Schuppen aus Gründen eines möglichst weitgehenden Landschafts- und Freiraumschutzes an einem Standort zu konzentrieren, auch unter raumordnerischen Gesichtspunkten grundsätzlich sinn- voll.

Auch ist der Erweiterung eines bereits bestehenden Schup- pengebiets aus unserer Sicht in der Regel Vorrang vor der Zur Kenntnisnahme Eröffnung eines neuen Standorts einzuräumen.

Dennoch halten wir die hier nun konkret vorgelegte Schuppen- gebietsplanung aus raumordnerischer Sicht für problematisch. Dies wird vor allem wie folgt begründet: ‹ Der für das SO „Schuppengebiet“ ausgewählte Stand- ort befindet sich in einem landschaftlich sehr wertvollen bzw. empfindlichen Bereich, der nach unserem Raumordnungskataster Die fachlichen Fragestellungen sind bereits im o fast vollständig im Landschaftsschutzgebiet Rahmen des Bebauungsplanverfahrens mit „Heckenlandschaft im Gewann Bühl“, dem Landratsamt intensiv abgestimmt worden. Es ist zu berücksichtigen, dass die landwirt- o im Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Obe- schaftlichen Schuppen zu einem Großteil res Donautal“ und bereits bestehen. Die anstehenden Verfahren schaffen nunmehr Rechts- und langfristige o am Nordrand eines in der Raumnutzungskar- Planungssicherheit. te des Regionalplanes Schwarzwald-Baar- Heuberg festgelegten „schutzbedürftigen Bereiches für Naturschutz und Land-

schaftspflege“ (hier: ausgewählte Biotope) im Sinne des Planzieles 3.2.1 Regionalplan liegt und der im Süden unmittelbar an ein ge-

schütztes Waldbiotop angrenzt. Obwohl sich auf der Standortfläche selbst of- fenbar keine gesetzlich geschützten Biotope

befinden, stehen dieser Planung aus derzeiti- ger Sicht- neben den einschlägigen natur- schutzrechtlichen Bestimmungen sowie der

hier geltenden Landschaftsschutzgebietsver- ordnung - insoweit deshalb vor allem das Planziel 3.2.1 Regionalplan (zu beachtendes

Ziel der Raumordnung im Sinne des § 1 Abs. 4 BauGB i. V. m. § 3 Abs. 2 Nr. 2 ROG) sowie die Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP entgegen, wonach o die in der Raumnutzungskarte des Regional- planes dargestellten Biotopbereiche, die als

17 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE naturnahe Lebensräume wichtige ökologische

Funktionen erfüllen und dem Fortbestand ge- fährdeter oder seltener Tier- und Pflanzenar- ten dienen, zu erhalten bzw. vor negativen Beeinflussungen zu schützen sind (Planziel 3.2.1 Regionalplan) und wonach o Eingriffe in Natur und Landschaft im Allge- meinen und in ökologisch bedeutsame Teile von Freiräumen im Besonderen zu vermeiden bzw. im Falle der Unvermeidbarkeit aus- zugleichen sind (Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP). ‹ Das abgegrenzte Plangebiet schließt zwar direkt an ein bereits bestehendes und daher entsprechend vorbe- Siehe oben lastetes kleines Schuppengebiet an. Abgesehen davon, dass bislang noch unklar ist, o auf welcher Rechtsgrundlage das bisherige Schuppengebiet errichtet wurde und o warum nicht auch die bereits bestehenden Schuppen in die jetzige Schuppen gebietspla- nung einbezogen werden (sollen), handelt es sich bei dem nun zur Diskussion stehenden Standort jedoch um einen von der eigentlichen Ortslage Reichenbachs abge- setzten Bereich, der nur dann für derartige Zwecke in Anspruch genommen werden soll- te, wenn dies unvermeidbar bzw. zwingend erforderlich ist. Ohne den Nachweis der Unvermeidbarkeit dieser Planung widerspricht der Änderungs- punkt 5.1 u. E. daher den Grundsätzen 1.4

und 3.2.4 Satz 1 LEP sowie dem Grundsatz 2.8 Regionalplan, wonach o neue Bauflächen an bestehende Siedlungen anzubinden und Splittersiedlungen zu vermei-

den sind und wonach

o sich die Siedlungsentwicklung nach Art und Umfang in die Siedlungsstruktur und die Landschaft einfügen soll (Grundsätze 1.4 und 3.2.4 Satz 1 LEP). Obwohl der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg in seiner uns nachrichtlich zugegangenen Fachstellungnahme vom 08.08.2017 letztlich keine grundsätzlichen Bedenken gegen dieses in einem „schutzbedürftigen Bereich für Natur- schutz und Landschaftspflege“ i. S. des Planzieles 3.2.1 Regio- nalplan liegende Schuppengebiet äußerte, da die charakteristi- sche Ausprägung dieses regionalbedeutsamen Biotopbereiches aufgrund der hier schon heute vorhandenen Vorbelastungen sowie der relativen Kleinflächigkeit dieser Planung im vorliegenden Fall aus dortiger Sicht nicht negativ Siehe oben beeinflusst wird, regen wir deshalb an, diese Darstellung nicht mehr weiterzuverfolgen.

Sollte der G\/\/ dieser Anregung nicht folgen, erscheint diese 18 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Planung aus unserer Sicht nur dann realisierbar,

‹ wenn im weiteren Verfahren nachgewiesen werden

kann, dass bzw. warum es zu der nun vorgelegten Planung keine landschaftlich und siedlungsstrukturell Siehe oben günstigere Standortalternative (vorzugsweise in direk- tem Anschluss an die vorhandene Ortslage bzw. an schon heute ausgewiesene Bauflächen) gibt, ‹ wenn die zuständige Naturschutzbehörde das für die- se Planung offenbar bereits eingeleitete Verfahren zur Änderung des Landschaftsschutzgebiets entweder po- Siehe oben sitiv abgeschlossen oder zumindest eine entsprechen- de Schutzgebietsänderung in Aussicht gestellt hat und

‹ wenn eine bereits auf FNP-Ebene durchzuführende Natura 2000-Verträglichkeitsgrüfung ergeben sollte, Siehe oben dass die Schutz- und Erhaltungsziele des betroffenen Vogelschutzgebietes hier nicht erheblich beeinträchtigt werden. Hiervon abgesehen wäre im Falle einer Weiterverfolgung dieser Planung noch Folgendes zu beachten bzw. zu berück- sichtigen:

‹ Das Plangebiet reicht nach unserem Raumordnungs- kataster im Westen und Norden an eine Waldfläche mit der Funktion eines Bodenschutzwaldes heran. Neben den Plansätzen 5.3.1 ff LEP, wonach bei der räumlichen Entwicklung auch den Belangen der Forst- wirtschaft Rechnung zu tragen ist und Eingriffe in Wäl- Siehe oben der mit besonderen Schutz- und Erholungsfunktionen auf das Unvermeidbare zu beschränken sind, wäre in- soweit daher auch die beigefügte Fachstellungnahme unserer Abt. 8 (Landesbetrieb Forst Baden- Württemberg) vom 28.07.2017 zu beachten, nach bei einer zukünftigen Bebauung in diesem Bereich ggfs.

die Waldabstandsregelung nach LBO zu berücksichti- gen ist. ‹ Nach einer uns nachrichtlich zugegangenen Bebau- ungsplanstellungnahme des Landratsamtes Tuttlingen Siehe oben liegt die geplante Sonderbaufläche im Bereich einer ehemaligen Erddeponie. In enger Abstimmung mit den zuständigen Boden- und Immissionsschutzbehörden sollte daher abgeklärt wer- den, o ob einer solchen Nutzung dort derzeit evtl. noch eine gültige fachgesetzliche bzw. abfall- rechtliche Genehmigung oder eine evtl. Re- kultivierungsplanung entgegensteht, o ob bzw. inwieweit die letztlich in diese Planung einbezogenen Erddeponieflächen unter stati- schen Gesichtspunkten für eine Bebauung geeignet sind und o ob in diesem Bereich evtl. mit schädlichen oder gefährlichen Altlasten zu rechnen ist (Grundsatz 4.3.5 LEP). lm Übrigen weisen wir in diesem Zusammenhang noch darauf

19 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE hin, Die Zweckbestimmung lautet: Sonderbaufläche ‹ dass im Falle einer Weiterverfolgung der jetzigen Pla- für Schuppen nung auch im zeichnerischen Teil des Flächennut-

zungsplans die genaue Zweckbestimmung dieser Sonderbaufläche (hier: Schuppengebiet) noch ent- sprechend konkretisiert werden sollte und Zur Kenntnisnahme ‹ dass die Höhere Raumordnungsbehörde an dem zu dieser Planung durchgeführten Bebauungsplanverfah- ren bislang nicht beteiligt wurde. Änderung 5.2 Übernahme des rechtsverbindlichen Bebau- ungsplans „Bäraaue“ in den Flächennutzungsplan (insgesamt ca. 7,25 ha)

Nach der Flächennutzungsplanbegründung umfasst dieser Änderungspunkt zwar wohl lediglich die Anpassung des Flä- chennutzungsplans an den zwischenzeitlich rechtsverbindli- chen Bebauungsplan „Bäraaue“. Leider liegt uns jedoch die rechtsverbindliche Fassung dieses Bebauungsplans bislang noch nicht vor, so dass wir derzeit nicht überprüfen können, ob bzw. inwieweit die neue Flächen- nutzungsplandarstellung mit der rechtsverbindlichen Endfas- sung dieses Bebauungsplans übereinstimmt. Wir bitten deshalb baldmöglichst um Zusendung einer Mehrfer- Dies wird erfolgen tigung dieses Bebauungsplans, zumal sich die Art der nunmehr im Änderungsbereich dargestellten baulichen Nutzungen nicht überall mit den Festsetzungen der uns bislang bekannten letzten Fassung dieses Bebauungsplanentwurfs aus dem Jahr 2013 deckt. Neben der bei dieser Planung zu beachtenden Fachstellung- nahme unserer Abteilung 4 (Straßenwesen und Verkehr) vom 26.07.2017 (vgl. Anlage) verweisen wir in diesem Zusammen- hang im Übrigen auch nochmals auf unsere raumordnerischen Bebauungsplanstellungnahmen vom 28.03.2008, 23.07.2008 und 20.03.2013, wonach bei dieser Planung vor allem die Belange des ‹ Hochwasserschutzes (zum Teil Betroffenheit eines ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes, eines „schutzbedürftigen Bereiches für die Wasserwirtschaft“ (hier: Überschwemmungsgebiet) i. S. d. Planzieles 3.2.5 Regionalplan sowie von Flächen, die nach der Hochwassergefahrenkartierung bei einem HQ100 überschwemmungsgefährdet sind), ‹ des Schutzes und Erhalts naturnaher Oberflächenge- wässer,

‹ des Natur- und Landschaftsschutzes (zum Teil Betrof-

fenheit eines Vogelschutz- und FFH-Gebietes sowie von gesetzlich geschützten Biotopflächen), ‹ des Altlasten- und Immissionsschutzes, ‹ des Denkmalschutzes sowie ‹ einer möglichst freiraum- und flächenschonenden Ver- kehrsentwicklung zu beachten bzw. zu berücksichtigen sind. Zur Kenntnisnahme 20 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE

Es sollte deshalb sichergestellt sein, dass die nun geplante Anpassung des Flächennutzungsplans an die Festsetzungen des rechtsverbindlichen Bebauungsplans mit den einschlägi- gen wasser-, naturschutz-, immissionsschutz-, denkmalschutz- und verkehrsrechtlichen Vorschriften vereinbar ist.

2.2.6 Wehingen Änderung 6.1 Darstellung eines neuen Kreisverkehrs im Be- reich des Gewerbegebietes „Am Landenbach“

Dieser Änderungspunkt betrifft nach den vorgelegten Planun- terlagen offenbar weniger das bereits im wirksamen Flächen- nutzungsplan enthaltene Gewerbegebiet „Am Landenbach“ selbst, als vielmehr vor allem den dort nun am Südrand geplan- ten neuen Kreisverkehr. Wir bitten insoweit daher zunächst um Zur Kenntnisnahme Beachtung der beigefügten Fachstellungnahme unserer Abtei- lung 4 (Straßenwesen und Verkehr) vom 26.07.2017.

Darüber hinaus ist aus unserer Sicht in diesem Zusammen- hang noch Folgendes festzustellen: ‹ Der im zeichnerischen Teil des Flächennutzungsplan- änderungsentwurfs abgegrenzte, insgesamt ca. 5,4 ha große Änderungsbereich liegt nach unserem Raum- ordnungskataster zum Teil im festgesetzten Über- schwemmungsgebiet „Untere Bära“, im HQ100- Bereich nach der Hochwassergefahrenkartierung so- wie in einem „schutzbedürftigen Bereich für die Was- serwirtschaft" (hier: Überschwemmungsgebiet) i. S. d. Planzieles 3.2.5 Regionalplan Schwarzwald-Baar- Heuberg. Die Abstimmungen werden im Rahmen der Obwohl für dieses Gewerbegebiet bereits eine ent- Einreichung der Baugesuche erfolgen. sprechende Bauflächendarstellung im wirksamen Flä- Eine weitere Veranlassung auf der Ebene der chennutzungsplan sowie ein rechtsverbindlicher Be- Flächennutzungsplanung wird nicht gesehen. bauungsplan existiert und zumindest der nördlich der Unteren Bära liegende Teil dieser Fläche schon heute bebaut ist, sind - neben den einschlägigen wasser- rechtlichen Bestimmungen sowie der hier zum Teil gel- tenden Überschwemmungsgebietsverordnung - inso- weit deshalb der Grundsatz 3.1.10 LEP sowie das Planziel 3.2.5 Regionalplan zu berücksichtigen bzw. zu beachten, o wonach bei der Siedlungstätigkeit auch den Belangen des Hochwasserschutzes ange- messen Rechnung getragen werden muss und in hochwasser-gefährdeten Bereichen keine Siedlungsentwicklung stattfinden soll und o wonach die natürlichen Überschwemmungs- gebiete in den Einzugsbereichen von Donau, Neckar und Rhein vor allen Nutzungen - ins- besondere Überbauung - zu schützen sind, die ihre Retentionsfähigkeit vermindern kön- nen. Wir halten in dieser Hinsicht daher eine enge

21 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Abstimmung dieser Darstellung mit den zu- ständigen Wasserbehörden sowie mit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg für erforderlich. Hierbei wäre insbesondere abzuklären, o ob für diesen Bereich evtl. noch ein entspre- chendes wasserrechtliches Zulassungs- bzw. Ausnahmeverfahren nach § 78 WHG durch- zuführen ist, o ob und ggfs. welche Maßnahmen erforderlich sind, um einen u. U. notwendigen umfang-, funktions- und zeitgleichen Retentionsaus- gleich an anderer Stelle zu gewährleisten und o ob nicht auch der von einem evtl. HQ100 be- troffene Teil des Plangebietes selbst hoch- wassersicher gestaltet werden muss. Sollte ein solches wasserrechtliches Zulas- sungs- bzw. Ausnahmeverfahren notwendig sein, müsste die für dieses Verfahren zustän- dige Behörde ggf. noch vor der Beschlussfas- sung über den Flächennutzungsplan bzw. den Genehmigungsantrag für diese Darstellung eine entsprechende Ausnahme bzw. Befrei- ung erteilen oder zumindest in Aussicht stel- len. ‹ Nach unserem Raumordnungskataster befindet sich unmittelbar östlich des geplanten neuen Kreisverkehrs eine gesetzlich geschützte Biotopfläche (Feldhecken). Es sind insoweit daher die Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP zu berücksichtigen bzw. in die Abwä- gung einzustellen, wonach Beeinträchtigungen ökolo- gischer Funktionen im Allgemeinen und von ökolo- gisch wertvollen Teilen von Freiräumen im Besonderen zu minimieren und nachteilige Folgen un- vermeidbarer Eingriffe auszugleichen sind. Änderung 6.2 Geplanter Fußweg Deilinger Straße lm Hinblick auf diese Darstellung verweisen wir auf die beige- fügte Fachstellungnahme unserer Abteilung 4 (Straßenwesen Zur Kenntnisnahme und Verkehr) vom 26.07.2017.

Die Belange der Raumordnung werden von dieser mit der Deilinger Straße gebündelten Planung nicht wesentlich berührt, so aus raumordnerischer Sicht hierzu keine nähere Stellung- nahme notwendig ist. Allerdings stellt sich für uns die Frage, ob eine solche Nutzung überhaupt der Darstellung im Flächennutzungsplan bedarf. Änderung 6.3 Geplante Sonderbaufläche für Schuppen (1 ,4 ha)

Die generelle Zielsetzung, die Errichtung von Schuppen aus Zur Kenntnisnahme Gründen eines möglichst weitgehenden Landschafts- und Freiraumschutzes an einem Standort zu konzentrieren, ist zwar auch aus raumordnerischer Sicht grundsätzlich sinnvoll.

Jedoch liegt die nun für das Schuppengebiet ausgewählte

22 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Fläche ca. 180 m bis 200 m nördlich der zusammenhängenden

Ortslage des Ortsteiles Harras.

Obwohl sich nach unserem Raumordnungskataster ca. 40 m östlich des Standortes bereits eine Außenbereichsbebauung befindet, stehen dieser Planungsüberlegung u. E. deshalb - abgesehen von dem i. d. Z. ebenfalls zu beachtenden Planziel 3.1.9 LEP, wonach die Siedlungsentwicklung vorrangig am Bestand auszurichten ist- zunächst vor allem die Grundsätze 1.4 und 3.2.4 Satz 2 LEP sowie Grundsatz 2.8 Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg entgegen, ‹ wonach neue Bauflächen an bestehende Siedlungen anzubinden und Splittersiedlungen zu vermeiden sind und ‹ wonach sich die Siedlungsentwicklung nach Art und Umfang in die Siedlungsstruktur und die Landschaft einfügen soll.

Nach Auffassung der höheren Raumordnungsbehörde ist im weiteren Planungsverfahren deshalb die Unvermeidbarkeit der jetzigen Planung noch näher zu begründen. Hierbei ist vor allem darzulegen, Im Rahmen der Vorprüfung zur Aufstellung es ‹ wie groß der Flächenbedarf für ein neues Schuppen- Bebauungsplanes haben sich binnen kürzester gebiet ist bzw. ob der Umfang der hierfür notwendigen Zeit bereits 14 Interessenten gemeldet. Flächen nicht evtl. reduziert werden kann, ‹ welche Suchkriterien zu dem nun ausgewählten Der Ortsteil Harras ist nördlich, westlich und Standort geführt haben, südlich unmittelbar von der Natura 2000- ‹ ob und ggf. welche Flächenalternativen im Standort- Kulisse eingefasst.im Osten reicht der Biotop- suchprozess geprüft wurden, verbund bis an die Ortslage heran. Da angren- zend sich Bebauung befindet, die Fläche als ‹ ob und bzw. warum für das geplante Schuppengebiet ehemalige Deponie eine Vorbelastung aufweist nicht auch ein direkt an die bisherige Ortslage ange- und eine gute verkehrliche Anbindung vorhan- bundener Standort in Frage kommt und den ist, wird der gewählte Standort als alterna- ‹ welche Vorteile der nun ausgewählte Standort gegen- tivlos angesehen. über den anderen denkbaren bzw. geprüften Alterna- tivstandorten konkret hat.

Darüber hinaus ist bei dieser Darstellung aus unserer Sicht vor allem Folgendes zu beachten bzw. zu berücksichtigen: ‹ Nach den Grundsätzen 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP sind Beeinträchtigungen ökologischer Funktionen im Allgemeinen und von ökologisch wertvollen Teilen von Freiräumen im Besonderen zu minimieren und nachteilige Folgen unvermeidbarer Eingriffe auszuglei- chen. Das Plangebiet grenzt jedoch im Westen direkt an das Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ an. Zudem befindet sich nur wenig nördlich eine ge- setzlich geschützte Biotopfläche. In enger Abstimmung mit den zuständigen Natur- schutzbehörden wäre daher sicherzustellen, dass die- se Planung auch mit den raumbedeutsamen Belangen Dies wird erfolgen des Natur- und Landschaftsschutzes bzw. mit den

Schutz- und Erhaltungszielen des benachbarten Natu- ra 2000-Gebietes übereinstimmt/vereinbar ist. ‹ Gemäß den Plansätzen 5.3.1 ff LEP ist bei der räumli- 23 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE chen Entwicklung auch den Belangen der Forstwirt-

schaft Rechnung zu tragen. Das Plangebiet grenzt nach unserem Raumordnungs- kataster jedoch vor allem im Westen an Waldflächen mit der Funktion eines Bodenschutzwaldes an. Die erforderlichen Waldabstände werden im Wir verweisen insoweit daher auf die beigefügte Fach- BP-Verfahren geprüft werden. stellungnahme unserer Abt. 8 (Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg) vom 28.07.2017, wonach bei ei- ner zukünftigen Bebauung in diesem Bereich die Waldabstandsregelung nach LBO zu berücksichtigen wäre. lm Übrigen regen wir für den Fall einer Weiterverfolgung der jetzigen Planung an, die genaue Zweckbestimmung der ge- planten Sonderbaufläche (hier: Schuppengebiet) auch im Die Zweckbestimmung „Schuppengebiet“ ist zeichnerischen Teil des Flächennutzungsplans noch entspre- bereits dargestellt. chend zu konkretisieren.

Änderung 6.4 Umplanung einer Sonderbaufläche „Wochen- endhausgebiet“ in eine Wohnbaufläche im Bereich „Harras-

Wochenendhausgebiet“ (ca. 3,6 ha)

Sofern für diese Umplanung ein entsprechender Bedarf besteht und die Aufgabe der dort bislang vorgesehenen Wochenend- hausnutzung keine „Ersatzplanung“ an anderer Stelle nach sich zieht, bestehen hiergegen keine grundsätzlichen raumordneri- Dies ist nicht vorgesehen schen Bedenken. Allerdings ist aus unserer Sicht hierbei vor allem Folgendes zu beachten bzw. zu berücksichtigen:

‹ Der Änderungsbereich grenzt im Norden direkt an die Zone I des festgesetzten Wasserschutzgebietes „Har- rasquelle“ sowie an das Vogelschutzgebiet „Südwest- alb und Oberes Donautal“ an. In enger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehör- den ist daher sicherzustellen, dass diese Umplanung insoweit auch mit den raumbedeutsamen Belangen des Grundwasserschutzes (vor allem Planziel 4.3.1f Zur Kenntnisnahme LEP) und des Natur- und Landschaftsschutzes (vor al- lem Grundsätze 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP) übereinstimmt. ‹ Gemäß den Plansätzen 5.3.1 ff LEP ist bei der räumli- chen Entwicklung auch den Belangen der Forstwirt- schaft Rechnung zu tragen. Die geplante Wohnbaufläche reicht im Norden bis an Zur Kenntnisnahme ein Waldgebiet mit der Funktion eines „Bodenschutz- waldes“ heran. Wir verweisen insoweit daher auf die beigefügte Fach- Der spezifische, erforderliche Waldabstand stellungnahme unserer Abt. 8 (Landesbetrieb Forst wird im Rahmen des Bebauungsplanverfah- Baden-Württemberg) vom 28.07.2017, nach in diesem rens geprüft. Bereich die Waldabstandsregelung nach LBO zu be- rücksichtigen ist. lm Übrigen ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass die höhere Raumordnungsbehörde an dem für diesen Bereich eingeleiteten Bebauungsplanänderungsverfahren bislang nicht beteiligt wurde.

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3. Umweltprüfung und Landschaftsplan 3.1 Die Mitwirkung an Scopingverfahren zu Umweltprüfungen für Bauleitpläne ist u. E. in erster Linie Aufgabe der hierfür zustän- digen Naturschutz- und Umweltfachbehörden.

Wir bitten deshalb um Verständnis dafür, dass sich die höhere Raumordnungsbehörde selbst zu Umfang, Inhalt und Detailie- rungsgrad der vorgelegten Umweltprüfung, deren Inhalt sich Zur Kenntnisnahme grundsätzlich zunächst an der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB zu orientieren hat, nicht näher äußert. Allerdings bitten wir in diesem Zusammenhang um Beachtung der beigefügten Fachstellungnahme unseres Ref. 55 (Natur- schutz und Recht) vom 19.07.2017, wonach der bislang vorge- legte Umweltbericht aus der Sicht des Naturschutzes v. a. deshalb als unzureichend bzw. kritisch gesehen wird,

‹ da hierin weder auf die Verträglichkeit der einzelnen Planungen mit den hiervon in einer Reihe von Fällen Es wurden Natura 2000-Vorprüfungen nun- berührten Natura 2000-Belangen, noch auf arten- mehr erstellt. Darin werden auch Summati- schutzrechtliche Fragestellungen näher eingegangen onswirkungen berücksichtigt. wird, ‹ da im Zusammenhang mit evtl. notwendigen Natura 2000-Vor- bzw. Verträglichkeitsprüfungen bislang ausschließlich auf die nachfolgende Bebauungsplan- ebene verwiesen wurde, ‹ da Aussagen zu Summationseffekten fehlen und ‹ da der Umweltbericht damit insgesamt betrachtet der- zeit keine Beurteilung zulässt, ob der Planung recht- lich unüberwindbare Hindernisse, z B. ein Ausnahme- verfahren artenschutzrechtlicher Art, entgegenstehen (vgl. Anlage). 3.2 Der zum FNP-Änderungsentwurf vorgelegte Umweltbericht geht bislang nur auf die „echten“ Bauflächenneu ausweisungen ein.

In enger Abstimmung mit dem Landratsamt Tuttlingen sollte daher geprüft Werden, ob im Umweltbericht nicht darüber hinaus bspw. auch noch

‹ die geplanten Nutzungsänderungen in den Bereichen 4.3 und 6.4, Zur Kenntnisnahme ‹ die punktuelle Flächennutzungsplanänderung im Be- reich 6.1 (neuer Kreisverkehrs im Bereich des Gewer- begebietes „Am Landenbach“ in Wehingen) sowie die in den Änderungspunkten`1.1,2.4, 2.5 und 5.2 enthaltenen Übernahmen von bereits rechtskräftigen Planungen abzuhan- deln sind.

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3.3 Nach § 11 Abs. 2 Bundesnaturschutzgesetz sind Landschafts- pläne aufzustellen, sobald und soweit dies im Hinblick auf die

Erfordernisse und Maßnahmen i. S. d. § 9 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 Bundesnaturschutzgesetz erforderlich ist, insbesondere weil wesentliche Veränderungen von Natur und Landschaft im Planungsraum eingetreten vorgesehen oder zu erwarten sind. In enger Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehör- den ist daher zu prüfen, ob im Zusammenhang mit den nun- Es handelt sich bei der Änderung des FNP mehr geplanten insg. 19 Flächennutzungsplanänderungspunk- nicht um eine gesamtflächige Planung, so dass ten neben dem vorgelegten Umweltbericht evtl. auch noch die der Landschaftsplan erst bei der Fortschrei- Überarbeitung bzw. Ergänzung des nach unseren Unterlagen bung des FNP angepasst werden soll aus dem Jahr 2010 stammenden Landschaftsplanes erforder- lich ist. B) Straßenwesen und Verkehr lm Hinblick auf die Belange des Straßenwesens und des Verkehrs bitten wir um Beachtung bzw. Berücksichtigung der Zur Kenntnisnahme, siehe Stellungnahme und beigefügten Fachstellungnahme unserer Abt. 4 (Straßenwesen Würdigung auf den nachfolgenden Seiten und Verkehr) vom 26.07.2017.

C) Überwachung von umweltbedeutsamen und störfallre- levanten Betrieben lm Hinblick auf die Belange der Überwachung von Anlagen Zur Kenntnisnahme, siehe Stellungnahme und nach der 4. BImSchV verweisen wir auf die beigefügte Fach- Würdigung auf den nachfolgenden Seiten stellungnahme unseres Referates 54.3 (Industrie und Kommu- nen; Schwerpunkt Abwasser) vom 24.07.2017.

D) Belange des Natur- und Landschaftsschutzes lm Hinblick auf die von der Planung berührten Belange des Zur Kenntnisnahme, siehe Stellungnahme und Natur- und Landschaftsschutzes bitten wir um Beachtung bzw. Würdigung auf den nachfolgenden Seiten Berücksichtigung der beigefügten Fachstellungnahme unseres Ref. 55 (Naturschutz und Recht) vom 19.07.2017.

