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Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons -Landschaft • Nr. 82 / Juni 2013

PP 4410

Giftzwerg Umgebaut Rheinstrasse Belüftungsbecken

Mit der Aktion «Stopp den Giftzwerg» Seit April 2013 ist das Amt für Liegen- Die Umgestaltung der Rheinstrasse in Die ARA in Niederdorf ist für die ver- konnten über eine Tonne Altchemi - schaftsverkehr in das Hochbauamt , Füllinsdorf und Liestal bleibende Laufzeit von fünf Jahren nur kalien aus Familiengärten beider Basel integriert. Drei Mitarbeiter erzählen hat ein umfassendes Mitwirkungsver- noch mit einem statt zwei Belüftungs- gesammelt und fachgerecht entsorgt über die neue Struktur innerhalb der fahren durchlaufen. Das Auflagepro- becken ausgerüstet. Damit werden Kos- werden. Dienststelle. jekt liegt bis Ende Jahr vor. ten und Energie gespart.

Seite 2 Seite 6 Seite 7 Seite 11 Eingangsbereich der BUD wird sicherer und attraktiver

Das Projekt CHAPLIN des jungen Basler Architekturbüros Scheibler Villard Architekten hat im letzten Herbst den Projektwettbewerb «BUD Sicherheit» gewonnen. Eine Jury aus Fachleuten, Spezialisten und Vertretern der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) hat das Projekt einstimmig zum Sieger erklärt. Mit dem Projekt wird die Sicherheit der Mitarbeitenden der BUD verbessert. Gleichzeitig wird der Bereich des Haupteingangs aufgewertet und kundenfreund- licher gestaltet.

Mit einem eingeladenen Projektwett- Windfang und neuen zusätzlichen Sit- bewerb wurde der richtige Partner für zungszimmern. die Umsetzung der anspruchsvollen Das Gebäude der BUD ist ein Zeit- Planungsaufgabe gesucht. Eingeladen zeuge rationellen Bürobaus aus den wurden fünf, mehrheitlich junge Büros 1970er-Jahren. Sieben Geschosse und mit Bezug zum Kanton Basel-Land- eine Länge von rund 60 Metern machen schaft. Als Sieger ist das Büro Scheib- es zu einer imposanten Erscheinung. ler Villard Architekten hervorgegan- In punkto Personensicherheit der Ver- gen. Allen Mitarbeitenden der BUD bot waltungsmitarbeitenden und Kunden- sich kurz vor Weihnachten des vergan- freundlichkeit vermag die Gebäude- genen Jahres die Möglichkeit, die ein- struktur den heutigen Anforderungen gereichten Beiträge in einer Ausstel- nicht mehr zu genügen. Die Kunden- lung im Windfang im Erdgeschoss ein- führung und die Empfangssituation sind zusehen. unbefriedigend und nicht mehr zeitge- Entsprechend den Vorgaben der Bau - mäss. Eine Zutrittskontrolle oder -steue- herrschaft sehen die Planungen vor, die rung findet nicht statt, was für einzelne Sicherheit der Mitarbeitenden durch Dienststellen ein sicherheitstechnisches eine bauliche Trennung zwischen den Problem darstellt. Kunden und Mitar- neu entstehenden öffentlichen und nicht beitende betreten das Gebäude heute öffentlichen Bereichen zu erhöhen. über den Haupteingang im Erdgeschoss Eine elektronische Zutrittskontrolle und oder aus der Einstellhalle und gelangen -steuerung sind geplant. Der Hauptein- mit Treppe und Lift direkt und ohne gang im Erdgeschoss wird zur öffent- Kontrolle in alle Geschosse. lichen Zone, inklusive Vordach, neuem Mit dem Projekt wird die Sicherheit der Mitarbeitenden der BUD verbessert. ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

Die Planungen haben im ersten Quar- tal 2013 begonnen und werden vom Hochbauamt begleitet. Die bauliche Umsetzung erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2014. Der definitive Baubeginn ist derzeit noch offen.

Tim Oldenburg Hochbauamt

Visualisierungen: Scheibler Villard Architekten

Der Haupteingang im Erdgeschoss wird zur öffentlichen Zone, inklusive Vordach, neuem Windfang und neuen, zusätzlichen Sitzungszimmern.

«Stopp den Giftzwerg» – Sonderabfall- sammlung in Familiengärten

Im Rahmen der Nationalen Kampagne «Stopp den Giftzwerg» konnten über eine Tonne Altchemikalien aus Familiengärten Die Nationale Kampagne «Stopp den Giftzwerg» läuft noch bis Ende 2013 beider Basel gesammelt und fachgerecht entsorgt werden.

Mit Klick auf www.giftzwerg.ch sind Zielgruppe der im letzten November nutzten, erreichte die Sammelaktion Sie dabei! Die Stiftung Praktischer durchgeführten Aktion waren die 550 Einzelgärten, was einer Fläche von Umweltschutz Schweiz (Pusch) bie- Hobbygärtnerinnen und -gärtner von circa 15 ha entspricht. Die Sammlung tet Gemeinden, Vereinen oder Schu- Schreber- und Freizeitgärten. Bei der erfolgte nach Absprache mit den Are- len Unterstützung und Materialien teilweise intensiven Bewirtschaftung alverantwortlichen und wurde vom Amt bei der Durchführung einer Informa- dieser Gärten kommen verschiedene für Umweltschutz und Energie Basel- tionskampagne in der Öffentlichkeit Gartenhilfsstoffe zum Einsatz. Die Sam- Landschaft begleitet, unter Gewährleis- an, zum Beispiel in Kombination mit melaktion hatte zum Ziel, dem allfälli- tung der fachgerechten Triage der Son- einem Markt, einer Abfallsammlung gen Einsatz heute nicht mehr erlaubter derabfälle vor Ort durch ein autorisier- oder einem Quartierfest. Pusch hilft Hilfsstoffe vorzubeugen, aber auch das tes Entsorgungsunternehmen. Ihnen mit Ideen, wie Sie Ihre Ziel- Verständnis für den verantwortungsvol- gruppe optimal ansprechen können. len Umgang mit Chemikalien zu sensi - «Phase-out» von Planungshilfen, Informa tionsflyer, bilisieren. Problemstoffen Merkblätter, Plakate, Give-Aways Es wurden insgesamt 1’100 Kilogramm und Werbematerial für Standaktio- Begleitete Entsorgungstour Altchemikalien gesammelt, hauptsäch- nen können unter: www.giftzwerg.ch Unter Mitwirkung des Amtes für Um- lich Farbrückstände, Säuren, Basen, > Shop zu günstigen Konditionen welt und Energie Basel-Stadt und der Biozidprodukte, Pflanzenschutzmittel, bezogen werden. Stadtgärtnerei Basel wurden 64 Fami- Dünger und weitere Gebrauchschemi- liengartenareale eingeladen, an der Sam- kalien. Zwar machten Gartenhilfsstoffe melaktion für alte Gartenhilfsstoffe und nur einen Drittel der gesammelten Men- weitere Chemikalien teilzunehmen. Die gen aus – alte Gartenprodukte, wie bei- in die Entsorgung, welches internatio- eine Anzahl weiterer Insektizide aus Kosten für Sammlung und Entsorgung spielsweise Pflanzenschutzmittel, ent- nal als POP (Persistent Organic Pollu- dem Verkehr gezogen werden, die auf- wurden vom Kanton Basel-Landschaft halten aber häufig besonders umwelt- tant) geregelt ist und in der Schweiz be- grund der Wirkstoffe heute als Pflan- übernommen. Obwohl nur 13 Prozent schädliche Wirksubstanzen. So gelangte reits seit den 1970er-Jahren verboten zenschutzmittel nicht mehr zugelassen der Familiengartenareale das Angebot auch das prominente Umweltgift DDT ist. Dank der Sammelaktion konnte sind. Das Ausschleusen von Problem- ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

