Gewerbliche Wirtschaft

1. Regionale Wirtschaftsstruktur

1.1 Allgemeine strukturpolitische Zielsetzung

1.1.1 Innerhalb der Region und im Verhältnis zu anderen Regionen sollen möglichst gleichwertige Lebensbedingungen angestrebt werden. Die Erhaltung und Weiterentwicklung eines eigenständigen westmittel- fränkischen Wirtschaftsraumes soll gesichert werden.

1.1.2 Die Wirtschaft Westmittelfrankens soll bevorzugt im Gesamtnetz der zentralen Orte weiterentwickelt werden. Dabei soll im Interesse der Entwicklung der gesamten Region die Stadt Ansbach als mögliches Oberzentrum weiter gestärkt werden.

1.2 Verbesserung des Arbeitsplatzangebotes

1.2.1 Auf die Bereitstellung gewerblicher Arbeitsplätze soll bevorzugt in den zentralen Orten aller Stufen hingewirkt werden. Sie kann auch in geeigneten Gemeinden an Entwicklungsachsen und in Gemeinden mit regional- planerischer Funktion im Bereich der gewerblichen Wirtschaft erfolgen.

1.2.2 Neben der Sicherung und qualitativen Verbesserung bestehender Arbeitsplätze soll insbesondere auf die Schaffung von höherqualifizierten Arbeitsplätzen hingewirkt werden.

Für freiwerdende Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft sowie zur Verbesserung der Einkommensstruktur von Zuerwerbs- und Nebenerwerbslandwirten soll die rechtzeitige Bereitstellung wohnortnaher gewerblicher Arbeitsplätze angestrebt werden.

1.2.3 Ein ausgewogenes Verhältnis von Beschäftigungsmöglichkeiten für Männer und Frauen soll entsprechend dem Bedarf und der Struktur der Erwerbs- bevölkerung angestrebt werden. Auf die Bereitstellung von gewerblichen Arbeitsplätzen für Frauen soll dabei bevorzugt in den zentralen Orten sowie in geeigneten Gemeinden an Entwicklungsachsen und in Gemeinden mit regionalplanerischer Funktion im Bereich der gewerblichen Wirtschaft hingewirkt werden.

1.3 Wirtschaftsnahe Infrastruktur

1.3.1 Die wirtschaftliche Entfaltung der Region Westmittelfranken soll durch den Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur unterstützt werden. Dabei sollen ein ausreichendes Angebot an Einrichtungen der Daseinsvorsorge, insbe- sondere der Abwasserbeseitigung, der Wasser- und Energieversorgung und eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur sichergestellt werden.

1.3.2 In den zentralen Orten sowie in geeigneten Gemeinden an Entwick- lungsachsen und in Gemeinden mit regionalplanerischer Funktion im Bereich der gewerblichen Wirtschaft sollen gewerbliche Bauflächen als Industrie- gebiete (GI) oder Gewerbegebiete (GE) unter angemessener Berück- sichtigung des vorhandenen Entwicklungspotentials, eines abzusehenden Bedarfs, der überschaubaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Anforderungen des Umweltschutzes bauleitplanerisch abgesichert werden. Vor allem soll auf die Sicherung von GI-Gebieten in geeigneten Standorten hingewirkt werden.

1.3.3 In den zentralen Orten und Gemeinden mit gewerblicher Funktion sollen für mittelständische Betriebe, auch für erforderliche Verlagerungen, geeignete Flächen ausgewiesen und bei Bedarf erschlossen werden. Dabei soll unter Beachtung der bauleitplanerischen Erfordernisse die ungehinderte gewerb- liche Nutzung dieser Flächen angestrebt werden.

1.3.4 In allen Gemeinden mit gewerblicher Entwicklung soll die Verbesserung der Standortqualität angestrebt werden.

2. Sektorale Wirtschaftsstruktur

2.1 Allgemeine Zielsetzungen

2.1.1 In der Region soll den Erfordernissen sektoraler Veränderungen der Wirtschaftsstruktur Rechnung getragen werden. Neben der Weiterent- wicklung des verarbeitenden Sektors soll auch eine Verbreiterung des Dienstleistungsangebotes angestrebt werden. Vor allem in den Unter- zentren und zentralen Orten höherer Stufe soll neben einem funktions- fähigen Handel ein breites Angebot an weiteren Dienstleistungen, vor allem Banken, Versicherungen, freie Berufe, zur Verfügung stehen.

