DIGITALTRENDS LfM

Wearables

Barriere- freiheit

Gaming

Quantified Self

Ausgabe 2016 INHALT

AUFBLENDE Computer allerorten: Wearables sind der nächste große Schritt der Technisie- Die Wearables rücken vor rung des Alltags, ist sich Medienökonom Klaus Goldham- mer sicher. Mit speziellen Funkchips und winzigen Akkus Die Zukunft des Computers liegt in seinem Verschwinden: rücken die Computer immer weiter an uns heran oder Die Wearables kommen! 4 gleich in uns hinein. So wird der Personal Computer nach THEMA Fokus Technik Goldhammer nun tatsächlich persönlich: Ob in Uhren, Wearables – Wie funktionieren die eigentlich? 8 Brillen, unsichtbar in der Kleidung oder als Implantat. Er begründet er in seinem Artikel, warum Wearables die THEMA Wearables und Video Zukunft gehört. Neue Dimensionen für Bewegtbildformate. Medien mit Körperkontakt und Rundumblick mittels Sensoren 12 Wearables haben gerade für behinderte Menschen einen THEMA Wearables und Barrierefreiheit großen Mehrwert. In Deutschland engagiert sich Seneit Untertitel und Audiodeskription per App – Debese des Berliner Start-ups Greta & Starks für die barrierefreies Kino durch Wearables 15 Bar riere freiheit von audiovisuellen Inhalten. Ihre App „Greta“ flüstert Audiodeskription, während „Starks“ THEMA Wearables und Audio Untertitel einspielt. Hör- und sehbeeinträchtigte Men- Vom Wearable zum Hearable? schen können damit Filme auf besondere Weise genießen. Audiobasierte Wearable-Technologien 18 Digitaltrends LfM erfuhr im Interview, dass es demnächst auch eine Untertitel-Brille geben soll. THEMA Wearables und Gaming Wearables und Gaming: keine Spielkonsole Die Spiele der Zukunft kleben uns am Körper. Smart - zum Anziehen 20 watches und Virtual-Reality-Brillen geben erste Ausblicke darauf, wie Gaming und Wearables zusammenpassen. Und TREND Smart Clothing Smartphones deuten heute schon an, wie das Leben in Invisibles: Wie Technologien in intelligenter Kleidung einer Welt voll interaktiver Unterhaltungsangebote aus - und Schmuck verschwinden 26 sehen könnte. Für Multimedia-Journalist Jan Bojaryn sind Spiele der Härtetest für Wearables. Noch steht die TREND Gesundheitstracking Branche der Wearable Games ganz am Anfang. Gesundheitstracking, Fitnessarmbänder und Co. – neue Möglichkeiten für die Versorgung? 30 2 TREND Quantified Self Hinter „Quantified Self“ stehen Menschen mit dem Streben Der Trend zur Selbstvermessung 32 nach Selbsterkenntnis durch Zahlen. Die Basis dafür: Immer leistungsfähigere Hardware und deren fortschrei- PERSPEKTIVEN Datenschutz tende Miniaturisierung. Unser Autor Arne Tensfeldt ist Vermessen und verraten 34 Mitbegründer der deutschen Quantified-Self-Bewegung und beschreibt aus seiner Sicht Ziele und Entwicklungen NRW DIGITAL 37 dieses internationalen Trends zur Selbstvermessung.

PERSPEKTIVEN Die Zukunft mit Wearables Die oft als gesundheitsfördernd beworbenen Fitness tracker Vernetzte Körper: Beginnt nun das Zeitalter des Cyborgs? 38 und -apps haben neue Risiken. Die Daten, die sie erheben, können auf vielfältigen Wegen bei jemandem landen, der ABBLENDE Was wurde eigentlich aus dem Virtual Boy sie gegen die Benutzer verwendet. Dass die Geräte gehackt von Nintendo? werden, gehört dabei für Zeit-Online-Redakteur Patrick Datenbrillenhype der 90er Jahre: Beuth noch zu den unwahrscheinlichsten Szenarien. Rele- der Virtual Boy von Nintendo 42 vanter: Wird ein Tracker- oder App-Anbieter verkauft, kön- nen auch alle Kundendaten beim neuen Besitzer landen. KALENDER 44

Impressum Redaktion Bildnachweise Prof. Dr. Klaus Goldhammer Titel: Philips Design Herausgeber Dr. Katrin Penzel, Mathias Birkel, S. 3 foxfoto, Uwe Völkner Landesanstalt für Medien Christine Link S. 5 goldmedia Nordrhein-Westfalen (LfM) Goldmedia GmbH Strategy Consulting S. 6 Wearable Technologies AG Zollhof 2 www.wearable-technologies.com Redaktionsschluss 40221 Düsseldorf S. 8 Pressefotos jawbone, Juni 2016 Tel.: 0211 - 77 00 7- 0 S. 9 Alf Dahl Fax: 0211 - 72 71 70 Satz/Layout alfdahl.com/2014/09/runscribe-laufanalyse-2-0/ Homepage: www.lfm-nrw.de Merten Durth, S. 10 alexey_boldin/fotolia.com E-Mail: [email protected] Disegno GbR Visuelle Kommunikation, S. 11 Syda Productions/fotolia.com Wuppertal S. 12-13 gettyimages/spreephoto.de Verantwortlich für den Inhalt S. 14 Samsung Sabrina Nennstiel Druck S. 15 klesign/fotolia.com David Gerl Börje Halm S. 15-17 greta und starks S. 16-17 peshkova/fotolia.com Copyright S. 18 Pressefoto www.bragi.com LfM, Juni 2016 S. 18 Pressefoto www.adidas-group.com/de EDITORIAL

Es ist noch nicht lange her, da waren Online- und Offline-Zeiten für jeden von uns klar ab- grenzbar. Im Zeitalter von stationären Computern, Laptops und Konsolen war offensichtlich, wann wir uns im Internet bewegten und wann wir offline waren. Mit dem Siegeszug mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets begann auch der Durchbruch des allgegenwärtigen Internets. Mittlerweile tragen die meisten von uns ein vernetztes Gerät jederzeit und ständig bei sich. Kaum vorstellbar, dass wir wegen einer E-Mail heute noch nach Hause oder ins Büro müssen. Die Grenzen zwischen Offline und Online sind schon heute kaum mehr zu erkennen.

Dabei verschwinden auch physische Grenzen. Dank fortschreitender Miniaturisierung finden sich vernetzte Mini-Chips nicht nur in unzählige Haushaltsgegenständen oder zukünftig auch in intelligenten Verpackun- gen, die über den Produktzustand Auskunft geben und das Mindesthaltbarkeitsdatum obsolet machen könnten. Sie finden sich zunehmend auch in zahlreichen Dingen, die wir direkt an oder bald sogar in uns tragen können. Versteckt in Uhren, Brillen, Kleidung und Medikamenten oder Implantaten sollen sie unser Leben erleichtern und optimieren: Die Rede ist von Wearables.

Während Wearables in den vergangenen Jahren v. a. durch die Fitnessbranche mit zahlreichen Uhren und Trackern in aller Munde waren, ist aktuell v. a. der Fashion-Bereich ein großes Thema. Einstige, auf Technik fokussierte Konzerne wie Tele- kom oder drängen immer mehr in den Lifestyle-Bereich ihrer Nutzer und entwickeln Technologien zum Anziehen, sogenannte Smart Fashion oder intelligente Kleidung, bei der etwa Sakkos oder Jeans mit Hilfe von elektrisch leitendem Garn bspw. zur Bedienoberfläche für Smartphones werden.

Auch die Computerspielbranche wird durch Wearables revolutioniert: Zahlreiche Video-Spiele-Hersteller drängen 2016 erstmals mit ihren -Brillen auf den Markt. Ob Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR – sie alle stehen noch ganz am Anfang und der Kampf gegen die aufkommende Übelkeit bei der Bewegung in virtuellen 360-Grad-Räumen hat gerade erst begonnen.

Zentrale Aufgabe für uns als Landesmedienanstalt ist neben der Entwicklung digitaler Märkte und Formate auch die Auf- 3 klärung und Information über neue Technologien und Anwendungen. Wearables sehen wir als einen weiteren innovativen Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung. Deshalb freue ich mich, Ihnen mit der vorliegenden aktuellen Ausgabe der Digitaltrends LfM an vielen anschaulichen Beispielen zeigen zu können, wie Wearables schon heute die unterschiedlichs- ten Bereiche unseres Lebens beeinflussen.

Neben Themen wie Selbstvermessung und Gesundheitstracking durch Wearables stellen wir neueste technische Entwick- lungen im Bereich Audio, Video und Gaming vor. Wir zeigen, wie die kleinen Minicomputer auch beim Stichwort Barriere- freiheit zukünftig eine wichtige Rolle spielen können. Wir zeigen aber auch, wie sie das Thema Datensicherheit und Daten- transparenz neu entfachen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der spannenden Lektüre rund um das Thema Wearables. Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der LfM

S. 19 Pressefoto www.soundbrenner.com S. 31 www.wareable.com/health-and-wellbeing/bodycap-smart-pills-for-sport- S. 19 Pressefoto http://blog.toyota.co.uk/toyota-project-blaid-blind-visually- 2034 impaired-people S. 33 www.franzbischof.de S. 20-25 Pressematerial der beteiligten Hersteller S. 34 Dolgachov/thinkstock S. 26 Pressefoto June S. 34 http://edition.cnn.com/2016/01/22/tech/koby-soto-fitbit-heartbreak/ S. 26 dpa/Henning Kaiser S. 35 gettyimages/John Fedele S. 27 Foto: Liselotte Fleur, Design: Pauline van Dongen NL S. 36 gettyimages/Justin Sullivan/Staff http://www.ecouterre.com/wp-content/uploads/2015/03/pauline-van- S. 38-39 Composer/fotolia.com dongen-solar-shirt-3.jpg S. 38 Peter-Michael Ziegler S. 28 Pressefoto warmX – silverSun S. 39 http://www.foxnews.com/tech/slideshow/2013/11/11/awesome-tech-cant- S. 28 Pressefoto mimobaby.com buy-yet.html#/slide/xnt---nfc-implant S. 29 dpa/Britta Pedersen S. 40-41 gettyimages/Mark Runnacles S. 30-31 arrow/fotolia.com S. 40 Carlos Arturo Torres S. 30 Donghee Son and Jongha Lee S. 40 University of California San Diego www.scinexx.de/wissen-aktuell-17395-2014-03-31.html S. 42-43 Eli Hodapp, Wikimedia Commons S. 31 www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/01/12/erstes- krankenhaus-verschreibt-elektronische-tablette Die vorliegenden Artikel und Meinungen der Autoren spiegeln nicht in jedem Falle die Proteus Digital Health Meinung des Herausgebers wider. Von A wie Autotür bis Z wie Zuckerwert – wie Zuckerwert bis Z Autotür wie A Von sind unbegrenzt Wearables für Anwendungen Der Einsatz von Wearables im privaten und beruflichen Alltag ist so vielfältig, wie die Technologie an sich. Was früher einmal mit Hörgeräten anfing, ist heute der Fit- nessbereich. Die Gesundheitsbranche gilt Sportswear in als Handgelenk, Motor am des Dauerhaft Wearables-Trends. dass dafür, Fitness-Tracker sorgen getragen, Schuhen oder wir uns stets über die Leistungswerte unseres Körpers in- formieren können. Mittels Sensoren werden bspw. Puls- zu- Schrittzahl und die am Tag Hauttemperatur, frequenz, der Kalorienverbrauch,rückgelegten Kilometer, der Blut- zuckerwert oder gar die Qualität des Schlafes gemessen. können Bio-Wearables bzw. Tech-Tattoos sogenannte Auch zusammen Sensoren werden Hierbei erfassen. Daten solche vergleichbar aufgetragen, Haut die auf Farbe leitender mit via Daten gemessenen die und Kinder-Abzieh-Tattoos, mit SmartphoneDabei übertragen. das an Wifi oder Bluetooth unseren können Wir banal: manchmal Erkenntnisse die sind kom- Spur die auf Gewohnheiten altbekanntenschlechten andere, men. Im besten Falle motiviert noch dies, den Tag zu gesünder davon erfahren Fall schlechtesten Im gestalten. oder die eigene Krankenversicherung.sei es Facebook Die smarten Begleiter gibt es heute in Form von Armbändern von Form in heute es gibt Begleiter smarten Die und Uhren, Brillen und Schuhen, Schmuck, aber auch als Tattoos, Kontaktlinsen oder Implantate. Shooting Star Datenbrilledigitale die zunächstwar Wearables den unter , um die es inzwischen stiller geworden ist. Fitness-ArmbänderNike die von aber sind Starkverbreitet oder Jawbone. Smartwatches Datensamm- sind der neben können nochund gekoppelt Smartphone enger an das lung eingehende Anrufe, E-Mails und Nachrichten oder soge- oder Smart Clothing anzeigen. Navigationshinweise nannte treiben E-Textilien die voranWearables-Evolution und eröffnen weitere neue Optionen der automatisierten Datenerfassung oder den Laufschuhen. in der Jacke . . Nach seiner Vision des Com-

„Ubiquitous Computing“ „Ubiquitous mobilen mobilen Geräten wie Smartphones oder stehtTablets bei ihrer Nutzung nicht die Interaktion mit dem Gerät selbst im Mittelpunkt, sondern die Tätigkeit, die durch ein werden werden sie derzeit via Internet, Bluetooth oder NFC mit Daten gesammelten die um verbunden, Smartphone einem schon der US-amerikanische Wissenschaftler und Informatiker Der und Computer wird allgegenwärtig.Wissenschaftler Davon US-amerikanische sprach der auch schon Mark Weiser Ende der achtziger Jahre – zu einer Zeit, als die Welt noch über klobige PCs staunte, sprach er bereits von „Die Zukunft des Computers liegt in seinem Verschwinden“, seinem in liegt Computers des Zukunft „Die In- „The Buch seinem in 1998 Normanschon Donald sagte visible Computer“. Dieser Vision kommen wir fastwir der mit Hardware, Die näher. immer später Jahrzehnte zwei uns im Internet und durch das digitale Leben navigieren, Gegenstand Kein unsichtbarer. und kleiner zunehmend wird erreichbar online IP-Adresse mittels davor, sicher mehr ist zu sein. Konsequenterweise macht das World Wide Web auch keinen Halt vor Miniaturtechnologien nutzen den So tragen. Dingen, uns in die bereits wir sogar mit, an und (und Nutzer dem erlauben und Datenquelle als Körper den Versicherungswirtschaft)und Medizin- der auch vielleicht durch Vernetzung vertiefte Einblicke, Absichten. freundlichen hoffentlich mit puters der Zukunft verschwinden die PCs und werden durch werden und PCs die verschwinden Zukunft der puters Weara- dem mit sind ersetzt.Wir Minigeräte „intelligente“ für bereits sind Computer Komplette mittendrin. ble-Trend fünf Dollar erhältlich. Auch die Maße schrumpfen immer weniger. und Daumennagelgröße auf weiter, Wearable aufgezeichnet wird. Sie sollen ihre Nutzer Unter „Wearable Unter Computing“„Wearable versteht man in erster Linie mobile Computersysteme zur Messung und Zumeist Verarbeitung sein. klein möglichst diese müssen Dazu Daten. von Aufblende: Was versteht man unter Wearables? man unter versteht Was Aufblende: Wearables sind der nächste große Schritt der Technisierung des Alltags. Mit speziellen Funkchips und winzigen Mit speziellen Funkchips des Alltags. nächste große Schritt sind der Wearables der Technisierung Computer So wird der Personal in uns hinein. an uns heran oder gleich weiter immer die Computer Akkus rücken haben Brillen, in der Kleidung oder als Implantat: unsichtbar Wearables Ob in Uhren, nun tatsächlich persönlich: der Freizeit, in Zukunft. Im privaten Auch in den Sicherheit oder der Gesundheitsvorsorge. beim Thema Bereich, die Selbstvermessung wie die Quantified-Self-Bewegung, Sie befördern Trends ein. Wearables Arbeitsalltag ziehen ist dran am Hype um die Mini- Doch was die Computerspielbranche. und revolutionieren nebenbei ganz des Daseins, am Körper? computer Verschwinden: Die Wearables kommen! Wearables Die Verschwinden: Die Zukunft des Computers liegt in seinem liegt Computers des Zukunft Die zu speichern und auszuwerten. Im Unterschied zu anderen zu Unterschied Im auszuwerten. und speichern zu begleiten, begleiten, aber nicht stören – sie sollen unauffällig sein. an. Nutzer ihrer Lifestyle dem Geräte die sich passen Dafür

