Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2009 - 2013

Gemeinsam für ein gerechtes Bayern Impressum

Herausgeber: Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Bayern Schwanthalerstraße 64 80336 München bayern.dgb.de facebook.com/DGBBayern

München, 2014

Redaktion: Timo Günther

Gestaltung: Plett, Schulte und Partner - München

2 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Inhaltsverzeichnis

Seite

Region Allgäu-Donau-Iller ...... 4

Region Augsburg ...... 32

Region Bayerischer Untermain ...... 58

Region Donau-Wald ...... 84

Region Ingolstadt ...... 102

Region Landshut ...... 124

Region Mittelfranken...... 144

Region München ...... 174

Region Oberfranken-Ost ...... 202

Region Oberfranken-West ...... 220

Region Oberpfalz-Nord ...... 248

Region Regensburg ...... 276

Region Schweinfurt-Würzburg ...... 302

Region Südost-Oberbayern ...... 328

Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3 Region Allgäu-Donau-Iller

Verantwortlich: Werner Gloning

4 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 6 1. Politische Schwerpunkte ...... 10 1.1. Arbeitsmarktpolitik ...... 10 1.2. Kampf um Tarifverträge ...... 12 1.3. Weitere Schwerpunkte in der arbeitsmarktpolitischen Arbeit ...... 12 1.4. Sozialpolitik ...... 13 1.5. Bildungspolitik ...... 14 1.6. Regional- und Strukturpolitik ...... 14 1.7. Kampf gegen Rechtsradikalismus ...... 15 1.8. Mitarbeit im Internationalen Gewerkschaftsrat (IGR) Bodensee ...... 16 1.9. Arbeitsgemeinschaft der DGB-Regionen entlang der Donau ...... 16 2. Arbeitsfelder ...... 17 2.1. Allgemeines ...... 17 2.2. Außenvertretungen der DGB-Region ...... 18 2.3. DGB-Rechtsschutz ...... 20 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 21 3.1. Veranstaltungen zum Tag der Arbeit ...... 21 3.2. Weitere ständige Veranstaltungen in der DGB-Region ...... 21 3.3. Weitere Schwerpunktaktionen der DGB-Region ...... 22 3.4. DGB-Öffentlichkeitsarbeit ...... 23 4. Organisation und Finanzen ...... 24 4.1. Neuwahlen des DGB-Regionsvorstandes ...... 24 4.2. Mitgliederzahlen ...... 26 4.3. Gründung der Kreisverbände in der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller ...... 27 4.4. Finanzen ...... 28

Allgäu-Donau-Iller 5 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Nachdem, auf Grund der vom DGB-Bundes- Die Zusammenarbeit war immer vom solidarischen kongress 2010 beschlossenen Satzungsre- Geist geprägt, den wir in unseren Reden so gerne form, die Arbeit der bisherigen DGB-Region einfordern. Das ist keine pflichtgemäße Floskel für Allgäu-Donau-Iller mit der Bezirkskonferenz die Einleitung eines Geschäftsberichtes, sondern es des DGB-Bayern vom 31. Januar bis 2. war wirklich so. Februar 2014 enden wird, legen wir den Delegierten dieser DGB-Bezirkskonferenz Die Gewerkschaften in der Region haben uns unseren Geschäftsbericht vor. immer das Gefühl gegeben, dass ihnen die Arbeit der DGB-Region wichtig ist, und uns auch (im Er soll die Schwerpunkte unserer Arbeit seit der positiven Sinne) entsprechend gefordert. Delegiertenversammlung der DGB-Region Allgäu- Donau-Iller vom 18. September 2009 verdeutli- Ganz abgesehen davon – und diese Bemerkung chen. sei an dieser Stelle auch einmal erlaubt – hat die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kolle- Wir haben uns dabei auf einige Arbeitsschwer- gen auch persönlich Spaß gemacht und auch so zu punkte konzentriert, um den Geschäftsbericht unserer Arbeitsmotivation beigetragen. nicht zu umfangreich zu machen. Bedanken möchten wir uns auch bei der KAB Wir haben auch in den letzten 4 Jahren wieder und der katholischen Betriebsseelsorge für das versucht, für die im DGB zusammengeschlosse- solidarische Miteinander im Allgäu und im Bereich nen Gewerkschaften, als „Stimme für Arbeit und Donau-Iller. soziale Gerechtigkeit in der Region“ zu wirken. Manches ist gelungen, manches nicht. Eines aber Die Zusammenarbeit war immer so, dass sie un- ist nach wie vor sicher: Ohne das Wirken des DGB sere Arbeit für die gemeinsamen Ziele erleichtert und seiner Gewerkschaften wäre auch unsere und unterstützt hat. Wir hoffen, das gilt umgekehrt Region weniger menschlich, weniger gerecht und auch. weniger sozial. Wenn auch auf Grund der räumlichen Distanz die Die Arbeit des DGB in der Region wird nach der Zusammenarbeit mit dem kirchlichen Dienst der Satzungsreform in unserer Region in geänderter Arbeit, der evangelischen Kirche nicht ganz so eng Form weitergehen. Und sie muss erfolgreich wei- sein konnte, so gelten die inhaltlich getroffenen tergehen, weil es dazu im Interesse der Arbeitneh- Feststellungen für die KdA und die AfA ebenso. merinnen und Arbeitnehmern, der Rentnerinnen und Rentnern und des Sozialstaates insgesamt Unser Dank gilt allen Einrichtungen, Kommunen keine Alternative gibt. und Organisationen, mit denen sich unser Weg gekreuzt hat. Besonders auch den Arbeitsagen- Wichtig ist es uns an dieser Stelle, Danke zu sagen. turen und AOK-Direktionen. Dass es hier Diskus- Danke an die Geschäfts- und Verwaltungsstellen sionen und unterschiedliche Auffassungen geben der Gewerkschaften, mit denen wir zusammenar- musste, liegt in der Natur der Sache. Erfreulich ist, beiten durften. dass diese Diskussionen immer sachbezogen und produktiv waren.

6 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Kurzporträt der Region

Die DGB-Region Allgäu-Donau-Iller um- Rückblick auf die DGB-Regionsdelegierten- fasst folgende kommunale Gebietskörper- versammlung 2009 schaften: die sechs Landkreise Ostallgäu, Oberallgäu, Lindau, Unterallgäu, Neu-Ulm Die „Leitplanken“ für die Arbeit der DGB-Region und Günzburg und die drei kreisfreien Städ- wurden auf der Regionsdelegiertenversammlung te Kempten, Kaufbeuren und Memmingen. am 18. September 2009 aufgestellt. Sie hat eine Gesamteinwohnerzahl von rund 940.000 Einwohnerinnen und Einwoh- Neben den Wahlen (Näheres siehe folgenden nern. Ihre Fläche umfasst 5.938 km². Punkt „DGB-Regionsvorstand“) hat sich die Kon- ferenz in einem Antrag mit der Satzungsdiskussion Im Allgäu sind die Branchen Maschinenbau, im DGB auseinandergesetzt und dabei einstimmig Lebensmittel, Tourismus, Bauwesen und Verpa- (!) folgenden Beschluss gefasst (Auszug aus der ckungsindustrie besonders stark vertreten. Eine Niederschrift): „Das von den Vorsitzenden der hoch spezialisierte Dienstleistungsbranche, das Einzelgewerkschaften und dem DGB-Vorsitzenden Handwerk und die Landwirtschaft prägen eben- vorgelegte sog. „Eckpunktepapier“ genügt den falls die Region Allgäu. Anforderungen an eine wirksame DGB-Struktur- reform nicht, sondern würde zu einer weiteren Im Nordwesten der DGB-Region sind im Landkreis Schwächung des Dachverbandes DGB führen. Die Neu-Ulm die Wieland-Werke AG in Vöhringen, die DGB-Regionsdelegiertenversammlung Allgäu-Do- zur Daimler AG gehörende EvoBus GmbH, die PERI nau-Iller fordert deshalb alle anderen Delegierten GmbH in Weißenhorn (Bauschalungen und Gerüst- aus den Gewerkschaften auf, auf dem DGB-Bun- bau) und in Illertissen das Pharmaunternehmen deskongress im Mai 2010 eine Satzungsänderung, Pfister große Arbeitgeber. die auf der Grundlage des „Eckpunktepapiers“ der Gewerkschaftsvorsitzenden beschlossen werden Im Südosten ist der Landkreis Günzburg geprägt soll, abzulehnen. von einer heterogenen mittelständisch und hand- werklich geprägten Wirtschaftsstruktur. Das pro- Stattdessen sollen sie auf dem DGB-Bundes- duzierende und verarbeitende Gewerbe und der kongress 2010 darauf drängen, dass vor einer Dienstleistungssektor bilden mit rund 43 Prozent endgültigen Beschlussfassung zur DGB-Struktur- bzw. 41 Prozent aller Arbeitsplätze die tragenden reform zuerst folgende Fragen in einem breiten Säulen. Besonders ausgeprägt ist hierbei vor allem Meinungsbildungsprozess diskutiert werden, bevor der Bereich „Gesundheit und Soziales“. eine Entscheidung zur DGB-Strukturreform gefasst wird. Außerdem hat im Landkreis Günzburg das Atom- kraftwerk Gundremmingen seinen Standort. 1. Welchen DGB wollen die Gewerkschaften? Eine große Rolle spielt inzwischen in der DGB- 2. Welche Aufgaben in der Gesellschafts-, Region die Tourismusindustrie. Insbesondere Wirtschafts- und Sozialpolitik soll der DGB als natürlich im Allgäu und im Bodenseeraum, aber in- gewerkschaftlicher Dachverband übernehmen, zwischen auch im Landkreis Günzburg (Legoland). welche die Einzelgewerkschaften? 3. Mit welchen Organisationsformen im DGB und Aus gewerkschaftlicher Sicht ist negativ zu bewer- in den Gewerkschaften kann diese Aufga- ten, dass es in der Region sehr viele Firmen ohne benteilung am effizientesten wahrgenommen Tarifvertrag gibt und auch Firmen ohne Betriebs- werden? räte eher die Regel als die Ausnahme sind. 4. Wie müssen die finanziellen Mittel aus dem Beitragsaufkommen der Gewerkschaftsmitglie- der „fließen“, um dieser Aufgabeteilung am besten entsprechen zu können?

Allgäu-Donau-Iller 7 Einleitung

Auf der Grundlage dieser Diskussion soll dann der DGB-Bundeskongress 2014 die Entscheidungen zu einer DGB-Strukturreform treffen.“

Nachdem jedoch der DGB-Bundeskongress im Mai 2010 mit überwältigender Mehrheit einer Satzungsreform zugestimmt hatte, gebot es schon unser demokratisches Selbstverständnis, dass wir in der DGB-Region versucht haben, in Abstimmung mit den zuständigen Geschäfts- und Verwaltungs- stellen der Gewerkschaften die Reform möglichst effektiv, möglichst ohne Unruhe und möglichst ohne negative Außenwirkung vor Ort umzusetzen. Dies war folglich auch der Schwerpunkt der Arbeit, die sich der DGB-Regionsvorstand „als Auslaufmo- dell“ vorgenommen hat.

8 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Allgäu-Donau-Iller 9 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Arbeitsmarktpolitik

Demonstration im Legoland-Freizeitpark in Günzburg

Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in den Landkreisen und kreisfreien Städten in der Region

Durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit SV-pflichtig Beschäftigte

2012 2011 2010 2009 Sep. ‘12 Sep. ‘11 Sep. ‘10 Sep. ‘09 Lkr. Oberallgäu 2.405 2.382 2.898 2.915 Lkr. Oberallgäu 43.932 43.440 42.285 42.154 Lkr. Ostallgäu 1.854 2.031 2.545 2.638 Lkr. Ostallgäu 42.593 41.081 39.689 39.129 Lkr. Unterallgäu 1.473 1.527 2.060 2.304 Lkr. Unterallgäu 42.196 42.304 40.981 39.910 Lkr. Lindau 1.106 1.096 1.434 1.572 Lkr. Lindau 28.360 27.567 26.621 26.185 Kempten 1.581 1.476 1.746 1.973 Kempten 35.663 34.960 34.242 31.649 Memmingen 828 802 1.175 1.322 Memmingen 28.980 28.026 27.025 26.270 Kaufbeuren 1.285 1.291 1.567 1.610 Kaufbeuren 16.272 15.943 15.247 14.865 Lkr. Neu-Ulm 2.866 2.845 3.617 3.977 Lkr. Neu-Ulm 57.389 56.197 54.125 53.467 Lkr. Günzburg 1.896 1.863 2.564 2.650 Lkr. Günzburg 45.377 44.954 43.578 42.796 Erfassung nach dem Arbeitsortsprinzip

Verglichen mit anderen Regionen kann, wie die angefügten Tabellen zeigen, die Arbeitsmarktlage in der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller durchaus als gut bezeichnet werden. Arbeitslosenquoten zwischen zwei und vier Prozent (je nach Jahres- zeit und Landkreis) erwecken den Eindruck einer annähernden Vollbeschäftigung.

Die DGB-Region hat es als eine ihrer Hauptauf- gaben betrachtet, dieser auf Grund der blanken Zahlen vordergründig verständlichen Sichtweise,

10 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

entgegenzutreten und deutlich zu machen, dass · Der viel beklagte Fachkräftemangel zeigt, dass auch beim regionalen Arbeitsmarkt bei Weitem viele Arbeitgeber in unserer Region in den nicht alles Gold ist, was glänzt. vergangenen Jahren viel zu wenig ausgebildet haben. Auch in der Region Allgäu-Donau-Iller zeigen · Die Ausbildungssituation in der Region hat sich die Zahlen der Arbeitsagenturen nur bedingt die zwar inzwischen, was die Zahlen anbelangt, wirkliche Entwicklung am Arbeitsmarkt auf. etwas entspannt. Die Nachfrage nach Ausbil- dungsplätzen sinkt auf Grund des demographi- · Alle Arbeitslosen, die in einer Maßnahme der schen Wandels. Die Bemühungen Jugendliche, Arbeitsagentur, in einer Fortbildung oder in die, aus welchen Gründen auch immer, bisher einem Praktikum stecken, verschwinden aus der keine Ausbildung aufgenommen haben oder ihre Statistik, obwohl sie keinen Arbeitsplatz haben. Ausbildung abgebrochen haben, doch noch zu Die Unterbeschäftigungsquote, die dies z. T. einem qualifi zierten Ausbildungsabschluss „zu ausdrückt, fi ndet in der öffentlichen Diskussion bringen“, müssen noch ausgeweitet werden. bisher so gut wie keine Beachtung. Außerdem muss die Diskussion über die Qualität der Berufsausbildung in den Betrieben der Re- · Die Arbeitsmarktstatistik sagt nichts über die gion wieder erheblich mehr geführt werden und Qualität der neu angebotenen Arbeitsplätze. So dort, wo nötig, zu entsprechenden Konsequen- ist z. Z. weit mehr als die Hälfte aller Neuange- zen führen. bote der Arbeitsagenturen prekär (Leiharbeit, Befristungen, Niedriglöhne, Werkverträge, Scheinselbstständigkeit usw.) In zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen hat der DGB zusammen mit den Gewerkschaften · Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen immer wieder auf diese Entwicklung hingewiesen sinkt nicht. Im Gegenteil, sie steigt seit Jahren und sie in die öffentliche Diskussion gerückt. kontinuierlich an. Wir haben thematisiert, dass es für uns wichtig ist, · Die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt sich auch dass die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpft und in unserer Region. durch „Gute Arbeit“ abgelöst wird, und nicht, dass die Arbeitsmarktstatistik „gut aussieht“. · Das Lohnniveau in der Region ist unterdurch- schnittlich.

Allgäu-Donau-Iller 11 1.2. Kampf um Tarifverträge

Die Tarifbindung der Firmen in der DGB- wird. Besonders im Zusammenhang mit der Preis- Region lässt sehr zu wünschen übrig. verleihung durch die bayerische Staatsregierung Besonders bei den Flächentarifverträgen im Rahmen SIEgER-Wettbewerbs an Firmen, die gibt es hier große weiße Flecken, und es ist keinen Tarifvertrag haben, und im Zusammenhang z. T. eine regelrechte Flucht der Arbeitgeber mit der Weigerung der Parkleitung des Legoland- in der Region aus dem Flächentarifvertag Freizeitparks in Günzburg, mit der Gewerkschaft festzustellen. NGG überhaupt Tarifverhandlungen aufzunehmen.

Der DGB hat deshalb diese Entwicklung zu einem Hier wurde am 23. April 2013 vor den Toren des Arbeitsschwerpunkt gemacht, der immer wieder Legoland-Freizeitparks eine Demonstration und in Veranstaltungen und Diskussionen thematisiert Kundgebung mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt.

1.3. Weitere Schwerpunkte in der arbeitsmarktpolitischen Arbeit

Weitere Schwerpunkte in der arbeits- In der Diskussion mit den verschiedenen Kommu- marktpolitischen Arbeit war die Ausein- nen (Landkreisen und kreisfreien Städten) wurde andersetzung um die Strukturreform der deutlich, dass für diese die Arbeit im SGB-II-Be- Arbeitsagentur und die damit verbundenen reich vor allem Betreuungsarbeit ist. Die DGB-Re- Auswirkungen in der Region. gion dagegen vertrat und vertritt nach wie vor die Meinung, dass die Vermittlung in „Gute Arbeit“ Trotz massiven Widerstandes konnten wir leider gleichwertig neben der Betreuungsarbeit betrieben nicht verhindern, dass mit der jetzt neu formierten werden muss. Dazu sind aber die Optionskommu- Arbeitsagentur Donauwörth, ein „Kunstgebilde“ nen, schon auf Grund ihrer Struktur, nicht oder nur entstanden ist, das sich auf Grund seiner völlig sehr unzulänglich in der Lage. unsinnigen regionalpolitischen Zusammensetzung sehr schwer tun wird, als arbeitsmarktpolitischer Es wird in den nächsten Monaten und Jahren eine Akteur in der Region zu wirken, da es zwischen Aufgabe für den DGB und seine Gewerkschaften den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg auf der in der Region werden, deutlich zu machen, dass einen und den Landkreisen Dillingen und Do- regionale Arbeitsmarktpolitik mehr Möglichkeiten nauwörth auf der anderen Seite nur sehr wenige bietet als bisher genutzt werden. Dazu müssen arbeitsmarktpolitische Verbindungen gibt. die arbeitsmarktpolitischen Akteure vor Ort das Kaum von Erfolg gekrönt war die Auseinanderset- vorhandene Instrumentarium effizienter und zung um die Frage Job-Center oder Optionskom- zielgerichteter nutzen als bisher. mune bei der Umsetzung im SGB-II-Bereich.

12 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.4. Sozialpolitik

Neben der Arbeitsmarktpolitik war die Sozi- armut auch in unserer Region zu einem Problem alpolitik ein weiterer Arbeitschwerpunkt in bis in die Mitte der Gesellschaft hinein werden der DGB-Region. wird. Auch für Menschen, die viele Jahrzehnte gearbeitet haben. Dass sich dieses Problem, sollte Insbesondere die Themen Demographischer Wan- die Rente mit 67 kommen, noch weiter verschärft, del in der Region, Gesundheitspolitik, Gute Pfl ege versteht sich von selbst. und Rente haben uns dabei beschäftigt. Beim Thema Gesundheitspolitik ging es uns in der Es ging uns darum aufzuzeigen, dass der demo- DGB-Region insbesondere darum, das Spannungs- graphische Wandel in der Region zwar Heraus- feld „Gute Gesundheitsversorgung“ auf der einen forderung, aber gleichzeitig auch Chance ist. Eine Seite und „Kosten der Gesundheitsversorgung“ Chance, die dann genutzt werden kann, wenn auf der anderen Seite zu thematisieren. Dass ein rechtzeitig die notwendigen politischen, gesell- gutes Gesundheitssystem seinen Preis hat, der schaftlichen und wirtschaftlichen Weichenstellun- fi nanziert werden muss, ist klar. Und, so unse- gen erfolgen. re Grundthese, es ist fi nanzierbar, wenn diese Finanzierung solidarisch erfolgt. Davon sind wir im So wird z. B. die Zahl der zur Verfügung stehen- Augenblick meilenweit entfernt. Auf der anderen den Arbeitskräfte in der Region in den nächsten Seite muss darauf geachtet werden, dass das Jahren, entgegen vieler Behauptungen, nicht Gesundheitssystem nicht zum Selbstbedienungs- wesentlich sinken, allerdings werden die zur Ver- laden und zur Gelddruckmaschine für bestimmte fügung stehenden Arbeitskräfte im Durchschnitt Gruppen wird. Hier haben wir uns auch nicht älter werden. gescheut, wo nötig die Auseinandersetzung mit starken Lobbyverbänden zu führen. Ein weite- Deshalb müssen die Themen „Humanisierung der rer Schwerpunkt war für uns der Kampf gegen Arbeit“, damit die Menschen gesundheitlich in der Privatisierungstendenzen in den kommunalen Lage sind, auch tatsächlich bis zum Erreichen des Grundversorgungskrankenhäusern. Hier konnten Renteneintrittsalters zu arbeiten, und „lebenslan- wir gemeinsam mit der Gewerkschaft ges Lernen“, damit auch ältere Arbeitnehmerinnen ver.di in der Region auch Erfolge erzielen. den steigenden Anforderungen der Arbeit gerecht werden können, eine zentrale Rolle in der Region „Gute Pfl ege“ war für uns auch ein wichtiges spielen. DGB-Thema, weil wir alle, egal aus welcher Gewerkschaft, (ob bei Krankheit, bei Behinderung Darauf weisen wir seit Jahren in Veranstaltungen, oder im Alter) in Lebenslagen kommen können, Fachgesprächen (u. a. mit Prof. Dr. Ernst Kistler), in denen wir auf gute Pfl ege angewiesen sein bei Diskussionen, in der Arbeit von Gremien werden. (Arbeitsagentur usw.) und in unserer Öffentlichkeit hin. Bisher ist allerdings die regionale Wirtschaft Wie eine qualitativ gute, und eine hohe Le- ihrer Verantwortung in diesem Zusammenhang bensqualität sichernde Pfl ege in Senioren- und noch nicht gerecht geworden. Pfl egeheimen gewährleistet werden kann, hat uns deshalb als DGB-Region beschäftigt. Bei der Diskussion um die Rente war es unser Hauptanliegen deutlich zu machen, dass auf Wichtig ist auch, dass der sog. „Graue Pfl ege- Grund der derzeitigen Rentenpolitik die Alters- markt“ ausgetrocknet wird.

Allgäu-Donau-Iller 13 1.5. Bildungspolitik

In der bildungspolitischen Auseinander- ungseinrichtungen, auch für Kleinkinder, gefordert setzung in der Region hat der DGB das haben. Heute weisen die gleichen Politiker und Thema Bildungsgerechtigkeit aufgegriffen. Politikerinnen Vorwürfe massiv zurück, es würde In regelmäßigen Gesprächen mit der in der in ihrem Verantwortungsbereich zu wenige solche DGB-Region wohnenden Vorsitzenden der Einrichtungen geben. GEW Bayern, Gele Neubäcker, durch die aktive Teilnahme am erfolgreichen Volks- Von zentraler Bedeutung war für die DGB-Region begehren Studiengebührenfreiheit und mit natürlich das in der allgemeinen bildungspoliti- entsprechenden Aktivitäten der DGB-Orts- schen Diskussion oft stiefmütterlich behandelte kartelle wurde das Thema problematisiert. Thema Aus- und Weiterbildung. Bei der Ausbildung hat sich der Schwerpunkt verlagert. Ging es viele Bei den Kommunen in der Region hat der DGB mit Jahre darum, dass in der Region überhaupt ge- seinen Möglichkeiten massiv für die Errichtung von nügend Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt Ganztagsbetreuungseinrichtungen für Kinder und werden, geht es jetzt auf Grund der aktuellen für gebundene Ganztagsschulen geworben. Zahlen vor allem auch darum, die Qualität vieler Ausbildungsplätze in der Region näher zu beleuch- Auf diesem Themenfeld lässt sich nachweisen, ten. Hier besteht noch großer Handlungsbedarf. wie erfolgreich unsere Arbeit sein kann, wenn sie mit langem Atem, konsequent und unbeirrt Angesichts des demographischen Wandels wird verfolgt wird. Noch vor wenigen Jahren wurden auch die lebenslange betriebliche Weiterqualifika- wir, insbesondere von konservativen Kommunal- tion in der Region zunehmend mehr Bedeutung politikerinnen und Kommunalpolitikern, diffamiert, erlangen. Bisher wird die regionale Wirtschaft hier wenn wir die Einrichtungen von Ganztagsbetreu- ihrer Verantwortung nicht annähernd gerecht.

1.6. Regional- und Strukturpolitik

Eines unserer Hauptanliegen in der Regio- Entwicklungskonzepte muss eindeutiger als bisher nal- und Strukturpolitik war das Drängen definiert werden. auf ein Denken über den Tellerrand einer einzelnen Kommune hinaus. Weiter hat der DGB darauf gedrängt, dass bei der Ansiedlungspolitik mehr qualitative Aspekte Während es hier im und für das Allgäu durchaus berücksichtigt werden. Nicht nur die Zahl der neu erfolgversprechende Ansätze gibt, ist dies im Nor- entstehenden Arbeitsplätze ist wichtig, sondern den der Region im Raum Neu-Ulm und Günzburg auch deren Qualität. Auch die Frage, wie viele be- teilweise nur schwer umsetzbar, da eine eindeutige reits in der Region bestehende Arbeitsplätze durch regionale Einordnung des Landkreises Günzburg Neuansiedlungen gefährdet werden, muss nach nicht möglich ist (Tendenz Richtung Ulm/Neu-Ulm Auffassung des DGB eine stärkere Rolle spielen. oder Richtung Augsburg, Anschluss an Greater Munich oder eigene Schwerpunktsetzung usw.). In diesem Zusammenhang war uns auch die Der Begriff Region als Grundlage für regionale Frage des Bestandsschutzes durch Förderung und

14 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Unterstützung von seriösen kleinen und mittelstän- ma Energiepolitik beschäftigt. Leitlinie war dabei dischen Firmen und Handwerksbetrieben, die im immer die Aussage des DGB-Grundsatzprogramms Vergleich zu mancher Neuansiedlung relativ „Gute von 1996: „Die Gewerkschaften halten aus wirt- Arbeit“ bieten, ein Anliegen. Dabei geht es nicht um schaftlichen, sozialen und ökologischen Gründen „Wettbewerbsbiotope“ für einheimische Firmen, an einer Energiepolitik fest, die es ermöglicht, so sondern es geht um Rahmenbedingungen, die rasch wie möglich auf den Einsatz der Kernenergie gewährleisten, dass diejenigen Firmen und Dienst- zu verzichten.“ Immer wieder hat die DGB-Region, leister, die „anständig“ bezahlen und annehmbare auch schon vor „Fukushima“, entweder direkt Arbeitsbedingungen bieten, nicht einem brutalen oder über ihr nahestehende Kommunalpolitikerin- Verdrängungswettbewerb ausgeliefert werden. nen und -politiker versucht, bei den Kommunen und Landkreisen auf die Entwicklung und Um- Der DGB hat auch auf eine regional- und struktur- setzung regionaler Energiekonzepte zu drängen, politische Diskussion gedrängt, die auch inhalt- weil die eine wesentliche Voraussetzung für eine liche Aspekte nicht ausklammert. Was soll in der Energieversorgung ohne Atomenergie sind. Region wachsen, was nicht? Welche Ansiedlungen Dass dies zu kontroversen Diskussionen mit wollen wir, welche evtl. auch nicht. Wegen zu viel den Beschäftigten, auch den gewerkschaftlich Flächenverbrauch, zu hoher Umweltbelastung? organisierten Beschäftigten des Atomkraftwerkes (Die Diskussion um einen Regionalfl ughafen Mem- Gundremmingen, geführt hat, liegt in der Natur mingen war ein Beispiel). der Sache.

Auf Grund der Tatsache, dass sich das Atomkraft- In den beiden Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg werk Gundremmingen im Gebiet der DGB-Region gibt es jeweils Wirtschafts- und Strukturbeiräte, in Allgäu-Donau-Iller befi ndet, hat sich der DGB in denen der DGB zur Mitarbeit eingeladen wird und der Region seit Jahrzehnten intensiv mit dem The- dieses Angebot auch angenommen hat.

1.7. Kampf gegen Rechtsradikalismus

Die DGB-Region hat sich bemüht, aktiv durch Diskussionen, Veranstaltungen und Beteiligung an Aktionen auf die latenten Gefahren des Rechtsradikalismus in der Region hinzuweisen.

So fanden u. a. Veranstaltungen zum Thema mit Robert Andreasch in Kempten und Wolfgang Veiglhuber in Günzburg statt. Auch die jährlichen Veranstaltungen zur Reichspogromnacht verstehen sich nicht als reine Gedenkveranstaltungen, son- dern auch als Aufklärungsveranstaltungen unter dem Motto „Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem es kroch“. (Näheres siehe auch bei Aktionen und Aktion gegen Rechtsradikalismus Aktivitäten) Bei Gegendemonstrationen gegen die

Allgäu-Donau-Iller 15 Auftritte der NPD und anderer rechtsextremisti- mismus und die Ursachen und Gründe für diese scher Organisationen in Memmingen, Günzburg Entwicklung zu thematisieren. Spontane Gegenak- und Ulm/Neu-Ulm hat sich der DGB aktiv beteiligt. tionen beim Auftreten von Rechtsextremisten, so wichtig sie sind, allein werden hier nicht ausrei- Der Schwerpunkt des DGB und seiner Gewerk- chen, um „diesen Sumpf“ auszutrocknen. schaften in der Region sollte es weiterhin sein, vor allem die Frage des alltäglichen Rechtsextre-

1.8. Mitarbeit im Internationalen Gewerkschaftsrat (IGR) Bodensee

Im IGR Bodensee haben sich der Deut- Den DGB Bayern vertreten bei dieser Zusammen- sche Gewerkschaftsbund (DGB) – Bezirk arbeit Werner Gloning als Präsidiumsmitglied des Baden-Württemberg, der Deutsche Gewerk- IGR Bodensee und Ludwin Debong als Revisor. schaftsbund (DGB) – Bezirk Bayern, der Mit regelmäßigen Treffen, vier bis fünf Sitzungen Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) des IGR-Präsidiums im Jahr, gemeinsamen Akti- – Landesorganisation Vorarlberg, die Kanto- onen (z. B. Pressereise rund um den Bodensee), nalen Gewerkschaftsbünde (SGB) St. Gallen, gemeinsamen Tagungen (z. B. das Gesundheitswe- Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Appenzell, sen oder das Tarifvertragssystem in den Ländern Glarus, Graubünden, Travail.Suisse St. rund um den Bodensee) und anderen Aktivitäten Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Ap- (z. B. Teilnahme am internationalen Unternehmer- penzell IR und AR, Glarus, Graubünden und forum der Lilienberg Stiftung e. V. in Ermatingen/ der Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnen- Schweiz), versuchen die Gewerkschaften, ihre verband (LANV) zur grenzüberschreitenden gemeinsamen Interessen zu vertreten und ihre Zusammenarbeit zusammengeschlossen. Zusammenarbeit zu verbessern.

1.9. Arbeitsgemeinschaft der DGB-Regionen entlang der Donau

Auf Initiative der DGB-Region Allgäu- In mehreren Diskussionen und Treffen, u. a. mit Ivo Donau-Iller haben sich die DGB-Regionen Gönner, Ulmer Oberbürgermeister und Präsident entlang der Donau zu einem Arbeitskreis des Rats der Donaustädte und -regionen, mit zusammengeschlossen, um die Entwicklung Annelie Buntenbach, dem für Europa zuständigen der Donau zu einer europäischen Entwick- DGB-Bundesvorstandsmitglied und mit Oberbür- lungsachse aus gewerkschaftlicher Sicht zu germeistern und Landräten entlang der Donau, begleiten und gewerkschaftliche Anliegen wurde versucht, unseren Anliegen in die laufenden in diesem Prozess mit zur Geltung zu brin- Diskussionsprozesse einzuspeisen. gen.

16 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Allgemeines

Biergartentreff in Günzburg

Bei den Personengruppen Jugend, Frauen · Beteiligung an den Aktionstagen des DGB vom und Senioren gab es auf der Ebene der 7. bis 9. Juni 2013, zum Thema „Gute Arbeit“. DGB-Region auf Grund der großflächigen · Veranstaltung des Allgäuer DGB-Sommertreffs Ausdehnung (Entfernungen z. T. über 150 am 23.07.2013. in Immenstadt. Vorstellung km) keine regionalen Aktivitäten. „DGB-Wahlfahrt“ und Diskussion mit Kandida- tinnen und Kandidaten zur Bundes-, Landtags- Die Aktivitäten spielten sich im Rahmen der DGB- und Bezirkstagswahl. Kulturelles Rahmenpro- Ortskartelle (Seniorenarbeit) und der Gewerkschaf- gramm Sepp Raith. ten ab. · Durchführung der DGB-Straßenaktionen „Wahlfahrt“ am 20.08.2013 in Kempten; am Nach ihrer Gründung sind die jeweiligen DGB- 21.06.2013 in Lindau und am 22.08.2013 in Kreisverbände aktiv in die Arbeit eingestiegen: Füssen.

In seinen bisherigen Sitzungen hat sich der In seinen bisherigen Sitzungen hat sich der DGB-Kreisvorstand Allgäu u. a. mit den Themen DGB-Kreisvorstand Neu-Ulm u. a. mit folgenden Aktivitäten zur Landtags- und Bundestagswahl Themen befasst: im September 2013, mit einem Rückblick auf die DGB-Maiveranstaltungen 2013 im Allgäu und mit · Vorbereitung von Aktionen zur Landtags- und dem Vorschlag für den künftigen DGB-Regionsge- Bundestagswahl im September 2013. schäftsführer in Schwaben beschäftigt. · Rückblick auf die gemeinsame Maiveranstaltung Ulm/Neu-Ulm. Außerdem hat sich der DGB-Kreis, zusammen mit der DGB-Region, folgende Aktionen durchge- · Thema „Eine Schule für alle“ (Diskussion mit der führt (bzw. zum Zeitpunkt der Berichterstellung Vorsitzenden der GEW Bayern, Gele Neubäcker; geplant): gemeinsam mit dem DGB-KV Günzburg).

Allgäu-Donau-Iller 17 · Vorschlag für die Geschäftsführung der künftigen · „Eine Schule für alle“ (Diskussion mit der DGB-Region Schwaben. Vorsitzenden der GEW Bayern, Gele Neubäcker; gemeinsam mit dem DGB-KV Neu-Ulm). · Straßenaktion „Wahlfahrt“ am 8. Juni 2013 in Neu-Ulm. · Vorschlag für die Geschäftsführung der künftigen DGB-Region Schwaben. In seinen bisherigen Sitzungen hat sich der · Veranstaltung des Günzburger DGB-Biergar- DGB-Kreisvorstand Günzburg u. a. mit folgenden tentreffs am 24.07.2013 in Günzburg. Vor- Themen befasst: stellung „DGB-Wahlfahrt“ und Diskussion mit Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundes-, · Vorbereitung von Aktionen zur Landtags- und Landtags- und Bezirkstagswahl. Kulturelles Bundestagswahl im September 2013. Rahmenprogramm Sepp Raith (zusammen mit · Rückblick auf die Maiveranstaltung in Günzburg. der DGB-Region).

2.2. Außenvertretungen der DGB-Region

Die Außenvertretungen der DGB-Region Wolfgang (IG BAU); Nieberle, Konrad (IGBCE); und ihrer Gewerkschaften bieten die Schulz, Jürgen (IGM); Springer-Gloning, Helga Möglichkeit, gewerkschaftlichen Positionen (ver.di) in der jeweiligen Tätigkeit einzubringen und teilweise auch umzusetzen. Zusätzlich AOK-Beirat Memmingen bieten sie die Möglichkeit, zur Netzwerk- Debong, Ludwin (DGB/ver.di – alternierender arbeit und verhelfen auch zu den persönli- Vorsitzender); Becker, Lydia (DGB/ver.di); chen Kontakten, die die Arbeit manchmal Doll, Erwin (IG BCE); Ebel, Helmut (ver.di); einfacher machen können. Füssinger, Erwin (IG BAU); Hartmann, Angelika (IGM); John, Andreas (IG BCE); Kaltenbrunner, Folgende Kolleginnen und Kollegen nehmen für Heinz (IGM) die DGB-Region und ihre Gewerkschaften Außen- vertretungen wahr (Stand Juli 2013): AOK-Beirat Kempten Schwarz, Stefan (ver.di – alternierender Vorsitzen- DRV Schwaben der); Gloning, Werner (DGB/ver.di); Debong, Ludwin (DGB/ver.di) – alternierender Goßner, Georg (IG BAU); Hiltner, Horst (ver.di); Vorstandsvorsitzender Krauspe, Thomas (NGG); Trautmann, Lothar (IGM); Urban-Voß, Rita (ver.di); Witty, Johann (IGM) AOK-Beirat Günzburg Gloning, Werner (DGB/ver.di – alternierender AOK-Beirat Kaufbeuren Vorsitzender); Ammicht, Dieter (IGM); Korisansky, Alternierender Vorsitz ACA; Breibeck, Robert Stefan (ver.di); Mayr, Leonhard (IGM); Neugebauer, (IGM); Debong, Ludwin (DGB/ver.di); Fleschutz, Josef (ver.di); Heinlein, Wolfgang (ver.di);

18 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Holzmann, Hubert (NGG); Schmid, Peter (ver.di); Hübler, Peter (IGM); Jansen, Dietmar (IGM); Kaiser, Tschauner, Berthold (IGM); Werner, Tanja (NGG) Kai (ver.di); Kohler, Sebastian Xaver (ver.di); Lind- ner, Carmen (IG BCE); Mendle, Jürgen (IG BCE); AOK-Beirat Lindau Neugebauer, Sylvia (IGM); Schott, Sabine (IG BCE); Eggensberger, Harald (IGM – alternierender Springer-Gloning, Helga (ver.di); Wieland, Jürgen Vorsitzender); Debong, Ludwin (DGB/ver.di); (IG BCE); Winkler, Dietmar (IGM); Geiselmann, Claudia (IG BCE); Häring, Ambros Wischhöfer, Martina (ver.di); Witty, Johann (IGM); (IGM); Heeb, Manfred (ver.di); Pewestorf, Karlheinz Wuchterl, Richard (ver.di) (IG BAU) RichterInnen am Arbeitsgericht Verwaltungsausschuss Arbeits- Augsburg (Kammer Neu-Ulm) agentur Kempten-Memmingen Bauer, Peter (NGG); Betz, Karin (IGM); Cramer, Debong, Ludwin (DGB/ver.di – alternierender Richard (IGM); Fetzer, Heinz (ver.di); Heim, Elmar Vorsitzender); Faßnacht, Katharina (NGG); Jansen, (IGM); Korisansky, Stefan (ver.di); Koschig, Dietmar (IGM); Röll, Werner (ver.di); Wieland, Elisabeth (ver.di); Kratzer, Manfred (IG BAU); Maier, Jürgen (IG BCE) Ulrike (IG BCE); Marschner, Michael (IGM); Metzinger, Walter (IGM); Mick, Dieter (IGM); Verwaltungsausschuss Arbeitsagentur Mückstein, Manfred (IGM); Rieber, Ulrike (IGM); Donauwörth Schulz, Jürgen (IGM); Span, Manuela Maria (ver. Gloning, Werner (DGB/ver.di); Springer-Gloning, di); Ströbele, Hermann (ver.di); Süßkind, Andreas Helga (ver.di) (IGM); Testa, Lucio (IGM); Tschochohei, Peter (ver.di); Weihele, Thiemo Andreas (IG BCE); Beirat Jobcenter/Optionskommune Wucherer, Erwin (IG BCE) Landkreis Lindau – Langhans, Werner (ver.di); Landkreis Oberallgäu – Aumüller, Jutta (ver.di); RichterInnen am Arbeitsgericht Landkreis Ostallgäu – Hausmann, Peter (IGM); Kempten Landkreis Unterallgäu – Jensch, Werner (IGM); Albrecht, Michael (NGG); Appel, Herbert (NGG); Stadt Kempten – Blumtritt, Wolfgang (ver.di); Stadt Aumüller, Jutta (ver.di); Bareth,Werner (ver.di); Kaufbeuren – Heeb, Manfred (ver.di); Bauer, Andreas (IG BCE); Baumann, Elmar (ver.di); Stadt Memmingen – Wieland, Jürgen (IG BCE); Bittner, Thomas (ver.di); Debong, Ludwin (ver.di); Landkreis Neu-Ulm – Bägendörfer, Siegfried (IGM); Detzel, Peter (IGM); Dimke, Dietmar (NGG); Dolp, Landkreis Günzburg – Gloning, Werner (DGB/ Helmut (IGM); Dorn, Peter (ver.di); Ehrenfriedt, An- ver.di) und Tschochohei, Peter (ver.di) dreas (IGM); Ferschl, Susanne (NGG); Föger, Walter (IGM); Geiselmann, Claudia (IG BCE); Gröner, RichterInnen am Landesarbeitsgericht Walter (IGM); Grossmann, Hans (IGM); Hartmann, München Angelika (IGM); Hehl, Anton (NGG); Herold, Hans- Beck, Alexander (NGG); Berger, Leo Johann (IGM); Jürgen (IGM); Hille, Paul (IGM); Höfl inger, Peter Betz, Christian (ver.di); Breibeck, Robert (IGM); (ver.di); Holzmann, Wolfgang (ver.di); Jäger, Brutscher, Manfred (IG BCE); Ebel, Helmut (ver.di); Michael (IG BAU); Jensch, Werner (IGM); John, Eberle, Helmut (IGM); Ernle, Beate (IG BCE); Andreas (IG BCE); Krainhöfner, Mario (IGM); Kus- Faßnacht, Katharina (NGG); Gil, Carlos (IGM); termann, Martin (ver.di); Leinich, Johanna (ver.di); Hauke, Reinhold IGM); Heeb, Manfred (ver.di); Liepert, Karl-Heinz (IGM); Lohr, Roland (IG BCE); Hiltner, Horst (ver.di); Hochberger, Rudolf (IGM); Maurus, Jürgen (IG BCE); Mayer, Elfriede (IG BCE); Müller, Andreas (ver.di); Neumann, Armin (NGG);

Allgäu-Donau-Iller 19 Poppel, Kurt (ver.di); Pöppel, Klaus (ver.di); Röll, RichterInnen am Sozialgericht Werner (ver.di); Rösle, Stefan (ver.di); Augsburg Schifferer, Hermann (IG BAU); Schindler, Klaus (ver. Kattner, Peter (IGM); Ernle, Beate (IG BCE); di); Schraut, Manuela (ver.di); Schwarz, Stefan Kostezka Ernst, (IGM); Schmid Joachim (IG BCE); (ver.di); Senner, Bernhard (IGM); Steinert, Jasmin Schüßler, Michael (ver.di); Wegmann, Johann (IG (IGM); Stix, Hans (ver.di); Trautmann, Lothar (IGM); BAU); Kopp, Katja (IGM); Leinich, Johanna (ver.di); Tschauner, Berthold (IGM); Ucak, Ibrahim (IG BCE); Lindner, Carmen (IG BCE); Denz, Michael (ver.di); Wassermann, Max (IG BAU); Wellenberger, Herbert Holzmann, Wolfgang (ver.di) (IGM)

RichterInnen am Landessozialgericht Mün- chen Formann, Gabriele (IGM); Drexler, Manfred (IGM); Kowalski, Peter Bernhard (IG BAU); Minst, Heinrich (ver.di)

2.3. DGB-Rechtsschutz

Im DGB-Regionsbüro gingen keinerlei Beschwerden oder Klagen über die Arbeit des DGB-Rechtsschutzes ein.

20 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Veranstaltungen zum Tag der Arbeit

Maiveranstaltung

In der DGB-Region fanden zum Tag der Ar- Maikundgebungen in geschlossenen beit in folgenden Orten regelmäßig Veran- Räumen staltungen oder Aktionen statt: Kaufbeuren; Memmingen; Marktoberdorf; Immen- stadt; Günzburg; Thannhausen (bis 2012) Zentrale Veranstaltungen Ulm/Neu-Ulm: Gemeinsame Maikundgebung auf Straßenaktionen im Vorfeld des 1. Mai dem Münsterplatz in Ulm Mindelheim; Krumbach

Kempten: Maikundgebung in der Hirnbeinstraße

Weitere Maikundgebung im Freien Lindau: Maikundgebung am Lindauer Hafen

3.2. Weitere ständige Veranstaltungen in der DGB-Region

DGB-Neujahrsempfänge Gewerkschaften) und in Augsburg (gemeinsame DGB-Neujahrsempfänge in Immenstadt, Kaufbeu- mit der DGB-Region Augsburg) finden traditionell ren und Memmingen (gemeinsam mit dem Ober- Neujahrspressegespräche des DGB statt. bürgermeister der Stadt Memmingen); Lindau/ Bregenz (gemeinsam mit dem ÖGB Vorarlberg). Gedenkveranstaltungen zur In Günzburg, Ulm/Neu-Ulm (gemeinsam mit dem Reichspogromnacht DGB-Ulm), Mindelheim, Kempten (gemeinsam mit Finden statt in: den im Allgäu hauptamtlich vertretenen DGB- Memmingen (gemeinsam mit KAB und DIG);

Allgäu-Donau-Iller 21 Kaufbeuren (gemeinsam mit amnesty interna- gibt Aktivitäten von Einzelgewerkschaften (z.B. tional und Schülergruppen) und Ichenhausen Betriebsaktionen der IG-Metall) und von einzelnen (gemeinsam mit „Arbeitsgemeinschaft gegen das Kolleginnen (Straßenverteilaktionen usw.) Vergessen“).

Antikriegstag Der DGB führt in Marktoberdorf jährlich eine Veranstaltung zum Antikriegstag durch.

DGB-Biergartentreff (Günzburg) und DGB- Sommertreff (Allgäu) Im Juli werden dabei in lockerer Form und mit kulturellem Rahmenprogramm – wenn das Wetter schön ist, im Biergarten, sonst im geschlossenen Raum – DGB-Themen vermittelt.

Internationaler Frauentag DGB-Veranstaltungen zum internationalen Frau- entag gibt es derzeit in der DGB-Region nicht. Es Aktion „Heißer Herbst“

3.3. Weitere Schwerpunktaktionen der DGB-Region

Weitere Arbeitsschwerpunkte waren: mit einem umgehängten Plakat „Ich war ein- · Zu der Großdemonstration des DGB Bay- mal ein kräftiger Sozialstaat“ und symbolische ern am 13.11.2010 in Nürnberg unter dem Gedenksteine mit Texten) durchgeführt. Motto „Gerechtigkeit ist etwas anderes – Wir brauchen einen Kurswechsel“ waren aus der · „Wahlfahrt 2013“ – Straßenaktionen im DGB-Region Allgäu-Donau-Iller Busse mit Teil- Vorfeld der Bundes- und Landtagswahlen nehmerinnen und Teilnehmern angereist. Die mit einem (Papp)Weihnachtsmann mit einem Resonanz auf diese Demonstration war bei den Plakat „Wer nicht wählt oder wem nichts an Kolleginnen und Kollegen durchwegs positiv. sozialer Gerechtigkeit liegt, hat schneller die Bescherung, als er denkt“ und einer Plakat- · „Sozialstaatsgedächtnisdenkmal“ – hier wand zu den DGB-Schwerpunktthemen, sowie wurden die Straßenaktionen in verschiedenen einer „Infobox“ mit Material und Diskussions- Orten mit einem symbolischen Denkmal (Skelett möglichkeit.

22 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.4. DGB-Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit war für die DGB- Zum einen mit der neugestalteten Homepage der Region eines der zentralen Aufgabenfelder. DGB-Region, und vor allem über eine möglichst breite Medienpräsenz in den Zeitungen und im Die Anliegen des DGB und seiner Gewerkschaften Lokalrundfunk in der Region. So sind z. B. in den gegenüber der Öffentlichkeit deutlich zu machen Lokalzeitungen und in den lokalen Rundfunksen- und den DGB als gesellschafts- und wirtschaftspo- dern im Gebiet der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller litischen Akteur immer wieder „in Erinnerung zu im Verlauf des Jahres 2012 197 Meldungen und rufen“, ist dabei gut gelungen. Berichte über die Arbeit des DGB in der Region erschienen (Jahr 2013 bis Ende Juli 127).

Allgäu-Donau-Iller 23 4. Organisation und Finanzen

4.1. Neuwahlen des DGB-Regionsvorstandes

Wahlfahrt 2013

Wahl des/der DGB-Regions- Beisitzer: Dietmar Jansen (IGM) 57 St. vorsitzenden Stellv.: Carlos Gil (IGM) 56 St. Der Sprecher der Antragskommission gibt bekannt, dass der Kollege Werner Gloning vom DGB- Beisitzerin: Helga Springer-Gloning (ver.di) 53 St. Bezirksvorstand auf Empfehlung des DGB-Regi- Stellv.: Peter Tschochohei (ver.di) 51 St. onsvorstandes zur Wiederwahl vorgeschlagen ist. Personaldiskussion erfolgt keine. Die DGB-Regionsdelegiertenversammlung erklärt sich einverstanden, dass der Kollege Ludwin Wahlergebnis: Debong weiterhin die ehrenamtliche Funktion des Abgegebene Stimmen: 60 stellv. DGB-Regionsvorsitzenden ausübt. Davon gültig: 59 Auf den Vorschlag Gloning entfielen: 56 Benennungen der Gewerkschaften für den Nein-Stimmen: 3 DGB-Regionsvorstand IG BAU: Vorstandsmitglied Hermann Schifferer Damit ist Werner Gloning wieder zum DGB-Regi- Stellvertreter: Fritz Kleinhans onsvorsitzenden gewählt. Er nimmt die Wahl an und bedankt sich für das Vertrauen. TRANSNET: Vorstandsmitglied Stefan Deibler Stellvertreter: Ernst Hauschild Wahl der drei weiteren BeisitzerInnen Kollege Gloning erläutert kurz den Vorschlag des GdP: Vorstandsmitglied Ernst Kuisle DGB-Regionsvorstandes. Stellvertreter: Erich Buchmann

Die Vorgeschlagenen erhalten GEW: Vorstandsmitglied Ilona Deckwerth (60 Stimmen abgegeben): Stellvertreter: Stefan Kohl

Beisitzer: Ludwin Debong (ver.di) 56 St. IG BCE: Vorstandsmitglied Ralf Haberland Stellv.: Martina Weinmüller (ver.di) 54 St. Stellvertreter: Jürgen Mendle

24 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

NGG: Vorstandsmitglied Katharina Faßnacht vorzuschlagen. Dieser Beschluss erfolgte, weil Stellvertreter: Ernst Ingber „das Allgäu“ in der Öffentlichkeit und bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch- IGM: Vorstandsmitglied Elmar Heim aus als einheitlicher Raum empfunden wird. Stellvertreter: Klaus Wiesner Gleichzeitig hofft der DGB-Regionsvorstand, dass durch einen solchen Zusammenschluss der DGB eine stärkere Rolle in der Region Ver.di: Vorstandsmitglied Werner Röll spielen kann, als wenn er sich auf die einzelnen Stellvertreter: Manfred Heeb Gebietskörperschaften im Allgäu verteilt. Da die beiden Landkreise Neu-Ulm und Günz- Nachdem klar war, dass der DGB in der Region burg keinen solchen gemeinsamen Raum dar- in eine neue Struktur überführt wird, sah der stellen, wurden empfohlen, hier die DGB-Kreise DGB-Regionsvorstand seine Hauptaufgabe darin, jeweils auf Landkreisebene anzusiedeln. diesen Prozess in Abstimmung mit den zustän- digen Geschäfts- und der Verwaltungsstellen der (Der DGB-Bezirksvorstand ist dann in seiner Gewerkschaften, aber auch in Abstimmung mit Beschlussfassung diesen Empfehlungen des den vor Ort in den ehrenamtlichen Strukturen des DGB-Regionsvorstandes gefolgt.) DGB (Ortsvereine, bisherige Kreisverbände) aktiven Kolleginnen und Kollegen möglichst einvernehm- 2. Der DGB-Regionsvorstand empfi ehlt, dass der/die DGB-Kreisvorsitzende und sein/seine lich „über die Bühne zu bringen“. Als Ergebnis der StellvertreterIn vom neuen DGB-Kreisvorstand Diskussion ergab sich folgende Beschlusslage: gewählt werden sollen. Danach sollen die DGB-Kreise selbst entscheiden, ob sie die 1. Im Gebiet der bisherigen DGB-Region Allgäu- Vorsitzendenwahlen künftig auch vom DGB- Donau-Iller sollen künftig folgende drei DGB- Kreisvorstand oder, wie auch möglich, von einer Kreise gebildet werden: DGB-Kreiskonferenz vornehmen lassen wollen. · DGB-Kreis Allgäu · DGB-Kreis Neu-Ulm 3. Der DGB-Regionsvorstand akzeptiert, auf · DGB-Kreis Günzburg Grund der vorgegebenen personellen und fi nanziellen Ressourcen, den Zusammenschluss Der DGB-Regionsvorstand hat nach Absprache der beiden jetzigen DGB-Regionen Augsburg mit den zuständigen Geschäfts- und Verwal- und Allgäu-Donau-Iller zu einer DGB-Region tungsstellen der Gewerkschaften beschlossen, Schwaben. Er fordert allerdings, dass auch den Zusammenschluss der Landkreise Unterall- künftig in Memmingen ein DGB-Büro mit einer gäu, Ostallgäu, Oberallgäu und Lindau und „politischen Besetzung“ erhalten bleibt. der kreisfreien Städte Kempten, Kaufbeuren und Memmingen zu einem DGB-Kreis Allgäu

Geschäftsberichte der DGB-RegionenAllgäu-Donau-Iller 25 4.2. Mitgliederzahlen

Mitgliederzahlen der Gewerkschaften* in der DGB-Region (31.12.2008)

Gewerkschaft Insgesamt Frauenanteil Jugendanteil IG BAU 2.193 11,31 % 15,60 % IG BCE 4.411 22,40 % 13,99 % GdP 1.097 18,96 % 18,05 % GEW 594 64,48 % 7,58 % IG Metall 19.906 15,28 % 12,87 % NGG 4.147 33,06 % 10,68 % EVG 2.147 15,28 % 3,49 % ver.di 17.057 47,90 % 6,89 % DGB-Region 51.552

Mitgliederzahlen der Gewerkschaften* in der DGB-Region (31.12.2012)

Gewerkschaft Insgesamt Frauenanteil Jugendanteil IG BAU 1.991 12,86 % 15,87 % IG BCE 4.410 23,13 % 13,42 % GdP 1.248 22,04 % 16,67 % GEW 635 68,35 % 6,30 % IG Metall 20.824 15,78 % 12,31 % NGG 4.254 34,70 % 11,78 % EVG 2.164 15,57 % 5,73 % ver.di 16.871 49,49 % 6,08 % DGB-Region 52.397

* Die Zahlen sind auf PLZ-Basis wohnortbezogen erfasst. Sie weichen deshalb von den Mitgliedsstatistiken der Gewerkschaften, die nach Betrieben erfasst sind, ab. Beim Jugendanteil sind Mitglieder bis einschließlich 27 Jahre erfasst.

26 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.3. Gründung der Kreisverbände in der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller

DGB-Kreis Allgäu Gründung am 21.11.2012 in Kempten (IG-Metall-Sitzungsraum) Zum DGB-Kreisvorsitzenden wurde Ludwin Debong (ver.di), politischer Sekretär der DGB-Region Allgäu- Donau-Iller, gewählt. Als stellv. Vorsitzende Ilona Deckwerth (GEW). Als Mitglieder für den DGB-Kreisvor- stand werden von den Gewerkschaften benannt:

Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Jansen, Dietmar (IGM) Gil, Carlos Röll, Werner (ver.di) Heeb, Manfred Faßnacht, Katharina (NGG) Weintritt, Reinhold Jäger, Michael (IG BAU) Wegmann, Johann Haberland, Ralf (IG BCE) Wieland, Jürgen Deckwerth, Ilona (GEW) Kohl, Stefan Heyder, Christine (EVG) Bittrich, Christian Kuisle, Ernst (GdP) Bernhard, Gerwin

Beratende Mitglieder Ehrenfriedt, Andreas (IGM) DGB-Ortsverein Immenstadt Hausmann, Peter (IGM) DGB-Ortsverein Marktoberdorf Meichelböck, Paul (ver.di) DGB-Ortsverein Kaufbeuren Neudert, Helmut (IG BCE) DGB-Ortsverein Lindau Gloning, Werner (ver.di) DGB-Regionsvorsitzender

DGB-Kreis Neu-Ulm Gründung am 11.12.2012 in Weißenhorn/Attenhofen („Hirsch“) Zum DGB-Kreisvorsitzenden wurde Elmar Heim (IGM) gewählt. Zum stellvertretenden DGB-Kreisvorsitzen- den - Jürgen Mendle (IGBCE). Als Mitglieder für den DGB-Kreisvorstand werden von den Gewerkschaften benannt:

Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Lambacher, Claus (IGM) Wiora, Peter Dirr, Albert (ver.di) Korisansky, Stefan Tatulian, Sarkis (NGG) Lepa, Rainer Mendle, Jürgen (IG BCE) Albrecht, Wolfgang Grabinger, Helga (GEW) Klink, Gabi Hiemer, Walter (EVG) Nerb, Franz Buchmann, Erich (GdP)

Beratende Mitglieder Werner, Gloning (ver.di) DGB-Regionsvorsitzender

Allgäu-Donau-Iller 27 DGB-Kreis Günzburg Gründung am 18.12.2012 in Ichenhausen („Hirsch“) Zum DGB-Kreisvorsitzenden wurde der noch amtierende DGB-Regionsvorsitzende Werner Gloning (ver.di) gewählt. Zum stellvertretenden DGB-Kreisvorsitzenden - Walter Metzinger (IGM). Als Mitglieder für den DGB-Kreisvorstand Günzburg wurden von den Gewerkschaften benannt:

Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Metzinger, Walter (IGM) Berger, Leo Springer-Gloning, Helga (ver.di) Tschochohei, Peter Witiuk, Maria (NGG) Bayer, Heinrich Neugebauer, Wolfgang (IG BAU) Brenner, Gabriele (IG BCE) Maget, Stefan Gall-Koblofsky, Brigitte (GEW) Frenken, Sonja Kögel, Horst (EVG) Schmidt, Walter Weißmann, Alfred (GdP) Wirth, Martine

4.4. Finanzen

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009 - 2012 € € € € € Haushaltsmittel 53.820,00 52.440,00 40.284,00 42.480,00 189.024,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.952,00 3.192,00 6.144,00 Sonstige Einnahmen 1,78 1,45 1,01 4,24 Summe Einnahmen 53.820,00 52.441,78 43.237,45 45.673,01 195.172,24

28 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009 - 2012 € € € € € Miete 7.362,60 7.362,60 7.362,60 7.362,60 29.450,40 Mietnebenkosten 5.428,50 5.999,80 6.190,71 5.829,57 23.448,58 Porto/Frachten 755,55 395,30 699,20 809,70 2.659,75 Telefon/Internet 3.397,72 3.270,20 3.006,09 3.364,45 13.038,46 Büromaterial 1.223,08 1.163,59 933,93 747,54 4.068,14 Druckkosten 80,32 110,16 190,48 Kopierkosten 755,54 1.132,43 1.012,09 1.840,96 4.741,02 Zeitschriften/Bücher 814,44 885,49 849,84 880,03 3.429,80 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 10.784,59 10.720,33 13.385,83 14.364,23 49.254,98 Reisekosten 615,08 975,22 1.824,59 889,24 4.304,13 Personalnebenkosten 93,40 150,00 243,40 Instandhaltung 282,83 22,70 107,06 412,59 Versicherungen 0,00 Inventaranschaffung 413,13 2.338,90 325,78 99,90 3.177,71 Beiträge 10,00 10,00 10,00 30,00 Sonstige Verwaltungskosten 164,30 733,29 125,67 255,16 1.278,42 Konferenzen/Tagungen 1.175,31 473,70 358,90 2.007,91 PG Jugend 1.663,12 123,27 1.786,39 PG Frauen 250,00 50,00 300,00 Arbeitskreise 250,00 250,00 250,00 320,94 1.070,94 Sozialpolitik 0,00 Sonstige Veranstaltungen 5.881,05 10.307,23 3.044,05 4.949,11 24.181,44 Binnenstruktur 3.398,05 6.165,22 9.563,27 Summe Ausgaben 44.364,89 52.502,99 39.779,28 41.990,65 178.637,81 Gesamt:

Einnahmen 53.820,00 52.441,78 43.237,45 45.673,01 195.172,24 Ausgaben 44.364,89 52.502,99 39.779,28 41.990,65 178.637,81 Jahresergebnis:Übersch./Def. 9.455,11 -61,21 3.458,17 3.682,36 16.534,43 HH-Bestand Vorjahr 32.539,72 41.994,83 41.933,62 45.391,79 HH-Bestand per 31.12. 41.994,83 41.933,62 45.391,79 49.074,15

Allgäu-Donau-Iller 29 2011 2012 2011-2012 KV Allgäu € € € Haushaltsmittel 8.400,00 8.400,00 16.800,00 Ausgaben 3.540,00 5.756,63 9.296,63 Bestand 4.860,00 2.643,37 7.503,37

SV Günzburg Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 893,18 1.200,00 2.093,18 Bestand 306,82 0,00 306,82

KV Neu-Ulm Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 319,76 108,30 428,06 Bestand 880,24 1.091,70 1.971,94

Bestand 2012 9.782,13

Großdemonstration am 13.11.2010 in Nürnberg

30 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Allgäu-Donau-Iller 31 Region Augsburg

Verantwortlich: Helmut Jung

32 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 34 1. Politische Schwerpunkte ...... 36 1.1. Daten und Fakten aus dem Regionsgebiet ...... 36 1.2. Politische Lage ...... 36 1.3. Gute Arbeit ...... 37 1.4. Sozialpolitik ...... 39 1.5. Bildung ...... 40 1.6. Gewerkschaften gegen rechts ...... 41 1.7. Kultur ...... 42 2. Arbeitsfelder ...... 43 2.1. Jugend ...... 43 2.2. Frauen ...... 43 2.3. Senioren ...... 44 2.4. Bündnisarbeit ...... 45 2.5. Kreisverbände vor Ort ...... 45 2.6. Außenvertretungen ...... 47 2.7. Arbeits-, Sozial- und Finanzrichter ...... 48 2.8. DGB-Rechtsschutz ...... 48 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 49 3.1. 1. Mai ...... 49 3.2. Veranstaltungen ...... 50 3.3. Öffentlichkeitsarbeit ...... 51 4. Organisation und Finanzen ...... 52 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 52 4.2. DGB-Strukturen in der Region ...... 53 4.3. Mitgliederzahlen ...... 53 4.4. Finanzen ...... 54 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 56

Augsburg 33 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Der folgende Geschäftsbericht zur Bezirks- delegiertenkonferenz am 31. Januar und Die grenzenlose Freiheit des Marktes wurde und 01. Februar 2014 beschreibt die Arbeit der wird weiterhin zum „goldenen Kalb“ erklärt, dem DGB-Region Augsburg von Juli 2009 bis Juli sich alle demokratischen und emanzipatorischen 2013. Interessen der Staatsbürger zu unterwerfen hatten. Deregulierung von Märkten, Privatisierung Der Berichtszeitraum war bestimmt von Wandel öffentlichen Eigentums und Einschränkung von und Veränderungen auf politischer, wirtschaftlicher Arbeitnehmerrechten dienen immer noch der und gesellschaftlicher Ebene. blinden Anpassung des Menschen an Bedürfnisse und Anforderungen des Marktes. Die ersten 12 Monate waren geprägt von der größten Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Welt Ab 2010 nahm die Wirtschaft, aber auch der nach dem 2. Weltkrieg erlebte. Deutschland über- Arbeitsmarkt in Deutschland wie in unserer Region stand diese Krise im Vergleich verhältnismäßig gut, wieder Fahrt auf. Am Arbeitsmarkt wird zumindest was aber weniger vorausschauender Politik als von Seiten der Regierungsparteien sogar nach viel mehr der Bereitschaft von ArbeitnehmerInnen, vielen Jahren wieder die Frage von Vollbeschäfti- finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit in Kauf zu gung diskutiert, bei unseren KollegInnen aber, die nehmen, geschuldet war. Die befürchtete Beschäf- sich in prekärer Beschäftigung, Leiharbeit oder in tigungskrise konnte einigermaßen vermieden Werkverträgen befinden, ist dieser Aufschwung werden. Die Verursacher der Krise - Banken und nicht angekommen. Die Kaufkraft gerade in unse- Finanzspekulanten - aber kamen nahezu völlig rer Region ist nach wie vor vergleichsweise gering. ungeschoren aus der Krise heraus. Gewerkschaftliche Forderungen wie die Einfüh- Nicht Fehleinschätzungen und Fehlentwicklungen rung eines flächendeckenden gesetzlichen Min- des Marktes oder eine Überhitzung der Finanz- destlohnes, die drastische Reduzierung prekärer märkte sind Ursachen der Krise. Nein, sie ist das Beschäftigungsverhältnisse oder die Rücknahme Resultat einer Ideologie der zügellosen Markt- der Rente mit 67 finden zwar im größten Teil wirtschaft. Das Motto „Mehr Rendite, schnellere der Bevölkerung Rückhalt, doch in der Politik Rendite, höhere Rendite“ wurde immer mehr zum der schwarz-gelben Regierung finden sie bislang Glaubensbekenntnis von Banken und Börsen, ja keinen oder kaum einen Niederschlag. vom wirtschaftlichen Handeln überhaupt.

Für uns als Gewerkschafter ist dabei klar: Gren- zenlose Profitgier darf nicht länger Triebfeder menschlichen Fortschritts in der Wirtschaft sein. Wir brauchen neue Konzepte, neue Visionen für das Zusammenspiel und den Zusammenhalt von Politik und Ökonomie und somit auch für das Zusammenleben von uns Menschen. Die Ideologie des Neoliberalismus und Marktradikalismus ist gescheitert. Leider sehen das jedoch die Politik und Arbeitgeberverbände noch gänzlich anders.

34 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Augsburg 35 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Daten und Fakten aus dem Regionsgebiet

Wahlmesse 2013 zu den Bundes- und Landtagswahlen

Die DGB-Region Augsburg besteht seit 2012 4.068,03 km2 verteilen (Datenstand 31.12.2012). aus drei Kreisverbänden: dem DGB Kreis Etwa 35,5 Prozent der Wohnbevölkerung sind Augsburg (Stadt Augsburg sowie die Land- sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon ca. kreise Augsburg und Aichach-Friedberg), 228.000 im Bereich der Arbeitsagentur Augs- dem DGB-Kreis Dillingen und dem DGB- burg und 82.300 im Bereich der Arbeitsagentur Kreis Donau-Ries. Sie umfasst den Bereich Donauwörth. der beiden Arbeitsagenturen Augsburg und Donauwörth. Etwa 31,1 Prozent der Wohnbevölkerung konzent- riert sich auf das Stadtgebiet von Augsburg. Damit In der DGB-Region Augsburg wohnen rund kommt der drittgrößten Stadt Bayerns eine deutli- 854.000 Einwohner, die sich auf eine Fläche von che Führungsfunktion für die Wirtschaftsregion zu.

1.2. Politische Lage

Bei den Bundestagswahlen im September in und Bundesrat einen Fortschritt 2009 wurde die Große Koalition aus CDU, angeblich dringend benötigter Reformen gerade CSU und SPD von einer schwarz-gelben im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Für Regierung aus CDU, CSU und FDP unter der uns als ArbeitnehmerInnen jedoch bedeutete der alten und neuen Kanzlerin Regierungswechsel eine weitere Verschlechterung (CDU) abgelöst. unserer Situation. So blieb die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 unangefochten und Ein Großteil der Bevölkerung erhoffte sich von prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Leiharbeit und der deutlichen konservativ-liberalen Mehrheit Werkverträge nahmen immer weiter zu und erset-

36 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

zen mehr und mehr Dauerarbeitsverhältnisse. Nur Leider orientiert sich die Kommunalpolitik häufi g so erklärt sich auch das angebliche „Jobwunder“ mehr an den Interessen von Wirtschaft und in den letzten Jahren. Auch bei ihrer Forderung Unternehmen als an den Interessen von Arbeit- nach einem fl ächendeckenden gesetzlichen nehmerInnen. Daran ändert auch nichts, dass eine Mindestlohn kamen die Gewerkschaften nicht Reihe unserer KollegInnen haupt- und ehrenamt- entscheidend voran. lich als Gemeinde- oder Stadträte tätig sind.

Der Verlust der absoluten Mehrheit der CSU bei Die IHK für Augsburg und Schwaben ist ein den Landtagswahlen 2008 in Bayern und die bedeutender Interessenverband, dessen Einfl uss damit verbundene Regierungsbeteiligung der FDP nicht unterschätzt werden darf. Nach wie vor wirkten sich auf die Vertretung von Arbeitneh- kann in der Kooperation mit ihr einiges bewegt merInneninteressen ebenfalls nicht positiv aus. werden (Bsp. Allianz für Arbeitsplätze in der Stadt Augsburg), häufi g werden aber auch weiterhin Der politische Wechsel in Augsburg mit dem Vorschläge von Seiten der Arbeitnehmer blockiert. neuen OB Dr. Kurt Gribl und einer Stadtratsmehr- In vielen Bereichen wäre daher bei besserer heit aus CSU, CSM (seit 2012 eine Abspaltung Zusammenarbeit noch wesentlich mehr für die aus der CSU) und Pro Augsburg verstärkte die Region zu erreichen. Orientierung an den Interessen von Wirtschaft und Unternehmen noch. Ähnliches gilt auch für die Zusammenarbeit mit der HWK Schwaben.

1.3. Gute Arbeit

Im Bereich der Arbeitsagentur Augsburg nismäßig gut meisterte, lag mit Sicherheit auch besteht eine für die alten Bundesländer an der mit Augenmaß eingesetzten Kurzarbeit. typische Branchenstruktur. Schwerpunkte Dennoch bedeutet die Kurzarbeit für viele unserer sind Handel und Maschinenbau. Der produ- KollegInnen massive Gehaltseinbußen, teilweise zierende Faktor stagniert, besitzt aber mit von 1.000 EUR und mehr. Besonders gelitten unter rund 37 % der Beschäftigten immer noch der Finanzkrise haben unsere KollegInnen, die in ein starkes Gewicht. Leiharbeit beschäftigt waren. Sie wurden als erste in der Krise entlassen. Die Jahre 2009 bis 2013 waren gekennzeich- net durch eine stetige, teilweise recht deutliche Einen großen Einschnitt für den Arbeitsmarkt in Abnahme der Arbeitslosenzahlen (siehe Tabelle Augsburg bedeutete die Insolvenz von Arbeitslosenzahlen). Eine Ausnahme bildete man-roland im November 2011. Viele KollegInnen lediglich der Übergang von 2009 auf 2010, in dem verloren in den folgenden Monaten ihre Arbeit, sich auch in unserer Region die Finanzkrise mit bei weitem nicht alle fanden trotz vorgeblichen dem Verlust von Arbeitsplätzen auswirkte. Dass Fachkräftemangels eine neue Beschäftigung. Viele die Region Augsburg die Krise dennoch verhält- KollegInnen aus anderen Betrieben und Mitglieds-

Augsburg 37 gewerkschaften zeigten in diesen Monaten ihre zum 31.12.2011 im Bereich der Arbeitsagentur Solidarität und gingen für man-roland auf die Augsburg). Sie sind gezwungen, aufstockende Straße. Sozialleistungen zu beziehen oder einen zweiten Job auszuüben. Hieran wird deutlich, wie dringend Diese Solidarität bewiesen unsere KollegInnen in und berechtigt die Forderung der Gewerkschaften den vergangenen Jahren vielfach, egal ob es um nach der Einführung eines gesetzlichen Mindest- den geplanten Verkauf von Weltbild, den Termin lohnes wirklich ist. des Ihle-Betriebsratsvorsitzenden vor dem Arbeits- gericht Augsburg, dessen Computer vom Betrieb Einen regelrechten Boom erlebte mit der Erholung ausgespäht wurde oder um andere Tarifauseinan- von der Krise auch wieder die Leiharbeit. Ur- dersetzungen ging. sprünglich gedacht als Arbeitsform, die unvorher- sehbare Spitzen in der Produktion ausgleichen Nach wie vor ist der Arbeitsmarkt in der Region sollte, wurde sie immer mehr zur Normalität in Augsburg übermäßig stark durch Leiharbeit ge- unserer Arbeitswelt. Der größte Teil arbeitsuchen- prägt. Zwar finden seit inzwischen gut zwei Jahren der KollegInnen wurde von den Arbeitsagenturen keine Leiharbeitsmessen mehr statt, an denen an Zeitarbeitsfirmen vermittelt. Zeitarbeit wurde sich der DGB mit Infoständen beteiligte, um die von der Politik hoffähig gemacht, wird aber inzwi- Arbeitssuchenden aus Sicht der Gewerkschaften schen auch in unserer Region vermehrt durch die zu dieser Thematik zu informieren. Die Zahl von Praxis von Werkverträgen ersetzt, die sich für die ArbeitnehmerInnen in Leiharbeit aber ist in Augs- betroffenen KollegInnen häufig noch verheerender burg nach wie vor hoch. Dazu trägt auch Unter- auswirken. nehmen amazon bei, das seit September 2011 ein Logistikzentrum in Graben (Landkreis Augsburg) Gerade in einer Region wie Augsburg, die von betreibt. Die dortigen Arbeitsbedingungen waren niedrigem Lohnaufkommen geprägt ist, müssen seitdem immer wieder Grund heftiger Kritik seitens der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn wie der Gewerkschaften und der Öffentlichkeit. die Zurückdrängung prekärer Beschäftigungs- verhältnisse politische Hauptforderungen des Deutlich gestiegen hingegen sind Arbeitsver- DGB bleiben. Es darf nicht sein, dass Menschen hältnisse im Teilzeit-, Niedriglohn- bzw. im für ihre gute Arbeit so wenig verdienen, dass sie prekären Sektor. Weiterhin können viele Kolle- eine Aufstockung ihrer Gehälter durch den Staat gInnen von ihrem Lohn nicht mehr leben (4.280 benötigen.

