Sächsische Staatskapelle Dresden Donnerstag, 19.04.2012 · 20.00 Uhr

So klingt nur Dortmund. Sächsische Staatskapelle Dresden

Kirill Petrenko Dirigent

Boris Berezovsky Klavier

Abos: Orchesterzyklus II – Meisterkonzerte Zeitinsel Rachmaninow|Skrjabin

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E 4I5 Sergej Rachmaninow

Sergej Rachmaninow (1873 – 1943) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30 (1909) Allegro ma non tanto Intermezzo. Adagio Finale. Alla breve

– Pause ca. 20.50 Uhr – Alexander Skrjabin (1872 – 1915) Sinfonie Nr. 3 c-moll op. 43 »Le Divin Poème« (1904) Introduction Luttes (Kämpfe) Voluptés (Wollust) Jeu divin (Göttliches Spiel)

– Ende ca. 22.10 Uhr –

Einführung mit Prof. Dr. Michael Stegemann um 19.15 Uhr im Komponistenfoyer

6I7 Programm 8I9 Traditionalist und Neutöner? Das Werk zeichnet sich weit über seine Brillanz hinaus durch eine sinfonische Struktur und Werke von Rachmaninow und Skrjabin Form aus. Wie schon beim zweiten Konzert lässt der Beginn kaum erahnen, welche Klangfülle den Hörer erwartet. Der Orchestersatz enthält glänzende Soli, der Klaviersatz wechselt im Cha- Die beiden russischen Spätromantiker Sergej Rachmaninow und Alexander Skrjabin begegnen rakter raffiniert zwischen rhapsodischenA bschnitten, straffen Solo-Passagen und mit dem Orches- uns selten in ein und demselben Sinfoniekonzert. Zu starr erscheinen die Klischees, der eine sei ter eng korrespondierenden Phrasen wie sogar der Kadenz, in der das Orchester »mitreden« ein hoffnungslos ins 19. Jahrhundert »zurückkomponierender« Romantiker (Rachmaninow), der darf. Rachmaninow zeigt sich in diesem Konzert kom-positorisch als Meister der großen aber andere hingegen ein innovativer Neutöner, der die Dur-Moll-Systematik zu Gunsten eines auf auch sehr feinen Strukturen in einem romantisch-poetischen Klanggewand. Diese Mischung aus Quarten aufbauenden harmonischen Systems hinter sich gelassen habe (Skrjabin). Kompositions- und dramatischer Ausdruckskunst macht dieses Werk zum Solitär der Klavier- literatur. Beide Urteile sind richtig und falsch zugleich: Sergej Rachmaninow ist alleine klaviertechnisch ein Wegbereiter des 20. Jahrhunderts und in seinem dritten Konzert ein Klaviersinfoniker mit Das thematische Material des Stücks entstammt nicht traditionell russischen Quellen, wie es einem wahrhaft modernen Verständnis des Verhältnisses zwischen Soloinstrument und Orchester. in der russischen Romantik gute Tradition ist: »Das erste Thema meines Konzerts habe ich weder Alexander Skrjabins »Le Divin Poème« öffnet die Tür zur nachromantischen Musik vielleicht nur der Volks- noch der Kirchenmusik entnommen. Es hat sich einfach selbst geschrieben! Wenn einen größeren Spalt weit. Formal, orchestral und harmonisch steht dieses Werk auf sicherem ich eine Vorstellung gehabt habe, [...] dann die eines bestimmten Klangs. Die Melodie sollte vom spätromantischen Fundament. Insofern bildet dieser Abend den Grundstein für die moderne Wei- terführung im Kompositionsstil Skrjabins, die die Künstler des heutigen Konzerts morgen Abend vorstellen werden.