2.1.2 Für Branchen mit besonderen Standortanforderungen sollen in Überein- stimmung mit den Erfordernissen der anzustrebenden Raum- und Siedlungsstruktur Flächen an geeigneten Standorten in der Region bevorzugt bereitgestellt werden, soweit ein konkreter Bedarf vorliegt oder abzusehen ist.

2.1.3 Bei Betriebsansiedlungen soll ein Ausgleich der Interessen des Produ- zierenden Gewerbes und der öffentlichen Belange angestrebt werden.

2.1.4 In Gebieten mit überwiegend einseitiger Branchenstruktur, vor allem im südlichen Teil des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen und im Raum Bechhofen, soll durch zusätzliche Ansiedlung anderer Branchen eine Auf- lockerung angestrebt werden.

2.2 Gewinnung und Sicherung von Bodenschätzen

Die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Bodenschätzen aus heimischen Rohstoffvorkommen soll sichergestellt werden. Die zur Deckung des derzeitigen und künftigen Bedarfs benötigten Bodenschätze sollen erkundet, erschlossen und gegenüber anderen raumbedeutsamen Vorhaben durch Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten in der Region Westmittelfranken gesichert und geordnet werden. Der großräu- mige Abbau der Bodenschätze soll auf diese Vorrang- und Vorbehaltsge- biete konzentriert werden. In Vorranggebieten soll gegenüber anderen Nutzungsansprüchen der Gewinnung von Bodenschätzen der Vorrang ein- geräumt werden.

In Vorbehaltsgebieten soll der Gewinnung und Sicherung von Boden- schätzen auch unter Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen besonderes Gewicht beigemessen werden.

Lage und Abgrenzung der Vorrang- und Vorbehaltsgebiete bestimmen sich nach Tekturplan 1 zu Karte 2 'Siedlung und Versorgung', die Bestandteil des Regionalplans ist.

2.2.1 Vorrang und Vorbehaltsgebiete

Als Vorrang- und Vorbehaltsgebiete werden ausgewiesen:

2.2.1.1 Gips/Anhydrit (GI)

Vorranggebiete

GI 1 (Markt Markt Bibart, LKr. Neustadt a.d.Aisch-) GI 2 Krassolzheim (Gemeinde , LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad-Windsheim) GI 3 -Nord-West (Markt Markt Nordheim/Gemeinde , LKr. Neustadt a.d.Aisch-

Bad Windsheim) GI 4 (Markt Ippesheim/Gemeinde Weigenheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 5 Weigenheim-Nord-Ost (Gemeinde Weigenheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 6 Weigenheim-Ost (Gemeinde Weigenheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 7 Weigenheim-Süd-Ost (Gemeinde Weigenheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 8 Ulsenheim (Markt Markt Nordheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 9 Markt Nordheim-Süd (Markt Markt Nordheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 10 Wüstphül (Markt Markt Nordheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 11 Häfringsberg (Markt Markt Nordheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 12 Herbolzheim-Süd (Markt Markt Nordheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 13 Seenheim-Nord-Ost (Gemeinde Ergersheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 14 Ergersheim (Gemeinde Ergersheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 15 Berolzheim (Stadt Bad Windsheim, Lkr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 16 Külsheim- (Stadt Bad Windsheim/Markt Ipsheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 17 Lenkersheim (Stadt Bad Windsheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 18 Ickelheim-Ost (Stadt Bad Windsheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 19 Ickelheim-Süd (Stadt Bad Windsheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim)