Infostand der DGB-Senioren und ver.di zum Thema „Pflege“ in Augsburg

38 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Arbeitslosenzahlen

Augsburg DON Augsburg DON Augsburg DON Augsburg DON Augsburg DON 09 09 10 10 11 11 12 12 13 13 Januar 17.993 3.823 20.355 4.759 18.579 4.141 15.489 3.239 15.859 3.595 Februar 18.835 3.999 20.610 4.832 18.334 3.942 15.819 3.292 16.357 3.686 März 19.360 4.143 20.243 4.690 17.382 3.559 15.492 2.939 15.863 3.599 April 19.740 4.098 19.327 4.226 16.288 3.189 15.127 2.678 15.863 3.573 Mai 19.262 3.918 18.176 3.897 15.682 2.960 14.487 2.545 Juni 19.268 3.794 17.388 3.645 15.304 2.809 14.084 2.519 Juli 19.263 3.877 17.064 3.615 15.272 2.848 14.445 2.561 August 20.084 4.044 18.103 3.891 16.239 3.038 15.069 2.823 September 19.808 4.134 16.818 3.565 14.865 2.692 14.192 2.706 Oktober 18.269 3.773 16.103 3.216 13.980 2.505 13.917 3.420 November 17.575 3.746 15.645 3.225 13.168 2.560 13.461 3.335 Dezember 17.532 4.019 15.931 3.386 12.941 2.660 13.664 3.433

1.4. Sozialpolitik

Nach wie vor haben sozialpolitische The- nach Nürnberg und reihten sich in den Protest von men in unserer Gesellschaft einen hohen mehr als 30.000 KollegInnen aus ganz Bayern ein. Stellenwert. Aber auch vor Ort zeigte der DGB Flagge. So wurde am 16.10. 2010 in der Augsburger Dennoch müssen auch wir in unserer Region Fußgängerzone auf Infoständen aller Mitgliedsge- feststellen, dass die Schere zwischen Arm und werkschaften und des DGB gegen das Sparpaket Reich immer weiter auseinandergeht und unsere protestiert und auf der Abschlusskundgebung auf Gesellschaft zusehends gespaltet wird. Die soziale dem Platz vor der Neuen Stadtbücherei symbolisch Kahlschlagspolitik der Großen Koalition fand in ein soziales Netz gespannt. Am 22. Oktober 2011 der schwarz-gelben Regierung Angela Merkels ihre führten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaf- Fortsetzung und traf selbstverständlich auch in ten unter dem Titel „Lasst unsere Kommunen nicht unserer Region große Teile der Bevölkerung. ausbluten“ in der Augsburger Fußgängerzone einen weiteren Aktionstag gegen die geplanten Höhepunkt der staatlichen Sparpolitik stellte das Sparmaßnahmen der Stadt Augsburg, die zu Las- Sparprogramm der Bundesregierung im Jahr 2010 ten großer Teile der Bevölkerung gingen, durch. dar. Der Protest des DGB und seiner Mitgliedsge- werkschaften dagegen kulminierte in der Teilnah- Gegen die Einführung der Kopfpauschale im me des DGB Augsburg an der Großdemonstration Gesundheitswesen lief der DGB ebenfalls Sturm. in Nürnberg am 13. November 2010. Über 2.500 Auch in unserer Region setzten sich auf Infostän- KollegInnen aus unserer Region fanden den Weg den und Straßenaktionen KollegInnen gegen diese

Augsburg 39 soziale Ungerechtigkeit wie auch die Einführung 2013 aktiv an der Augsburger Armutskonferenz zu des Gesundheitsfonds ein. Die schrittweise Einfüh- beteiligen. Besondere Unterstützung fand dabei rung der Rente mit 67 durch die große Koalition die Forderung nach einem verbilligten Sozialti- blieb auch in den vergangenen Jahren eines cket, um die Mobilität bedürftiger BürgerInnen zu der beherrschenden sozialpolitischen Themen. verbessern. Nach langer Gegenwehr seitens der Nachdem in der Zwischenzeit die ersten Abschlä- Stadt Augsburg scheint sich hier eine Lösung anzu- ge wirksam werden, steigt der Unmut unter den bahnen, zumindest sind nun Mittel im städtischen KollegInnen zusehends. Für unseren Sozialstaat Haushalt vorgesehen. wird das Thema „Altersarmut“ aufgrund der Rente mit 67 und der weiter zunehmenden prekären Wie in anderen Regionen auch führen steigende Beschäftigungsverhältnisse sicher zu einem der Mietpreise und fehlende Wohnungen in Augsburg größten sozialen Probleme, auf das die Politik bis zu zunehmenden Problemen. Gerade preiswerter heute keine vernünftige Antwort gibt. Wohnraum ist begehrt und zunehmend schwer zu finden. Gekoppelt mit den weiter wachsenden Das soziale Ungleichgewicht veranlasste den Energiekosten stellt dies gerade für sozial Schwä- DGB Augsburg, sich auch in den Jahren 2009 bis chere ein immer größeres Problem dar.

Veranstaltung der Augsburger Armutskonferenz 2010 zur Armutsentwicklung in Augsburg

1.5. Bildung

Bildungspolitisch stand im Berichtszeitraum das erfolgreiche Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren, an dem sich der DGB bayernweit beteiligte, im Januar 2013 im Mittelpunkt. Auch in unserer Region war die Beteiligung am Volksbegehren überaus positiv, wozu auch Aktio- nen und Pressearbeit in den DGB-Kreisverbänden beitrugen. In allen Landkreisen und der kreis- freien Stadt Augsburg wurden die erforderlichen 10 Prozent der Stimmen bei weitem übertroffen.

Ergebnisse des Volksbegehrens in der Region Augsburg:

Augsburg, Stadt 13,0 % In der Folge wird es nun darum gehen, dass die Abschaffung der Studiengebühren nur ein Schritt Augsburg, Land 15,7 % hin zu einer völligen Kostenfreiheit für Bildung Aichach-Friedberg 13,8 % darstellt. So müssen aus Sicht der Gewerkschaften Dillingen 12,2 % gerade auch Kosten für Meisterlehrgänge oder Donau-Ries 13,1 % bestimmte Ausbildungsgänge in nächster Zukunft abgeschafft werden.

40 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.6. Gewerkschaften gegen rechts

Auch in den vergangenen vier Jahren traten Aber auch bei sonstigen Veranstaltungen und in Augsburg und der Region immer wieder Kundgebungen rechtsextremer Gruppierungen und rechtsradikale Gruppierungen und Parteien Parteien zeigte der DGB im Bündnis mit anderen mit Infoständen, Verteilaktionen, Kund- befreundeten Organisationen in Augsburg wie gebungen oder Demonstrationszügen in in Gersthofen oder Bobingen Flagge und rief zu Erscheinung. Der DGB und seine Mitglieds- Gegenkundgebungen oder anderen Aktionen auf. gewerkschaften beteiligten sich regelmäßig Im Februar 2012 veranstaltete der DGB Augs- an Gegendemonstrationen und zeigten burg gemeinsam mit dem DGB-Bildungswerk ein somit, dass Nazis in Augsburg unerwünscht Tagesseminar zum Thema „Rechte Entwicklungen sind. und Antifaschismus“, auf dem sich mehr als 40 TeilnehmerInnen über die Situation in Bayern und Zu einer inzwischen festen Einrichtung ist Ende in Augsburg informierten. Februar der „Tag der Vielfalt und Weltoffenheit“ in Augsburg geworden. Er fi ndet zum Gedenken Am 08. November 2012 referierte der Münchner an die „Augsburger Bombennächte 1944“ statt Sozialwissenschaftler Dr. Ernst Wolowicz in der und sollte zunächst Aufl äufe von Rechtsextremen Neuen Augsburger Stadtbücherei zum Thema zu diesem Anlass verhindern bzw. erschweren. Seit „1933 – das Jahr, das alles veränderte“. Die Ver- 2011 gibt es zu dem Jahrestag der „Augsburger anstaltung diente der Einstimmung auf das Jahr Bombennächte“ keine Veranstaltungsanmeldun- 2013, in dem sich die Machtübernahme Hitlers gen der Rechten mehr, was sicher auch ein Erfolg und der Nationalsozialisten zum 80. Mal jährte. für uns als Gewerkschaften darstellt. Der Tag wird Zum 80. Jahrestag der Machtübernahme der dennoch beibehalten. An ihm beteiligt sich der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 lud der DGB gemeinsam mit dem VVN-BdA alljährlich DGB Augsburg gemeinsam mit der Stadt Augsburg mit der „Straße der Erinnerung“, einem Demons- zu einer Gedenkveranstaltung am 30. Januar 2013 trationszug, der bedeutende Augsburger Orte in den Goldenen Saal der Stadt Augsburg ein. Vor des Nationalsozialismus besucht und über deren über 400 Gästen hielt der ehemalige Chefredak- Geschichte informiert. teur der Augsburger Allgemeinen, Markus Guen- ther, eine vielbeachtete Gedenkrede unter dem Titel „Hitler und wir“, die inzwischen veröffentlicht wurde. Gezeigt wurde in der Veranstaltung auch der Film der Münchner Journalistin Eva Gruberova „Geboren im KZ“, der sich mit Kindern tschechi- scher Zwangsarbeiterinnen beschäftigt, die in dem KZ-Außenlager Kaufering zur Welt kamen und überlebten.

Aus Anlass der Erstürmung der Gewerkschaftshäu- ser durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933 veranstaltete der DGB zudem am 27. April unter Leitung von Wolfgang Kucera ein Seminar zur Besetzung des Augsburger Gewerkschaftshauses. Im Rahmen des Seminars wurden auch wichtige gewerkschaftliche Gebäude bzw. Orte besucht, die Demo gegen rechts vor dem Theater Augsburg im Februar 2010 1933 eine Rolle spielten.

Augsburg 41 Der DGB ist darüber hinaus im „Bündnis für damit gemeinsam mit dem neugegründeten Bünd- Menschenwürde“ aktiv, einem überparteili- nis Flagge gegen rechts. chen Augsburger Bündnis aus Parteien, Kirchen und gesellschaftlichen Organisationen gegen Ebenfalls vertreten ist der DGB im Begleitaus- Rechtsradikalismus und Rassismus. Das Bündnis schuss des Projekts „Toleranz fördern – Kom- organisiert Veranstaltungen, Vorträge, Filme usw. petenz stärken“. Mit diesem Projekt fördert das gegen rechts und versucht, gerade in den Schulen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen präventive Arbeit zu leisten. und Jugend die Stadt Augsburg sowie eine Reihe anderer deutscher Städte seit 2011 jährlich mit Im April 2013 hat sich auch in Bobingen (Land- rund 100.000 € im Kampf gegen Rassismus, Anti- kreis Augsburg) ein Bündnis gegen rechts unter semitismus und Extremismus. Der Begleitausschuss dem Namen „Bobingen ist bunt“ gegründet, dem vergibt das Geld an Projekte sozialer Träger, Schu- neben Kirchen, Stadt und Vereinen auch der DGB len, Vereine usw. und erstellt unter Begleitung der angehört. Als erste Aktion stellte der DGB seinen Stadt Augsburg einen nachhaltigen LAP (Lokaler 1. Mai 2013 auf dem Rathausplatz in Bobingen Aktionsplan), der zivile Projekte fördert. unter das Motto „Bobingen ist bunt“ und zeigte

1.7. Kultur

Mitte 2010 gründete sich in Augsburg der September 2012) und eine Vernissage zum 40. AK Kultur im DGB, der sich zum Ziel ge- Todestag des Augsburger Malers Jörg Scherkamp steckt hat, die gewerkschaftliche Kulturar- (26. Februar 2013; Ausstellung im Gewerkschafts- beit in Augsburg wiederzubeleben. Hinter- haus bis 22. April 2013). grund war, dass immer wieder KollegInnen bedauerten, dass kaum noch kulturelle Ar- Für den 11. September 2013 plant der AK Kultur beit von Seiten des DGB betrieben werde. eine Ausstellung mit Plakaten von Klaus Staeck, die im Gewerkschaftshaus ausgestellt werden In der Zwischenzeit veranstaltete der AK Kultur sollen. Nicht zuletzt wurde das Datum gewählt, beispielsweise kulturelle Abende zum weil sich in diesem Jahr der Militärputsch in Chile 90. Geburtstag von Bernt Engelmann (20. Januar und die Ermordung von Salvador Allende zum 40. 2011), zum Einkehrtag am „Ascherdonners- Mal jährt. tag“ (23. Februar 2012), zum Antikriegstag (03.

42 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Jugend

Nikolausaktion 2013 der DGB-Jugend – „Kein GlühweinBild für Nazis“

Neben der Ausrichtung von Berufsschultour, · Beteiligung am 1. Mai mit eigenen Programm- der Teilnahme an Ausbildungsplatzbörsen, teilen Stellungnahmen zum Ausbildungsmarkt · Öffentlichkeitsaktion zum Nikolaustag und unterschiedlichen jugendpolitischen Themen, der Arbeit in KJR und SJR und · Beteiligung an gewerkschaftlichen Aktionstagen der Koordinierung der Jugendarbeit der · Teilnahme an der Kundgebung in Nürnberg und Mitgliedsgewerkschaften standen bei der weiteren landes- und bundesweiten Aktionsta- DGB-Jugend in Augsburg in den vergan- gen/Kundgebungen genen vier Jahren folgende Aktivitäten im Beteiligung an Aktionen gegen rechts, u.a. mit Mittelpunkt: · der Bilderaktion in der Pferseer Unterführung

2.2. Frauen

Der Internationale Frauentag stellte auch in den Jahren 2010 bis 2013 das frauenpo- litische gewerkschaftliche Highlight in der Region dar. Die DGB-Frauen in Augsburg veranstalteten jeweils am 08. März eine größere Veranstaltung mit politischen, mu- sikalischen und kabarettistischen Inhalten:

2010 im Kolpingsaal Augsburg mit Sketchen der DGB-Frauen, politischer Rede von Aline Gottschalk, Frauentag 2011 im Kolpingsaal Augsburg

Augsburg 43 Songs von Helga S. und dem Kabarett des Verbrau- 2012 im Kolpingsaal: „X-Chromosome suchen cherservice Augsburg Augsburgs Utopia“ (Casting-Show der DGB-Frau- en), Einlagen von Helga S., politische Rede von 2011 im Gewerkschaftshaus „Kehrein – Kehraus“, Aline Gottschalk, Musik der „Vivid Curls“ Faschingsveranstaltung zum Internationalen Frau- entag mit Tanzkabarett und anderen kabarettisti- 2013 im Kolpingsaal: Nachdenkliches zur Frau- schen Einlagen der DGB-Frauen (der 8. März war enpolitik (Nicole Avramidis), spritzige Sketche in diesem Jahr auch Faschingsdienstag) der DGB-Frauen und Chansonkabarett mit den „Neuros´n“ 2011 veröffentlichte die DGB-Region Augsburg zudem die Broschüre „Ziel ist das Frauenrecht als Neben den Veranstaltungen der DGB-Frauen in Menschenrecht“ zum 100. Internationalen Frauen- Augsburg fanden auch in Dillingen und Wemding tag, in der die Geschichte und die wesentlichsten Verteilaktionen zum Internationalen Frauentag Forderungen des Internationalen Frauentags durch die dortigen Ortskartelle statt. wiedergegeben wurden. In diesem Jahr nahmen auch Augsburger DGB-Frauen an der zentralen Die DGB-Frauen waren im Regionsvorstand des bayerischen Veranstaltung zum Internationalen DGB und sind im Kreisvorstand Augsburg durch Frauentag in München teil. Heike Schmitt (Stellvertreterin: Ethel Runge) ver- treten. Im Dachverband der Augsburger Frauenver- bände wird der DGB ebenfalls durch Heike Schmitt vertreten.

2.3. Senioren

Die DGB-Senioren treffen sich mehrmals ligen DGB-Bezirksvorsitzenden Fritz Schösser. Im im Jahr unter Leitung des Kollegen Josef Vorlauf der Landtags- und Bundestagswahlen Straßmeir, um gemeinsame Aktionen und 2013 veranstalteten die DGB-Senioren dabei Veranstaltungen zu planen. wöchentlich von Anfang Juli bis Mitte September einen Infostand in der Fußgängerzone. Seit 2011 sind die DGB-Senioren so unter dem Aber auch auf der Jakoberkirchweih sind die Titel „Sozial geht anders“ mit Infoständen und Ak- DGB-Senioren auf einem gemeinsamen politischen tionen in der Augsburger Fußgängerzone präsent Seniorennachmittag mit der Arbeiterwohlfahrt und bekunden dort ihre gewerkschaftlichen Forde- immer sehr zahlreich anwesend und zeigen damit rungen zu Themenbereichen wie prekäre Beschäf- politisch Flagge, ebenso beim Seniorennachmittag tigung, Mindestlohn, Steuern, Rente, Gesundheit der Stadt Augsburg auf dem Augsburger Plärrer. oder Pflege. Zu den Aktionstagen erstellen die DGB-Senioren jedes Jahr eigenständige Flugblätter Im Seniorenbeirat der Stadt Augsburg vertritt Josef mit ihren zentralen Forderungen. Teil der Aktions- Straßmeir die Interessen der DGB-Gewerkschaften tage war in den Jahren 2011 bis 2013 auch immer und wird auch in der neuen Periode, die am 15. eine Diskussionsveranstaltung mit dem ehema- Oktober 2013 beginnt, im Seniorenbeirat dabei sein.

44 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.4. Bündnisarbeit

Vernetzung und Bündnisarbeit gewinnen In unserer Region ist der DGB in folgenden Bünd- in einer immer schnelllebigeren Informati- nissen vertreten: onsgesellschaft zunehmend an Bedeutung. · Bündnis für Menschenwürde Dies gilt selbstverständlich auch für unsere · „Bobingen ist bunt“ Arbeit als Gewerkschafter. Um unseren · Armutskonferenz drängenden Forderungen Nachdruck zu · Lenkungsausschuss Fachkräftesicherung verleihen und verstärkt Öffentlichkeit her- · 50plus zustellen, benötigen wir Partner an unserer · Bündnis für Augsburg Seite. · ALG III (Dillingen)

2.5. Kreisverbände vor Ort

In der DGB-Region Augsburg wurden aufgrund der Strukturreform des DGB folgende drei Kreisverbände gegründet:

07. Mai 2012: KV Dillingen, 08. Oktober 2012: KV Augsburg (Fusion aus Stadt Augsburg, Lkr. Augsburg und Lkr. Aichach-Friedberg), 11. Oktober 2012: KV Donau-Ries

Die ehrenamtlichen Vorstände der drei Kreisverbände bestehen aus folgenden KollegInnen:

Kreisv. Augsburg Kreisv. Dillingen Kreisv. Donau-Ries Schiefnetter, Antonie Egetenmeier, Karl IG Metall Leppek, Michael (Stv.: Hartmann, Paul) (Stv.: Vogel, Heidi) Kleiber, Rudi Stegmaier, Bruno Schönherr, Bruno ver.di (Stv.: Giampa, Sigrid) (Stv.: Wörner, Rudolf) (Stv.: Evain, Klaus) Freund, Benjamin Wiedemann, Jörg IG BCE (Stv.: Herbert Huber) (Stv.: Thum, Manfred) Strobel, Herbert Lorenz, Leonhard Hoenning, Heinz IG B.A.U. (Stv.: Herburger, Hugo) (Stv.: Hitzler, Josef) (Stv.: Kluge, Heinz und Haas, Franz) Beckmann, Andreas Stange, Ulrich EVG (Stv.: Nerb, Franz) (Stv.: Koderer, Richard) Lubecki, Tim König, Alfred NGG (Stv.: Diron, Anke) (Stv.: Riegel, Michael) Bahr, Ulrike Schallmoser-Schlögl, Peter Schupp, Hansjörg GEW (Stv.: Teuber, Christine) (Stv.: Holl, Heiner) (Stv.: Holl, Heiner) Habesreiter, Reinhard Wiedemann, Karl Schneele, Paul GdP (Stv.: Wolfgang Hamann) (Stv.: Mitterer, Michaela) (Stv.: Sailer, Armin) Schmitt, Heike Frauen (Stv.: Runge, Ethel) Bartelt, Karla Jugend (Stv.: Schrall, Tobias) Vorsitzender Jung, Helmut Schiefnetter, Antonie Peitzsch, Wolfgang Stellvertreter Freund, Benjamin Stegmaier, Bruno Egetenmeier, Karl

Augsburg 45 Die wichtigsten Aufgaben der Kreisverbände sind: · Außenvertretung des DGB in der Region · Koordination und Durchführung von Aktionen und Veranstaltungen · Öffentlichkeitsarbeit

Seit ihrer Gründung beteiligten sich die Kreisverbände an den bundesweiten Aktionstagen „Gute Arbeit“ vom 07. bis 09. Juni 2013 und führten unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen zu den Landtags- und Bundestagswahlen 2013 durch. So waren sie Mitveranstalter zweier Podiumsdiskussionen zur Bun- destagwahl mit den lokalen Kandidaten der bereits im Parlament vertretenen Parteien am 18. Juli 2013 in Dillingen (KV Dillingen) und am 23. Juli in Nördlingen (KV Donau-Ries).

Infostand des KV Dillingen zu den Aktionstagen „Gute Arbeit“ in Dillingen am 09. Juni 2013

46 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.6. Außenvertretungen

Deutsche Rentenversicherung Schwaben Industrie- und Handelskammer für Augs- Vorstand: 4 Kollegen burg und Schwaben Vertreterversammlung: 10 KollegInnen Im Berufsbildungsausschuss wird der DGB durch 5 KollegInnen vertreten. AOK Bayern 1 Verwaltungsrat Handwerkskammer für Schwaben Vorstand: 2 Kollegen AOK Bayern, Direktion Augsburg Vollversammlung: 5 Kollegen 8 KollegInnen Berufsbildungsausschuss: 3 Kollegen Alternierender Vorsitzender wird vom DGB gestellt AOK Bayern, Direktion Donauwörth Berufschulbeiräte Augsburg, Neusäß, 5 KollegInnen Aichach, Nördlingen, Donauwörth Beiratsvorsitzender wird vom DGB gestellt Je zwei Beiratsmitglieder in allen Berufsschulen. Vereinigte Innungskrankenkasse Bayern Zusätzlich sind noch in folgenden Gremien Benennung erfolgte über den DGB-Bezirk Bayern DGB-Vertreter gemeldet und ehrenamtlich Betriebskrankenkassen (BKK) tätig Verwaltungsräte · Nachhaltigkeitsausschuss Stadt Augsburg Die Vertretung und die Listenerstellung erfolgt bei · Augsburger Allianz den BKKen durch die jeweiligen Gewerkschaften. · Integrationsbeirat Stadt Augsburg Agentur für Arbeit, Augsburg Seniorenbeirat Stadt Augsburg Verwaltungsausschuss: 4 Kollegen · Stadtjugendring Augsburg Agentur für Arbeit, Donauwörth · Verwaltungsausschuss: 4 KollegInnen · Kreisjugendring Augsburg · Kreisjugendring Donau-Ries Jobcenter Augsburg

Jobcenter Augsburg Land

Jobcenter Wittelsbacher Land

Jobcenter Donau-Ries

Jobcenter Dillingen In den Jobcentern ist jeweils 1 DGB-Vertreter gemeldet.

Augsburg 47 2.7. Arbeits-, Sozial- und Finanzrichter

In der DGB-Region Augsburg sind zahlreiche nannt werden, die bereits eine Amtszeit von fünf KollegInnen als ehrenamtliche Richter tätig. Jahren beim Arbeits- oder Sozialgericht aufweisen. Derzeit sind tätig beim Durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit, Familie und Sozialordnung werden die KollegInnen · Arbeitsgericht Augsburg 54 KollegInnen auf Vorschlag des DGB für die Dauer von fünf · Landesarbeitsgericht München 18 KollegInnen Jahren in dieses Ehrenamt berufen und können nach Ablauf der Amtsperiode zur Wiederberufung · Sozialgericht Augsburg 38 KollegInnen vorgeschlagen werden. Der jeweiligen Region · Bayer. Landessozialgericht München 9 KollegInnen gegenüber haben die einzelnen Mitgliedsgewerk- schaften ein Vorschlagsrecht. · Finanzgericht München 15 KollegInnen.

Bei Neuvorschlägen für das Landesarbeits- oder Landessozialgericht können nur KollegInnen be-

2.8. DGB-Rechtsschutz

Bilanz der DGB-Rechtsschutzabteilung Augsburg Auf eine durchaus vielversprechende Erfolgsbilanz in den vergangenen vier Jahren kann die Augsburger DGB-Rechtsschutzabteilung zurückblicken. Mehr als 4.300 ArbeitnehmerInnen wurden von ihr – zum großen Teil mit Erfolg – vertreten. Näheres entnehmen Sie bitte der angefügten Tabelle.

neue Verfahren gesamt AR SR Erfolgswert abgeschlossene AR SR Verfahren 2009 1.087 564 523 2.585.331 1.306 1.756.786 828.545 2010 1.305 716 589 3.207.593 1.444 2.587.076 620.517 2011 985 484 501 2.779.774 1.122 2.027.616 752.158 2012 1.022 486 536 2.189.080 1.000 1.530.014 659.066

48 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. 1. Mai

Eines der Siegerbilder vom Malwettbewerb 2012 zum 1. Mai

Höhepunkt des gewerkschaftlichen Kalen- 1. Mai 2012: Franz-Josef Möllenberg ders ist in jedem Jahr der 1. Mai. In der Re- (Bundesvositzender der NGG) gion Augsburg fanden im Berichtszeitraum neben der zentralen Veranstaltung auf der 1. Mai 2013: Robert Feiger Augsburger Freilichtbühne immer auch klei- (stv. Bundesvorsitzender IG BAU) nere dezentrale Veranstaltungen in Bobin- gen, Dillingen bzw. Lauingen, Donauwörth, Seit 2011 führt der DGB Augsburg im Zusammen- Königsbrunn, Nördlingen und Wemding wirken mit dem Augsburger „NetzwerkLesen“ statt, die vor allem auch in der örtlichen einen Malwettbewerb zu Themen aus der Arbeits- Presse ihren Niederschlag fanden. welt an Augsburger Schulen durch. Die prämierten Bilder werden während der Maikundgebung Hauptredner der zentralen Veranstaltung auf der auf der Augsburger Freilichtbühne präsentiert. Freilichtbühne in den letzten Jahren waren: Gesponsert wird der Wettbewerb, dessen Ziel es ist, Arbeitswelt für Kinder erfahrbar zu machen, 1. Mai 2010: Matthias Jena von der SPARDA-Bank Augsburg. Betriebsräte von (Bezirksvorsitzender DGB Bayern) Augsburger Firmen stellen sich als Paten für die teilnehmenden Klassen zur Verfügung. 1. Mai 2011: Jürgen Wechsler (Bezirksvorsitzender IG Metall Bayern)

Augsburg 49 3.2. Veranstaltungen

2009 22. Juli 2009 Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in Lauingen 15. September 2009 Veranstaltung zur gesetzlichen Rente mit Karlheinz Schneider 16. September 2009 Wahlmesse 28. Oktober 2009 Regionsdelegiertenkonferenz in Augsburg 25. November 2009 „Feierabendgespräch“ mit Andreas Rettig (FCA) 2010 04. Februar 2010 „Tour des Grauens“ zur Betriebsratswahl in Augsburg 27. Februar 2010 „Straße der Erinnerung“ 12. März 2010 Betriebsräteseminar „Vertrauensvolle Zusammenarbeit von Betriebsrat und Unternehmensführung“ (Auftakt zur Betriebsrätewahl) 14. Juni 2010 Besuch des neu gewählten Landesbezirksvorsitzenden Bayerns, Matthias Jena, im Regionsvorstand 13. Oktober 2010 Werkstattgespräch „Arbeit und Wirtschaft“ im Rahmen des Projekts „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ 16. Oktober 2010 Aktionstag gegen das Sparpaket der Bundesregierung mit Spannen eines sozialen Netzes 23. November 2010 Fahrt zur Kundgebung nach Nürnberg 2011 20. Januar 2011 Veranstaltung zum 90. Geburtstag von Bernt Engelmann 26. Februar 2011 „Straße der Erinnerung“ 16. Juni 2011 Fritz Schösser „Sozial geht anders“ 30. Juni 2011 Gründung des gewerkschaftlichen FCA-Fanclubs „Die Klassenkämpfer“ 07. August 2011 Verpflegungsstand Augsburger Friedensmarathon 01. September 2011 Antikriegstag 22. Oktober 2011 Aktionstag „Lasst unsere Kommunen nicht ausbluten“ in der Augsburger Fußgängerzone 2012 23. Februar 2012 „Faste wer mag – wir teilen aus“, Veranstaltung zum „Ascherdonnerstag“ 25. Februar 2012 „Straße der Erinnerung“ 14. März 2012 Fritz Reheis: „Wo Marx recht hat“ 10. Mai 2012 Leo Mayer: „Planmäßig zu Tode retten – Maßregeln für Griechenland zielen auf das ganze Euro-Volk“ 05. August 2012 Verpflegungsstand Augsburger Friedensmarathon 25. Oktober 2012 Fritz Schösser „Sozial geht anders“ 08. November 2012 Ernst Wolowicz: „1933 – das Jahr, das alles veränderte“ 15. November 2012 „Waffenproduktion – ein todsicheres Geschäft“ 2013 30. Januar 2013 „Hitler und wir“ – Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Machtübernahme Hitlers 23. Februar 2013 „Straße der Erinnerung“ 26. Februar 2013 „In Memoriam Jörg Scherkamp“, Vernissage (Ausstellung bis 26. April) 14. März 2013 „Wasser ist Menschenrecht“, Königsbrunn

50 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

07. Juni 2013 Infostand in Augsburg im Rahmen der Aktionstage „Gute Arbeit“ 08. Juni 2013 Infostand in Dillingen im Rahmen der Aktionstage „Gute Arbeit“ 15. Juni 2013 Infostand in Nördlingen im Rahmen des ACE-Verkehrssicherheitstages 19. Juni 2013 Julian Nida-Rümelin: „Gefahren für die Demokratie – Beliebige Politik ohne Standpunkte“ 01. Juli 2013 „Wahlmesse zur Landtags- und Bundestagswahl“ mit Matthias Jena 18. Juli 2013 Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in Dillingen 23. Juli 2013 Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in Nördlingen 11. September 2013 Vernissage „Politische Plakate Klaus Staecks“

In der Augsburger Innenstadt standen von Juli bis September 2013 wöchentlich Infostände der DGB-Seni- oren zu den Landtags- und Bundestagswahlen.

3.3. Öffentlichkeitsarbeit

Neben der üblichen Presse- und Öffentlich- · Werbeaktion zu den Betriebs- und Personalrats- keitsarbeit wie dem Schreiben von Presse- wahlen 2010 in der Augsburger Straßenbahn mitteilungen, Einladungen zu Aktionen und · Broschüre zu 100 Jahre Internationaler Frauen- Veranstaltungen und der Betreuung unserer tag im März 2011 Homepage seien noch folgende Aktivitäten erwähnt: · Gründung FCA Fanclub „Die Klassenkämpfer“ · Verpfl egungsstand beim Augsburger Friedensma- · Jährliches Pressegespräch mit der DGB-Region rathon im August 2011 und 2012 Allgäu-Donau-Iller

Werbung des DGB zur Betriebsratswahl 2010 in der Augsburger Straßenbahn

Augsburg 51 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

Wahlfahrt 2013

Die unmittelbare Interessensvertretung Regionsvorstandsmitglieder IG /Gs und Mitgliederbetreuung ist Aufgabe der Jung, Helmut DGB Mitgliedsgewerkschaften, die Zusammen- Strobel, Herbert IG B.A.U. führung übergreifender Interessen ist die Huber, Herbert IG BCE Kernaufgabe des DGB. Kleiber, Rudi ver.di Im in der Regel monatlich zusammenkommenden Beckmann, Andreas EVG Regionsvorstand wurden die unterschiedlichen Bahr, Ulrike GEW Meinungen und Zielsetzungen zusammengefasst Kalkbrenner, Thomas IG Metall und – unter Beachtung der Beschlüsse der über- Lubecki, Tim NGG geordneten DGB-Organe – Handlungsfelder und Habesreiter, Reinhard GdP Vorgehensweisen vor Ort festgelegt. Die Arbeit im DGB-Regionsvorstand kann bei entsprechender Weitere Mitglieder IG /Gs Rückkoppelung mit den einzelnen IG/Gs wiederum Schmitt, Heike Frauen wichtige Impulse und Anregungen für ihre Arbeit geben. Mit der Strukturreform und der Gründung Schiefnetter, Antonie OK Kreis Dillingen der ehrenamtlich geführten Kreis- und Stadtver- Reuter, Günter OK Oettingen bände werden bis Ende 2013 alle Regionen als politische Einheiten im DGB aufgelöst. Die letzte Ohne Stimmrecht: IG /Gs Sitzung des DGB-Regionsvorstands Augsburg Straßmeir, Josef Senioren fand am 08. Oktober 2012 statt. Helmut Jung Bartelt, Karla Jugend bleibt als gewählter Regionsvorsitzender bis zur Yalcin, Hüseyin DGB Intern. Liste Bezirkskonferenz am 31. Januar/1. Februar im Amt. Danach wird die Region Augsburg mit der Region Allgäu-Donau-Iller zu einer Regionsgeschäftsstelle verschmolzen, die von einem Regionsgeschäftsfüh- rer geleitet werden wird.

52 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.2. DGB-Strukturen in der Region

Neben den drei Kreisverbänden Augsburg, auch andere hochkarätige Veranstaltungen durch- Dillingen und Donau-Ries gab es in den zuführen. vergangenen vier Jahren in der DGB-Region Augsburg acht Ortskartelle. Das Ortskartell Die thematischen Schwerpunkte reichen von der Schwabmünchen löste sich aufgrund man- Diskussion allgemein- und kommunalpolitischer gelnder Teilnahme 2010 auf. Themen, die von gewerkschaftlichem Interesse sind, über die Organisation und Durchführung von Ortskartell Vorsitzende/r Veranstaltungen zum 1. Mai bis hin zu örtlicher Bobingen Schleicher, Dieter gewerkschaftlicher Bildungsarbeit. Aber auch Dillingen/Lauingen Schiefnetter, Antonie der Austausch über Aktuelles aus den Betrieben Donauwörth Schönherr, Bruno und verschiedenen Mitgliedsgewerkschaften, die Königsbrunn Terhaag, Wilhelm Veranstaltung von Infoständen, die Beteiligung an Nördlingen Soldner, Karl Kinderferienprogrammen oder die Ausrichtung von Jahresempfängen stehen auf dem Programm von Oettingen Dressler, Matthias Ortskartellen. Wemding Vogel, Heidi

Leider ist es in den vergangenen Jahren immer Die Ortskartelle sind nach wie vor für die Arbeit schwerer, engagierte KollegInnen zu fi nden, die der DGB-Region Augsburg und für die Präsenz des sich in die Ortskartelle einbringen und dort Verant- DGB vor Ort unersetzlich. Sie bilden nach den neu wortung übernehmen. Dennoch gelingt es in einer gegründeten Kreisverbänden das wichtigste ehren- Reihe von Ortskartellen, neben den lokalen Feiern amtliche Gremium des DGB in der Fläche. zum 1. Mai oder zum Internationalen Frauentag

4.3. Mitgliederzahlen

Mitgliederentwicklung vom 01.01.2009 bis 01.01.2013

Mitglieder 2009 Mitglieder 2013 % % gesamt gesamt IG B.A.U. 2.512 4,3 2.292 3,9 IG BCE 4.815 8,2 4.282 7,2 EVG 2.959 5 2.909 4,9 GEW 375 0,7 435 0,7 IG Metall 27.336 46,9 29.273 49,5 ver.di 17.506 30 16.864 28,5 NGG 1.684 2,9 1.914 3,2 GdP 1.172 2 1.236 2,1 gesamt 58.359 100 59.205 100

Augsburg 53 4.4. Finanzen

Finanzbericht Region

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 43.632,00 43.632,00 33.684,00 36.036,00 156.984,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.604,00 2.808,00 5.412,00 Sonst. Einnahmen 2,92 5,52 2,31 10,75 Summe Einnahmen 43.632,00 43.634,92 36.293,52 38.846,31 162.406,75

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 12.407,16 12.161,76 12.161,76 12.161,76 48.892,44 Mietnebenkosten 7.357,73 7.323,83 6.971,90 7.220,68 28.874,14 Porto/Frachten 1.855,90 1.634,96 1.484,43 1.695,10 6.670,39 Telefon/Internet 2.762,90 2.329,69 2.225,57 2.554,42 9.872,58 Büromaterial 366,21 997,53 661,10 729,07 2.753,91 Druckkosten 72,50 40,16 89,16 40,16 241,98 Kopierkosten 951,72 996,08 928,36 912,51 3.788,67 Zeitschriften/Bücher 1.008,51 1.010,44 1.057,78 1.094,38 4.171,11 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 1.864,01 1.867,50 2.074,14 2.714,54 8.520,19 Reisekosten 1.371,40 1.816,58 1.270,67 2.329,85 6.788,50 Personalnebenkosten 100,50 177,10 277,60 Instandhaltung 661,05 335,29 341,29 801,10 2.138,73 Versicherungen Inventaranschaffung 197,08 145,10 71,99 414,17 Beiträge Sonst. Verwaltungskosten 266,92 602,54 471,76 531,77 1.872,99 Konferenzen/Tagungen -194,30 645,90 455,70 681,65 1.588,95 PG Jugend 497,57 476,97 1.140,22 446,19 2.560,95 PG Frauen 346,88 313,55 487,48 310,07 1.457,98 Arbeitskreise Bildungsarbeit Sozialpolitik Sonst. Veranstaltungen 7.421,20 6.180,63 5.558,30 3.391,59 22.551,72 Binnenstruktur 4.852,82 4.563,97 9.416,79 Summe Ausgaben 43.870,18 43.594,96 37.701,82 37.686,83 162.853,79

54 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 43.632,00 43.634,92 36.293,52 38.846,31 162.406,75 Ausgaben 43.870,18 43.594,96 37.701,82 37.686,83 162.853,79 Übersch./Def. -238,18 39,96 -1.408,30 1.159,48 -447,04 HH-Bestand Vorjahr 23.123,76 22.885,58 22.925,54 21.517,24 HH-Bestand per 31.12. 22.885,58 22.925,54 21.517,24 22.676,72

Finanzbericht Kreis- und Stadtverbände

2011 2012 2011-2012 KV Augsburg € € € Haushaltsmittel 1.200,00 3.600,00 4.800,00 Ausgaben 1.200,00 870,86 2.070,86 Bestand 0,00 2.729,14 2.729,14

SV Augsburg Haushaltsmittel 1.200,00 Ausgaben 1.200,00 Bestand 0,00 Zusammenlegung mit KV Aichach-Friedberg KV Augsburg Haushaltsmittel 1.200,00 Ausgaben 1.200,00 } Bestand 0,00

KV Dillingen Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.200,00 817,06 2.017,06 Bestand 0,00 382,94 382,94

KV Donau-Ries Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.173,44 303,04 1.476,48 Bestand 26,56 896,96 923,52 Bestand 2012: 4.035,60

Augsburg 55 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Die nächsten Jahre werden innerhalb des DGB nach wie vor geprägt sein von den strukturel- len Veränderungen, die uns die neue Satzung vorgibt.

Dabei steht für den DGB in Augsburg die Verschmelzung mit der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller zum DGB Schwaben sicherlich im Mittelpunkt der Bemühungen. Die Koordinierung der Kreis- und Stadtverbände, aber auch die Geschlossenheit und das Verständnis für die größer werdende Region werden dabei zentrale Aufgaben der Geschäftsstelle in Augsburg, ihrer Außenstelle in Memmingen, aber auch aller ehrenamtli- chen Aktiven im DGB sein.

Zum anderen wird es darum gehen, die bestehenden Kreis- und Stadtverbände inhaltlich wie personell zu stärken und deren Verzahnung voranzutreiben, um sie in den Landkreisen wie Städten, aber auch im Bezirk Schwaben die gesellschaftspolitisch wichtigen Akteure bleiben zu lassen, die sie bislang sind. Das Zusammenspiel von Ehren- und Hauptamt mit einer klaren Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten ist dabei von großer Bedeutung.

56 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Ausblick:Der DGBder in Region

Augsburg 57 Region Bayerischer Untermain

Verantwortlich: Gert Söhnlein

58 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 60 1.1. Bundestagswahl 2009 ...... 60 1.2. Sozialabbau ...... 61 1.3. Pflege ...... 61 1.4. Altersarmut/Rente ...... 62 1.5. Regional- und Strukturpolitik ...... 65 1.6. Rechtsextremismus ...... 66 2. Arbeitsfelder ...... 67 2.1. Frauen ...... 67 2.2. Kreis- und Stadtverbände ...... 68 2.3. Außenvertretungen ...... 69 2.4. Bildungsarbeit ...... 73 2.5. DGB-Rechtsschutz ...... 73 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 75 3.1. 1. Mai ...... 75 3.2. Herbstaktionen 2010 ...... 77 4. Organisation und Finanzen ...... 80 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 80 4.2. Mitgliederstatistik ...... 81 4.3. Finanzen ...... 82

Bayerischer Untermain 59 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Bundestagswahl 2009

Auf dem Weg zur Großdemonstration in Nürnberg

Bei der Bundestagswahl im September Abstriche bei den Sozialleistungen und weitere 2009 beteiligten sich nur noch knapp über Reformen mit eben dieser Zielsetzung befürch- 70 Prozent der Wahlberechtigten. teten. Nachdem das Regierungsprogramm unter dem wohlklingenden Motto „Wachstum, Bildung, Vorausgegangen war ein eher langweiliger Zusammenhalt“ von CDU, CSU und FDP vorgelegt Wahlkampf, bei dem die Bundeskanzlerin Angela wurde, war klar, dass die darin umrissene Politik Merkel und der sozialdemokratische Kanzlerkan- zum weiteren Zerfall der Gesellschaft in Arm und didat Frank-Walter Steinmeier aus ihrer großkoa- Reich beitragen musste. litionären Gesinnung kein Hehl machten und im Wahlkampf sehr behutsam miteinander umgingen. Nach ihrem Stimmenzuwachs auf 14,6 Prozent Schwarz-Gelb erreichte mit 332 von 622 Sitzen trat die FDP noch selbstbewusster auf. Sie verstand eine klare Mehrheit. Die SPD wurde für ihre sich nun als wirtschaftspolitischer Motor und politisch-inhaltliche wie strategische Konzeptions- sozialpolitischer Bremsklotz zugleich im neuen Re- losigkeit abgestraft. Mit 23 Prozent verzeichnete gierungsbündnis. Eigenverantwortung und Eigen- sie das schlechteste Wahlergebnis seit 1949, initiative wurden betont und meinte damit aber während die Linke mit 11,9 Prozent wie auch die vor allem Mehrbelastungen für ArbeitnehmerInnen Grünen mit 10,7 Prozent deutlich zulegten. und RentnerInnen, während die Arbeitgeber von Sozialversicherungsbeiträgen und Kapitaleigen- Bereits vor der Bundestagswahl versuchten tümer ebenso wie Topverdiener von Steuerlasten prominente Politiker der bürgerlichen Parteien, befreit werden sollten. jene Menschen zu beruhigen, die danach neue

60 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.2. Sozialabbau

Das neoliberale Dogma, wonach eine Sen- Instrumente der Krisenbewältigung. Eine rigide kung der Lohnnebenkosten beschäftigungs- Niedriglohnstrategie, die Krisenmanagement auf fördender als andere Maßnahmen wirkt dem Rücken anderer Volkswirtschaften betreibt, und letztlich die Rückkehr zur Vollbeschäf- sollte die Bundesrepublik noch konkurrenzfähiger tigung ermöglicht, feierte im Koalitionsver- werden lassen, als es der langjährige Exportwelt- trag fröhliche Urständ. meister ohnehin schon war.

Gleichzeitig hätte sich der Staat ausschließlich um Die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung wirklich und dauerhaft Bedürftige zu kümmern. nahm weiterhin dramatisch zu – viel mehr als in So suggerierte man, die meisten der jetzigen anderen Ländern. Immer mehr Menschen müssen Empfänger von Transferleistungen kämen ohne für Niedrig- und Hungerlöhne schuften. Mehr Anspruchsberechtigung in deren Genuss. Aus als jeder fünfte aller Beschäftigten ist bereits dem Sozialstaat sollte ein Minimalstaat und aus betroffen. Deutschland ist damit Europameister dem Sozialversicherungsstaat ein Fürsorgestaat beim Niedriglohnanteil. Selbst der Abstand zu gemacht werden. So verkümmerte die bisherige den USA, die einen Niedriglohnanteil von rund 25 Lebensstandard- und Statussicherung für Arbeit- Prozent haben, ist nur noch gering. Dabei war die nehmerInnen etwa bei Erwerbslosigkeit und im Ausweitung von Niedriglöhnen politisch gewollt Alter endgültig zur reinen Existenzsicherung bzw. und sollte mehr Jobs bringen. zur bloßen Grundversorgung. Tatsächlich wurden mit dieser Politik andere Län- Statt der Ankurbelung der Binnenkonjunktur, der der unter großen Druck gesetzt. Entweder machen Stärkung der Massenkaufkraft und der Einführung sie mit beim großen Umverteilungswettlauf zu eines allgemeinen, gesetzlichen Mindestlohnes, Lasten der Beschäftigten oder sie verlieren weitere der dazu nötig wäre, setzte die schwarz-gelbe Weltmarktanteile gegenüber dem Exportweltmeis- Koalition auf Lohndumping und Sozialabbau als ter Deutschland.

1.3. Pfl ege

Als gravierend sind auch die im Bereich der Politiker durch die Finanzindustrie klingt wie eine Pfl egeversicherung beschlossenen Ände- Verschwörungstheorie, doch die Realität dürfte in rungen anzusehen: Die FDP setzte hier den diesem Fall wohl um vieles schlimmer sein als jede Einstieg in die kapitalgedeckte Vorsorge noch so verwegene Theorie. durch. Den „Pfl ege-Bahr“, wie der Gesund- heitsminister stolz verkündete. In der „marktkonformen Demokratie“ (Angela Merkel) sollte man nicht zuerst nach vernünftigen Die Klientel-Partei FDP hat geliefert und die Ver- politischen Argumenten suchen, sondern vor allem sicherungswirtschaft rieb sich die Hände. Analog danach fragen, wer an politischen Entscheidungen zur Riester-Rente soll mit dem „Pfl ege-Bahr“ verdient. Denn außer, dass sich hier einmal mehr die freiwillige private Zusatzvorsorge auch noch die Finanzindustrie ein neues Geschäftsfeld er- steuerlich gefördert werden. Die Abhängigkeit obern kann und deshalb auch eine entsprechende der Politik oder gar die Käufl ichkeit führender politische Landschaftspfl ege betreibt, gibt es kaum

Bayerischer Untermain 61 ein vernünftiges Argument, um nach dem Flop programmiert und die Versicherungswirtschaft der Riester-Rente nun auch noch auf dem Feld der wird sich freuen, diese Lücke durch Zusatzverträge Pflege zusätzlich freiwillige private Versicherungs- der verängstigten Menschen schließen zu dürfen. verträge einzuführen, um eine Versorgungslücke zu Anstatt die gesetzliche Pflegeversicherung deutlich schließen. zu stärken, wird mit dem „Pflege-Bahr“ das Pflegerisiko weiter privatisiert und die Kosten in Die ebenfalls von Schwarz-Gelb beschlossene der Pflege weiter unsolidarisch auf die Versicher- Beitragsanhebung bei der gesetzlichen Pflegever- ten abgewälzt. Dabei könnte das Solidarprinzip sicherung um 0,1 Prozentpunkte auf 1,96 Prozent problemlos durch eine Beitragserhöhung aufrecht- des Bruttolohns (auf 2,3 Prozent für Kinderlose) erhalten werden. Anstelle des Systemwechsels in reicht bei weitem nicht aus, um den diagnosti- die Privatisierung fordert der DGB einen System- zierten Pflegebedarf zu decken. Der Pflegenot- wechsel zu einer allgemeinen Bürgerversicherung, stand ist mit dieser minimalen Beitragserhöhung in die alle einbezahlen.

1.4. Altersarmut/Rente

Bei der Regierungsübernahme im Herbst Da ihr Konzept nicht nur bei der FDP, sondern auch 2009 griffen die Regierungsparteien die beim Wirtschaftsflügel der Union und bei Teilen Gefahr wachsender Altersarmut auf und ihrer eignen Bundestagsfraktion auf wenig Sym- dokumentierten im Koalitionsvertrag ihre pathie stieß, suchte von der Leyen ihren Gesetz- Absicht, dagegen etwas zu unternehmen. entwurf durch alarmierende Zahlenbeispiele mehr Nachdruck zu verleihen, über die Bild am Sonntag Es wurde angekündigt, dass eine Regierungs- unter dem Titel „Die neue Renten-Schock-Tabelle“ kommission das Problem untersuchen und ein im September 2012 berichtete. Lösungskonzept entwickeln sollte. Arbeits- und So- zialministerin von der Leyen setzte den genannten Demnach würde man bei einem Monatsverdienst Beschluss allerdings nicht um. Sie ließ erst einmal von 2.500 Euro brutto nach 35 Versicherungs- fast zwei Jahre verstreichen. Dann startete sie jahren ab 2030 bloß noch eine Altersrente auf einen „Regierungsdialog Rente“. dem damaligen Grundsicherungsniveau in Höhe von 688 Euro erhalten. Trotz dieses PR-Manövers Dieser war zwar öffentlichkeitswirksam, glich aber vermochte die Arbeits- und Sozialministerin den einem Monolog, weil von der Leyen zwar Vertreter koalitionsinternen Widerstand gegen den von der Wohlfahrtsverbände, Sozialpartner und Kom- ihr geplanten Rentenzuschuss jedoch nicht zu munen daran beteiligte, jedoch gleich anfangs ihr brechen. „Rentenpaket“ schnürte, das in erster Linie aus einer „Zuschussrente“ für langjährig versicherte Selbst der im Koalitionsausschuss gefasste Kom- Geringverdiener, leichten Korrekturen bei der Er- promiss zur Schaffung einer steuerfinanzierten werbsminderungsrente und einer „Kombirente“ – „Lebensleistungsrente“ für langjährig Versicherte vorzeitiger Rentenbezug in Verbindung mit einem knapp oberhalb des Grundsicherungsniveaus von Teilzeitjob – bestand. ca. 700 Euro im Monat erwies sich als undurch- führbar.

62 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Statt die steigende Altersarmut zu bekämpfen, ziffer, d. h. der Anteil jener Personen, die – ihnen haben CDU, CSU und FDP mit der Anhebung des eigentlich zustehende – Sozialleistungen wie die gesetzlichen Renteneintrittsalters das Armutsrisiko Grundsicherung nicht beantragen, weil sie zu stolz für Millionen Menschen sogar noch erhöht, die sind, weil sie sich schämen, weil sie den bürokrati- vorher mit entsprechend höheren Abschlägen in schen Aufwand scheuen oder weil sie fälschlicher- den Ruhestand gehen oder müssen. weise den Unterhaltsrückgriff auf ihre Kinder und Enkel fürchten, gerade unter den Senioren beson- Ausgerechnet 2010, im Europäischen Jahr zur ders hoch ist. Deshalb ist schon jetzt davon aus- Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, zugehen, dass mehr als eine Million Ruheständler wurden die Langzeitarbeitslosen im Rahmen auf oder unter dem Hartz-IV-Niveau leben. D.h., des „Zukunftsprogramms 2011 bis 2014“ der Altersarmut ist eben kein bloßes Zukunftsproblem, Bundesregierung aus der gesetzlichen Rentenver- sondern eine bedrückende Zeiterscheinung. sicherung ausgeschlossen. Seither werden von den Jobcentern für Hartz-IV-Bezieher keine Beiträge Die Einkünfte von mehr als zwei Millionen fallen mehr entrichtet. unter die bei 60 Prozent des mittleren gewich- teten Haushaltsnettoeinkommen (zuletzt 952 „Die Einkommens- und Vermögenssituation der Euro) fi xierte „Armutsrisikoschwelle“ der EU. Da Älteren von heute ist überdurchschnittlich gut,“ verwundert es nicht, dass es inzwischen über heißt es im 4. Armuts- und Reichtumsbericht, den 812.000 Ruheständler gibt, die einen Minijob ha- die Bundesregierung nach heftigen Kontroversen ben, darunter mehr als 128.000 Personen, die 75 zwischen CDU und FDP im Frühjahr 2013 billigte. Jahre oder älter sind! Alltag und soziale Lage der Zur Begründung ihrer These, dass Bedürftigkeit Ruheständler könnten nicht unterschiedlicher sein. im Alter derzeit kein Problem darstelle, weist die Regierung darauf hin, dass Ende 2011 „nur“ über Während die einen ihren Wohlstand genießen und 436.000 Personen über 64 Jahren die Grundsiche- Kreuzfahrten machen, putzen die anderen Klos, rung im Alter bezogen, was einem Anteilswert von tragen frühmorgens Zeitungen aus oder räumen 2,6 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe Supermarktregale ein. Vielerorts gehören selbst entsprach, obwohl der Anteil von Empfängern von ältere Menschen, die in Müllcontainern nach Mindestsicherungsleistungen aller Altersgruppen Pfandfl aschen suchen, längst zum Stadtbild. Auf an der Gesamtbevölkerung bei 8,9 Prozent lag. keinem anderen Politikfeld hat die schwarz-gelbe Hierbei wurde jedoch ignoriert, dass die Dunkel- Koalition ähnlich eklatant versagt wie in der Armutsbekämpfung und der Rentenpolitik.

Bayerischer Untermain 63 Weder wurde eine Zuschuss- bzw. Lebensleis- Teil des großangelegten Täuschungsmanövers war tungsrente für „fleißige Geringverdiener“ – wie die Verschleierung der Gesamtbelastung: 2030 sich auszudrücken pflegte werden eben nicht nur die vereinbarten 22 Prozent – eingeführt, noch die äußerst reformbedürftige Rentenbeitrag fällig, sondern obendrein – und dies Erwerbsminderungsrente nachgebessert. Würde bereits heute – vier Prozent für alle Riester-Sparer, ein Zeugnis mit Schulnoten vergeben, könnten also insgesamt 26 Prozent. Vernebelt wird diese CDU, CSU und FDP in der Rentenpolitik nur eine Mehrbelastung durch die staatlichen Zulagen. Die 6 bekommen. Entgegen den Beschönigungs- und Werbekampagnen der Versicherer erwecken leicht Beschwichtigungsversuchen der Regierung wird den Eindruck, die zusätzliche Altersvorsorge würde die Armut in Deutschland grau. Der ausufernde den Bürgern quasi geschenkt werden. Niedriglohnsektor, in dem mittlerweile mehr als 22 Prozent aller Beschäftigten tätig sind, ist zum Haupteinfallstor für Erwerbsarmut geworden.

Durch ihn droht Altersarmut mit einiger Verzöge- rung wieder „normal“ zu werden. Wenn nichts dagegen getan, sondern weiterhin Klientelpolitik für Wohlhabende und Reiche gemacht wird, wan- dert sie in die Mitte unserer Gesellschaft hinein und verfestigt sich dort.

In diesem Zusammenhang muss auch festgestellt werden, dass der Hoffnungsträger „private Ren- tenversicherung“ einschließlich der Riester-Rente Bei der Demo sich als Fehlschlag erwiesen hat. Sich privat fürs Alter abzusichern, ist teuer und endet meist mit Die Bundesregierung selbst musste diesen Irrtum erheblichen Verlusten. Die neuen Produkte werden offiziell zugeben. So beträgt die Zulagenquote für die Situation im Alter nicht verbessern, sondern Durchschnittsverdiener gerade einmal 20 Prozent; vermutlich sogar dramatisch verschlechtern. ca. 80 Prozent zahlen die Riester-Sparer also aus der eigenen Tasche. Vergessen werden darf auch Eine Expertise für die Friedrich-Ebert-Stiftung nicht, dass auch die Zulagen der Versicherten zum stellte fest, dass das deutsche Alterssicherungssys- Teil über ihre Steuerzahlungen selbst finanziert tem in Zukunft beide Ziele, sowohl die Lebensstan- werden. Mangelhaft zeigen sich die Riester-Renten dardsicherung als auch die strukturelle Armuts- auch, wenn es um die Auszahlung im Alter geht. festigkeit, deutlich verfehlen wird. Und auch die Beitragszahler werden nicht entlastet. Sie zahlen Viele Sparer werden wohl am Rentenbeginn nur durch die Preisgabe der paritätischen Finanzierung mit dem vorgeschriebenen Beitragserhalt abge- sogar mehr als ohne Rentenreform. Damit wurden speist. D. h., im Vertrag ist gerade so viel drin, sie Opfer einer perfiden Kampagne, die mit dem wie an Beiträgen und Zulagen reingeflossen ist. Einsatz von Schlagworten wie „Demographiefalle“ Inflationsbereinigt ist das ein Riesenverlust. Doch oder „Explosion der Lohnnebenkosten“ nur eines es kommt noch schlimmer. Denn dann folgt der im Sinn hatte: den Beitragssatz in der Rentenversi- Lebenserwartungs-Klau durch die ganz speziellen cherung bei maximal 22 Prozent einzufrieren. Sterbetafeln der Versicherungen.

64 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Wer nur durchschnittlich alt wird, bekommt bis gesenkt. 2014 steht wohl eine erneute Beitragsab- zu seinem Tod noch nicht einmal das ausgezahlt, senkung an. Als Leistungskürzungen werden diese was zum Rentenbeginn an Vermögen im Vertrag Wahlgeschenke bald wieder zurückkommen. war. Berücksichtigt man noch die große Zahl an Bereits Mitte 2012 wurde vom DGB ein tragfä- vorzeitigen Aussteigern, so machen voraussichtlich higes Gegenmodell vorgelegt und Mitte 2013 über 80 Prozent der Versicherten Verlust. Dies gilt aktualisiert. Darin wurde anstelle der Beitragssen- nicht nur für Riester-Verträge, sondern für alle For- kung eine Stabilisierung des Beitragssatzes und men der privaten Rentenversicherung. Mittlerweile eine vorhersehbare und schrittweise Anhebung wurde offenkundig, dass die Riester-Rente die des Beitrages auf 22 Prozent gefordert. So lässt vom Staat mutwillig gerissene Rentenlücke nicht sich eine Demographie-Rücklage aufbauen, mit schließen kann. Die Unstetigkeit der Erwerbsbio- der ein stabiles Rentenniveau auch für künftige graphien, der gewachsene Niedriglohnsektor, die Generationen realisiert werden kann. fehlende Berücksichtigung von Zeiten der Lang- zeitarbeitslosigkeit bei der Rentenfestsetzung und Daneben sind deutliche Verbesserungen bei der die langfristige Niveauabsenkung stellen wesentli- Erwerbsminderungsrente und beim Reha-Budget che Gründe für das Ansteigen der Altersarmut dar. möglich. Auch die Rente mit 67 ließe sich ausset- zen, ohne mit dem politisch gesetzten Beitragsziel Schwarz-Gelb hat, anstatt Probleme zu lösen, die von 22 Prozent zu kollidieren. Das Rentenkonzept Probleme verschärft – und dies mit unverantwort- des DGB stieß auf eine breite Resonanz und hat lichen Wahlgeschenken. So wurde der Beitrags- die politische Diskussion maßgeblich beeinfl usst. satz in zwei Schritten von 19,9 auf 18,9 Prozent

1.5. Regional- und Strukturpolitik

Eines der größten gesellschaftlichen Verän- Antriebstechnik im Vordergrund. Beim Strom müs- derungsprojekte der letzten Jahrzehnte sen die Energieversorgungssysteme grundlegend stellt die Energiewende dar. umgebaut und die Leitungssysteme so erweitert werden, dass das Stromnetz an die veränderte Bei richtigem Management kann sie als Chance Kraftwerksstruktur angepasst wird und gleichzei- genutzt werden, die Industrie- und Dienstleis- tig die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. tungsgesellschaft sozial, ökologisch und ökono- Auch bei den notwendigen Speichertechnologien misch weiter zu entwickeln. Im Kern geht es um besteht ein enormer Nachholbedarf. die Ablösung der Atomkraft und die Reduktion fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Gas und Kohle und Die Energie- und Klimaschutzkommission der Stadt die Umstellung der Energieversorgung auf über- Aschaffenburg, der der DGB angehört, hat sich wiegend erneuerbare Energien. zum Ziel gesetzt, 50 Windkraftanlagen am bayeri- schen Untermain zu errichten. Weitere ehrgeizige Gleichzeitig steht die Energieeffi zienz besonders Ziele der Region sind die Senkung des Stromver- im Gebäudebereich, beim Transport und bei der brauchs bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent.

Bayerischer Untermain 65 Gleichzeitig soll der Anteil des Stroms aus erneu- fach in Aschaffenburg zu Veranstaltungen und erbaren Quellen von elf Prozent auf 50 Prozent bis Demonstrationen auf, um den Ausstieg aus der 2030 steigern. Ohne Windkraft wäre dies nicht zu Atomenergie umzusetzen und den Umstieg zu schaffen. beschleunigen.

Im Bündnis mit anderen Organisationen wie attac, Am 28. Mai 2011 rief der DGB mit weiteren dem Bund Naturschutz, den Oppositions-Parteien Organisationen zu einer zentralen Kundgebung für und lokalen Organisationen rief der DGB mehr- Ober-, Unter- und Mittelfranken unter dem Motto „Atomkraft – Schluss!“ in Fürth auf.

1.6. Rechtsextremismus

Der Rechtsextremismus ist eine Gefahr für der NSU-Mordserie – ist eine zunehmende Radikali- die Demokratie und das Zusammenleben sierung der Neonazis festzustellen. in Vielfalt. Seit 1990 sind in Deutschland Der NPD-Kreisvorsitzende Falko Schüßler und seine weit mehr als 150 Tote durch rechtsextreme Frau Sigrid, Bundesvorsitzende des Rings Nationaler Gewalt zu beklagen. Frauen (RNF) und stellvertretende NPD-Landesvor- sitzende in Bayern, schreckten nicht einmal davor Die Enthüllungen über die Mordserie der rechtsext- zurück, unserem Vorsitzenden der GEW, Reiner remen Zwickauer Terroristen (NSU) waren und sind Frankl, einen Hausbesuch abzustatten und dabei schockierend. Das Versagen des Verfassungsschut- seine Frau einzuschüchtern („Wir wissen, wo Sie zes ist dramatisch. Auch die Politik war seit vielen wohnen.“). Der DGB steht für ein Land, in dem Jahren auf dem rechten Auge blind. Dies führte alle ohne Angst verschieden sein und sicher leben dazu, dass die rechtsextreme Gefahr über Jahre können. unterschätzt wurde. Rechtsextremismus und Rassismus sind in der Das Aschaffenburger „Bündnis gegen rechts“, dem Mitte der Gesellschaft angekommen. Egoismus, auch der DGB angehört, machte bereits Anfang Ellenbogenmentalität, Gier und Profitdenken, wie 2012 mit einem Fotobeweis die örtliche Zeitung sie die Krise überdeutlich ans Tageslicht gebracht darauf aufmerksam, dass die beiden mutmaßlichen hat, haben das gesellschaftliche Klima vergiftet. Die Mörder Böhnhardt und Mundlos bereits 1996, Politik muss gerade angesichts der Krise in Europa bevor sie untertauchten, durch die Aschaffenburger die Ängste der Menschen ernst nehmen und soziale Innenstadt bei einer Neonazi-Kundgebung mar- Ungerechtigkeiten beseitigen. schierten, ohne dass dies damals auf Interesse stieß. Denn Neonazis nutzen soziale Ungerechtigkeiten für Dabei stellen sich natürlich Fragen: Wie gut waren ihre rassistischen Ziele, indem sie soziale Probleme die Kontakte des NSU zur Neonazi-Szene im Bereich als Aufhänger nehmen und sich und ihre menschen- Aschaffenburg-Miltenberg? Leben gar frühere Un- verachtende Ideologie als vermeintliche Lösung terstützer des sogenannten Mördertrios Böhnhardt, präsentieren. In der Auseinandersetzung mit dem Mundlos und Zschäpe am bayerischen Untermain? Rechtsextremismus ist die vom DGB Bayern erstellte In den letzten beiden Jahren – seit Bekanntwerden Broschüre „Rechtsextremismus in Bayern“ sehr hilf- reich und wird häufig v. a. von Schulen nachgefragt.

66 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Frauen

„Aschaffenburger Friedenstrommler“

Im Berichtszeitraum wurde ein besonderes Neben der Aschaffenburger Veranstaltung fand in Jubiläum begangen: Der Internationale München eine zentrale Veranstaltung mit Demons- Frauentag wurde einhundert Jahre alt. tration für Bayern statt, an der auch eine Delega- tion von der DGB-Region Bayerischer Untermain Im Zentrum der Veranstaltung am 8. März 2011 teilnahm. Zum Ende des Berichtszeitraumes – die wieder wie im Jahr zuvor und auch in den gehörten folgende Kolleginnen dem DGB-Regions- Jahren danach – zusammen mit dem Aschaffen- frauenausschuss an, wobei der Vorsitz wegen des burger Frauenhearing durchgeführt wurde, stand Rücktritts der langjährigen Vorsitzenden, Kollegin der historische Rückblick auf die Ereignisse vor Linda Kejwal-Akan, derzeit vakant ist. 100 Jahren und die aktuelle Bilanz der frauenpoli- tischen Erfolge seit der Einführung des Internatio- nalen Frauentages.

Vertreterinnen im Regionsfrauenausschuss (Stand: 30. Juni 2013) Ackermann, Petra Gewerkschaft der Polizei Moser, Sonja IG Bergbau – Chemie – Energie Oehler, Renate Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Trautner-Ludwig, Rebecca Eisenbahn- u. Verkehrsgewerkschaft Wenzel, Claudia IG Metall

Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag 2010 - 2013

Jahr Thema Ort Referentin 2010 „Kurs halten! Gleichstellung“ Veranstaltung Aschaffenburg Anne Wilhelm und Ber- „Equal Pay Day“ – Infostand und Straßenaktionen Martinushaus vor nadette Leidinger-Beierle Bücherei Diekmann vom Bündnis Frauenpoli- tischer Ratschlag

Bayerischer Untermain 67 Jahr Thema Ort Referentin 2011 „Kurs halten! Gleichstellung“ Veranstaltung Aschaffenburg Claudia Menne, „Equal Pay Day“ – Infostand und Straßenaktionen Martinushaus DGB Bundesfrauensekre- 100 Jahre Internationaler Frauentag - „Frauen als Familiener- tärin; Gisela E. Marx und nährerinnen“, Veranstaltung mit kabarettistisch-literarischer Dorrit Bauerecker; Jahrhundertrevue für Frau und Mann, „Frauen, U/ungeheuer im Aschaffenburger Kommen“, „Generationenkomplott“ Frauenhearing

„Für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Frieden und Solidari- München Karlsplatz Christiane Berger, stv. tät!“ Delegation aus Aschaffenburg (Stachus) Theresien- Vorsitzende des DGB wiese Bayern, Münchner u. bayer. Frauenverbände und -organisationen 2012 „Heute für morgen Zeichen setzen“ -„Entgeltgleichheit“ Aschaffenburg City- Aschaffenburger Frauen- Infostand Galerie Eingang/ hearing Schöntal 2013 „Fairtrade Rosenaktion“ Veranstaltung Aschaffenburg Wynnie Mbindyo und Martinushaus Aschaffenburger Frauenhearing

2.2. Kreis- und Stadtverbände

In der DGB-Region bestanden die beiden DGB-Kreisverbände Main-Spessart und Daneben arbeiten noch Siegfried Ackermann (IG Miltenberg. Metall) und Jose Collazo-Quass (IG BCE) aktiv mit. Immer wieder gelang es dem Vorstand, mit Neben Ralf Eich (IG Metall), Vorsitzender im den verschiedensten Veranstaltungen beachtliche Landkreis Main-Spessart, gehörte nur noch Elfriede Teilnehmerzahlen zu mobilisieren. Stellvertretend sei Jakob-Komianos (GEW) dem Vorstand an, die hier das Weinblütenfest in Bürgstadt genannt, dem jedoch im Jahr 2012 mit dem Ausscheiden aus dem unter der fachkundigen Leitung von Peter Meisen- Erwerbsleben ihren Rücktritt erklärte, ohne dass zahl eine Wanderung zur Geschichte des Weinbaus eine NachfolgerIn gefunden werden konnte. Im in Bürgstadt – dem fränkischen Rotweinzentrum Wesentlichen wurden vom DGB-Kreisverband mit – unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitsbe- Unterstützung von weiteren Betriebsräten aus dem dingungen im Weinbau voraus ging. IG Metall-Bereich die alljährlichen Mai-Kundgebun- gen in Lohr organisiert. Auf eine sehr gute Resonanz stieß ebenso die Stu- dienfahrt nach Ludwigsburg, in deren Mittelpunkt Der DGB-Kreisverband Miltenberg ist seit Mai 2011 die Besichtigung des Brauereianlagenherstellers ohne Vorsitzenden. Günter Wenk (IG BCE) musste Ziemann stand, der im Betrieb auch eine Versuchs- als Vorsitzender arbeitsbedingt diese Funktion brauerei sein Eigen nennt. Nicht weniger interessant abgeben und gehört seitdem als Vorstandsmitglied waren die Betriebsbesichtigung der Papierfabrik dem Kreisverband an. Peter Meisenzahl (IG BAU) Fripa in Miltenberg oder der Besuch der Ausstellung und Herbert Adrian (IG Metall) erklärten sich bereit, „Geschichte der Arbeiterbewegung“ in Mannheim. gleichberechtigt den DGB-Kreisverband zu führen.

68 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Bereits im Mai 2010 beschloss der DGB-Bun- Der DGB-Regionsvorstand Bayerischer Untermain deskongress mit den ehrenamtlich arbeitenden hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, zwei DGB-Kreis- und Stadtverbänden, die die Vertretung DGB-Kreisverbände zu bilden. Für die kreisfreie der Interessen von ArbeitnehmerInnen in den Land- Stadt Aschaffenburg und für die beiden Landkreise kreisen und kreisfreien Städten zur Aufgabe haben, Aschaffenburg und Miltenberg den DGB-Kreisver- ein neues Element der Satzung. Die DGB-Regionen band Aschaffenburg-Miltenberg, für den Landkreis werden im Zuge der Umsetzung der neuen Satzung Main-Spessart den DGB-Kreisverband Main-Spes- zu integralen Bestandteilen der DGB-Bezirke und sart. Für beide DGB-Kreisverbände erfolgt die Wahl unterstützen die Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort. des Vorsitzenden in einer Delegiertenkonferenz im Oktober bzw. November 2013.