Solitär der Klavierliteratur Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30

Die bedeutendsten Pianisten-Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts kamen beide aus Russland Strafrecht für Unternehmer. und dürften wohl Sergej Rachmaninow und Vladimir Horowitz gewesen sein. Dabei hatte Rach- Effektiv. Kompetent. Diskret. maninow gar nicht geplant, in erster Linie als Konzertpianist zu arbeiten. Lebenslang blieb es für ihn eine Herausforderung, das innere Gleichgewicht zwischen Kompositionsarbeit und weltweit rEchtSanWältE gefeiertem Virtuosentum zu finden und zu halten. Eine weiteres Lebensthema waren seine de- prof. Dr. tido park fachanwalt für Straf- und Steuerrecht pressiven Phasen, die er nach erfolglosen sinfonischen Erstlingswerken – einer Parallele zu Skrja- Dr. tobias Eggers fachanwalt für Strafrecht bin, der allerdings deswegen keineswegs in Depressionen verfiel – mit Hilfe hypnoseähnlicher Ulf reuker ll.m. (Wirtschaftsstrafrecht) Therapien erfolgreich unter Kontrolle brachte. Dr. Stefan rütters matthias frank Mit dem dritten Klavierkonzert aus dem Jahre 1909 schrieb Rachmaninow nicht nur einen bis heute gültigen »Welthit«, er verfasste eines der virtuosesten Klavierkonzerte der Literatur rheinlanddamm 199 44139 Dortmund überhaupt. Das Werk komponierte der Klaviervirtuose für seine erste Amerika-Tournee und übte | fon (0231) 95 80 68 - 0 www.park-wirtschaftsstrafrecht.de es auf einem »stummen« Klavier während der Atlantiküberquerung. Am 28. November 1909 fand | die erfolgreiche Uraufführung mit dem New York Philharmonic unter Walter Damrosch statt; im Januar 1910 spielte Rachmaninow das Konzert mit dem selben Orchester, dieses Mal unter des- WirtSchaftSStrafrEcht | StEUErStrafrEcht | compliancE sen Chefdirigenten Gustav Mahler. Man hätte gerne zugehört...