AUFBLENDE | COMPUTER ALLERORTEN: DIE WEARABLES RÜCKEN VOR 4 AUFBLENDE | COMPUTER ALLERORTEN: DIE WEARABLES RÜCKEN VOR 5 2,1 1,1 1,4 1,8 2,3 1,1 0,4 13,5 52020 0,9 0,2 0,7 0,8 1,9 0,8 0,6 1,4 2 0 1 016 dmedia 2 © Gol | » Der vernetzte Körper ist keine Utopie » Der vernetzteKörper keine ist längst sind „Body-Hacker“ erste mehr, uns. « unter Zunehmend erleichternBlickfeld das in die über Wearablesuns navigieren aber Video-Brillen auchAlltag: unseren eingeblendeten Wegbeschreibungen. T-Shirts mit inte- gibt Endgeräte mobiler griertenAufladen zum Solarzellen es bereits. Bewegungssensoren in Ringen Com- machen Smart-TVsoder für Zeigegerät drahtlosen den zum Finger puter. Armbanduhren oder Laufschuhe lassen sich Verlust bei via GPS-Tracker auffinden und damit auch (minderjährigen) ihre zuletzt Träger. Nicht Smarteheute. von StrampelanzügeBabyphones die sind konsequenterweise öffnen unter die Haut implantierte Chips bereits nungs- und Woh- Autotüren, identifizieren ihren Träger in Si- cherheits- und Schließsystemen oder regeln einfach nur die Temperatur im Der Wohnzimmer. vernetzte Körper ist keine Utopie mehr, und erste „Body-Hacker“ sind längst unter uns (siehe Seite 38). 0,4 0,6 0,9 0,5 2 0 1 0 Quelle: Goldmedia Analyse 020 tigen Internet 2000- 2 är 0,7 2005 N DEUTSCHLAND AUSHALT I AUSHALT ERÄTE PRO HAUSHALT G ZTE ET 00 0,5 2 0 TER GERÄTE PRO H NETZTEVER GERÄTE PRO HAUSHALT TZ 10:00 te Vs ones ts = Ø 23,7 VERN ops ble 15 = Ø 7 , 3 tph netz PCs art T arables -Geräte Ta Lapt 2 0 2020 Ver ielekonsolen Sm IoT We Smar Sp Auf dem Weg zum allgegenw Ø ANZAHL VERNE Die Technik verschmilzt dabei immer mehr mit den Dingen den mit mehr immer dabei verschmilzt Technik Die selbst: Mode- und Schmuckdesignergestalten,zu so kaumdiese dass Wearables von Aussehen sind dabei, das mehr sichtbar in unserer Kleidung und in Accessoires in- tegriert sind. So warnen bspw. Armreifen schon mit ein- gebauten Sensoren zur Messung von UV-Strahlung vor dem drohenden Sonnenbrand. Auch auf dem Gebiet der sogenannten „Smart kommt immer Fashion“ mehr funkti- Kontrolle der die Markt,onserweiterte den Sportswear auf bestimmter Körperfunktionen dient (siehe Seite 26). Wearables fungieren aber nicht nur als Tracker reine oder Activity- Personal Trainer. Sie greifen aktiv bestimmterAusüben Tätigkeiten und damit auch direkt in in das Rückenschmer- von Vorbeugung Zur ein: Gesundheit unsere zen scannen z.B. Sensor-Gurte die Körperhaltung ihrer Träger. Sie erkennen, ob und wie ein Nutzer sitzt, steht oder liegt. Sobald der Gurt eine ungünstige Position re- gistriert, meldet er sich, sodass der Nutzer sich wieder aufrichten kann. Der Einzug des Internets in unseren Alltag: Im Jahr 2020 hat ein deutscher Haushalt im Durchschnitt schon mehr als 20 vernetzte Geräte. vernetzte als 20 schon mehr Haushalt im Durchschnitt ein deutscher 2020 hat Alltag: Im Jahr in unseren Einzug des Internets Der Die Prognosen der Analysten bescheinigen ein Wearables beachtliches Marktpotenzial. 2016 FitnessSegment dem aus (u.a. allein Wearables Millionen sollen bereits 94 Armbänder, Brustgurte, Sportuhren) weltweit Verbreitungspotenzial größte verkauft Das 2016). (Gartner, werden Wie weit ist der Weg zum massentauglichen Weg ist der weit Wie Universalbegleiter? VR-Produkt dieser Dekade war der 1995 von Nintendo ein- Nintendo von 1995 Dekadeder wardieser VR-Produkt geführte Virtual Boy (siehe Seite 42). Ähnlich wie heute sah es damals für einige wenige Jahre ganz danach aus, als würden Wearable-Technologien in den Massenmarkt vorstoßen. Hardware, teure sehr brauchten Geräte damaligen die Doch waren umständlich und langsam. Die Technik war noch der Dank Rede. keine Vernetzung von und ausgereift nicht fortschreitenden Miniaturisierung, durch die auf immer gespeichertDatenmengen größere immer Chips kleineren werden können, des schnellen Internets und der flächen- möglich, es Smartphonesist von Verfügbarkeit deckenden begründen. Massenmarkt neuen einen heute Wearables dass Men- meisten die der mit Regelmäßigkeit, und Routine Die ständig Smartphone das wie Gerät elektronisches ein schen dieser gegenüber Hemmschwelle die senkt tragen, sich bei zusätzlich. Technik Diese frühen Gehversuche in der virtuellen Realität mögen Realität virtuellen der in Gehversuche frühen Diese sein. gewesen Forschungsprojekte freakige eher noch zwar bekannteste Sie Das lieferten aber Jahren. die Grundlagen90er und für den 1980er ersten den Daten- in brillen-Hype Wearables Wearables sind keine Erfindung der 2000er. Bereits seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden viele schiedene ausprobiert.Wearables ver- entwickelten die Bspw. Claude und Thorp Edward Mathematiker US-amerikanischen Shannon Mitte der 1960er Jahre einen zigarettenschach- telgroßen um Computer, Vorhersagen beim Roulettespiel Taschen- HP-01 der mit 1977 bereits brachte HP treffen. zu rechnerruhr die erste Smartwatch auf entwickelt. den Markt. Damals VR-Brillen für Prototypen ersten die auch wurden Wearables sind nicht neu. nicht sind Wearables ging es los Jahren Schon in den 60er Auch ins Arbeitsumfeld drängen Wearables: Größter Vorteil Größter Wearables: drängen Arbeitsumfeld ins Auch ist der Abruf von über Arbeitsinformationen eine Sprach- allem vor Brille einer in Anzeige grafische die oder funktion bei Reparatur-, Montage- und zum Produktionsabläufen, Beispiel in der Automobilindustrie. Mitarbeitern werden vor direkt Brille die durch Schritt-für-Schritt-Anweisungen die Augen projiziert; sie können per Video den Rat von Kollegen einholen, wie zum Beispiel das Auto montiertsind. finden zu Lager im Teile passende wo oder wird

AUFBLENDE | COMPUTER ALLERORTEN: DIE WEARABLES RÜCKEN VOR 6 AUFBLENDE | COMPUTER ALLERORTEN: DIE WEARABLES RÜCKEN VOR 7 gründete 1998 die Prof. Dr. Klaus Goldhammer Dr. Prof. Klaus Goldhammer GmbH Strategy Consulting, Goldmedia Unternehmens- die Schwerpunkt deren beratung im TIME-Markt ist. Seit 2011 für ist er zudem als Honorarprofessor Freien der Universi- an Medienökonomie - tät Berlin tätig. Rhein Der geborene länder studierte in Berlin und London Publizistik und Betriebswirtschaftslehre. und 360Grad-Videosattraktiv sind massenmarkttauglich Entertainment-Sektor im zu Zielgruppen machen, die denn und hungrig auf Neues. Aber auch hier wird der abhängen. vom Marketing und einem attraktiven Preis Erfolg vorn Nase die zukünftig Technologien und Produkte Welche und ob tatsächlichwerden haben gesamte Umwelt unsere „versmartet“ wird, entscheidet sich letztendlich auch an der Datenschutzfrage. Die Forderung, gestalten zu Datensammlung, transparenter -speicherung und -verarbeitung bzw. zu regeln, steigt mit der zunehmenden Verbreitung von Wearables. Noch werden potenzielle Nutzer durch ihr Datenschutz- Bedürfnis vom Kauf eines Wearables möglicherweise ab- gehalten. Zu unsicher erscheint ihnen, wer wann auf per- sönliche Daten Zugriff hat. Zudem fürchten viele Smart Arteine Überwachungskamera,Glassesals unbemerkt die vertrauliche Gespräche oder andere Lebensinhalte auf- In den USA existierenzeichnet (sog. Lifelogging). bereits für Verbotszonen die Google Glass. Sie sollen verhindern, Auch filmen. Dinge oder Menschen unbemerkt Nutzer dass die von Google bereits geblockte automatische Gesichts- erkennungssoftware rief Datenschützer aufs Programm. schützen, Daten und sammeln Daten zwischen Spagat Den den müssen Anbieter und Gesellschaft in einer Welt der noch hinkriegen.Wearables Minicomputer intelligente einfacher, immer wird Es Dennoch: kommen. Wearables Die bringen. zu Menschen den an direkt Zu vielversprechend ist der Nutzen beispielsweise in der Entertainmentbranche. oder Gesundheits- der in Industrie, Die „verschwundenen“ Computer werden immer leichter tragbar. Ob sie aus Datenschutzperspektive unerträglich oder für den einzelnen Nutzer erträglich sind, wird der Wettbewerb zeigen. » Ob unsere gesamte Umwelt tatsäch- Umwelt gesamte » Ob unsere „versmartet“ entscheidet wird, lich an der Daten- auch letztendlich sich « schutzfrage. Über den Autor den Über Rift und Rift Morpheus haben das Potenzial, virtuelle Realität an den Start (siehe Seite 24). Die aktuellen Projekte Oculus Projekte aktuellen Die 24). Seite (siehe Start den an Auf dem Games- und Videomarkt aber bewegt sich 2016 in gehen und gingen Hersteller große Viele einiges: schon Virtual-Reality-Brillen speziellen mit erstmalig Jahr diesem sinkenden Preisen und nutzungsorientierten Anwendungen nutzungsorientierten und Preisen sinkenden der wird die sich Konsumenten, Bereitschaft ein Wearable vermutlich aber steigen. zuzulegen, Objekten auf dem Markt, die eher Early Adopter und Tech- Entwicklung, zunehmender Mit ansprechen. nikbegeisterte Zudem sind derzeit die meisten Hersteller noch mit teuren mit noch Hersteller meisten die derzeit sind Zudem Folgt man diesen Einschätzungen, so werden 2017 – sechs – 2017 werden so Einschätzungen, diesen man Folgt Jahre nach dem Launch von Fitbit und vier Jahre dem nach Marktstart der Apple Watch – rund Wearables weltweit 180 verkauft werden. Vergleicht man dies Millionen allerdings mit den Verkaufszahlen von Smartphones Apples von Markteintritt im dem nach Jahre sechs – 2013 Jahr iPhone – kann von einem massiven Kassenschlager noch nicht so recht die Rede sein: Damals wurden knapp eine SmartphonesMilliarde verkauft. wird wird den Smartwatches zugeschrieben. weltweiter Hier ein und werden Geräte für verkaufte Millionen 50 rund 2016 US$ prognostiziert. Milliarden von 11,5 Umsatz Während Während Smartphones und Tablets heute fest im Alltag verankert ihr Potenzial müssen und ihren Wearables sind, Einfluss auf Arbeitswelt und Gesellschaft noch beweisen. vorerst. bleibt Technik-Gimmick zum Nähe gefährliche Eine Ausblick: Nutzungspotenzial und Datenschutz Ausblick: und Datenschutz Nutzungspotenzial sind die Gatekeeper Grund dürfte sein, dass viele in den Anschaffungskosten Smartwatcheshohe Zu keine erkennen: Innovation wirkliche Konsumenten die halten Mehrwert überzeugender kein und vom Kauf ab, zeigen Nutzerstudien (Kentico, 2016). Die ohnehin dem auf auch schließlich sind Funktionen meisten vorhandenen Smartphone abrufbar. Andere kaufen die Uhr nicht, weil sie schlicht und einfach zu neu sei. Man warte auf einen auf Nachfolger getestetebzw. Versionen, Dagegen vermeiden. zu Software fehlerhafter mit Ärger um schon Fitness und Gesundheit Bereich im Wearables zeigen jetzt ein hohes Potenzial für den zuletzt Laufstrecke können Massenmarkt.wir mit gepostete dem Wearable Nichtauch Facebook unseren Nar-auf Eine befriedigen: zissmus gernwird geliked. » Noch halten zu hohe Anschaffungs- zu hohe halten » Noch Mehr- überzeugender und kein kosten vom Kaufwert viele Konsumenten « ab. eines Wearables Wearables werden aber nicht nur am Handgelenk getragen, Handgelenk am nur nicht aber werden Wearables sondern auch auf dem Kopf: Datenbrillen wie die Google Informationen projizieren SmartEyeglass Sonys oder Glass

Nicht nur auf Technikmessen, auch im Alltag sind Wearables sind Alltag im auch Technikmessen, auf nur Nicht Fitness-Armbänder Insbesondere sehen. zu häufiger immer und Smartwatches, also mit dem Smartphone gekoppelte Nut- mehr immer von Handgelenke die zieren Datenuhren, beispielsweise Modell nach je – Daten sie sammeln Dort zern. Smartwatches, Fitness-Armbänder, Datenbrillen – der Begriff „Wearable“ ist mindestens so breit gefächert wie die Datenbrillen „Wearable“ – der Begriff Smartwatches, Fitness-Armbänder, was ver- Alle sammeln mit Hilfe von Sensoren Daten – aber Geräte. möglichen Nutzungsszenarien der betreffenden passiert Was mit sie gesammelt? und wie genau werden „Daten sammeln" birgt sich eigentlich hinter dem ominösen nützen sie letztendlich? Ein Überblick. diesen Daten und wem die eigentlich? Wearables – Wie funktionieren Wie funktionieren – Wearables Inhalte Inhalte auf die Smartwatch, auch in sozialen Netzwerken meisten die haben Aktuell surfen. Uhren den mit sich lässt Nachteil einen Fitness-Armbändern gegenüber Smartwatches die Anzahl der Schritte, die Pulsfrequenz, die Hauttemperatur die Pulsfrequenz, die Schritte, der Anzahl die bei bei der Die Nutzungsdauer: Akkus der Uhren halten meist Woche. einer zu bis Armbänder der die Tag, einen nur Smartwatches können zusätzlich noch eine Smartphone-Funktionen Reihe am Handgelenk des vonNutzers an- E- auch aber Anrufe, eingehende etwa zählen Dazu zeigen. News- bringen Apps Eigene Nachrichten. andere oder Mails und sogar die Menge des abgesonderten Schweißes. Nachts Schweißes. abgesonderten des Menge die sogar und registrieren die Geräte, wie oft sich die umdrehen. Träger die QualitätSo wird des Schlafes ermittelt.

THEMA | FOKUS TECHNIK 8 THEMA | FOKUS TECHNIK 9 » Ohne Daten-Synchronisation mit » Ohne Daten-Synchronisation Hersteller-Servern sind viele Wearables eingeschränkt. « stark in der Nutzung möglichen. möglichen. Zwar können auch diese in gewissem Rahmen unabhängig von einem Smartphone funktionieren – etwa kann Datensammlung die auch Und abzuspielen. Musik um bis zu zehn Tage ohne Verbindung erfolgen. Neue Daten sodass übertragen, mehr nicht natürlich aber dann werden Smartphoneverbunden dem mit regelmäßig Wearable das werden sollte, um die Daten zu synchronisieren und ein Überschreiben zu verhindern. Auch für Datenbrillen ist die hier da wichtig, Mobiltelefon einem zu Verbindung die Funktionen meist noch stärker als bei Ohne aktuellen basieren. Smart-Internet zum Verbindung einer auf watches kann. Insgesamt bieten schon die kleinsten Fitness-Armbänder der gestiegenen kleinsten pro Treppenstufen die Tag ermittelt werden schon bieten Insgesamt kann. mittlerweile eine recht große Bandbreite an messbaren die manchmal Variablen, oder interpolierbaren zumindest basieren. Sensoren weniger Daten den auf nur App, einer innerhalb meist Daten diese werden Verarbeitet die auf dem per Bluetooth verbundenen Smartphone in- stalliert ist. Hier werden die Daten ausgewertet und für den Nutzer übersichtlich dargestellt – etwa in Form von Diagrammen. Ohne ein Smartphone können die meisten zwar Wearables Daten sammeln (je nach Modell zwischen muss irgendwann Wochen), zwei zu bis und Tagen wenigen synchronisieren, Smartphone einem mit aber Gerät das sich Ohne also: gilt Grundsätzlich auszutauschen. Werte die um ein Smartphone eher nutzlos. ist ein Wearable Schritte nur nicht die Smartwatches, für besonders gilt Dies messen und den Puls überwachen, sondern auch Benach- richtigungen anzeigen und die Verwendung von Apps er- Auch ein mit Sensoren bestückter Schuh kann dank der Messung von Erschütterungen die Anzahl der Schritte messen. Schritte Anzahl der die Erschütterungen von Messung Schuh kann dank der bestückter Auch ein mit Sensoren Mit Hilfe der Schrittanzahl lässt sich auch die ungefähre Entfernung, die der Nutzer zurückgelegt hat, berechnen. Wearables mit eingebautem GPS-Empfänger haben hier ermöglichen Barometer Vorteil, einen da sie mit Berechnung diese den GPS-Daten können. durchführen genauer deutlich eine Höhenmessung, mit der auch die ungefähre Anzahl Welche Daten werden eigentlich gesammelt? eigentlich werden Daten Welche Bei allen Betrachtungen zu Wearables spielt der Aspekt „Daten sammeln“ eine große Rolle – aber was heißt das eigentlich genau? Die zahlreiche meisten Wearables, über besonders Fit- verfügen Smartwatches, und ness-Armbänder kön- messen Werte viele Raum kleinstem auf die Sensoren, - Magnet Lagesensoren, anderem unter gehören Dazu nen. messer sowie Mit Gyrometer. Hilfe dieser Bauteile lassen sich unter anderem durch Bewegungen des Nutzers sowie Erschütterungen beim Laufen Schritte messen oder durch des Qualität die Nacht der während Drehungen gemessene Schlafes bestimmen. Dabei registrieren die Bewegungs- sensoren des Wearables verstärkte Bewegungen während der Nacht und interpretierenGerät das still, zeichnet Nutzer der liegt Schlaf; unruhigen dies als AnzeichenBewegungs- durch Messung die ist für Fehlerfrei auf. Tiefschlaf sensoren nicht: Gerade bei der Schrittzählung führt ein ruckartiges Bewegen des Armes zu häufig Fehlzählungen. auf ein kleines Display, das der Nutzer direkt vor dem Auge dem vor direkt Nutzer der das Display, kleines ein auf hat. So können etwa Richtungsanweisungen unauffällig Der- werden. Betrachtungsfeldesangezeigt des Rande am artige Brillen können auch Daten sammeln, allerdings werden sie dazu nicht so häufig verwendet wie Fitness- Armbänder und Smartwatches – was auch daran Smartdass Glasses sind. verbreitet sehr nicht noch bisher liegt, Verkauf dem erstkürzlichaus Modell sein etwahat Google entwerfen.zu Version neue komplett eine um genommen, » Wearable – ein weitgefasster Begriff mit teilweise stark unterschiedlichen Ziel- unterschiedlichen stark Begriff teilweise mit weitgefasster – ein » Wearable « gruppen. THEMA | | THEMA FOKUS TECHNIK FOKUS diese können keine Benachrichtigungen, Routenanwei- es durchaus problematisch, wenn Krankenkassen etwa sungen oder sonstige Inhalte angezeigt werden. aufgrund der Daten die Risikoanalysen ihrer Patienten neu berechnen. Derartige Szenarien sind aktuell noch Zu- Daten werden verschlüsselt auf Servern gespeichert kunftsmusik und klingen auch dank der Rechtslage zumindest in Deutschland wenig realistisch – je mehr sich Fitness- Um die Datenflut auszuwerten, stellen viele Hersteller Tracker allerdings durchsetzen, desto wahrscheinlicher von Fitness-Wearables eigene Apps zur Verfügung. Fast könnte es sein, dass Versicherungen hier aktiv werden. immer ist für die Nutzung der Apps ein Benutzerkonto Dem Versicherten könnten hier deutliche Nachteile ent- nötig, womit die Speicherung und Verarbeitung der Daten stehen, etwa wenn die Versicherung der Meinung wäre, auf Servern des Herstellers verbunden ist. Dies geschieht dass man sich zu wenig bewegt und daher in eine höhere zwar verschlüsselt, manch einer fühlt sich aber dennoch Risikogruppe fällt. Nach aktuellem Datenschutzrecht dürfte nicht wohl dabei, seine persönlichen Daten bei einem eine derartige Praxis nicht zulässig sein. Denkbar wäre fremden Unternehmen zu speichern. Wer das nicht möchte, aber, dass sich Hersteller und Versicherungen mit – häufig hat ein Problem: Die Funktion der Tracker ist dann zumeist von den Nutzern nicht gelesenen – AGBs absichern. auf ein Minimum reduziert. Auch Google bietet eine Fit- ness-App an, die die Daten vieler Fitness-Armbänder und Smarte Brillen könnten die Logistik revolutionieren Smartwatches auswerten und darstellen kann. Auch hier findet natürlich eine Synchronisation mit den Google- Dass der Oberbegriff Wearables ein vielfältiger ist, zeigt Servern statt. sich auch in den Anwendungsszenarien der verschiedenen Geräte. Haben Fitness-Armbänder und Smartwatches eine Wer sich darauf einlässt, persönliche Daten einem Unter- recht klare, auf den Nutzer im Consumer-Bereich ausge- nehmen anzuvertrauen, kann mit Hilfe der vom Fitness- richtete Anwendung, ist das bei den Smart Glasses, den Armband oder Smartwatch gemessenen Werte seine sport- Datenbrillen, etwas anders. Deren zukünftiger Nutzen lichen Aktivitäten planen und verfolgen. Zahlreiche Apps dürfte zu einem großen Teil im professionellen Sektor bieten mittlerweile ganze Trainingsprogramme an, die der liegen, also etwa in der Logistik, in der Lagerwirtschaft Nutzer abarbeiten kann. Auch lassen sich nicht nur Schritte, oder anderen Bereichen, wo bisher noch häufig auf Inven- 10 also Laufen und Joggen, mit den Wearables aufzeichnen: tarlisten geschaut wird. Beim Kosmetikhersteller Babor Manche Geräte erkennen anhand der Bewegungen des oder beim Automobilhersteller VW ist dies heute schon Trägers andere sportliche Tätigkeiten, wie etwa Radfahren Realität. Informationen werden statt auf Tablets, Laptops oder Krafttraining. oder Klemmbrettern auf dem kleinen Display der Datenbrille direkt neben dem Auge des Mitarbeiters angezeigt. Auch das Gesundheitswesen interessiert sich zunehmend für die Selbsterfassung von körperlichen Daten: Sowohl Bei VW wird die Brille seit 2015 bei der Bereitstellung von medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser als auch Bauteilen eingesetzt: Dem Mitarbeiter werden alle nötigen Krankenkassen können von unserer Datensammelwut pro- Informationen zu verschiedenen Bauteilen angezeigt, fitieren. Zum einen im positiven Sinne, wenn beispielsweise gleichzeitig hat er zum Ärzte bestimmte Parameter eines Pa- Arbeiten die Hände tienten aus der Ferne über- frei. Da die Kamera der wachen können; zum Brille auch den Barco- anderen aber wäre de scannt, bekommt der Träger unmittelbar die Rückmeldung, ob er das richtige Teil aus- gewählt hat. Da- rüber hinaus könnten mit Hil- fe automatisier- ter Datenauf- zeichnungen In- formationen über den realen THEMA | | THEMA FOKUS TECHNIK FOKUS