2.3. Außenvertretungen

Berufsbildungsausschuss bei der IHK Aschaffenburg

Däsch, Siegfried IG Bergbau – Chemie – Energie Egner, Christian IG Bergbau – Chemie – Energie Göhrig, Hubert IG Metall Noll, Guido Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten Richter, Herbert IG Metal Seitz, Jörg ver.di

Berufsschulbeiräte

Berufsschule Aschaffenburg I + II Berufsschule Aschaffenburg III Curs, Christoph IG Metall Fellner-Röbke, Ulrike ver.di Fallacara, Hamza IG Metall

Berufsschule Miltenberg Berufsschule Obernburg IG Bergbau - IG Bergbau - Jordan, Leonhard Dorn, Karl-Heinz Chemie - Energie Chemie - Energie

Berufsschule Main-Spessart Curs, Christoph IG Metall

Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt Aschaffenburg

Söhnlein, Gert Deutscher Gewerkschaftsbund

Energie- und Klimaschutzkommission der Stadt Aschaffenburg

Söhnlein, Gert Deutscher Gewerkschaftsbund

Bayerischer Untermain 69 Agenda21-Beirat der Stadt Aschaffenburg

Klump, Karl-Heinz IG Metall

Seniorenbeirat der Stadt Aschaffenburg

Richter, Rudi IG Metall

Ausländerbeirat im Landkreis Aschaffenburg

Kahraman, Mahir IG Metall

Ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen

Ackermann, Siegfried IG Metall Amrhein, Ralf IG Bergbau – Chemie – Energie Baumann, Tamara IG Metall Bergmann, Matthias ver.di Bonatz, Hans-Joachim ver.di Bozem, Marita IG Metall Fechner, Ingo ver.di Fieger, Heike IG Metall Großmann, Thomas ver.di Harth, Harry ver.di Heeg, Karlheinz IG Metall Höfler, Manfred IG Bergbau – Chemie – Energie Höfler, Thomas IG Metall Pancarci, Özcan IG Metall Rachor, Armin IG Bergbau – Chemie – Energie Rafoth, Maria IG Metall Rausch, Maria IG Metall Rückert, Gisela ver.di Rüger, Johann IG Bergbau – Chemie – Energie Scherf, Siegbert IG Bauen – Agrar – Umwelt Schreck, Dietmar ver.di Sehr, Frank IG Bergbau – Chemie – Energie Spangenberger, Michael IG Bergbau – Chemie – Energie Steiniger, Marion IG Bergbau – Chemie – Energie Weis, Reinhard IG Bauen – Agrar – Umwelt

70 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

LandesarbeitsrichterInnen

Bickert, Claudia IG Bauen – Agrar – Umwelt Richter, Herbert IG Metall Scheidler, Percy IG Metall Weiß, Hans-Peter IG Metall Wissel, Karlheinz IG Metall

Ehrenamtliche SozialrichterInnen

Christl, Ottokar ver.di Haas, Rainer IG Bergbau – Chemie – Energie Heeg, Heinz IG Metall Kimmel, Stefan ver.di Klein, Erich IG Bergbau – Chemie – Energie Liebl, Georg ver.di Moik, Klaus IG Bergbau – Chemie – Energie Rausch, Maria IG Metall Schardt, Remo IG Metall Winter, Alfred IG Metall

Landessozialrichter

Göhrig, Hubert IG Metall

Finanzrichter

Lieber, Margareta ver.di Parr, Andreas ver.di

Deutsche Rentenversicherung Nordbayern

Vertreterversammlung Greipl, Maria IG Metall

Vorstand Söhnlein, Gert Deutscher Gewerkschaftsbund

Versicherungsberater Stadt Aschaffenburg Lemanczyk, Sandra IG Bauen – Agrar – Umwelt Weber, Fritz IG Bergbau – Chemie – Energie

Bayerischer Untermain 71 Landkreis Aschaffenburg Büttner, Adalbert IG Metall Kunkel, Peter IG Metall

Landkreis Main-Spessart Außenhofer, Konrad IG Metall Stiege, Erwin IG Metall

Landkreis Miltenberg Frenzl, Philipp IG Bergbau – Chemie - Energie Meisenzahl, Peter IG Bauen – Agrar – Umwelt Zoll, Heinz IG Metall

AOK-Direktionsbeirat Aschaffenburg

Egner, Christian IG Bergbau – Chemie - Energie Englert, Elmar IG Metall Haber, Gertrud ver.di Kohlroß, Michael IG Bauen – Agrar – Umwelt Liebl, Georg ver.di Rausch, Maria IG Metall Söhnlein, Gert Deutscher Gewerkschaftsbund Weber, Fritz IG Bergbau – Chemie – Energie

Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Aschaffenburg

Egner, Christian IG Bergbau – Chemie – Energie Noll, Guido Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten Scheidler, Percy IG Metall Söhnlein, Gert Deutscher Gewerkschaftsbund

72 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.4. Bildungsarbeit

Mindestens 950.000 Unterschriften mussten Studiums sollte nur eine Frage von Eignung und beim Volksbegehren zur Abschaffung der Neigung sein – und nicht eine Entscheidung Studiengebühren zwischen dem 17. und nach dem Geldbeutel der Eltern. Vom DGB wurde dem 30. Januar 2013 zusammenkommen. eigens für die betriebliche Verteilung ein eigenes Flugblatt zur Mobilisierung erstellt. Bereits Ende 2012 wurde in Aschaffenburg unter der Beteiligung des DGB ein parteiübergreifendes Mit verschiedenen Aktionen wie einem symboli- Bündnis gegründet, um dieses Ziel zu erreichen. schen Rathaussturm und täglichen Infoständen Eingeladen waren neben den bayerischen Oppo- während der Eintragungsfrist konnte letztlich ein sitionsparteien u.a. Studentenverbände, kirchliche großer Erfolg verzeichnet werden. 1,35 Millionen Verbände, Jugendringe und Schülervertretungen. Menschen unterschrieben das Volksbegehren, das waren 14,4 Prozent aller Wahlberechtigten. „Ja zur Bildung – Nein zu Studiengebühren!“ hieß es auf einem Flugblatt; denn die Wahl eines

2.5. DGB-Rechtsschutz

Seit 1996 ist der Rechtsschutz der DGB-Ge- gewerkschaftlichen Mitgliedsbeitrag enthalten ist. werkschaften der DGB-Rechtsschutz GmbH Im Berichtszeitraum wurden durch das mit einem übertragen. Die Zusammenarbeit zwischen Rechtssekretär und einer Verwaltungsangestellten der DGB-Region gestaltete sich im Berichts- besetzte Büro Aschaffenburg insgesamt 1.501 zeitraum in völliger Kollegialität und in neue Verfahren für Mitglieder der DGB-Gewerk- jeder Hinsicht problemlos. schaften der Region geführt. Davon waren 901 arbeitsrechtliche Verfahren. Die eingehenden Rechtsschutzfälle aus dem Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsrecht werden auf 38 % dieser Verfahren beinhalteten den Bestand hohem Niveau und guten Erfolgen geführt. Dies des Arbeitsverhältnisses (betriebs-, verhaltens- und bestätigen sowohl die Umfragen unter KollegIn- krankheitsbedingte Kündigungen sowie Entfristun- nen als auch die Richter des Arbeits- und Sozial- gen), bei über 40 % der Fälle ging es um arbeits- gerichts. So wird den Mitgliedern ein qualitativ und tarifvertragliche Ansprüche der KollegInnnen, hochwertiger Rechtsschutz geboten, der bereits im die diesen von den Arbeitgebern trotz bestehender

Bayerischer Untermain 73 Rechtsgrundlagen vorenthalten wurden. Zugenom- Ein weiterer Schwerpunkt lag im Schwerbehin- men haben auch Verfahren bezüglich Arbeitszeug- dertenrecht. Zugenommen haben Verfahren gegen nissen und Abmahnungen. die Krankenkassen, die – wohl im Rahmen von Sparmaßnahmen – immer öfter versuchen, die Im Sozialrecht wurden im Berichtszeitraum 558 Versicherten aus dem Krankengeldbezug heraus- neue Verfahren geführt. Der Schwerpunkt der Ver- zudrängen. fahren lag mit mehr als 25 % im Arbeitslosenrecht und bei Hartz-IV-Fällen. Gerade letztere bestätigen Ebenso zugenommen haben Verfahren gegen die deutlich, wie hoch das Risiko in unserer Gesell- Rentenversicherung wegen Ablehnung medizi- schaft ist, in die Armutsfalle abzustürzen. nischer Rehabilitationsmaßnahmen. Insgesamt zeigt sich dabei die konsequente Linie weiterer Einschnitte in das Netz der sozialen Sicherung.

74 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. 1. Mai

Kundgebung am 1. Mai

Die Kundgebungen des Deutschen Gewerk- Festzuhalten ist auch, dass die beiden Mai-Kund- schaftsbundes am 1. Mai, dem Kampf- und gebungen nicht alleine durch den Verkauf von Feiertag der internationalen Arbeiterbewe- Mai-Pins finanziert werden konnten, obwohl die gung, stellen einen jährlichen Höhepunkt verkauften Pins in den vergangenen vier Jahren der gewerkschaftlichen Arbeit dar. sich nicht rückläufig entwickelten. Hier sei allen Kolleginnen und Kollegen für ihre nicht immer In den Jahren 2010 bis 2013 fanden jeweils in leichte Aufgabe recht herzlich gedankt. Aschaffenburg und in Lohr DGB-Kundgebungen am 1. Mai statt; diese wurden immer als Frei- Als erfreulich sind die in Aschaffenburg von Jahr zu luftkundgebungen durchgeführt. Den Mai- Jahr steigenden Teilnehmerzahlen zu verzeichnen, Kundgebungen in Aschaffenburg ging immer eine während sich der Besuch in Lohr als stabil darstell- Demonstration, ausgehend vom Linde-Werk 1 zum te. Angemerkt seien hier noch die 2009 und 2010 Kundgebungsort auf dem Theaterplatz, voraus. am Vorabend des 1. Mai vom DGB-Kreisverband Miltenberg in Bürgstadt und in Wörth a. M. durch- Während von 2010 bis 2012 im Anschluss an geführten Arbeitnehmer-Empfänge. Sie wurden die Kundgebung die Mai-Pins in der Gaststätte wegen der fehlenden Resonanz in den folgenden Schlappeseppel zum Verzehr eingelöst werden Jahren eingestellt. konnten, wurde 2013 in Aschaffenburg erstmals wieder ein Maifest auf dem Karlsplatz u.a. mit der Band „Ten of a kind“ durchgeführt, was auf eine sehr gute Resonanz stieß.

Bayerischer Untermain 75 Fritz Schösser und Gert Söhnlein beim Demozug

Jahr Motto Ort Redner TN 2010 „Wir gehen vor! Gute Arbeit – ge- Aschaffen- Schirmer, Dominik 650 rechte Löhne – starker Sozialstaat“ burg ver.di LB Bayern Lohr Scheidler, Percy 150 IG Metall, Aschaffenburg 2011 „Das ist das Mindeste! Faire Löhne Aschaffen- Schmitthenner, Horst 800 – gute Arbeit – soziale Sicherheit“ burg ehem. Vorstandsmitglied der IG Metall, Frankfurt a. Main Lohr Redner aus Betrieben 150 2012 „Gute Arbeit für Europa. Gerechte Aschaffen- Burkert, Martin 900 Löhne – soziale Sicherheit“ burg EVG-Hauptvorstand, Frankfurt a. Main Lohr Heßler, Mathias 150 2. Bev. IG Metall, Aschaffenburg, Peter Baumann ver.di Bezirkssekretär 2013 „Gute Arbeit. Sichere Rente. Sozia- Aschaffen- Schösser, Fritz 1000 les Europa“ burg ehem. Vorsitzender des DGB Bayern Lohr John, Heike 150 IG Metall, Aschaffenburg

76 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.2. Herbstaktionen 2010

Bereits im Juli 2010 fasste der DGB-Regi- eine moderne Infrastruktur und in die öffentliche onsvorstand unter der Überschrift „Wider- Daseinsvorsorge. stand gegen den Sozialraub der Bundesre- gierung – die Verursacher sollen zahlen!“ Die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, einen einstimmigen Beschluss, in dem es die Schaffung einer gerechten Erbschaftssteuer, u.a. hieß: Wer jetzt spare, sei nicht auf der die Erhöhung des Spitzensteuersatzes und die Höhe der Zeit. Durchsetzung einer Finanztransaktionssteuer seien dafür die Mindestanforderungen des DGB. Und: Mit dem vorgelegten Sparpaket zeige die Bun- Die Kaufkraft werde auch durch die Einführung desregierung, dass sie in der Tat nicht auf der eines fl ächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns Höhe der Zeit sei. Der DGB warf Schwarz-Gelb vor, gestärkt. sie betreibe eine Politik aus längst vergangenen Zeiten. Sozialabbau und Umverteilung von unten Über 600 Menschen beteiligten sich am 9. Okto- nach oben waren bereits Teile des neoliberalen ber 2010 auf dem Aschaffenburger Theaterplatz Politikkonzeptes vor Beginn der Finanz- und an der Kundgebung, die unter dem Motto „Aufste- Wirtschaftskrise. Sie waren die Auslöser für den hen für soziale Gerechtigkeit“ stand. Hauptredner größten konjunkturellen Einbruch seit Bestehen Professor Franz Segbers vom Diakonischen Werk der Bundesrepublik. Hessen-Nassau kritisierte die „Politik der sozialen Kälte“ und deutete deren Auswirkungen. Segbers Die Bundesregierung wollte aus der Krise jedoch sprach angesichts von Billigarbeit, Hartz IV und nichts lernen. Getrieben von der marktradikalen Zweiklassenmedizin von Absurditäten, einer FDP legte sie die Axt an den Sozialstaat. Statt die beabsichtigten Spaltung der Gesellschaft, vom Verursacher für die Krise zahlen zu lassen, drohten Verstoß gegen die Würde des Menschen und von u.a. Kürzungen für Langzeitarbeitslose und Diebstahl. Familien. Satte 30 Milliarden Euro sollten von den Schwächsten der Gesellschaft rausgepresst wer- „Nichts ist gut, nichts wurde getan“, meinte den. Außerdem plante das Kabinett die Einführung Segbers in Hinsicht auf die Finanz- und Wirt- einer unsozialen Kopfpauschale im Gesundheits- schaftskrise. Nach Berechnungen des Diakonischen wesen und ein Festhalten an der Rente mit 67. Werks und des Paritätischen Wohlfahrtsverbands liege der Betrag für das Existenzminimum sehr viel Mit dieser Kürzungsorgie zerstöre die Bundesre- höher als mit dem Fünf-Euro-Zusatz der Regie- gierung Schritt für Schritt den Sozialstaat, so der rung erreicht würde. Dass selbst viele Arbeitende DGB. Gleichzeitig würde die anziehende Konjunk- lediglich dieses Minimum erwirtschaften und noch tur abgewürgt. Wachstum entstehe eben nicht aufstocken müssten, sah Segbers im wachsenden durch Sparen, sondern durch Investitionen: Investi- Niedriglohnbereich und der Leiharbeit begründet: tionen in Bildung, den ökologischen Fortschritt, in „Armut wird politisch gemacht.“

Bayerischer Untermain 77 Aktion zum Volksbegehren gegen Studiengebühren

Der DGB-Regionsvorsitzende Gert Söhnlein be- Oberbürgermeister Klaus Herzog verdeutlichte zeichnete Deutschland als „Niedrigsteuerland für Forderungen des Deutschen Städtetags: Lasten des Vermögende“. Außerdem wäre „Mehr Netto vom geplanten Sparpakets dürften nicht auf Kommu- Brutto“ schon immer eine scheinheilige Parole nen abgewälzt und etwa die Städtebauförderung gewesen und entlarve sich spätestens mit der um die Hälfte reduziert werden. Sonst könnten die Kopfpauschale als eine eindeutige Lüge. So wür- Städte ihre Aufgaben in Bildung, Betreuung, Ge- den die Belastungen für die Versicherten rasant sundheit und Wohnungsbau kaum erfüllen. Urban steigen, vor allem für die, die ohnehin zu wenig Priol, der sich auch an der Kundgebung beteiligte, haben. Und: Dabei müssten die Versicherten schon ließ sich nicht zweimal bitten, am Ende mit seinem heute jedes Jahr 15 Milliarden Euro mehr zahlen Auftritt ein Feuerwerk abzubrennen. Das Publikum als die Arbeitgeber. konnte sich trotz der gefühlten Misere prächtig amüsieren. Damit in Aschaffenburg mehr los sei,

78 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

sollte man vorschlagen, den Bahnhof unter die Wir fordern: Erde zu legen. Auf jeden Fall sei das, was Banker · Gute Arbeit verzockt haben, „nicht die Wurzel aus Peanuts“, · Starke öffentliche Leistungen also kein Kleckerkram. „Deswegen: Wenn sie euch · Gutes Auskommen im Alter ärgern, ärgert sie!“ · Qualifi zierte Bildung und Ausbildung · Ein solidarisches Gesundheitssystem Bereits fünf Wochen nach der Protestkundgebung in Aschaffenburg rief der DGB Bayern zu einem 15.000 Teilnehmer hatte man ursprünglich erwar- zentralen Massenprotest in Nürnberg auf. „Ge- tet. Es kamen 30.000! Es war die größte Kund- rechtigkeit ist etwas anderes – wir brauchen einen gebung seit Jahrzehnten, deren Zahl jedoch im Kurswechsel!“, hieß es im Aufruf des DGB. Berichtszeitraum nicht mehr erreicht wurde. Allein die DGB-Region Bayerischer Untermain stellte über 1.000 Teilnehmer!

Kundgebung auf dem Theaterplatz

Bayerischer Untermain 79 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

Söhnlein, Gert Vorsitzender Bickert, Claudia IG Bauen – Agrar – Umwelt Höfler, Manfred IG Bergbau – Chemie – Energie Ackermann, Fritz Gewerkschaft der Polizei Frankl, Reinhard Gewerkschaft Erziehung u. Wissenschaft Bozem, Marita IG Metall Luthardt, Hans-Hermann Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Bauer, Bernd ver.di

Hauptamtliche Besetzung der DGB-Region

Söhnlein, Gert Regionsvorsitzender Hofmann, Doris (3/4 Stelle) Verwaltungsangestellte Krebs, Luzia (bis 31.07.09) Verwaltungsangestellte

Nur die DGB-Region Bayerischer Untermain hat keinen Organisationssekretär. Damit ist Aschaffenburg die DGB-Region mit der kleinsten personellen Ausstattung in Bayern.

80 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.2. Mitgliederstatistik

Die Mitglieder der DGB-Gewerkschaften Gewerkschaften höhere oder niedrigere Mitglie- werden zentral nach ihrem Wohnort den derzahlen ergeben als vom DGB dargestellt. Der DGB-Regionen zugeordnet. Die aktuellen Grund liegt in den Aus- bzw. Einpendlerzahlen für Zahlen stellen die Mitglieder nach Gewerk- die DGB-Region Bayerischer Untermain. schaften in der DGB-Region Bayerischer Untermain dar. Insgesamt ist in den vergangenen vier Jahren ein Verlust von 385 Mitgliedern (1,1 %) zu verzeich- Diese Zahlen divergieren von den Mitgliederzahlen nen. Trotzdem gelang es vier Gewerkschaften, der Gewerkschaften aus zwei Gründen: Zum einen ihren Mitgliederanteil zu steigern. Die GdP mit unterscheiden sich die geographischen Zuschnitte +107 (15 %), die GEW mit +54 (11,9 %), die IG der Gebietseinheiten der Gewerkschaften und des Metall mit +452 (2,8 %) und die NGG mit +74 DGB. Zum anderen werden die Mitgliederzahlen (12,5 %) Mitgliedern. Vier Gewerkschaften – IG beim DGB nach dem Wohnort ermittelt, während BAU -407 (15,8 %), IG BCE -124 (2,3 %), EVG die Gewerkschaften ihre Mitglieder nach dem -128 (7,3 %) und ver.di -413 (5,1 %) – mussten Arbeitsort feststellen. Daraus können sich für die Mitgliederverluste hinnehmen.

Mitgliederstand am 31.12.2012

Gewerkschaft Regionsvorsitzender IG Bauen – Agrar – Umwelt 2.170 IG Bergbau – Chemie – Energie 5.384 Gewerkschaft der Polizei 821 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft 455 IG Metall 16.508 Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten 593 Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 1.622 ver.di 8.073 DGB-Region Bayerischer Untermain 35.626

Anteil der IG/G am Gesamtmitgliederstand zum 31.12.2012 in Prozent

IG Bauen – Agrar – Umwelt 6,1 % IG Bergbau – Chemie – Energie 15,1 % Gewerkschaft der Polizei 2,3 % Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft 1,3 % IG Metall 46,3 % Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten 1,7 % Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft 4,6 % ver.di 22,7 %

Bayerischer Untermain 81 4.3. Finanzen

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 32.844,00 32.844,00 27.228,00 27.372,00 120.288,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 6.500,00 148,43 1.680,00 4.334,19 12.662,62 Sonst. Einnahmen 1,82 3,37 0,89 6,08 Summe Einnahmen 39.344,00 32.994,25 28.911,37 31.707,08 132.956,70

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 11.872,44 10.972,44 10.972,44 13.059,84 46.877,16 Mietnebenkosten 6.754,83 6.814,97 6.948,37 6.753,81 27.271,98 Porto/Frachten 242,52 513,50 522,00 514,00 1.792,02 Telefon/Internet 2.928,15 2.586,53 2.194,12 1.908,49 9.617,29 Büromaterial 695,93 831,75 674,99 603,04 2.805,71 Druckkosten 20,64 49,48 70,12 Kopierkosten Zeitschriften/Bücher 476,32 527,92 602,77 662,29 2.269,30 KFZ-Anschaffung KFZ-Betriebskosten 6.769,65 9.252,67 7.942,35 23.964,67 Reisekosten 4.857,36 169,10 401,23 104,90 5.532,59 Personalnebenkosten Instandhaltung 89,25 89,25 Versicherungen Inventaranschaffung 252,95 258,97 29,90 218,74 760,56 Beiträge 0,00 Sonst. Verwaltungskosten 206,37 409,52 735,13 592,09 1.943,11 Konferenzen/Tagungen 855,90 288,90 594,20 537,04 2.276,04 PG Jugend 250,00 125,00 200,00 575,00 PG Frauen 227,11 224,01 35,49 486,61 Bildungsarbeit Sozialpolitik Sonst. Veranstaltungen 2.483,22 556,71 125,19 712,34 3.877,46 Binnenstruktur 3.959,52 1.347,67 5.307,19 Summe Ausgaben 36.062,62 32.506,53 33.253,01 33.693,90 135.516,06

82 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 39.344,00 32.994,25 28.911,37 31.707,08 132.956,70 Ausgaben 36.062,62 32.506,53 33.253,01 33.693,90 135.516,06 Übersch./Def. 3.281,38 487,72 -4.341,64 -1.986,82 -2.559,36 HH-Bestand Vorjahr 2.560,36 5.841,74 6.329,46 1.987,82 HH-Bestand per 31.12. 5.841,74 6.329,46 1.987,82 1,00

2011 2012 2011-2012 KV Main-Spessart € € € Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 275,71 45,64 321,35 Bestand 924,29 1.154,36 2.078,65

SV Aschaffenburg Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 1.443,56 233,17 1.676,73 Bestand 956,44 2.166,83 3.123,27

KV Miltenberg Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.042,82 706,91 1.749,73 Bestand 157,18 493,09 650,27 Bestand 2012: 5.852,19

Bayerischer Untermain 83 Region Donau-Wald

Verantwortlich: Edwin Urmann

84 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 86 1. Politische Schwerpunkte ...... 88 2. Arbeitsfelder ...... 89 2.1. Kreis- und Stadtverbandsarbeit ...... 89 2.2. Frauen ...... 92 2.3. Zusammenarbeit mit tschechischen Gewerkschaften ...... 92 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 93 3.1. Maikundgebungen ...... 93 3.2. Niederbayerischer Gewerkschaftstag ...... 94 3.3. Podiumsdiskussionen ...... 95 3.4. Informations- und Bildungsveranstaltungen ...... 95 4. Organisation und Finanzen ...... 96 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 96 4.2. Ehrenamtliche Arbeits- und Sozialrichter ...... 97 4.3. Finanzen ...... 98 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 100

Donau-Wald 85 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Diese DGB-Bezirkskonferenz bedeutet für mich Abschied und Wehmut zugleich. Nach über 21 im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, Jahren beende ich meine berufliche Tätigkeit als gerechte Löhne und bessere Lebensbedin- DGB-Regionsvorsitzender. Es war eine schöne Zeit gungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeit- mit Euch. Wir haben viel diskutiert, viel gekämpft nehmer sind harte Auseinandersetzungen und viel erreicht. Allen Kolleginnen und Kollegen, zwischen Gewerkschaften und wirtschaftsli- die uns in den letzten Jahren bei unseren gewerk- beralen Kräften an der Tagesordnung. schaftlichen Aktionen begleitet und unterstützt haben, möchte ich auf diesem Wege recht herzlich Gewerkschaftliche Arbeit kostet Gewerkschafter, danken und sie bitten, weiterhin mitzuarbeiten, Betriebs- und Personalräte sowie gewerkschaftli- da gerade in den jetzigen turbulenten Zeiten die chen Vertrauensleute viel Mut und Kraft. In Zeiten Solidarität mehr denn je gefordert ist. des politischen Desinteresses ist es auch für die Gewerkschaften nicht einfach, für soziale Themen Zu guter Letzt möchte ich mich für das uneinge- Aufmerksamkeit zu erhalten. Deshalb ist es umso schränkte Vertrauen bedanken, das ich von euch in wichtiger, immer am Ball zu bleiben, denn der all den Jahren meiner Tätigkeit beim DGB erhalten versteckte Lobbyismus in den Hinterzimmern habe. schläft nicht.

Die Hauptamtlichen des DGB und der Mitglieds- Euer gewerkschaften werden weiterhin Widerstand Edwin Urmann gegen Sozialabbau organisieren, Aufklärungsarbeit Regionsvorsitzender leisten und Alternativen benennen.

86 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Donau-Wald 87 1. Politische Schwerpunkte

v. l.: Wendelin Hegedüsch und Hermann Hauer betreuen den Messestand

Folgen der Deregulierungen Dazu führten wir Pressegespräche, Informations- In den vergangenen Jahren bestimmten die Aus- und Bildungsveranstaltungen, Podiumsdiskussio- wirkungen der Deregulierungen des Arbeitsmark- nen, Kundgebungen und persönliche Gespräche tes die politische Agenda. mit Politikern durch. Auch auf der Dreiländermesse (eine regionale Verbraucher- und Handwerksaus- Wir thematisierten Bereiche wie Hartz IV, den stellung) in Passau haben wir für gewerkschaft- gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn, die liche Themen geworben. Dort gelang es uns, mit Zunahme von Leiharbeit, den Missbrauch von einer Vielzahl von interessierten Bürgerinnen und Werkverträgen und der Scheinselbstständigkeit, Bürgern zwanglos ins Gespräch zu kommen und die drohende Altersarmut, drohende Verschlechte- über Probleme aufzuklären. rungen in der Gesundheitspolitik usw. usw. Der DGB hat in der Vergangenheit zahlreiche Fragestellungen in der Bildungspolitik sowie in Themen besetzt, Diskussionen angestoßen und der Regional- und Strukturpolitik wurden genauso Politiker in die Verantwortung genommen. Darauf aufgeworfen, wie unter anderem Equal Pay und können wir stolz sein. der Kampf gegen Rechtsextremismus.

88 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Kreis- und Stadtverbandsarbeit

v. l.: Christian Kerschl, Bartholomäus Sagstetter, Peter Ehm, Prof. Behrendt, Edwin Urmann

Kreisverband Deggendorf Klartext gesprochen. Aufgrund des Rückgangs der Der Kreisvorsitzende Christian Kerschl und seine Glasindustrie und anderer Industriezweige verän- KollegInnen führten regelmäßige Vorstandssitzun- dert sich die Mitgliederstruktur. gen im Kreis Deggendorf durch. Viele Arbeitnehmer müssen nun weite Strecken Dabei wurde oft heftig über bundes- und landes- pendeln, was eines der größten örtlichen Probleme politische Probleme diskutiert. Neben den Mai- ist. Dass die Freyunger politisch interessiert sind, kundgebungen im Weißbierzelt am Deggendorfer demonstrierten sie konstant mit ihrer Teilnahme Frühlingsfest (2013 im Kolpinghaus Deggendorf) bei Veranstaltungen jeder Art. Der Kreisvorstand wurden auch anderweitige Veranstaltungen, organisierte neben der Maikundgebung zahlreiche unter anderem Ausstellungseröffnungen geplant Informations- und Bildungsveranstaltungen sowie und durchgeführt. Dazu gehörten des Weiteren Vorstandssitzungen. Informations- und Bildungsveranstaltungen sowie eine Betriebs- und Personalrätekonferenz. Zuletzt Darüber hinaus waren unsere Waldler regelmäßig wurden viele Mitglieder von der Hochwasserkata- bei Warnstreiks und Demonstrationen unserer strophe im Juni 2013 schwer getroffen und damit Mitgliedsgewerkschaften als Unterstützer präsent. finanziell geschädigt. Zum Aktionswochenende „Neue Ordnung der Arbeit“ veranstaltete der Kreisverband einen politischen Frühschoppen in Freyung. Kreisverband Freyung-Grafenau Im Kreisverband Freyung-Grafenau ging es stets Im Hinblick auf die Bundes- und Landtagswahlen zünftig zu. Dafür sorgten die Kreisvorsitzende wurden die örtlichen Abgeordneten und Kandi- Angelika Alder mit ihren KollegInnen aus dem datInnen zu den gewerkschaftlichen Kernthemen Bayerischen Wald. befragt und somit die öffentliche Diskussion angeheizt. Ob bei Sitzungen in Freyung, Riedlhütte oder Ringelai – neben der guten Laune wurde immer

Donau-Wald 89 Kreisverband Passau sowie der Mitgliedgewerkschaften stets solidarisch Im Rahmen der anstehenden DGB-Reform wurde und präsent. der Kreisverband Passau im Jahr 2012 gegründet. Kreisverband Straubing-Bogen Mit dem Kreisvorsitzenden Wendelin Hegedüsch Der DGB-Kreisverband Straubing-Bogen war in konnte ein meinungsfreudiger Mann an der Spitze den vergangenen Jahren ein sicherer Aktivposten. gewonnen werden. In der kurzen Zeit organi- sierten die Passauer mehrere Infostände, eine Der Kreisvorstand um den Kreisvorsitzenden Rein- Bildungsveranstaltung zum Schwerbehinderten- hard Böckl traf sich regelmäßig zu Sitzungen und recht, zahlreiche Vorstandssitzungen sowie einen veranstaltete unter anderem zwei Ausstellungs- politischen Frühschoppen kurz vor der Landtags- eröffnungen (gemeinsam mit der FES und GEW). wahl. Obwohl nach Meinung einiger sogenannter Im April 2013 ist Reinhard Böckl überraschend Experten Passau zu Österreich zählen sollte und zurückgetreten, woraufhin die bisher stellvertre- demnach vernachlässigbar für Bayern wäre, ist der tende Kreisvorsitzende Brigitte Wessely den Vorsitz Standort Passau für die Gewerkschaftsarbeit von kommissarisch übernahm. immenser Bedeutung. Allein mit der größten Mai- kundgebung Niederbayerns können die Passauer einen jährlichen Event bieten, worauf sie stolz sein können. Ortsverband Plattling Kreisverband Regen DGB-Ortsvorsitzender Thomas Müller fällt ein Lange Jahre wurde der DGB-Kreisverband Regen bestimmtes Privileg zu. Er konnte zu den regelmä- vom Eisenbahner Walter Kaehler geführt. Der ßigen Sitzungen oftmals mehrere Pressevertreter 1000-prozentige Gewerkschafter war bekannt in begrüßen. der Stadt und im Landkreis. Dieses besondere Interesse und die Berichterstat- Bis zu seinem Tod plante er eifrig und half wo er tung der Plattlinger Presse ist eine örtliche Beson- konnte, damit die Gewerkschaftsarbeit Früchte derheit. Bei den gemütlichen Runden wird neben trug. Leider ist Walter Kaehler am 22. Februar den gewerkschaftlichen Themenfeldern auch 2013 mit nur 67 Jahren verstorben. Seitdem immer über die Kommunalpolitik berichtet und tragen der bisher stellvertretende Kreisvorsit- heftig diskutiert, was allseits beliebt ist. Die Mai- zende Gerhard Seidl und der Ortsvorsitzende kundgebung ist vor allem bei den Eisenbahnern Anton Weber die alleinige Verantwortung und beliebt, da Plattling auf eine langjährige Tradition führen die Geschäfte weiter. Die Kreisvorstands- als Eisenbahnerstützpunkt verweisen kann. mitglieder zählen ebenfalls zum harten Kern der Gewerkschaftsarbeit in unserer Region. Neben den Ortsverband Regen zahlreichen Vorstandssitzungen wurden Informa- Eine stets gemütliche Atmosphäre herrscht bei tions- und Bildungsveranstaltungen, bürgernahe den regelmäßigen Sitzungen des Ortsverbands Infoaktionen sowie die jährlichen Maikundgebun- Regen. gen organisiert. Mit dem Ortsvorsitzenden Anton Weber leitet ein Die „eingefleischten“ Regener KollegInnen zeigten fähiger Mann die Geschicke. Der Ortsvorstand sich auch bei diversen Veranstaltungen des DGB organisierte Informations- und Bildungsveranstal-

90 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

tungen und diskutierte neben den Problemen in Ortsverband Pocking-Ruhstorf den örtlichen Betrieben auch die Kommunalpolitik. Berichte von den zwei ortsansässigen Betrieben Nach dem Tod des langjährigen Kreisvorsitzenden Siemens (ehemals Loher) und Hatz dominierten die Walter Kaehler übernahm Anton Weber verstärkt Sitzungen des Ortsverbands. die Wahrnehmung, Leitung und Organisation diverser Termine im Kreis- und Ortsverband. Ortsvorsitzender Egbert Wasner und seine Kolle- gInnen sind eine feste Größe bei der Maikund- Ortsverband Riedlhütte gebung in Passau sowie beim Niederbayerischen Der Ortsverband Riedlhütte ist geprägt von der Gewerkschaftstag in Straubing und demnach nicht Glasindustrie und hat deshalb den Strukturwandel wegzudenken. deutlich zu spüren bekommen. Ortsverband Teisnach Vor allem die Schließung der Firma F.X. Nacht- Der Ortsverband Teisnach hat mit der Ortsvorsit- mann Bleikristall KG zum 23. Dezember 2009 zenden Angela Wölfl eine starke Frau, die neben verdeutlichte die kalte Realität der Wirtschaftskrise den regelmäßigen Sitzungen – nicht selten ver- und des veränderten Marktumfeldes. Der Orts- bunden mit Bildungsveranstaltungen – auch die vorsitzende Harry Höcker hält den Ortsverband örtliche Maikundgebung fest im Griff hat. zusammen und organisiert regelmäßige Sitzungen sowie die jährlichen Maikundgebungen. Schwerpunktthemen sind die Probleme der örtli- chen Betriebe sowie die aktuelle politische Lage.

v. l.: DGB-Ortsvorsitzender Egbert Wasner, DGB-Organisationssekretär Christian Schlag, DGB-Regionsvorsitzender Edwin Urmann und Felix Schmidt informierten die Ruhstorfer BürgerInnen mit einer Infoaktion.

Donau-Wald 91 2.2. Frauen

Der DGB-Frauenausschuss Regen ist ein sehr aktives und politisches Gremium in der Region Donau-Wald.

Über die regelmäßigen Sitzungen – bereits Anfang jedes Kalenderjahres geplant von der umtriebigen Vorsitzenden Gerlinde Rein – wird meinungs- freudig und richtungsweisend in der örtlichen Presse berichtet. Der Internationale Frauentag ist nicht nur ein Kampftag für die Gleichstellung von Männern und Frauen, sondern auch ein echtes Highlight im Landkreis. Die dazu stattfindende Veranstaltung bietet neben den frauenpolitischen Themen des DGB auch immer ein kabarettistisches v. l.: DGB-Frauenvorsitzende Gerlinde Rein bedankte sich bei der stellvertretenden Schmankerl. ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Monika Linsmeier.

2.3. Zusammenarbeit mit tschechischen Gewerkschaften

Der Interregionale Gewerkschaftsrat · Abhilfe bei den enormen nationalwirtschaftlichen Böhmen-Bayern (IGR BoBa) wurde am 28. Schäden durch soziales Dumping und illegale November 1997 in Brünst bei Waidhaus Arbeitsverhältnisse. gegründet. · Gemeinsames Vorgehen der Beschäftigten im Einzugsgebiet sind die DGB-Regionen entlang jeweiligen Bereich, um sich effektiv gegen die der böhmisch-bayerischen Grenze: Donau-Wald, Konsequenzen der Globalisierung des europäi- Oberfranken-Ost, Oberpfalz-Nord und Regensburg, schen Kapitalmarktes zu wehren sowie langfristi- sowie die tschechischen Bezirke Karlsbad und ge Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse. Pilsen. Der Detailbericht ist unter Punkt „2.7. Europapo- · Das Ziel der europäischen Integration darf nicht litik, grenzüberschreitende Gewerkschaftsarbeit, eine „Festung Europa“ sein, sondern ein Europa Internationales“ im Geschäftsberichts des DGB- der Beschäftigten und ihrer Familien. Bezirks Bayern zu finden.

· Die soziale Dimension muss der Grundstein für die Einigung Europas sein.

92 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Maikundgebungen

Wendelin Hegedüsch spricht am 1. Mai

In der Region Donau-Wald finden fast flächendeckend Maikundgebungen statt. Bei den insgesamt zehn Veranstaltungen werden die politischen Forderungen des DGB lautstark vertreten.

Die größte Maikundgebung in der Region findet in Passau statt. Dort wird der traditionelle Tag der Arbeit jährlich auf der Maidult mit ca. 800 Zuschauern gefeiert. Auch in den anderen Orten wird der 1. Mai mit Stolz begangen. Teilweise mit musikalischer Begleitung und wie in Regen gewöhnlich mit einem zuvor stattfindenden Gottesdienst.

Veranstaltungen Region Donau-Wald zum 1. Mai 2013

Uhrzeit Ort HauptrednerInnen Anmerkung 10.00 Uhr Passau-Kohlbruck Roos, Bernhard ab 9.30 Uhr musikalischer Festzelt der Löwenbrauerei IG Metall Bayern Frühschoppen 10.00 Uhr Deggendorf Kolpinghaus Hausner, Heinz 1. Bevollmächtigter der IG Metall Passau 10.00 Uhr Frauenau Glasmacherschänke Weikl, Jürgen ab 9.30 Uhr musikalischer Diözesansekretär der KAB Frühschoppen Passau Jubilarehrung BCE 10.00 Uhr Freyung Pirner, Luke 9.15 Uhr Standkonzert mit der Gasthaus „Passauer Hof“ 2. Bevollmächtigter der Blaskapelle Schönbrunn am IG Metall Regensburg Lusen 10.00 Uhr Plattling Helmut, Diener 9.00 Uhr Frühschoppen Gasthaus Bischofshof EVG 10.00 Uhr Kundgebung Kleiner Saal anschl. Jubilarehrung der EVG

Donau-Wald 93 10.30 Uhr Regen Hirtreiter, Anton 9.00 Uhr Gottesdienst (Stadt- Brauereigasthof Falter, Landesfachbereichsleiter pfarrkirche) Grüner Saal ver.di Bayern 9.45 Uhr Marsch zum Brauerei- gasthof Falter 10.00 Uhr musik. Frühschopp. 10.00 Uhr Spiegelau Schlag, Christian Musikalische Umrahmung Gasthof Genosko Gewerkschaftssekretär der Mitgliederehrung der IG BCE IG BCE Kelheim-Zwiesel 10.00 Uhr Straubing-Sossau Patuzzi, Mario Musikalische Umrahmung: Landgasthof Reisinger Gewerkschaftssekretär des Lounge-Jazz mit Christina DGB Bayern Klee und Sebastian Dick 10.30 Uhr Teisnach Linsmeier, Monika 9.30 Uhr musikalischer Früh- Gasthaus Fischl Stv. Bezirksgeschäftsführerin schoppen ver.di Niederbayern Zusätzlich Jubilarehrung

10.00 Uhr Zwiesel Ettensperger, Stephan 9.30 Uhr musikalischer Früh- Saal der Arbeiterwohlfahrt Gewerkschaftssekretär der schoppen ver.di Niederbayern Zusätzlich Jubilarehrung

3.2. Niederbayerischer Gewerkschaftstag

Ein besonderer Event findet im 2-jährigen Davor werden beim Demozug vom Stadtplatz zur Turnus in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle Halle die gewerkschaftlichen Transparente und in Straubing statt. Fahnen zur Schau gestellt, womit die Stärke der Gewerkschaften aufgezeigt wird. Rund 1.300 Mit dem Niederbayerischen Gewerkschaftstag Teilnehmer haben die politischen Großveranstal- rufen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften tungen in den letzten Jahren besucht. zu einem gewerkschaftlichen Aktionstag auf. Aus ganz Niederbayern reisen Gewerkschaftsmitglieder Der Niederbayerische Gewerkschaftstag ist ein nach Straubing, um einen hochkarätigen Redner vorbildliches Beispiel für die außerordentlich gute zu lauschen. Zusammenarbeit der hauptamtlichen und ehren- amtlichen Gewerkschafter. Wir sind stolz darauf!

Bildeten die Spitze des Demozuges beim Niederbayerischen Gewerkschaftstag 2013: DGB-Regionsvorsitzender Edwin Urmann, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Heinz Hausner, DGB-Bundesvorsitzender Michael Sommer, DGB-Bezirksvorsit- zender Matthias Jena, der ehemalige DGB-Kreisvorsitzende Reinhard Böckl und Robert Rösch (v. l.).

94 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

3.3. Podiumsdiskussionen

Zahlreiche überregionale Podiumsdiskussionen wurden in Plattling veranstaltet.

Zu sozialpolitischen Themen wurden prominente Gäste eingeladen. Auch zu den Landtags- und Bundes- tagswahlen fanden Podiumsdiskussionen in Freyung und in Passau statt.

3.4. Informations- und Bildungsveranstaltungen

Zahlreiche Informations- und Bildungs- Darüber hinaus fanden regelmäßig Arbeitsrich- veranstaltungen veranstaltete der DGB in ter- und Sozialrichterschulungen statt. Die zuletzt seinen Kreisverbänden. durchgeführte Betriebs- und Personalrätekonferenz in Deggendorf fand großen Zuspruch, so dass die- Von den Neuerungen im Arbeitsrecht über Irrtümer ses Veranstaltungsformat in den nächsten Jahren im Gesundheitswesen bis hin zum Schwerbehin- weitergeführt wird. dertenrecht – mit dem DGB waren die Teilnehmer stets bestens informiert.

DGB BR+PR-Konferenz, RA Friedrich Schindele, April 2013

Donau-Wald 95 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

Der DGB-KV Straubing-Bogen beim Kampagnenstart zur Landtagswahl 2013

Zu regelmäßigen Sitzungen traf sich das In den diversen Sitzungen wurde viel diskutiert, höchste DGB-Gremium in der Region. politisiert und stets zu einem gemeinsamen Ziel gefunden. Positiv zu erwähnen ist, dass die Sit- Regionsvorsitzender Edwin Urmann unterrichtete zungen des Regionsvorstandes häufig von vielen dem Regionsvorstand über aktuelle Verände- hauptamtlichen Gewerkschaftern besucht wurden, rungen und Ereignisse. Des Weiteren beschloss was den Wert des Gremiums widerspiegelt. der DGB-Regionsvorstand richtungsweisende Entscheidungen und Forderungen.

Regionsvorstand DGB-Region Donau-Wald ab 23.10.09

G/IG/Personengruppe Mitglied Stellvertreter BAU Schmid, Anton Tabach, David BCE Stowitz, Herbert Seidl, Georg EVG Erntl, Franz Wlaschitz, Elisabeth GEW Frauenhofer, Martin Kitzinger, Alfons IGM Hausner, Heinz NGG Schmutzer, Josef Hofbauer, Reinhold GdP Joas, Helmut Holzhausen, Andreas ver.di Wessely, Brigitte Hegedüsch, Wendelin Frauen Langhans, Karin Rein, Gerlinde Jugend Kammermeier, Samuel Böckl, Florian Weiteres Mitglied KV-Vorsitzende FRG Alder, Angelika anwesende/r KV-/OV-Vorsitzende/r Weiteres Mitglied KV-Vorsitzender Regen Seidl, Gerhard anwesende/r KV-/OV-Vorsitzende/r (kommisarisch) Weiteres Mitglied OV-Vorsitzender Regen Weber, Anton anwesende/r KV-/OV-Vorsitzender

96 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.2. Ehrenamtliche Arbeits- und Sozialrichter

Arbeitsrichter Arbeitsrichter Bachmeier, Franz IG BCE Mühlbauer, Franz ver.di Bauer, Uwe IG BCE Nachbar, Siegfried IG BCE Blum, Sibylle IG BCE Nirschl, Wolfgang IGM Dillinger, Peter IG BAU Osterkorn, Roland IGM Eisenreich, Stephan IGM Dr. Pecha, Peter ver.di Faber, Helmut IG BCE Reiss, Maria ver.di Fendl, Heinrich IGM Schiller, Max IGM Gmeinwieser, Petra IG BCE Schmidt, Felix IGM Graichen, Richard IGM Schmutzer, Josef NGG Greiner, Jürgen ver.di Seidl, Georg IG BCE Hegedüsch, Wendelin ver.di Sicklinger, Winfried IGM Hofbauer, Reinhold NGG Stelzer, Brigitte ver.di Hofmann, Paula IG BCE Stern, Helmut ver.di Kapfer, Erika ver.di Stieglmeier, Maria ver.di Kern, Josef IGM Sträußl, Josef ver.di Kiefl , Markus IG BCE Weinberger, Hannelore IG BAU Kindermann, Rüdiger ver.di Weinzierl, Anna ver.di Kraus, Werner IGM Weiß, Roland IGM Krottenthaler, Gerhard IGM Wensauer, Matthias ver.di Kunze, Thomas IG BCE Wenzl, Claudia ver.di Kuss, Cornelia EVG Wilhelm, Elke ver.di Madlindl, Josef ver.di Wlaschitz, Elisabeth EVG Mayer, Harald IGM

Sozialrichter Sozialrichter Allmesberger, Gerhard IG BAU Gstöttner, Johann IG BCE Amberger, Helmut IG BCE Haseneder, Anton ver.di Dengler, Eva ver.di Hulke, Raimund IG BAU Doblhofer, Dietmar IGM Kalenda, Hildegard ver.di Donaubauer, Stefan IGM Lang, Erich IG BCE Dünstl, Helmut IGM Maier, Günter IGM Eckinger, Maria IGM Malcher, Elke IGM Fischböck, Siegfried IGM Matejka, Michael IG BAU Frankenberger, Ewald IGM Müller, Gottfried IG BAU Frankenberger, Helmut IGM Obermüller, Helmut IGM Friedl, Ludwig IG BCE Pauli, Rudolf IG BCE Gegenfurtner, Erwin IGM Pelkowski, Günter ver.di Gotzler, Josef IG BAU Ritzer, Klaus IG BAU Granat, Johanna IGM Rohrmüller, Otto NGG

Donau-Wald 97 Sozialrichter Sozialrichter Sattler, Josef IGM Stern, Helmut ver.di Schiller, Ernst IGM Stöbich, Wolfgang IGM Schwarz, Bruno IG BAU Sträußl, Sieglinde ver.di Seidl, Gerhard IGM Urmann, Edwin IGM Spieß, Theres IGM Wimberger, Bernhard IGM Staudinger, Hermann IGM

4.3. Finanzen

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 33.420,00 33.420,00 28.092,00 31.992,00 126.924,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.640,00 2.856,00 5.496,00 Sonst. Einnahmen 0,90 0,77 0,58 2,25 Summe Einnahmen 33.420,00 33.420,90 30.732,77 34.848,58 132.422,25

98 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 7.998,48 7.494,00 7.494,00 7.896,93 30.883,41 Mietnebenkosten 6.443,42 6.846,38 5.526,45 5.751,63 24.567,88 Porto/Frachten 1.999,40 1.952,39 1.252,91 1.381,25 6.585,95 Telefon/Internet 3.297,79 2.929,37 2.534,00 3.511,91 12.273,07 Büromaterial 668,14 895,92 507,11 1.216,40 3.287,57 Druckkosten 43,50 72,20 96,64 49,00 261,34 Kopierkosten 122,45 156,51 1.237,76 2.523,92 4.040,64 Zeitschriften/Bücher 814,07 902,32 916,42 952,71 3.585,52 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 3.880,56 4.087,90 6.099,65 5.083,41 19.151,52 Reisekosten 2.895,73 3.032,46 2.180,44 2.927,44 11.036,07 Personalnebenkosten 200,00 200,00 400,00 Instandhaltung 34,90 732,21 69,63 836,74 Versicherungen 0,00 Inventaranschaffung 35,58 172,46 4,99 24,99 238,02 Beiträge 282,00 318,82 230,00 334,00 1.164,82 Sonst. Verwaltungskosten 383,96 854,19 750,11 347,13 2.335,39 Konferenzen/Tagungen -1.356,26 1.009,70 575,85 895,65 1.124,94 PG Jugend 308,95 51,09 360,04 PG Frauen 431,69 1.334,24 1.765,93 Bildungsarbeit 111,00 148,70 259,70 Sozialpolitik 121,00 235,10 Arbeitskreise 242,10 242,10 Sonstige Veranstaltungen 2.985,49 3.479,18 618,40 3.363,88 10.446,95 Binnenstruktur 3.783,91 4.421,89 8.205,80 Summe Ausgaben 35.164,76 41.282,94 30.345,73 36.616,07 143.053,40

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 33.420,00 33.420,90 30.732,77 34.848,58 132.422,25 Ausgaben 35.164,76 41.282,94 30.345,73 36.616,07 143.409,50 Übersch./Def. -1.744,76 -7.862,04 387,04 -1.767,49 -10.987,25 HH-Bestand Vorjahr 20.452,83 18.708,07 10.846,03 11.233,07 HH-Bestand per 31.12. 18.708,07 10.846,03 11.233,07 9.465,58

Donau-Wald 99 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Ab der DGB-Bezirkskonferenz 2014 wer- statt. Der neue DGB-Regionsgeschäftsführer wird den die DGB-Regionen Donau-Wald und ein großes Betreuungsgebiet mit geänderten Landshut zur DGB-Region Niederbayern Bedingungen vorfinden. fusioniert. Aufgrund der DGB-Reform erhalten die ehrenamt- Mit den beiden langjährigen DGB-Regionsvorsit- lichen Kreisvorstände mehr politisches Gewicht. zenden Edwin Urmann (Donau-Wald) und Klaus Wie dieser Umstand die praktische Arbeit beein- Pauli (Landshut, ausgesch. zum 31.07.2013) flusst, wird sich in der Zukunft zeigen. scheiden zwei politische Schwergewichte aus. Sie haben viele gesellschafts- aber auch gewerk- Mit der Regionsgeschäftsstelle in Landshut und schaftspolitische Dinge in Niederbayern gestaltet dem Büro in Passau bleiben organisatorisch die und bewirkt. beiden bisherigen Standorte bestehen.

Damit findet mit dem Wechsel an der Spitze der neuen DGB-Region Niederbayern ein Neuanfang

100 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Ausblick:Der DGBder in Region

Donau-Wald 101 Region Ingolstadt

Verantwortlich: Günter Zellner

102 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 104 1.1. Gute Arbeit ...... 104 1.2. Aktionen zu „Guter Arbeit“ ...... 105 2. Arbeitsfelder ...... 107 2.1. Jugend ...... 107 2.2. Frauen ...... 108 2.3. Seniorengruppen Kösching und Schrobenhausen ...... 109 2.4. Bündnisarbeit ...... 109 2.5. Kreis- und Stadtverbände ...... 110 2.6. Außenvertretungen ...... 111 2.7. Bildungsarbeit ...... 112 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 114 3.1. 1. Mai – Maiveranstaltungen 2010 bis 2013 ...... 114 3.2. Solidaritätsbotschaft zum Europäischen Aktionstag ...... 115 3.3. 80 Jahre Besetzung Gewerkschaftshaus ...... 115 3.4. Antikriegstag ...... 115 3.5. Regionaler Gewerkschaftsabend ...... 116 3.6. Öffentlichkeitsarbeit ...... 116 4. Organisation und Finanzen ...... 117 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 117 4.2. DGB-Strukturen in der Region ...... 118 4.3. Ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen ...... 118 4.4. VersichertenberaterInnen ...... 120 4.5. Mitgliederzahlen ...... 120 4.6. Finanzen ...... 121 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 123

Ingolstadt 103 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Gute Arbeit

Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Eva Bulling Schröter bekam ein Sparschwein mit der Aufschrift „Hände weg von unserer Rente“ vom DGB-Regionsgeschäftsführer Günter Zellner (links) und dem DGB-Kreisverbandsvorsitzenden aus Neuburg/Schrobenhausen Bernhard Dausend überreicht.

Regionaler Arbeitsmarkt Das Gebiet der DGB-Region ist deckungs- Innerhalb der Region hat die Geschäftsstelle gleich mit dem Zuschnitt der Arbeitsagen- Eichstätt die niedrigste Arbeitslosenquote mit 1,2 tur Ingolstadt. Prozent (Juli 2013), gefolgt von der Geschäftsstelle Pfaffenhofen mit 2,0 Prozent. Im Rahmen der Umstrukturierung der Arbeitsagen- turen im Jahr 2012 blieb diese Agentur unverän- Durch eine gesetzliche Änderung sind in den Job- dert. Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur centern verpflichtende Beiratsgremien entstanden. ist gut und die Deckungsgleichheit der Gebiete Für diese wurden von der DGB-Region VertreterIn- erleichterte die Auswertung von Arbeitsmarktdaten nen der Gewerkschaften benannt. sehr. Durch die Auswirkungen der Finanz- und Wirt- Jedes Jahr organisierte die DGB-Region ein schaftskrise nahm die Kurzarbeit in der Region im Treffen zwischen Betriebsräten/Personalräten, Jahr 2009 und 2010 erheblich zu. Die teils drama- Gewerkschaften und Leitung der Arbeitsagentur tische Entwicklung beruhigte sich aber wieder in Ingolstadt. Hier wurde der regionale Arbeitsmarkt den darauffolgenden Jahren. So ist die Anzahl der besprochen und Möglichkeiten der regionalen Beantragungen von Kurzarbeit in den Arbeitsagen- Einflussnahme diskutiert. turen auf das Vorkrisenniveau gesunken.

Nach einer Zunahme der Arbeitslosigkeit im DGB- Prekäre Beschäftigung Regionsgebiet im Krisenjahr 2009 ist diese in den Die allgemeinen positiven Arbeitsmarktdaten ver- folgenden Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jahr schleiern den Blick auf die Probleme des Arbeits- 2009 waren im Regionsgebiet 7500 Menschen ar- marktes, die mit der Arbeitsmarktgesetzgebung im beitslos gemeldet, 2012 waren es nur noch 6000 Rahmen der Agenda 2010 entstanden sind. Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2013 im Agenturbezirk Ingolstadt bei 2,2 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand in Bayern.

104 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Waren es im Jahr 2005 rd. 32% der Beschäftigten Betrachtet man nur den Bereich der atypischen Be- in der DGB-Region in atypischen bzw. prekären Ar- schäftigung, so ist die Anzahl der Arbeitnehmerin- beitsverhältnissen (Leiharbeit, Minijobs, befristeter nen und Arbeitnehmer, die sich darin befi nden, seit Beschäftigung, Teilzeit), so stieg der Anteil bis ins 2005 um 30,4 % gestiegen. Insgesamt waren im Jahr 2011 auf 35,4 %. Der scheinbar geringe An- Jahresdurchschnitt 2011 rund 77.600 Menschen stieg um 3,4 Prozentpunkte wird vom allgemeinen in der Region Ingolstadt in solchen Arbeitsverhält- Beschäftigungsaufbau in der Region, insbesondere nissen. in den großen Betrieben, verschleiert.

1.2. Aktionen zu „Guter Arbeit“

Die DGB-Region hat im Berichtszeitraum legt. Sie zeigten auf, dass diese stärker boomt als verschiedene Veranstaltungen und Aktionen andere Bereiche. Die Zahl der Leiharbeitsverhält- zu den Themen Mindestlohn, Leiharbeit und nisse hat sich in den letzten Jahren in der Region Arbeitslosigkeit durchgeführt. um rd. 50 Prozent erhöht. Im Jahr 2010 waren es noch 3.500 Leiharbeitnehmer, zwei Jahre später Leider hatte das vom DGB angestoßene Volksbe- am 30.9.2012 waren es 7.270. In der Wirtschaft gehren zu einem gesetzlichen Mindestlohn keinen insgesamt hat sich die Zahl der sozialversicherten Erfolg. Zwar konnten durch unsere Aktionen und Jobs in der Region in den letzten zwei Jahren von Veranstaltungen genügend Unterschriften für 167.346 auf 186.678 erhöht. die Einreichung des Volksbegehrens gesammelt werden, jedoch lehnte das bayerische Innenminis- Im Rahmen der Kampagnen des DGB zur Land- terium eine Zulassung aus formalen Gründen ab. tags- und Bundestagswahl 2013 wurde das Thema Der DGB Bayern hat gegen diese Ablehnung Klage „Gute Arbeit“ in den Mittelpunkt gestellt. Auf eingereicht. mehreren Infoständen wurde über unsere Forde- rungen nach einem gesetzlichen Mindestlohn, die Im Jahr 2010 wurde diese Klage vom bayerischen Einschränkung von Leiharbeit und Werkverträgen Verwaltungsgerichtshof zurückgewiesen und das und ein Tariftreuegesetz für Bayern informiert. Volksbegehren damit nicht zugelassen. Allerdings hatte unsere Mobilisierung auch einen Nebenef- Auch in den Podiumsdiskussionen mit den Land- fekt. Das Thema der Einführung eines gesetzlichen tags- bzw. Bundestagskandidaten war das Thema Mindestlohns war damit monatelang in den „Gute Arbeit“ ein Hauptschwerpunkt. Am Akti- Schlagzeilen der regionalen Medien. Auch dies onswochenende im Juni 2013 wurden die beiden hat dazu beigetragen, dass die Zustimmung zum Veranstaltungen zusammen mit den Kreisverbän- gesetzlichen Mindestlohn in der Bevölkerung sehr den Pfaffenhofen und Eichstätt durchgeführt. Alle breit ist. Parteien sind der Einladung gefolgt und haben versucht, ihre Argumente den Gewerkschaften zu Die DGB-Region Ingolstadt hat im Jahr 2012 die erläutern. neuen Zahlen zur Leiharbeit in der Region vorge-

Ingolstadt 105 Ausbildungsstellenmarkt Rentenkampagne Der Ausbildungsstellenmarkt hat sich in der Regi- Unter der DGB-Kampagne „Heute die Rente von on deutlich verbessert. Vor einigen Jahren gingen morgen sichern“ wurden die Abgeordneten jeweils viele Jugendliche leer aus, weil es deutlich mehr zu einzelnen Terminen eingeladen. BewerberInnen als Ausbildungsplätze gab. An diesen Terminen haben Vertreter der DGB- Zur Halbjahresbilanz 2012/2013 wurden bereits Region sowie Vertreter der Stadt- und Kreisver- 3.297 Ausbildungsstellen gemeldet, denen stehen bände teilgenommen. Intensive Diskussionen 2.542 BewerberInnen gegenüber. Dieses Über- haben unsere Vorstellungen eines Rentenkonzepts angebot ist sicherlich ein richtiger Schritt für den aufgezeigt und wir haben deutlich machen kön- Arbeitsmarkt von morgen. Endlich werden die vom nen, dass eine Absenkung des Rentenbeitrags ein Bundesverfassungsgericht angemahnten 112,5 Rückschritt ist. Ausbildungsplätze für 100 BewerberInnen in der Region eingehalten. Der persönliche Kontakt war wichtig, um unsere Anliegen zu verstärken und die Meinung der örtli- Die Zahl von unversorgten BewerberInnen geht chen Bundestagsabgeordneten/innen abzufragen. zurück, jedoch zeigt die Ausbildungsstatistik in der Gleichzeitig haben wir die Forderungen der Arbeit- Region 342 Jugendliche, die als unversorgt gelten nehmerInnen auf den Tisch bringen können. und somit keinen Ausbildungsplatz ergattert haben, auf. Erst im Nachgang wurden die Medienvertreter mit einer Pressekonferenz über die Entwicklung und den Ausgang der Gespräche informiert. Die Berichterstattung war sehr positiv!

MdB Ewald Schurer war auch Gast zum Thema Rentenkonzept. Das Sparschwein bekam auch er von den DGB-Funktionä- ren. v.l.n.r.: Günter Zellner, Ewald Schurer, Christian De Lapuente und von der Polizeigewerkschaft Josef Streb.

106 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Jugend

Die Vorsitzende der DGB-Jugend, Julia Bronauer, spricht am 1. Mai 2013. Der Jugendausschuss übergibt den „Ball der Forderungen“.

Die Jugendarbeit in der Region hat einen · Cocktailbar am regionalen Gewerkschaftsabend großen Stellenwert. Wir sind froh, dass wir in Kösching über viele Jahre aktive DGB-Jugendstruktu- · Beteiligung an bezirklichen Aktivitäten z.B. ren vorzeigen können. Jugend macht Ansagen, Gedenkveranstaltung in Dachau Die monatlichen Sitzungen sind ein fester Bestand- teil des Regionsjugendausschusses (RJA). In diesen · Mandat im Regionsvorstand Sitzungen werden die Arbeitsaufgaben verteilt und · Mandat in einem DGB-Stadtverband und drei Aktionen geplant. DGB-Kreisverbänden

Folgende Aktivitäten wurden in den vier Jahren Die Jugendarbeit vor Ort ist für die Region un- von der DGB-Jugend regelmäßig organisiert bzw. verzichtbar. Die Öffentlichkeitsarbeit der Jugend durchgeführt. wird von den Medien gerne aufgenommen. Die Berichterstattungen waren umfassend und positiv. · Delegierte für Stadt- und Kreisjugendringe (Früh- Die Vorsitzende der DGB-Jugend Ingolstadt Julia jahrs- und Herbstvollversammlungen) Bronauer hat die Jugendarbeit begleitet und durch ihr Engagement gestärkt. · Themenabende als Bildungsveranstaltung

· JobFit Messe der IHK und weitere Ausbildungs- Gerade für die Entwicklung der ehrenamtlichen messen (Schule Kösching, Gemeinde Manching) Stadt- und Kreisverbände ist es wichtig, unsere · Aktionen und Redebeiträge am 1. Mai KollegInnen mit dem Aufgabengebiet des Deut- schen Gewerkschaftsbundes vertraut zu machen, · Berufsschultour damit wir auch in Zukunft unsere DGB-Strukturen · Infostand am Internationalen Frauentag im mit unseren Ehrenamtlichen vor Ort weiterführen Stadttheater können.

Ingolstadt 107 Mit der neuen DGB-Struktur wäre es sinnvoll, einen Jugendsekretär für das „neue“ Gebiet DGB- Region Oberbayern einzusetzen. Wir werden diese Forderung vorantreiben.

Jugendaktion auf Demozug am 1. Mai 2012

2.2. Frauen

In unserer Region haben wir einen Regions- stellvertretende Landesvorsitzende Christiane frauenausschuss (RFA). Die Sprecherin ist Berger. Gleichzeitig arbeiten die DGB-Frauen mit Rosina Albert. 25 Bündnispartnern zusammen, welche sich mit Infoständen an der Veranstaltung beteiligen. Von Die Frauengruppe trifft sich regelmäßig, um über Broschüren über Gespräche bis hin zu kulinari- aktuelle Themen zu informieren und zu disku- schen Genüssen war alles vorhanden. tieren. Auch ein Betriebsrundgang im Klinikum Ingolstadt stand auf der Tagesordnung mit einem Die Zusammenarbeit mit den Bündnispartnern hat anschließenden Gespräch mit Personalrätinnen, sich sehr positiv bewährt. Diese breite Aufstellung die die Arbeitswelt der Frauen genauer betrachtet bedeutet für die Regionsfrauen, über den Teller- haben. rand zu schauen und die Frauenbewegung auf diesen Weg zu stärken. Die DGB-Frauen haben zu einer Veranstaltung mit Ausschnitten von der Dokumentation „Günter Wallraff deckt auf“ eingeladen. Der Schwerpunkt war die angespannte Situation der Postzusteller. Nach den eingespielten Videosequenzen war die Diskussion sehr belebt.

Der Höhepunkt ist der internationale Frauentag. Als Veranstalter organisieren die Frauen dieses Fest im Stadttheater Ingolstadt. Der Samstagvormittag besteht aus einem Referat und Kulturprogramm.

Hochkarätige Referenten haben die Veranstal- tung inhaltlich begleitet, wie z.B. vom DGB- Bundesvorstand Annelie Buntenbach oder die Die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag hat jedes Jahr einen guten Zulauf.

108 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.3. Seniorengruppen Kösching und Schrobenhausen

Die Rentner- und Pensionistenarbeit wurde Diese reichen von gewerkschaftlichen Themen, in der DGB-Region vor allem durch die Gesundheitsaufklärung, Tagesfahrten, Besuchen eigenständigen DGB-Seniorengruppen in von Einrichtungen bis hin zu geselligen Veranstal- Kösching und Schrobenhausen gestaltet. tungen wie Faschingsfeiern, Vorweihnachts- und Jahresabschlussfeiern. Die DGB-Rentnergruppen haben sich zur Aufga- be gemacht, Senioren zu betreuen und sie über Die Rentnergruppen haben sich auch zahlreich aktuelle sozial-, gesellschafts- und allgemeinpoliti- an verschiedenen örtlichen und überörtlichen sche Fragen zu informieren und aufzuklären. Dazu Gewerkschaftsveranstaltungen beteiligt und sind werden regelmäßig Veranstaltungen und Informa- für manche Aktivitäten in der Region unverzichtbar tionen durchgeführt. geworden.

Das DGB-Urgestein Rudolf Ullinger wurde für seine Aktivitäten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die DGB-Funktionäre gratulierten vor Ort: v.l.n.r. Christian De Lapuente, Rudolf Ullinger, Erich Seehars, Günter Zellner.

2.4. Bündnisarbeit

Allianz für den freien Sonntag Stadtdekanat, die katholische Arbeitnehmer-Be- Der DGB ist in den Bündnissen „Allianz für den wegung (KAB), das Katholische Stadtdekanat, der freien Sonntag“ in Ingolstadt und Neuburg/Schro- Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evang.- benhausen vertreten. Luth. Kirche in Bayern Regionalstelle Ingolstadt (KDA), die Gewerkschaft ver.di und der VdK. Dem Bündnis beigetreten ist die Aktionsgemein- schaft für Arbeitnehmerfragen in der Evang.-Luth. Die Stadt Ingolstadt hat keine verkaufsoffenen Kirche Kreis Ingolstadt (afa), die Arbeitsgemein- Sonntage. Der Oberbürgermeister hat sich vor der schaft christlicher Kirchen (ACK), der Arbeitneh- letzten Kommunalwahl dafür positioniert und ist merpastoral im Bistum Eichstätt, die Caritas, der standhaft geblieben. Dekanatsrat der Katholiken, der Deutsche Gewerk- schaftsbund (DGB), die Diakonie, das Evang.-Luth.

Ingolstadt 109 Gleichzeitig gibt es immer wieder Druck von auf die Fahne geschrieben, Menschen zu helfen, Seiten der Einzelhändler und ihren vertretenden die es nicht schaffen, am ersten Arbeitsmarkt Verein IN-City. Der Verein sucht immer wieder unterzukommen. den Kontakt mit den Verantwortlichen, um eine Sonntagsöffnung als ein positives Highlight für die Ziel ist, Jugendliche aber auch Erwachsene mit Stadt Ingolstadt anzubringen. Maßnahmen zu stärken, damit sie in Zukunft ihr Einkommen mit Arbeit erwirtschaften können. Die nächste Kommunalwahl steht vor der Tür. Viele positive Beispiele sind jährlich ersichtlich. Sicher werden verkaufsoffene Sonntage wieder ein Thema sein. Die Allianzen werden ihre Forderun- Nur durch das gemeinsame Interesse im Verein gen wieder deutlich an die KandidatInnen für das Pro Beschäftigung ist es möglich, den Menschen örtliche Parlament stellen. zu helfen, die es aus verschiedensten Gründen schwieriger haben als viele andere in der Region. Pro Beschäftigung Der Verein Pro Beschäftigung wurde vor vielen Zusammen mit der Politik kann dieser Weg auch Jahren von einem breiten Spektrum von Organisa- für die Zukunft ein wichtiger Baustein für unseren tionen gegründet. Wirtschaftsvertreter, Kommunal- regionalen Arbeitsmarkt sein. politiker, Kirchen und Gewerkschaften haben sich

2.5. Kreis- und Stadtverbände

In der DGB-Region wurden ab Dezember In Ingolstadt sind die Vorsitzenden hauptamtliche 2011 drei Kreisverbände und ein Stadtver- Gewerkschaftssekretäre. Auch der Vorsitzende im band nach neuer Satzung gegründet. Sie Kreisverband Eichstätt ist hauptamtlich bei seiner umfassen jeweils die Landkreisgrenzen. Gewerkschaft beschäftigt.

Für alle Kreisverbände konnten sieben oder mehr Gewerkschaftsvertreter für die Vorstände gefunden werden. In allen Stadt- und Kreisverbänden gibt es auch eine Vertretung der Frauen und Jugend.

Die Arbeit der neuen Gremien war für die Koor- dination der DGB-Arbeit vor Ort eine Herausfor- derung. Vier verschiedene Gremien bringen auch verschiedene Arbeitsweisen an den Tag. Trotzdem ist es in der Region gelungen, diese Arbeit zu koordinieren und die nötigen Schnittpunkte zusammenzuführen. Die Öffentlichkeitsarbeit bzw. die Presseerwähnungen in den Landkreisen hat sich verbessert.

Der DGB-Regionsvorsitzende Karl-Heinz Katzki (links) gratuliert dem DGB-Stadtverbands- vorsitzenden Bernhard Stiedl und der stellv. Vorsitzenden Steffi Kempe zu ihrem neuen Amt.

110 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

SV Ingolstadt KV Pfaffenhofen Vorsitzender Stiedl, Bernhard IGM Vorsitzender Dörfl er, Roland ver.di stellv. Vorsitzende Kempe, Steffi ver.di stellv. Vorsitzende Müller, Franz IGM

KV Eichstätt KV Neuburg/ Schrobenhausen Vorsitzender Seehars, Erich IGM Vorsitzender Dausend, Bernhard IG BCE stellv. Vorsitzende Jurke, Burckhart ver.di stellv. Vorsitzende Huber, Robert GdP

2.6. Außenvertretungen

Die DGB-Region übernahm im Berichtszeitraum die Benennung und Koordination verschiedener Außenvertretungen der Gewerkschaften im Bereich Ingolstadt.

Beirat AOK Ingolstadt Beiräte in Jobcentern in der DGB-Region Gewerk- im Beirat Stadt Arbeitneh- Name Vorname schaft seit Land- Zusammensetzung mervertreter/ Katzki Karl-Heinz DGB 01.01.96 kreis in 1 Migrationsrat, Bis 2013: Semmler Georg IG BAU 02.11.99 1 IHK, 1 HWK, Bernhard Stiedl, Deiner Michael IG BCE 24.10.05 1 Agentur für Arbeit, 1 IGM Ingolstadt Weber Tobias IGM 26.10.11 freie Wohlfahrtspfl ege, Ab 2013: 1 Stadtjugendring, Christian De Lang Walter IGM 01.01.96 1 AN-Vertr. Lapuente, DGB Laue Anna IGM 24.10.05 1 AN-Vertr., 1 Diakoni- sches Werk, 1 VDK, 1 Plantsch Andrea ver.di 24.10.05 Hubert Roß- Eichstätt Blaues Kreuz, 1 Kreis- kopf, IGM Steger Hermann ver.di 01.01.96 handwerkerschaft Brückl Otto ACA 01.01.96 1 HWK, 1 IHK 1 AN-Vertr., 1 Kirche, Geier Theresia ACA 26.10.11 Neuburg 1 IHK-Vertr., 1 HK- Schroben- Bernhard Dau- Kommer Ewald ACA 21.10.03 Vertr., 1 Kreishand- hausen send, IG BCE Thöne Thomas ACA 02.11.99 werkerschaft, 1 VDK, 1 Schulamt Stellvertreter 1 AN-Vertr., 1 Rotes Kreuz, 1 VDK, 1 Caritas Gewerk- im Beirat Pfaffen- Roland Dörfl er, Name Vorname 1 IHK, 1 Diakonisches schaft seit hofen ver.di Werk, 1 Kreishandwer- Lindner Manfred GEW 24.10.05 kerschaft Licht Jakob IG BCE 24.10.05 Braunstein Claudia IGM 24.10.05 Griebel Siegried NGG 26.10.11 Fischer Hans ver.di 26.10.11 Pohlmann Ursula ACA 26.10.11 Stang Anton ACA 01.01.96

Ingolstadt 111 Mitglieder Selbstverwaltung Agenturen für Arbeit - Verwaltungssausschuss Ingolstadt

Ord. Mitglied IGM Stiedl, Bernhard (Vorsitzender) De Lapuente, Christian DGB (seit Juli 2012) ver.di Kempe, Steffi IG BCE Blaser, Andreas Stellvertreter/innen IG BCE Weber, Konrad IGM Lang, Walter

Mitte 2012 ist Karl-Heinz Katzki aus dem Ver- waltungsausschuss ausgeschieden, für ihn folgte Christian De Lapuente.

