Z 8398 C lnformationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands 19 Union in. 82 Deutschland Bonn, den 9. Juni 1982

£PU jetzt auch in DANKE jjg stärkste politische Kraft dankt allen Mitgliedern und Freunden, die am Samstag auf der Großdemonstration „Ge- SPD-Senat meinsam für Frieden und Freiheit" im Bonner Hofgar- ten auf eindrucksvolle Wei- muß nach der se der Welt das wirkliche Bild von Deutschland ver- Niederlage mittelt haben. Welt über 100 000 Mitbürger aus allen sozialen Schichten haben zurücktreten bewiesen, daß die Union jr als einzige demokratische ^ sind zum ersten Mal in der Geschichte un- Partei in der Lage ist, un- Se rer Partei in Hamburg die stärkste politi- sere Bevölkerung zu einem sche Kraft geworden. Für diesen großartigen so machtvollen Bekenntnis Erfolg sagen wir unseren Hamburger Freun- zu unserem Staat zu mobi- den, an der Spitze Walther Leisler Kiep, unse- lisieren. Wir alle können Jn besonderen Respekt und unseren beson- stolz sein auf unsere Par- dren Dank, erklärte Helmut Kohl nach der tei (Wortlaut des Dankwor- Bundesvorstandssitzung am Montag (7. Juni) tes auf Seite 6 dieser Aus- gabe). vor der Presse in Bonn. ^ach dem großartigen Ergebnis, das wir im vergan- • WOHNUNGSBAU gnen Jahr in Berlin erringen konnten, wo jetzt Ri- SPD/FDP vertreten ein unsoziales card von Weizsäcker als Regierender Bürgermeister Mietrecht — das will die Union än- Stiert, ist dies ein weiteres gewaltiges Signal in ei- dern Seiten nem anderen Stadtstaat in der Bundesrepublik. Die CD • ARBEITSMARKT U hat in Hamburg im Blick auf 1978 einen Zuge- w'nn von 5,6% und gegenüber der Bundestagswahl Hohe Arbeitslosigkeit Jetzt in fast allen Großstädten Seite 13 1980 einen Zugewinn von 12 Prozent. Demgegenüber nat die SPD — ihr schlechtestes Ergebnis seit 1948 • DOKUMENTATION """ 8,7%, bezogen auf die letzte Wahl, verloren und Rüstungskontrolle und Abrüstung (Fortsetzung auf Seite 2) grüner Teil UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 2

(Fortsetzung von Seite 1) gästen, vom französischen Staatsprä5 denten bis hin zum spanischen König.' sie hat — bezogen auf die Bundestags- deutlich geworden, daß die Hamburg wahl 1980 — 8,9% verloren. Sozialdemokraten und die Bundespa^ Eine Zahl halte ich jedoch für besonders der SPD in Hamburg weniger auf die Kan wichtig: nämlich der unübersehbare Erd- e Dohnanyi als auf die Karte Schmidt 9 ' rutsch für die Koalition, der sich in Ham- setzt haben, und sie haben eine schwer burg vollzogen hat. Die Koalition hat ge- Niederlage erlitten. genüber SPD und FDP der Bundestags- Für die Freien Demokraten ist das Wähle'' wahl 1980, also weniger als zwei Jahre zu- E rück, 18,2 Prozent verloren. Wir glauben, gebnis eine weitere bittere Niederlage- ist bemerkenswert, daß die FDP zum er' daß hier eine Signalwirkung, die aus die- stenmal nicht wieder in ein Parlament $f ser Zahl kommt, überhaupt nicht überse- hen werden kann. rückgekehrt ist, nachdem sie bereits • der vorangegangenen Wahl vom Wäh|e Nach den Wahlen in Schleswig-Hol- n ausgeschlossen worden war. Die FDP * stein, in Niedersachsen und Jetzt in 19 gegenüber der Bundestagswahl ° Hamburg Ist es unübersehbar, daß mehr als zwei Drittel ihrer Wähler verlöre"- die Serie der Niederlagen der Sozial- Aus alldem ergibt sich jetzt seh«"1 demokraten nicht abgerissen ist. Die Sozialdemokraten haben in Hamburg die Frage für die FDP, wie es weite'' gehen soll, nachdem Hans-Dletrijj noch schlechter abgeschnitten mit rfl< Herrn von Dohnanyi und mit Helmut Genscher und die Seinen ge \ Schmidt als beispielsweise mit Herrn auch diese Hamburger Wahl zu ein»' Art Prüfstand für die Beliebtheit, <"* Ravens vor einigen Monaten in Nie- 5 dersachsen. Und dies, obwohl der Durchsetzungsfähigkeit der Bund« ' Bundeskanzler sich in Hamburg stär- regierung und des Bundeskanzler ker als in Niedersachsen engagiert gemacht haben. r hat und dies, obwohl in Hamburg die Unsere Schlußfolgerungen aus dem ^ ' 1 hanseatische, vaterstädtische Gesin- gebnis sind klar: Wir, die CDU, haben v*" zü nung in einer besonderen Weise mo- den Wählern in Hamburg den Auftrag bilisiert werden sollte. politischen Führung der Stadt erhalte": Hamburg, das ist ja auch der Wahlkreis Für uns ist dabei besonders wichtig, da von und und wir in Hamburg vor allem in jenen Stadtt*1' von . Es war nicht die Uni- len und Wahlbezirken Stimmen gewönne" on, es war nicht Walther Leisler Kiep, es haben, in der die Arbeitnehmerschaft &e' war niemand von uns in Bonn, der die sonders stark vertreten ist, das heißt als0- Hamburger Wahlen zu einer Art Bundes- daß die Arbeitnehmer mit ihren Füßen und tagswahl im Kleinformat hochstilisiert hat. mit ihren Stimmen gegen die Sozialdemo' Da war zunächst die Plakatierung von kraten gestimmt haben. Hans-Dietrich Genscher mit dem Hambur- Für uns ist wichtig, daß auch in Ham' ger Spitzenkandidaten der FDP und da burg, wie schon In Schleswig-Ho'' war das mit Abstand meistgeklebte Plakat stein und dann bei der Landtagswa"1 der Hamburger Sozialdemokraten mit dem in Niedersachsen, mit dem glatten Slogan: „Hamburg läßt Helmut nicht im Überspringen der 5-Prozent-Hürde Stich". Das heißt also, aus dieser Darstel- durch die Grünen-Alternativen elnm*' lung der Wahl, aus dem Wahlkampfge- mehr deutlich wurde, daß die FDP Ihr0 schehen, aus der Präsentation von Staats- Mehrheitsbeschafferfunktion verloren UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 3