E) Belange der Forstwirtschaft lm Hinblick auf die von der Planung berührten Belange der Zur Kenntnisnahme, siehe Stellungnahme und Forstwirtschaft bitten wir um Beachtung der beigefügten Fach- Würdigung auf den nachfolgenden Seiten stellungnahme unserer Abteilung 8 (Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg) vom 28.07.2017.

F) Geowissenschaftliche und bergbehördliche Belange lm Hinblick auf die bei der 15. Flächennutzungsplanänderung Zur Kenntnisnahme, siehe Stellungnahme und zu beachtenden geowissenschaftlichen und bergbehördlichen Würdigung auf den nachfolgenden Seiten Belange verweisen wir auf die beigefügte Fachstellungnahme unserer Abteilung 9 (LGRB) vom 28.07.2017.

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Weitere Fachstellungnahmen aus unserem Haus haben wir bislang nicht erhalten.

Das Landratsamt Rottweil, der Regionalverband Schwarzwald- Zur Kenntnisnahme Baar-Heuberg, das Landesamt für Denkmalpflege - Dienstsitz Freiburg - (früher Ref. 26 - Denkmalpflege), das Ref. 46.2 (Luftverkehr und Luftsicherheit) beim Regierungspräsidium Stuttgart (früher Ref. 46 - Verkehr, zivile Luftfahrtbehörde - beim RP Freiburg), die Referate 47.2 (Baureferat Ost), 54.3 (Industrie und Kommunen; Schwerpunkt Abwasser), 55 (Na- turschutz und Recht), 56 (Naturschutz und Landschaftspflege) sowie die Abteilungen 3 (Landwirtschaft), 4 (Straßenwesen und Verkehr), 5 (Umwelt), 8 (Landesbetrieb Forst Baden- Württemberg) und 9 (LGRB) des Regierungspräsidiums Frei- burg erhalten Nachricht von diesem Schreiben.

A.1.2 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen (Schreiben vom 01.07.2015) das Regierungspräsidium Freiburg - höhere Raumordnungs- Zur Kenntnisnahme die Stellungnahme zum behörde - dankt Ihnen für die Beteiligung an o.g. Bebauungs- Bebauungsplan planverfahren. Wir können allerdings zur Zeit zu Bebauungs- planentwürfen keine nähere raumordnerische Stellungnahme abgeben. Hierbei gehen wir davon aus, dass wir - bei nicht entwickelten Bebauungsplänen - an der ggf. notwendigen Änderung des Flächennutzungsplanes beteiligt werden. lm Übrigen ist zu dem nun vorgelegten Bebauungsplanentwurf aus derzeitiger Sicht Folgendes festzustellen: 1. Der Bebauungsplanentwurf weicht vor allem im Bereich der geplanten Erweiterungsfläche am Ostrand des Plangebietes, im südöstlichen Zufahrtsbereich sowie am Südrand des bishe- rigen rechtsverbindlichen Bebauungsplanes von den Darstel- lungen des wirksamen Flächennutzungsplanes ab. Die in der Bebauungsplanbegründung angekündigte Durchfüh- rung eines Parallelverfahrens nach § 8 Abs. 3 BauGB wird deshalb grundsätzlich begrüßt. Allerdings liegen uns hierzu bislang noch keine offiziellen Flächennutzungsplanänderungsunterlagen vor. Um die Anfor- derungen an ein Parallelverfahren im Sinne des §18 Abs. 3 BauGB sicher einhalten zu können, sollte das notwendige Flächennutzungsplanverfahren deshalb baldmöglichst eingelei- tet werden. Hierbei weisen wir vorsorglich darauf hin, dass ein nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelter Bebauungsplan - genauso wie ein im Parallelverfahren erstellter Bebauungsplan, der vor dem Flächennutzungsplan bekannt gemacht werden soll - der Genehmigung bedarf (§ 10 Abs. 2 BauGB). Auch ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass ein genehmigungspflichtiger Bebauungsplan nur dann vor dem Flächennutzungsplan bekannt gemacht werden kann, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt sein wird (§ 8 Abs. 3 Satz 2 BauGB). Diese Prognose erfordert einen hinreichend fortge- 27 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE schrittenen Stand des Flächennutzungsplanverfahrens. Solan- ge dieser Stand nicht erreicht ist, kann der Bebauungsplan nicht vorzeitig bekannt gemacht werden. Er muss zurückgestellt werden, bis der Flächennutzungsplan die nötige „Planreife“ erreicht hat. Zwar schließt ein zeitlicher Rückstand des Flächennutzungs- planverfahrens gegenüber dem Bebauungsplanverfahren das Vorliegen eines Parallelverfahrens nicht aus. Jedoch kann von der in einem Parallelverfahren erforderlichen zeitlichen und inhaltlichen Abstimmung bei der Aufstellung von Bebauungs- plan und Flächennutzungsplan dann nicht mehr gesprochen werden, wenn die mit dem Bebauungsplanentwurf „korrespon- dierende“ Änderung des Flächennutzungsplans erst nach Ergehen des Satzungsbeschlusses nach § 10 BauGB eingelei- tet wird. 2. Nach den Grundsätzen 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 Landes- entwicklungsplan 2002 (LEP) sind Beeinträchtigungen ökologi- scher Funktionen und ökologisch bedeutsamer Teile von Freiräumen zu vermeiden. Ein Teil des Plangebietes liegt nach unserem Raumordnungs- kataster jedoch im Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ (v. a. Erweiterungsbereich im Osten, südlicher Randbereich und südöstlicher Zufahrtsbereich) sowie im FFH- Gebiet „Südwestlicher großer Heuberg“ (südlicher Randbe- reich). Zudem befindet sich am Nordwestrand des Plangebietes eine gesetzlich geschützte Biotopfläche. In enger Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde ist deshalb zu prüfen, ‹ ob die jetzige Änderungs- bzw. Erweiterungsplanung noch mit den Belangen des Natur- und Landschafts- schutzes im Allgemeinen bzw. mit den Schutz- und Er- haltungszielen der oben genannten, besonders ge- schützten bzw. schutzwürdigen Bereiche im Besonderen vereinbar ist und ‹ welche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ggf. erfor- derlich sind, um unvermeidbare Beeinträchtigungen adäquat ausgleichen zu können. 3. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanentwurfes umfasst nach unserem Raumordnungskataster am Ostrand noch Waldflächen mit der Funktion eines „Bodenschutzwaldes“. Nach Planziel 5.3.5 LEP sind jedoch Eingriffe in Wälder mit besonderen Schutz- und Erholungsfunktionen auf das Unver- meidbare zu beschränken. Wir halten in dieser Hinsicht deshalb eine enge Abstimmung des Bebauungsplanentwurfes mit den zuständigen Forstbehör- den für erforderlich. Hierbei wäre aus unserer Sicht vor allem zu klären, ‹ wie Eingriffe in diesen Waldbereich minimiert werden können, ‹ welche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ggf. not- wendig sind, um unvermeidbare Eingriffe kompensie- 28 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE ren zu können, ‹ wie ein ausreichender Waldabstand sichergestellt werden kann und ‹ ob für die letztlich unvermeidbaren Eingriffe in den Waldbestand nicht ein forstrechtliches Waldumwand- lungsverfahren erforderlich ist. 4. Der südöstliche Teil des Zufahrtsbereiches durchquert nach unserem Raumordnungskataster das Wasserschutzgebiet „Grundwasserfassung im Gewann Weiher (vor allem Zonen lll und ll; Zone l wird offenbar nur tangiert). Neben der geltenden Wasserschutzgebietsverordnung sind insoweit deshalb die Planziele 4.3.1 f LEP zu beachten, wonach Eingriffe in genutzte oder nutzungswürdige (Grund-) Wasser- vorkommen soweit wie möglich zu vermeiden sind. Wir halten deshalb auch in dieser Hinsicht eine enge Abstim- mung der Planung mit den zuständigen Fachbehörden für erforderlich. 5. Ob bzw. inwieweit der vorgelegte Umweltbericht sowie die im Zuge dieses Bebauungsplanverfahrens vorgesehenen Vermei- dungs-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen den im vorliegenden Fall maßgeblichen rechtlichen und fachli- chen Anforderungen genügen, ist in erster Linie von den hierfür zuständigen Naturschutz- und Umweltfachbehörden zu prüfen.

A.1.3 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen (Schreiben vom 11.05.2016)

Das Regierungspräsidium Freiburg - Höhere Raumordnungs- Zur Kenntnisnahme die Stellungnahme zum behörde - bedankt sich für die erneute Beteiligung an o. g. Bebauungsplan Bebauungsplanverfahren. Jedoch wurden die Grundzüge der Planung -trotz einiger punktueller Planänderungen und - ergänzungen - offenbar beibehalten. Da uns zu der erneut im Bebauungsplanentwurf angekündigten parallelen Flächennutzungsplanänderung bislang noch immer keine Planunterlagen vorliegen, verweisen wir daher nochmals auf unsere im Grundsatz auch weiterhin gültige Bebauungs- planstellungnahme vom 08.02.2016. In Ergänzung hierzu ist zu den aktuellen Entwurfsunterlagen aus heutiger raumordnerischer Sicht im Übrigen noch Folgen- des festzustellen: ‹ Zwar wird in der Bebauungsplanbegründung jetzt dar- gelegt, dass für die geplante Mischgebietserweiterung eine entsprechende Baulandnachfrage seitens kon- kreter Bauinteressenten besteht. Jedoch sind die bisherigen Ausführungen zur Be- darfssituation u. E. noch sehr grob. Wir regen deshalb erneut an, für den noch nicht im wirksamen Flächennutzungsplan enthaltenen Teil der geplanten Mischgebietserweiterung spätestens im Zuge des erforderlichen parallelen Flächennutzungs- planänderungsverfahrens noch eine nähere Bedarfs- 29 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE begründung vorzulegen. ‹ Nach der uns zwischenzeitlich nachrichtlich zugegan- genen Stellungnahme des Landratsamtes Tuttlingen vom 11.03.2016 wird die geplante Ausweisung eines Sondergebietes „Schuppen“ in der Nähe von auch dem Wohnen dienenden Bauflächen von der Immis- sionsschutzbehörde unter Lärmschutzaspekten kri- tisch gesehen. Wir verweisen insoweit daher nochmals auf Grund- satz 3.2.4 Satz 2 Landesentwicklungsplan, wonach bei der Siedlungsentwicklung auf ein belastungsar- mes Wohnumfeld zu achten ist. ‹ Die Ergänzung der textlichen Festsetzungen um nä- here Ausführungen zur Art der im Sondergebiet kon- kret geplanten baulichen Nutzungen wird begrüßt. Der zeichnerische Teil des Bebauungsplanentwurfs enthält bislang jedoch noch keine Angaben zur Zweckbestimmung des Sondergebietes. Wir regen daher an, auch im Lageplan sowie in der Planlegende noch eine entsprechende Konkretisie- rung vorzunehmen. Zudem empfehlen wir, die zeichnerischen Festset- zungen im Interesse einer besseren Lesbarkeit des Planes stärker an den Vorgaben der Planzeichenver- ordnung auszurichten. ‹ Die Ausführungen in den Bebauungsplanunterlagen zur Notwendigkeit eines von Bebauung freizuhalten- den Gewässerrandstreifens entlang des an der west- lichen Gebietsgrenze verlaufenden Mühlbaches sowie des im Süden verlaufenden Wassergrabens werden grundsätzlich begrüßt. ‹ Ob bzw. inwieweit der zwischenzeitlich vorgelegte Umweltbericht (inkl. einer Eingriffs- /Ausgleichsbilanzierung und einer artenschutzrechtli- chen Relevanzuntersuchung) sowie die darin für er- forderlich gehaltenen und im Bebauungsplanentwurf letztlich konkret umgesetzten Vermeidungs-, Minimie- rungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen den im vorliegenden Fall maßgeblichen rechtlichen und fach- lichen Anforderungen genügen, ist in erster Linie von den hierfür zuständigen Naturschutz- und Umwelt- fachbehörden zu prüfen bzw. zu beurteilen. Eine endgültige und auch hausintern abgestimmte Stellung- nahme zu dieser Planung ist uns im Übrigen nach wie vor erst im Zuge des angekündigten parallelen Flächennutzungsplan- änderungsverfahrens möglich.

30 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE

A.1.4 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen (Schreiben vom 08.02.2016)

Aus der Sicht der Raumordnung und Landesplanung äußern Zur Kenntnisnahme die Stellungnahme zum wir uns zu den vorgelegten Planunterlagen wie folgt: Bebauungsplan 1. Die Art der im Bereich „Bitze“ festgesetzten baulichen Nutzung (Sondergebiet „Land- und forstwirtschaftliche Schuppen für Lagerzwecke“ im Westen und Mischgebiet im Osten) stimmt nur am Südostrand des Plangebietes mit den Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes (Mischbaufläche) überein. In allen anderen Teilen des Bebauungsplanentwurfes hingegen weichen die Bebauungsplanfestsetzungen von den Darstellun- gen des Flächennutzungsplanes (geplante gewerbliche Bauflä- chen im Bereich der am Südrand des Plangebietes gelegenen Flurstücke 290, 294, 295 und 295/1 sowie Fläche für die Land- wirtschaft im restlichen Teil des Geltungsbereiches) ab. Nach § 8 Abs. 2 BauGB sind Bebauungspläne jedoch aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Die in der Planbegründung enthaltene Ankündigung, den Flächennutzungsplan im Parallelverfahren entsprechend ändern zu wollen, wird deshalb grundsätzlich begrüßt. Bislang liegen uns hierzu jedoch noch keine offiziellen Flächennut- zungsplanunterlagen vor. Um die Anforderungen an ein Parallelverfahren im Sinne des § 8 Abs. 3 BauGB sicher einhalten zu können, sollte das notwen- dige Flächennutzungsplanänderungsverfahren deshalb bald- möglichst eingeleitet werden. Hierbei weisen wir vorsorglich darauf hin, dass ein nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelter Bebauungsplan - genauso wie ein im Parallelverfahren erstellter Bebauungsplan, der vor dem Flächennutzungsplan bekanntgemacht werden soll - der Genehmigung bedarf (§ 10 Abs.2 BauGB). Auch ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass ein genehmigungspflichtiger Bebauungsplan nur dann vor dem Flächennutzungsplan bekanntgemacht werden kann, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt sein wird (§ 8 Abs. 3 Satz 2 BauGB). Diese Prognose erfordert einen hinreichend fortge- schrittenen Stand des Flächennutzungsplanverfahrens. Solan- ge dieser Stand nicht erreicht ist, kann der Bebauungsplan nicht vorzeitig bekanntgemacht werden. Er muss zurückgestellt werden, bis der Flächennutzungsplan die nötige „Planreife“ erlangt hat . Zwar schließt ein zeitlicher Rückstand des Flächennutzungs- planverfahrens gegenüber dem Bebauungsplanverfahren das Vorliegen eines Parallelverfahrens nicht aus. Jedoch kann von der in einem Parallelverfahren erforderlichen zeitlichen und inhaltlichen Abstimmung bei der Aufstellung von Bebauungs- plan und Flächennutzungsplan dann nicht mehr gesprochen werden, wenn die mit dem Bebauungsplanentwurf „korrespon- dierende“ Änderung des Flächennutzungsplanes erst nach 31 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Ergehen des Satzungsbeschlusses nach § 10 BauGB eingelei- tet wird. 2. Nach den §§ 1 Abs. 5 und 1a Abs. 2 BauGB i.V.m. den Plansätzen 3.1.9 Landesentwicklungsplan 2002 (LEP) (Ziel der Raumordnung) und 3.2.1 LEP (Grundsatz der Raumordnung) besteht für die Umwandlung von landwirtschaftlich oder als Wald genutzten Flächen in Siedlungsflächen eine besondere Begründungspflicht, bei der neben eventuell noch vorhandenen Baulandreserven auch die Möglichkeit der Nutzung von Brach-, Konversions- und Altlastenflächen sowie von geeigneten Innen- entwicklungspotentialen zu prüfen bzw. zu berücksichtigen ist. Zumindest für den im wirksamen Flächennutzungsplan noch nicht als Baufläche enthaltenen Teil der geplanten Mischge- bietserweiterung ist daher noch eine entsprechende nähere Bedarfsbegründung vorzulegen. Hierbei ist zu beachten, dass die Genehmigungsbehörden bei der Prüfung der von den Planungsträgern im Zuge von Ge- nehmigungsverfahren für Bauleitpläne vorzulegenden Bedarfs- begründung gehalten sind, entsprechend den beigefügten Hinweisen des MVI vom 23.05.2013 zur „Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise zu verfahren (vgl. Anlage). 3. Nach Grundsatz 3.2.4 Satz 2 LEP ist bei der Siedlungsentwick- lung auf ein belastungsarmes Wohnumfeld zu achten. Es sollte deshalb sichergestellt sein, dass sich aus der unmit- telbaren Nähe der beabsichtigten Mischgebietserweiterung zum westlich geplanten Sondergebiet „Land- und forstwirt- schaftliche Schuppen für Lagerzwecke“ sowie zu den im Nor- den und Süden angrenzenden gewerblichen Bauflächen keine unzumutbaren Immissionskonflikte ergeben. Hierbei weisen wir darauf hin, dass u.E. die jetzt vorgesehene Festsetzung eines Mischgebietes im Ostteil des Geltungsberei- ches des Bebauungsplanentwurfes alleine nicht zur Vermei- dung bzw. Verminderung eventueller Immissionskonflikte beiträgt, da der zukünftig in diesem Bereich lebenden Wohnbe- völkerung auf diese Weise ein geringerer Schutzstatus zugebil- ligt wird, als dies bspw. bei der Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes (WA) der Fall wäre. Wir regen in dieser Hinsicht daher eine Abstimmung der Pla- nung mit den für Immissionsschutzfragen zuständigen Fachbe- hörden an. 4. Nach den Grundsätzen 1.9, 2.4.3.8 und 5.1.1 Abs. 1 LEP sind Beeinträchtigungen ökologischer Funktionen sowie ökologisch bedeutsamer Teile von Freiräumen zu minimieren und nachtei- lige Folgen eventueller unvermeidbarer Eingriffe auszugleichen. Das Plangebiet grenzt nach unserem Raumordnungskataster jedoch im Süden unmittelbar an das Vogelschutzgebiet „Süd- westalb und Oberes Donautal“ an. Wir regen insoweit deshalb eine enge Abstimmung der Pla- nung mit den zuständigen Naturschutzbehörden an. 5. Nach unserem Raumordnungskataster wird das Plangebiet am 32 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE West- und Südrand von Oberflächengewässern tangiert bzw. durchflossen. Es sind insoweit daher die Grundsätze 3.1.10 und 4.3.3 LEP zu berücksichtigen, ‹ wonach bei der Siedlungsentwicklung auch die Be- lange des Hochwasserschutzes zu beachten sind und in hochwassergefährdeten Bereichen keine Bautätig- keit stattfinden soll und ‹ wonach naturnahe Gewässer zu erhalten sind, aus- gebaute Gewässer naturnah entwickelt werden sollen und die Durchgängigkeit, Strukturvielfalt sowie ökolo- gisch gute Qualität und Funktionalität der Gewässer und Gewässerrandstreifen anzustreben ist. 6. Nach § 2 Abs. 4 BauGB ist für Bebauungspläne in der Regel eine Umweltprüfung durchzuführen, deren Ergebnisse im sog. Umweltbericht als einem gesonderten Teil der Bebauungsplan- begründung darzulegen sind (§ 2a BauGB). Bislang lag den Planunterlagen ein solcher Umweltbericht, dessen Inhalt sich grundsätzlich zunächst an der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB zu orientieren hat, aber noch nicht bei. Wir regen deshalb an, den Umweltbericht baldmöglichst zu erstellen, damit dieser im Hinblick auf Inhalt, Methodik und Ergebnis von den zuständigen Umweltfachbehörden geprüft werden kann. Eine endgültige und auch hausintern abgestimmte Stellung- nahme ist uns im Übrigen erst im Zuge des angekündigten parallelen Flächennutzungsplanänderungsverfahrens möglich.

A.1.5 Abt. Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen (Schreiben vom 21.10.2015)

Nach den aktuellen Planunterlagen haben sich die Grundzüge Zur Kenntnisnahme die Stellungnahme zum der Planung jedoch offenbar nicht geändert. Bebauungsplan Auch liegen uns zu dieser- nach Auffassung des Landratsam- tes Tuttlingen offenbar nicht mehr aus den Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes entwickelbaren - Gewerbe- gebietserweiterung bislang noch immer keine offiziellen Flä- chennutzungsplan-Änderungsunterlagen vor. Wir verweisen deshalb nochmals auf unsere bisherige raum- ordnerische Bebauungsplanstellungnahme vom 01.07.2015, die damit (im Grundsatz) nach wie vor gültig ist. lm Übrigen ist im Zusammenhang mit den nunmehr vorgeleg- ten, punktuell geänderten Planunterlagen aus unserer Sicht noch Folgendes festzustellen: ‹ In dem uns vorgelegten Abwägungsergebnis wird un- ter Nr. 30 ausgeführt, dass der Bebauungsplan wegen „zeitlicher Zwangspunkte nicht hinter das Flächennut- zungsplanverfahren zurückgestellt“ werden könne. Wir weisen in diesem Zusammenhang daher erneut darauf hin, dass ein nicht aus dem Flächennutzungs- plan entwickelter und damit genehmigungspflichtiger Bebauungsplan nur dann vor dem Flächennutzungs- 33 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE plan bekannt gemacht werden kann, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt sein wird (§ 8 Abs. 3 Satz 2 BauGB). Diese Prognose erfordert einen hin- reichend fortgeschrittenen Stand des Flächennut- zungsplanverfahrens. Solange dieser Stand nicht er- reicht ist, kann der Bebauungsplan nicht vorzeitig bekannt gemacht werden. Er muss zurückgestellt wer- den, bis der Flächennutzungsplan die nötige „Planrei- fe“ erreicht hat . Zwar schließt ein zeitlicher Rückstand des Flächennut- zungsplanverfahrens gegenüber dem Bebauungs- planverfahren das Vorliegen eines Parallelverfahrens nicht aus. Jedoch kann von der in einem Parallelver- fahren erforderlichen zeitlichen und inhaltlichen Ab- stimmung bei der Aufstellung von Bebauungsplan und Flächennutzungsplan dann nicht mehr gesprochen werden, wenn die mit dem Bebauungsplanentwurf „korrespondierende“ Änderung des Flächennutzungs- plans erst nach Ergehen des Satzungsbeschlusses nach § 10 BauGB eingeleitet wird. ‹ Die ergänzenden Ausführungen zur Waldabstands- problematik unter Ziffer 18 der textlichen Bebauungs- planfestsetzungen sowie die aus Ziffer 19 der Abwä- gungsübersicht hervorgehende Absicht der Gemeinde Gosheim, im Zusammenhang mit der vorhabenbeding- ten Inanspruchnahme einer ca. 0,9 ha großen Wald- fläche einen entsprechenden Antrag auf Waldum- wandlung bei der zuständigen Forstbehörde stellen zu wollen, werden grundsätzlich begrüßt. ‹ Ob bzw. inwieweit die inhaltlich ergänzten und punktu- ell überarbeiteten Unterlagen zu den Auswirkungen der Planung auf die Belange des Natur- und Land- schaftsschutzes (Umweltbericht mit einer Eingriffs- /Ausgleichsbilanzierung und einem integrierten Grün- ordnungsplan, Natura 2000-Vorprüfungen zum FFH- Gebiet „Südwestlicher großer Heuberg“ und zum Vo- gelschutzgebiet „Südwestalb und oberes Donautal“ sowie artenschutzrechtliche Prüfung, etc.) sowie die hierin vorgeschlagenen und im Bebauungsplanentwurf letztlich konkret umgesetzten Vermeidungs-, Minimie- rungs- Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen den im vor- liegenden Fall maßgeblichen rechtlichen und fachli- chen Anforderungen genügen, ist in erster Linie von den hierfür zuständigen Naturschutz- und Umwelt- fachbehörden zu prüfen bzw. zu beurteilen. Das Landratsamt Tuttlingen, unser Referat 56 (Naturschutz und Landschaftspflege) sowie die Abteilung 8 (Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg) des Regierungspräsidiums Freiburg erhalten Nachricht von diesem Schreiben.

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A.1.6 Abteilung Umwelt (Schreiben vom 19.07.2017)

In Abstimmung mit dem Referat 56 nehmen wir zu den vorge- legten Unterlagen wie folgt Stellung:

Mehrere geplante Vorhaben sollen in der NATURA 2000

Kulisse realisiert werden.

Überplant werden hierbei teilweise auch FFH- Lebensraumtypen, insbesondere Mähwiesen (z.B. Nr. 1.3, Für alle Gebiete, die in die Natura 2000-Kulisse „Steintaler Bühl“, Bubsheim: 8,9 ha Erweiterung ins FFH- eingreifen bzw. sich in unmittelbarer Nähe zu Gebiet; 1,7 ha FFH-Mähwiesen). Darüber hinaus sollen zahl- dieser befinden, wurden Natura 2000- reiche Vorhaben zwar außerhalb der NATURA 2000 Kulisse Vorprüfungen erstellt. realisiert werden, beanspruchen dabei aber kartierte FFH- Mähwiesen (Z. B. Nr. 1.2 „Birnbaumäcker“, Bubsheim; 1 ha FFH-Mähwiesen. Es fehlen jegliche Aussagen zu einer Verträg- Die Frage der Eingriffs- lichkeitsabschätzung durch das Büro Dr. Grossmann Umwelt- /Ausgleichskompensation sowie die Kompen- planung, stattdessen wird für die NATURA-Vorprüfung nur sation der Eingriffe in FFH-Lebensraumtypen generell auf das Bebauungsplanverfahren verwiesen. Deshalb ist Aufgabe des bebauungsplanes und der ist nicht ersichtlich, inwieweit artenschutzrechtliche Fragen zugehörigen Planungen und Gutachten. betroffen sein könnten, weil auch in Vogelschutzgebieten eingegriffen werden soll. Darüber wird in den Planunterlagen Artenschutzfachliche Fragen sind, in die Natura nicht näher eingegangen. Des Weiteren stuft das Planungsbü- 2000-Vorprüfung eingeflossen. Diese liegt ro Grossmann mehrere Vorhaben als „sehr konfliktreich ein, nunmehr vor. eine Umsetzung prüfungsrechtlicher Art fehlt jedoch in den Die methodische Vorgehensweise ist im Um- Unterlagen. weltbericht beschrieben. Die Bewertung dient Zusammenfassend können wir feststellen, dass der vorgelegte als Abwägungsgrundlage für den Planungsträ- Umweltbericht keine Beurteilung zulässt, ob der Planung ger. rechtlich unüberwindbare Hindernisse, z B. ein Ausnahmever- fahren artenschutzrechtlicher Art, entgegenstehen. Summationswirkungen für die Natura 2000- Es fehlen auch Aussagen zu Summationseffekten. Kulisse wurden nunmehr geprüft und werden Zu bedenken ist, dass die letzte Fortschreibung des Flächen- dargestellt. nutzungsplans G\/\/ Heuberg erst am 22.11.2010 erfolgte und Zur Kenntnisnahme bereits damals umfangreiche NATURA-2000 Gebiete eingegrif- fen worden ist. E-Mail von der Abteilung Umwelt (Schreiben vom 24.07.2017) gemäß dem E-Mail von Herrn Zimmermann vom 27.06.2017 erhalten Sie hier die Stellungnahme des Referates 54.3 zu obengenannter FNP Änderung mit der Bitte um w.V. lt. Koordi- nierungserlass: lm Bereich der gesamten FNP Änderung liegt in Gosheim die Zur Kenntnisnahme Firma Gosma-Weber als Anlage nach 4. BlmschV. Diese ist insbesondere durch die Änderungen 4.1 bis 4.3 des FNP nicht betroffen, da die Änderungen sehr weit von der Firma entfernt durchgeführt werden und zudem von der Nutzungsart her nicht relevant sind. Alle anderen Änderungen betreffen keine Anla- gen oder Störfallbereiche des Referates 54.3. Gegen die FNP Änderung bestehen keine Bedenken.

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE

A.1.7 Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg (Schreiben vom 28.07.2017) lm Rahmen der diesbezüglichen frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange hat der

Verwaltungsverband auch der höheren Forstbehörde erstmals die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Entsprechend des aktuellen hausinternen Koordinationserlas- ses hat das Referat 21 bei Flächennutzungsplan-Verfahren die Federführung und damit die Koordinationsaufgabe im Regie- rungspräsidium. Vor diesem Hintergrund erhalten Sie anhän- gend die Stellungnahme des Referats 82.

