Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen

Profil

Die Komponistin, Pianistin und Geigerin Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté fiel schon als Kind durch ihre musi- kalische Dreifachbegabung auf, die sie in Konzerten mit beiden Instrumenten und eigenen Kompositionen schon im Alter von elf Jahren unter Beweis stellte. Im Laufe ih- res Lebens konzentrierte sie sich immer mehr auf das Komponieren, die Auftritte als Instrumentalistin gingen zurück und beschränkten sich schließlich auf Aufführun- gen ihrer eigenen Werke. V. a. in Kanada, ihrem späte- ren Lebensmittelpunkt, erfuhr sie eine große Anerken- nung als Komponistin und Instrumentallehrerin und hin- terließ, anders als in Europa, deutliche Spuren im kultu- rellen Gedächtnis.

Orte und Länder

Geboren in Moskau verbrachte Sophie-Carmen Eckhardt- Gramatté die ersten Jahre ihrer Kindheit in England. Im Alter von fünf Jahren zog sie mit ihrer Mutter und einer Halbschwester nach Paris, wo sie später am Konservato- rium studierte. Ab 1914 lebte die kleine Familie in Berlin.

Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté Mit ihrem ersten Ehemann Walter Gramatté lebte So- phie-Carmen Eckhardt-Gramatté v. a. dort, aber auch

Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté zwei Jahre (1924–26) in Barcelona. Mit ihrem zweiten Geburtsname: Sophie-Carmen Fridman Ehemann Ferdinand Eckhardt lebte sie ab 1939 in Wien, Varianten: Sophie-Carmen Friedmann, Sophie-Carmen 1953 wanderte das Paar nach Winnipeg in Kanada aus. Fridman-Gramatté Biografie

* 6. Januar 1899 in Moskau, Russland „The origins of Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté are † 2. Dezember 1974 in Stuttgart, Deutschland shrouded in legend“ („Die Herkunft Sophie-Carmen Eck- hardt-Gramattés liegt im Ungewissen.“) – so beginnt Fer-

Komponistin, Pianistin, Geigerin, Klavier- und dinand Eckhardt die Biografie über seine Ehefrau in An- Violinlehrerin, Hochschuldozentin spielung auf die Unklarheiten, die in Bezug auf Geburts- jahr, -ort und Vater der Künstlerin bestehen (Eckhardt

„Each plant needs personal care; some need tropical 1985, S. 17). Diese Legenden wurden maßgeblich von warmth, others need to grow slowly in coolness and sha- Eckhardt-Gramattés Mutter Catharina de Fridman, geb. dow. As there is no uniform treatment for plants, neither Kotschewskaja (in engl. Publikationen Kochevskaia) um is there for composers.” die Herkunft ihrer Tochter gewoben. (Catharina de Frid- man war die Französisch- und Klavierlehrerin der Fami-

„Jede Pflanze braucht individuelle Pflege; manche benöti- lie Tolstoi.) Von ihrem Ehemann Nicolas Karlowitsch de gen tropische Wärme, andere gedeihen langsam in Kühle Fridmann war sie zum Zeitpunkt der Geburt ihres drit- und Schatten. Weder für Pflanzen, noch für Komponis- ten Kindes Sophie-Carmen schon getrennt und führte ten gibt es eine gleichförmige Behandlungsweise.“ mit ihm einen zähen Streit über das Sorgerecht für ihre zwei älteren Kinder. Als Vater ihrer 1899 geborenen (S. C. Eckhardt-Gramatté, aus dem Artikel „Modern Mu- Tochter Sophie-Carmen nannte sie in ihrer autobiografi- sic“. In: The Manitoba Arts Review, 1957/58. S. 5) schen Schrift „Wie und warum Sophie Carmen Friedman zur Welt kam" (entstanden um 1922 und auf deutsch und französisch erschienen, vgl. Quellen) einen ihrer Kla-