2.7. Bildungsarbeit

Bildungsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil. · Leiharbeiter: Die ersten Verlierer der Wirtschaft Sie wurde vorrangig über das DGB-Bil- · Kurzarbeit in der Region 10 dungswerk abgewickelt. Es fanden zentrale · Neue Strukturen für die Arbeit des DGB Veranstaltungen auf Regionsebene und · 60 Jahre DGB – Eine Bilanz örtliche Veranstaltungen in den DGB-Kreis- · Das deutsche Bankenwesen in Zeiten der Finanz- verbänden statt. krise

Das Bildungsangebot umfasste im Berichtszeit- Im Jahr 2010 wurden 76 Bildungsveranstaltungen raum im Schnitt mehr als 50 Veranstaltungen. in der Region durchgeführt. Insgesamt haben Dabei war die Spanne der Besucherzahlen sehr daran 700 Personen teilgenommen. unterschiedlich. Die Themenpalette unserer Schu- lungen war breit gefächert. Schwerpunktthemen: · Frauen in der Gesellschaft gestern, heute, mor- Es fanden Veranstaltungen zur Sozial- und gen Gesundheitspolitik, Mindestlohn und prekären · Die Betriebsratswahl 2010 Beschäftigung ebenso statt wie Referate über · Auswirkungen der Finanzkrise frauen- und wirtschaftspolitische Themen. · Gesundheitsreformen: Ist der Mensch im Mittel- punkt? Bildungsveranstaltungen in der Region · Das bayerische Schulsystem im Wandel Im Jahr 2009 wurden 75 Bildungsveranstaltungen in der Region durchgeführt. Insgesamt haben daran 650 Personen teilgenommen. Schwerpunktthemen:

112 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Im Jahr 2011 wurden 60 Bildungsveranstal- Schwerpunktthemen: tungen in der Region durchgeführt. · Wie gesund ist unsere Arbeit? Insgesamt haben daran 640 Personen teil- · Die Rente ist sicher!? genommen. · Energieerzeugung · Wie arbeitet die neue DGB-Struktur vor Ort Schwerpunktthemen: · Politik, Parlamente und Parteien · Neue Strukturen des DGB · Energiewende in Deutschland Im Jahr 2013 (bis Juni) wurden 30 Bildungs- · Aktuelle Infos aus der Finanz- und Steuerpolitik veranstaltungen in der Region durchge- · Seniorenarbeit und die Auswirkung auf die führt. Lebensqualität Insgesamt haben daran 260 Personen teil- genommen. Im Jahr 2012 wurden 57 Bildungsveranstal- tungen in der Region durchgeführt. Schwerpunktthemen: Insgesamt haben daran 550 Personen teil- · Landtagswahl in Bayern genommen. · Änderungen in der Rentenversicherung · Hat es unsere Jugend heute besser im Berufs- leben?

Datum Art/Thema Referent Ort 14.11.09 Ortskartellherbsttagung Jonitz, Horst - DGB-Bildungswerk Ingolstadt Bildungsarbeit 27.3.10 Ortskartellfrühjahrstagung Zöllner, Rolf - Direktor Agentur für Arbeit IN Ingolstadt Zeitarbeit – Fluch oder Segen? 25.09.10 Ortskartellherbsttagung Katzki, Karl-Heinz Ingolstadt Neue Satzung DGB 15.10. – Klausurtagung Mosch, Peter - BR-Vorsitzender Audi, Dr. Niederpöcking 17.10.10 Bildungspolitik Widuckel, Werner - Personalvorstand Audi, Elektromobilität Berger, Christiane - DGB 26.03.11 Ortskartellfrühjahrstagung Braun, Leonhard - IN-Arbeit GmbH Ingolstadt Bildung – Investition in die Zukunft Chancen und Risiken der Leiharbeit/ Günthner, Robert - DGB Bayern Zeitarbeit 14.10. – Klausurtagung Katzki, Karl-Heinz - DGB Ohlstadt 16.10.11 DGB-Strukturreform und Wirtschafts- Bolle, Matthias - GF Stadtwerke IN und Strukturpolitik (Schwerpunkt Energie) 5.11.11 DGB-Herbsttagung Müller, Kurt - Direktor Sparkasse ND/SOB Ingolstadt Finanzkrise Neue DGB-Strukturen 27.10.12 Arbeitstagung Katzki, Karl-Heinz - DGB Ingolstadt Heute die Rente von morgen sichern! 6.04.13 Arbeitstagung Jagel, Stefan - ver.di Ingolstadt Pfaffenhofen Krankenhausfi nanzierung

Ingolstadt 113 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. 1. Mai – Maiveranstaltungen 2010 bis 2013

Demonstrationszug am 1. Mai 2012 durch die Innenstadt in Ingolstadt

Veranstaltungen Region Ingolstadt zum 1. Mai 2013

Jahr Motto Referenten 2010 Wir gehen vor! Ingolstadt - Wetzel, Detlef - 2. Vorsitzender IG Metall Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Kösching - Pretzl, Thomas - Betriebsratsvorsitzender EADS Manching Starker Sozialstaat. Eichstätt - Dubno, Adrian - IG Metall Ingolstadt Pfaffenhofen - Ruckdäschel, Thomas - IG Bau Bayern Neuburg - Vogt, Christiane - DGB Bayern Schrobenhausen - Pöllinger, Silke - IG BCE Bayern Konstein - Wick, Gerhard - IG Metall Ingolstadt Gaimersheim - Horn, Johann - 1. Bevollmächtigter IG Metall Ingolstadt 2011 Das ist das Mindeste! Ingolstadt - Sehrbrock, Ingrid - stellvertr. Vorsitzende DGB Faire Löhne. Gute Arbeit. Kösching - Schlagbauer, Jörg - Vertrauenskörperleiter Audi AG Soziale Sicherheit Eichstätt - Berber, Ulrich - KAB Eichstätt Pfaffenhofen - Wick, Gerhard - IG Metall Ingolstadt Neuburg - Mosch, Peter - Gesamtbetriebsratsvorsitzender Audi AG Schrobenhausen - Bulling-Schröter, Eva - Mitglied des Bundestages Konstein - Thöne, Thomas - KDA Ingolstadt Gaimersheim - Berber, Ulrich - KAB Eichstätt 2012 Gute Arbeit für Europa! Ingolstadt - Wechsler, Jürgen - Bezirksleiter IG Metall Bayern Gerechte Löhne. Kösching - Maxim, Wilfried - NGG Regensburg Soziale Sicherheit. Eichstätt - Ruckdäschel, Thomas - IG Bau Bayern Pfaffenhofen - Pretzl, Thomas - Betriebsratsvorsitzender Cassidian Neuburg - Kern, Simone - DGB Landesbezirk Schrobenhausen - Schlagbauer, Jörg - AUDI VK Leiter Konstein - Dubno, Adrian - IG Metall Gewerkschaftssekretär Gaimersheim - Filmabend 2013 1. Mai – Unser Tag Ingolstadt - Buntenbach, Annelie - DGB Bundesvorstand Gute Arbeit. Sichere Rente. Kösching - Schlagbauer, Jörg - Audi Vertrauenskörperleiter Soziales Europa. Eichstätt - Seehars, Erich - IGM Sekretär & DGB KV Vorsitzender Pfaffenhofen - Maxim, Wilfried - NGG Regensburg Neuburg - Klein, Peter - IG Bau Schrobenhausen - Weber, Tobias - VK Leiter Cassidian Konstein - Lindner, Manfred - Vorsitzender GEW IN/EI Gaimersheim - Filmabend

114 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.2. Solidaritätsbotschaft zum Europäischen Aktionstag

Die DGB-Region Ingolstadt beteiligte sich Karikaturen auf die Vorurteile über Lebens- und am Europäischen Aktionstag und unter- Arbeitsbedingungen in den Krisenländern hinge- stützte die Solidaritätsbotschaft des DGB- wiesen um klarzustellen, dass die Realität eine Bundesvorstands. andere ist.

Mit einer Postkartenaktion mit dem Titel „Grie- chenland ist überall“ wurde mit provokanten

3.3. 80 Jahre Besetzung Gewerkschaftshaus

Im Rahmen einer Veranstaltung wurde die Die Ausstellung befand sich im Gewerkschaftshaus Ausstellung zum 80. Jahrestag der Beset- in Ingolstadt im 1. Stock und konnte von Montag zung des Gewerkschaftshauses in Ingol- bis Freitag besichtigt werden. stadt eröffnet. Die Gedenkansprache hat der DGB-Stadtverbands- vorsitzende Bernhard Stiedl gehalten. Er ging in seiner Rede auf die Übergriffe der Nationalsozi- alisten ein. Gleichzeitig griff er aktuelle Vorfälle mit auf, in der auch rechtsradikale Mordopfer und Verächtungen von Menschen weiterhin auf der Tagesordnung stehen.

Vor 80 Jahren wurde das Gewerkschaftshaus in der Eselbräustraße (heute Georg-Oberhäuser-Str.) Der DGB-Stadtverbandsvorsitzende, Bernhard Stiedl und DGB-Organisationssekre- von den Nationalsozialisten gestürmt und besetzt. tär, Christian De Lapuente enthüllen die Gedenktafel am ehemalige Gewerkschafts- Mit einer Gedenktafel am Ort des damaligen haus in Ingolstadt (Heute Neubau Kaufhof). Gewerkschaftshauses wurde an die schreckliche Zeit erinnert. 3.4. Antikriegstag

Zum Antikriegstag fi ndet jährlich eine Veranstaltung ein Schwerpunktthema und Veranstaltung im Gewerkschaftshaus Ingol- wollen somit auf den Hintergrund des Anti- stadt statt. Jedes Jahr setzen wir mit dieser kriegstages aufmerksam machen.

Referent Thema Dr. Strutynski, Peter - Bundesausschuss Friedensratschlag Historie des 2. Weltkriegs Gesslin, Jürgen - DFG-VK, KAD RIB e. V. Rüstungsabbau Steinbicker, Otmar - Kooperationsrat für Frieden Gibt es eine Perspektive für den Frieden in Afghanistan? Schulze von Glaßer, Michael - freier Journalist Schulfrei für die Bundeswehr

Ingolstadt 115 3.5. Regionaler Gewerkschaftsabend

Der regionale Gewerkschaftsabend ist die neue Bezeichnung für den traditionellen Heimatabend im Ortskartell Kösching.

Der Jahresauftakt der Region wird bereits über 50 Jahre aufrecht erhalten. Mit jährlichen Verän- derungen will die Region den Heimatabend als regionalen Gewerkschaftsabend in Kösching Ein voller Saal ist das Ergebnis von der Umgestaltung. Früher Heimatabend – weiterleben lassen. heute „Regionaler Gewerkschaftsabend“.

Datum Ort Thema Referent 23.01.10 Kösching Gute Sozialpolitik sieht anders aus. Schösser, Fritz Vorsitzender DGB Bayern 22.01.11 Kösching Der Finanzkapitalismus ist noch nicht besiegt! Möllenberg, Franz-Josef Bundesvorsitzender NGG 21.01.12 Kösching Anforderungen der Gewerkschaften an die Politik Jena, Matthias Vorsitzender DGB Bayern 19.01.13 Kösching Heute die Rente von morgen sichern! Prof. Dr. Bosbach, Gerd Altersarmut in einem reichen Land – Autor und Sozialexperte Zur Logik eines scheinbaren Widerspruchs

Sonstige Veranstaltungen Datum Ort Thema Referent 17.11.09 Ingolstadt Sozialpolitischer Buß- und Bettag Braunmüller, Wolfgang (AMP), Zeit- und Leiharbeiter – flexibler Arbeitsmarkt oder Horn, Johann (IGM), modernes Sklaventum? Preu, Friedemann (KDA), Stief, Matthias (IGZ) 13.11.09 Nürnberg Großkundgebung Mobilisierung Gerechtigkeit ist etwas anderes – wir brauchen einen Kurswechsel

3.6. Öffentlichkeitsarbeit

Die DGB-Region hält engen Kontakt zu aktionen, Installationen usw. wurde die Aufmerk- insgesamt 15 ansässigen Medien im Bereich samkeit auf unsere Themen in der Öffentlichkeit der Region 10. und den Medien verstärkt.

Es wurden regelmäßig Mitteilungen und State- Weitere Informationswege der DGB-Region sind ments an Presse, Funk und Fernsehen weiterge- die eigene Homepage, die im Berichtszeitraum neu geben. Bei wichtigen Themen wurden Pressege- gestaltet wurde sowie Verteilaktionen über E-Mail spräche durchgeführt, die von den Medien gut und Rundbriefe oder Informationen auf unserer angenommen wurden. Durch verschiedene Akti- Facebookseite. onsformen wie z.B. Mindestlohnspiel, Luftballon-

116 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

Maifeier in Ingolstadt

Der DGB-Regionsvorstand wurde am 17. Oktober 2009 bei einer Regionsdelegiertenver- sammlung in Ingolstadt gewählt. Es fanden jährlich 11 Regionsvorstandssitzungen statt.

Mit der letzten Gründung eines DGB-Kreisverbandes der Region Ingolstadt verlor der DGB-Regionsvor- stand seine Funktion. Deshalb fand die letzte Sitzung am 20.03.2012 satt.

Mitglieder Regionsvorstand Weitere Mitglieder Gebietsvertreter

Gewerk- Gewerk- Name Vorname Vertreter Name Vorname Vertreter schaft schaft Deiner Michael IG BCE Weber, Konrad Müller, Dörfler Roland ver.di Franz Stiedl, Bern- Horn Johann IG Metall hard Dausend Bernhard IG BCE Bärnreuther, Obermeier, Huber Robert GdP Mongs Peter IG Metall Rudi Thomas Valentin, Hubner Franz NGG Simone Katzki Karl-Heinz ver.di Personengruppenvertreter Semmler, Kempe Steffi ver.di Gewerk- Reinhardt Name Vorname Vertreter schaft Irrenhau- Reinhard IG BAU Menzel, Walter Klein, ser Albert Rosina ver.di Petra Sitzmann, Kleber Ewald EVG Gähler, Herbert Bronauer Julia IG Metall Tobias Thierschmann, Lindner Manfred GEW Peter Ullinger Rudolf IG Metall

Ingolstadt 117 4.2. DGB Strukturen in der Region

Übersicht Kreis- und Stadtverbände in der DGB-Region Ingolstadt

Stadtverband Kreisverband Eichstätt Kreisverand Kreisverband Ingolstadt geg. 17.01.2012 Neuburg/ Pfaffenhofen gegr. 07.02.2012 Schrobenhausen gegr. 23.01.2012 gegr. 19.12.2011 Vorstand Stiedl, Bernhard - IGM Seehars, Erich - IGM Dausend, Bernhard Dörfler, Roland - ver.di - BCE IG BAU Klein, Peter Semmler, Georg Irrenhauser, Reinhard kein Mitglied benannt kein Stv. kein Stv. kein Stv. IG BCE Deiner, Michael Heller, Roland Kornreiter, Siefried Weber, Konrad Stv. Steinbinder, Arno Stv. Plank, Edmund kein Stv. kein Stv. EVG Günter, Karl Gloßner, Adolf Gladus, Günter Brummer, Ernst Stv. Brenner, Karl Stv. Stark, Xaver kein Stv. kein Stv. GdP Streb, Josef Bärnreuther, Rudolf Huber, Robert Wilczek, Uwe kein Stv. kein Stv. kein Stv. kein Stv.

GEW Lindner, Manfred Thierschmann, Peter Forster, Alois Wiegand, Dieter Stv. Thierschmann, Peter Stv. Lindner, Manfred kein Stv. Stv. Stelling, Norbert

NGG Binder, Johann, Hubner, Franz Griebel, Siegfried Mair, Herbert kein Stv. kein Stv. kein Stv. Stv. Lohwasser, Adolf IGM Obermeier, Thomas Bauer, Robert Werner, Gerda Müller, Franz Stv. Horn, Johann Stv. Mongs, Peter Stv. Dismar, Horst Stv. Beck, Rita ver.di Kempe, Steffi Jurke, Burkhart Gall, Wolfgang Brand, Josef Stv. Semmler, Reinhard kein Stv. kein Stv. Stv. Böhm, Günther

Frauen Albert, Rosina Bernauer, Erika Bornschein, Stephanie Stocker, Hedwig Stv. Wittmann, Therese kein Stv. Stv. Gräßle, Daniela kein Stv.

Jugend Bronauer, Julia Karola, Frank Fomann, Alexander Müller, Anja kein Stv. kein Stv. kein Stv. kein Stv.

4.3. Ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen

Arbeitsgericht München, Kammer Ingolstadt Gewerk- Gewerk- Name Vorname Name Vorname schaft schaft Alpert Werner IG Metall Gloßner Werner Johann ver.di Bareiß Ulrich ver.di Hauser Klaus ver.di Bauer Robert IG Metall Heid Renate Katharina IG Metall Beck Rita IG Metall Helmschmidt Reiner IG Metall De Lapuente Christian IG Metall Hengl Dietmar BCE Fischel Markus NGG Hoeherl Oliver IG Metall

118 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Name Vorname GW Ehrenamtliche SozialrichterInnen beim Sozialgericht München Hofbauer Hans-Peter IG Metall Gewerk- Hofmann Martin IG Metall Name Vorname schaft Hyna Gerhard IG Metall Bauer Dieter IG Metall Kempe Steffi ver.di Bayer Franz IG Metall Lechermann Norbert IG BCE Dausend Bernhard IG BCE Lemal Werner IG BAU Deiner Michael IG BCE Piske Gerhard IG BAU Fischer Hans ver.di Schatzig Andrea NGG Igl Hermann IG Metall Schauer Christian Anton IG Metall Kempe Steffi ver.di Schmidl Wolfgang IG Metall Kraus Josef ver.di Seehars Ingrid IG Metall Lang Ralf ver.di Selmair Franz ver.di Lindner Manfred GEW Semmler Reinhardt ver.di Pretzl Thomas IG Metall Stoll Martin ver.di Renn Johann IG Metall Weber Tobias IG Metall Seehars Ingrid IG Metall Zenk Klaus IG Metall Semmler Reinhardt ver.di Ehrenamtliche LandesarbeitsrichterInnen Steib Sieglinde ver.di Gewerk- Stiedl Bernhard IG Metall Name Vorname schaft Werle Reiner IG Metall Ehrenamtliche SozialrichterInnen beim Landesozialgericht Schwarzmair Elvis IG Metall Gewerk- Name Vorname Im Berichtszeitraum ausgeschiedene schaft ArbeitsrichterInnen Dormeier Angela IG Metall Herker Gerda IG Metall Name Gewerkschaft von - bis

Hauser, 01.09.1981 - Im Berichtszeitraum ausgeschiedenen ver.di Alfred 31.08.2011 ehrenamtliche SozialrichterInnen Hohenstatter, 01.07.2002 - IG Metall Helmuth 30.06.2012 Name Vorname von - bis Karg, 01.08.1998 - IG Metall Lindermeyer, 01.04.2008 - Dieter 30.04.2013 IG Metall Johann 31.03.2013 Kleineberg, 01.04.2008 - ver.di Gisela 31.03.2013 Rudolf, 01.09.2008 - IG BCE Sindel 31.08.2013 Siebein, 01.05.2007 - IG Metall Karin 30.04.2012 Steger, 01.05.1990 - ver.di Hermann 31.08.2013 Thaller, 01.07.2007 - IG Metall Norbert 30.06.2012

Ingolstadt 119 4.4. VersichertenberaterInnen

Unsere Versichertenberater beraten und stellen Rentenanträge individuell in ihrem Wirkungsbereich.

Gleichzeitig beteiligen sich einige in der wöchentlichen Rentenberatung im DGB-Büro. Die Terminkoordina- tion übernimmt das Regionsbüro. Im Berichtszeitraum wurden über 750 Beratungstermine abgehalten.

Name Vorname Stadt/Landkreis DRV Gärtner* Annemarie Eichstätt Bund Lins Heike Eichstätt Bayern-Süd Bahl* Helmut Eichstätt Bayern-Süd Schmid* Marija Ingolstadt Bayern-Süd Lang* Walter Ingolstadt Bayern-Süd Deiner* Michael Ingolstadt Bund Fröde Anita Neuburg Schrobenhausen Bund Heckmann Christian Neuburg Schrobenhausen Bayern-Süd Felbermeir Martin Neuburg Schrobenhausen Bayern-Süd Motz Bärbel Pfaffenhofen Bayern-Süd Müller Franz Pfaffenhofen Bund Wolkenstein Jürgen Pfaffenhofen Bayern-Süd

* Rentenberatung im DGB-Büro

4.5. Mitgliederzahlen

Gesamt Männlich Weiblich Jugend Senioren Arbeitslose bis inkl. 27 Jahre DGB Region 57.953 44.619 13.334 8.584 9.758 1.969 IG BAU 1.507 1.285 222 228 383 14 IG BCE 2.973 2.438 535 518 582 106 GdP 600 489 111 93 133 0 GEW 327 103 224 23 17 16 IGM 42.573 34.885 7.688 6.868 6.745 1468 NGG 1.112 700 412 121 146 18 EVG 1.185 955 230 82 483 7 ver.di 7.676 3.764 3.912 651 1.269 340

Stand 2012

120 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.6. Finanzen

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 38.448,00 38.448,00 31.296,00 32.424,00 140.616,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.160,00 2.328,00 4.488,00 Sonst. Einnahmen 5.263,33 3.603,27 4.168,53 3.563,10 16.598,23 Summe Einnahmen 43.711,33 42.051,27 37.624,53 38.315,10 161.702,23

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 6.637,20 5.770,20 5.770,20 5.770,20 23.947,80 Mietnebenkosten 7.700,76 6.903,64 7.818,99 7.669,38 30.092,77 Porto/Frachten 1.523,24 1.518,20 1.220,69 1.426,40 5.688,53 Telefon/Internet 3.316,75 2.684,68 2.292,26 2.780,65 11.074,34 Büromaterial 751,46 505,63 417,96 1.101,95 2.777,00 Druckkosten 14,50 20,64 91,99 93,48 220,61 Kopierkosten 626,28 378,36 811,86 1.816,50 Zeitschriften/Bücher 316,83 323,22 901,94 1.010,73 2.552,72 KFZ-Anschaffung KFZ-Betriebskosten 906,00 969,00 990,00 Reisekosten 3.578,10 2.232,06 2.355,97 1.804,39 9.970,52 Personalnebenkosten 100,00 100,00 Instandhaltung 30,55 412,50 28,22 84,17 555,44 Versicherungen Inventaranschaffung 183,96 59,95 1.139,18 857,51 2.240,60 Beiträge 0,00 Sonst. Verwaltungskosten 923,67 527,29 1.426,35 1.283,41 4.160,72 Konferenzen/Tagungen 1.707,74 10.858,85 7.921,37 2.302,61 22.790,57 PG Jugend 396,66 1.047,45 317,43 256,92 2.018,46 PG Frauen 86,20 120,00 183,60 389,80 Arbeitskreise Sozialpolitik 104,61 Sonstige Veranstaltungen 4.112,63 2.955,30 3.556,40 5.679,93 16.304,26 Binnenstruktur 3.823,31 2.195,43 6.018,74 Summe Ausgaben 35.729,84 39.519,40 36.516,16 33.923,59 145.688,99

Ingolstadt 121 Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 43.711,33 42.051,27 37.624,53 38.315,10 161.702,23 Ausgaben 35.729,84 39.519,40 36.516,16 33.923,59 145.688,99 Übersch./Def. 7.981,49 2.531,87 1.108,37 4.391,51 16.013,24 HH-Bestand Vorjahr 24.625,13 32.606,62 35.138,49 36.246,86 HH-Bestand per 31.12. 32.606,62 35.138,49 36.246,86 40.638,37

Kreis- und Stadtverbände 2011 2012 2011-2012 SV Ingolstadt € € € Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.057,27 90,20 1.147,47 Bestand 142,73 1.109,80 1.252,53

KV Pfaffenhofen Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.200,00 334,90 1.534,90 Bestand 0,00 865,10 865,10

KV Neuburg-Schrobenhausen Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.195,24 104,85 1.300,09 Bestand 4,76 1.095,15 1.099,91

KV Eichstätt Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.200,00 528,06 1.728,06 Bestand 0,00 671,94 671,94 Bestand 2012: 3.889,48

122 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Über 22 Jahre hat Karl-Heinz Katzki den DGB-Arbeit sowie die Betreuung der vorhandenen DGB in Ingolstadt vertreten. Mitte 2012 zehn DGB-Kreis- und Stadtverbände wird von zwei ist er in den Ruhestand gegangen. Viele Büros in Ingolstadt und Rosenheim organisiert. Weggefährten kamen zu seiner Abschieds- Personell stehen dafür ein Regionsgeschäftsführer, feier und würdigten sein Engagement in zwei Organisationssekretäre und drei Teilzeit- der Arbeitnehmerbewegung. Für die Region Verwaltungsangestellte zur Verfügung. Ingolstadt war er der DGB vor Ort und hat die Gewerkschaft nach außen vertreten. Wir Durch die Größe der Fläche bei reduzierter Per- sagen nochmal vielen Dank an Karl-Heinz sonalausstattung wird die Arbeit des DGB nicht Katzki. einfacher. In Zukunft wird sich für die DGB-Region noch öfter die Frage stellen, was kann noch Mit diesem Geschäftsbericht endet laut Satzungs- organisiert und durchgeführt werden und wo beschluss des DGB-Bundeskongresses 2010 die ist der Dachverband nicht mehr zuständig. Das Eigenständigkeit der DGB-Region mit eigenen erfordert eine genau Zielsetzung und Planung in Vorständen und Vorsitzenden. Die DGB-Region Abstimmung mit den DGB-Kreisverbänden und Ingolstadt wird zusammen mit der Region Südost- den Mitgliedsgewerkschaften in der Region. Oberbayern ab Februar 2013 zu einer DGB-Region Oberbayern fusioniert. Diese Region wird, genauso Gewerkschaftsarbeit ist immer Veränderungen wie die anderen sieben DGB-Regionen in Bayern, unterworfen, ob nun politischen oder strukturellen. als integraler Bestandteil des DGB-Bezirkes Trotzdem ist der DGB als gemeinsames Dach der geführt. Gewerkschaften in der Region weiterhin notwen- dig. Nur gemeinsam gelingt uns der Einsatz für Die zukünftige DGB-Region Oberbayern umfasst gute Arbeit und ein Mehr an sozialer Gerechtig- zehn Landkreise und zwei kreisfreie Städte. In keit. ihr Leben auf einer Fläche von 10.047 km² rund 105.000 Gewerkschaftsmitglieder. Die gesamte

Ingolstadt 123 Region Landshut

Verantwortlich: Hans-Dieter Schenk

124 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 126 1.1. Schwerpunkte und politische Lage ...... 126 1.2. Arbeitsmarktpolitische Lage ...... 127 1.3. Ausbildungsmarkt ...... 128 1.4. Regional- und Strukturpolitik ...... 129 1.5. Rechtsextremismus ...... 129 2. Arbeitsfelder ...... 131 2.1. DGB-Jugend in und um Landshut ...... 131 2.2. Frauen ...... 132 2.3. Kreis- und Ortsverbände ...... 133 2.4. Bildungsarbeit ...... 133 2.5. Rechtsschutz ...... 134 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 136 3.1. Aktionen in der Region ...... 136 3.2. Niederbayerischer Gewerkschaftstag ...... 137 3.3. 1. Mai ...... 138 3.4. Antikriegstag ...... 139 3.5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ...... 139 4. Organisation ...... 140 4.1. Mitglieder im DGB-Regionsvorstand ...... 140 4.2. Außenvertretungen ...... 141 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 143

Landshut 125 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Schwerpunkte und politische Lage

Die DGB-Region Landshut

Die DGB-Region Landshut ist identisch mit Bei den Landtagswahlen im Jahre 2008 verlor dem Gebiet der Planungsregion 13 des Frei- die CSU ihre absolute Mehrheit und muss seither staates Bayern. mit der FDP eine Koalition eingehen. Durch die neoliberale Haltung beider Parteien im bayerischen Dazu gehören die kreisfreie Stadt Landshut, die Landtag wird die nicht gerade positive Situation der Landkreise Dingolfi ng-Landau, Landshut und Rottal- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern in Inn, sowie die kreisangehörigen Gemeinden dieser keiner Weise verbessert. Landkreise. Zudem gehören aus dem Landkreis Kelheim und die Gemeinden Aiglsbach, Attenkofen, Durch die jahrelange Alleinregierung der CSU hat Elsendorf und Volkenschwand, sowie die Stadt in Bayern die Verfi lzung von Politik, Wirtschaft und Mainburg zum Regionsgebiet. Die Fläche des Regi- Verwaltung ein dermaßen hohes Ausmaß angenom- onsgebietes beläuft sich auf 3.768 Quadratkilome- men, dass es schier unerträglich ist. Genannt seien ter. Die Wohnbevölkerung beträgt 444.200 Einwoh- hier nur die Fälle „Verwandtenaffäre im Bayerischen ner. Die größte Gemeinde ist die Stadt Landshut, Landtag“, „Gustl Mollath“, der das Vertrauen in die Bezirkshauptstadt des Bezirks Niederbayern mit Justiz in erheblichem Maße erschüttert hat. Auch die knapp 65.000 Einwohnern. In der Region wohnen Kommunalpolitik in der DGB-Region Landshut ist 153.750 sozialversicherungspfl ichtig beschäftigte konservativ geprägt. Arbeitnehmer. Die Zahl der Erwerbstätigen beträgt 220.400 Personen insgesamt in der DGB-Region Es gibt ein paar wenige SPD-Bürgermeister, sowie Landshut. Bürgermeister der Freien Wähler. Ansonsten werden die meisten Kommunen von CSU-Bürgermeistern Seit der Bundestagswahl im Herbst 2009 gibt es die regiert. Ebenso ist es bei der Zusammensetzung der Koalition von CSU/CDU und FDP. Seitdem schreitet Stadt- und Gemeindeparlamente. Im Landshuter die Liberalisierung und Deregulierung auf dem Stadtrat hat jedoch die CSU ihre absolute Mehrheit Arbeitsmarkt fort. Auch wir in der Region haben es bei den Kommunalwahlen im Jahre 2008 verloren. mit zunehmender prekärer Beschäftigung zu tun. Durch die vielen Splittergruppierungen, die zum Die tarifl ichen Errungenschaften in Bezug auf die Zuge gekommen sind, ist jedoch keine Verbesserung Leiharbeit wurden von den Arbeitnehmern durch für eine Politik im Sinne der Arbeiternehmerinnen weitere Steigerungen von Werkverträgen im Prinzip und Arbeitnehmer eingetreten. Jedoch hält der DGB wieder kassiert.

126 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

mit allen relevanten politischen Gruppierungen mit den Bürgermeistern der größeren Städte gibt es Kontakt und versucht so, die Belange der Arbeit- einen ständigen Kontakt. In Gesprächen und teil- nehmerinnen und Arbeitnehmer in die Politik zu weise auch in Verhandlungen werden die Themen transportieren. Mit allen Landräten in der Region gute Arbeit, sichere Rente, prekäre Beschäftigung, und dem Oberbürgermeister in Landshut, sowie Rechtsradikalismus und Strukturpolitik angespro- chen.

1.2. Arbeitsmarktpolitische Lage

Der Arbeitsmarkt innerhalb der DGB-Region Der Landkreis Rottal-Inn unterscheidet sich darin, Landshut unterteilt sich in drei Schwer- dass er in erster Linie land- und forstwirtschaft- punkte: lich geprägt ist. Der größte Betrieb ist die Firma Lindner in Arnstorf mit ihrem speziellen Angebot 1. Autoindustrie für Innenausbauten weltweit. Die Automobilindu- 2. Zulieferindustrie strie spielt eine untergeordnete Rolle, abgesehen 3. Dienstleistungssektor von den Auspendlern zum BMW-Werk Dingol- fi ng. Neben der Land- und Forstwirtschaft ist der In der kreisfreien Stadt Landshut und dem Land- Dienstleistungsbereich ein weiterer Schwerpunkt. kreis Landshut fi nden sich alle drei Schwerpunkte Neben Handel, Gastgewerbe und Verkehr sind hier wieder. Im Zuge der Finanzkrise gab es in den besonders das Kreiskrankenhaus, das Thermalbad Jahren 2009 und 2010 auch in der Automobil- Bad Birnbach, sowie die Kreisverwaltungsbehörde industrie und bei deren Zulieferern Kurzarbeiter- zu nennen. phasen, bzw. einen Abbau der Arbeitszeitkonten. Mittlerweile boomt die Autoindustrie durch ihr Durch den Hopfenanbau und dessen Verarbeitung Auslandsgeschäft wieder, und die Beschäftigungs- ist Mainburg über die Region hinaus bekannt. Sehr lage hat sich erheblich verbessert. Die Leiharbeit vielen Arbeitsplätze generiert jedoch diese Branche konnte bei BMW Dingolfi ng und Landshut durch nicht. Der größte Arbeitgeber in Mainburg ist die tarifl iche Regelungen und Vereinbarungen mit den Firma Wolf Klima- und Heiztechnik. Die Firma Betriebsräten stark zurückgeführt werden. Der Wolf ist weltweit tätig und hat am Stammsitz in Dienstleistungsbereich unserer Region profi tiert Mainburg knapp 1.500 Beschäftigte. Neben den weiterhin vom weiter wachsenden Münchener Sparten Heiz- und Klimatechnik expandierte die Flughafen. Der Flughafen erweist sich nach wie Firma Wolf in den letzten Jahren und stellt jetzt vor als Jobmotor. auch Lüftungs- und Solartechnik her.

Der Kreis Dingolfi ng-Landau ist durch seine Im Rahmen der Neuorganisation der Bundesagen- Ausrichtung auf die Automobilindustrie extrem tur für Arbeit änderten zwei Drittel der Agenturen abhängig von konjunkturellen Schwankungen. für Arbeit im Zeitraum vom1.07.2012 bis zum Der Dienstleistungssektor spielt dadurch eine eher 01.01.2013 ihren Gebietszuschnitt. Dadurch er- untergeordnete Rolle. Selbstverständlich bringt ein hielten die einzelnen Agenten einen kreisscharfen BMW-Werk mit knapp 20.000 Beschäftigten eine Zuschnitt, d. h. jedes Agenturgebiet umfasst nun hohe Zahl an Einpendlern mit sich. Ein weiterer genau einen oder mehrere Kreise. Für unsere Re- großer Arbeitgeber im Landkreis ist das Filterwerk gion bedeutete dies, dass der Landkreis Rottal-Inn Mann & Hummel in Marklkofen. Signifi kant für der Arbeitsagentur Landshut zugeschlagen wurde. diese Firma ist der hohe Anteil (85%) an industri- Die Landkreise Mühldorf und Altötting, die bis ellen Frauenarbeitsplätzen. Juli 2012 zur Arbeitsagentur Pfarrkirchen zählten,

Landshut 127 sind der Arbeitsagentur in Traunstein zugeschla- Januar 2013 2,9% und im Juni 2013 2,8%. gen worden. Somit besteht in Pfarrkirchen keine Auch wenn die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt et- eigenständige Arbeitsagentur mehr. Direkte Frei- was nachgelassen hat, ist die Situation insgesamt setzungen hat dies jedoch nicht zur Folge, da die als gut zu bezeichnen. Beschäftigten der Arbeitsagentur zum großen Teil in der großen Außenstelle Pfarrkirchen verbleiben Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist mit aktuell konnten und andere in die Außenstellen Altötting 2.063 gemeldeten Arbeitsstellen um 16,2% und Mühldorf pendeln. Der Agenturbezirk ist somit geringer als im Vorjahr. Erschwerend kommt fast identisch mit dem Regionsgebiet des DGB hinzu, dass die freien Stellen hauptsächlich aus Landshut (Ausnahme: Verwaltungsgemeinschaft dem Bereich der Leihabeit (481), aus dem Bereich Mainburg). Handel (288), sowie aus dem Gastgewerbe (119) kommen. Diese in der Regel schlecht bezahlten Arbeitslosenquote Arbeitstellen machen 43% der insgesamt gemel- Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarr- deten Arbeitsstellen aus. kirchen betrug die Quote im Juni 2012 2,6%, im

2008 2009 2010 2011 2012 2013 Januar 10.782 10.499 11.666 9.968 8.667 9.136 Februar 10.689 10.824 11.706 9.735 8.776 9.271 März 9.761 10.873 10.814 8.521 7.783 8.593 April 8.538 10.037 8.809 7.159 6.837 7.572 Mai 7.706 9.073 7.840 6.513 6.422 7.099 Juni 6.949 8.787 7.574 6.171 6.255 6.832 Juli 6.750 8.630 7.211 6.146 6.258 August 7.099 9.097 7.769 6.549 6.783 September 7.073 8.850 7.150 6.089 6.278 Oktober 6.358 7.915 6.559 5.780 6.174 November 6.453 8.062 6.688 5.792 6.212 Dezember 7.290 8.606 7.414 6.207 6.948

1.3. Ausbildungsmarkt

Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt zirk Landshut-Pfarrkirchen den gemeldeten 2.697 hat sich ebenfalls leicht verbessert. Während Bewerbern 3.315 Ausbildungsstellen zur Verfügung. im Juni 2010 für 756 Bewerber nur 645 Aus- bildungsstellen zur Verfügung standen, hat Im Ausbildungsjahr 2012/2013 beträgt die Zahl der sich die Situation zum Besseren entwickelt. gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen 2.497. Dem stehen 3.344 gemeldeten Berufsaus- Die prognostizierte Verbesserung durch die bildungsstellen zur Verfügung. Insgesamt jedoch geburtenschwachen Jahrgänge ist eingetreten. Im können selbst bei dieser Situation noch nicht alle Ausbildungsjahr 2011/2012 standen im Agenturbe- Jugendlichen ihren Wunschausbildungsplatz bekom- men, bzw. ihren Wunschberuf erlernen.

128 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.4. Regional- und Strukturpolitik

Neufahrner Spange Flughafenbus Das vom DGB Landshut jahrelang verfolgte Projekt Durch diese Tatsache wollten wir, der DGB Lands- „Marzlinger Spange“ ist im Berichtszeitraum von hut, zumindest eine Verbesserung der Anbindung der Bayerischen Staatsregierung auf Eis gelegt von Landshut an den Flughafen. Aus dem Grund worden. Die „Marzlinger Spange“ hätte die An- nahmen wir Gespräche mit der Stadt Landshut, bindung an den Flughafen an den ostbayerischen bzw. den Verkehrsbetrieben, mit der Flughafen Raum optimiert. Die jetzt von der Staatsregierung GmbH und dem Betriebsrat der Flughafen GmbH favorisierte „Marzlinger Spange“ ist höchstens auf. Ziel war es, alle an einen Tisch zu bringen die zweitbeste Lösung. Denn bei dieser Variante und somit eine verbesserte Anbindung an den fahren die Züge weiterhin über Freising zum Flug- Flughafen zu erreichen. Am 1.12.08 nahm der hafen und nach München. Dies bedeutet insbe- Flughafenbus seinen Betrieb auf. Vorläufi g erst als sondere für die Pendler aus Landshut eine längere Pilotprojekt. Mittlerweile ist der Flughafenbus ein Fahrzeit zum Flughafen und in die Landeshaupt- Erfolgsmodell unserer Strukturpolitik und bringt stadt München. den Beschäftigten, die am Flughafen und in der Peripherie arbeiten, große Vorteile einer schnelle- ren Anbindung.

Ein Bus der neuen Flughafenlinie

1.5. Rechtsextremismus

Bereits im Jahr 2006 gründete sich in diesem Zeitpunkt konnten wir eine Steigerung der Landshut der „Runde Tisch gegen Rechts“. rechtsextremen Agitation und Aktionen feststellen. An dieser Vereinigung beteiligt sich der Höhepunkt waren Nazischmierereien am Hans- DGB Landshut auf intensivste Weise. Der Carossa-Gymnasium. Das Gymnasium war in Grund zur Gründung waren Nazischmiere- Landshut die erste Schule, die die Auszeichnung reien und Drohanrufe bei Bürgerinnen und „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Bürgern mit Migrationshintergrund. erhalten hatte. Gerade dieses Schild an der Au- ßenseite der Schule wurde von den Nazis besprüht Nach Verbüßung seiner Haftstrafe in der JVA und mit Hakenkreuzen umrandet. Bayreuth wählte der bekannte Rechtsterrorist Am 19. Februar 2011 organisierten wir eine Martin Wiese seinen Wohnsitz in Landshut. Ab Lichterkette in der Altstadt mit dem Motto „Kein

Landshut 129 Platz für Nazis“. 1.500 Bürgerinnen und Bürger, re Aktivitäten der Kameradschaft Süd in Landshut Kolleginnen und Kollegen aus Landshut nahmen nicht mehr zu verzeichnen. an der Lichterkette teil. Auch in Eggenfelden gibt es seit einigen Jahren Nach Bekanntwerden der NSU-Mordserie organi- eine aktive Gruppe Neonazis, die sowohl in der sierten wir im Dezember 2011 eine Mahnwache, NPD als auch in der Kameradschaft Süd einge- um an die Opfer von Rechtsterrorismus zu erin- bunden sind. Für Samstag, den 25. August 2012 nern. Auch hier waren über 1.200 Menschen vor meldete die Kameradschaft Süd in Eggenfelden dem Rathaus in der Altstadt. Dieses klare Zeichen eine Demo an. Auch hier konnten wir innerhalb gegen rechten Terror wollten die Neonazis und kürzester Zeit (3 Tage) eine Gegendemonstration Martin Wiese nicht zur Kenntnis nehmen. organisieren. Die Gegendemonstration vom DGB in Eggenfelden fand am Stadtplatz in Eggenfelden Für Samstag, den 25. Februar 2012 meldeten sie statt, während die Neonazis von der Polizei den eine Demo in Landshut an. Innerhalb kürzester Bahnhof, der zirka einen Kilometer weiter außer- Zeit konnte der „Runde Tisch“ mit den Gewerk- halb liegt, zugewiesen bekamen. schaften eine Gegendemonstration organisieren. Es gelang uns, den Nazizug nach zirka 800 Metern Diesen Platz durften die Neonazis auch nicht durch eine Blockade zum Stehen zu bringen. verlassen. Es ist einigermaßen befriedigend, dass Leider wurde von der Polizei eine Ausweichroute mittlerweile sehr viele Kolleginnen und Kollegen ermöglicht, sodass die Neonazis eine Stunde spä- gegen Rechtsextremismus mobilisiert werden ter weiter marschieren konnten. Ein kleiner Erfolg können. bleibt dennoch. Seit dem Februar 2012 sind größe-

Aktion gegen rechts

130 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. DGB-Jugend in und um Landshut

Die DGB-Jugend auf dem Niederbayerischer Gewerkschaftstag

Regelmäßig beteiligten sich Jugendgrup- Jährlich folgten wir dem Aufruf des Bündnisses pen an den 1.-Mai-Veranstaltungen der „Dresden Nazifrei“ und fuhren mit unseren Bünd- Region, schwerpunktmäßig in Landshut und nispartnern zur friedlichen Nazi-Blockade in die Dingolfing. sächsische Landeshauptstadt.

Am Niederbayerischen Gewerkschaftstag in Strau- Als DGB-Jugend war es uns natürlich auch wichtig, bing wurden verschiedene Aktionsformen auf der „auf der Straße“ präsent zu sein. Bühne gewählt, die größtenteils auf die Arbeits- Die wichtigsten Daten: marktsituation junger Menschen hingewiesen · LeiharbeitnehmerInnen-Versteigerung in haben. Darunter waren beispielsweise: „1, 2 oder Landshut 3“, „Eine Reise durch die Republik“ oder auch · Beteiligung bei „on3-Südwild“ zur Frage „Jugend macht Ansagen an die Politik“. Leiharbeit in Dingolfing · Unterstützung des Runden Tischs gegen Rechts: Es wurden u.a. folgende Seminare bzw. Bildungs- Lichterkette, Nazi-Blockade veranstaltungen abgehalten: · Kundgebung zum Erhalt des Jugendzentrums · Wer war Karl Marx (JUZ) Landshut organisiert · Fotos und Videos richtig aufnehmen und · Unterstützung der örtlichen Gewerkschaften bei beabeiten Tarifauseinandersetzungen, etc. · Wie Nazis das Internet benutzen · Soziale Medien: Gefahren und Vorteile In der Region Landshut waren die vier zu betreu- enden Stadt- und Kreisjugendringe (SJR Landshut, Die Berufsschultour der DGB-Jugend Bayern ist KJR Landshut, KJR Dingolfing, KJR Rottal-Inn) fester Bestandteil der Arbeit vor Ort. So konnten kontinuierlich mit VertreterInnen der Gewerkschaf- wir in der Region die Berufsschulen sowie die ten besetzt. Wirtschaftsschule in Landshut besuchen und interessierten SchülerInnen Infos rund um die Zusätzlich sind wir als Gewerkschaftsjugend im Ausbildung geben. Vorstand des Stadtjugendrings Landshut vertreten.

Landshut 131 2.2. Frauen

Mit großem Engagement und viel Zeitauf- Internationalen Frauentages in Landshut, wurde wand wird der Internationale Frauentag die Geschichte der Frauenbewegung der letzten jedes Jahr von den DGB-Frauen vorbereitet hundert Jahre dargestellt. Die Ausstellung im und durchgeführt. Rathausfoyer in Landshut war vom 20. Februar bis 18. März geöffnet. Über 1.000 Besucherinnen und Die DGB-Frauen setzen sich zum Ziel, Frauenthe- Besucher haben die Ausstellung angesehen. men und Forderungen selbst aufzubereiten und in einer gespielten Form am 8. März dem Publikum Im Jahre 2011 feierten die DGB-Frauen 100 Jahre zu präsentieren. Internationaler Frauentag unter dem Motto „Ges- tern – heute – morgen“. Ein Höhepunkt dabei war sicher die Ausstellung zum Internationalen Frauentag 2010. Unter dem Der Internationale Frauentag 2012 stand unter dem Motto „Zeichen setzen“. Die DGB-Frauen gastierten im Salzstadl unter dem Titel „Rad des Lebens“. Die Benachteiligung der Frau im Berufs- leben bei Vergabe von höherwertigen Posten, die ungleiche Bezahlung der Frauen und die zusätzli- che Belastung im Haushalt wurden in Szenen und Sketchen dargestellt.

Im Jahre 2013 luden die DGB-Frauen zur „After- Work-Party“ ein. Themen wie „Arbeiten bis in hohe Alter“ oder „die Benachteiligung der Frauen bei der Rente und die Situation im Rentenalter“ wurden von den DGB-Frauen dargestellt.

Veranstaltung bzgl. des Internationalen Frauentags

Motto „Ziel ist das Menschenrecht als Frauen- recht weltweit“ erarbeiteten die DGB-Frauen eine Ausstellung über Frauen, die für die Frauenbewe- gung wichtig waren und sie wesentlich beeinfl usst haben. After-Work-Party 2013 Von Clara Zetkin bis Michaela Judisch, Ge- werkschaftssekretärin und Initiatorin des ersten

132 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.3. Kreis- und Ortsverbände

DGB-Kreisverband Rottal-Inn Hauptaufgabe ist die Organisation des 1. Mai in Bis zum April 2012 führte der Kollege Josef Men- Dingolfi ng und in Landau. Die Veranstaltung „Ge- rath (IGM) den Kreisverband. Am 16. April 2012 werkschaften und Kirche“ in Landau ist mittler- wurde der Kreisverband Rottal-Inn im Rahmen der weile wieder ein fester Bestandteil des Kreisver- DGB-Satzungsreform neu gegründet. Vorsitzender bandes. Zweimal im Jahr führt der Kreisverband ist Bernhard Hebertinger (ver.di), sein Stellvertreter zusammen mit der KAB, der kda und Betriebsseel- ist Thomas Asböck (IGM). sorge eine Veranstaltung in Landau durch.

In kürzester Zeit entwickelte der neugegründete Dort werden mit Kirchenvertretern und Gewerk- Kreisverband erste Aktivitäten. Ein Treffen mit dem schaften Themen wie Rente, Gute Arbeit, Finanz- neugewählten Landrat wurde durchgeführt. Auch oder Eurokrise erörtert und diskutiert. bei der AOK-Direktion Rottal-Inn stellte sich der neue Kreisvorstand vor und diskutierte mit dem AOK-Direktor Erwin Reiser allgemeine gesund- DGB-Ortsverband Mainburg heitspolitische Themen. Der Ortsverband Mainburg wird seit 2009 von Hermann di Pede (ver.di) angeführt. Weiterhin Erfreulich ist, dass bei der zentralen Maikundge- engagieren sich im Ortsverband Vertreter der IG bung des DGB Rottal-Inn in den letzten Jahren BAU, der Stadt Mainburg und Firma Wolf (Hei- die Teilnehmerzahl gesteigert werden konnte. Gut zungstechnik). läuft auch die Pressearbeit. Mindestens zweimal im Jahr, nämlich vor dem 1. Mai und zum Jahres- Die Kollegen engagieren sich hauptsächlich für ende, werden Pressegespräche durchgeführt. den 1. Mai. Aber auch kleinere Aktionen wie Info- stände oder Plakataktionen werden in Mainburg durchgeführt. Im Berichtszeitraum konnten auch DGB-Kreisverband Dingolfi ng-Landau drei Neujahrsempfänge in Mainburg organisiert Im Berichtszeitraum wurde der Kreisverband werden. Mittlerweile ist auch das jährliche Treffen Dingolfi ng-Landau von Stefan Dannerbeck (IGM) mit dem Bürgermeister eine Selbstverständlichkeit. angeführt, sein Stellvertreter war Rudi Werner (ver. di) aus Landau.

2.4. Bildungsarbeit

Informations- und Bildungsveranstaltungen Des Weiteren führen wir mit der DGB-Region sind auch immer Bestandteil von Kreisver- Donau-Wald jährlich jeweils eine Sozial- und eine band und Kreisvorstandssitzungen. Auch Arbeitsrichterschulung durch. Referenten dabei die jährlichen Kreisvorstandstagungen, die sind untere Expertinnen und Experten vom DGB wir zusammen mit der DGB-Region Donau- Rechtsschutz. Wald durchführen, beinhalten immer eine Sequenz, die einer Bildungsveranstaltung „Gerade dich, Arbeiter, wollen wir…“. Diese Aus- gleichkommt. stellung, die zum 75. Jahrestag der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser konzipiert wurde, setzen wir seit fünf Jahren als Bildungsveranstaltung ein.

Landshut 133 Im Berichtszeitraum konnten wir die Ausstellung dafür, die Geschichte Deutschlands von 1919 bis an acht Schulen zeigen. Alle drei Schularten, 1933 darzustellen und aufzuarbeiten. Auch der In- Hauptschule, Realschule und Gymnasium, waren teressengegensatz von Kapital und Arbeit in dieser darunter. Die Ausstellung eignet sich hervorragend Zeit ist in dieser Ausstellung berücksichtigt.

2.5. Rechtsschutz

Bestand Streitgegenstände der neuzugegangenen Bestand zu Beginn des Zeitraums 349 arbeitsrechtlichen Urteilsverfahren (A3) A1 - Neuzugänge arbeitsgerichtliche 38 C11 - Betriebsbedingte Kündigung 930 Beschlussverfahren C12 - Verhaltensbedingte Kündigung 135 A2 - Neuzugänge verwaltungsgerichtliche 0 Beschlussverfahren C13 - Personenbedingte Kündigung 36 A3 - Neuzugänge arbeitsgerichtliche Urteils- 2.618 verfahren C14 - Befristung 2.618 A4 - Neuzugänge beamtenrechtliche Indivi- 0 C15 - Sonst streitige Beendigung des 5 dualverfahren Arbeitsverhältnisses A5 - Neuzugänge sonstige gerichtliche / 358 C21 - Eingruppierung 88 förmliche Verfahren C22 - Betriebliche Altersversorgung 13 A6 - Neuzugänge Beratungen 1.242 C23 - Arbeitnehmerhaftung 0 A7 - Neuzugänge Zwangsvollstreckungs- 85 C24 - Arbeitsentgelt allgemein 1.195 verfahren C25 - Abmahnungen 40 A8 - Neuzugänge außergerichtliche 113 C26 - Arbeitspapiere 28 Regelungen C27 - Zeugnisse 82 A9 - Sonstige 11 C28 - Sonstiges 54 Summe Neuzugänge (A1 bis A9) 4.465 Im Zeitraum abgeschlossene Verfahren 3.623 Die abgeschlossenen gerichtlichen Ver- Bestand am Ende des Zeitraums 1.191 fahren wurden formal abgeschlossen durch

Rechtsschutzgewährende Gewerkschaft: D1 - Obsiegendes Urteil (Beschluss, Bescheid) 44 Von den Neuzugängen entfielen auf D2 - Teilobsiegendes Urteil (Beschluss, 7 Bescheid) B1 - GdP 5 D3 - Abweisendes Urteil (Beschluss, Bescheid) 61 B2 - GEW 35 D4 - Versäumnisurteil, Anerkenntnisurteil 62 B3 - IG BAU 455 D5 - Gerichtlicher Vergleich 1.039 B4 - IG BCE 345 D6 - Außergerichtlicher Vergleich 292 B5 - IG Metall 1.604 D7 - Erledigung der Hauptsache 176 B6 - NGG 475 D8 - Rücknahme 228 B7 - TRANSNET 18 D9 - Einstellung Beschlussverfahren 7 B8 - ver.di 1.527 D10 - Sonstiges 249 B9 - Sonstige 1 D11 - Summe (D1 bis D10) 2.165

134 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Die abgeschlossenen außergerichtlichen Streitgegenstände der neuzugegangenen Verfahren wurden abgeschlossen arbeitsrechtlichen Urteilsverfahren (A3)

E1 - Erfolgreich 75 C11 - Betriebsbedingte Kündigung 930 E2 - Teilweise erfolgreich 35 C12 - Verhaltensbedingte Kündigung 135 E3 - Erfolglos 59 E4 - Sonstiges 1.251 C13 - Personenbedingte Kündigung 36 E5 - Summe (E1 bis E4) 1.420 C14 - Befristung 2.618 C15 - Sonst streitige Beendigung des 5 Sonstige Verfahren Arbeitsverhältnisses C21 - Eingruppierung 88 Die Anzahl abgeschlossener sonstiger 38 Verfahren C22 - Betriebliche Altersversorgung 13 C23 - Arbeitnehmerhaftung 0 Bei den abgeschlossenen Verfahren, in C24 - Arbeitsentgelt allgemein 1.195 denen der Bestand des Arbeitsverhältnisses C25 - Abmahnungen 40 streitig war C26 - Arbeitspapiere 28 G1 - Erfolgreich 12 C27 - Zeugnisse 82 G2 - Besteht das Arbeitsverhältnis fort 130 C28 - Sonstiges 54 G3 - Wurde eine Abfi ndung erzielt 438 G4 - Wurde ein sonstiger Teilerfolg erzielt 146 In den durch Urteil entschiedenen Fällen G5 - Blieben erfolglos 109 (D1 bis D4) G6 - Sonstiges 28 J1 - Trat Rechtskraft ein 110 J2 - Legten wir Berufung ein 34 Streitwert/Erfolgswert (Summe bei allen J3 - Legte der Gegner Berufung ein 29 abgeschlossenen Verfahren, ohne Beratun- gen)

H1 - Streitwert 9.890.521,22 € H2 - Erfolgswert 7.940.797,42 €

Erfolgswerte der abgeschlossenen gerichtli- chen Verfahren

I1 - Obsiegendes Urteil 241.137,26 € I2 - Teilobsiegendes Urteil 19.669,59 € I3 - Abweisendes Urteil 2.600,00 € I4 - Versäumnisurteil, Anerkenntnis- 166.225,10 € urteil I5 - Gerichtlicher Vergleich 5.471.808,86 € I6 - Außergerichtlicher Vergleich 776.349,32 € I7 - Erledigung der Hauptsache 365.284,37 € I8 - Rücknahme 396.522,00 € I9 - Einstellung Beschlussverfahren 2.792,00 € I10 - Sonstiges 203.904,65 € I11 - Summe (I1 bis I10) 7.646.293,15 €

Landshut 135 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Aktionen in der Region

Gedenkveranstaltung „80 Jahre Zerschlagung der Gewerkschaften und Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die Nazis“

Auch die Region Landshut beteiligte sich an „Erstürmung der Gewerkschaftshäuser“ in vielen der Großdemonstration am 13. November Schulen nochmals auszustellen. Wir zeigten 2010 in Nürnberg. die Ausstellung im Gymnasium in Rohr, in den Mittelschulen in Velden, Gerzen und Rotenburg, im Der Aktionstag stand unter dem Motto „Deutsch- Pfarrsaal in Pfaffenberg und an der Realschule in land in Schieflage“. In der Region konnten über Vilsbiburg. 350 Kolleginnen und Kollegen mobilisiert werden, die mit acht Bussen nach Nürnberg fuhren. Insge- Im Jahr 2012 bearbeiteten wir in der Region samt konnte der DGB Bayern in Nürnberg über schwerpunktmäßig das Thema Rente. Mit allen 30.000 Kolleginnen und Kollegen begrüßen. drei Bundestagsabgeordneten – Götzer, CSU, Pronold, SPD, und Gambke, Bündnis 90/Die Ein weiterer Schwerpunkt im Herbst 2010 war die Grünen – wurden über die unsinnige Rente mit Oberbürgermeisterwahl in Landshut. Am Montag, 67 Gespräche geführt. Den drei Bundestagsabge- den 14. September veranstaltete die DGB-Region ordneten wurde das DGB-Rentenkonzept erläutert Landshut eine Podiumsdiskussion mit allen sechs und auf eine durch die Rentenbeitragssenkung zu OB-Kandidaten. Themen der Veranstaltung waren erwartende Altersarmut hingewiesen. · die Finanznot der Kommunen · Stadtwerke und Klinikum Im November 2012 führte der DGB Landshut · familienfreundliche Stadtpolitik einen Aktionstag zur Sonntagsarbeit durch. Zusammen mit den Bündnispartnern KAB, kda · Wirtschafts- und Strukturpolitik und Betriebsseelsorge diskutierten wir mit dem · Arbeitsmarkt Regierungspräsidenten Heinz Grunwald die immer Moderiert wurde diese Veranstaltung von Siegfried stärker um sich greifenden Ladenöffnungszeiten Rüdenauer von der Landshuter Zeitung. an Sonntagen.

Im Jahr 2011 ist es der DGB-Region Landshut Gleich zu Beginn des Jahres 2013 beteiligte sich gelungen, die Ausstellung zum 75. Gedenktag die DGB-Region Landshut am Volksbegehren

136 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

gegen Studiengebühren. Unter dem Motto „Ja zur Neujahrsempfänge Bildung, nein zu Studiengebühren“ war unsere Im jährlichen Wechsel führen wir mit dem ÖGB Auftaktaktion am 17. Januar 2013 sehr vielver- Oberösterreich den Neujahrsempfang für den Be- sprechend. Mit dem Infostand vor dem Rathaus, zirk Braunau und den Landkreis Rottal-Inn durch. bzw. dem Einschreibelokal in Landshut konnten Die Neujahrsempfänge in Österreich fi nden in der wir viele Bürgerinnen und Bürger zur Unterschrift Arbeiterkammer in Braunau statt, die in Deutsch- gegen die Studiengebühren bewegen. Am 30. land im Bürgerhaus in Simbach. Im Berichtszeit- Januar konnten wir dann mit den anderen Bünd- raum fanden in Simbach die Neujahrsempfänge nispartnern den Erfolg feiern, da sich bayernweit 2010 und 2012 statt. Am 16. Januar 2010 über 10% der Bürgerinnen und Bürger gegen referierte Dominik Schirmer, Fachbereichsleiter Studiengebühren ausgesprochen hatten und somit Gesundheitswesen bei ver.di Bayern, zum Thema das Volksbegehren erfolgreich abgeschlossen „Politik für den Menschen. Gute Arbeit, gutes Le- werden konnte. ben, raus aus der Kriese“. Im Jahr 2012 referierte der DGB-Vorsitzende Bayern, Matthias Jena, zum Am 2. Mai 2013 lud der DGB Landshut zur Thema „Eine Wirtschaft und Gesellschaft, die wir Gedenkveranstaltung „80 Jahre Zerschlagung wollen!“. Zu den Neujahrsempfängen können wir der Gewerkschaften und Besetzung der Ge- jedes Jahr zwischen 100 und 140 Kolleginnen und werkschaftshäuser durch die Nazis“ ein. Über Kolleginnen, sowie Gäste begrüßen. 100 Kolleginnen und Kollegen kamen ins neue Gewerkschaftshaus. Hans-Dieter Schenk, DGB-Re- Auch der Ortsverband Mainburg führte zwei gionssekretär, eröffnete die Veranstaltung und ließ Neujahrsempfänge durch. Im Jahr 2010 fand der den 2. Mai 1933 in seiner Rede wieder aufl eben. Neujahrsempfang in den Räumen der Hallertauer Anschließend referierte Konrad Haferberger vom Volksbank statt. Es referierte der NGG Geschäfts- Verein „Stolpersteine für Landshut – gegen das führer Niederbayern, Kurt Haberl, zum Thema Vergessen e. V.“ über Verfolgung, Verschleppung „Politik für den Menschen: Gute Arbeit, gutes und gegen das Vergessen. Leben“. Im Jahr 2012 fand der Mainburger DGB Nach einer Gedenkminute für die Opfer des Neujahrsempfang im Saal der Sparkasse Mainburg Faschismus und des rechtsradikalen Terrors wurde statt. Es referierte Harald Unfried, Vorsitzender des vor dem Gewerkschaftshaus die Tafel „Respekt! SPD Bundesbezirks, zum Thema „Eine Wirtschaft Kein Platz für Rassismus“ enthüllt. und Gesellschaft die wir wollen“.

3.2. Niederbayerischer Gewerkschaftstag

Der Niederbayerische Gewerkschaftstag Mit dem Niederbayerischen Gewerkschaftstag ist ein vorbildliches Beispiel für die gute rufen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften Zusammenarbeit der hauptamtlichen zu einem gewerkschaftlichen Aktionstag auf. Aus und ehrenamtlichen Gewerkschafter und ganz Niederbayern reisen Gewerkschaftsmitglieder Gewerkschafterinnen. Wir sind stolz darauf, nach Straubing, um einem hochkarätigen Redner dieses besondere Event in der Joseph-von- zu lauschen. Davor werden beim Demozug vom Fraunhofer-Halle in Straubing durchführen Stadtplatz zur Halle die gewerkschaftlichen The- zu können. men auf Transparenten wiedergegeben.

Landshut 137 Auch am Demozug beteiligen sich mittlerwei- le über 500 Kolleginnen und Kollegen. In der Halle selbst können wir in den letzten Jahren bei jeder Veranstaltung rund 1.300 Kolleginnen und Kollegen, sowie Gäste begrüßen. Im Februar 2010 sprach der DGB-Vorsitzende Bayern, Matthias Jena, zum Thema „sozial statt neoliberal“. Am 25. Februar 2012 war der Hauptreferent der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske und sprach zum Thema „Arbeit: sicher und fair“.

Am 16. Februar 2013 führten wir zusammen mit der DGB-Region Donau-Wald einen außerordent- lichen Gewerkschaftstag wegen des Wahljahres durch. Als Hauptredner konnten wir den DGB-Bun- desvorsitzenden Michael Sommer gewinnen. Er referierte „Solidarisch für eine gerechte Zukunft“.

Wir freuen uns bereits auf den Niederbayerischen Gewerkschaftstag 2015. Michael Sommer beim außerordentlichen Gewerkschaftstag 2013

3.3. 1. Mai

In der DGB-Region Landshut finden jähr- 2011: lich fünf 1.-Mai-Feiern statt, und zwar in Das ist das Mindeste. Faire Löhne. Gute Arbeit. Landshut, Dingolfing, Landau, Eggenfelden Soziale Sicherheit. und Mainburg. 2012: Die meisten Teilnehmer zählen wir in Landshut Gerechte Löhne. Soziale Sicherheit. Gute Arbeit für (300-400), Dingolfing (250-300), Landau (50-70), Europa. Eggenfelden (120-140) und in Mainburg (80-100). In Landshut wird mittlerweile der Demozug, der 2013: der Kundgebung vorausgeht, gut angenommen. 1. Mai. Unser Tag. Gute Arbeit. Sichere Rente. Zum Demozug können wir zwischen 200 und 300 Soziales Europa. Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Für die Maikundgebung in Landshut wurde nach Im Berichtszeitraum standen unsere Maiveranstal- wie vor kein idealer Ort gefunden. In den Jahren tungen jeweils unter folgenden Mottos: 2010 und 2011 fand die Kundgebung in den Bern- lochner-Sälen statt, im Jahr 2012 im Festzelt auf 2010: der Grieserwiese und im Jahr 2013 am Mehrgene- Wir gehen vor. Gute Arbeit. Gerechte Löhne. rationenhaus der AWO Landshut. Starker Sozialstaat.

138 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.4. Antikriegstag

In Zusammenarbeit mit der Friedensinitiati- Naher und Mittlerer Osten. Bei beiden Veranstal- ve Landshut ist es der DGB-Region gelun- tungen konnten wir 40-50 Teilnehmerinnen und gen, in den Jahren 2010 und 2012 jeweils Teilnehmer begrüßen. eine Veranstaltung zum Antikriegstag zu organisieren.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der 1. Septem- ber in Bayern mitten in der Hauptferienzeit liegt und deshalb die Mobilisierung für dieses Datum sehr schwierig ist.

Im Jahr 2010 referierte am 17. September in der Rochuskapelle Elke Schenk aus Tübingen, sie ist EU-Referentin von Attac, zum Thema „Die EU – Weltmacht von morgen? Wirtschaftliches und militärisches Großmachtstreben eines Wolfs im Schafpelz.“

Im Jahr 2012 konnten wir den bekannten Journa- listen Andreas Zumach als Referenten gewinnen. Unter dem Motto „Dem Frieden eine Chance“ referierte Andreas Zumach über die Krisenregion Antikriegstag-Veranstaltung 2012

3.5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Im letzten Jahr konnten wir unsere Home- Im Landkreis Rottal-Inn führen wir im Jahr zwei page relaunchen. Die Homepage ist jetzt Pressegespräche durch. Das erste im Frühjahr leichter zu bearbeiten, was zur Folge hat, nutzen wir zur Bewerbung des 1. Mai in Eggen- dass wir im Allgemeinen aktueller sind. felden, das 2. im Dezember nutzen wir, um eine Bilanz unserer Arbeit im Landkreis zu ziehen und Der Kontakt zur Presse in Landshut ist gut und in- einen Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben tensiv. Über unsere Veranstaltungen wird berichtet, des nächsten Jahres zu geben. sowohl in den Printmedien, als auch im Rundfunk und im regionalen Fernsehen. Unsere Einladungen zu Pressegesprächen bzw. -konferenzen werden im Allgemeinen gerne angenommen.

Landshut 139 4. Organisation

4.1. Mitglieder im DGB-Regionsvorstand

DGB-Fahnen in Landshut

Vertreter Gew. Stellvertreter Vertreterinnen der Frauen Mirlach, Alfred IG BAU Kukat, Fritz Vertreter Gewerkschaft Bachmeier, Toni Transnet Zirngibl, Josef Himmel, Beate ver.di Schmid, Karl-Heinz GdP Saatberger, Siegfried Hommer, Marta IG BCE Rehmet, Klaus GEW N.N. Stand Juli 2013 Bräu, Helmut IG BCE Schillinger, Robert Kreisverband Vorsitzender Haberl, Kurt NGG Röhrig, Manfred Dingolfing Dannerbeck, Stefan Menrath, Josef IG Metall Dannerbeck, Stefan Kreutfeld 54 Oberndorfer, Achim ver.di Kaltenhauser, 84177 Gottfrieding Richard Rottal-Inn Hebertinger, Bernhard Stand Juli 2013 Simonsöder Allee 25 84307 Eggenfelden Weitere Vorstandsmitglieder Mainburg di Pede, Hermann Vertreter Gewerkschaft Watzlikweg 24 84048 Mainburg Grashei, Robert IG Metall Stand Juli 2013 Hebertinger, Bernhard ver.di Werner, Rudi ver.di Stand Juli 2013

140 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisation

4.2. Außenvertretungen

Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd Agentur für Arbeit Pfarrkirchen Pauli, Klaus - DGB - Alternierender Vorsitzender Segl, Ulrike - IG BAU Trapp, Marianne - IG Metall Böschl, Siegfried - IG Metall Haas, Reinhard - NGG Deutsche Rentenversicherung Vertreterversammlung Fachhochschulbeirat Höfelschweiger, Vitus - ver.di Pauli, Klaus - DGB Linsmeier, Monika - ver.di Röhrig, Manfred - NGG Berufschulbeiräte Schwaiger, Rudolf - IG BCE Berufschule Landshut I Seebauer, Ramona - IG Metall AOK Bayern, Direktion Landshut Beirat Gallenberger, Rudi - IG Metall Schenk, Hans-Dieter - ver.di - Greiner, Jürgen - ver.di Alternierender Vorsitzender Haberl, Kurt - NGG Berufschule Landshut II Haseneder, Anton - ver.di Schenk, Hans-Dieter - DGB Mirlach, Alfred - IG BAU Sixt, Stefanie - ver.di Treidl, Rainer - IG Metall Rahm, Anni - NGG Berufschule Pfarrkirchen Winner, Rosi - ver.di Kagerer, Rosi - ver.di Rechl, Albert - IG BAU AOK Kelheim Beirat Grünig, Werner Jugendarbeitsschutzausschuss Niederbayern AOK Bayern, Direktion Schenk, Hans-Dieter - DGB Pfarrkirchen Beirat Lehwald, Melanie - ver.di Hebertinger, Renate - ver.di - Seebauer, Ramona - IG Metall Alternierender Vorsitzende Fichtner, Norbert - IG Metall Finanzrichter Finanzgericht München Berger, Olga - IG BAU Hebertinger, Bernhard - ver.di Böschl, Siegfried - IG Metall Himmel, Beate - ver.di Stummer, Ludwig - NGG Hirmer, Peter - ver.di Tahedl, Walter - ver.di Prechtl, Karl - IG Metall

Agentur für Arbeit Sozialrichter Sozialgericht Landshut Landshut Allmesberger, Gerhard - IG BAU Pauli, Klaus - DGB - Asenhuber, Erwin - ver.di Alternierender Vorsitzender Bohlender, Harald - ver.di Drescher, Gerhard - ver.di Schneider, Linda - ver.di Gruber, Peter - Transnet Grashei, Robert - IG Metall Haas, Reinhard - NGG Radon, Peter - IG BAU Haseneder, Anton - ver.di Höfelschweiger, Vitus - ver.di

Landshut 141 Hulke, Raimund - IG BAU Schmidt, Maria - IG Metall Knott, Ludwig - IG Metall Schneider, Linda - ver.di Köhler, Peter - ver.di Seitz, Alexander - IG Metall Köpf, Wolfgang - NGG Steer, Alois - ver.di Pfanzelt, Josef - IG BAU Treidl, Rainer - IG Metall Reiter, Franz - IG BAU Vogel, Bernhard - IG Metall Retzer, Xaver - Transnet Wagner, Christa - IG Metall Schiller, Ernst - IG Metall Weichinger, Johann - NGG Schwarzmeier, Sabine - IG Metall Stein, Helmut - IG BAU Arbeitsgericht Passau Stern, Helmut - ver.di Gerichtstag Eggenfelden Streifeneder, Walter - ver.di Hautz, Peter - IG BAU Hebertinger, Renate - ver.di Landessozialgericht München Jahrstorfer, Hermann - IG Metall Halbfinger, Peter - IG BAU Fichtner, Norbert - IG Metall Freudenstein, Guido - ver.di Arbeitsrichter Arbeitsgericht Obermeier, Franz - IG BAU Regensburg / Kammer Landshut Prinz, Marianne - IG Metall Beibl, Anna Maria - IG Metall Feldmann, Manfred - NGG Landesarbeitsgericht München Kringer, Gertraud - IG BCE Schmid, Stefan - IG Metall Kutsche, Johann - IG Metall Lang, Rudolf - IG Metall Planungsregion 13: Beirat Löw, Willibald - IG Metall Klaus, Pauli - DGB Mirlach, Alfred - IG BAU Oberndofer, Achim - ver.di

142 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Ab der DGB-Bezirkskonferenz 2014 wer- gen wird, vorfinden. Auf Grund der DGB-Reform den die DGB-Regionen Landshut und erhalten die ehrenamtlichen Kreisvorstände mehr Donau-Wald zur DGB-Region Niederbayern politisches Gewicht. Wie dieser Umstand die prak- fusionieren. tische Arbeit beeinflusst, wird sich in der Zukunft zeigen. Mit der Regionsgeschäftsstelle in Landshut Mit den beiden langjährigen DGB-Regionsvorsit- und dem Büro in Passau bleiben organisatorisch zenden Klaus Pauli, Landshut (ausgeschieden zum die beiden bisherigen Standorte bestehen. 31.07.2013), und Edwin Urmann, Donau-Wald, scheiden zwei politische Schwergewichte aus. Sie Die Qualifizierung der ehrenamtlichen Kreis- und haben viele gesellschafts-, struktur- und gewerk- Stadtverbände wird die erste große Aufgabe sein. schaftspolitische Dinge in Niederbayern gestaltet Denn Ziel muss es sein, die ehrenamtlichen Struk- und bewirkt. Damit findet mit dem Wechsel an der turen handlungsfähiger zu machen. Spitze in der neuen DGB-Region Niederbayern ein Neuanfang statt. Strukturpolitisch steht nach wie vor der zweiglei- sige Ausbau der Bahnlinie Landshut-Plattling auf Der neue DGB-Regionsgeschäftsführer wird ein der Agenda ganz oben. großes Betreuungsgebiet, da auch der Landkreis Kelheim der DGB-Region Niederbayern zugeschla-

Landshut 143 Region Mittelfranken

Verantwortlich: Stephan Doll

144 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 146 1. Politische Schwerpunkte ...... 148 1.1. Gute Arbeit für uns alle! ...... 148 1.2. Sozialpolitik ...... 150 1.3. Regional- und Strukturpolitik ...... 151 1.4. Gute Bildung für alle! ...... 152 1.5. Rechtsextremismus entschieden bekämpfen! ...... 154 2. Arbeitsfelder ...... 156 2.1. Allgemeines ...... 156 2.2. DGB-Jugendarbeit – Wir bleiben sozial unruhig! ...... 156 2.3. Frauenarbeit im DGB – Heute für Morgen Zeichen setzen! ...... 158 2.4. Bündnisarbeit – Gemeinsam für mehr soziale Gerechtigkeit ...... 159 2.5. Kreis- und Stadtverbände ...... 161 2.6. Außenvertretungen und Selbstverwaltung – Wir beziehen Position! ...... 162 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 165 3.1. Der DGB bewegt! ...... 165 3.2. 1. Mai – Unser Tag! ...... 165 3.3. ZeitenWechsel – das politische Forum ...... 167 3.4. Weitere Aktivitäten ...... 168 3.5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – ArbeitnehmerInnen eine Stimme geben! . . . . 171 4. Organisation ...... 172 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 173

Mittelfranken 145 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Die Bekämpfung der politisch gewollten Prekari- sehr geehrte Damen und Herren, sierung der Arbeitswelt durch Leiharbeit, Werkver- liebe Freundinnen, liebe Freunde, träge, Mini- und Midi-Jobs und der erzwungenen Teilzeitarbeit waren die bestimmenden Themen in die Arbeit des DGB in Mittelfranken war den letzten Jahren. Fast jeder vierte Beschäftigte in den letzten vier Jahren geprägt von der in unserer Region arbeitet inzwischen im Niedrig- Situation auf dem Arbeitsmarkt in unserer lohnsektor. Das kostet uns als Steuerzahler sage Region. Den monatlichen Jubelrufen der und schreibe 150 Millionen Euro in einem Jahr schwarz-gelben Regierungen in Berlin und alleine in Mittelfranken. Arm trotz Arbeit ist bittere München folgte im Wahlkampf die Wohl- Realität! Um es klar zu sagen, das ist ein Bruch fühlstrategie unter dem Motto „Allen geht mit der bayerischen Verfassung. In Artikel 166 es gut, und wir sorgen dafür, dass es so steht: „Jedermann hat das Recht, sich durch Arbeit bleibt.“ Ministerpräsident Seehofer ließ eine auskömmliche Existenz zu schaffen.“ Wir sich in Nürnberg zu der Aussage hinreißen, rufen alle politisch Verantwortlichen auf, endlich Bayern sei der Vorhof zum Paradies. die Verfassung zu schützen.