Zu den vorgelegten Planunterlagen äußert sich die höhere Forstbehörde wie folgt. STELLUNGNAHME Laut vorgelegter Planunterlagen ist die 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans erforderlich, um die planungsrechtliche Grundlage für die beabsichtigte städtebauli- che Entwicklung im Verbandsgebiet zu schaffen. Konkret sollen neu geplante Bauflächen in den Flächennut- zungsplan aufgenommen werden. Zudem ist eine redaktionelle Anpassung des Planwerks an zwischenzeitlich rechtsverbind- lich gewordene Bebauungspläne vorgesehen. Unter forstrechtlichen/-fachlichen Gesichtspunkten sind die vorgelegten Planungen differenziert zu beurteilen. Auf geplante Neuausweisungen, Nutzungsänderungen sowie Übernahmen rechtkräftiger Bebauungspläne, bei denen forstrechtliche /fachliche Belange betroffen sind, wird im Folgenden näher eingegangen. Geplante Ausweisungen mit forstrechtlicher / fachlicher Betroffenheit Nr. 1.2 Gemeinde Bubsheim: Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“

Direkt ist kein Wald betroffen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass an den Planbereich im Süden unmittelbar Wald angrenzt. Bei einer zukünftigen Bebauung ist die Waldabstandregelung Dies wird erfolgen. gem, LBO zu berücksichtigen.

Nr. 1.3 Gemeinde Bubsheim: Geplante gew. Baufläche „Steintaler Bühl“ Das Plangebiet umfasst Wald im Sinne § 2 LWaldG 9 Erforder- lichkeit eines forstrechtlichen Verfahrens lm Rahmen der Bauleitplanung ist § 10 LWaldG von besonde- rer Bedeutung. Danach ist eine Zustimmung bzw. Umwand- lungserklärung der höheren Forstbehörde zwingend erforder- Zur Kenntnisnahme lich, wenn für tatsächlich vorhandene Waldflächen (maßgebend ist § 2 LWaldG) in Bauleitplänen (Flächennut- zungs - und Bebauungspläne) eine andere Nutzungsart darge- stellt werden soll. Die Umwandlungserklärung ist als „sonstige Rechtsvorschrift“ im Sinne von § 10 Abs. 2 BauGB anzusehen. Somit können die 36 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE diesbezüglich geplanten Festsetzungen des Flächennutzungs- plans erst rechtskräftig werden, wenn nach Durchführung eines forstrechtlichen Umwandlungsverfahrens gemäß § 10 i.V.m. § 9 LWaldG die Umwandlungserklärung vorliegt. Das diesbzgl. forstrechtliche Verfahren kann auch nicht auf spätere Bebau- ungsplanverfahren verschoben werden. Das forstrechtliche Verfahren wird nur auf Antrag eingeleitet. Eine Vorabstimmung mit den Forstbehörden, insbesonders zur forstlichen Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung, wird dem Vorha- Der Antrag auf Waldumwandlung wird gestellt benträger empfohlen. werden Nr. 4.1 Gemeinde Gosheim: Geplante gew. Baufläche „Sturmbühl - Erweiterung“ Das Plangebiet umfasst Wald im Sinne § 2 LWaldG -> Erfor- derlichkeit eines forstrechtlichen Verfahrens

Bereits im parallel laufenden Bebauungsplanverfahren wurde seitens der Forstbehörden auf die Notwendigkeit einer Um- wandlungserklärung hingewiesen und der diesbzgl. Antrag Ein Antrag auf Waldumwandlung gemäß §9 zwischen unterer Forstbehörde und Gemeinde Gosheim LWaldG wurde bereits im Rahmen des Be- abgestimmt. bauungsplanverfahrens gestellt. Wir bitten Ihrerseits um Abstimmung mit der Gemeinde Gos- heim. Für die parallel laufenden Bauleitplanungen (Flächennut- zungs- und Bebauungsplan) ist ein Antrag bzw. eine Umwand- lungserklärung ausreichend. Nr. 4.2 Gemeinde Gosheim: Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz“ Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene Das Plangebiet umfasst in seiner Darstellung kleinflächig Wald Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. im Sinne § 2 LWaldG auf Flurstücken Nr. 2516/2 und 2519/1 Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- Gmk. Gosheim. den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- Unter Berücksichtigung, dass die Waldbetroffenheit im Bereich fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- der maßstäblichen Unscharfe auf FNP-Ebene liegt, sowie der straße über das Firmengelände erfolgen. Annahme, dass bei einer Realisierung der Parkplatzfläche der Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche dem Wald vorgelagerte Weg die Eingriffsgrenze darstellt, kann als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- im vorliegenden Fall auf ein forstrechtliches Verfahren gem. § triebsgebäude zu nutzen. 10 LWaldG verzichtet werden. Zur Kenntnisnahme lm Zweifel ist ein entsprechender Antrag im nachgelagerten Bebauungsplanverfahren, mit flurstückscharfer Plandarstellung zu stellen. lm Sinne des Gedankens des Flächensparens bzw. der Ein- griffsminimierung wird angeregt zu prüfen, ob die Parkplatzflä- che z.B. durch Bau eines Parkhauses/Tiefgarage reduziert Siehe oben werden kann. Nr. 5.1 Gemeinde Reichenbach a. H.: Geplante Sonderbau- fläche für Schuppen „Krautwiesen“ Erweiterung

Direkt ist kein Wald betroffen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass nördlich Wald direkt angrenzt sowie im Westen vorgela- gert ist. Bei einer zukünftigen Bebauung ist die Waldabstandre- Zur Kenntnisnahme gelung gem. LBO zu berücksichtigen.

Nr. 6.3 Gemeinde Wehingen: Geplante Sonderbaufläche für Schuppen Direkt ist kein Wald betroffen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass nördlich und westlich Wald direkt angrenzt. Bei einer

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INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE zukünftigen Bebauung ist die Waldabstandregelung gem. LBO Zur Kenntnisnahme zu berücksichtigen.

Nr. 6.4 Gemeinde Wehingen: Wohnbaufläche „Harras- Wochenendhausgebiet“ Direkt ist kein Wald betroffen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass nördlich Wald direkt angrenzt. Bei einer zukünftigen

Bebauung ist die Waldabstandregelung gem. LBO zu berück- sichtigen. Zur Kenntnisnahme Fazit Die höhere Forstbehörde hat bei Beachtung der o.g. forstrecht- lichen Belange keine grundsätzlichen Bedenken gegenüber der vorgelegten Planung.

Um eine Rechtskräftigkeit der geplanten Festsetzungen des Flächennutzungsplans zu erreichen, sind folgende forstrechtli- che Umwandlungsverfahren gem. § 10 LWaldG einzuleiten und durchzuführen:

Beantragung einer Umwandlungserklärung gem. § 10 LWaldG für: Ein entsprechender Antrag wurde vorbereitet und wird direkt bei der Körperschaftsforstdirek- ‹ Nr. 1.3 Gemeinde Bubsheim: Geplante gew. Bauflä- tion, über die Untere Forstbehörde, eingereicht. che „Steintaler Bühl“ Der Antrag befindet sich bereits im Verfahren ‹ Nr. 4.1 Gemeinde Gosheim: Geplante gew. Baufläche „Sturmbühl“ - Erweiterung lm Umweltbericht ist als maßgebliche gesetzliche Vorgabe im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplans das Lan- deswaldgesetz zu ergänzen. Dies wird erfolgen

A.1.8 Abteilung Straßenwesen und Verkehr (Schreiben vom 26.07.2017)

Die Abteilung 4 „Straßenwesen und Verkehr“ ist Baulastträger von Bundesfern- und Landesstraßen. Bundesfernstraßen beinhalten Bundesstraßen und Autobahnen. In der vorliegen- den 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungs- plans grenzen teilweise Flächen an Straßen unserer Baulast.

Allgemein

Bei geplanten neuen Zufahrten zum klassifizierten Straßennetz sind die Planungen der Anschlüsse mit der Straßenbaubehörde abzustimmen. Eine Forderung zur Anlage von Linksabbiege- streifen bzw. Kreisverkehr wird vorbehalten.

Die Kosten für die Herstellung der neuen Anschlüsse ein- schließlich Linksabbiegestreifen bzw. Kreisverkehr gehen voll zu Lasten des Vorhabenträgers, einschließlich einer Ablösung. Zur Kenntnisnahme Wir Weisen auf die Einhaltung der gesetzlich geforderten Abstandsgrenzen entlang von klassifizierten Straßen bei Stand- orten im Außenbereich entsprechend dem Bundesfernstraßen- gesetz bzw. Straßengesetz Baden-Württemberg hin. Bei Autobahnen dürfen Hochbauten jeder Art in einem Abstand bis zu 40 m, bei Bundes- und Landesstraßen bis zu 20 m nicht errichtet werden (Anbauverbotszone). Diese Beschränkung gilt auch für die Errichtung von Werbeanlagen.

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE

Werden bauliche Anlagen längs der Autobahn mit einem Abstand bis zu 100 m, bei Bundes- und Landesstraßen bis zu

40 m errichtet (Anbaubeschränkungszone), bedarf dies der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehörde bzw. der unteren Verwaltungsbehörde.

Die Kosten für evtl. erforderlichen Lärmschutz einschließlich der Unterhaltung gehen voll zu Lasten des Vorhabenträgers. Eine Blendwirkung auf die Verkehre der klassifizierten Straßen ist auszuschließen. Aus dem Gebiet darf kein Abwasser oder Oberflächenwasser den klassifizierten Straßen zugeleitet werden.

Sollten aufgrund des geplanten Gebietes Änderungen an den Entwässerungseinrichtungen (Leitungen, Querdolen, Mulden- einlaufschächte u.ä.) der klassifizierten Straße erforderlich werden, so hat die Kosten hierfür der Vorhabenträger zu tra- gen. Unter Umständen erforderliche Änderungen müssen mit der Straßenbaubehörde abgestimmt werden. Zur Kenntnisnahme Eine geplante Bepflanzung (z.B. Baumreihe) im Bereich der klassifizierten Straßen muss mit der Straßenbaubehörde abgestimmt werden. Neupflanzungen von Bäumen innerhalb des kritischen Abstandes gemäß RPS 2009 sind unzulässig. Die freizuhaltenden Sichtfelder im Bereich der Einmündungen und Zufahrten zur klassifizierten Straße sind durch entspre- chende Planzeichen im Bebauungsplan darzustellen. Sie sind von jeder sichtbehindernden Bebauung, Benutzung, Bepflan- zung, Einfriedung u. ä. in einer Höhe ab 80 cm über Oberkante Fahrbahnrand freizuhalten. Wir weisen darauf hin, dass Aufgrabungen, Durchpressungen oder sonstige Veränderungen an der klassifizierten Straße für die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen nur nach Abschluss eines Nutzungsvertrages mit der Straßenbaubehör- de vorgenommen werden dürfen.

Steckbriefe der FNP-Änderungen 1.1. Gemeinde Bubsheim Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen Zur Kenntnisnahme darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist.

1.2. Gemeinde Bubsheim

Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen Zur Kenntnisnahme darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. .

1.3. Gemeinde Bubsheim

Die Fläche grenzt an die Landesstraße L 438 auf der freien Strecke. Wir gehen davon aus, dass die Erschließung über bestehende Gemeindestraßen erfolgt. Eine neue Zufahrt zur Zur Kenntnisnahme Landesstraße wird von unserer Seite nicht genehmigt. Wir weisen noch einmal explizit auf die gesetzlich geforderten Abstandsgrenzen entlang der Landesstraße hin. Bei Gewerbe- gebieten ist zudem sicherzustellen, dass in der Anbaube- schränkungszone nur Außenwerbeanlagen errichtet werden dürfen, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht 39 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE beeinträchtigen. Dabei kommt es nicht auf eine konkrete

Gefährdung, sondern eine abstrakte Gefährdung des Verkehrs an. Ein Verbot von Fremdwerbeanlagen sollte festgesetzt werden, wenn dies aus städtebaulicher Sicht erforderlich ist. Wir Wei- sen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. 2.1. Gemeinde Deilingen Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen Zur Kenntnisnahme darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist.

2.2. Gemeinde Deilingen

Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. Zur Kenntnisnahme 2.3. Gemeinde Deilingen Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen Zur Kenntnisnahme darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. 2.4. Gemeinde Deilingen Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen Zur Kenntnisnahme darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist.

2.5. Gemeinde Deilingen

Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. ' Zur Kenntnisnahme 3.1. Gemeinde Egesheim Die Fläche befindet sich in der Nähe der Landesstraße L 433. Die Erschließung erfolgt über bestehende Gemeindestraßen. Zur Kenntnisnahme Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Ge- meinde ist. 3.2. Gemeinde Egesheim Die Fläche grenzt an die Landesstraße L 433. Die Erschließung Zur Kenntnisnahme erfolgt über bestehende Gemeindestraße. Es bestehen von unserer Seite keine Einwände.

4.1. Gemeinde Gosheim Zur Kenntnisnahme Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen.

4.2. Gemeinde Gosheim Zur Kenntnisnahme Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen.

4.3. Gemeinde Gosheim Zur Kenntnisnahme Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. 5.1. Gemeinde Reichenbach Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Zur Kenntnisnahme 5.2. Gemeinde Reichenbach Wir verweisen auf den allgemeinen Teil dieser Stellungnahme. Es ist die Planung der Trasse für die L 433 Ortsumfahrung Zur Kenntnisnahme Reichenbach zu beachten. Der aktuelle Stand ist der Gemein- de bekannt (Besprechungstermin 18.07.2017).

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6.1. Gemeinde Wehingen Die Fläche grenzt an die Landesstraße L 433 auf der freien Strecke. Zur Kenntnisnahme Das Gewerbegebiet soll über einen neuen Kreisverkehr an die Landesstraße L 433 angeschlossen werden. Da der Kreisver- kehr auf der freien Strecke liegt, ist die Zustimmung des Ver- kehrsministeriums erforderlich. Es sind die gesetzlich geforderten Abstandsgrenzen entlang der Landesstraße einzuhalten. Bei Gewerbegebieten ist zudem sicherzustellen, dass in der Anbaubeschränkungszone nur Außenwerbeanlagen errichtet werden dürfen, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht beeinträchtigen. Dabei kommt es nicht auf eine konkrete Gefährdung, sondern eine abstrakte Gefährdung des Verkehrs an. Ein Verbot von Fremdwerbeanlagen sollte festgesetzt werden, wenn dies aus städtebaulicher Sicht erforderlich ist. Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. 6.2. Gemeinde Wehingen Der Fußweg verläuft entlang der Landesstraße L 435 auf der Die Abstimmung wird vorgenommen freien Strecke. Die Notwendigkeit des Fußweges ist mit Fuß- gängerzahlen nachzuweisen. Es ist ein Fußwegkonzept vorzu- legen. Die weitere Planung ist mit der Straßenbaubehörde abzustimmen.

6.3. Gemeinde Wehingen Zur Kenntnisnahme Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen.

6.4. Gemeinde Wehingen

Es sind keine Straßen unserer Baulast betroffen. Wir weisen darauf hin, dass der Lärmschutz Sache der Gemeinde ist. Zur Kenntnisnahme Wir bitten bei Planänderungen, die unsere Zuständigkeit berüh- ren, um weitere Beteiligung. Die weitere Beteiligung wird erfolgen

41 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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A.1.9 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Schreiben vom 28.07.2017)

1 Ordner zurück Anhörungsfrist 11.08.2017 B Stellungnahme lm Rahmen seiner fachlichen Zuständigkeit für geowissen- schaftliche und bergbehördliche Belange äußert sich das

Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau auf der Grundlage der ihm vorliegenden Unterlagen und seiner regio- nalen Kenntnisse zum Planungsvorhaben.

1 Rechtliche Vorgaben aufgrund fachgesetzlicher Rege- lungen, die im Regelfall nicht überwunden werden können Zur Kenntnisnahme Keine

2 Beabsichtigte eigene Planungen und Maßnahmen, die den Plan berühren können, mit Angabe des Sachstandes Keine Zur Kenntnisnahme

3 Hinweise, Anregungen oder Bedenken Geotechnik Die lokalen geologischen Untergrundverhältnisse für das gesamte Plangebiet des Flächennutzungsplans können unter httg://maps.Igrb-bw.de/ abgerufen werden. lngenieurgeologische Belange werden im Rahmen der Anhö- rung zu konkreten Planungen (z. B. Bebauungspläne) beurteilt, wenn Art und Umfang der Eingriffe in den Untergrund näher bekannt sind. Eine Gefahrenhinweiskarte (insbesondere be- züglich eventueller Massenbewegungen und Verkarstungs- strukturen) kann, nach vorheriger - für Kommunen und alle Zur Kenntnisnahme übrigen Träger Öffentlicher Belange gebührenfreier - Registrie- rung, unter http://geogefahren.lgrb-bw.de/ abgerufen werden.“ Boden Zur Planung sind aus bodenkundlicher Sicht keine Hinweise, Zur Kenntnisnahme Anregungen oder Bedenken vorzutragen. Mineralische Rohstoffe Zum Planungsvorhaben sind aus rohstoffgeologischer Sicht Zur Kenntnisnahme keine Hinweise, Anregungen oder Bedenken vorzubringen.

Grundwasser

Die geplante Wohnbaufläche 2.2 (Grube IV) in Deilingen grenzt unmittelbar an die Engere Schutzzone (Zone ll) des Wasser- schutzgebietes der Hesselbohl- und Teich-Quellen an (WSG- Entsprechende Festsetzungen werden auf der Nr. 327-22). Das Baugebiet liegt nur etwa 80 m von der Hes- Ebene der Bebauungsplanung getroffen selbohl-Quelle 2 entfernt (LGRB-Nr.: QU 7818/48). Es ist Vorsorge zu tragen, dass das Quellwasser im Hinblick auf den qualitativen Grundwasserschutz durch das nahe gelegene Baugebiet nicht verunreinigt wird.

42 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Zum geplanten Gewerbegebiet 1.3 (Steintaler Bühl) in Bubs- heim ist vorzubringen, dass der im Gewann Wasser- stall/Schnarz gelegene Teil in der Engeren Schutzzone (Zone ll) des Wasserschutzgebietes der Lippachquelle liegt (WSG-Nr.: Zur Kenntnisnahme 327-20).

Ein im Gewann Wasserstall im Jahr 2016 durchgeführter Markierungsversuch erbrachte im Wasser der Lippach-Quelle keinen Farbstoffnachweis (MV-LGRB-Nr. 1281). Dieser Nicht- nachweis kann aus hydrogeologischer Sicht nicht als Beleg für nicht existierende Fließverbindungen in Richtung Quelle gewer- tet werden. Diese Aussage gilt nur für den Untersuchungszeit- raum und den damals herrschenden hydrogeologischen Ver- hältnissen. In diesem Zusammenhang wird auf den Markierungsversuch Steintal Bubsheim (MV_LGRB-Nr. 882) aus dem Jahr 1990 Aufgrund aktueller hydrogeologischer Erkennt- hingewiesen. Die Farbstoffeingabe lag nur 500 bis 600 m von nisse der Gemeinde sowie der Unteren Was- den Eingabestellen des MV 1281 entfernt und erbrachte einen serbehörde wurde von dieser eine Ausnahme- Farbstoffdurchgang in der Lippach-Quelle. genehmigung - unter entsprechenden Eine Verlegung der Engeren Schutzzone (Zone ll) ist anhand Randbedingungen und Auflagen - in Aussicht der Ergebnisse der Markierungsversuche und aufgrund des gestellt. verbreitet vorhandenen gut wasserdurchlässigen Untergrunds lm Zuge des Bebauungsplanverfahrens wird nicht möglich. eine Befreiung von dem Verbot beantragt Die Entscheidung, ob überhaupt und mit welchen Auflagen werden. zum Grundwasserschutz eine Bebauung möglichst ist, und ob Die Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgt eine Ausnahmeregelung vom in der Engeren Schutzzone fortlaufend. (Zone ll) bestehenden Bauverbot erteilt werden kann, obliegt dem Landratsamt Tuttlingen. Bergbau Gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes bestehen von bergbehördlicher Seite keine Einwendungen. Zur Kenntnisnahme Geotopschutz Im Bereich der Planfläche sind Belange des geowissenschaftli- chen Naturschutzes nicht tangiert. Zur Kenntnisnahme Allgemeine Hinweise

Die lokalen geologischen Untergrundverhältnisse können dem bestehenden Geologischen Kartenwerk, eine Übersicht über die am LGRB vorhandenen Bohrdaten der Homepage des LGRB (httg://www.lgrb-bw.de) entnommen werden.

Des Weiteren verweisen wir auf unser Geotop-Kataster, wel- ches im Internet unter der Adresse http://lqrb- bw.de/geotourismus/geotope (Anwendung LGRB-Mapserver Zur Kenntnisnahme Geotop-Kataster) abgerufen werden kann.

43 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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A.2 Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (Schreiben vom 15.02.2017)

Der Landesregierung will angesichts des vielerorts bestehen- den Mangels an Wohnraum bei der bedarfsgerechten Schaf- fung, insbesondere von bezahlbarem Wohnraum, deutliche Fortschritte erzielen, ohne dabei den eingeschlagenen und vom Bundesgesetzgeber vorgegebenen Weg einer flächenökono- mischen und auf die Innenentwicklung ausgerichteten Sied- lungsentwicklungsplanung zu verlassen. Der vorbereitenden Bauleitplanung in der Verantwortung der Kommunen und sonstigen Träger der Planungshoheit kommt insofern eine Schlüsselfunktion zu. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau übermittelt anliegend die vor diesem Hintergrund zugunsten der Behebung akuten Wohnbauflächenmangels erleichternd ergänzten Hinweise zur Plausibilitätsprüfung der Bauflächen- bedarfsnachweise vom 15.02.2017. Die vorgenommenen erleichternden Ergänzungen wurden mit den Teilnehmern der Arbeitsgruppe „Bauplanungsrecht einschließlich Flächengewin- nung“ im Rahmen der Wohnraum-Allianz intensiv abgestimmt und werden von den beteiligten Verbänden und Vereinigungen gemeinsam mitgetragen. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau dankt insofern auch den in der Arbeitsgrup- pe der Wohnraum-Allianz vertretenen Regierungspräsidien für Zur Kenntnisnahme die konstruktive Mitarbeit. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau bittet die Regierungspräsidien im Sinne eines landesweit einheitli- chen Vorgehens, bei der Plausibilitätsprüfung der Bauflächen- bedarfsnachweise im Rahmen von Genehmigungsverfahren nach § 6 BauGB sowie nach § 10 Abs. 2 BauGB entsprechend der Hinweise vom 15.02.2017 zu verfahren und diese auch den Landratsämtern im jeweiligen Zuständigkeitsbereich zeitnah zu vermitteln. In diesem Kontext wird - auch insofern einem Anliegen der Wohnraum-Allianz entsprechend und ebenfalls mit der Bitte um entsprechende Kommunikation im jeweiligen Zuständigkeitsbe- reich - nochmals darauf hingewiesen, dass sich die Hinweise zur Plausibilitätsprüfung im Genehmigungsverfahren an die Genehmigungsbehörden selbst richten und keine Planungs- vorgabe für die Kommunen bilden.

Anbei Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise im Rahmen des Genehmigungsverfahrens nach §§ 6 und 10 Abs. 2 BauGB. Vom 15. Februar 2017

44 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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A.3 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege (Schreiben vom 14.07.2017)

1. Darstellung des Schutzgutes In dem Plangebiet Nr. 1.3 von Bubsheim liegen die Kultur- denkmale gem. § 2 DSchG: vorgeschichtliche Grabügel (s. Zur Kenntnisnahme Liste der Archäologischen Kulturdenkmale Nr. 1 und 3). In dem Plangebiet von Reichenbach Nr. 5.3 liegt das Kultur- denkmal gem. §2 DSchG provinzialrömische Siedlung (siehe

Liste der Archäologischen Kulturdenkmale Nr. 2). Bei Bodeneingriffen ist daher mit archäologischen Funden und Befunden - Kulturdenkmalen gem. § 2 DSchG - zu rechnen. Eine Übernahme des Hinweises wird in den Wir bitten um nachrichtliche Übernahme in die Planunterlagen. Bebauungsplänen erfolgen

2. Darlegung der konservatorischen Zielsetzung, wei- teres Vorgehen

An der Erhaltung der ausgewiesenen archäologischen Kultur- denkmale besteht grundsätzlich ein öffentliches Interesse. Aus diesem Grund sollten die Planungen so durchgeführt werden, dass Bodeneingriffe im Bereich der genannten archäologischen

Kulturdenkmale vermieden werden.

Sollten die Planungen jedoch so durchgeführt werden, dass es zu Bodeneingriffen im Bereich der genannten archäologischen Kulturdenkmale kommen wird, regen wir an, frühzeitig im Vorfeld von Bodeneingriffen (auch im Rahmen von Abbruchar- beiten, Leitungstrassen etc.) auf Kosten des Planungsträgers den Humusabtrag / Oberbodenabtrag im Bereich der Bode- neingriffsflächen zeitlich vorgezogen in Anwesenheit eines Vertreters der Archäologischen Denkmalpflege durchzuführen. Dies betrifft insbesondere auch die unbebauten Freiflächen. Für diese Arbeiten ist ein ausreichend großes Zeitfenster bis zum Baubeginn freizuhalten, da mit wissenschaftlichen Aus- grabungen/Dokumentationen in Bereichen archäologischer Befunde (Kulturdenkmale gem. § 2 DSchG) zu rechnen ist. Diese Maßnahme frühzeitig durchzuführen, ist im Interesse des Planungsträgers sowie der Bauherren, da hiermit Planungssi- cherheit erreicht werden kann und Wartezeiten durch archäo- logische Grabungen vermieden oder minimiert werden können. Zur Kenntnisnahme Eine schriftliche Terminvereinbarung ist notwendig. lm An- schluss daran ist mit wissenschaftlichen Ausgrabungen zu rechnen, sofern seitens des Planungsträgers an der Ausdeh- nung des Plangebiets in der derzeitigen Form festgehalten wird. Wir weisen darauf hin, dass im Falle einer notwendigen Rettungsgrabung durch das Ref. 84.2 die Bergung und Doku- mentation der Kulturdenkmale durch den Planungsträger finanziert werden muss. Wir bitten Sie diesen Hinweis in die Planunterlagen zu Der Hinweis kann in die Bebauungspläne übernehmen bzw. Ihren Hinweis unter Pkt. 2 entsprechend aufgenommen werden. Unter Pkt. 2 ist keine zu korrigieren. Aussage hierzu gemacht worden

45 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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A.4 Landratsamt Tuttlingen (Schreiben vom 14.08.2017)

Forstamt: Waldumwandlungserklärung Von den verschiedenen ausgewiesen Flächen ist bei einzelnen Vorhaben Wald betroffen. lm Rahmen der Bauleitplanung ist §

10 LWaldG von besonderer Bedeutung. Danach ist eine Zu- stimmung bzw. Umwandlungserklärung der höheren Forstbe- hörde zwingend erforderlich, wenn für tatsächlich vorhandene

Waldflächen (maßgebend ist § 2 LWaldG) in Bauleitplänen (Flächennutzungs- und Bebauungspläne) eine andere Nut- zungsart dargestellt werden soll.

Die Umwandlungserklärung ist als „sonstige Rechtsvorschrift“ im Sinne von § 10 Abs. 2 BauGB anzusehen. Somit können die diesbezüglich geplanten Festsetzungen des Flächennutzungs- plans erst wirksam werden, wenn nach Durchführung eines forstrechtlichen Umwandlungsverfahrens gemäß § 10 i.V.m. § 9 LWaldG die Umwandlungserklärung vorliegt. Das forstrechtliche Verfahren wird nur auf Antrag eingeleitet. Eine Vorabstimmung mit den Forstbehörden, insbesondere zur forstlichen Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung, wird dem Vorha- benträger empfohlen. Entsprechende Anträge auf Waldumwandlung lm Einzelnen sind dies: werden gestellt Nr. 1.3 Gemeinde Bubsheim: Geplante gew. Baufläche „Stein- Antrag wird gestellt taler Bühl“ Nr. 4.1 Gemeinde Gosheim: Geplante gew. Baufläche „Sturm- Antrag wurde bereits im Bebauungsplanverfah- bühl“ - Erweiterung ren gestellt, kein weiteres Erfordernis Nr. 4.2 Gemeinde Gosheim: Geplante Verkehrsfläche „Park- In Wald wird nicht eingegriffen, Antrag nicht platz“ erforderlicht Mindestwaldabstand Bei den folgenden Flächenausweisungen ist der Mindestwald- abstand nach § 4 LBO zu beachten. Bei den Schuppengebie- Zur Kenntnisnahme ten ist nach einer Einzelfallprüfung auch eine Unterschreitung dieses Abstandes möglich.