– 1 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen vierschüler, für dessen Existenz nur wenige belastbare hältnissen lebend musste sie für sich, ihre Mutter und Beweise vorliegen (Eckhardt, S. 194f). Schwester den Lebensunterhalt mit Auftritten etwa in Re- Fest steht aber, dass Catharina de Fridman entschlossen staurants oder Cafés verdienen und bekam zunächst nur war, mit ihren drei Kindern Russland zu verlassen und selten eine Gelegenheit wie jene am 15. April 1915, wo sie in England eine neue Existenz aufzubauen. Kurz nach So- auf Einladung des Konzertagenten Hermann Wolff ein phie-Carmen Eckhardt-Gramattés Geburt konnte sie die- Konzert im Bechstein-Saal geben konnte (Carruthers sen Plan in die Tat umsetzen, musste aber nach kurzem 1998, S. 28). Im selben Jahr lernte sie die Geigerin Su- Aufenthalt in der Whiteway Colony aufgrund finanzieller zanne Chaigneau kennen. Die Schwiegertochter Joseph Schwierigkeiten ihre Tochter dort in einer Pflegefamilie Joachims förderte sie in vielfältiger Weise: sie konnte zurücklassen, um erneut nach Russland und zu ihrer Tä- Eckhardt-Gramatté finanzielle Unterstützung durch den tigkeit als Klavierlehrerin zurückzukehren. Erst 1904 traf Bankier Franz von Mendelssohn vermitteln, stellte ihr ei- sie wieder mit Sophie-Carmen zusammen und ließ sich ne Violine von Joseph Joachim zur Verfügung und er- nun mit dieser und ihrer ältesten Tochter Sophie in Paris möglichte es, dass sie 1918 Unterricht bei Bronisław Hu- nieder; ihr Sohn Nicolas besuchte inzwischen in der berman nehmen konnte. Schweiz die Schule. Schon während ihrer Zeit am Conservatoire de Paris war das Komponieren eine stetige Begleitung des Instrumen- In Paris begann Sophie-Carmen Eckhardt-Gramattés talstudiums gewesen, das auf eine mögliche Virtuosen- musikalische Ausbildung, zunächst durch Zuhören beim karriere ausgerichtet war, und auch in Berlin setzte sie ih- Musikunterricht, den ihre Mutter, eine Schülerin Anton re kreative Arbeit fort. Es entstanden in den Jahren bis und Nikolai Rubinsteins, erteilte. Bald erhielt sie selbst 1930 zahlreiche Kompositionen für Violine oder Klavier auch Klavierstunden, improvisierte erste eigene Stücke solo bzw. Kammermusik- oder Orchesterwerke, von de- und erwarb Grundlagen des Violinspiels. 1908 wurde So- nen viele ganz offenbar auf ihre eigenen Bedürfnisse als phie-Carmen am Conservatoire de Paris aufgenommen Konzertpianistin und –geigerin ausgerichtet waren und und studierte dort sowohl Geige als auch Klavier (Eck- selbstverständlich Eingang in ihr Repertoire fanden. Da- hardt, S. 29). Ihre Violinlehrer waren Alfred Bruhn und zu zählen besonders die Violinsonaten und –capricen, Guillaume Rémy, Klavierunterricht erhielt sie bei Sophie die Klaviersonaten oder ihr Concerto für Violine solo Chenée, außerdem studierte sie Kammermusik bei Vin- und das erste Klavierkonzert. cent d’Indy und Camille Chevillard (vgl. Kreyszig 2001, Sp. 66 und Eckhardt, S. 29f). Nicht nur bei den Prüfun- 1919 hatte sie den expressionistischen Maler Walter Gra- gen im Conservatoire, bei denen u. a. Claude Debussy, matté kennen gelernt, den sie im folgenden Jahr heirate- Maurice Ravel und Camille Saint-Saëns als Prüfer fun- te. Unerwartete Schwierigkeiten bereitete dem Paar v. a. gierten, sondern auch bei ersten öffentlichen Konzerten die Suche nach einer Wohnung, die ihnen beiden unge- ab 1910 erhielt Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté be- störtes künstlerisches Arbeiten ermöglichen würde. geisterte Reaktionen. Bei ihren Auftritten in Paris, Genf Nach zahlreichen vergeblichen Versuchen und Fehlschlä- und Berlin als Elf- und Zwölfjährige spielte sie in der Re- gen und auch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ent- gel beide Instrumente, außerdem trug sie eigene Kompo- schieden sich die beiden 1924, nach Spanien zu gehen. sitionen vor und stellte so ihre dreifache musikalische Be- Bis 1926 lebten sie in Barcelona, eine Zeit, in der Sophie- gabung unter Beweis. Carmen Eckhardt-Gramatté das ungestörte und sorgenf- 1914 endete ihre Ausbildung am Pariser Conservatoire reie Komponieren genoss (vgl. von Zadow 2011, S. 204). offenbar im Streit mit mehreren Lehrern und dem Direk- Das Paar reiste viel und pflegte Kontakte zu anderen tor Gabriel Fauré, nachdem sie sich bei einer Violinprü- Künstlern, so z. B. zu , der seit dieser Zeit fung ungerecht beurteilt gefühlt hatte (vgl. Abschrift ei- ein großer Verehrer Sophie-Carmen Eckhardt-Gramattés nes Briefes an Fauré vom 13. Dezember 1913, in: Eck- und ihrer Kompositionen war (vgl. Aussage über Eck- hardt 1985, S. 31f). hardt-Gramatté durch Casals in Carruthers 1998, S. 27, und Abbildung einer gewidmeten Fotografie in Eckhardt Nach diesen Ereignissen verließ sie mit Mutter und 1985, S. 125). Schwester Paris und ging nach Berlin. Kurz vor Beginn Eine Konzerttournee mit dem Pianisten Edwin Fischer des Ersten Weltkriegs war es für die junge Künstlerin fand 1925 in Deutschland statt. 1926 gingen die Gramat- schwierig, dort Fuß zu fassen. In teilweise prekären Ver- tés nach Berlin zurück, wo sie sich endlich dauerhaft nie-