tat und daß sich eben mit diesen seiner Regierung bleibt weiter ge- Qrünen-Alternativen eine vierte politi- schwächt, ja ist sogar stärker geschwächt sche Gruppierung — in der Reihenfol- worden. 9« der Stärke — Jetzt als dritte politi- Wir werden jetzt unsere ganze Kraft ein- sche Gruppierung in den Parlamenten setzen, um in den nächsten Wochen bei et w ablierthat. den Wahlen in Hessen und dann auch bei Jjr hier im Lager der Koalition geglaubt den Wahlen in Bayern das Votum der Bür- L... • °aß diese Wahl zu einem Mehr an Sta- ger erneut zu erbitten, und zwar in einer b,l,sierun(ig der Bonner Regierung beitra- Weise, wie wir es in Hamburg gerade er- jvn könnte, hat sich gründlich getäuscht. fahren haben, als eine Bestätigung der 6 ^egierungsfähigkeit des Kanzlers und Union in Deutschland. Either Leisler Kiep: Arbeiter kamen zur Union SJr haben diesen Wahlkampf in einem Gerade in einer traditionell SPD-bestimm- "' geführt, der seit August 1981 als ein ten Stadt wie Hamburg war dies, glaube "9renzüberschreitender" bezeichnet wur- ich, die Voraussetzung für den Erfolg, den 6 u - °as heißt ein Stil der Überzeugung wir erreichen konnten, und ich sehe ihn nd der Sachlichkeit, der geeignet ist, die insbesondere im Arbeitnehmerbereich. J"enzen der eigenen Anhängerschaft zu Ich habe zahllose Gespräche geführt,und Zerspringen und Anklang, Zustimmung diese Gespräche haben ihren Nieder- ^ Aufmerksamkeit auch in den Berei- schlag gefunden — nicht nur in der Pres- I en zu finden, die nicht traditionelle Wäh- se, sondern auch im Wahlverhalten vieler r der Union sind. Arbeitnehmer wegen der Erkenntnis, daß zwar sicherlich die Sozialdemokraten frü- Der traditionelle Wählerstamm der her die traditionelle Arbeitnehmerpartei Union in Hamburg Ist sehr klein. In waren, aber daß in wirtschaftlich schwieri- Lesern grenzüberschreitenden Wahl- gen Zeiten der ökonomische Sachver- tarnpf ist es uns gelungen, diese stand und damit die Fähigkeit, Arbeitslo- Grenzen zu überschreiten, also SPD- sigkeit zu bekämpfen, sich in einem Lager Und FDP-Wähler anzusprechen. Anzu- stärker wiederfindet, in dem auch mit Un- sprechen nicht etwa — damit da gar ternehmensführung und mit Wirtschafts- kein Mißverständnis entsteht — unter dingen erfahrene Politiker zur Verfügung Verschweigen unserer Grundüberzeu- stehen. 9Ung in den Fragen der Friedenspoli- Die FDP: Ich glaube, die FDP hat in Ham- tik, unseres Standpunktes zum NA- burg die Wahl nicht bestanden, weil sie im T0-Doppelbeschluß oder unter Ver- Grunde genommen dem Wähler keine schleierung unserer Position zur Funktion sichtbar machen konnte, die sie friedlichen Nutzung der Kernenergie in diesem Wahlakt zu erfüllen bereit oder °der der sozialverpflichtenden Markt- imstande war. Man ist in Hamburg ange- wirtschaft sondern unter deutlicher treten mit einer Koalitionsaussage für die Herausstreichung dieser Standpunk- SPD und hat gleichzeitig gesagt, man te, aber mit einer Fähigkeit zum Zuhö- wollte Filzokratie, Vetternwirtschaft, Par- ren, zum Respekt vor Andersdenken- teibuchwirtschaft, Sozialismus, die den und auch mit dem notwendigen Münchner Parteitagsbeschlüsse usw. be- Verzicht auf holzschnittartige Darstel- kämpfen. Diese Aussage hat offensicht- 'ungen oder Schwarzweißmalereien. lich nicht überzeugt. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 4 Vorläufiges amtliches Endergebnis der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 6. Juni 1982 Bürgerschaft 1982 Bürgerschaft 1978 198° Wahlberechtigte 1240 446 1 264 661 1 253 335 Wahlbeteiligung 963172 (77,6) 969 000 (76,6) 1 113199 (88,8) Gültige Stimmen 952 540 958 397 1 106 468 SPD 407 304 (42,8) 493 340 (51,5) 572 157 lot?) CDU 411734 (43,2) 360 409 (37,6) 345 005 m FDP 46181 ( 4,8) 45 903 ( 4,8) 155 701 14,D DKP 5546 ( 0,6) 9 373 ( 1.0) 5 488 0,5) KPD 720 ( 0,1) 880 ( 0,1) Zweitstimm«*1 GAL 72 897 (7,7) EAP 146 BÜR 151 HLA 6197 ( 0,7) ÖDP 1664 ( 0,2) Mandatsverteilung Bürgerschaft 1982 Bürgerschaft 1978 SPD 55 69 CDU 56 51 FDP GAL KPD — Kommunistische Partei Deutschlands BÜR — Bürgerpartei /Umweltunion GAL — Grün-Alternative Liste HLA — Hamburger Liste für Ausländerstopp EFP — Europäische Föderalistische Partei ÖDP — Ökologisch-Demokratische Partei Ergebnisse der letzten Landtagswahlen Land letzte Wahl Ergebnisse (in Prozent) .. näcWJ CDU SPD FDP NPD DKP Grüne Sonst. JJJ*!. Berlin (West) 10. 5. 1981 48,0 38,3 5,6 0,64 7,23) Baden-Württemberg 16. 3. 1980 53,4 32,5 8,3 0,1 0,3 5,3 198J Bayern 15. 10. 1978 59,11) 31,4 6,2 0,6 0,3 1,8«) 0,6 198 Bremen 7. 10. 1979 31,9 49,4 10,8 0,4 0,8 6,57) 0,2 198 86 Hamburg 6. 6. 1982 43,2 42,8 4,8 0,6 7,7") 19 Hessen 8. 10. 1978 46,0 44,3 6,6 0,4 0,4 2,0 0,3 1982 Niedersachsen 21. 3. 1982 50,7 36,5 5,9 0,3 6,5 0,0 1986 Nordrhem-Westfalen 11. 5. 1980 43,2 48,4 4,98 0,3 3,0 1985 Rheinland-Pfalz 18. 3. 1979 50,1 42,3 6,4 0,7 0,4 0,1 1983 Saarland 27. 4. 1980 44,0 45,4 6,9 0,5 2,9 0,38) i985 41,7 5,7 0,2 0,2 2,4 1983 Schleswig-Holstein 29. 4. 1979 48,3 1,4«) A Bundestag 5. 10. 1980 44,5 42,9 10,6 0,2 0,2 1,5 ^9B CSU 6) GAZ/AUD CDU/CSU 7) Bremer Grüne Liste und Alternative Liste Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz SEW 8) CSWU SSW 9) GAL (Grün-Alternative Liste) UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 5