GI 20 Westheim-Süd-Ost (Gemeinde , LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 21 Westheim-Süd-West (Gemeinde Illesheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 22 -Ost (Markt Marktbergel, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 23 Marktbergel-West (Markt Marktbergel, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 24 Burgberheim-Ost (Stadt /Markt Marktbergel, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 25 Endsee-Gypshütte (Gemeinde Steinsfeld, LKr. Ansbach)

GI 26 Endsee-Südost (Gemeinde Steinsfeld, LKr. Ansbach)

GI 27 Urphershofen (Gemeinde Steinsfeld/Gemeinde Windelsbach, LKr. Ansbach, Gemeinde ,

LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) GI 28 Neusitz (Gemeinde Neusitz, LKr. Ansbach)

GI 29 Gebsattel (Gemeinde Gebsattel, LKr. Ansbach)

GI 30 Lohr (Gemeinde Insingen, LKr. Ansbach)

GI 31 Insingen (Gemeinde Insingen, LKr. Ansbach)

GI 32 Diebach-Süd (Gemeinde Insingen/Gemeinde Diebach, LKr. Ansbach) GI 33 Bellershausen (Gemeinde Diebach, LKr. Ansbach)

GI 34 Unteroestheim (Gemeinde Diebach, LKr. Ansbach)

GI 35 Oberoestheim-Ost (Gemeinde Diebach, LKr. Ansbach)

GI 36 Oberoestheim-West (Gemeinde Diebach/Gemeinde Wettringen, LKr. Ansbach) GI 37 Wettringen (Gemeinde Wettringen/Gemeinde Schnelldorf, LKr. Ansbach)

Vorbehaltsgebiete

GI 50 Altmannshausen-Ziegenbach GI 51 Altmannshausen (westlich der Bibart) GI 52 Markt Bibart-Nord GI 53 Markt Bibart-Ost GI 54 Markt Bibart-Süd GI 55 Krassolzheim-Ost GI 56 Ingolstadt-Nord-Ost GI 57 Markt Nordheim GI 58 Krassolzheim-West GI 59 Krassolzheim-Kohlwieselholz GI 60 Bullenheim-Heidebuck GI 61 Reusch-Nord GI 62 Wüstphül-West GI 63 Wüstphül-Süd GI 64 Herbolzheim-Nord GI 65 Ulsenheim-Seenheim-Humprechtsau GI 66 Herbolzheim-Süd-West GI 67 Ergersheim-Ost GI 68 Wiebelsheim-Staffelsberg GI 69 Wiebelsheim-Ost GI 70 Humprechtsau GI 71 Berolzheim GI 72 Kaubenheim-Nord GI 73 Berolzheim-Süd GI 74 Kaubenheim-Ost GI 75 Ipsheim GI 76 Oberndorf-West GI 77 Oberndorf-Süd GI 78 Lenkersheim-Ickelheim GI 79 Sontheim-Marktbergel GI 80 Marktbergel GI 81 Burgbernheim-Ost GI 82 Burgbernheim-Nord GI 83 Steinach a.d.Ens GI 84 Urphershofen (östlich Bahnstrecke Steinach b.Rothenburg o.d.Tauber - ) GI 85 Urphershofen (westlich Bahnstrecke Steinach b.Rothenburg o.d.Tauber – Rothenburg o.d.Tauber) GI 86 Endsee GI 87 Hartershofen GI 88 Schweinsdorf GI 89 Neusitz-Nord GI 90 Neusitz-Süd GI 91 Gebsattel GI 92 Lohr-Nord-Ost GI 93 Lohr-Süd-Ost GI 94 Bockenfeld (westlich A 7) GI 95 Rödersdorf (östlich A /) GI 96 Insingen GI 97 Diebach GI 98 Unteroestheim GI 99 Bellershausen GI 100 Schillingsfürst GI 101 Oberoestheim GI 102 Wettringen-West GI 103 Wettringen-Süd GI 104 Marktbergel-Nord/B 470

