Gemeinsame Bekanntmachung – Nr. 5/2017

des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Betriebssitz - Planfeststellungsbehörde - zum Az.: 4017-624.911.2-1 gem. § 141 LVwG und § 9 Abs. 2 UVPG

und des Amtes Wilstermarsch

über die

Planfeststellung für den Neubau eines Vielzweckhafens

I. Mit Planfeststellungsbeschluss der Planfeststellungsbehörde im Landesbetrieb Stra- ßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, vom 10.01.2017 (4017-624.911.2-1) ist der Plan für das Bauvorhaben Neubau eines Vielzweckhafens auf dem Gebiet der Stadt Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen), der Gemeine Wedel (Kreis Pinneberg) und der Gemeinde (Kreis ) mit Änderungen und Ergänzungen, die sich im Laufe des Anhörungsverfahrens ergeben haben, festgestellt worden.

Der verfügende Teil des Beschlusses lautet auszugsweise (Ziffer 1 und 2):

1 Festgestellte Hafenbaumaßnahme 1.1 Umfang der Maßnahme Aufgrund des § 139 Abs. 1 des Landeswassergesetzes des Landes Schleswig- Holstein (LWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Februar 2008 (GVOBl. Schl.-H. S. 91), zuletzt geändert durch Gesetz vom 01.08.2016 (GVOBl. S. 680), i.V. mit §§ 139 ff Landesverwaltungsgesetz (LVwG) in der Fassung vom 2. Juni 1992 (GVOBl. S. 243, ber. S.534), zuletzt geändert durch Gesetz vom 21. Juli 2016 (GVOBl. S. 659), werden hiermit die Pläne für die in den Gemeinden Kollmar, , und Wewelsfleth, Kreis Steinburg, durchzuführen- de Straßenbaumaßnahme wie folgt festgestellt:

1.1.1 Neubau der T-förmigen Hafenanlage mit einer auf Pfählen stehenden Ha- fenflächenplatte einschl. eines Schwerlastblocks, wobei Ausbaggerungen in der Elbe erforderlich sind, 1.1.2 Neubau der Hinterlandanbindung mit einer Rampenquerung über den Lan- desschutzdeich und ein Eisenbahngleis, 1.1.3 Herstellung einer Erschließungsstraße von der Otto-Hahn-Straße, 1.1.4 Herstellung von landseitig vor dem Deich liegenden Vorstauflächen, 1.1.5 Anordnung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen des land- schaftspflegerischen Begleitplans im Eingriffsbereich sowie extern in den Gemarkungen Wedel und Wewelsfleth sowie weitere aus den Planunterlagen ersichtliche Maßnahmen.

1.2 Nebenbestimmungen zu 1

1.2.1 Verbleib des Nassbaggerguts Der Vorhabenträger hat rechtzeitig, mindestens 6 Wochen vor Baubeginn, den genauen Verbringungsort für das Nassbaggergut auf der Grundlage ei- ner Auswirkungsprognose nach den „Gemeinsamen Übergangsbestim- mungen zum Umgang mit Baggergut in den Küstengewässern“ (GÜBAK) mit dem zuständigen WSA und dem MELUR abzustimmen und der Plan- feststellungsbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Erst nach Erteilung dieser Genehmigung darf mit der Umsetzung des Beschlusses begonnen werden. 1.2.2 Strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung Rechtzeitig vor Baubeginn hat der Vorhabenträger bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes eine strom- u. schifffahrtspolizeili- che Genehmigung (ssG) zu beantragen. Berücksichtigung müssen dabei auch die Unterwasserschallmessungen finden. Die strom- und schifffahrts- polizeiliche Genehmigung ist Voraussetzung für den Beginn der seeseitig vom Deich befindlichen Bauarbeiten. Eine Kopie ist der Planfeststellungs- behörde vorzulegen, damit von Seiten der Planfeststellungsbehörde die Genehmigung für den Beginn der seeseitig vom Deich befindlichen Bauar- beiten erteilt werden kann.