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ahrhundertwenden bringen nicht zufällig nicht bringen Jahrhundertwenden Alexander SkrjabinSinfonieNr. 3c-mollop. 43»LeDivinPoème« erwünschte Wirkung unterstreichen. dar – es gut 100 europäischer Metropolen,europäischer die den Gedicht sentfsselten Menschen des des K verbunden ist, weil er zu ganz verschiedenen senden Worten: »Dieses schildert den unverkennbar.Das und dem freien Menschen, der die Menschen,der freien dem und ieseking und insbesondere und Gieseking musste: Schönberg musste in Deutschland die Sinfonik eines menlebens, diePsychoanalyse, derExpressionismus... nach zwei Uraufführungs-Misserfolgen seiner ersten beiden Sinfonien einen neuen gehen.Wegeinen Sinfonien beiden ersten seiner Uraufführungs-Misserfolgen zwei nach Wille ist noch zu schwach, die eigene Das eine Werkphilosophisch stellt folgende Strauss’ »Salome« und »Elektra« mussten Wagner ablösen. in die in ist alles!« ist E lavier Klavier ›gesungen‹ werden [...], und ich wollte eine passende Begleitung dazu Dasfinden... Könige als politische eben und Leben uropa auch eine kompositorische eine auch uropa Diese schlagwortähnliche In späteren ine von Skrjabin autorisierte, allerdings nicht veröffentlichte autorisierte,nicht Skrjabin allerdings von Eine hemas mit Themas Jahren 1902 bis 1904 mit seiner dritten Sinfonie »Le Divin onzerts hinterlassenhat. P edankenwelt des Gedankenwelt arallelen zu Jahrhundert sein soll. Das Jahre später mehr als logisch erscheinen, dass sich die Musiksprache wandeln rleben der Menschen mit sich. Der Beginn des 20. des Beginn Der sich. mit Menschen der Erleben Kampf zwischen dem durch eine personifizierte Lebensjahren spielte P osaunen und osaunen Nietzsches »Zarathustra«, dem eitmotiv des Leitmotiv allumfas - Werkeswie simplen folgenden mit Skrjabin erklärt Herrscher, neue politische Utopien und Thema scheint zu sagen: T onschöpfers: »Der erste Satz des ›Divin des Satz erste »Der onschöpfers: Vladimir Ansammlung gesellschaftlicher Strömungen und T echnisierung des echnisierung T uben müssen Bezeichnungen wie »divin« und »grandiose« die »grandiose« und »divin« wie Bezeichnungen müssen uben ufbruchsstimmung aufkommen,Aufbruchsstimmung ganzedas für prägend die V Ende der achmaninow das Rachmaninow öttlichkeit in sich trägt. Dieser bleibt siegreich, aber sein siegreich,aber bleibt trägt.Dieser sich in Göttlichkeit erherrlichung des gottgleichen,des erherrlichung Menschenschöpferischen orowitz, dessen gesamte dessen Horowitz, Göttlichkeit zu verkünden. eitenwenden in Zeitenwenden Romantik, der Beginn der Moderne, das Zeitpunkten seiner Lebens,die Ich bin.« Und gleich bei der ersten Richard Strauss kompositorisch huldigte, sind K onzert nicht mehr. Genau so muss Ziele des gesellschaftlichen ablösen, Gesellschaft, ötterdämmerung der Götterdämmerung P Gottheit versklavten Menschen oème« (»Das göttliche Laufbahn epochale arriere eng mit diesem Werk mit eng Karriere rogrammskizze gibt Programmskizze Er stürzt sich in die Wonnen ahrhunderts lässt in ganz in lässt Jahrhunderts P uttes« (Kämpfe), »Luttes« oème‹, Alexander Skrjabin in Er überließ es Walter K ultur und somit im somit und ultur Realitäten lässt Aufnahmen V aiser undKaiser Entstehen orstellung Werke Gedicht«) Einblick Richard Zusam- der sinnlichen Welt. Das ist der Inhalt des zweiten Satzes, »Voluptés« (Wollust). Da erwächst ihm keit die Fähigkeit gewinnt, in der Weise auf die Außenwelt zu wirken, dass sie das System der vom Grunde seines Seins erhabene Kraft, die ihm hilft, seine Schwäche zu überwinden, und im Beziehungen in jedem gegebenen Augenblick willkürlich verändern kann, so hat sie die göttliche letzten Satz, »Jeu divin« (Göttliches Spiel), gibt sich der seiner Fesseln ledige Geist der Freude Macht erlangt. Solch eine Persönlichkeit wird das Weltall in einen göttlichen Organismus ver- des freien Daseins hin.« wandeln. Sie wird den Zustand vollkommener Harmonie erreichen, Steigerung der Schöpferkraft bis zur äußersten Grenze, Ekstase. Solch eine Persönlichkeit wird ein allgemeines Bedürfnis Diese Gedanken fußen auf der Weltanschauung der Theosophen, die sich 1875 in New York von sein, das Bedürfnis, göttliche Schönheit zu schauen. Die Welt wird sich ihr hingeben, wie ein einer Russin und einem Amerikaner gegründet zur »Theosophical Society« zusammenschlossen. Weib dem Geliebten.« Theosophie wird als Offenbarung höherer Wahrheit betrachtet, die aus einem göttlichen Zentrum im Inneren des Menschen stammen soll. Ihr Gedankengut bezieht sich auf indische Religiosität Gemessen an derart ekstatischer und exaltierter Rhetorik fußt »Le Divin Poème« komposito- und Spiritualität, mystische, okkulte und gnostische Traditionen, Neuplatonismus und jüdische risch – erst zehn Jahre nach Tschaikowskys »Pathétique« – dann aber doch noch auf dem Boden Kabbala. der Spätromantik. Das Werk ist zwar durchgehend komponiert, besteht aber noch hörbar aus drei Sätzen, ist reich an Chromatik und einer an Richard Wagner erinnernden Harmonik. Artur Skrjabin war glühender Anhänger dieser Weltanschauung, ging aber in seinen Visionen noch Nikisch dirigiert am 29. Mai 1905 die Uraufführung in einem der Pariser »Concerts Colonne«. Mit weit darüber hinaus. So verstieg er sich zu der Erkenntnis: »Ich bin Gott! Wenn eine Persönlich- diesem Werk erzielt Skrjabin seinen ersten großen sinfonischen Erfolg.

