Studien zur Militarisierung EEUUropas 20/2006 verspricht auchweiterhin glänzende zonen und Absatzgebiete teilzunehmen, und amKampfumRohstoffe, Ein Rolle als»globalplayer«zubesetzen per militärischer»Machtprojektion«die ror-Krieg, der Versuch, immerhäu Beteiligung amsogenannten Antiter- Staaten zuInterventionstruppen,die Aktienkurs schlichtverdreifacht. hatte indenletztendreiJahrenseinen Systemhaus fürgepanzerteFahrzeuge den Fuchs-Spürpanzer).«Dasdeutsche MDax-Werts Rheinmetall(bekanntfür geschossen habenjedochdie Titel des immerhin rund50%zu.Den Vogel ab- Verteidigungskonzernslegten Thales französischen des Die Anteilscheine vergangenen zweiJahrenverdoppeln. ens Nummereins,ihreNotierunginden piere vonBAESystems,Großbritanni- ausbaufähig, dennoch»konntendiePa- US-amerikanischen Konkurrenznoch Zwar seiendieMargen im Vergleich zur beginnen seine Augen zuleuchten.« europäische Verteidigungstitelkommt, schaft. »DochwenndasGesprächauf stoffe«, erfährtdieinteressierteLeser- Aktien undsetztstattdessenaufRoh- hält seitlangemnichtmehrvielvon Mai 2005.»BörsenlegendeJimRogers liche Stars«,titelte»Die Welt« am10. Europas Verteidigungsaktien sindheim- »Rüstungssektor schlägtsichwacker. Der Umbauder Armeen indenEU- von Arno Neuber von Arno Expansionskurs EU-Rüstungskonzerne auf Rüstungsaktien« »Wir empfehlen fl uss- fi ger digungsgeschäft« umzehn Pro- einem Umsatzanstiegim»Vertei- rechnet derKonzernvorstandmit aufschließen. FürdasJahr2005 litärgeschäft zur US-Konkurrenz will manauchim Waffen- undMi- zivilen Passagier die NummereinsimGeschäftmit staatlicher Unterstützungweltweit Airbus dankjahrzehntelanger Seit 2003istdieEADS-Tochter tungsbereich ausgebautwerden. den Konzernchefs,angriffslustig. te PhilippeCamus,einerderbei- dem besten Wege dorthin«,erklär- zern zuwerden–undwirsindauf führende Luft-undRaumfahrtkon- dem Zielgegründet,derweltweit zu.»DieEADSwurdemit bis 2004um54%auf7,7Mrd. Rüstungssparte nahmvon2000 dem Vorjahr. DerUmsatzinder Zinsen (EBIT)2004um58%über lag derGewinnvorSteuernund ne Finanzziel.Mit2,4Mrd.Euro fünften MalinFolgeübertroffe- Frühjahr 2005stolzaufdaszum Space Company)verwiesmanim and Defence ropean Aeronautic Rüstungsgiganten EADS(Eu- produzenten. Geschäfte fürdieKriegswaffen- Dazu sollvorallemderRüs- Beim EUropäischen Vorzeige- fl ugzeugen. Jetzt ugzeugen. 1

2 - Studien zur Militarisierung EUropas 20/2006 zent. Der Auftragsbestand in diesem Geschäftszweig erfüllt wurden, mitzuwirken; wuchs 2004 auf 49,1 Mrd. Euro an. b) auf eine Harmonisierung des operativen Bedarfs Viel versprechend dürfte neben dem Eurofi ghter und sowie die Festlegung effi zienter und kompatibler Be- dem Militärtransporter A400M der Durchbruch beim schaffungsverfahren hinzuwirken; Bau von Tankfl ugzeugen sein. Für die britische Luft- c) multilaterale Projekte zur Erfüllung der Ziele im fl otte ist die EADS inzwischen der bevorzugte Bieter, Bereich der militärischen Fähigkeiten vorzuschlagen, aus Australien liegen bereits Bestellungen vor. Jetzt und für die Koordinierung der von den Mitgliedstaa- hofft man, auch in den USA gegen den Konkurren- ten durchgeführten Programme sowie die Verwaltung ten Boeing zum Zuge zu kommen. Um für künftige spezifi scher Kooperationsprogramme zu sorgen; Entwicklungen präpariert zu sein, wurde mit Dassault d) die Forschung auf dem gebiet der Verteidigungs- Aviation und Thales ein Kooperationsabkommen zur technologie zu unterstützen, gemeinsame Forschungs- gemeinsamen Entwicklung unbemannter Luftfahrzeu- aktivitäten sowie Studien zu technischen Lösungen, ge (UAVs) unterzeichnet. Wesentlich zum Profi t hat die dem künftigen operativen bedarf gerecht werden, die Lenkwaffenproduktion und damit das Wachstum zu koordinieren und zu planen; der Konzerntochter MBDA beigetragen. Der Irakkrieg e) dazu beizutragen, dass zweckdienliche Maßnah- lieferte das ideale Test- und Absatzgebiet für Raketen men zur Stärkung der industriellen und technologi- »made in Europe«. Die EADS-Mitarbeiter-Zeitung schen Basis des Verteidigungssektors und für einen zeigte sich euphorisch: »Zahlreiche MBDA-Produk- wirkungsvolleren Einsatz der Verteidigungsausgaben te, darunter ASRAAM, ALARM, Storm Shadow, Ra- ermittelt werden, und diese Maßnahmen gegebenen- pier FSC, Milan und Swingfi re, kamen im Irak mit falls durchzuführen.« großem Erfolg zum Einsatz. Bei seiner Premiere im EDA vereint auf sich solche strategischen Aufgaben Rahmen der Operation Telic lieferte Storm Shadow wie die Defi nition militärischer Fähigkeiten (das heißt beeindruckende Ergebnisse. Hochrangige Militärver- Kriegsführungsfähigkeiten) und gleichzeitig deren treter äußerten sich durchweg zufrieden. Der britische Beurteilung; die Standardisierung der eingesetzten Verteidigungsminister Geoff Hoon lobte die Fähig- Waffentechnik und Ausrüstung; die Festlegung, wo keiten von Storm Shadow: ‘Der als neueste Waffe der und wie Waffen eingekauft werden; das Vorschlags- erstmals eingesetzte Storm Shadow recht und die Steuerung bei großen Rüstungsprojek- eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Storm Shadow ten; die Planung und Steuerung von Rüstungsfor- ist eine Präzisionslenkwaffe mit hoher Durchschlags- schung für künftiges Kriegsgerät; die Förderung der kraft. Sie ermöglicht den Angriff hochwertiger, gut Rüstungskonzerne und die Aufsicht über einen »wir- verteidigter Ziele, die bisher nur mit massiver Gewalt kungsvolleren« (nicht notwendig sparsameren!) Ein- zerstört werden konnten.«2 satz der Finanzen aus den Rüstungsetats. Die Rüstungskonzerne dürfen sich freuen, ist damit 1. Eine Agentur für Rüstung doch eine ihrer zentralen Forderungen an die Politik Motor einer Rüstungsmacht EUropa soll die im EU- erfüllt. Eher abseitig muten dagegen Versuche an, die Verfassungsvertrag verankerte Rüstungsagentur Eu- Rüstungsagentur öffentlich als Abrüstungsbüro schön ropean Defence Agency (EDA) werden. Schon zu zu reden. So behauptete die EUropa-Abgeordnete An- Beginn des Jahres 2004 – das Ratifi zierungsverfah- gelika Beer, EDA habe den Auftrag, »Verteidigungs- ren für den Verfassungsvertrag hatte noch gar nicht ausgaben einzusparen.