Der besondere Dank der Kostendeckung für die Herausgabe dieser Broschüre gilt in erster Linie dem Lebens- ministerium; ferner wurde die Drucklegung unterstützt durch das Land Tirol aus Mitteln des Naturschutzfonds, den Biosphärenpark Großes Walsertal Management, die Ortsvorstehung Ginzling, Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, TVB Mayrhofen-Hippach, TVB Großarltal (Hüttschlag), Tourismusregion Nationalpark Gesäuse (Johns- bach), Gemeinde Kals am Großglockner, Gemeinde , Gemeinde Steinbach am Attersee, Gemeinde Un- tertilliach, Gemeinde Weißbach, Tourismusverein Mallnitz und den Deutschen Alpenverein (DAV). Herzlichen Dank!

Impressum

Herausgeber und Verleger: Oesterreichischer Alpenverein Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz Wilhelm-Greil-Straße 15 Postfach 318 A-6010 Innsbruck ZVR-Zahl 989190235

Redaktion: ALPEN-CONSULT, Igls-Innsbruck

Texte: Roland Kals, beratender Ingenieur für Raumplanung und Landschaftsplanung Ingenieurkonsulent für Geographie; Salzburg Geschäftsführer der OeAV-Sektion Salzburg; Salzburg Peter Haßlacher & Josef Essl, Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins; Innsbruck Louis Oberwalder, Langjähriger Vorsitzender und Ehrenmitglied des Oesterreichischen Alpenvereins; Mils Walter Mair, Altvorsitzender der OeAV-Sektion ; Lienz Marlies Bouzo, Tourismusbüro; Fontanella/Faschina Peter Angermann, Tourismusverein; Mallnitz

Layout und grafische Gestaltung: Josef Essl (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Titelbild: Patrick Bonato (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Grafiken: S. Hofer, J. Molyneux & C. Friedl (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Satellitenbild: GEOSPACE Beckel Satellitenbilddaten GmbH/Salzburg

Bildnachweise: A. Kopetzky, AV-Jugend, C. Cirtek, DAV/Referat Hütten u. Wege, E. Nachbagauer, E. Sieben- hofer, Fa. Mediasoft, Ferienregion Attersee, F. Wolkinger, G. Mussnig, G. Wutscher, H. Slupetz- ky, J. Oberlohr, Markgemeinde Reichenau a. d. Rax, Nationalparkverwaltung Kärnten, OeAV/ Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz, OeAV/Referat Hütten u. Wege, OeAV-Sektion Rei- chenau, P. Angermann, P. Plattner, R. Kals, R. Klausner, T. Suntinger, Tourismusverband Fon- tanella/Faschina, Tourismusverband Großarltal, Tourismusverband Grünau i. A., Urlaubsinforma- tion Mallnitz, W. Böhme, W. Mair, W. Schachinger, Wiener Wasserwerke/Lammerhuber

Druck: Sterndruck GmbH, Fügen Kleine und feine Bergsteigerdörfer zum Genießen und Verweilen

Redaktion: ALPEN-CONSULT

Innsbruck 2006

2., aktualisierte und erweiterte Auflage VorwortVorwort

Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde! x Weltweit gelten die Alpen als jenes Hochgebirge, dem der Mensch seinen Stempel am stärksten aufgedrückt hat. Dies verwundert nicht: Ist doch die- Wser Gebirgszug ein Gebiet, das mindestens seit der Antike als Durchgangs- raum und Ressourcenspender gleichermaßen für die dicht besiedelten Ge- Peter Haßlacher biete im Norden und Süden gedient hat. Die Alpen waren somit niemals menschenleer, sondern - als eine zu großen Teilen vom Menschen gestaltete Landschaft - ein wichtiger Teil des europäi- schen Wirtschaftssystems und darüber hinaus immer wieder Impulsgeber für das mitteleuropäische Geistes- und Kulturleben. Wohl beispiellos ist die moderne Entwicklung, die mit der Entdeckung der

Roland Kals Alpen durch den Tourismus verbunden ist. Nach etwa 130 Jahren Alpen- tourismus stehen wir gegenwärtig an einem Punkt, an dem man sich ernst- haft die Frage stellen muss, ob bewährte Standardlösungen der Vergan- genheit, die letztlich immer auf einen hemmungslosen und unwiderruflichen Verbrauch der Ressource “Landschaft” hinauslaufen, noch zukunftsfähig sein können. Denken wir an die Anfänge des Alpentourismus zurück: Zweifellos waren es die Bergsteiger und die alpinen Vereine, die zahlreiche, vormals völlig unbe- kannte und unbedeutende Bergdörfer in der Öffentlichkeit bekannt machten und mit der Errichtung von Schutzhütten und Wegen außerordentliche Bei- träge zur touristischen Infrastruktur leisteten. Alpinisten waren also die entscheidenden Impulsgeber einer Entwicklung, die sich dann spätestens seit den 1950er-Jahren immer stärker von den Wertsystemen der Alpenvereine emanzipierte und - geradezu zwangsläufig - in einen schwindelerregenden, globalen Wettlauf um touristische Markt- anteile mündete. Im Ergebnis haben wir es heute mit touristischen “Aktivregionen” zu tun, deren sozio-ökonomisches und ästhetisches Ambiente völlig aus den Fugen geraten ist und in denen natürliche, finanzielle und personelle Ressourcen bis über die Belastungsgrenzen hinaus strapaziert werden. Andererseits gibt es aber im österreichischen Alpenraum zahlreiche Ort- schaften, die sich an diesem “Erschließungs-Kapital-Event-Kreisel” entwe- der nicht beteiligen können oder bewusst einen anderen Weg eingeschlagen haben. Ihnen soll diese Broschüre gewidmet sein. Es geht darum, jene Alpen-Landschaften aufzuspüren, die Grundlage für einen “neuen” Alpintourismus sein können: Für anspruchsvolle Urlauber, die keinen Wert mehr legen auf die ewig gleichen Hotelburgen im interna- tionalisierten Zuckerbäckerstil oder die oft perverse Landschaftsarchitektur glatt gebügelter Pistenschneisen, asphaltversiegelter Speicherteiche und immer schneller laufender Skifahrer-Fließbänder. Es geht um Gäste, die sich

4 Bergsteigerdörfer Zeit nehmen, ihren Urlaubsort gründlich zu erkunden, und einen Schlecht- wettertag auch ohne Indoor-Programm gelassen überstehen. Was könnten nun die Merkmale solcher “Bergsteigerdörfer” sein? Wir haben uns für eine erste kleine Auswahl, die - das sei zugestanden - immer auch eine subjektive Komponente enthält, folgende Kriterien überlegt:  Naturgemäß muss ein alpiner Landschaftscharakter vorhanden sein, der sich in einer relevanten Reliefenergie (Richtwert: mehr als 1.200 m) aus- drückt.  Die Bezeichnung “Bergsteigerdorf” bürgt für eine gewisse Kleinheit und Ruhe, d.h. dass die in Frage kommende Gemeinde jedenfalls weniger als 2.500 ständige Einwohner besitzen sollte und keine größeren Industriebe- triebe aufweist. Es geht um Tourismus, es kann also auf eine Mindestqualität an touristi- scher Infrastruktur nicht verzichtet werden: Ortschaften ohne vernünftige Gastronomie oder ohne gewerbliches Beherbergungsangebot scheiden lei- der aus.  Bergsteigerdörfer kommen ohne Großstrukturen aus. Von internationalen Hotelketten betriebene Bettenburgen haben hier keinen Platz.  Die alpinistischen “Traditionsgipfel” bleiben unberührt. Auf sie führen keine Aufstiegshilfen oder Höhenstraßen. Hinweise liefert die klassische Führerliteratur, z.B. der Ostalpenführer von Purtscheller/Heß.  Es gibt keine tälerverbindenden Aufstiegshilfen (“Skischaukeln”).  Im Gebiet müssen alpine Schutzhütten vorhanden sein (Hütte eines Alpin- vereines oder private Einrichtung mit Schutzhüttencharakter).  Durch das Gemeindegebiet führen keine Hochleistungsverkehrswege, die dem motorisierten Individualverkehr dienen (Autobahnen, Schnellstra- ßen).  Das Bergsteigerdorf muss mit zumutbarem Aufwand mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln erreichbar sein.  Sie leisten einen großen Beitrag für den alpinen Flächenschutz. Über diese Gesichtspunkte hinaus spielen noch weitere “weiche”, naturge- mäß schwierig zu objektivierende Kriterien mit. Dazu zählen etwa eine ange- messene Gestaltqualität der Bausubstanz, eine angenehme Proportion zwi- schen Landwirtschaftsflächen und Waldgebieten und eine allgemeine Aura der Ursprünglichkeit, Naturverbundenheit und Gelassenheit. Ihre Geschich- te ist mit dem Alpinismus unmittelbar verbunden.

Die Autoren hoffen, dass die vorgelegte Broschüre eine Idee davon vermit- telt, wie ein zukunftsfähiger “Aktiv-Urlaub” in den Bergen sommers wie win- ters sein kann: Anregung ohne Hektik, Belebtheit ohne Lärm, Nähe ohne Respektlosigkeit, Genuss ohne Ärger, Bewegung aus eigener Kraft.

Innsbruck, im Sommer 2006

Roland Kals & Peter Haßlacher

Bergsteigerdörfer 5 Klammer zwischen Berg und Stadt durch die Umsetzung der Alpenkonvention

Seit 18. Dezember 2002 ist das “Übereinkommen zum Schutz der Alpen”, bekannt als die Alpenkonvention, in Österreich in Kraft. Sie ist ein völ- kerrechtlicher Vertrag zwischen Deutschland, Frankreich, Italien, Liechten- stein, Monaco, Österreich, Schweiz, Slowenien und der Europäischen Gemeinschaft. Zentrale Gedanken des für alle Partner verbindlichen Ver- tragswerkes sind der Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen. Der Vertrag hat alpenweit Gültigkeit und berücksichtigt sowohl Schutz- als auch Nutzungsinteressen. Ökologie und Ökonomie sollen in ein sinnvolles Gleichgewicht gebracht werden. Die Philosophie der Alpenkonvention wird in der Rahmenkonvention festgelegt. Konkrete Schritte, Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch Schutzmaßnahmen werden in den Ausführungsprotokollen geregelt. Sie betreffen die Bereiche Berglandwirt- schaft, Bergwald, Bodenschutz, Energie, Naturschutz und Landschaftspflege, Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Streitbeilegung, Tourismus und Verkehr. Im Alpenraum laufen bereits seit einigen Jahren Projekte und Initiativen, die zeigen, wie die Alpenkonvention umgesetzt werden kann. Im Gemeindenetz- werk “Allianz in den Alpen” haben sich alpenweit bis Ende 2004 182 Ge- meinden zusammengeschlossen, um die Inhalte aus den Durchführungs- protokollen auf kommunaler Ebene umzusetzen. Jährlich stellt sich eine an- dere Alpen-Stadt als “Alpenstadt des Jahres” in die internationale Auslage. Entlang der Weitwanderroute “Via Alpina” von Triest bis Monaco wird die Alpenkonvention in Gemeinden, in Arbeitsgebieten der Alpinen Vereine und auf Schutzhütten diskutiert und umgesetzt. Es gibt mittlerweile viele Bei- spiele, die eindrucksvoll belegen, dass die Alpenkonvention praxistauglich ist. Es zeigt sich aber auch, dass Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen sind. Dies verlangt zwar neue Arbeits- und Denkweisen, aber gerade in dieser Bewusstseinsbildung liegt auch die beste, langfristig angelegte Perspektive für die Regionen der Alpen. Dass ein derart ehrgeiziges und auch schwieriges Projekt überhaupt in Angriff genommen wurde und erste viel- versprechende Resultate liefert, ist mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. “Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verbleiben” (Anton Bruckner). Viele Jahre hat auch die Ausverhandlung der Protokolle der Alpenkonvention gedauert, vom Jahre 1989 bis zum In-Kraft-Treten im Jahre 2002. Tatsächlich sind in den Protokollen zahlreiche Verpflichtungen und Hinweise für die Vertragsparteien enthalten, die gerade dem gefährde- ten ländlichen Raum, dem naturschonenden Bergtourismus Hoffnung und Chancen geben.