Ergebnisse nach Bezirken wahlkreis Wahl- CDU SPD FDP GAL Sonstige . jähr (Grüne) Hamburg-Mitte 1982 37,6 49,2 3,9 7,4 1978 31,2 59,4 3,7 3,9 1,9 1980 26,6 59,0 11,4 2,1 0,8 *'tona 1982 45,7 39,5 5,0 8,1 1978 40,3 47,7 5,2 5,2 1,6 1980 33,5 48,5 14,6 2,6 0,8 ^tosbüttel 1982 43,1 40,3 5,0 9,9 1978 38,1 48,5 5,2 6,0 2,1 1980 31,2 49,9 14,9 3,0 0,9 Hamburg-Nord 1982 41,5 43,2 4,9 8,8 1978 37,1 51,1 5,1 4,9 1,8 1980 30,7 51,9 14,0 2,5 0,9 Wandsbek 1982 46,9 39,9 5,4 6,5 1978 40,9 48,6 5,1 4,2 1,3 1980 33,4 48,1 16,0 2,0 0,6 Be«'gedorf 1982 44,4 43,8 4,5 6,1 1978 39,0 52,0 4,5 3,5 1,0 1980 32,7 51,2 13,7 1,9 0,5 Harburg 1982 40,3 48,0 4,2 5,9 1978 33,9 57.7 3,9 3,2 1,3 ^^ 1980 28,8 57,4 11,5 1,5 0,7 Bü""gerschaftswahl 1978: Grüne Bunte Liste/Wehrt Euch — Initiativen für Demokratie und Umweltschutz und Grüne Liste Umweltschutz, die getrennt kandidierten. 8g rgerschaftswahl 1982: Grüne GAL (Grün-Alternative Liste) Im Bezirk Wandsbek bewirbt sich zusätzlich die Partei „Die Grünen" °undestagswahl 1980: Die Grünen Sitzverteilung in der Bürgerschaft seit 1946 Jartei 1946 1949 1953 1957 1961 1966 1970 1974 1978 1982 SPD 83 65 58 69 72 74 70 56 69 55 CDU 16 41 36 38 41 51 51 56 PDp 7 403) l 624) 10 12 8 9 13 ÖKPn DP ' 9 *SF 1 — KPD 5 - QAL 'e Abkürzungen bedeuten: °Kpi) __ Deutsche Konservative Partei i:£ — Deutsche Partei ^F — Radikal-Sozialistische Freiheitspartei *pD — Kommunistische Partei Deutschlands ) Zusammengeschlossen zum Vaterstädtischen Bund Hamburg 1949 ' Zusammengeschlossen zum Vaterstädtischen Block UiD 19 • 9 Juni 1982 • Seite 6 DANKE Liebe Freunde, unsere Demonstration „Gemeinsam für Frieden und Freiheit" war ein großer Erfolg. Weit über 100 000 Mitbürger, insbesondere viele junge Mitglieder und Freunde, sind am Samstag dem Aufruf der CDU gefolgt. Es war die größte Demonstration, die je eine demokratische Partei der Bundesrepublik durchgeführt hat. Bürger aus allen sozialen Schichten unseres Volkes haben im Bonner Hofgarten bewiesen, daß die Union als einzige demokratische Parte' in der Lage ist, unsere Bevölkerung zu einem so machtvollen Bekenntnis zu unserem Staat zu mobilisieren. Endlich einmal wurde in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegen etwas, sondern für etwas demonstriert. Die CDU und mit ihr Tausende von Mitbürgern, die nicht Mitglied unserer Partei sind, haben am Samstag auf eindrucksvolle Weise der Welt das wirkliche Bild von Deutschland vermittelt. Wir haben deutlich gemacht, daß es trotz des Lärms einer Minderheit keinen Zweifel an dem politischen Standort der Deutschen gibt. Wir haben friedlich und — bei allem Ernst des Anliegens — heiter und gelassen demonstriert, daß die überwältigende Mehrheit der Deutschen bereit ist, sich für unseren freiheitlichen sozialen Rechtsstaat und für den Frieden und die Freiheit bei uns und überall in der Welt zu engagieren. Um dabei zu sein, haben Sie eine weite Anreise in Kauf genommen und die große Hitze dieses Samstags ausgehalten. Für Ihr Engagement, das auch ein Dienst an unserem Land war, danke ich Ihnen allen ganz herzlich. Danken möchte ich auf diesem Wege aber auch den haupt- und ehrenamtlichen Funktionsträgern unserer Partei, die mit großem Einsatz dazu beigetragen haben, daß der 5. Juni 1982 zu einem eindrucksvollen Bekenntnis zu Frieden und Freiheit geworden ist. Wir alle können stolz sein auf unsere Partei. Der 5. Juni war ein wichtiger Tag für Deutschland. Ich bin sicher, der Geist und der Erfolg dieses Tages werden nach innen und nach außen weiterwirken. Bestärkt durch unseren gemeinsamen Erfolg können wir noch zuversichtlicher an die vor uns liegenden Aufgaben gehen.

Mit freundlichen Grüßen Ihr u-> yV^\

(Helmut Kohl) UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 7

• PRESSE-ECHO Diese Demonstration war überfällig jj'e übergroße Mehrheit der Deutschen nen Demonstration für das Bündnis und °ekennt sich zu Amerika als der friedens- die Verbundenheit mit Amerika nicht in s*chernden Großmacht und auch zu ihrem der Lage ist. Die Freien Demokraten ha- Präsidenten, Ronald Reagan. Dies ins Be- ben sich klüger verhalten und geschwie- wußtsein zu rufen, ist keineswegs über- gen. "üssig, sondern zwingend notwendig, weil Die .schweigende Mehrheit", die anson- häufig bewußt verdrängt. sten ihre Sympathie für die USA nur in der £'e .Demos" der CDU und der CSU in Demoskopie oder indirekt mit dem Stimm- °°nn und in München sind in dieser Ziel- zettel erkennen läßt, hat sich zu Wort ge- Achtung zu verstehen. Sie waren ein- meldet. Die Bürgerlichen, die schwerer ^ucksstark und keineswegs eine bloße auf der Straße zu mobilisieren sind, haben Selbstverständlichkeit oder ein parteiinter- ihr Bekenntnis zu Frieden in Freiheit und zu den Menschenrechten ohne innere ner Betriebsausflug. Sie sind immer ein Wichen dafür, daß in Deutschland die Hemmungen abgelegt. Das bedeutet über den Tag hinaus einen psychologischen amerikanische Flagge nicht nur verbrannt *jrd (wie in erschreckender Weise Anfang Durchbruch. Die Parteien der Mitte haben °ezember 19ß1 in Berlin), sondern ge- erkannt, daß auch Demonstrationen das meinsam mit Schwarz-Rot-Gold demon- Gesicht der Gesellschaft prägen und daß strativ gezeigt wird. sie dieses Instrument nutzen können. Die Welt, 7. Juni 1982 D*8 einmal für und nicht nur gegen etwas demonstriert wurde, macht das Engage- Nach der von der CDU organisierten Frie- ment von mehr als 100 000 Menschen densdemonstration hat es an diesem Wo- ausgesprochen sympathisch. Es bleibt zu chenende in den anderen politischen La- hoffen, daß von den bevorstehenden kriti- gern nicht an Versuchen gefehlt, Geist schen „Demos" gegen Amerikas Politik und politische Bedeutung dieses Ereignis- d*s Deutschland-Bild nicht verzerrt wird. ses mit Hilfe von vagen Zahlenspielereien °6 für oder gegen aktuelle Strömungen, zu schmälern. Wie wichtig kann es jetzt 6s ist schließlich die Gemeinsamkeit der noch sein, ob ßO 000 oder 100 000 Bürger Grundwerte, die Amerika und Deutsch- in glühender Hitze nach Bonn kamen — end verbindet. unangefochten bleibt die Tatsache: Eine Neue Rhein-Zeitung, 7. Juni 1982 so eindrucksvolle Willenskundgebung hat es in dieser Form in der Geschichte der °'e Friedensdemonstrationen der CDU deutschen demokratischen Parteien noch Und CSU waren nicht überflüssig, wie der nicht gegeben. Kanzler voreilig gemeint hatte — sie wa- Kölnische Rundschau, 7. Juni 1982 ren überfällig. Daran können auch die von neidischen Untertönen begeisterten An- CDU und CSU haben einen Beweis dafür merkungen des SPD-Bundesgeschäfts- geliefert, daß die politische Szene in der führers wenig ändern, der genau weiß, daß Bundesrepublik in Wirklichkeit nicht von seine Partei zu einer solchen geschlosse- Leuten beherrscht wird, die für einseitige ^ UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 8