«3 Die EU-Kommissarin für begonnen, ja der Verfassungstext war noch nicht ein- Außenbeziehungen, Benita Ferrero-Waldner, brachte mal von den Staats- und Regierungschefs abgesegnet es auf den Punkt: »Mit der neuen Europäischen Ver- – trafen sich in Brüssel zwölf Experten, das so ge- teidigungsagentur wird die Entwicklung militärischer nannte Agency Establishment Team, um diese Auf- Kapazitäten vorangetrieben.«4 rüstungsbehörde auf den Weg zu bringen. War die Behörde mit ihrem Arbeitsbeginn schon Laut Verfassungsvertrag (Artikel III-311) besteht dem Verfassungstext vorausgeeilt, so zeigte sie sich die Aufgabe der »dem Rat unterstellten Agentur für auch unbeeindruckt von dessen Ablehnung durch die die Bereiche Entwicklung der Verteidigungsfähig Referenden in Frankreich und den Niederlanden im keiten, Forschung, Beschaffung und Rüstung« in Frühsommer 2005. Mit ganzseitigen Anzeigen in den folgendem: großen deutschen Tageszeitungen machten die Bosse »a) bei der Ermittlung der Ziele im Bereich der mi- der europäischen Rüstungsriesen EADS, BAE Sys- litärischen Fähigkeiten der Mitgliedstaaten und der tems und Thales am 15. Juni 2005 dem Publikum ihre Beurteilung, ob die von den Mitgliedstaaten in Bezug Ziele klar. Unter dem Titel »Eine starke europäische auf diese Fähigkeiten eingegangenen Verpfl ichtungen Verteidigungsagentur nützt allen – nutzen wir die Arno Neuber - Rüstungsaktie - 3 Chance!« forderten sie, die Arbeit der Rüstungsagen- eine Vereinheitlichung der Typenpalette, EU-weite tur auf vier Punkte zu konzentrieren und sie mit weit- Entwicklung und Beschaffung. Bei einem Treffen des gehenden Entscheidungsbefugnissen auszurüsten. Lenkungsausschusses der EDA im Mai 2005 wurde Erstens soll die Agentur für eine schnellere Aufrüs- der Zusammenschluss der Panzerbauer aus militäri- tung der EU-Interventionstruppen sorgen. Zweitens schen, wirtschaftlichen und industriellen Gründen für müssten mehr staatliche Forschungsgelder für die notwendig und dringend erachtet. Die nächste Gene- Kriegswaffenindustrie her. Dazu sei eine »strategi- ration gepanzerter Fahrzeuge wird in den EU-Staa- sche europäische Forschungsagenda« zu erarbeiten. ten zwischen 2010 und 2015 eingeführt werden. Die Drittens soll über einen europäischen Rüstungsmarkt EDA rechnet mit einem Bedarf von 10.000 Kampf- den großen Konzernen aus Deutschland, Frankreich fahrzeugen und einem Markt von rund 30 Mrd. Euro. und Großbritannien der Zugriff auf die Militärhaus- Alle vier Punkte liegen ganz auf der Linie der großen halte aller EU-Mitgliedsländer geebnet werden. Wie EU-Rüstungskonzerne und insbesondere die deut- weitgehend die Rüstungsbosse die Kompetenzen der schen Produzenten von Kriegsgerät dürften zufrieden Agentur geregelt haben wollen, zeigt die Formulie- sein. Der ehemalige BDI-Präsident Rogowski ist sich rung in ihrem Aufruf: »Die Agentur wird daher die jedenfalls sicher: Die deutsche Kriegswaffenindustrie Mitgliedstaaten dazu anhalten müssen, gemeinsame wird dank EDA »mit größeren Auftragsgrößen rech- Lösungen auch bei unterschiedlichen Anforderungen nen können.« zu fi nden.« Der vierte Punkt ist eine Kampfansage an Bereits im September 2004 hat die Europäische die USA und ihre Rüstungsindus trie und eine Auf- Kommission ein »Grünbuch Beschaffung von Ver- forderung zum »sorgsamen Umgang mit der indus- teidigungsgütern« vorgelegt. Darin fordert sie die triellen Basis in Europa« mit dem dezenten Hinweis Herstellung eines europäischen Rüstungsmarktes, um auf das gigantische Beschaffungsbudget im US-Rüs- »den Ausbau der militärischen Kapazitäten der Union tungshaushalt. im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Ver- Es verwundert nicht, dass Deutschland und Frank- teidigungspolitik (ESVP) zu unterstützen.« Dieser reich bereits 1993 die Initiative zu einer EU-Rüs- Markt soll »die Geschäftsmöglichkeiten für die eu- tungsagentur ergriffen. 1997 wurde eine gemeinsame ropäischen Rüstungsunternehmen [...] erhöhen, ihr Organisation (OCCAR) mit Sitz in Bonn gegründet, Wachstum fördern und zur Stärkung ihrer Wettbe- der sich auch Großbritannien und Italien anschlossen. werbsfähigkeit beitragen.«5 In diesen vier Länden haben 19 der 50 größten Waf- Am 23. Juni 2005 nahm sich das Europäische Parla- fenkonzerne der Welt ihre Heimatbasis. Über die OC- ment in einer öffentlichen Anhörung des Themas an. CAR wird derzeit beispielsweise die Beschaffung des Als Berichterstatterin und treibende Kraft im EP for- Militärtransporters A400M, des Kampfhubschraubers derte Angelika Beer von der Grünen-Fraktion einen Tiger und des Schützenpanzers Boxer gemanagt. OC- einheitlichen Markt für »die Beschaffung von Waf- CAR soll künftig in der EU-Rüstungsagentur aufge- fen, Munition und Kriegsmaterial« innerhalb der EU. hen. Ein Vertreter der britischen Rüstungsindustrie, Jere- Die EDA-Führung hat für ihr erstes Arbeitsjahr vier my Miles, forderte, die EU müsse ihr »Territorium Schwerpunkte defi niert: Erstens geht es um einen auf dem Weltrüstungsmarkt abstecken.«6 künftigen EU-Markt für Waffen und Rüstungsgüter. Ziel der Arbeit von EDA ist nach Auffassung der Mitte Juli 2005 wurden dazu gemeinsam mit der EU- französischen Verteidigungsministerin Michèle Alli- Kommission unter dem für Industriepolitik zustän- ot-Marie »die Schaffung eines echten europäischen digen Vizepräsidenten Günter Verheugen ein Semi- Industrie- und Technologiekomplexes, [...] der auf nar veranstaltet. Besonders die deutschen Konzerne dem Rüstungssektor wettbewerbsfähig ist und die Au- drängen seit langem auf die Aufhebung des Artikels tonomie Europas im Rüstungsbereich zum Ziel hat.7 296 des EG-Vertrages mit dem der Rüstungsbereich aus dem gemeinsamen EU-Markt ausgeklammert 2. Guter Rat ist teuer wurde. Zweitens soll der Bereich netzwerkzentrier- Wo der Staat aufhört und die Konzerne mit ihren te, satellitengestützte Kriegführung gemeinsam vor- Interessen anfangen, ist im Rüstungssektor der EU- angetrieben werden. Punkt drei ist die gemeinsame