Vorhof zum Paradies in Mittelfranken und in Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Ehren- Nürnberg? Die Realität sieht leider anders aus, und Hauptamtlichen und allen Kooperationspart- Mittelfranken ist der Regierungsbezirk mit der nern, die mit uns zusammengearbeitet haben. höchsten Arbeitslosigkeit. In Nürnberg sind mehr Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen als doppelt so viele Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeitern im DGB-Team Mittelfranken. arbeitslos wie im Rest von Bayern. In den Städten Fürth und Nürnberg sind mehr als 60 Prozent der Liebe Leserinnen, liebe Leser, Arbeitslosen Langzeitarbeitslose. Der andauernde ich lade Sie ein zum Schmökern und Blättern in Strukturwandel hat in Nürnberg und Fürth Elends- unserem Geschäftsbericht. schluchten hinterlassen. Durch das berühmte Boh- Für Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur ren dicker Bretter ist es dem DGB Mittelfranken Verfügung. gelungen, ein Strukturprogramm der bayerischen Staatsregierung für die beiden Städte durchzuset- Stephan Doll zen. Unsere Forderung nach einem runden Tisch Vorsitzender DGB-Region Mittelfranken für Langzeitarbeitslose fand in den letzten Wochen endlich Gehör. Nun geht es darum, dieses Problem nachhaltig zu bekämpfen und den Menschen eine Perspektive zu geben.

146 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Mittelfranken 147 1. Politische Schwerpunkte

Protest gegen Leiharbeitsmesse in der Arbeitsagentur Nürnberg 2011

Besonders zwei Themen waren für den alles, was Arbeit schafft, sozial ist. Daneben gab DGB Mittelfranken in den zurückliegenden und gibt es reichlich Stoff zum Thema Rente. Ob Jahren immer wieder Anlass, sich zu Wort zu das der Dauerbrenner „Abschaffung der Rente mit melden. 67“ oder die unsinnige Beitragssenkung im Jahr 2013 unter Schwarz-Gelb war, der DGB war stets Zum einen das Thema Gute Arbeit und zum ande- präsent, um die Sicht der Arbeitnehmerinnen und ren das Thema sichere Rente. Gerade der Anstieg Arbeitnehmer zu vertreten. Zu den Schwerpunkten der prekären Beschäftigung, d.h. Leiharbeit, Werk- gehörte aber auch die Gesundheitspolitik, die verträge oder 400-Euro-Jobs, wurde konstant in Arbeit für eine bessere Regional- und Strukturpo- die Öffentlichkeit getragen, um unserem gewerk- litik, das kritische, aber konstruktive Begleiten der schaftlichen Anspruch nach guter Arbeit Gehör Entwicklung der Metropolregion Nürnberg insbe- zu verschaffen. Wir Gewerkschafterinnen und sondere im Forum Wirtschaft und Infrastruktur, die Gewerkschafter wissen, dass eben gerade nicht Bildungspolitik und der Kampf gegen Rechtsextre- mismus in der Region.

1.1. Gute Arbeit für uns alle!

Das Thema gute Arbeit ist für die DGB-Re- ausgeübt, um für die potenziellen und realen Ver- gion Mittelfranken nicht erst seit den ein- lierer des Strukturwandels endlich Möglichkeiten schneidenden strukturellen Verwerfungen zu einer aktiven Beteiligung am Erwerbsleben zu in unserer Region das Thema schlechthin. schaffen. Unsere Forderung umfasste angesichts der einschneidenden Pleiten und darauffolgenden Bereits im Jahr 2009 hat der DGB Mittelfranken Entlassungswellen ein arbeitsmarktpolitisches daher Druck auf die bayerische Staatsregierung Sofortpaket zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für Nürnberg und Fürth.

148 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Was dabei heraus kam, war eine eklatante soziale prekären Beschäftigungsverhältnisse um knapp 20 Schiefl age im Strukturprogramm der bayerischen Prozent angestiegen – allein bei der Leiharbeit ver- Staatsregierung für die Städte Nürnberg und Fürth. zeichnet die Stadt einen Zuwachs von mehr als 44 Schon Ende des Jahres 2009 wies der DGB Mit- Prozent. Die Anzahl der Normalarbeitsverhältnisse telfranken daher darauf hin, dass das verabschie- in Vollzeit hingegen ist im selben Zeitraum nur um dete Paket nur unzureichend geeignet war, die 4,7 Prozent gestiegen, bei Männern ist sie sogar verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit in den Städten um 1,3 Prozent zurückgegangen. Nürnberg und Fürth zu beseitigen. Doch genau das war ursprünglich das erklärte Ziel des baye- Prekäre Arbeit macht nicht nur die Menschen rischen Ministerpräsidenten. Stattdessen wurde kaputt, wie eine Studie des Robert-Koch-Institutes abermals eine High-Tech-Offensive beschlossen, 2012 feststellte, sie erzeugt auch Armut, Unsi- von der die bisherigen Verlierer des Strukturwan- cherheit und enorme Risiken für das Alter. Des dels nicht profi tiert haben und nach allem, was Weiteren kommt sie der Allgemeinheit auch teuer bisher an Erfahrung gewonnen wurde, auch nicht zu stehen. Alleine in der Stadt Nürnberg muss profi tieren werden. Dennoch ist es nicht zuletzt nach DGB-Berechnungen einer Jahressumme von dem DGB zu verdanken, dass 10 Mio. aus dem sage und schreibe 86,7 Mio. Euro€für alle erwerbs- Strukturprogramm für innovative arbeitsmarktpo- tätigen Armen ausgegeben werden. Diese enorme litische Programme (z.B. Tandem) zur Verfügung Summe zeigt, wie teuer Armut trotz Arbeit in un- gestellt werden konnten. serer Stadt ist. Für ganz Mittelfranken summierten sich die Kosten für die sogenannten Aufstocker auf Als wären Strukturwandel und hohe Arbeitslo- rund 150 Mio. Euro im Jahr 2010. sigkeit nicht schon Probleme genug. In den zwei großen Städten Nürnberg und Fürth haben wir Ein Ansatz, prekäre Beschäftigung zurückzudrän- zudem mit einer extrem hohen Zahl an Langzeitar- gen, sind Änderungen an den Vergabeordnungen beitslosen zu kämpfen. Über 60% der Arbeitslosen (z.B. auch Tariftreueerklärungen). Nachdem wir in in diesen Städten sind langzeitarbeitslos. An ihnen Bayern, egal ob während einer schwarzen Allein- geht bisher jeder sogenannte Aufschwung fast regierung oder schwarz-gelben Koalition, keine vollkommen vorbei. Der DGB fordert seit langem bayerische Vergabeordnung bekommen haben, mit einigen Bündnispartnern einen Runden Tisch hat sich der DGB Mittelfranken selbst auf den gegen Langzeitarbeitslosigkeit in der Region. Weg gemacht. Erfolgreich waren wir bisher in den Daneben erleben wir bundesweit eine noch nie Städten Nürnberg und Ansbach. In beiden Städten dagewesene Explosion an prekären Arbeitsver- wurden kommunale Vergabeordnungen eingeführt. hältnissen. Ob Leiharbeit, Werkvertrag, Befristung, Zwei schöne Erfolge, an denen wir weiterarbeiten Aushilfen, Saisonarbeiter, Teilzeit, 400-Euro-Job, werden. mehr als 7,7 Millionen Menschen in Deutschland sind prekär beschäftigt.

Auch in unserer Region fressen sich die prekären Beschäftigungsverhältnisse immer tiefer in den Ar- beitsmarkt. Betrachtet man alleine die Städteachse Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach, ergibt sich ein eindeutiges Bild. Die Zahl der prekären Arbeitsverhältnisse nimmt ständig zu. So ist beispielsweise in Nürnberg seit 2005 die Zahl der

Mittelfranken 149 1.2. Sozialpolitik

In der Sozialpolitik spielten in den letzten Stand April 2013 lag die Durchschnittsnettorente Jahren für den DGB besonders zwei Felder für Mittelfranken bei 757,38 Euro. In Nürnberg eine wichtige Rolle. erhalten die Menschen nach einem harten Arbeits- leben im Durchschnitt 772,16 Euro. Hinzu kommt Zum einen war das der Kampf für eine sichere die Aussicht auf ein weiter sinkendes Rentenni- und ausreichend hohe Rente, die entgegen den veau bis zum Jahr 2030 sowie einen expandieren- jetzigen Plänen nicht erst ab dem 67. Lebensjahr den Niedriglohnsektor. ausbezahlt wird und ein deutlich höheres Ren- tenniveau vorsieht. Zum anderen ist das die Frage Für den DGB Mittelfranken ist daher klar: Was hier nach einer guten, umfassenden Gesundheitsver- seit Jahren veranstaltet wird, ist rentenpolitisches sorgung, die endlich Schluss macht mit unserem Roulett auf Kosten der abhängig Beschäftigten Mehrklassengesundheitssystem. mit kleinen und mittleren Einkommen. Diesen wird seit Jahren private Vorsorge vorgebetet, ohne dass In der Sozialpolitik gibt es noch viele Themen, die sie sich jene auch leisten könnten. Gleichzeitig der DGB regelmäßig aufgreift und mit Bündnis- wird mit der Absenkung des Rentenniveaus ihre partnern wie z.B. dem Sozialbündnis (siehe Punkt einzige Altersvorsorge entwertet. Diese Entwick- 2.3.2.) versucht voranzutreiben. Ob dies der lung wollen wir umkehren und haben dafür auch Kampf gegen Armut, Hartz IV, das unsinnige Be- Lösungsansätze vorgelegt. Dafür werden wir in treuungsgeld oder für mehr soziale Gerechtigkeit Mittelfranken auch in Zukunft streiten. ist, der DGB Mittelfranken mischte sich aktiv in die politischen Debatten ein.

Rente muss zum Leben reichen! Beinahe im Wochentakt erreichten uns im Super- wahljahr 2013 Jubelmeldungen: Die Beschäftigung älterer Menschen sei so hoch wie nie zuvor, es ist die Rede vom Jobwunder in Deutschland und sogar die Renten steigen wieder. Zugleich arbeiten aber Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer für Löhne unter 8,50€Euro, der Anteil der prekären Beschäftigung steigt. Bei Jobverlust droht den Beschäftigten über 50 Jahren immer noch die Langzeitarbeitslosigkeit, der Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter steigt, und nicht zu- letzt der Sozialreferent der Stadt Nürnberg warnte vor einer drohenden Lawine der Altersarmut. Der DGB Mittelfranken konnte sich nicht an den allgemeinen Jubelmeldungen beteiligen. Dafür war und ist die Lage zu ernst. So liegt die Beschäfti- gung Älterer immer noch auf niedrigem Niveau. Nur jeder Dritte in der Altersgruppe über 60 Jahre Aktion des KV Roth-Schwabach zum Thema Rente ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

150 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Solidarisches Gesundheitssystem für unsere Auch der DGB Mittelfranken war in der Frage Zukunft! Gesundheitsreform nicht untätig. Neben zahlrei- Die größte Veränderung in der Gesundheitspolitik chen Veranstaltungen gelang es, verschiedene und damit auch eine massive Verschlechterung der Oppositionspolitiker zu einer öffentlichkeitswirk- Position der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer samen gemeinsamen Erklärung für ein solidari- war die Anfang des Jahres 2011 in Kraft getretene sches Gesundheitssystem zu bewegen. In dieser sogenannte Gesundheitsreform der schwarz- gemeinsamen Erklärung unterstützen die Bun- gelben Bundesregierung. Zum einen wurde der destagsabgeordneten (Bündnis 90/ Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung Die Grünen), (Die Linke), Martin für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Burkert (SPD), Günther Gloser (SPD) und Marlene erhöht, so dass sich das Netto-Einkommen vieler Rupprecht (SPD) das Reformkonzept des DGB. Beschäftigten verringerte. Gleichzeitig wurden Zu- satzbeiträge ermöglicht, und der Arbeitgeberanteil Auch in Zukunft werden wir, wo immer es uns am Krankenkassenbeitrag festgeschrieben. Durch möglich ist, für ein solidarisches Gesundheits- die Festschreibung des Arbeitgeberanteils an der system kämpfen, in dem die Arbeitnehmerinnen Krankenversicherung werden die kommenden und Arbeitnehmer die Gewinner sind und nicht Kostensteigerungen im Gesundheitswesen einzig Versicherungs- und Pharmalobby. von den Beschäftigten zu tragen sein. Damit kün- digte Schwarz-Gelb das seit Jahrzehnten gute und bewährte paritätische System der solidarischen Finanzierung zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer endgültig auf.

1.3. Regional- und Strukturpolitik

Strukturprogramm für Nürnberg und Fürth Beharrlichkeit Millionen nach Nürnberg und Fürth Der DGB kann in der Region auf eine lange Traditi- zu holen. Auch bei der Ausgestaltung konnte der on der Regional- und Strukturpolitik zurückblicken. DGB Akzente setzen und so neben der Technolo- Seit 2005 gibt es auch wieder einen eigenen gieansiedelung auch etwas für die Menschen tun. Arbeitskreis Regional- und Strukturpolitik. Das war der Startschuss für die Qualifi zierungs- Die Themen für den Arbeitskreis gingen in den maßnahme Tandem in Nürnberg und Fürth, von zurückliegenden Jahren nicht aus. So gelang es der besonders Langzeitarbeitslose und Geringqua- dem DGB Mittelfranken, beim Strukturprogramm lifi zierte profi tieren. Immerhin 10 Millionen Euro der Bayerischen Staatsregierung nach den ver- konnten durch den DGB trotz Widerstände so sinn- heerenden Pleiten von AEG, Quelle und Co. durch voll nach Nürnberg und Fürth gelenkt werden. So

Mittelfranken 151 gelang dann auch die Verlängerung des Projekts Europäische Metropolregion Nürnberg um weitere drei Jahre. Daneben standen Themen Neben dem Arbeitskreis brachte sich der DGB wie der Landesentwicklungsplan, die strukturpoli- Mittelfranken auch aktiv in die Arbeit der Gremien tischen Perspektiven Bayerns, der Wohnungsmarkt der Metropolregion Nürnberg ein. Mit Stephan in der Region, die Energiewende, hochschulpo- Doll als fachlichem Sprecher im Forum Wirtschaft litische Perspektiven für den ländlichen Raum, und Infrastruktur der Metropolregion war der die Entwicklung des Flughafens Nürnberg sowie DGB immer direkt an den Entwicklungen beteiligt dessen Bedeutung für die Region oder die Stadt- und konnte auf Grund dieser Vertretung wich- Umland-Bahn zwischen Erlangen und Nürnberg tige Projekte anschieben. Ausdruck dessen sind auf dem Programm. verschiedene Projekte, die durch den bayerischen Arbeitsmarktfonds nun in unserer Region gefördert werden. Diese Vertretung bleibt auch in Zukunft fester Bestandteil, um als DGB Einfluss auf die politischen Entscheidungen in der Metropolregion Nürnberg zu nehmen.

1.4. Gute Bildung für alle!

Bildungspolitik mit ihren zahlreichen Facet- Besonders für junge Menschen ohne Abschluss ist ten ist ein weiteres zentrales Arbeitsfeld für es zunehmend schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß den DGB Mittelfranken und die DGB-Jugend zu fassen. Immer wieder unterstützte und initiierte Mittelfranken. der DGB deshalb auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die auf die Förderung von Jugendli- Bayern ist das Bundesland, in welchem der chen und Familien mit schwierigen Voraussetzun- Bildungserfolg von jungen Menschen am meis- gen abzielte, wie z.B. das Projekt Tandem – Per- ten durch die soziale Herkunft bestimmt wird. spektiven für Familien oder Matchpoint der Stadt Die Herstellung von mehr Bildungsgerechtigkeit Fürth. Auch die Qualität der Ausbildung spielt eine steht dabei im Zentrum der bildungspolitischen große Rolle für den DGB. So wurde in Nürnberg Arbeit des DGB Mittelfranken. Diese erfolgt unter mit 30,62% fast jeder dritte Ausbildungsvertrag anderem im Bildungsbeirat der Stadt Nürnberg, vorzeitig gelöst, und seit 2008 nimmt die Zahl der in welchem der DGB und andere nichtstädtische sich im Übergangssystem befindlichen Jugend- ExpertInnen zusammen mit den städtischen lichen in Nürnberg zu. Die aktuellen Zahlen zur Referenten und Ämtern Empfehlungen für die Ausbildungssituation in den Städten und Landkrei- kommunale Bildungsarbeit entwickeln. sen in Mittelfranken präsentieren der DGB und die

152 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

DGB-Jugend Mittelfranken regelmäßig in Presse- Bildungsstreiks 2009 und 2010. Einen großen konferenzen. Außerdem wird das Thema „Qualität Erfolg im Kampf für mehr Bildungsgerechtigkeit in der Ausbildung“ und „Gute Arbeit“ regelmäßig Bayern konnte der DGB in einem breiten Bünd- auch in den Berufsbildungsausschüssen der HWK nis mit verschiedenen Parteien, Studenten- und und IHK von Arbeitnehmerseite auf die Tagesord- Schülervertretern im Jahr 2013 erzielen, als ein nung gesetzt. Volksbegehren zur Abschaffung der Studienge- bühren in Bayern erfolgreich war und so faktisch Auch der Kampf für die Abschaffung der Studi- die schwarz-gelbe Regierungskoalition zu einer engebühren und die Kostenfreiheit von Bildung Umkehr von ihrer bisherigen Politik zwang. war ein Arbeitsschwerpunkt der letzten Jahre. Der DGB unterstützte dabei die Studenten in den

Danke! Abschaffung der Studiengebühren

Mittelfranken 153 1.5. Rechtsextremismus entschieden bekämpfen!

Der Kampf gegen Rechtsextremismus Neben der aktiven Bekämpfung des Rechtsextre- ist eine wichtige gesellschaftspolitische mismus, egal wo er sich in unserer Region zeigt, Aufgabe, der sich der DGB Mittelfranken stehen für den DGB auch die Erinnerungskultur aus Überzeugung stellt. Grund dazu gibt es und die Aufklärung rechtsextremer Strukturen auch im Berichtszeitraum dieses Geschäfts- im Zentrum der Auseinandersetzung. Ob mit berichtes leider mehr als genug.

Rechtsextreme Hetzplakate zur Europawahl, zwei Neonazis im Nürnberger Stadtrat, der Versuch, Gräfenberg als Geisel zu nehmen, die Instrumen- talisierung des 1. Mai, die Verdrehung der sozialen Frage zur nationalen Frage, Schulhof-CD`s mit rechtsradikaler Musik, der Naziklamottenladen Thonsberg, der seit Ende 2010 nicht zuletzt durch das Engagement vieler Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Nürnberg der Geschichte angehört, vermehrte Übergriffe auf Antifaschis- tinnen und Antifaschisten, übelste Propaganda des „Freien Netz Süd“, – der braune Mob ist in Mittelfranken mehr als präsent.

Um noch besser und schneller auch auf immer neue Taktiken der Nazis, wie das „Blitzanmelden“ von Demonstrationen, reagieren zu können und um präventive Arbeit zu leisten, wurde 2009 die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropol- region Nürnberg gegründet, in der unser Regions- vorsitzender Stephan Doll den stellvertretenden Vorsitz inne hat. Mit der Gründung der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg ist angesichts der erschreckenden Aus- breitung rechtsextremer Umtriebe in der gesamten Region ein notwendiger und richtiger Schritt getan worden. Dabei entstehen für den DGB aber auch Verpflichtungen, die über bloße Lippenbekenntnis- se hinausgehen. Gerade die Arbeitgeber können und müssen im Kampf gegen den Rechtsextre- mismus deutlich mehr beitragen. Für die Zukunft wünschen wir uns eine deutlichere Positionierung gerade auch von den Kammern und Verbänden Gedenken an die Erstürmung der Gewerkschaftshäuser 2013 der Arbeitgeber.

154 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der in ganz Deutschland die Gewerkschaftshäuser des Reichspogromnacht am 9.11. eines jeden Jahres ADGB und der Mitgliedsgewerkschaften. (siehe auch Punkt 2.1. Jugend/Gedenken), den Das alles zeigt uns, dass wir Gewerkschafterinnen Veranstaltungen zum Antikriegstag am 1.9. jeden und Gewerkschafter auch in Zukunft nicht nachlas- Jahres, zur Erinnerung an den Überfall Deutsch- sen dürfen, gegen rechtes Gedankengut vorzuge- lands auf Polen und damit dem Beginn des hen. Nicht zuletzt die Entwicklung in Europa wird Zweiten Weltkrieges, ob mit Vorträgen in Schulen zeigen, ob die durchaus wahrnehmbare Renais- oder mit Seminaren für ehrenamtliche Kolleginnen sance der rechten Parteien und Bewegungen und Kollegen, der DGB versucht, wo immer es wieder beendet werden kann und ein friedliches geht seine gesellschaftspolitische Aufgabe wahrzu- Miteinander sowohl in Mittelfranken, Deutschland nehmen. und Europa weiter möglich ist. Dafür werden wir auch in Zukunft streiten! Zwei Ereignisse waren im zurückliegenden Berichtszeitraum dabei besonders prägend. Die beschämende Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU), die in Nürnberg drei Opfer unter unseren Mitbürgern forderte, bedurfte eines deutlichen Zeichens. In Nürnberg beteiligt sich der DGB mit einer Schwei- geminute in der Straße der Menschenrechte am 23.02.12 an der bundesweiten Aktion des DGB und der Arbeitgeberverbände.

Das zweite prägende Ereignis war die Jährung der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933 begannen diese damit, ihre Gegner – zu denen auch die Gewerkschaften gehörten – auszuschalten. Gewerkschaftsfunktionäre und Mitglieder wurden ohne Angabe von Gründen ver- haftet, nachts aus ihren Wohnungen verschleppt oder auf der Straße verprügelt. Der 2. Mai 1933 markierte den vollständigen Zusammenbruch der deutschen Gewerkschaftsbewegung. An diesem Tag besetzten die Schlägertruppen der SA und SS

Mittelfranken 155 2. Arbeitsfelder

2.1. Allgemeines

Osterhasenaktion der DGB-Jugend 2010

Neben den politischen Schwerpunkten sind die weiteren Arbeitsfelder der DGB-Region Mittelfranken ebenso vielfältig wie umfangreich. Sie reichen von der Jugendarbeit über die Frauen- und Bündnisarbeit mit unzähligen Organisationen aus dem kirchlichen oder sozia- len Bereich bis hin zur wichtigen Arbeit mit den Ehrenamtlichen vor Ort in den Städten und Gemeinden Mittelfrankens.

Wichtige Arbeitsfelder sind auch die Außenvertretungen z.B. in den Selbstverwaltungsorganen oder an den Arbeits-, Finanz- und Sozialgerichten und die Bildungsarbeit zur Qualifizierung der aktiven Gewerkschafter vor Ort.

2.2. DGB-Jugendarbeit – Wir bleiben sozial unruhig!

Das Jugendsekretariat Nürnberg/Mittelfran- Kollegin Astrid Backmann und der Kollege David ken ist deckungsgleich mit der DGB-Region Schmitt im Jugendsekretariat Mittelfranken tätig. und dem Regierungsbezirk Mittelfranken. Seit Februar 2012 war Tina Malguth die zustän- dige Jugendsekretärin. In Nürnberg gibt es einen Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf den Städten aktiven Jugendausschuss. In das Leitungsgremium Nürnberg, Erlangen sowie Fürth und darüber hin- wurden im Mai 2013 folgende Personen gewählt: aus auch auf den Arbeitsagenturbezirken Ansbach Florian Pröbster (IG Metall Jugend), Marco Berger und Weißenburg. Von 2009 bis 2012 waren die (IG BCE Jugend), Julia Lang (ver.di Jugend).

156 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Ausbildungskonferenzen der Agentur für Möglichkeit, mit dem Regisseur über den Film Arbeit zu diskutieren. Die DGB-Jugend war außerdem Zweimal jährlich fanden die Ausbildungskonferen- gemeinsam mit mindestens einer Schulklasse bei zen der Agentur für Arbeit in Nürnberg statt. Die der Gedenkveranstaltung im Konzentrationslager DGB-Jugend und der DGB Mittelfranken waren Flossenbürg vertreten. dort vertreten und begleiteten diese mit Presse- konferenzen zur Ausbildungsplatzsituation, die 1. Mai – Lautstark und sichtbar auch zusätzlich in Ansbach und Weißenburg für Die DGB-Jugend Nbg./Mfr. ist bei den 1. Mai-Ver- die jeweiligen Agenturbezirke stattfanden. anstaltungen aktiv vertreten. Besonders gilt dies für Nürnberg und Fürth. Aber auch in Erlangen Berufsschultour und Herzogenaurach fanden 2013 Jugend-Aktio- Mit einem Infostand war die DGB-Jugend jedes nen statt. Dabei zogen Jugendliche auf die Straße, Jahr an Berufsschulen in Mittelfranken vertreten. um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen, Für die Jugendlichen und deren Berufsschulleh- ein Ende der prekären Beschäftigung sowie gegen rer/innen ist es ein interessanter und hilfreicher Rassismus und für mehr Gleichberechtigung sicht- Erfahrungsaustausch und auch eine gute Vorbe- bar und lautstark zu demonstrieren. reitung für die Abschlussprüfung. Uns ermöglicht die BS-Tour eine Kommunikation mit vielen Veranstaltungen – Jugend macht Ansagen Auszubildenden, die in kleinen und mittleren Die letzte Jugendkonferenz der DGB-Jugend Betrieben beschäftigt sind und die für uns sonst Nbg./Mfr. fand am 1.04.2011 in Nürnberg statt. nicht erreichbar wären. Mit der Tour versuchen wir, Schwerpunktthemen waren dabei die Kampa- die Schülerinnen und Schülern auf ihre Rechte und gne „Wie willst du Leben?“ und die 16. Shell- Pfl ichten während der Berufsausbildung aufmerk- Jugendstudie 2010. Dafür konnte auch der externe sam zu machen. Referent Ingo Leven, Mitautor der Studie von TNS Infratest, gewonnen werden. Die 30 Teilnehmer/ Gedenken und der Kampf gegen rechtes innen konnten durch interessante Diskussionen Gedankengut reichlich neue Erkenntnisse gewinnen. Ein fester In Zusammenarbeit mit dem Projektbüro „Päda- Bestandteil der Jahresplanung war die jährliche gogik rund ums Dokumentationszentrum“ hat die Azubi-Party im Anne-Frank-Turm der DGB-Jugend. DGB-Jugend einen Studientag zur Zwangsarbeit Auch war die DGB-Jugend Nbg./Mfr. als Teil- der Jahre 1939 bis 1945 entwickelt und ermög- nehmerin ein fester Bestandteil der Nürnberger lichte Schulklassen, an diesen Tagen teilzunehmen. „Sozialmeile“. Im Dezember 2011 gab es eine Aus Anlass des Jahrestages der Reichspogrom- Osterhasenaktion (Foto) auf dem Nürnberger nacht zeigten der DGB Mittelfranken und die DGB- Christkindlesmarkt zum Thema prekäre Beschäf- Jugend, in Kooperation mit dem DokuPäd des KJR tigung. Beim Bürgerdialog der SPD stellten ca. 20 Nürnberg, am 9.11.2012 den Film „Blut muss junge Gewerkschafter/innen ihre Anforderungen fl ießen – Undercover unter Nazis“ im Dokumen- an die Politik im September 2012. Als letztes tationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelände soll noch die Veranstaltung „Bavarian Taliban“ in Nürnberg. Dem Film ging eine Führung durch erwähnt sein, die in Kooperation mit den Stipendi- das Dokumentationszentrum voraus. Im Anschluss aten der Hans-Böckler-Stiftung in der Desi im April hatten die 500 Besucher/innen, hauptsächlich 2013 organisiert wurde. Berufsschüler/innen aus Mittelfranken, noch die

Mittelfranken 157 2.3. Frauenarbeit im DGB – Heute für Morgen Zeichen setzen!

Aus frauenpolitischer Sicht waren die letzten Jahre ein weitgehender Rückschritt. Besonders verschärft ist das Problem bei den Mini- Die eigenständige Existenzsicherung von jobberinnen. Sie sind besonders oft von Niedrigst- Frauen ist ein zentraler Gradmesser für eine und Niedriglöhnen betroffen. 86% aller Minijobber erfolgreiche Gleichstellungspolitik auf dem und Minijobberinnen erhalten einen Niedriglohn. Arbeitsmarkt. Bei drei Vierteln von ihnen liegen die Stundenlöh- ne unter 8,50 Euro. Entgegen der Hoffnung vieler, Jede Frau muss die Chance auf Erwerbstätigkeit sind Minijobs keine kurz- oder mittelfristige Brücke und ein eigenes Einkommen haben, von dem in den regulären Arbeitsmarkt. Sie sind in mehrfa- sie auf eigenen Beinen stehen kann – in jeder cher Hinsicht Teil prekärer Beschäftigung, weil den Lebensphase, gemeinsam mit einem Partner oder Arbeitnehmerinnen häufig arbeits- und sozial- als Single, in der gemeinsamen Verantwortung für rechtliche Ansprüche vorenthalten werden. Allein Kinder oder als Alleinerziehende! Davon sind wir in Nürnberg gab es im Jahr 2011 35.106 Frauen in Deutschland aber noch weit entfernt. Die durch in Minijobs. Besonders alarmierend ist dabei der die Deregulierungspolitik der letzten Jahrzehnte Anstieg von Frauen, die den Minijob als Zweitjob zunehmende prekäre Beschäftigung in Deutsch- ausüben, hier stieg die Zahl von 6.937 im Jahr land ist vor allem weiblich. 2003 auf beinah das Doppelte, nämlich 13.178 im Jahr 2011. Die erwähnten Niedriglöhne müssen in Die scheinbar hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen Nürnberg bei knapp 20% der Minijobber zusätz- ist überwiegend auf die Ausweitung von Teilzeit- lich mit Hartz IV aufgestockt werden. arbeitsverhältnissen und Minijobs zurückzuführen, tatsächlich stagniert die Frauenerwerbstätigkeit Der DGB-Frauenausschuss mit seiner Vorsitzenden gemessen an Vollzeitstellen. Gisberta Pirner brachte dabei u.a. am Internatio- nalen Frauentag, im Rahmen des Equal Pay Days, Unmittelbar mit dieser Entwicklung verknüpft ist durch Beteiligungen am Internationalen Tag gegen auch die Frage der Entgeltungleichheit von Frauen Gewalt an Frauen gewerkschaftliche frauenpoliti- und Männern. Auch 2013 verdienen Frauen noch sche Positionen in die öffentliche Diskussion ein. bis zu 22% weniger als ihre männlichen Kollegen. Vor den Wahlen 2013 veranstalteten die DGB- Weiß man, dass Teilzeitbeschäftigte in Deutschland Frauen zusammen mit den Frauenbeauftragten einen um durchschnittlich 4,17 Euro niedrigeren der Stadt Nürnberg eine gut besuchte Podiums- Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte erhalten, diskussion mit Fachfrauen der zur Wahl stehenden kann dies kaum verwundern. Hinzu kommt die Parteien, bei der sehr deutlich für einen politischen fatale Entwicklung, dass Frauen zunehmend kürzer Zeitenwechsel gestritten wurde. arbeiten.

158 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.4. Bündnisarbeit – Gemeinsam für mehr soziale Gerechtigkeit

Die Bündnisarbeit der DGB-Region Mit- des Sparpaketes im Jahre 2010 ging. Produkt telfranken ist geprägt von Konstanz und dieser Zusammenarbeit war die „Nürnberger gegenseitigem Respekt. Bereits seit Jahren Erklärung“ von DGB und Kirchen, die sich klar gibt es eine außerordentlich gute Zusam- gegen eine einseitige Kürzungspolitik bei den menarbeit bei wichtigen gesellschaftlichen sozial Schwachen und Abgehängten ausgespro- Themen mit den beiden großen Kirchen. chen hat. In ihrer Klarheit und Eindeutigkeit hat die „Nürnberger Erklärung“ sogar bundesweit für Aber auch die gute Vernetzung mit Verbänden Furore gesorgt. der Sozial- und Wohlfahrtspfl ege erleichtert es dem DGB Mittelfranken, sich bei gesellschafts- Die gute Zusammenarbeit mit den Kirchen werden politischen Herausforderungen immer wieder wir als DGB Mittelfranken auch in den nächsten Gehör zu verschaffen. Nicht zuletzt die intensive Jahren fortführen, wenn wichtige gesellschaftspoli- und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Migran- tische Anlässe eine breite Gegenwehr erfordern. tenorganisationen wird beim DGB Mittelfranken hochgehalten und geschätzt. Sozialbündnis – Gemeinsam für einen Politikwechsel Kooperation mit den Kirchen Verschiedene Initiativen und Organisationen in Ob gemeinsame ZeitenWechsel, die mittlerweile Nürnberg und der DGB Mittelfranken gründeten traditionsreiche Veranstaltung zum sozialpo- im Herbst 2010 das Sozialbündnis Nürnberg, um litischen Buß- und Bettag, Arbeitstreffen der gemeinsam gegen die Sparpolitik der Bundes- Kirchlich-Gewerkschaftlichen Initiative (KGI), ge- regierung und die beschlossenen Kürzungen im meinsame Erklärungen zu wichtigen Themen wie Sozialbereich zu protestieren (vgl. Aktionstag Sparpakte oder Jugendarbeitslosigkeit in Europa, 13.11.2010). Grundidee des Bündnisses ist es, DGB und Kirchen fanden in den letzten Jahren Organisationen bzw. Initiativen einzubinden, die immer wieder Anknüpfungspunkte, die eine starke sich sozialpolitisch in der Stadt engagieren. Nach und koordinierte Antwort erforderten. dem erfolgreichen Aktionstag im Herbst 2010 stand schnell fest, dass man sich auch zukünftig Große gesellschaftliche Themen und Herausforde- gemeinsam für eine sozial gerechte Politik in der rungen lassen sich besser gemeinsam angehen. Stadt Nürnberg einsetzen wollte. Im Herbst 2011 Daher pfl egt der DGB seit Jahren ein gutes und veranstaltete das Bündnis deshalb die „1. Nürn- fortschrittliches Verhältnis zu den großen Kirchen berger Sozialmeile“. Ein breites Bündnis aus ca. in unserer Region. Ein Dauerthema sind und 40 verschiedenen Organisationen und Verbänden, bleiben die Ladenöffnungszeiten in Bayern sowie von der katholischen Arbeitnehmerbewegung bis die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage. Hier zur Prostituiertenselbsthilfe Kassandra, beteiligten leistet die Allianz für den freien Sonntag wichtige sich daran. An verschiedenen Ständen stellten Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit. diese Organisationen sich und ihre Arbeit vor und machten auf die zunehmende soziale Spaltung in Wann immer es große gesellschaftspolitische unserer Gesellschaft aufmerksam. Ein gemeinsam Themen gab, hat der DGB Mittelfranken versucht, verfasstes und bundesweit einmaliges Manifest für zusammen mit den Kirchen Position zu beziehen. soziale Gerechtigkeit als Alternative zur unsozialen So geschehen z.B., als es um die Verabschiedung Politik der schwarz-gelben Regierung wurde der

Mittelfranken 159 Öffentlichkeit vorgestellt und mit Politikerinnen sie sich für ein bayerisches Vergabegesetz, für die und Politikern aus Bundestag, Landtag und Stadt- Rücknahme der Rente mit 67 oder die Einführung rat diskutiert. einer Vermögenssteuer einsetzen würden.

Kurz vor der Wahl im Juni 2013 fand dann die Dass es in einem derart breiten Bündnis im- zweite Nürnberger Sozialmeile statt. Im Vorfeld mer wieder gelingt, nicht nur Floskeln, sondern hatte das Bündnis auf Basis der gemeinsamen weitreichende inhaltliche Forderungen gemeinsam Erklärung seine Forderungen zur Landtags- und zu formulieren und in den öffentlichen Diskurs Bundestagswahl formuliert. Dieser Forderungska- zu transportieren, ist bemerkenswert. Es zeigt, talog wurde auf der Sozialmeile der Öffentlichkeit dass relativ unabhängig von Weltanschauungen vorgestellt. Die eingeladenen Nürnberger Kandi- eine sozial gerechtere Politik zum Wohle einer datinnen und Kandidaten für die Bundestags- und solidarischen Gesellschaft als dringend notwen- Landtagswahlen waren aufgefordert, unter dem dig wahrgenommen wird. Gemeinsam wird das Motto „Klartext statt Fließtext“ an verschiedenen Nürnberger Sozialbündnis deshalb weiter für einen Bodenzeitungen klar Stellung zu den Forderungen Politikwechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit zu beziehen. So sollten sie u.a. beantworten, ob eintreten.

Sozialmeile Nürnberg 2013

160 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.5. Kreis-und Stadtverbände

Die letzten Jahre waren für den DGB vor für Betriebsräte bei Leiharbeit mit Referenten Ort sowohl von Umbrüchen als auch von diskutiert. Konstanz geprägt. Die vom DGB Bayern wie auch von den mittelfränkischen Kreisver- In Fürth wurde bei der Neugründung 2012 Jochen bänden abgelehnte Organisationsreform Weiskopf als Vorsitzender gewählt, sein Stellver- des DGB mit einer Verlagerung der Arbeit treter ist Klaus Horst von der IG BAU. Mit Aktionen weg von den Regionen, hin zu den Ehren- im Rahmen der Sonntagsallianz, einem Vortrag amtlichen in den Kreisverbänden und den zum Thema Rechtsextremismus, der Mitarbeit bei Bezirken wurde beim Bundeskongress 2010 der Themenreihe Armut, die aus verschiedenen trotz der Kritik angenommen. Blickwinkeln Armut in Fürth und in Deutschland beleuchten will, ist der DGB fester Bestandteil Im Zuge dieser Neuaufstellung galt es nun, in des politischen Geschehens in der Kleeblattstadt. jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt Das ehemalige Ortskartell Neustadt/Aisch-Bad ehrenamtliche DGB-Kreisverbände zu gründen. In Windsheim mit den Vorsitzenden Henry Förster Mittelfranken existierten bereits vor der Reform und Gerhard Limberger wird in Zukunft mit dem Kreisverbände in Ansbach, Roth-Schwabach, Kreisverband Fürth fusionieren. Die engagierte Fürth, Erlangen und Weißenburg-Gunzenhausen. Arbeit der Kolleginnen und Kollegen vor Ort wird Außerdem gab es Ortskartelle in Treuchtlingen, unter dem neuen Dach selbstverständlich weiter Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Herzogenaurach, geführt. Rothenburg o.d. Tauber und Röthenbach. Diese sollen auch in Zukunft ihre erfolgreiche Arbeit wei- Im Nürnberger Land war der DGB zuletzt vor terführen. Unter guter Zusammenarbeit mit den allem durch das Ortskartell Röthenbach vertreten. Gewerkschaften in der Region gelang es bis zum Nicht zuletzt auf maßgebliche Initiative des DGB Oktober 2013, die Kreisverbände Weißenburg, vor Ort kam der Sozialbericht für das Nürnberger Roth-Schwabach, Ansbach, Fürth und Erlangen zu Land zustande, den das Landratsamt erstmals gründen. Bis zum Jahresende folgen der Kreis- im Jahr 2011 herausbrachte. 2012 veranstaltete verband Nürnberger Land und der Stadtverband der DGB Röthenbach eine Podiumsdiskussion mit Nürnberg. Vertretern verschiedener Verbände, die den Bericht und die soziale Situation im Landkreis beleuchte- Der DGB vor Ort – Wir mischen uns ein te und daraus ableitende Anforderungen an die Der Kreisverband Weißenburg mit seinen Vorsit- Politik formulierte. Ebenfalls auf Initiative des DGB zenden Willi Ruppert bringt sich regelmäßig und Röthenbach gründete sich 2012 das Sozialbünd- mit viel Energie in die Diskussionen vor Ort ein. nis Röthenbach. Gemeinsam will man dort für Neben der 1. Mai-Veranstaltung in Treuchtlingen Verbesserungen der Lebensbedingungen vor Ort ist der DGB-Kreisverband aktiv in der lokalen kämpfen. Sonntagsallianz und beim lokalen Landkreis- Der Neustart in Ansbach verlief trotz aktuellen bündnis gegen rechts. Veranstaltungen wie die Fehlens einer/eines Vorsitzenden reibungslos. Mit Podiumsdiskussion zur Landtagswahl im Juni Ursula Hirschbühl von der GEW, Sylke Priebe- 2013, Aktionen zum Tag des freien Sonntags Czadzeck und Udo Kaiser von ver.di verfügt der oder die Gedenkveranstaltung zum 9.11. sind gut Kreisverband über drei Sprecher. Neben dem 1. besucht. In den öffentlichen Diskurs bringt sich Mai in Ansbach veranstaltete der Kreisverband der Kreisverband durch regelmäßige Pressearbeit Podiumsdiskussionen zu unterschiedlichen Themen und -konferenzen ein. In den Sitzungen werden in Ansbach. So zum Beispiel zum Thema Public aktuelle Brennpunkte wie die Handlungsoptionen Private Partnership oder zum Thema Pfl egekollaps

Mittelfranken 161 in Kooperation mit ver.di. Auch das sehr aktive Der Kreisverband Erlangen/Erlangen-Höchstadt ist Ortskartell in Rothenburg ob der Tauber mit äußerst aktiv und bringt sich konstant in das poli- seinem Vorsitzenden Walther Nees bringt sich tische Geschehen vor Ort ein. Unter dem engagier- in den Kreisverband mit ein. Es war mit eigenen ten Vorsitz des 1. Bevollmächtigten der IG Metall Veranstaltungen, ob zum 1. Mai oder zu anderen Erlangen, Wolfgang Niclas, als Kreisverbandsvorsit- politischen Themen wie Oberbürgermeisterwahlen zendem ist eine kontinuierliche Präsenz des DGB oder im lokalen Bündnis gegen rechts, immer in Erlangen und im Landkreis sichergestellt. Neben wieder erfolgreich in der politisch interessierten dem 1. Mai ist die Mitarbeit bzw. Federführung Öffentlichkeit präsent. im Erlanger Ratschlag zu nennen. So konnten in den letzten Jahren zwei Erlanger Sozialmeilen mit Die Arbeit im Kreisverband Roth-Schwabach ist vielen Bündnispartnern aus dem Raum Erlangen von hoher Konstanz und einem breiten Kreis von realisiert werden. Aber auch eigene Veranstaltun- Kolleginnen und Kollegen geprägt. So wurde der gen z.B. zum Antikriegstag, ein eigener Neujahrs- alte Kreisausschussvorsitzende Harald Krautwald empfang oder immer wieder themenbezogene auch als neuer Vorsitzender des Kreisverbandes Veranstaltungen zum Beispiel zur Bundestagswahl bestätigt. Die Aktivitäten sind vielfältig. Neben 2013 stemmte der Kreisverband. Daneben existie- dem immer gut besuchten 1. Mai in Roth und ei- ren zwei aktive Ortskartelle in Höchstadt und in nem Kinoabend zum 1. Mai in Schwabach stehen Herzogenaurach, die sich ebenfalls mit Veranstal- z.B. Veranstaltungen zur Reichspogromnacht am tungen regelmäßig in die politischen Prozesse vor 9.11. oder zum Rother Altstadtfest fest auf dem Ort einbringen. Programmzettel.

2.6. Außenvertretungen und Selbstverwaltung – Wir beziehen Position!

Die Außenvertretung und die Arbeit in den AOK-Beirat Selbstverwaltungsgremien bleibt weiter- Im AOK-Beirat wurden bei den Sozialwahlen 2011 hin ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des die Mitglieder des Verwaltungsrates neu bestimmt. DGB. Da Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Dieser setzt sich paritätisch aus Vertretern der Sozialversicherungen finanzieren, sitzen sie Arbeitgeber und der Versicherten zusammen. Im – leider nicht immer paritätisch besetzt – in Verwaltungsrat wird die sozial- und unterneh- den verschiedenen Gremien der Kranken- menspolitische Ausrichtung der AOK festgelegt. Er kassen, Rentenversicherung und Agentur legt den Haushaltsplan fest, bestimmt die Satzung, für Arbeit. wählt und kontrolliert den hauptamtlichen Vor- Auch im Handwerk gibt es das Prinzip stand. Der Verwaltungsrat beruft darüber hinaus der Selbstverwaltung, hier vertreten die Mitglieder des regionalen Direktionsbeirates, Arbeitnehmer (Gesellen) ihre Interessen auch den in Mittelfranken. Dieses Gremium hat in der Vollversammlung und im Berufsbil- beratende Funktion. dungsausschuss (BBA). Dagegen sind die Arbeitnehmer bei der IHK lediglich im BBA Inhaltlich spielten in den letzten Jahren die Errich- vertreten. tung des Gesundheitsfonds, Debatten um Leis- tungsausweitungen, Zusatzbeiträge, Sanierungs-

162 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

bzw. Neubaumaßnahmen bei Gebäuden der AOK Arbeitsagentur und Jobcenter im Bezirk und die solidarische Finanzierung des Die Verwaltungsausschüsse der Agentur für Arbeit Gesundheitssystems eine wichtige Rolle. setzten sich jeweils drittelparitätisch aus Vertretern der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der öffentlichen Deutsche Rentenversicherung Nordbayern Hand zusammen. Großes Thema war dort die Um- Die Selbstverwaltung in der DRV Nordbayern setzung der BA-Strukturreform („Weiterentwick- wurde bei den Sozialwahlen im Jahre 2011 per lung der Organisations- und Führungsstruktur der Friedenswahl neu gewählt. Sowohl die Vertre- BA“), mit denen u.a. bis 2017 bundesweit 1.700 terversammlung als auch der Vorstand sind Stellen eingespart und die Zuschnitte der Arbeits- paritätisch besetzt. Die Vertreterversammlung agenturbezirke zum Teil drastisch verändert wer- hat z. B. die wichtige Aufgabe, den Vorstand zu den sollten. Bisher bestand Mittelfranken aus den wählen, und sie beschließt den Haushaltsplan. Im Agenturbezirken Nürnberg (bestehend aus den Vorstand und seinen Ausschüssen ging es u. a. kreisfreien Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen und um die Themen Personalentwicklung, Bauvorha- Schwabach sowie den Landkreisen Nürnberger ben, die Weiterentwicklung der Kliniken der DRV Land, Fürth und Teilen von Roth), Ansbach (Stadt Nordbayern, die Laufzeiten der Rentenanträge, und LK, sowie LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) die Versichertenberater und um die Zukunft der und Weißenburg (Weißenburg Stadt und LK sowie gesetzlichen Rentenversicherung. Übrigens, die restlicher LK Roth). Die Neuorganisation sah dage- Verwaltungskosten in der gesetzlichen Rentenver- gen einen neuen Arbeitsagenturbezirk Nürnberg, sicherung liegen deutlich unter 2 %. Für den DGB bestehend aus der Stadt Nürnberg, dem Nürnber- und seine Mitgliedsgewerkschaften geht es in ger Land und Schwabach, eine Fusion der bisheri- Zukunft darum, das System der gesetzlichen Ren- gen Agenturbezirke Ansbach und Weißenburg, und tenversicherung auszubauen, zu stärken und die die Errichtung eines neuen Arbeitsagenturbezirkes irrsinnige Privatisierung der Absicherung für das Fürth (bestehend aus Fürth Stadt und Landkreis, Alter zu stoppen. Die Finanzmarktkrise lehrt auch, Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Neustadt/Aisch-Bad die von Neoliberalen vielgepriesenen Kapitalstö- Windsheim) vor. Inhaltlich gelang es dem DGB, cke können sehr schnell wie das Eis in der Sonne zahlreiche Schwerpunkte zu setzen, u. a. wurde zerfl ießen. der rasante Anstieg bei der prekären Beschäf- tigung thematisiert und Projekte wie Tandem, Ein weiterer Schwerpunkt im Vorstand der DRV WeGebAU und IFlaS initiiert bzw. unterstützt. war, auf Drängen der Versichertenseite, das Thema Betriebsprüfungen bei Leiharbeitsfi rmen. Hinter- Nach dem Übergang der früheren Arbeitsgemein- grund bildet das Urteil des Bundesarbeitsgerichts schaften (ARGEN) in die Jobcenter wurden auch vom 14. Dezember 2010, hier wurde der angeb- dort analog zu den ARGE-Beiräten Jobcenter-Bei- lich christlichen Tarifgemeinschaft (CGZP) die räte gegründet. Bei den Jobcentern teilen sich die Tariffähigkeit abgesprochen. Alleine bei der DRV Kommunen und die Arbeitsagentur die Zuständig- Nordbayern sind bisher bei 106 Firmen mit rund keit. Beide sind auch in der Trägerversammlung 44.700 Beschäftigten Nachforderungen für die vertreten, welches das oberste Entscheidungs- Sozialversicherung in Höhe von 5,4 Millionen Euro gremium ist. Der Beirat hat dagegen beratende entstanden. Funktion. In allen Städten und Landkreisen sitzen gewerkschaftliche Vertreter in den Beiräten. Aus- Der DGB in Mittelfranken stellt mit seinen Versicher- nahme ist die Stadt Erlangen. Dort setzt man auf tenberatern für alle Fragen rund um die Rente ein das Optionsmodell, welches der Stadt Erlangen die Serviceangebot für alle Mitglieder zur Verfügung.

Mittelfranken 163 alleinige Zuständigkeit für den Bereich des SGB II Verantwortung im Handwerk“. Im anschließenden überträgt. In den Jobcentern gelang es dem DGB, Workshop wurden spezifische Anforderungen der die Punkte Qualifizierung und Nachhaltigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an das Projekt Integration stärker in den Fokus zu rücken. formuliert, Anregungen diskutiert und konkrete Absprachen für die weitere Projektarbeit getroffen. Handwerkskammer 2010 fanden turnusgemäß Wahlen zur Voll- Ehrenamtliche Arbeits- und Sozialrichter versammlung der Handwerkskammer für Mit- Den Kammern der Arbeits- und Sozialgerichte telfranken statt. Die Vollversammlung ist das gehören neben dem Berufsrichter jeweils zwei oberste Organ und Entscheidungsgremium der ehrenamtliche Richterinnen oder Richter an. Handwerkskammer. Sie besteht in Mittelfranken Sie werden für fünf Jahre durch das Bayerische aus 48 Mitgliedern, davon 2/3 Arbeitgeber und Staatsministerium für Arbeits- und Sozialordnung zu 1/3 aus Vertretern der Arbeitnehmer. Inhaltlich berufen. Vorgeschlagen werden sie von hierzu kündigten die ArbeitnehmervertreterInnen an, sich ermächtigten Verbänden oder Vereinigungen. Das vor allem mit den Themen „Stärkung der Tarifbin- ist vom Fachgebiet abhängig und können z.B. dung im Handwerk“ und „Gute Arbeit und Gute Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen, Ausbildung“ zu beschäftigen. Vor allem letzteres Sozial- und Behindertenverbände, aber auch spielt bei dem im Handwerk zunehmend beklagten Behörden sein. „Fachkräftemangel“ eine große Rolle. Anstatt mangelnde Ausbildungsreife der Auszubildenden Die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter zu beklagen, sollte vielmehr auch ein Blick auf die spiegeln in ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Qualität der Ausbildung und die „Ausbildungsrei- Verbänden und Vereinigungen die Interessen der fe“ der Unternehmen geworfen werden. Zudem am Gerichtsverfahren beteiligten gesellschaftlichen gibt es immer noch viel zu viele Jugendliche und Gruppen wider. junge Erwachsene, die keinen Ausbildungsplatz bekommen oder ohne Berufsabschluss sind. In der DGB-Region Mittelfranken sind derzeit etwa Schwerpunkt sollte hier die Qualifizierung sein. 200 Kolleginnen und Kollegen als ehrenamtliche Richter bei den Arbeits- und Sozialgerichten sowie Als einzige Handwerkskammer in Bayern nimmt beim Landesarbeitsgericht und Landessozialgericht die Handwerkskammer für Mittelfranken auch berufen. an dem Projektes „Vertreten - Verbinden - Ver- antworten. Netzwerk zum sozialen Engagement Die Vertretung der Interessen der Arbeitneh- im Handwerk“ teil. Das vom DGB initiierte und merinnen und Arbeitnehmer wird darüber hinaus von der Handwerkskammer unterstützte Projekt auch von ehrenamtlich tätigen Kolleginnen und will im Rahmen der ESF-Förderrichtlinie „CSR – Kollegen bei Verhandlungen in der Finanz- und Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“ Verwaltungsgerichtsbarkeit, beim Ausschuss für ehrenamtliche Strukturen im Handwerk stärken. Schwerbehinderte bei der Hauptfürsorgestelle In der Auftaktveranstaltung im Februar 2013 der Regierung von Mittelfranken und als Schöffen informierten sich Teilnehmende aus der Arbeit- wahrgenommen. nehmervertretung und der Geschäftsführung der HWK für Mittelfranken über „Gesellschaftliche

164 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Der DGB bewegt!

1. Mai 2012, Gesine Schwan

Gewerkschaftliches Engagement ohne Akti- melden wir uns zu Wort, laden ein oder gehen mit onen und Veranstaltungen wäre undenkbar. unseren Fahnen und Trillerpfeifen auf die Straße. Unsere Aktivitäten und Aktionen sind dabei weit Gewerkschaften sind in der Bevölkerung untrenn- weg von reinem Traditionalismus. Sie sind Aus- bar verknüpft mit Demonstrationen, Streiks und druck des lebendigen gewerkschaftlichen Kampfes öffentlichen Veranstaltungen zu gesellschaftspo- gegen Ausbeutung, schlechte Arbeitsbedingungen litischen Themen. Wo und wann immer es geht, hin zu einem guten Leben für alle.

3.2. 1. Mai – Unser Tag!

Der 1. Mai ist sicherlich einer der wich- dass es wir, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- tigsten gewerkschaftspolitischen Tage mer, sind, die Tag für Tag den Wohlstand dieses in Mittelfranken. Jedes Jahr kommen ca. Landes erwirtschaften. Die Krise ist noch nicht vor- 10.000 Menschen zu unseren Veranstal- bei. Gewerkschaften und Betriebsräte haben maß- tungen in ganz Mittelfranken. Prominente geblich dazu beigetragen, dass ein starker Anstieg Redner wie Albrecht Müller, Rudolf Hickel, der Arbeitslosigkeit verhindert werden konnte. Berthold Huber, Prof. Dr. Gerd Bosbach oder Kurzarbeit, Tarifverträge zur Beschäftigungssiche- die ehemalige Kandidatin für das Amt der rung, Konjunkturprogramme und die Abwrackprä- Bundespräsidentin, Gesine Schwan, gaben mie waren Maßnahmen, für die die Gewerkschaf- den Demonstrationen und Kundgebungen ten gekämpft haben. Die Forderung im Jahr 2010 ein wichtiges politisches Gesicht. war also klar: Die Verursacher der Krise müssen für die Finanzierung der Krisenlasten gerade stehen 2010 im Angesicht der Nachwirkungen der Finanz- und für mehr Beschäftigung, Bildung und soziale marktkrise machte der DGB am 1. Mai deutlich, Sicherheit in die Pflicht genommen werden.

Mittelfranken 165 Der 1. Mai 2011 stand ganz im Zeichen des dies auch unserer exportorientierten Wirtschaft. gigantischen Protestes vom 13. November 2010 Es kann Deutschland nicht gut gehen, wenn es in Nürnberg (siehe auch 3.3. sonstige Aktivitäten). Europa schlecht geht. Wir brauchen gleichen Lohn Mit mehr als 30.000 Teilnehmern platzte die Nürn- für gleiche Arbeit und Mindestlöhne, damit nicht berger Innenstadt aus allen Nähten. Wir haben weiter Millionen Menschen arm trotz Arbeit sind.“ eindrucksvoll gezeigt, dass wir uns eine andere Zukunft wünschen. „Gerechtigkeit ist etwas An- Am 1. Mai 2013 stand das Thema „Neuordnung deres – Wir brauchen einen Kurswechsel!“: Unter der Arbeit“ auf der Agenda. Der DGB machte diesem Motto sind wir auf die Straße gegangen, dabei klar, dass die Gewerkschaften am 1. Mai für gegen den sozialen Kahlschlag von Schwarz-Gelb die Würde der arbeitenden Menschen demonstrie- und für soziale Gerechtigkeit. Dieser Protest wurde ren. Zwar zeigen die Gewerkschaften durch Tarif- am 1. Mai aufgegriffen und fortgeführt. politik und Mitbestimmung, dass wir die Lage der arbeitenden Menschen verbessern können. Aber 2012 hielt die Krise Europa weiter in Atem. Die Ar- wir erleben seit Jahren, dass Arbeit entwertet wird. beitslosigkeit war weiter gestiegen, Armut breitete Aus sicheren Arbeitsplätzen wurden oft unsichere sich aus. Aus der Finanzmarktkrise war und ist eine Jobs. Fast ein Viertel der Beschäftigten hängt im soziale Krise geworden. Um die Banken zu retten, Niedriglohnsektor fest. Immer mehr Beschäftigte mussten die Staaten ihre Verschuldung drastisch leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen und erhöhen. Nun standen sie selbst unter Druck und Stress. Und immer mehr Menschen droht Alters- gaben ihn unter der Regie von Angela Merkel an armut. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst: die Bevölkerung weiter. Es war nicht die Schuld der Die Mittelschicht bröckelt, die unteren Einkommen Beschäftigten, dass Spekulanten die Weltwirtschaft sinken, während der Reichtum der oberen zehn beinahe in den Abgrund gestürzt haben. Min- Prozent zunimmt. Sie besitzen mittlerweile weit destlohn, Tarifautonomie, soziale Sicherung – in über die Hälfte des Gesamtvermögens in Deutsch- den Krisenländern wurden hart erkämpfte Erfolge land. Deshalb machte der DGB deutlich, dass wir über Bord geworfen. Der DGB war nicht nur am 1. für alle Menschen gute Arbeit, ein sicheres Aus- Mai, aber gerade da, dagegen. Die Forderungen kommen und ein Leben in Würde wollen! Dafür lauteten: „Kraftvolle Investitionen in qualitati- brauchen wir eine neue Ordnung der Arbeit. ves Wachstum und Beschäftigung. Europa darf nicht mit Fiskalpakt und Schuldenbremse kaputt Nichts fällt vom Himmel. Keine Forderung erfüllt gespart werden. Die Opfer des Fiskalpakts sind sich von alleine. Es braucht starke Mitgliedsge- die Beschäftigten und die sozial Benachteiligten werkschaften unter dem politischen Dach des – heute im Süden Europas und morgen bei uns. DGB, um eine Verbesserung für die Arbeitneh- In Deutschland nehmen Leiharbeit, Minijobs und merinnen und Arbeitnehmer durchzusetzen. Kämp- befristete Beschäftigung stetig zu. Das vermeint- fen wir also auch in Zukunft weiter und tragen liche Modell Deutschland führte zu Lohndumping unsere Forderung an jedem 1. Mai, an unserem und einer sinkenden Binnennachfrage. Wenn wir Tag, auf die Straße in ganz Mittelfranken. dieses Modell auf Europa übertragen, schadet

166 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.3. ZeitenWechsel – das politische Forum

Die zentrale Kampagne und Veranstaltungs- Dr. Peter Bofi nger beim ZeitenWechsel zu Gast als reihe des DGB Mittelfranken geht ins zehn- auch neue Gesichter und Themen. te Jahr. Seit 2004 stellt der DGB Mittelfran- ken mit diesem Forum dem neoliberalen So konnte beispielsweise am 13.7.2010 Mag. Mainstream Inhalte entgegen. Dr. Stephan Schulmeister unter dem Titel „Die schwäbische Hausfrau spart sich aus der Krise? Seit Beginn konnte der DGB über 5000 Zuhörerin- Oder: Brauchen wir einen New Deal für Europa?“ nen und Zuhörer zu den Veranstaltungen locken. Akzente setzen. Er konnte aufzeigen, dass die Damit ist die Veranstaltungsreihe auch im zehnten rigide Sparpolitik in Europa der falsche Weg ist Jahr mit ihrer medialen Wirkung ein beachtlicher und dass wir stattdessen im Interesse aller wieder Faktor im öffentlichen Diskurs in Mittelfranken. mehr Investitionen in Bildung, Forschung und Das lag nicht unerheblich an den prominenten Infrastruktur brauchen. Eine Ansicht, die auch der Referenten, die der DGB nach Nürnberg lotsen DGB vertritt und mit seiner Forderung nach einem konnte. Neu ist bei unserer ZeitenWechsel-Kam- „Marschallplan“ für Europa aufgegriffen hat. pagne die Kooperation mit der sozialwissenschaft- Dr. Wilhelm Adamy, Arbeitsmarktexperte beim lichen Fakultät der Georg-Simon-Ohm-Hochschule. DGB-Bundesvorstand, konnte am 26.05.2011 in Einmal pro Jahr wird der DGB nun an die Hoch- seinem Vortrag „Arbeit um jeden Preis? Wie sich schule gehen, um dort einen ZeitenWechsel zu prekäre Beschäftigung in den Arbeitsmarkt frisst“ veranstalten. Erfreulich war der Andrang beim verdeutlichen, wie stark mittlerweile prekäre Be- ersten ZeitenWechsel an der Ohm-Hochschule, als schäftigung mitten im Arbeitsmarkt Fuß fasste. Er Prof. Dr. Butterwegge zu Gast war. Im Berichtszeit- entzauberte das sogenannte deutsche Jobwunder raum waren sowohl „alte Bekannte“ wie Prof. Dr. und ging auf gewerkschaftliche Anforderungen an Gerd Bosbach, Prof. Dr. Rudolf Hickel oder Prof. die Arbeitsmarktpolitik ein.

ZeitenWechsel mit Prof. Dr. Bofi nger 2012

Mittelfranken 167 Dem Thema „Schuldenkrise und Steuerpolitik Athen – Sparen wir Europa kaputt“ berichteten – Wer zahlt die Zeche“ widmete sich der Zeiten- die Referenten über die teilweise dramatische wechsel mit Prof Dr. Lorenz Jarass am 12.12.2011. Situation in ihren Heimatländern, die sich durch Neben einer Analyse zu den Ursachen der Sparpakete, Renten- und Gehaltskürzungen immer Schuldenkrise brachte der Experte für Steuerfragen weiter zuspitzt. Erstaunliches ans Licht. So berichtete er, lange bevor das Thema in der öffentlichen Debatte eine Dem Thema Verteilungsgerechtigkeit nahm sich tragende Rolle spielte, über Steuertricks großer der ZeitenWechsel mit dem Soziologen Prof. Dr. Unternehmen, die über verschachtelte Tochterun- Steffen Mau an. Unter dem Titel „Abstieg der ternehmen ihre Gewinne in Steuerparadiese trans- Mittelschicht – Aus der Traum vom guten Leben?“ ferieren. Mit im Gepäck hatte Herr Jarass auch zeichnete Prof. Dr. Mau die ungleiche Einkom- jede Menge Vorschläge, die Steuervermeidungs- mens- und Vermögensverteilung in Deutschland strategien zu bekämpfen, um das Steuersystem nach und zeigte neben den Konsequenzen dieser gerechter zu gestalten und die großen Vermögen ungleichen Verteilung, insbesondere auch die in die Bewältigung zukünftiger Aufgaben mit Betroffenheit der sogenannten Mittelschicht, auf. einzubeziehen. Diese Veranstaltung fand an und in Kooperation mit der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürn- Ein besonders emotionaler ZeitenWechsel fand am berg statt. 04.12.2012 in Kooperation mit den Kirchen statt. Hier waren Referenten aus Spanien, Griechenland Wir werden auch in den nächsten Jahren ver- und Italien der Einladung des DGB Mittelfranken suchen, durch die Reihe ZeitenWechsel einen in das Uhrenhaus gefolgt. Unter dem Thema „Die Kontrapunkt in der öffentlichen Debatte zu setzen schwäbische Hausfrau on Tour in Rom, Madrid und und den Menschen neue Ansichten und Impulse zu liefern. 3.4. Weitere Aktivitäten

Neben den bereits beschriebenen Veranstal- Nie wieder Krieg heißt für uns: Nie wieder darf von tungen gibt es weitere feste Jahrestermine. deutschem Boden ein Krieg ausgehen. Deshalb wer- Darunter unter anderem der Antikriegstag ben wir dafür, dass die Politik auf jegliche direkte oder unser Jahresauftakt. Aber auch anlass- oder indirekte Unterstützung von militärischen bezogen bringt sich der DGB Mittelfranken Interventionen verzichtet, die nicht von einem UN- immer wieder durch öffentlichkeitswirksame Mandat gedeckt sind. Zusammen mit dem Nürn- Aktionen ins Gespräch. berger Friedensforum ruft daher der DGB Nürnberg jedes Jahr zum Antikriegstag auf. Veranstaltungen Antikriegstag zum Antikriegstag finden unter Beteiligung des DGB Seit 1957 erinnert der DGB an die Schrecken des außerdem noch in Ansbach und Erlangen statt. Ersten und Zweiten Weltkriegs. Am 1. September machen wir deutlich: Die deutschen Gewerkschaf- Jahresauftakt ten stehen für Frieden, Demokratie und Freiheit. Für Der Jahresauftakt des DGB ist mittlerweile eine uns gilt: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! feste Größe im Reigen der Neujahrsempfänge

168 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

in der Region. Zahlreiche Repräsentanten von Beim Jahresauftakt 2012 stand die anhaltende Organisationen, Parteien, öffentlichen Einrichtun- Finanzmarktkrise im Mittelpunkt. Mit Dr. Dierk gen und Bündnispartnern aus ganz Mittelfranken Hirschel, Bereichsleiter Wirtschaftspolitik in der ver. nehmen jedes Jahr an diesem Ereignis teil. Nicht di-Bundesverwaltung, war ein Experte zu diesem zuletzt durch die Auswahl prominenter Referentin- Thema unser Gast. Er machte deutlich, dass sich nen und Referenten hat der Jahresauftakt des DGB die Bundesrepublik sowie die Regierungen welt- eine besondere politische Ausstrahlung und gibt weit von den Finanzmärkten treiben lassen. Jede der Öffentlichkeit wichtige Anhaltspunkte über politische Maßnahme wird auf ihre Marktkonfor- gewerkschaftspolitische Schwerpunktsetzungen im mität abgeklopft. Sparen, Kürzen und Sozialabbau neuen Jahr. bestimmen die politische Agenda, immer in der Hoffnung, die „Märkte“ besänftigen zu können. Der Jahresauftakt 2010 war einerseits geprägt von einer Rückschau auf das Jahr 2009, welches ganz Dr. Mehrdad Payandeh, Abteilungsleiter Wirt- im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise schafts-, Finanz- und Steuerpolitik beim DGB- stand. Wir erlebten den größten konjunkturellen Bundesvorstand, stand uns beim Neujahrsempfang Einbruch seit Bestehen der Bundesrepublik. Die 2013 Rede und Antwort. Seinen Ausführungen Folgen für die Region waren nicht zu übersehen. nach war das Jahr 2012 politisch weitgehend von Mittelfranken wurde Schlusslicht am bayerischen der anhaltenden Finanzmarkt- und Wirtschafts- Arbeitsmarkt und mit 120.000 Anmeldungen krise in Europa bestimmt. Diese verschärfte sich zum Zentrum für Kurzarbeit. Mit dem damaligen aufgrund der fatalen Kürzungsstrategie, die die DGB-Bezirksvorsitzenden Fritz Schösser machten europäischen Staaten, vor allem auf Betreiben der wir aber auch für die Zukunft deutlich, dass die Bundesregierung fuhren, massiv. kommenden Jahre von harten Auseinanderset- zungen mit dem schwarz-gelben Bundeskabinett Wir rocken gute Arbeit! geprägt sein werden. Immer wieder gibt es anlassbezogen Aktionen des DGB. So auch zum Beispiel am 07.06.2013. Der Jahresempfang 2011 machte deutlich, dass Der DGB Mittelfranken bündelte seine Kräfte an der DGB die Politik von Schwarz-Gelb entschie- diesem Tag vor dem Festivalgelände bei Rock im den ablehnt. Anstatt Politik für die Mehrheit der Park. Anlass war ein bundesweiter Aktionstag, zu Menschen in diesem Land zu machen, hat diese dem der DGB aufgerufen hatte. Unter dem Motto Regierung die neoliberale Politik der vergangenen „Wir rocken gute Arbeit“ machten wir etlichen der 20 Jahre unbeirrt fortgesetzt: Entlastung von Wirt- über 60.000 Besuchern von Rock im Park deutlich, schaft und Unternehmen bei gleichzeitiger Belas- dass wir eine neue Ordnung der Arbeit brauchen. tung von kleinen und mittleren Einkommen sowie Deutschland hat inzwischen den größten Nied- massiver Abbau von Sozialleistungen. Matthias riglohnsektor in Europa, der Arbeitsmarkt ist tief Jena, neuer Bezirksvorsitzender des DGB Bayern, gespalten nach drei Jahrzehnten neoliberaler erklärte, dass der DGB die bestehenden Konzepte Deregulierung, nach dem Abbau von Arbeitneh- ablehnt und stattdessen die Themen gute Arbeit, merrechten und der massiven Ausweitung prekärer solidarisches Gesundheitssystem, Abschaffung Beschäftigung. der Rente mit 67, Begrenzung von Leiharbeit und starke Kommunen ins Zentrum des politischen Handelns gerückt werden müssen.