Was man beim Umgang mit Chemikalien in Haus und Garten beachten sollte

• Chemikalien immer ausser Reichweite von Kindern und Haustieren aufbe- wahren (am besten in abschliessbarem Schrank) • Chemikalien nicht mit Lebens- oder Futtermitteln zusammen lagern • Chemikalien niemals in PET-Flaschen oder dergleichen abfüllen • Gebrauchsanweisung beachten und Dosierung strikt befolgen. Überdosie- rungen bei Pflanzenschutzmitteln und Düngern führen zu Vegetationsschä- den und zur Auswaschung der überschüssigen Chemikalien in die Umwelt • Herbizidverbot beachten: Keine Verwendung von Unkrautvertilgern auf Strassen, Wegen und Plätzen inkl. Randbereich, auch nicht auf Dächern und Terrassen • Alte Gebinde mit unleserlicher Etikette > entsorgen* • Pflanzenschutzmittel und andere Chemikalien mit der alten Giftkennzeich- nung (Giftklasse und Giftband) dürfen nicht mehr verwendet werden > entsorgen* • Überschüssige Spritzbrühe nie in die Kanalisation (Dole, Abfluss, Lavabo oder Toilette) giessen > entsorgen* • Spritzengerät nach Gebrauch mit Wasser spülen und Spülwasser auf der be- handelten Kultur applizieren. Nie in die Kanalisation (Dole, Abfluss, Lava- bo oder Toilette) giessen

* Angebrochene Packungen sind der Verkaufsstelle zurückzugeben, oder können in Kleinmengen bis 5 kg in einer Drogerie abgegeben werden.

Alternative: Sonderabfallsammlung der Gemeinde

Ein autorisiertes Entsorgungsunternehmen nahm die fachgerechten Triage der Sonderabfälle vor.

stoffen (in der Fachsprache als «Phase- von Böden und Gewässern vorgebeugt tilger, Insektizide und Fungizide, mit sorgt werden müssen. Da die Zulassung out» bezeichnet) ist wichtig, weil da- werden kann. der alten Giftkennzeichnung (Giftklas- von Pflanzenschutzmitteln befristet ist, mit einer allfälligen Verwendung und Noch zu wenig bekannt ist, dass se und Giftband) nicht mehr verwendet empfiehlt es sich, die Lagerbestände der damit einhergehenden Belastung Pflanzenschutzmittel, wie Unkrautver- werden dürfen und als Sonderabfall ent- mindestens alle fünf Jahre zu entrüm- peln. Die Sammelaktion wurde von den Arealverantwortlichen sehr begrüsst. Bei total 8’000 bewirtschafteten Gär- ten in Familiengartenarealen beider Basel dürften bei den übrigen 7’450 Gärten noch weitere 13 Tonnen Altche- mikalien zur Entsorgung anfallen. Die Zusammensetzung der Sonderabfälle lässt allerdings vermuten, dass schät- zungsweise die Hälfte der gesammel- ten Chemikalien aus Privathaushalten stammt, was dieser Aktion erfreulicher- weise zu einer breiteren Wirkung ver- half.

Rund 1’100 Kilogramm Altchemikalien wurden abgegeben. Im Bild: Depot auf dem Sogar ein Insektizid mit dem seit Jahr- Hans-Jürg Kambor / Daniel Schmutz Sammelplatz vor der Abholung. zehnten verbotenen Umweltgift DDT Amt für Umweltschutz und Energie wurde eingesammelt.

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Tunnel Lange Heid: Dringende Sanierungsarbeiten sind im Gange

Der Tunnel Lange Heid zwi- schen Muttenz und Bottmin- gen ist sehr stark befahren: Täglich unterqueren bis zu 21‘000 Fahrzeuge die Basel- strasse, die Bahnlinie und die BLT Tramlinien 10 und 11 überqueren sie. Trotz konti- nuierlicher Wartungen zeigen sich Verschleiss- und Alterserscheinungen, die nicht mehr durch den regel- mässigen betrieblichen Unterhalt ausgebessert wer- den können. Deshalb wird der vor 34 Jahren gebaute Tunnel einer umfassenden Instandsetzung unterzogen, welche im Januar 2013 begonnen hat und etwa zwei Jahre dauert.

Tunnelportal West (Münchenstein).

Seit Anfang Januar 2013 wird der Tun- nel Lange Heid in Münchenstein erneu- ert und instand gesetzt. Die Bauarbei- ten in der Tunnelröhre in Fahrtrichtung Bottmingen werden bis Ende 2013 fer- tig gestellt. Der Verkehr wird im Ge- genverkehr durch die Tunnelröhre in Fahrtrichtung Muttenz geführt. Im Jahr 2014 soll dann die Röhre in Fahrtrich- tung Muttenz erneuert werden. Die Bauplanung ist ein Kompro- miss. Es soll einerseits eine Vollsperrung verhindert werden und andererseits die Bauzeit möglichst kurz gehalten wer- den. Die heute bei den Tun nelportalen angeordneten Bushaltestellen der BLT Linie 60 (Schaulager und Neue Welt) bleiben während den Bauarbeiten in Be- trieb. Pro Bauphase wird jeweils eine Tunnelröhre gesperrt und der Verkehr über die neu erstellten Überfahrten in die andere Röhre umgeleitet. Die langjährigen Beobachtungen der Schadenentwicklung und des Schad- stoffeintrags an der Betonkonstruktion zeigten, dass der Zeitpunkt für die Er- neuerung der Tunnelwand beschichtung nicht verpasst werden sollte. So können Schäden, welche tiefgreifendere Arbei- ten erfordern, wie beispielsweise den Tunnelportal Ost (Muttenz). Ersatz von Bewehrungseisen, verhindert ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

werden. Zum Schutz der Betonkon- frost-/tausalzbeständigem Beton repro- geren Betriebsausfall von Bahn und trollschächte eine Rückführung von struktion vor aggressiven Einwirkun- filiert. Tram deutlich minimiert. explosiven Gasen in den Fahrraum ver- gen wird daher an den Tunnelwänden Zur Erhöhung der Tragsicherheit im Mit gezielten Massnahmen an der hindert. eine neue Schutzbeschichtung aufge- Brandfall wird in den Tunnelbereichen, Strassenentwässerung können im Er- tragen, die den heutigen Anforderun- welche von Bahn- und Tramlinie über- eignisfall künftig bereits vorhandene gen für Tunnels entspricht. Die bereits quert werden, ein Brandschutzmörtel Retentionsvolumen im bestehenden Ivo Kaufmann / Alexander Binggeli durch Streusalz angegriffenen Beton- aufgebracht, der gegen Brandhitze Kanalnetz für den Rückhalt des Lösch- Tiefbauamt schichten werden vorgängig mit Hoch- schützt. Bei einem allfälligen Tunnel- wassers genutzt werden. Zudem wird druckwasserstrahlen entfernt und mit brand wird so das Risiko für einen län- mit einem Ersatz der siphonierten Kon- Fotos: Jauslin + Stebler AG