Staaten und auch auf der EU-Ebene immer schwerer Entwicklung unbemannter Militärfl ugzeuge. EDA hat auszumachen. Insbesondere im Bereich der Luft- und in diesem Bereich bereits ein Briefi ng mit 50 Rüs- Raumfahrtindus trie ist der direkte Einfl uss der Kon- tungsfi rmen durchgeführt. Vierter Schwerpunkt sind zerne auf Entscheidungen des Staatsapparates kaum gepanzerte Kampffahrzeuge, wie sie in Deutschland hoch genug einzuschätzen. bei Rheinmetall gebaut werden. Auch hier geht es um Bereits 1950 wurde der »Interessenverband der eu- 4 - Studien zur Militarisierung EUropas 20/2006 ropäischen Luft- und Raumfahrtindustrien AECMA« von strategischem Interesse waren. Die Übernahme (Association Européenne des Constructeurs Matéri- von Industrieanliegen durch EU-Gremien war prak- el Aérospatial) gegründet. Dabei handelt es sich um tisch garantiert, auch nur die Anhörung abweichender einen so genannten »Verband der Verbände«. In ihm Meinungen von Gewerkschaften, sozialpolitischen sind die nationalen Verbände der entsprechenden In- Verbänden oder Friedensorganisationen nie vorgese- dustriesparte Mitglied, aus Deutschland ist das seit hen. 1991 gelang es der AECMA gemeinsam mit den 1954 (als es noch ein alliiertes Verbot der Luftfahrt nationalen Lobbyverbänden ein zweitätiges Hearing und der Flugzeugproduktion gab) der BDLI. bei der EG-Kommission in Brüssel durchzusetzen. AECMA gelang es bereits 1967 insbesondere mit Im Mittelpunkt stand die Förderung der LRI in Zeiten seiner Kampagne zur »Bedeutung der Luftfahrt für stagnierender oder rückläufi ger Rüstungsausgaben. die wirtschaftliche und technische Zukunft Europas« Gedrängt wurde insbesondere auf die Aufhebung der die Luft- und Raumfahrtindustrie in den Rang einer so genannten COCOM-Bestimmungen für Hightech- »volkswirtschaftlich bedeutungsvollen Zukunftsin- Güter. dustrie« in der EU zu hieven.8 EDIG, die European Defence Industries Group wur- Im Jahresbericht 1978/79 vermerkte der BDLI: »Die de 1976 gegründet. EDIG sollte vor allem auf die Kon- Politik der EG auf dem Luft- und Raumfahrtsektor ferenzen der Verteidigungsminister der EU-Staaten wird seit 1972 in nicht geringem Umfang vom BDLI Einfl uss nehmen. Weitere Zielgruppen für die EDIG und den anderen Luft- und Raumfahrtverbänden der waren die EU-Kommission und das Europäische Par- EG-Mitgliedstaaten [...] einzeln und im Verbund mit lament. Inzwischen haben sich AECMA und EDIG der AECMA mit beeinfl usst.« Und BDLI-Präsident zur »Aerospace and Defence Industries Association Bölkow, gleichzeitig Vizepräsident der AECMA, of Europe« zusammengeschlossen und konzentrieren erklärte im BDLI-Jahresbericht 1980/81, Interes- ihre »Dienste« auf die Europäische Rüstungsagentur, senpolitik »gegenüber dem Europäischen Parlament an deren Zustandekommen und Konzeption »die eu- und den europäischen Behörden [...] können wir mit ropäische Rüstungsindustrie während der Diskussio- Hilfe der AECMA sehr gut machen.« Gleichzeitig nen um die Agentur und den Text im europäischen kündigte er an, dass »angesichts leerer Kassen der Verfassungsentwurf ihre Rolle gespielt« hat.9 öffentlichen Hände« möglicherweise »das Instrument Der Zusammenschluss der LRI-Konzerne zu nati- AECMA verstärkt im politischen Raum gegenüber onalen Monopolisten steht übrigens seit 1989 außer- der Öffentlichkeit« eingesetzt werden müsse. In der halb des EU-Wettbewerbsrechtes. Per Ratsverordnung Folgezeit hat es AECMA verstanden, die zuständige wurde für Fusionen in diesem Sektor nicht der natio- EG-Kommission (Generaldirektion XII) immer wie- nale, sondern der Weltmarktanteil bei der Beurteilung der zu neuen Überlegungen zur Förderung der LRI zu der Marktmacht zugrunde gelegt. So kommt selbst bewegen. ein nationaler Monopolist nicht in Konfl ikt mit der Nachdem die Airbus-Subventionierung in den Monopolkommission. »Wer die Kunst des Lobbying GATT-Verhandlungen immer stärker unter Druck nicht beherrscht«, so eine Dissertation an der Bun- kam, veröffentlichte die Kommission 1988 die EURO- deswehruniversität Hamburg zur EADS-Gründung, MART-Studie, die von den europäischen Konzernen »der kämpft hinter der Kurve oder hat den Anschluss Aeritalia, British Aerospace, CASA, Dassault-Bre- verpasst«. »Keinen Lobby-Konsultanten zu beschäf- guet, Dornier, Fokker und MBB mitformuliert wurde. tigen«, konstatiert der Autor mit Blick auf die Luft- Darin ging es um die Verbesserung der technologi- und Raumfahrtindustrie, »wäre für ein vernünftiges schen Basis der LRI. Es wurden 60 Projekte defi niert, Unternehmen genauso, als hätte es keinen Anwalt«.10 deren Planung und Finanzierung zwischen nationalen So verwundert es nicht, dass rund 500 Verbände Regierungen und EG koordiniert werden sollte. In bei der EU offi ziell registriert sind. 54% davon sind der Folge schafften es die Konzernlobbyisten, dass Industrieorganisationen. Inoffi ziell ist von 2.000 bis erstmals in der Geschichte der EG, Fördermittel für 15.000 individuellen Interessenvertretern die Rede. Luftfahrtforschung und -industrie bereitgestellt wur- den. Anfang der 90er war die LRI bereits neben der 3. Sicherheitsforschung und »Homeland Telekommunikation und der Halbleiterproduktion zu Security« einem von drei Schwerpunkten der EG aufgestiegen. Da die Forschungsaufwendungen bei der Kriegs- Es war jetzt praktisch Sache der Konzerne zu defi nie- waffenproduktion einen immer größeren Anteil aus- ren, welche Projekte in öffentlichem Interesse waren, machen, erkennen die Konzerne auf diesem Gebiet welche den nationalen Rahmen sprengen und wel- Handlungsbedarf. Im September 2004 veröffentlichte che für die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Konzerne die Europäische Kommission eine Mitteilung, in der Arno Neuber - Rüstungsaktie - 5 der Technologie eine Schlüsselrolle »bei der Beant- fen und Technologie von Boeing, EADS und Co., um wortung der neuen Sicherheitsherausforderungen« so größer die Gefahr asymmetrischer Kriegsführung, eingeräumt wird. Wörtlich heißt es: »In Europa hat um so höher die Aufwendungen für »Homeland Se- es lange Zeit eine deutliche Trennung zwischen For- curity« und die weitere Steigerung der Interventions- schung mit ziviler und Forschung mit militärischer fähigkeit. Zielrichtung gegeben. [...] Diese Trennung soll jetzt überwunden werden.