Nr. 1.2 Gemeinde Bubsheim: Geplante Wohnbaufläche „Birn- baumäcker“ Zur Kenntnisnahme Nr. 5.1 Gemeinde Reichenbach: Geplante Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen“, Erweiterung Zur Kenntnisnahme

Nr. 6.3 Gemeinde Wehingen, Harras: Geplante Sonderbauflä- che für Schuppen Zur Kenntnisnahme Nr. 6.4 Gemeinde Wehingen, Harras: Wohnbaufläche „Harras- Wochenendhausgebiet“ Zur Kenntnisnahme

46 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Landwirtschaftsamt: lm Rahmen der 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flä- chennutzungsplans des GVV Heuberg werden neben ver- schiedenen Nutzungsänderungen 10 Neuausweisungen mit einem Flächenverbrauch von insgesamt 25,5 ha eingebracht. Mit 24,1 ha LF geht die Neuausweisung von Bauflächen mehr- heitlich zulasten landwirtschaftlicher Freiflächen. Dem steht eine Rücknahme von lediglich 1,4 ha zu Gunsten der Landwirt- Zur Kenntnisnahme schaft gegenüber.

Zu dem direkten Flächenverlust erwächst für die Landwirtschaft ein weiteres Problem, da in erheblichem Maße landwirtschaft- lich genutzte Flächen außerhalb der überplanten Gebiete herangezogen werden müssen. um den naturschutzrechtlichen Ausgleich bzw. Kompensationsleistungen zu erbringen. Entwe- der werden die Flächen der landwirtschaftlichen Verwertung gänzlich entzogen oder durch Extensivierungen in ihrer Nutz- barkeit für die Landwirtschaft stark eingeschränkt. Die Wirt- schaftlichkeit der noch vorhandenen Betriebe auf dem Heuberg kann nur sichergestellt werden, indem agrarstrukturelle Belan- ge verstärkt bei der Bauleitplanung Berücksichtigung finden. Zur Kenntnisnahme Weil landwirtschaftliche Betriebe Emissionen wie Lärm, Ge- ruch, Staub und ähnliches verursachen, ist durch ausreichende Abstände zwischen Hofstandorten und Bauflächen das Kon- fliktpotenzial zu minimieren. Soweit wir aus dem Planungsent- wurf Konfliktsituationen erkannt haben, werden diese darge- Zur Kenntnisnahme stellt. Zu den einzelnen Flächenausweisungen wird nachfolgend Stellung genommen: Nr. 1 Gemeinde Bubsheim

Nr. 1.1 Gewerbliche Baufläche „Einbeziehungssatzung Nack“ - 0,46 ha Zur Kenntnisnahme Übernahme einer rechtskräftigen Einbeziehungssatzung -

Keine Anmerkungen.

Nr. 1.2 Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ - 4,4 ha Die Deckung des künftigen Bedarfes an Wohnraum in Bubs- Eine weitere Nachverdichtung findet derzeit heim ist zu plausibilisieren und hat neben dem Baugebiet statt. Es entsteht keine maßgebliche Entlas- „Böttinger Weg“ auch die nachverdichtende Wohnbebauung im tung des Wohnflächenbedarfs, da es sich bei Sanierungsbereich Obermorgen zu berücksichtigen. der Neuschaffung um nur wenige Wohneinhei- ten handelt. Die Flächen befinden sich im Die geplante Neuausweisung „Birnbaumäcker“ greift vollum- privaten Besitz, so dass eine unmittelbare fänglich auf landwirtschaftliche Flächen zurück. Eine Nutzung Verfügbarkeit nicht gegeben ist. erfolgt gegenwärtig als Acker (~1 ha) und als Grünland (3,4 ha), dieses besitzt zum Teil FFH-Mähwiesenstatus (~1 ha). Nach der Digitalen Flurbilanz wird die Bodengüte des Planarea- Im Umweltbericht ist die Bedeutung der Böden les überwiegend als Grenzfläche bei Bodenwertzahlen zwi- jeweils dargestellt. schen 25 und 35 eingestuft. Die Böden gehören damit zu den „besseren“ auf der Gemarkung Bubsheim, wo sonst Unter- grenzflächen vorherrschen. Ein Verlust von Ackerflächen ist selbst bei einem geringen Umfang von 1 ha auf der grünland- dominierten Gemarkungsfläche als kritisch einzustufen, da das Dauergrünlandumbruchverbot gemäß LLG keine Neuanlage 47 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE von Ackerflächen zulässt. Ein Flächentausch wird aufgrund der ausgeprägten naturschutzfachlichen Schutzgebietskulissen in Bubsheim zumeist nicht möglich sein, sollte aber geprüft Zur Kenntnisnahme werden.

Nr. 1.3 Geplante gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl“ Eine mit 8,9 ha sehr umfangreiche Neuausweisung von Ge- Die Gewerbebetriebe wollen die Flächen in werbegebietsflächen ist unter dem Aspekt bislang nicht in unmittelbarer Zukunft, die weiteren ausgewie- Anspruch genommener Gewerbegebietsflächen im „Unteren senen Flächen im Zeitraum bis 15 Jahre Steintal“, im „Lehle“ sowie im „Steinthaler Bühl l und ll“ zu nutzen. Hiefür will die Gemeinde Vorsorge beurteilen. schaffen. Selbst wenn durch den Einbezug der Erddeponie „Schnarz“ mit ihren teilweise wiederaufgeforsteten Rekultivierungsflächen die

Beanspruchung landwirtschaftlicher Flächen reduziert werden kann, sollte dies nicht über ca. 5 ha direkten landwirtschaftli- chen Flächenverlust (davon 0,26 ha Acker!) hinwegtäuschen. Zusätzlich sind äußerst umfangreiche naturschutz- und forst- Zur Kenntnisnahme rechtliche Kompensationsmaßnahmen auf Landwirtschaftsflä- chen zu erwarten, da die im Gewann Seite liegenden Grünland- flächen nahezu flächendeckend einen Biotop- oder FFH- Mähwiesenstatus aufweisen. Wir weisen darauf hin, dass sich auf dem Flurstück 627 ein Zentrale Aufgabe der Gemeinde ist die Vorsor- landwirtschaftliches Wirtschaftsgebäude befindet, welches ggf. ge zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeits- einen Ersatzbau erforderlich machen wird. plätzen. Die Flächen hierfür haben für das Gemeinwohl höhere Bedeutung als der Stand- ort eines einzelnen landwirtschaftlichen Ge- bäudes. Ein entsprechender Ausgleich ist auf der Ebene des BP herbeizuführen. Nr. 2 Gemeinde Deilingen Nr. 2.1 Geplante Wohnbaufläche „An der Steig“ - 3,4 ha Die Gemeinde Deilingen hat keine gemeindli- chen Bauplätze zur Verfügung. Ebenso beste- Der Flächenverbrauch von 2,4 ha LN für neu angedachte hen nur 4 private unbebaute Bauplätze zur Wohnbauflächen ist im Zusammenhang mit der ca 1 ha gro- Verfügung, die die Gemeinde jedoch nicht ßen Neuausweisung bedarfsgerecht zu begründen. Insbeson- aktivieren kann. dere da in den Arealen „SchnelIing I“ und „An der Steig“ noch Wohnbauflächen zur Verfügung stehen. Die Gemeinde verfügt über eine sehr große Bauplatznachfrage. Es besteht eine kommuna- Gegenwärtig wird das überplante Areal ausschließlich als le Bauplatzbörse, die das Ziel hat, die privaten Grünland, partiell mit FFH-Mähwiesenstatus, bewirtschaftet. Bauplatze zu aktivieren. Insgesamt wurden im Auf dem Flurstück 2610 befindet sich ein Schuppengebäude, Zeitraum zwischen 2012 und 2016 38 Bauplät- welches unter Umständen einen Ersatzbau erforderlich macht. ze bebaut. Die Digitale Flurbilanz weist sowohl in der Flächen- als auch der Wirtschaftsfunktionskarte „Vorrang-ll-Flächen“ aus, was die Für eine vorausschauende Bauleitplanung ist überdurchschnittliche Bedeutung für die Landwirtschaft klar die Ausweisung erforderlich. widerspiegelt. Die Vorrangflur II weist die Fläche als von mittlerer Bedeutung aus.

Auch wenn der Landwirtschaftsbetrieb Hummel (An der Steig Das Stallgebäude besitzt eine Grundfläche von 37) beim Landwirtschaftsamt im Jahre 2014 abgemeldet 65 m², der Schuppen von 68 m². wurde, sind bestandgeschützte Wirtschaftsgebäude und Die Planungsabsicht der Gemeinde bleibt Stallungen unter immissionsschutzrechtlichen Gesichtspunkten bestehen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des zu berücksichtigen. BP wird nochmals der Status des Gebäudes und damit die Verträglichkeit der unterschiedli- chen Nutzungen geprüft.

48 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Nr. 2.2 Geplante Wohnbaufläche “Grube IV“ - 1,0 ha Auch hier gilt, dass der Flächenverbrauch (ca 1 ha Dauergrün- Siehe oben land mit FFH-Mähwiesenstatus) für neu auszuweisende

Wohnbauflächen bedarfsgerecht zu plausibilisieren ist. Die Gemeinde wird in der Bauleitplanung lm Vergleich zur Neuausweisung unter Punkt 2.1. handelt es prüfen, ob eine entsprechende Priorisierung sich nach der Digitalen Flurbilanz um Grenzflächen/-fluren für möglich ist die Landwirtschaft. Deshalb sollte bei nachweislichem Bedarf zuerst hier eine bauliche Entwicklung angestrebt werden. Nr. 2.3 Geplante Sonderbaufläche „Bitze“ - 1,2 ha Für den Bebauungsplan „Bitze“ wurde bereits der Satzungsbe- schluss gefasst. Das Landwirtschaftsamt hat seine Anregun- Zur Kenntnisnahme gen im Laufe des Bebauungsplanverfahrens vorgebracht.

Nr. 2.4 Wohnbaufläche „Schnelling I“ - 3,8 ha Neuausweisung, Übernahme eines rechtskräftigen Bebau- Zur Kenntnisnahme ungsplans - Keine Anmerkungen

Nr. 2.5 Gemischte Baufläche „Einbeziehungssatzung Am heiligen Brünnle“ - 0,7 ha

Nutzungsänderung, Übernahme einer rechtskräftigen Einbe- Zur Kenntnisnahme ziehungssatzung - Keine Anmerkungen

Nr. 3 Gemeinde Egesheim

Nr. 3.1 Geplante Wohnbaufläche „Bitze - Erweiterung“ - 1,4 ha Im Kontext mit der Rücknahme der in der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans bereits ausgewiesenen Wohnbau- fläche „Verlängerte Albstraße“ (siehe Punkt 3.2.) kann die flächenadäquate Neuausweisung für eine Erweiterung der Wohnbaufläche „Bitze“ durch das Landwirtschaftsamt mitge- tragen werden. Bei beiden Arealen werden landwirtschaftliche Grünlandflächen Zur Kenntnisnahme vergleichbarer Qualität (Bodengüte, Flächen- und Wirtschafts- funktion) beansprucht. Da im Erweiterungsbereich „Bitze“ der FFH-Mähwiesenbestand etwas umfangreicher gegenüber der „Verlängerung Albstraße“ ausfällt, ist mit einem höheren Kom- pensationsaufwand zu rechen. Nr. 3.2 Geplante Wohnbaufläche „Verlängerung Albstrasse“ - Zur Kenntnisnahme 1,4 ha Rücknahme; Anmerkungen siehe Punkt 3.1.

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Nr. 4 Gemeinde Gosheim Nr. 4.1 Geplante gewerbliche Baufläche „Sturmbühl - Erweite- rung“ - 1,5 ha

Die Neuausweisung betrifft im Wesentlichen forstliche Flächen.

Forst- und naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen lassen jedoch indirekte Flächenrückgriffe auf Landwirtschafts- Zur Kenntnisnahme flächen erwarten. Soweit die Kompensationsmaßnahmen grundlegende, agrarstrukturelle Belange berücksichtigen und einen produktionsintegrierten Ansatz verfolgen, können diese mitgetragen werden. Nr. 4.2 Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz“ - 1,95 ha Das Landwirtschaftsamt unterstützt die Neuausweisung von Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene 1,95 ha Verkehrsfläche zur Anlage eines Parkplatzes in keiner Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. Weise und äußert massive Bedenken. Dieser Flächen- Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- verbrauch wäre beispielsweise durch Errichtung eines (mehr- den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- stöckigen) Parkdeckes im Bereich der bereits bestehenden fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- Parkplätze auf dem Hermle Areal vermeidbar. straße über das Firmengelände erfolgen. Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- triebsgebäude zu nutzen.

Nr. 4.3 Gemischte Baufläche „Tann“ - 0,3 ha Bezüglich der Nutzungsänderung von einer Wohnbaufläche in eine gemischte Baufläche bestehen keine landwirtschaftlichen Zur Kenntnisnahme Anregungen / Bedenken.

Nr. 5 Gemeinde Reichenbach a.H. Nr. 5.1 Geplante Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen - Erweiterung“ - 0,4 ha

Das Landwirtschaftsamt begrüßt und unterstützt die Erweite- rung des bestehenden Schuppengebietes. Mit der Neuauswei- sung des Sondergebietes können auf der Gemarkung verstreu- Zur Kenntnisnahme te Schuppenbauten flächensparend zentralisiert werden. Das Landwirtschaftsamt hat im Laufe des Bebauungsplanverfah- rens seine Anregungen vorgebracht. Nr. 5.2 Baufläche „Bäraaue“ - 7,25 ha Übernahme eines rechtskräftigen Bebauungsplans - keine Zur Kenntnisnahme Anmerkungen

Nr 6 Gemeinde Wehingen Nr. 6.1 Gewerbliche Baufläche „Am Landenbach“ - 5,4 ha Die Nutzungsänderung greift auf bereits ausgewiesene ge- Zur Kenntnisnahme werbliche Bauflächen zurück. Das Landwirtschaftsamt hat keine Anmerkungen / Bedenken.

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Nr. 6.2 Geplanter Fußweg „Deilinger Straße“ - ca. 650 m Länge Mit Blick auf die bestehende Gebietsausweisung kann die Anlage des Fußweges durch das Landwirtschaftsamt mitgetra- Zur Kenntnisnahme gen werden.

Nr. 6.3 Sonderbaufläche für Schuppen - 1,4 ha Die Neuausweisung eines Sondergebietes wird durch das Landwirtschaftsamt bei Vorliegen eines bedarfsgerechten

Nachweises begrüßt und unterstützt. Auf der Gemarkungsflä- che verstreute land-/forstwirtschaftliche Schuppenbauwerke Zur Kenntnisnahme könnten so flächensparend zentralisiert werden. Die unmittelbare Nähe des Plangebiets zum landwirtschaftli- chen Betrieb Leibinger in der Obernheimer Str. 39 ist zu be- rücksichtigen. Der tierhaltende Nebenerwerbsbetrieb kann u.U. bei geringen Flächenentzügen recht schnell in seiner Existenz gefährdet werden. Nr. 6.4 Wohnbaufläche Harras - Wochenendhausgebiet“ - 3,6 ha

Zur beabsichtigten Nutzungsänderung hat das Landwirt- Zur Kenntnisnahme schaftsamt keine Anregungen oder Bedenken.

Vermessungs- und Flurneuordnungsamt: Gemäß den vorliegenden Unterlagen haben wir keine Einwen- dungen gegen die Planung. Zur Kenntnisnahme Wir möchten jedoch bereits jetzt darauf hinweisen, dass bei einer späteren Realisierung der geplanten Entwicklungsberei- che zum Teil Flurstücke von der Erschließung abgeschnitten werden. Deshalb muss bei der späteren Aufstellung der ent- sprechenden Bebauungspläne darauf geachtet werden, dass solche abgeschnittenen Flurstücke oder Flurstücksteilflächen auch weiterhin erschlossen sind.

Nahverkehrsamt: Für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und zur Erreichung von ökologischen Zielen regen wir an, dass die Auf der Ebene des FNP ist diese sinnvolle betreffenden Gemeinden ihre jeweils wichtigsten und am Abstimmung nicht anzuordnen. Die Gemein- stärksten frequentierten Haltestellen in Abstimmung mit uns den werden den direkten Kontakt suchen. barrierefrei umbauen. Dies würde zu einer systemischen Umsetzung der im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) bis 2022 geforderten Barrierefreiheit beitragen.

Darüber hinaus schlagen wir vor, bei allen Haltestellen zu prüfen, ob von allen Seiten attraktive Gehwege zu den Halte- stellen bestehen. Dort, wo dies nicht der Fall ist, regen wir an, s.o.. Zur Kenntnisnahme entsprechende Gehwege zu bauen oder bestehende Gehwege zu verbessern bzw. attraktiver zu gestalten. Auch die Aufent- haltsqualität an den Haltestellen könnte weiter verbessert werden.

Abschließend empfehlen wir überdies, gemeinsam mit uns zu untersuchen, ob die betroffenen Gemeinden durch den ÖPNV Zur Kenntnisnahme flächenmäßig ausreichend erschlossen sind oder ob sich an 51 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE der einen oder anderen Stelle Anpassungen der Linienführun- gen/Fahrwege und/oder die Einrichtung zusätzlicher Haltestel- len als sinnvoll erweisen würden. Gern kann uns ein Terminvorschlag für eine Beratung und Vorortbesichtigung unterbreitet werden.

Hierfür können Sie sich gern an Herrn Daniel Stache unter der Rufnummer 07461 926-3514 oder per E-Mail an Zur Kenntnisnahme [email protected] wenden. Über eine Rückmel- dung würden wir uns sehr freuen. Straßenbaubehörde: Grundsätzlich bestehen gegen den geplanten Flächennut- Zur Kenntnisnahme zungsplan keine Bedenken

1. Allgemeines

Soweit in der Änderung des Flächennutzungsplanes Erweite- rungen von vorhandenen Baugebieten vorgesehen sind, wird davon ausgegangen, dass diese Erweiterungen über bereits vorhandene Ortsstraßen erschlossen werden und keine neuen

Zufahrten an das klassifizierte Straßennetz angelegt werden müssen. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete außerhalb der OD ist die gewünschte verkehrsgerechte Erschließung im Flächennut- zungsplan darzustellen. Bei geplanten neuen Zufahrten zum klassifizierten Straßennetz sind die Planungen der Anschlüsse mit der Straßenbaubehörde abzustimmen. Eine Forderung zur Anlage von Linksabbiegestreifen bzw. Kreisverkehr wird vorbe- halten. Wir weisen darauf hin, dass die Kosten für die Herstellung der neuen Anschlüsse einschließlich Linksabbiegestreifen bzw. Kreisverkehr voll zu Lasten der Gemeinden gehen.

Auf die Einhaltung der gesetzlich geforderten Abstandsgrenzen entlang von klassifizierten Straßen bei Standorten im Außenbe- reich entsprechend dem Fernstraßengesetz bzw. dem Stra- ßengesetz Baden-Württemberg wird hingewiesen. Des Weiteren sollten die jeweiligen OD-Grenzen im Zuge der klassifizierten Straßennetze im Flächennutzungsplan darge- stellt werden.

Bei der Aufstellung der Bebauungspläne sind Lärmberechnun- gen zu erstellen und ggf. die erforderlichen Lärmschutzwälle von den Gemeinden mit auszuweisen, anzulegen und zu Zur Kenntnisnahme unterhalten. Die Kosten für Lärmschutz hat die Gemeinde zu tragen. Wir bitten am jeweiligen Bebauungsplan- bzw. Baugenehmi- gungsverfahren beteiligt zu werden. 2. Übersicht der Flächennutzungsplanänderungen Nr. 1 Gemeinde Bubsheim Nr. 1.1 Gewerbliche Baufläche „Einbeziehungssatzung Nack“ Zur Kenntnisnahme Zur „Einbeziehungssatzung Nack“ wurde von uns bereits mit Schreiben vom 19.02.2015 Stellung genommen. Diese Stel-

52 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE lungnahme hat weiterhin Gültigkeit.

Nr. 1.2 Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ Da das Baugebiet außerhalb der OD liegt, muss die neue Ein bestehender Anschluss besteht, dieser soll Erschließung über den vorhandenen Kreisverkehr beim Fried- genutzt werden hof erfolgen. Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Ge- meinde. Nr. 1.3 Geplante gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl“, Erweiterung

Die Erschließung muss über vorhandene Ortsstraßen bzw. Dies wird so erfolgen dem vorhandenen Kreisverkehr am Ortsanfang aus Richtung Böttingen erfolgen. Ein neuer, direkter Anschluss an die L 438 wird nicht gestattet. Entlang der L 438 ist ein anbaufreier Streifen von 20 m einzu- halten. Bei Gewerbegebieten ist zudem sicherzustellen, dass in der Anbaubeschränkungszone nur Außenwerbeanlagen errich- Dies ist nicht vorgesehen tet werden dürfen, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf der L 438 nicht beeinträchtigen. Dabei kommt es nicht auf eine konkrete Gefährdung, sondern eine abstrakte Gefährdung des Verkehrs an. Ein Verbot von Fremdwerbean- lagen sollte festgesetzt werden, wenn dies aus städtebaulicher Sicht erforderlich ist. Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Nr. 2 Gemeinde Deilingen Nr. 2.1 Geplante Wohnbaufläche „An der Steig“: Zur Kenntnisnahme Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Nr. 2.2 Geplante Baufläche „Bitze“ Zum Bebauungsplanverfahren „Bitze“ wurde von uns bereits Zur Kenntnisnahme mit Schreiben vom 18.02.2016 und 19.05.2016 Stellung ge- nommen. Diese Stellungnahmen haben weiterhin Gültigkeit. Nr. 2.3 Wohnbaufläche „Schnelling I“ Zur Kenntnisnahme Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Nr. 2.4 Gemischte Baufläche „Einbeziehungssatzung Am heiligen Brünnle“

Zur Einbeziehungssatzung „Beim heiligen Brünnle“ wurde von Zur Kenntnisnahme uns bereits mit Schreiben vom 17.06.2015 Stellung genom- men. Diese Stellungnahme hat weiterhin Gültigkeit. Nr. 3 Gemeinde Egesheim Nr. 3.1 Geplante Wohnbaufläche „Bitze“, Erweiterung Die Erschließung muss über vorhandene Ortsstraßen erfolgen. Dies ist so vorgesehen Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Nr. 3.2 Geplante Wohnbaufläche „Verlängerung Albstraße“ Rücknahme zugunsten Wohnbaufläche „Bitze“. Keine Einwän- Zur Kenntnisnahme de. Nr. 4 Gemeinde Gosheim Nr. 4.1 Geplante gewerbliche Baufläche .,Sturmbühl“. Erweite- rung 53 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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Zum Bebauungsplanverfahren „Sturmbühl - 1. Änderung und Erweiterung“ wurde von uns bereits mit Schreiben vom Zur Kenntnisnahme 03.11.2015 Stellung genommen. Diese Stellungnahme hat weiterhin Gültigkeit. Nr. 4.2 Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz“ Zur Kenntnisnahme Die Erschließung muss über vorhandene Ortsstraßen erfolgen. Nr. 4.3 Gemischte Baufläche „Tann“ Zur Kenntnisnahme Die Erschließung erfolgt über vorhandene Ortsstraßen. Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Nr. 5 Gemeinde Reichenbach a. H. Nr. 5.1 Geplante Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen“, Erweiterung Dies wird so erfolgen Die Erschließung muss über die vorhandene Zufahrt zu den bestehenden Schuppen erfolgen. Nr. 5 2 Bauflache „Bäraaue“ Zum Bebauungsplanverfahren „Bära-Aue“ wurde von uns bereits mit Schreiben vom 14.04.2008, 04.08.2008, 05.04.2013 Zur Kenntnisnahme und 15.05.2014 Stellung genommen. Diese Stellungnahmen haben weiterhin Gültigkeit. Hinweis: Es ist die Planung der Trasse für die L 433 OU Rei- chenbach zu beachten. Der aktuelle Stand ist der Gemeinde bekannt. Nr. 6 Gemeinde Wehingen Nr. 6.1 Gewerbliche Baufläche „Am Landenbach“ Das Baugebiet grenzt an die L 433 außerhalb der OD. Die Erschließung soll über einen neuen Kreisverkehr an die L 433, sowie über vorhandene Ortsstraßen erfolgen. Da der Kreisver- kehr auf der freien Strecke vorgesehen ist, ist die Zustimmung Zur Kenntnisnahme des Verkehrsministeriums erforderlich.

Entlang der L 433 ist ein anbaufreier Streifen von 20 m einzu- halten. Bei Gewerbegebieten ist zudem sicherzustellen, dass in der Anbaubeschränkungszone nur Außenwerbeanlagen errich- Die gültigen gesetzlichen Vorschriften werden tet werden dürfen, die die Sicherheit und Leichtigkeit des bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Verkehrs auf der L 438 nicht beeinträchtigen. Dabei kommt es berücksichtigt nicht auf eine konkrete Gefährdung, sondern eine abstrakte Gefährdung des Verkehrs an. Ein Verbot von Fremdwerbean- lagen sollte festgesetzt werden, wenn dies aus städtebaulicher Sicht erforderlich ist. Der erforderliche Lärmschutz ist Sache der Gemeinde. Zur Kenntnisnahme Nr. 6.2 Geplanter Fußweg Deilinger Straße Der Fußweg verläuft entlang der L 435 außerhalb der OD. Die Die Gemeinde wird die Fragestellung mit dem Notwendigkeit des Fußweges ist mit Fußgängerzahlen nach- LRA erörtern zuweisen. Es ist ein Fußwegkonzept vorzulegen. Die weitere Planung ist mit der Straßenbaubehörde abzustimmen. Nr. 6.3 Ortsteil Harras: Geplante Sonderbaufläche für Schup- pen

Die Erschließung muss über die vorhandene Zufahrt zum See Dies wird so erfolgen. von der K 5906 aus erfolgen. Die bituminöse Befestigung der

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Zufahrt muss soweit verlängert werden, dass Verschmutzun- Die Befestigungsart der Zufahrt zum Schup- gen der Straße ausgeschlossen sind. Die Kosten hat die pengebiet wird der herkömmlichen Befesti- Gemeinde zu tragen. gungsart von landwirtschaftlichen Wirtschafts- wegen entsprechen. Die Nutzung ist gleichartig Nr. 6.4 Ortsteil Harras Wohnbaufläche „Harras- Wochenendhausgebiet“

Zum Bebauungsplanverfahren „Harras Wochenendhausgebiet- Zur Kenntnisnahme 4. Änderung“ wurde von uns bereits mit Schreiben vom 12.05.2017 und 10.07.2017 Stellung genommen. Diese Stel- lungnahmen haben weiterhin Gültigkeit. Naturschutzbehörde: Mit der Änderung des Flächennutzungsplans erfolgen Neu- ausweisungen, Nutzungsänderungen, die Übernahme rechts- kräftiger Bebauungspläne und die Rücknahme bestehender Bauflächen (i.d.R. zugunsten einer anderen neuen Fläche). Für die Änderung liegt ein Umweltbericht in der Fassung vom

14.06.2017 vor. Dieser bezieht sich ausdrücklich auf die Neu- ausweisung von Bauflächen. Von Seiten des Naturschutzes wird vor allem zu den Neuaus- Zur Kenntnisnahme weisungen Stellung genommen. Bei den bereits durchgeführ- ten Bebauungsplanverfahren wird nur Stellung genommen, wenn Belange des Naturschutzes noch nicht abschließend bearbeitet wurden. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass im nachfolgenden Bebauungsplanverfahren insbesondere die Eingriffsregelung sowie die Belange des Artenschutzes abzuarbeiten sind. Das gesamte Gebiet des GW Heuberg liegt im Naturpark „Obere Donau“. Pläne, die die Grenzen der Erschließungszo- nen i.S. des § 2 Abs. 5 Naturpark-VO bestimmen oder ändern, sind dem Träger des Naturparks in geeigneter Form zu Verfü- gung zu stellen. Der Naturpark ist im Verfahren zu beteiligen. Nr. 1 Bubsheim Nr. 1.1 „Einbeziehungssatzung Nack“ Für die mit Realisierung der Satzung verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft sind die Ausgleichsmaßnahmen K1 bis Die Gemeinde wird den Festsetzungen des K3 der Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung des Büro Dr. Bebauungsplanes nachkommen Grossmann umzusetzen. Die Maßnahmen wurden nicht aus- reichend über einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Land gesichert.