» Dank kleinerer Technik werden Datenbrillen künftig im professionellen Bereich verstärkt zur Anwendung kommen. «

Ablauf manueller Prozesse gesammelt und durch deren Die Technik wird immer kleiner und damit auch die Auswertung Fehlermuster in der Logistik schnell aufgedeckt Wearables werden. In der Zukunft dürften technische Komponenten weiter Auch bei Reparaturarbeiten können Smart Glasses hilfreich schrumpfen – entsprechend kleiner und auch unauffälliger sein: Die Arbeitsschritte wären auf dem Display zu sehen, werden Wearables künftig sein. Das betrifft sowohl Fit- der Träger müsste die einzelnen Schritte dann nur noch ness-Armbänder, Smartwatches und Datenbrillen, aber befolgen. So ließen sich auch komplizierte Reparaturen auch noch viel kleinere Formen von Geräten, etwa Anhänger 11 von Mitarbeitern durchführen, die sich mit der Materie ohne Display. Bei entsprechend kleinerer Größe und ver- nicht auskennen. Von der Sensorik her bieten aktuelle Da- lässlicher drahtloser Ladung ist auch der Einsatz als Im- tenbrillen bereits die nötige Hardware, in Verbindung mit plantat denkbar – offen ist hier allerdings die Frage nach einem leistungsfähigen Smartphone zudem auch die er- dem Auslesen der Daten. Bisherige Versuche mit Implantaten forderliche Rechenleistung. Mit Geräten wie der Google beschränkten sich meist auf RFID-Chips, mit denen sich Glass, die einen eingebauten Akku und keine Kabel hat, der Träger etwa an automatischen Türen ausweist und ist der Träger zudem in seiner Bewegung nicht eingeschränkt diese damit öffnen kann (siehe Seite 30). – externe Akkus am Gürtel sind bei den aktuellen Geräten nicht mehr nötig. Für die meisten Hersteller von Wearables im Consumer- Bereich ist der Markt aktuell noch so interessant, dass im Privatanwender sehen sich bei der Nutzung von Datenbrillen Grunde ständig neue Geräte veröffentlicht werden. Die derzeit noch zahlreichen Anfeindungen gegenüber. Nach tatsächlichen technischen Neuerungen sind jedoch mitunter der Markteinführung der Google Glass häuften sich die marginal. Spannender in Bezug auf die technischen Mög- Meldungen über Gewaltanwendungen gegen die Träger lichkeiten dürfte der Markt für Datenbrillen sein: Hier steht dieser Datenbrillen. Zu misstrauisch sind viele Menschen die Entwicklung noch am Anfang. Wohin die Reise in diesem noch gegenüber einem technischen Gadget, das irgendwann Bereich geht, ist aktuell noch nicht ganz absehbar. einmal in der Lage sein könnte, mit Hilfe der eingebauten Tobias Költzsch Kamera Informationen über Personen im unmittelbaren Umfeld aus dem Internet zu ziehen. Auch lassen sich mit Über den Autor der in fast allen Smart Glasses eingebauten Kamera relativ Tobias Költzsch ist Autor bei Golem.de – unbemerkt Videos anfertigen, was viele Menschen stört. eine auf IT, Technik und Wissenschaft Aus diesem Grund wurden Datenbrillen in den USA auch spezialisierte Fach-Website. Hier schreibt recht schnell in Kinos verboten. er vor allem über mobile Entwicklungen, Smart Home und Automotive. Er interes- siert sich für alles, was mit Android läuft, und ganz gene- rell für Smartphones, Tablets und Gadgets. THEMA | | THEMA WEARABLES UND VIDEO UND WEARABLES

Neue Dimensionen für Bewegtbildformate. Medien mit Körperkontakt und Rundumblick mittels Sensoren 12 Unser Autor Kay Meseberg ist Projektleiter ARTE360 VR bei ARTE und war maßgeblich am Aufbau der inter- aktiven und bimedialen Plattform ARTE Future beteiligt. Seit 2015 verantwortet er die Aktivitäten des Sen- ders im Bereich 360°-Video und Virtual Reality und entwickelte die Plattform ARTE360 VR. Darüber berichtet er in seinem Artikel zum Einfluss von Wearables auf die Welt der bewegten Bilder. Meseberg arbeitete vor ARTE als Redakteur und Autor für ARD, ZDF, 3sat und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter drei Grimme-Online-Awards. Wenn eine jahrhundertalte Idee oder ein jahrtausendealter Traum plötzlich Wirklichkeit werden, dann ist das eine faszinierende Sache. Wearables und andere Geräte mit Körperkontakt sind die aktuelle Etappe einer technologischen Entwicklung, deren Chancen und Risiken derzeit auch im Entertainmentbereich intensiv ausgelotet werden. Der jahrtausendealte Traum von der Immersion trifft schon heute auf ein breites Interesse in allen Generationen. Der Schlüssel zu all dem sind Sensoren.

„Ein preiswerter Empfänger, nicht grösser als eine Uhr, einer Automarke. Seine Schriften und Ideen sind Inspiration wird erlauben, überall zu hören, an Land oder zur See, für technische Innovationen. Statuen und Büsten von ihm wird Sprache und Musik von anderen Orten empfangen.“ stehen in Palo Alto, am MIT in Boston, in Kroatien und Der serbische Erfinder Nikola Tesla hat damit schon 1904 Serbien – er gilt heute als Jahrhundertfigur. (!) etwas beschrieben, das heute kaum aus unser aller Hände wegzudenken ist. Dieses Zitat wird heute als erste Technologie wird unverzichtbar wie die Luft Beschreibung von Funktion und Gestalt eines Handys, zum Atmen Smartphones oder auch Wearables in Form einer Smartwatch interpretiert. 100 Jahre sind vergangen von der ersten Formulierung bis zur Akzeptanz einer Technologie im Alltag. Erste Vorläufer Tesla (1856 – 1943) genoss um die vorletzte Jahrtausend - der Wearables kamen in den 80er Jahren in Form von wende eine Art Erfinder-Popstar-Status. Er starb verarmt Quartz- oder Digitaluhren mit Taschenrechner in Mode. und vergessen, wird aber seit einigen Jahren vor allem im Heute sind Wearables Teil einer neuen Technologiewelle Silicon Valley wiederentdeckt. Tesla ist heute Namensgeber mit Körperkontakt. Die Geräte mit ihren Sensoren sind Da- THEMA | WEARABLES UND VIDEO 13 und weite Datenwelt und sensibilisieren den Zuschauer aus verschiedenen Perspektiven für das Thema. Das Da- jetztErst ausgeschöpft. nicht lange noch ist ten-Potenzial wird nach und nach begonnen, diese Datenwelt mit ihren multimillionen Sensoren auszuloten und für neue und in- novative zu nutzen. Projekte Ein Beispiel sind die Arbeiten des jungen Wissenschafts- journalisten Jakob Vicari, „Journalist des Jahres 2015“ des Journalisten-Magazins Medium. Beim Formatfestival Babels- Potsdam in Innovationszentrums und Medien- des berg gewann er zudem den ersten Platz mit seiner „Sen- sor-Live-Reportage“ (http://sensor-live-reportage.de/), bei der sich mittels Sensoren eine erfrischende und über- raschende Live-Story entwickelt. Rundumblick mit 360° und Virtual Reality Virtual Reality mit 360° und Rundumblick Sehr viel stärker im Fokus stehen dagegen Bildschirme, über die sich neuartige Bewegtbildinhalte transportieren lassen – auch sie funktionieren nicht ohne Sensoren. Die Abrufe von Videos via Smartphone steigen und be- Tablet kanntlich schon seit Jahren steil an, und dank Sensoren

Smartphone und Wearables funktionieren erst dank Sen- soren. Diese Sensoren wiederum sammeln Daten. Daten di- der Ressource neue gehandelt,als Öl neues als werden gitalen Industrie – Chancen und Risiken inklusive. Denn der große Datenrausch hat bereits im vergangenen Jahr- hundert begonnen und tritt nun mit dem „In-Mode- tensammler und gerade in Verbindung mit einem verbundenen einem mit Verbindung in gerade und tensammler Technologie die der bei Entwicklung, einer Teil Smartphone – Stichwort: Internet der – Dinge mehr immer zum unver- Atmen. zum Luft der ähnlich wird, Lebens des Teil zichtbaren So zumindest die von Investoren getriebenen aus Träume dem Silicon Valley, wo ungeduldig nach dem wird. geforscht California“ in nächsten „Designed Goldrausch So werden auch TV- vordringen. und Dimensionen Video-Formate neue zunehmend ganz in be- können und einflusst ARTE-Programme wie etwa die Webdokureihen „Do Not „In Track“, Limbo“ und „Big Data“ reflektieren die große Medien mit Körperkontakt Kommen“ Kommen“ der Wearables in eine neue, körperbezogene Phase und macht auch vor den Medien nicht halt.

» Schon Walt Disney, Steven Spielberg oder Werner Herzog träumten davon, davon, träumten Spielberg Herzog oder Werner Steven Disney, Walt » Schon ziehen. « zu Bann einer Geschichte in den komplett den Zuschauer

THEMA | | THEMA WEARABLES UND VIDEO UND WEARABLES

Mit neuen VR-Brillen entsteht der Eindruck, tatsächlich vor Ort zu sein.

können nun ganz neue Formen der Gestaltung von Video- den Nutzer herum findet die Geschichte statt. Es entsteht inhalten entwickelt werden. der Eindruck, tatsächlich vor Ort zu sein, je nach Motiv führt das zu verblüffenden und packenden Erlebnissen: Und wieder steht dabei eine sehr alte Idee Pate: Die Idee Den Mont Blanc besteigen – kein Problem. Bei einer Auf- von der Immersion. Sie ist noch viel älter als Teslas Vorausblick führung der Mailänder Scala dabei sein, ohne nach Italien 14 auf Smartphone oder Smartwatch. Immersion ist das Ein- zu reisen. Oder doch gleich in die Stratosphäre auf 42 Ki- tauchen in die künstliche Welt einer Geschichte. Geträumt lometer Höhe fliegen – auch das macht die Technik möglich. haben davon bereits die Erfinder des griechischen Theaters. All das natürlich virtuell. Die Erfinder des Kinos, die Gebrüder Lumière, haben die Idee zu Zeiten Teslas aufgegriffen, sind aber noch an den Gerade mit App und Headset hat der Zuschauer das Gefühl, Unzulänglichkeiten der Technik gescheitert. Nichtsdestotrotz Teil einer Geschichte zu werden – gerade dank Sensoren. träumten ein Sergej Eisenstein, ein Walt Disney, ein Steven Manchen begabten Regisseuren gelingt es bereits, Zuschauer Spielberg, ein Werner Herzog weiter davon, den Zuschauer aller Generationen mit immersiven Filmen so intensiv zu komplett in den Bann einer Geschichte zu ziehen. packen, dass den Betrachtern Augen und Münder offen stehen. Kinderkrankheiten wie Grobkörnigkeit des Bildes Heute sieht es nach einer Wiedergeburt von Virtual Reality oder ein selten einsetzender leichter Schwindel müssen aus – ein neuer Anlauf, Immersion technisch zu realisieren. noch behoben werden. Doch es bahnen sich viele neue fil- Mit Hilfe von Sensoren lassen sich Bewegungen in real ge- mische Erlebnisse an, die auf eine alle Generationen um- filmten Orten oder virtuell erschaffenen Räumen simulieren. fassende, breite Gunst treffen werden. Wie genau aber der Das funktioniert heute auf vielerlei Art: auf dem Computer Film oder die Erfahrung aussehen, die das Genre definieren (http://arte.tv/magazine/360/de), in sozialen Netzwerken, wird, ist noch offen: wir dürfen gespannt sein. per ARTE360-App und mit neuartigen Virtual Reality-Head- Kay Meseberg sets. Der Zuschauer steht mittels 360-Grad-Technologie plötzlich mitten in der Handlung und hat den Rundumblick. Über den Autor Er kann sich durch den Raum bewegen, als wäre er selbst Kay Meseberg ist Projektleiter ARTE360 dort, ohne den Fortgang der Erzählung zu unterbrechen. VR bei ARTE und war maßgeblich am So werden auch die sonst hinter dem Kameramann ver- Aufbau der interaktiven und bimedialen borgenen Ansichten für ihn jederzeit sichtbar. Plattform ARTE Future beteiligt. Seit 2015 verantwortet er die Aktivitäten 360°-Video und Virtual Reality stehen für einen Wandel in des Senders im Bereich 360°-Video und Virtual Reality. der Betrachtung von bewegten Bildern und Geschichten. Meseberg arbeitete vor ARTE als Redakteur und Autor für Der Zuschauer schaut nicht mehr nur auf einen Bildschirm, ARD, ZDF, 3sat und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, sondern befindet sich plötzlich mitten im Geschehen. Um darunter drei Grimme-Online-Awards. THEMA | | THEMA WEARABLES UND BARRIEREFREIHEIT UND WEARABLES

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Die Datenbrille, die in Kombination mit der App „Starks“ das Lesen von Untertiteln erst richtig komfortabel macht, wird wahrscheinlich im Herbst 2016 auf den Markt kommen. Untertitel und Audiodeskription per App – barrierefreies Kino durch Wearables

Sind für die meisten Menschen Wearables nicht zwingend notwendige, sondern zusätzliche Geräte, die den Alltag erleich tern, können die Minicomputer für behinderte Menschen einen großen Mehrwert darstellen. Wearables machen ihnen bestimmte Tätigkeiten überhaupt erst möglich und bringen Lebensqualität (wieder zurück). In Deutschland engagiert sich Seneit Debese, Geschäftsführerin von Greta & Starks Apps UG, für die Barrierefreiheit von audiovisuellen Inhalten. Mit ihren Apps sowie demnächst auch mit einer speziellen Unterti- tel-Brille bietet sie Lösungen an, um hör- und sehbeeinträchtigten Menschen ein uneinge- schränktes Filmerlebnis im Kino und zu Hause zu verschaffen. Ihre App „Greta“ flüstert Audiodeskription, während „Starks“ Untertitel einspielt. Digitaltrends LfM traf sich mit ihr zum Interview.