6 Bergsteigerdörfer Protokoll “Tourismus und Freizeit” BGBl. Nr. 230/2002

Artikel 6: Ausrichtung der touristischen Entwicklung (1) Die Vertragsparteien beziehen die Anliegen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in die Tourismusförderung ein. Sie verpflichten sich, möglichst nur landschafts- und umweltschonende Projekte zu fördern.

(2) Sie leiten eine nachhaltige Politik ein, welche die Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Tourismus im Alpenraum stärkt und damit einen wichtigen Beitrag zur sozioökonomischen Entwicklung des Alpenraums leistet. Dabei sind Maßnahmen zu bevorzugen, welche die Innovation und die Diversifizierung des Angebots för- dern.

(3) Die Vertragsparteien achten darauf, dass in den Gebieten mit starker touristi- scher Nutzung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen intensiven und extensiven Tourismusformen angestrebt wird.

(4) Bei fördernden Maßnahmen sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden: a) für den intensiven Tourismus die Anpassung der bestehenden touristischen Strukturen und Einrichtungen an die ökologischen Erfordernisse sowie die Ent- wicklung neuer Strukturen in Übereinstimmung mit den Zielen dieses Protokolls; b) für den extensiven Tourismus die Erhaltung oder die Entwicklung eines natur- nahen und umweltschonenden Tourismusangebots sowie die Aufwertung des natür- lichen und kulturellen Erbes der Feriengebiete.

Artikel 17: Entwicklung von wirtschaftsschwachen Gebieten Den Vertragsparteien wird empfohlen, auf der geeigneten territorialen Ebene ange- messene Lösungen zu untersuchen, um eine ausgewogene Entwicklung von wirt- schaftsschwachen Gebieten zu gewährleisten.

Artikel 6 und 17 des Tourismusprotokolls zeigen sowohl die Notwendigkeit für Aktivitäten als auch das Interesse der Vertragsparteien, entsprechende Projekte und Aktionen zu unterstützen. Es steht auch im hohen Interesse des Oesterreichischen Alpenvereins, diese dem hochintensiven Massentouris- mus (noch) nicht preisgegebenen Regionen/Orte/Landschaften entspre- chend seinem am 8. Oktober 1994 beschlossenen Grundsatzprogramm “Hel- fen wir den Alpen” zu unterstützen.

Punkt 6 aus dem Grundsatzprogramm der Alpenvereine

Ökologisch verträgliche Tourismusformen fördern “Um den Bedürfnissen der Erholungssuchenden einerseits und den Erfordernissen einer umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung andererseits Rechnung zu tra- gen, schlagen die Alpenvereine vor, für strukturschwache Regionen Impulse zur Förderung ökologisch orientierter Tourismusformen zu geben. Dieser Tourismus respektiert die kulturelle Eigenständigkeit der Alpenregion, unterstützt den Erhalt der Berglandwirtschaft und verzichtet auf energieintensive Freizeitaktivitäten”.

Auf die vom Alpenverein ausgewählten Berg(steiger)dörfer in Österreichs Alpen trifft dieser Aufruf der Alpenvereine in ihren Grundsatzprogrammen in besonderer Weise zu. Sie sind einerseits gefährdet durch die im Zusam-

Bergsteigerdörfer 7 menhang mit der Globalisierung stehende Schwächung des ländlichen Rau- mes und möglicherweise andererseits durch nach wie vor im Raum stehende skitouristische Erschließungen bzw. Straßeninfrastrukturen. Zudem haben Orte und Regionen, die einen Großteil ihrer Fläche für Schutzgebiete und/ oder ökologische Ausgleichsräume in Zeiten immer knapper werdender na- turnaher Kulturlandschaften und Naturräume zur Verfügung stellen, ein zu- mindest moralisches Anrecht auf entsprechende Ausgleichszahlungen und - leistungen. Derartige Absichtserklärungen sind beispielsweise Inhalt des 1996 von der Österreichischen Bundesregierung beschlossenen “Nationalen Umwelt-Planes” und anderer zukunftsfähiger Nachhaltigkeitsprogramme. Der Oesterreichische Alpenverein möchte mit dem Verweis auf die in dieser Broschüre vorgestellten kleinen und feinen Bergsteigerdörfer in Österreichs Alpen den Start für eine ganz bewusste Unterstützung und Förderung ganz im Sinne der Umsetzung der Alpenkonvention und seines eigenen Grund- satzprogrammes hinweisen. Letztlich kommt es auf einen tragfähigen Pakt zwischen den in Städten und Agglomerationsräumen lebenden Menschen und den BewohnernInnen des ländlichen Raumes an, mit dem gemeinsamen Ziel, diese traditionellen Alpen-Landschaften existenzfähig zu erhalten. Deshalb kommt es auch auf Ihren Besuch an!

Peter Haßlacher

8 Bergsteigerdörfer Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4 Klammer zwischen Berg und Stadt durch die Umsetzung der Alpenkonvention 6 Reichenau & Prein a. d. Rax - wo Künstler und Therapeuten in die Berge gehen 10 Lunz am See - wo die Ois zur Ybbs mutiert 17 Johnsbach im Gesäuse - ein alpines Arkadien 21 Krakauebene - Krakauhintermühlen - Krakauschatten - Krakaudorf: Fernsehen mit Seeaugen 27 Grünau im Almtal - grüne Augen um grünes Wasser 33 Steinbach am Attersee - Kultur und Bergnatur am Alpenstrand 38 Weißbach bei Lofer - Almen, Klammen, Klettergärten 45 Hüttschlag - im Tal der Milchseilbahnen 52 Ginzling ... am Anfang war das Bergsteigen 59 Das Bergsteigerdorf Vent - ein Klassiker 69 Kals am Großglockner - das Bergsteigerdorf am Fuße des Großglockners 81 UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal 95 Im Tiroler Gailtal und ... eine Visitenkarte zum Kennenlernen 109 Mallnitz - Tor zum Nationalpark Hohe Tauern 129 Publikationen aus der OeAV-Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz 140

38 45 17 21

59 52 33 81 10

95 129 27 109

69

Bergsteigerdörfer 9 Kals am Großglockner - das Bergsteigerdorf am Fuße des Großglockners

Höhenlage und Glocknernähe, mit dem alpinen Urland ver- bundene, in Jahrhunderten geprägte Kulturlandschaft, ein eigenständiger alpiner Menschenschlag, als Kalser Bergfüh- rer eine Legende haben Kals zur bekannten Glocknergemein- de gemacht.

Vom Iseltal, das die Tiroler Seite der Hohen Tauern zur Drau entwässert, durch eine Talstufe abgehoben und eine Klamm getrennt, liegt die eiszeitlich geformte Talsohle in 1.325 Meter Seehöhe dem Tauernfürsten zu Füßen. Milder geformte Seitenkämme schützen die Siedlung vor dem kal- ten Tauernwind. Mit dem geringen Jahreswert von 4.8 Das Bergsteigerdorf Kals am Großglockner (im Bild der Zehntel Wolkendecke und 852 mm Niederschlag zählt Kals Ortsteil Großdorf) - eingebettet zwischen Glockner-, zu den sonnigsten Gemeinden Österreichs, mit würziger Granatspitz- und Schobergruppe. Luft und viel Sommerhelligkeit. Boden und Witterung gaben bei viel Bauernfleiß nur das Lebensnot- wendige für Ernährung, Bekleidung und Behausung einer sich selbst versorgenden Berglandwirtschaft in Generationenfolge. Überlebens- notwendig in dieser statisch bergbäuerlichen Gesellschaft war die dör- fliche Solidarität, auch in einem lebendigen Brauchtum gelebt. Die gängigen Bilder vom beckenförmigen Talboden mit der Rotte Le- sach, dem Pfarrdorf Ködnitz und dem alten Haufendorf Großdorf ver- nachlässigen die Weiler in Iseltal, Unter- und Oberpeischlach und am Arniger Berg. Das Kalsertal reicht vier Gehstunden von der Zumün- Die gewaltige Bergszenerie des Glockner- dung des Kalserbaches in die Isel bis zum Spöttling am Austritt der massivs mit dem steilaufragenden Groß- Dorfertal Klamm. Die zur Kammhöhe weiterführenden Hochtäler, das glockner und dem markanten Stüdlgrat. Dorfer- Teischnitz- und Ködnitztal stützen mit prächtigen Almen die Kalser Viehwirtschaft und führen den Bergsteiger in die Gipfelregion des Glocknerkammes. Die vorherrschende Hofform, das tirolisch-salzburgische Einhaus wird in Hanglagen zum Paarhof geteilt. Die stattlichen Wohnhäuser sind in Blockform mit Kopfstrick aufgezimmert. In der Fassadengestaltung zeigt der Kalser eindrucksvoll seine Freude am Schmuck und sein handwerkli- ches Können. Die Harmonie von Baumaterial, Bauweise und Landschaft in überlegter Zweckmäßigkeit und Schönheit beeindruckt jeden ästhe- tisch ansprechbaren Kalsbesucher. Ein Blick auf die Kalser Flur von Lesach aus gewahrt kaum mehr die alten Gemarkungen einer bunten Gemengeflur. Die Umstellung vom Getreide- anbau auf die ertragreichere Viehzucht in den 1960er-Jahren hat mit einer Flurbereinigung das Bild des Talbeckens merklich verändert. Dies betrifft auch das Siedlungsbild durch den zunehmenden Neubau von Einfamilienhäusern im Tourismus und als Pendler auswärts tätiger Ge- Umrahmt von Wiesen, sticht das kleine Kirchlein St. Georg ins Auge. meindebürger. Verzeichnete Kals 1930 179 Hausnummern, sind es nun- mehr 358.