Nr. 1.2 Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ Das Plangebiet grenzt im Süden und Westen direkt an das FFH-Gebiet 7919-311 „Großer Heuberg und Donautal“ und an das Vogelschutzgebiet 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“ an. Gemäß § 34 Abs. 1 BNatSchG sind Projekte vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen. Beeinträchtigun- gen für die Avifauna können nicht ausgeschlossen werden (Revierverteilung, Nahrungshabitate). Es ist bereits jetzt im

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Flächennutzungsplanverfahren eine Natura 2000-Vorprüfung Eine Natura 2000-VP liegt nunmehr vor. durchzuführen.

Für die Vorprüfung sind die beim Umweltministerium erhältli- chen Formblätter zu verwenden. Innerhalb des Plangebietes sind ca. 1,06 ha als FFH- Lebensraumtyp „Magere Flachlandmähwiese“ (FFH-Wiese) der Kat. B kartiert. Eine Zerstörung oder sonstige erhebliche Beeinträchtigungen von FFH- Lebensraumtypen außerhalb von FFH-Gebieten stellen regelmäßig einen Eingriff in Natur und Landschaft i.S.d. § 14 Abs. 1 BNatSchG dar (vgl. VG Bayreuth, Urteil v. 28.01.2010 - B 2 K 09.739). Gemäß § 15 Abs. 1 und 2 BNatSchG ist der Verursacher eines Eingriffs verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen und unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen oder zu ersetzen. Dies wird auf der Ebene der Bebauungspla- Sofern der Eingriff nicht vermieden werden kann, ist er durch nung erfolgen entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auszuglei- chen. Gleichzeitig kann eine erhebliche Beeinträchtigung oder Zerstö- rung von FFH-Lebensraumtypen dazu führen, dass eine Schä- digung von natürlichen Lebensräumen im Sinne des USchadG i.V.m. § 19 Abs. 1 BNatSchG verursacht wird. Daraus ergibt sich eine Sanierungspflicht, was ebenfalls die Wiederherstel- lung der FFH-Wiesen bedeuten würde. Die Überplanung der FFH-Wiesen kann nur zugelassen wer- den, sofern als Ausgleich an anderer Stelle der Wiesentyp wieder hergestellt wird. Die Zerstörung der bestehenden FFH- Wiesen darf erst erfolgen, wenn die Wiederherstellung an Dies wird so erfolgen anderer Stelle erfolgt ist. Es wird daher empfohlen, vorzeitig

Ausgleichsflächen festzulegen und umzusetzen.

Das Plangebiet tangiert eine Kernfläche und einen Kernraum des Biotopverbunds mittlerer Standorte. Die hochwertige, extensive Grünlandfläche im Norden hat eine hohe Vernet- zungsfunktion (Korridor). Mit der Umsetzung der Planung sind erhebliche Beeinträchtigungen zu erwarten. Gleichzeitig wird auch ein 1 000 m - Suchraum trockener Standorte tangiert. Das extensive Grünland stellt mittleres Vernetzungspotenzial für trockene Biotopstandorte im Norden, Zur Kenntnisnahme Westen und Süden der Fläche dar. Die Beeinträchtigungen sind hier nicht erheblich, da Schwerpunktkorridore westlich verlaufen. Der Biotopverbund dient der dauerhaften Sicherung der Popu- lationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten, Biotope und Lebensgemeinschaften sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähi- ger ökologischer Wechselbeziehungen. Er soll auch zur Ver- besserung des Zusammenhangs des Netzes „Natura 2000“ beitragen. Gemäß § 22 Abs. 2 und 3 NatSchG ist der Biotopverbund durch Biotopgestaltungsmaßnahmen und durch Kompensati- Im Rahmen der punktuellen Änderung des onsmaßnahmen mit dem Ziel zu ergänzen, den Biotopverbund FNP sollen nur die aktuell erforderlichen Sied- zu stärken. lm Rahmen der Flächennutzungspläne ist der lungsflächen festgelegt werden. Das gemein- Biotopverbund zu sichern. deübergreifende und flächendeckende Netz des Biotopverbundes soll erst im Rahmen der 56 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Gesamtfortschreibung des FNP planerisch Abschließend kann festgehalten werden, dass gegen die bearbeitet werden. geplante Wohnbaufläche naturschutzfachliche Bedenken bestehen, da mehrere Konfliktbereiche aufgrund der angren- zenden FFH- und Vogelschutzgebiete, der betroffenen FFH-

Mähwiesen und der hohen Bedeutung für den Biotopverbund gegeben sind. Es liegt im Interesse der Gemeinde ein Bauge- Sollte die Fläche weiter verfolgt werden, ist das Plangebiet biet zu gestalten das höchsten Ansprüchen an landschaftlich verträglich mit hohem Grünanteil und geringer die Wohnqualität entspricht und das unter Bebauungsdichte zu gestalten. ökologischen Gesichtpunkten gut in das Um- feld eingepasst wird. Regelungsebene hierfür ist der Bebauungsplan. Nr.1.3 Erweiterung Gewerbegebiet „Steintaler Bühl“, Erweite- rung

Die Erweiterungsfläche zum Gewerbegebiet Steintaler Bühl liegt innerhalb des Vogelschutzgebietes 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“. Das Gebiet weist eine vielfältige Habi- tatstruktur auf. Erhebliche Beeinträchtigungen der Avifauna sind nicht auszuschließen (Revierverteilung, Nahrungshabita- te). Wie oben ausgeführt, sind Projekte auf ihre Verträglichkeit Eine NATURA 2000 Vorprüfung ist erstellt mit den Erhaltungszielen zu überprüfen. Es ist daher schon auf worden. Vertiefende Untersuchungen werden Flächennutzungsplanebene eine Natura 2000-Vorprüfung und erst in Vorbereitung des Bebauungsplanes, mit ggfs. Natura 2000-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. dem Ziel einer angepassten Entwicklung des In der Prüfung sind auch die Summationswirkungen, die sich Gewerbegebietes, aufgenommen werden. ggfs. aufgrund des Bebauungsplans „Steintaler Bühl ll“ erge- ben, zu berücksichtigen. Innerhalb des Plangebietes sind laut Umweltbericht 1,7 ha als Zur Kenntnisnahme FFH-Mähweise Kat. C kartiert. Hier gilt die Ausgleichsverpflich- tung 1:1 wie oben dargelegt.

Weiterhin sind zwei Teilflächen des Plangebiets nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope. Das Biotop 178183270213 „Magerrasen S v. Bubsheim“ mit einer Fläche von ca. 4 340 m² liegt etwa zur Hälfte innerhalb der überplanten Fläche und ist Teil eines Netzwerkes mehrerer hochwertiger Magerrasen-/Heidenkomplexen im Süden von Zur Kenntnisnahme Bubsheim. lm Osten des Plangebietes liegt das Biotop 178193270068 „Steinriegel im Gew. Steintaler Bühl“. Das Biotop ist bereits durch die Lagerung diverser Güter im Umfeld einer Hütte beeinträchtigt. Grundsätzlich sind originale Steinriegel unbe- dingt zu erhalten, da künstlich geschaffene nur sehr schwer einen ähnlich guten Zustand erreichen. Eine Integration in die Grünflächen eines Plangebietes ist denkbar. Zur Kenntnisnahme Nach § 30 Abs. 2 BNatSchG sind alle Handlungen, die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen Beeinträchtigung der geschützten Biotope führen können, verboten. Sind aufgrund der Aufstellung eines Bebauungsplans solche Handlungen zu erwarten, kann auf Antrag der Gemeinde über eine erforderli- che Ausnahme oder Befreiung von den Verboten des § 30 Abs. 2 BNatSchG vor der Aufstellung des Bebauungsplans ent- schieden werden. Eine Ausnahme kann nur zugelassen wer- Die Ausgleichskonzeption wird auf der Ebene den, wenn in angemessener Zeit ein in Art und Umfang glei- der Bebauungsplanung erfolgen. ches Biotop wieder hergestellt wird. Der Eingriff ist als erheblich anzusehen und seine Ausdehnung zu überdenken. Ein gleich- artiger Ausgleich des Magerrasens ist unumgänglich, allerdings nur schwer in diesem Ausmaß realisierbar. Dem Antrag auf

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Ausnahme oder Befreiung ist ein Ausgleichskonzept beizufü- gen.

Von der Planung sind auch Biotopverbundflächen betroffen. lm Bereich des Magerrasenbiotops ist ein Kernraum trockener Standorte ausgewiesen, welcher Teil eines außergewöhnlich großen zusammenhängenden Verbundkomplexes aus Kern- Zur Kenntnisnahme. und Suchräumen dieser Standorte ist und weit in das Umfeld Geeignete Maßnahmen zur Minimierung der der Gemeinde reicht und ähnliche Flächen um Böttingen und Eingriffwirkungen, auch auf den Biotopverbund, Wehingen miteinander verknüpft. Hier ist mit erheblichen werden auf der Ebene des BP entwickelt. Beeinträchtigungen des typischen Lebensraums aber auch des Landschaftsbilds zu rechnen. Der Großteil der Fläche ist auch Teil des 1 000 m - Suchraums Siehe oben. mittlerer Standorte und daher für die Biotopvernetzung inner- Das Naturschutzgesetz, §22 gibt folgende halb der vorhandenen Landschaftsstrukturen von untergeord- Regelung vor: „Der Biotopverbund ist im Rah- neter Bedeutung. men der Regionalpläne und der Flächennut- Wie oben dargestellt, sind die Biotopverbundflächen bei der zungspläne soweit erforderlich und geeignet Ausweisung von Flächennutzungsplänen zu berücksichtigen. jeweils planungsrechtlich zu sichern.“ Groß- räumig kann eine punktuelle Änderung des FNP dies nicht leisten. Kleinräumig wird der Biotopverbund mittels geeigneter Maßnahmen Am Westrand Höhe Kreisverkehr überschneidet sich die auf der Ebene des BP berücksichtigt. überplante Fläche mit der Ausgleichsfläche zum Bebauungs- plan „Steintaler Bühl ll“ (Gehölzmaßnahme). Hier ist sicherzu- stellen, dass es bei der künftigen Überplanung nicht zu Konflik- ten mit der tatsächlichen Maßnahmenfläche kommt. lm Zentrum der Neuausweisung ist ebenfalls eine Ausgleichs- fläche (Grabengestaltung) zum Bebauungsplan „Oberes Steintal - Erweiterung“ vorhanden, welche komplett überplant Dies wird erfolgen wird. Die Maßnahmenfläche ist entweder zu erhalten oder aber in gleicher Art andernorts zu ersetzen. Aufgrund der vielfältigen Vegetationsstruktur der Konversions- Die Gemeinde kennt die Besonderheiten des fläche im Westen der geplanten Neuausweisung (Gehölzgrup- Gebietes, auch aus der Aufstellung des be- pen, geschlossene waldartige Baumbestände, ca. 0,8 ha, nachbarten Bebauungsplanes „Steintalebühl II“ feuchte und zeitweise wasserführende Senken, Sträucher, gut. Sie wird alle, für die Beurteilung des Ge- magere Wiesen- und Bracheflächen) ist potenziell mit einer biets und der entstehenden Eingriffe in Natur- hohen Vielfalt an Tierarten (Vögel, Amphibien und Reptilien) zu haushalt und Landschaftsbild sowie auf die rechnen. lm Steinriegelbiotop im Osten der Planung ist ggf. geschützen Arten, erforderlichen Untersuchun- ebenfalls mit Reptilien zu rechnen. Daher ist bereits auf Flä- gen mit besonderer Sorgfalt durchführen. Dies chennutzungsplanebene eine entsprechende artenschutzrecht- soll zu dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem der liche Relevanzprüfung mit ggf. vertiefter Prüfung abzuarbeiten. Bebauungsplan entwickelt wird. Auf diese Weise können am besten Lösungen für eine umweltverträgliche Gebietsgestaltung entwi- ckelt werden. Abschließend kann festgehalten werden, dass gegen das Plangebiet von Seiten des Naturschutzes erhebliche Bedenken Eine intensive Suche ergab, dass Alternativen bestehen. Aufgrund der außergewöhnlichen Biotopstrukturen auf dem Markungsgebiet v. Bubsheim sich und deren hohen Bedeutung für den Biotopverbund insgesamt nicht aufdrängen. Der Siedlungsbereich ist auf dem Heuberg ist mit erheblichen Beeinträchtigungen zu flächendeckend von Schutzgebietskulissen rechnen. Da ein Ausgleich solcher Flächen praktisch nicht umgeben. Ein Gewerbegebiet an einem ande- möglich ist, sollten Lage und Abgrenzung der geplanten Neu- ren Ort auf der Gemarkung Bubsheim würde ausweisung gründlich überdacht werden. Eine Alternativprü- sich innerhalb des VSG- und FFH-Gebietes fung ist vorzulegen. In jedem Fall ist eine Natura 2000- befinden und würde zudem eine Splittersied- Vorprüfung mit ggf. vertiefter Prüfung sowie eine artenschutz- lung darstellen. Eine solche ist gemäß LEP rechtliche Prüfung durchzuführen. nicht zulässig. Das Gebiet dient der Erweiterung der ortsan- 58 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE sässigen Betriebe. Aus diesem Grunde hat die Erweiterung möglichst an das bestehende Gewerbegebiet angrenzend zu erfolgen. Nr. 2 Deilingen Nr. 2.1 Wohngebiet „An der Steig“ Das Plangebiet ragt auf ca. 5 400 m² an seinem Nordrand in das Vogelschutzgebiet 7820-441 „Südwestalb und Oberes

Donautal“. Es ist zu prüfen, ob die Abgrenzung des Flächen- nutzungsplan auf die Grenze des VSG zurückgenommen werden kann. In jedem Fall ist jedoch eine Natura 2000- Vor- prüfung durchzuführen. Für die Vorprüfung sind die beim Diese ist erfolget Umweltministerium erhältlichen Formblätter zu verwenden. Innerhalb des Plangebietes sind ca. 0,71 ha als FFH- Mähwiesen Kat. B kartiert. Auch hier gilt die 1:1 Ausgleichsver- pflichtung wie oben dargestellt. Das Plangebiet ist im Biotopverbund vollständig als 500 m - Die Schaffung des Ausgleichs hat mit der Suchraum mittlerer Standorte ausgewiesen. Aufgrund der nach Führung des Eingriffs zu erfolgen. Die entspre- Norden hin offenen weiteren Ausdehnung der nach Süden chenden Bilanzen und Nachweise werden auf ohnehin bereits rechtskräftig überplanten Fläche bestehen der Ebene des BP erstellt. keine Bedenken hinsichtlich des Biotopverbunds. Ansonsten bestehen keine grundsätzlichen Bedenken gegen das Plangebiet, sofern die Belange des Vogelschutzgebietes (Natura 2000-Vorprüfung) abgehandelt werden. Zur Kenntnisnahme Nr. 2.2 Wohngebiet „Grube IV“ Die Stellungnahme bezieht sich lediglich auf die in den Unterla- gen dargelegte Neuausweisung des Flächennutzungsplans als

Wohnbaufläche von circa 1 ha.

Hinsichtlich der angedachten Ausweisung des Bebauungsplans „Grube IV“, wie dem Landratsamt von Herrn Bürgermeister Ragg vorgelegt, verweisen wir auf den Schriftverkehr des Landratsamtes mit Herrn Bürgermeister Ragg vom 09.08.2017. Das Plangebiet ragt auf ca. 3 500 m² nach Osten in das Vogel- schutzgebiet 7820-441 „Südwestlab und Oberes Donautal“. Die Gebietsausdehnung gegenüber dem VSG Es ist zu prüfen, ob die Abgrenzung des Flächennutzungsplans wird weitgehend zurückgenommen. Eine auf die Grenze des VSG zurückgenommen werden kann. In Natura 2000-Vorprüfung wurde durchgeführt jedem Fall ist eine Natura 2000-Vorprüfung durchzuführen. Für und kann nicht die Gefahr erheblicher Beein- die Vorprüfung sind die beim Umweltministerium erhältlichen trächtigungen feststellen. Formblätter zu verwenden. Von der ca. 1,0 ha großen Wohnbaufläche sind ca. 0,67 ha als FFH-Mähwiesen (Kat. B) kartiert. Auch hier gilt die 1:1 Aus- gleichsverpflichtung wie oben dargestellt.

Ansonsten bestehen gegen die Wohnbaufläche keine erhebli- chen Bedenken, jedoch ist die Natura 2000-Vorprüfung abzu- Zur Kenntnisnahme warten. Nr. 3.1 Wohnbaufläche „Bitze“, Erweiterung Das Plangebiet liegt vollständig im FFH-Gebiet 7919-311 Das Gebiet wird nicht weiter verfolgt. „Großer Heuberg und Donautal“ und im Vogelschutzgebiet

„7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“. Der überwie- gende Teil der Wohnbaufläche ist als FFH-Lebensraumtyp „Magere Flachlandmähwiese“ kartiert. Bei einem FFH- Mähwiesen-Verlust von insgesamt 1,1 ha (davon 0,95 ha Kat. B, 0,15 ha Kat. A) ist mit erheblichen Beeinträchtigungen für die 59 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Erhaltungsziele des FFH-Gebiets zu rechnen.

Es ist eine Alternativprüfung durchzuführen. Sofern kein Alter- nativstandort gegeben ist, wird eine Natura 2000- Verträglichkeitsprüfung erforderlich.

Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass wenn die Prüfung der Verträglichkeit erhebliche Beeinträchtigungen für das Gebiet sieht, die Ausweisung grundsätzlich nach § 34 Abs. 2 S. 1 s.o. BNatSchG unzulässig ist. Abweichend hiervon kann die Fläche nur zugelassen werden, soweit es aus zwingenden Gründen des überwiegend öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, notwendig ist und zumutbare Alternativen nicht gegeben sind. Zumutbare Alternativen sind dabei solche, mit denen die im Projekt verfolgten Zwecke an anderer Stelle, aber ohne oder mit geringeren Beeinträchtigun- gen, zu erreichen sind. lm Norden des Plangebiets liegt das geschützte Biotop 178193270024 „Sickerquellen mit Kleinseggenried, Gewann Probstwald, N Egesheim“. Da diese natürlichen Quellbereiche sehr selten sind, ist zu prüfen, ob die Planung in angemessenem Umfang zurück genommen werden kann, um das Biotop zu erhalten. Alternativ muss der Quellhorizont entsprechend umgelenkt werden, um weiter nördlich zu Tage zu treten (Ersatzbiotop). Grundsätzlich sind die besonders geschützten Biotope zu erhalten. Nach § 30 Abs. 2 BNatSchG sind alle Handlungen, s.o. die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen Beeinträch- tigung der geschützten Biotope führen können, verboten. Sind aufgrund der Aufstellung eines Bebauungsplans solche Handlungen zu erwarten, kann auf Antrag der Gemeinde über eine erforderliche Ausnahme oder Befreiung von den Verboten des § 30 Abs. 2 BNatSchG vor der Aufstellung des Bebau- ungsplans entschieden werden. Eine Ausnahme kann nur zugelassen werden, wenn in angemessener Zeit ein in Art und Umfang gleiches Biotop wieder hergestellt wird. Dem Antrag auf Ausnahme oder Befreiung ist ein Ausgleichskonzept beizu- fügen. Das Plangebiet ist nahezu vollständig im Biotopverbund als s.o. Kernfläche mittlerer Standorte, der übrige Teil als Kernraum mittlerer Standorte ausgewiesen. Die Vernetzungsfunktion im Gesamtkomplex ist in Anbetracht der umliegenden Flächen jedoch eher als gering zu bewerten. Gleichzeitig ist rund die Hälfte des Plangebietes als 1 000 m - Suchraum trockener Standorte ausgewiesen, aber aufgrund der Randlage nur von untergeordneter Bedeutung.

Von Seiten des Naturschutzes bestehen erhebliche Bedenken gegenüber der Planung, da diese vollständig in die Natura s.o. 2000-Kulisse eingreift. Eine Alternativprüfung ist unumgänglich. Wird am Plangebiet festgehalten, ist der Erhalt des Biotops zu prüfen und die entsprechende Natura 2000- Verträglichkeits- prüfung durchzuführen.

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Nr. 4 Gosheim Nr. 4.2 Verkehrsfläche „Parkplatz“ In der geplanten Verkehrsfläche liegt das Biotop 178183270101 „Sickerquelle in Mähwiese, SW Skilift O Gos- heim“. Das Biotop besteht aus sechs räumlich über verschie- dene Flurstücke verteilte Sickerquellen, wovon sich drei inner- halb des Plangebietes befinden. Eine Beanspruchung dieser Biotope ist möglichst zu vermeiden, bzw. die Quellhorizonte in Dies wird erfolgen neu anzulegenden Sickerquellen umzulenken. Auch hier ist ein entsprechender Ausnahmeantrag zu stellen. lm Plangebiet sind weiterhin ca. 0,5 ha als FFH-Wiesen (Kat. B) kartiert. Hier gilt die 1:1 Ausgleichsverpflichtung. Zur Kenntnisnahme, die Konzeption des Ausgleichs und dessen Umsetzung erfolgt auf Die Hälfte des Plangebietes ist im Biotopverbund als 1 000 m - der Ebene des Bebauungsplanes Suchraum mittlerer Standorte ausgewiesen, im räumlichen Kontext jedoch von untergeordneter Bedeutung. Grundsätzlich bestehen gegen die Ausweisung der Verkehrs- fläche keine Bedenken. Jedoch muss für die gut erhaltenen Mähwiesen in räumlicher Nähe ein sinnvoller Ausgleich gefun- den werden. Die Sickerquellen sind soweit wie möglich zu schonen. Dies gilt auch für die Überplanung des Waldrandes Zur Kenntnisnahme im Osten des Plangebiets, worauf der Umweltbericht nicht näher eingeht. Nr. 6 Wehingen Nr. 6.3 Sonderbaufläche für Schuppen Das Plangebiet grenzt unmittelbar östlich an das Vogelschutz- gebiet 7820441 „Südwestalb und Oberes Donautal“. Erhebliche Zur Kenntnisnahme Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten.

Ansonsten sind keine weiteren Schutzgebiete betroffen. Gegen das geplante Schuppengebiet bestehen daher keine Beden- ken, sofern sich das Vorhaben auf die im Flächennutzungsplan festgelegte Fläche beschränkt und keine Eingriffe in die Biotope Zur Kenntnisnahme und Biotopverbundflächen im Umfeld erfolgen.

Mit der Änderung des Flächennutzungsplans werden allein mit den Neuausweisungen, zu denen bisher noch kein Bebau- ungsplanverfahren erfolgt ist, insgesamt 5,74 ha FFH- Zur Kenntnisnahme Mähwiesen innerhalb und außerhalb von FFH-Gebieten über- Die Gemeinden sind sehr bemüht geeignete plant. Aufgrund der erheblichen Vorkommen von FFH- Ausgleichsflächen zu finden und für den erfor- Mähwiesen im Landkreis Tuttlingen sind Ausgleichsflächen derlichen Ausgleich bereitzustellen. schwierig zu finden. Es wird daher den Gemeinden empfohlen, frühzeitig Ausgleichsflächen zu suchen und zu entwickeln. Gewerbeaufsicht: Bis auf die nachstehenden Flächen bestehen keine Bedenken Zur Kenntnisnahme von Seiten der Gewerbeaufsicht.

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Nr. 2 Deilingen Nr. 2.3 „Bitze“ (Sonderbaufläche für Schuppen) Wie schon in unserer Stellungnahme zum Bebauungsplanver- fahren 2016 ausgeführt, sind die in Teil B der Festsetzungen Die von Schuppengebieten ausgehenden zum Baugebiet getroffenen Einschränkungen mit Verweis auf Emissionen überschreiten nach den bisherigen die örtlichen Satzungen nicht geeignet, gesunde Wohnverhält- Erfahrungen nicht die Emissionen aus der nisse im Mischgebiet zu erreichen. gewerblichen Nutzung von Mischgebieten. Die Es bleibt bei unserer Ablehnung hinsichtlich des geplanten benachbarte Lage erscheint daher verträglich. Schuppengebietes.

Nr. 4 Gosheim Nr. 4.2 „Parkplatz“ Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. Die Planung sollte durch eine Lärmprognose begleitet werden, Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- die unter Berücksichtigung der Vorbelastung die neuen Einwir- den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- kungen auf die Wohngebiete südlich der Firma Hermle bzw. fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- westlich der geplanten Fläche beschreibt. straße über das Firmengelände erfolgen. Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- triebsgebäude zu nutzen. Wasserwirtschaftsamt: 1. Sachgebiet: Abwasser: Die von den Verbandsgemeinden ausgewiesenen Bauflächen sind in den generellen Kanalisationsplänen größtenteils flä- chenmäßig nicht enthalten, ebenso bei der Regenwasserkon- zeption des GW Heuberg aus dem Jahre 2014. Die Erschließungsplanung hat entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zur Abwasserbeseitigung gemäß den §§ 54 ff. WHG i. V. m. der Niederschlagswasserverordnung in der derzeit gültigen Fassung und den entsprechenden DIN-Vorschriften, technischen Arbeitsblättern usw. zu erfolgen. Zur Kenntnisnahme lm Zuge der Detailplanungen, die mit uns abzustimmen und ggf. wasserrechtlich noch zu genehmigen sind, ist dann die ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung bzw. Regenwasserbe- handlung einschließlich eventueller Retention nachzuweisen. Eine detaillierte Stellungnahme zu den einzelnen Baugebieten wird unsererseits im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan- verfahren erfolgen. Die bereits bestehenden Regenwasserbehandlungsanlagen im Verbandsgebiet sind, sofern sie für den Flächennutzungsplan relevant sind, beim GW bzw. den einzelnen Verbandsgemein- den zu eruieren. Ebenso die überörtlichen Zuleitungssammler.

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2. Sachgebiet: Wasserversorgung und Grundwasserschutz lm Bereich der Albhochfläche und des Albtraufs liegen wegen des verkarsteten Untergrunds empfindliche Grundwasserver- hältnisse vor. Bei der baulichen Erschließung können deshalb im Einzelfall weitergehende wasserwirtschaftliche Anforderun- Zur Kenntnisnahme gen - auch außerhalb von Wasserschutzgebieten - erforderlich sein. Dem Bauen im Grundwasser kann nur in Ausnahmefällen und erst nach Ausschluss möglicher Alternativvarianten zugestimmt werden.

Wasserschutzgebiete: Die geplante gewerbliche Baufläche 1.3 - „Steintaler Bühl, Erweiterung“ der Gemeinde Bubsheim liegt innerhalb des

Wasserschutzgebietes für die „Lippachquel|e“ der Gemeinde . Der westliche Teil überschneidet sich mit der Engeren Schutzzone (= Zone ll).

Nach der geltenden Schutzgebiets-Rechtsverordnung des LRA Tuttlingen vom 22.04.2002 ist die Ausweisung von Baugebieten innerhalb der Zone ll verboten (§ 7 Ziff. 5). lm Zuge des Bebau- ungsplanverfahrens ist deshalb eine Befreiung von dem Verbot zu beantragen. Aufgrund aktueller hydrogeologischer Erkennt- Dies wird erfolgen nisse wurde eine Ausnahmegenehmigung - unter entspre- chenden Randbedingungen und Auflagen - in Aussicht gestellt. Hinsichtlich der Details zu den Bedingungen und Auflagen wird auf das Gespräch des Landratsamtes mit Herrn Bürgermeister Leibinger vom 10.08.2017 verwiesen. 3. Sachgebiet: Altlasten Nr. 1 Bubsheim: lm westlichen Teil der gewerblichen Baufläche Steintaler Bühl liegt die Altablagerung Schnarz. Diese ist bereits orientierend untersucht. Die Untersuchungsergebnisse lassen eine gewerb- liche Nutzung zu. Bei Tiefbauarbeiten anfallender Aushub muss Zur Kenntnisnahme u.U. auf der Basis von Deklarationsanalysen entsorgt werden.