«11 4. Auf dem Weg zur »Marine-EADS« ? Angeregt wird ein Europäisches Sicherheitsfor- Bereits Anfang der 1990er Jahre gab es Absprachen schungsprogramm (EPSF), »das insbesondere auf zwischen der deutschen Bundesregierung und Vertre- innere Sicherheitsforschung ausgerichtet ist, ab dem tern der Rüstungsindustrie, um die als strategisch gel- Jahr 2007, mit einer Finanzausstattung von wenigs- tenden Rüstungsbereiche zu defi nieren und Strategien tens 1 Milliarde EUR pro Jahr zusätzlich zu der heu- für die Sicherung deutschen Einfl usses bei EUropäi- te bereits aus dem gemeinschaftlichen Forschungs- schen Zusammenschlüssen festzulegen. Rahmenprogramm, den einzelstaatlich oder weiteren Einer dieser strategischen Bereiche ist der Bau von zwischenstaatlichen Quellen zugesicherten Finanz- Überwasserschiffen und U-Booten für die Marine. ausstattung«. Lange Zeit gehörten von den drei Großwerften des Auf Konzernseite wurde der 11. September 2001 deutschen Kriegsschiffbaus zwei, nämlich Blohm sofort als Chance für gute Geschäfte gesehen. Dabei und Voss in Hamburg und die Nordseewerke Emden, verspricht man sich Extraprofi te aus der Verbindung zum Thyssenkonzern. Die Kieler HDW war bis 1999 von »äußerer und innerer Sicherheit«. Bei der EADS Teil des Preussag-Konzerns. Danach wurde die Werft wurde bereits 2002 eine Arbeitsgruppe in der Kon- unter maßgeblicher Beteiligung der Westdeutschen zernspitze gebildet, »um die Entwicklung in diesem Landesbank an die Deutsche Babcock AG verkauft, neuen Marktsegment zu beobachten und erste zielge- die sie im Sommer 2002 an den US-amerikanischen richtete Aktivitäten zu entfalten«.12 Inzwischen gibt Investor One Equity Partners (OEP) veräußerte. OEP es einen eigenen Geschäftsbereich für »Homeland übernahm zunächst 75% der HDW-Anteile minus ei- Security«. ner Aktie, 15% sollten eigentlich an ThyssenKrupp Die EADS preist ihr militärisches Know-how aus gehen. Stattdessen verkaufte Babcock Borsig auch Systemen für Überwachung, Spionage, Kommunika- den Rest der Aktien an den US-Konzern, dem gute tion, Nachrichtenübermittlung und Gefechtsführung Verbindungen zur US-Rüstungsindustrie nachgesagt an und verspricht, es für die innerstaatliche Nutzung wurden. kompatibel zu machen. Man empfi ehlt sich beispiels- OEP machte bald deutlich, dass er nach kurzer Zeit weise publikumswirksam für Grenzüberwachung und die Werft gewinnbringend wieder loswerden wollte. die »sichere Abwicklung von Großveranstaltungen Als der US-Konzern Northrop Grummann Interesse – seien es Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympi- zeigte, brach Hektik in EU-Führungszirkeln aus. sche Spiele«. So hat EADS im August 2004 bereits Mitte Juni 2003 warnte die französische Vertei- einen Vertrag mit EU-Beitrittskandidat Rumänien digungsministerin Michèlle Alliot-Marie vor dem geschlossen und wird für dieses Land die Grenzsi- »Risiko, das entstehe, wenn US-Firmen in die eu- cherung in Richtung Moldawien, Ukraine und zum ropäische Rüstungsindustrie eindringen, und nannte Schwarzen Meer organisieren. In diesem Zusammen- ausdrücklich HDW. Bundeskanzler Gerhard Schröder hang hat der Konzern im Mai 2005 die Betriebsfunk- und Frankreichs Staatspräsident Chirac machten sich Sparte von Nokia übernommen und verspricht sich nun stark für eine »Marine-EADS«. Auch der dama- allein im Funkbereich einen Markt von mehr als zehn lige Verteidigungsminister Struck äußerte sich öffent- Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren. lich für einen deutsch-französischen Werftenverbund. So sichert der so genannte Antiterror-Krieg den Dazu sollte die HDW mit dem französischen Staats- doppelten Profi t der Rüstungskonzerne: mit der Be- konzern DCN fusionieren. Zum neuen Marinerüs- reitstellung von Waffen, Elektronik, Satellitenkom- tungsgiganten sollten auch die Thyssen Krupp-Werf- munikation und -überwachung für Interventionskrie- ten und der französische Rüstungskonzern Thales ge einerseits und mit der entsprechenden Ausrüstung stoßen. Das große Interesse an HDW erklärt sich aus für die Abwehr »asymmetrischer« Gegenschläge an- der bedeutenden Stellung, die der deutsche Kriegs- dererseits. Dabei entwickelt sich ein paradoxer Kreis- schiffbau auf dem Weltmarkt einnimmt. Bei Fregat- lauf, der die Kassen der Rüstungshersteller klingeln ten hält man einen Weltmarktanteil von 60%, bei und ihre Aktien steigen lässt: Je größer die militäri- Minenkampf- und Schnellbooten von 26% und bei sche Übermacht von USA und EU-Staaten dank Waf- U-Booten mit konventionellem, nicht atomarem, An- 6 - Studien zur Militarisierung EUropas 20/2006 trieb von 58%.13 schlecht, dass die neuen militärischen Einsatzopti- Im Juli 2003 bekräftigte Frankreichs Wirtschafts- onen auf schnelle, luftverladbare Eingreiftruppen und Finanzminister Francis Mer das Pariser Interesse setzen und die Hochzeit der Kampfpanzer vorerst an HDW. Die französische Staatswerft DCN sollte vorbei zu sein scheint. Seit Ende 2004 arbeiten der gemeinsam mit Thales die gesamten Anteile überneh- Ausschuss Verteidigungswirtschaft des BDI und das men. Im Herbst äußerte die deutsche Bundesregierung deutsche Verteidigungsministerium daher an einer jedoch ihre ablehnende Haltung. Man wollte keines- Strategie, wie »nationaler Einfl uss und nationale In- wegs als Juniorpartner der Franzosen im Kriegsschiff- teressen« bei Konzentrationsprozessen auf EU-Ebene bau fungieren. Dazu sollte die Marineindustrie zuerst gewahrt werden können. Im Arbeitskreis Rüstung des auf nationaler Ebene konsolidiert und dann in einem Verteidigungsministers wurde nach einem Bericht der EUropäischen Verbund die Kommandobrücke unter Zeitschrift »Europäische Sicherheit« bereits Konsens deutsche Regie gestellt werden. Hinter den Kulissen zwischen Konzernspitzen und Ministerium erzielt. stellte