Gehört im Konzerthaus Rachmaninows drittes Klavierkonzert stand zuvor zweimal auf dem Konzerthaus-Spielplan. Tzimon Barto und Nikolai Lugansky waren die Pianisten, die sich diesem »Klassiker« unter den Klavierkonzerten 2003 bzw. 2008 stellten.

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GLHHUVWH*HLJH Natürlich gibt es »Rach 3«, wie dieses Konzert in der angelsächsischen Welt tituliert wird, in unzähligen brillanten, klaviertechnisch meisterhaften Interpretationen auch der Weltstar- Pianisten unserer Zeit wie Argerich, Ashkenazy, Kissin, Lang Lang und Volodos. Aber hören muss man das Konzert daheim auch mit Boris Berezovsky in einer der beiden Versionen von Warner Classics oder Mirare. Berezovsky kommt niemals ins Schwitzen und macht das, was Rachmaninow erfordert: große Musik. Historisch kommt man an einer der Horowitz-Versionen nicht vorbei, das ist Klavier- und Schallplattengeschichte. Nüchtern, zügig und mit Clarté exekutiert der Komponist selber das Konzert – sozusagen historisch korrekt und fernab von jeglichem Schwulst. Deshalb beraten Sie die Chefs persönlich. Das göttliche Gedicht von Skrjabin wird gerne von den amerikanischen Top-Orchestern auf- genommen. Ich empfehle uneingeschränkt die Aufnahme des Philadelphia Orchestra unter Ric- audalisDXGDOLV‡.RKOHU3XQJH 3DUWQHU‡:LUWVFKDIWVSUIHU‡6WHXHUE · Kohler Punge & Partner · WirtschaftsprüferHUDWHU‡5HFKWVDQZlOWH · Steuerberater · Rechtsanwälte Rheinlanddamm5KHLQODQGGDPP‡'RUWPXQG‡7HO   199 · 44139 Dortmund · Tel.: +49 (0)231.2255-500‡GRUWPXQG#DXGDOLVGH‡ZZZDXGDOLVGH · www.audalis.de cardo Muti (Emi Classics), die neben dem unvermeidlichen Blechbläser-Glanz durch seidigen Streichersound überzeugt. Muti betont mehr die Romantik, Giuseppe Sinopoli mit dem New York Philharmonic mehr die modernen Aspekte der Partitur (Deutsche Grammophon).

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14 I 15 Werke 16 I17 Sächsische Staatskapelle Dresden musikalische Konzerte sowie eine Konzertreihe in der Dresdner Frauenkirche. Als eines der international begehrtesten Sinfonieorchester gastiert die Staatskapelle regelmäßig in den großen Am 22. September 2008 feierte die Sächsische Staatskapelle Dresden ihr 460-jähriges Bestehen: Musikzentren der Welt. Ab 2013 wird die Sächsische Staatskapelle Dresden das Orchester der 1548 durch Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet, ist sie eines der ältesten und traditions- »Osterfestspiele Salzburg«, deren künstlerische Leitung in den Händen von Christian Thielemann reichsten Orchester der Welt. liegen wird.