4. Sachgebiet: Bodenschutz Die Kommunen sollten vor Ausweisung neuer Bauflächen auf der sog. grünen Wiese noch vorhandene, bisher nicht bebaute Die Gemeinden betreiben mit Nachdruck den Flächen nachverdichten, Baulücken schließen, leer stehende Versuch den Innenbereich zu verdichten und Gebäude reaktivieren und Flächenrecycling vornehmen. Das Baulücken zu schließen. Die rechtlichen In- Flächenmanagementtool FLOO ermöglicht es, den Status der strumentarien für eine Aktivierung ungenutzter Flächenreserven im Innenbereich ohne großen Aufwand privater Bauflächen bestehen jedoch nicht. kontinuierlich zu erfassen und zu bewerten. Ein Werkzeug für die Praxis bietet auch der Folgekostenrechner „ fokos bw “, der von den Kommunen bei der STEG kostenlos bezogen werden Zur Kenntnisnahme kann. Außenentwicklung kann nur die Folge einer nicht mehr möglichen Innenentwicklung sein. Bei Flächenneuausweisungen in Flächennutzungsplänen muss durch eine Plausibilitätsprüfung nach den entsprechenden

Kriterien der Bedarf an Wohnbauflächen und Gewerbebauflä- chen nachgewiesen werden. Ohne diesen Nachweis sind die geplanten Flächenneuausweisungen nicht möglich ggfs. zu

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INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE verringern. Bei den zukünftigen Ausweisungen der jeweiligen

Bebauungspläne sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass die Ausweisung den absoluten Flächenbedarf zu diesem Zur Kenntnisnahme Zeitpunkt darstellt und die möglichen Flächenpotenziale wie Baulücken, Brachflächen, Konversionsflächen, Altlastenflächen bevorzugt in Anspruch genommen werden. Bei Überplanung der Außenbereiche darf keine Flächenaus- Zur Kenntnisnahme weisung über den tatsächlichen Bedarf hinaus vorgenommen werden (keine Vorratshaltung). Die Fortschreibungsflächen sind zusammenhängend an bereits bebaute oder bebaubare Flächen auszuweisen. Durch Neu- ausweisungen dürfen keine freien Flächen zwischen diesen und den bereits bebauten oder bebaubaren Flächen entstehen. Einer Zersiedelung ist unbedingt entgegen zu wirken. Zur Kenntnisnahme Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen für größere Planflä- chen sind diese in Bauabschnitte zu unterteilen. lm Bebau- ungsplanverfahren sollte auf eine zeitnahe Bebauung (z.B. durch Bauzwang im Rahmen des Verkaufs von Flächen) Dies fällt in den Aufgabenbereich der Bebau- hingewirkt werden, damit nicht wiederum weitere Baulücken ungsplanung entstehen, die über Jahrzehnte nicht bebaut werden können.

Auf die Minimierung des Versiegelungsgrades bei gleichzeitiger Ausschöpfung der max. Grundflächenzahl wird hingewiesen. Dies fällt in den Aufgabenbereich der Bebau- Es sind flächensparende Bauformen zu wählen. Eine Überdi- ungsplanung mensionierung der Baugrundstücksgröße ist zu vermeiden. lm Zuge der jeweiligen Bebauungsplanverfahren ist bei Flä- Dies fällt in den Aufgabenbereich der Bebau- chenneuinanspruchnahmen (Neuausweisungen) der Eingriff in ungsplanung das Schutzgut Boden sowie die dauerhafte Beeinträchtigung der natürlichen Bodenfunktionen in Anlehnung an die Ökokon- toverordnung zu ermitteln, zu bewerten und auszugleichen. Um einen ordnungsgemäßen Umgang mit Boden zu gewähr- leisten und zur Schonung des noch vorhandenen Erddeponie- volumens, sind Vermeidungs- und Verwertungskonzepte für anfallenden Boden (Unterboden/Oberboden) aufzustellen. Darüber hinaus ist bei Neuausweisung von Wohngebieten (dies betrifft in dieser Fortschreibung insbesondere die Ge- meinde Deilingen) ein einzelfallspezifischer Nachweis für den Wirkungspfad Boden-Mensch zu führen, der belegt, dass der Prüfwert der Bundes-Bodenschutz und Altlastenverordnung

(BBodSchV) für den Parameter Arsen eingehalten wird. Zur Kenntnisnahme Grundsätzlich bestehen gegen Nutzungsänderungen auf bereits ausgewiesenen Flächen keine Bedenken. Gleiches gilt für die nachrichtliche Übernahme aus bereits rechtskräftigen oder im Verfahren befindlichen Bebauungsplänen. Diese Flächen sind jedoch bei der Durchführung des Bedarfsnach- weises im Rahmen der Plausibilitätsprüfung als Neufläche zu berücksichtigen.

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Umweltbericht: Bezüglich eines möglichen Oberbodenauftrags muss die Auftragsfläche eine Erhöhung um 1 Wertstufe erfahren. Es Dies fällt in den Aufgabenbereich der Bebau- muss somit eine Bodenverbesserung erreicht werden. Gleich- ungsplanung zeitig wird darauf aufmerksam gemacht, dass bis zu einer Fläche von 500 m² für den Oberbodenauftrag eine naturschutz- rechtliche Genehmigung erforderlich wird; bei über 500 m² Auftragsfläche wird auch eine baurechtliche Genehmigung erforderlich. Weitere mögliche Bodenmaßnahmen können der Tabelle 3 der Ökokontoverordnung entnommen werden.

Grundsätzlich sollten Maßnahmen durchgeführt werden, die zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen durch Dies fällt in den Aufgabenbereich der Bebau- die Eingriffe geeignet sind. Dies ist bereits in der Planungspha- ungsplanung se für die spätere Bauphase zu berücksichtigen. Schutzgut Grundwasser: In allen Fällen wird das Schutzgut Grundwasser der Wertstufe C (mittlere Bedeutung) zugeordnet. Es resultieren erhebliche

Beeinträchtigungen, die durch Vermeidungs- /Minimierungsmaßnahmen auf ein unerhebliches Maß redu- zierbar sein sollten. Für die im Wasserschutzgebiet gelegenen Gemeindeflächen wird von der Wertstufe B, also einer hohen Die Bewertung erfolgt entsprechend der Vor- Bedeutung beim Grundwasser, ausgegangen. gaben des Landes BW

Fortschreibungsflächen: Nr. 1 Bubsheim: Der relative Wohnbauflächenbedarf für die Gesamtgemein- de Bubsheim wird entsprechend der Plausibilitätsprüfung mit Zur Kenntnisnahme 2,40 ha (Stand 2013) für den Berechnungszeitraum bis 2030 ermittelt. Für die Gemeinde Bubsheim kann aus statistischen Zahlen ein Bevölkerungszuwachs von rund 2 % pro Jahr ermittelt werden. Das vorhandene Innenentwicklungspotenzial (z.B. Althofstellen, Leerstände, Nachverdichtungen oder etwai- Die Gemeinde Bubsheim ist mit Nachdruck ge Baulücken) wurde dabei nicht berücksichtigt. Grundsätzlich bemüht die Innenentwicklung voranzutreiben ist Reaktivierung des noch vorhandenen Innenentwicklungspo- und hat zu diesem Zweck auch den Bebau- tenzials weiter zu verfolgen, um dem Grundsatz lnnenent- ungsplan Oberholzstrasse aufgestellt. wicklung vor Außenentwicklung gerecht zu werden.

Nr. 1.2 Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ Derzeit wird das Bebauungsplanverfahren Böttinger Weg mit einer Fläche von 4,5 ha geführt. Angesichts der oben darge- Zur Kenntnisnahme stellten Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde ist der Bedarf an Wohnbaufläche nachvollziehbar. lm Bebauungsplanverfah- ren sind die Belange hinsichtlich des Bodenschutzes abzuhan- deln.

Nr. 1.3 Gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl"; Erweiterung Insgesamt sollen 8,9 ha ausgewiesen werden. Davon ist die Erddeponie laut Flächennutzungsplan mit einer Fläche von

0,65 ha betroffen. Tatsächlich umfasst die Erddeponie jedoch rund 1,5 ha. Nach- Die Gemeinde prüft die Nutzungspotentiale der dem die Genehmigung und somit der Betrieb der Erddeponie Deponie und wird hierbei auch die Dauer der Schnarz bis mindestens 2028 vorgesehen ist, empfehlen wir, Verfüllung sowie der Gebietsentwicklung 65 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE diese Fläche bei dieser Fortschreibung nicht für weitere Zwe- berücksichtigen cke zu überplanen.

Der Bedarf an Gewerbeflächen wird durch nachfolgende

Betriebe angegeben: Die Daten unterliegen dem Datenschutz und

dürfen nicht in öffentlich zugänglichen Doku- Angabe datenschutzrechtlich nicht öffentlich zu nennen- menten erscheinen der Fakten: Nicht hier wiedergegeben.

Der Bedarf der Gewerbefläche wurde somit für einen großen Die Gemeinde hat den überwiegenden Anteil Teil der geplanten Gewerbefläche nachvollziehbar belegt. der Flächen bereits an die ansässigen Firmen Allerdings steht u.E. im Bebauungsgebiet Steintaler Bühl ll noch verkauf. Eine Teilfläche von 1,4 ha ist für einen eine bebaubare Gewerbefläche von rund 6 ha zur Verfügung. Gewerbebetrieb reserviert, das entsprechende Der Eingriff in das Schutzgut Boden ist zu bilanzieren und Umlegungsverfahren ist derzeit in der Vorberei- auszugleichen. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob der tung. Im Gebiet stehen der Gemeinde nur noch Ausgleich für die Bebauungsgebiete Steintaler Bühl II vollstän- 7397 m³ eingeschränkt zur Verfügung. Für die dig erbracht wurde. Fläche haben die jeweiligen Angrenzer ein Vorkaufsrecht. Daraus folgt, dass für eine weitere Entwicklung keine Flächen mehr zur Verfügung stehen (Die Daten können bei Bedarf gegenüber den Fachbehörden offen gelegt werden). Nr. 2 Deilingen: Der relative Wohnbauflächenbedarf für die Gesamtgemein- de Deilingen wird entsprechend der Plausibilitätsprüfung mit

2,06 ha (Stand 2013) für den Berechnungszeitraum bis 2030 ermittelt. Das vorhandene Innenentwicklungspotenzial (z.B. Althofstellen, Leerstände, Nachverdichtungen oder etwaige

Baulücken) wurde dabei nicht berücksichtigt. Deilingen verfügt (immer noch) über ein außerordentlich hohes Innenentwick- Die Gemeinde bemüht sich mit Nachdruck die lungspotenzial, insbesondere im Bereich von Nachverdichtung Innenentwicklung voranzutreiben. So über die und weist sehr viele Baulücken auf. Grundsätzlich ist die Ent- Bereitstellung einer Gebäude- und Bauplatz- wicklung im Innenbereich weiter voranzutreiben. Die Gemeinde börse sowie detaillierte Informationen zu sollte hier dringend weiter aktiv bleiben. Es gilt der Grundsatz: Fördermitteln für das Bauen im Innenbereich. Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Zur Information wird Es besteht eine Bauverpflichting von 2 Jahren. auf das Förderprojekt MELAP hingewiesen. 42 Bauplätze sind verkauft, so dass kein Es besteht im nördlichen Bereich (Flst. Nr. 2669/2 -2691) von gemeindlicher Bauplatz mehr zur Verfügung Schnelling I noch eine Wohnbauplanfläche von ca. 2,0 ha. Der steht. Bebauungsplan Schnelling l besitzt seit 2010 Rechtskraft. Nach unserer Erhebung wurden seither nur ca. 8 Bauplätze bebaut; rund 30 Bauplätze sind noch nicht bebaut (2,4 ha). Nr. 2.1 Wohnbaufläche „An der Steig“ Die Erweiterung dieser Fläche um 2,4 ha ist aus unserer Sicht Die Gemeinde besitzt keine gemeindlichen nicht nachvollziehbar. Der Bedarf dieser Flächenneuauswei- Bauplätze mehr, so dass die Entwicklung des sung ist auf der Grundlage der Plausibilitätsprüfung der Bauflä- Gebietes nunmehr erforderlich ist. Siehe oben. chenbedarfsnachweise (vom 15.02.2017) nachzuweisen. Wenn der Bedarf plausibel dargestellt werden kann, ist im Zuge des Bebauungsplanverfahrens der Eingriff in das Schutzgut Boden zu ermitteln und auszugleichen. Nr. 2.2 Wohnbaufläche „Grube Vl“ Diese Arrondierung erscheint sinnvoll und bezüglich der Flä- chengröße noch angemessen, wenn der Bauflächenbedarfs- Siehe oben 66 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE nachweis für die Wohnbaufläche „An der Steig“ einen ausrei- chend hohen Bedarf für beide Flächen ergibt. Wenn der Bedarf plausibel dargestellt werden kann, ist im Zuge des Bebauungs- planverfahrens der Eingriff in das Schutzgut Boden zu ermitteln und auszugleichen. Nr. 3 Egesheim: Der relative Wohnbauflächenbedarf für die Gesamtgemein- de Egesheim wird entsprechend der Plausibilitätsprüfung mit

1,32 ha (Stand 2013) für den Berechnungszeitraum bis 2030 ermittelt. Das vorhandene Innenentwicklungspotenzial (z.B. Althofstellen, Leerstände, Nachverdichtungen oder etwaige Baulücken) wurde dabei nicht berücksichtigt. Grundsätzlich ist die Reaktivierung des noch vorhandenen Innenentwicklungspo- tenzials weiter zu verfolgen, um dem Grundsatz Innenentwick- lung vor Außenentwicklung gerecht werden zu können. Nr. 3.1 Wohnbaufläche „Bitze“ Erweiterung Wir weisen darauf hin, dass durch die geplante Wohnbaufläche Die Wohnbaufläche „Bitze“wird nicht weiter die Ortslage auseinandergezerrt wird. Dies kommt einer Zer- verfolgt.. siedelung nahe, da diese durch die Erweiterung nicht zusam- Das Gebiet „Weiden“ ist nur in einer kleinen menhängend betrachtet werden kann. Daher empfehlen wir auf Teilfläche als Wohngebiet, ansonsten als diese Neuausweisung zu verzichten und der bereits geplanten Gewerbegebiet für die Erweiterung bestehen- Wohnbaufläche „ Verlängerung Albstraße“ oder der Fläche im der Gewerbebetriebe vorgesehen Anschluss an den Bebauungsplan Weiden (Planfläche von 1,6 ha), für die weitere Wohnbebauung den Vorzug zu geben. Nr. 3.2 Wohnbaufläche „Verlängerung Albstraße“ s.o. Siehe Anmerkung zur Nr. 3.1 Nr. 4 Gosheim: Nr. 4.1 Gewerbliche Baufläche „Sturmbühl“ Erweiterung Der Bedarf dieser Erweiterungsfläche von weiteren 1,1 ha ist Der Bedarf ergibt sich aus zwingenden betrieb- unserseits nicht eindeutig nachvollziehbar. Hierbei spielt auch lichen Erweiterungserfordernissen. Anderen- die extreme Hanglage der Erweiterungsfläche eine Rolle. falls würde der bestehende Gebäudekomplex Daher ist für diese Erweiterung der Bedarf konkret nachzuwei- vollständig umgebaut werden, um einen glei- sen und zu belegen. chartigen Produktionsablauf zu ermöglichen. lm Bebauungsplanverfahren sind dann die Belange hinsichtlich Die Belange sind in der Begründung des des Bodenschutzes abzuhandeln. Bebauungsplanes erläutert worden, für den bereits der Satzungsbeschluss gefasst worden ist.

Nr. 4.2 Verkehrsfläche „Parkplatz“ Eine Ausweisung eines Plangebiets „nur“ für Parkplätze wider- Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene spricht dem sparsamen Umgang mit Boden, der unserseits Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. nicht befürwortet werden kann. Als Alternative empfehlen wird Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- den erforderlichen Bedarf an Parkplätzen, insbesondere auf- den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- grund der Hanglage durch entsprechend flächensparende fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- Planentwürfe abzudecken. Eine Erweiterung der Kfz- Abstell- straße über das Firmengelände erfolgen. flächen könnte somit durch mehrgeschossige Parkdecks (z.B. Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche über bereits bestehende Parkflächen) ermöglicht werden. Wir als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- bitten dies zu überprüfen. triebsgebäude zu nutzen.

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Nr. 5 Reichenbach a.H.: Nr. 5.1 Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen“, Erweite- rung

Von Seiten des Bodenschutzes wurde zur Offenlage bereits

Stellung genommen. Zur Kenntnisnahme Gegen die Ausweisung bestehen unserseits keine Bedenken. Bei dieser Fläche handelt sich um einen ehemaligen Erddepo- niestandort, der rekultiviert wurde. Nr. 6 Wehingen: Nr. 6.1 Gewerbliche Baufläche „Am Landenbach“ Gegen die Änderung bestehen keine Bedenken. Es ist aber nicht nur eine gewerbliche Baufläche, sondern auch ein Teil Zur Kenntnisnahme einer Grünfläche betroffen. Nr. 6.3 Ortsteil Harras: Sonderbaufläche für Schuppen Bei dieser Fläche handelt es sich um einen ehemaligen Erdde- poniestandort. Dieser wurde rekultiviert. Die Neuausweisung Zur Kenntnisnahme der geplanten Sonderbaufläche an diesem Standort wird unserseits befürwortet. 5. Sachgebiet: Oberirdische Gewässer lm Flächennutzungsplan sind nur die früher festgesetzten Überschwemmungsgebiete aufgenommen. Die Überschwem- mungsflächen aus den Hochwassergefahrenkarten sowie Gewässerrandstreifen und sonstige Flächen wie z.B. Abfluss- Es handelt sich lediglich um punktuelle Ände- korridore für Starkregenereignisse, sind nicht berücksichtigt. rungen des Flächennutzungsplanes. Bei einer Fortschreibung des Gesamtplanes wird dieser Durch die Änderungen des Wasserhaushaltgesetzes, des Belang in das Planwerk aufgenommen. Wassergesetzes für Baden-Württemberg und dem Erscheinen der Hochwassergefahrenkarten in den Jahren 2013 und 2014 ist es aus unserer Sicht notwendig, diese neuen Erkenntnisse und gesetzlichen Vorgaben bei einer Änderung der bestehen- den Flächennutzungspläne mit aufzunehmen und einzuarbei- ten. Andere Ämter und Fachbehörde des Landratsamtes: Von Seiten des Straßenverkehrsamtes werden zum gegenwär- Zur Kenntnisnahme tigen Zeitpunkt keine Bedenken oder Anregungen erhoben. Wie am 14.08.2017 telefonisch mit Ihrem Büro besprochen, wird die Stellungnahme des Gesundheitsamtes zeitnah nach- folgen. Das Regierungspräsidium Freiburg - höhere Raumordnungs- behörde - erhält Nachricht von diesem Schreiben.

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A.5 Naturpark Obere Donau e.V. (Schreiben vom 10.08.2017)

1. Zuständigkeit: Eine Beteiligung der Naturparkgeschäftsstelle an dem Verfah- ren als Träger öffentlicher Belange ist nötig, da der gesamte

Bereich des Gemeindeverwaltungsverbands Heuberg inner- halb der Gebietskulisse des Naturparks Obere Donau liegt und die meisten Änderungen auch Außenbereiche betreffen, die damit nicht Teil der Inneren Erschließungszonen einzelner Mitgliedsgemeinden des GVV sind. Gemäß der Naturparkver- ordnung (Veröffentlichung am 15.7.2005 im GBl. auf Seite 566) gehört der gesamte GVV Donau-Heuberg zum Gebiet des Naturparks Obere Donau. Nach § 5 Absatz 2, Ziffer 1 der Naturparkverordnung bedürfen die Errichtung von baulichen Anlagen im Sinne der LBO Baden-Württembergs oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen, der Erlaubnis des Zur Kenntnisnahme. jeweils örtlich zuständigen Landratsamtes.

2. Allgemeine Sachlage: Der Naturpark Obere Donau setzt sich schon seit seiner Grün- dung im Jahr 1980 für die Stärkung der Region ein und unter- stützt zukunftsträchtige regionale Entwicklungen. Ein besonde- res Augenmerk liegt dabei auf der Förderung naturnaher, ruhiger Erholungsformen.

Der Träger des Naturparks ist dann an öffentlich-rechtlichen

Planungsverfahren und an Gestattungsverfahren für die Zulas- sung von Handlungen zu beteiligen, wenn diese dem Schutz- zweck im Sinne des § 3 der Naturparkverordnung zuwiderlau- fen oder die Festlegungen des Naturparkplans beeinträchtigt Zur Kenntnisnahme werden können. „Zweck des Naturparks Obere Donau ist es, das Gebiet als vorbildliche Erholungslandschaft zu erhalten und zu entwickeln, - sowie die natürliche Ausstattung des Gebiets mit ökologisch wertvollen, vielfältigen Lebensräumen für eine artenreiche und schützenswerte freilebende Tier- und Pflanzenwelt, insbeson- dere die im Naturpark vorhandenen Gebiete des Europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete „Natura 2000“, als wichtigste Voraussetzung für die nachhaltige Sicherung des überregional bedeutsamen Erholungsraums zu pflegen und zu verbessern. - sowie eine möglichst ruhige und naturnahe Erholung für die Allgemeinheit zu gewährleisten und den Bau, die Unterhaltung und unentgeltliche Nutzung von umweltverträglichen Erho- lungseinrichtungen zu fördern“.

3. Prüfung der einzelnen Neuausweisungen: Fast alle geplanten Neuausweisungen von Baugebieten betref- fen bisherige Außenbereichsflächen und berühren damit bisher nicht zur Inneren Erschließungszone der jeweiligen Mitglieds- gemeinden zu zählende Naturparkflächen. Weiter fällt auf, dass teilweise sehr große Flächen neu ausgewiesen werden sollen,

Begründungen hierfür werden jedoch nur teilweise geliefert. Im 69 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Hinblick auf den von der Landesregierung geforderten sparsa- men Verbrauch von bisher unbebauter Außenbereichsfläche sowie im Hinblick auf Vorgaben der Flora-Fauna-Richtlinie sind diverse geplante Ausweisungen mit hohem Konfliktpotential versehen. Zur Kenntnisnahme Nachfolgend erfolgt nur eine Stellungnahme zu geplanten Neuausweisungsflächen. Gemeinde Bubsheim: Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“: Die geplante Wohnbaufläche mit 4,4 ha liegt derzeit komplett außerhalb der Inneren Erschliessungszone der Gemeinde

Bubsheim. Eine geplante Neuausweisung eines Wohngebiets an dieser Stelle führt zu einer Verlagerung der Siedlungsent- wicklung vom Südrand der Ortschaft an den Nordwestrand, triftige Gründe hierfür sind durch die Nachbarschaft besonders hochwertiger Naturschutzflächen im Süden gegeben, allerdings Die Ausweisung in diesem Bereich wurde vermag die spornartige Flächenform, die sehr weit in die freie vorgenommen, da keine alternativen Flächen Landschaft nach Westen ausgreift, nicht zu befrieden. Hinzu mit geringerem Konfliktpotential vorhanden kommt, dass nötige Abstandsflächen zum Wald (i. d. R. 30 sind. So wurde die gemeindlich priorisierte Meter) und zur Kreisstraße eingehalten werden müssen. Erweiterung des „WA Böttinger Weg“ aus Außerdem wird durch die Flächenausweisung eine natürliche Gründen der NATURA 2000 Kulisse von und langjährige Siedlungsgrenze (Geländerücken) beim Fried- Seiten des öffentlichen und privaten Natur- hof überschritten und der Zusammenhang mit bisher bereits schutz abgelehnt. bebauten Flächen südöstlich des Friedhofs kann wohl nur als lose bezeichnet werden. Kritisch zu sehen ist auch, dass die Flächenausweisung damit sehr nahe, bis unmittelbar an FFH- und Vogelschutzgebiets- s.o. grenzen heranrücken würde.

Zu hinterfragen ist außerdem, ob tatsächlich auch in Zukunft jährlich 12 Bauplätze neu benötigt werden, hier sollte auch eine Die Gemeinde Bubsheim verfügt weiterhin über etwas realistischere Betrachtung der zukünftigen wirtschaftli- eine große gewerbliche Dynamik und insbe- chen Entwicklung vorgenommen werden (derzeitige Hochkon- sondere um ein überdurchschnittliches Bevöl- junkturphase mit offenem Ende) sowie Sättigungseffekte kerungswachstum. eingerechnet werden. Ferner ist auch zu überlegen, ob weniger Alternative Bauformen können im Rahmen der flächenintensive Bauformen (Reihenhäuser, Mehrfamilienhäu- Aufstellung der Bebauungspläne geprüft ser etc.) hier nicht eine Lösung darstellen können. Solange das werden. Wohnbaugebiet „Böttinger Berg“ nicht mindestens zur Hälfte bebaut ist, sollte hier mit Flächenneuausweisungen sparsamer umgegangen werden. Vorgeschlagen wird z. B. eine Reduktion Eine Flächenreduzierung würde den Bedarf der Fläche „geplantes Wohnbaugebiet Birnbaumäcker“ auf die nicht mehr decken können Osthälfte der veranschlagten Fläche (maximal bis markante Waldecke). In dem Steckbrief ist festgehalten, dass es auf der Fläche keine touristische Infrastruktur gibt. Dies ist so nicht ganz korrekt. Der Dies wird mit in den Umweltbericht aufgenom- Friedhofsparkplatz wird und soll wohl auch, als Wanderpark- men platz genutzt werden, daher befindet sich hier auch eine erst wenige Jahre alte Wanderroutenübersichtskarte. Ferner befin- det sich nördlich des Kreisverkehrs am Waldrand ein kleiner Rast- und Aussichtsplatz, von welchem der Blick direkt nach Südwesten auf das geplante neue Wohnbaugebiet reicht. Ebenso steht am vom Friedhof nach Süden führenden land- und forstwirtschaftlichen Wirtschaftsweg kurz vor dem Wald- rand (bei einer Solitärfichte) eine gerne besuchte Ruhebank (ebenfalls direkter Blick nach Norden auf das Gebiet).

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Geplante gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl“: Von NP-Seite wird ausdrücklich begrüßt, dass die massiv anthropogen überprägten Bereiche der Erddeponiefläche mit in die Planungsüberlegungen einbezogen werden, durch eine Bebauung dieser Flächen können ungestörte Außenbereichs- flächen geschont werden. Zu klären ist allerdings, ob es sich nicht bei den im Steckbrief angegebenen Gehölzen (z.B. junger Zur Kenntnisnahme geschlossener Laubholzbereich im Westen der Fläche) seit längerem um Waldflächen nach dem LWaldG handelt, für deren Inanspruchnahme eine Umwandlungsgenehmigung mit entsprechender Ersatzaufforstung an anderer Stelle erforder- lich wäre. Ferner zeigen auch Bereiche weiter im Osten stärke- re anthropogene Überprägungen (diverse Baumpflanzungen) und es gibt dort auch eine kleine Ackerfläche. Aus Erholungssicht sind ein Feldkreuz und eine Ruhebank Eine wirkungsvolle und sachgerechte Ein- und wohl etwas südlich des Gebiets (Mitte) zu erwähnen. Ferner Durchgrünung des Gebiets wird im Rahmen stellt die gesamte überplante Fläche zukünftig den südlichen der Aufstellung des Bebauungsplanes plane- Siedlungsrand von Bubsheim im Übergangsbereich zur freien risch entwickelt Albhochfläche dar und ist damit wegen der leichten Hanglage stark landschaftsprägend. Der mit der geplanten Gewerbegebietsausweisung einherge- hende Verlust von Natura 2000-Flächen und ausgewiesenen Biotopflächen, auch wenn teilweise gestört und nicht (mehr) optimal ausgeprägt, stellt einen sehr gravierenden Eingriff in die Zur Kenntnisnahme Landschaft und den Naturpark dar und bedarf einer sehr sorgfältigen Planung sowie eines entsprechenden Ausgleichs. Besonders notwendig erscheinen hier Auflagen zur land- schaftsgerechten Bauausführung zukünftiger Gewerbebauten um „harte“ Siedlungsränder, wie häufig bei Gewerbegebieten auf dem Großen Heuberg zu sehen, zukünftig zu vermeiden. Gemeinde Deilingen: Geplante Wohnbaufläche „An der Steig“: Die vorgesehene Wohnbauflächenausweisung führt zu einem Zusammenwachsen der Wochenendhaussiedlung mit der Im Rahmen der Aufstellung des bebauungs- Wohnbebauung von Deilingen. Dies führt dazu, dass zwischen planes werden gestalterische Möglichkeiten zur Waldrand und Siedlungsbereich zukünftig kein Grünlandbe- Schaffung einer weiterhin möglichen Passier- reich mehr verbleibt (möglicher Wanderkorridor für wildlebende barkeit dieses Bereichs geprüft. Die Siedlungs- Offenlandarten, aber auch für Schafherden). Aufgrund der bereiche stoßen nur punktuell aneinander. Lage unmittelbar am Albtrauf ist dies wohl nicht ganz so prob- lematisch zu sehen, wie an derer Stelle der markant in die Albhochfläche eingeschnittenen Talbereiche der Bära und des

Mühlbachs. Der Gemeinde steht kein gemeindlicher Bau- Da es sich um eine sehr große überplante Fläche handelt, platz mehr zur Verfügung. Das Baugebiet sollte eine detaillierte Herleitung des Bedarfs nachgereicht Schnelling I ist bereits voll erschlossen, 42 werden. Bauplätze sind verkauft. Bei dem bestehendem Nachdem in Richtungen Süden und Westen die Siedlungsent- Bauzwang (2 Jahre) ist die Gemeinde nunmehr wicklung von Deilingen begrenzt ist, erscheint es sinnvoll bestrebt, den bestehenden Bedarf durch die zukünftig vor allem im Bereich „An der Steig“ die Siedlungsent- Ausweisung neuer Wohnbauflächen zu de- wicklung zu konzentrieren, allerdings sind die Verluste an FFH- cken. Mähwiesen und an Vogelschutzgebietsfläche kritisch zu sehen und möglichst zu minimieren.