Bergsteigerdörfer 81 Der hochgewachsene hellhäutige Menschenschlag wurde von den frühen Touristen gern als Germanen-Nachfahren gesehen. Funde auf der Kultstätte Gradonna nach 9.000 v. Chr., der Fund eines neolithischen Steinhammers um 2.000 v. Chr., von Geräten und Waffen aus der Bronzezeit um 500 v. Chr., belegen die frühe Besiedlung dieser entlegenen Talschaft. Sie setzt sich laut Ortsnamenforschung im romanischen und slawischen Kulturkreis fort, bis die germanische Landnahme nach 700 n. Chr. und die Eingliederung in die Grafschaft Görz mit der Christianisierung von Salzburg aus die weitere politische und kulturelle Entwicklung bestimmen. Das germanische Frei- stiftrecht beließ die Bauern persönlich frei, die Abgaben an die Grundherr- schaft aber lastete schwer auf dem übervölkerten Tal. Erst die Bauernbe- freiung 1848 und der aufkommende Glocknertourismus nach 1850 auf der Kalser Glocknerseite, Erstersteigung 1853, brachten die wirtschaftliche Wen- de. Sie ist eng mit dem “Glocknerherrn” Johann Stüdl verbunden. Neben dem Kuraten Franz Senn in Vent hat der Prager Großkaufmann Stüdl in Kals ein Modell für den ostalpenweiten Bergtourismus geschaffen. Es umfasst die naturkundliche und touristische Erkundung der Glocknergruppe, die Er- schließung der Kalser Glocknerseite mit Talgasthöfen, Unterer- und Oberer Wirt, dem Bau von Wegen und Hütten, so der Stüdlhütte auf der Fanetscharte und der Erzherzog Johann Hütte auf der Adlersruhe. Dazu kam richtungsweisend die Ausbildung und Organisation der Bergführer, einge- bunden in den von Stüdl mitbegründeten Alpenverein. Kalser Bauernsöhne dankten es ihm mit ihren hervorragenden Führerleistungen und ihrem bald legendären Ruf. Der Tourismussegen mit vermehrtem Einkommen und erhöhter Bildung hatte auch Einfluss auf das Verhalten der Bevölkerung in der weiteren Ge- meindeentwicklung. Zum Unterschied von anderen Iseltaler Berggemeinden zeigte sich der Kalser besonders innovationsfreudig, beruflich einfallsreich, technisch geschickt und zukunftsmutig. Dies beweisen die erste Elektri- fizierung ihrer Talschaft in Osttirol, der Straßenausbau, die Errichtung von Güter- Forst und Almwegen, und der Bau der ersten Schilifte in Osttirol. Da- mit ist Kals besser als andere Gemeinden durch die wirtschaftlich schweren 1920er- und 1930er-, die Kriegs- und Nachkriegsjahre gekommen. Die fortschrittliche Entwicklung erfährt durch das Megaprojekt eines Osttiroler Wasserkraftwerkbaues einen folgenschweren Stop. So sollte das Kalser Dorfertal durch die Zuleitung aller Gletscherbäche der Venediger- Südseite in einem gewaltigen Stausee unter Wasser gesetzt werden. Voll- mundige Versprechungen der Werkbetreiber spalteten die Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden. In Kals sahen sich die Bauern, die ihre Almen im Dorfertal verlieren sollten, existentiell bedroht und unterstützten den Widerstand des Alpenvereins. Er kam vor allem von Seiten der Kalser Bäuerinnen, hatte wesentlichen Anteil an der Verzögerung des Baubeginns und damit an der Verhinderung des Kraftwerkes. 1992 erfolgte endlich die Einbringung des Tiroler Anteils in den Nationalpark Hohe Tauern. Als führende Nationalparkgemeinde unter dem bis heute unvergessenen Bürgermeister, Josef Bergerweiß, und dem jungen Nachfolger, Klaus Unter- weger, bemühte sich Kals, die neuen Chancen wahrzunehmen. An die vom

82 Bergsteigerdörfer Alpenverein initiierten Stüdlgespräche anschließend erstellte die Gemeinde- Gemeinde Kals a. Großglockner führung unter Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen ein Gemeinde- und Ködnitz Nr. 15 Tourismusleitbild. A-9981 Kals a. G. Tel. +43/(0)4876/82 10 Fax +43/(0)4876/82 10-17 Sieben Arbeitsgruppen legten die Leitlinien für die erforderlichen Struktur- E-mail: [email protected] maßnahmen zur Sicherung der Wirtschaftskraft und der Lebensqualität fest. Tourismusinformation Kulturlandschaftspflege, Förderung des Kunsthandwerks und der Jung- Kals a. Großglockner unternehmer, Qualitätstourismus mit dem Bergerlebnis Großglockner und Ködnitz Nr. 7 A A-9981 Kals a. G. eine maßvolle Wintererschließung zur Gewinnung neuer Arbeitsplätze waren Tel. +43/(0)4876/88 00 Schwerpunkte. Eine Reihe von Projekten bis “Global Village - ein Bergdorf Fax +43/(0)4876/88 00-14 E-mail: [email protected] geht ans Netz” wurden erfolgreich durchgeführt. Das weitreichendste Projekt war der Ausbau der Kalser Bergbahnen auf der Kalser Törl Seite mit den Berg- und Skiführer Berg- und Schiführerverein Kals finanzstarken Ötztaler Gletscherbahnen, eröffnet im Jänner 1997. Das Kalser Bergführerbüro Glocknerfest 2000 mit der Restaurierung des berühmten Glocknerkreuzes A-9981 Kals a. G. Tel. & Fax +43/(0)4876/82 63 und der Eröffnung des Kalser Glocknerhauses waren Fixpunkte des Jubi- E-mail: [email protected] läums. Internetadressen www.kals.at Das Erfolgsgeheimnis der Kalser Gemeindeführung war bis heute ein vererb- www.hohetauern.at ter bäuerlicher Naturinstinkt, verbunden mit dem übernommenen und www.glocknerfuehrer.at www.alpenverein.at/naturschutz/Natio- selbst erweiterten Lebenswissen, der bäuerliche Respekt vor Pflanze, Tier nalpark_Hohe_Tauern/Glocknerrunde/ und Mensch und die damit verbundene Geduld für Wachstum und Reifen index.shtml und die mitmenschliche Solidarität, gründend in einem gläubigen Herzen ausgewählte Literatur Club Arc Alpin (2004): Wir Bergsteiger voll Lebensmut und Daseinsfreude. Sie möge die Entwicklung dieses einma- beachten die Alpenkonvention. Info- ligen Bergtales weiter begleiten. Comic in vier Sprachen (slowenisch, deutsch, französisch und italienisch). Innsbruck, Wien, Laibach, o.S.

DAV, OeAV & AVS - Hrsg. (2005): Die Alpenvereinshütten (Band I: Ostal- pen), 9. Auflage. Bergverlag Rother; München, 555 S., Karten u. Über- Basisinformation sichtsskizzen.

Draxl, A. (1996): Der Nationalpark Hohe Tauern - Eine österreichische Geschichte Band I von den Anfän- gen bis 1979). Fachbeiträge des Ortschaft Oesterreichischen Alpenvereins - Kals a. Großglockner, Großdorf, Oberlesach Serie: Alpine Raumordnung Nr. 12; Seehöhe des Ortes: 1.325 m Innsbruck, 346 S. Höchster Punkt: 3.798 m (Großglockner) End, W., H. Peterka (1994): Glockner-, Granatspitz- und Venedigergruppe Ständige Bewohner im Gemeindegebiet: 1.306 Pers. mit angrenzenden Berggebieten. 7. Auflage. Bergverlag Rudolf Rother (Hrsg.); München, 312 S. + Karte

Gebirgsgruppen End, W. (2003): Glocknergruppe und Glocknergruppe Granatspitzgruppe. Für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer (Alpen- Granatspitzgruppe vereinsführer). 10. Auflage. Bergver- Schobergruppe lag Rother (Hrsg.); München, 697 S. Führer, H. (2001): Tauern-Höhenweg. Von den Seckauer Tauern zum Ve- Bedeutende Gipfel nediger. 3. Auflage. Bergverlag Großglockner (3.798 m) Rother (Hrsg.); München, 286 S. Großer Muntanitz (3.232 m) Graner, H.-P. (2004): Nationalpark Ho- he Tauern. 1. Auflage. Verlag Chris- Böses Weibl (3.121 m) tian Brandstätter; Wien, 240 S. Hochschober (3.240 m) Höllhuber, D. (2002): Wandern im Na- Roter Knopf (3.281 m) tionalpark Hohe Tauern (West). Fiegerhorn (2.743 m) DuMont Reiseverlag; Köln, 152 S.

Bergsteigerdörfer 83 Erreichbarkeit Anreise mit Bahn und Bus Osten: Von Wien mit der Bahn ab Wien Südbahnhof bis nach Lienz. Weiter mit dem Bus 4408 bis nach Kals a. Großglockner. Westen: Mit der Bahn von Bregenz/Innsbruck bis nach Kitzbühel. Umstei- gen und mit dem Bus 4410 über Mittersill bis nach Huben. Weiter mit dem Bus 4408 nach Kals a. Großglockner. Norden: Vom Hauptbahnhof Linz nach Wörgl (umsteigen). Weiter mit der Bahn bis Kitzbühel (umsteigen) und anschließend mit Bus 4410 über Mitter- sill bis nach Huben (umsteigen). Nun mit dem Bus 4408 nach Kals a. Gr. Süden: Vom Hauptbahnhof Klagenfurt nach Lienz. Umsteigen in den Bus 4408 nach Kals a. Großglockner. Vom Bahnhof Graz mit der Bahn über Unzmarkt, Klagenfurt nach Lienz (weiter siehe oben).

Mit dem eigenen PKW Osten/Norden: Von Wien/Linz auf der A 1 bis Salzburg. Weiter auf der A 10 bis zur Ausfahrt Bischofshofen. Anschließend auf der B 311 nach Zell a. See und weiter auf der B 168 bis Mittersill. Über den Felbertauern nach Matrei i. O. und Huben. Nun linker Hand hinauf in das Kalser Tal bis nach Kals a. Großglockner. Westen: Von Bregenz/Innsbruck auf der A 12 bis zur Ausfahrt Wörgl Ost. Nun auf der B 312 bis nach Kitzbühel. Anschließend auf der B 161 über den Pass nach Mittersill und über den Felbertauern nach Matrei i. O. bis nach Huben. Nun linker Hand hinauf in das Kalser Tal bis nach Kals a. Groß- glockner. Süden: Von Graz/Klagenfurt auf der A 2 bis zum Knoten Spittal-Millstätter See. Anschließend auf der B 100 bzw. B 107 durch das Drautal bis Lienz und auf der B 108 nach Huben. Nun rechter Hand hinauf in das Kalser Tal bis nach Kals a. Großglockner.