– 2 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen derlassen konnten. 1927 folgte eine Konzertreise nach Schaffen dieser Zeit, die von solistischen Werken hin zu Spanien und Nordafrika, und Walter Gramattés Werke Kammermusik bzw. zu größeren Instrumentalbesetzun- wurden in Berlin ausgestellt, doch trotz des sich allmähli- gen führt. In dieser Zeit der kompositorischen Produkti- ch einstellenden Erfolgs blieb die finanzielle Situation vität gingen die Auftritte als Konzertgeigerin und -pianis- schwierig. Gleichzeitig verschlechterte sich ab 1928 der tin immer stärker zurück, Eckhardt-Gramatté führte nun Gesundheitszustand Walter Gramattés zusehends, am 9. nur noch ihre eigenen Werke auf. Februar 1929 starb er an Tuberkulose. Trotz des Krieges entwickelten sich Kontakte ins Wiener Gesellschafts- und Musikleben, Sophie-Carmen Eck- Der Tod ihres Mannes traf Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- hardt-Gramatté unterrichtete, komponierte und veran- matté hart. Eine für das Frühjahr 1929 geplante Konzert- staltete Hauskonzerte. Nach Kriegsende intensivierten si- reise nach Philadelphia und Chicago mit den Dirigenten ch diese Aktivitäten und es fanden immer mehr Auffüh- Leopold Stokowski und Friedrich August Stock fand rungen ihrer Werke statt. 1945 wurde sie Mitglied der zwar im November desselben Jahres statt, danach aber wiedergegründeten Internationalen Gesellschaft für zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück, komponierte Neue Musik, erhielt mehrere Preise für ihre Kompositio- kaum noch und widmete ihre Zeit v. a. dem Erhalt der nen und wurde 1950 im Rahmen der ersten Verleihung Werke ihres verstorbenen Mannes. des Österreichischen Staatspreises nach dem Krieg ausge- Unterstützung erhielt sie dabei durch den Kunsthistori- zeichnet (Carruthers 1998, S. 34; detaillierte Erwähnung ker und Autor Ferdinand Eckhardt, der sich 1930 zu- von Preisen auch bei Kreyszig 2001, Sp. 67f). Mehrere nächst im Rahmen von Recherchen für einen Zeitschrif- Auftragskompositionen zeugen von der zunehmenden tenartikel über Berliner Grafiker der Nachkriegszeit an Wahrnehmung und Wertschätzung ihrer Arbeit. sie gewendet hatte. Ein Ergebnis der gemeinsamen Ar- 1953 wurde Ferdinand Eckhardt, der nach Kriegsende beit an Walter Gramattés Nachlass war eine Gedenkaus- wieder in den Bereich der Museumsarbeit zurückgekehrt stellung, die 1932 in Hamburg eröffnet wurde und da- war, die Leitung der Winnipeg Art Gallery in Kanada an- nach in mehreren Städten in ganz Deutschland zu sehen geboten. Obwohl S C Eckhardt-Gramatté, wie sich die war. Die immer enger werdende Beziehung zwischen So- Künstlerin inzwischen nannte, damit ein lebendiges Netz- phie-Carmen Eckhardt-Gramatté und Ferdinand Eck- werk von Musikkontakten in Europa und besonders in hardt führte 1934 zur Heirat. Wien zurücklassen musste, ging das Paar Ende 1953 nach Kanada. Durch kammermusikalische Aktivitäten Nach 1933 wurde Walter Gramattés künstlerische Arbeit und Unterricht entstanden auch hier bald vielfältige Ver- von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ verun- bindungen ins Musikleben von Winnipeg und in der Regi- glimpft, so dass die Ausstellung geschlossen werden mus- on Manitoba. Eine wichtige Rolle spielten auch die Kon- ste. Auch Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté hatte zu- takte zur University of Manitoba in Winnipeg und zur nehmend Schwierigkeiten, Auftritts- bzw. Aufführungs- School of Music an der Brandon University. Die Bezie- möglichkeiten für ihre Werke zu finden. Ihre komposito- hungen nach Europa und besonders nach Wien blieben rische Arbeit verfolgte sie aber nach wie vor und nahm ebenso lebendig und wurden in den kommenden zwei ab 1936 auch Unterricht bei Max Trapp, mit dem sie v. a. Jahrzehnten auf mehreren ausgedehnten Europareisen an Instrumentation und Satztechnik arbeitete (Eckhardt gepflegt. 1985, S. 82f). Ab 1960 war Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté ganz in Durch die berufliche Entwicklung bei Ferdinand Eck- den Musikbetrieb Kanadas integriert. Kompositionsauf- hardt, der seit 1933 für das Unternehmen Bayer arbeite- träge, ihre rege Lehrtätigkeit für Klavier und Geige und te, ergab sich im Juni 1939 die Möglichkeit, nach Wien immer zahlreicher werdende Aufführungen ihrer Werke zu ziehen. Gute Kontakte bestanden in der ersten Zeit in ganz Nordamerika zeugen davon. Wichtige SchülerIn- nach Breslau, wo in den kommenden Jahren mehrere Ur- nen waren Deidre Irons und Emmanuel Ax, Klavier. aufführungen von Eckhardt-Gramattés Werken stattfan- Ebenso suchten KollegInnen wie die Cellistin Peggie den, z. B. das erste Streichquartett (1939), die erste Sym- Sampson, Professorin für an der University of phonie (1942) und das zweite Streichquartett (1943). Manitoba, oder Lorne Watson, Klavierdozent und Leiter Diese Werke stehen beispielhaft für die grundsätzliche der School of Music an der University of Brandon, den Veränderung in Eckhardt-Gramattés kompositorischem fachlichen Austausch mit ihr. Letzterer war insbesondere