Bedeutende Kapellmeister und international geschätzte Instrumentalisten haben die Geschich- Die Staatskapelle engagiert sich auch in der Region: Seit Oktober 2008 ist sie Patenorchester te der einstigen Hofkapelle geprägt. Zu ihren Leitern gehörten unter anderem Heinrich Schütz, des Meetingpoint Music Messiaen in der Doppelstadt Görlitz/Zgorzelec. Im September 2010 rief Johann Adolf Hasse, Carl Maria von Weber und Richard Wagner, der das Orchester als seine sie darüber hinaus die »Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch« (Sächsische Schweiz) »Wunderharfe« bezeichnete. Bedeutende Chefdirigenten der letzten 100 Jahre waren Ernst von mit ins Leben, die sich – als einziges Festival weltweit – jährlich dem Schaffen Dmitri Schosta- Schuch, Fritz Reiner, Fritz Busch, Karl Böhm, Joseph Keilberth, Rudolf Kempe, Otmar Suitner, kowitschs widmen. Kurt Sanderling, Herbert Blomstedt, Giuseppe Sinopoli und Bernard Haitink. Von 2007 bis 2010 leitete Fabio Luisi als Generalmusikdirektor die Sächsische Staatsoper und Staatskapelle Dres- 2007 erhielt die Sächsische Staatskapelle Dresden als bislang einziges Orchester in Brüssel den. 2012 übernimmt Christian Thielemann die Position des Chefdirigenten der Sächsischen den »Preis der Europäischen Kulturstiftung für die Bewahrung des musikalischen Weltkulturer- Staatskapelle. Ehrendirigent des Orchesters ist seit 1990 Sir Colin Davis. bes«. Seit 2008 ist Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen Partner der Sächsischen Staatska- pelle Dresden. Richard Strauss war der Staatskapelle mehr als 60 Jahre lang freundschaftlich verbunden. Neun seiner Opern, darunter »Salome«, »Elektra« und »Der Rosenkavalier«, wurden in Dresden ur- Die Sächsische Staatskapelle Dresden im KONZERTHAUS DORTMUND aufgeführt; seine »Alpensinfonie« widmete er der Staatskapelle. Auch unzählige andere berühmte In den Jahren 2002 und 2009 war die Sächsische Staatskapelle Dresden zuvor im Konzerthaus Komponisten schrieben Werke, die von der Staatskapelle uraufgeführt wurden bzw. ihr gewidmet zu hören. Mit ihrem damaligen Chefdirigenten Bernard Haitink spielte das Orchester Werke von sind. An diese Tradition knüpft das Orchester seit 2007 mit dem Titel des »Capell-Compositeurs« Beethoven und Brahms; Christoph Eschenbach leitete die Staatskapelle u. a. bei Mozarts Klavier- an, den seither die Komponisten Isabel Mundry, Bernhard Lang, Rebecca Saunders und Johannes konzert Nr. 12 vom Flügel aus. Maria Staud innehatten. Die Capell-Compositrice der Saison 2011/12 ist Lera Auerbach.

Die Sächsische Staatskapelle ist in der Semperoper beheimatet und musiziert hier pro Saison Kirill Petrenko etwa 260 Opern- und Ballettaufführungen. Hinzu kommen ca. 50 sinfonische und kammer- Kirill Petrenko wurde 1972 in Omsk geboren und studierte dort an der Musikfachschule Klavier. Mit elf Jahren trat er als Pianist zum ersten Mal mit dem dortigen Sinfonieorchester öffentlich auf. 1990 übersiedelte die Familie nach Vorarlberg, wo der Vater eine Stelle als Orchestermusiker und Musiklehrer annahm. Petrenko studierte zunächst weiter in Feldkirch und später Dirigieren an der Musikuniversität in Wien, wo er im Juni 1997 sein Studium abschloss.

Ein erstes Engagement führte Petrenko ab Herbst 1997 als Assistent und Kapellmeister an die Wiener Volksoper. Von 1999 bis 2002 war Kirill Petrenko Generalmusikdirektor am Theater in Meinigen. Er debütierte dort mit Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk« und leitete Premieren von »Der Rosenkavalier«, »Rigoletto«, »Die verkaufte Braut«, »Peter Grimes«, »Così fan tutte« und »La Traviata«. Vor allem aber erregte er 2001 mit dem »Ring des Nibelungen« in der Inszenierung von Christine Mielitz und der Ausstattung von Alfred Hrdlicka internationales Auf-

18I19 Biografien sehen. Von 2002 bis 2007 war Kirill Petrenko dann Generalmusikdirektor an der Komischen Oper in Berlin. Zu den Produktionen in diesen fünf Jahren, die Petrenko entscheidend prägten, zähl- ten »Die verkaufte Braut« (Inszenierung: Andreas Homoki), »Don Giovanni« (Peter Konwitschny), »Figaros Hochzeit« (Barry Kosky), »Così fan tutte« (Konwitschny), »Die Entführung aus dem Serail« (Calixto Bieito), »Jenufa« (Willi Decker), »Der Rosenkavalier« (Andreas Homoki), »Peter Grimes« (Katja Czellnik), »Eugen Onegin« (Homoki), »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« (Homoki) und »Das Land des Lächelns« (Konwitschny). Parallel zu seinen Positionen in Meiningen und Berlin entwickelte sich sehr rasch seine internationale Karriere.