die Bundesregierung sogar staatliche Bürg- Die Ergebnisse sind bislang aber geheim. schaften in Aussicht, um eine deutsche Mehrheit an »Ein Kanzler für die Panzer« titelte der »Tagesspie- der Werft zu sichern. gel« am 29. Oktober 2000. Zwei Tage zuvor hatten Im Sommer 2004 unterzeichneten ThyssenKrupp sich der damalige Bundeskanzler Schröder und sein und One Equity Partners eine gemeinsame Absichts- »Verteidigungs«-Minister mit Vertretern der Rüs- erklärung: Die ThyssenKrupp-Werften Blohm+Voss tungsfi rmen Babcock Borsig, Diehl, Krauss-Maffei- (Hamburg) und die Nordseewerke (Emden) sowie Wegmann, Rheinmetall und Thyssen Krupp im Kanz- die Kockums Werft (Schweden) und die griechische leramt getroffen. Es ging um die Perspektiven der Hellenic Shipyards wurden mit der Howaldtswerke- deutschen Rüstungsindustrie. Die Bundesregierung Deutsche Werft AG (Kiel) in einem Verbund unter verfolgte »gemeinsam mit der deutschen Industrie Führung von ThyssenKrupp zusammengeführt. OEP das Ziel, die Spitzenstellung sowie die Kernkompe- tauschte dazu seine 100% der Anteile an HDW gegen tenzen und damit die Systemfähigkeit der Unterneh- 25% beim neuen deutschen Werftenriesen. An diesem men der Heerestechnik und des Marineschiffbaus zu Viertel ist bereits EADS interessiert. Der Luft- und erhalten«, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Raumfahrtkonzern möchte zwar nicht zum Schiff- Während die Herren aus Berlin versprachen, für Auf- bauer werden, aber einen Fuß in der Tür behalten, träge der Bundeswehr zu sorgen, kündigten die Rüs- schließlich macht er jährlich eine Milliarde Euro Um- tungsbosse an: »Um den Konsolidierungsprozeß im satz mit Marinetechnik, vorzugsweise für französi- Bereich der Heerestechnik zu fördern, bilden die Un- sche Atom-U-Boote. ternehmen Krauss-Maffei-Wegmann GmbH & Co. Der neue Werftengigant erhält den Namen Thysse- KG, Rheinmetall DeTec AG und Diehl Stiftung & Co nKrupp Marine Sys tems (TKMS). Ein Zusammen- eine strategische Allianz. Sie werden auf eine Har- schluss mit französischen (DCN), spanischen oder ita- monisierung und Bündelung ihrer technologischen lienischen Staatsunternehmen steht angeblich vorerst Fähigkeiten hinarbeiten. In ihrem Bemühen um Kon- nicht zur Debatte. Eine Privatisierung dieser Betrie- solidierung werden die Unternehmen auch die Mög- be wird nicht vor 2007 erwartet. Klar ist aber schon: lichkeit einer gegenseitigen Kapitalverfl echtung prü- Ein künftiger europäischer Werftenverbund soll eine fen.« Das Gleiche versprachen die Marinelieferanten »Führung unter deutscher Flagge« bekommen. Paris Babcock Borsig und Thyssen Krupp. Staatssekretär ließ daraufhin verlauten, dass Thales, an der der fran- Walther Stützle brachte die Ziele deutscher Rüstungs- zösische Staat 31,3% hält, mit der Staatswerft DCN politik anschließend auf den Punkt: »Kernziel ist es, fusioniert werden solle. Außerdem wird ein Verbund Marine- und Heeresindustrie fi t zu machen für einen mit der italienischen Finmeccanica angestrebt, um ein europäischen Zusammenschluss und für eine Spitzen- Gegengewicht zu TKMS zu schaffen. stellung in diesem Zusammenschluss.«15 In den 1980er Jahren gab es im deutschen Panzerbau 5. EUropäische Panzerschlacht noch fünf große Anbieter: Kraus-Maffei (München), Der Panzerbau gehört zu den traditionell deutschen KUKA (Augsburg), MaK (Kiel), Thyssen Henschel Domänen. Hier möchte die Bundesrepublik auch in (Kassel) und Wegmann (Kassel). Zwischen 1990 einem EUropäischen Verbund die Führung behalten. und 1995 erwarb der Mannesmann-Konzern rund Insbesondere bei den schweren Kampfpanzern sieht 97% der Krauss-Maffei-Anteile. Zum 1. Januar 1997 sie sich mit dem Leopard in einer europäischen Spit- wurden Henschel und KUKA unter dem Dach der zenposition, »da halb Europa sein Heer mit Kampf- IWKA vereinigt. Anfang Dezember 1997 kündigten panzern Leopard ausgerüstet hat«.14 Da trifft es sich Krauss-Maffei und Wegmann die Zusammenführung Arno Neuber - Rüstungsaktie - 7 ihrer Rüstungsbereiche zum größten Kampfpanzer in Europa (ohne GUS) Panzerkonzern Europas an. Blieben Im Einsatz in: also nur noch drei: Krauss-Maffei Russische Konstruktion Wegmann (Mannesmann), MaK 9.751 Stück Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Finnland, (Rheinmetall) und KUKA-Henschel 38,9 % Marktanteil Jugoslawien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, (IWKA). Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern Ende 1999 kaufte Rheinmetall Deutsche Konstruktion die Rüstungssparte der IWKA. 6.273 Stück Belgien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Italien, IWKA strich die Segel, nachdem 25,0 % Marktanteil Norwegen, Niederlande, Österreich, Schweden, das Verteidigungsministerium deut- Schweiz, Spanien, Türkei US-Konstruktion lich gemacht hatte, dass es einen Heereskonzern unter Führung von 6.001 Stück Dänemark, Griechenland, Österreich, Portugal, 23,9 % Marktanteil Spanien, Türkei Rheinmetall wünschte. Bereits im Sonstige September desselben Jahres über- 3.058 Stück nahm der Konzern die Schweizer 12,2 % Marktanteil Oerlikon Contraves AG, einen Ka- Quelle: Hanel, Dieter: Die Panzerindustrie, Bonn 2000. nonen- und Lenkwaffenhersteller, und im Oktober die niederländische und dann auch die Berliner Republik bedienten sich Eurometall, die mittel- und großkalibrige Munition gerne der Dienste der Röchlings. produziert. Die Mauserwerke in Oberndorf (Maschi- Die neue Panzerschmiede meldete bald eine Verviel- nenkanonen und Munition) gehören ebenfalls zur fachung des Gewinns. Das Monopol zahlte sich aus. Militärsparte des Konzerns. Damit entstand ein deut- Die Rüstung boomte. Ende 2004 nutzte die Familie scher Rüstungskonzern von europäischen Dimensio- Röchling die Situation, um ihren 42-Prozent-Anteil nen. Der Bau von leichten und mittleren Panzern und zu versilbern. Käufer sollen rund 75 institutionelle In- gepanzerten Fahrzeugen war in Deutschland nun un- vestoren gewesen sein, darunter die Investment Bank ter einem Konzerndach vereint. Credit Suisse First Boston (CSFB) und der US-Invest- Dabei ist Rheinmetall bei deutschen Staatsanwäl- mentfonds Perry Partners, die beide über fünf Prozent ten und Richtern keine unbekannte Adresse. Immer der Anteile erwarben. Nach Einschätzung der Rhein- wieder war der Konzern in den letzten Jahrzehnten in metall-Spitze hat sich damit die Handlungsfähigkeit kriminelle Waffengeschäfte verwickelt. »In den 80er des Konzerns deutlich verbessert. Ziel ist jetzt die Jahren lieferten die Rheinmetall-Manager das größte Systemführerschaft in allen Bereichen der Heeresin- Schiebergeschäft, das jemals in der Bundesrepublik dustrie. Dazu fehlt noch der Kampfpanzerbereich, für aufgefl ogen ist.