– 3 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen an der von ihr entwickelten Klaviertechnik interessiert Rezeption und behandelte diese u.a. in seiner Dissertation (Wat- son, Lorne: Cadences in Debussy’s preludes, book I and Eine Besonderheit in der Rezeption stellt der immense II; and, the E-Gré piano technique. Thesis (D. M. A.), In- Einsatz Ferdinand Eckhardts für Werk und Wirkung sei- diana University, 1976). ner Frau dar. Nach deren Tod war es sein Anliegen, ihre Diese durch wachsende Wahrnehmung und Anerken- Werke zugänglich zu machen und die Erinnerung an sie nung ihrer kompositorischen Arbeit geprägte Phase als Komponistin und Musikerin lebendig zu halten. Dazu wurde durch mehrere Ehrungen begleitet: 1961 und 1966 gehörte v. a. die Gründung der Eckhardt-Gramatté Foun- wurde sie im Internationalen Kompositionswettbewerb dation 1982, die bis heute besteht und durch ihr umfang- der GEDOK Mannheim/Ludwigshafen ausgezeichnet, reiches Archiv, sowie durch Kulturförderung, Tonaufnah- 1970 verlieh ihr die Brandon University die Ehrendoktor- men, Ausstellungen und eigene Veröffentlichungen das würde, und die Österreichische Regierung ehrte sie im künstlerische Werk von Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- selben Jahr als Professorin h. c. (Kreyszig 2001, Sp.68). matté und ihrem ersten Ehemann Walter Gramatté pf- legt. Auch Ferdinand Eckhardt selbst ist inzwischen Ge- Während einer Europareise 1974 mit ihrem Ehemann genstand der Aktivitäten der Stiftung. verunglückte Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté bei ei- Ferdinand Eckhardt beschäftigte sich intensiv mit dem ner Busfahrt in Stuttgart und verstarb am 2. Dezember Nachlass seiner Frau. Er verfasste zahlreiche systemati- 1974 an den Folgen der Verletzung. Sie wurde in Berlin- sche Aufstellungen zu ihren Werken, so z. B. eine Zusam- Wilhelmshagen neben ihrem ersten Ehemann Walter menstellung aller zu einem Werk verfügbaren Informatio- Gramatté und ihrer Mutter Catharina de Fridman, geb. nen (Daten und Angaben zu Entstehung, UA, Besetzung, Kotschewskaja, beigesetzt. verschiedenen Fassungen, Drucklegung, Tonaufnahmen etc.). Auch das Werkverzeichnis geht auf ihn zurück, au- Würdigung ßerdem fertigte er maschinenschriftliche Abschriften von Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté war als Komponis- Briefen und Auszüge aus Notizbüchern und Kalendern tin, Geigerin und Pianistin eine außergewöhnliche Ersch- seiner Frau an. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit einung. Zeitlebens verfolgte sie mit Entschiedenheit ih- war das Verfassen einer ausführlichen Biografie, für die ren Weg als Künstlerin, insbesondere als Komponistin, er umfangreiche Nachforschungen u.a. über Eckhardt- und verstand dies ganz selbstverständlich als ihren Be- Gramattés Geburt und frühe Kindheit anstellte und die ruf. In ihren Ehemännern Walter Gramatté und Ferdin- 1985 unter dem Titel „Music from within“ erschien. Zu and Eckhardt traf sie dabei auf Weggefährten, die sie in Ferdinand Eckhardts Bemühungen gehörte es auch, eine ihrer künstlerischen Arbeit unterstützten. repräsentative Auswahl an Dokumenten nach Europa zu Ihre Fähigkeiten als Komponistin entwickelte sie den bis- geben. So stellte er Ende der 1970er Jahre der Musikab- herigen Kenntnissen zufolge hauptsächlich autodidakti- teilung der Staatsbibliothek zu Berlin ein Konvolut von sch. Außer den Studien 1936 bei Max Trapp in Berlin feh- Notenausgaben, Briefabschriften, Tonaufnahmen, Fotos len Hinweise auf weiteren Kompositionsunterricht. Be- und Druckerzeugnissen zur Verfügung. sonders ihre Werke drücken eine Eigenständigkeit aus, die eine Zuordnung zu einer bestimmten Schule oder Eckhardts Engagement in der Nachlasspflege hat zum ei- Strömung des 20. Jahrhunderts erschwert. Zwar bezog nen eine bemerkenswert breite Quellenlage geschaffen. sie sich etwa auf die Zwölftontechnik oder verwendete se- Zum anderen haben seine eigenen Veröffentlichungen rielle Verfahren, diese legte sie aber immer nach eigenen und beispielsweise die getroffene Auswahl der Dokumen- Vorstellungen aus und ordnete sie ihren ästhetischen Ide- te für Berlin einen nicht zu unterschätzenden Einfluss en unter. Sowohl Carruthers als auch Kreyszig machen auf die Darstellung der Künstlerin Sophie-Carmen Eck- vier verschiedene Stilrichtungen in Eckhardt-Gramattés hardt-Gramatté gehabt. Die Betonung liegt deutlich auf Gesamtwerk aus, wobei Carruthers chronologisch ange- ihrer Tätigkeit als Komponistin, während ihre Aktivitä- ordnete „Schaffensperioden“ annimmt (Carruthers 1998, ten als ausübende und durchaus erfolgreiche Instrumen- S. 42ff), während Kreyszig von „sich deutlich voneinan- talistin in den Hintergrund treten. der durch Stildifferenzierungen abhebende[n] Kompositi- onsrichtungen“ spricht (Kreyszig 2001, Sp. 70f). Anders als in Europa ist Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- matté in Nordamerika und besonders in Kanada nach

– 4 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen wie vor eine regelmäßig aufgeführte Komponistin. Auf- nahmen von Konzertveranstaltungen Studierender der Pablo de Sarasate, Zigeunerweisen. University of Manitoba und der School of Music an der Brandon University belegen, dass ihre Werke gerade Niccolò Paganini, Capricen. – Von den Capricen 1, 16, 19 auch in der Ausbildung junger Musikerinnen und Musi- und 24 schuf Eckhardt-Gramatté um 1918 eigene Bear- ker einen selbstverständlichen Platz einnehmen. Auch beitungen für Violine und Klavier. 1928 entstanden Bear- die aktuellsten Aufnahmen ihrer Werke stammen fast al- beitungen für Orchester (Capricen 1 und 16), für Violine le aus Kanada. und Orchester (Capricen 16, 17 und 24), sowie für Kla- Wie die aufführungspraktische Rezeption so ist auch die vier solo (Caprice 16). wissenschaftliche Beschäftigung mit ihrem Schaffen in Nordamerika und besonders in Kanada reger als in Euro- Max Bruch, Schottische Phantasie für Violine und Or- pa. Mehrere wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten be- chester, auch in einer Fassung für Violine und Klavier. schäftigten sich mit ihr und speziellen Aspekten ihrer Kompositionen. Klavier: Johann Sebastian Bach, Konzert c-Moll für zwei Cembali Werkverzeichnis (Klaviere) und Orchester BWV 1060; auf der Konzertrei- Das ausführliche Werkverzeichnis kann bei der Eckhardt- se mit Edwin Fischer 1925. Gramatté Foundation Winnipeg als Dokument herunter- geladen werden. http://www.egre.mb.ca/sc/index.html Ludwig van Beethoven, Klaviersonaten, besonders Nr. 23 f-Moll Op. 57 „Appassionata“. Repertoire

Wichtigster und größter Bestandteil von Eckhardt-Gra- Werke von Frédéric Chopin, Franz Liszt und Anton Ru- mattés Repertoire als Geigerin und Pianistin waren ihre binstein. eigenen Kompositionen, von denen sie sehr viele selbst Quellen uraufführte. Archive

Ihr Repertoire von Werken anderer Komponisten umfas- Nachlass bei der Eckhardt-Gramatté Foundation in Win- ste v. a. Kammermusikwerke und nur wenige Instrumen- nipeg/Kanada. talkonzerte mit Orchester. Die hier aufgeführten Werke Dieser wurde zum Teil bereits an die „Archives of Manito- sind eine Auswahl anhand von Konzertprogrammen und ba“ übergeben. Hinweisen in der Literatur; eine systematische Auswer- tung des Repertoires steht noch aus. Teilnachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußi- scher Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnar- Violine: chiv. Es handelt sich hier größtenteils um Kopien bzw. Johann Sebastian Bach, Sonaten und Partiten für Violine Abschriften von Dokumenten, außerdem eine große An- solo. – Besonders die Chaconne aus der 2. Partita in d- zahl Fotos und Tonbänder bzw. Schallplatten. Des Weite- Moll BWV 1004 war ein wichtiges und häufig gespieltes ren ist die Gesamtausgabe der Werke, einige Faksimiles Werk und ist das einzige Werk eines anderen Komponis- und Originalhandschriften von Kompositionen sowie sel- ten, von dem eine Tonaufnahme von Eckhardt-Gramatté tener zugängliche Literatur wie z. B. die Dissertation von als Interpretin bekannt ist (vgl. Diskografie, LP bei Disco- Carruthers enthalten. paedia 1980). Weitere Dokumente: Library and Archives Canada. Wolfgang Amadeus Mozart, Sonaten für Violine und Kla- vier; auf der Konzertreise mit Edwin Fischer 1925 z. B. KV 526 A-Dur. Primärliteratur