Alpenvereinshütten und private Schutzhütten Salmhütte (2.638 m) OeAV-Sektion Wien Schlafplätze: 25 Betten, 25 Lager Winterraum: 6 Betten, offen Bewirtschaftungszeit: Sommer: Mitte Juni bis Ende September Telefon Hütte: +43/(0)4824/20 89 E-mail: [email protected] www.salmhuette.at

Stüdlhütte (2.801 m) DAV-Sektion Oberland Schlafplätze: 104 Lager Winterraum: 24 Betten, offen Bewirtschaftungszeit: Sommer: Ende Juni bis Anfang Oktober Winter: Mitte März bis Mitte Mai

84 Bergsteigerdörfer Telefon Hütte: +43/(0)4876/82 09 Kompass - Hrsg. (2005): Großer Wan- der-Atlas ALPEN (Deutschland, Ös- E-mail: [email protected] terreich, Slowenien, Italien, Schweiz, Frankreich). Kompass-Verlag; Inns- www.stuedlhuette.at bruck, 460 S. + Karten.

Korbaj, M. (1993): Rot-weiß-rote Schi- Glorer Hütte (2.642 m) tourenzuckerln (Salzburg, Tirol (Ost- DAV-Sektion Eichstätt tirol), Vorarlberg). 1. Auflage. Weiß- Schlafplätze: 10 Betten, 40 Lager haupt Verlag; Graz, 279 S. Winterraum: 4 Betten, offen Mair, W. (1981): Hohe Tauern - Süd- seite (Alpenvereinsschutzgebiet). 1. Bewirtschaftungszeit: Auflage. Bergverlag Rudolf Rother Sommer: Ende Juni bis Anfang Oktober (Hrsg.); München, 304 S. Telefon Hütte: +43/(0)664/303 22 00 Mussnig, G. (2006): Der Wiener Hö- henweg im Herzen des National- parks Hohe Tauern-Kärnten (Scho- Kalser Tauernhaus (1.755 m) bergruppe). Hrsg. vom Oesterrei- chischen Alpenverein, Sektion Groß- DAV-Sektion Mönchengladbach kirchheim-Heiligenblut; Großkirch- Schlafplätze: 20 Betten, 28 Lager heim, Igls-Innsbruck, 111 S. Bewirtschaftungszeit: Nationalparkrat Hohe Tauern & Oester- reichischer Alpenverein - Hrsg. Sommer: Anfang Juni bis zweites Oktoberwochenende (2004): Glocknerrunde - Bergwan- Telefon Hütte: +43/(0)664/985 70 90 dern in 7 Tagen rund um den höchs- ten Berg Österreichs (14-seitiger E-mail: [email protected] Falter). www.kalser-tauernhaus.de Nopp, L. (1987): Almen und Almwirt- schaft im Dorfertal. Oesterreichi- scher Alpenverein (Hrsg.). Reihe Sudetendeutsche Hütte (2.650 m) OeAV-Dokumente Nr. 2; Innsbruck, DAV-Sektion Sudeten 95 S. Schlafplätze: 23 Betten, 32 Lager Oberwalder, L. (2004): Kals am Groß- Winterraum: 12 Betten, offen glockner - dem Himmel so nah. Hrsg. von der Gemeinde Kals am Bewirtschaftungszeit: Ausgezeichnet mit dem DAV- Großglockner; Kals, 314 S. Hüttenumweltgütesiegel Sommer: Ende Juni bis Mitte/Ende September Oesterreichischer Alpenverein - Hrsg. Telefon Hütte: +43/(0)4875/64 66 (1985): Kals - im Banne des Groß- glockners. Herausgegeben zum 60. www.alpenverein-sudeten.de Todestag von Johann Stüdl und der Erstbesteigung des Großglockners von Kals aus vor 130 Jahren. Reihe Erzherzog-Johann-Hütte (3.454 m) OeAV-Dokumente Nr. 1; Innsbruck, Österreichischer Alpenklub 56 S. Schlafplätze: 10 Betten, 120 Matratzenlager Oesterreichischer Alpenverein - Hrsg. (1992): Kulturwanderweg Kals. Na- Bewirtschaftungszeit: turkundlicher Führer zum National- Sommer: Ende Juni bis Ende September park Hohe Tauern, Band 9; Inns- Telefon Hütte: +43/(0)4876/85 00 bruck, 83 S. E-mail: [email protected] Peterka, F. (1988): Zentralalpenweg 02: Donautal-Alpenhauptkamm- www.erzherzog-johann-huette.at Rheintal. 3., verbesserte Auflage, Verlag Wienerwald; Langenzersdorf, 211 S. Neues Lucknerhaus (1.920 m) Schall, K., R. Weiss, S. Weiss u. Kärnt- Privat ner u. Osttiroler Bergführer (1998): Schlafplätze: 54 Betten Genuss-Schitourenatlas (Südtirol & Österreich Süd). 1. Auflage. Schall Bewirtschaftungszeit: Verlag; Wien, 308 S.

Sommer & Winter: Anfang Februar bis Ende Oktober; über Weihnachten Spitzenstätter, W. (1982): Tirol - ausge- Telefon Hütte: +43/(0)4876/85 55 wählte Schitouren. Steiger Verlag; E-mail: [email protected] Innsbruck, 144 S. www.tiscover.at/lucknerhaus Stingl, H., B. Stingl (2004): GEO-mor- phologischer LEHRPFAD - Land- schaften um die Glorer Hütte. DAV- Lucknerhütte (2.241 m) Sektion Eichstätt (Hrsg.). Naturkund- licher Führer zum Nationalpark Hohe Privat Tauern, Band 20; Eichstätt, 112 S. Schlafplätze: 12 Betten, 32 Lager

Bergsteigerdörfer 85 Bewirtschaftungszeit: Sommer: Anfang Juni bis Mitte Oktober Telefon Hütte: +43/(0)4876/84 55

Lesachalm Hütte (1.828 m) Privat Schlafplätze: 20 Betten Bewirtschaftungszeit: Sommer: Anfang Juni bis Ende September Telefon Hütte: +43/(0)664/975 99 96

OMMER S Wandern, Bergsteigen und Klettern

Hoch über dem Iseltal in Osttirol erstreckt sich das traditionel- le Bergsteigerdorf Kals a. Großglockner. Die gewaltige Bergsze- nerie rund um Kals mit der Glockner-, Granatspitz- und Scho- bergruppe, im Herzen des Nationalparkes Hohe Tauern, beher- bergt für den Wanderer und Bergsteiger eine Vielzahl an heraus- ragenden alpinistischen Zielen und einzigartigen Naturerlebnissen. Der Großglockner stellt mit Sicherheit den alpinistischen Mittelpunkt dar, dennoch gibt es in unmittelbarer Umgebung von Kals nicht weniger reizvolle lohnende Gipfelziele, die oft zu Unrecht im Schatten des Großglock- ners stehen. Von diesen Gipfeln aus kann man ebenso die Naturschönheiten des Nationalparkes Hohe Tauern in vollen Zügen genießen. Kals a. G. liegt an der vom OeAV und Nationalpark Hohe Tauern eingerich- teten “Glocknerrunde” und am bekannten Zentralalpenweg02, der sich vom Donautal im Osten bis zum Rheintal im Westen erstreckt. In und um Kals laden auch zahlreiche Naturlehrpfade ein, wissenswertes über den gesamten Naturraum zu erfahren und diesen auch mit allen Sin- nen zu erleben.

Ausgangspunkt Kals a. Großglockner (1.325 m)

Die Glocknerrunde - Bergwandern in 7 Tagen rund um den Großglockner Die Nationalparkgemeinde Kals a. Großglockner kann als Ausgangspunkt für die 7-tägige Wanderung rund um den Großglockner gewählt werden. Bergwandern in einer beeindruckenden, vergletscherten Hochgebirgsland- schaft, aber auch in einer von bergbäuerlicher Hand geprägten Kulturland- schaft im Herzen des Nationalparkes Hohe Tauern. Mit etwas Kondition, Ausdauer und Trittsicherheit sollte dieses Vorhaben kein Problem darstel- len. Entlang der Route sind keine Gletscher zu queren oder Felspassagen mit Seil zu klettern. Schutzhütten oder Nationalparkgemeinden laden nach jeder Etappe zum Rasten, Stärken und Nächtigen ein. Nähere Informationen zur Glocknerrunde sind in einem vom OeAV, den Nationalparkverwaltungen und den regionalen Tourismusorganisationen äußerst informativen 14-seitigen Falter enthalten (siehe Internetadresse im Kasten).

86 Bergsteigerdörfer Kulturwanderweg Kals Stüber, E., N. Winding (2003): Erlebnis Nationalpark Hohe Tauern - Band Ti- Um einen Einblick in das kulturelle Leben der Menschen in Kals und in die rol. Naturführer und Programmvor- schläge für Ökowochen, Schulland- naturkundlichen Besonderheiten des Kalser Tales zu erhalten, sollte eine wochen, Jugendlager und Gruppen- Wanderung entlang des Kulturwanderweges Kals ins Auge gefasst werden. touren im Nationalpark Hohe Tauern (Tiroler Anteil) und Umgebung. 2. Ob Stockmühlen, das Kirchlein St. Georg, die Felsenkapelle oder auch die Auflage. Amt der Tiroler Landesre- Dorfer Felder, sie alle geben Zeugnis einer langen Tradition der Kalser Be- gierung, Nationalparkverwaltung Tirol (Hrsg.); Matrei i. O., 336 S. völkerung ab. Ein vom OeAV herausgegebener Naturkundlicher Führer lie- fert dazu noch zahlreiche Hinweise und Informationen. Weiss, R. (1988): Nord Tirol, Osttirol - Skitouren fürs Wochenende. Steiger Verlag; Berwang, 176 S. Naturerlebnispfad für Kinder und Familien Alpenwetter Mit Kindern auf Spurensuche gehen, Höhlenbewohner besuchen oder vom Gesamt Alpenwetter Hochsitz aus beobachten, sind nur einige der sieben erlebnisreichen Statio- Tel. 0900-911 566-80 nen des Naturerlebnispfades für Kinder und Familien. Besondere Anzie- Regionales Alpenwetter Tel. 0900-911 566-81 hungspunkte stellen die überdimensionierten aus Holz gefertigten Figuren Ostalpenwetter dar. Zudem informiert eine aufwändig gestaltete Broschüre die Kinder auf Tel. 0900-911 566-82 ihren Entdeckungsreisen über Naturgeschichten . Karten Alpenvereinskarten Wanderung ins Kalser Dorfertal bis zum Dorfersee Nr. 39, 40, 41 Von Kals führt der Weg anfangs durch die wildromantische und tiefeinge- Maßstab 1:25.000 schnittene Daberklamm. Noch in den 1980er-Jahren war hier mit 222 Me- Alpenvereinskarten Digital Maßstäbe 1:25.000 und 1:50.000 tern die höchste Staumauer und der größte Stausee Österreichs geplant. Eine (Sämtliche Alpenvereinskarten der Alpenregon auf 2 CDs) Tafel erinnert nach der Klamm an dieses Kraftwerksprojekt. Die Wanderung - UTM- und Geographische Koordinaten führt auf dem bequemen Almweg bis zum Matreier Tauernhaus, wo man sich - Distanzmessung, Zeichenfunktion - GPS-Routenplanung (Waypoints, Tracks) bei Speiss und Trank stärken kann. Anschließend geht es noch ein Stück tal- Österreichische Karte (ÖK) einwärts bis zum Dorfersee, der durch einen mächtigen Bergsturz aufgestaut Nr. 152, 153 wurde (610 HM, 4,5 Stunden). Maßstab 1:50.000

Freytag & Berndt Wanderkarte Wanderung in das Teischnitztal zum Teischnitzkees Nr. 122, 123 Maßstab 1:50.000 Unschwierig aber landschaftlich eindrucksvoll ist die Wanderung bis zum Talschluss des Teischnitztales. 4 Stunden und 800 Höhenmeter sind zu überwinden. Nach überqueren des Teischnitzbaches geht es hinauf in das eigentliche Hochtal, wo der Blick auf den Großglockner mit dem imposanten Teischnitzkees fällt. Besonders eindrucksvoll entlang dieser Wanderung sind die blütenreichen Bergmähder.