2 Maßgaben (Planänderungen und Auflagen) Dieser Beschluss ergeht mit folgenden Maßgaben:

2.1 Planänderungen und Auflagen 2.1.1 Planänderungen Die ausgelegten Pläne sind mit den nachfolgenden Änderungen versehen worden: 1.1 Änderung der geplanten Oberflächenentwässerung der Hafenflächenplatte incl. Zufahrt 1.2 Ergänzungen von Erläuterungen welche nicht den technischen Inhalt der Maßnahme betreffen

Änderungen und Ergänzungen, die sich während des Anhörungsverfahrens ergeben haben und die Bestandteile dieser Planfeststellung werden, sind in den Deckblättern bzw. als Änderungseintrag (Blaueintragung) berücksichtigt.

2.1.2 Auflagen

Über die in den Planunterlagen dargestellten Vorkehrungen und Schutzaufla- gen hinaus werden zum Wohle der Allgemeinheit und zur Vermeidung nach- teiliger Wirkungen auf Rechte Dritter Vorkehrungen und Schutzauflagen an- geordnet.

2.2 Wasserhaushalt Der Planfeststellungsbeschluss enthält auch die gemäß § 19 Wasserhaushalt- gesetz (WHG) nach §§ 8, 10, 11 und 67 – 71 WHG erforderlichen wasserbe- hördliche Erlaubnisse und Genehmigungen. Hierzu sind Nebenbestimmungen angeordnet.

2.3 Landschaftspflege 1. Die mit dem Vorhaben verbundenen unvermeidbaren Eingriffe in die Natur werden gemäß §17 Abs.1 BNatSchG i.V.m. § 11 Abs.1 LNatSchG im Einver- nehmen mit der obersten Naturschutzbehörde (Ministerium für Energiewen- de, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein) ge- nehmigt.

2. Die mit dem Vorhaben verbundene Befreiung gem. § 67 Abs. 1 BNatSchG von den Verboten des § 26 Abs. 2 BNatSchG wird erteilt.

3. Mit der Realisierung des Vorhabens treten keine Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 44 Abs. 5 BNatSchG ein.

4. Das Vorhaben ist mit den Anforderungen des Gebietsschutzes nach § 34 BNatSchG vereinbar. Die aquatischen FFH-Gebiete DE 2323-392 „Schles- wig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen“ sowie DE 2018-331 „Unterelbe“ werden durch das Vorhaben nicht dauerhaft in ihren für die Er- haltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen beein- trächtigt. Die Europäischen Vogelschutzgebiete DE 2121-401 „Unterelbe“ und DE 2121-402 „Vorland Sankt Margarethen“ werden durch das Vorhaben nicht in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen beeinträchtigt. Durch das Vorhaben werden keine erheblichen vorhabensbedingten und kumulationsbedingten Beeinträchtigungen ausge- löst.

5. Hierzu sind Nebenbestimmungen angeordnet.

2.4 Immissionsschutz Die Immissionsrichtwerte der AVV Baulärm sowie der TA Lärm für den Be- triebslärm werden tags und nachts unter der Berücksichtigung von Auflagen eingehalten. Die Herstellung von etwaigen Lärmschutzanlagen ist dem Vorha- benträger daher nicht aufzuerlegen. Entschädigungsansprüche für Schall- schutzmaßnahmen oder für die Beeinträchtigung des Außenwohnbereiches werden durch die festgestellte Maßnahme nicht ausgelöst. Durch das Vorhaben werden, auch unter Berücksichtigung der Hintergrundbe- lastung, alle Grenz- und Immissionswerte der TA Luft sowie der 39. BImSchV eingehalten. Hinsichtlich der bauzeitlichen Erschütterungen durch Pfahleinrammungen wer- den die Anhaltswerte nach DIN 4150-3; 1999-02 „Erschütterungen im Bauwe- sen, Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlagen“ nicht überschritten.

Entscheidung über Einwendungen, Forderungen und Anträge

Die Einwendungen, Forderungen und Anträge der Betroffenen und der sonstigen Einwender werden zurückgewiesen, soweit ihnen nicht durch Einzelentscheidun- gen entsprochen wurde oder sie sich nicht auf andere Weise erledigt haben.

II.