Kläranlage in Sissach erhält Auszeichnung für Energieeffizienz

Als eine von 24 Kläranlagen in der Schweiz erhält die ARA bildeten strenge Energiestandards von neuen Betriebsregime konnte er jedoch Ergolz 1 des Amtes für Industrielle Betriebe (AIB) die VSA/EnergieSchweiz, welche nur mit wesentlich effizienter gestaltet werden. der Realisierung einer Reihe von Mass- Nebst den zwei Hauptmassnahmen wur- Auszeichnung «Médaille d’eau 2013» für effiziente und nahmen zur Energieoptimierung zu den auch viele kleine Verbesserungen umweltfreundliche Energienutzung. erreichen sind. Die Kläranlage ARA durch das Personal umgesetzt. Ergolz 1 erfüllt damit nicht nur die Rei- Für diese Energiesparmassnahmen nigungsanforderungen, sondern gehört wurde die Kläranlage ARA Ergolz 1 Der Verband Schweizer Abwasser- und ter Mathias Ermuth durfte die Urkun- auch unter 800 Kläranlagen zu den ener- mit der Auszeichnung Médaille d’eau Gewässerschutzfachleute (VSA) und de «Médaille d’eau 2013» für die ARA getisch besten Anlagen in der Schweiz. prämiert. EnergieSchweiz für Infrastrukturanla- Ergolz 1 in Sissach von VSA-Präsident Zusätzlich zur Vergabe der Mé- gen prämieren alle fünf Jahre energie- Martin Würsten und vom Präsidenten daille d’eau wurden an der Tagung auch Strombezug nochmals halbieren effiziente Kläranlagen mit der Auszeich- von InfraWatt, Ständeratspräsident eine Reihe von besonders innovativen Der Leistungsausweis der Kläranlage nung «Médaille d’eau». Anlässlich Filippo Lombardi persönlich in Emp- Kläranlagen-Projekte im Energiebe- ARA Ergolz 1 ist beachtlich und leis- einer Fachtagung des VSA vom 28. Feb- fang nehmen. Die 24 Kläranlagen er- reich vorgestellt. Auch die Kläranlage tet einen wichtigen Beitrag zur Ener- ruar 2013 wurden 24 Kläranlagen in füllen anspruchsvolle Kriterien an die ARA Ergolz 1 wurde mit ihrem Projekt giewende. Die Energiepotenziale der Anwesenheit von Bundesrätin Doris rationelle und umweltfreundliche Ener- SolARA präsentiert und das Engage- Kläranlagen in der Schweiz sind den- Leuthard ausgezeichnet. AIB-Mitarbei- gienutzung. Basis für die Bewertung ment als vorbildlich gelobt. noch beträchtlich. Eine Expertise des Bundesamts für Umwelt (BAFU) Energiemassnahmen auf der kommt zum Schluss, dass die Strom- Kläranlage ARA Ergolz 1 produktion aus dem Klärgas beinahe Basierend auf einem umfassenden Ener- verdoppelt und der Strombedarf um giemonitoring und einer energetischen einen Viertel gesenkt werden könnte. Feinanalyse wurden die Hauptenergie - Damit liessen sich die Stromkosten der bezüger der Kläranlage eruiert. An ers- Kläranlagen in der Schweiz bei einem ter Stelle steht die Gebläsestation. Diese Strompreis von 20 Rp./kWh pro Jahr be nötigt mehr als die Hälfte der ge - um 40 Millionen Franken oder über die samten elektrischen Energie der Klär- Lebensdauer der Massnahmen um 800 anlage. Diese Gebläsestation ist ver- Millionen Franken senken. Selbst mit antwortlich dafür, dass die biologische der Realisierung der geplanten Mass- Reini gung mit ausreichend Luft ver- nahmen gegen die Mikroverunreinigung sorgt und die Reinigungsleistung er- lässt sich der Strombezug der Kläran- reicht wird. Die Regelung dieses heik- lagen in der Schweiz beinahe halbieren len Prozesses konnte mit einem neu und die Energiewende auf den Kläran- entwickelten «BioRegler» und zusätz- lagen sicherstellen. lichen Sensoren, welche direkt in die Biologiebecken eingetaucht sind, ver- bessert wer den. Mit diesem Konzept wird gewährleistet, dass nur soviel Luft wie nötig eingetragen wird. Dadurch kann Energie gespart werden. Des Wei- teren verbesserte das Betriebspersonal die Abwasserfiltration. Die Filtration ist die letzte Stufe der Kläranlage. Hier werden kleinste Belebtschlammflocken, welche in der vorangehenden biologi- schen Reinigung nicht abgetrennt wur- Autor: den, herausfiltriert. Dieser Verfahrens- Infra Watt, Winterthur Ständeratspräsident Filippo Lombardi, Präsident von InfraWatt (li.) und VSA-Präsident schritt benötigt aufgrund der grossen Martin Würsten (re.) übergeben die Urkunde an AIB-Mitarbeiter Matthias Ermuth. Wassermenge viel Energie. Dank einem Foto: Ruedi Moser

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Das Hochbauamt baut (sich) um

Auf den ersten April 2013 wurde das Amt für Liegenschafts- Torsten Schrodt: Sicherlich wurden verkehr (ALV) gemäss Landratsbeschluss in das Hochbauamt einige Schreibtische enger platziert, um die Bereiche beieinander zu haben. Auf- (HBA) integriert. Drei Mitarbeiter berichten über ihre Erfah- grund der Absprachen und der guten rungen im neu organisierten HBA und welche Aufgaben der Mitarbeiterinformation im Vorfeld des neu geschaffene Geschäftsbereich Steuerung Raum über- Umzugs, wurden die kleineren Freiflä- nimmt. chen aber akzeptiert. Sie sind aus dem Berrischen Gut aus- Sind die Mitarbeitenden des ehemali- gezogen, sehen Sie das auch so? gen Amtes für Liegenschaftsverkehr im Hochbauamt angekommen? Andreas Bhend: Alle mussten zu- sammenrücken. Dies traf die neuen und Thomas Jung: Das sind sie: Nicht alten HBA’ler gleichermassen. Natür- nur dass der Umzug vom Berrischen lich könnte es platzmässig besser sein, Gut an der Rheinstrasse 28 in die Vil- aber die Räumlichkeiten in der Villa la Scholer am Kreuzbodenweg 2 bereits Scholer und vor allem die Arbeitsatmo- vollzogen ist, auch die menschliche Thomas Jung, Kantonsarchitekt: sphäre sind absolut in Ordnung. Integration in die neue Umgebung hat Das Hochbauamt bewältigt im Jahr gut funktioniert. 2013 sehr spannende Aufgaben. Wie und warum wurden die Mitarbei- tenden im Hochbauamt verteilt?

Thomas Jung: Die Mitarbeitenden Wie sehen Sie das als langjähriger Mit- sind alle in den Geschäftsbereich Steue- arbeiter des früheren ALV? rung Raum integriert worden. Mit den Andreas Bhend, Bereichsleiter aktuellen Bereichen Raummanagement, Immobilienverkehr: Andreas Bhend: Anfang April 2013 Immobilienverkehr und Immobilien- hatten wir die erste grosse Kennenlern- Ich freue mich, mit neuen Mitarbeiten- verwaltung entsteht hier das Immobi- sitzung des Geschäftsbereichs Steue- den am neuen Ort die Herausforderun- lienkompetenzzentrum des Kantons. rung Raum. Damals habe ich gesagt, gen anzunehmen. dass ich mich auf die Zusammenarbeit Hat die Integration auch weitere Aus- freue. Heute kann ich zufrieden sagen, wirkungen auf die Organisation im dass sich die Mitarbeitenden gut ver- Hochbauamt? stehen und auch gern zusammen arbei- stellt werden. Neu ist insbesondere die ten. Thomas Jung: Um die gewohnte, Stabsstelle Strategie, welche mich zum Thomas Gentsch, Co-Bereichsleiter ISO-zertifizierte Leistungsfähigkeit des Beispiel im Bereich der Arealentwick- Ist es nicht ein wenig eng geworden für Raummanagement Teilportfolio HBA zu erhalten, mussten die Ge- lung unterstützt. die Mitarbeitenden in der Villa Scho- Verwaltungsbauten: schäftsbereiche insgesamt neu aufge- ler? Ist die Integration dann nicht eine gros- Ich bringe mein ganzes Verwaltungs- se Belastung für die Mitarbeitenden ins- bzw. Kunden-Know-How im neuen gesamt? Team ein.