Abrüstung, für einen neutralistischen Kurs tion, vor allem aber die große Zahl jungaf und damit für eine Abkehr von der westli- Menschen, müßte den Verantwortlichen ih chen Gemeinschaft eintreten. Zwar hat den beiden Bonner Regierungsparteien trotz der beachtlichen Teilnehmerzahlen eigentlich zu denken geben. Vielleicht nur ein verschwindend kleiner Teil der dämmert es dem einen oder anderen, dao „schweigenden Mehrheit" an den Veran- es unverzeihlich war, der Opposition das staltungen in Bonn und München teilge- Gesetz des Handelns allein zu überlassen nommen. Doch das, was der Bundespräsi- Nicht nur die Erhaltung des Friedens, dent kürzlich feststellte, kann nicht be- auch die Verteidigung des Friedens und zweifelt werden: die überwältigende Mehr- der Freiheit sind Worte, für die sich die heit der Deutschen verabscheut die Ver- Menschen in unserem Lande engagieren suche, die Freundschaft zwischen Ameri- — sofern man ihnen nur Gelegenheit dazu kanern und Deutschen — etwa durch ver- gibt. Allgemeine Zeltung, Mainz, 7. Juni 19«2 brecherische Anschläge auf die US-Streit- Die Demonstration der CDU war vor allem kräfte — zu unterminieren. eine Begründung der Freundschaft mit Die große Mehrheit der Bevölkerung hat den Vereinigten Staaten, ein Willkommen gegenüber den USA freundschaftliche für US-Präsident Ronald Reagan, der am Gefühle und steht fest zum Bündnis mit Mittwoch in Bonn eintrifft. Mit ihrer Red' Nordamerika und den europäischen Part- nerliste unternahm die CDU den Versuch, nern. Unmittelbar vor dem Besuch des die Breite ihres personellen Angebots dar- amerikanischen Präsidenten in der Bun- zustellen. Keine Laienredner also, handfe- desrepublik und vor dem NATO-Gipfel in ste CDU-Politiker sollten sagen, was s& Bonn hat die Union es geschafft, den fata- von Frieden und Freiheit halten. Eine Ab' len Eindruck zu verwischen, bei uns wür- iturientin kam zu Wort und ein Facharbei" den die „Friedensbewegungen" und die ter, eine Literaturprofessorin und ein Be' Neutralisten den Ton angeben. triebsratsvorsitzender. Walther Leisler Darmstädter Echo, 7. Juni 1982 Kiep rief zur Tat mit Hinblick auf Hamburg, Angesichts des seit langem grassieren- und Richard von Weizsäcker schlug den den lautstarken Engagements derer, die weiten Bogen, der natürlich bis Berlin rei- die vier Buchstaben „NATO" mit Krieg chen mußte. Zum Schluß dann der Partei- gleichzusetzen pflegen, war es überfällig, Vorsitzende Helmut Kohl. das Bekenntnis zu den Schützens- und er- Offizieller Schluß dann mit dem Deutsch- haltenswerten Grundsätzen einer freiheitli- landlied, 3. Strophe, Textvorlage wurde chen demokratischen Völkergemeinschaft mitgeliefert, danach fröhlicher Ausklang nicht allein den Politikern und ihrer Routi- mit viel Musik, Rückmarsch zu den Ab' ne zu überlassen. Es war notwendig, daß fahrtsplätzen. Der CDU war gelungen, was gerade aus Anlaß des bevorstehenden andere demokratische Parteien noch nicht Bonner NATO-Gipfels wenigstens ein versucht haben: die Mobilisierung von zig' Bruchteil jener schweigenden Mehrheit tausend Bürgern, die sonst gelegentlich der Deutschen sich in Bonn und München sogar verängstigt, nur entfernte Zuschau- trotz Hitze und Strapazen versammelte, er von Demonstrationen sind. Zumindest um zu belegen, auf welchen geistigen das war neu auf der Hofgartenwiese in Fundamenten 37 Jahre Frieden im freien Bonn, die schon viele Massenaufmärsche Teil Europas gründen. erlebt hat und noch viele Mas- Die trotz subtropischer Hitze unerwartete senaufmärsche erleben wird. hohe Beteiligung an der CDU-Demonstra- Tagesschau, Friedrich Nowottny, 5. Juni 1982 UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 9

diesen Verlust an Ausbildungsplätzen ist aber die gesamte Wirtschafts- und Finanz- J INFORMATION/ politik der Bundesregierung mit verant- KOALITION wortlich.