Mittelfranken 169 30.000 für mehr Gerechtigkeit auf den Schultern der kleinen Leute abgeladen Ein besonderes Highlight der vergangenen Jahre werden. Restriktive Sparprogramme, Kürzungen war sicherlich für jeden und jede Teilnehmerin der der Sozialleistungen, Einschnitte in öffentliche 13.11.2010. Über 30.000 Menschen folgten dem Daseinsvorsorge und das Bildungssystem ver- Aufruf des DGB Bayern nach Nürnberg. schlechtern die Lebens- und Arbeitsbedingungen. Statt guter und gerecht bezahlter Arbeit droht die Die Innenstadt platzte aus allen Nähten. Unter soziale Ordnung und der Schutz der arbeitenden dem Motto „Gerechtigkeit ist etwas anderes – Menschen verloren zu gehen. Deshalb machte der Wir brauchen einen Kurswechsel! Deutschland in DGB nochmal seine Forderungen deutlich. Was Schieflage“ gab es einen Sternmarsch von unter- wir brauchen, ist gute Arbeit, starke öffentliche schiedlichen Plätzen zum Gewerkschaftshaus am Leistungen, gutes Auskommen im Alter, ein soli- Kornmarkt. Dabei machten die Redner klar, dass darisches Gesundheitssystem sowie qualifizierte die Kosten der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise Bildung und Ausbildung.

Aktionstag 2010 in Nürnberg

170 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – ArbeitnehmerInnen eine Stimme geben!

Der DGB Mittelfranken ist regelmäßig im Im Rahmen der Kampagne wurden über einen öffentlichen Diskurs zu aktuellen politi- Zeitraum von sechs Wochen über 800 Plakate im schen Debatten vertreten. Stadtgebiet Nürnberg plakatiert, die mit provo- kanten und witzigen Bildern die Kernforderungen Im Schnitt etwa ein Mal pro Woche fi nden sich verdeutlichten. Zeitgleich wurden in den Kneipen Pressemitteilungen des DGB Mittelfranken in den und Restaurants in Nürnberg, Fürth und Erlangen regionalen Medien. Ein aktuelles Beispiel für die 42.000 Postkarten der Kampagne verteilt, welche Presse- und Öffentlichkeitswirksamkeit des DGB mit Entnahmequoten von ca. 98% sehr großen Mittelfranken ist die Umsetzung der bayernweiten Anklang fanden. Die Präsentation der neuen Kampagne zum Thema „Verfassungsschutz“ im Plakatmotive wurde dabei jeweils von der Presse Vorfeld der Bundestags- und Landtagswahlen aufgegriffen und sehr positiv kommentiert 2013. Mit der Kampagne hat der DGB auf elemen- tare soziale Grundforderungen der bayerischen Auch in den Onlinemedien wurde auf die Kampa- Verfassung hingewiesen, die bis jetzt aber noch gne verwiesen. Bei den Kolleginnen und Kollegen nicht ausreichend umgesetzt wurden, wie z.B. in den Betrieben und Verwaltungen fand die Mindestlöhne, gleiches Entgelt für Männer und Kampagne ebenfalls großen Anklang. Frauen, der dem Gemeinwohl dienenden Funktion der Wirtschaft, Arbeit darf nicht krank machen etc.

Mittelfranken 171 4. Organisation

Aktionstag 2013 bei Rock im Park

Regionsvorstand Weißenburg-Gunzenhausen und Harald Krautwald Auf der Delegiertenkonferenz vom 7.11.2009 vom KV Roth-Schwabach. Gisberta Pirner vertritt wurde der Vorstand des DGB Mittelfranken neu die Personengruppe der Frauen und Florian Pröbs- gewählt. Er setzte sich aus je einem Vertreter der ter die Jugend. DGB-Gewerkschaften, dem gewählten hauptamt- lichen Regionsvorsitzenden, den Vorsitzenden der Der DGB-Regionsvorstand tagt monatlich und Kreisverbände und je einem Vertreter der Jugend beschließt gemeinsame Aktivitäten der Gewerk- und Frauen zusammen. schaften und die Grundlinien der DGB-Arbeit in Mittelfranken. Im Zuge der DGB-Organi- Mitte August 2013 waren folgende Personen im sationsreform wird der Regionsvorstand als Regionsvorstand vertreten: Christoph Frank (IG Satzungsgremium nicht weiter bestehen. Da die BAU), Philipp Mundt (IG BCE), Franz Rackl (EVG), Koordinierung der gewerkschaftlichen Arbeit in der Hannes Ströhlein (GEW), Wolfgang Vogt (GdP), Region Mittelfranken aber von allen Beteiligten Andreas Weidemann (IG Metall), Regina Schleser als sinnvoll und weiterhin notwendig eingeschätzt (NGG), Stephan Doll (DGB) sowie Jürgen Göppner wurde, einigte sich der bisherige Regionsvorstand (ver.di). Außerdem wurden die ehrenamtlichen darauf, eine analoge Arbeitsstruktur einzurichten. DGB-Strukturen vertreten durch Wolfgang Niclas Damit ist die Grundlage für eine Weiterführung der für den Kreisverband (KV) Erlangen, Walter bisherigen erfolgreichen DGB-Arbeit in der Region Nees für den KV Ansbach, Willi Ruppert vom KV geschaffen.

172 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Gemeinsam mit den Mitgliedsgewerkschaf- und Verteilungsgerechtigkeit sind die gewerk- ten und den ehrenamtlichen Kolleginnen schaftlichen Herausforderungen für die Zukunft. und Kollegen vor Ort haben wir die orga- Es geht nicht nur um die Zukunft in Mittelfranken, nisatorischen Weichen für die Zukunft in in Bayern, in Deutschland und in Europa, es geht unserer Region gestellt. Die ehrenamtliche auch um die Würde der Menschen. DGB-Arbeit wird in Zukunft in Stadt- und Kreisverbänden, in Ortsverbänden, im Ju- In Artikel 151 der Bayerischen Verfassung steht: gend- und im Frauenausschuss gestaltet. „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung Darüber hinaus gibt es Arbeitskreise z. B. zum The- eines menschenwürdigen Daseins für alle.“ Dieser ma Regional- und Strukturpolitik und zum größten Grundsatz wird permanent missachtet. Lasst 1. Mai in Bayern. Die gemeinsame Arbeitsplanung uns diesen Verfassungsbruch stoppen! Erst der und die Koordination der Arbeit werden wir Mensch, dann die Wirtschaft! zukünftig im DGB-Regionsausschuss (ehemaliger Regionsvorstand) vereinbaren. Darüber hinaus Dazu brauchen wir starke Gewerkschaften und finden Treffen der Geschäftsführerinnen und Ge- einen starken DGB. Nur gemeinsam werden wir schäftsführer der Gewerkschaften statt. die Zukunft gestalten, denn nach wie vor ist eine der Lehren der Arbeiterbewegung: Gemeinsam Die Neuordnung der Arbeit, eine Renten- und sind wir stark! Dies zeigt auch das Vermächtnis Gesundheitsversicherung, in die alle einzahlen, von Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des und auch andere Einkommen zur solidarischen DGB: „Schafft die Einheitsgewerkschaft DGB, die Finanzierung herangezogen werden, gute Arbeit politische, aber auch die strukturelle auf allen und gute Löhne für ALLE, ein aktiver Staat, die Ebenen.“ Regulierung der Finanzmärkte, ein soziales Europa Es gibt also für die nächsten Jahre viel zu tun. Packen wir es gemeinsam an!

Mittelfranken 173 Region München

Verantwortlich: Simone Burger

174 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 176 1.1. Gute Arbeit ...... 176 1.2. Soziale Gerechtigkeit ...... 178 1.3. Grundrisse für bezahlbaren Wohnraum ...... 179 1.4. Unser Kampf für Demokratie ...... 181 1.5. Für den Frieden ...... 183 2. Arbeitsfelder ...... 184 2.1. DGB-Kreisverbände vor Ort ...... 184 2.2. DGB-Jugend ...... 188 2.3. DGB-Frauen ...... 190 2.4. DGB-Senioren ...... 191 2.5. Runder Tisch Kirche und Gewerkschaften ...... 192 2.6. Bildungsarbeit ...... 193 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 195 3.1. Der 1. Mai – Tag der Arbeit ...... 195 3.2. Koordinaten der Gerechtigkeit ...... 196 3.3. IsarInselFest ...... 197 3.4. Jahresempfang ...... 198 4. Organisation ...... 199 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 199 4.2. DGB-Geschäftsstelle ...... 200

München 175 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Gute Arbeit Quelle/Foto: DGB München Quelle/Foto:

Fleißige Lieschen formen den Schriftzug GUTE ARBEIT in der Garmischer Innenstadt.

Gute Arbeit ist das Kernthema des DGB. Um Fußgängerzonen München und Garmisch gebildet. eine breite Unterstützung in der Gesell- Unsere Aktion weckte das Interesse vieler Passan- schaft für unsere Positionen zu diesem ten, die stehen blieben und mit uns diskutieren. Thema zu erreichen, haben wir eine Vielzahl Am Ende der Aktion fanden die fleißigen Lieschen an Veranstaltungen durchgeführt. neue Besitzer – natürlich ausgestattet mit einem „Gute-Arbeit-Fähnchen“. Wir stellen die Highlights der vergangenen vier Jahre vor: Leiharbeit Arbeit wird immer unsicherer. Eine Ursache dafür Der DGB-Index Gute Arbeit für München ist die Zunahme an Leiharbeit. Auch in der Region Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München München ist die Zahl der Leiharbeiter nach der haben wir einen eigenen DGB-Index in Auftrag Finanzmarktkrise angestiegen. Von einer „Abde- gegeben. Dafür wurden alle ArbeitnehmerInnen, ckung von Spitzen“ kann dabei keine Rede sein, die in München arbeiten, befragt. Neben den klas- vielmehr verdrängt Leiharbeit reguläre Arbeits- sischen Indexfragen wird es eine Sondererhebung plätze. Um auf diese Entwicklungen in der Region zu den Themen Belastung durch Pendeln, Gründe und die Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern für den Minijob, Gleichberechtigung am Arbeits- hinzuweisen, gibt der DGB München regelmäßig platz und Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Newsletter zum Thema heraus. Darüber hin- geben. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit aus haben wir viele kritische Diskussionen mit der im Frühjahr 2014 in einzelnen Blöcken vorgestellt. Agentur für Arbeit und den Jobcentern zum Thema geführt. Denn für uns steht fest: Leiharbeitsfirmen Das Aktionswochenende Gute Arbeit 2013 sind keine Premiumarbeitgeber. „Wir sagen es durch die Blume – aber trotzdem deutlich: Wir haben ein Recht auf gute Arbeit“ – Mindestlohn das war das Motto des Aktionswochenendes in Auch in München wäre die Einführung eines der Region München. Mit 160 fleißigen Lieschen allgemeinen, gesetzlichen und flächendeckenden wurde der Schriftzug „GUTE ARBEIT“ in den Mindestlohns von 8,50 Euro ein Fortschritt. Denn

176 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

gerade Minijobber erhalten deutlich weniger. zentral zu erfassen, musste glücklicher Weise fallen Allerdings kann ein Mindestlohn von 8,50 Euro im gelassen werden. Der Grund dafür war leider nicht teuren München nur ein Einstieg sein. Denn das die Einsicht, dass dies der falsche Weg ist, sondern Institut IAQ hat berechnet, dass in München ein Probleme bei der technischen Umsetzung. Klar Alleinstehender mindestens 10,65 Euro verdienen ist deshalb: Das Thema wird uns auch in Zukunft muss, um auf Grundsicherungsniveau zu kom- beschäftigten. Wie in den vergangenen vier Jahren men. An dieses wichtige Thema haben wir 2012 werden wir für die KollegInnen daher entsprechen- Politiker auch in den Ferien erinnert – mit unserer de Informationsveranstaltungen anbieten. „Urlaubskarte“. Agentur für Arbeit Arbeitsmigration Der Neuzuschnitt der Agenturen 2012 hat die Gre- Immer mehr ArbeitnehmerInnen verlassen ihre mienarbeit bei der Agentur für Arbeit gravierend Heimatländer auf der Suche nach Arbeit. Die verändert. In der Region München führt die neue falsche Krisenpolitik, die europaweit zu einem künstliche Einteilung der Landkreise dazu, dass massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt hat, die enge Verbindung zwischen der Landeshaupt- hat diesen Trend verstärkt. Viele versuchen ihr stadt und den umliegenden Landkreisen zertrennt Glück in München. Deshalb freuen wir uns, dass wurde. Wir haben uns deshalb gemeinsam mit den 2012 ein Beratungsstandort des Projekts „Faire Arbeitgebern gegen eine Neuordnung ausgespro- Mobilität“ des DGB-Bundesvorstands in München chen. angesiedelt wurde. „Faire Mobilität“ unterstützt ArbeitnehmerInnen aus den mittel- und osteuro- In den Verwaltungsausschüssen verfolgen wir die päischen EU-Staaten dabei, ihre Rechte auf dem neue Reform der Agentur kritisch. Denn mit der Arbeitsmarkt durchzusetzen. Mit der von uns weiteren Zersplitterung ist nur noch ein kleiner Teil initiierten Kooperation mit der Landeshauptstadt der Mitarbeiter direkt vor Ort angestellt, immer München und der Arbeiterwohlfahrt München mehr Bereiche werden ins Backoffi ce ausgegliedert konnte das Projekt noch breiter aufgestellt und und direkt Nürnberg unterstellt. Für uns gilt es zusätzliche eine Sozialberatung angeboten werden künftig sicherzustellen, dass die Arbeitslosen nicht – auch auf Rumänisch und Bulgarisch. unter der Neuorganisation leiden.

ELENA und Beschäftigtendatenschutz Jobcenter – Hartz IV Arbeitgeber fi lmen Betriebsversammlungen, Eine neue Herausforderung im Bereich Arbeitslo- statten Umkleideräume mit Videokameras aus sigkeit ist die Besetzung der Beiräte der Jobcenter. oder kontrollieren die E-Mails ihrer Angestellten. Mit der Reform der Jobcenter 2011 mussten alle Trotz solcher Datenschutzskandale bleibt der viel Landkreise verpfl ichtend einen Beirat einrichten. versprochene Schutz von Beschäftigten aus. Im Damit wurde der DGB zum ersten Mal fl ächen- Gegenteil: Das von der Bundesregierung vorge- deckend im Bereich SGB II aktiv. Anders als in schlagene Beschäftigtendatenschutzgesetz hätte anderen Teilen der Sozialversicherung gibt es hier die Situation noch verschlechtert, weshalb der keine festen Regeln, welche Gruppen im Beirat DGB es grundsätzlich ablehnte. vertreten sein sollen. Die Folge: Kein Beirat gleicht dem Anderen. Weil der Einfl uss des Beirats darüber Auch der Plan, über ELENA (Elektronischer Ent- hinaus sehr begrenzt ist (er kann nur Empfehlun- geltnachweis) nicht nur die Sozialversicherungs- gen abgegeben), werden wir in Zukunft die Frage daten, sondern zum Beispiel auch Abmahnungen diskutieren müssen, ob und wie wir uns an diesen Gremien beteiligen.

München 177 1.2. Soziale Gerechtigkeit

Der DGB vertritt die Interessen der Arbeit- Bundestagskandidaten zudem Sparschweine mit nehmerInnen in der Sozialpolitik und in der der Aufschrift „Hände weg von unserer Rente“ Selbstverwaltung der Sozialversicherung. verbunden mit der Einladung, in den Betrieben mit (Satzung des DGB) den KollegInnen über die Rente zu diskutieren.

Sichere Rente! Bildung Wer sein Leben lang arbeitet, der soll im Alter Unser wichtigstes Thema im Bildungsbereich auch von seiner gesetzlichen Rente gut leben war das Volksbegehren gegen Studiengebühren können. Dieser gesellschaftliche Konsens wurde 2013, das auch von den Gewerkschaften unter- von der Politik Stück für Stück aufgegeben: mit der stützt wurde. Viele Gewerkschafter beteiligten Rente mit 67, der Absenkung des Rentenniveaus, sich als Lotsen, informierten BürgerInnen vor der Einführung der Riesterrente, den Abschlägen den Einschreibeorten und trugen so zum Erfolg bei der Erwerbsminderungsrente u.s.w. des Begehrens bei. Mit dem Volksbegehren ist es uns auch gelungen, das Thema Schulgebühren Um hier eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und für Meister- und Technikerschulen wieder auf die deutlich zu machen, dass viele ArbeitnehmerInnen politische Tagesordnung zu setzen. Mit Erfolg: In nicht bis 67 arbeiten können, hat die DGB-Region München werden im Herbst die Schulgebühren für München Bundestagsabgeordnete 2010 zur städtische Fachschulen abgeschafft. Nachtschichttour eingeladen. Darüber hinaus haben wir zum Rentenkonzept des DGB 2012 2011 tagte der Philosophenkongress in München. Betriebsräteschulungen durchgeführt. Die DGB-Region München und das DGB-Bildungs- werk beteiligten sich am öffentlichen Programm Um das aktuelle Rentenkonzept auch in der mit einer Veranstaltung zur Bildungsgerechtigkeit. Politik bekannter zu machen, verschickten wir an Quelle/Foto: DGB München Quelle/Foto:

Sparschweine wurden an Bundestagsabgeordnete in der Region verschickt und mahnten eine gerechte Rentenpolitik an.

178 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Quelle/Foto: DGB München Der Grund: die steigende Zahl überschuldeter Privatpersonen in München. Besonders betroffen sind sozial Schwache wie Langzeitarbeitslose, Geringverdiener oder Rentner. Bei vielen liegt die Schuldenhöhe nicht über 500 Euro. Trotzdem sind sie nicht in der Lage, diese Schulden zu schultern.

Mit selbstgebastelten Laternen unterstützte der DGB München den Laternen- marsch der Studierenden für die Abschaffung der Studiengebühren. Neben unserer konkreten Hilfe für Betroffene haben wir eine Studie zum Thema Energie durch- Schuldnerberatung führen lassen, die der Frage nachgegangen ist, Seit vielen Jahren betreiben wir zusammen mit der wie viele Menschen ihre Energierechnungen nicht Arbeiterwohlfahrt München eine Schuldnerbera- mehr bezahlen können und inwieweit Energiebe- tung im Gewerkschaftshaus. Hier haben wir in den ratung sinnvoll sein kann. Die Ergebnisse wurden vergangenen vier Jahren mehr Personal eingestellt. mit der Landeshauptstadt diskutiert.

1.3. Grundrisse für bezahlbaren Wohnraum

„Wenn Sie einmal an die Probleme hier in nen Jahren keine neuen Wohnungen geschaffen. dieser Region denken, welche davon sind Die Herausforderung: Wie können neue kleinere für Sie die fünf wichtigsten?“ Diese Frage Genossenschaften bei der Gründung und große stellt die Stadt München ihren BürgerInnen bestehende Genossenschaften beim Neubau zweimal im Jahr. Und immer ganz vorne unterstützt werden? liegt die Antwort: „Die Erhaltung preiswer- ten Wohnraums in unserer Stadt“. Wichtige Themen waren unter anderen die Umge- hung der hohen Bodenpreise, die hohen Hürden Der Blick auf die Zahlen zeigt warum: Nirgendwo bei der Nachverdichtung (Denkmalschutz, zu viele ist die Mietbelastung höher als in München. Dies PKW-Stellplätze), das Auslaufen der Erbpachtver- zeigt, welche Bedeutung dieses Thema für unsere träge bei den Eisenbahnerwohnungen und die Region hat. Im Herbst 2010 startete der DGB Forderung nach einer städtischen Beratungsagen- daher gemeinsam mit dem Münchner Mieterver- tur für Genossenschaftsgründungen. ein die Kampagne „Grundrisse für bezahlbaren Wohnraum“. Forum 2: Energetische Gebäudesanierung In der Region München sorgt das Thema Energeti- Forum 1: sche Gebäudesanierung für Angst bei den Mietern. Renaissance der Genossenschaften Der Vermieter darf elf Prozent der Gesamtkosten In München sind die Genossenschaften mit über für die Sanierung zeitlich unbegrenzt auf die Mie- 40.000 Wohnungen wichtige Akteure. Die meisten ter umlegen. Dies kann zu drastischen Mietsteige- Genossenschaften haben aber in den vergange- rungen auf einem bereits teuren Mietmarkt führen.

München 179 Justus von Widekind von der co2online GmbH entfremdungsverordnung) wurden öffentlichkeits- informierte zum Einstieg, wie hoch die Kosten für wirksam mit der Aktion „Wir lassen uns nicht bestimmte Sanierungsarten sind und wie viel Ener- wegräumen“ an den Landtag gerichtet: Nicht auf giekosten sich damit einsparen lassen. In keinem Listen, sondern auf Umzugskartons hatten DGB Fall ist für den Mieter die Mieterhöhung geringer und Mieterverein Unterschriften gesammelt – da- als die Einsparmöglichkeiten bei den Nebenkosten. mit sie der Landtag nicht so einfach „verräumen“ kann. Martin Mathes von der Abteilung Wirtschafts-, Bau- und Arbeitsmarktpolitik der IG BAU betonte, Die Kartons wurden im Dezember offiziell an Franz dass der Staat hier mehr Verantwortung überneh- Maget, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, men muss. übergeben. Leider hat der Petitionsausschuss die Petition nicht beschlossen, sondern als Material an Forum 3: die Staatsregierung übergeben. Dennoch ist es uns Keine Angst – es ist nur Gentrifizierung gelungen, unserer Forderungen medienwirksam zu Mit dem Schlagwort Gentrifizierung wird die präsentieren. Verdrängung alteingesessener Mieter aus hip gewordenen Stadtteilen beschrieben. Beim Kampagnen-Forum zu diesem Thema stand der Vergleich München und Hamburg im Mittelpunkt: Was unternehmen die Städte, um diesen Prozess zu verlangsamen oder aufzuhalten?

Für Hamburg berichtete Willy Rickert, Leiter des Amtes für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung in der Hansestadt Hamburg, und für München Klaus Illigmann, Leiter der Abteilung Was haben wir erreicht? Bevölkerung, Wohnen der Landeshauptstadt. Die Im Frühjahr und Sommer 2012 wurde das woh- Anwendung des Umwandlungsverbots stand nungspolitische Programm der Landeshauptstadt dabei im Mittelpunkt. München neu diskutiert und beschlossen.

DGB-Jugend – Flexibilität auf 7 qm – Gemeinsam mit vielen Partnern (unter ande- so wohnen Azubis in München rem den Genossenschaften) konnten wir viele Zur Kampagne gehörte auch eine von der DGB- Forderungen durchsetzen. Besonders wichtig Jugend durchgeführte Studie zur Wohnsituation waren für uns, dass die Stadt und die städtischen von Auszubildenden in München. Beteiligungsgesellschaften selbst wieder in den Mehr dazu unter 2.2. DGB-Jugend Werkswohnungsbau einsteigen sowie, dass neue Instrumente (wie der Ankauf von Belegrechten) Petition an den Bayerischen Landtag – entwickelt werden, um Unternehmen wieder für Wir lassen uns nicht wegräumen! den Werkswohnungsbau zu gewinnen. Die Forderungen der Kampagne (Einführung eines Umwandlungsverbots, mehr Geld für den sozialen Unserer Forderung eines Modellprojekts für Wohnungsbau und die Verlängerung der Zweck- Azubi-Wohnen wird inzwischen bereits von der

180 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Stadt umgesetzt. So sollen bei der Sanierung und ein Beratungsangebot für neue Genossenschaften Nachverdichtung von städtischen Wohnungen geben. 1-Zimmer-Appartements für Azubis geschaffen werden. Außerdem wird es in München künftig Mehr unter www.grundrisse-wohnen.de

1.4. Unser Kampf für Demokratie

„Die parlamentarische und repräsentative höhnen, gewehrt. So viele Menschen unterstützten Demokratie ist die wichtigste Errungen- den Protest, dass die Neonazis zum ersten Mal seit schaft moderner Gesellschaften. Nur sie vielen Jahren ihren Demonstrationszug abbrechen bietet Chancen für gesellschaftliche Refor- mussten. men. Die Gewerkschaften werden sie gegen alle Angriffe verteidigen.“ 2011 2011 konnten wir Hans Taschner mit einer kleinen Dieser Auszug aus dem DGB-Grundsatzprogramm Feier zum 100. Geburtstag gratulieren. Taschner macht deutlich, warum sich der DGB aktiv gegen war Mitglied des Internationalen Sozialistischen rechtsradikale Ideologie, Rassismus und Anti- Kampfbunds (ISK). Bereits mit der Machtüber- semitismus stellt. Kundgebungen von Neonazis nahme war er als AWO-Beschäftigter und oder offener Rassismus im Betrieb sind Angriffe Gewerkschaftsrebell gefährdet, 1935 wurde er auf die Demokratie. Der DGB München arbeitet denunziert und verhaftet. Im KZ Dachau foltern mit zahlreichen Bündnispartnern zusammen, um die Nazis Taschner, zwingen ihn zu Schwerstarbeit aufzuklären und das klare Signal zu senden, dass in der Kiesgrube, sperren ihn in Einzelhaft. 1939 wir rechte Ideologie grundsätzlich ablehnen. Ein entlassen, muss er kurz darauf in den Krieg nach Infoverteiler informiert die KollegInnen zu diesem Russland. Mit der Geburtstagsfeier für Taschner Thema. Weitere wichtige Aktionen der vergange- wollten wir ein Zeichen setzen – für Mut und nen vier Jahre wollen wir hier vorstellen: gegen das Vergessen.

2010 2012 In einer Kooperation mit dem KJR München-Stadt, Seit 2012 wird in München verstärkt über den dem DGB-Bildungswerk, dem Verein „Gegen das Umgang mit Rechtspopulisten, insbesondere Vergessen“ und der DGB-Jugend wurde die The- um den Umgang der Stadt und der Zivilgesell- atergruppe odos mit dem Stück „Der unbekannte schaft mit der Partei „Die Freiheit“, diskutiert. Held“ über den Hitlerattentäter Georg Elser Aktuell sammelt diese Partei Unterschriften für eingeladen. Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, ein Bürgerbegehren gegen einen Moscheebau. organisierten die „Freien Nationalisten“ einen Weil sie hier auf weitverbreitete Vorurteile in der Demonstrationszug durch den Süden Münchens. Bevölkerung gegen den Islam aufbauen kann, ist Gemeinsam mit anderen Organisationen haben es nicht unwahrscheinlich, dass die notwendigen wir uns gegen den Versuch, den 8. Mai umzudeu- Unterschriften zusammen kommen. ten und die Opfer des Nationalsozialismus zu ver-

München 181 „München ist bunt“ ist ein breites Bündnis, an dem sich der DGB bei vielen Aktionen beteiligt hat. Mit dem „Münchner Appell“ wurde ein breites Zum 80. Mal jährt sich 2013 auch die Gründung Bündnis gegen Rechtspopulismus von allen des KZ Dachau. Am 22. März 1933 fand der erste Kirchen und großen gesellschaftlichen Gruppen Gefangenentransport statt. Der ersten Opfer, zu geschmiedet – auch um in den eigenen Reihen denen auch Funktionäre und Mandatsträger der aufzuklären. Die Kampagne gegen Rechtspopulis- Gewerkschaften gehörten, haben wir mit einer mus ist weiter aktiv, der Schwerpunkt liegt auf der szenischen Lesung in der ausverkauften Schauburg Gegeninformation von Passanten bei Infoständen gedacht – gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte der Rechtspopulisten. Dachau, der Lagergemeinschaft Dachau, dem Stadtarchiv München, dem Archiv der Münchener 2012 wurde auch öffentlich, dass der Prozess Arbeiterbewegung und der VVN. gegen die Mitglieder der NSU und ihre Unterstüt- zer in München stattfinden wird. Dies war für uns NS-Dokumentationszentrum der Anlass, den Prozess inhaltlich zu begleiten. Die Auf dem Gelände, auf dem einst das braune Haus Auftaktveranstaltung fand mit „a.i.d.a“ statt und (Parteizentrale der NSDAP) stand, soll im No- bilanzierte am Ende des Jahres 2012 die bisheri- vember 2014 das NS-Dokumentationszentrum in gen Erkenntnisse der Untersuchungsausschüsse München eröffnet werden. Dem ersten Spatenstich im Bundestag, in Thüringen und in Bayern. Die sind viele Jahre an Diskussion darüber vorange- nächste Kooperationsveranstaltung ist für Herbst gangen, wie die Stadt mit ihrer nationalsozialisti- 2013 geplant. schen Vergangenheit umgehen soll. 2001 fasste die Landeshauptstadt München schließlich den 2013 Grundsatzbeschluss, ein NS-Dokumentationszen- 2013 jährt sich die Erstürmung der Gewerk- trum zu realisieren, 2011 wurde mit dem Neubau schaftshäuser zum 80. Mal. Das Münchner begonnen. Der DGB München hat die Einrichtung Gewerkschaftshaus wurde bereits am 9. März eines NS-Dokumentationszentrums immer unter- 1933 besetzt, am 2. Mai 1933 wurden dann alle stützt. Seit 2005 unterstützen wir das Projekt im weiteren wichtigen Gebäude des ADGB und der Kuratorium des NS-Dokumentationszentrums. Wir Einzelgewerkschaften von SA- und SS-Trupps haben außerdem unsere fachliche Expertise in den besetzt. Dies war der Auftakt der Zerschlagung der AK Arbeitnehmerbewegung beim NS-Dokumenta- Gewerkschaften. Gemeinsam mit dem DGB Bayern tionszentrum eingebracht. haben wir daher zur Veranstaltung „Das Haus wurde kampflos übergeben“ eingeladen.

182 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.5. Für den Frieden

Der Antikriegstag am 1. September ist für Auch unsere Unterstützung der Münchner Frie- uns der Anlass, jedes Jahr die öffentliche denskonferenz als Gegenveranstaltung zur Münch- Diskussion zum Thema Frieden zu suchen. ner Sicherheitskonferenz hat eine lange Tradition. In den Jahren 2010 bis 2013 setzten wir jeweils Am 1. September 1939 begann mit dem deut- am 1. September folgende Schwerpunkte: schen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. 60 Millionen Tote stehen für den schlimmsten Ver- 2010 nichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit. In München: Krieg um die Köpfe In Moosburg: Für Frieden und Gerechtigkeit - Nein Auch heute sind wir Tag für Tag mit Kriegen und zum Krieg! Konfl ikten konfrontiert. Als DGB stehen wir dafür ein, dass Gewalt nicht mit Gewalt bekämpft wer- 2011 den kann, dass Frieden mehr ist als die Abwesen- In München: Wer bezahlt die Kriege? heit von Krieg und dass die Grundlagen für Frieden In Moosburg: Nie wieder Krieg! Was tun wir Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, sozialer dafür? Fortschritt und eine gerechte Verteilung sind. 2012 In München fi ndet die Veranstaltung in Koope- In München: Konfl ikte im Nahen und Mittleren ration mit dem Münchner Friedensbündnis und Osten Attac statt. In Moosburg erinnert der DGB KV In Moosburg: Gedanken zum Antikriegstag Freising-Erding in Oberreit in der Gedenkstätte STALAG VII A an die Opfer. STALAG VII A steht für 2013 das Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager, In München: Drohnenkrieg das kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs im Norden In Moosburg: Gegen Krieg und Faschismus Moosburgs eingerichtet wurde.

Quelle/Foto: Werner Rauch

KV Freising-Erding: Gedenkveranstaltung STALAG VII A

München 183 2. Arbeitsfelder

2.1. DGB-Kreisverbände vor Ort

Quellen/Fotos: DGB München, Rudi Hochenauer

KV Ebersberg: Gedenken Poing / KV Weilheim-GAP: Sozialaktion 2012 / KV Landsberg: Neuwahl

Kreisverband Ebersberg · ein Vortrag von Friedbert Mühldorfer über Hans Der DGB-KV Ebersberg begann das Jahr Beimler (24.10.2012) 2010 mit einer Kreisdelegiertenkonferenz · Veranstaltung zum „Der Mühldorfer Todeszug“ am 23. März, auf der auch der Kreisvor- (mit Filmvorführung, Vortrag und Diskussion) mit stand gewählt wurde. Die zweite Wahl, auf Heinrich Mayer (18.04.2013) der sich der Kreisvorstand auf Grundlage · Teilnahme des Kreisvorstands an der Gedenkfeier der neuen Satzung konstituierte, erfolgte in Poing (jeweils mit einem Redebeitrag), die an am 18. April 2012. den Mühldorfer Todeszug erinnert (2012 und 2013) Zusätzlich zu den regelmäßigen Vorstandssitzun- gen des Kreisverbands und jeweils einem Klau- Durch Einladungen zu Vorstandssitzungen und surtag in den Jahren 2010 und 2011 organisierte Kooperationsveranstaltungen wurden die Arbeit der Kreisverband zahlreiche öffentliche Veran- und die Themen des DGB bekannt gemacht und staltungen. Neben der traditionellen Maifeier des örtliche Akteure (z.B. die Mitarbeitervertretung des Kreisverbands und dem 2012 erstmals durchge- Betreuungszentrums Steinhöring, der Betriebsrat führten Jahresempfang (zum Thema Eurokrise, mit des Klinikums Ebersberg und der Kreisjugendring einem Referat von Ludwig Maier, DGB Bayern), Ebersberg) in ihren Anliegen unterstützt. fanden mehrere Vortrags- und Diskussionsabende zur Erinnerungskultur und gegen Rechtsextremis- Darüber hinaus fanden Gespräche mit Vertrete- mus statt: rInnen von Parteien, mit KommunalpolitikerInnen, sowie mit Landtags- und Bundestagsabgeordne- · Vortrag von a.i.d.a. e.V. zum Thema „Musikkultur ten statt. Der Kreisverband beteiligte sich 2013 am und Bands von rechts – offen bis extrem rechts“ Volksbegehren gegen Studiengebühren sowie an (11.06.2012) den Aktionstagen des DGB. · Veranstaltung mit dem Zeitzeugen Ernst Grube (19.09.2012) Auf dem Grafi nger Wochenmarkt verteilte die Aktiv-Gruppe Material des DGB zu bestimmten

184 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Themen, wie z.B. zum Thema Soziale Gerechtigkeit Kreisverband Freising-Erding in 2010, Gute Arbeit und Rente in 2013. Im Juni Schon vor der Satzungsreform war der DGB in 2013 veranstaltete der Kreisverband eine Podi- den vergangenen vier Jahren in den Landkreisen umsdiskussion zur Bundestagswahl. Freising und Erding aktiv. Die Arbeit des im März 2012 nach neuer Satzung konstituierten Kreis- Trotz dieser zahlreichen Aktivitäten ist die Gewin- vorstandes wird durch die Ortsverbände Freising, nung neuer aktiver KollegInnen für die Arbeit im Moosburg und Erding unterstützt. DGB im Landkreis Ebersberg mit wenigen Großbe- trieben nicht einfach. Sie bereiten beispielweise jedes Jahr die Maifei- ern in Freising, Moosburg und Erding vor. Eine Kreisverband Fürstenfeldbruck weitere jährlich stattfi ndende Veranstaltung des Der DGB-Kreisverband Fürstenfeldbruck wurde Kreisverbandes ist die Gedenkfeier anlässlich am 07. Februar 2013 gegründet. Zu seiner ersten des Antikriegstages am 1. September. Unter Veranstaltung hat der DGB Kreisverband Fürs- Schirmherrschaft der Stadt Moosburg wird auf der tenfeldbruck am 2. Mai 2013 ins Bürgerhaus Gedenkstätte für das ehemalige Kriegsgefange- Emmering eingeladen. Anlässlich des 80. Jahres- nenlager in Oberreit bei Moosburg den Opfern von tages der Besetzung der Gewerkschaftshäuser am Krieg und Faschismus gedacht und vor aktuellen 2. Mai 1933 gedenkt der Kreisverband der von Bedrohungen für Frieden und Demokratie gewarnt. den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten KollegInnen. Neben einer politischen Lesung des Die Beschäftigungs- und Lebensverhältnisse am Werkkreises der Literatur der Arbeitswelt, stellt der Münchner Flughafen und in der Flughafenregion Künstler Guido Zingerl seine Werke zum Thema sind für den Kreisverband ein zentrales Thema. vor. Das Thema prekäre Beschäftigung diskutierten 2010 der Freisinger Oberbürgermeister Dieter Im Rahmen des dezentralen, bundesweiten Akti- Thalhammer, Karin Weber (Agentur für Arbeit) und onswochenendes des DGB zur neuen Ordnung der Christoph Frey (DGB) bei der Veranstaltung unter Arbeit, beteiligte sich der DGB-Kreisverband am dem Motto „Was, Sie arbeiten? Ja kann man denn 8. Juni 2013 am Fürstenfeldbrucker Bildungsfest. davon leben?“ Im gleichen Jahr fand in Eching die Durch die schon von weitem sichtbaren Fahnen Veranstaltung „Steuern runter - Armut rauf - Kom- der in der Kreisgruppe vertretenen Gewerk- munen pleite!“ mit Karin Majewski (Paritätischer schaften war der Stand nicht zu übersehen. An Wohlfahrtsverband) und Günter Miß (Caritas) die vielen jungen Besucher wurden Glückskekse statt. Im Herbst 2010 beteiligt sich der Kreisver- mit Sprüchen zum Thema Ausbildung verteilt. band an der Mobilisierung für die bayernweite Besonders Interessierte nutzten die Gelegenheit Demonstration am 13.11. in Nürnberg, zeitgleich auch, sich Informationsmaterial zu Fragen rund dazu fand in Moosburg die Veranstaltung „Sozial- um Ausbildungsplatz, Qualität der Ausbildung, Bil- abbau abwehren - Profi teure zur Kasse!“ mit Theo dungsgerechtigkeit oder allgemein die Aufgaben Meisinger (IG Metall Landshut) statt. der Gewerkschaften geben zu lassen. In vielen Ge- sprächen mit BesucherInnen und anderen Ausstel- Im Herbst 2012 beteiligt sich der Kreisverband lerInnen nutzte das Team des DGB-Kreisverbands mit einer Diskussionsveranstaltung am bundes- die Gelegenheit, gewerkschaftliche Positionen weiten „Umfairteilen“-Aktionstag, bei der Anton zu Themen wie etwa das Schulsystem und seine Salzbrunn (GEW Bayern) und Frank Rehberg (ver.di Alternativen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Bildungswerk) referierten. Die Folgen der Finanz- Mindestlohn darzustellen und zu diskutieren.

München 185 bzw. Eurokrise waren ebenfalls ein wichtiges Durch die Recherchen zum Aktionstag, die einen Thema. So fragte zum Beispiel der Ortsverband hohen Anteil an Auspendlern offenlegten, ergab Moosburg im November 2012 bei einer Veranstal- sich ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Kreisver- tung mit Walter Listl (ISW) „Rettungsschirme von bands: Mobilität wird künftig ein zentrales Thema wem, für wen?“. sein.

Anfang 2012 organisierte der Kreisverband eine Kreisverband München Podiumsdiskussion zur Oberbürgermeisterwahl in Am 15. Februar 2012 gründete sich der Kreis- Freising. Um die Positionen des Kreisverbandes verband München. Der Kreisverband umfasst in den laufenden Wahlkampf für Bundestag und die Landkreise München-Stadt, München-Land, Landtag einzubringen, fanden im Juni und Juli Starnberg und Dachau. Der Kreisverband über- 2013 Podiumsdiskussionen mit den örtlichen Kan- nahm viele Aufgaben der bisherigen Region, wie didatInnen der im Land- bzw. Bundestag vertrete- die zentrale Maikundgebung, den Jahresempfang, nen Parteien statt. das IsarInselFest und die Veranstaltungsreihe Ko- ordinaten. Deshalb wird an dieser Stelle auf einen Der Kreisverband ist an vielen lokalen Bündnissen ausführlichen Bericht verzichtet. beteiligt, beispielsweise an der Allianz für den freien Sonntag, an Bündnissen für den Atom- Kreisverband Weilheim-Schongau Garmisch- ausstieg und gegen die 3. Startbahn sowie an Partenkirchen örtlichen Bündnissen gegen Rechtsextremismus. Am 20. Juni 2012 wird der Kreisverband Weil- Im Januar 2013 beteiligten sich die Ortsverbän- heim-Garmisch in Huglfing gegründet. de an der Mobilisierung für das Volksbegehren Zusammen mit der Katholischen Arbeitnehmerbe- gegen Studiengebühren und trugen dazu bei, dass wegung, der Katholischen Betriebsseelsorge, der das erforderliche Quorum in beiden Landkreisen Christlichen Arbeiterjugend sowie der IG Metall erreicht wurde. und ver.di führt der DGB in Weilheim jährlich eine öffentlichkeitswirksame Sozialaktion durch. Sie Kreisverband Landsberg am Lech findet stets in der Vorweihnachtszeit auf dem Weil- Der Kreisverband Landsberg am Lech wurde heimer Marienplatz statt. Im Jahr 2012 jährte sich am 13. Mai 2013 gegründet. Er ist aus dem diese mit einer gewissen Tradition durchgeführte Ortsverband Landsberg hervor gegangen. Um Aktion bereits zum zehnten Mal. gewerkschaftliche Arbeit in Landsberg wieder zu beleben und sichtbar zu machen, führt der Kreis- Thema war in diesem Jahr der Armuts- und Reich- vorstand intensive Gespräche mit den Mitglieds- tumsbericht der Bundesregierung. Eine szenische gewerkschaften. Daraus wird im Anschluss ein Performance verdeutlichte die ungerechte Vermö- gemeinsames Konzept entwickelt. Im Rahmen des gensverteilung in Deutschland, die von der Bun- bundesweit stattfindenden, dezentralen Aktions- desregierung in ihrem Bericht kleingeredet worden wochenendes des DGB zum Thema „Gute Arbeit“ war. An der zehnten Sozialaktion beteiligten sich setzte sich der Kreisverband mit den Zahlen und auch SchülerInnen aus den 6. und 7. Klassen des Fakten zum Arbeitsmarkt in Landsberg ausein- Weilheimer Gymnasiums, die sich auf Anregung ander, worüber auch in der lokalen Tageszeitung des Sozialbündnisses im Religionsunterricht mit berichtet wurde. dem Thema Armut auseinandergesetzt hatten.

186 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Im November 2012 lud der Kreisverband Weil- Musik und ein vielfältiges Kinderprogramm wurde heim-Garmisch nach Murnau zu einer öffentlichen den über 100 Besuchern, darunter zahlreiche Informationsveranstaltung ein. Unter dem Motto Vertreter der Kommunalpolitik und anderer Sozi- „Renten von morgen sichern – Altersarmut ver- alverbände, auf der erfolgreichen Veranstaltung hindern“ stellte Christiane Berger, stellvertretende ebenfalls geboten. Vorsitzende des DGB Bayern, das Rentenkonzept des DGB vor. In Weilheim hielt Karl-Heinz Kaschel-Arnold, stellv. Landesfachbereichsvorsitzender Medien, Kunst und Im Rahmen des dezentralen, bundesweiten Akti- Industrie Bayern, ver.di, die Mairede. In Peißenberg onstages des DGB zur neuen Ordnung der Arbeit sprach Günther Schachner, ehemaliger 1. Bevoll- ließ der DGB Weilheim-Garmisch im der Garmi- mächtigter der IG Metall Weilheim vor rund 60 scher Fußgängerzone am 8. Juni 2013 Blumen Teilnehmern. Beide Veranstaltungen fanden mit sprechen. Musikprogramm am Vorabend statt.

Der Kreisverband veranstaltete zum 1. Mai ein Weitere Aktivitäten waren die Beteiligung an zentrales Mai-Fest in der Stadthalle Penzberg. In Aktionen: Vorbereitung zu diesem Termin hatte der Kreis- vorstand im April Vertreter der lokalen Medien · gegen die Tariffl ucht der Kreisboten-Druckerei zu einem Pressegespräch eingeladen. Dadurch · gegen die geplante Schließung des Peißenberger konnte die Medienpräsenz des DGB in der Region Krankenhauses deutlich erhöht werden. Die Mairede hielt Daniela Fischer, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Weilheim, · vom regionalen UmFAIRteilen-Bündnis. außerdem gab es zwei Diskussionsrunden zu betrieblichen und sozialen Themen.

Quellen/Fotos: Werner Rauch, Margot Simoneit, Randy Messmer

KV Freising-Erding: 1. Mai 2012 / KV Fürstenfeldbruck: Bildungsfest / KV München: 1. Mai

München 187 2.2. DGB-Jugend

Die DGB-Jugend München trifft sich mo- Wohnungsverhältnisse zu verdeutlichen, baute die natlich im Regionsjugendausschusses im DGB-Jugend einen Wohnwürfel. Dieser konnte am Gewerkschaftshaus, um mit den ehrenamt- 1. Mai und beim Open Air des KJR München Stadt lichen VertreterInnen der Mitgliedsgewerk- besichtigt werden. schaften gemeinsame Projekte diskutie- ren. Im Ausschuss werden außerdem die 2011: Leiharbeit – moderner jährlichen Schwerpunktthemen vereinbart, Menschenhandel die auch die zentrale Jahreskampagne Im Gegensatz zu offiziellen Statements der Bun- bestimmen. desregierung ist die Leiharbeit kein Sprungbrett in ein geregeltes Arbeitsverhältnis. Leiharbeit bedeutet Unsicherheit, schlechte Bezahlung und DGB-Jugend Sprecherrat: oft schlechte Arbeitsbedingungen. Besonders von 2010 – 2012: Leiharbeit sind junge ArbeitnehmerInnen betrof- Paul Marschalek, Tom Wagner und Simona Kühn fen. Darauf machte die DGB-Jugend mit einer Leiharbeitsversteigerung auf der Bühne am 1. Seit 2012: Mai aufmerksam. Für das Open Air des KJR wurde Paul Marschalek, Tom Wagner und Caner Demir das Leiharbeiter-Glücksspiel „Süßes oder Saures“ entwickelt. Kampagnen 2010: Flexibilität sucht Wohnung 2012: Mobilität in Ausbildung Auszubildende und junge ArbeitnehmerInnen sind besonders auf den Öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Doch gerade für Azubis in München ist das teuer. Der Preis des Ausbildungstickets ist

Quelle/Foto: DGB Jugend Quelle/Foto: im Vergleich zu anderen Fahrkarten in den vergan- genen Jahren überproportional gestiegen. 2012 setzte sich die DGB-Jugend mit verschiedenen Aktionen – z. B. einem kurzen Theaterstück am 1. Mai – für eine Verbilligung des Azubi-Tickets ein.

2013: Können wir uns das leisten? Diese Frage stellt sich die DGB-Jugend im Jahr 2013: Können wir uns die derzeitige Politik leisten, Im 7 qm großen selbstgebauten Wohnwürfel veranschaulicht die DGB-Jugend die Wohnsituation von Auszubildenden. die die Bedürfnisse und Forderungen der Jugend ignoriert? Können wir uns die vorherrschenden Auf dem Münchner Wohnungsmarkt haben junge Ausbildungsbedingungen leisten – und gleichzei- ArbeitnehmerInnen und Azubis kaum Chancen. tig eine Debatte um den angeblichen „Fachkräf- 2010 machte die DGB-Jugend auf dieses Problem temangel“ führen? Und nicht zuletzt: Können wir aufmerksam. Highlight der Kampagne war die es uns leisten, bei rassistischen, nationalistischen Studie „Flexibilität auf 7qm“, die sich mit den und antidemokratischen Aussagen, Aktivitäten und Wünschen von Auszubildenden auseinandersetzte. Parteien wegzusehen? Die DGB-Jugend stellt diese Die Ergebnisse wurden in einem Diskussionsforum Fragen und gestaltet so Politik und Gesellschaft mit allen Akteuren und den Jugendorganisatio- aktiv mit. nen der Parteien diskutiert. Um das Problem der

188 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Gegen rechts Der Kampf gegen rechtes Gedankengut ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der Arbeit der DGB-Jugend, die daher auf einige traditionsreiche

Quelle/Foto:Randy Messmer Quelle/Foto:Randy Projekte aufbauen kann. So ist die DGB-Jugend Mitorganisator der Internationalen Jugendbegeg- nung Dachau (IJB). Dort treffen sich jedes Jahr Jugendliche aus der ganzen Welt, um sich mit der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau auseinanderzusetzen. Auch organisiert die DGB- Jugend das Gedenken zum Oktoberfestattentat, das sich 2010 zum 30. Mal jährte. Weitere High- lights waren die Beteiligung an der Ausstellung Die DGB-Jugend transportiert ihre Forderungen auf Riesenballons am 1.Mai. „Tatort Stadion. Rechtsextremismus im Fußball“ im Jahr 2011, die ausverkaufte Kinovorführung Aktionen von „Blut muss fl ießen“ 2012 und die Aufführung 2012 hat die DGB Jugend gemeinsam mit dem des Kunstprojekts „Bavarian Taliban“ 2013. PEN-Zentrum Deutschland das Projekt „Klasse Geschichten“ gestartet. Bekannte Autoren haben Zielgruppenarbeit Berufs- und HauptschülerInnen dabei unterstützt, Einen wichtigen Beitrag leisten die zwei Projekte Geschichten zu schreiben. Entstanden ist so ein azuro (Erstberatung für Azubis) und cashless Buch, das DGB Jugend und die TeilnehmerInnen (Präventionsprojekt Jugendschulden). Mit beiden stolz der Öffentlichkeit präsentierten. Projekten ist die DGB-Jugend regelmäßig an den Münchner Berufsschulen unterwegs. Die Berufs- Weitere Highlights der vergangenen Jahre: schultour im Herbst und die Azubi- und Studi- 2010 setzte sich die DGB-Jugend mit riesigen entage im Frühjahr haben einen festen Platz im Zeitungen aus Pappe in die Fußgängerzone. Terminkalender der DGB-Jugend. Hinzu gekom- Doch statt eines Artikels waren dort Schlagworte men ist 2011 das Vernetzungstreffen zwischen über die geplanten Gesetzesänderungen der den Gewerkschaften und den Hans-Böckler- Bundesregierung abgedruckt. Viele Passanten Vertrauensdozenten. Seit einigen Jahren schon blieben stehen, lasen mit und diskutierten mit den erscheint nun unser Newsletter „gazzetta azura“, Teilnehmern. in dem wir Gewerkschaftsmitglieder und Multipli- katoren aus dem Bereich der Berufl ichen Bildung 2011 veranstaltete die DGB-Jugend, der DGB und über Neuigkeiten aus der Berufsbildung und der die Agentur für Arbeit eine Fachveranstaltung zum Arbeitswelt informieren. Thema Fachkräftemangel. Dort hinterfragte die DGB-Jugend kritisch das Schlagwort Fachkräfte- mangel und holte die Diskussion wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

2012 veröffentlichte die DGB-Jugend einen eige- nen Comic zum Thema Zukunftsaussichten junger Menschen.

München 189 Kultur Jugendbereich auf dem IsarInselFest. 2013 wird Als DGB-Jugend München setzen wir uns für viel- er erstmalig von der Jugend komplett eigenver- seitige und bezahlbare Jugendkultur in München antwortlich gestaltet: Wir planen einen bunten ein. Wichtigste Veranstaltung ist dabei unser Ju- Mix aus Fun & Politics, Bands, Workshops und gendkonzert zum 1. Mai auf dem Marienplatz. Der Katerfrühstück! Auch die eigenen Jugendräume 1. Mai ist für uns Kampf- und Feiertag zugleich. im Gewerkschaftshaus wurden komplett neu Deshalb wollen wir an diesem Tag gemeinsam mit gestaltet. Die Ideen zum Umbau lieferten die den Jugendlichen dieser Stadt feiern. Neu ist der Jugendlichen selbst.

2.3. DGB-Frauen

In den DGB-Regionsfrauenausschuss entsen- Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Außenver- den alle Gewerkschaften Vertreterinnen, um tretung der Gewerkschaftsfrauen im Stadtbund so den Austausch in der Frauenarbeit sicher Münchner Frauenverbände, dem Zusammenschluss zu stellen. Die DGB-Frauen setzen sich für aller Frauenverbände in München und der Gleich- die Gleichberechtigung von Männern und stellungskommission der Landeshauptstadt. Frauen vor allem in der Arbeitswelt ein. Internationaler Frauentag Gewerkschaftsübergreifend organisiert der Frau- Seit vielen Jahren veranstalten die DGB-Frauen enausschuss die zentralen Aktionen zum Inter- die zentrale Veranstaltung zum Internationalen nationalen Frauentag und zum Equal Pay Day in Frauentag in München. Über 150 Frauen aus München. In den Jahren 2011 und 2012 fanden in Gewerkschaften, Frauenverbänden und Politik Kooperation mit Künstlerinnen auch Ausstellungen nehmen jedes Jahr an der Abendveranstaltung im zu den Themen „Frau sieht rot“ und „vernetzt, großen Saal des Gewerkschaftshauses teil. 2010 verstrickt, verbunden“ im Gewerkschaftshaus sprach Michaela Pichlbauer, Leiterin der Gleichstel- statt. lungsstelle für Frauen bei der LH München, zum DGB-Motto „Kurs halten! Gleichstellung.“ Für Die DGB-Frauen haben damit Künstlerinnen die musikalische Unterhaltung sorgte das Frauenkaba- Möglichkeit gegeben, ihre Werke auszustellen und rett „Die Avantgardinen“. gleichzeitig mit den Arbeiten auch politische Dis- kussionen angestoßen. Seit 2011 beteiligen sich 2011 jährte sich der Internationale Frauentag zum die DGB-Frauen mit einer eigenen Fahne an der 100. Mal. Die DGB-Frauen mobilisierten in diesem Fahnenaktion von Terre des Femmes „frei leben Jahr zur zentralen Veranstaltung des DGB Bayern ohne Gewalt“. in München. 1500 Frauen und Männer nahmen allein am Demonstrationszug teil.

190 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2012 waren die Rednerinnen Christine Strobl, Bür- Equal Pay Day germeisterin der LH München, und Simone Burger, Die DGB-Frauen waren maßgeblich an der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands München. Das konzeptionellen und organisatorischen Vorbe- 100-jährige Jubiläum des Internationalen Frauen- reitung sowie Durchführung des Equal Pay Day tages war auch Thema des Kulturprogramms: Das ab 2010 in München beteiligt – auch wenn die Frauentheater von Corinna Poll stellte die Entwick- Zusammenarbeit mit den BPW-Frauen (Business lung des Frauentages in 13 Szenen dar. and Professional Women), die als Initiatoren des Equal Pay Days in Deutschland gelten, schon auf 2013 wurde das Programm um einen Aktionstand Grund der unterschiedlichen Sichtweisen zum in der Fußgängerzone am Nachmittag erweitert. Thema Gleichstellung nicht einfach war. Dennoch Die Münchner Frauenverbände waren eingeladen, waren wir schon 2010, mit Christiane Berger vom sich im Gewerkschaftshaus auf einem Markt der DGB Bayern, auf der zentralen Podiumsdiskussion Möglichkeiten zu präsentieren. Die Hauptrede vertreten. Seit 2012 liegt die Federführung der hielt in diesem Jahr Landesbezirksleiterin von ver. Veranstaltungen in München nicht mehr bei BPW, di Luise Klemens. Abgerundet wurde der Abend sondern bei der Gleichstellungsstelle der Stadt. durch das Frauenkabarett „Zworaloa“. Dies hat ein breiteres Engagement ermöglicht.

2.4. DGB-Senioren

Im DGB-Regionsseniorenausschuss treffen Kampagne des DGB „Deutschland in Schiefl age“ sich die SeniorenvertrerInnen der Gewerk- ein seniorenpolitisches Gespräch mit Markus Rin- schaften zum Austausch, zur Organisation derspacher, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. gemeinsamer Konferenzen und zur Diskus- sion über Fragen der Sozial- und Gesell- Im Jahr 2011 beschäftigte sich der Regionsse- schaftspolitik. niorenausschuss vorwiegend mit der Reform- bedürftigkeit der sozialen Sicherungssysteme, Im Rahmen des Aktionsbündnisses des DGB ein Schwerpunkt lag dabei auf Diskussionen zur „Köpfe gegen Kopfpauschale“ organisieren die Rentenreform. Zudem diskutierten die SeniorInnen DGB-Senioren eine seniorenpolitische Konferenz über die DGB-Strukturreform und deren Folgen für zum Thema Reform des Gesundheitswesens. Am ihr Gremium. 9. Juni 2010 diskutierten Dr. Helmut Platzer, Vor- sitzender des Vorstands der AOK Bayern, und der 2012 setzte sich der Regionsseniorenausschuss Vorsitzende des DGB Bayern Matthias Jena im gut intensiv mit dem DGB-Rentenkonzept auseinander gefüllten Festsaal des Münchner Hofbräukellers und unterstützte die DGB-Kampagne. In der zwei- mit den SeniorInnen. ten Jahreshälfte beschäftigten sich die Senioren mit der Krise in der Eurozone und veranstalteten Darüber hinaus veranstaltete der Regionssenioren- zu diesem Thema eine seniorenpolitische Konfe- ausschuss am 29. November 2010 im Rahmen der renz. Als Referent konnte Mehrdad Payandeh aus

München 191 der Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpoli- tik des DGB-Bundesvorstands gewonnen werden. Die gut besuchte Konferenz fand am 11. Dezem- ber 2012 im Kulturzentrum Trudering statt. Quelle/Foto: DGB Region Quelle/Foto: Im April 2013 organisierte der Regionssenioren- ausschuss eine Informationsveranstaltung zum Themenkomplex Patientenverfügung und Vor- sorgevollmacht. Im Superwahljahr beschäftigen sich die Senioren selbstverständlich auch mit den Landtags- und Bundestagswahlen. Dazu wurde gemeinsam mit dem DGB-Kreisverband München am 23. Juli 2013 eine Diskussionsveranstaltung mit Vertretern der Parteien durchgeführt, bei der die Themen Rente, Pflege und Arbeitsmarkt im Fokus standen. Die Veranstaltung zur Kopfpauschale im Gesundheitswesen im Juni 2010 war ein voller Erfolg.

2.5. Runder Tisch Kirche und Gewerkschaften

Der Runde Tisch Kirche und Gewerkschaf- ten ist in München eine Institution. Seit 17 Jahren treffen sich hier regelmäßig VertreterInnen des DGB, der katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche (kda) zum Dialog. Erzbischof Marx diskutiert mit den Gewerkschaften.

Bei den gemeinsamen Treffen zweimal im Jahr Im Herbst besuchte der Erzbischof von München werden aktuelle Themen aus der Münchner Ar- und Freising Dr. Reinhard Marx die Gewerkschaf- beitswelt diskutiert. Außerdem wird über aktuelle ten. Diskutiert wurden die Themen Gute Arbeit, Projekte in den drei Organisationen berichtet und Zukunft des Sozialstaats und der Sonntagsschutz. die gemeinsame Zusammenarbeit in der Sonntags- allianz koordiniert. 2011 Welche Folgen hat das Ende der Beschränkung 2010 der Freizügigkeit für ArbeitnehmerInnen aus den Beim Frühjahrstreffen berichtete der Direktor der neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten? Dies AOK München Robert Schurer über die Auswirkun- diskutierte der Kreis im Frühjahr. Das Impulsreferat gen der Kopfpauschale. hielt Christiane Berger, stellvertretende Vorsitzende des DGB.

192 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Im Herbst stellten Doreen Bogram (ver.di Mün- Titel des Herbsttreffens, zu dem Helga Rieck, stell- chen), Irmgard Fischer (kath. Betriebsseelsorge) vertretende Leitung im Amt für Soziale Sicherung und Dr. Elfriede Munk (kath. Krankenhausseelsor- der Landeshauptstadt München, als Referentin ge) die Situation in Münchner Kliniken vor. gewonnen werden konnte.

2012 2013 Sind Werkverträge der Ersatz für die Leiharbeit? Im Frühjahr besuchte uns die Regionalbischöfi n Über diese Frage diskutierte der Runde Tisch im der evangelischen Kirche Susanne Breit-Keßler. Frühjahr mit Martin Heigl, Rechtssekretär der IG „Suchet der Stadt Bestes“ – diesem biblischen Metall. Apell folgend betrachtete sie die Licht- und Schat- tenseiten der Stadtgesellschaft. „PAKET OHNE EMPFÄNGER? – Aktueller Stand des Bildungs- und Teilhabepakets“: Das war der

2.6. Bildungsarbeit

Durch die Unterstützung der Landeshaupt- Wir suchen immer gewerkschaftlich organisierte stadt München und der Gewerkschaften KollegInnen, die bei uns als ReferentInnen tätig kann der DGB mit dem DGB-Bildungswerk werden wollen. Das Spektrum der angebotenen München ein eigenes Bildungsprogramm Veranstaltungen ist breit, wie diese kleine Auswahl aufl egen, das allen MünchnerInnen of- deutlich machen soll: fen steht. Dadurch können wir bei einem breiten Publikum für gewerkschaftliche 2010 Forderungen werben. Münchner November-G´schichten (Stadtteilrund- gang); Der „neue“ Jakobsplatz und der Besuch Gleichzeitig ermöglichen wir mit unseren niedri- der Synagoge (Institutionenbesichtigung); Respekt gen Preisen auch Menschen mit einem geringen in Zeiten der Ungleichheit (Vortrag); Die neuen Einkommen den Zugang zu politischer Bildung und Chancen der über 50-Jährigen (Workshop) Fortbildungen. 2011 Jährlich werden im „Programm München“ ca. 400 Starke Frauen in Afghanistan (Filmvortrag); Der 1. verschiedene Bildungsangebote geplant, organi- Mai in München nach 1945 (Ausstellung); Stimme siert, durchgeführt und abgewickelt. Die Bildungs- und Durchsetzungskraft (Kompaktseminar) angebote sollen dazu motivieren, sich selbst in das politische Gemeinwesen Münchens einzumischen, 2012 es mitzugestalten und schließlich Demokratie als Patientenverfügung (Informationsveranstaltung); Lebensform zu entdecken. Dies gilt sowohl für die Verbotene Schriftsteller (Stadtteilrundgang); HIV TeilnehmerInnen als auch für die ReferentInnen. und AIDS 2012 (Institutionenbesichtigung)

München 193 2013 Auch mit den konfessionellen Bildungsträgern in „Das Haus wurde kampflos übergeben.“ Zum München, dem Münchner Bildungswerk und dem 80. Jahrestag der Besetzung des Münchner Evangelischen Bildungswerk, organisiert das DGB- Gewerkschaftshauses (Veranstaltung); Interessen- Bildungswerk regelmäßig größere gemeinsame vertretung unterm Hakenkreuz? Das Verbot der Veranstaltungen. Hinzu kommen die vielfältigen freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 und seine Kooperationen im Rahmen des Netzwerks demo- betrieblichen Konsequenzen (Fachgespräch, auch kratische Bildung in München und die Mitglied- nach § 37.7 BetrVG) schaft des DGB-Bildungswerks München bei BenE München zum Thema Nachhaltigkeit. Politische (Stadt-) Öffentlichkeit und Netz- werke Durch diese Vernetzung trägt das Bildungswerk Das DGB-Bildungswerk München kooperiert mit dazu bei, dass die Münchner Gewerkschaften mit einer Vielzahl anderer Bildungsträger, wie auch über „klassische“ gewerkschaftliche Themen beispielsweise bereits seit Jahren unter dem ins- und Bereiche hinaus als gesellschaftspolitischer titutionellen Namen „Arbeit und Leben“ mit der Akteur wahrgenommen werden. Münchner Volkshochschule.

Cover des 150-Seiten umfassenden Programms des Bildungswerks München 2011/2012

194 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Der 1. Mai – Tag der Arbeit Foto: Randy Messmer Foto:

Demonstrationszug am 1. Mai in München

Der 1. Mai ist der wichtigste Aktionstag der Kinderbereich und einem Infomarkt, auf dem sich Gewerkschaften. Die DGB-Region München die Gewerkschaften sowie eingeladene befreun- organisiert aktuell neun Kundgebungen dete Organisationen vorstellen. 2013 nahmen in der Region, Hauptveranstaltungsort ist 61 Organisationen am Infomarkt teil, der noch München. bis 2012 auf dem Viktualienmarkt stattfand. Mit dem Umzug des Infomarkts in die Fußgängerzone Von 2010 bis 2013 fanden in der DGB-Region wurden die beide Festteile 2013 wieder vereint. München 1. Mai-Veranstaltungen in folgenden Or- Ab 17.30 Uhr übernimmt die Jugend auf dem ten statt: Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeld- Marienplatz die Bühne, dann startet das Jugend- bruck (ab 2013), Hausham (bis 2012), Landsberg konzert laut.stark. Unterstützt werden wir beim 1. am Lech, Moosburg, Penzberg, Peißenberg, Peiting Mai vom Kulturreferat der LH München und dem (bis 2010), Schliersee (bis 2012) und Weilheim. Feierwerk e.V.

In München findet jedes Jahr die zentrale Veran- RednerInnen am 1. Mai in München: staltung zum 1. Mai statt. Den Auftakt bilden die · 2010: „Wir gehen vor!“ mit Werner Neugebauer, aktuellen Tarifauseinandersetzungen der Gewerk- Bezirksleiter der IG Metall Bayern schaften. Bei der Auftaktkundgebung vor dem · 2011: „Gerecht geht anders! Wir demonstrieren Gewerkschaftshaus reden ausschließlich ehren- für einen Kurswechsel!“ Statement von Dr. Jo- amtliche KollegInnen. Damit wollen wir am 1. Mai hannes Friedrich, Landesbischof der Evangelisch- auch das Zeichen der Solidarität zwischen den Lutherischen Kirche, Hauptredner Matthias Jena, Gewerkschaften setzen: Niemand kämpft allein. Vorsitzender des DGB Bayern Anschließend startet hier der Demonstrationszug zum Marienplatz. · 2012: „Gute Arbeit für Europa“ mit Luise Kle- mens, ver.di-Landesbezirksleiterin

Um 11.00 Uhr beginnt die Hauptkundgebung auf · 2013: „1. Mai ist unser Tag“ mit Michael Som- dem Marienplatz. Im Anschluss startet dort das mer, DGB-Bundesvorsitzender Familienfest mit Live-Musik, Tanz, einem großen

München 195 3.2. Koordinaten der Gerechtigkeit

Ziel der Veranstaltungsreihe „Koordinaten der Gerechtigkeit“ ist es, grundsätzliche Fragestellungen mit GewerkschafterInnen sowie mit Multiplikatoren zu diskutieren.

Anders als bei themenbezogenen Informationsver-

anstaltungen geht es hier immer um eine philoso- DGB Region München Foto: phische Auseinandersetzung mit der Frage: „Was ist gerecht?“. Hier sollen nicht bereits gefasste Beschlüsse der Öffentlichkeit vorgestellt, sondern offen diskutiert werden. Um den Charakter eines offenen Forums zu unterstreichen, haben wir uns entschieden, außerhalb des Gewerkschaftshauses zu tagen und keine DGB-GewerkschafterInnen als Der Adventskalender für Finanzminister Schäuble. In jeder Tüte versteckt sich eine ReferentInnen einzuladen. Rückmeldung unserer TeilnehmerInnen zur aktuellen Krisenpolitik. Auf unser Ge- schenk gab es keine Rückmeldung Aufgrund der aktuellen politischen Situation stand bei den ersten drei Veranstaltungen immer das 2012: Plötzlich waren die Schulden da… Thema Krise im Vordergrund. Glaubt man der Regierung, kam die Schuldenkrise über uns wie eine Naturkatastrophe, die Ursachen 2010: Aus der Krise nichts gelernt?! standen nicht mehr zur Diskussion. Weil sich die 2010 zeigten sich die Folgen der Krise, vor allem Politik allein auf die Schuldenbekämpfung kon- auf dem Arbeitsmarkt und in den Sparprogrammen zentrierte, kam es in den europäischen Ländern der Staaten. Gleichzeitig erzielte zum Beispiel die zu einer Umverteilung von unten nach oben. US Investmentbank Goldmann Sachs die höchsten Gemeinsam mit dem leitenden Sekretär des ÖGB, Gewinne seit Bestehen. Deshalb diskutierten wir Magister Bernhard Achitz, diskutierten wir die Fra- mit Prof. Peter Bofinger (Mitglied des Sachver- gen: Wie kommen wir wieder zu einer gerechten ständigenrats) die Frage: Was hat die Politik aus Verteilung? Wie können wir um-fair-teilen? der Krise gelernt? Und welche Schlüsse hätten gezogen werden müssen, für eine gerechte Krisen- 2012: Gutmensch denkt politik? 2012 starteten wir in Anlehnung an das Veran- staltungsformat eine eigene Veranstaltung für 2011: Sitzt Europa auf einem Pulverfass? junge ArbeitnehmerInnen. Den Auftakt machte die 2011 wurde breit diskutiert, ob der Euro noch Autorin Julia Friedrich, die mit uns über ihr Buch zu retten ist und wer in Europa Schuld an der „Ideale – Auf der Suche nach dem was zählt“ Eurokrise trägt – die Euro-Problemländer Spani- diskutierte. Ideale – das bedeutet, Werte und Ziele en, Griechenland, Portugal und Irland oder etwa zu haben, dafür einzustehen und zu kämpfen, sich Deutschland? Mit Magister Dr. Stephan Schulmeis- aufzuregen und nicht alles tatenlos hinzunehmen. ter diskutierten wir die Frage: Was muss passieren, Wir diskutierten: Passt das noch in diese Zeit? damit die Eurokrise überwunden wird? Und wie Machen uns Ideale selbstgerecht? Sind Idealisten kann dies nach den Prinzipien der Gerechtigkeit Gutmenschen oder Fanatiker? funktionieren?

196 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.3. IsarInselFest

2010 fand zum ersten Mal das IsarInselFest 2011 in München statt. Nach dem Vorbild des 2011 organisierte der DGB zusammen mit der Donauinselfestes ist auch das IsarInselFest DGB-Jugend, dem KJR und dem Mieterverein eine nicht gewinnorientiert. eigene Bühne direkt an der Muffathalle, auf der sowohl Schülerbands als auch Profi s auftraten. Es wird von ehrenamtlichen Helfern von der Arbei- Mit dabei war 2011 auch erstmals das DGB- terwohlfahrt (AWO), dem Arbeiter-Samariter-Bund Bildungswerk, das kostenlose Führungen rund um (ASB) und der SPD organisiert und durchgeführt. die Isar anbot. Am DGB-Stand imitierten wir den Mit dem IsarInselFest soll die Isar belebt werden. SZ-Klassiker „Sagen Sie jetzt nichts“: Besucher Das vielseitige und kostenlose Kulturprogramm stellten pantomimisch dar, was sie vom Mietmarkt steht jedem offen, schließt niemanden aus. Viele in München halten. Gleichzeitig sammelten wir Vereine und Organisationen nutzen das IsarInsel- Unterschriften für unsere Wohnungs-Petition an Fest, um sich dort vorzustellen, so die Freiwillige den Landtag. Feuerwehr, das THW oder der Alpenverein. Dieses Konzept eines wirklichen Volksfests hat den DGB 2012 München überzeugt. Wir haben daher beschlos- 2012 teilten wir uns auf: Die DGB-Jugend organi- sen, uns am IsarInselFest zu beteiligen. sierte mit anderen Jugendorganisationen gemein- sam die Jugendbühne an der Muffathalle. Und die 2010 Gewerkschaften, die DGB-Frauen und die DGB-Se- Zum Auftakt präsentierten wir uns mit einem nioren schlugen ihr Infozelt auf der anderen Seite gemeinsamen Stand der Gewerkschaften und der der Isar auf. Wie bereits 2011 unterstützte uns das DGB-Jugend, der DGB-Frauen und der DGB-Senio- Bildungswerk mit dem Angebot von Führungen. ren. Am „Ausbildungsglücksrad“ konnten sich Be- Im Infozelt drehte sich alles um das Thema Rente, sucher dort über die Ausbildungssituation junger mit einem Quiz stellten wir das aktuelle DGB- Menschen informieren. Für jede richtige Antwort Rentenkonzept vor. Auch Kinderschminken gehörte gab es ein leckeres „Ausbildungs-Plätzchen“. Die 2012 zum Programm. Leider ließ der Regen viele von der DGB-Jugend am Abend eröffnete Shisha- Angebote buchstäblich ins Wasser fallen. Lounge fand ebenfalls regen Zuspruch. Foto: DGB Region München Foto:

Das Glücksrad zum Thema Ausbildung beim IsarInselFest 2010

München 197 3.4. Jahresempfang

Die DGB-Region München und seit Grün- dung der Kreisverbände 2012 auch der DGB-Kreisverband München laden zu

Beginn des Jahres Vertreter aus Politik, LH München Foto: Verwaltung, Kirchen, Gerichten, Polizei, Bildungseinrichtungen, Sozialverbänden, Sozialversicherungen und Gewerkschaften zum Jahresempfang ein.