Thomas Jung: Da die Prozesse im HBA sehr gut strukturiert sind, wurde der Einstieg für die neuen Mitarbeiten- Kann der Geschäftsbereich Steuerung den erleichtert. Natürlich sind die jet- Raum alle Herausforderungen bewäl- zigen Umstellungen in einem kurzen tigen? Zeitraum zu erledigen, aber ich spüre, dass unsere Mitarbeitenden sehr moti- Torsten Schrodt: Mit vierzehn mo- viert sind. tivierten und gut ausgebildeten Mitar- beitenden traut sich unser Team schon Wie ist die Motivation der Mitarbeiten- einiges zu. Dennoch haben wir noch den konkret im Geschäftsbereich Steue- grosse Ziele zu erreichen, wie zum Bei- rung Raum? spiel die QM-Zertifizierung im Novem- ber 2013. Torsten Schrodt: Sehr gut. Da jetzt klare Verhältnisse herrschen, ist auch Torsten Schrodt, Geschäftsbereichs - Adrian Regenass, Co-Bereichsleiter Im Hochbauamt sind nun Verwaltungs-, die Unsicherheit der Mitarbeitenden leiter Steuerung Raum, Bereichsleiter Raummanagement Teilportfolio Finanz- und Treuhandvermögen zusam- verschwunden. Gemeinsam haben wir Immobilienverwaltung: Sekundarschulbauten und -anlagen: mengefasst, was bedeutet das? unsere Aufbau- und Ablauforganisa - Im Geschäftsbereich haben wir tion neu bestimmt und sind bereits zu- Jede Veränderung ist auch eine Thomas Jung: Im Verwaltungsver- Teamgeist und sind motiviert. sammen gewachsen. Chance für das Neue. mögen hat das HBA bisher etwa 1.6 Milliarden Franken betreut, nun beläuft ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

sich das Gesamtvolumen auf über zwei treuhänderischen Vermögen, an einer Wie geht es weiter? Hinsicht wieder in etwas ruhigere Ge- Milliarden Franken. Mit der Integra- Stelle sichergestellt. Dies ist eine Voraus - wässer gelangt. Mit der neuen Organi- tion des ALV ist die Übersicht über das setzung für eine zeitgemässe Boden- Thomas Jung: Das laufende Jahr ist sation wird das gelingen! gesamte Portfolio der Immobilien und politik, auch unter dem Aspekt der an- eine Periode des Umbruchs, aber auch Grundstücke des Kantons, also auch gelaufenen Wirtschaftsoffensive des der Konsolidierung. Ich hoffe, dass das Hochbauamt über solche im Finanzvermögen und im Kantons. Hochbauamt 2014 in organisatorischer Fotos: HBA

Rheinstrasse auf dem Weg zum Auflageprojekt

Die Umgestaltung der Rheinstrasse in Frenkendorf, Füllins- Rheinstrasse-Projektes wurden enga- spur pro Richtung und einem Mehr- dorf und Liestal hat ein umfassendes Mitwirkungsverfahren giert diskutiert. zweckstreifen zwischen Wölferstrasse In einer umfassenden Auswertungs- und Schauenburgerstrasse eine ausge- durchlaufen. Die Einschätzungen der Mitwirkenden, wie phase wurden die vorgebrachten Argu- wogene Lösung darstellt. An verschie- die Strasse zukünftig aussehen soll und welches ihre Rolle mente und Vorschläge zusammenge- denen Örtlichkeiten hat sich jedoch ist, unterscheiden sich sehr stark. Die BUD hat Grundsatz- führt und abgewogen. Auch mit der er- wichtiges Optimierungspotential ge- entscheide gefällt und legt als nächsten Schritt ein Auflage- weiterten Mitwirkung konnte keine zeigt, das genutzt werden soll. Einigkeit über die Zukunft der Rhein- Es ist geplant, im südlichen Teil projekt vor. strasse erzielt werden. Es lag nun in der zwischen Liestalerstrasse und Frenken - Verantwortung der BUD als Bauherr- dörferstrasse einen zusätzlichen Velo - schaft, Entscheide über das weiter zu streifen und im Norden eine zusätzli- Im Dezember 2013 wird die neue H2 ter drei halbtägige Workshops, stattge- verfolgende Projekt zu fällen – insbe- che Bushaltestelle zu erstellen. Des Wei- – Liestal eröffnet. Die parallel funden. sondere auch in jenen Punkten, die von teren sollen die Standorte von Bäumen verlaufende Rheinstrasse wird dann Insgesamt 46 Personen haben sich den Mitwirkenden umstritten waren. und Buswartehäuschen überprüft und deutlich weniger Verkehr aufnehmen am Prozess beteiligt. Vertreter des Ge- Die BUD ist nach Abwägung aller teilweise angepasst werden, damit die müssen und sich in ihrem Charakter werbes an der Rheinstrasse und Privat- Argumente nach wie vor davon über- Schaufenster von Gewerbebetrieben verändern. Da die rechtskräftigen Plä- leute waren ebenso dabei wie Vertreter zeugt, dass das in die Mitwirkung ge- besser zur Geltung kommen. Auf Höhe ne zur Umgestaltung der Rheinstrasse von Verbänden. Zahlreiche Aspekte des gebene Grundkonzept mit je einer Fahr- Bahnhofstrasse wird die in der Mit- rund fünfzehn Jahre alt sind, hatte die Bau- und Umweltschutzdirektion be- schlossen, das Projekt zu überprüfen und in der Folge auf einen aktuellen Stand zu bringen. Anfang 2012 wurden die Pläne vor- gestellt und die Öffentlichkeit wurde zur Mitwirkung aufgerufen. Die Reso- nanz auf das Mitwirkungsangebot war gross – es gingen rund 60 Eingaben mit einer Vielzahl einzelner Anliegen beim Tiefbauamt ein. Schnell zeigte sich, dass die Vorstellungen über die zukünftige Funktion und Gestalt der Rheinstrasse sehr unterschiedlich sind. Zwar begrüss- ten viele Mitwirkende die Tatsache, dass das Projekt angepasst werden soll, die Ausrichtung der Anpassung hat sich je- doch als umstritten erwiesen. Während die einen das vorgelegte Konzept als zu stark auf den motorisierten Individual- verkehr (MIV) ausgerichtet beurteilen, sehen die anderen darin eine übermäs- sige Behinderung des MIV. Dement- sprechend unterschiedlich fielen auch die Vorschläge für Anpassungen aus. Nach einer intensiven ersten Aus- wertungsrunde hat die BUD beschlos- sen, die Mitwirkung in einem zweiten Schritt zu ergänzen: Alle Mitwirken- den und Interessierten wurden zu einem Dialogprozess eingeladen. Von Okto- ber 2012 bis Januar 2013 hat dieser in Von Oktober 2012 bis Januar 2013 hat ein Dialogprozess in Form von fünf Veranstaltungen, darunter drei halbtägige Workshops, Form von fünf Veranstaltungen, darun- stattgefunden. ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

wirkung vielfach kritisierte Idee des Landerwerbsgespräche mit den betrof- «Schönthalplatzes» (sich «auflösende» fenen Grundeigentümern erfolgen kön- Fahrbahn) aufgegeben. Weitere Opti- nen. Für das Frühjahr 2014 ist die öf- mierungen betreffen unter anderem die fentliche Planauflage vorgesehen. Ausgestaltung der Kreisel und die Ab- stellmöglichkeiten für Velos. Das Tiefbauamt und die beauftrag- ten Planer sind nun daran, ein Auflage- projekt vorzubereiten. Es soll bis Ende 2013 bereinigt vorliegen, sodass dann

Martin Schaffer Tiefbauamt Zentrale Themen der Mitwirkung: die zukünftigen Bushaltestellen und Fotos: Fussgänger-Querungen. SKK Landschaftsarchitekten AG