Größere Konflikte mit Erholungsbelangen werden durch die Wohnbaugebietsausweisung nicht erwartet, da Blickbeziehun- 71 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE gen und der Charakter des Wochenendhausgebietes durch die zukünftig angrenzende Bebauung aufgrund der Oberhanglage wohl nicht wesentlich tangiert werden, ähnliches gilt für den Skiliftbereich (südöstlich) und diverse Wander- und Radwege- verbindungen. Zur Kenntnisnahme Allerdings sollte über eine entsprechende Eingrünung, die Chance genutzt werden, das Wochenendhausgebiet auch Dies wird auf der Ebene der Bebauungspla- optisch vom neuen Baugebiet langfristig etwas abzutrennen. nung umgesetzt werden

Geplante Wohnbaufläche „Grube IV“: Aus Naturparksicht denkbare, aber aus Naturschutzsicht (FFH- Mähwiesenverlust) nicht unkritische Fläche für eine Siedlungs- ausweitung. Die Siedlungsausweisung sollte damit aber in diesem Bereich unbedingt ein Ende finden und ein durchgängi- Zur Kenntnisnahme ger Offenlandbereich zwischen Siedlungsrand und Waldrand am Oberhang erhalten und weiter optimiert werden.

Geplante Baufläche „Bitze“: Die Naturparkgeschäftsstelle wurde am parallelen Bebauungs- planverfahren bereits beteiligt und hat aufgrund der Lage der

Fläche innerhalb eines weitgehend geschlossenen Siedlungs- bereichs keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten festgestellt. Zur Kenntnisnahme Durch die Konzentration von Schuppen in einem speziellen ortsnahen Schuppengebiet kann der Zersiedelung des Außen- bereichs und einem höheren Verkehrsaufkommen in diesem Bereich sinnvoll entgegen gewirkt werden. Gemeinde Egesheim: Geplante Wohnbaufläche „Bitze - Erweiterung“ - Rücknahme geplante Wohnbaufläche „Verlängerung Albstraße“:

Die massive Siedlungsflächenerweiterung (Gewerbe- und Das Baugebiet wird nicht weiter verfolgt. Wohnbauflächen) im Bereich der Gemeinde Egesheim hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einer starken Verände- rung des Landschaftsbildes in diesem Bereich des Unteren Bäratals geführt und optisch den Charakter der ursprünglich kleinen landwirtschaftlich geprägten Ortschaft stark verändert. Daneben sind diverse ausgewiesene Flächen noch nicht bebaut, so dass ein aktueller Handlungsbedarf zur Neuauswei- sung von Wohnbauflächen eher fraglich erscheint. Die vorgesehene Wohnbauflächenausweisung an dieser Stelle wird von Naturparkseite daher abgelehnt, da sie als schmaler Sporn weit in den Mündungsbereich eines durch zahlreiche Biotope (v. a. Feuchtgebiete) geprägten kleinen Seitentals zum eigentlichen Bäratal hineinreicht und die bereits bestehende Wohnbaufläche im Süden mit ihren wenig gebietstypischen Stützmauern, Steinschüttungen und Nadelholzhecken zeigt, dass ein Siedlungskörper ohne entsprechende strenge Vorga- ben, sich hier kaum landschaftsgerecht in die angrenzende Landschaft integrieren lässt. Außerdem liegt die Fläche vollständig innerhalb des FFH- Gebiets „Großer Heuberg und Donautal“ sowie des Vogel- schutzgebiets „Südwestalb und Oberes Donautal“ und zeichnet sich durch überwiegend gute bis überdurchschnittliche FFH- 72 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

INHALT DER STELLUNGNAHME ABWÄGUNGSVORSCHLAG DER

ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE Mähwiesen aus. Einer Rücknahme des im bestehenden FNP rechtskräftig ausgewiesenen geplanten Wohnbaugebiets „Verlängerung Albstraße“ kann aus Sicht der NP-Geschäftsstelle zugunsten einer Erweiterung des Gebiets „Bitze“ nicht zugestimmt werden, da hier die Konfliktsituation um ein Vielfaches höher ist. Nach- dem sich klimawandelbedingt immer weniger Tage zum Skifah- ren eignen und der Skilift auch nur sehr klein ist, werden even- tuelle Konflikte mit dem Skibetrieb als deutlich leichter beherrschbar betrachtet, als die massiven Zielkonflikte mit Naturschutzinteressen, die gemäß den Ausführungen der NP- Verordnung im Bereich „Bitze“ Vorrang vor anderen konkurrie- renden Nutzungen haben sollten. Gemeinde Gosheim: Geplante gewerbliche Baufläche „Sturmbühl“ Erweiterung: Aufgrund der vorgegebenen Rahmenbedingungen kann von der NP-Geschäftsstelle die schmale Erweiterung des Gewer- Dies sieht der in Aufstellung befindliche Be- begebiets nach Osten mitgetragen werden. Der dazu notwen- bauungsplan vor dige Eingriff in den angrenzenden Nadelwaldstreifen sollte dazu genutzt werden hier langfristig eine standortsgerechtere und laubholzreichere Baumbestockung zu etablieren.

Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz“: Es ist aus Gründen der dringend notwendigen Reduzierung des Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene Flächenverbrauchs nicht ganz nachvollziehbar, dass eine Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. bisher unbebaute und naturschutzfachlich nicht unproblemati- Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- sche Fläche von 1,95 ha neu als Parkplatzfläche ausgewiesen den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- werden soll. Hier sollte dringend über Alternativen, wie z. B. den fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- Bau eines Mitarbeiterparkhauses auf dem bisherigen Firmen- straße über das Firmengelände erfolgen. gelände nachgedacht werden. Dies hätte den Vorteil der Flä- Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche cheneinsparung, des besseren Schutzes der Fahrzeuge vor als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- Witterungseinflüssen (Sonne, Hagel und Schnee) und würde triebsgebäude zu nutzen. deutlich geringere Wege für die Mitarbeiter bedeuten, außer- dem können so eventuelle Schadstoffeinträge von den Fahr- zeugen in den Boden und ins Grundwasser verhindert werden. Eine sinnvolle Eingrünung und entsprechende Bauausführung kann dafür sorgen, dass ein solches Gebäude auch optisch keinen großen Störfaktor darstellt und eventuell auch weitere Zusatzfunktionen übernimmt. Aus Sicht der NP-Geschäftsstelle ist eine Prüfung von Alterna- tiven zur großflächigen Parkplatzerweiterung im weiteren Verfahren vorzunehmen. Gemischte Baufläche „Tann“ (Nutzungsänderung): Nachdem sich die geplante Nutzungsänderung, einer im rechtskräftigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohn- baufläche, in ein Mischgebiet, innerhalb der Inneren Erschlie- ßungszone von Gosheim abspielt, ist hier keine Stellungnahme Zur Kenntnisnahme der NP-Geschäftsstelle erforderlich.

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Gemeinde Reichenbach: Geplante Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen“ Erwei- terung:

Die NP-Geschäftsstelle wurde am parallelen Bebauungsplan- Zur Kenntnisnahme verfahren beteiligt und kann die Erweiterung mittragen. Es ist sinnvoll Schuppen in diesem gut erschlossenen und ortsnah- men Bereich zu konzentrieren. Die notwendige Rücknahme der Landschaftsschutzgebietsgrenze kann mitgetragen werden. Gemeinde Wehingen: Gewerbliche Baufläche „Am Landenbach“: Von Seiten der NP-Geschäftsstelle bestehen keine Einwände gegenüber der notwenigen FNP-Änderung aufgrund der Einbe- ziehung einer Fläche zur Anlage eines Kreisverkehrs in den Gewerbegebietsbereich „Am Landenbach“. Die Anlage eines Zur Kenntnisnahme Kreisverkehrs ist auch geeignet den Ortseingangsbereich optisch für Verkehrsteilnehmer besser sichtbar zu machen und vermag hoffentlich auch die Verkehrssicherheit zu verbessern. Geplante Sonderbaufläche für Schuppen im Ortsteil Harras: Nachdem es sich um eine vorbelastete Fläche handelt (ehema- lige Erddeponie), eine gute Erschließung und Ortsnähe gege- ben ist sowie keine naturschutzfachlich besonders hochwerti- gen Flächen direkt von der Neuausweisung betroffen sind, Zur Kenntnisnahme bestehen von NP-Seite keine gravierenden Bedenken gegen- über der Flächenneuausweisung. Jedoch erscheint die Flä- chenausweisung im Vergleich zur Größe von Harras etwas Es werden abschließend nur die Flächen groß und sollte eventuell im nördlichen Bereich etwas zurück- erschlossen, für die ein tatsächlicher Bedarf genommen werden (z. B. auf 1,0 ha Größe). Damit käme es besteht. auch zu einer wünschenswerten Schonung und geringeren Störung des östlich des Zufahrtweges angrenzenden Feucht- gebiets (eventuelle Wege von und zum Wald, z. B. für Amphi- bien blieben auch nach Westen frei von Hindernissen und Befahrung). Nutzungsänderung Wohnbaufläche „Harras - Wochenend- hausgebiet“:

Nachdem sich die geplante Nutzungsänderung, einer im rechtskräftigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen Sonder- baufläche (Wochenendhausgebiet) in ein Wohnbaugebiet, Zur Kenntnisnahme innerhalb der Inneren Erschließungszone von Harras abspielt, ist hier keine Stellungnahme der NP-Geschäftsstelle erforder- lich.

A.6 Polizeipräsidium Tuttlingen (Schreiben vom 21.07.2017)

Das Polizeipräsidium Tuttlingen nimmt zu der vorliegenden Planung wie folgt Stellung:

In der derzeitigen Planungsphase können wir zu Planungen der Zur Kenntnisnahme. Verkehrswege und verkehrsrechtlichten Angelegenheiten keine Aussagen machen. Bei konkreten Planungen hierzu bitten wir um weitere Beteili- Dies wird erfolgen. gung. 74 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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A.7 Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V. (Schreiben vom 10.08.2017)

Diese Stellungnahme ergeht als gemeinsame Stellungnahme aller im Arbeitskreis Tuttlingen des Landesnaturschutzverban- des vertretenen anerkannten Naturschutzverbände im Kreis Tuttlingen, somit des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Kreisgruppe Tuttlingen, des Landesjagdverbands/ Kreisjägervereinigung Tuttlingen, der Naturfreunde Tuttlingen, Zur Kenntnisnahme des Naturschutzbunds (NABU), Ortsgruppen Tuttlingen und Spaichingen, des Schwäbischen Albvereins, des Schwarzwald- vereins Tuttlingen und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. 1. Nr. 1.2 Gemeinde Bubsheim: Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“:

Während gerade im Südwesten von Bubsheim für die 4,58 ha große Wohnbaufläche „Böttinger Weg“ das Bebauungsplanver- fahren im Gange ist, soll nun mit der 4,4 ha großen Wohnbau- fläche „Birnbaumäcker“ im Nordwesten von Bubsheim eine Die Frage der Gestaltung des Gebietes, z.B. weitere, in die offene Landschaft reichende Wohnbaufläche durch eine verdichtete Bebauung, wird im ausgewiesen werden – bei einer Einwohnerzahl von derzeit Rahmen des Bebauungsplanverfahrens fest- 1.300! Wir vermissen dabei jeden Ansatz zur Begrenzung des gelegt. Flächenverbrauchs, z.B. auch durch verdichtete Bauformen in

Form von Doppel- und Reihenhäusern, und vor allem eine detaillierte Bedarfsanalyse. Wir weisen außerdem darauf hin, dass für derart umfangreiche Die Gemeinde hat in erheblichem Umfang Flächenausweisungen später im Bebauungsplanverfahren ein eigene Flächen zur Verfügung, mit denen ein enormer Ausgleichsbedarf erforderlich wird – wo und wie soll sachgerechter Ausgleich durchgeführt werden dieser umgesetzt werden? Am besten reduziert man den kann. Ausgleichsbedarf, indem man den Eingriff gering hält. In diesem Zusammenhang wäre auch zu klären, inwiefern für die bestehenden Wohnbaugebiete und Gewerbegebiete die festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen tatsächlich vollständig Das Monitoring ist kein Bestandteil der Flä- umgesetzt sind, oder ob hier noch Nachholbedarf besteht. chennutzungsplanung

2. Nr. 1.3 Gemeinde Bubsheim: Geplante gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl“, Erwei- terung

Auch diese, mit 8,9 ha für die Größe von Bubsheim extrem umfangreiche Gewerbegebietserweiterung lässt keinen Ansatz für eine Begrenzung des Flächenverbrauchs erkennen. Außer- dem rückt das Gewerbegebiet damit bereits gefährlich nahe an die ökologisch wertvolle Magerwiesen- und Heidelandschaft im Süden von Bubsheim heran. Die Fläche schließt auch ge- Geeignete Ausgleichsmaßnahmen sind im schützte Biotope mit ein (gemäß dem Umweltbericht die Bioto- Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes pe „Magerrasen südlich von Bubsheim“ sowie „Steinriegel im zu entwickeln, festzuschreiben und nachgeord- Gewann Steintaler Bühl“). net umzusetzen Für den enormen Ausgleichsbedarf gilt dasselbe wie unter Punkt 1 gesagte: Wo und wie soll der erforderliche Ausgleich erfolgen? 3. Nr. 2.1, 2.2 und 2.4: Neue Wohnbauflächen in Deilingen

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE In Deilingen sollen, jeweils an der Peripherie, drei neue Wohn- Der Bedarf der Gemeinde kann nicht im Innen- bauflächen mit zusammen 8,2 ha ausgewiesen werden – bei bereich gedeckt werden, da diese Flächen in einer Einwohnerzahl von derzeit 1.722. Dabei hätte Deilingen Privatbesitz und damit nicht für die Gemeinde aufgrund seiner zergliederten Siedlungsstruktur sowohl Poten- verfügbar sind tial als auch Bedarf für Innentwicklung! Auch hier vermissen wir jeden Ansatz zur Begrenzung des Flächenverbrauchs als auch den erforderlichen Bedarfsnach- weis. 4. Nr. 4.2 Gemeinde Gosheim: Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz“

Hier sollen 1,95 ha landwirtschaftliche Nutzfläche für einen Die Fa. Hermle möchte die ausgewiesene Parkplatz überplant werden. Wesentlich flächensparender und Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. zeitgemäßer wäre die Errichtung eines Parkhauses, zumal, wie Die Parkplätze sollen innerhalb des bestehen- im vorliegenden Fall, an einem Hang. den Firmengeländes mittels Parkdeck geschaf- fen werden. Die Zufahrt soll von der Industrie- straße über das Firmengelände erfolgen. Vorgesehen ist, die etwas verkleinerte Fläche als Entwicklungsfläche für Kantine und Be- triebsgebäude zu nutzen. 5. Nr. 6.3 Gemeinde Wehingen - Ortsteil Harras: Geplante Sonderbaufläche für Schuppen Die Fläche grenzt an einen Siedlungskörper an, ist bereits erschlossen und befindet sich auf Das geplante Schuppengebiet liegt abseits der Ortslage in der einer ehemaligen Deponie. Auf diese Weise freien Landschaft und würde eine weitere Landschaftszersied- wird die Inanspruchnahme von unbeeinträch- lung mit sich bringen. tigten Offenlandflächen vermindert und Sied- lungsraum für Wohnen im Innenbereich ge- schaffen Die dargestellten Beispiele zeigen, dass auf dem Gebiet des Die Gemeinden weisen nur so große Flächen Gemeindeverwaltungsverbands Heuberg die dringend erforder- aus, wie dies ihr Bedarf erfordert. liche Begrenzung des Flächenverbrauchs und die Vermeidung einer weiteren Landschaftszersiedelung nicht mit der notwendi- gen Ernsthaftigkeit angegangen werden. Wir lehnen deshalb den Entwurf für eine erste Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans in der vorliegenden Form ab.

A.8 GVV Donau - Heuberg (Schreiben vom 07.08.2017)

Über unsere Mitgliedsgemeinde Bärenthal haben wir Kenntnis von der geplanten Änderungen der Fortschreibung des Flä- chennutzungsplans des GVV Heuberg erhalten. Wir weisen darauf hin, dass der Gemeindeverwaltungsverband Donau- Heuberg, als Träger der vorbereitenden Bauleitplanung für seine Mitgliedsgemeinden, selbst nicht zum Verfahren gehört wurde. Anregungen oder Bedenken werden im jetzigen Verfahrens- stand nicht vorgetragen. Zur Kenntnisnahme. Wir bitten um Beteiligung im weiteren Verfahren.

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A.9 Unitymedia BW GmbH (Schreiben vom 17.07.2017)

Gegen die o. a. Planung haben wir keine Einwände. Zur Kenntnisnahme.

A.10 Netze BW GmbH (Schreiben vom 05.07.2017) Mit Ihrem Schreiben benachrichtigten Sie uns von der

Änderung des o.g. Flächennutzungsplanes. Hiergegen haben wir keine grundsätzlichen Bedenken vorzubringen. Unsere bisherigen Stellungnahmen haben weiterhin Gültig- keit. Zur Kenntnisnahme.

A.11 Deutsche Telekom Technik GmbH (Schreiben vom 10.07.2017)

Die Telekom hat keine Einwände gegen die Änderung des Zur Kenntnisnahme. Flächennutzungsplanes. Bitte beachten Sie unsere Kabeltras- Die Kabeltrassen werden beachtet. sen. Lagepläne sind beigefügt.

A.12 bnNetze GmbH (Schreiben vom 04.07.2017)

Nach eingehender Prüfung der vorgelegten Pläne und schriftli- chen Unterlagen nehmen wir in dem Planverfahren als Träger

öffentlicher Belange Stellung. Die Stellungnahme ist diesem Schreiben als Anlage 1 beigefügt. Einwendungen mit rechtlicher Verbindlichkeit aufgrund fachge- setzlicher Regelungen, die ohne Zustimmung, Befreiung o. ä. der Fachbehörde in der Abwägung nicht überwunden werden können 1. Einwendung: keine Zur Kenntnisnahme 2. Rechtsgrundlage: entfällt Zur Kenntnisnahme 3. Möglichkeiten der Überwindung (z.B. Ausnahmen oder Befreiungen): entfällt Zur Kenntnisnahme Beabsichtigte eigene Planungen und Maßnahmen, die den o. g. Plan berühren können, mit Angabe des Sachstandes und des Zeitrahmens: keine Zur Kenntnisnahme Bedenken und Anregungen aus der eigenen Zuständigkeit zu dem o. g. Plan, gegliedert nach Sachkomplexen, jeweils mit Begründung und Rechtsgrundlage: 77 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE keine Zur Kenntnisnahme.

A.13 Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg (Schreiben vom 08.08.2017)

Der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg äußert sich zu folgenden Änderungspunkten:

1. Gemeinde Bubsheim

1.2 Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“; Neuauswei- sung; 4,4 ha In der Raumnutzungskarte des Regionalplans sind für das Plangebiet Grenz- und Untergrenzfluren ausgewiesen, die jedoch bei Darlegung des Bedarfs und ausreichenden Ausführungen zu möglichen Alternativflächen im Zuge der Abwägung zurückgestellt werden könnten. Allerdings hängt der Bedarf unserer Einschätzung nach eng mit der Beschäf- tigtenentwicklung im Zuge der geplanten gewerblichen Entwicklung in Bubsheim zusammen. Sollte diese gewerbli- Der Flächenbedarf resultiert aus dem über- durchschnittlichen Bevölkerungswachstum che Planung trotz unserer Bedenken (siehe unten) in der vorgesehenen Größenordnung und entsprechender Schaf- fung neuer Arbeitsplätze realisierbar sein, würden von Seiten des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg keine Bedenken gegenüber einer gleichzeitigen Neuaus- weisung von Wohnbauflächen in Bubsheim bestehen. 1.3 Geplante gewerbliche Baufläche „Steintaler Bühl“,

Erweiterung; 8,9 ha In der Raumnutzungskarte des Regionalplans sind für das Plangebiet neben Grenz- und Untergrenzfluren insbesonde- re auch schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und

Landschaftspflege (Biotop) ausgewiesen, die gemäß Plan- satz 3.2.1 als Ziel der Raumordnung festgelegt sind und daher im Rahmen der bauleitplanerischen Abwägung nicht überwindbar sind. Daher möchten wir Sie bitten, die Berei- che, die im Zielkonflikt mit den schutzbedürftigen Bereichen des Regionalplans stehen, bei der Ausweisung der Bauflä- Die ortsansässigen betriebe haben gegenüber chen auszusparen. Da der Bedarf nach den Angaben der der gemeinde eine Bedarfsanzeige gemacht. Da der Zeitpunkt der Realisierung nicht fest- ortsansässigen Betriebe derzeit noch nicht konkret vorliegt, steht, jedoch jederzeit eintreten kann, sieht sich sollte eine entsprechende Reduzierung der Neuausweisung die Gemeinde in der Verpflichtung, in der auf die nicht schutzbedürftigen Bereiche aus unserer Sicht vorbereitenden Bauleitplanung die Flächen im Rahmen dieser Änderung des Flächennutzungsplans darzustellen. möglich sein. 2. Gemeinde Deilingen

2.1 Geplante Wohnbaufläche „An der Steig“; Neuauswei- sung; 2,4 ha / Nutzungsänderung; 1 ha 2.2 Geplante Wohnbaufläche „Grube IV“; Neuausweisung; 1,0 ha

In der Raumnutzungskarte des Regionalplans sind für die Plangebiete zwar lediglich Grenz- und Untergrenzfluren bzw. sonstige landwirtschaftliche Nutzflächen ohne beson-

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ANREGUNGEN UND BEDENKEN VERWALTUNG / BESCHLUSSVORLAGE dere Schutzbedürftigkeit ausgewiesen, doch fehlt uns neben einer Alternativenprüfung insbesondere eine Begrün- dung des Bedarfs. Sollte dieser aus dem positiven Saldo der Berufspendler angenommen werden, wäre dies näher zu belegen. Ohne diesbezügliche nähere Informationen Die Gemeinde Deilingen hat derzeit keine wäre ein Bedarf für die Neuausweisung von 3,4 ha Wohn- eigenen Bauplätze mehr zur Verfügung. bauflächen aus unserer Sicht zunächst nicht nachvollzieh- bar. Gegenüber der Nutzungsänderung des bisherigen Wochenendgebiets bestehen von unserer Seite grundsätz- lich keine Bedenken, was allerdings voraussetzt, dass keine Ersatzplanung für das Wochenendgebiet an anderer Stelle durchgeführt wird. 3. Gemeinde Egesheim

3.1 Geplante Wohnbaufläche „Bitze“; Erweiterung; 1,4 ha 3.3 Rücknahme der geplanten Wohnbaufläche „Verlänge- rung Albstraße“: 1,4 ha Die Neuausweisung der Wohnbaufläche „Bitze“ wird im

Rahmen eines flächengleichen Tauschs mit der Wohnbau- fläche „Verlängerung Albstraße“, die aus dem wirksamen Die Ausweisung der Fläche wird nicht weiter verfolgt. Flächennutzungsplan herausgenommen wird, durchgeführt. Daher bestehen von Seiten des Regionalverbandes keine Anregungen oder Bedenken gegenüber diesem Vorhaben. 5. Gemeinde

5.1 Geplante Sonderbaufläche für Schuppen „Krautwiesen“; Erweiterung; 0,4 ha Zwar liegt die Erweiterungsfläche in einem als Ziel der Raumordnung festgelegten schutzbedürftigen Bereich für

Naturschutz und Landschaftspflege (Biotop), doch würden wir in diesem Fall aufgrund des geringen Umfangs und der Vorbelastung durch bereits bestehende Schuppen an diesem Standort keine Bedenken äußern. Die charakteristi- Zur Kenntnisnahme sche Ausprägung des Biotops wird durch die Erweiterung des Schuppengebiets aus unserer Sicht nicht weiter negativ beeinflusst. 6. Gemeinde Wehingen

6.3 Geplante Sonderbaufläche für Schuppen; Neuauswei- sung; 1,4 ha Zwar bestehen gegenüber diesem Änderungspunkt keine Die spätere Umsetzung wird nur in dem maße grundsätzlichen Bedenken, doch möchten wir Sie bitten, betrieben werden, in dem auch eine örtliche den Umfang der Planung nochmals zu hinterfragen und den Nachfrage besteht. Bedarf darzulegen. Vergleichbare Schuppengebiete ohne Anbindung an die vorhandenen Ortslagen sind in der Regi- on in der Regel nicht größer als 1 ha. 6.4 Wohnbaufläche „Harras-Wochenendhausgebiet“; Nut- zungsänderung; 3,6 ha Sollte das Gebiet nicht mehr als Wochenendhausgebiet benötigt werden und dafür keine Ersatzplanung an anderer Die Ausweisung eines Ferienhausgebiets ist Stelle durchgeführt wird, bestehen von Seiten des Regio- nicht geplant nalverbandes keine Bedenken gegenüber diesem Ände- rungspunkt.

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Zu den übrigen Änderungspunkten der 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans des GVV Heuberg bestehen von Seiten des Regionalverbandes Schwarzwald- Baar-Heuberg keine Anregungen oder Bedenken. Zur Kenntnisnahme.

A.14 Terranets bw GmbH (Schreiben vom 27.06.2017)

Für Ihre Leitungsanfragen bei der terranets bw GmbH, in diesem aktuellen, angefragten Bereich, erhalten Sie schnellst- Die Leitungsverläufe werden gegebenenfalls möglich eine Leitungsauskunft, in dem Sie bitte unseren unten geprüft aufgeführten Link zur kostenlosen Online-Leitungsauskunft nutzen: https://www.online-leitungsauskunft.net Bitte melden Sie sich einmalig an, und senden bitte die ausge- füllte und unterschriebene Nutzungsvereinbarung an uns zurück, sie erhalten dann in Kürze ein Passwort. Mittels unserer Online-Leitungsauskunft, erhalten Sie zukünftig sofort Nach- richt, ob im fraglichen Bereich Leitungen unseres Unterneh- mens vorhanden sind. Wir würden uns freuen wenn Sie in Zukunft diesen Dienst nutzen würden.

A.15 ENRW (Schreiben vom 30.06.2017)

Von Seiten der Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG bestehen prinzipiell keine Einwände gegen die Änderungen im

Flächennutzungsplan. Anregungen werden wir gegebenenfalls im Zuge der Bebauungsplanverfahren einbringen. Zur Kenntnisnahme. Abschließend bitten wir Sie, uns auch weiterhin am Verfahren zu beteiligen.

A.16 Gemeinde Weilen unter den Rinnen (Schreiben vom 29.06.2017)

Die Gemeinde Weilen u.d.R. hat gegen die 1. Änderung der zweiten Fortschreibung des Flächennutzungsplanes des GVV Zur Kenntnisnahme. Heuberg keine Einwendungen.

A.17 Stadt Spaichingen (Schreiben vom 27.06.2017)

Seitens der Stadt Spaichingen bestehen keine Bedenken gegen die 1. Änderung der 2. Fortschreibung zum Flächennut- Zur Kenntnisnahme. zungsplan GVV Heuberg.

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A.18 Gemeinde Denkingen (Schreiben vom 27.06.2017)

Die Gemeinde Denkingen ist von den Planungen nicht berührt. Zur Kenntnisnahme. Eine Beteiligung am weiteren Verfahren ist daher nicht erforder- Keine weitere Beteiligung. lich.

A.19 Gemeinde Frittlingen (Schreiben vom 03.07.2017)

Die Gemeindeverwaltung geht davon aus, dass die Belange der Gemeinde Frittlingen in oben genannter Angelegenheit nicht berührt sind.