Mehr als 200 Gäste folgen jedes Jahr unserer Ein- ladung ins Gewerkschaftshaus, wo sie von einem Gastredner aus den Reihen der Gewerkschaften begrüßt werden. Ziel des Jahresempfangs ist es, wichtige gewerkschaftliche Themen gleich zu Jahresbeginn in der Stadtgesellschaft zu setzen. Die Präsidentin des Dachverbands europäischer Gewerkschaften Wanja Lundby- Wedin trägt sich in das goldene Buch der Landeshauptstadt München ein. 2010 2010 erfolgte die offizielle Stabübergabe von 2012 Helmut Schmid an seinen Nachfolger Christoph Allein im Dienstleistungsbereich liegt die Zukunft Frey. Helmut Schmid hat viel für die Arbeitnehmer- – so lautete in den vergangenen Jahren die in den bewegung geleistet und stellte seine Person in Medien verbreitete These zur Zukunft der Arbeit. der Öffentlichkeit stets hinter seine Erfolge. Diese Großbritannien schlug diesen Weg schon unter Charaktereigenschaft habe ihm immer impo- Thatcher radikal ein. Mit dem Beginn der Finanz- niert, sagte der bayerische DGB-Vorsitzende Fritz und Wirtschaftskrise verstummten die Vertreter Schösser, als er sich persönlich bei Helmut Schmid dieser These schlagartig. Plötzlich wurde wieder für die vielen aktiven Jahre im Dienste des DGB auf einen Mix aus Dienstleistungen und Industrie bedankte. gesetzt. Anlass für uns, den ersten Vorsitzenden der IG Metall Berthold Huber als Referenten zu 2011 gewinnen. 2011 konnten wir Wanja Lundby-Wedin, Präsi- dentin des Dachverbands europäischer Gewerk- 2013 schaften, als Rednerin für den Jahresempfang Ende 2012 wurden erste Zahlen des Reichtums- gewinnen. Sie referierte über die Folgen der und Armutsberichts veröffentlicht, die klar zeigten: Wirtschafts- und Finanzkrise auf europäischer Ebe- Die Schere zwischen arm und reich ist weiter ne und die damals neue Dienstleistungsrichtlinie. aufgegangen. Dies hat Teile der Bundesregierung Dabei zeigte sie auch neue Wege für Europa auf. nicht davon abgehalten, die Zahlen schönzureden Auf Einladung des Oberbürgermeisters Christian oder unliebsame Passagen zu streichen. Vertei- Ude trug Lundby-Wedin sich ins goldene Buch der lungsgerechtigkeit war daher das naheliegende Landeshauptstadt München ein. Thema für uns, zu dem wir DGB-Bundesvor- standsmitglied Annelie Buntenbach als Referentin einluden.

198 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 4. Organisation

4.1. DGB-Regionsvorstand Foto: DGB Region München Foto:

Infostand mit Rentenquiz 2012

Vorsitz EVG Frey, Christoph - bis März 2012 Danninger,Siegfried - bis Juli 2012 Burger, Simone - ab März 2012 Zänkert, Norbert - ab Juli 2012 bis März 2013 Eichinger, Paul - ab März 2013 IG BAU Pürkner, Axel ver.di Birner, Heinrich IG BCE Reinhard, Michael - bis November 2012 DGB-Frauen Fluri, Stefan - ab November 2012 Huber, Monika - bis November 2011 Kern, Christiane - ab November 2011 GEW Graf, Joachim Peter DGB-Senioren Flassbeck, Harald - bis März 2013 GdP Schneider, Werner - ab März 2013 Seidl,Otto - bis November 2011 Pechtold, Rainer - ab November 2011 DGB-Jugend Jagel, Stefan - bis Juli 2011 IG Metall Kühn, Simona - bis Februar 2012 Lischka, Horst Marschalek, Paul - ab Februar 2012

NGG Migranten Adjan, Freddy - bis Juli 2013 Yildirim, Erdal Öz, Mustafa - ab Juli 2013 Vertretung Kreisverbände Fertl, Rudi - bis Ende 2012 (Wechsel zur Region Oberbayern)

München 199 4.2. DGB-Geschäftsstelle

Regionsvorsitzender: Endres, Michaela - von November 2011 bis Juli Frey, Christoph - 2010 bis März 2012 2012, Wechsel zum DGB Bayern

K. Regionsgeschäftsführerin: Doll, Helena - ab Juli 2012 Burger, Simone - ab März 2012 Büro Weilheim GewerkschaftssekretärInnen Neupfleger, Manfred - bis April 2011, Ruhestand Schmidt, Karlheinz - bis November 2012, Wechsel zum DGB Bayern Engelhard, Claudia - bis Dezember 2011

Fritsch, Daniel - seit August 2012 Jugendsekretariat Joho, Katharina - seit März 2012 (08.2012/08. Joho, Katharina - bis März 2012 2013 Elternzeit) Pulz, Laura - ab Juni 2012 Krammer, Stefanie - November 2012 – August 2013 (Elternzeitvertretung) Sekretariat Doll, Helena - bis Juli 2012 Sekretariat Aumeier, Veronika - seit Januar 2008 Erisen, Yesim - ab August 2012

Gehn, Selina - bis Juni 2012, Umzug nach Aschaffenburg

Weihmann, Stephan - bis September 2011, Ruhestand

200 Geschäftsberichte der DGB-Regionen München 201 Region Oberfranken-Ost

Verantwortlich: Jürgen Jakob

202 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 204 1. Politische Schwerpunkte ...... 206 1.1. Regionale Rahmenbedingungen ...... 206 1.2. Beschreibung der Aufgabenstellung ...... 207 1.3. Regional- und Strukturpolitik ...... 207 1.4. Sozialpolitik ...... 208 1.5. Kampf gegen Rechtsextremismus ...... 208 2. Arbeitsfelder ...... 209 2.1. Bündnisarbeit ...... 209 2.2. Euregio Egrensis ...... 209 2.3. Interregionaler Gewerkschaftsrat Böhmen-Bayern (IGR BoBa) ...... 210 2.4. Bildungsarbeit ...... 211 2.5. Neue Satzungsebene ...... 211 2.6. Kreis- und Stadtverbände ...... 212 2.7. Ortskartelle ...... 213 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 214 3.1. Maiveranstaltungen ...... 214 3.2. Weitere Veranstaltungen ...... 215 4. Organisation und Finanzen ...... 216 4.1. Organisation ...... 216 4.2. Finanzen ...... 217

Oberfranken-Ost 203 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, gelung in den Gremien des DGB Oberfranken-Ost: sehr geehrte Damen und Herren, Einrichtung der Kreis- und Stadtverbände, Ortskar- telle funktionsfähig halten, Geschäftsordnungen im Auftrag des Regionsvorstandes lege der Kreisverbände ausarbeiten und beschließen. ich hiermit den Geschäftsbericht für den In dem Geschäftsbericht wird nicht die gesamte Zeitraum vom 1.Juli 2009 bis 31. Dezember Arbeit unserer Gremien, alle unsere Aktivitäten 2013 vor. oder Aktionen wieder zu finden sein. Mir war es wichtig, die aus meiner Sicht wesentlichsten Vorab bedanke ich mich für die Unterstützung, die Punkte hervorzuheben. So habe ich zum Beispiel ich in dieser Zeit durch alle Gremien, Mitglieds- auf eine völlige Dokumentation unserer Öffentlich- gewerkschaften und von einzelnen Funktionären keitsarbeit verzichtet. erhalten habe. Ein besonderer Dank gilt meiner Kollegin Elli Hirschmann, Verwaltungsangestellte Ich hoffe jedoch, dass der vorgelegte Geschäfts- im Büro Bayreuth und meinem Kollegen Siegfried bericht die Arbeit, die wir zur Erfüllung unseres Koch. Auftrages, die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hier in der Region zu vertreten, Die Vorlage des Geschäftsberichtes erfolgt letzt- möglichst umfassend wiedergibt. malig für die Region Oberfranken-Ost. Zukünftig wird Oberfranken zu einer Region zusammenge- fasst. Bayreuth im August 2013 Ein wesentlicher Punkt unserer Arbeit in den letz- ten Jahren war die Umsetzung der Satzungsneure- Jürgen Jakob Regionsvorsitzender

204 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Oberfranken-Ost 205 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Regionale Rahmenbedingungen

Demo zum 1. Mai 2011

Bevor wir zu unseren politischen Schwer- Bevölkerungszahlen punkten kommen können, müssen wir Letzte offizielle Zahlen schließen zum 31.12.2011 uns die regionalen Rahmenbedingungen 2010 2011 ansehen: Oberfranken-Ost 481.059 477.942 Waldershof Stadt + 4.366 4.343 Regionale Rahmenbedingungen Lkr. Tirschenreuth (Teil) Die DGB-Region Oberfranken-Ost umfasst die Gesamt 485.425 482.285 Planungsregion 5 mit einigen Teilen des nördli- chen Landkreises Tirschenreuth (Regierungsbezirk Sozialversicherungspfl. ArbeitnehmerInnen Oberpfalz) mit der Stadt Waldershof. Die Planungs- 2009 2012 region 5 hat eine Fläche von 3.615,74 qkm und Oberfranken-Ost 164.540 175.269 rund 480.000 Einwohner. Regionale Arbeitsmarktzahlen Eine Besonderheit ergibt sich aus der geografi- Agentur Hof-Bayreuth. Aufgrund der Neuausrich- schen Lage. Die Region grenzt im Osten an die tung lassen sich vergangene Jahre nicht mit 2012 tschechische Republik und im Norden an Sachsen vergleichen (Wegfall eines Teils der nördl.Ober- und Thüringen. Beides waren früher bundesdeut- pfalz) deshalb nur die Zahlen von Dezember 2012. sche Außengrenzen. Heute ergibt sich, insbeson- dere durch die EU-Osterweiterung mit Tschechien, Arbeitslosigkeit 2012 auch eine wirtschaftliche Chance durch die Arbeitslosenquote 4,7% logistisch gute Lage inmitten des neuen Europas. Arbeitslose 11.696 Probleme hierbei sind jedoch die unterschiedlichen SGB III: (Arbeitslose) 5.696 Fördersätze bei Industrieansiedlungen in den SGB II: (Arbeitslose) 6.000 angrenzenden Ländern und der zögerliche Ausbau der regionalen Infrastruktur in Oberfranken-Ost, Ausbildung 2012 insbesondere im Bereich der Bahn. Bewerber 3.638 Stellen 3.980

206 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.2. Beschreibung der Aufgabenstellung

Die Region Oberfranken-Ost kämpft seit zu kämpfen. Trotz dynamischer Wirtschaftsentwick- Jahren mit einem hohen Bevölkerungsver- lung in den letzten zwei Jahren haben es die regi- lust. onalen Politiker und Institutionen nicht geschafft, dass negative Wirtschaftsimage der Region zu Ausschlaggebend ist hierbei die Abwanderung korrigieren. Nach wie vor denkt man zum Beispiel von jungen Menschen, weil sie Ihren Arbeitsplatz bei den Namen Wunsiedel und Hof an Grenzland- verloren haben und keine neue und adäquate lage, Industriebrachen, demographischen Wandel Beschäftigung in der Region fi nden konnten. Die (als Negativbegriff), fl aches Land. Deshalb sah die Arbeitslosenquote liegt über dem bayerischen DGB-Region in den Feldern Regional- und Struk- Durchschnitt. turpolitik sowie der Sozialpolitik ihre politischen Schwerpunkte. Ein weiteres Problem ist die regionale Infrastruktur und hier insbesondere der Ausbau des Schie- Leider sahen wir uns in den letzten Jahren auch nennetzes und dessen Anschluss an überregio- immer stärker mit dem Aufmarsch der rechtsextre- nale Verkehrswege. Weiter hat Oberfranken-Ost men Gruppierungen konfrontiert. Die Aktivitäten immer noch mit dem Strukturwandel und dessen der NPD und des „Freien Netzes Süd“ nehmen in Nachwirkungen in der Industrie (Textil/Porzellan) Oberfranken von Jahr zu Jahr zu.

1.3. Regional- und Strukturpolitik

Die DGB-Region hat einen Arbeitskreis Positionspapier zur bahntechnischen Anbindung „Leben und Arbeiten in der Region“. Dieser Oberfranken-Osts erarbeitet und zur Aufnahme Arbeitskreis hat dem Regionsvorstand in den neuen Bundesverkehrswegeplan an das zugearbeitet, auf regionale Problemstellun- Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- gen hingewiesen und eigene Lösungsvor- wicklung weiter gegeben. Das Arbeitspapier wurde schläge unterbreitet. auch an die regionalen Mandatsträger versandt, mit der Aufforderung unsere Forderungen zu dis- So zum Beispiel hat er einen Vorschlag für die kutieren und zu unterstützen. Die DGB-Region hat Neuordnung des bayerischen kommunalen Fi- neben diesen Themen regelmäßige Treffen mit der nanzausgleiches erarbeitet und mit den regionalen regionalen Politik und Kontakte zur Regierung von Politikern diskutiert. Das Ergebnis wurde der Oberfranken gehalten. Weiter ist die DGB-Region bayerischen Staatsregierung zur Verfügung ge- in lokalen Gremien, in denen Regional- und Struk- stellt. Im Jahre 2013 hat der Regionsvorstand mit turpolitik vorangetrieben werden soll, vertreten. Unterstützung der Gewerkschaft EVG und unter Als Beispiel nenne ich hier Oberfranken Offensiv, Hinzuziehung alter Papiere des Arbeitskreises, ein oder Kuratorium Hochfranken.

Oberfranken-Ost 207 1.4. Sozialpolitik

Aufgrund des industriellen Strukturwandels Die DGB-Region ist in mehreren Bündnissen, hat Oberfranken-Ost in den vergangenen die sich mit den Problematiken Arbeitslose und Jahren eine höhere Arbeitslosenquote als prekäre Beschäftigung befassen, vertreten. Mit der bayerische Durchschnitt. Unterstützung aus dem Arbeitskreis „Kulmbacher Arbeitsloseninitiative“ hat der DGB eine Befragung Die Industrie hat das genutzt, um Löhne zu drücken bei den Job-Centern durchgeführt, mit dem Ziel und die neuentstandenen Arbeitsplätze befi nden zu ermitteln, wie viele Widerspruchsverfahren gibt sich zum Großteil im Niedriglohnsektor. Die DGB- es zu welchem Leistungsfeld, wie viele werden Regionen Oberfranken-Ost und West haben, um gerichtlich entschieden usw. Weiter haben wir besser auf die sich daraus ergebende Problemstel- gefragt, wie hoch sind die Bedarfsgrenzen bei lung antworten zu können, ein Bündnis „Soziales Miet- und Mietnebenkosten. Auf Grundlage dieser Oberfranken“ ins Leben gerufen. Mitglied des Befragung haben wir dann bei den Trägerversamm- Bündnisses sind: Betriebsseelsorge, KdA, KAB, afa lungen angefragt, wie viele Hartz IV und Sozialhil- und die beiden DGB Regionen in Oberfranken. Das feempfänger es gibt, die mit einer Unterdeckung Bündnis macht einmal im Jahr durch besondere Ak- dieser Kosten in den Wohnungen verbleiben. Wir tionen auf aktuelle Problemstellungen aufmerksam. warten noch auf alle Antworten, werten sie dann Als Beispiel in Bild die diesjährige Plakataktion in aus und wollen die Ergebnisse auch zur Kommu- allen größeren Städten Oberfrankens. nalwahl thematisieren.

1.5. Kampf gegen Rechtsextremismus

Die DGB-Region Oberfranken-Ost hat seit übernimmt er in der Regel die Anmeldung bei Jahren Erfahrungen mit dem Kampf gegen den Ordnungsbehörden nach dem bayerischen Rechtsextremismus. Als Stichwort seien hier Versammlungsrecht und leistet weitere Hilfe bei genannt Wunsiedel und die Hessaufmär- logistischen Anforderungen. sche.

Im Jahr 2012 hat dann das „Freie Netz Süd“ zur zentralen Maikundgebung der Nazis in Hof aufgerufen. Die DGB-Region hat schnell mit Unterstützung des bestehenden Bündnisses gegen Rechtsextremismus in Hof ein breites Aktionsbünd- nis für den 1. Mai 2012 ins Leben gerufen. Es ist geglückt, dass alle politischen Kräfte unter dem Dach des DGB am 1. Mai 2012 in Hof zum Wider- stand gegen die Nazis aufgerufen haben und sich an der Gegendemonstration aktiv beteiligten. Egal, wo die Nazis in Oberfranken-Ost aufschla- gen, es gibt immer ein Bündnis vor Ort, das sich diesen Aufmärschen entgegenstellt. Der DGB ist in allen Bündnissen aktiv vertreten. Insbesondere Aktion gegen rechts

208 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. Bündnisarbeit

Die DGB-Region Oberfranken-Ost ist in vie- Soziale Bündnisse len regionalen Bündnissen vertreten. In den Soziales Bündnis Oberfranken / Arbeitslosen-Initi- meisten davon, würde ohne Federführung ative Kulmbach / Arm trotz Arbeit: Marktredwitz, oder Unterstützung des DGB die Bündnisar- Selb beit nicht stattfi nden. Trotzdem ist festzu- stellen, dass nach unserer Auffassung nicht Gegen Rechtsextremismus auf diese regionale Bündnisarbeit verzich- Bayreuth, Hof, Schwarzach, Warmensteinach, tet werden kann. Wunsiedel

Bündnisse „Ladenschluss Sonntag“ in Hof, Kulmbach, Marktredwitz, Selb 2.2. Euregio Egrensis

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewinnt für uns immer größere Bedeutung.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölke- Die Hauptproblematik in den grenzüberschreiten- rungen in den angrenzenden Ländern und in un- den Kontakten bildet immer noch die Sprachbar- serer Region können nicht einzeln betrachtet wer- riere. Vielleicht fragen sich einige Leser an dieser den. Deshalb sind wir auch Mitglied bei Euregio Stelle: Was ist die Euregio? Egrensis. Wir führen im Rahmen der Möglichkeiten mit Unterstützung von Euregio Kleinprojekte zur Hier der Link zu Ihrer Homepage für alle, die mehr Verbesserung des gegenseitigen Verstehens durch. erfahren möchten: http://www.euregio-egrensis.de/aktuelles/ nachrichten.php

Oberfranken-Ost 209 2.3. Interregionaler Gewerkschaftsrat Böhmen-Bayern (IGR BoBa)

Gründung und Entwicklung Bei der Konferenz am 25. und 26 April 2013 in Der Interregionale Gewerkschaftsrat Böhmen- Tepla wurden für die deutsche Seite des Präsidi- Bayern wurde am 28. November 1997 in Brünst ums die Kollegen Helmut Fiedler, Weiden, Jürgen bei Waidhaus gegründet. Jakob, Bayreuth, Christian Dietl, Regensburg und Edwin Urmann, Passau, für weitere vier Jahre mit Einzugsgebiet sind die DGB-Regionen entlang der Wahrnehmung der Aufgaben beauftragt. der böhmisch-bayerischen Grenze: Donau-Wald, Oberfranken-Ost, Oberpfalz-Nord und Regensburg, Zielsetzung sowie die tschechischen Bezirke Karlsbad und ∙ Das Ziel der europäischen Integration darf nicht Pilsen. eine „Festung Europa“ sein, sondern ein Europa der Beschäftigten und ihrer Familien Im Berichtszeitraum traf sich das Präsidium zu ∙ Die soziale Dimension muss der Grundstein für durchschnittlich 4 Sitzungen pro Jahr. Einmal im die Einigung Europas sein Jahr fand eine Delegiertenkonferenz mit einem ∙ Abhilfe bei den enormen nationalwirtschaftlichen ausgewählten Sachthema (Arbeitnehmerfreizügig- Schäden durch soziales Dumping und illegale keit, Dienstleistungsfreiheit, Arbeitnehmerwande- Arbeitsverhältnisse rungen und Pendlerbewegungen, Wirtschaftskrise, ∙ Gemeinsames Vorgehen der Beschäftigten im Regional- und Strukturpolitik) statt. jeweiligen Bereich, um sich effektiv gegen die Konsequenzen der Globalisierung des europäi- Weiter wurden im Berichtszeitraum mehrere Pro- schen Kapitalmarktes zu wehren jekte mit Unterstützung der Europäischen Union ∙ langfristige Zusammenarbeit im beiderseitigen durchgeführt. Die Projektergebnisse können in Interesse Schriftform angefordert oder über die Homepages des DGB abgerufen werden.

210 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.4. Bildungsarbeit

Im Rahmen der jährlichen Bildungsver- ∙ Aufgabe des Sozialstaates anstaltungen nehmen die abendlichen ∙ das Rentensystem Vorträge in den Ortskartellen den größten ∙ der gesetzliche Mindestlohn Raum ein. Weiter bieten wir Wochenendse- ∙ die Bedeutung von Regional- und Strukturpolitik minare für gewerkschaftliche Funktionäre und politisch interessierte ArbeitnehmerIn- Themen Samstagsseminare nen zum politischen Grundverständnis an. ∙ Kapitalismuskritik „gut und schön“– aber „was Beispielhaft seien hier genannt: sind eure Alternativen“? ∙ Politik leicht erklärt Themen bei Abendvorträgen ∙ Wirtschaftstheorien ∙ die EURO Krise ∙ Kommunalpolitik oder wie funktioniert eine ∙ Altersarmut Kommune?

2.5. Neue Satzungsebene

Neue Satzungsebene und den Landkreis Bayreuth sowie für die Stadt Ein Schwerpunkt der regionalen Arbeit lag auf der Hof und dem Landkreis Hof nur einen gemeinsa- Gründung der neuen Satzungsgremien, die Kreis – men Kreisvorstand zu wählen. Der Bezirksvorstand und Stadtverbände. In Oberfranken-Ost könnten 6 gab diesem Antrag seine Zustimmung. Somit Kreis- und Stadtverbände gebildet werden. wählten wir in Oberfranken-Ost nur in 4 Gremien.

Aufgrund der Kleinstrukturen unserer Kreise und Leider konnten auch nicht alle Mitgliedsge- Städte hat der Regionsvorstand auf Anregung der werkschaften Delegierte für alle Kreisverbände Mitgliedgewerkschaften vor Ort den Antrag an den benennen. Bezirksvorstand gestellt, für die Stadt Bayreuth

Oberfranken-Ost 211 2.6. Kreis- und Stadtverbände

Kreisverband Bayreuth Beisitzer Stellvertreter

Vorsitzender Stellvertreter Röll, Rudi - IG Metall Heinlein, Alois - IG Metall Hasibether, Wolfgang - Unger, Matthias - EVG Behrendt, Uwe - IG BAU Sommer, Roland - ver.di ver.di Hirschmann, Elli - NGG Rößler, Erika - IG BCE Dreher, Udo - EVG Schumann, Siegfried - EVG Beisitzer Stellvertreter Leiderberger, Fred - GEW Gottfried, Irmgard - GEW Ammon, Peter IG - Metall Schuberth, Karl - IG Metall Hassmann, Gerhard - Finanzen der Kreisverbände ver.di 2011 2012 2011- Walter, Anton - IG BCE Winkler, Jürgen - IG BCE 2012 Förster, Heike - NGG Büttner, Bruno - EVG SV Bayreuth € € € Dörfler, Roland - GEW Friedlein, Ernst - GEW Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Kreisverband Kulmbach Ausgaben 784,82 23,76 808,58 Bestand 415,18 1.176,24 1.591,42 Vorsitzender Stellvertreter Ramming, Detlef - NGG Gantke, Angela - ver.di KV Bayreuth Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Beisitzer Stellvertreter Ausgaben 784,82 1.487,54 2.272,36 Michel, Wolfgang - Müller, Michael - IG Metall Bestand 415,18 -287,54 127,64 IG Metall Klerner, Helmut - ver.di Röder, Gerhard - EVG KV Wunsiedel Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Schriftführer Stellvertreter Ausgaben 1.059,33 1.177,15 2.236,48 Hahn, Matthias - NGG Hahn, Jürgen - NGG Bestand 140,67 22,85 163,52

Kreisverband Hof SV Hof Vorsitzender Stellvertreter Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Köhler, Bernd - ver.di Pfautsch, Karl-Heinz - NGG Ausgaben 128,03 531,88 659,91 Bestand 1.071,97 668,12 1.740,09 Beisitzer Stellvertreter Dittmann, Horst-Uwe - Möckel, Manfred - IG KV Hof IG Metall Metall Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Hertl, Rüdiger - ver.di Ausgaben 956,80 1.301,24 2.258,04 Lippert, Wolfgang - EVG Goller, Michael - EVG Bestand 243,20 -101,24 141,96

Kreisverband Wunsiedel KV Kulmbach Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Vorsitzender Stellvertreter Ausgaben 259,42 1.073,18 1.332,60 Schwemmer, Josef - Freiberger, Sigrid - ver.di IG BCE Bestand 940,58 126,82 1.067,40 Bestand 2012 4.832,03

212 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.7. Ortskartelle

Die Ortskartelle (OK) in der Region Ober- len ist unterschiedlich. Aber mindestens einmal im franken-Ost decken große Bereiche in den Jahr fi ndet eine politische Bildungsveranstaltung Landkreisen Hof und Wunsiedel ab. In den in jedem OK statt. Der Vorsitzende der jeweiligen beiden anderen Landkreisen unserer Region Ortskartellvorstände nimmt beratend an den gibt es nur zwei aktive Ortskartelle, in Spei- Regionsvorstandssitzungen teil. chersdorf, Ldkr. Bayreuth und in Kulmbach – Stadt und Land. Ort Vorsitzender Arzberg Gruner, Hartmut Schwerpunkt der Arbeit unserer 4. Ebene ist zum Geroldsgrün Wolfrum, Ulrich einen, die gewerkschaftliche Interessenvertretung Kirchenlamitz - Markt- Röll, Rudolf im Wohn- und Freizeitbereich und zum anderen, leuthen die gewerkschaftspolitischen Repräsentanten des Kulmbach Ramming, Detlef Deutschen Gewerkschaftsbundes in den Städten Marktredwitz Schwemmer, Josef und Gemeinden unserer Region vor Ort zu stellen. Münchberg – Helmb- Köhler, Bernd rechts Kolleginnen und Kollegen aus unseren Ortskartel- Röslau – Weißenstadt Kolb, Peter len sind in der Kommunalpolitik für die Bürge- Schwarzenbach-Rehau- Möckel, Manfred rinnen und Bürger als Bürgermeister, als Kreis-, Oberkotzau Stadt- und Gemeinderäte tätig. Viele unserer Selb Hirschmann, Elli Ortskartellvorstandsmitglieder sind in örtlichen Speichersdorf Heier, Rudolf Bündnissen die Vertreter des DGB und auch die Tröstau Kröniger, Heinz Aktivposten. Die Bildungsarbeit in den Ortskartel- Wunsiedel Eisenbeißer, Berthold

Oberfranken-Ost 213 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Maiveranstaltungen

Historisches Plakat zum 1. Mai

In unserer Region werden am Vorabend und Unsere Maikundgebungen lassen allen Teilneh- am 1. Mai zwischen elf und zwölf Maikund- mern genügend Zeit, dies an diesem Tag noch zu gebungen bzw. politische Frühschoppen verwirklichen. Eigene Bemühungen, mit Unterhal- durchgeführt. tungsprogrammen die Menschen nach den Kund- gebungen noch zu binden, sind fehlgeschlagen. Der Tag der Arbeit hat für uns Gewerkschaften eine hohe Bedeutung. Leider müssen wir feststel- Mein Dank gilt an dieser Stelle auch allen Ortskar- len, dass an diesem Tag mittlerweile viele Vereine tellen, die es immer wieder schaffen, in ihren Städ- und andere gesellschaftliche Zusammenschlüsse ten und Gemeinden eine Maifeier zu organisieren. ihre eigenen Veranstaltungen durchführen, die mit Hier eine Aufstellung aller Maiveranstaltungen im dem Gedankengut des Tages der Arbeit nichts zu Berichtszeitraum: tun haben. Als Beispiel sei die permanente Aus- weitung des Maibaum-Aufstellens genannt. Arzberg Saalveranst. von ‘10 bis ‘12 Bayreuth Freiluftveranst. bis ‘12 Der „Tag der Arbeit“ ist unser Tag, es ist der Tag, Saalveranst. im Jahr ‘13 an dem die Gewerkschaften ihre Forderungen in Geroldsgrün Saalveranst. von ‘10 bis ‘13 Kundgebungen auf der ganzen Welt formulieren. Kirchenlamitz- Markt- Freiluftveranst. von ‘10 bis ‘13 leuthen Der Ursprung des 1. Mai als Tag der Arbeit lag in Kulmbach Freiluftveranst. von ‘10 bis 13 den USA und hat eine über 100-jährige Tradition, die mit Blut erkämpft werden musste. Er sollte Marktredwitz Freiluftveranst. von ‘10 bis ‘13 schon alleine aus diesem Grunde nicht zum Wan- Schwarzenbach Demonstrationszug und anschließend Saalveranst. dertag verkommen. Natürlich ist der 1. Mai auch von ‘10 bis ‘13 für die Arbeitnehmerschaft ein Tag, um zu feiern Selb Saalveranst. von ‘10 bis ‘13 und in Gesellschaft anderer gemütliche Stunden zu Speichersdorf Saalveranst. von ‘10 bis ‘12 genießen. Röslau – Weißenstadt Saalveranst. von ‘10 bis ‘13 Tröstau Saalveranst ‘10 und ‘12 Wunsiedel Saalveranst. von ‘10 bis ‘13

214 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.2. Weitere Veranstaltungen

Internationaler Frauentag Seit Jahrzehnten führt die DGB-Region Ober- Mit unterschiedlichen Referenten werden die aktu- franken-Ost den traditionellen „Internationalen ellen sozialpolitischen Themen aufgegriffen. Diese Frauentag“ durch. Themen fi nden sich dann auch in den Ortskartell- tagungen und Infoabenden wieder. Besucht wird Ursprünglich wurde der Internationale Frauentag der Herbstauftakt von ca. 80 bis 120 Kolleginnen nur im Landkreis Wunsiedel durch den dortigen und Kollegen Frauenarbeitskreis durchgeführt. Vor 5 Jahren hat dann das Ortskartell Schwarzenbach eine weitere Flossenbürg Veranstaltung ins Leben gerufen. Seit Jahren beteiligt sich die DGB-Region Ober- franken-Ost an der jährlichen Veranstaltung der Bei den Veranstaltungen zum „Internationalen DGB-Jugend Bayern im ehemaligen Konzentrati- Frauentag“ können wir in der Zwischenzeit bis zu onslager Flossenbürg. 150 Besucher je Veranstaltungsort begrüßen. Wir unterstützen die DGB-Jugend in Ihrem Be- Neujahrsempfänge Bayreuth streben, in regionalen Schulen Abschlussklassen Zu Beginn des neuen Jahres lädt der DGB in den für diese Veranstaltung zu fi nden und nehmen großen Vortragssaal der AOK Bayreuth alle Funk- natürlich auch persönlich teil. tionäre der Gewerkschaften, die politischen und gesellschaftlichen Mandatsträger der Region ein.

Bei jedem Neujahrsempfang versuchen wir, einen namhaften Referenten zu gewinnen, um den ersten politischen Aufschlag des Jahres zu machen.

Im Berichtszeitraum konnten wir Christiane Berger, , Robert Günthner und Mathias Eckart begrüßen.

In der Regel wird der Neujahrsempfang von 70 bis 110 Personen besucht.

Herbstauftakt Der Herbstauftakt wird abwechselnd in den Land- kreisen Hof und Wunsiedel durchgeführt.

Hier treffen sich die Ortskartelle meist am zweiten Wochenende des Monats September. Dieser Tag bildet immer den Übergang vom Bildungspro- gramm des ersten Halbjahres zum Winterhalbjahr.

Oberfranken-Ost 215 4. Organisation und Finanzen

4.1. Organisation

Hauptamtliche Besetzung der DGB-Region Seidel, Volker IGM, 2. Stv. Oberfranken-Ost Schwemmer, Josef IG BCE Jürgen Jakob, Regionsvorsitzender Winkler, Jürgen IG BCE, Stv. Siegfried Koch, Organisationssekretär Förster, Heike NGG Elli Hirschmann, Verwaltungsangestellte Schneider, Lutz NGG; Stv. Postanschrift: Stöcker, Peter GdP DGB-Region Oberfranken-Ost, Bahnhofstr. 1, Neubauer, Winfried GdP, 1. Stv. 95444 Bayreuth, Telefon: 0921-787780-0, Lindner, Adolf GdP, 2. Stv. Fax: 0921-787780-15, E-Mail: [email protected] Ludwig, Roswitha weiteres Mitglied, IGM Homepage: http://oberfranken-ost.dgb.de Eisenbeißer, Berthold weiteres Mitglied, ver.di – Stv. Ramming, Detlef weiteres Mitglied, NGG Dem Regionsvorstand gehörten am 31. Gantke, Angela weiteres Mitglied, ver.di –Stv. Dezember 2013 an: Schönweitz, Waldemar weiteres Mitglied, IGM Jakob, Jürgen Regionsvorsitzender / IG Hoffmann, Sascha Jugend IGM Metall Kolb, Michael ver.di / Jugend – Stv. Thüring, Horst IG BAU Gallasch, Irene GEW / Frauen – Nicklas, Gerald IG BAU, Stv. verstorben 18.10.2011 Dörfler, Roland GEW Fehr, Friedl IG BCE / FRAUEN STV. Friedlein, Ernst GEW, Stv. Der Regionsvorstand hatte im Berichtszeitraum 17 Hasibether, Wolfgang ver.di Sitzungen. Hassmann, Gerhard ver.di, 1. Stv. Imhof, Horst ver.di, 2. Stv. Mitgliederzahlen Oberfranken-Ost gesamt: Hoppe, Michaela ver.di, 3. Stv. Sattler, Siegfried EVG 2009: 37.654 2011: 36.527 Dreher, Udo EVG, Stv. 2010: 37.241 2012: 35.881 Möckel, Manfred IGM

216 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.2. Finanzen

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 50.928,00 50.928,00 38.772,00 37.020,00 177.648,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 1.920,00 2.076,00 3.996,00 Sonst. Einnahmen 1.447,80 870,65 6,48 4,16 2.329,09 Summe Einnahmen 52.375,80 51.798,65 40.698,48 39.100,16 183.973,09

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 10.104,00 9.600,00 9.600,00 10.250,00 39.554,00 Mietnebenkosten 6.184,00 5.192,35 5.072,38 4.882,71 21.331,44 Porto/Frachten 2.040,49 1.493,80 962,77 1.228,28 5.725,34 Telefon/Internet 3.253,21 3.384,21 2.892,66 3.865,11 13.395,19 Büromaterial 636,64 490,91 247,07 433,57 1.808,19 Druckkosten 29,00 48,20 23,83 101,03 Kopierkosten 447,76 507,20 507,20 507,20 1.969,36 Zeitschriften/Bücher 1.425,55 1.350,44 1.373,98 1.419,82 5.569,79 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 3.520,98 5.481,50 5.021,99 5.270,21 19.294,68 Reisekosten 6.493,11 5.634,19 3.932,62 4.078,46 20.138,38 Personalnebenkosten 90,00 95,30 185,30 Instandhaltung 92,34 92,34 Versicherungen Inventaranschaffung 292,92 120,45 90,44 1.448,55 1.952,36 Beiträge 221,13 221,13 221,13 221,13 884,52 Sonst. Verwaltungskosten 340,97 365,63 1.128,56 298,85 2.134,01 Konferenzen/Tagungen 2.450,16 1.189,45 1.581,30 1.138,30 6.359,21 PG Jugend 250,00 62,60 250,00 79,20 641,80 PG Frauen 383,00 45,75 46,34 475,09 Arbeitskreise 206,10 217,50 423,60 Sozialpolitik Sonstige Veranstaltungen 1.430,39 3.611,27 1.524,60 1.433,37 7.999,63 Binnenstruktur 6.462,69 4.874,71 11.337,40 Summe Ausgaben 46.058,34 43.763,79 34.731,93 36.818,60 161.372,66

Oberfranken-Ost 217 Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 52.375,80 51.798,65 40.698,48 39.100,16 183.973,09 Ausgaben 46.058,34 43.763,79 34.731,93 36.818,60 161.372,66 Übersch./Def. 6.317,46 8.034,86 5.966,55 2.281,56 22.600,43 HH-Bestand Vorjahr 52.947,19 59.264,65 67.299,51 73.266,06 HH-Bestand per 31.12. 59.264,65 67.299,51 73.266,06 75.547,62

218 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Oberfranken-Ost 219 Region Oberfranken-West

Verantwortlich: Mathias Eckardt

220 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 222 1. Politische Schwerpunkte ...... 224 1.1. Regionale Rahmenbedingungen ...... 224 1.2. Wirtschaftsstruktur ...... 224 1.3. Gute Arbeit ...... 225 1.4. Sozialpolitik ...... 227 1.5. Regional- und Strukturpolitik ...... 229 1.6. Bildungspolitik ...... 230 1.7. Kampf dem Rechtsextremismus ...... 231 2. Arbeitsfelder ...... 232 2.1. Kreis- und Stadtverbände/DGB vor Ort ...... 232 2.2. Bündnisarbeiten ...... 233 2.3. Gewerkschaftliche Bildung ...... 233 2.4. Außenvertretungen ...... 234 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 236 3.1. Unser Feiertag: 1. Mai ...... 236 3.2. Veranstaltungen ...... 237 3.3. Öffentlichkeitsarbeit ...... 239 4. Organisation und Finanzen ...... 240 4.1. Der DGB-Regionsvorstand Oberfranken-West ...... 240 4.2. DGB-Strukturen in der Region Oberfranken-West ...... 240 4.3. Mitgliederzahlen ...... 243 4.4. Finanzen ...... 243 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 246

Oberfranken-West 221 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinen Kolleginnen Christine Büttner und Pia Hiesl sowie am 31. Oktober 2009 wurde ich in Bamberg den Gewerkschaftssekretären Siegfried Koch und zum neuen Vorsitzenden der DGB-Region Björn Wortmann für die geleistete Arbeit. Oberfranken-West gewählt. Ausdrücklich in diesen Dank schließe ich die vielen Mit der Bezirkskonferenz am 31. Januar 2014 haupt- und ehrenamtlichen KollegInnen des DGB endet nun diese Wahlperiode. Der vorliegende und seiner Mitgliedgewerkschaften ein, die mich Rechenschaftsbericht gibt einen Überblick über die bei meiner täglichen Arbeit hervorragend unter- geleistete Arbeit in diesem Zeitraum. stützt haben.

Um den vorgegebenen Rahmen nicht zu über- Dieser Geschäftsbericht legt Rechenschaft ab über schreiten, habe ich mich auf wesentliche Punkte die Arbeit in der DGB-Region Oberfranken-West konzentriert. und wird letztmalig für diese Region vorgelegt. Ab dem 1. Februar 2014 gibt es in Oberfranken Die Gründung von DGB-Kreisverbänden nach der nur noch eine DGB-Region. Das wird die Arbeit im Jahr 2010 beschlossenen Satzungsänderung sicher nicht erleichtern, aber mit Unterstützung der war ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit im vielen KollegInnen in den ehrenamtlichen DGB- Berichtszeitraum. Fünf Kreisverbände und ein Orts- Kreisverbänden wird dies gelingen. Da bin ich mir kartell sind nun die Repräsentanten des Deutschen ganz sicher. Zum Mitmachen und Mitgestalten Gewerkschaftsbundes vor Ort. sind alle herzlich eingeladen!

Die dazu notwendige Unterstützung erhielten Mathias Eckardt die ehrenamtlich arbeitenden KollegInnen vom DGB-Regionsvorsitzender Regionsvorsitzenden und den MitarbeiterInnen in den DGB-Büros Bamberg und Coburg.

222 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Oberfranken-West 223 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Regionale Rahmenbedingungen

Foto: C. Günthner

Protest gegen die Studiengebühren, Bamberg, 18.01.2013

Politische Schwerpunkte sind abhängig von Coburg, Forchheim, Kronach und Lichtenfels. den vorhandenen regionalen und ökono- mischen Rahmenbedingungen. Wie sich die Dort leben ca. 594.000 Einwohner auf einer Flä- Region Oberfranken-West im vergangenen che von 3.675 km2 (162 Einwohner/km2). Berichtszeitraum entwickelt hat, soll eine kurze Vorstellung verdeutlichen. Bis zur Neugründung des DGB-Kreises Erlangen im Herbst 2012 gehörte auch der Bereich um Höch- Die Region Oberfranken-West umfasst die Pla- stadt/Aisch aus dem Regierungsbezirk Mittelfran- nungsregion 4 mit den kreisfreien Städten Bam- ken zu unserer Region. berg und Coburg sowie die Landkreise Bamberg,

1.2. Wirtschaftsstruktur

Die Region Oberfranken-West besitzt die Bosch-Werk in Bamberg zu nennen, das mit über zweithöchste Industriedichte in der Europä- 7.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber im ischen Union. produzierenden Bereich in unserer Region ist. Im Automobilzulieferbereich gibt es aber noch viele Dies beruht vor allem auf eine mittelständische kleine und mittlere Zulieferer, die stark vom Auto- Industrie mit einer großen Produktpalette. Diese mobilexport abhängig sind. breite Struktur erweist sich vor allem in Krisenzei- ten als vorteilhaft für die Arbeitnehmer. Hier wären bspw. die Firmen Brose (Coburg, Bamberg und Hallstadt) mit über 3.000, Dr. Neben den klein- und mittelständischen Unter- Schneider (Kronach) und Scherer & Trier (Michelau) nehmen haben auch mehrere Konzerne Zweig- mit jeweils über 2.000, Valeo (Bad Rodach und betriebe in der Region. Allen voran wäre hier das Neuses) mit über 1.000 und Michelin (Hallstadt) mit ca. 800 Beschäftigten zu nennen.

224 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Daneben gibt es aber auch High-Tech-Unterneh- Die Universität in Bamberg ist mit 12.000 Stu- men, bspw. die Computertomographie-Produktion denten und über 2.200 Mitarbeitern ein weiterer von Siemens am Standort Forchheim oder LOEWE, wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für der Fernseh- und Audio-Hersteller in Kronach. Stadt- und Landkreis Bamberg. Im nördlichen Frankenwald (Landkreis Kronach) hat sich die Glasindustrie bereits vor über 100 Ein weiterer Wissenschaftsstandort ist die Jahren angesiedelt. Ziemlich unabhängig von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Konjunktur werden hier von über 4.000 Mitarbei- Coburg. Dort studieren derzeit ca. 4.500 Studen- terInnen monatlich mehrere Millionen Getränkefl a- ten. Zwischenzeitlich werden auch einige duale schen, aber auch feine Parfümfl acons hergestellt. Studiengänge angeboten, um zukünftige Fach- Weiterere Schwerpunkte sind der Maschinen- und Führungskräfte noch mehr an die Region zu bau und die Polstermöbelindustrie. Diese haben binden. überwiegend ihre Standorte im Raum Coburg und Lichtenfels. Mit einem Einzugsbereich weit über unsere DGB- Region hinaus ist die HUK-Versicherungsgruppe Neben dem wichtigen produzierenden Bereich mit über 5.000 Beschäftigten am Standort Coburg gibt es zusätzlich eine wachsende Dienstleis- der größte Arbeitgeber in der Dienstleistungsbran- tungsbranche, die bei den Beschäftigtenzahlen che von Oberfranken. kontinuierlich anwächst. Hier wäre der klassische Krankenhaus- und Altenpfl egebereich, aber auch die Bäder- und Kurbetriebe (bspw. Bad Staffelstein und Bad Rodach) zu nennen. 1.3. Gute Arbeit

In der DGB-Region Oberfranken-West gab es im Jahr 2013 231.794 sozialversiche- Allerdings sollte uns die relativ gute wirtschaftliche rungspfl ichtige Arbeitsplätze. Die Beschäfti- Entwicklung nicht davon abhalten, hinter diese gungsquote lag mit 58,4 % (62,8 % Männer Zahlen zu schauen. Denn der nach der Krise im und 54 % Frauen) über dem bayerischen Jahr 2010 einsetzende Aufschwung hat sich am Durchschnitt. Arbeitsmarkt überwiegend durch die Einrichtung von prekären Beschäftigungsverhältnissen gezeigt. Derzeit sind in der Region ca. 13.000 Menschen offi ziell arbeitslos gemeldet. Fast die Hälfte davon Die IHK Oberfranken wirbt auf ihrer Homepage bezieht Leistungen nach SGB II – sprich Hartz IV. damit, dass: „…Die oberfränkische Wirtschaft Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Berichtszeit- profi tiert von vergleichsweise niedrigen Löhnen raum deutlich verringert. und Gehältern und wie die Beschäftigten von den unterdurchschnittlichen Lebenshaltungskosten. Dies ist aber neben einer guten konjunkturellen …“ Lage mit einer hohen Exportquote auch der Demo- graphie geschuldet. Niedriglöhne und prekäre Beschäftigungsverhält- nisse breiten sich in Oberfranken immer weiter

Oberfranken-West 225 aus. Über 37.000 ArbeitnehmerInnen (23,8 %) Coburg haben dazu eigene Servicegesellschaften erhalten - nicht verdienen - in unserer Region gegründet, in denen bereits über 1.500 Arbeitneh- Niedriglöhne. Mit solchen Niedriglöhnen nimmt merInnen in Leiharbeitsverhältnissen tätig sind. die Erwerbsarmut zu und mit ihr die Altersarmut. Obwohl sich beide Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft befi nden, ist man hier mit schlechtem Leiharbeit und Werkverträge Beispiel vorangegangen. Leiharbeit, Werkverträge, Minijobs oder befristete Arbeitsverhältnisse sind Anzeichen für schlecht Dass es auch anders geht, wird am Krankenhaus bezahlte Arbeit und oftmals miese Arbeitsbedin- in Forchheim deutlich. Hier werden bis heute alle gungen. Mitarbeiter nach den Tarifverträgen des öffentli- chen Dienstes (TVÖD) bezahlt, ohne dass dies zu Bedingt durch den hohen Anteil an produzieren- negativen Betriebsergebnissen führen würde. dem Gewerbe gibt es leider in unserer Region einen hohen Anteil an gewerbsmäßiger Arbeitneh- Arm trotz Arbeit merüberlassung, sprich Leiharbeit. In Deutschland müssen trotz Arbeitsplatz mehr als eine Million Menschen ihr Gehalt durch Hartz-IV- Über 50 Verleihunternehmen profi tieren hier auf Leistungen aufstocken. Im Juli 2012 waren von Kosten der Leiharbeitnehmer von der relativ guten knapp 4,5 Mio. Hartz IV-Empfängern im erwerbs- wirtschaftlichen Entwicklung in Oberfranken- fähigen Alter (15 - 64 Jahre) „nur“ 2 Mio. Men- West. Seit der Einführung von Zeitzuschlägen im schen arbeitslos. Hartz IV ist für diese Menschen Jahr 2012 versuchen die Verleiher immer mehr, in ein Kombi-Einkommen, mit dem sie ihren Lohn Werkverträge bzw. scheinselbstständige Arbeits- aufstocken. formen auszuweichen. Dies ist eine Einladung für Unternehmer, immer Neben dem produzierenden Gewerbe breitet sich geringere Löhne zu zahlen. Die Jobcenter (und die Leiharbeit auch im Bereich der Krankenhäuser damit wir alle) zahlen ja den Rest dann obendrauf. immer weiter aus. Die Kliniken in Bamberg und Quelle: Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, 2013

226 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Das ist eine ganz offene Subventionierung der Arbeitgeber durch den Staat. Hier hilft nur die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, um diesen Missbrauch zu beenden.

In der DGB-Region Oberfranken-West gab es im September 2012 trotz Arbeitsplatz 4.170 soge- nannte „Aufstocker“.

Minijobs Im Jahr 2012 gab es in unserer Region 51.559 Minijobs. Davon erhielten 34.305 Minijober we- niger als 8,50 EUR/Stunde. Dies ist eine besorg- niserregende Entwicklung, denn seit der letzten „Deregulierung“ werden immer mehr Menschen in sozialversicherungsfreien Minijobs beschäftigt. 30.011 Minijober arbeiten in Oberfranken-West ausschließlich in einem solchen Arbeitsverhältnis. Minijobs haben sich heute bereits als die Armuts- falle schlechthin herausgestellt, denn nach der schlechten Bezahlung folgt eine Rente, die nicht zum Leben reichen wird. Hier muss der Gesetzge- ber regulierend eingreifen. 1.4. Sozialpolitik

Neben dem großen Thema Arbeit stellt die Rentenpolitik Sozialpolitik einen weiteren sehr wichtigen Vor allem in der Rentenpolitik wird deutlich, wie politischen Schwerpunkt unserer DGB- sich die Deregulierungsmaßnahmen der vergange- Arbeit dar. nen 20 Jahre auf jeden Einzelnen auswirken.

Beide Themen sind eng miteinander verbunden. Altersarmut ist eine der großen Zukunftsängste Die Erhaltung bzw. der weitere Ausbau unseres der Menschen. Immer mehr RentnerInnen müssen Sozialversicherungssystems ist eng mit dem Thema schon heute putzen gehen oder die Zeitung aus- „Gute Arbeit“ verknüpft. Gewerkschaftliche tragen, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht. Das Sozialpolitik steht für eine menschengerechte und Armutsrisiko der RentnerInnen ist von 2005 bis gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeit und 2011 von 10,7% auf 13,8% gestiegen. die solidarische Absicherung der großen Lebensri- siken für Alle. Dafür müssen wir täglich streiten. Was heutzutage noch eine Randerscheinung sein In den Betrieben, in den Selbstverwaltungen der mag, droht in Zukunft ein Massenphänomen zu Sozialversicherungen, mit Parteien, Verbänden, Po- werden. Denn das Niveau der gesetzlichen Rente litikern auf allen Ebenen sowie mit den Vertretern befi ndet sich im Sinkfl ug in Richtung von nur noch der Wirtschaft (Arbeitgeberverbände, IHK, HWK 43%. Davon wird aber zukünftig keiner mehr usw.).

Oberfranken-West 227 leben können. Die Debatte um die Zuschussrente zukünftig daran arbeiten, hier mehr Gerechtigkeit lenkt nur davon ab, dass die Altersarmut künftig zu erzielen. bis weit in die Mittelschicht reichen wird. Und die Bezeichnung des Regie- Rente wegen Alters Riester-Rente hat sich längst als teurer Flop her- rungsbezirks/Kreises insgesamt in EURO ausgestellt. Deshalb müssen die Gewerkschaften Oberfranken gesamt 721,29 das Thema „Rente mit 67“ weiterhin laut diskutie- Bamberg (Stadt) 708,04 ren und die Folgen dieser schleichenden Entwick- Coburg (Stadt) 750,43 lung aufzeigen. Denn in der EU-Kommission wird Bamberg (Landkreis) 684,91 bereits laut über die Rente mit 70 „nachgedacht“. Coburg (Landkreis) 775,06 Da wir beim Thema Rente nicht nur Gewerk- Forchheim 730,40 schaftskollegen hinter uns haben, sondern eine Kronach 719,37 Lichtenfels 705,43

breite Mehrheit in Deutschland, werden wir auch DGB/M.Eckardt Quelle/Foto:

Arbeitsmarktpolitik In der DGB-Region Oberfranken-West wurden im Jahr 2012 die bis dahin selbstständigen Arbeits- agenturen Bamberg und Coburg zusammenge- schlossen. Für die SGB II-Empfänger (Hartz IV) wurden ab 2011 bundesweit Job-Center (vorher ARGEN) eingerichtet.

In unserer Region gibt es in den kreisfreien Städ- ten (Bamberg und Coburg) sowie in allen Land- kreisen (Bamberg, Coburg, Forchheim, Kronach und Lichtenfels) Jobcenter. Dort wurden jeweils eigene Job-Center-Beiräte eingerichtet, in die der DGB Arbeitnehmervertreter entsendet hat. Neue Agentur Bamberg-Coburg

Allerdings sind die Einfl ussmöglichkeiten stark eingeschränkt worden. Die vom DGB entsandten verbesserungswürdig. Durch Mittelkürzung bis Mitglieder nutzen ihre Einfl ussmöglichkeiten aus, zu 30% sind die Handlungsspielräume stark um deutliche Verbesserungen für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zu erzielen.

Geschäftsstellen Rechtskreis Arbeitslose Arbeitslosenquote Veränderung zum Vorjahr absolut in % Hauptagentur Bamberg-Coburg 1.668 2,30 58 3,60 Gst. Kronach 939 2,40 27 3,00 Gst. Lichtenfels 1.001 2,60 145 16,90 SGB III Gst. Forchheim 1.195 1,80 138 13,10 Gst. Bamberg 2.300 1,90 -54 -2,30 Summe SGB III 7.103 2,10 314 4,60

228 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Geschäftsstellen Rechtskreis Arbeitslose Arbeitslosenquote Veränderung zum Vorjahr absolut in % JC St. Coburg 865 3,90 107 14,10 JC Kr. Coburg 879 1,80 -6 -0,70 JC Kr. Kronach 710 1,80 60 9,20 JC Kr. Lichtenfels 768 2,00 -33 -4,10 SGB II JC St. Bamberg 1.162 3,10 79 7,30 JC Kr. Bamberg 859 1,00 80 10,30 JC Kr. Forchheim 840 1,30 26 3,20 Summe SGB II 6.083 1,80 313 5,40

Summe Arbeitslose (SGB III und SGB II) 13.189

1.5. Regional- und Strukturpolitik

Im Bereich der Regional- und Strukturpo- die Wirtschaftsfördergesellschaft Coburg, in denen litik engagiert sich der DGB Oberfranken- der DGB nicht vertreten ist. West in einigen Bereichen. Besonders eng ist die Zusammenarbeit in der Wirtschafts- Von einiger Bedeutung ist für uns die Europäische region Bamberg-Forchheim „WIR“ und in Metropolregion Nürnberg. Unsere gesamte DGB- der Europäischen Metropolregion Nürnberg Region liegt in dieser Metropolregion. Der DGB ist (EMN). dabei in drei Fachforen der EMN vertreten.

Die „WIR“ besteht aus einer GmbH, Gesellschafter Daneben gibt es den Verein „Oberfranken Offensiv sind die Landkreise Bamberg und Forchheim sowie e.V.“, der vor allem für eine Verbesserung der die beiden gleichnamigen kreisfreien Städte. Dazu regionalen und kommunalen Entwicklung in Ober- gibt es einen Förderverein, in dem der DGB-Regi- franken eintritt. Hier werden Projekte fi nanziell un- onsvorsitzende Mitglied ist. terstützt, die eine ganze Bandbreite von Themen, angefangen vom demographischen Wandel bis Dieser Verein versteht sich als Netzwerk zwi- hin zu Verkehrsprojekten, umfasst. Die Vertretung schen den beteiligten Akteuren und versucht, des DGB fi ndet durch den Regionsvorsitzenden durch entsprechende Veranstaltungen auch eine Oberfranken-Ost, in Stellvertretung durch unseren Binnenwirkung innerhalb der Region zu entfalten: Regionsvorsitzenden statt. Unternehmen stellen sich vor, Netzwerke werden geknüpft. Weitere wichtige Themenfelder im Bereich der Regional- und Strukturpolitik sind vor allem die Leider gibt es im nördlichen Teil unserer DGB- Zukunftsthemen Energie und Verkehr. Region keine vergleichbare Wirtschaftsgesell- schaft. Hier gibt es nur kleinere, räumlich stärker Hier beteiligt sich der DGB auf Ebene der Land- begrenzte Initiativen wie „Kronach Creativ“ oder kreise intensiv. Denn das Thema Energiewende

Oberfranken-West 229 mit oder ohne Stromtrasse von Thüringen nach Denn ab 2017 soll endlich das letzte Verkehrspro- Franken (Redwitz) oder das Für und Wider von jekt „Deutsche Einheit 8.1“, die ICE-Neubaustre- Windkraftanlagen ist ein hochbrisantes Thema cke Nürnberg-Erfurt, in Betrieb genommen wer- in unserer Region, denn dies geschieht alles vor den. Hier geht es darum, den ICE-Halt in Bamberg dem Hintergrund der Stilllegung des benachbarten zu sichern und für den dann entfallenden Halt in KKW Grafenrheinfeld (bei Schweinfurt) im Jahre Lichtenfels einen auf Dauer angelegten ICE-Halt 2015. in Coburg einzurichten. Hierzu fanden bisher schon verschiedene Fach- und Diskussionsrunden Daneben erlangt das Thema „zukünftige Anbin- mit Politikern, Parteien, IHK bis hin zum DB-Chef dung an den ICE-Verkehr in Oberfranken-West“ Grube statt. eine erhebliche Bedeutung.

1.6. Bildungspolitik

In Bayern besteht weiterhin, trotz vielfälti- Aber die Bildungspolitik ist vielschichtig. ger „Reparaturversuche“ durch das Kultus- Ein großer Erfolg war, unter erheblicher Beteili- ministerium, das dreigegliederte Schulsys- gung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaf- tem fort. In keinem anderen Bundesland ist ten vor Ort, die Abschaffung der Studiengebühren die soziale Herkunft so entscheidend für in Bayern. den schulischen Erfolg wie hier. In der Berufsausbildung kann der DGB Einfluss auf gewisse Qualitätsanforderungen in verschiedenen Je höher das zur Verfügung stehende Familienein- Gremien nehmen. kommen, umso höher sind - besonders in Bayern - die Chancen für den Übertritt auf das Gymnasium Die DGB-Region ist in den Berufsbildungsaus- bzw. die Aufnahme eines Studiums. Der weitere schüssen der IHK-Oberfranken und der IHK zu Ausbau von Ganztagsschulen kommt zumindest in Coburg vertreten und stellt in Coburg den Vorsit- unserer Region recht gut voran. zenden auf Arbeitnehmerseite.

Doch Bildungspolitik fängt nicht erst mit der Zusätzlich sind verschiedene Prüfungsausschüsse Einschulung an. Dies hat auch die bayerische mit DGB-Vertretern besetzt. Hier könnten wir laut Staatsregierung nun endlich erkannt, aber leider Gesetz alle Prüfungsausschüsse in den Kammern die falschen Schlüsse daraus gezogen. mit jeweils einem Vertreter besetzen. Dies ist uns Denn die Einführung des Betreuungsgeldes für aber leider bisher wegen fehlender Nachfrage nicht in Krippen untergebrachte Kinder erweist nicht gelungen. sich als kontraproduktiv für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Daneben ist der DGB in allen Berufsschulbeiräten unserer Region vertreten.

230 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.7. Kampf dem Rechtsextremismus

Leider ist das Thema Rechtsextremismus in Zwischenzeitlich gibt es in allen Landkreisen ganz Oberfranken ein ständig präsentes. Bündnisse gegen Rechtsextremismus. In manchen Landkreisen (Forchheim, Coburg) unter Abände- Im Jahr 2010 fand der NPD-Bundesparteitag in rung des Namens sogar zwei. Grund dafür sind Bamberg statt. Da diese „Veranstaltung“ bereits meist „konservative“ Bürger bzw. Politiker, die sich zum zweiten Mal in Bamberg stattfand, trafen die nicht mit sogenannten „linken Kräften“ treffen Teilnehmer auf ein breites Bündnis von Nazi- bzw. auf einer Veranstaltung gemeinsam auftreten Gegnern. Der DGB organisierte im Rahmen des können. Bündnisses „Bamberg bleibt bunt“ erfolgreich seinen Widerstand. Um weitere Folgeveranstaltun- Trotz solcher Befi ndlichkeiten gab und gibt es in gen dieser Art zu vermeiden, wurden die Nut- allen Landkreisen unserer Region zwischenzeit- zungsmöglichkeiten der Kongresshalle durch den lich das Bewusstsein, dass der Kampf gegen den Stadtrat Bamberg eingeschränkt. Rechtsextremismus aktiv geführt werden muss und Wegschauen keine Lösung für dieses Problem Der Rechtsextremismus zeigte sich leider nicht darstellt. nur in Bamberg, sondern in der ganzen Region. Foto/Quelle: DGB/M.Eckardt Foto/Quelle:

Aktion gegen den NPD-Parteitag in Bamberg 2010

Oberfranken-West 231 2. Arbeitsfelder

2.1. Kreis- und Stadtverbände/DGB vor Ort

BR-Schulung in Kronach durch den Präsidenten des Arbeitsgerichtes Bamberg, 21.12.2012 Foto/Quelle: DGB/M.Eckardt

Auf dem DGB-Bundeskongress 2010 wurde Dabei konnten wir auf den Erfahrungsschatz eine – für die zukünftige Arbeit sehr wich- der bereits vorhandenen und sehr gut arbeiten- tige – Satzungsreform beschlossen. Die den Kreisverbände in Forchheim und Lichtenfels sogenannte „3. Ebene“. Die Stadt- und zurückgreifen. Kreisverbände erhielten damit eine neue herausragende Bedeutung. Zusammen mit dem Ortskartell in Schney, das in den Kreisverband Lichtenfels eingegliedert wurde, Die Aufgaben für den DGB waren damit klar bestehen nun fünf Kreisverbände in der Region vorgegeben worden: Möglichst fl ächendeckend im Oberfranken-West. gesamten DGB-Bezirk Stadt- und Kreisverbände einzurichten. In der Region Oberfranken-West Wie bei der Vorstellung der Region bereits er- konnte diese Gründungsphase bereits zum Jahres- wähnt, ist das Ortskartell Höchstadt/Aisch in den ende 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. neu gegründeten DGB-Kreis Erlangen gewechselt und damit in die DGB-Region Mittelfranken. Die DGB-Standorte Bamberg und Coburg besaßen bis dahin keine eigenen Kreisverbände und der Zukünftig sollen die Kreisverbände im Rahmen Kreisverband Kronach musste nach dem Aus- ihres dafür vorgesehenen Budgets von 1.200 EUR/ scheiden des letzten Vorsitzenden „wiederbelebt“ Jahr die DGB-Arbeit vor Ort gestalten. werden. Da es sich bei den Kreisvorständen überwiegend Um effektive, handlungsfähige Kreisverbände zu um ehrenamtlich tätige KollegInnen handelt, erhalten, schlossen sich die beiden kreisfreien besteht erheblicher Schulungsbedarf. Die dafür Städte Bamberg und Coburg mit den jeweils um- vorgesehenen fünf Themenfelder wurden bzw. gebenden Landkreisen jeweils zu einem gemeinsa- werden bereits geschult. Hier arbeiten wir heute men Kreisverband zusammen. schon eng mit der Region Oberfranken-Ost zu- sammen, um entsprechende Teilnehmerzahlen zu erreichen.

232 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Unterstützt, geschult, wenn es gewünscht wird amtlichen DGB-MitarbeiterInnen in den Regions- auch angeleitet, werden diese dann von den haut- geschäftsstellen.

2.2. Bündnisarbeiten

Die DGB-Region Oberfranken-West ist in Bündnis Ort/Region verschiedenen Bündnissen vertreten. Ein Bündnis gegen rechts Bamberg Großteil dieser Bündnisse wäre ohne DGB- (evtl. örtlich andere Bezeichnung) Coburg Beteiligung kaum vorstellbar. Deshalb ist Forchheim auch die zukünftige DGB-Vertretung in den Lichtenfels Bündnissen sehr wichtig.

Bündnis Ort/Region Als Partner, auch außerhalb von festen Bündnis- Allianz für den freien Sonntag Bamberg sen, stehen dem DGB in unserer Region die Ver- Coburg treter der Arbeitnehmer der beiden Kirchen (kda, Forchheim afa und KAB) sowie ganz besonders die Kollegen Kronach der Katholischen Betriebsseelsorge aus Bamberg jederzeit zur Seite. Lichtenfels

Bündnis Ort/Region Die DGB-Region Oberfranken-West ist in folgen- Bündnis Soziales Oberfranken Oberfranken den Bündnissen vertreten:

Bündnis Ort/Region Bündnis „Die Familienstadt“ Coburg

2.3. Gewerkschaftliche Bildung

In unserer Region Oberfranken-West fi nden nem zielgerichteten Bildungsangebot zu erreichen. verschiedene gewerkschaftliche Bildungs- Wie vorher bereits erwähnt, werden die ehrenamt- veranstaltungen statt. lichen Kreisvorstände in Ganztagsveranstaltungen, überwiegend an Samstagen geschult. Allen gemeinsam ist, dass gerade ehrenamtlich sehr engagierte KollegInnen schwer für zusätzliche Nur so ist es möglich, einzelne Themenfelder zu Veranstaltungen besonders am Abend oder am vertiefen. Eine weitere überaus wichtige Bildungs- Wochenende zu gewinnen sind. veranstaltung bieten wir unseren ehrenamtlichen Arbeits-und Sozialrichtern wieder in Kooperation Aus diesem Grund gehen wir in der Region auch mit der Region Oberfranken-Ost an. Wir schulen neue Wege, um möglichst viele KollegInnen mit ei- diese KollegInnen im zweijährigen Turnus (ein Jahr

Oberfranken-West 233 Arbeits-, im folgenden Jahr Sozialrichter). Das Im Kreis Forchheim gibt es diese BR-Runde bereits heißt, es finden jährlich Schulungen für ehren- seit über 30 Jahren. Diese Bildungsveranstaltun- amtliche Richter statt. Somit kann sichergestellt gen finden in Räumen von Forchheimer Unterneh- werden, dass neu benannte KollegInnen zeitnah men statt. eine Weiterbildungsmöglichkeit erhalten. In allen weiteren DGB-Kreisen der Region wurden Den größten Raum unserer gewerkschaftlichen diese BR-Runden im Berichtszeitraum mit gutem Bildungsarbeit nehmen aber die Betriebsräte- Erfolg eingeführt bzw. fortentwickelt und finden treffen in unserer Region ein. Diese führen wir drei bis vier Mal jährlich pro DGB-Kreis statt. zusammen mit der Katholischen Betriebsseelsorge und teilweise mit dem kda gemeinsam durch. Durch diese Schulungsveranstaltungen ist es möglich, gewerkschafts- und betriebsübergreifen- de Themenfelder zu bearbeiten. Betriebsräte sind Diese BR-Runden bestehen aus zwei Teilen: Im oft sehr dankbar, ihre Probleme und Sorgen mit ersten Teil wird ein Thema gemäß des Bildungska- KollegInnen aus anderen Branchen zu besprechen talogs, teilweise mit externen Referenten, geschult. und sich zu vernetzen. Im zweiten Teil steht der Meinungsaustausch zwischen den Betriebsräten unter dem Motto „Was gibt es Neues in meiner Firma und welche Probleme beschäftigen uns derzeit?“ im Vorder- grund.

2.4. Außenvertretungen

Der DGB-Vertreter repräsentiert die gesam- sen der Arbeitnehmer in oftmals „gewerkschafts- te Gewerkschaftsbewegung in verschiede- fernen“ Veranstaltungen vertreten. Trotzdem sind nen Gremien einer Region. Das kann der diese Veranstaltungen bzw. Sitzungen von erhebli- Regionsvorsitzende natürlich nicht alleine cher Bedeutung, um unseren Einfluss auf gewisse leisten, sondern er wird dabei von vielen Sachthemen ausüben zu können. Gleichzeitig ehrenamtlichen KollegInnen unterstützt. dienen sie einer guten Vernetzung in der Region. Beispielhaft möchte ich nur einige Institutionen Diese Außenvertretung hat eine hohe Bedeutung nennen, in denen der DGB in unserer Region für die Gewerkschaften, da wir dabei die Interes- vertreten ist:

234 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Gremium Ort bzw. Sitz Selbstverwaltungen AOK Bamberg, Coburg Arbeitsagentur Coburg DRV-Nordbayern Bayreuth

Gremium Ort bzw. Sitz Jobcenter Beirat Stadt und Landkreis Bamberg Stadt und Landkreis Coburg Forchheim, Lichtenfels, Kronach

Gremium Ort bzw. Sitz Justiz Arbeitsgericht Bamberg, Coburg Landesarbeitsgericht Nürnberg Sozialgericht Bayreuth Landessozialgericht Schweinfurt Finanzgericht Nürnberg Amtsgericht Coburg

Gremium Ort bzw. Sitz IHK Berufsbildungsausschuss Bayreuth, Coburg Prüfungsausschüsse Bayreuth, Coburg Schlichtungsstelle Coburg

Gremium Ort bzw. Sitz Rechtsanwaltskammer Prüfungsausschuss Bamberg

Gremium Ort bzw. Sitz Berufsschule Beirat Bamberg, Coburg, Forchheim, Lichtenfels, Kronach

Gremium Ort bzw. Sitz Sicherheitsbeirat Beirat Bamberg

Gremium Ort bzw. Sitz Innovations- und Gründer- Beirat Bamberg zentrum

Oberfranken-West 235 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Unser Feiertag: 1. Mai Foto/Quelle: H. Meier H. Foto/Quelle:

1. Mai 2012 in Bamberg mit Matthias Jena

Seit über 120 Jahren ist der 1. Mai der In Bamberg, der größten Mai-Veranstaltung in der zentrale Tag, an dem GewerkschafterInnen DGB-Region, wird - angeführt durch eine lautstar- für ihre Rechte und Forderungen demonst- ke Samba-Trommelgruppe - vor der Kundgebung rieren. noch ein Demo-Zug durch die Stadt geführt. Die Ausweitung und Öffnung dieser Mai-Kundgebung In der DGB-Region Oberfranken-West gibt es in den frühen Nachmittag hinein ist mit einem alljährlich eine Reihe von Veranstaltungen. kleinen Begleitprogramm und internationalem Speisenangebot gut gelungen. Obwohl dieser Feiertag von vielen Freiwilligen Feuerwehren, Vereinen und Kommunen teil- Die Durchführung der Mai-Veranstaltungen weise zu einem „Volkswandertag“ fast schon bedeutet einen wahren Kraftakt sowohl bei den „missbraucht“ wird, stehen unsere DGB-Veran- hauptamtlichen, aber vor allem bei den vielen eh- staltungen doch weiterhin im Mittelpunkt des renamtlichen Helfern. Sie sorgen mit ihrem hohen öffentlichen Interesses und der medialen Bericht- Einsatz für das erfolgreiche Gelingen. An dieser erstattung. Stelle nochmals herzlichen Dank dafür.

Aber nicht nur dies. Denn die kontinuierlich wieder leicht ansteigenden Teilnehmerzahlen zeugen doch von einem zunehmenden Interesse, erfreulicher- weise auch wieder bei jungen Menschen.

236 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

Folgende Kundgebungen werden zum 1. Mai bzw. Lichtenfels am 30. April in der DGB-Region Oberfranken-West Saalveranstaltung im Stadtschloss jährlich durchgeführt: Kronach Bamberg Vorabendveranstaltung in der ehem. Synagoge Freiluftveranstaltung, Demo-Zug, Familienfest Oberhaid Forchheim Vorabendveranstaltung der SPD mit DGB-Redner Freiluftveranstaltung, vorher Gottesdienst mit der KAB

Coburg Saal- oder Zeltveranstaltung, meist am Frühlingsfest

3.2. Veranstaltungen

Im Berichtszeitraum wurde in unserer DGB- Ausstellung „100 Jahre Internationaler Frauen- Region eine ganze Reihe von Veranstal- tag“, die durch die Frauengruppe der IG Metall- tungen durchgeführt. Bamberg selbst entworfen und gestaltet wurde, hervorheben. Besonders erwähnen möchte ich aber nur zwei davon, weil sie zu besonderen Anlässen durchge- Im feierlichen Rahmen wurde diese im Klinikum führt wurden. Bamberg und anschließend im Landratsamt Kron- ach einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Wegen 100 Jahre Internationaler Frauentag der gelungenen Thematisierung, der sehr guten Das 100. Jubiläum des Internationaler Frauentags geschichtlichen Aufarbeitung und des großen wurde im Jahr 2011 mit einer ganzen Veranstal- Interesses wurde diese Ausstellung anschließend tungsreihe begangen. noch in anderen Regionen gezeigt.