Wichtige Debüts gab er 2000 beim »Maggio Musicale Fiorentino« (»Eugen Onegin«), 2001 an der Wiener Staatsoper (»Die Zauberflöte«) und der Semperoper Dresden (»Lady Macbeth von Mzensk«), 2003 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (»Pique Dame«), an der Opéra National de Paris (»Don Giovanni«), am Covent Garden (»Madama Butterfly«), an der Bayerischen Staatsoper (»Pique Dame«) und der Metropolitan Opera New York (»Die lustige Witwe«) und 2005 an der Oper Frankfurt (»Chowanschtschina«). Von 2006 bis 2008 schuf er gemeinsam mit Peter Stein den Zyklus der Puschkin-Opern in Lyon, der im Frühjahr 2010 erneut und im Gesamten gezeigt wurde.

Seit seinem Abschied von der Komischen Oper im Juli 2007 wirkte Kirill Petrenko als Gast- dirigent. Zu den wichtigsten Produktionen gehörten Auftritte an der Met in New York, in Covent Garden, an der Wiener Staatsoper sowie am Theater an der Wien, wo er 2004 mit Smetanas »Da- libor« erstmals auftrat, 2007 mit Janácˇeks »Katja Kabanova« zurückkehrte und zuletzt 2008 Richard Strauss’ »Intermezzo« leitete.

Zu den wichtigsten Orchestern, mit denen Kirill Petrenko bisher arbeitete, gehören die Berliner Ich mag gute Ideen. Philharmoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Bayerische Staatsorchester, das WDR Sinfonieorchester Köln, die Philharmoniker Meine Geldanlage ist eine davon. Hamburg und das NDR Sinfonieorchester, das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das Radio-Symphonieorchester Wien, die Wiener Symphoniker, das Cleveland Orchestra, das London Meine Investition in kapitalgeschützte sowie täglich handelbare Philharmonic Orchestra und das Oslo Philharmonic Orchestra. Außerdem leitete Kirill Petrenko Produkte sind für mich attraktive Möglichkeiten der Geldanlage. Konzerte bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz. Dabei wird mein Vermögen in bis zu 300 Marktsegmente weltweit gestreut. Die apano-Anlagestrategien „denken“ dabei anders und Ab September 2013 ist Kirill Petrenko Generalmusikdirektor der Bayrischen Staatsoper in bieten mir Chancen in steigenden und fallenden Märkten. München. Mehr Informationen unter www.apano.de oder telefonisch unter 0800–6688920. Kirill Petrenko im KONZERTHAUS DORTMUND Kirill Petrenkos erster Auftritt im Konzerthaus fand im April 2007 statt. Damals leitete er das Or- chester der Komischen Oper Berlin in einem russischen Programm mit Werken von Rachmaninow, Schostakowitsch und Prokofiew.

Biografien Boris Berezovsky

Boris Berezovsky genießt einen hervorragenden Ruf sowohl als kraftvoller, virtuoser Pianist als auch als Musiker mit großer Tiefe und Feingefühl. Geboren in Moskau, studierte Berezovsky am dortigen Konservatorium bei Eliso Virsaladze und privat bei Alexander Satz. 1988 gab er sein Debüt in der Londoner Wigmore Hall. Zwei Jahre später gewann er die Goldmedaille des »Inter- nationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs« in Moskau.