Frau Debese, wie funktionieren „Greta“ und „Starks“ Kopfhörer zur Verfügung gestellt, die sonst nur visuell genau? aufgenommen werden können. Die App „Starks“ stellt Die speziell für blinde Menschen entwickelte App „Greta“ für gehörlose Zuschauer ebenfalls dramaturgisch relevante liefert Audiodeskriptionen, d.h. während der Nutzer im Informationen per Untertitel bereit, u.a. um auch Ge- Kino oder zu Hause einen bereitgestellten Film ansieht, räusche zugänglich zu machen. Beide Apps synchronisieren werden ihm wichtige Informationen der Handlung über sich mit dem Kinoton, und der Nutzer kann sich entspannt wurde. Wir wurden auch schon von Museen und Freizeit- und Museen von schon auch wurden Wir wurde. parks angefragt, die ihren Besuchern bestimmte Filme die sollen Später wollen. machen zugänglich barrierefrei Apps dahingehend weiterentwickelt werden, dass auch können. werden gemacht barrierefrei Theaterstücke Smartphones sind bei blinden oder gehörlosen Menschen gehörlosen oder blinden bei sind Smartphones schon sehr beliebt. Während früher spezielle Telefone für blinde Menschen nötig waren, ist die smarter Benutzung Geräte heute Handy- meisten viel den bei sind einfacher Jahren geworden. mehreren seit Denn bereits integriert, Bar- Features die standardmäßig Herstellern Nach- mittlerweile können So ermöglichen. rierefreiheit Trotz- werden. vorgelesen Inhalte sämtliche bzw. richten dem versuchen wir Branchenverbände,über die wir von Anfang an in die Entwicklung unserer Apps einbezogen haben, unsere Zielgruppen anzusprechen und auf die auch Aber machen. zu aufmerksam weiter Möglichkeiten über unsere bundesweiten Partnerkinos und deren PR erreichen wir mögliche Nutzer. Nein, barrierefrei aktuell um nicht.wird, benötigt Wir Gerät sehen extra kein es dass gerade Vorteil, als großen Filme bspw. im Kino zu gehörlose sehen. und internationale Die Besucher Datenbrillefunktionieren ist Apps ein anderen mit eigen- auch für das Gerät, ständiges wird. Sie macht das Lesen der Untertitel einfacher, da sie nicht mehr vom Display des Smartphones abgelesen werden müssen. In Verbindung mit Kopfhörern ist das bei der Audiodeskription notwendig. nicht

Für hörbeeinträchtigte Kinozuschauer entwickeln Sie entwickeln Kinozuschauer Für hörbeeinträchtigte aktuell eine spezielle Datenbrille. für denn analog Ist ge- Wearable ein autarkes ebenfalls „Greta“-App die plant? Um barrierefreies Kino erleben zu können, müssen die barrierefreies zu können, Kino erleben Um App auf eine Nutzer dem Smartphone Al- installieren. heute sind Smartphoneslerdings Menschen für blinde Selbstverständlichkeit. keine Sie Wie erreichen noch Zielgruppe? ihre dennoch ist, dass es eine barrierefreie Fassung gibt, diese bei uns durch den Verleiher zur Bereitstellung beauftragt wurde und vorher auf das Smartphone runtergeladen Die Apps funktionieren über alle Rezeptionskanäle,immer wenn ein Film irgendwo läuft, also im Kino, auf Bedingung Fernsehen. im oder VoD über ITunes, auf DVD, Das Bewusstsein für dieses Problem erhielt ich, als ich Läuferinhabe. blinde Reportage gedreht eine eine über Die junge Frau wollte gerne öfter mit ihren sehenden un- eine immer sie für war Das gehen. Kino ins Freunden angenehme Situation, da ihr bestimmte Informationen nicht zugänglich waren und Freunde ihr oft Dinge ins Ohr flüstern mussten – eine deutliche Einschränkung Berührungs- sonst man keine Wenn Beteiligten. alle für dann hat, Menschen gehörlosen oder blinden mit punkte sind einem solche einfacher Dinge einfach Audiodeskriptionen nicht ich bewusst. wollte Nach Begegnung dieser und flächendeckend zugänglich machen. Mit der Firma Ericsson entwickelten wir dann eine erste Betaversion. Nach positiven Rückmeldungen von Anwendern haben weiter verbessert.wir dann die Technologie zurücklehnen zurücklehnen und den Film genießen. Die Innovation liegt darin, dass unabhängig vom Filmmedium per App Audiodeskrip- Tablet Smartphoneoder eigenen dem auf tionen bzw. Untertitel verfügbar sind. Es gäbe andere noch Möglichkeiten, Filme barrierefrei zu machen, z.B. durch die Installation von Hardware in den Kinos. Dies ist sehr kostspielig aber und aufwendig. Zusätzlich arbeiten wir im Moment an einer Datenbrille, „Starks“App der Unter-mit von Lesen Kombination das die in titeln erst richtig komfortabel machen wird, sie wird wahrscheinlich im Herbst 2016 auf den Markt kommen.

Funktionieren „Greta“ und „Starks“ mit allen Filmen und „Starks“ „Greta“ Funktionieren Einsatz- andere Sind noch zu Hause? im Kino und auch denkbar? möglichkeiten Woher stammt die Motivation, ein Angebot für Hör- Motivation, ein Angebot die stammt Woher zu entwickeln? Sehgeschädigte bzw.

THEMA | WEARABLES UND BARRIEREFREIHEIT 16 THEMA | WEARABLES UND BARRIEREFREIHEIT 17 Das Interview führte Christine Link Ich denke, das kommt ganz speziell auf das jeweilige Produkt an. Unsere Zielgruppe umfasst nach unseren Für Deutschland. in Menschen Mio. 6,9 ca. Schätzungen Potenzial. großes ein also es gibt Anwendungen unsere Untertitel-DatenbrilleUnsere istz.B. sehr nützlich und von nur Nicht Nachfrage. großer jetzt schon erfreutsich Seiten künftiger Nutzer, auch die Kinos fragen bereits an. Und das Smartphone ist ja in gewisser Weise natürlich auch und gehörlose und blinde für das Wearable, ein Menschen äußerstsehende und hörende ist. hilfreich

Vielen Menschen fehlt der Mehrwert fehlt Die- Vielen Menschen bei Wearables. offensichtlich. ganz ja Dienstleistung bei ihrer ser ist allgemein bei bei blinden bzw. Wearables sich Werden evtl.behinderten als schneller Menschen durchsetzen bei der Allgemeinheit? Ich kann Bedenken von Nutzern, gerade was Datenschutz was gerade Nutzern, von Bedenken kann Ich Die Nutzer nehmen unsere Angebote sehr gut auf. Für Das Kinoerlebnis. kein gar überhaupt früher es gab viele Menschen Die verändert.stark Apps unseren mit sich hat erleben und neue sind Möglichkeiten der totalTeilhabe begeistert. Sie wünschen sich, dass noch mehr Filme bereitgestellt werden. Die Finanzierung der nächsten Schritte ist immer die größte Herausforderung. Am Anfang haben wir Förder- inzwischen erhalten, Filminstituten und Kultur- von mittel können wir weitere Entwicklungen über den Umsatz fi- nanzieren, den wir selbst generieren. Die Die Kinos kostenfrei. sich engagieren dabei Appsin der Kom- sind sehen. zu Filme barrierefrei Möglichkeit, der munikation beauftragen Dies uns ist von Vorteildie für die Kinos und auch für Kunden, die Film- eigentlichen Unsere verleiher. sind die Verleiher. und uns bezahlen, erheben wir keine persönlichen Nutzungsdaten. Wir re- gistrieren ausschließlich die anonymen Downloadsta- Filme also welche tistiken, heruntergeladen wurden. angeht, gut verstehen. Es besteht zwar die Möglichkeit, die zwarbesteht Es verstehen.angeht, gut sich per Facebook anzumelden, falls man z.B. über die kannMan die möchte. Filmegesehenen kommunizieren Anwendungen aber auch komplett ohne Registrierung nutzen. Obwohl es natürlich Marketingvorteile gäbe,

Begegnen Ihnen auch Bedenken von Seiten der Nutzer von Seiten Bedenken Ihnen auch Begegnen Sie denen? und wie entgegnen Datenschutz bezüglich Wie nehmen die Nutzer die Angebote auf? Angebote die Nutzer Wie nehmen die Was waren die größten Herausforderungen bei der Um- Herausforderungen größten die waren Was Idee? setzung ihrer THEMA | | THEMA WEARABLES UND AUDIO UND WEARABLES Vom Wearable zum Hearable? Audiobasierte Wearable-Technologien

Nach der Google Glass soll in den Entwicklungsabteilungen des Internetriesen auch an einem Wearable ohne Display gearbeitet werden, welches allein auf die Audio-Komponente setzt. Funktionieren könnte es wie die ursprüngliche Google-Glass-Brille durch Schallübertragung über Knochenschall. Und auch der japanische Elektronikkonzern Sony tüftelt aktuell an einem Halsband-ähnlichen, sprachgesteuerten Wearable unter dem einfachen Namen „N“, das kopfhörerlos Informationen ausgibt und auch über Sensoren zur Bewegungserfassung sowie zum GPS-Tracking ver- fügt. Noch ist unklar, wann diese Geräte tatsächlich bei den Nutzern ankommen. Tatsache aber ist: Viele hilfreiche audiobasierte Wearable-Technologien sind bereits auf dem Markt. LfM Digitaltrends stellt einige ausgewählte An- wendungen aus dem Bereich Wearables und Audio vor.

Kabelloser In-Ear-Kopfhörer zur Kommunikations- Passende Musik zur Laufgeschwindigkeit steuerung

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„The Dash“ des deutschen Start-ups Bragi soll als erster kabelloser In-Ear-Kopfhörer die wichtigsten Features für Musikinteressierte, Sportler und Business-Leute vereinen: Mit seinem vier Gigabyte-Speicher fungieren die Kopfhörer als stand-alone Music-Player. Über eine Reihe von Sensoren kann das knopfgroße Wearable Herzfrequenz, Sauerstoff- sättigung oder Körpertemperatur, aber auch Schrittzahl oder Beschleunigung messen und wird so zum Fitnesstracker. Schließlich können durch Wisch- und Tippgesten am Touchs- creen eingehende Anrufe durch-, Musik an- oder sämtliche Außengeräusche abgestellt werden. Über Noise-Cancel- Zusammen mit Spotify hat Adidas eine Smartphone-App ling-Funktionen lassen sich wie bei einem Hörgerät gezielt speziell für Jogger entwickelt, mit der die Schrittgeschwin- bestimmte Geräusche verstärken. Die Datenauswertung digkeit und die Beschleunigung eines Laufs ermittelt werden kann optional über das Smartphone erfolgen. können und die anhand des Laufrhythmus die passende Musik einspielt. Adidas Go soll die Motivation beim Joggen steigern und das Lauferlebnis insgesamt verbessern. Dabei können lokal gespeicherte Tracks auch der Laufgeschwin- digkeit angepasst werden. Darüber hinaus verfügt die App über die üblichen Features einer Fitness-Tracking-App wie Messung von Entfernung, Zeit, Tempo etc. THEMA | | THEMA WEARABLES UND AUDIO UND WEARABLES Taktgeber für Musiker Orientierung im Raum für Blinde

Mit Soundbrenner Pulse entwickelte ein Berliner Start-up Ein Wearable, das blinden und sehbehinderten Menschen ein Wearable speziell für Musiker. Das vibrierende Metronom zu mehr Mobilität verhelfen soll, ist der vom Autohersteller gleicht einer Armbanduhr und kann so direkt am Fuß, am Toyota entwickelte Schal bzw. Kragen namens Blaid. Um Oberarm oder anderswo am Körper befestigt werden. Mit den Hals getragen, analysiert das Gerät mittels eingebauter Hilfe der Vibrationen wird der Takt an den Körper weiter- Kamera die Umgebung und wertet die Video-Informationen gegeben, ist der Rhythmus spürbar. Das ist vor allem für durch einen speziellen Algorithmus aus. Über Vibration die Mitglieder einer Band interessant, denn so können und Lautsprecher leitet das Wearable den Nutzer durch alle Mitglieder dasselbe Metronom-Signal nutzen und Gebäude und Räume und kann den Träger so bspw. auf bleiben besser im Timing. Treppen, Aufzüge, Toiletten oder Ausgänge hinweisen. Basis für den Orientierungsdienst ist eine stetig anwachsende Datenbank von Gebäude-Videos, die zum einen von den Nutzern selbst und zum anderen von den Mitarbeitern Toyotas angefertigt wurden.

19 THEMA | | THEMA WEARABLES UND GAMING UND WEARABLES

Wearables und Gaming: keine Spielkonsole zum Anziehen

20 Die Spiele der Zukunft kleben uns am Körper. Smartwatches und Virtual-Reality-Brillen geben erste Ausblicke darauf, wie Gaming und Wearables zusammenpassen. Aber die beiden Kategorien sind grundverschieden. Und viele weitere Gadgets warten noch auf die Anprobe. Smarte Armbänder, Sensor-Westen, Ohrhörer und Augmented-Reality-Brillen könnten im Gaming-Markt eine Rolle spielen. Doch die Branche der Wearable Games steht noch ganz am Anfang.

Millionen Spieler werden 2016 erstmals Virtual Reality Bewegungen durch virtuelle Räume schlagen den meisten (VR) erfahren. Wie eine Taucherbrille schnallt man sich Spielern auf den Magen. Auch die Interaktion mit der Welt den Bildschirm vor das Gesicht. Wenn die virtuelle Welt fühlte sich merkwürdig an. Wer die virtuellen Arme aus der scharf und schnell genug umgesetzt wird, dann fühlt es Egoperspektive sieht, der will instinktiv die eigenen Hände sich tatsächlich so an, als sei man körperlich an einem an- benutzen, nicht Knöpfe auf einem Controller drück en. deren Ort, außerhalb der Realität. Auf Spieler wartet nach der ersten Überwindung ein Aha-Effekt. Auf Spielemacher Erfolgreicher sind dagegen interaktive Erfahrungen an warten vor allem neue Herausforderungen. Wie interagiert der Grenze zum Spiel. In dem Tauchgang „Ocean Rift“ man mit der Welt? Wie bewegt man sich darin? VR-Spiele steuert der Nutzer eine Kamera unter Wasser. An einem geben bisher eher einfache Antworten: Die VR-Brille Oculus Wal vorbeizuschwimmen, wäre auf dem Bildschirm langweilig Rift wird mit einem Xbox-One-Controller ausgeliefert. – in der virtuellen Realität ist es erhebend. Schnellere Spieler finden die Knöpfe darauf blind. Gespielt wird meist Spiele müssen Wege finden, Übelkeit zu bekämpfen. Der im Sitzen. Selbst in diesem traditionellen Modus funktio- Weltraum-Shooter „EVE Valkyrie“ setzt Spieler in das nieren Spiele allerdings anders. Cockpit eines Raumschiffes; das gibt dem Gehirn einen vi- suellen Anker. Dass ein klassisches Spielgenre sich einfach Am Anfang steht der Kampf gegen die Übelkeit übersetzen lässt, ist aber die Ausnahme.

Zu Beginn des aktuellen VR-Booms galten Egoshooter Alex Schwartz vom VR-Pionier Owlchemy Labs sieht seine noch als das ideale Genre für VR: „Doom“ oder „Half-Life Zunft ganz am Anfang: „Wir lernen gerade erst, was funk- 2“ so spielen, als sei man wirklich dabei. Das aber entpuppte tioniert und was nicht.“ Sein Studio gibt eine der erfolg- sich als Achterbahnfahrt mit bösem Ausgang. Akrobatische reichsten Antworten darauf, wie ein VR-Spiel auf dem ak- THEMA | | THEMA

» Spiele sind der Härtetest für Wearables. Nirgendwo sonst werden die Geräte so GAMING UND WEARABLES lange und so intensiv bedient. «

» Entwickler wissen, dass sie ganz am 21 Anfang stehen – dass sich Standards, Genres und Konventionen noch ent - wickeln. «

VR-Spiele laut Schwartz zugänglicher machen. Statt die Steuerung mit einem klassischen Controller zu lernen, könnten auch Nichtspieler intuitiv mit der virtuellen Welt umgehen. „Sogar die Großmutter unseres CTOs kann den spielen.“

Im „Job Simulator 2050“ wird eine Berufswelt simuliert, wie sich die Virtuelle Realität startet langsam, Augmented Rea- Computer der Zukunft unsere heutige Zeit vorstellen. lität kommt später tuellen Stand der Technik aussehen kann. Im satirischen Natürlich werden für VR auch komplexere Spielerfahrungen „Job Simulator 2050“ findet sich der Nutzer an deprimie- entwickelt. Aber selbst die Entwickler wissen, dass sie renden Arbeitsplätzen vom Schnellrestaurant bis zum ganz am Anfang stehen – und dass sich Standards noch Großraumbüro wieder. Spieler stehen herum, können aber entwickeln müssen. Erste VR-Brillen sind 2016 erschienen, mit jedem Gegenstand interagieren. Das alberne Experiment aber sie sind mit ihren hohen Preisen ganz auf Early lebt von seinem starken Gefühl der Präsenz – vom Eindruck, Adopter ausgerichtet. man sei tatsächlich an den Arbeitsplätzen anwesend. Nicht nur die leistungsfähige VR-Brille und das Spielen im Stehen Wie groß der Markt für die Brillen wirklich wird, hängt tragen zum Eindruck bei. Auch die Interaktion mit der nicht nur vom kreativen und technischen Fortschritt ab, Welt funktioniert anders. Das Spiel erscheint als Gratis- sondern auch vom Unbehagen der Kunden. Nicht jeder Beigabe zur HTC Vive. Diese VR-Brille arbeitet mit neuartigen will sich ein technisches Gerät vor das Gesicht schnallen Bewegungscontrollern und einem Sensor, der den Standort und sich damit von der Außenwelt abkapseln. Augmented des Spielers im Raum erfasst. Diese Erweiterungen können Reality (AR) könnte sich zu einer Alternative entwickeln, THEMA | | THEMA WEARABLES UND GAMING UND WEARABLES

Mikrosoft HoloLens erfasst Gesten, Sprache und Umgebung in Echtzeit.

22 denn sie ergänzt die Umwelt nur um digitale Inhalte, statt Unbestritten ist der Nutzen einer Smartwatch für viele sie zu ersetzen. Wer sich eine Microsoft Hololens-Brille Anwendungen des mobilen Alltags: Nachrichten überfliegen, aufsetzt, der kann virtuelle Gegenstände im Wohnzimmer den Weg finden, bezahlen. Aber welche Rolle zukünftig um sich herum platzieren, Nachrichten auf der Kühl- Spiele am Handgelenk einnehmen werden, ist noch offen. schranktür schauen und Minecraft auf dem Sofatisch Die Apple Watch mag die erste interessante Wearables- spielen. Aber der Dauertrend AR lässt noch lange auf sich Plattform für Spielemacher sein, aber der Boom bleibt warten. Ein erstes Entwicklermodell der Hololens-Brille noch aus. Die bislang besten Titel denken vor allem die erscheint dieses Jahr für 3.000 US-Dollar. Mögliche Kon- Lektionen des Smartphone-Gamings kurrenten wie etwa das US-Start-up Magic Leap veröffent- weiter – einfache Bedie- lichen bisher nur Konzeptvideos, in denen Spielelemente nung, kurze Spiel- durch die Realität geistern. Offizielle Produktvorstellungen sitzungen. stehen noch aus.