2.2.1.2 Lehm- (LE) und Tonvorkommen (TO)

Vorranggebiete

LE 1 (Gemeinde Gollhofen, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) TO 1 Weigenheim (Gemeinde Weigenheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) TO 2 Neustadt a.d.Aisch (Stadt Neustadt a.d.Aisch, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad-Windsheim) TO 3 Oberniederndorf (Markt , LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) TO 4 Ansbach (Stadt Ansbach) TO 5 Sommersdorf (Gemeinde Burgoberbach/Markt Weidenbach, LKr. Ansbach) TO 6 Weißenburg i. Bay. (Stadt Weißenburg i. Bay., LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) TO 7 Höfen (Stadt Treuchtlingen/Gemeinde Langenaltheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

Vorbehaltsgebiete

TO 10 Oberniederndorf-West TO 11 Oberniederndorf-Süd TO 12 Weimerhsheim

2.2.1.3 Sand (SD)/Quarzsand(QS)

Vorranggebiete Sand

SD 1 Leutershausen-Nord (Stadt Leutershausen, LKr. Ansbach) SD 2 Winden-Ost (Stadt Leutershausen, LKr. Ansbach) SD 3 Weikersdorf-Ost (Stadt Feuchtwangen, LKr. Ansbach) SD 4 Dürrwangen-Süd (Markt Dürrwangen, LKr. Ansbach) SD 5 Diederstetten-Süd (Gemeinde Mönchsroth, LKr. Ansbach) SD 6 Mönchsroth-Nord-Ost (Gemeinde Mönchsroth, LKr. Ansbach) SD 7 Wilburgstetten-Nord (Gemeinde Wilburgstetten, LKr. Ansbach) SD 8 Neumühle (Gemeinde Wilburgstetten/Markt Weiltingen, LKr. Ansbach) SD 9 Ruffenhofen (Gemeinde Weiltingen/Gemeinde Wittelshofen, LKr. Ansbach)

Vorranggebiete Quarzsand

QS 1 Heinzenmühle (Markt Pleinfeld, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) QS 2 Brombachsee, (Markt Pleinfeld, Abflussbereich LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) QS 3 Polsingen (Gemeinde Polsingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

Vorbehaltsgebiete Sand

SD 20 Bechhofen SD 21 Pleinfeld SD 22 Grönhart SD 23 Dettenheim SD 24 Graben SD 25 Polsingen

Vorbehaltsgebiete Quarzsand

QS 20 Elpersdorf b.Windsbach QS 21 Untereschenbach

2.2.1.4 Kalkstein (CA)

Vorranggebiete

CA 1 Mörlbach (Gemeinde Gallmersgarten/Stadt Burgbernheim, LKr. Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) CA 2 Gattenhofen-Süd (Gemeinde Steinsfeld, LKr. Ansbach) CA 3 Chauseehaus (Gemeinde Steinsfeld, LKr. Ansbach) CA 4 Detwang-West (Stadt Rothenburg o.d.Tauber, LKr. Ansbach) CA 5 Bettenfeld-Süd-West (Stadt Rothenburg o.d.Tauber, LKr. Ansbach)

Vorbehaltsgebiet

CA 15 Gattenhofen 2.2.1.5 Juramarmor (MA)

Vorranggebiete

MA 1 Ursheim (Gemeinde Polsingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 2 Treuchtlingen-Nord (Stadt Treuchtlingen, (LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 3 Fuchsmühle (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 4 Schürmühle (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 5 Neufang (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 6 Haag b. Treuchtlingen (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 7 Möhren-Süd-West (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 8 Gundelsheim (Stadt Treuchtlingen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 9 Rehlingen (Gemeinde Langenaltheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 10 Altheimersberg (Stadt Treuchtlingen/Gemeinde Langenaltheim/Stadt Pappenheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 11 Übermatzhofen (Stadt Pappenheim/Gemeinde Solnhofen, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 12 Osterdorf-Nord (Stadt Pappenheim LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 13 Weißenburger Wald (Stadt Weißenburg i.Bay., LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 14 Laubenthal (Gemeinde Raitenbuch, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 15 Rothenstein-West (Stadt Pappenheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 16 Rothenstein-Süd (Stadt Weißenburg i.Bay., LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) MA 17 Rothenstein-Süd-Ost (Stadt Pappenheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