Ludwig van Beethoven, Violinsonaten; besonders Op. 47 Eckhardt, Ferdinand: Music from within: A biography of Nr. 9 A-Dur „Kreutzer-Sonate“. the composer S C Eckhardt-Gramatté. Ed. Gerald Bow-

– 5 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen ler. Winnipeg: University of Manitoba Press, 1985. hor’s thesis (D.M.A. - University of Maryland, 1995). Ann Arbor, Mich.: UMI Dissertation Services, 1997. Eckhardt, Ferdinand: Walter Gramatté. Eine Auswahl sei- ner Briefe. Berlin: Brücke-Museum, 1982 (Brücke-Ar- Koller-Glück, Elisabeth: Musikerin von Gottes Gnaden. chiv. 12). In: Niederösterreichische Kulturberichte, 2 (1993). S. 18–20. Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen: Modern Music. In: The Manitoba Arts Review, 1957/58. S. 4–7. Roger, Dieter: Eckhardt-Gramatté Gedenkschrift für das Familiengrab in Berlin-Wilhelmshagen. Ein internationa- les Jahrhundert in Kunst und Musik. English excerpts. Primärliteratur (unveröffentlicht) Winnipeg: Roger, 2000.

Calwaire, Catherine [Catharina de Kochevskaia]: Com- Schwartz, Linda: A centenary profile of Sophie-Carmen ment et pourquoi Sophie Carmen Friedman vint au mon- Eckhardt-Gramatté (1899-1974): Her development as se- de. 2 Vols. Selbstverlag, 1922. – Auch als: Kalwähr, Cat- en in her piano sonatas. In: International Alliance of Wo- herine: Wie und warum Sophie Carmen Friedman zur men in Music Journal, 5,1 (1999). S. 2–7. Welt kam. Simek, Ursula: Österreichische Komponisten des 20. Eckhardt, Ferdinand: Aus meinem Leben. Hg. von Erika Jahrhunderts: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté. In: Fürst. Unveröffentlichte Memoiren. 1992. Österreichische Musikzeitschrift, Bd. 48, Nr. 7/8 (1991). S. 379. Eckhardt, Ferdinand: Das Leben der Komponistin S. C. Eckhardt-Gramatté. 1977. – 1. Fassung in Deutsch, Engli- von Zadow, Natalie: „... weil ich gerade hier so herrliche sch und Französisch; 2. Fassung in Deutsch; 3. Fassung: Ruhe habe“ – Arbeitsbedingungen der Geigerin und Überarbeitung der 2. Fassung; 4. Fassung mit Korrektu- Komponistin Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté zur ren von Elisabeth Rehwald. Entstehungszeit des „Grand Concerts“ für Violine Solo. In: „... mein Wunsch ist, Spuren zu hinterlassen...“ Rezep- Eckhardt, Ferdinand: The life of the composer S. C. Eck- tions- und Berufsgeschichte von Geigerinnen. Carolin hardt-Gramatté. Erste Übersetzung der 1. Fassung von Stahrenberg und Susanne Rode-Breymann (Hg.). Hanno- „Das Leben der Komponistin S. C. Eckhardt-Gramatté“ ver: Wehrhahn, 2011 (= Beiträge aus dem Forschungszen- durch Verena Catikkas, Bob Hubbard, Elke May, Marga- trum Musik und Gender. 1). S. 196–206. rit Roger u. a. 1979-81. Endgültige Fassung der Überset- zung: 1981. Weissweiler, Eva: Komponistinnen aus 500 Jahren: Eine Kultur- und Wirkungsgeschichte in Biographien und Eckhardt, Ferdinand: Tragik und Schicksal der Sophie- Werkbeispielen. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch, Carmen Eckhardt-Gramatté. 1977. 1981. S. 376f.

Weissweiler, Eva: Komponistinnen vom Mittelalter bis Sekundärliteratur zur Gegenwart. Eine Kultur- und Wirkungsgeschichte in Biographien und Werkbeispielen. Überarb. Neuausg. des Carruthers, Glen Blaine: Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- 1981 erschienenen Bandes „Komponistinnen aus 500 matté. „Eine Musikerin von Gottes Gnaden“. In: Annähe- Jahren“. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, rung IX – an sieben Komponistinnen. Mit Berichten, In- 1999. S. 10, 376 und 395f. terviews und Selbstdarstellungen. Clara Mayer (Hg.). Kassel: Furore Verlag, 1998 (= Furore Edition. 894). S. 25–52. Wissenschaftliche Arbeiten (unveröffentlicht)

Decock, Murray Lloyd: The piano sonatas of Sophie-Car- Carruthers, Glen Blaine: Career and compositions of S. men Eckhardt-Gramatté. Originally presented as the aut- C. Eckhardt-Gramatté. Thesis (M. A.), Institute of Cana-