Die Smartwatch ist für Games noch nicht geknackt

Den Sprung in den Massenmarkt hat ein anderes Weara- ble-Produkt bereits geschafft: die Smartwatch. Die Apple Watch ist immerhin ein Millionenseller, auch wenn der Konzern keine genauen Zahlen nennt. Doch im Vergleich zur altmodischen Armbanduhr ist die Batterie der Apple- Uhr mickrig, das Gehäuse klobig und der Bildschirm klein. Die intuitive Touchscreen-Bedienung des ersten iPhones war ein Erfolgsgeheimnis. Auf der Apple Watch müssen Nutzer leicht oder fest tippen, müssen an der kleinen, seitlichen Krone drehen. All das muss erst erlernt werden. THEMA | | THEMA WEARABLES UND GAMING UND WEARABLES » Smartphones deuten an, wie das Leben in einer Welt voll interaktiver Unterhaltungsangebote aussehen könnte. «

Spiele werden allgegenwärtig – und kleiner

Smartwatches haben mit VR-Brillen wenig gemein – tat- sächlich sehen sich viele Virtual-Reality-Entwickler nicht einmal als Teil der Wearable-Branche. Aber beide Bewe- gungen geben einen ersten Ausblick auf den Spielemarkt der Zukunft. Andere Gerätekategorien werden seit Jahren vor allem auf Fachmessen präsentiert. Funkende Armbänder, Textilien mit eingewebten Sensoren, smarte Ohrhörer könnten sich als Wearables etablieren. Anders als bei Virtual Reality ist Gaming hier aber kein Türöffner. Also warten Spielemacher ab. Erst muss sich das Wearable ver- kaufen, dann beginnt die Entwicklung neuer Spiele. Es wird noch Jahre dauern, bis sich die gesellschaftlichen Auswirkungen einschätzen lassen. Verlieren sich Spieler in virtuellen Welten? Das hängt davon ab, wie groß und immersiv die Welten noch werden. Ordnen wir unser Leben eines Tages etwa den Missionszielen einer allgegenwärtigen Gamification unter? Bisher werden vor allem Jogger an- gesprochen.

Sicher ist: Wir bewegen uns bereits mit dem Smartphone auf eine Welt voller interaktiver Erfahrungen und ständig verfügbarer Unterhaltung zu. Diese Entwicklung wird sich 23 durch Wearables weiter verstärken und neue Spieleerfah- rungen ermöglichen. Klassische Spiele an Konsole und PC werden darüber nicht aussterben, aber sie wirken wohl zunehmend altmodisch. So wie ein Buch. Auf dem Zifferblatt gedeihen möglichst simple Spielideen. Jan Bojaryn Das Anwendung „Streaks“ führt einen Highscore zu einer To-do-Liste täglich wiederkehrender Aufgaben. „Zombies, Run!“ begleitet die Jogging-Runde mit einem Hörspiel, ge- koppelt an die tatsächliche Laufleistung. Gamification arbeitet oft mit simplen Spielelementen. Dafür reicht das begrenzte Interface einer ständig griffbereiten Smartwatch aus.

Spiele sind der Härtetest für Wearables. Nirgendwo sonst werden die Geräte so intensiv bedient. Hier müssen sie beweisen, wie ausgereift die Bedienung funktioniert, wie robust die Technik verarbeitet ist, wie lange die Akkus halten. Aber gekauft werden sie nicht in erster Linie zum Spielen. Sie funktionieren eher so wie Smartphones. Nicht Über den Autor nur selbsterklärte Gamer wollen so ein Gerät haben. Und Jan Bojaryn ist freier Journalist in ein Großteil der Nutzer will von dem Gerät auch unterhalten Dresden. Er schreibt seit rund zehn werden. Deswegen haben Spiele auf Wearables das Zeug Jahren für Tageszeitungen, Techno- zum Massenphänomen – sie können ein viel größeres Pu- logie-Portale und Kulturzeitschriften. blikum ansprechen als PC und Spielkonsolen. Seine Themen sind Videospiele, Netz- kultur, Heimelektronik, Technik und Gesellschaft. THEMA | | THEMA WEARABLES UND GAMING UND WEARABLES VR-Brillen – Modelle für Early Adopter / Diese VR-Brillen sind 2016 aktuell

Oculus Rift HTC Vive Playstation VR Gear VR

Erschienen im März 2016 für 700 Erschienen im April 2016 für 900 Erscheint im Oktober 2016. Sonys Erstmals erschienen im Dezember Euro. Die Brille benötigt einen Euro. Den Aufpreis gegen über VR-Lösung erscheint als Playsta- 2015 für 100 Euro. Die Zubehör- leistungsstarken Gaming-PC. Hin- Konkurrent Rift rechtfertigt der tion-4-Zubehör und wird wohl Brille für aktuelle Samsung Ga- ter der Plattform stehen viele Hersteller mit besonderen Extras: vor allem im Sitzen gespielt. Die laxy-Smartphones gibt einen Aus- namhafte Entwickler – und das Spezialcontroller erlauben eine Brille (ohne Konsole) kostet 400 blick, wie VR als Massenmedium Unternehmen Facebook. Gespielt natür liche Bedienung. Sensoren Euro. Brille und Spielkonsole sind aussehen könnte – weniger auf- wird meist im Sitzen. erfassen die Bewegung des Spie - einem PC mit Vive oder Rift tech- wändig, aber mobil und einfach lers im Raum. Dafür müssen Spie- nisch unterlegen, kosten aber zu nutzen. ler aufstehen – und Platz in der deutlich weniger. Sie haben 2016 Wohnung schaffen. die besten Chancen auf den Mas- senmarkt.

24 THEMA | | THEMA WEARABLES UND GAMING UND WEARABLES

„Bis 2019 zum Massenmedium“

Interview mit Elijah Freeman, Executive Producer des VR-Spiels „The Climb“ beim Spiele-Studio Crytek. 25 Funktionieren konventionelle Spielgenres auch in VR? Wenn ein Spiel die Mechanik und die Neuerungen von VR wirklich nutzen soll, dann muss es von Grund auf für die Plattform entwickelt werden. Einige Genres bieten Wie wird sich VR in den kommenden Jahren entwickeln? sich gut für VR an, werden dadurch sogar besser, andere 2016 wird ein wichtiges Jahr für VR, weil die ersten müssen neu erfunden werden oder funktionieren gar Brillen beim Publikum ankommen. Von den Early Adopters nicht. VR ist ein neues Medium. Man kann seine Erfahrung werden wir viel lernen. Alles Weitere ist Spekulation. als Spielemacher einsetzen, aber muss alles hinterfragen. Aber wir glauben, dass VR sich bis 2019 zum Massenme- Kamerasteuerung und Bewegung ist ein Kernproblem. dium entwickelt. Wenn sich der Spieler in eine Richtung bewegt, aber in eine andere schaut, kann sich das unangenehm anfühlen. Sie werden dann noch VR-Spiele machen? Wenn man aber die entscheidenden Probleme löst, kann Wir wollen Crytek mit unseren aktuellen Spiele-Projekten das Ergebnis wirklich atemberaubend sein. und unserer eigenen Engine als führendes VR-Unter- nehmen etablieren, für Inhalte und für Technologie. Wir Wie unterscheidet sich das Spielen in VR vom Spielen glauben, dass uns VR erhalten bleibt. Und wenn das vor herkömmlichen Bildschirmen? stimmt, dann werden wir ganz bestimmt auch in fünf Der Spieler fühlt sich in der Welt wirklich präsent. Das Jahren noch Teil der Szene sein. öffnet viele neue Möglichkeiten. In unserem Free-Clim- bing-Spiel „The Climb“, das wir für Oculus Rift entwickeln, Gehört VR für Sie zum Wearable-Trend? kann einigen Spielern wirklich schwindlig werden, wenn Man trägt die Brillen zwar am Körper, aber sie sind nicht sie weit oben sind. Einige schwitzen und halten den unbedingt Teil des Trends. Eher Teil eines eigenen, neuen Controller fester, weil sie Höhenangst bekommen. Mit Mediums. VR können Menschen Dinge erleben, die im echten Leben zu gefährlich oder unmöglich wären. » Mit Smart-Fashion-Produkten können funktio- als auch sowohl Modebewusste nell trendy gleichermaßen Interessierte sein. « gekleidet Die Integration von intelligenten dient Technologien vor allem der Erweiterung menschlicher Sinne, beinhaltet aber auch Kontrollfunktionen, wie z.B. beim Ambiotex- Das ambiotex-Shirt misst u.a. den Stresspegel des Nutzers und ist v.a. für v.a. und ist des Nutzers misst u.a. den Stresspegel ambiotex-Shirt Das interessant. und Polizei Bundeswehr

per Hautkontakt über einen Smartphone ein integrierten auf anschließend Sensor Daten die und in misst Stirn der oder Tablet überträgt.oder Tablet bensqualität mit einem positiven ästhetischen und modi- schen Gefühl einher? Gegenwärtig steht noch funktions- erweiterte Sportswear bei der Integration von High-Tech er- einem zu bereits bietet Handel So der Vordergrund. im schwinglichen Preis eine Fitness-Tracking-Kappe, welche Kalorienverbrauch den und Schrittzahl die Herzfrequenz, die Entscheidend wird aber sein, welche Innovationen wirk- einen dem Träger der sieht Wo erscheinen. sinnvoll Nutzer Ob solche Ideen eher Vision bleiben oder als ernsthafte Option in Betracht hängt kommen, zunächst vom techno- logischen Fortschritt ab. Mit Smart-Fashion-Produkten können sowohl Modebewusste als auch funktionell Inte- ressierte sein. gekleidet gleichermaßen trendy Zukunftsvision oder Gegenwartsoption oder Zukunftsvision Einen Computer Wearables zumund Computer anziehbare Anziehen? maßgeschneiderte, Tages Das eines um geforscht, hört E-Textilien und Fasern sich intelligenten futuristisch an, wird aber kommen. Seit zu Jahren nutzen. Textile wird Schaltkreise, aber bereits auch an kleinste flexible Sensoren und Aktoren oder auch in Schmuckstücken. verschwinden onswesten in Kommunikati- ter Kleidung und Schmuck verschwinden Kleidung und Schmuck ter Invisibles: Wie Technologien in intelligen- Technologien Wie Invisibles: lichen zusätzlichen Nutzen? Wo gehen neue Funktionen, Le- mehr Zuverlässigkeit, Bequemlichkeit, Bedienkomfort,

TREND | SMART CLOTHING 26 TREND | | TREND SMART CLOTHING SMART

Shirt. Das Hightech-Shirt der Firma ambiotex erfasst Auf der Fashion Tech 2016 wurde ein T-Shirt von der De- Vitalwerte in Echtzeit und ist zusätzlich mit Bewegungs- signerin Pauline van Dongen vorgestellt, das mit 120 ein- und Sturzsensor ausgestattet. gearbeiteten Solarzellen über einen USB-Anschluss kleinere Endgeräte aufladen kann. Da für das Funktionieren der 27 Gemeinsam mit den Entwicklungen der „Embedded“-Tech- Wearables Energie benötigt wird, bilden solche Konzepte nologien, die auch unter dem Begriff „Internet der Dinge“ wertvolle Grundlagen für den generellen Durchbruch dieser gegenwärtig in aller Munde sind, bieten digitaler Schmuck smarten Fashion. Solartaschen sind bereits seit vielen und smarte Bekleidung zahlreiche neue Anwendungen, Jahren auf dem Markt zu finden, wie z.B. von SunnyBag, die helfen, die Lebensqualität zu erhöhen, indem sie Warn- und auch an Badeanzügen haben sich Unternehmen wie funktionen oder auch direkte Kommunikationsdienste z.B. Triumph bereits vor Jahren versucht. übernehmen. Trotz alledem fehlen sogenannte Killeranwendungen. Der Trendthema Smart Fashion Nutzen der Technologien in Textilien muss so überzeugen, dass Bekleidung ohne Funktionen oder bessere Alternativen Beispiele für smarte Fashion-Produkte waren auf jüngsten einfach nicht mehr vorstellbar wären. Messen wie der CeBiT, der CES, der Medica oder auch auf der FashionTech in Berlin zahlreich zu sehen. Allerdings Smarte Bekleidung im medizinischen Bereich wird dabei nicht immer das Massenmarktpotenzial hinter der Idee sichtbar. Oft sind die Designentwürfe von der Haute Viele sehen im medizinischen und Gesundheits-Bereich Couture geprägt, sodass der praktische tägliche Einsatz aus das größte Potenzial für intelligente Bekleidung, Textilien solchen „unsichtbaren“ Technologien verdeckt bleibt. und Schmuck. In der Kombination mit Sensoren und Aktoren sind sie in der Lage, bestimmte Einschränkungen des Men- Bereits Ende der 90er Jahre fanden in Deutschland die schen zu verbessern, seine Sinne zu erweitern oder Not- ersten Messen statt, z. B. die Avantex, die eine ganze signale zum Beispiel vor einem Herzinfarkt abzusetzen. Halle mit smarten Entwürfen und Prototypen füllten. Auch international gab es zahlreiche Konferenzen und Kongresse Leicht verständliche Lösungen, wie kabellose beheizbare zu E-Textilien. Militärische Anwendungsmöglichkeiten aber Rückenbandagen mit modernster Infrarot-Technik, machen führten lange zu Geheimhaltungen. sich dabei bereits die Kombination von Textilien und Hoch- technologie zunutze. Aber auch beheizbare Strümpfe und TREND | | TREND

SMART CLOTHING SMART » Bisher fehlen sogenannte Killeranwendungen, die so überzeugen, dass Bekleidung ohne neue Funktionen nicht vorstellbar wäre. «

E-Textilien als Teppiche vermögen neurologisch geschädigten Diabetikerfüßen Unterstützung zu bieten. Textilien können Wundheilungsprozesse überwachen und Bewegungsabläufe beobachten. Biofeedbacksysteme, Exoskelette oder smarte Prothesen können in Verbindung mit oder auch ohne die Anbindung an telemedizinische und E-Health-Systeme we- sentliche Beiträge zu effizienteren und erfolgreicheren Therapie- oder Rehabilitationsmaßnahmen leisten. Ana- tomisch passgerechte Handschuhe mit gestickten Finger- elektroden tragen zur Verbesserung des sensomotorischen Verhaltens bei.

Besonders gefragt sind Baby-Überwachungssysteme, die helfen, den plötzlichen Kindstod zu vermeiden. Der Mimo- Strampler der Firma Rest Devices zum Beispiel ist mit At- mungssensoren ausgestattet. Mittels WiFi werden Daten wie Temperatur, Schlafphasen, Atmungs- und Bewegungs- muster als Statistiken aufbereitet und an das Smartphone übertragen.

Unterwäsche sind seit vielen Jahren – allerdings nur als Smart Clothing eröffnet also zahlreiche Chancen, birgt Nischenprodukte – im Markt erhältlich. Gerade für die Pro- aber gleichzeitig auch unterschiedliche Risiken. So kann blematik von Muskel- und Skeletterkrankungen, die mit sich zum Beispiel eine technische Abhängigkeit oder gar Schmerzen und auch hohen volks- und betriebswirtschaft- Totalüberwachung entwickeln, z.B. durch die alleinige 28 lichen Kosten verbunden sind, lassen sich zahlreiche in- Kompatibilität zu Smart-Home-Geräten von Google. Deshalb novative Entwicklungen beobachten. So zum Beispiel sollte bei all diesen Anwendungen immer transparent sein, textile Knietrainer, die sich das Prinzip der Biomechanik wer welche Daten zu welchem Zweck wo speichert, verarbeitet zu eigen machen und durch eingearbeitete Federn die und sogar nutzt. Kniemuskulatur dauerhaft trainieren.

Ruhigen Schlaf für die Eltern verspricht der mimo Babystrampler. TREND | SMART CLOTHING 29 PD Dr.-Ing. Astrid Böger PD Dr.-Ing. Astrid Böger arbeitet seit April bei 2016 mit den Schwerpunkten der inoges AG Entwicklung und Vertrieb von Technolo- eines Ex- Aufbau gien zur Rehabilitation, pertennetzwerkes und politischen Netz- Sie wirkte ab in Berlinwerkes und NRW. 2012 in der Deutschen Telekom Healthcare and Security 2012 in der Deutschen Telekom - Solutions GmbH als Business Market Manager für Tele medizin und war zuvor als Juniorprofessorin für Wearable an der Brandenburgischen Technischen Technologies Universität tätig. Diese eignen sich gut für die Integration von Chips, Mikro- Chips, von Integration die für gut sich eignen Diese Beispiel zum Brookstone Bei Technik. anderer und phonen kannUSB-Manschettenknöpfenvier den oder in zwei man Gigabyte Daten transportieren und einen WLAN-Hotspot einrichten. Über die Autorin die Über Sicherheit und Datenschutz Die ersten Ideen zu smarter Bekleidung zielten auf neue Funktionen, die vor allem gesundheitlich nützlich oder fitnessmäßig anspornend sind. Der Pionier der Wearable- Entwicklungen, der kanadische Informatiker Steve Mann, stellte die digitale Erfassung des gesamten menschlichen Aktivitäten, Bewegungen, der Seins, Vitaldaten, Kontext- informationen der Umwelt etc., in den Mittelpunkt. All diese Informationen in ihrer Gesamtheit würdendienen, dazu ein nahezu perfektes Abbild des Menschenzeichnen. zu manipu- und „gläsern“ dadurch ihn sie machen Allerdings lierbar. So sind viele Sicherheitsaspekte für den breiten Einsatz von „Invisibles“ als Schmuck oder Bekleidung für Be- Zur klären. zu noch Big-Data-Anwendungen neuen die ruhigung für Überängstliche sei gesagt: Es ist Kopf! der noch als wird schlauer ein wirklich Hut der bis Weg, weiter » Viele Sicherheitsaspekte müssen müssen » Viele Sicherheitsaspekte Einsatz von „Invisibles“ für den breiten Bekleidung für die oder als Schmuck noch neuen Big-Data-Anwendungen geklärt « werden. Lautsprechern und Informationssystemen, Ansteckbroschen Informationssystemen, und Lautsprechern zu digitalen Ausweisen, Kontaktanzeigen und Türöffnern oder Ähnlichem. Ringe signalisieren per Datenfunk den Grad der Erreichbarkeit seines Trägers, wie etwa beim nützliche High-Tech, wie in dem UV-Armband JUNE, das mit einem Sensor die UV-Dosis des Tages misst und bei hoher Sonnenstrahlung Alarm schlägt. Interessante Ap- Manschettenknöpfe. smarte für auch sich bieten plikationen Aber zu auch werden wichtigen Mode-Accessoires Trägern von High-Tech-Utensilien. So avancieren Ohrstecker zu Sogenannte Charmed Badgets wurden ursprünglich zum und entwickelt Visitenkarteninformationen von Austausch gelten mittlerweile als modernes von Konferenz- Zubehör organisatoren, um Informationen über Infrarot-Schnitt- stellen findet zu man übertragen. High-Tech vor Tragbare Uhr. Apple der wie Smartwatches, und Accessoires in allem Der Alltag zeigt, dass Menschen in bestimmten Situationen bestimmten in Menschen dass zeigt, Alltag Der hinsichtlich besonders empfinden, nützlich als Überwachung ihres eigenen Fitnesszustandes. Damit eröffnet sich po- tenziell ein weitaus größerer Markt als der jener, bereits heute von mittlerweile smartensind Wearables Armbändern Diese wird. oder bedient auch Laufschuhen „schlauen“ bereits allgegenwärtig und werden mit anderen Fitness- Gadgets zunehmend gern genutzt. Fitness- und Funprodukte Fitness- MOTA DOI SmartMOTA Ring. Mit ihm Vibrationwerden über ein- gehende Calls, neue Textmessages oder Social-Media-In- steckt Schmuckarmbändern in Auch angezeigt. formationen TREND | | TREND

GESUNDHEITSTRACKING Gesundheitstracking, Fitnessarmbänder und Co. – neue Möglichkeiten für die Versorgung?