Ausgangspunkt Neues Lucknerhaus (1.920 m)

Geomorphologischer Lehrpfad - Landschaften um die Glorer H. Vom Lucknerhaus (Ausgangspunkt) wird entlang von 22 Haltepunkten der Naturraum mit seinen Naturvorgängen auf der Südseite des Großglockners in all seinen Ausprägungen näher beschrieben. Der Lehrpfad führt auf beste- henden Wegen hinauf zur Glorer Hütte (722 HM, 2 Stunden). Die Wande- rung kann noch in einem weiteren Rundgang bis zur Salmhütte ausgedehnt werden. Hiefür sind zusätzlich 3 Stunden bei ca. 100 HM einzukalkulieren.

Themenweg Glockner 2000 - “BergeDenken” - Ein Weg der Sinne Ausgangspunkt dieser lehrreichen Wanderung ist das Lucknerhaus am Ende der Kalser Glocknerstraße. Direkt am Parkplatz beginnt der Weg der Sinne mit 10 interessanten Haltepunkten. Dabei stehen entlang des 3 km langen Weges nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt oder die Geologie der Hohen

Bergsteigerdörfer 87 Tauern im Mittelpunkt, sondern auch der Körper und Geist des Menschen. Die unschwierige Wanderung nimmt etwa 2 Stunden in Anspruch.

Vom Lucknerhaus (1.920 m) zur Lucknerhütte (2.241 m) Eine gemütliche aber nicht minder eindrucksvolle Wanderung führt durch das Ködnitztal zur Lucknerhütte. Faszinierend dabei ist der Blick auf den eis- gepanzerten Großglockner, das Ködnitzkees und die steil aufragenden Fels- wände mit den hochalpinen Grasheiden. Die Wanderung nimmt bei 321 Höhenmeter ca. 45 Minuten in Anspruch.

Figerhorn (2.743 m) Die Bergtour auf das Fiegerhorn verlangt schon ein wenig Kondition und im Gipfelbereich etwas Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Vom Lucknerhaus geht es anfangs ohne Schwierigkeit über die Südhänge zu den Greiwiesen und zum Greibühel, wo man einen großartigen Blick in das Kalser Tal und Ködnitztal genießen kann. Das obere Drittel ist ein wenig ausgesetzt, stellt aber bei etwas Trittsicherheit kein Problem dar (823 HM, 2,5 Stunden).

Schere (3.037 m) - Stüdlhütte - Johann-Stüdl-Weg - Glorerhütte Lohnend ist die hochalpine Bergtour vom Lucknerhaus über die Stüdlhütte zur Schere allemal, da man einen einzigartigen Rundblick auf Großglockner, Freiwandspitze, Fanotkogel und Figerhorn hat. Bis zur Stüdlhütte ist die Wanderung einfach. Die anschließende Tour über Geröll ist ein wenig an- spruchsvoll und verlangt etwas Trittsicherheit (1.117 HM, 3 Stunden). Bleibt noch genügend Zeit, lohnt sich von der Stüdlhütte eine Wanderung über den Johann-Stüdl-Weg zur Glorer Hütte. Diese Tour ist doch etwas anspruchs- voll und verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (Gehzeit 2,5 Stun- den). Von der Glorer Hütte geht es schließlich in einer Stunde zurück zum Lucknerhaus.

Ausgangspunkt Stüdlhütte (2.801 m) Die Stüdlhütte wurde nach dem Erbauer, Alpinist und Mitbegründer des DAV und der Sektion Prag, Johann Stüdl benannt. Sie ist Ausgangspunkt für die Besteigung des Großglockners. Im Folgenden werden nur die häufig begangenen Bergtouren auf den Großglockner und die umliegenden Gipfel beschrieben. Gerade der Großglockner bietet darüber hinaus eine Vielzahl von äußerst steilen hochalpinen Fels- und Eisanstiegen.

Großglockner (3.798 m) - Normalanstieg Von der Stüdlhütte führt der Anstieg über das Ködnitzkees hinauf zur Erz- herzog-Johann-Hütte (= Adlersruhe, 3.454 m). Weiter in nordwestlicher Richtung über den breiten Firnrücken zum “Glocknerleitl” bis zum Klein- glockner. Anschließend geht es ein kurzes Stück hinunter zur 50 cm breiten und ca. 8 m langen Glocknerscharte. Nach der Überschreitung über plattige Felsen steil hinauf zum Gipfelkreuz des Großglockners.

Großglockner (3.798 m) - Stüdlgrat (II und III, eine Stelle IV-) Von der Stüdlhütte zur Luisenscharte bis man nach weiteren 250 m zum eigentlichen Aufschwung gelangt. Vom Grataufschwung zu einer ostseitigen Platte. Von hier erfolgt der Abstieg an die Westseite. Ohne große Schwierig-

88 Bergsteigerdörfer keit geht es hinauf zum “Frühstücksplatz”. In steiler Verschneidung empor bis zur Schlüsselstelle “Die Platte”. Anschließend die letzten 140 m über den Grat zum Gipfel (997 Hm, 5 - 6 Stunden).

Romariswandkopf (3.508 m) - Südkamm Von der Stüdlhütte auf das obere Teischnitzkees bis zum Gramulsattel. An- schließend überquert man das Fruschnitzkees und zweigt zum Südkamm ab. Über den Firnkamm zum Gipfel (706 HM, 3 Stunden).

Übergänge: Glorer Hütte (2.642 m), Salmhütte (2.638 m)

Ausgangspunkt Glorer Hütte (2.642 m) Die Glorer Hütte liegt am Schnittpunkt zwischen Kals und Heiligenblut, am Übergang zwischen Glockner- und Schobergruppe und am Wiener Höhen- weg. Gerade die Schobergruppe, die der Wiener Höhenweg längs durch- läuft, liegt zu Unrecht im Schatten der Glocknergruppe. Sie bietet wohl eines der herausragendsten Bergerlebnisse im Nationalpark Hohe Tauern. Wer einmal abseits der Touristenströme Wandern und Bergsteigen möchte, dem sei der Wiener Höhenweg ans Herz zu legen. Seit 2006 gibt es zum Wiener Höhenweg eine umfassende Broschüre (siehe Literaturverzeichnis im Kasten).

Böses Weibl (3.121 m) Von der Glorer Hütte entlang des Wiener Höhenweges oder alternativ über das Kasteneck zum Peischlachtörl. Weiter in südlicher Richtung über den spaltenlosen Gletscher des Peischlachkesselkees hinauf zum Kesselkeessat- tel, wo man auf die Gernot-Röhr-Biwakschachtel trifft. Unschwierig über den Ostgrat zum Gipfel des Bösen Weibl (631 HM, 3,5 Stunden).

Übergänge: Salmhütte (2.638 m), Stüdlhütte (2.801 m), Glocknerhaus (2.132 m), Elberfelder Hütte (2.346 m)

Ausgangspunkt Sudetendeutsche Hütte (2.650 m) Der Zustieg zur Sudetendeutschen Hütte von Kals a. G. führt über den Aussig-Teplitzerweg und Sudetendeutschen Höhenweg. Die Wanderung ist lang, kann aber durch eine Seilbahn verkürzt und dadurch erleichtert wer- den. Die Sudetendeutsche Hütte liegt inmitten der wenig vergletscherten Granatspitzgruppe, hat aber dennoch alpinistisch ebenso ihre Reize wie etwa die Glockner- und Schobergruppe.

Großer Muntanitz (3.232 m) - Südanstieg Die mächtige Felspyramide des Großen Muntanitz ist die höchste Erhebung in der Granatspitzgruppe. Von der Hütte anfangs kurz östlich und anschlie- ßend in südlicher Richtung über das Gradötz Kees (Spaltengefahr) zum Kampl. Nun über eine Felsrippe zum Fußpunkt des Kl. Muntanitz und weiter über den Grat zum Hauptgipfel (582 HM, 2,5 Stunden).

Gradötz (3.063 m) Schöner Aussichtsberg, den man über einen Moränenhang unter dem Gra- dötzkees erreicht. Dabei wird die Westflanke über Schrofen und Stufen er- stiegen. Über eine Schneerinne hinauf zum Gipfel (413 HM, 1,5 Stunden).

Bergsteigerdörfer 89 Vordere Kendlspitze (3.088 m) Anfangs geht es vom Dürrenfeld über unangehnehme Halden zum Grat em- por. Vom Grat unschwierig zum Gipfel (438 HM, 1,5 Stunden).

Sudetendeutsche Hütte - Silesia Höhenweg - Kalser Tauernhaus - Kals a. Großglockner Eine wunderschöne, landschaftlich einmalige, aber sicherlich anstrengende und nur für trittsichere Wanderer geeignete Tour. Die Wanderung führt über den herrlichen Silesia Höhenweg in nördlicher Richtung bis zum Tauern- brünnel, welches unterhalb des Kalser Tauern liegt. Von hier abwärts durch das Kalser Dorfertal über den Dorfersee zum Kalser Tauernhaus, wo ange- nehm genächtigt werden kann. Weiter durch das Dorfertal und die Da- berklamm nach Kals a. G. Alternativ kann die Wanderung direkt vom Muntanitz Trog zum Kalser Tauernhaus geführt werden. Auch wenn bergauf nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind, müssen für diese Bergtour ca. 8 - 9 Stunden einkalkuliert werden.

Übergänge: Berghotel Rudolfshütte (2.311 m)

Ausgangspunkt Lesachalm Hütte (1.828 m) Die Lesachalm ist botanisch wie auch landschaftlich äußerst interessant. Neben den regelrecht “glühenden” Alpenrosenbeständen im Frühsommer, wird dieses Almtal von den formschönen Bergen der Schobergruppe um- stellt.