Die Chemiebranche ist bemüht, die Ozonbelastung zu senken

Ozonbelastungen über den Grenzwerten stellen gesundheit- liche und wirtschaftliche Risiken dar. Gemäss Umsetzung des Was bewirkt Ozon? Luftreinhalteplans 2010 sollen mit einer Kombination aus In der oberen Luftschicht (Stratosphäre) schützt die Ozonschicht die Erdober- Regelvollzug und partnerschaftlicher Zusammenarbeit die fläche vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne. Auf der Erdoberfläche umweltbelastenden Lösemittel-Emissionen aus industriellen aber schädigt zu viel Ozon (O3) Mensch, Tier und Pflanzen. und chemischen Prozessen reduziert werden. Das Lufthy- In Bodennähe wird Ozon bei starker Sonneneinstrahlung aus den Vorläu- fersubstanzen Stickoxiden und flüchtigen organischen Lösemitteln (VOC) ge- gi eneamt führte deshalb Ende April 2013 die zweite Tagung bildet. Besonders im Sommer sind erhöhte Ozonwerte ein lufthygienisches der Serie «Reduktion von VOC-Emissionen (flüchtig orga- Problem. nische Lösemittel) in Industrie und Gewerbe» durch. Unter Um die Ozonbelastung zu senken und die Luftqualität nachhaltig zu verbes- den Gästen waren Vertreter der chemischen Industrien sern, müssen die Emissionen der Vorläufersubstanzen weiter gesenkt werden. Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Die Auswirkung des Ozons auf die Umwelt ist von der Konzentration und der Um die Ozonbelastung merklich ver- lichen Bestimmungen in den Kanto - Dauer der Belastung abhängig. Die Höchstwerte werden in den Nachmittags- ringern zu können, schreibt der Luft- nen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. und frühen Abendstunden erreicht. Auswirkungen übermässiger Ozonbelas- reinhalteplan 2010 die Senkung von Lö- Diese Verordnung über die Verschär- tung sind gereizte Schleimhäute, entzündete Atemwege, eine eingeschränkte semittel-Emissionen vor. Bei der Um- fung von Emissionsbegrenzungen für Lungenfunktion sowie Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System. Besonders setzung setzt das Lufthygieneamt stationäre Anlagen, wird Massnahmen- Kinder, Jugendliche und Asthmatiker leiden unter der Ozonbelastung. Betrof- (LHA) nebst Regelvollzug verstärkt auf verordnung genannt. Gefordert wird die fene Menschen reagieren stärker auf andere Belastungen der Luft, wie Pollen partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Anwendung von möglichst geschlosse- und Hausstaub. der Industrie und fördert den Erfah- nen Prozessen nach dem heutigen Stand Zu viel Ozon hemmt zudem das Wachstum der Pflanzen. Die daraus re- rungsaustausch innerhalb der Branche. der Technik. Dadurch sollen die Löse- sultierende verminderte Widerstandskraft der Bäume wirkt sich negativ auf Deshalb fand Ende April 2013 bei F. mittelemissionen weiter vermindert wer- die Schutzwirkung der Wälder aus. Auch landwirtschaftliche Nutzflächen sind Hoffmann-La Roche AG in Basel die den, was längerfristig die Ozonbelas- betroffen, was zu entsprechenden Ernteausfällen führt. Tagung «Reduktion von VOC-Emissio- tung senkt. nen» für die Chemiebranche statt. Teil- Im Sinne des Erfahrungsaustausches nehmer waren mehrheitlich Umwelt- informierten drei Unternehmen aus der verantwortliche aus den Chemiebetrie- Region (F. Hoffmann-La Roche AG Ba- ben Basel-Stadt und Basel-Landschaft. sel, Bachem AG Bubendorf und Cor- Schwerpunkt war der Erfahrungs- den Pharma Liestal) die rund 70 Inte- mäss Dr. Martin Althaus, von der Firma erhöht die Akzeptanz für Verhaltensän- austausch zur Emissionsreduktion von ressenten über ihre Erfahrungen im Be- Bachem, bei organisatorischen Mass- derungen und motiviert die Mitarbei- flüchtigen organischen Lösemitteln reich Reduktion von VOC-Emissionen nahmen. Zum Beispiel sind die kon - tenden, die Prozesse innovativ anzupas- (auch VOC = volatile organic compunds). in Produktion und Labor. Die Referen- sequente Abdeckung von Gefässen im sen. Lösemittel werden in der Chemischen ten präsentierten Möglichkeiten, wie Laborbereich und die Reinigung mit Das LHA hat gemeinsam mit der Industrie für viele Produktionsprozes- Lösemittelemissionen vermindert wer- Wasser anstelle wie gewohnt mit Alko- Industrie das Tool «VOC-Emissionen se benötigt und in Laboratorien für Ver- den können. Dabei zeigte sich, dass hol solche Massnahmen. Wichtig sei und Überprüfung auf BvT» entwickelt, suche und Analysen eingesetzt. eine Kombination von technischen und es, dass das gesamte Unternehmen – welches grossen Anklang im Teilneh- Andrea von Känel, Leiter Lufthy- organisatorischen Massnahmen die vom Management bis zu den Anwen- merkreis fand. Damit können Betriebe gieneamt beider Basel, informierte über grössten Erfolge erzielt. Geschätzt ein dern – dieselben Ziele hat, um die Emis- den angewendeten Stand der Technik die damit verbundenen neuen gesetz- Drittel des Einsparpotentials liegen ge- sionen erfolgreich zu reduzieren. Dies auf ihrem Areal mit einem Soll-Ist-Ver- ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

Abschluss der Tagung bildete eine offene Diskussion mit allen Referenten.

gleich überprüfen und die betrieblichen Emissionen erfassen. Neue innovative Lösungen aus der Praxis, welche zur Weiterentwicklung des Standes der Technik dienen, können im Tool depo- niert werden. Damit der Austausch auch nach den Tagungen stattfinden kann, steht den Firmen ein Team-Room in Form einer Internet-Plattform zur Verfügung. Um die Kampagne optimal weiterführen zu können, orientiert sich das Luft - hygieneamt an den Bedürfnissen der Branche.

Yvonne Eggenberger Lufthygieneamt beider Basel

Fotos: LHA Beim Apéro nach der Veranstaltung wurden Erfahrungen ausgetauscht.

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Siedlungsgenossenschaften in Muttenz werden an die Fernwärme angeschlossen

Das Gebiet Polyfeld und angrenzende Gebiete werden durch das Amt für Industrielle Betriebe (AIB) mit Fernwärme von der Heizzentrale auf dem Areal der Nordwest- schweiz versorgt. Grundlage für diesen Entscheid war der Energiesachplan der Gemeinde Muttenz. In einer ersten Etappe wird zurzeit die Leitung zwischen der Heizzentrale und den Siedlungsgenossenschaften Freidorf und Donner- baum gebaut.

Die Heizzentrale der FHNW besteht zwischen den beiden Siedlungsgenos- schon seit Jahrzehnten. Neu ist, dass senschaften und dem AIB in der Aula das Fernwärmenetz ausgebaut wird. Die der Fachhochschule gewürdigt. Neben Siedlungsgenossenschaften Freidorf mit Vertretern der Vertragspartner waren 150 Häusern und Donnerbaum mit 95 Vertreter der Gemeinde und der Planer Häusern konnten neben einer Anzahl anwesend. Die Siedlungsgenossenschaft weiterer Kunden als wesentliche Wär- Freidorf wurde 1919 und die Siedlungs- mebezüger für einen Anschluss an die genossenschaft Donnerbaum Anfang Fern wärme Polyfeld gewonnen werden. der 50er-Jahre gegründet. Laut den Die Heizenergie wird mit einer Wärme - beiden Präsidenten Adrian Johner und pumpe aus Abwärme der Firma Florin Gerard Noy geschah dies, damit güns- gewonnen. tiger Wohnraum entstehen konnte. Be- Anlässlich einer Feier wurde am 18. heizt wurden die Gebäude zu Beginn April 2013 die Vertragsunterzeichnung mit Holz und Koks.

Adrian Johner von der Siedlungsgenos- senschaft Freidorf hatte an der Feier viel Spannendes zu erzählen.

In den letzten beiden Jahrzehnten pro- duzierten beide Siedlungsgenossen- schaften mit einem mit Erdgas betrie- benen Blockheizkraftwerk Strom. Die Gebäude wurden mit der Abwärme des Blockheizkraftwerks beheizt. Kürzlich stand bei beiden Gebäuden der Ersatz der Blockheizkraftwerke an. Aus Grün- den der Nachhaltigkeit wurde entschie- den, die Gebäude ab Herbst 2013 an die Fernwärme Polyfeld anzuschliessen und so mehrheitlich erneuerbare Energie zu nutzen.

Ruedi Vögtli Amt für Industrielle Betriebe

Fotos: AIB Neben Vertretern der Vertragspartner waren Vertreter der Gemeinde und der Planer am Anlass anwesend.

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 In den Frenkentälern werden Energie und Kosten eingespart

Ab dem Jahr 2018 wird die Abwasserreinigung der Frenken- täler durch die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Frenke 3 in Bubendorf gewährleistet. Das Amt für Industrielle Betriebe (AIB) hat entschieden, bis zu diesem Zeitpunkt die beste- hende ARA Frenke 2 in Niederdorf mit einem anstelle der bisherigen zwei Belüftungsbecken weiter zu führen. Dadurch können Kosten und Energie eingespart werden.