Aus diesem Grunde wird die Gemeinde Frittlingen keine Anre- gungen und gegen die 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans des Gemeindeverwaltungsverbandes Heuberg erheben bzw. keine Bedenken erheben. Zur Kenntnisnahme.

Von folgenden Behörden sind keine Stellungnahmen eingegangen:

- RP Stuttgart, Luftverkehr und Luftsicherheit Referat 46.2

- BUND

- NABU

- Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe

- Abwasserzweckverband Donautal-Heuberg

- Handwerkskammer Konstanz

- IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

- Verwaltungsgemeinschaft Meßstetten

- Vereinb. Verwaltungsgemeinschaft Rottweil

- GVV Oberes Schlichemtal

- Gemeinde Böttingen

- Gemeinde

- Gemeinde Bärenthal

- Gemeinde

- Gemeinde

- Gemeinde Ratshausen

- Stadt Schömberg

- Gemeinde Wellendingen

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B Stellungnahmen der Öffentlichkeit

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B.1 Anja und Mark Weiß, Gosheim mündlich zur Niederschrift am / Schreiben vom 29.08.2017

Wir legen gegen das geplante Projekt vom 01.07.2017 „Bebau- Der Bebauungsplan „Tann 1. Ände- ungsplan „Tann-1.Änderung" fristgerecht, wie mit Herr Haller rung“ ist nicht Teil des Flächennut- besprochen, Einspruch ein. zungsplanverfahrens.

Gründe hierfür unter Folgenden Punkten: ‹ Es ist widersprüchlich die eine Straße (Industriestraße) zu entlasten, wenn man im Hinterkopf schon eine deutlich grö- ßere Belastung für eine andere Straße (obere Tannstraße) plant.

Es wird zwar richtig dargestellt, dass die Industriestraße durch den Bebauungsplan mit Anschluss an die Industrie- straße entlastet wird, dass aber in die die Planung eine Die Fa. Hermle möchte die ausge- neue Fläche zur Nutzung ausgewiesen wird, die Jahre spä- wiesene Fläche nicht weiter als ter alle Anwohner der oberen Tannstraße belastet geht in Parkplatz verwenden. Die Parkplätze dem „1. Schritt” nicht offensichtlich hervor. sollen innerhalb des bestehenden Firmengeländes mittels Parkdeck Wenn man nämlich die Hintergründe hierfür kennt, so wird geschaffen werden. Die Zufahrt soll im 2.. Schritt aus der Fläche, wie uns persönlich bestätigt von der Industriestraße über das wurde, eine Parkfläche von mindestens 4-500 Parkplätzen Firmengelände erfolgen. Vorgesehen geschaffen, deren Zufahrt über die obere Tannstraße ver- ist, die etwas verkleinerte Fläche als läuft. Dies würde zu Zeiten des Arbeitsbeginns / Arbeitsen- Entwicklungsfläche für Kantine und de bzw. Schichtwechsel, eine sehr hochfrequente Ver- Betriebsgebäude zu nutzen. kehrsbelastung zu Folge haben. Somit wären dann wir und weitere Anwohner, auch durch die Obere Tannstraße sehr hohen Lärmimmissionen und der Beleuchtung die die gan- ze Nacht hell erleuchtet ist ausgesetzt. Woher kommt eigentlich ein Bedarf von weiteren 500 Park- plätzen? Somit sehen wir keinen Grund für eine Erweiterung des Flächennutzungsplans.

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‹ Wir sind schon genug den Immissionen durch die Heuberg- straße und der „unteren Tannstraße" ausgesetzt. Aus Gründen der permanenten Lärmimmissionen auch Die Zulässigkeit des Betriebes von durch Lüftungsanlagen sind wir bei uns schon, wie gesagt Lüftungsanlagen hat nach der TA- von unserem Schlafzimmer im Norden in das ruhigere Lärm zu erfolgen. Es sind keine Zimmer im Süden umgezogen. Durch die geplante Ände- Überschreitungen der dort ausge- rung des Flächennutzungsplans hätten wir hier wieder eine wiesenen Werte für das benachbarte deutliche Beeinträchtigung, was uns die Lebensraumquali- Mischgebiet bekannt. tät drastisch reduziert.

‹ Als wir 1998 hier den Bauantrag für Heubergstraße 45/1 Zur Kenntnisnahme. Im Zeitverlauf gestellt haben, hieß es für uns, auch laut Abrundungssat- ergeben sich neue Erkenntnisse und zung „hier hinten wird sowieso nicht mehr gebaut und da Techniken, die vormalige unverän- hinten ist alles Wassereinzugsgebiet. Also baut da nie- derbar eingeschätzte Zustände mand mehr “ nunmehr veränderbar werden las- sen. ‹ Ursprünglich haben wir in einem Wohngebiet gebaut. Der Bebauungsplan Tann umfasst Jetzt stelle ich fest sind wir Teil eines Mischgebietes?? seit dem Jahr 2003 eine Teilfläche, Ähnlicher Verlauf wie im Gebiet Tann. die als Gewerbegebiet ausgewiesen ist und aus einer Mischgebietsfläche, Die an das Gewerbegebiet „Egarten” angrenzende unbebaute die von den Unterzeichnern der Wohngebietsfläche soll in eine gemischte Nutzung umgewidmet Stellungnahme bewohnt wird. werden. Dadurch kann die Baulücke zukünftig, einer zwischen Wohnen und Gewerbe, angemessenen Nutzung zugeführt werden. Die angesprochene Umwiedmung (Quelle: 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan liegt an der Industriestraße im Gebiet GW Heuberg vom 14. Juni2017 Seite 23). Egarten.

Bei der Einsicht des Bebauungsplans „Tann-1” auf dem Rathaus, gibt es keinen Hinweis auf die zu erwar- tenden Immissionen. D.H. die Neuausweisung ist ohnehin nicht entscheidend geprüft. Würde aber vermutlich für eine spätere Nutzungsänderung ohne Bedeutung sein, sollte es nun zu einer Gestattung des Der BP Tann 1 wurde aufgestellt, um FNP. Ist nicht korrekt. eine innerbetriebliche Erschließung Zum anderen werden neue Bauflächen als Bestand aufgenommen, zu ermöglichen, die an die Industrie- wenn für die entsprechenden Flächen ein rechtskräftiger Bebau- straße anbindet. ungsplan oder eine andere rechtskräftige Genehmigung, zum Beispiel auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG), vorliegt. (Quelle: 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan GW Heuberg vom 14.Juni2017 Seite 7)

‹ 2003 war schon alles anders. Man erschloss, ein Wohnge- biet in dem keinerlei Absicht von Industrie war und machte daraus ein Mischgebiet!?? Dazu legte man die hohen Er- Die erstmaligen Erschließungskosten schließungskosten, auf alle Anlieger um. Es ist nicht richtig eines Baugebietes haben die Anlie- die Straßen in einem Wohngebiet, bei dem die Anwohner ger der Erschließungsanlage zu und Grundstückbesitzer einen beträchtlichen Anteil an den tragen. Erschließungskosten getragen haben, nun als öffentliche Anbindung für weitere Planungsvorhaben genutzt werden Rückzahlungen sind nicht möglich, soll. die Rechtslage ist für alle Anlieger dieselbe. Da fragen wir uns: „kommt da noch etwas zurück“.

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‹ Durch neu zu erwartenden, erheblichen Verkehr der Anbin- dung, der oberen Tannstraße an die Industriestraße und im Die Verkehrsführung wird voraus- die im Schritt 2 an eine Parkfläche, sehe ich eine sehr gro- sichtlich überwiegend über die ße Unfallgefahr vorprogrammiert. Kinder spielen auf der Industriestraße und untergeordnet Straße. Wer trägt hier die Verantwortung. Wir wollten ei- über die obere Talstraße erfolgen. gentlich schon im Vorfeld eine Verkehrsberuhigte Straße beantragen, da es oftmals schon durch Raser im geraden Die Verkehrsregeln auf den Orts- Bereich der oberen Tannstraße zu gefährlichen Situationen straßen unterliegen der Straßenver- kam. kehrsordnung.

‹ Großer Grünflächenverlust: Für die Gemeinde notwendigen Verluste von Grünflächen sind im Ausgleichsflächen gehen verloren. Rahmen der Aufstellung des Bebau- ungsplanes auszugleichen. ‹ Die ausgewiesene Fläche im FNP ist Wassereinzugsgebiet. Uns wurde uns damals, der Wunsch, nur 10 Meter weiter Die Regelung des Wasserabflusses hinten bauen zu wollen unter diesem Vorwand verwehrt. obliegt den Festsetzungen des BP. ‹ Landwirtschaftlich genutzte Fläche. Zur Kenntnisnahme ‹ lm Antrag der Gemeinde wird behauptet: „Schutzgebiete und Biotope sind nicht bekannt"

o Unsere Erkenntnis: Vor allem sind in der manch- Die Beurteilung der Auswirkungen mal stark sumpfigen Wiese, sehr oft Kröten zu fin- auf Tier- und Pflanzenarten erfolgt den. Geplanter Waldflächenverlust: Falken und auf der Ebene des Bebauungsplanes Buntspechte, Eichelhäher und Kauz sind gerade im Rahmen der Speziellen arten- verbreitet. Durch die Geplanten Baumfällarbeiten schutzrechtlichen Prüfung würden diese wohl verdrängt.

2.5 Inhalt des Flächennutzungsplans Der FNP soll gemäß § 1 Abs, 5 BauGB dazu dienen, eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, neben der Gewährleistung einer dem Wohl der Allgemeinheit ent- sprechenden sozialgerechten Bodennutzung, in den Grundzügen darzustellen. Gleichzeitig sind dabei die natürlichen Lebensgrundla- gen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Zur Kenntnisnahme Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Land- schaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. (Quelle: 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan GVV Heu- berg vom 14. Juni2017).

Zum Abschluss: Aus unserer Sicht ist die Anbindung des Bestehenden Parkplatzes der Fa. Hermle über die „Erschließungsstraße Ost” von der Indust- Die Fa. Hermle möchte die ausge- riestraße her und die Rücksichtnahme auf die Anwohner (der Indust- wiesene Fläche nicht weiter als riestraße), völlig sinnvoll und lobenswert, da hierdurch auch die Parkplatz verwenden. Die Parkplätze untere Tannstraße und der obere Teil der „bewohnten Industriestra- sollen innerhalb des bestehenden ße“ entlastet wird. Dem Stimmen wir gerne zu. Firmengeländes mittels Parkdeck Falls die Fa. Hermle weitere Flächen zum Parken benötigen sollte geschaffen werden. Die Zufahrt soll würde sich allerdings dann eher eine Fläche im unteren Bereich von der Industriestraße über das (Anlage 1) anbieten. Dies wäre auch von der Topographie schlüssi- Firmengelände erfolgen. Vorgesehen ger, als in den steilen Hang eine Straße zu machen, die im Winter ist, die etwas verkleinerte Fläche als eh zu einer großen Unfallgefahr führen würde. Entwicklungsfläche für Kantine und Betriebsgebäude zu nutzen. Anstatt Parkplätze zu generieren, würde ich mir auch Seitens der Gemeinde eher Gedanken darüber machen, Ressourcen zu scho- nen und zu waren.

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Man sollte sich darüber hinaus, wenn man schon so ein Flächen- problem hat, auch mal Gedanken über „Park and Ride" Angebote machen. Die ca. 2500 Arbeitplätze die wir in Gosheim alleine haben bieten sich fast an, ein von der Gemeinde oder Verband gestütztes Die Anregungen werden aufgenom- Parkhaus am Sturmbühl oder Auparkplatz (Wenn die Container weg men und in den politischen Mei- sind) zu bauen oder evtl. sogar beim Autohaus Nann an der Land- nungsbildungsprozess hineingetra- straße und die Unternehmen (und zwar Alle ) mit einem Shuttle gen. anzufahren. Die Öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver gestalten, das wäre mein Wunsch und meine Forderung an die Gemeinde und den Verband (GVV Heuberg). Aber die Erweiterung des FNP, auch schon alleine als Fläche lehnen wir ab.

B.2 Michaela und Bernd Riedlinger, Gosheim mündlich zur Niederschrift am / Schreiben vom 29.08.2017

Wir legen gegen das geplante Projekt vom 01.07.2017 „Bebau- Der Bebauungsplan „Tann 1. Ände- ungsplan „Tann - 1. Änderung" fristgerecht Einspruch ein. rung“ ist nicht Teil des Flächennut- zungsplanverfahrens. Begründung:

‹ Eine Änderung des Flächennutzungsplans würde zwangs- läufig zu einer Neuausweisung „Parkplatz“ (Verkehrsfläche Die Fa. Hermle möchte die ausge- mit ca. 2 Hektar) führen. (1. Änderung der 2. Fortschreibung wiesene Fläche nicht weiter als Flächennutzungsplan GVV Heuberg Tabelle 13: Nr. 4.2, Parkplatz verwenden. Die Parkplätze Gemeinde Gosheim: Geplante Verkehrsfläche „Parkplatz”; sollen innerhalb des bestehenden Dr. Grossmann, 14.06.2017) Firmengeländes mittels Parkdeck geschaffen werden. Die Zufahrt soll Hier ist auch vermerkt „Der Parkplatz kann über den beste- von der Industriestraße über das henden Parkplatz erschlossen werden" . „Kann", nicht Firmengelände erfolgen. Vorgese- „muss" wohlgemerkt. hen ist, die etwas verkleinerte Fläche In der Begründung/Erläuterung zu „Bebauungsplan Tann - als Entwicklungsfläche für Kantine 1. Änderung" (Planungsbüro Hermle 01.07.17) wird ange- und Betriebsgebäude zu nutzen. führt: 85 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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„Die Mitarbeiterparkplätze können momentan ausschließlich über die Siehe oben Heubergstraße und die „Untere Tannstraße” angefahren werden, was zu Zeiten des Arbeitsbeginns / Arbeitsendes bzw. bei Schicht- wechsel periodisch hochfrequente Verkehrsbelastungen zur Folge hat. Dies führt im Bereich „ Weiherstraße / Egartenstraße / Heuberg- straße” zu relativ hohen Lärmimmissionen. Mit der Ausweisung der „ Erschließungsstraße Ost” und der in Richtung L433 gelegenen Anbindung kann die Beeinflussung der

Nachbarschaft und die Immissionen deutlich reduziert werden.”

lm „Bebauungsplan Tann - 1. Änderung" ist die entspre- chende Fläche nur mit „vorgeschlagene Erweiterung FNP" bezeichnet, innerhalb des Flächennutzungsplans GVV ist die entsprechende Fläche aber bereits komplett Siehe oben als Parkplatz geplant (ca. 2 Hektar!). Soll hier die Erweiterung kleingeredet werden? Ebenfalls findet die „Obere Tannstraße” in keinen Planungsunterla- Siehe oben gen eine Erwähnung. Warum? Ist die „Obere Tannstraße” in keinster Weise tangiert?

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‹ Es ist seitens der Gemeinde lobenswert, dass auf Lärmim- missionen und Verkehrsbelastungen geachtet wird. Im Ge- genzug werden aber genau diese Lärmimmissionen und Verkehrsbelastungen auf die Obere Tannstraße verlagert (bei einer Anbindung des neuen Parkplatzes über die Obere Tannstraße, was laut Entwurfsplanung offensichtlich ist). Gerade in der „Oberen Tannstraße" sind aber mehr Familien mit kleinen Kindern wohnhaft als in o.g. zu Zur Kenntnisnahme entlastenden Bereichen. In diesem Fall würde die Obere Tannstraße „eine periodisch hochfrequente Verkehrsbelastung” erfahren. Bei einer ge- schätzten Parkplatzgröße von min. 500 Stellplätzen (eher Erschließung wird maßgeblich über mehr) könnte dies eine Belastung von bis zu 2.000 Fahr- die Industriestraße erfolgen. zeugen pro Tag bedeuten. Ist die Obere Tannstraße auf solch eine Belastung Zur Kenntnisnahme überhaupt ausgelegt?

Stichworte Fahrbahnbreite, keine Mittelmarkierung,... Siehe oben Angemerkt sei hier die (aktuell nur temporäre) Situation während Hauptversammlung oder Hausmesse der HERMLE AG: Zeitweise kann die Müllabfuhr nicht erfolgen, da das Müllfahrzeug schlichtweg nicht durch die parkenden Fahrzeuge kommt, Anwohnergaragen und -stellplätze wer- den zugeparkt,... Dies erfolgt durch Mitarbeiter der Siehe oben HERMLE AG die später zur Arbeit erscheinen und zu be- quem sind, die etwas „weiteren" (vorhandenen) Parkmög- lichkeiten aufzusuchen. Soll dies dann zum Dauerzustand werden? Aktuell wird die „Obere Tannstraße" schon von solchen „Bequemlichkeits-Dauerparkern" permanent als Parkplatz benutzt. Sowohl die betriebliche Nutzung der gewerblichen Einrichtungen als auch Zudem wird das komplette erste Drittel der „Oberen Tann- die bei der Nutzung des Parkplatzes straße" von Bewohnern der Gemeindewohnungen in der sind die Grenzwerte der TA-Lärm Heubergstraße belegt (von der Einfahrt Heubergstraße ist einzuhalten. nur eine eingeschränkte Spur nutzbar, stellenweise ist eine Einsicht in die Heubergstraße beim Abbiegen nur schwer möglich). Zum Stichwort „Lärmimmissionen” sei auf die bereits vor- handene, ständige Lärm- Berieselung durch Maschinen/ Lüftungsanlagen verwiesen.

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‹ Mit Bewilligung unseres Bauantrages 2003 und Baubeginn 2004 wurde uns seitens der Gemeinde versichert, dass es keine weiteren Bautätigkeiten in Richtung Skilift geben wür- de, da „dies alles Wassereinzugsgebiet sei und nur land- wirtschaftlich genutzt werden dürfte". War dies nun alles Schall und Rauch? Die erstmaligen Erschließungskosten Erfolgt nun eine zukünftige Nutzung der „Oberen Tannstra- eines Baugebietes haben die Anlie- ße” als Parkplatz-Zubringer? ger der Erschließungsanlage zu tragen. Erfolgt dann in diesem Zuge auch eine Rückvergütung der anteiligen Erschließungskosten? Rückzahlungen sind nicht möglich, die Rechtslage ist für alle Anlieger Nur zur Erinnerung: Die komplette Erschließung der „Obe- dieselbe. ren Tannstraße" (inklusive kompletter Straße ab Heuberg- straße) wurde auf die Anlieger umgelegt (wurden dabei auch die nunmehr gemeindeeigenen Anwohner-Parkplätze, s.o., mitfinanziert? Diese Parksituation hat sich „mit der Zeit eben so erge- ben").

‹ Eine Erweiterung des Flächennutzungsplans und in diesem Die Parkierung soll nunmehr inner- Zusammenhang das Einrichten eines Großparkplatzes und halb eines Parkdecks auf dem Erschließung über die „Obere Tannstraße" würde zum ei- bestehenden Firmengelände erfol- nen die Lebensqualität aller Anwohner (und zudem den gen. Wert unserer Immobilien) vermindern. Ist hierfür, auch nur Maßgeblich für die Zulässigkeit des im Ansatz, ein geplanter Ausgleich angedacht? Parkplatzes ist dessen Nutzung und die daraus entstehenden Immissio- nen. Auf der Ebene des Bebauungs- planes ist dies zu prüfen. ‹ Zum anderen wird hier ein neuer potentieller Unfallschwer- punkt geschaffen. In der „Oberen Tannstraße" sind vor al- Siehe oben lem junge Familien mit kleinen Kindern wohnhaft. Die Nutzung der Straßen unterliegt Wer übernimmt hier planungsseitig die Verantwortung der Straßenverkehrsordnung. im Falle eines Unfalls mit Kindern?

‹ Aus unserer Sicht spricht nichts gegen eine Erschließung der Parkplätze der HERMLE AG durch die geplante „Er- schließungsstraße Ost" über die Industriestraße, die Vortei- le liegen auf der Hand. Zur Kenntnisnahme Eine Erweiterung des Flächennutzungsplans lehnen wir aber aus o.g. Gründen ab.

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B.3 Alexandra Eva und Alexander Resnik, Gosheim mündlich zur Niederschrift am / Schreiben vom 29.08.2017

Gegen das geplante Projekt vom 01.07.2017 „Bebauungsplan

„Tann-1.Änderung“ legen wir fristgerecht Einspruch ein. Begründung: ‹ Es ist widersprüchlich die eine Straße (Industriestraße) zu Der Bebauungsplan „Tann 1. Ände- entlasten, wenn man im Hinterkopf schon eine deutlich grö- rung“ ist nicht Teil des Flächennut- ßere Belastung für eine andere Straße (Obere Tannstra- zungsplanverfahrens. ße) plant, die allerdings in keiner Weise erwähnt wird! Es wird zwar richtig dargestellt, dass die Industriestraße durch den Bebauungsplan entlastet wird, dass aber die Pla- nung etwas ganz anderes hinter sich verbirgt, geht in dem Die Fa. Hermle möchte die ausge- ersten Schritt nicht offensichtlich hervor. wiesene Fläche nicht weiter als Parkplatz verwenden. Die Parkplätze Im „Bebauungsplan Tann – 1. Änderung“ ist die Fläche, die sollen innerhalb des bestehenden in der Anlage 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächen- Firmengeländes mittels Parkdeck nutzungsplan Tabelle 13: Nr. 4.2, Gemeinde Gosheim be- geschaffen werden. Die Zufahrt soll reits als Parkplatzerweiterung gezeichnet ist, nur mit „vorge- von der Industriestraße über das schlagene Erweiterung FNP“ bezeichnet. Firmengelände erfolgen. Vorgesehen Sollen wir hier hinters Licht geführt werden?! ist, die etwas verkleinerte Fläche als Entwicklungsfläche für Kantine und Betriebsgebäude zu nutzen. Wir sehen auch keinen Grund für eine Erweiterung des Flä- chennutzungsplans.

Wenn man nämlich die Hintergründe hierfür kennt, so wird Es besteht bei der Fa. Hermle ein im 2. Schritt aus der Fläche, eine Parkfläche von mindes- erheblicher Mangel an Parkplätzen. tens 500 Parkplätzen geschaffen (ca. 2 Hektar?), deren Zu- Die Änderung des FNP soll die fahrt über die Obere Tannstraße verläuft. Grundlage für die Deckung des Dies würde zu Zeiten des Arbeitsbeginns / Arbeitsende bzw. Bedarfs an Betriebs- und an Park- Schichtwechsel, eine sehr hochfrequente Verkehrsbelas- plätzen darstellen. tung zu Folge haben. Somit wären dann wir und weitere Anwohner, in der Oberen Tannstraße sehr hohen Lärmim- missionen ausgesetzt. Aus Gründen der permanenten Lärmimmissionen auch durch die Maschinen / Lüftungsanlagen und dem bereits Die nunmehr geplante Parkierung vorhandenen Parkplatz mit Einfahrt in der Unteren Tannstr. soll auf einem Parkdeck innerhalb sind wir jetzt schon gezwungen öfters die Fenster zu schlie- des bestehenden Firmengeländes ßen und können unsere Balkone wie auch den Garten nicht erfolgen. immer nutzen. Auch im Winter werden wir bereits ganz früh Maßgeblich für die Zulässigkeit des am Morgen durch den Lärm durch die Schneeräumfahr- Parkplatzes ist dessen Nutzung und zeuge auf dem Parkplatz der Firma Hermle geweckt. Durch die daraus entstehenden Immissio- die geplante Änderung des Flächennutzungsplans hätten nen. Auf der Ebene des Bebauungs- wir hier wieder eine deutliche Beeinträchtigung. planes ist dies zu prüfen.

89 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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‹ Als wir 2004/2005 unser Grundstück angeschafft und den Zum damaligen Zeitpunkt war im Bauantrag für Obere Tannstr. 5 gestellt haben, hieß es für Flächennutzungsplan nur landwirt- uns, dass die Wiesen zum Wald alles Wassereinzugsge- schaftliche Nutzung vorgesehen. biet sei und nur landwirtschaftlich genutzt werden dürfte. Im Rahmen der vorbereitenden Anscheinend stimmte die Aussage damals schon Bauleitplanung soll nun die Möglich- nicht? keit für die Errichtung einer Betriebs- erweiterungsfläche geschaffen werden. ‹ Wir stellen fest: Die an das Gewerbegebiet „Tann“ angrenzende unbebaute Wohngebietsfläche soll in eine gemischte Nutzung umge- widmet werden. Dadurch kann die Baulücke zukünftig, einer zwischen Wohnen und Gewerbe, angemessenen Nutzung Die Fläche soll als Mischbaufläche zugeführt werden. (Quelle: 1. Änderung der 2. Fortschrei- ausgewiesen werden. Es sind somit bung Flächennutzungsplan GVV Heuberg vom 14. Juni Wohnen und gewerbliche Nutzung 2017 Seite 23) Dem Widersprechen wir hiermit auch . Wir zulässig. möchten weiterhin, wenigstens auf der einen Seite noch, ruhig wohnen können und nicht von Parkplätzen umzingelt sein!

‹ Bei der Einsicht des Bebauungsplans „Tann-1“ auf der In- ternetseite der Gemeinde Gosheim gibt es keinen Hinweis auf die zu erwartenden Immissionen. d.H. die Neuauswei- sung ist ohnehin schon nicht entscheidend geprüft. Würde aber vermutlich für eine spätere Nutzungsänderung ohne Bedeutung sein. Das kann nicht in Ordnung sein. Der Bebauungsplan Tann 1 ist nicht Zum anderen werden neue Bauflächen als Bestand aufgenommen, Teil des FNP-Änderungsverfahrens wenn für die entsprechenden Flächen ein rechtskräftiger Bebau- ungsplan oder eine andere rechtskräftige Genehmigung, zum Beispiel auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG), vorliegt. (Quelle: 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan GVV Heuberg vom 14.Juni2017 Seite 7)

‹ 2003 war schon alles anders. Man erschloss, ein Wohnge- biet in dem keinerlei Absicht von Industrie war und machte daraus ein Mischgebiet!?? Dazu legte man die hohen Er- Die erstmaligen Erschließungskosten schließungskosten, auf alle Anlieger um. Es ist nicht richtig eines Baugebietes haben die Anlie- die Straßen in einem Wohngebiet, bei dem die Anwohner ger der Erschließungsanlage zu und Grundstückbesitzer einen beträchtlichen Anteil an den tragen. Erschließungskosten getragen haben, nun als öffentliche Rückzahlungen sind nicht möglich, Anbindung für weitere Planungsvorhaben genutzt werden die Rechtslage ist für alle Anlieger soll. Da kommt die Frage auf ob an Erstattungen gedacht dieselbe. worden ist.

‹ Durch den zu erwartenden, erheblichen Verkehr durch die Anbindung der Oberen Tannstraße an die Industriestraße und im Schritt 2 an eine Parkfläche, sehen wir eine sehr große Unfallgefahr vorprogrammiert. Wir haben viele Kinder in unserer Straße, die bisher unbeschwert dort spielen konnten. Das wird nach der Änderung nicht mehr möglich Die Nutzung der Straßen unterliegt sein. Das Fahr- und Parkverhalten der Mitarbeiter können der Straßenverkehrsordnung. wir leider jetzt schon öfters beobachten. Wer denkt bitte hier an die enorme Unfallgefahr, die die Erweiterung mit sich bringt?!

90 DR. GROSSMANN / GVV HEUBERG 1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan

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‹ Eine Erweiterung des Flächennutzungsplans und in diesem Die Entwicklung von Immobilienprei- Zusammenhang die Errichtung eines Großparkplatzes so- sen und ihre Ursache sind nicht wie die Zufahrt über die Obere Tannstr. würde ebenfalls monokausal zu erklären. Die Ge- enorm den Wert unserer Häuser beeinträchtigen. meinde beabsichtigt bei der Aufstel- lung der nachgeordneten Bebau- Ist hier an einen Ausgleich gedacht worden?! ungspläne stets eine Verbesserung des Wohls der Allgemeinheit. Dies gilt auch für die vorliegende Auswei- sung Wir möchten hiermit nochmal betonen, dass aus unserer Sicht nichts gegen eine Erschließung der Parkplätze der Hermle AG durch die geplante „Erschließungsstraße Ost“ über die Industriestraße Die Parkierungsflächen sollen im spricht, die Vorteile haben wir erläutert. Firmengelände auf einem Parkdeck erfolgen. Die Zufahrt ist über die Der Erweiterung des Flächennutzungsplans widersprechen wir aus Industriestraße vorgesehen. o. g. Gründen.

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