Gesundheitstracking ist mehr als nur ein Werkzeug für gesundheitsbewusste Hobbysportler oder Menschen mit Hang zur Selbstvermessung. Auch Patienten und Patientinnen können von den Möglichkeiten des Gesundheitstrackings profitieren, wenn es gelingt, die neuen technischen Anwendungen systematisch in die Versorgung zu integrieren. Der Beitrag skizziert die Optionen anhand einiger Beispiele.

Gesundheitstracking: noch nicht fit für das Gesund- heitswesen?

Vornehmlich wird Gesundheitstracking heute als Tool für Sportler und Sportlerinnen oder besonders gesundheits- bewusste Menschen wahrgenommen, bei denen die Selbst- vermessung sogar zum Lebensthema werden kann (siehe Seite 32). In Zukunft werden wir alle aber möglicherweise nach dem Training unsere High-Tech-Sportbekleidung nicht mehr unbeaufsichtigt in der Umkleidekabine liegen lassen, sondern ähnlich sorgfältig schützen wie heute schon unser Smartphone. Nicht etwa, weil wir Angst vor dem Diebstahl Intelligente Pflaster überwachen die Vitaldaten ihres des Trägers der teuren Laufshirts haben, sondern weil die verschwitzte und setzen bei Bedarf Medikamente frei 30 Bekleidung mehr über uns verraten könnte als uns lieb ist. Forscher der University of California haben publiziert, eingelagerten Medikamenten veranlassen. Auch mit solchen dass sie erfolgreich an tragbaren Schweiß-Sensoren arbeiten Systemen ließe sich die Medikation insbesondere bei de- (Nature 529, 2016.). Diese können z.B. auf der Rückseite menten Patienten und Patientinnen optimieren. Die Pflege einer Smartwatch angebracht werden und kontinuierlich könnte sich viel stärker auf die wichtigen psychosozialen die chemischen Bestandteile des menschlichen Schweißes Aspekte konzentrieren. analysieren (pH-Wert, Laktat, Zucker, Harnstoff, Ascorbinsäure usw.). So könnte der Sportler sein Training auf genial » Gesundheitstracking unterstützt die einfache Art und Weise anhand des aus dem Schweiß be- Lebensstiländerung. « rechneten Laktatwertes steuern. Aber auch Erkrankungen, wie z.B. Depressionen, sollen erkennbar sein! An medizini- Gesundheitstracking kann präventiv wirken schen Modellen für die Analyse von bis zu zwanzig Parametern werde derzeit den Forschern zufolge weiter gearbeitet. Vor allem bei der Prävention und Therapie von Diabetes mellitus Typ 2, die wie kaum eine andere Erkrankung le- Ein anderes eindrucksvolles Beispiel für Gesundheitstracking bensstilbedingt ist, können Gesundheitstracker wichtige sind Sensoren, die direkt in ein Medikament eingebracht Dienste leisten. Eine zu reichhaltige Ernährung, gepaart werden und so eine objektive Kontrolle der Therapietreue mit zu wenig Bewegung und Übergewicht sind die wichtigsten des Patienten ermöglichen. Der Sensor funkt unmittelbar Risikofaktoren. Gesundheitstracker können hierbei auf nach der Einnahme an einen körpernah getragenen Emp- vielfältige Weise unterstützen: das Bewegungsverhalten fänger bestimmte Messwerte. Gerade bei schweren psy- messen, über verbrauchte Kalorien informieren, das Trai- chischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, Depression) ningspensum steuern und sogar das Ernährungsverhalten sollen so durch die rechtzeitige Kontrolle der Medikamen- durch Apps dokumentieren. Ein Foto der Mahlzeit wird zu- teneinnahme hohe Kosten und Patientenrisiken vermieden künftig genügen, um deren Kohlenhydratgehalt zu be- werden. Forscher arbeiten auch bereits an Wearables in stimmen. Da die Lebensstiländerung vielen Betroffenen Form eines Pflasters (Nature Nanotechnology 9, 2014). sehr schwerfällt, ist es für das therapeutische Gespräch Das Pflaster ist Träger entsprechender Sensoren, die bei sehr hilfreich, wenn Arzt und Patient eine gemeinsame bestimmten Messwerten die Ausschüttung von im Pflaster objektive Grundlage haben. TREND | GESUNDHEITSTRACKING 31 Rainer Beckers Rainer , Jahrgang 1963, ist, Jahrgang Phi- Rainer Beckers und Gesundheitswissenschaftler. losoph für verschiedeneNach Tätigkeiten Ver- bände und Krankenhausträger kam er 2001 zur ZTG (Zentrum für Telematik und 2001 zur ZTG (Zentrum für Telematik » Wir brauchen moderne Vergütungs- » Wir brauchen « systeme. Smarte Pillen können die Kerntemperatur des Körpers messen und alarmie- des Körpers Smarte die Kerntemperatur Pillen können Grenzwerten. von beim Erreichen ren Über den Autor den Über Gerade solche Bonusprogramme stehen aber unter Daten- unter aber stehen Bonusprogramme solche Gerade Befürchtung Die Kritik. der Fokus im schutzgesichtspunkten verdichtet Risikoprofilen individuellen zu Daten die dass ist, die werden, später auch zur bei Risikoselektion den Kran- kenkassen führen. Bereits erkrankte Versicherte müssten – so die Befürchtung – mit höheren Prämien die Bonus- programme jungen Gesunden finanzieren. für die Datenschutz ist eine Herausforderung ist eine Datenschutz Telemedizin GmbH.) Seit 2009 ist Seit Geschäftsfüh- er deren GmbH.) Telemedizin Sein fachlicher Schwerpunkt ist die Weiterentwick- rer. für die flä- Rahmenbedingungen lung der strukturellen Nutzung der Telemedizin. chendeckende Mit dem Gesundheitstracking werden unvorstellbare Da- tenmengen produziert, die vielfaches – vor allem ökonomisches aber – Interesse scheint wecken. Technologisch dieser dennoch Trend unaufhaltsam zu sein, da schon die Akzeptanzhohe offensichtlich die und Produktion globale bei den (jüngeren) Nutzerinnen und Nutzern kaum noch eine Steuerung über nationale Regelungen erlauben. Für eine ist Versorgungsprozess im Nutzung systematische die der Entscheidungsmöglichkeit fundierte Hinsicht dieser in Patientinnen und Patienten eine wichtige Voraussetzung. Sie sollten wissen, worauf sie sich einlassen. D.h., dass die Hersteller bzw. Anbieter zum einen müssen, wer klar welche darlegen Daten einsehen und nutzen kann. Zum anderen müssen auch die technischen Maßnahmen Spei- Verschlüsselungsverfahren, (z.B. Datenschutzes des werden. nachvollziehbar dargelegt cherort usw.)

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nnt, sind, sie werden angesichts der zergliederten Kassenland-zergliederten der angesichts werden sie sind, Von zentraler Bedeutung ist dabei die Vergütungsfähigkeit die dabei ist Bedeutung zentraler Von der neuen Leistungsprozesse. Erst wenn niedergelassene denkbaren die Krankenhäuser die sowie Ärzte und Ärztinnen neuen Services auch abrechnen können, ist eine flächen- deckende Nutzung von Gesundheitstracking im Sinne der denkbar. Regelversorgung als Patienten und Patientinnen Gesundheitstracking, bereits Krankenkassen die fördern Zwar Bei Bei Diagnose und Therapie in der Arztpraxis und im Kran- keine wie gut so bisher Gesundheitstracking spielt kenhaus dieser Finanzierung regelhaften einer zu Weg der und Rolle, modernen Medizin ist noch sehr weit. Generell würde die Beispielen genannten den Gesundheitstracking von Nutzung ge- Das unterstützen. Medizin personalisierte eine zufolge samte Krankheitsgeschehen könnte durch entsprechend werden. interpretiert besser viel sehr Daten aufbereitete Der Weg bis zum Patientenalltag ist noch weit ist noch bis zum Patientenalltag Weg Der wie wichtig ein regelmäßiges Feedback für Lebensstilver- sehr ist.änderungendas Gesundheitstracking durch kann physiologische über Feedback objektive und unmittelbare gesundheitsbezogenes für Motivation gesamte die Größen Gesundheits- ist Dennoch fördern. entscheidend Verhalten tracking bis einer dato gezielten nur me- ansatzweise Teil dizinischen Versorgung. Die elektronische Tablette von Proteus Digital Health soll Digital sicherstellen, Health Proteus von Tablette Die elektronische Arzneimittel nehmen. ihre dass Patienten » Gesundheitstracking steigert » Gesundheitstracking steigert « Patientenautonomie. die schaft in Deutschland mit ca. 120 Krankenkassenletztlich 120 ca. Deutschlandmit in schaft immer punktuell bleiben und eher präventiven Charakter die verfügt So einbezogen. nicht ist Ärzteschaft - Die haben. wel Bonusprogramm, spezielles ein über bspw. Nordost AOK App per Verhalten gesundheitsrelevantes umfangreich ches insbesondere über finanzielle Anreize für ihre Versicherten. ihre für Anreize finanzielle über insbesondere auch Angebote kassenindividuellen solche wertvoll so Aber und/oder Fitnesstracker auswertet. Als Prämie winkt z.B. ein z.B. winkt Prämie Als auswertet. Fitnesstracker und/oder nachziehen. werden Krankenkassen Andere Fitnessarmband.

Die individuellen Ressourcen Die des individuellen Ressourcen Patienten können durch Gesundheitstracking viel gezielter für die Krankheitsb wältigung eingesetzt werden. Aus der Forschung ist beka ist Forschung der Aus werden. eingesetzt wältigung Woher kommen die Daten – die Daten kommen Woher gemessen? wird Was Die Betrachtung der zur Analyse herangezogenen Infor- mationen ist vielschichtig. Vereinfacht können die Daten sprichwörtlich werden Sie werden. gegliedert Ebenen drei in durch die Nähe zu uns unterschieden: Außen, das heißt diesem von innerhalb sogar und Körper am Umwelt, unsere können Daten generiert, dokumentiert und ausgewertet werden. Allgemeine Wetterdaten, Luftqualität und Tem- peratur, aber auch Informationen wie unterschiedliche Verbrauchsdaten von z.B. Wasser oder Strom können von sein. Interesse Apps und Tools auf PC und Smartphone zungsstatistiken, die Intensität erstellenberechnen Inter- sozialer Nut- aktion und können E-Mails analysieren. Dem Wert, wie viele Minuten beispielsweise vergehen, bis man auf eine versendete E-Mail eine Antwort erhält, steht die Zeit ge- die man genüber, selbst verstreichen lässt, ehe man eine Rückantwort verfasst. Neben der schier grenzenlosen Datenflut, welche in der werden erfasst ihr mit Auseinandersetzung der und Umwelt Kosmos Im Informationen. körpernahen die stehen können, dieser personenbezogenen Daten gibt es inzwischen eine regelrechte Schwemme von Gadgets und Fitness, Gesundheit, Trackernfür spezifischen Sport oder auch als für Lifestyle-Accessoire. Zählt man das Smartphone mit der Fülle an Apps zu diesem Pool an Gerätschaften hinzu, ist gigantisch. die Nutzerschar nahezu enthalten Ernährung Sport, oder für Fitness Apps alle Fast um Funktionen Erfolgewie Logbücher, und weitere Infor- mationen zu verwalten. ob davon, dies unter Unabhängig dem Buzzword „Quantified Self” geschieht Betrachtung die in oder zweifelsohne Sektor dieser auch gehört nicht, des Trends. mannigfaltig. Jeder besitzt ganz individuelle Zielsetzungen individuelle ganz besitzt Jeder mannigfaltig. auseinandersetzt.sich er denen mit Fragestellungen, und . Ziele Ziele und zur dieser Bewegung Entwicklungen internationalen Selbstver- www.quantifiedself.com Digitaltrends LfM Digitaltrends

Wie in Tausendundeiner Nacht schwebt man Nacht Wie schwebt auf Auf in einem durch dem Tausendundeiner Datenteppich die Weg zu Informationswolken. neuen Zielen und dem besseren Ich. Die Rede ist - jedoch nicht von sondern dem Märchen, neuen Lifestyle der Selbst Immer vermesser. leistungsfähigere Hardware und die fortschreitende Miniaturisierung von Hardwarekomponenten Selbstoptimierer. der Bewegung wachsende die für Nährboden sind Ginge man von dem Stereotypen eines Selftrackers Tech- aus, gebliebenen jung als vielleicht diesen sich man stellt Klassifizierung der Selftracker Klassifizierung der Das Ziel der Selbsterkenntnis ist nicht gekoppelt. Optimierung zwangsläufig und an Verbesserung nach Willen den Häufig ist der Ursprung der zum wissenschaftlich Teil ge- nach Bestreben das vielmehr Auseinandersetzung prägten einem besseren Verständnis von Zusammenhängen. Die differenzierte Betrachtung der eigenen Person ist auch nicht in jedem Fall an eine von Ehrgeiz angetriebene Mo- tivation geknüpft. Häufig ist der Antrieb vielmehr das In- teresse an komplexen Mustern von z.B. Gewohnheiten, Persönlichkeitsmerkmalen sowie sport- und ernährungs- Gesetzmäßigkeiten. physiologischen Höher, schneller, weiter? –weiter? schneller, Höher, immer. Nicht Hinter dem Begriff „Quantified Self” stehen Menschen mit Self”„QuantifiedMenschen Begriffstehen dem Hinter dem Streben nach „self-knowledge through numbers” Den Grundstein Zahlen. – also der Selbsterkenntnis durch Wolf Gary legten Bewegung internationalen inzwischen der Blog dem mit 2007 Kelly Kevin und Die Wired-Journalisten initiierten damals auch die ersten Communitytreffen diesen Bei Tells“. and „Show sogenannten Selbstversuchen, von Eindrücke Aktiven die sich vermitteln deren praktischen Umsetzungen sowie den gewonnenen Erkenntnissen. Unser Autor Arne Tensfeldt ist Mitbegründer der deutschen Quantified-Self-Bewegung. Aus dieser Sicht be- Sicht dieser Aus Quantified-Self-Bewegung. deutschen der Mitbegründer ist Tensfeldt Arne Autor Unser schreibt er für

Gadgets für Gesundheit und Training sowie dem Einfluss der Ernährung auf die körperliche Leistungsfähigkeit körperliche die messung.auf Als Ernährung Sportlerder setztEinfluss dem sich dersowie studierte Training Fitnessökonomund selbst Gesundheit mit für dem Gadgets Nutzen unterschiedlicher Selbstver- derartige er stellt www..com/c/arnetensfeldt YouTube-Channel seinem Auf auseinander. vor. regelmäßig suche Der Trend zur Selbstvermessung zur Trend Der nikfreak nikfreak vor. Dieser besitzt überdies noch einen leichten Egozentrik.zur datengetriebeneHang das Wiesonstwäre unterstützte Gadgets technischen allerlei von Hilfe mit und der meist in den Großstädten angesiedelten Gruppen ist Streben Streben nach immer mehr Wissen über die eigene Person zu erklären? In der Tat mag es diesen Typus geben, aber: Es ist immer nur eine Splittergruppe der Studenten, deutlich facet-Schüler, umfasst Diese Bewegung. tenreicheren Angestellte und Selbstständige, IT-Profis Ärzte, Künstler, Teilnehmer unterschiedlichen der Liste Die Entwickler. und

TREND | QUANTIFIED SELF 32 TREND | | TREND » Jeder besitzt ganz individuelle Zielsetzungen und Fragestellungen, mit denen er sich selbst beobachtet. « QUANTIFIED SELF QUANTIFIED

Arne Tensfeld beim Lauf an der Alster. Immer im Blick: Die Daten auf seinen Fitness-Apps.

Erfasst werden Mahlzeiten mit den enthaltenen Makronähr - Entscheidungen stehen somit auf einer stärkeren Basis stoffen und Kalorien, Trainingseinheiten mit ihren sportart - aus zwei Säulen: Gefühl und Fakten. spezifischen Werten wie zurückgelegte Kilometer, bewegte Gewichte und verbrannte Energie. Mit der richtigen Ausrüs - Brauchen wir noch einen Arzt? tung stehen dem Hobbysportler inzwischen Analysen zur Risiken der Selbstanalyse Verfügung, die zum Teil einer modernen Leistungsdiagnos - 33 tik gleichen. Wenn in Zukunft jeder seine eigene Diagnostik betreibt, wird der Arzt dann überflüssig? Sicher nicht. Das Bestreben Analysen gehen jedoch auch im wahrsten Sinne des Wortes nach Selbsterkenntnis und einem tieferen Verständnis, unter die Haut. Es können Biomarker wie unterschiedliche wie wir als Menschen „ticken” und welchen Nutzen wir aus Stoffwechselmerkmale in Blut, Speichel oder Urin untersucht dem Wissen um Gewohnheiten und Funktionsweisen erlangen werden. Ob mit Messgeräten oder Einsendetests, die in können, das ist das Ziel. Angestrebt wird nicht Autonomie spezialisierten Laboren ausgewertet werden, nahezu alles gegenüber der klassischen Medizin, wohl aber eine größere ist möglich. Dem „Gesundheits-Geek” steht inzwischen Mündigkeit gegenüber den „Göttern in Weiß”. Genau in ein ganzer Strauß von Tests und Untersuchungen zur struk- diesem Punkt liegt jedoch auch eine nicht zu verachtende turierten Selbstvermessung zur Verfügung. Brisanz: Bin ich als Analyst meiner eigenen Daten überhaupt in der Lage, diese richtig zu interpretieren? Fehlt mir nicht Bei all den Daten: an vielen Stellen wichtiges Grundlagenwissen, um ermittelte Wo bleibt das subjektive Empfinden? Werte entsprechend einordnen und bewerten zu können? Hier lauert das Risiko, vorschnell aus eigenen Daten mithilfe Bei der Betrachtung der zahllosen Einsatzbereiche, in von „Doktor Google” falsche Schlüsse zu ziehen. Aus diesen denen harte Fakten und Daten als Entscheidungsgrundlage Gründen kann die Selbstvermessung und können alle Me- dienen, drängt sich die Frage auf, ob das subjektive Emp- thoden der Quantified-Self-Bewegung nur ein ergänzender finden überhaupt noch eine Rolle spielt. Schaut man sich Part in dem mit dem Arzt geführten Austausch sein. die Menschen hinter Experimenten und Selbstversuchen Arne Tensfeldt jedoch genauer an, zeigt sich meist ein anderes Bild. Im Quantified-Self-Umfeld nehmen die gesammelten Infor- Über den Autor mationen i.d.R. keinen übergeordneten Stellenwert ein. Arne Tensfeldt ist Mitbegründer der Vielmehr geht es um die symbiotische Ergänzung von den deutschen Quantified-Self-Bewegung. aus der Datenanalyse gewonnenen Erkenntnissen sowie Als Sportler setzt sich der studierte Fit- dem Bauchgefühl. Die subjektive Wahrnehmung wird quasi nessökonom selbst mit dem Nutzen un- über die Datenbasis einem Realitätscheck unterzogen. terschiedlicher Gadgets für Gesundheit und Training sowie dem Einfluss der Ernährung auf die körperliche Leistungsfähigkeit auseinander. PERSPEKTIVEN | | PERSPEKTIVEN DATENSCHUTZ

34 Vermessen und verraten

Die oft als gesundheitsfördernd beworbenen Fitnesstracker und -Apps haben neuartige Risiken und Nebenwirkungen. Die Daten, die sie erheben, können auf vielfältigen Wegen bei jemandem landen, der sie gegen die Benutzer verwendet. Dass die Geräte gehackt werden, gehört dabei noch zu den unwahrscheinlichsten Szenarien.