Ausbildungsplätze lassen Zweifel bleiben s,c h nicht im Kommandoton Nach zwölf Jahren Vorbereitung legte die ^halfen Regierung endlich den Entwurf eines ge- änderten Gesetzes zum Schutz der Ju- le . CDU/CSU hat im Bundestag eine Gro- gend in der Öffentlichkeit vor. Die CDU/ 6 Anfrage zur Ausbildungsplatzsituation CSU, die wiederholt auf die Folgen des gebracht. Dazu erklärte der bildungs- Fehlens wirksamer Gesetze gegen Alko- S^ forschungspolitische Sprecher der holgenuß durch Kinder, gegen den freien ra B ktion, : Die CDU/CSU- Zugang von Kriegsspielautomaten und ge- Un ist es für uns erwiesen, daß Zwang sagung, daß Video-Spielgeräte in außerge- 'e Wirtschaft nur lähmt. Äußerungen, wie werblich benutzten Räumen (Bahnhöfen, u|e des Bundesministers für Bildung und Kinoeingängen) und Killerautomaten dort, ISs b enschaft, Engholm, bevor die Not- wo Kinder und Jugendliche Zugang ha- J?0186 »Lehrlingsumlage" zu ziehen sei, ben, aufgestellt werden. üsse man die Wirtschaft weiter „drücken Helga Wex, stellvertretende Fraktionsvor- nd zwiebeln" (Hamburger Abendblatt v sitzende der CDU/CSU-Bundestagsfrak- 0rn 5. Mai 1982), machen deutlich, daß d tion, bezweifelt aber, ob diese Änderun- !e politik der Bundesregierung nicht ge- e gen allein eine entscheidende Schutzwir- '9net ist, den jungen Menschen ihre Be- fs kung für Kinder und Jugendliche ausüben bildung zu sichern. Mit einer solchen können. Es müssen flankierende Maßnah- ' Plumpen Drohungen sowie auf Forde- men, wie Aufklärung und Kontrollmaßnah- ren nach „Ausbildungspflicht" der Be- men hinzutreten, wenn sich die erschrek- I 'ebe. nach „Ausbildungsplatzmeldestel- kenden Statistiken über Kinder- und Ju- und nach dirigistischen Zwangfonds gendalkoholismus ändern sollen. Wenn p einer Umlagefinanzierung aufgebauten der Entwurf auch einerseits in Einzelfra- ^.olit'k trägt sie im Gegenteil dazu bei, daß gen einen größeren Schutz der Jugend in le Verantwortungsvollen Aufrufe der Spit- der Öffentlichkeit bringt, so ist es *nverbände von Handel, Handwerk, Indu- s schlechthin unverantwortlich, daß die Al- trie und freien Berufen an die Betriebe, tersgrenze für den Besuch von Diskothe- ^Cr> mehr Ausbildungsplätze zur Verfü- ken von 16 auf 14 Jahre herabgesetzt wor- JUn9 zu stellen, diskreditiert werden, den ist, was sich besonders auf den Be- ^n in den letzten Monaten Ausbil- such von lauten und dunklen Tagesdisko- ^Qsplätze verloren gegangen sind, theken auswirken wird. ^n ist hierfür in erster Linie die steigen- ^ Zahl von Betriebsstillegungen und Ein stärkerer Jugendschutz einerseits °nkursen als Folge der negativen kon- sollte nicht durch zusätzliche Lockerun- nkturellen Entwicklung ursächlich. Für gen andererseits unterlaufen werden. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 10

Mehr Sicherheit für Radfahrer tagsabgeordneten in die DDR. Stations der Fahrt waren Eisenach, die Wartburg- Die neuen Unfallzahlen für Radfahrer sind Weimar, das ehemalige KZ Buchenwal • erschreckend: Im vergangenen Jahr wur- den mehr als 600 Radfahrer auf innerörtli- die Lutherstadt Wittenberg und *" Schluß eine Stadtrundfahrt durch Magd chen Straßen getötet, fast 13 000 schwer verletzt. Auf Initiative des CDU-Bundes- bUrg- ner- tagsabgeordneten Dirk Fischer (Ham- Ein bedeutsamer Schwerpunkt der P burg) hat sich der CDU-Bundesfachaus- sönlichen Kontakte im anderen ' GeSf3f schuß für Verkehrspolitik in seiner jüng- Deutschlands waren ausführliche n, v sten Sitzung mit den Problemen des ehe mit Vertretern des Bundes der E * Fahrradverkehrs befaßt. gelischen Kirchen in der DDR in Der Ausschuß stellte dabei fest, daß die Schloßkirche in Wittenberg. Sicherheit der Radfahrer erheblich ver- Die Menschen, mit denen die Abgeordn* bessert werden muß. Neueste Untersu- ten in Kontakt kamen, freuten sich üb chungen kommen zu dem erstaunlichen den Besuch der Bundestagsabgeordn Ergebnis, daß Straßen mit Radwegen für ten in der DDR. Bedrückend für alle Be VerS die Radfahrer teilweise gefährlicher sind seteilnehmer war die schlechte °a als Straßen ohne Radwege. Bau und Anla- gungslage für die Menschen in der DP ge von Radwegen allein bedeuten deshalb bei vielen Gütern des täglichen Bedarf nicht schon eine Reduzierung der Unfall- und die vielen Beschränkungen für gefahr. Für die Sicherheit von Radwegen persönliche Freiheit. kommt es vielmehr ganz wesentlich auf die Details an. Vor allem in Gefährdungs- Kennedy distanzierte sich von bereichen (Grundstückseinfahrten, Kreu- falschen Friedensfreunden zungen) ist eine besonders deutliche Der amerikanische Senator Edward Ke Kennzeichnung der Fahrradwege erfor- nedy will sich nicht vor den Karren der A derlich. ti-Reagan-Demonstration spannen lasse- Der Radwegebereich muß für den Auto- Entgegen den Behauptungen der S"v fahrer klar und eindeutig als „tabu" er- Genossen Glotz, Lafontaine und andere • kennbar sein. Nicht Quantität, sondern die amerikanische Friedensbewegung. a Qualität muß bei der Anlage von Radwe- len voran Senator Kennedy, stünde Sc^ gen im Vordergrund stehen. Es darf nicht ter an Schulter mit den Protestierende weiter hingenommen werden, daß das hierzulande, hat Senator Kennedy ein^e Fahrrad als umweit- und energiefreundli- tig klargestellt, daß er nicht das gering5' ches Verkehrsmittel ein achtmal höheres Verständnis für die Forderung nach Aü Unfallrisiko aufweist als das Auto. hebung des NATO-Doppelbeschlusse habe. In die DDR reisen Jusos weiter auf Konfliktkurs „Viele unserer Mitbürger sollten Gelegen- ihrem heiten wahrnehmen, in die DDR zu reisen, Die Jungsozialisten werden bei in um damit menschliche Verbundenheit im Bundeskongreß Ende dieser Woche geteilten Deutschland und die Beschäfti- Lahnstein sicherheits-, beschäftigung5 gung mit der gemeinsamen deutschen und energiepolitische Beschlüsse fassen- 1 Geschichte zum Ausdruck zu bringen", die den Konfliktkurs des SPD-Nachwud ' sagte MdB Horst Waffenschmidt nach ei- ses zur offiziellen sozialdemokratische ner Reise mit rheinischen CDU-Bundes- Regierungspolitik bestätigen sollen. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 11

WOHNUNGSBAU SPD/FDP vertreten ein unsoziales Mietrecht - das will die Union ändern