Roter Knopf (3.281 m) Die Wanderung führt taleinwärts bis zum Bachtrichter, wo sich der Lesach- und Ruisbach miteinander vereinen. Weiter geht es in südöstlicher Richtung bis zum Glödiskees und unschwierig hinauf auf den Südwestrücken. Das leicht begehbare Gelände wird plötzlich von einer steilen Felslücke unter- brochen, die es zu überwinden gilt. Nach diesem Kriterium führt der Steig ein wenig schwierig zur vorgelagerten Blockschulter und zum Gipfel (1.453 HM, 4 Stunden).

Übergänge: Lienzer Hütte (1.977 m), Elberfelder Hütte (2.346 m), Glorer Hütte (2.642 m), Hochschoberhütte (2.322 m)

INTER W Skitouren

Kals am Großglockner hat sich mittlerweile zu einem bekannten Ausgangspunkt für herrliche Skitouren in der Glockner- und Schobergruppe gemausert. Gerade der Großglockner, der noch vor wenigen Jahren als ein klassischer Berg für die Sommer- besteigung galt, ist mittlerweile für viele Alpinisten die Krönung, auch im Winter auf dem höchsten Berg Österreichs zu stehen. Dar- über hinaus gibt es in der nahen Umgebung noch zahlreiche andere schöne Tourenziele, die zwar im Schatten des Großglockners stehen, aber nicht minder attraktiv sind. Eine folgende kleine Auswahl soll Geschmack auf mehr machen.

90 Bergsteigerdörfer Skitouren in der Schobergruppe: Ausgangspunkt Oberlesach (1.410 m)

Schönleitenspitze (2.810 m) Die steilen Südhänge sind bei Firn ein wahrer Genuss. Der Anstieg von Ober- lesach (ca. 2 km talauswärts von Kals a. G. entfernt) erfolgt anfangs über freie Wiesen zum Gehöft Rubisoi. Weiter durch einen Waldgürtel bis zum West-Rücken der Schönleitenspitze. Über den Rücken erreicht man schließ- lich den Vorgipfel. Von da an wird der Grat schmäler und steiler und sollte daher nur bei sehr günstigen Verhältnissen befahren werden. Besonders at- traktiv ist die Abfahrt vom Gipfel in direkter südlicher Linie zur Lesachalm Hütte (1.500 HM, 4,5 Stunden).

Böses Weibl (3.121 m) Der Parade-Skiberg in der Schobergruppe ist wohl das Böse Weibl. Der Anstieg ist von Norden über das Lucknerhaus wie auch von Süden über die Lesachalm möglich. Von Oberlesach zuerst auf der Fahrstraße bis zur Le- sachalm Hütte und weiter bis zu einer Wegtafel “Elberfelder Hütte”. Die Route führt nun in Richtung Nordosten zu einem Felsabbruch, über eine fla- chen Boden und einer Steilstufe zum Tschadinsattel. Vom Sattel zuerst flach und dann steil bis zur Senke. Skidepot! Über unschwierige Felsen zum Gipfel (1.709 HM, 6 Stunden).

Hochschober (3.240 m) Eine klassische, lange und hochalpine Skitour auf den wohl bekanntesten Gipfel der Schobergruppe. Vom Ausgangspunkt Oberlesach taleinwärts zur Lesachalm Hütte. Hinter der Hütte quert man eine Brücke und erreicht nach einer Steilstufe das Ralftal. Weiter geht es zum Schoberkees, das linker Hand Richtung Schobertörl begangen wird. Ab hier quert man rechter Hand und gelangt durch Felsinseln wiederum zum Schoberkees. Von hier auf den Sattel zwischen Klein- und Hochschober. Skidepot! Der Gipfelaufstieg zu Fuß ist unschwierig. Bei sicheren Verhältnissen (Firn!) besteht die Möglichkeit, direkt in die 40° steile Nordflanke einzufahren (1.840 HM, 6 - 6,5 Stunden).

Kalser Törl (2.806 m) Eine herrliche Frühjahrskitour in der Schobergruppe. Von Oberlesach dem Weg folgend bis zur Lesachalm Hütte. Weiter im Talboden bis zum Punkt 2.025 m (AV-Karte), zweigt man rechter Hand ab und steigt über die steilen Moränenhänge empor. Nach einer ausgeprägten Mulde erreicht man das Kalser Kees. Über das Kees immer steiler werdend ins Kalser Törl (1.400 HM, 4,5 Stunden).

Tschadinhorn (3.017 m) Die Skitour auf das Tschadinhorn gilt immer noch als ein Geheimtipp. Von Oberlesach dem Fahrweg, der zur Lesachalm führt, bis zum höchsten Punkt folgend. Vorbei geht es an der Tschamperalm bis zu einem markanten Rü- cken. Nun über den Rücken und die schönen Hänge bis zu einem schönen großen Kar empor. Über die kurze aber steile Südflanke erreicht man schließlich den Gipfel (1.600 HM, 5 Stunden).

Bergsteigerdörfer 91 Skitouren in der Glocknergruppe: Ausgangspunkt Lucknerhaus (1.920 m)

Großglockner (3.798 m) Die Besteigung des Großglockners im Winter mit Skiern, ist mit Sicherheit die Krönung für viele Tourengeher. Vom Lucknerhaus taleinwärts zur Luck- nerhütte und weiter in Richtung Stüdlhütte. Kurz vor der Hütte quert man rechter Hand in die Hänge des Ködnitzkeeses. Zuerst links haltend und an- schließend rechts ansteigend bis unter den Felsgrat, der zur Adlersruhe führt. Bei 3.300 m befindet sich das Skidepot. Die Flanke, die direkt zum Glocknerleitl führt, ist nur bei absolut sicheren Verhältnissen begehbar. Der weitere Weg führt über den Grat (Seilversicherungen) zur Adlersruhe. Von hier folgt man dem Sommerweg zum Gipfel des Großglockners (1.878 HM, 7 - 8 Stunden). Die Skitour auf den Großglockner kann mit einer Übernachtung auf der Stüdlhütte, die von Mitte März bis Mitte Mai geöffnet hat, erheblich ver- kürzt werden.

Romariswandkopf (3.508 m) Wie auch beim Anstieg zum Großglockner steigt man vom Lucknerhaus über die Lucknerhütte bis zur Stüdlhütte auf. Nun auf das Teischnitzkees links- haltend vorbei am felsigen Luisengrat und zwischen Gramulsattel und Glock- nerwand auf das Fruschnitzkees. Über den flachen Gletscherboden rechts ansteigend zum Romariswandsattel und weiter zum Romariswandkopf (1.588 HM, 5,5 - 6 Stunden). Die Skitour auf den Romariswandkopf kann mit einer Übernachtung auf der Stüdlhütte, die von Mitte März bis Mitte Mai geöffnet hat, erheblich ver- kürzt werden.

Rundtour über die Burgwartscharte (3.104 m) Rundtour mit herrlichen Genussabfahrten. Einziges Manko: ein Gegenan- stieg von 200 HM muss einkalkuliert werden! Vom Lucknerhaus in Richtung Stüdlhütte. Am Ende der “Viehböden (ca. 2.600 m)” hält man sich rechts in die Hänge unterhalb des Ködnitzkeeses. Ab 2.900 m quert man wiederum nach rechts in Richtung “Blaue Köpfe” und weiter direkt hinauf zur Scharte. Die Abfahrt führt über das Leiterkees und Glatzbachtal zur Glorer Hütte. Nun in südwestlicher Richtung entlang des Bergerbach-Tales zurück zum Lucknerhaus (1.384 Hm, 4,5 Stunden)

Böses Weibl (3.121 m) Der Parade-Skiberg in der Schobergruppe ist wohl das Böse Weibl. Der An- stieg ist von Norden über das Lucknerhaus wie auch von Süden über die Le- sachalm möglich. Vom Parkplatz am Lucknerhaus ca. 300 m zurück, wo man bei einer Wegtafel links abzweigt. Nun führt die Route vorbei an der Nigglalm bis zum Peichschlachtörl und weiter bis zum Peischlachkesselkees. Über den mittelsteilen Gletscher zum Kesselkees und Gernot Röhr Biwak. Weiter in Richtung Westen bis zur Einsattelung. Skidepot! Unschwierig zum Gipfel (1.201 HM, 3,5 Stunden).

Weißer Knoten (2.865 m) Vom Lucknerhaus rechts über den Steig und durch ein kurzes Waldstück auf

92 Bergsteigerdörfer einen Fahrweg. Diesem folgt man bis zu einer Holzhütte. Nun über den wei- ten Südhang und über leicht kupiertes Gelände hinauf zum Medelsattel. Über den Südwest-Grat zum Gipfel. Bei sicheren Verhältnissen ist eine Ab- fahrt über die 35° steile Südflanke möglich (945 HM, 3 Stunden).

Figerhorn (2.743 m) Herrliche Genusstour im Früjahr. Von der Kalser Glocknerstraße auf ca. 1.843 m steigt man geradewegs über den breiten Südhang (Greiwiesen) zum Südwestkamm empor. Anschließend zweigt man nach rechts ab und steigt unschwierig die letzten Höhenmeter zum Gipfel auf (823 HM, 2,5 Stunden). BESONDERHEITEN

Nationalpark Hohe Tauern Die Hohen Tauern, ein Gebirge von einzigartiger Schön- heit und Vielfalt. Harmonisch fügen sich die schroffen und eisbedeckten Bergflanken und Gipfel, durchzogen von zahlreichen noch in ihrer Wildheit ursprünglichen Glet- scherbächen, in die aus bäuerlicher Hand entstandenen Kul- turlandschaften ein. Im Jahre 1971 unterzeichneten die drei Lan- deshauptleute von Tirol, Salzburg und Kärnten die Vereinbarung in Heili- genblut zur Schaffung eines Nationalparkes Hohe Tauern. In Kärnten behü- tet der Nationalpark seit 1981 420 km2, in Salzburg seit 1984 805 km2 und in (Ost-)Tirol seit 1992 611 km2. Der Oesterreichische Alpenverein ist mit 333 km2 der größte Grundeigentümer im ersten österreichischen Nationalpark und damit gleichzeitig Hüter dieser bizarren Urlandschaft. In Tirol gingen aber bis zur Schaffung des Nationalparkes Hohe Tauern heftige Aus- einandersetzungen mit der Seilbahn- und Energiewirtschaft voraus. Mit aller Kraft stemmte sich der Oesterreichische Alpenverein gegen die Ableitung von 25 Bächen und das geplante Großspeicherkraftwerk Dorfertal/ Matrei i. O. Auch gegen geplante skitechnische Infrastrukturen auf der Süd-West-Ab- dachung des Großvenedigers musste sich der OeAV zur Wehr setzen. An- grenzend an den heute 1.836 km2 großen Nationalpark Hohe Tauern befindet sich der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen (Tirol), das Naturschutz- gebiet Valsertal (Tirol) und der Naturpark Rieserferner-Ahrn (Südtirol). Zusammen erreichen sie eine Fläche von 2.500 km² und sind damit der größ- te zusammenhängende Schutzgebietskomplex in den Alpen.