Die Rechtsbehelfsbelehrung des Planfeststellungsbeschlusses lautet:

Gegen diesen Planfeststellungsbeschluss kann gemäß § 74 der Verwaltungsge- richtsordnung (VwGO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19.03.1991 (BGBl. I S. 686), zuletzt geändert durch Art. 17 des Gesetzes vom 22.12.2016 (BGBl. I S. 3106), innerhalb eines Monats nach Zustellung Klage erhoben werden. Soweit der Planfeststellungsbeschluss nicht individuell zugestellt wurde, gilt als Zeitpunkt der Zustellung der letzte Tag der Auslegungsfrist. Die Klage ist beim Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgericht, Brockdorff- Rantzau-Str. 13, 24837 Schleswig, einzulegen. Sie ist gegen den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, - Planfeststellungsbehörde -, Merca- torstraße 9, 24106 Kiel, zu richten. Die Klage muss den Kläger, den Beklagten und den Gegenstand des Klagebegeh- rens be-zeichnen. Sie soll einen bestimmten Antrag enthalten. Der Klage nebst Anlagen sollen so viele Abschriften beigefügt werden, dass alle Beteiligten eine Abschrift erhalten können. III.

Hinweis auf die Auslegung, Zustellung und die Anforderung des Planfest- stellungsbeschlusses:

1. Der Planfeststellungsbeschluss liegt mit einer Ausfertigung des festgestellten Plans vom 30.01.2017 bis einschließlich 13.02.2017

- bei der Stadt Brunsbüttel – Bauamt, Zimmer Nr. 117, 2.OG -, Von-Humboldt- Platz 9 in 25541 Brunsbüttel, montags: von 8.30 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr dienstags: von 8.30 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr mittwochs: von 8.30 bis 12.00 Uhr donnerstags: von 8.30 bis 12.00 Uhr freitags: von 8.30 bis 12.00 Uhr

- beim Amt Wilstermarsch - Bauamt , Raum 27-, Kohlmarkt 25 in 25554

montags: von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 15.30 Uhr dienstags: von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 15.30 Uhr mittwochs: von 8.00 bis 12.00 Uhr donnerstags: von 8.30 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 18.00 Uhr freitags: von 8.00 bis 12.00 Uhr.

- bei der Samtgemeinde Nordkehdingen – Rathaus - Bauamt -, Hauptstr. 31 in 21729 Freiburg/Elbe im Zimmer-Nr. 16:

montags bis freitags: von 08.30 bis 12.00 Uhr montags und dienstags: von 14.00 bis 16.00 Uhr donnerstags: von 14.00 bis 17.30 Uhr

zur Einsichtnahme aus (§ 141 Abs. 4 S. 2 LVwG).

2. Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind in den Grunderwerbsplänen und im Grunderwerbsverzeichnis die Eigentumsverhältnisse verschlüsselt dargestellt. Auf Verlangen kann dem Betroffenen am Auslegungsort unter Vorlage seines Personalausweises / Reisepasses die Schlüsselnummer mitgeteilt werden. Be- vollmächtigte haben eine schriftliche Vollmacht des Vertreters vorzulegen.

3. Gegenüber den Betroffenen, denen der Planfeststellungsbeschluss nicht indivi- duell zugestellt worden ist, gilt der Planfeststellungsbeschluss mit dem Ende der zweiwöchigen Auslegungsfrist als zugestellt (§ 141 Abs. 5 S. 3 LVwG). Der Planfeststellungsbeschluss kann bis zum Ablauf der Rechtsbehelfsfrist schrift- lich beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Betriebssitz, Mercatorstraße 9 in 24106 Kiel, angefordert werden (§ 141 Abs. 5 S. 4 LVwG).

4. Durch Einsichtnahme in die Planunterlagen und Anforderung des Planfeststel- lungsbeschlusses entstehende Kosten können nicht erstattet werden.

5. Zusätzlich können mit Auslegungsbeginn die öffentliche Bekanntmachung, der Planfeststellungsbeschluss und die Planunterlagen über die Internetseite des LBV-SH (Suchbegriff: „Vielzweckhafen“) sowie die Seite des Amtes Wilster- marsch (www.wilster.de) abgerufen werden. Für die Vollständigkeit und Über- einstimmung der im Internet veröffentlichten Unterlagen mit den amtlichen Aus- legungsunterlagen wird keine Gewähr übernommen. Der Inhalt der zur Einsicht ausgelegten Unterlagen ist maßgeblich.

Kiel, den 13.01.2017 Wilster, den 13.01.2017

Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Amt Wilstermarsch Schleswig-Holstein Der Amtsvorsteher - Planfeststellungsbehörde - gez. Müller

Veröffentlicht:

Wilster, den 16.01.2017

Amt Wilstermarsch Der Amtsvorsteher H. Sievers