J*nn der Präsident des Mieterbun- — Es ist ganz und gar unsozial, daß die :es Anfang Mai in München vor der derzeitige Wohnungsbaupolitik mit der rj8se bedauerte, daß es im Deut- Ausgabe von immer mehr Wohnberechti- gungsscheinen Erwartungen geweckt hat, J°nen Bundestag zur Zeit offenslcht- "ch keine Mehrheit für die Verteidi- die überhaupt nicht erfüllt werden können. j[f 9 der Mieterrechte gebe, dann Wer staatliche Hilfen mit der Gießkanne £69en sich mit diesem Vorwurf die- verteilt, tut dies zu Lasten der wirklich ein- ?n,9en auseinandersetzen, die in kommensschwachen Mitbürger, da die 2e»em Hause — derzeit — die soziale Treffsicherheit fehlt. Vielen wenig I 6hrheit bilden. Die Union zieht sich zu geben ist nicht sozialer als den wirklich Ä!*nfalls diesen Schuh nicht an, er- Einkommensschwachen alles zu geben! Jjte der wohnungspolitische Spre- — Es ist ganz und gar unsozial, daß die ;.her der CDU/CSU-Bundestaqsfrak- amtliche Wohnungsbaupolitik in erster Li- tio>n. nie den Besitzstand, den Fehlbeleger, för- dert. Am billigsten wohnt, wer am läng- ft'e Mietwohnungspolitik unter den so- sten wohnt. Die jungen und die kinderrei- zialdemokratischen Wohnungsbaumi- chen Familien, die eine Wohnung im sozia- Jlstern Vogel, Ravens und Haack hat die len Wohnungsbau suchen, bleiben drau- en *irklichung des Sozialstaatsprinzips ßen vor der Tür. Die Überbetonung der In- ernsthaft in Frage gestellt. teressen derjenigen, die im Besitz einer "" Es ist ganz und gar unsozial, im freifi- Wohnung sind, hat mehr neue sozialpoliti- an2ierten Mietwohnungsbau den Sach- sche Probleme geschaffen, als sozialpoli- Usammenhang zwischen der mangeln- tische Zielsetzungen erreicht. jjei Investitionsbereitschaft privater Bau- — Es ist ganz und gar unsozial, daß ein ten und der derzeitigen Mietgesetzge- Fehlbeleger mehr geschützt wird als die Un9 zu leugnen; denn dadurch werden junge kinderreiche Familie, die in ihr eige- |jr'vate Investitionen nicht gefördert, son- nes gekauftes vom Fehlbeleger bewohn- 6rn geradezu verhindert. tes Haus einziehen möchte, aber nach den zur Zeit geltenden Eigenbedarfsrege- fT. Es ist ganz und gar unsozial, daß im lungen noch jahrelang nach Erwerb daran ^'stwohnungsbau die Ärmeren die höhe- n gehindert wird. Jj Mieten zahlen müssen. Im sozialen J:0r»nungsbau hat die Koalition laufend — Es ist ganz und gar unsozial, unsere Je Erhöhung der Einkommensgrenzen Mieter emotional aufzuladen, statt sie ein- angesetzt, um die Zahl der Fehlbeleger gehend über ihre gesetzlichen Rechte *u Verringern. Die Beachtung der Interes- aufzuklären. Der Wohnungsbauminister ^6r» der untersten Einkommensschichten, hat selbst erklärt, der geltende Mieter- ^'6 nun überhaupt keine Chance mehr ha- schutz sei ausreichend, nur sei dies oft- 6n. hat man nicht für nötig befunden. mals nicht bekannt. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 12

— Es ist ganz und gar unsozial, den Ver- sozialistisch, wohl aber sozial. Soz|a mieter als den Ausbeuter des Mieters dar- Marktwirtschaft ist kein Angriff auf das s zustellen, Einzelfälle von verwerflichem ziale Mietrecht, sondern die elements Spekulantentum dürfen nicht als reprä- Voraussetzung für das soziale Mietrecn • sentativ hingestellt werden. Der Gesetz- denn verteilen kann man nur das, ^a geber muß von der Wertneutralität von man vorher erwirtschaftet hat. Vermieter und Mieter ausgehen. Wir brauchen daher eine Rückkehr zu d z — Es ist ganz und gar unsozial, den Bür- Wohnungsbaupolitik der 60er Jahre, . gern vorzugaukeln, wenn die Union die Sozialer Marktwirtschaft und Vertrags^' d Mehrheit hätte, ginge es den Mietern heit unter individueller Absicherung schlechter. Dies ist eine böswillige Unter- einkommensschwachen Bevölkerung e stellung. Mit welcher Politik ist denn unser kreise. Die gegenwärtige relativ gute v die- Staat aus Schutt und Asche wiederaufge- sorgung mit Wohnraum erlaubt uns p baut worden? Mit welcher Politik ist denn sen Weg. Die Situation der Staatsfinanze Wohnraum geschaffen worden? Welcher läßt uns keine andere Wahl. Partei gehören eigentlich die verantwortli- Die SPD spricht nur noch verbal von d^ chen Männer an, die den Mietern ihre Sozialen Marktwirtschaft im Wohnungs- (neue) Heimat zur teuren Heimat gemacht n bau, tatsächlich kündigt sie jedoch me haben, vor allem in Hamburg? Herr Präsi- e Dirigismus, mehr Verbote und mehr & dent des Deutschen Mieterbundes, wir böte an. Die SPD erwartet das Heil v°^ vermissen Ihre Empörung! Hier wäre für s Staat, der am Ende seiner Finanzkraft ' Sie ein hervorragendes Betätigungsfeld, 1 für soziale Gerechtigkeit der Mieter zu Notwendig ist vielmehr die Wiederherste ' e sorgen. lung sachgerechter marktwirtschaftlicn Rahmenbedingungen für die Wohnung5' Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verletzt baupolitik. Eine solche Politik ist sozia|e^ mit ihrem Gsetzentwurf keineswegs den und gerechter als die derzeitige. W°^ Kernbereich des sozialen Mietrechts. Ins- nungsbau braucht Marktwirtschaft, Öko- besondere wird der generelle Kündi- nomie statt Ideologie. Was Privatinitiati^ gungsschutz gewahrt. Da nicht alle Bür- leisten kann, darf der Staat nicht an sie"1 ger Eigentum an der Wohnung erwerben ziehen. Der Staat baut nicht billiger, sOjJ können oder wollen und für die die Miet- dem teurer als der private Investor. NicP wohnung Mittelpunkt ihres Lebens ist, ist mehr Staat, mehr Dirigismus, sondarn ein gesetzlich festgelegter Schutz des mehr private Eigeninitiative, mehr Eigen' Mieters gegenüber nicht gerechtfertigten Verantwortung durch Soziale Marktwirt' Kündigungen unverzichtbar. Der Wunsch schaft ist der Schlüssel zum Erfolg " nach einer höheren Miete ist deshalb kein auch in der Mietwohnungsbaupolitik. Man' Kündigungsgrund. gelnde Investitionsbereitschaft ist nie*1 In allen Fällen wird der soziale Ausgleich nur eine Folge mangelnden Geldes ode für die, die am Markt keine bedarfsgerech- mangelnder Wirtschaftlichkeit, sonderf1 te Wohnung finden, durch sozialen Woh- vornehmlich auch eine Folge mangelnd^ nungsbau, im übrigen durch das Wohn- Vertrauens. geld und durch Belegungsbindungen voll Ohne dieses Vertrauen lassen sich ln^e' gewährleistet. stitionen stauen, aber eben keine Wo^1' Wer Soziale Marktwirtschaft auch im Miet- nungen bauen. Und dies wollen wir an' wohnungsbau fordert, handelt zwar nicht dem. U/D 19 • 9. Juni 1982 • Seite 13