MA 18 Raitenbuch (Gemeinde Raitenbuch, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

MA 19 Rehlingen-Nord-West (Gemeinde Langenaltheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

Vorbehaltsgebiete

MA 30 Ursheim MA 31 Treuchtlingen MA 32 Haag b. Treuchtlingen MA 33 Lohhof MA 34 Altheimersberg-Ost MA 35 Pappenheim-West MA 36 Niederpappenheim MA 37 Dettenheim MA 38 Haardt MA 39 Schambach-Suffersheim-Laubenthal MA 40 Rothenstein-Reuth a. Wald MA 41 Raitenbuch-Süd MA 42 Raitenbuch-West

2.2.1.6 Plattenkalk (KP)

Vorranggebiete

KP 1 Solnhofen West (Gemeinde Solnhofen/Gemeinde Langenaltheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen) KP 2 Langenaltheim-Süd-Ost (Gemeinde Langenaltheim, LKr. Weißenburg-Gunzenhausen)

Vorbehaltsgebiete

KP 5 Solnhofen KP 6 Oberholz KP 7 Schrandelberg-Süd

2.2.2 Abbaumaßnahmen

2.2.2.1 In den Abbaugebieten soll der geregelte Abbau sowie die nachfolgende Rekultivierung nach landschaftspflegerischen Plänen vorgenommen werden.

Zur Vermeidung einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sollen Abbau- maßnahmen im Bereich von Talhängen, insbesondere mit großer Fernwir- kung, nach Möglichkeit vermieden werden.

Im Bereich der Plattenkalkvorkommen sollen im Zuge fortschreitender Ab- bautätigkeit Halden in unterschiedlichen Altersstadien als Sekundärlebens- räume zur Verfügung stehen.

Folgefunktionen sollen der hohen ökologischen Wertigkeit der durch Ab- bau entstandenen Sekundärbiotope Rechnung tragen.

2.2.2.2 Bei bestehenden Abbauflächen sollen künftige Erweiterungen insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer endgültigen landschaftspflegerischen Ausge- staltung und Rekultivierung der Abbaustätte durchgeführt werden.

2.2.2.3 Bei allen Abbaumaßnahmen soll auf die vollständige Nutzung der Lagerstätte bis zu einer fachlich vertretbaren Abbautiefe hingewirkt werden.

2.2.3 Folgefunktionen

Ausgebeutete Flächen sollen in der Regel wieder in die Landschaft eingeglie- dert werden. Auf Maßnahmen zum Ausgleich und zur Biotopneuschaffung, zur Erhaltung von Arten und zur Vernetzung von Landschaftsstrukturen soll hingewirkt werden. Für die ausgewiesenen Vorranggebiete sollen im Einzel- nen folgende Hauptnachfolgefunktionen angestrebt werden.