Der Schwerpunkt des AIB im vergan- Trotz des Entscheids, die Abwasserrei- genen Jahr 2012 war die Thematik der nigung der Frenkentäler ab circa dem Energie. Neben den Möglichkeiten, Jahr 2018 durch die ARA Frenke 3 in mehr Energie zu produzieren, sollten Bubendorf sicherzustellen, bleibt die vor allem auch Wege gefunden werden, Anlage in Niederdorf noch bis zum ge- um innerhalb der bestehenden Be- nannten Zeitpunkt in Betrieb. Um die triebe Energie zu sparen. Ein gutes Bei- Betriebssicherheit auch für diese Zeit spiel ist das Projekt «Ersatz Belüftung zu gewährleisten, musste das AIB die ARA Frenke 2, Niederdorf». rund 20 Jahre alten Belüftungseinrich- Die im Jahr 1972 in Betrieb genom- tungen ersetzen. mene ARA Frenke 2 in Niederdorf wur- Statt zwei wurde nur ein Belüftungs- de damals aus Sicherheitsgründen mit becken ausgerüstet. So wird die ver- zwei Belebungsbecken gebaut und rei- bleibende Laufzeit der Anlage weiter nigt bis heute das Abwasser der drei gewährleistet und zugleich können Gemeinden Niederdorf, Oberdorf und Energie sowie Kosten eingespart wer- Waldenburg. den. Aufgrund der 40-jährigen Erfah- AIB-Mitarbeiter Martin Erb baut die zusätzliche Überwachungssonde ein.

rung mit den Anlagen kann eine solche Lösung problemlos eingeführt werden. Investitionen von 160‘000 Franken für die Ausrüstung der Abwasserrei- nigungsanlagen konnten auf 90‘000 Franken gekürzt werden. Hinzu kommt, dass bei gleicher Reinigungsleistung der Strom verbrauch von durchschnitt- lich etwa 24‘000 kWh auf 16‘000 kWh monatlich reduziert wurde. Die einge- sparte elektrische Energie von knapp 100’000 kWh pro Jahr entspricht dem Verbrauch von rund 20 Haushalten. Leicht erhöht hat sich der personel- le Aufwand durch Überwachungen, Pro- beentnahmen und Schlammmanage- ment, da die einzelne Belebungsstufe der ARA nun die ganze Abwasserfracht reinigt und somit die Anlage nahe am «Limit» gefahren werden muss. Das Projekt zeigt auf, dass Energie- sparen und andere Optimierungen häufig nur möglich sind, wenn die Be- reitschaft vorhanden ist, bestehende Gewohn heiten und Sicherheiten zu hin- terfragen.

Stephan Loosli Amt für Industrielle Betriebe

Fotos: AIB Die neue Belüftung wird mit Sauberwasser getestet.

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Zum Wohl der Bevölkerung: «Undercover-Arbeiten» im Chienberg- tunnel

Seit rund sechs Jahren ist der Chienbergtunnel in Betrieb. Der Verkehrsfluss in und um Sissach ist deutlich besser ge- worden und der Tunnel ist nicht mehr wegzudenken. Als Sorgenkind geboren, wird der Tunnel durch das Tiefbauamt und seine externen Helfer im Untergrund intensiv unter- halten, damit die Verkehrsteilehmenden weiterhin sicher ans Ziel kommen.

Der Chienbergtunnel wird, wie die Massnahmen reduzierten sich die Kos- übrigen Strassenbauwerke im Kanton ten auf rund 300’000 Franken. Basel-Landschaft, alle fünf Jahre einer Der Unterhalts- und Überwachungs- Hauptinspektion unterzogen. Dabei wird plan gliedert sich im Wesentlichen in der Zustand aller Bauwerksteile erho- folgende Bestandteile: Beschrieb der ben und dokumentiert. Vor allem für Überwachung inkl. Übersicht über die die Hebungsbereiche West und Ost sind Messungen 2007 bis 2017 und Mass- diverse zusätzliche Zwischeninspektio- nahmenprojekte zu den einzelnen Mass- nen bzw. spezielle Kontrollmessungen nahmen. definiert, die jährlich ausgeführt wer- den. Beobachtungen Seit die Sohlankerung mit Knautsch - Kosten massiv gesenkt system und Gleitankern in den Hebungs - Strasseninspektor Urs Hess (re.) anlässlich einer Baustellenbesichtigung im Oktober Die Kosten für den baulichen Unterhalt zonen vollflächig realisiert ist, redu- 2012. (Foto: BUZ) wurden für die ersten fünf Jahre mit zier te sich die Geschwindigkeit der Sohl - bis zu 500’000 Franken pro Jahr prog - hebung. Auch wurden an den Längs bal- stehen, keine ungewöhnlichen Bewe- Sohle bedeuten aufgrund der durch- nostiziert. Dank der guten Wirkung der ken, die ebenfalls auf Knautschkörpern gungen registriert. Die Hebungen der dachten Konstruktion mit der unter der Fahrbahn liegenden Interventionszone keine Gefährdung des Tunnels bzw. des Verkehrs. Die Überwachung hat im Bereich der Tunnelmeter 1060 bis 1150 erge- ben, dass sich hier die Sohle am höchs- ten erhoben hat (bis zu 73 Zentimeter im Vergleich zur Nullmessung 2006). In diesem Abschnitt wurden in der Sohle in vier Reihen rund 108 Anker gegen die Hebung montiert. Durch die hier auftretenden Verformungen des Untergrunds sind cirka ein Drittel der Anker ausgefallen. 15 Anker wurden frühzeitig gelöst, um sie vor der Zer- störung zu bewahren. Im Weiteren hat die Überwachung gezeigt, dass im Bereich der Tunnel - meter 1120 bis 1142, also auf 20 Meter Länge, der Tunnel durch seitlichen Quell- druck eingeengt wird. Dadurch wird die Tunnelröhre zusammengedrückt und die Fahrbahnplatte nach oben gewölbt. Für den Verkehr ist diese Verformung nicht spürbar.

Baulicher Unterhalt Erfreulicherweise mussten die Knautsch- körper unter den Längsbalken nicht er- setzt werden. Die 493 Knautschkörper sind alle intakt. Dadurch hat sich die Gerissene Bodenplatte in der Hebungszone West vor der Sanierung. (Der Spalt wurde ein Jahr zuvor mit Mörtel verfüllt). (Foto: TBA) geschätzte Lebensdauer für neu 98 Pro- ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

Rückblick

Der Anstich zum Chienbergtunnel erfolgte im Januar 2000. Im Febru- ar 2002 kam es zu einem Tagbruch bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde. 2004 wurden in zwei Teilabschnitten markante Hebungen registriert, welche die Fachleute völ- lig überraschten und zusätzliche Massnahmen erforderlich machten. Im Dezember 2006 wurde der Tun- nel dem Verkehr über geben. Seither wird der Tunnel neben dem normalen betrieblichen Unter- halt, vor allem in den Hebungszo- nen West und Ost, intensiv überwacht und u nter halten.

meter 1120 bis 1142 mit Reihenboh- rungen bergseits ein 20 Zentimeter breiter Hohlraum zwischen der Tunnel- röhre und dem anstehenden Fels ge- schaffen. Dadurch wurde das Gewölbe entlastet und die Fahrbahn senkte sich wieder ab. Somit ist die Statik des Tun- nels an diesem Punkt bis auf Weiteres nicht mehr gefährdet. Schemazeichnung Massnahmen. (Grafik: TBA) Diese Arbeiten werden rund 1,8 Milli onen Franken kosten und bis Ende 2013 für diesen Abschnitt abgeschlos- zent der Knautschkörper auf 25 Jahre löst. Die alte, zerrissene Betonboden- der ursprünglichen Sohlhöhe erstellt. sen sein. Die Dauerüberwachung wird verlängert. platte wird abgebrochen und das ge- Bestehende Anker werden mit neuen weitergeführt, da der Fels weiterhin Hingegen müssen einzelne Anker quollene Sohlenmaterial (Tonmergel, Gleitverankerungen versehen und aus- quillt. mit den Knautschelementen bzw. Gleit- Gips, Anhydrit) ausgehoben. Der Ab- gefallene Anker werden durch neue verankerungen in der Sohle ersetzt wer- transport des abgebrochenen Materials ersetzt. den. Dazu werden die Anker in bis zu erfolgt jeweils während nächtlicher Tun- Im Jahr 2012 wurde bereits das so- acht Etappen zu je fünf Meter Länge nelsperrungen. Anschliessend wird wie- genannte Freischneiden durchgeführt. Ulrich Püschner (mehr erlaubt die Sicherheit nicht) ge- der eine horizontale Betonfläche auf Hierbei wurde im Bereich der Tunnel- Tiefbauamt