• ARBEITSMARKT Hohe Arbeitslosigkeit jetzt in fast allen Wirtschaftszweigen

*uch im Mai waren rd. 1,65 Millionen schäftigte wie auch Berufsnachwuchs in ansehen arbeitslos. Das entspricht medizinischen Berufen. Es ist erschrek- •jner Quote von 6,9 Prozent. Im Mai kend, daß in diesen Berufen teilweise die J»81 hatte sie noch 4,8 Prozent überwiegende Mehrheit von Absolventen etragen. Zur Lage auf dem Arbeits- der Ausbildungsgänge direkt in die Ar- takt nachfolgend Heinz Franke, beitslosigkeit entlassen wird und ohne be- Jer Vorsitzende der Arbeitsgruppe rufliche Perspektive bleibt. Dies ist weit- Ar|>eit und Soziales. gehend die Folge der Verharmlosung der demographischen Entwicklung seitens P Der leichte Rückgang der Zahl der Ar- der SPD/FDP-Koalition, die Warnungen beitslosen im Vergleich zum April 1982 der CDU/CSU in den Wind geschlagen ^arf nicht darüber hinwegtäuschen, daß hat. ^le saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ex- 0 Die große Arbeitslosigkeit, insbeson- tern hoch ist — nicht nur bezogen auf die dere bei jungen Menschen — ganz be- ergleichszahlen jeweils im Mai der Vor- sonders ausgeprägt in der Altersgruppe dre, sondern auch auf die bisherige Ar- der 20- bis 24jährigen — legt auch eine ^'tsmarktentwicklung in 1982. Prüfung nahe, ob und wie eine Verkürzung 8 Für 1982 zeichnet sich noch deutlicher der Lebensarbeitszeit ermöglicht werden j*'s bisher eine jahresdurchschnittliche Ar- kann, wenn dies zur Eindämmung der Ar- beitslosigkeit von 1,8 Mio. oder sogar beitslosigkeit vor allem bei der jüngeren ^ehr ab, wenn man berücksichtigt, daß Generation führen kann. Globale Rege- die Sperrfristen für viele Asylbewerber für lungen führen jedoch zwangsläufig zu Jten Zugang auf den Arbeitsmarkt ablau- sehr hohen Belastungen der Volkswirt- en. vermehrt Familienangehörige von schaft — unabhängig davon, in welchen Isländern auf den Arbeitsmarkt drängen Relationen die Mehrleistungen von Ren- u[)d vor allem zahlenmäßig starke Jahr- tenversicherung, Bundesanstalt für Arbeit gänge aus cjen allgemeinbildenden und oder den Arbeitgebern getragen werden. ^rufsbezogenen Ausbildungsgängen Ar- Sie könnten, wenn sie falsch angesetzt beitsstellen und betriebliche Ausbildungs- oder angewendet werden, sogar wegen plätze suchen. steigenden Kostendrucks die Arbeitslo- 0 Hohe Arbeitslosigkeit besteht nun- sigkeit noch verschärfen. mehr in fast allen Wirtschaftszweigen und 0 Auch die kläglichen Vorstellungen des 8erufssparten. Ein extremes Anwachsen neuen Bundesarbeitsministers Westphal der Arbeitslosigkeit ist in vielen kind- und zur Behebung der hohen Arbeitslosigkeit, 'u9endbezogenen Berufen zu befürchten die er vor dem Arbeits- und Sozialaus- ~~~ als Folge der Geburtenrückgänge seit schuß des Bundestages ausgebreitet hat, ^'tte der 60er Jahre. Betroffen sind Päd- lassen für die nahe Zukunft keine Ände- a9ogen, Erzieher, Sozialarbeiter und Be- rung am Arbeitsmarkt erkennen. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 14

Personen oder Sachen eine unverzüglich AUSLÄNDER Ausweisung zu ermöglichen. Es ist ein für den Rechtsstaat unerträg'1' eher Zustand, daß gewalttätige Extremi- Gewalttäter müssen sten und wiederholt straffällig geworden0 Ausländer — dazu zählen auch rechtskräf- ausgewiesen werden tig verurteilte gewerbsmäßige Rauschgift' 8 Wir beobachten mehr und mehr, daß handler — mit Hilfe eines Asylantrage Ausländer in unserem Land aus poli- oder durch eine geschickte Strafprozeß' tischen Motiven ebenso gegeneinan- suale Verzögerungstaktik ihre Auswe'' re der als auch gegen andere Gewalt sung und Abschiebung teilweise um Jah üben und den inneren Frieden stören verzögern können. Deshalb hat die Frak- und gefährden. Die CDU/CSU-Bun- tion der CDU/CSU einen Gesetzentwurf destagsfraktion hat deshalb einen im Deutschen Bundestag eingebracht, der Gesetzentwurf zur Änderung des wirksamere ausländerrechtliche Sanktio- Ausiändergesetzes eingebracht, den nen vorsieht: nachfolgend der rechtspolitische — Unabhängig davon, ob und wann ein0 Sprecher, Benno Erhard, und der in- strafrechtliche Verurteilung erfolgt, ist ei- nenpolitische Sprecher, Carl-Dieter ne von einem Ausländer aus politischen Spranger, erläutern. Gründen individuell oder gemeinschaftlich Nach aktuellen Erkenntnissen der Ver- begangene Gewalttätigkeit, die einen an- deren nicht unerheblich schädigt, mit der fassungsschutzbehörden gehörten sofortigen Ausweisung zu beantworten. 1982 rund 110 000 in der Bundesrepublik lebende Ausländer extremistischen Or- — Ebenso sollen Vorstandsmitglieder ei- ganisationen an. Davon sind rund 80 000 nes verbotenen extremistischen Auslän- dem linksextremistischen und etwa 30 000 dervereins ausgewiesen werden. dem rechtsextremistischen Lager zuzu- — Widerspruch und Anfechtungsklage rechnen, wobei die Türken das mit Ab- gegen diese Fälle der Ausweisung haben stand größte nationale Kontingent an Ex- keine aufschiebende Wirkung. tremisten stellen. Seit 1974 hat die Zahl — Verstöße von Ausländern gegen Vor- der ausländischen Extremisten um das schriften des Versammlungs- und Ver- Zweieinhalbfache zugenommen. einsrechts (z. B. die Verletzung der An- Vor allem türkische, iranische und jugosla- meldepflicht oder die Verweigerung von wische Extremisten mißbrauchen das ih- Auskünften) oder darauf gegründete Auf- nen bisher großzügig gewährte Gastrecht, lagen und Anordnungen können nach indem sie bei Auseinandersetzungen mit dem pflichtgemäßen Ermessen der Aus- politischen Gegnern — zumeist eigenen länderbehörden die Ausweisung nach sich Landsleuten — immer häufiger zum Mittel ziehen. der Gewalt greifen, um ihre Gegner einzu- — Asylbewerber dürfen aus schwerwie- schüchtern oder aber Vergeltung und genden Gründen der öffentlichen Sicher- Selbstjustiz zu üben. heit und Ordnung ausgewiesen werden- Der vorhandene Katalog der Auswei- Solche Gründe liegen vor, wenn ein Asyl- sungsgründe des Ausländergesetzes bewerber wiederholt Freiheitsstrafen ver- reicht häufig nicht aus, um bei politisch büßt oder sich auf dem Rauschgiftsektor motivierten Gewaltanwendungen gegen mit krimineller Energie betätigt hat. UiD 19 • 9. Juni 1982 • Seite 15