Boris Berezovsky wird regelmäßig von den großen Orchestern eingeladen, darunter das Ko- ninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, das Rotterdam Philharmonic Orchestra, die Münchner Philharmoniker, das hr-Sinfonieorchester, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das Oslo Philharmonic Orchestra, das Danish National Radio Symphony Orchestra, das Orchestre National de France, das Philharmonia Orchestra, das New York Philharmonic und das Philadel- phia Orchestra. Im Januar 2012 spielte er zum ersten Mal mit den Berliner Philharmonikern. Er arbeitete mit Dirigenten wie Kurt Masur, Charles Dutoit, Wolfgang Sawallisch, Vladimir Ashkenazy und Antonio Pappano. Seine Kammermusikpartner sind , , Dmitri Makhtin und Alexander Kniazev. Mit Klavierabenden ist Boris Berezovsky auf den international renommierten Bühnen zu Gast: in der Berliner Philharmonie, im Concertgebouw Amsterdam, in der Royal Festival Hall in London, am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, im Palais des Beaux- Arts in Brüssel, im Wiener Konzerthaus und im Megaron Athen.

Für Teldec hat Boris Berezovksy Werke von Chopin, Schumann, Rachmaninow, Mussorgsky, Balakirew, Medtner und Ravel sowie Liszt kompettes Études d’exécution transcendante aufgenommen. Seine Einspielung der Rachmaninow-Sonaten wurde mit dem »Preis der Deut- schen Schallplattenkritik« ausgezeichnet; seine Ravel-CD wurde von »Le Monde de la Mu- sique«, »Diapason«, dem »BBC Music Magazine« und von »The Independent on Sunday« emp- fohlen. 2006 gewann Boris Berezovsky den »BBC Music Magazine Award«. Im August 2004 erhielt die DVD seines Berezovsky Trios den »Diapason d’Or«. Für Warner Classics nahm das Trio 2004 Werke von Schostakowitsch und Rachmaninow auf, die in Frankreich mit dem »Choc de la Musique«, in Großbritannien mit dem »Gramophone Award« und in Deutschland mit dem »ECHO Klassik« ausgezeichnet wurden. Seine Live-Aufnahme der Études von Chopin und Go- dowsky erhielt einen »Diapason d’Or« und einen »RTL d’Or«. Für Mirare/Harmonia Mundi nahm Boris Berezovsky Rachmaninows Préludes sowie sämtliche Klavierkonzerte des Komponisten mit dem Ural Philharmonic Orchestra unter Dmitri Liss auf, eine weitere CD widmete er Werken von Rachmaninow für zwei Klaviere mit Brigitte Engerer. 2010 veröffentlichte er ein Liszt-Album, das live in der Royal Festival Hall und beim Festival »La Grange de Meslay« in Tours aufgenom- men wurde. Mit Brigitte Engerer und Henri Demarquette spielte er Saint-Saëns’ »Karneval der Tiere« ein.

22 I 23 Biografien

88 Tasten und mehr

Französisches Fest Pierre-Laurent Aimard ist zwar für seine Interpretationen zeitgenössischer Musik bekannt, kann aber auch immer wieder als musikalischer »Allrounder« überzeugen. Bei seinem nächsten Kon- zert in Dortmund wird der Pianist alle 24 Préludes von Claude Debussy präsentieren.

Do 10.05.2012 · 20.00

Blick nach vorn Thomas Hengelbrock schlägt in seiner Antrittspielzeit als Chefdirigent des NDR Sinfonieorches- ters mit seinem neuen Klangkörper gleich den Weg nach Dortmund ein. Neben Sinfonien von Haydn und Brahms steht auch Liszts Klavierkonzert Nr. 1 mit der jungen Pianistin Alice Sara Ott auf dem Programm.

So 20.05.2012 · 16.00

Die Nacht als Patin Esa-Pekka Salonens jüngstes, nach der antiken Göttin der Nacht »Nyx« betiteltes Orchester- werk steht auf dem Programm, wenn der Dirigent und Komponist mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks seine »Expedition Salonen« für diese Saison beschließt. Solist in Brahms’ Klavierkonzert Nr. 2 ist Yefim Bronfman.

So 10.06.2012 · 18.00

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231-22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de Weiterhören Texte Ulrich Schardt

Fotonachweise S. 04 © David Crookes · Warner Classics S. 08 © Wilfried Hösl S. 16 © Dietmar Mathis · Bregenzer Festspiele S. 22 © David Crookes · Warner Classics

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

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