«16 Sie lieferten illegal Maschinen- den in erster Linie der Name Krauss-Maffei steht. gewehre nach Saudi-Arabien, Kanonen und Flugab- Nach der Übernahme von Mannesmann durch die wehrgeschütze für die argentinische Militärjunta und britische Vodafone wurde der Mannesmann-Anteil eine Munitionsabfüllanlage an das Rassistenregime am Leopard-Hersteller Krauss-Maffei (49%) bei Sie- in Südafrika. mens geparkt. Letzterer wollte die Anteile am führen- Hinter Rheinmetall stand jahrzehntelang der Clan den Systemhaus für schwere Panzer in Europa aber der Familie Röchling. Die Röchlings gehören zu den wieder loswerden. Nachdem der US-amerikanische traditionellen Rüstungsbaronen in Deutschland. Her- Konkurrent General Dynamics bereits den spani- mann Röchling (1872-1955) war als »Herrgott von schen Panzerbauer Santa Bárbara übernommen hatte, Völklingen« Chef einer der größten Waffenschmie- der den deutschen Kampfpanzer Leopard in Lizenz den des Landes. Er beriet den Kaiser und die Nazis, baut, fürchtete man in Berlin, die Amerikaner könn- war im Zweiten Weltkrieg Wehrwirtschaftsführer, ten auch Krauss-Maffei unter ihre Kontrolle bringen. wurde 1918 und 1945 als Kriegsverbrecher verurteilt, Und eine »transatlantische Lösung« wäre ganz und 18 was seiner Karriere keinen Abbruch tat. »1956 erwar- gar nicht »im Sinne der europäischen Politik«. Auch ben die Röchlings mit Unterstützung des damaligen bei Krauss-Maffei fürchtete man das Schlimmste: Bundeskanzlers Konrad Adenauer im Rahmen einer »General Dynamics hat doch Santa Barbara nur ge- ersten Privatisierungswelle den einstmals führenden kauft, um sich in Europa einrichten zu können.« Waffenhersteller, die Rheinische Metallwaren- und Die deutschen Kampfpanzerbauer behaupten eu- Maschinenfabrik Akt. Ges. (Rheinmetall), die 1938 ropaweit bislang noch eine Spitzenposition. Von den von den Nazis verstaatlicht worden war.«17 Kaiser- insgesamt rund 25.000 Kampfpanzern in Europa im reich, Weimarer Republik, Faschismus, die Bonner Jahr 2000 hatten die russischen Konstruktionen zwar noch den bedeutendsten Anteil (38,9%), sie sind aber 8 - Studien zur Militarisierung EUropas 20/2006 (Panzerhaubitzen) und Royal Ordnance (Pio- nierpanzer). Unter dem Dach des zweitgrößten Rüstungskonzerns der Welt ist nun im Panzer- bau ein Gegengewicht zu Rheinmetall und Ge- neral Dynamics (USA) entstanden. Der Druck der Bundesregierung auf die Kasseler Familie Bode, die 51% der Anteile an Krauss-Maffei- Wegmann besitzt, dürfte sich damit verstärken (49% hat nach wie vor Siemens). Rheinmetall ist zum nationalen Champion im Panzerbau und in der Heeresrüstung ausersehen, und sowohl in der Konzernzentrale als auch im Verteidigungs- ministerium wird eine Übernahme von KMW angestrebt. Bei Krauss-Maffei-Wegmann hat man sich unterdessen erst einmal durch den Kauf des mo- HDW in Kiel, Bild: wikipedia bilen militärischen Brückenbau-Segmentes von der größtenteils veraltet. Die Länder, die sie gekauft ha- MAN AG verstärkt. Die EUropäische Panzerschlacht ben, gehören inzwischen fast alle zum NATO-Pro- hat gerade erst begonnen. gramm »Partnerschaft für den Frieden (PfP)« und 6. EUropäische Luftmacht werden über kurz oder lang Neukäufe in den führen- den NATO-Staaten tätigen. Die deutsche Panzerin- Im Dezember 1997 beauftragten die Regierungen dustrie macht sich gute Hoffnungen, ihren Leopard Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands ihre weiter als »Euro-Standard« durchsetzen zu können. nationalen Industrien, sich zu einem europäischen Die französische Konkurrenz kommt v.a. vom dor- Luft- und Raumfahrtkonzern zusammenzuschließen. tigen Marktführer GIAT, einem Staatskonzern. Dane- Im März 1998 verfassten die vier Airbus-Partner ben sind Panzerfi rmen noch bei den Automobilkon- DASA, Aerospatiale (F), Casa (Spanien) und British zernen Peugeot (Panhard & Levassor) und Renault Aerospace einen gemeinsamen Bericht an ihre Regie- (Renault Véhicules Industriels) angesiedelt. Wichtiger rungen, wonach sie von Anfang an nicht nur den mili- Konkurrent in Großbritannien ist die Firma Vickers, tärischen Flugzeugbau, sondern alle Sparten ihres Ge- die den britischen Kampfpanzer Challenger baut. Ein schäftes – Verkehrs- und Militärfl ugzeuge, Zivil- und zweites Zentrum entstand dort um die Firma Alvis. Militärhubschrauber, Lenkwaffen und Raumfahrtaus- Alvis Vehicles hatte 1997 das schwedische Unterneh- rüstung – zu einem Euro-Konzern, einer European men Hägglunds übernommen und sich mit dem briti- Aerospace and Defence Company zusammenfassen schen Panzerbauer GKN zusammengeschlossen. wollten. Von den Regierungen wurden konkrete Fest- Im Frühjahr 2004 kündigte dann der führende Pan- legungen bei wichtigen militärischen Beschaffungs- zerbauer der USA, General Dynamics, die Übernahme vorhaben, Subventionspolitik und Rüstungsexport von Alvis für 457 Mio. Euro an. General Dynamics verlangt. Geplant ist eine Einbeziehung von Finmec- wäre damit zum wichtigsten Lieferanten von Panzern canica (I), Saab (Schweden) und Matra/Lagardere (F) und Militärfahrzeugen in Europa aufgestiegen. Gene- in den neuen Konzern. ral Dynamics hatte nämlich nicht nur Santa Barbara Eine erste Runde im Kampf um die Kommandohö- gekauft, sondern war auch bei Steyr aus Österreich hen des Konzerns wurde beim Treffen der Verteidi- und Mowag (Schweiz) eingestiegen. In einem Über- gungsminister im Juli 1998 ausgefochten. Es ging