STICHWORT Weiterhin »Swing" gebührenfreie Hilfs- er sogenannte Swing ist ein besonderes pakete nach Polen er kmal der Wirtschaftsbeziehungen zwi- Nur noch bis zum 30. Juni 1982 können s °hen der Bundesrepublik Deutschland nach der geltenden Regelung Hilfspa- U W der DDR. Er kennzeichnet den inner- kete portofrei nach Polen versandt e utschen Charakter dieser Beziehungen, werden. e sich qualitativ von normalen Außen- Auf Initiative der CDU/CSU-Fraktion wirtschaftsbeziehungen unterscheiden, hat der Deutsche Bundestag im Fe- 16 souveräne Staaten zueinander pfle- 9en. bruar beschlossen, Hilfspakete aus der Bundesrepublik gebührenfrei nach Po- er Swing geht auf das Berliner Abkom- len versenden zu können. Diese Ge- en J von 1951 zurück, in dem sich die bührenfreiheit wurde bis zum 30. Juni Un desrepublik Deutschland und die DDR 1982 begrenzt. In der Bevölkerung lö- jenseitig einen besonderen zinslosen ste diese Maßnahme ein großes Echo berziehungskredit einräumten. Damit der Hilfsbereitschaft aus. Die Zahl der °llte der starre Tauschhandel von Ware Postsendungen nach Polen nahm 3 ^9en Ware flexibler gemacht werden, in- sprunghaft zu. J*1 ein vorübergehendes Auseinander- aff Da der Kriegszustand in Polen weiter en der gegenseitigen Leistungen anhält und die Not der Menschen seit- ürc/7 Inanspruchnahme dieser Zwischen- ln her keine Linderung erfahren hat, er- *nzierung überbrückt wurde. hebt sich die Frage, ob die Maßnahme n der Praxis hat sich der Swing jedoch der Gebührenfreiheit nicht über den ^schließlich zugunsten der DDR ausge- 30. Juni 1982 hinaus aufrecht erhalten "kt, die ihn im innerdeutschen Handel werden soll. Der Bundestagsabgeord- ls zinslosen Überziehungskredit in An- nete Gerhard O. Pfeffermann, Obmann s r P uch nimmt. Nach mehreren Erhöhun- der CDU/CSU-Fraktion, hat daher die tep wurde seine Obergrenze 196B auf 200 Bundesregierung gefragt, welche Vor- Wlionen DM festgesetzt. 1974 wurde die stellungen sie über eine Gebührenre- Qbergrenze auf B50 Millionen DM erhöht. gelung bzw. einen Gebührenerlaß für 'ese Vereinbarung hatte eine Laufzeit bis die Zeit nach dem 30. Juni 1982 hat. iur * 31. Dezember 1931. Zu diesem Zeit- MdB Pfeffermann hierzu: Es wäre wün- Punkt sollte der Swing eigentlich wieder 9lJ schenswert, wenn die Bundesregie- f 200 Millionen Mark zurückgeschraubt rung deutlich macht, daß die Not der *erden. Weil die Bundesregierung jedoch v Menschen in Polen heute wie im Fe- £p dem Treffen Schmidt/Honecker am bruar dieses Jahres gegeben ist, und ^rbelin-See im Dezember 1981 eine Zu- es von daher notwendig und richtig er- u°knahme der Erhöhung der Zwangsum- au scheint, die Hilfsbereitschaft der deut- schsätze erwartete, wurde die alte Re- schen Bevölkerung auch über den 30. gelung um ein halbes Jahr verlängert. Die- e Juni hinaus dadurch zu fördern, daß ® Frist läuft am 30. Juni 1982 ab, ohne Hilfspakete auch nach dem 30. Juni Tffl die DDR die Bereitschaft erkennen 1982 portofrei nach Polen befördert *?*. den erhöhten Zwangsumtausch zu- werden. r°cl

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Regionaltagung, Wadgassen (Saar) • TERMINE 19. 6. CDA Saar Landestag, Saarbrücken 10./14. 6. Frauenvereinigung 19. 6. LV Schleswig-Holstein, Rat EFU, London Landesvorstand 11./12.6. CDA-Bund 21. 6. LV Bremen Geschäftsf. Bu/Vo/Bu/Vo, Landesvorstandssitzung, Königswinter Bremen 11./12.6. KPV-Bundl KPV-NW 22. 6. Junge Union „Freizeit und Sport" Nordrhein- Westfalen Fachtagung, Warendorf Präsidium, Dortmund 11.6. MIT/Schleswig-Holstein 25.6. MIT-Bund Landesvorstand, Kiel Bundesvorstand, Bonn 11.6. LV Hessen 25.6. LV Rheinland 4. Wahlkampfkommission, Landesvorstand, Köln Wiesbaden 25J27. 6 Junge Union 11.6. LV Berlin Baden-Württemberg Landesvorstand, Berlin Landestag, Bad Säckingen 11.6. LV Berlin 25.6. CDU-Bund Landesausschuß, Berlin BFA Familienpolitik, 11.6. Frauenvereinigung Sitzung, Bonn Schleswig-Holstein 25.6. LV Westfalen-Lippe Delegiertentag, Geschäftsf. Landesvorstand, Eckernförde Dortmund 12.6. CDA Schleswig-Holstein 25.6. LV Westfalen-Lippe Landesausschuß, Rendsburg Landesvorstand, Dortmund 12.6. CDU Hessen 25. 6. Frauenvereinigung Saar Wirtschaftstag, Liederbach „Frieden schaffen 18./19. 6. CDU Baden-Württemberg ohne Waffen", Bous Landesparteitag 26. 6. Frauenvereinigung 18.6. Junge Union Westf.-Lippe Rheinland Landesvorstand, Dortmund Landesvorstand 18./20. 6. Exil-CDU 26. 6. CDA Westfalen-Lippe Deutschlandpolitische Landesvorstand, Dortmund

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