– 6 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen dian Studies, Carleton University Ottawa, 1981. Jones, Gaynor G.: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté. Choi, Helen: The solo piano works of S. C. Eckhardt-Gra- In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians. matté. Dissertation (M. mus.), Royal College of Music 2nd Ed. Stanley Sadie, John Tyrell (Ed.). Vol. 7 Dàn London, 1988. trank to Egüés. New York: Oxford University Press, 2001. S. 867–868. Kollmar, Ulrike: Sophie-Carmen (Sonia) Eckhardt-Gra- matté: Ausgewählte Analysen ihrer Klaviermusik. Magis- Kreyszig, Walter: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté. terarbeit, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 1994. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, begründet von Friedrich Blu- Lotoski, Avila Karin: An analytic method for motion qua- me. 2., neubearb. Ausgabe. Ludwig Finscher (Hg.). Perso- lity: A study of S. C. Eckhardt-Gramaté’s six Caprices for nenteil Bd. 6 E-Gra. Kassel, , London, New York, piano. Thesis (M. A.), The University of Regina, 2008. – Prag: Bärenreiter; Stuttgart, Weimar: Metzler, 2001. Sp. Mikrofiche-Version: Ottawa: Library and Archives Cana- 66–73. da, 2009. Olivier, Antje und Karin Weingart-Perschel: Komponis- Wacker, Lori Jane: Motivic form and function in the late tinnen von A-Z. Düsseldorf: Tokkata Verlag für Frauen- works of S. C. Eckhardt-Gramatté. Thesis (Ph. D.), India- forschung, 1988. S. 107–108. na University, 2000. Olivier, Antje und Sevgi Braun: Komponistinnen in 800 Watson, Lorne: Cadences in Debussy’s preludes, book I Jahren. Essen: Sequentia Verlag, 1996. S. 129–131. and II; and, the E-Gré piano technique. Thesis (D. M. A.), Indiana University, 1976. Riemann Musiklexikon. Hg. von Carl Dahlhaus. Ergän- zungsband Personenteil A-K. Mainz: B. Schott’s Söhne, 1972. S. 308. Nachschlagewerke (Auswahl)

Baker’s Biographical Dictionary of Music and Musicians. Ausstellungskataloge 8th Ed. Rev. by Nicolas Slonimsky. New York: Schirmer Books, 1992. S. 478. 27 x Sonia: Portraits by Walter Gramatté. Watercolour, woodcuts, etchings, dry points. Exhibition held at the Cohen, Aaron I.: International Encyclopedia of Women University of Winnipeg Gallery, January 16 – February Composers. 2nd ed., revised and enlarged. Vol. 1 A-Sai. 15, 1992. Ed. Sarah M. McKinnon. Winnipeg: University New York, London: Books & Music (USA) Inc., 1987. S. of Winnipeg, 1992. 213. Kompositionen auf Papier: Malerei und Musik von Frau- Deutsche Biographische Enzyklopädie der Musik. Bearb. en heute. Bundesausstellung der GEDOK in Heidelberg von Bruno Jahn. Bd. 1 A-R. München: Saur Verlag, 10. Juni bis 8. Juli 1988. Hg.: GEDOK, Ortsgr. Heidel- 2003. S. 186. berg, bearb. von Sabine Fischer. Heidelberg: Brausd- ruck, 1988. Harten, Uwe: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté. In: Ös- terreichisches Musiklexikon. Rudolf Flotzinger (Hg.). The Eckhardts in Winnipeg: A cultural legacy. 11.1. – Bd. 1 Abbado-Fux. Wien: Verlag der Österreichischen 3.5.1987 Winnipeg Art Gallery. Ed by Tiana Korchak. Akademie der Wissenschaften, 2002. S. 358. Winnipeg, Manitoba: Winnipeg Art Gallery, 1987.

Hellwig-Unruh, Renate: Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- matté. In: Komponisten der Gegenwart. Online-Version Tonaufnahmen (je Kategorie absteigend chronologisch über www.munzinger.de (Zugriff nur mit Lizenz, z. B. geordnet) über Bibliotheken).

– 7 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen

CD Unaccompanied. [Werke für Violine solo von Bach, Canadian music for clarinette/Musique canadienne pour Ysaye, Eckhardt-Gramatté, Milstein u. a.] Ioan Harea, clarinette. James Mark, Klarinette, Penelope Mark, Kla- Violine. Ottawa: Dark Slippy Records, 2005. – Enth. vier, Michel Dechénes, Perkussion. Sackville, O. O.: J. & Werk: Caprice No. I „Die Kranke und die Uhr“. P. Mark, 1999. – Enth. Werk: „Ruck-Ruck“ Sonata.

Fin de siècle: Klaviermusik österreichischer Komponis- Canadian music for chamber orchestra: Andrew P. Mac- tinnen. Sigrid Trummer, Klavier. Wien: Re Nova Classics Donald, Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, Andrew (Strasshof), 4/4-Verlag, 2005 (= Frauentöne. 5). – Enth. Matthews. David Stewart, Violine, Vincent Ellin, Fagott, Werk: Caprice No. V „Meeresmuschel“ aus Capricen I- Manitoba Chamber Orchestra, Simon Streatfeild. Djurs- VI. holm/SWE: BIS, 1995. – Enth. Werk: Fagott Konzert.

Alexander Tselyakov live at the Lorne Watson concert The six Caprices and other works for piano. Megumi Ma- hall, Brandon University: A 20th century piano album. saki plays Eckhardt-Gramatté. Megumi Masaki, Klavier. Alexander Tselyakov, Klavier. Toronto: Golomb Records, Winnipeg: Eckhardt-Gramatté Foundation, 1992. 2004. – Enth. Werk: Caprice No. VI. S. C. Eckhardt-Gramatté: The six Piano Sonatas. Marc- Caprice [Capricen und Capriccios div. Komponisten und André Hamelin, Klavier. 2 CDs. Winnipeg: Eckhardt-Gra- Komponistinnen]. Sylvia Shadick-Taylor, Klavier. Ed- matté Foundation, 1991. – Auch bei Altarus Records/GB, monton: Arktos, 2004. – Enth. Werk: Caprice No. I „Por- 1991. trait F. E.“. Tchaikovsky, Glinka, Eckhardt-Gramatté. Winnipeg Sym- A Canadian piano album. Allen Reiser, Piano. Calgary: Si- phony Orchestra, Kazuhiro Koizumi. Toronto: CBC Re- gnal Works Music, 2001. – Enth. Werk: „V“ – Valse chro- cords, 1990. – Enth. Werk: Capriccio concertante for Or- matique. chestra.

Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, Gary Kulesha: 13 Ca- LP nadian Caprices. Jasper Wood, Violine. Montreal: Ana- Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté: 10 Caprices for vio- lekta, 1999. – Enth. Werk: 10 Capricen für Violine solo. lin solo 1924-1934. Francis Chaplin, Violine. Toronto: Di- Diese Aufnahme der 10 Capricen wurde wiederveröffent- scopaedia, 1986. licht auf: Les grands interprétes canadiens/The finest Ca- nadian musicians [div. Komponistinnen und Komponis- Vancouver Symphony Orchestra, Mario Bernardi. Toron- ten; div. Interpretinnen und Interpreten]. Montreal: Ana- to: CBC, Centrediscs, 1986 (= Canadian Classics Vol. 1). lekta/Musicdor, 2000. – Enth. Werk: Molto Sostenuto.

A centenary celebration. S. C. Eckhardt-Gramatté, Kla- Concertino for cello and piano [by Eckhardt-Gramatté; vier, Hans Weber, Klavier, Ernst Kunwald, Klavier, An- also a work by B. Britten]. Dorothy Bishop,Violoncello, ton Kuerti, Klavier u. a.. 2 CDs. Winnipeg: Eckhardt-Gra- Delores Jerde Keahey, Klavier. Ontario: Discopaedia, ca. matté Foundation, 1999. – Enth. Werke: S. C. Eckhardt- 1985. – Auch: Toronto: Jubal, ca. 1986. Gramatté composing at the piano: excerpt of the compo- ser working on an orchestral composition (possibly Mani- Romantic works. S C Eckhardt-Gramatté, Robert Schu- toba Symphony); Piano Sonata No. V; Markantes Stück mann, Frederic Chopin. Irmgard Baerg, Klavier. Winni- fort wo pianos and orchestra; Piano Concerto No. I; Vier peg: Eckhardt-Gramatté Foundation, zwischen 1985 und Weihnachtslieder (choir); Symphony-Concerto for piano 1988. – Enth. Werke: Nocturne; Boîte à surprise; Intro- and orchestra; Triple Concerto; Molto Sostenuto (string duction and variations on a theme from my childhood. orchestra) Anthologie de la musique canadienne/Anthology of Cana- Eckhardt-Gramatté: Works for solo violin. Nandór Sze- dian Music, Vol. 21: S. C. Eckhardt-Gramatté. Div. Interp- derkenyi, Violine. O. O., Karpatia, 1999. reten, u. a. Eckhardt-Gramatté. 5 Schallplatten. Montre-

– 8 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen al: Radio Canada International, 1985. – Inkl. einer Doku- Mus. Abschlusses]. Thesis (M. Mus.), 1992. – Enth. mentation über die Komponistin von Lorne Watson auf Werk: Caprice No. IX „Chestnut hill at night“. Schallplatte 1. Barcarolle in F-sharp Major op. 60, Frederic Chopin [Kla- [Music for Brass Ensemble by] Sophie-Carmen Eckhardt- vierwerke von Chopin, Liszt und Eckhardt-Gramatté]. Gramatté, John Weinzweig, Oskar Morawetz, Walter Buc- Karin Redekopp Edwards, Klavier. Winnipeg: Eckhardt- zynski, Jean Papineau-Couture, John Beckwith, Steven Gramatté Foundation, 1990. – Enth. Werke: Piano Sona- Gellman, James Montgomery. Composer’s Brass Group ta No. I und V; Danse de Nêgre. with assisting instrumentalists. 2 Schallplatten. Toronto: Music Gallery Editions, 1981 (= Canadian Anthology, February Suite. Works for violin and piano. [Werke von Vol. 1). – Enth. Werk: Fanfare. Eckhardt-Gramatté und Robert Turner] Jack Glatzer, Violine, Delores Jerde Keahey, Klavier. Winnipeg: Eck- Bach, Eckhardt-Gramatté. Sophie-Carmen Eckhardt-Gra- hardt-Gramatté Foundation, 1990. – Enth. Werk: Feb- matté, Violine. Toronto: Discopaedia, 1980 (= Masters of ruary Suite. the bow, vol. 4). – Enth. Werke: Johann Sebastian Bach, Chaconne aus Partita No. II d-Moll; Eckhardt-Gramatté: Pieces from my childhood. Div. Klavierstudierende; Text- Concerto for solo violin. beiträge von Lorne Watson und Ferdinand Eckhardt. Winnipeg: Eckhardt-Gramatté Foundation, 1989. – Inkl. E. Gré plays E. Gré. Eckhardt-Gramatté performing her einer Einleitung, einer Biographie und eines Interviews own works. Private and unreleased recordings and inter- mit F. Eckhardt. national broadcast performances. Recorded 1932-1969. 4 Schallplatten. Winnipeg: Tri-Art Edition; Toronto: Dis- Music for two pianos. Stravinsky, Eckhardt-Gramatté. copaedia, zwischen 1974 und 1981. – Enth. Werke: LP 1: Laurie Duncan, Chester Duncan, Klavier. O. o., Canzona, Piano Sonatas No. I-III; LP 2: Piano Sonatas No. IV and 1989. – Enth. Werk: Passacaglia and Fugue. V; Piano Caprices No. II-V; LP 3: Violin Caprices No. I, IV-VII, IX and X; Violin Suite No. III; Violin Duo No. I; Basic cassette series. Various performers and performing LP 4: Duo concertante for flute and violin; Markantes groups. 24 Kassetten/Tonbänder. Winnipeg: Eckhardt- Stück fort wo pianos and orchestra; Ruck-Ruck Sonate Gramatté Foundation, 1987. – Enth. Werke: Kass. 1: for clarinet and piano; Berceuse for flute and piano; Pres- Symphony No. I; Kass. 2: Symphony No. II; Markantes to No. I and II for flute and piano. Stück (two pianos and orchestra); Kass. 3: Bassoon Con- certo; Capriccio concertante; Passacaglia and Fugue; W. A. Mozart: Symphony No. 38 D Major, KV 504; So- Kass. 4: Piano Concerto No. I; Concerto for Orchestra; phie-Carmen Eckhardt-Gramatté: Triple Concerto for Kass. 5: Piano Concerto No.V; Kass. 6: Triple Concerto; trumpet, clarinet, bassoon and orchestra. National Arts Ruck-Ruck Sonata; Kass. 7: String Quartet No. I; Kass. Centre Orchestra, Mario Bernardi. CBC/Société Radio 8: String Quartet No.II; Kass. 9: String Quartet No. III; Canada, 1976. Piano Trio; Kass. 10: Wind Quartet; Woodwind Quintet; Trio for flute, Clarinet, Bassoon; Kass. 11: Berceuse; Im- Eckhardt-Gramatté: Symphony Concerto for piano and provisation; Lagrima; Duo for two ; Presto No. II; orchestra. Anton Kuerti, Klavier, CBC Festival Orchestra, Ein wenig Musik; Kass. 12: Molto sostenuto; Concertino Alexander Brott. O. O.: RCA Victor, 1968. for strings; Grave Funebre; Fanfare; Kass. 13: Violin Duo No. I and II; Duo for violin and cello; Kass. 14: Duo con- Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté: Duo Concertante certante for flute and violin; Duo concertante for cello for cello and piano; Suite No. 6 „Drei Klavierstücke“. Peg- and piano; Kass. 15: X Caprices for violin solo; Kass. 16: gie Sampson, Violoncello, Deidre Irons, Klavier. Montre- X Caprices for violin solo; Kass. 17: Suite for violin solo al: CBC Radio Canada, RCA Victor, zwischen 1960 und No. II-IV; Concerto for solo violin; Kass. 19: Sonata for 1967 (= Music and Musicians of Canada, Vol. 12). piano No. I-III; Kass. 20: Sonata for piano No. IV; Two russian dances; Campanella; Kass. 21: Sonata for piano Kassette/Tonband No. V and VI; Arabeske; Tanz; Tune for a child; Kass. 22: Jared Erhardt, Violine [Aufnahmen im Rahmen eines M. Piano Caprices I-VI; Nocturne; La petite danse a la cor-