GI 1 Laubwald GI 2 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung GI 3 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung GI 4 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung GI 5, GI 6, GI 7 landwirtschaftliche Nutzfläche GI 8, GI 9 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald GI 10, GI 11 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung GI 12 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald GI 13 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald GI 14, GI 15 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald GI 16 landwirtschaftliche Nutzfläche GI 17, GI 18, GI 19 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung, Aufbau von Vernetzungsstrukturen, Streuobst GI 20, GI 21, GI 22, GI 23, GI 24 landwirtschaftliche Nutzfläche GI 25, GI 26 Wald, Biotopentwicklung GI 27, GI 28, GI 29, GI 30, GI 31, landwirtschaftliche Nutzfläche GI 32, GI 33 GI 34 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung GI 35, GI 36 landwirtschaftliche Nutzfläche GI 37 Laubwald, Biotopentwicklung LE 1 landwirtschaftliche Nutzfläche TO 1 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung, Bauschutt- deponie TO 2 landwirtschaftliche Nutzfläche TO 3 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald TO 4 Wald TO 5 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald, Biotopentwicklung TO 6, TO 7 landwirtschaftliche Nutzfläche Biotopentwicklung SD 1, SD 2 landwirtschaftliche Nutzfläche SD 3 Wald, landwirtschaftliche Nutz- fläche SD 4 Wald SD 5, SD 6 landwirtschaftliche Nutzfläche SD 7 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung SD 8, SD 9 landwirtschaftliche Nutzfläche QS 1 landwirtschaftliche Nutzfläche QS 2 Biotopentwicklung, landwirtschaft- liche Nutzfläche, Wald QS 3 landwirtschaftliche Nutzfläche CA 1 landwirtschaftliche Nutzfläche CA 2, CA 3, CA 4, CA 5 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung MA 1 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald MA 2, MA 3, MA 4 Wald MA 5, MA 6 Wald, landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung MA 7 landwirtschaftliche Nutzfläche MA 8 Biotopentwicklung, landwirtschaft- liche Nutzfläche MA 9 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung MA 10 Wald MA 11 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald MA 12 Wald, landwirtschaftliche Nutzfläche MA 13 Wald MA 14 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung, Aufbau von Vernetzungsstrukturen MA 15 Wald MA 16 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung MA 17 landwirtschaftliche Nutzfläche MA 18 landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung, Aufbau von Vernetzungsstrukturen MA 19 landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald, Biotopentwicklung KP 1, KP 2 Wald, landwirtschaftliche Nutzfläche, Biotopentwicklung, Artenschutz

Für Vorbehaltsgebiete für den Abbau von Bodenschätzen, die sich mit landschaftlichen Vorbehaltsgebieten nach Karte 3 „Landschaft und Er- holung' überschneiden, soll die derzeitige Nutzung i.V.m. Maßnahmen zur Biotopentwicklung und für denArtenschutz angestrebt werden.

2.3 Industrie

In der Region Westmittelfranken sollen der vorhandene industrielle Besatz gesichert und die Entwicklung des industriellen Sektors weiter gestärkt werden. Der infrastrukturellen Ausstattung und den ökologischen Belangen sowie dem Landschaftsbild soll dabei Rechnung getragen werden.

2.3.1 In der Stadt Ansbach und im Landkreis Ansbach soll eine weitere Entwicklung des industriellen Bereiches angestrebt werden.

2.3.2 Im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim soll die industrielle Entwicklung vor allem in den zentralen Orten, insbesondere im Mittelzentrum Neustadt a.d.Aisch, im möglichen Mittelzentrum Bad Windsheim sowie in den Unterzentren und , verbessert werden.

2.3.3 Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen soll eine weitere industrielle Entwicklung vor allem in Weißenburg i.Bay., Gunzenhausen und Treuchtlingen angestrebt werden. Die Ansiedlung von Produktionsbe- trieben an geeigneten Standorten soll grundsätzlich mit den Belangen des Erholungsverkehrs in Einklang stehen.

2.4 Handwerk

Auf die Sicherung und Verbesserung des Handwerks soll vor allem hingewirkt werden durch

- Ausweisung ausreichender und geeigneter Bauflächen zur Ansiedlung von Betrieben, insbesondere des Dienstleistungshandwerkes, in Sanierungs- und Neubaugebieten

- schwerpunktartige Ausweisung von Flächen zur Ansiedlung neuer und Umsiedlung in beengten oder störenden Lagen bestehender Betriebe, insbesondere des produzierenden Handwerks

- Fortführung und Erweiterung der Ausbildungs- und Betriebsberatungs- stellen

- Fortführung und Erweiterung der Maßnahmen zur überbetrieblichen Unterweisung, insbesondere in Ausbildungszentren der Handwerks- kammer sowie in den Lehr- und Werkstätten der Handwerkskammer und der Handwerksinnungen

2.5 Handel

Zur Verbesserung der Versorgungsfunktion des Handels sollen, insbe- sondere in den zentralen Orten, die planerischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den Erhalt, Aufbau und Ausbau von Handelsein- richtungen, vor allem in Sanierungs- und Neubaugebieten, geschaffen werden.

2.5.1 Einzelhandel

2.5.1.1 Auf die Erhaltung und Verbesserung einer bedarfsgerechten Waren- versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft soll in der Region Westmittelfranken hingewirkt werden.