Glocknerhaus in Kals a. G. Im Dorfzentrum der Nationalparkgemeinde Kals a. G. befindet sich das architektonisch modern gestalte Glocknerhaus. Mit der Ausstellung “Im Banne des Großglockners” werden interessante Details über die Natur und Kultur der Hochgebirgslandschaft rund um den Großglockner dargestellt. Einzelne Ausstellungsräume widmen sich auch kulturhistorisch interessan- ten Themen, wie z.B. über die Besiedelung des Tales. Andere Ausstel- lungsräume geben Einblicke in die Gletscherwelt, beschreiben aber auch die einmalige Tier- und Pflanzenwelt der Hohen Tauern. Der Großglockner und

Bergsteigerdörfer 93 seine Bezwingung werden ebenso beschrieben, wie auch die harten Bedingungen für die Menschen in diesem bis hoch hinauf besiedelten Raum.

Kirche St. Georg Auf der Fahrt nach Kals/Großdorf sticht sofort das mitten im Feld stehende Kirchlein St. Georg ins Auge. Um 1200 ist dieses im romanischen Stil gehal- tene Kirchenschiff errichtet worden. Der gotische Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. In der Apsis sind noch teilweise alte Fresken erhalten. Das Holzrelief vom Drachenkampf des heiligen St. Georg ist die Kopie einer spät- gotischen Arbeit. Die Kirche St. Georg ist das älteste Gotteshaus in Kals. Un- ter dem Fußboden wurden bei Grabungs- und Restaurationsarbeiten Scher- ben aus der Römerzeit und aus der Zeit um 700 n. Chr. gefunden.

Stockmühlen Oberhalb von Großdorf, einem Ortsteil von Kals, befindet sich der Mühlen- weg mit fünf alten Stockmühlen, die bis 1950 noch voll in Betrieb standen. Die Stockmühlen waren früher weit verbreitet und sind wesentlich älter als die Radmühlen. Sie sind typisch für Osttirol, Südtirol und Kärnten. Nördlich der Hohen Tauern wurden ausschließlich Radmühlen eingesetzt. Im Sommer gibt es für die Besucher ein regelmäßiges “Schaumahlen”.

Felsenkapelle Beim Bau der Kapelle im Jahre 1975 fanden Wissenschaftler eine Feuerstein- klinge (Silex), bronzezeitliche Scherben (1.500 - 1.300 v. Chr.) sowie Feuer- plätze und Knochen vom Alpensteinbock, Braunbär, Marder und Rothirsch. Untersuchungen ergaben, dass die Steinbockknochen bereits über 5.000 Jahre alt sind und der Kultplatz mit etwa 50 bis 60 meist kreisförmig ange- ordneten Steinbockschädeln ein Alter von etwa 3.500 Jahre haben dürfte.

94 Bergsteigerdörfer Fachbeiträge des Oesterreichischen Alpenvereins - Serie: Alpine Raumordnung

Schriftleitung: Peter Haßlacher Oesterreichischer Alpenverein Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz

Nr. 1: Haßlacher, P. u. C. Lanegger: Österreichisches Gletscherbachinventar. Innsbruck, 1988; 33 Seiten, 2 Karten und 177 Datenblätter.

Nr. 2: Tagungsbericht 1. Albert Wirth Symposium “Gamsgrube”. (Nationalpark Hohe Tauern - Region Oberes Mölltal: Heiligenblut) mit Beiträgen von J. Kuscher, G. Gärtner, A. Draxl, P. Haßlacher, H. Wagner, H. Hartl, H. Franz, A. Cernusca, W. Burhenne, Th. Hunziker, P. Wörnle, H. Kremser, W. Reichelt, G. Gelb, W. Jansche. Innsbruck, 1989; 144 Seiten.

Nr. 3: Haßlacher P. (Red.): Sanfter Tourismus - Theorie und Praxis. Markierungen für die weitere Dis- kussion. Beiträge von I. Mose, A. Draxl und P. Haßlacher. Innsbruck, 1989; 148 Seiten(*).

Nr. 4: Benedikter G. (Red.): Symposium “Alpen in Not” - Tagungsbericht. Ziele und Strategien für einen handlungsorientierten Natur- und Umweltschutz des Alpenvereins für die 90er Jahre. Beiträge von Ch. Smekal, H. Guggenbichler, H. Röhle, H. Katschthaler, W. Retter, W. Bätzing, H. Jungmeier, L. Oberwalder, B. Zedrosser, A. Desatz, P. Heiselmayer. Innsbruck, 1990; 68 Seiten.

Nr. 5: Haßlacher, P. (Red.): Die Alpen im Mittelpunkt. Einige Beiträge zum 10jährigen Bestehen der Fach- abteilung Raumplanung/Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins (1981 - 1991). Beiträge von W. Retter, K. Weber, P. Haßlacher, F. Maier, G. Benedikter, D. Wachter u. H. Elsasser, W. Bätzing, M. Broggi. Innsbruck, 1991; 104 Seiten.

Nr. 6: Pangerl, K.: Naturinventar Ruhegebiet “Zillertaler Hauptkamm” - Bibliographie. Innsbruck, 1993; 93 Seiten(*).

Nr. 7: Haßlacher, P. (Red.): Krimmler Wasserfälle. Festschrift 25 Jahre Europäisches Naturschutzdiplom für die Krimmler Wasserfälle (1967 - 1992). Beiträge von H. Kremser, P. Haßlacher, E. Stocker, P. Heiselmayer, H. Slupetzky u. J. Wiesenegger, P. Becker, F. Koller, C. Pichler, F. Lainer, H. Katsch- thaler, H. Moritz, G. Widrich u. P. Sonnewend-Wessenberg. Innsbruck, 1993; 59 Seiten.

Nr. 8: Hechenberger, R.: Gewässer im Stubaital. Gestern - heute - morgen? Innsbruck, 1994; 42 Seiten + 1 Karte.

Nr. 9: Egger, G. u. M. Jungmeier: Projekt Rettenbach. Almprogramm. Grundlagen-Ziele-Neue Wege. Innsbruck, 1994; 62 Seiten.

Nr. 10: Brandl, M.: Der Vertragsnaturschutz als Instrument des Landschaftsschutzes. Innsbruck, 1994; 64 Seiten.

Nr. 11: Haßlacher, P. (Red.): Alpine Raumordnung Zillertal. Probleme - Lösungsansätze - Perspektiven. Beiträge von W. Rieser, P. Haßlacher, M. Sailer, P. Steger, G. Fischer, G. Liebl, K. Weber. Innsbruck, 1995; 90 Seiten.

Nr. 12: Draxl, A.: Der Nationalpark Hohe Tauern - eine österreichische Geschichte. Band I (von den Anfängen bis 1979). Innsbruck, 1996; 348 Seiten.

140 Bergsteigerdörfer Nr. 13: Jaritz G. : Good Practice Guide - Schutzgebietsbetreuung in Österreich. - Ein Handbuch über die gute Praxis der umfassenden Schutzgebietsbetreuung in Österreich. Innsbruck, 1997; 64 Seiten(*).

Nr. 14: Haßlacher P. (Red.): Schutzgebietsbetreuung - eine Chance für Natur, Kultur und Tourismus. Tagungsbericht 30./31. Mai 1997, Mayrhofen. Beiträge von P. Steger, G. Fankhauser, K. Weber, M. Paar, F. Speer, G. Jaritz, J. Kostenzer, W. Flor, G. Fischer, K. Krainer, A. Kammerer, R. Kals, M. Jungmeier, G. Mussnig, D. Popp. Innsbruck, 1997; 111 Seiten.

Nr. 15: Kirchmeir, H. u. M. Jungmeier - Projektlg.: Naturschutzgebiet Gurkursprung - Grundlagen, Ziele, Maßnahmen. Beiträge von M. Jungmeier, B. Gutleb, D. Streitmaier, C. Kamposch, L. Neuhäuser- Happe, G. Derbuch, C. Wieser, W. Graf. Innsbruck, 1998; 86 Seiten.

Nr. 16: Haßlacher, P. (Red.): TAT-ORT “Wilde Krimml”. Beiträge von P. Steger, K. Weber, P. Haßlacher u. D. Rubatscher. Innsbruck, 1999; 37 Seiten.

Nr. 17: Haßlacher, P.: Die Alpenkonvention - eine Dokumentation. Innsbruck, 2000; 151 Seiten.

Nr. 18: Wallentin, G.: Besucherlenkung als Teil der Landschaftsplanung - dargestellt am Beispiel des Obernberger Sees. Innsbruck, 2001; 64 Seiten.

Nr. 19: Gräbner, H.: Kärntner Nockberge - Ringen um ein Schutzgebiet (1980). Innsbruck, 2001; 84 Seiten.

Nr. 20: Weber, K., P. Haßlacher u. J. Essl: NATURA 2000 - Ratgeber für Alpenvereinssektionen. Inns- bruck, 2001 (2. Auflage); 40 Seiten + Karte.

Nr. 21: Obermeier, M.: Tiefschneefahren ohne Limits? Betretungsrecht kontra verwaltungsrechtliche Beschränkungen. Innsbruck, 2002; 68 Seiten.

Nr. 22: Haßlacher, P. (Red.): BEST PRACTICE GUIDE - Beispiele für eine erfolreiche Nationalparkent- wicklung in den Hohen Tauern. Beiträge von W. Molterer, F. Schausberger, P. Haßlacher, L. Gander, H. Haslinger, G. Marwieser, M. Jungmeier, P. Rupitsch, G. Mussnig, J. Mair. Innsbruck, 2002; 42 Seiten.

Nr. 23: Haßlacher, P. (Red.): Die skitouristische Wachstumsmaschine. 3 Tiroler Täler: 3 Aufschauke- lungen: Paznauntal, Pitztal, Zillertal. Beiträge von P. Haßlacher u. J. Essl. Innsbruck, 2002; 55 Seiten.

Nr. 24: Haßlacher, P. (Red.): Die Alpenkonvention - Markierungen für Ihre Umsetzung. Beiträge von P. Haßlacher, E. Galle, S. Cuypers, G. Glantschnig, H. Lang, R. Kals, Ch. Schwann, G. Plassmann, R. Siegele, M. Kattinger. Innsbruck, 2004; 71 Seiten.

Nr. 25: Walter, A.: Ein Nationalpark Tiroler Lechtal? Eine Untersuchung des Meinungsbildes vor Ort. Innsbruck, 2005; 79 Seiten.

Nr. 26: Weixlbaumer, N. (Red.): Nachhaltige Innovationsfaktoren für ländliche Räume. Beiträge von N. Weixlbaumer, I. Mose, D. Siegrist, Th. Hammer, F. Kandler. Innsbruck, 2005; 55 Seiten.

Nr. 27: Slupetzky (Red.): Bedrohte Alpengletscher. Beiträge von P. Haßlacher, H. Elsasser & R. Bürki, H. Slupetzky, C.M. Hutter, M. Kuhn, L. Braun & M. Weber, K. Nicolussi, B. Erschbamer, L. Füreder. Innsbruck, 2005; 74 Seiten.