Als Koby Soto im Januar 2016 das Ergebnis einer Herzfre- quenzmessung auf Twitter veröffentlichte, kam die erste » Ähnlich wie Mobiltelefone protokol- Reaktion von Fitbit. Der Hersteller von Fitness-Wearables lieren auch die Handgelenkscomputer bot Soto eine tröstende Umarmung an. Denn das Diagramm die Lebensumstände ihrer Träger. « mit dem sprunghaften Pulsanstieg, das der 28-jährige Israeli aller Welt präsentiert hatte, zeigte den Moment, in dem sein Lebensgefährte völlig unerwartet am Telefon ihre Beziehung beendete.

Das Veröffentlichen von Fitnessdaten in sozialen Netzwerken ist fester Bestandteil der Quantified-Self-Bewegung. Viele Selbstvermesser sind auch Selbstdarsteller. Häufig geht es ihnen darum, ihre Werte mit denen ihrer Freunde zu vergleichen und sich so gegenseitig zu härterem Training zu motivieren. Koby Sotos Beispiel aber zeigt eindrücklich, dass Aktivitäts-Apps, Smartwatches, Fitnesstracker und andere Wearables mehr sein können als bloße Schrittzähler und Pulsmesser. Ähnlich wie Mobiltelefone, die allein anhand der Verbindungs- und Standortdaten sehr viel über Koby Soto twitterte einen Screenshot seiner Herzfrequenz am Tag als ihm den Alltag ihrer Besitzer verraten, protokollieren auch die das Herz gebrochen wurde. Handgelenkscomputer die Lebensumstände ihrer Träger. PERSPEKTIVEN | | PERSPEKTIVEN

» Quantified-Self-Anhänger, die nicht zu Quantify-Someone-Else-Opfern werden wollen, haben zumindest einige Einflussmöglichkeiten. « DATENSCHUTZ Fitnesstracker sind natürlich ausdrücklich dazu da, Daten In Deutschland ist ein solches Scoring auf der Basis von zu erheben. Deswegen werden sie hergestellt und mittler- Social-Media-Einträgen und Körperfunktionsdaten bisher weile zigmillionenfach verkauft. Zu den Risiken und Ne- kaum mehr als eine böse Vorahnung von Verbraucher- benwirkungen der oft als gesundheitsfördernd beworbenen schützern. In anderen Ländern wie Kenia, Tansania, Mexiko Geräte und Apps gehört aber eben auch, dass die erhobenen und sogar Polen lassen sich Menschen für Mikrokredite Daten bei jemandem landen können, der sie gegen die Benutzer verwendet. » Wird ein Tracker- oder App-Anbieter verkauft, landen in der Regel auch alle Beispiel eins: In Kanada hat eine ehemalige Fitnesstrainerin Kundendaten beim neuen Besitzer. « in einem Schadenersatzverfahren versucht, durch das Tragen eines Fitbit-Armbands gerichtsfest nachzuweisen, hingegen längst freiwillig überwachen, indem sie eine dass sie seit einem Unfall ein weniger aktives Leben führen App der Scoring-Unternehmen installieren, die unter an- muss als andere Frauen in ihrem Alter. Der Bewegungstracker derem ihr Kommunikationsverhalten protokolliert. Ver- soll belegen, dass sie an Lebensqualität eingebüßt hat. schiedene Studien legen nahe, dass eine beachtliche Zahl Das wäre also ganz im Sinne der Trägerin und Klägerin. von Menschen bereit wäre, auch Fitness- und andere sehr Denkbar ist aber auch der umgekehrte Fall: In einem Straf- persönliche Daten mit Unternehmen zu teilen, um Kredite, verfahren, beispielsweise wegen des Verdachts auf Versi- Rabatte oder auch nur Payback-Punkte und Bonusmeilen cherungsbetrug, kann ein Staatsanwalt einen Wearable- zu bekommen. Anbieter wie Jawbone mit einem richterlichen Beschluss zur Herausgabe von Nutzerdaten zwingen. Zeigen diese Bring your own Spionagewerkzeug Daten, dass ein angebliches Unfallopfer trotz gegenteiliger Behauptungen weiterhin sportlich aktiv ist, würde das Beispiel vier ist zwar technisch möglich, aber doch eher den Betrugsverdacht mindestens erhärten. hypothetisch: Durch Hackerangriffe auf Apps und Wearables könnten Unbefugte an persönliche Daten gelangen. Sicher - Beispiel zwei: An einer Universität im US-Bundesstaat heitsforscher der Universität Toronto haben unlängst he- 35 Oklahoma sind Erstsemester dazu verpflichtet, einen Fit- rausgefunden, dass einige populäre Fitnesstracker und nesstracker von Fitbit zu tragen und jeden Tag mindestens -apps derart unsicher konzipiert sind, dass jemand unbe- 10.000 Schritte zu gehen. Außerdem müssen sie wöchentlich merkt Nutzerdaten abfangen, auslesen oder auch verändern mindestens 150 Minuten „intensiver Aktivität“ nachweisen, könnte. gemessen an der Herzfrequenz. Die Daten fließen in die Sportnote ein. Ein attraktives Ziel von Kriminellen werden die Geräte und Anwendungen deswegen aber eher nicht. Es fehlt schlicht Tausche Fitnessdaten gegen Bonusmeilen an einleuchtenden Motiven, warum sich jemand die Mühe machen sollte, einzelne Nutzer herauszupicken und auszu- Beispiel drei, zwar fiktiv, aber absolut im Bereich des Mög- spionieren. Erpressung mit verräterischen Gesundheits-, lichen: In bestimmten Scoring-Verfahren wäre das, was Fitness- oder auch Standortdaten ist zwar vorstellbar, Koby Soto veröffentlicht hat, ungemein wertvoll für Un- aber doch vergleichsweise abwegig. ternehmen, die festlegen, wie kreditwürdig jemand ist. Daten über das physische und psychische Wohlbefinden Allenfalls als Mittel zur Industriespionage sind gehackte eines Menschen, über seinen Tagesablauf, seinen Bezie- Wearables noch einigermaßen einleuchtend. Wenn es mög- hungsstatus, seinen Schlafrhythmus, seine körperliche lich ist, die Geräte, beziehungsweise die Fitness-Apps auf Aktivität – in diesem Fall sogar alles in einem Tweet – dem Smartphone, mit Schadcode bzw. Viren anzureichern, passen perfekt zu den Algorithmen von Scoring-Start-ups müssten die Täter nur noch warten, bis das Opfer sein wie Lenddo, Branch oder InVenture. Diese Algorithmen Gerät mit zur Arbeit nimmt, wo es sich ins Firmennetz ein- sind Geschäftsgeheimnisse. Aber dass es für einen Kredit- wählen könnte. Bring your own device – BYOD – kann in nehmer von Vorteil wäre, wenn der Kreditgeber ihn als diesem Zusammenhang tatsächlich gefährlich werden, frisch getrennt, emotional instabil und unausgeschlafen zumal viele Unternehmen auf diesen Angriffsvektor bisher einstuft, darf bezweifelt werden. kaum vorbereitet sein dürften. PERSPEKTIVEN | | PERSPEKTIVEN DATENSCHUTZ Quantified-Self-Anhänger, die nicht zu Quantify-Some one- Ab 2018 kommt noch ein juristisches Abwehrmittel gegen Else-Opfern werden wollen, haben zumindest einige Ein- Datenmissbrauch hinzu. Wenn dann die europäische Daten- flussmöglichkeiten. Die Vorsichtsmaßnahmen können schon schutz-Grundverordnung in Kraft tritt, gilt das in Artikel 5 bei der Anschaffung beginnen. Dazu gehört, die Nutzungs- beschriebene Prinzip der Zweckbindung: Daten dürfen von und Datenschutzbestimmungen der Produkte zu lesen und einem Unternehmen demnach nur zu vorher mit dem Nutzer zu vergleichen. Was dort praktisch immer steht: Wird ein vereinbarten Zwecken verarbeitet werden. Ob sich die Anbieter Tracker- oder App-Anbieter verkauft, an einen größeren von Fitnesstrackern eine der vorgesehenen Ausnahmerege- Mitbewerber oder an Investoren, landen in der Regel auch lungen zunutze machen können, werden allerdings wohl alle Kundendaten beim neuen Besitzer. Die Datenschutzbe- Gerichte entscheiden müssen. Es ist also noch nicht abzusehen, stimmungen von Fitbit und Jawbone etwa bestätigen das wer dann tröstende Umarmungen nötig hat. unmissverständlich. Was dort zumindest stehen sollte: Ob und unter welchen Bedingungen ein Anbieter sich vorbehält, Patrick Beuth welche Art von Nutzerdaten an Auskunfteien, Pharmafirmen oder werbetreibende Unternehmen zu verkaufen.

Sinnvoll kann es auch sein, die Speicherung von Daten auf Über den Autor das Gerät selbst zu beschränken, den Upload in die Cloud Patrick Beuth, Jahrgang 1977, studierte also zu deaktivieren. Das ist jedoch nicht in allen Fällen in Köln und absolvierte ein Volontariat möglich, weil viele Anbieter nicht nur Hardware oder Apps bei der Frankfurter Rundschau. Anschlie- verkaufen, sondern auch Nutzerdaten analysieren wollen. ßend war er Redakteur in den Ressorts Wenigstens das automatische Posten von Trainingsergebnissen Magazin und Politik. Seit August 2011 in sozialen Netzwerken aber lässt sich immer ausschalten. ist er Redakteur für Digitalthemen bei ZEIT ONLINE.

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Mit den gesammelten Fitnessdaten werden auch andere Umstände aus dem Alltag der Wearable-Nutzer sichtbar. NRW DIGITAL 37 Zur Zukunft des Radios hat die LfM am 24. Mai ein Fachge- ein Mai 24. am RadiosLfM des die hat Zukunft Zur spräch veranstaltet, bei dem sich Experten und Vertreter der Branche ausgetauscht haben und die technischen, ökonomischen, rechtlichen sowie programmlichen Gege- benheiten und Anforderungendiskutiert haben. Videos zum Thema Verschlüsselung Wie sieht ein sicheres Passwort aus und wie verschlüsselt Thema zum Fragen weiteren und Diesen Daten? seine man Verschlüsselung widmen sich unsere neuen Erklärvideos, die wir zusammen mit Scholz Spiegel Online, Werbeagentur dem der und Zentrum für Medientechnologie und Kunst produziertund Volkmer haben.

Genauere Genauere Informationen zur LfM, unseren Aktivitäten zur Digitalisierung und alle Publikationen und Videos finden Sie . Dort Ihnen alle Inhalte auch mobil zur Verfügung. stehen unter www.lfm-nrw.de Website auf unserer Ein weiteres aktuelles zentrales Thema sind die sogenannten die sind Thema zentrales aktuelles weiteres Ein und Netzwerke Soziale Suchmaschinen, also Intermediäre, Nachrichten-Aggregatoren, denen eine zunehmende Be- deutung bei der öffentlichen Meinungsbildung zukommt. In Workshops hat sich die LfM diesem Thema zugewandt und wird es zukünftig weiter untersuchen und begleiten. Die Netzneutralität ist und bleibt auch im laufenden Jahr ein wichtiges Thema, die LfM hat dazu u.a. ein Gutachten Bernd Holznagel (Institut für Dr. Informations-, von Prof. Telekommunikations- und Medienrecht der Universität Münster) zur zur SicherungEuropäischen Verordnung des lassen. Internets durchführen offenen NRW digital NRW PERSPEKTIVE | | PERSPEKTIVE DIE ZUKUNFT MIT WEARABLES MIT ZUKUNFT DIE

Vernetzte Körper: Beginnt nun das Zeitalter des Cyborgs? Das Geschäft mit Smartwatches, Fitness-Trackern, Datenbrillen & Co. boomt. Doch das ist nur der Anfang. Tausende sogenannter Body-Hacker weltweit vollziehen bereits den nächsten Schritt: Sie tragen Wearables nicht mehr auf der Haut, sondern lassen sich Elektronik gleich in den Körper implantieren. Ein ganz besonderes Wearable für Kinder ist unter Beteiligung des dänischen Spielwarenherstellers Lego entstanden. 38 Begegnet man Hannes Sjöblad zum ersten Mal, würde kaum jemand vermuten, dass sich hinter dem smart-ju- gendlichen Äußeren des 39-jährigen Schweden eine Be- sonderheit verbirgt: Sjöblad ist ein sogenannter Body- Hacker und gehört damit zu einer stark wachsenden Gruppe von Menschen, die sich auch ohne medizinische Indikation Elektronik in den Körper implantieren lassen.

„In meiner linken Hand beispielsweise sitzt ein kleiner NFC-Transponder, der unter anderem mehrere Schlüssel Hannes Sjöblad hat in Schweden das Body-Hacker-Netzwerk BioNyfiken ge- ersetzt, die ich bislang zum Öffnen von Türen mit mir he- gründet und trägt selbst ein NFC-Implantat in der linken Hand. rumgetragen habe“, erklärt Sjöblad. „Über die auf dem Chip gespeicherten Daten weise ich mich an Schließsystemen plantierten Transponder mit Energie und dekodiert die aus, die mir Zutritt zu meinen Büroräumen gewähren, Daten, die der Chip übermittelt. identifiziere mich an Gemeinschaftsgeräten wie Drucker oder Kopierer und schalte darüber nachts auch die Alarm- „Auf dem wiederbeschreibbaren Transponder-Chip ist Platz anlage ein.“ für rund 800 Byte an Daten – das reicht auch für eine elek- tronische Visitenkarte“, erzählt Sjöblad. „Wer ein NFC- Untergebracht ist der Transponder in einem kleinen Glas- fähiges Smartphone besitzt und gerne meine Kontaktdaten zylinder, der ähnlich wie beim Chippen von Haustieren hätte, muss das Telefon nur kurz über meine Hand bewegen. über eine Hohlnadel in eine Hautfalte zwischen Daumen Schon werden die Daten in die eigene Kontakte-App ein- und Zeigefinger eingeführt wird. Die verwendete Daten- gelesen.“ Im Stockholmer Innovations- und Start-up- übertragungstechnik NFC (Near Field Communication) Zentrum „Epicenter“, wo Sjöblad arbeitet und die Funktion kennt man auch von kontaktlos auslesbaren Chipkarten eines „Chief Disruption Officer“ bekleidet, haben sich wie dem elektronischen Personalausweis: Nähert sich Sjö- bereits mehr als 400 Personen ebenfalls einen solchen blads Hand einem NFC-Lesegerät, versorgt dieses den im- NFC-Chip einsetzen lassen. PERSPEKTIVE | DIE ZUKUNFT MIT WEARABLES 39 metern lassen sich inzwischen komplette Computersysteme komplette inzwischen sich lassen metern mit hoher Rechenleistung unterbringen, für die vor ein war. Servers nötig eines Anschaffung die noch Jahren paar Sogenannte Mini-Computing-Plattformen wie „Arduino“ oder „Raspberry Pi“, die lediglich ein paar Euro kosten, sind immer häufiger auch im Medizintechnik-Bereich an- zutreffen – etwa als Steuereinheiten für intelligente Pro- thesen. Prothetik modernen der in Mitteln geringen relativ mit Was Projekt, ein anderem unter ist,zeigt möglich bereits heute an dem der dänische Spielzeughersteller Lego beteiligt verkümmert Geburtan von Unterarm deren Kinder, ist. Für ist oder später amputiert werden musste, hat der kolum- bianische Industriedesigner Carlos Hard- Arturo zahlreiche der Torres konzipiert, einen Ersatz-Greifarm bionischen und Software-Komponenten aus Legos Robotik-Plattform „Mindstorms“ enthält. Prosthetic Creative „IKO sogenannten des Element Zentrales elek- die Sensoren, myoelektrische mehrere sind Systems“ trische Spannungsänderungen der Haut erfassen, entstehen. die bei Armstumpf verbliebenen im Muskelkontraktionen Mit ein wenig Übung können Kinder, die den bionischen Greifer über ihrem Armstumpf tragen, diese Muskelkon- Steu- reproduzierbare sie dass kontrollieren, so traktionen gezielten zum beispielsweise dann die erzeugen, erbefehle Bewegen von Fingern einer künstlichen Hand führen. » Body Hacker: Immer mehr Menschen lassen sich auch auch lassen sich mehr Menschen Immer Hacker: » Body Indikation in den Körper Elektronik ohne medizinische « implantieren. Roboterarm für Kinder für Roboterarm Implantate„Elektronische sind für uns auch deshalb sehr den bieten, interessant,Möglichkeiten neue ganz sie weil eigenen Körper ohne Umweg über zusätzliche Geräte sogenannten mit des Rahmen im die verbinden, zu Technologien finden“, Verbreitung größere immer eine Things of Internet erläutert Sjöblad, der 2014 ein im mit ei- Jahr BioNyfiken hat. gegründet Schweden in Body-Hacker-Netzwerk genes „Im Prinzip arbeiten wir also vor allem an neuen Mensch- gab.“ nicht noch bislang so es die Maschine-Schnittstellen, Dabei profitieren die Body-Hacker nicht zuletzt von der rasant fortschreitenden Miniaturisierung von Elektronik. Einzelne Chips und sind Sensoren mit Auge bloßem heute oft kaum noch zu erkennen. Und auf wenigen Kubikzenti- Untergebracht ist der NFC-Transponder in einem 12 Millimeter langen und in einem 12 Millimeter NFC-Transponder ist der Untergebracht eine Hohlnadel in eine Hautfalte über der dünnen Glaszylinder, 2 Millimeter wird. eingeführt und Zeigefinger zwischen Daumen PERSPEKTIVE | | PERSPEKTIVE

» Body-Hacker profitieren von der rasant fortschreitenden Miniaturi -

DIE ZUKUNFT MIT WEARABLES MIT ZUKUNFT DIE sierung der Elektronik. «

Schnittstellen zum Gehirn

Immer häufiger tauchen im Wearables-Kontext auch Kon- zepte für sogenannte Brain-Computer-Interfaces (BCI) auf. Die aus der klinischen Neurologie stammenden Systeme Chip-Implantate würden die Interaktion mit dem sogenannten „Internet sind in der Lage, Hirnaktivitäten in Form von Elektroenze- der Dinge“ deutlich erleichtern, erklärte Sjöblad in einer Keynote anlässlich phalogrammen (EEG) aufzuzeichnen und die Daten in der CeBIT 2016. digitale Steuersignale umzuwandeln. Dazu erfassen an der Kopfhaut angebrachte Elektroden Potenzialänderungen, Torres hat außerdem eine Schnittstelle entwickelt, an die die bereits entstehen, wenn Probanden nur daran denken, sich statt einer künstlichen Hand auch direkt Spielzeug etwa den linken Fuß oder die rechte Hand zu bewegen. aus dem Hause Lego andocken lässt – ein Bagger mit be- Allerdings sind professionelle EEG-Geräte in der Regel nur weglicher Schaufel zum Beispiel oder ein Raumgleiter mit für den Einsatz in Kliniken, Facharztpraxen oder Laboratorien (virtuellen) Laserwaffen. Für ihr Greifarm-Wearable, das ausgelegt. Bioinformatiker und Gehirnforscher der University im 3D-Druckverfahren jeweils individuell angepasst wird of California in San Diego haben jetzt aber ein mobiles und eine direkte Verbindung zwischen der Physiologie EEG-System für den Massenmarkt vorgestellt, das mit 64 ihres Körpers und einer ausführenden mechanischen Einheit Kanälen arbeitet, trockene Elektroden verwendet, EEG- herstellt, können die Kinder sogar selbst Spielzeug entwerfen Daten in Echtzeit per Funk übermittelt und nahezu überall und programmieren. getragen werden kann.