2.5.1.2 Auf die Erhaltung und den Ausbau der Versorgungsfunktion des möglichen Oberzentrums Ansbach soll hingewirkt werden.

2.5.1.3 Besonders in den Mittelzentren Dinkelsbühl, Gunzenhausen, Neustadt a.d.Aisch, Rothenburg o.d.Tauber und Weißenburg i.Bay. sowie den möglichen Mittelzentren Bad Windsheim und Feuchtwangen soll auf die weitere Entwicklung des Handels hingewirkt werden.

2.5.1.4 In den übrigen Gemeinden der Region, insbesondere in den Unter- und Kleinzentren, soll auf den weiteren Ausbau der Versorgung der Bevöl- kerung mit Waren des kurzfristigen, täglichen Bedarfs aus einem hin- reichend breiten und tiefen Sortiment hingewirkt werden.

2.5.1.5 Im Bereich des Neuen Fränkischen Seenlandes sollen die planerischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die Entwicklung des Einzelhandels zusätzlich auf den zu erwartenden Besucherverkehr ausgerichtet werden.

2.5.2 Einzelhandelsgroßprojekte

In der Region Westmittelfranken sollen Flächen für Einzelhandelsgroß- projekte in der Regel nur noch in zentralen Orten höherer Stufe (ab Unterzentrum) ausgewiesen werden, wenn durch den in der Bauleitplanung vorgesehenen Nutzungsumfang die Funktionsfähigkeit der zentralen Orte sowie die verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung nicht wesentlich beeinträchtigt werden, der Nutzungsumfang in angemessenem Verhältnis zur Größe des jeweiligen Verflechtungsbereiches steht und die Flächen städtebaulich und verkehrsmäßig integriert werden können.

2.5.3 Großhandel

Im Rahmen der Bauleitplanung soll die Bereitstellung von ausreichenden Gewerbeflächen für den Großhandel, insbesondere für die Bereiche entlang der Autobahnen Nürnberg - und Würzburg - Ulm sowie entlang bestehender Bahnstrecken, angestrebt werden.

2.6 Fremdenverkehrswirtschaft

2.6.1 Allgemeine Zielsetzungen

Auf die Sicherung, Intensivierung und Weiterentwicklung des Fremden- verkehrs soll hingewirkt werden. Saisonverlängernde Maßnahmen zur gleichmäßigen Auslastung der Fremdenverkehrsinfrastruktur sollen angestrebt werden.

Die Belange des Fremdenverkehrs sollen bei allen raumbedeutsamen Maßnahmen in besonderem Maß berücksichtigt werden.

2.6.2 Beherbergungsgewerbe

Auf ein zeitgemäßes und ausreichendes Angebot im Beherbergungs- gewerbe soll vor allem im Hinblick auf die zu erwartende Nachfrage im Neuen Fränkischen Seenland und in den geplanten Naturparken hingewirkt werden. Darüber hinaus soll auf die Verbesserung des Angebots und dessen weiteren Ausbau auch in den unter 2.6.6 bis 2.6.9 genannten Fremdenverkehrsgebieten hingewirkt werden.

2.6.3 Städtetourismus

Der Städtetourismus in den historischen Städten, insbesondere in der ehemaligen Residenzstadt Ansbach, den ehemaligen freien Reichsstädten Bad Windsheim, Dinkelsbühl, Rothenburg o.d.Tauber und Weißenburg i.Bay. sowie in der Stadt Feuchtwangen, soll gesichert und weiterentwickelt werden. Auf eine bessere Auslastung der Fremdenverkehrsinfrastruktur soll hingewirkt werden.

2.6.4 Heilbad und Thermalquellen

Mit der Weiterentwicklung des Heilbades Bad Windsheim soll auf eine bessere Auslastung der Kureinrichtungen hingewirkt werden. Auf die weitere Entwicklung des Erholungsverkehrs, unter besonderer Berück- sichtigung des Fränkischen Freilandmuseums, soll hingewirkt werden.