um raschungscoup wenige Stunden vor Ablauf der Bie- die Organisationsform des künftigen Konzerns. Der terfrist vereitelte dann aber BAE Systems das Vorha- britische Verteidigungsminister George Robertson ben und sorgte mit dem Kauf von Alvis dafür, dass schlug vor, das Unternehmen um das Eurofi ghter- die Kontrolle über den britischen Panzerbau nicht in Konsortium herum aufzubauen. Dort sind die Franzo- die USA abwanderte. sen nicht beteiligt, was deren Verteidigungsminister Im Frühjahr 2005 holte BAE Systems zu einem veranlasste, von Betrug zu sprechen. Die Franzosen weiteren Schlag aus. Für rund vier Mrd. Dollar an- schlugen im Gegenzug vor, eine Militärsparte bei Air- gelte es sich US-Panzerbauer United Defense. Zu bus Industries zu gründen, wo die französische Aero- BAE Systems gehören auch zwei weitere Panzerpro- spatiale und die DASA je 37,7% hielten, die Briten duzenten auf der Insel: die Firmen Marconi Marine nur 20%. Arno Neuber - Rüstungsaktie - 9 In Deutschland waren zu diesem Zeitpunkt schon praktisch alle Firmen der Branche mit tatkräftiger staatlicher Hilfe unter dem Dach des Daimler-Benz-Konzerns (DASA) zusam- mengeschlossen worden. In Frankreich hatte die Regierung den 45,8-prozentigen Anteil an Dassault auf Aerospatiale übertragen, um die französische Verhandlungsposition zu stärken. Ende 1998 brach ein offener Streit zwischen DASA und Aerospatiale aus. Gerüchte machten die Runde, eine britisch-deutsche Fusion stehe bevor. Die damals neu gewählte rot-grüne Re- gierung in Deutschland erklärte in ihrem Koa- litionsvertrag, dass sie »aktiv die Bemühungen um den Zusammenschluss der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie« unterstützen EADS in Haunstettenl, Bild: wikipedia werde. British Aerospace übernahm im Januar 1999 den zweitgrößten Rüstungskonzern der Insel, Mar- Die EADS ist an der 1999 gegründeten Airbus cony Electronic Systems. Die so entstandene British Military Company, die den künftigen Truppen- und Aerospace Systems war der drittgrößte Luft-, Raum- Waffentransporter für die EU-Interventionstruppen fahrt- und Rüstungskonzern der Welt nach den US- A400M baut, entscheidend beteiligt. Riesen Boeing und Lockheed. Der weltweit führende Hubschrauberproduzent Im Juni desselben Jahres erhielt die DASA den (Marktanteil 2002: 47%) Eurocopter (1992 von Zuschlag für die Übernahme des zur Privatisierung DASA und Aerospatiale Matra gegründet) ist eine anstehenden spanischen Staatskonzerns CASA. Im hundertprozentige Tochter von EADS. Er stellt u.a. Oktober 1999 wurden sich die deutschen und franzö- den Kampfhubschrauber Tiger und den Transport- sischen Konzernbosse in Geheimverhandlungen han- hubschrauber NH 90 her. delseinig. Zum Jahresende wurde auch die CASA mit Im Mai 2000 wurde das Raumfahrtunternehmen ins Boot genommen. Im Sommer 2000 wurde mit dem Astrium, eine weitere hundertprozentige EADS- Börsengang der EUropäische Super rüstungskonzern Tochter, gegründet. Es entstand aus dem franzö- EADS präsentiert. Der deutsche Bundeskanzler sisch-britischen Konzern Matra Marconi Space und Schröder und der französische Staatspräsident Chirac der Weltraumsparte von DaimlerChrysler Aerospace. spielten die Taufpaten bei der offi ziellen Gründungs- Astrium entwickelt und baut sämtliche aktuell betrie- feier und unterstrichen so den politisch-strategischen benen europäischen Militärsatelliten. Dazu gehören Charakter des Unternehmens. Die Besitzverhältnisse das französische Spionagesatellitensystem Helios und des neuen Rüstungsgiganten mit Sitz in den Nieder- das britische System Skynet 4. Für den militärischen landen sind äußerst fragil und verschachtelt. Nach Kommunikationssatelliten Skynet 5 hat die EADS- Konzernangaben befi nden sich 34,43% der Anteile Tochter Paradigm Secure Communications im Okto- im Streubesitz. 65,57% hält eine Holding mit Sitz in ber 2003 vom britischen »Verteidigungs«-Ministeri- Amsterdam. Diese Holding wiederum hat drei Eig- um den Zuschlag erhalten. Wert des Geschäftes: 3,6 ner: 8,5% besitzt der spanische Staat (SEPI), 45,75% Mrd. Euro. Astrium ist außerdem mit 43% an Galileo DaimlerChrysler und ebenfalls 45,75% eine französi- Industries beteiligt, das das europäische Satellitenna- sche Zwischenholding. An dieser ist der französische vigationssystem entwickelt. Staat mit 50%, der Rüstungskonzern Lagardère mit EADS Space Transportation entwickelt und baut 37% und französische Investoren mit 13% beteiligt. die französische Langstreckenatomrakete M51. Stolz verweist das Konzernblatt in einer Sonderaus- Am zweitgrößten Lenkwaffenproduzenten der Welt gabe zur EADS-Gründung auf die Machtverhältnisse MBDA ist die EADS mit 37,5% beteiligt (BAE Sys- im neuen Konzern: »DaimlerChrysler wird als größ- tems hält weitere 37,5% und Finmeccanica die rest- ter Einzelaktionär gemeinsam mit Lagardère eine füh- lichen 25%). Außerdem ist der Konzern der größte rende Rolle in der EADS spielen.«19 Der Deutschen Partner beim Bau des Kampffl ugzeuges Eurofi ghter. Bank als Großaktionärin von DaimlerChrysler wird Im Juni 2001 übernahm die EADS 26,8% des Kapi- ein maßgeblicher Einfl uss auf den Rüstungs-Riesen tals des größten fi nnischen Rüstungs- und Luftfahrt- nachgesagt. konzerns, des Staatsunternehmens Patria. Patria wie- derum arbeitet seit Jahren mit den Rüstungskonzernen 10 - Studien zur Militarisierung EUropas 20/2006 in Schweden, Dänemark und Norwegen eng zusam- ihrer nationalen Sicherheit nicht von ausländischen men. Im Zuge der politisch protegierten Konzentra- Zulieferungen für ihre Waffensysteme abhängig sein tion der Luftrüstungskonzerne blieben in Europa von dürfen«.21 EADS-Chef Rainer Hertrich beschwert ehemals 21 Großkonzernen vier übrig: Neben BAE sich über die Abschottungspolitik der USA. Für ihn Systems und EADS sind das Thales (Frankreich) und sind daher auch transatlantische Großfusionen derzeit Finmeccanica. nicht sinnvoll. »In den USA würden wir als europäi- BAE Systems versucht seit längerem, einen trans- sches Unternehmen gelten und hier als ein amerikani- atlantischen Rüstungskonzern als Gegengewicht zur sches. Und damit verliert man bei den weiterhin nati- EADS aufzubauen. Fusionsgespräche mit Boeing, onalen Kunden auf beiden Seiten.