Verkehrsentwicklung im Jahr 2012

Der höchstbelastete Strassenzug im Kanton bleibt die A2 im mit 62’360 Mfz/24h und die Hochleis- Reinacherstrasse in Münchenstein und Abschnitt Basel – . Dieser Abschnitt gehört auch ge- tungsstrasse H18 im Tunnel Schänzli der Muttenzerstrasse in Pratteln sind mit 61’060 Mfz/24 im Vergleich zum ebenfalls im Internet publiziert. samtschweizerisch zu den meistfrequentierten Autobahnen. Jahr 2011 nahezu unverändert. Der auf- Das belegen die neusten Messungen des Tiefbauamtes, summierte Tagesdurchschnitt aller Zähl- das den Strassenverkehr mit automatischen Zählgeräten an stellen auf den Gemischtverkehrsstras- sen hat im Vergleich zum Vorjahr leicht Der Bericht sowie die Monats- und 28 Stellen auf dem kantonalen Strassennetz erfasst. abgenommen. Dabei ist zu beachten, Jahrestabellen sind im Internet ab- dass die Verkehrszu- oder abnahme im rufbar unter: Die Registrierung der einzelnen Fahr- sogenannte Durchschnittliche Tages- Vergleich zu den Vorjahren, je nach Ört- http://www.baselland.ch/main-stat- zeuge erfolgt fahrstreifenweise über In- verkehr (DTV) monatlich ermittelt und lichkeit auch durch Baustellenumlei- htm.273939.0.html duktionsschlaufen, welche in den Stras- in Tabellenform im Internet publiziert. tungen oder andere Ereignisse beein- senbelag eingefräst sind. Die gemesse- Mit einem DTV von 126’872 flusst werden kann. nen Werte werden mittels spezifischer Mfz/24h liegt der Wert an der Zählstel- Im letzten Jahr wurde das Zählstel- EDV-Programme ausgewertet und die le Hagnau Ost um ein Prozent unter lennetz zum ersten Mal mit drei perma- Ergebnisse in umfangreichen Dateien dem Jahreswert von 2011. Im Tages- nenten Velozählstellen erweitert. Die und Tabellen dokumentiert. So wird durchschnitt blieb der Autobahnab- Ergebnisse der Velozählungen an der Susanne Wenger / Stefan Roana zum Beispiel von jeder Zählstelle der schnitt A2 zwischen Augst und Sissach Amerikanerstrasse in Binningen, der Tiefbauamt

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Verein Freunde von Schloss Wildenstein, Bubendorf Jahresprogramm 2013

Schloss Wildenstein: Freitag/Samstag, 23./24. August 2013, Dienstag, 15. Oktober 2013 (20.00 Uhr) 20.30 Uhr; Sonntag, 25. August 2013, 17.00 Uhr «jour fixe» (Schlechtwetter-Ausweichdatum Sagenhaft, was Sandra Brändli, Su- 26./27./28. August 2013) sanne Odermatt & Rhaban Straumann Schloss Bottmingen: Freitag/Samstag/Sonntag 30./31. August mit diesem Stück leisten! Ein zeitlo- und 1. September 2013, 20.30 Uhr ses Porträt einer eigenwilligen Frau, welche trotz Alter und Not nie die fas- zinierende Wirkung auf die Menschen W.A. Mozarts «Zauberflöte» verloren hat. Berührend, packend und Das OpenAir Festival Orchestra Ba- unterhaltend und Lust auf mehr «jour sel sowie verschiedene Projektchöre fixe». führen unter der Leitung von Dieter Wagner, Binningen die «Zauberflö- te» von W.A. Mozart im Schlosshof von Schloss Wildenstein und im Schlossgarten von Schloss Bottmin- Freitag/Samstag, 15./16. November 2013 gen auf. Ein einmaliges Erlebnis! Freitag, 14.00 – 21.00 Uhr Samstag, 10.00 – 20.00 Uhr Solisten: Sebastian Goll-Papageno Weihnachtsmarkt auf Marnie Schwonberg-Papagena us w. Wildenstein Der etwas andere Weihnachtsmarkt Weitere Solisten der Gruppe «OperaStretta», div. Studentinnen und Studen- mit gegen 30 Marktständen und vor- ten der Musikakademie Basel; Sängerinnen, die von der «Migros-Kulturpro- wiegend handwerklichem Angebot. zent» gefördert werden. Lassen Sie sich vom vorweihnacht - lichen Ambiente verzaubern und ge- niessen Sie diesen einzigartigen An- lass vor historischer Schloss-Kulisse.

Donnerstag, 12. September 2013 (20.00 Uhr) Freitag, 22. November 2013 (19.00 Uhr)

Appenzeller Frauestriichmusig Candlelight-Dinner Wenn's im Bauch zu kribbeln beginnt Jahresabschluss im Festsaal mit einem und wenn einem bewusst wird, wie gediegenen Nachtessen bei Kerzen- schön und reichhaltig doch unser Land licht und leichter Tafelmusik. Ein wun- ist, dann hat das einen ganz bestimm- derbarer Anlass zum Jahresende. ten Grund: Die «Appenzeller Fraue- striichmusig» spielt auf. (Es folgt eine separate Einladung mit Ein Gemisch aus vier Frauen, einem Anmeldemöglichkeit) Hackbrett, Geige, Cello und Bass er- gibt weder einen rässen Appenzeller Käse noch einen Alpenbitter; es ent- steht einfach ein äusserst geschmack- volles Musikgericht, weit entfernt von einem Eintopf.

Freier Eintritt – Kollekte! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter: www.fr-schloss-wildenstein.ch

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013 Ein Tag im Leben von Franz Rieder

Franz Rieder ist gelernter Elek- tromonteur mit Weiterbildung zum Elektrotechniker. Er arbeitet seit 20 Jahren beim Amt für Industrielle Be- triebe als Betriebselektriker. Sein Büro und seine Werkstatt befinden sich auf der Abwasserreinigungsan- lage (ARA) in Bubendorf. Das Team Bubendorf besteht aus acht Mitar- beitern, mehrheitlich Handwerkern. Franz Rieder ist der einzige Elektri- ker im Team. Er ist zuständig für Reparatur und Instandhaltung der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regel- technik. Die Mitarbeiter sind für die ARA in Bubendorf, die ARA in Nie- derdorf sowie für 22 Kleinkläran - lagen, im ganzen Baselbiet verteilt, zuständig. Franz Rieder wohnt in , ist verheiratet und Va- ter von zwei Töchtern.

Die Abwasserreinigungsanlage in Bubendorf reinigt das Abwasser zu 95 bis 98 Prozent. Der Rest der Schmutzstoffe gelangt in die Bäche.