„Dieses neue EEG-Wearable öffnet den Weg zu einer Unzahl von praktischen BCI-Anwendungen“, verdeutlichen die 40 Wissenschaftler. Nutzer könnten zum Beispiel Programme auf ihrem Computer künftig über abgeleitete Gehirnströme steuern oder Funktionen auf ihrem Smartphone auf diese Weise aktivieren. Und selbst Autofahren per Gedankenkraft ist längst keine Utopie mehr: Chinesische Forscher zeigten unlängst, dass sich mit einem entsprechend umgerüsteten Serienfahrzeug zumindest Vor- und Rückwärtsfahren sowie Anhalten umsetzen lassen. Gemeinsam mit Lego hat der Industriedesigner Carlos Arturo Torres ein elektronisches Wearable für Kinder mit körperlichen Einschränkungen konzipiert. Der bionische Greifarm enthält zahlreiche Hard- und Software- Komponenten aus Legos Robotik-Plattform „Mindstorms“.

Die Kosten für den bionischen Greifarm beziffert Torres auf rund 5.000 US-Dollar; hinzu kommen 1.000 Dollar für eine Maßanfertigung des Prothesenschafts im 3D-Drucker. Anfang des Jahres wurde das System mit dem Netexplo Grand Prix 2016 ausgezeichnet. Dem Netexplo-Forum für digitale Innovationen gehören zahlreiche renommierte Universitäten weltweit an, darunter das MIT Media Lab in Boston, die Stanford University in Kalifornien, die Oxford Ein neues mobiles EEG-Headset, das Wissenschaftler der University of University in Großbritannien oder auch das südkoreanische California in San Diego entwickelt haben, könnte die Nutzung von Brain- „Advanced Institute of Science and Technology“ (KAIST). Computer-Interfaces (BCI) dramatisch ausweiten. PERSPEKTIVE | DIE ZUKUNFT MIT WEARABLES 41 Peter-Michael Ziegler Peter-Michael Peter-Michael Ziegler arbeitet seit 2001 Peter-Michael beim Computermagazin c't als Redakteur studierte Zuvor er Architek- in Hannover. Publizistik Medizin und und absol- tur, vierte als IT-System- eine Ausbildung Über den Autor den Über „Wir probieren nach Möglichkeit alles aus, was dem mensch- dem was aus, alles Möglichkeit nach probieren „Wir lichen Körper neue Fähigkeiten verleiht“, fasst Sjöblad zusammen. Und damit befindet er sich in Deutschland of- fenbar in guter Gesellschaft: Laut einer Studie des Mei- nungsforschungsinstituts TNS Emnid, für die im Sommer 2015 knapp 1.000 Personen befragt wurden, kann sich eine Mehrheit (51 Prozent) der Bevölkerung hierzulande durchaus Fähigkeiten“ vorstellen,geistigen der künftig „Steigerung zur mit diese Chip-Implantatenwenn leben, zu beitragen. Das Zeitalter der Cyborgs kann also beginnen. Kaufmann. Er schreibt unter anderem über IT-Projekte über anderem unter Kaufmann. Er schreibt sowie Hightech- und Forschungsthemen. Auch die schwedischen Bio-Hacker um Hannes Sjöblad experimentieren mit dem Gehirn. Unter anderem haben sie ein Do-it-Yourself-Gerät zur transkraniellen Gleich- stromstimulation (tDCS) entwickelt. Über Kopfhaut-Elek- durch elektrischerStrom schwacher ein dabei wirkt troden den Schädelknochen hindurch auf das Gehirn, was neue neuronale Verknüpfungen hervorrufen und die geistige Leistungsfähigkeit steigern soll. » Autofahren per Gedankenkraft ist längst keine Utopie mehr. « mehr. Utopie keine längst ist Gedankenkraft per » Autofahren ABBLENDE | | ABBLENDE WAS WURDE EIGENTLICH AUS DEM VIRTUAL BOY VON NINTENDO? VON BOY VIRTUAL DEM AUS EIGENTLICH WURDE WAS Datenbrillenhype der 90er Jahre: der Virtual Boy von Nintendo

Rückblende auf die späten 80er und 90er Jahre: Cyberspace in jedem Haushalt? Der japanische Videospiel-Pionier Nintendo infiziert die Welt mit „Super Mario“, „Tetris“ und dem tragbaren Entertainment-Wunder „Game Boy“. Und bereits Mitte der 90er verspricht er ein Virtual-Reality-System fürs Wohn- und Kinderzimmer. Der „Virtual Boy“ ist mit Sicherheit das ungewöhnlichste Spielzeug, das jemals ein Qualitätssiegel von Nintendo erhält. Die Stereo-Brille wiegt fast ein Kilo, wird zum größten Flop der Firmengeschichte und beendet die Karriere ihres visionären Erfinders Gunpei Yokoi.

Un-Wearable: Der Virtual Boy von Nintendo dem preisgünstigen Speichermedium CD-ROM, auf das ein halbes Gigabyte Daten passen. Und Games-Marktführer IT-Insider mit gutem Gedächtnis erleben aktuell ein Déjà- Nintendo? Mitte der 90er-Jahre war- vu – einen Rückflug in die Multimedia-Aufbruchszeit der ten Spieler rund um den Globus frühen 90er-Jahre: Fachwelt und Presse schwärmen von gespannt auf die nächste Konsole stereoskopischer Grafik, Head-Tracking und Virtueller von Gunpei Yokoi, dem erfolg- Realität. In den Medien und auf Messen tummeln sich reichsten Spiel- Typen mit Head Mounted Display, komischen Riesenbrillen, zeug-Erfinder die den User vom Alltag in eine künstliche Wirklichkeit be- Japans. Der fördern. Der Internet-Riese Facebook legt zwei Milliarden Nintendo-Inge- Dollar für das VR-Labor Oculus auf den Tisch – ein Start-up nieur ertüftelte 42 mit Sitz im sonnigen Kalifornien (wo sonst?), aber noch mechanische ohne vermarktbares Produkt. Facebook zahlt fürs bloße Gadgets wie die Versprechen, und auch andere Konzerne stecken viel Geld U l t r a - H a n d in die VR-Zukunft: Samsung (Gear VR), der Playstation- (1966) oder die Hersteller Sony (Project Morpheus) sowie der taiwanesische Teufelstonne, ab Smartphone-Konzern HTC, der den Cyberspace zusammen 1980 die ersten mit US-Spielevertrieb Valve erobern möchte. mobilen Spielgeräte Game & Watch, schließlich einen tragbaren LC-Bild- Aufregung, Vorfreude und Hype um die Möglichkeiten schirm, der sich durchsetzt und welt- privater VR-Systeme (sowie den erhobenen Zeigefinger be- weit über 100 Millionen Mal verkauft züglich der Risiken und Nebenwirkungen) gab's vor gut 20 – den Game Boy. Dessen Erfolg will Jahren schon einmal: Anfang der 1990er taumelt die Com- Nintendo fortsetzen und wagt sich puter- und Medienwelt im Virtual-Reality-Fieber, angefixt dabei auf radikal andere Wege als die durch die SciFi-Romane des William Gibson, durch Cyber- Mitbewerber Sega und Sony: Statt punk-Filme und Techno-Musik, vor allem aber durch den ra- einer TV- und Wohnzimmer-Konsole konzipieren Yokoi und santen Fortschritt der Computer-Technik. Dank RISC-Pro- sein Team einen futuristischen 3D-Helm, der seinen Benutzer zessoren wird fotorealistische 3D-Grafik machbar und er- völlig von der echten Welt abschließt. Mit je einem LCD schwinglich, erst für Wissenschaft und Forschung, dann für für rechtes und linkes Auge gaukelt der Virtual Boy dem Film, TV und Werbung, bald auch für den Heimanwender. Spieler ein stereoskopisches Bild vor.

An der Spitze der technischen Entwicklung stehen damals Blindflug mit Brille die großen Videospielfirmen Nintendo, Sega und Newcomer Sony, die in 3D-Technik investieren und Partnerschaften Da das Gerät nicht in Großrechner-Preisregionen, sondern mit Chip-Produzenten wie Silicon Graphics (SGI), ARM, für den Kinder- und Heimmarkt produziert und vermarktet NEC, Toshiba und Hitachi schließen. Sowohl Sega als auch wird, geht Nintendo viele technische Kompromisse ein: Sony bauen Spielkonsolen mit RISC-3D-Prozessor sowie Der Virtual Boy stellt keine Farben, sondern nur rote ABBLENDE | | ABBLENDE WAS WURDE EIGENTLICH AUS DEM VIRTUAL BOY VON NINTENDO? VON BOY VIRTUAL DEM AUS EIGENTLICH WURDE WAS auf schwarzem Hintergrund dar, liefert nicht Raumklang, Sony nun mit der Playstation übernimmt. Als „one of ga- sondern nur schnödes Stereo. Er erkennt keine Kopfbewegung ming’s biggest disasters“, wie das US-Medium Wareable.com (im Gegensatz zu heutigen VR-Brillen), benötigt sechs im Rückblick urteilt, beendet Virtual Boy auch die Karriere Batterien (doppelt so viele wie der Game Boy) und bleibt ihres Erfinders Yokoi, dessen weiteres Leben kurz und damit abhängig vom Stromnetz. Auch wegen seines Gewichts tragisch ist. Das Game-Boy-Genie verlässt seinen lang- und wegen Sicherheitsbedenken – der Spieler ist blind für jährigen Arbeitgeber und baut für den Spielzeugkonzern seine Umwelt – nicht tragbar, benötigt der Virtual Boy Bandai den Game-Boy-Rivalen Wonderswan, erlebt dessen eine stabile Unterlage und starre Sitzposition. Veröffentlichung jedoch nicht mehr. Am 4. Oktober 1997 stirbt Yokoi, 56, bei einem Autounfall, um den sich heute Die Öffentlichkeit reagiert skeptisch auf das „32-Bit Virtual Verschwörungstheorien ranken. Immersion-System“ (Nintendo) bzw. die „unbewegliche Tabletop-Konsole auf Stelzen“ (so das Handbuch der Spiel- Posthumer Erfolg konsolen und Heimcomputer). Kunden, Handel, nicht zuletzt Game-fremdelnde Eltern befürchten gesundheitliche Mit tragbaren DS-Konsolen und Wii-Bewegungsspielen Schäden durch lange Virtual-Boy-Sitzungen und Pixel-FX, erholt sich Nintendo im 21. Jahrhundert von der Virtual- die direkt vor den Augen flim- Reality-Schlappe und kehrt mit Sport-Software und Fit- mern. Auch wenn, soweit be- ness-Spielen an die Spitze des Konsolen-Zirkus zurück. kannt, kein Kind oder Senior Nun, da sich VR-Geräte von Oculus, Sony und HTC dem durchs Virtual-Boy-Spiel zu Massenmarkt nähern, warten Spieler rund um den Globus S c h a d e n wieder auf die Reaktion des Branchenprimus: Wird Nintendos kommt, sind nächste Konsole VR-tragbar sein, oder scheut der gebrannte die Sorgen Konzern das Feuer? nicht völlig unberech- Mit insgesamt einer Million verkaufter Geräte und nur 20 tigt: Denn austauschbaren Spielmodulen geht Virtual Boy als winzige statt Spaß Fußnote in die Firmengeschichte ein – die bis heute einzige 43 zu machen, Nintendo-Konsole, die nicht in deutschen Geschäften strengt die ankam. Erst in den letzten Jahren erwacht und steigt das Nintendo- Interesse an der missglückten 3D-Hardware, sodass sich Erfindung Virtual Boy letztendlich als gute Geldanlage für die wenigen Rücken und Augen an und führt Käufer erweist. Als Sammlerstück, das sich Game-Gourmets zu Schwindel und Nackenstarre. gerne in die Vitrine stellen, ist ein gebrauchter Virtual Boy heutzutage ab 300 Euro zu haben. Bereits vor der japanischen Winnie Forster Markteinführung im Juni 1995 stößt Virtual Boy auf Kritik und Spott, was in eisiges Des- interesse umschlägt, als die Konsole zwei Monate später Über den Autor in US-Ketten wie Toys'r Us auftaucht: 180 Dollar, ohne Winnie Forster wird im Jahr der ersten Batterien, aber mit Gutschein dafür. Trotz günstigem Preis Mondlandung geboren, mit Atari-Konso- sind die Verkaufszahlen mickrig. Da Nintendo noch die len und 8-Bit-Computern sozialisiert und traditionelle TV-Konsole Nintendo 64 in petto hat (Markt- arbeitet nach Abitur und Zivildienst bei einführung Mitte 1996), zeigt die Konzernführung keine der IT-AG Markt & Technik. Er war leiten- Geduld und verbannt die Cyber-Hardware bereits wenige der Redakteur der damals führenden Computer- & Video- Monate nach der Geburt auf eine winzige Fläche der Nin- spiel-Zeitschrift „PowerPlay“, Mitbegründer der „Video tendo-Herbst-Messe. 1996 wird der US-Verkaufspreis auf Games“, ab 1994 Redaktionschef der Cybermedia Verlags- unter 100 Dollar halbiert, dann auf Ramsch-Niveau gedrückt, GmbH, die Fachmagazine wie „M! Games“ und „Audio- der Europa-Start erst verschoben, dann ganz abgesagt. Vision“ herausgibt. Im 21. Jhd. führt er den Buchverlag Obwohl Nintendo die glücklose Hardware fallen lässt wie Gameplan.de. Forster lebt, arbeitet und spielt am bayri- eine heiße Kartoffel, kostet sie die Marktführerschaft, die schen Ammersee. Kalender JUNI 22.-23.09. Swiss Media Forum 28.06. Medienversammlung 2016 – Netzethik Der Schweizer Medienkongress Köln Luzern www.lfm-nrw.de/medienversammlung www.swissmediaforum.ch JULI 26.-27.09. BDZV-Zeitungskongress 01.07. Hate Speech – Hass im Netz Berlin www.bdzv.de Fachtagung von LfM, LVR-Landesjugendamt und AJS 26.-27.09. Social Media Conference Köln Meets Content Marketing www.ajs.nrw.de Hamburg 05.07. 1. Regionaltag der LfM-Stiftung www.socialmediaconference.de Vor Ort NRW OKTOBER Münster 06.10. Deutscher Radiopreis www.lfm-nrw.de/foerderung/vor-ort- Ein Preis für Qualität nrw/regionaltag-muenster Hamburg 05.-06.07. Lokalrundfunktage 2016 www.deutscher-radiopreis.de Branchentreff für den lokalen und regionalen 07.-14.10 Cologne Conference Rundfunk Internationales Film- und Fernsehfestival Köln Nürnberg Köln www.lokalrundfunktage.de www.cologne-conference.de AUGUST 12.-13.10. NEOCOM 17.- 21.08. Gamescom Connecting Commerce Celebrate the games Düsseldorf Köln www.neocom.de www.gamescom.de 17.-20.10. MIPCOM 2016 29.08.- 01.09. 24. Jahrestagung der Gesellschaft The world's entertainment content market für Medien in der Wissenschaft Cannes Innsbruck www.mipcom.com www.gmw2016.at 19.-20.10. Apps World Europe SEPTEMBER Apps from Conception to IPO 02.-07.09. Internationale Funkausstellung IFA London Consumer Electronics Unlimited https://world.apps-world.net Berlin www.ifa-berlin.de 25.-27.10. MEDIENTAGE MÜNCHEN Mobile & Me – Wie das Ich die Medien steuert 06.09. Präsentation des Digitalisierungsberichts München 2016 www.medientage.de Berlin NOVEMBER 08.-12.09. International Broadcasting Convention – 02.-04.11. viscom frankfurt 2016 IBC 2016 Internationale Fachmesse Amsterdam für visuelle Kommunikation www.ibc.org Frankfurt 14.-15.09. Dmexco www.viscom-messe.com Digital Marketing Exposition & Conference 18.11. DDJ Meetup NRW - Datenjournalismus Köln Essen www.dmexco.de www.correctiv.org/bildung/ddj/meetups 20.09. DDJ Meetup NRW – Datenjournalismus 18.-20.11. 33. Forum Kommunikationskultur Essen der GMK 2016 www.correctiv.org/bildung/ddj/meetups Software takes command – Medienbildung und 21.-22.09 Lokal-TV-Kongress 2016 Medienpädagogik für Kinder, Jugendliche und Familien heute Potsdam www.lokal-tv-kongress.de Cottbus www.gmk-net.de 22.09. Kommunikationskongress 2016 Internationale Fachtagung für Public Relations 28.11. Tag der Medienkompetenz Düsseldorf Berlin www.tagdermedienkompetenz.de www.kommunikationskongress.de