(*) Diese Nummern sind vergriffen. Kopien können in der Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz unter Ersatz der Kopierkosten gerne angefordert werden (siehe Bestelladresse S. 143).

Bergsteigerdörfer 141 OeAV-Reihe Naturkundliche Führer zum Nationalpark Hohe Tauern

Nr. 1: Gletscherweg Innergschlöß Nr. 15: Naturführer Wassererlebnisweg (Venedigergruppe), Matrei i. Osttirol, St. Jakob in Defereggen, 1997, 98 S. 2006, 4. Auflage, 144 S. Nr. 16: Naturführer Gradental Nr. 2: Gletscherweg Pasterze Großkirchheim, 1998, 90 S. (Glocknergruppe), Heiligenblut, 2004, 2. Auflage, 124 S. Nr. 17: Naturlehrweg Malteiner Wasserspiele Nr. 3: Wasserfallweg Krimmler Wasserfälle Malta, 2000, 96 S. Krimml, 1985, 56 S. Nr. 18: Naturkundlicher Führer Nr. 4: Gletscherweg Obersulzbachtal Geo-Trail Tauernfenster Neukirchen am Großvenediger, 1986, Heiligenblut, 2000, 82 S. 80 S. Nr. 19: Naturkundlicher Führer Elendtäler Nr. 5: Blumenweg Oberseite-St. Jakob i. Malta, 2003, 104 S. Defereggental St. Jakob i. Defereggen, 1987, 65 S. Nr. 20: GEO-morphologischer Lehrpfad Glorer Hütte Nr. 6: Wasserschaupfad Umbalfälle Kals, 2004, 112 S. Prägraten, 1989, 63 S.

Nr. 7: Naturführer Seebachtal Mallnitz, 1990, 60 S.

Nr. 8: Familienwanderweg Winklerner Alm Winklern, 1990, 48 S.

Nr. 9: Kulturwanderweg Kals Kals am Großglockner, 1992, 84 S.

Nr. 10: Geolehrpfad Knappenweg Untersulzbachtal Neukirchen am Großvenediger, 1993, 116 S.

Nr. 11: Kindernaturführer Seebachtal Mallnitz, 1993, 28 S.

Nr. 12: Geolehrpfad Habachtal Bramberg, 1994, 81 S.

Nr. 13: Naturführer Asten Mörtschach, 1994, 64 S.

Nr. 14: Kulturwanderweg Römerstraßen Badgastein - Mallnitz, 1995, 64 S.

142 Bergsteigerdörfer OeAV-Reihe Naturkundliche Führer - Bundesländer

Nr. 1: Naturerlebnis Wolayer See Nr. 10: Naturerlebnisweg Rauchboden Kötschach-Mauthen, 1996, 114 S. Gstatterboden/Johnsbach, 2001, 55 S.

Nr. 2: Klangwanderweg Millstätter Schlucht Nr. 11: vertikal - Die Innsbrucker Nordkette. Millstatt, 1996, 58 S. Eine Ausstellung in der Stadt Innsbruck, 2002, 84 S. Nr. 3: Steyrschlucht Rinnende Mauer (in deutscher, englischer u. italienischer Sprache) Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen Nr. 12: Naturkundlicher Führer Urgtal Molln, 1997, 92 S. Serfaus, Fiss, Ladis, 2002, 84 S.

Nr. 4: Naturpfad Gepatschferner Nr. 13: Gletscherweg Berliner Hütte Feichten im Kaunertal, 1998, 52 S. Ginzling, 2004, 123 S.

Nr. 5: Naturlehrweg Patscherkofel Nr. 14: Naturkundlicher Führer Innsbruck/Igls, 2000, 92 S. Via Alpina - Karnischer Kamm , Kartitsch, Ober- & , Nr. 6: Naturkundlicher Wanderführer Gemeinde Lesachtal, Kötschach-Mau- Untersberg then, 2005, 142 S. Anif, Grödig, Stadt Salzburg, 2000, 112 S.

Nr. 7: Naturkundlicher Führer Sölden im Ötztal Sölden, 2000, 106 S. + Anh.

Nr. 8: Naturkundlicher Führer St. Leonhard im Pitztal St. Leonhard i. P., 2000, 152 S.

Nr. 9: Naturkundlicher Führer Kaunertal Feichten i. K., 2000, 151 S.

BESTELLADRESSE

Oesterreichischer Alpenverein Versandabteilung Wilhelm-Greil-Straße 15  A-6010 Innsbruck Tel. +43/(0)512/59 547-18  Fax +43/(0)512/57 55 28 E-mail: [email protected] www.alpenverein.at/naturschutz/Publikationen

Bergsteigerdörfer 143 Mitglied werden beim Oesterreichischen Alpenverein - Unterstützen Sie den OeAV bei seinem umfassenden Alpenschutz und genießen Sie außerdem zahlreiche Vorteile

1010 MITGLIEDERVORTEILE 1... VERSICHERUNG WETTERDIENST ...7

Der Alpenverein Weltweit Service, die internationale Sport- und Der Alpenverein-Wetterdienst bietet den Wanderern, Bergstei- Freizeitversicherung des Alpenvereins, ist für jedes Mitglied gratis gern, Skitourengehern, usw. umfassende Wetterinformationen an: und übernimmt Bergungskosten bis € 22.000,-, alle Rückholkos- Im Internet (www.alpenverein.at), über den Tonbanddienst (Tel. ten aus dem Ausland und ersetzt Kosten für einen stationären 0900-91-1566-80) oder als persönliche Beratung durch Meteoro- Krankenhausaufenthalt im Ausland bis zu € 7.500,-. Eine Europa logen und Bergführer (Tel. +43/(0)512-291600). Haftpflichtversicherung für viele Sportarten, die Schäden bis € 2,180.186,- deckt und eine Europa-Rechtsschutzversicherung für INFORMATION viele Sportarten bis € 32.702,- sind ebenfalls inkludiert. ...8 Mehrmals jährlich erhalten Mitglieder kostenlos die Alpenvereins- 2... ERMÄSSIGUNG Mitteilungen mit interessanten Fachbeiträgen und Informationen zu den Themen Bergsport, Naturschutz, Alpenkonvention, Hütten Für Mitglieder gibt es bis zu 50 % Rabatt bei der Übernachtung in und Wege, Alpenvereinsgeschichte, usw. Mit dem Fachmagazin 545 Schutzhütten des Oesterreichischen, Deutschen und Süd- “bergundsteigen” gibt der Alpenverein das erste deutschsprachige tiroler Alpenvereins und Mitgliederrechte auf weiteren 1.300 Hüt- Magazin für Risikomanagement im Bergsport heraus. Außerdem ten in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, Slowenien und können eine Vielzahl an Fachpublikationen, Naturkundliche Füh- Liechtenstein. Ermäßigungen in mehr als 70 privaten Gasthöfen rer, 67 Gebirgskarten (auch als CD) und Bergsportprodukte von und in einer Reihe von Talherbergen sind ebenfalls inkludiert. Mitgliedern günstig erworben werden. Weitere Infos, Angebote und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auch unter www.alpenver- 3... FAMILIEN-BONUS ein.at. Familien zahlen weniger: Ehe- bzw. Lebenspartner von Mitglie- SPORT ...9 dern bezahlen den ermäßigten Beitrag und Kinder ohne Einkommen erhalten die Mitgliedschaft bis max. 27 Jahre kosten- Auf über 100 künstliche Alpenvereins-Kletterwände in ganz Öster- los. Dies gilt auch für AlleinerzieherInnen. Familienförderung liegt reich können Mitglieder Kletterkurse belegen, professionell klet- dem Alpenverein am Herzen. Daher gibt’s auch preiswerte Fami- tern oder bouldern. Der Alpenverein bietet auch Trainingsmöglich- lienurlaube auf Hütten, eigene Familiengruppen und zahlreiche keiten für Wettkampfkletterer an. Alpenvereinsmitglieder können weitere Angebote. natürlich auch bei allen wichtigen nationalen und internationalen Bewerben starten. 4... KIDS-CLUB BERGE ...10 Jede Menge Spaß ist garantiert. Ob beim Feriencamp, bei inter- nationalen Meetings oder auf einer Umweltbaustelle. Beim Sport- Berg- und Skitouren in den Alpen, Trekkingabenteuer, Mountain- klettern, Snowboarden abseits der Pisten oder beim Übernachten biketouren, Kulturreisen oder Expeditionen in die Weltberge - das im selbst gebauten Iglu. Über 1.000 geführte Jugendgruppen bie- und vieles mehr bieten die Alpenvereinssektionen und das Pro- ten sinnvolle Freizeitgestaltung und oft Freundschaften fürs Le- gramm der Bergsteigerschule. Wählen Sie Ihr persönliches ben. Auf der Ferienwiese in Weißbach und anderen Jugendstand- Traumziel aus den unzähligen Tourenmöglichkeiten. orten werden umfassende Programme angeboten. Weitere Infor- mationen erhalten Sie unter www.alpenvereinsjugend.at. Mitgliedsbeiträge(*) AUSBILDUNG Erwachsene 26 - 60 Jahre € 48,50 5... Jugend bis 18 Jahre € 19,50 Junioren 19 - 25 Jahre € 36,50 Hochqualifizierte Mitarbeiter in den Alpenvereinssektionen und der Senioren ab 61 Jahre € 36,50 Bergsteigerschule bieten im Fels, Schnee und Eis umfassende Ehe- bzw. Lebenspartner von Mitgliedern € 36,50

Alpinausbildungen an. (*) Alpenvereinssektionen mit ganztägig geöffneten Geschäftsstellen und erweitertem Serviceangebot können geringfügig höhere Mitgliedsbeiträge einheben. NATURSCHUTZ 6... Neue Mitglieder werben! Sind Sie bereits Mitglied beim OeAV, so können Sie neue Mitglieder werben Der OeAV setzt sich als „Anwalt der Alpen” für die Erhaltung von und erhalten für 1 neues Mitglied eine Alpenvereinskarte, für 5 neue Mit- Natur- und Kulturlandschaften ein. Er ist der Partner der alpinen glieder einen Hervis-Gutschein über € 60,- und für 10 neue Mitglieder einen Nationalparks, plant und betreut Schutzgebiete, setzt sich für eine Hervis-Gutschein über € 140,-. umfassende Alpine Raumordnung ein, engagiert sich für Umwelt- bildungsmaßnahmen und ist führend für die Alpenkonvention tätig. Weitere Informationen zur OeAV-Mitgliedschaft Bei der umweltgerechten Energie- und Trinkwasserversorgung Oesterreichischer Alpenverein, Martina Pfurtscheller, Wilhelm-Greil-Straße sowie bei der Abfall- und Abwasserentsorgung im Gebirge genießt 15, A-6010 Innsbruck, Tel. +43/(0)512/59 547-22, Fax +43/(0)512/57 55 28, der Alpenverein Weltruf. E-mail: [email protected], www.alpenverein.at.