Franz Rieder öffnet beim Rundgang den elektriker von den Erfahrungen ande- Probenahmekasten auf der ARA Fren- rer und bleiben dadurch à jour.» ke 3 in Bubendorf. Vier gefüllte Kanis- Franz Rieder startet seinen Arbeits- ter, beschriftet mit Wochentagen, sam- tag um 06.45 Uhr. «Zuerst diskutieren meln Abwasserproben der ARA. Diese wir, ob etwas im Pikett vorgefallen ist. Proben gehen ins zentrale Labor nach Dies kann mein gesamtes Tagespro- Birsfelden, wo sie regelmässig unter- gramm auf den Kopf stellen.» Weil sucht werden. «Die Ergebnisse sind er der einzige Elektriker ist im Team, wichtig, um statistisch zu erfassen, wel- wurde er auch schon morgens um 02.00 che Stoffe in welcher Konzentration im Uhr vom Pikettdienstleistenden geweckt Abwasser enthalten sind. Und für uns und um Rat gefragt. «Mir gefällt, dass fast noch wichtiger, welche Stoffe das meine Arbeit sehr abwechslungsreich gereinigte Wasser noch aufweist» sagt ist: Es kommt vor, dass ich morgens Rieder. Die Reinigungsleistung der Kabel verlege und nachmittags ein SPS- ARA in Bubendorf beträgt 95 bis 98 Programm anpasse.» Er muss flexibel Prozent. sein und muss selbstständig arbeiten Die Büros der ARA in Bubendorf können. Es ist wichtig, dass er sich die befinden sich seit 25 Jahren in mehre- Zeit nimmt, um sauber zu arbeiten. Dies ren Containern, die ursprünglich als führt schlussendlich auch dazu, dass Provisorium gedacht waren. Die ARA die Anlagen störungsarm laufen. wird in den nächsten Jahren umgebaut. Franz Rieders Arbeit darf niemand Danach wird das Abwasser der ARA aus dem achtköpfigen Team gänzlich Niederdorf auch auf die neue ARA für ihn übernehmen. Die Mitarbeiten- Frenke abgeleitet. Die ARA Reigolds- den werden genau instruiert, welche Ar- wil wurde bereits aufgehoben und das beiten an der Schaltanlage sie ausfüh- Schmutzwasser fliesst seither in die ren dürfen. Wenn er Ferien hat oder er ARA in Bubendorf. Franz Rieder ist für krank ist, muss ein Betriebselektriker seine Arbeiten viel unterwegs. Büroar- aus einem anderen Team oder ein ex- beiten beanspruchen rund 40 Prozent terner Arbeiter aus einem Elektroge- seiner Zeit. «Ich bin Leiter der Fach- schäft einspringen. Und auch das ist gruppe EMSRT (Elektro-, Mess-, Steu- nicht einfach, weil das Fachwissen über er- und Regeltechnik). Das heisst, dass die spezifischen Anlagen und die Zu- ich für die ARA-Mitarbeitenden im sammenhänge fehlen. «Ich muss alle Elektrobereich Weiterbildungen orga- meine Installationen prüfen und die nisiere und Sitzungen durchführe für durchgeführten Messungen protokol- den Informations- und Erfahrungsaus- lieren. Jeder Betriebselektriker wird Eine Siebschnecke filtert Schmutzteile aus dem Abwasser, die grösser sind als tausch. Das hat sich sehr bewährt in der jährlich von einer akkreditierten Stelle vier Millimeter. Sie werden mit einer Art Schnecke aus dem Wasser befördert, werden Praxis, denn so profitieren alle Betriebs- überprüft und erhält einen Sicherheits- ausgewaschen, ausgepresst, und gelangen in die Kehrichtverbrennung. ▲

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Bau- und Umwelt-Zeitung • Informationen aus der Bau- und Umweltschutzdirektion • Nr. 82 / Juni 2013

nachweis für seine Tätigkeit» erklärt Auch Führungen gehören zum Aufga- der 42-jährige. bengebiet von Franz Rieder. Die Besu- Die ARA in Häfelfingen ist im Um- cherinnen und Besucher staunen über bau. Im Durchschnitt beträgt die Le- Windeln oder Plastiksäcke, die via Toi- bensdauer einer ARA rund 20 Jahre. lette in die ARA gelangen. «Ich mag Franz Rieder koordiniert zusammen mit den direkten Kontakt mit Menschen, dem externen Elektroplaner die elek- besonders mit Schulkindern. Ich kann trischen Einrichtungen auf der Anlage. ihnen unsere Arbeit zum Schutz der Rieder bestimmt die neue Messtechnik. Umwelt näher bringen und auch etwas Das sind Geräte, welche Messungen, in den Köpfen bewirken. Wenn Kinder wie den Durchfluss, den Sauerstoffge- begreifen, dass Medikamente und Che- halt im Becken und diverse Füllstände, mikalien, die im WC entsorgt werden, anzeigen. Rieder hat das Anlagewissen nur mit grossem Aufwand herausgefil- und der Elektroplaner ist auf dem neus- tert werden können und davon Rest- ten Stand der Technik, koordiniert die stoffe wieder im Trinkwasser landen, Arbeiten und hat die nötigen Ressour- hinterlässt es einen bleibenden Eindruck cen für das Projekt. Bei einer Störung bei ihnen». mussten die AIB-Mitarbeiter bis anhin immer zur ARA fahren. Nach dem Um- bau wird alles Online in einem Trend gespeichert und die Daten können über ein Touchpanel vor Ort, zentral in Bu- bendorf oder über einen Pikettlaptop Text und Fotos: Franz Rieder ist der einzige Mitarbeiter im Team, der befugt ist, die Schaltanlage abgerufen werden. Catia Allemann-Gagliano unein geschränkt zu bedienen.

Bau-und Umwelt-Zeitung Wir verabschieden

Erscheint 4-mal jährlich Im zweiten Quartal 2013 haben sich Dinge, die ihnen Freude und Glück be- Maria Galizia-Guidi, Auflage: 3'300 Exemplare drei Mitarbeiterinnen und sieben Mit- scheren. Alles Gute! Hochbauamt arbeiter von der Bau- und Umwelt- Hanna Pabi, schutzdirektion verabschiedet, um in Heinz Argenton-Guisier, Hochbauamt den wohlverdienten Ruhestand zu tre- Amt für Umweltschutz und Energie Elisabeth Paone, Herausgeberin: ten. Für ihre langjährige Treue und ih- Kurt Burger-Gysin, Hochbauamt Bau- und Umweltschutzdirektion BL ren wertvollen Einsatz möchten wir Tiefbauamt Urs Rudolf von Rohr-Elsener, Kommunikation ganz herzlich danken. Wir wünschen Walter Buser-Rickenbacher, Amt für Umweltschutz und Energie Rheinstrasse 29 ihnen für den neuen Lebensabschnitt Hochbauamt André Schery, 4410 Liestal viele freudige Jahre in bester Gesund- Fritz Dennler-Frech, Hochbauamt Telefon: 061 552 55 81 heit mit viel Tatendrang für all die Tiefbauamt Rosario Scuderi, Fax: 061 552 69 48 E-Mail: [email protected] Hochbauamt

Beratung: Roya Blaser, Marlies Bürgin, Wir gratulieren Gabriela Frei, Dominique Hirs, Thomas Ilg, Dominique Renz, Maria Solfaroli, Sarah Wenger, Auch den Jubilarinnen und Jubilaren Walter Fuchs, Anton Friedrich-Hürbin, Rita Wüthrich gratulieren wir an dieser Stelle ganz Hochbauamt Amt für Industrielle Betriebe Redaktion: herzlich zum ansehnlichen Dienstju- Olga Jeger-Steiner, Beat Schaub-Gisalberti, Dieter Leutwyler (Leitung) biläum und wünschen ihnen weiter- Hochbauamt Tiefbauamt Catia Allemann hin gute Gesundheit und viel Freude Huesneguel Kertel-Tanriverdi, Layout: an der Arbeit und im Alltag. Hochbauamt 30 Jahre Zimmermann Gisin Grafik, Basel Immacolata Anna Reo-Perrone, Maria Herrero-Martin, 10 Jahre Hochbauamt Hochbauamt Druck: Maria Rosaria Beyeler-Gambar- Susanne Kaufmann-Strübin, bc medien ag, Münchenstein 20 Jahre bc medien produziert klimaneutral della, Generalsekretariat Amt für Raumplanung Tamara Galli-Peter, Concetta Cali-Cali, Marlies Weyeneth-Meili, Papier: Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Hergestellt aus Martin Itin, Werner Rudin-Währy, 100% Altpapier, FSC Amt für Industrielle Betriebe Tiefbauamt 40 Jahre Loredana Manzi-Capraro, Josefine Mourelle-Mourelle, Hochbauamt 25 Jahre Hochbauamt Carmela Paoletti-Scuderi, Martin Altermatt-Rüdin, Jörg Thürkauf, Hochbauamt Tiefbauamt Tiefbauamt Andreas Bhend-Lüscher, 15 Jahre Amt für Liegenschaftsverlehr Rosa Del Greco-Zampi, Beat Frey, Hochbauamt Amt für Industrielle Betriebe Abteilung Personal

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