– 9 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen de; Kass 23 und 24: S. C. Eckhardt-Gramatté Festival, Bisher existiert neben der von Ferdinand Eckhardt ver- Winnipeg Art Gallery 1979; Pieces from my childhood. – fassten Biografie „Music from within“ und der 1981 abge- Kopien aller Kassetten besitzt in Deutschland die Musik- schlossenen, aber nie im Druck öffentlich erschienenen abteilung der Staatsbibliothek Berlin. Dissertation von Glen Blaine Carruthers keine wissen- schaftliche biografische Darstellung. Eine wichtige For- Video schungsleistung wäre in diesem Zusammenhang eine Ge- Appassionata. The extraordinary life and music of Sonia genlektüre von „Music from within“ mit einer verglei- Eckhardt-Gramatté. Written and directed by Paula Kelly. chenden Untersuchung der verschiedenen Fassungen die- DVD mit CD-Rom. O. O.: Buffalo Gal Pictures; Vancou- ser Biografie und ihrer Quellen, da „Music from within“ ver: Moving Images Distribution, 2006. gänzlich ohne Nachweise der Quellen auskommt. Auch die 1998 ins Deutsche übersetzte biografische Darstel- Canadian Women Composers. Written and narrated by lung von Carruthers (in „Annäherung IX – an sieben Valerie Verity King. The Institute of Women Studies and Komponistinnen“) führt so gut wie keine Belege an. Not- the Institute of Canadian Studies, Carleton University in wendig erscheint daher eine systematische Auseinander- association with the School of Continuing Education and setzung mit den Quellen und deren transparente Einbe- Instructional Media Services. VHS-Kassette. Belleair ziehung in eine wissenschaftliche Darstellung. Bluffs, Flor.: Suncoast Media, 1988 (= Through her eyes. Women, culture and creativity. 5). – Komponistinnen: Ein weiterer, bisher kaum beachteter Aspekt von Eck- Gena Branscombe, Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, hardt-Gramattés Arbeit ist ihre Tätigkeit als Lehrerin, Violet Archer, Jean Coulthard, Barbara Pentland. Anne die sie v. a. in Kanada ausübte. Über von ihr entwickelte Southam. spezielle klavier- und violintechnische Ansätze, eine Rei- he von pädagogischen Kompositionen und ihre Dozentin- nentätigkeit an der Brandon University sind die Informa- Links tionen bislang rar. Lorne Watson setzte sich zwar in sei- ner 1976 abgeschlossenen Dissertation mit der Klavier- www.egre.mb.ca Internetpräsenz der Eckhardt-Gramat- technik auseinander, ein von ihm ebenfalls geplantes té Foundation in Kanada. Dort finden sich neben Biblio- Buchprojekt zu dieser Thematik wurde aber nicht reali- grafie, Werkverzeichnis und Diskografie ausgewählte Fo- siert. tos, Zeitungsausschnitte und Konzertprogramme, sowie Normdaten Klangbeispiele. Virtual International Authority File (VIAF): Weitere Klangbeispiele mit zugehörigen Ausschnitten http://viaf.org/viaf/120745766 aus den Noten auf der Internetseite des Canadian Music Deutsche Nationalbibliothek (GND): Centre: http://www.musiccentre.ca/apps/index.cfm?fus http://d-nb.info/gnd/118835041 eaction=composer.FA_dsp_sample&authpeop- Library of Congress (LCCN): leid=182&by=E http://lccn.loc.gov/n81075897

Autor/innen Archives of Manitoba: http://pam.minisi- sinc.com/pam/search.htm Natalie von Zadow

Forschung Bearbeitungsstand

Forschungen zu Biografie und Werk aus europäischer Redaktion: Ellen Freyberg Perspektive sollten in jedem Fall auch die in Kanada bei Zuerst eingegeben am 27.01.2012 der Eckhardt-Gramatté Foundation, in den Archives of Zuletzt bearbeitet am 15.02.2018 Manitoba und in der Library and Archives Canada vor- handenen Quellen einbeziehen. mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Forschungsbedarf Hochschule für Musik und Theater Hamburg Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard

– 10 – Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen

Harvestehuder Weg 12 D – 20148 Hamburg

– 11 –

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)