In der Stadt Treuchtlingen soll mit dem Ausbau der Thermal- und Heilquelle auf die Stärkung der Wirtschaftsstruktur hingewirkt werden.

2.6.5 Erholung an den Seen

2.6.5.1 Auf die Stärkung des sich durch den Altmühl- und Brombachsee ergebenden Erholungsverkehrs soll im Rahmen eines einheitlichen Entwicklungskonzeptes für das Neue Fränkische Seenland hingewirkt werden.

2.6.5.2 Angestrebt werden soll der zügige Ausbau der gewerblichen und kommunalen Einrichtungen. Am Brombachsee sollen vor allem Absberg, Langlau (Gemeinde Pfofeld), Ramsberg (Markt Pleinfeld) und Pleinfeld am Altmühlsee vor allem Muhr am See, Schlungenhof und Wald (beide Stadt Gunzenhausen) funktionsgerecht ausgebaut werden.

2.6.5.3 Vor allem in den Nahbereichen Gunzenhausen, Pleinfeld, Ellingen und Weißenburg i.Bay. sowie in den Nahbereichen Wassertrüdingen, Weiden- bach und Wolframs-Eschenbach/Merkendorf soll auf die Bereitstellung der erforderlichen Einrichtungen des gewerblichen Fremdenverkehrs hingewirkt werden.

2.6.5.4 Die vorhandenen und geplanten Regenrückhaltebecken und Stauseen in der Region sollen dem Erholungsverkehr mit nutzbar gemacht werden. Die für die geregelte Nutzung dieser Wasserflächen erforderliche Infrastruktur soll angestrebt werden.

2.6.6 Oberes Altmühltal mit Hahnenkamm

Der Fremdenverkehr im Oberen Altmühltal mit Hahnenkamm soll ent- wickelt und intensiviert werden. Dazu sollen die erforderlichen Einrich- tungen der Fremdenverkehrsinfrastruktur geschaffen und nachfragegerecht ausgebaut werden.

2.6.7 Taubertal und Gollachgrund/Frankenhöhe und Wörnitztal

Der nach Fertigstellung der Autobahn Würzburg - Ulm noch zunehmende Reiseverkehr soll in den Fremdenverkehrsgebieten Taubertal und Gollachgrund sowie Frankenhöhe und Wörnitztal als weiterer Ansatzpunkt zur Intensivierung des Fremdenverkehrs, insbesondere zur Verlängerung der Verweildauer, genutzt werden.

2.6.8 Rangau

Der Fremdenverkehr im Rangau soll weiterentwickelt und intensiviert werden. Der nachfragegerechte Ausbau der Fremdenverkehrsinfrastruktur, vor allem in den kulturhistorischen Schwerpunkten, soll die Anziehungskraft der reizvollen fränkischen Landschaft nicht beeinträchtigen.

2.6.9

Der Erholungs- und Fremdenverkehr im Steigerwald soll gesichert und weiterentwickelt werden.

2.6.10 Urlaub auf dem Bauernhof

Auf die Sicherung und Weiterentwicklung des Urlaubs auf dem Bauernhof soll hingewirkt werden. Vor allem im Bereich der Zweckverbände Alt- mühlsee und Brombachsee und der geplanten Naturparke Frankenhöhe und Steigerwald und hier vor allem in den Nahbereichen Scheinfeld und Bad Windsheim, im südlichen Teil der Mittelbereiche Gunzenhausen und Weißenburg i.Bay., im südlichen Teil des Mittelbereiches Rothenburg o.d.Tauber und im Mittelbereich Dinkelsbühl soll eine Intensivierung des Urlaubs auf dem Bauernhof angestrebt werden.

3. Messen, Ausstellungen, Märkte

Auf die Ausrichtung größerer regionaler Messen, Ausstellungen und Märkte soll hingewirkt werden.

4. Verbraucherberatung

Auf eine sachkundige Verbraucheraufklärung soll zur Verbesserung der Marktübersicht hingewirkt werden. Dabei soll für die Region eine Verbraucherberatungsstelle eingerichtet werden.