«22 Lockheed-Martin und zuletzt mit General Dynamics Auch im deutschen »Verteidigungs«-Ministerium haben aber noch zu keinem Ergebnis geführt. Der wird festgestellt, »dass protektionistische Tendenzen Jahresumsatz von BAE Systems entspricht etwa 50% zum Schutz der nationalen Industrien und zum Erhalt des britischen Rüstungshaushaltes. BAE Systems ist von Technologie-Know-How auf beiden Seiten des darüber hinaus der größte ausländische Lieferant der Atlantiks, entgegen der allgemeinen Beteuerung, eine US-Army. Beteiligt ist er auch am US-amerikani- wichtige Rolle spielen.«23 schen Joint Strike Fighter, dem teuersten Rüstungs- Von deutscher Seite wird beklagt, dass auch heute projekt der Welt. noch der Hightech-Anteil der NATO-Ausrüstung aus Im Frühsommer 2005 war in Rüstungszeitschriften US-Fertigprodukten besteht und es auf diesem Sek- von einer Fusion zwischen Finmeccanica und Thales tor zu keiner Kooperation kommt. Die USA schot- die Rede. Finmeccanica ist in Europa und den USA ten ihren Rüstungsmarkt rigoros ab, drängen aber aktiv. Der Konzern liefert sowohl für Airbus (A350) gleichzeitig offensiv auf den europäischen. So weist als auch für Boeing (Dream Liner 787). Bei Hub- eine Statistik aus dem »Verteidigungs«-Ministeri- schraubern gehört er zu den führenden Produzenten um darauf hin, dass im Zeitraum von 1997 bis 1999 (nach der Fusion der Konzerntöchter – der italieni- Rüstungsmaterial im Wert von 420 Mio. Dollar aus schen Augusta und der britischen Westland). Mit der Deutschland in die USA ging, in umgekehrter Rich- französischen Alcatel betreibt er ein Joint Venture im tung aber für 2,3 Mrd. Dollar, während die allgemeine Satellitenbau. Zwischen 1997 und 2004 hat Finmec- Handelsbilanz einen deutlichen Überschuss auf deut- canica seinen Staatsanteil von 83 auf 34% gesenkt. scher Seite verzeichnet. Im gleichen Zeitraum haben 2004 stieg der Umsatz auf 9,4 Mrd. Euro und der Ge- US-Konzerne elfmal mehr Waffen und Rüstungsgüter winn (Ebit) auf 614 Mio. nach Europa verkauft, als die USA von dort importiert haben. Ex-NATO-Generalsekretär Robertson sah sich 7. Euro- contra US-Fighter sogar veranlasst, die Regierungen der NATO-Länder Auf Initiative des Vorsitzenden des Streitkräfteaus- aufzufordern, gegen die Abschottungspolitik aktiv zu schusses im US-Repräsentantenhaus, Duncan Hunter, werden, weil sie militärische Beschaffungen unnötig wurde in den Entwurf des US-Rüstungshaushaltes für verteuere und sogar die gemeinsam beschlossen Auf- 2004 eine »Buy American«-Klausel aufgenommen. rüstungsziele, die sog. »Prague Capability Commit- »Staaten, die es versäumten, den Vereinigten Staaten ment« gefährden könne. im Irak beizustehen«, so eine Beschreibung dieser Gleichzeitig gibt es insbesondere in Frankreich und Klausel, »sollten nicht die Pfründe amerikanischer Deutschland starke »buy european«-Tendenzen, wie Rüstungsaufträge ernten oder das Pentagon in ein etwa ein französischer Vorschlag illustriert, »europä- Abhängigkeitsverhältnis für kritische Komponenten ische Staaten, die Rüstungsgüter in den USA kaufen, versetzen«.20 mit einer Art ›Strafsteuer‹ zu belegen, deren Erlö- In der »Defense Authorization Bill 2004« hat das se in einen europäischen Forschungsfonds fl ießen«. Repräsentantenhaus festgelegt, alle Abhängigkeiten Frankreich wolle diese Maßnahmen ergreifen, weil von ausländischen Lieferanten zu dokumentieren, der »die Amerikaner auf dem Rüstungssektor erfolgreich US-Industrie fi nanzielle Hilfen zur Verfügung zu stel- auf eine Spaltung Europas« setzten.24 Offensichtlich len, um sich von solchen Lieferungen unabhängig zu bildet sich unter maßgeblicher deutscher Beteiligung machen und Komponenten selbst herzustellen, Rüs- derzeit ein europäischer militärisch-industrieller tungskäufe aus Ländern, die den US-Krieg gegen den Komplex heraus, der sich gegen die US-Konkurrenz Irak ablehnten zu verbieten, alle Rüstungsmaterialien in Stellung bringt. ausschließlich auf US-Werkzeugmaschinen herstel- len zu lassen. Im US-Kongress wird schon länger der Standpunkt vertreten, »dass die USA zur Wahrung Anmerkungen: 14 Europäische Sicherheit, 2/2005. 15 Tagesspiegel, 29.10.2000. 1 Forum, Nr. 32, März 2005. 16 Liedtke, Rüdiger: Wem gehört die Republik? Frank- 2 Forum, Nr. 20, Juli 2003. furt/M. 1997. 3 Frankfurter Rundschau, 26.3.2005. 17 Ebd. 4 Europäische Sicherheit, 7/2005. 18 FAZ, 12.5.2000. 5 Europäische Kommission: Grünbuch: Beschaffung von 19 DaimlerChrysler Aerospace aktuell, 3.12.1999. Verteidigungsgütern, Brüssel, den 23.09.2004, S. 3f. 20 New York Times, 23.7.2003. 6 UZ, 01.07.05. 21 Wehrtechnik, 3/2003. 7 Europäische Sicherheit, 5/2005. 22 Handelsblatt, 23.6.2003. 8 Rosenthal, Frank: Die LRI zwischen Wettbewerb und 23 Handelsblatt, 23.6.2003. Industriepolitik, Frankfurt a.M. 1996. 24 IAP-Dienst, 11/2003. 9 Wehrtechnik, 3/2004. 10 Bockstette, Carsten: Konzerninteressen, Netzwerk- Der Beitrag erschien in Tobias Pfl üger/Jürgen Wagner strukturen und die Entstehung einer europäischen Vertei- (Hrsg.), Welt-Macht EUropa, Auf dem Weg in weltweite digungsindustrie, Hamburg 2003. Kriege, VSA-Verlag Hamburg 2006 (S. 278-291). 11 Europäische Kommission: Sicherheitsforschung: Die nächsten Schritte, Brüssel, 7.9.2004, S. 4. Arno Neuber ist einer der vier Sprecher der DKP Ba- 12 Planet AeroSpace, 3/2005. den-Württemberg, IMI-Beirat und aktiv im Karlsruher 13 Heseler, Heiner/Voß, Werner: Der europäische Ma- Friedensbündnis. Er ist u.a. Autor von »Militärmacht rineschiffbau. Entwicklungen und Optionen, Bremen Europa – Die EU auf dem Weg zur globalen Interventi- 2001. onsmacht?, isw-Report 56.

Diese Studie entstand im Rahmen des Projektes „Nein zu dieser EU-Verfassung! Ja zu fairer Entwicklungskooperation!“, das vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) großzügig unterstützt wird. Weitere Texte des Projektes finden sich unter www.imi-online.de/EU-Projekt/