In allen DGB-Kreisen gab es zu diesem Jahrestag Allen Helfern, Sponsoren und Gestaltern meinen tolle Events. Ganz besonders möchte ich dabei die Dank dafür. Foto/Quelle: H. Meier H. Foto/Quelle:

Ausstellungseröffnung 100 Jahre Frauentag, Sozialstiftung Bamberg, 2011

Oberfranken-West 237 Vor 80 Jahren: Besetzung der SA- und SS-Terror) verbrannt, die Hakenkreuz- Gewerkschaftshäuser in Deutschland fahne aufgezogen und 21 SPD-, Konsumvereins-, Zum 80. Mal jährte sich am 2. Mai 2013 die Gewerkschafts-, Krankenkassen-, Volksblatt- und Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nati- KPD-Akteure verhaftet und gefoltert. Der Stadt- onalsozialisten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund heimatpfl eger Dr. Habel berichtete über diese Zeit erinnerte in der Region Oberfranken-West mit zwei und die Umstände der Zerschlagung der Arbeiter- Gedenkveranstaltungen in Bamberg und Coburg bewegung im Raum Coburg. an das gewaltsame Ende der freien Arbeiterbewe- gung in Deutschland.

In Bamberg wurden die Gewerkschaftshäuser bereits im März 1933 zum ersten Mal besetzt. Foto/Quelle: G. Arnold G. Foto/Quelle: Damals gab es in Bamberg noch zwei Gewerk- schaftshäuser. In der Kleberstraße 33 a, Sitz des Deutschen Textilarbeiterverbandes und am Schil- lerplatz 11, dem Sitz des ADGB.

Bereits am 9. März 1933 hatten SA und SS das Coburger Volkshaus (Judengasse 5) vorü- bergehend besetzt, die Fahnen der „Eisernen Front“ (Organisation des Widerstandes gegen den Gedenken am ehemaligen Gewerkschaftshaus in Coburg mit Dr. Habel, 2.5.2013 Foto/Quelle: E. Günthner E. Foto/Quelle:

Gedenken am ehem. Gewerkschaftshaus in Bamberg mit OB Starke, 2.5.2013

238 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.3. Öffentlichkeitsarbeit

In unserer DGB-Region gibt es derzeit noch Fernsehsender TVO werden wir bei bestimmten eine relativ vielfältige regional aufgestellte Anlässen zu aktuellen Themen befragt und dann Presse- und Medienlandschaft. Allerdings auch gesendet. zeigen sich auch hier erste Konzentrations- bestrebungen der Verlagseigentümer. Aber die Öffentlichkeitsarbeit erstreckt sich immer mehr auf die sogenannten neuen Medien. Das Dadurch verschwindet die Vielfalt in der Berichter- Internet ist heute Kommunikations- und Informa- stattung mit der Folge, dass gewisse Themen (auch tionsplattform nicht mehr nur bei jungen Leuten. unsere) in den Medien nicht mehr veröffentlicht Aus diesem Grund war es höchste Zeit, dass werden. den DGB-Regionen im Jahr 2011 eine moderne Homepage-Plattform zu Verfügung gestellt wurde. Festzustellen ist dies bereits heute in Bamberg. Hier gibt es nur noch eine Tageszeitung, die Diese zu pfl egen und interessant zu gestalten, Parteien und Verbänden nur überregional Raum in erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Doch der Berichterstattung einräumt. Dagegen werden ohne aktuellem Internetauftritt lässt sich eine zeit- DGB-Pressemeldungen im nördlichen Teil der gemäße Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr darstellen Region, beispielsweise in Lichtenfels, mit noch drei (www.oberfranken-west.dgb.de). Tageszeitungen gerne veröffentlicht. Die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter In den sonstigen Medien wie Radio (Radio Bam- haben bisher noch keinen Einzug in unsere DGB- berg, Radio 1, Radio Galaxy) und dem regionalen Region gefunden. Dies soll sich spätestens bis Mitte 2014 ändern.

Die Region Oberfranken-West im Internet

Oberfranken-West 239 4. Organisation und Finanzen

4.1. Der DGB-Regionsvorstand Oberfranken-West Foto/Quelle: DGB Foto/Quelle:

Übergabe von 6.937 Unterschriften gegen den Sozialabbau der Bundesregierung an MdB , 2010

Der Vorstand der DGB-Region Oberfranken- GdP Schneider, Peter West wurde auf der letzten Delegierten- IG Metall Günthner, Elmar versammlung am 31. Oktober 2009 in NGG Garzoz, Gerhard Bamberg ordentlich gewählt. ver.di Höllein, Carsten Beisitzer Gerdes, Christa Ihm gehören folgende Mitglieder an: Beisitzer Gärtner, Heinz

Regionsvorsitzender Mathias Eckardt Dieser Regionsvorstand blieb auch nach der IG BAU Liski, Herbert Einrichtung der DGB-Kreise in der Region IG BCE Tagger, Georg weiterhin im Amt (bis zur Bezirkskonferenz EVG Bessler, Walter 31.01./01.02.2014), um bei Bedarf DGB-kreis- GEW Wilhelm, Ernst übergreifende Entscheidungen treffen zu können.

4.2. DGB-Strukturen in der Region Oberfranken-West

In der Region Oberfranken-West ist der DGB-Kreisverbände eingerichtet bzw. nach der DGB an zwei Standorten vertreten. Der Sitz Satzungsänderung neu gewählt. der Region befi ndet sich in Bamberg. In Coburg gibt es darüber hinaus noch einen Im Kreisverband Bamberg wurde der neue Vor- weiteren Bürostandort. stand in einer Delegiertenversammlung gewählt. In den anderen DGB-Kreisverbänden wurde ge- Bis zum Ende des Jahres 2012 wurden in der mäß der neuen Satzungsrichtlinie eine erweiterte gesamten Region ehrenamtlich arbeitende Vorstandssitzung durchgeführt.

240 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

In der DGB-Region Oberfranken-West gibt es nun Kreisverband Gebiet/Körperschaft folgende ehrenamtliche Strukturen: Bamberg Stadt- und Landkreis Bamberg Coburg Stadt- und Landkreis Coburg Darüber hinaus gibt es noch das Ortskartell in Forchheim Landkreis Forchheim Schney. Dieses ist in den DGB-Kreisverband Lich- Kronach Landkreis Kronach tenfels eingebunden. Lichtenfels Landkreis Lichtenfels

Mitglieder in den DGB-Kreisverbänden

Kreisverband Name Gewerkschaft Funktion Bamberg Eckardt, Mathias EVG Vorsitzender Stadelmeyer, Doris ver.di Stellvertreter Günthner, Elmar IG Metall Liski, Herbert IG BAU Tagger, Georg IG BCE Offenloch, Bernhard EVG Janka, Marian GEW Schneider, Peter GdP Mayer, Claas GEW Vertreter der Jugend

Kreisverband Name Gewerkschaft Funktion Coburg Höllein, Carsten ver.di Vorsitzender Pfeuffer, Dietmar NGG Stellvertreter Apfel, Jürgen IG Metall Schuhmann-Demetz, Anni ver.di Bühling, Stephan IG BAU Gehrlicher, Ralf EVG Schmucker, Karl-Friedrich GEW Rose, Bernd GdP Schmehle, Norbert IG BCE Hörnlein, Bastian ver.di Vertreter der Jugend

Oberfranken-West 241 Kreisverband Name Gewerkschaft Funktion Forchheim Gerdes, Christa IG Metall Vorsitzende Knust, Peter IG BCE Stellvertreter Saffer, Gerd IG Metall Kaiser, Waldemar IG BAU Puschnik, Erich IG BCE Obst, Klaus EVG Demele, Hartmut GdP Hartmann, Andreas GEW Messingschlager, Josef ver.di Leupold, Renate ver.di Vertreterin der Frauen Dötzer, Erhard IG BAU Beisitzer Pcibil, Walter IG Metall Beisitzer

Kreisverband Name Gewerkschaft Funktion Kronach Garzorz, Gerhard NGG Vorsitzender Zwosta, Manfred NGG Stellvertreter (bis 11/13) Schmitt, Wolfgang ver.di Stellvertreter (ab 11/13) Thiele, Bernd IG Metall Baumann, Helfried EVG Williams, Elisabeth IG BCE Heinisch, Ingrid IG Metall Vertreterin der Frauen Schneider, Eckhard ver.di Beisitzer Säum, Wolfgang IG Metall Beisitzer

Kreisverband Name Gewerkschaft Funktion Lichtenfels Gärtner, Heinz IG Metall Vorsitzender Wenzel, Ulrich IG Metall Stellvertreter Dietz, Peter GEW Wenzel, Gabriele IG BCE Schöpf, Fritzi NGG Stadtler, Roland IG BAU Schardt, Petra ver.di Hacker, Andrea BCE Vertreterin der Frauen Lausberger, Karl-Heinz IG BAU Vertreter der Senioren Sander, Sven ver.di Vertreter der Jugend Sander, Dirk ver.di Beisitzer

242 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.3. Mitgliederzahlen

In der DGB-Region Oberfranken-West ist Gewerkschaft Mitglieder eine positive Entwicklung der Gewerk- IG BAU 3.404 schaftsmitglieder zu verzeichnen. IG BCE 4.809 GdP 788 Im letzten Rechenschaftsbericht der DGB- GEW 605 Region aus dem Jahr 2009 waren zum Stichtag IG Metall 23.588 31.12.2008 nach dem Wohnortprinzip insgesamt NGG 1.200 45.756 Mitglieder aufgeführt. EVG 1.825 Bis zum Stichtag 31.12.2012 konnten wir in ver.di 11.234 unserer DGB-Region folgende Mitgliederzahlen Oberfranken-West 47.453 erreichen: Damit haben wir im Berichtszeitraum einen Zuwachs von 1.697 Gewerkschaftsmitgliedern zu verzeichnen.

Foto/Quelle: U. Wenzel

DGB-Jugendseminar in Schney, 21. August 2012

4.4. Finanzen

Unser Finanzbericht gliedert sich in zwei 2012 beinhaltet. Grund dieser Darstellung ist, dass Teile: Der erste Teil besteht aus dem Finanz- erst ab 2011 separate Mittel für die Arbeit in den bericht der DGB-Region in tabellarischer Kreisvorständen zur Verfügung gestellt wurden. Form. Vorher wurden die angefallenen Kosten aus dem Haushalt der Region abgerechnet. Teil 2 beinhaltet den Finanzbericht der einzelnen DGB-Kreisverbände. Hierbei gilt es zu beachten, dass dieser Bericht nur den Zeitraum 2011 bis

Oberfranken-West 243 Kassenbericht der Region Oberfranken-West

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 42.696,00 42.696,00 34.536,00 34.848,00 154.776,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.164,00 2.328,00 4.492,00 Sonst. Einnahmen 2,28 2,15 1,26 5,69 Summe Einnahmen 42.696,00 42.698,28 36.702,15 37.177,26 159.273,69

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 10.235,64 10.235,64 10.235,64 10.235,64 40.942,47 Mietnebenkosten 12.510,96 12.291,71 12.435,76 12.721,15 49.959,58 Porto/Frachten 1.696,59 1.367,31 1.197,68 747,36 5.008,94 Telefon/Internet 3.529,85 3.946,70 3.453,58 2.964,79 13.894,92 Büromaterial 1.202,53 1.279,52 378,28 580,83 3.441,16 Druckkosten 158,62 21,06 121,64 301,32 Kopierkosten 1.080,86 1.026,60 1.157,00 983,70 4.248,16 Zeitschriften/Bücher 2.549,28 2.141,45 1.375,66 1.388,91 7.455,30 KFZ-Anschaffung KFZ-Betriebskosten 2.863,36 5.395,07 5.985,39 5.152,55 19.396,37 Reisekosten 795,93 693,01 559,94 526,14 2575,02 Personalnebenkosten 58,60 140,10 198,70 Instandhaltung 463,09 463,09 Versicherungen Inventaranschaffung 491,74 29,00 211,58 Beiträge Sonst. Verwaltungskosten 261,09 509,62 332,87 278,60 1.382,18 Konferenzen/Tagungen -2.498,22 276,10 355,90 200,70 -1.665,52 PG Jugend 0,00 PG Frauen 58,30 20,00 100,00 178,30 Sozialpolitik 0,00 Sonstige Veranstaltungen 2.492,21 2.241,55 64,87 542,70 5.341,33 Binnenstruktur 1.078,45 1.521,26 2.599,71 Summe Ausgaben 38.478,54 43.516,94 37.923,31 36.534,56 156.453,35

244 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 42.696,00 42.698,28 36.702,15 37.177,26 159.273,69 Ausgaben 38.478,54 43.516,94 37.923,31 36.534,56 156.453,35 Übersch./Def. 4.217,46 -818,66 -1.221,16 642,70 2.820,34 HH-Bestand Vorjahr 10.441,14 14.658,60 13.839,94 12.618,78 HH-Bestand per 31.12. 14.658,60 13.839,94 12.618,78 13.261,48

Kassenberichte der DGB-Kreisverbände Oberfranken-West

2011 2012 2011-2012 KV Kronach € € € Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 280,54 790,08 1.070,62 Bestand 919,46 409,92 1.329,38

KV Coburg Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 420,14 760,41 1.180,55 Bestand 1.979,86 1.639,59 3.619,45

KV Lichtenfels Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 604,89 1.022,18 1.627,07 Bestand 595,11 177,82 772,93

KV Bamberg Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 430,09 666,33 1.096,42 Bestand 1.969,91 1.733,67 3.703,58

KV Forchheim Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 605,24 455,70 1.060,94 Bestand 594,76 744,30 1.339,06 Bestand 2012: 10.764,40

Oberfranken-West 245 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Am 31. Oktober 2009 wurde die letzte De- Trotzdem können ehrenamtliche KollegInnen nicht legiertenversammlung in der Region Ober- alle Themenbereiche abdecken, ein Großteil von franken-West durchgeführt. Dort wurde ihnen ist berufstätig und/oder begleitet darüber neben dem Regionsvorsitzenden auch ein hinaus noch weitere Ehrenämter in Gewerkschaf- neuer Vorstand gewählt. ten, in Parteien oder sonstigen Institutionen. Deshalb ist es wichtig, diese sehr engagierten Im Mai 2010 beschlossen die Delegierten auf KollegInnen möglichst viel zu unterstützen und sie dem DGB-Bundeskongress eine umfangreiche zu motivieren, die zukünftige DGB-Arbeit auch auf Satzungsreform. Ziel dieser Reform war es, den ehrenamtlicher Basis fortzuführen. DGB in möglichst allen Stadt- und Landkreisen wieder präsent werden zu lassen. Die dadurch neu Nach der Bezirkskonferenz wird es in Bayern nur geschaffene „dritte Satzungsebene“, die DGB- noch eine DGB-Region pro Regierungsbezirk (plus Stadt- und Kreisverbände, soll dies nun ehrenamt- München) geben. lich umsetzen. Die bisherigen DGB-Regionen Oberfranken-West Bis Ende 2012 haben wir alle DGB-Kreisverbände und Oberfranken-Ost werden ab 1. Februar 2014 in Oberfranken-West neu gegründet bzw. nach zusammengeschlossen. Dies bedeutet für uns, dass neuem Satzungsrecht gewählt. Aber die eigentli- wir dann in einer Region Oberfranken arbeiten che Arbeit beginnt ja erst jetzt. werden.

Die ehrenamtlichen KollegInnen müssen für diese Um trotz Verdoppelung der Regionsfläche Aufgaben nun „fit gemacht“ werden. Ein Schu- weiterhin eine gute DGB-Arbeit gewährleisten zu lungsprogramm dazu ist bereits angelaufen. Unter- können, werden wir weiterhin an drei Bürostand- stützung erhalten sie durch unsere hauptamtlichen orten, in Bamberg, Bayreuth und Coburg, präsent MitarbeiterInnen in den Büros der DGB-Region. bleiben.

Foto/Quelle: U. Wenzel

Verleihung der Hans-Böckler-Medaille an den Kreisvorsitzenden Lichtenfels Heinz Gärtner, 2013

246 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Ausblick:Der DGBder in Region

Die Regionsvorstände in Oberfranken-West und Abschließend danke ich allen ehrenamtlich tätigen -Ost werden mit der Bezirkskonferenz ihren KollegInnen für ihre engagierte Tätigkeit, denn satzungsgemäßen Auftrag verlieren. Die darin ohne diese Einsatzbereitschaft wäre eine DGB- vertretenen KollegInnen setzen ihre ehrenamtliche Arbeit auf ehrenamtlicher Basis nicht zu leisten. DGB-Arbeit aber bereits heute in den Kreisverbän- den (bzw. Ortskartellen) fort.

Oberfranken-West 247 Region Oberpfalz-Nord

Verantwortlich: Helmut Fiedler

248 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 250 1.1. Arbeitsmarktpolitik ...... 250 1.2. Sozialpolitik ...... 252 2. Arbeitsfelder ...... 254 2.1. DGB-Jugend in der Region ...... 254 2.2. DGB-Frauen in der Region ...... 255 2.3. DGB-Seniorenarbeit in der Region ...... 257 2.4. Die DGB Rechtsschutz GmbH ...... 258 2.5. Bündnisarbeit ...... 258 2.6. Außenvertretungen ...... 259 2.7. DGB vor Ort in der Region ...... 262 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 264 3.1. DGB-Maikundgebungen in der Region ...... 264 3.2. Zusammenarbeit mit tschechischen Gewerkschaften ...... 269 4. Organisation und Finanzen ...... 271 4.1. Regionsvorstand ...... 271 4.2. Finanzen ...... 272 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 274

Oberpfalz-Nord 249 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Arbeitsmarktpolitik

Ein sehr lebendiges, breit aufgestelltes Forum gegen rechts gibt den Nazis keine Chance in Weiden.

Allgemeine Lage 2008, mit 135.788 und letztendlich 144.249 im Die nördliche Oberpfalz unterliegt seit mehr als 25 Jahr 2012. Jahren einem rapiden Strukturwandel. Rechnet man die neugeschaffenen Stellen hinzu, Durch die Öffnung der Grenzen im Osten erfolgte dürfte unsere Berechnung über einen Wegfall von gerade für die in unserer Heimat angesiedelten über 25.000 Arbeitsplätzen in unserer Region eher sogenannten „alten Industrien“ ein unvorher- die untere Grenze darstellen. gesehener Nachfrageschub. Dieser bewirkte ein zeitweiliges Hinauszögern – ja sogar eine Umkehr Entwicklung der Arbeitslosigkeit – des sich schon Mitte der 80er Jahre abzeichnen- Seit dem Jahr 2005 unterscheidet man Arbeitslo- den strukturbedingten Abbaus von Arbeitsplätzen. sigkeit in zwei verschiedenen Rechtskreisen.

Nimmt man für die Arbeitsagentur Weiden das Arbeitslosigkeit bis zu einem Jahr und ab dem 55. Jahr 1990 mit 70.007 sozialversicherungspflichtig Lebensjahr bis zu 18 Monaten wird im Rechtskreis Beschäftigten als Ausgangsbasis, stieg diese Zahl SGB III (Sozialgesetzbuch) dargestellt. Darüber- bis 1992 auf 75.609 an, baute sich zwischen- hinausgehende Arbeitslosigkeit findet sich im zeitlich auf 67.119 in 2008 ab und stieg in den Rechtskreis SGB II (Hartz IV) wieder. letzten beiden Jahren deutlich auf 74.029 in 2012 an. Dies bedeutet einen Arbeitsplatzverlust (im so- In den letzten vier Jahren ist die Arbeitslosigkeit in zialversicherungspflichtigen Bereich) um ca. 1.600 beiden Rechtskreisen insgesamt gesehen gesun- per Saldo in 20 Jahren. ken, allerdings mit unterschiedlichen Auswirkun- gen bezogen auf die beiden Arbeitsagenturen Bei der Arbeitsagentur Schwandorf war die Zahl Weiden und Schwandorf (siehe Diagramme). Die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Vermittlung aus dem SGB II-Bereich in Arbeit ist 119.275 im Jahr 1990. Seither erfolgte ein aber deutlich schwieriger als aus dem SGB III- kontinuierlicher Aufbau mit 125.544 in 1992 über Bereich.

250 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

in der Regel mit befristeten Verträgen. Entlassun- Weit mehr als die Hälfte der Vermittlungen in gen geschahen nicht in größerem Umfang, da Arbeit geschah in Zeitarbeit und Leihfi rmen und das Instrument der „Kurzarbeit“ in der Regel gut angenommen worden ist.

Zu den Arbeitsagenturen im Regionsgebiet im Einzelnen:

Arbeitsagentur Weiden

3500

3000 3000 2942 2816

2500 2340 2233

2000 1911 SGB II SGB III 1500

1000

500

0 2008 2011 2012

Arbeitsagentur Schwandorf

6000

5122 5031 5000

4003 4000 3577

3090 3031 SGB II 3000 SGB III

2000

1000

0 2008 2011 2012

Oberpfalz-Nord 251 Entwicklung am Ausbildungsmarkt Agentur Weiden: In den vergangenen Jahren hat es zwischen den Ende September 2008 standen 1.492 gemeldeten gemeldeten Ausbildungsplatzbewerbern und den Stellen noch 2.399 Bewerber gegenüber. Septem- angebotenen, gemeldeten Ausbildungsstellen gro- ber 2011 waren es schon 1.691 Stellen zu 1.852 ße Unterschiede zu Lasten der Bewerber gegeben. Bewerbern und September 2012 waren es 1.801 Stellen und 1.697 Bewerber. Dies hat sich aber im Laufe der letzten beiden Jahre auf Grund sinkender Schülerzahlen zuneh- Agentur Schwandorf: mend umgekehrt. Der kontinuierliche Anstieg der Ende September 2008 standen 3.717 gemeldeten gemeldeten Stellen dürfte auch auf die Erkenntnis Stellen noch 4.656 Bewerber gegenüber. Septem- dieser Tatsache zurückzuführen sein. ber 2011 waren es schon 3.864 Stellen zu 3.326 Bewerbern und September 2012 waren es 4.152 Zu den Arbeitsagenturen im Regionsgebiet im Stellen und 3.156 Bewerber. Einzelnen:

1.2. Sozialpolitik

Die sozialpolitischen Schwerpunkte lagen Die negativen Auswirkungen auf die Lebenslage bei der Rente, Bildung, und Strukturpolitik. der Rentnerinnen und Rentner hatte natürlich auch die Politik verursacht, die mit Nullrunden An Infoständen und Seminaren forderten die oder niedrigsten Erhöhungen für ein Stagnie- Stadt- und Kreisverbände wirksame Maßnah- ren der Renten sorgte. Die Heraufsetzung des men von der Bayerischen Staatsregierung, den Renteneintrittsalters auf 67 und das Absenken des ländlichen Regionen zu mehr Entwicklungspo- Rentenbeitrags waren ebenfalls kein Beitrag zu tential zu verhelfen und bayernweit gleichwertige einer Verbesserung der Alterseinkommen. Es wer- Lebensbedingungen zu schaffen. Eine innovative den deswegen nicht nennenswert mehr Menschen Strukturpolitik würde sich hier unmittelbar auf die länger arbeiten. Sie müssen in erster Linie höhere Verbesserung der Lebenssituation auswirken. Abschläge hinnehmen.

Auch von der Einführung eines gesetzlichen Min- Anhand der nachfolgenden Zahlen kann man destlohns, der das Lohnniveau und damit auch das deutlich erkennen, dass unsere Rentnerinnen und Rentenniveau steigern würde, könnte die Region Rentner in der Oberpfalz mit Niederbayern das nachhaltig profitieren. Schlusslicht in Bayern bilden.

252 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Durchschnittliche Rentenzahlbeträge (in EUR) Altersrenten in Bayern

Frauen Männer Bundesgebiet gesamt 555 1.071 Bayern gesamt 521 1.012 Oberbayern gesamt 568 1.032 Niederbayern gesamt 436 948 Oberpfalz gesamt 442 959 Oberfranken gesamt 435 987 Mittelfranken gesamt 560 1.039 Unterfranken gesamt 456 1.030 Schwaben gesamt 510 1.011

Frauen Männer Oberpfalz gesamt 442 959 Stadt Amberg 484 990 Stadt Regensburg 545 948 Stadt Weiden i.d. Oberpfalz 483 933 Amberg-Sulzbach 400 1.011 Cham 382 887 Neumarkt i. d. Oberpfalz 436 973 Neustadt a. d. Waldnaab 432 939 Regensburg (Landkreis) 446 978 Schwandorf 398 970 Tirschenreuth 446 953

Bildung Strukturpolitik Am Thema Bildung kann man deutlich erkennen, Bei unseren Strukturkonferenzen zeichnet sich was man bewegen kann, wenn man geschlossen ganz deutlich das Nord-Süd-Gefälle ab. in der Öffentlichkeit auftritt. Am stärksten betroffen ist das Grenzgebiet zu Tschechien. In Zusammenarbeit mit den Kommu- Durch 14 Infostände und Podiumsdiskussionen in nalpolitikern kämpfen wir nicht nur um den Erhalt unserer Region sowie zahlreiche Bündnisse mit an- der Arbeitsplätze, sondern um das Ansiedeln neuer deren Organisationen konnten wir die Menschen Firmen, die anspruchsvolle Ausbildungsplätze für bewegen, zur Abstimmung zu gehen. Somit gelang unsere jungen Menschen bieten. Denn dies ist die es uns, dazu beizutragen, die Studiengebühren in einzige Chance, die Abwanderung in die Metropol- Bayern abzuschaffen. Regionen zu verhindern.

Oberpfalz-Nord 253 2. Arbeitsfelder

2.1. DGB-Jugend in der Region

Aktion der DGB-Jugend bei den 1.-Mai-Feierlichkeiten 2010 in Weiden

Vor Ort Jährlich gedenken wir der Reichspogromnacht Der 1. Mai nimmt eine zentrale Rolle in unserer vom 9. November 1938 in der KZ-Gedenkstätte Jahresplanung ein. Jugendgruppen beteiligten sich Flossenbürg. Die Veranstaltung wird von und für schwerpunktmäßig in Amberg und Weiden mit SchülerInnen organisiert. So gleicht keine Gedenk- Reden und Aktionen. feier der anderen, da die jungen Menschen ihren individuellen Beitrag leisten. Die DGB-Jugend beteiligte sich an den Demonstra- tionen gegen die Naziaufmärsche am 7.2. und Die Berufsschultour der DGB-Jugend Bayern ist 1.5.2009 in Weiden. Für diese Demonstrationen fester Bestandteil der Arbeit vor Ort. So konnten gab es Aufkleber in einer Auflage von 5.000 Stück. wir in der Region die Schulen Amberg und Weiden Ebenso wurde eine antifaschistische Demo am besuchen und interessierten SchülerInnen Infos 25.09.10 in Amberg durchgeführt. rund um die Ausbildung geben.

Ein fester Bestandteil war die Mobilisierung zur In der nördlichen Oberpfalz waren die sechs zu friedlichen Blockade der größten Nazi-Demo betreuenden Stadt- und Kreisjugendringe konti- Europas in Dresden. nuierlich mit VertreterInnen der Gewerkschaften besetzt. Diese sind: Zur Prävention und Information organisierten wir mit unseren Bündnispartnern diverse Vorträge und · KJR Amberg-Sulzbach Diskussionen, u.a. zu Aktionen gegen rechts, zu · SJR Amberg Rechtsextremismus und Jugendsubkultur und zu · KJR Neustadt a.d.W. Neonazistrukturen in der Oberpfalz. · KJR Schwandorf · KJR Tirschenreuth · SJR Weiden

254 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Die wichtigsten Veranstaltungen der DGB-Jugend

16.10.2009 AWO-Saal Sulzbach-Rosenberg Referat Mike Jones „Das Erstarken der BNP in Großbritannien“ 09.11.2009 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Gedenkveranstaltung 09.11.2010 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Gedenkveranstaltung 06./07.08.2011 Herbert-Kiessling-Wanderheim Ödpielmannsberg Jugendseminar „Gewerkschaftlicher Ein- fl uss in der Kommunalpolitik“ 09.11.2011 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Gedenkveranstaltung 17.11.2011 Jugendclub Bureau, Sulzbach-Rosenberg Vortrag „Der Umbau der Bundeswehr“ mit Lühr Henken, Informationsstelle Militari- sierung 12.11.2012 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Gedenkveranstaltung

Internationales · Juni 2012: 70-jähriges Gedenken Lidice Im Interregionalen Gewerkschaftsrat Böhmen-Bay- · April 2013: Seminar in Ostbayern zur Arbeits- ern sind junge Kolleginnen und Kollegen vertreten. marktsituation Jugendlicher in Tschechien und Für den Jugendbereich hält das Jugendsekretariat Deutschland Ostbayern Kontakte nach Tschechien. Erfreulich ist, dass seit nunmehr drei Jahren Folgende Veranstaltungen konnten im Berichtszeit- Kolleginnen und Kollegen aus Tschechien zum Tag raum durchgeführt werden: der Arbeit anreisen und die Feierlichkeiten aktiv mitgestalten. · Mai 2010: Seminar zur Mitgliedergewinnung in Regensburg mit Betriebsbesichtigung bei BMW Die Gedenkveranstaltung der DGB-Jugend Bayern in Flossenbürg ist seit 2011 ein fester Bestandteil November 2010: Rückbesuch in Tschechien und · deutsch-tschechischer Gendenkarbeit und wird in Betriebsbesichtigung bei Skoda den nächsten Jahren fortgesetzt. · September 2011: Besuch der KZ-Gedenkstätte Theresienstadt und des Ortes Lidice

2.2. DGB-Frauen in der Region

Im Regionsgebiet gibt es drei aktive Frau- Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit enarbeitskreise in Amberg, Schwandorf und Christiane Berger, stv. DGB-Bezirksvorsitzende Tirschenreuth. Bayern. Kulturprogramm: DGB-Songgruppe

Nachfolgend Ausschnitte aus den Aktionen und 13.03.2011 – Rathaus, Sulzbach-Rosenberg Veranstaltungen: Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit Christa Naaß, MdL, Vorsitzende SPD-Mittelfranken Veranstaltungen DGB-Frauenarbeitskreis Kulturprogramm: Kalinka-Chor, „Sonnenschein“ Amberg Kindertanzgruppe, Städtische Sing- und Musik- 07.03.2010 – TuS-Sportgaststätte, schule Schnaittenbach

Oberpfalz-Nord 255 07.03.2013 – Club Habana, Amberg Veranstaltungen DGB-Frauenarbeitskreis Veranstaltung zum Internationalen Frauentag Tirschenreuth Sektempfang und Filmvorführung „We want Sex“ 07.03.2010 – Evang. Gemeindehaus Mitter- teich Veranstaltungen DGB-Frauenarbeitskreis Veranstaltung zum Internationalen Frauentag Schwandorf „Frauen(ar)mut“ – Gesprächsrunde mit Betroffe- 28.07.2009 – Schützenheim Schwandorf nen und Experten Mitgliederversammlung mit Neuwahl Referentin: Heide Langguth, stv.DGB-Bezirksvorsit- 09.03.2011 – Hotel Gleißner, Tirschenreuth zende Bayern Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit Irene Salberg, stv. ver.di-Bezirksgeschäftsführerin; 08.03.2010 – Brauereiwirtschaft Fronberg Kulturprogramm: Sketche mit „Olga und Otto“ Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit 04.06.2011 – Evang. Gemeindehaus Mitter- Dagmar Fries, ver.di-Landesfrauensekretärin teich Kulturprogramm: Kabarett „Die Pertussis“ Podiumsgespräche „Frauen in verantwortungs- voller Position“ u. a. mit Christiane Berger, stv. 08.03.2010 – Brauereiwirtschaft Fronberg DGB-Bezirksvorsitzende Bayern, MdL Annette Karl Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit und MdL Petra Dettenhöfer Helga Forster, Gleichstellungsbeauftragte im Land- ratsamt Schwandorf; Kulturprogramm: Kabarett „Die Suche nach Mr. Perfect!“ mit Meike Fabian und Bettina Schönenberg

18.10.2011 – Schützenheim Schwandorf Veranstaltung zum Thema „Mobbing am Arbeits- platz“ mit Irene Salberg, stv. Ver.di-Bezirksge- schäftsführerin

03.11.2011 – Dachelhofen Betriebsbesichtigung Zweckverband Müllverwer- tung Schwandorf ZMS

08.03.2012 – Brauereiwirtschaft Fronberg Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit Hanna Kaltenhäuser, KDA. Thema: „Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern“

08.03.2013 – Brauereiwirtschaft Fronberg Veranstaltung zum Internationalen Frauentag mit Irene Salbergb, stv. Ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Kulturprogramm: „Voice and Strings“ – Gesang Rosen-Verteilaktion zum Internationalen Frauentag in Tirschenreuth. und Gitarre mit Steffi Denk und Hans „Yankee“ Rechts Gabi Grümmer, DGB-Kreisvorsitzende Tirschenreuth Meier

256 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.3. DGB-Seniorenarbeit in der Region

Unsere beiden Seniorengruppen Schwan- 2010 dorf und Burglengenfeld führten zusammen Kopfpauschale, Albrecht Vornberger DGB 74 Veranstaltungen durch. Vorsorgevollmacht, Meischner Landratsamt Nachfolgend einige Höhepunkte: Schwandorf Tagesfahrt nach München Flughafen und Landshut Senioren Schwandorf Massage, Rückenschule, Fußpfl ege, Referenten 2009 Braun und Rabenhofer Rentenberatung durch die DRV 2010 2011 Rentenbesteuerung, Rudi Pirzer, ver.di Amberg Aktuelles zur Rentenversicherung, Sabine Reitt Podiumsdiskussion mit den Kandidaten zur Bun- DRV Regensburg destagswahl Keine Chance für den Darmkrebs Doktor F. J. Medikamentengebrauch Apotheker Roland Riedhammer Schenke Fahrt nach Kulmbach mit Stadtführung und Be- sichtigung des Zinnmuseums 2011 Bundeswehr über Situation in Afghanistan, Ober- Betreuungsverfügung durch den Betreuungsverein stabsfeldwebel Gaevert Schwandorf, Werner Quwatal Die Gewerkschaft heute, Nicole Rufi n ver.di 2012 Ausfl ug zur „Gläsernen Scheune“ in Viechtach Lohnsteuer Schmid, Schwandorf Bauernhofbesichtigung in Richt bei Schwandorf, 2012 Brunner Fahren im Alter, Vortrag vom ACE Demografi scher Wandel, Poguntke Landratsamt Kommunalpolitik mit Oberbürgermeister Hey Schwandorf Landkreispolitik mit Landrat Volker Liedtke Fahrt nach Straubing zur Ostbayernschau Erneuerbare Energien, Schönhammer EON Re- 2013 gensburg Rechtsradikalismus, Wolfgang Berndt DGB Richtig erben und vererben, Werner Quwatal 2013 Brandschutz in den eigenen vier Wänden, Führung Privatisierung von Wasser, Wolfgang Veiglhuber bei der Feuerwehr Schwandorf vom Bildungswerk Bayern Fahrt zur Gartenschau Tirschenreuth, Teilnahme an Seniorenfalle und Abzocke, Fr. Neumeier Polizeiins- der DGB Veranstaltung pektion Burglengenfeld Die Arbeitsweise der Energiegenossenschaft Senioren Burglengenfeld Schwandorf, Meier 2009 Besichtigung der Firma Horsch in Schwandorf Tagesausfl ug nach Mallerdorf Besichtigung des Bayerischen Braunkohlenindust- Besichtigung der Ausstellung in der Maxhütte über riemuseums, Wackerdorf das Eisenwerk Alterseinkünftegesetz, Koberstein Finanzamt Schwandorf

Oberpfalz-Nord 257 2.4. Die DGB Rechtsschutz GmbH

Im Berichtszeitraum 01.01.09 – 10.07.2013 Im sozialrechtlichen Bereich lag der Schwerpunkt konnte das Büro Weiden der DGB Rechts- im Schwerbehindertenrecht. Hier wurden rund schutz GmbH im Arbeits- und Beamtenrecht 400 Widersprüche und Klageverfahren anhängig 2853 und im Sozial- und Verwaltungsrecht gemacht. 201 Verfahren betrafen den Bereich Ren- 2053 neue Verfahren und Beratungen ver- ten- und Erwerbsminderungsrenten und im Rah- zeichnen. men der Grundsicherung wurden 121 Verfahren anhängig gemacht. 162 Fälle waren dem Bereich Die Schwerpunkte im Arbeitsrecht lagen in der der Krankenversicherung zuzuordnen. Die weiteren Durchführung von 613 Klagen wegen rückstän- Verfahren betrafen das soziale Entschädigungs- digem Arbeitsentgelt und 460 Klagen wegen recht, Reha-Verfahren, die Pflegeversicherung und Bestandsstreitigkeiten wie Kündigungsschutz- Kindergeldsachen. Im sozialrechtlichen Bereich klagen oder Entfristungsklagen etc. Die weiteren konnte für die zu vertretenden Mitglieder ein Verfahren betrafen Eingruppierungsangelegenhei- Betrag in Höhe von ca. 3 Millionen Euro erstritten ten, Abmahnungen, Zeugnisse und Zeugnisberich- werden. tigungen sowie Arbeitspapiere etc. Größter „Auftraggeber“ war im Berichtszeitrum Im arbeits- und beamtenrechtlichen Bereich die Gewerkschaft ver.di, gefolgt von IG Metall und konnte so ein Erfolgswert von rund 4,7 Millionen IG BCE. Euro erstritten werden, was einem Erfolgswert von durchschnittlich 1.674,00 € pro Fall entspricht.

2.5. Bündnisarbeit

Bündnisarbeit mit dem Partner „Arbeit und Arbeitsmarkt : „Frauen für den Arbeitsmarkt unter- Leben“ zu den Projekten: stützen durch Kompetenz und Entwicklung“

„RAMSES“ Bündnisarbeit mit dem Partner Regionalmar- Regionales Ausbildungsmanagement durch sozia- ketingverein „Forum Neustadt Plus e. V.“ les Engagement stärken Bündnisarbeit mit dem Partner Landkreis „Europäisches Jahr 2010“ Schwandorf „Lokales Bündnis für Familien“ mit den Themen „Integration statt Ausgrenzung - Selbstbestimmte Teilhabe für alle Menschen!“ und Bündnisarbeit mit dem Partner Landkreis „Trotz alledem - Mit neuem Mut am Stockerhut!“ Neustadt a. d. Waldnaab und Stadt Weiden i. d. OPf. „MoVe 4 Job“ „Lokales Bündnis für Familien“ „Mobilität und Verantwortungsbewusstsein für Jugendliche zur Orientierung im Beruf“ Bündnisarbeit mit „Weiden ist bunt“ Lokales Bündnis gegen Rechtsradikalismus „FrauKe“ Zur Förderung der Integration von Frauen auf dem

258 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Geselligkeit und informative Veranstaltungen sind unverzichtbare Grundlagen in der Seniorenarbeit.

2.6. Außenvertretungen

Arbeitsmarkt Allert, Herbert - IG BAU Agentur für Arbeit Weiden Bender, Joachim - IG Metall, bis 09/2012 Bei der Agentur für Arbeit Weiden sind als ordent- Fechtner, Udo - IG Metall, ab 10/2012 liche Mitglieder des Verwaltungsausschusses tätig: Gröbner, Alexander - ver.di Fiedler, Helmut - DGB Winter, Karlheinz - ver.di Stellvertreter: Hübner, Gabriele - IG BCE Scholz, Jürgen - IG Metall Toth, Karl - IG BAU Hübner, Gabriele - IG BCE

Stellvertreter: Jobcenter Amberg-Sulzbach Haberzeth, Manfred - ver.di Beim Jobcenter Amberg-Sulzbach sind als Bender, Joachim - IG Metall, bis 06/2010 ordentliche Mitglieder des Beirats tätig: Baumann, Hartmut - IG BCE, ab 07/2010 Bender, Joachim - IG Metall, bis 09/2012 Fechtner, Udo - IG Metall, ab 10/2012 Agentur für Arbeit Schwandorf Gröbner, Alexander - ver.di Bei der Agentur für Arbeit Schwandorf sind als ordentliche Mitglieder des Verwaltungs- Stellvertreter: ausschusses tätig: Ott, Horst - IG Metall Fiedler, Helmut - DGB Fiedler, Helmut - DGB

Oberpfalz-Nord 259 Jobcenter Schwandorf Kohl, Anton - IG Metall, bis 10/2011 Beim Jobcenter Schwandorf sind als ordentliche Rösl, Wolfgang - IG Metall, ab 11/2011 Mitglieder des Beirats tätig: Gröbner, Alexander - ver.di Beirat der AOK Tirschenreuth Allert, Herbert - IG BAU Dietl, Christian - DGB, bis 10/2011 Winter, Karlheinz - ver.di (Vorsitzender ab 11/2011) Stellvertreter: Fiedler, Helmut - DGB, EVG bis 10/2012 Bender, Joachim - IG Metall, bis 11/2012 Hofmann, Peter - DGB, Ver.di ab 11/2012 Fechtner, Udo - IG Metall, ab 12/2012 Standfest, Robert - IG BCE, bis 10/2011 Fiedler, Helmut - DGB Hubmann, Josef - IG BCE, ab 11/2011 Siller, Alfred - IG Metall Jobcenter Tirschenreuth Schmidt, Thomas - IG BAU Beim Jobcenter Tirschenreuth sind als ordentliche Kraus, Franz-Josef - IG Metall Mitglieder des Beirats tätig: Fiedler, Helmut - DGB Beirat der AOK Weiden Winter, Karlheinz - ver.di Hübner, Gabriele - IG BCE Haberzeth, Manfred - ver.di Stellvertreter: Bock, Josef - IG Metall Vornberger, Albrecht - DGB, bis 04/2012 Lubig, Wolfgang - DGB-Rechtsschutz Hofmann, Peter - DGB, ab 11/2012 Toth, Karl - IG BAU Hinke, Robert - ver.di Walter, Marta - ver.di

Jobcenter Weiden-Neustadt Versichertenälteste/Rentenberater Beim Jobcenter Weiden-Neustadt sind als Als Versichertenälteste/Rentenberater sind für die ordentliche Mitglieder des Beirats tätig: Deutsche Rentenversicherung Süd tätig: Winter, Karlheinz - ver.di bis 01/2011 Fiedler, Helmut - DGB ab 02/2011 Berndt, Wolfgang - IGM Bösl, Helmut - IGM Stellvertreter: Braun, Albert - IGM Fiedler, Helmut - DGB bis 01/2011 Gawinowski, Alfred - IGM Winter, Karlheinz - ver.di ab 02/2011 Hofmann, Peter - ver.di Jung, Volker - IGM Nix, Sigrid - NGG Krankenversicherung Viertlmeister, Bruno - IGM Beirat der AOK Amberg Fiedler, Helmut - DGB Arbeits- und Sozialrichter Allert, Herbert - IG BAU Als Arbeits- und Sozialrichter sind tätig beim: Birner, Josef - IG BCE Fink, Josef - ver.di Landesarbeitsgericht Bayern in Nürnberg Seeliger, Dieter - ver.di Rothballer, Waltraud - ver.di Weiden Wagner, Stefan - IG BCE Stiegler, Leonhard - IG Metall, bis 10/2011 Arbeitsgericht Weiden Gawinowski, Alfred - IG Metall, ab 11/2011 Armer, Lydia - IG BCE Weiden Bock, Josef - IG Metall Amberg

260 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Braun, Albert - IG Metall Amberg Landessozialgericht Bayern in München Bösl, Helmut - IG Metall Amberg Fastner, Barbara - EVG Dagner, Wolfgang - ver.di Weiden Gottschalk, Albert - IG Metall Amberg Frank, Johann - ver.di Regensburg Gültner, Alfred - IG BCE Fröhlich, Irene - IG BCE Meyen, Monika - IG BCE Gawinowski, Alfred - IG Metall Regensburg Gürtler, Andreas - ver.di Weiden Sozialgericht Weiden Hellmich, Werner - IG Metall Amberg Arnold, Franz - IG BCE Hiltl, Thomas - IG Metall Regensburg Barron, Heidi - ver.di Regensburg Hofmann, Peter - ver.di Weiden Bauer, Josef - ver.di Regensburg Hohl, Richard - ver.di Weiden Baumkirchner, Günter - IGM Regensburg Ilarraza-Cruz, Gabriele - IG Metall Amberg Bertholdt, Helmut - ver.di Weiden Kurzendorfer, Wolfgang - ver.di Regensburg Falter, Fritz - IG BCE Langer, Peter - NGG Regensburg Fastner, Barbara - EVG Lobenhofer, Albert - ver.di Weiden Glatzel, Roland - ver.di Weiden Luber, Georg - ver.di Amberg Gottschalk, Albert - IGM Amberg Luber, Leonhard - IG BAU Schwandorf Göbl, Wolfgang - IG BAU Schwandorf Morgenstern, Gisela - IG Metall Regensburg Götz,Helmut - IG BAU Amberg Nuißl, Wilfried - ver.di Weiden Gültner, Alfred - IG BCE Pühl, Reinhold - IG Metall Amberg Habeck, Alois - IG BAU Schwandorf Rittner, Werner - IG Metall Amberg Herrmann, Georg - ver.di Weiden Rohl, Bernhard - IG Metall Amberg Hofmann, Peter - ver.di Weiden Schuller, Helga - ver.di Regensburg Koller, Elisabeth - IGM Amberg Sommer, Thomas - IG BCE Kurzendorfer, Wolfgang - ver.di Regensburg Sperber, Werner - IG Metall Amberg Lindner, Robert - ver.di Weiden Thaller, Richard - IG BCE Morgenstern, Gisela - IGM Regensburg Trauner, Lothar - IG BCE Mort, Thomas - ver.di Weiden Walberer, Werner - ver.di Weiden Petraschka, Andrea - IG BCE Wegele, Rainer - IG BCE Pösl, Josef - IGM Amberg Wendl, Helmut - ver.di Regensburg Ryba, Mathilde - IGM Regensburg Zapf, Markus - IG Metall Regensburg Schmidt, Thomas - IG BAU Schwandorf Zeiss, Manfred - IG BCE Schmitsdorf, Klaus - ver.di Weiden Seegerer, Margareta - ver.di Regensburg Ausgeschiedene Arbeitsrichter Wallner, Bernhard - IGM Amberg Baumkirchner, Günter - IG Metall Regensburg Witzl, Horst - EVG Hampl, Günter - IG BCE Wolfgramm, Jörg - ver.di Regensburg Kellner, Jutta - ver.di Weiden Wurmstein, Richard - IGM Regensburg Kohl, Anton - IG Metall Amberg Zechmeier, Johann - IGM Amberg Scharf, Manfred - IG Metall Amberg Zenk, Ernst - IG BCE Scheuerer, Gerhard - IG BCE Zetzl, Ewald - IG BAU Schwandorf Vornberger, Albrecht - ver.di Weiden Zimmermann, Johann - IGM Amberg Weichs, Maximilian - ver.di Weiden

Oberpfalz-Nord 261 Ausgeschiedene Sozialrichter Koller, Josef - IG BCE Fenzl, Max - ver.di Kulzer, Johann - IG BCE Gaßner, Josef - ver.di Regensburg Magerl, Roland - IGM Amberg Herrmann, Georg - ver.di Weiden Meier, Heinrich - IG BAU Schwandorf Huber, Michael - IG BCE Wiesmeth, Jelena - IG BCE Jung, Anna Elisabeth - ver.di Weiden

2.7. DGB vor Ort in der Region

Vor der Umstrukturierung nach neuer Immenreuth/ Schuster, Alfred ver.di Satzung Kemnath Mitterteich Gleißner, Anton IG BCE Ehrenamtliche Kreisvorsitzende in der DGB- Nabburg/Wern- Butz, Helmut ver.di Region Oberpfalz-Nord berg/Pfreimd

Amberg-Sulzbach Berndt, Wolfgang IG Metall Neustadt/WN Kelnhofer, Otto IG BCE (11/2011 Wegfall) Neustadt/Weiden Bodensteiner, IG BCE Martin Plößberg Schiener, Hans IG BAU (11/2011 Wegfall) Schwandorf Kurzendorfer, ver.di Wolfgang Schwandorf Kurzendorfer, ver.di Wolfgang Tirschenreuth Grümmer, Gabriele ver.di Sulzbach- Berndt, Wolfgang IG Metall Rosenberg Ehrenamtliche Ortskartellvorsitzende in der Tirschenreuth Reger, Johann ver.di DGB-Region Oberpfalz-Nord Waldsassen Christ, Robert IG BCE Amberg Wallner, Bernhard IG Metall (bis 03/11) Auerbach Melchner, Alfred IG Metall Waldsassen Schuster, Klaus GdP Burglengenfeld König, Johann ver.di (ab 03/11) (bis 2011) Wiesau Grümmer, Gabriele ver.di Burglengenfeld Gawinowskim, IG Metall Windisch- Zeitler, Reimund ver.di Alfred (ab 2011) enschenbach (bis 2011) Erbendorf/ Schäffler, Hans IG BCE Windisch- Lepke, Horst ver.di Krummennaab enschenbach (ab 2011) Floß Lehner, Werner IG BAU (bis 2011, dann Nach der Umstrukturierung auf Grundlage Zusammenlegung der neuen Satzung mit Flossenbürg) Ehrenamtliche Stadtverbandsvorsitzende in Flossenbürg Meier, Heinrich IG BAU der DGB-Region Oberpfalz-Nord Grafenwöhr Walberer, Werner ver.di Hirschau- Götz, Helmut IG BAU Weiden Fiedler, Helmut EVG Schnaittenbach (bis 11/2011) Gr.: 24.11.11 Hirschau- Biller, Josef IG BCE Amberg Wallner, Bernhard IG Metall Schnaittenbach (ab 11/2011) Gr.: 28.11.11

262 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Ehrenamtliche Kreisverbandsvorsitzende in Ehrenamtliche Vorsitzende der Senioren in der DGB-Region Oberpfalz-Nord der DGB-Region Oberpfalz-Nord

Amberg-Sulzbach Berndt, Wolfgang IG Metall Burglengenfeld Müller, Rudolf IG BAU Gr.: 23.11.11 Schwandorf Schmid, Herbert ver.di Neustadt/ Bock, Josef IG Metall Waldnaab Ehrenamtliche Vorsitzende der Jugend in Gr.: 30.11.11 der DGB-Region Oberpfalz-Nord Schwandorf Kurzendorfer, ver.di Gr.: 07.03.2012 Wolfgang Amberg/Sulzbach Dehling, Martin IG Metall Amberg Tirschenreuth Grümmer, Gabriele ver.di Gr.: 06.03.2012

Ehrenamtliche Vorsitzende der Frauen- Arbeitskreise in der DGB-Region Oberpfalz- Nord

Amberg Stief, Emmi ver.di Schwandorf Dantl, Marie-Luise ver.di (bis 28.07.09) Kurzendorfer, Lucia ver.di (bis 08.02.11) Hiltl, Petra IG Metall (bis 08.02.11)

Oberpfalz-Nord 263 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. DGB-Maikundgebungen in der Region

Versteigerung von Leiharbeitern. Aktionstag des DGB-KV Tirschenreuth

Ortskartell 2010 2011 2012 2013 Amberg 450 350 500 300 Auerbach 50 - 70 120 Burglengenfeld 300 240 250 270 Erbendorf-Krumm. 35 30 40 25 Floß 20 - - - Flossenbürg 35 50 50 65 Grafenwöhr 50 50 - 50 Hirschau- 170 120 200 120 Schnaittenbach Immenreuth-Kem. 190 15 180 150 Mitterteich 50 40 50 40 Neustadt/WN - 30 - - Nabburg- 60 60 60 60 Pfreimd-Wernberg Wernberg Schwandorf 250 250 300 200 Sulzbach-Rosenberg 120 100 100 120 Tirschenreuth 30 30 45 35 Waldsassen 40 20 25 35 Weiden 300 250 300 250 Wiesau 20 15 20 20 Windischeschenbach 35 40 40 45 Gesamt 2.205 1.690 2.230 1.905

Ab 2011 findet für die Ortskartelle Floß und Flossenbürg eine gemeinsame Maikundgebung statt.

264 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

2009 18.06.2009 Vortrag „Demographie und Lebensarbeitszeit“ mit Referenten „Schützenhaus“, Weiden Hartmuth Baumann, Bezirksleiter der IG BCE 03.07.2009 DGB-Konferenz „Regionale Wege aus der Krise“ Congress-Centrum, Amberg 09.07.2009 Vortrag „Wirtschaftskrise und Rezession - Wer zahlt die Zeche?“ SpVgg-Sportheim, Windischeschenbach mit Referent Albrecht Vornberger, DGB-Regionssekretär Region Oberpfalz-Nord 01.09.2009 „Antikriegstag“ - Gedenkfeier unter dem Motto „Nie wieder KZ-Gedenkfriedhof, Neunburg v. Wald Krieg“ auf dem KZ-Gedenkfriedhof am Plattenberg in Neunburg vorm Wald 08.10.2009 Veranstaltung zum Thema „Daseinsvorsorge in der Metropol- Rathaus, Sulzbach-Rosenberg region Nürnberg“ mit Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister Stadt Nürnberg; Gerd Geismann, Bürgermeister Stadt Sulzbach-Rosen- berg; Stephan Doll, DGB-Regionsvorsitzender Mittelfranken; Luise Klemens, stellv. Ver.di-Landesbezirksleiterin Bayern; Helmut Fiedler, DGB-Regionsvorsitzender Oberpfalz-Nord 10.10.2009 Schulung für ehrenamtliche Sozialrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 12.10.2009 „60 Jahre DGB“ Rathaus, Wiesau 17.10.2009 Schulung für ehrenamtliche Arbeitsrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 06./07.11.2009 DGB-Jahresklausur mit ehrenamtlichen DGB-Funktionären aus der „Kastanienhof“, Georgenberg Region 18.11.2009 Jahres-Pressegespräch der Region „Zu den sieben Quellen“, Sulzbach-Rosenberg

2010 26.01.2010 Veranstaltung zum „Holocaust-Gedenktag“ Evang. Paulus-Kirche, Pfreimd 29.01.2010 Neujahrsempfang mit Festredner Josef Falbisoner, Landesbezirks- Hotel „Josefshaus“, Hirschau leiter ver.di Bayern 17.02.2010 Aschermittwochspressekonferenz „Bräuwirt“, Weiden 27.02.2010 - 28.03.2010 Projekt „Zwangsarbeit“ – Ausstellung „Städtedreieck unterm „Hüttenschänke“,Maxhütte-Haidhof Hakenkreuz“ 18.05.2010 Vortrag „Gesundheitsreform“ mit Referent Wolfgang Händlmeyer, „Drei Linden“, Schwandorf Direktor AOK Amberg 26.07.2010 Vortrag „Die Stellung der Arbeitnehmer in Betrieb, Wirtschaft und Gaststätte „Zum Alten Schuster“, Weiden Gesellschaft - der Interessengegensatz von Arbeit und Kapital“ mit Referent Matthias Jena, Vorsitzender, DGB-Bezirk Bayern 01.09.2010 „Antikriegstag“ - Gedenkfeier unter dem Motto „Nie wieder KZ-Gedenkfriedhof, Neunburg v. Wald Krieg“ auf dem KZ-Gedenkfriedhof am Plattenberg in Neunburg vorm Wald 29.09.2010 Dialogveranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „Demografi - Evang. Gemeindehaus, Mitterteich sche Entwicklung“ 02.10.2010 Schulung für ehrenamtliche Arbeitsrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär

Oberpfalz-Nord 265 05.10.2010 Vortrag „Finanz- und Steuerpolitik - Sparen oder Schuldenmachen AWO-Haus, Sulzbach-Rosenberg oder was sonst?“ mit Referent Prof. Georg Fülberth, Marburg 16.10.2010 Schulung für ehrenamtliche Sozialrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 03.11.2010 Pressegespräch zur Großdemonstration in Nürnberg unter dem DGB-Büro Region Oberpfalz-Nord, Weiden Motto „Gerechtigkeit ist etwas anderes - wir brauchen einen Kurswechsel“ 03.11.2010 Jahres-Pressegespräch „Zu den sieben Quellen“, Sulzbach-Rosenberg 11.12.2010 Vortrag „Auswirkungen der Demografie auf Arbeits- und Ausbil- Pension „Gleißner“, Tirschenreuth dungsplätze in der nördlichen Oberpfalz“ mit Referent Prof. Dr. Ing. Lothar Koppers 26./27.11.2010 DGB-Jahresklausur mit ehrenamtlichen DGB-Funktionären aus der Kastanienhof, Georgenberg Region

Geselligkeit und informative Veranstaltungen sind unverzichtbare Grundlagen in der Seniorenarbeit

2011 28.01.2011 Neujahrsempfang mit den Ehrengästen: Ismail Ertug, Mitglied des „d’Wirtschaft“, Altenstadt a. d. WN Europäischen Parlaments; Josef Stredula, Vorsitzender KOVO (IG Metall Tschechien); Klaus Beier, Mitglied der Geschäftsführung bei der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit; Lud- wig Rechenmacher, Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz 01.02.2011 Unterschriftenaktion - Übergabe von Unterschriftslisten an MdB CSU-Bürgerbüro, Amberg zum Thema „Widerstand gegen den Sozialraub der Bundesregierung - Für soziale Gerechtigkeit“ 24.02.2011 Kundgebung gegen Leiharbeit und Rente mit 67 Sulzbach-Rosenberg 09.03.2011 Politischer Aschermittwoch des Kreisverbandes Tirschenreuth mit Hotel Gleißner, Tirschenreuth Referentin Irene Salberg, stellv. Ver.di-Bezirksgeschäftsführerin

266 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

11.03.2011 Unterschriftenaktion - Übergabe von Unterschriftslisten an MdB DGB-Büro Region Oberpfalz-Nord, Weiden zum Thema „Widerstand gegen den Sozialraub der Bundesregierung - Für soziale Gerechtigkeit“ 30.03.2011 Informationsveranstaltung zum Thema „Soziale Errungenschaften „Forsthaus“, Waldsassen in Gefahr“ mit Referent Richard Wittmann, katholischer Betriebs- seelsorger 23.07.2011 Seminar „Gestaltung des demografi schen Wandels“ mit Referen- „Zum Kummertbräu“, Amberg ten Prof. Dr. Ing. Lothar Koppers 01.09.2011 „Antikriegstag“ - Gedenkfeier unter dem Motto „Nie wieder KZ-Gedenkfriedhof, Neunburg v. Wald Krieg“ auf dem KZ-Gedenkfriedhof am Plattenberg in Neunburg vorm Wald 15.10.2011 Schulung für ehrenamtliche Arbeitsrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 22.10.2011 Schulung für ehrenamtliche Sozialrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 26.10.2011 Jahres-Pressegespräch Gaststätte „Zu den sieben Quellen“, Sulzbach- Rosenberg

2012 20.01.2012 Neujahrsempfang mit dem Festredner Matthias Jena, Vorsitzender Spitalkirche, Schwandorf DGB-Bezirk Bayern 22.02.2012 Aschermittwochspressekonferenz „Bräuwirt“, Weiden 13.03.2012 Informationsveranstaltung „Arbeitsrecht für ArbeitnehmerInnen“ Mehrgenerationenhaus, mit Referent Wolfgang Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär Maxhütte-Haidhof 01.09.2012 „Antikriegstag“ - Gedenkfeier unter dem Motto „Nie wieder KZ-Gedenkfriedhof, Neunburg v. Wald Krieg“ auf dem KZ-Gedenkfriedhof am Plattenberg in Neunburg vorm Wald 25.09.2012 Informationsveranstaltung „Erneuerbare Energien für private Raiffeisenbank-Saal, Waldsassen Haushalte“ mit Referenten Matthias und Norbert Schmeller, Firma Schmeller; Maria Schicker, Raiffeisenbank-Angestellte; Martin Rosner, Stadt Waldsassen (Baurecht) 06.10.2012 Schulung für ehrenamtliche Arbeitsrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär

13.10.2012 Schulung für ehrenamtliche Sozialrichter mit Referent Wolfgang „Schützenheim“, Schwandorf Lubig, DGB-Rechtsschutzsekretär 22.10.2012 Jahres-Pressegespräch Gaststätte „Zu den sieben Quellen“, Sulzbach- Rosenberg 08.11.2012 Pressegespräch zu „60 Jahre Betriebsverfassungsgesetz“ des SV „Schützenhaus“, Weiden Weiden und KV Neustadt a. d. Waldnaab

30.11.-01.12.2012 Grundseminar „Basiswissen“ für ehrenamtliche Beschäftigte Wolfringmühle, Fensterbach 05.12.2012 Pressegespräch anlässlich der Landtags- und Bundestagswahlen Congress-Centrum, Amberg 2013 des SV Amberg

Oberpfalz-Nord 267 2013 11.01.2013 Pressegespräch anlässlich der Landtags- und Bundestagswahlen Gasthof „Deutsche Eiche“, Neustadt a. d. 2013 des SV Weiden und KV Neustadt a. d. Waldnaab Waldnaab 11.01.2013 Pressegespräch mit Betriebsräten „Gute Bildung für alle“ (Volks- Gasthof „Burgblick“, Burglengenfeld begehren gegen Studiengebühren) des OK Burglengenfeld 14.01.2013 Pressegespräch zum „Volksbegehren gegen Studiengebühren“ Gasthof „Schwan“, Windischeschenbach des KV Tirschenreuth 17.01.2013 Pressegespräch zur Abschaffung der Studiengebühren des OK „Schützenheim“, Schwandorf Schwandorf 19.01.2013 Infostand zum „Volksbegehren gegen Studiengebühren“ des SV Fußgängerzone, Weiden Weiden und KV Neustadt a. d. Waldnaab 19.01.2013 Infostand zum Volksbegehren gegen Studiengebühren des OK EDEKA, Waldsassen Waldsassen 21.01.2013 Pressekonferenz zu den Landtags- und Bundestagswahlen 2013 „Gleißner“, Tirschenreuth des KV Tirschenreuth 21.01.2013 Pressekonferenz zum „Volksbegehren gegen Studiengebühren“ Hotel „Oberpfälzer Hof“, Windischeschenbach des OK Windischeschenbach 24.01.2013 Infostand zum „Volksbegehren gegen Studiengebühren“ des OK Fußgängerzone, Sulzbach-Rosenberg Sulzbach-Rosenberg 25.01.2013 Infostand zum „Volksbegehren gegen Studiengebühren“ des SV Fußgängerzone, Amberg Amberg 25.01.2013 Neujahrsempfang mit Festrednerin Christiane Berger, stellvertre- Gaststätte „Malteser“, Amberg tende Vorsitzende DGB-Bezirk Bayern 13.02.2013 Aschermittwochspressekonferenz „Bräuwirt“, Weiden 04.04.2013 Veranstaltung „Der Arbeit ihren Wert wieder geben – Positionen „Königlich-Bayerisches Forsthaus“, Waldsassen zur Landtagswahl 2013“ mit Referent Karl Toth, Regionssekretär der IG BAU 01.05.2013 Gedenkveranstaltung zur Besetzung der Gewerkschaftshäuser Gewerkschaftshaus Weiden durch die Nazis vor 80 Jahren 22.05.2013 Weidener Arbeitnehmertag 2013, Empfang des Oberbürgermeis- Max-Reger-Halle, Weiden ters der Stadt und des DGB-Stadtverbandes 07.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des KV Marktplatz, Tirschenreuth Tirschenreuth und OK Waldsassen/Mitterteich 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des OK Marktplatz, Windischeschenbach Windischeschenbach 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des SV Wei- Fußgängerzone, Weiden den und KV Neustadt a. d. Waldnaab 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des KV und Fußgängerzone, Schwandorf OK Schwandorf 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des OK Fußgängerzone, Burglengenfeld Burglengenfeld 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des OK Marktplatz, Hirschau Hirschau/Schnaittenbach 08.06.2013 Veranstaltung zu den Bundes- und Landtagswahlen des SV Fußgängerzone, Amberg Amberg

268 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

08.06.2013 Schulung für ehrenamtliche Arbeitsrichter mit Referent Ulrich „Schützenhaus“, Weiden Pietsch, Richter am Arbeitsgericht a. D. 22.06.2013 Schulung für ehrenamtliche Sozialrichter mit Referent Ulrich „Schützenhaus“, Weiden Pietsch, Richter am Arbeitsgericht a. D. 28.07.2013 „Tag der Gewerkschaften“, Höhepunkt ist Podiumsdiskussion mit Landesgartenschau Tirschenreuth Matthias Jena, DGB-Bezirksvorsitzender

3.2. Zusammenarbeit mit tschechischen Gewerkschaften

Der Interregionale Gewerkschaftsrat Alternierender (Wechsel jeweils nach einem Jahr) Böhmen-Bayern (IGR BoBa) wurde am 28. Präsident von deutscher Seite bis heute wurde November 1997 in Brünst bei Waidhaus der damalige DGB-Kreisvorsitzende von Weiden/ gegründet. Einzugsgebiet sind die DGB-Re- Waldsassen, ab 2001 DGB-Regionsvorsitzender gionen entlang der böhmisch-bayerischen Oberpfalz-Nord, Helmut Fiedler. Grenze: Donau-Wald, Oberfranken-Ost, Oberpfalz-Nord und Regensburg sowie die Als Zielsetzung wurden festgelegt: tschechischen Bezirke Karlsbad und Pilsen.

Oberpfalz-Nord 269 · das Ziel der europäischen Integration darf nicht eine „Festung Europa“ sein, sondern ein Europa der Beschäftigten und ihrer Familien

· die soziale Dimension muss der Grundstein für die Einigung Europas sein

· Abhilfe bei den enormen nationalwirtschaftlichen Schäden durch soziales Dumping und illegale Arbeitsverhältnisse

· gemeinsames Vorgehen der Beschäftigten im jeweiligen Bereich, um sich effektiv gegen die Konsequenzen der Globalisierung des europäi- schen Kapitalmarktes zu wehren

· langfristige Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse

Der Detailbericht ist unter Punkt „2.7. Europapo- litik, grenzüberschreitende Gewerkschaftsarbeit, Internationales“ im Geschäftsbericht des DGB- Bezirks Bayern zu finden.

270 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 4. Organisation und Finanzen

4.1. Regionsvorstand

Ein gewichtiges Thema in der Region war der demographische Wandel. Hier mit dem Referenten Ludwig Maier, Abtl. Wirtschaft, DGB-Bezirk Bayern

Mitglieder des Regionsvorstandes Fiedler, Helmut Regionsvorsitzender (gewählt in der ordentlichen Delegiertenkonferenz am 19. Oktober 2009)

Folgende Vorstandsmitglieder wurden in der ordentlichen Delegiertenkonferenz am 19. Oktober 2009 bekanntgegeben:

Ordentliche Mitglieder Stellvertreter Gewerkschaft

Allert, Herbert Toth, Karl IG BAU Ruhland, Josef Fastner, Helmut EVG Preßl, Heinrich Kopf, Kurt GdP Kaul, Sabine Schwinger, Manfred GEW Baumann, Hartmuth Hübner, Gaby IG BCE Schmid, Andrea Kleber, Johann NGG Bender, Joachim Scholz, Jürgen IG Metall Winter, Karlheinz Gröbner, Alexander ver.di

Änderungen im Berichtszeitraum:

Josef Ruhland ist als Mitglied im Regionsvorstand für die EVG ausgeschieden. Der Kollege Franz Popp wird als neues Mitglied für die EVG bestätigt.

Joachim Bender und Jürgen Scholz (IG Metall) sind als Mitglieder im Regionsvorstand für die IG Metall ausgeschieden. Horst Ott wird als neues ordentliches Mitglied und Udo Fechtner als neuer Stellvertreter für die IG Metall bestätigt.

Oberpfalz-Nord 271 Weitere Vertreter gem. § 12,8 DGB-Satzung

Vertreter Stellvertreter Berndt, Wolfgang - IG Metall Grümme, Gabriele - ver.di Kurzendorfer, Wolfgang - ver.di Rüth, Fritz - ver.di Bock, Josef - IG Metall Gawinowski, Alfred - IG Metall

Vertreter der Jugend Vertreter Stellvertreter Dehling, Martin - IG Metall N. N.

Vertreter der Frauen Vertreter Stellvertreter Stief, Emilie - ver.di Kurzendorfer, Lucia - ver.di

4.2. Finanzen

Kassenbericht DGB-Region Oberpfalz-Nord vom 01.01.2009 bis 31.12.2012

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 46.272,00 46.272,00 38.856,00 41.748,00 173.148,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 3.036,00 3.823,50 6.859,50 Sonst. Einnahmen 428,85 6,91 7,89 4,24 447,89 Summe Einnahmen 46.700,85 46.278,91 41.899,89 45.575,74 180.455,39

272 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 6.109,60 8.743,40 9.240,00 9.240,00 33.333,00 Mietnebenkosten 7.391,39 8.059,86 8.955,34 9.342,72 33.749,31 Porto/Frachten 2.757,52 2.195,88 3.063,29 2.240,11 10.256,80 Telefon/Internet 5.247,01 4.864,12 2.387,19 3.439,12 15.937,44 Büromaterial 1.598,56 1.810,98 852,61 1.615,82 5.877,97 Druckkosten 69,81 96,64 50,00 216,45 Kopierkosten 645,80 676,92 618,84 1.880,26 3.821,82 Zeitschriften/Bücher 637,10 610,44 630,96 531,00 2.409,50 KFZ-Anschaffung KFZ-Betriebskosten 6.556,78 5.359,51 4.735,14 9.138,35 25.789,78 Reisekosten 1.541,46 1.690,06 3.506,67 3.731,91 10.470,10 Personalnebenkosten 237,00 200,00 437,00 Instandhaltung 55,22 68,08 61,79 788,42 973,51 Versicherungen 0,00 Inventaranschaffung 195,00 546,21 798,94 506,54 2.046,69 Beiträge 25,00 25,00 25,00 25,00 100,00 Sonst. Verwaltungskosten 203,85 219,22 611,96 418,40 1.453,43 Konferenzen/Tagungen 873,69 1.118,85 490,05 636,75 3.119,34 PG Jugend 382,95 577,85 1.008,64 442,16 2.411,60 PG Frauen 1.211,96 506,87 737,76 287,90 2.744,49 Sozialpolitik 4.725,70 521,80 516,80 5.764,30 Arbeitskreise Sonstige Veranstaltungen 5.682,10 3.476,70 5.152,55 14.311,35 Binnenstruktur 4.639,81 2.604,69 423,73 7.668,23 Summe Ausgaben 44.868,21 45.693,68 41.922,68 50.407,54 182.892,11

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 46.700,85 46.278,91 41.899,89 45.575,74 180.455,39 Ausgaben 44.868,21 45.693,68 41.922,68 50.407,54 182.892,11 Übersch./Def. 1.832,64 585,23 -22,79 -4.831,80 -2.436,72 HH-Bestand Vorjahr 13.537,41 15.370,05 15.955,28 15.932,49 HH-Bestand per 31.12. 15.370,05 15.955,28 15.932,49 11.100,69

Oberpfalz-Nord 273 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Zum 1. Mai 2013 wechselte der gewählte DGB-Region Regensburg, vom Bezirksvorstand Regionsvorsitzende Helmut Fiedler in den einstimmig zum kommissarischen Regionsge- DGB-Bezirk Bayern und übernahm dort die schäftsführer gewählt. Abteilung „Grenzüberschreitende Zusam- menarbeit“. Diese Regelung gilt bis zur Bezirkskonferenz Bayern am 1. Februar 2014. Dann werden die bis- Zu seinem Nachfolger in der Leitung der Region herigen Regionen Oberpfalz-Nord und Regensburg wurde Christian Dietl, Regionsvorsitzender in der zur Region Oberpfalz fusioniert.

274 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Ausblick:Der DGBder in Region

Oberpfalz-Nord 275 Region Regensburg

Verantwortlich: Christian Dietl

276 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 278 1. Politische Schwerpunkte ...... 280 1.1. Gute Arbeit ...... 280 1.2. Sozialpolitik ...... 281 1.3. Bildungspolitik und Hochschularbeit ...... 281 1.4. Regional- und Strukturpolitik ...... 282 1.5. Internationale Zusammenarbeit ...... 284 1.6. Handwerk ...... 284 1.7. Antifaschismus und Gedenken ...... 285 2. Arbeitsfelder ...... 286 2.1. Jugend ...... 286 2.2. Frauen ...... 287 2.3. Senioren ...... 287 2.4. Sonntagsallianzen ...... 288 2.5. Außenvertretungen, Selbstverwaltung ...... 288 2.6. Rentenberatung im Gewerkschaftshaus in Regensburg ...... 293 2.7. DGB-Rechtsschutz ...... 293 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 294 3.1. 1. Mai ...... 294 3.2. Veranstaltungen ...... 295 3.3. 2. Mai 2013 ...... 296 3.4. Antikriegstag ...... 296 4. Organisation und Finanzen ...... 297 4.1. Regionsvorstand ...... 297 4.2. DGB-Strukturen in der Region ...... 298 4.3. Mitgliederzahlen ...... 299 4.4. Finanzübersicht / Haushalt der Region ...... 300

Regensburg 277 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, beschlossen, den Landkreis Kelheim der neuen DGB-Region Niederbayern anzugliedern. Ende auf den folgenden Seiten findet Ihr den Januar 2014 endet auch die Amtszeit der bishe- Geschäftsbericht der DGB-Region Regens- rigen Regionsvorsitzenden. Da es diese Funktion burg für den Zeitraum Herbst 2009 bis künftig nicht mehr geben wird, stelle ich mich auf Herbst 2013. Die DGB-Region Regensburg Vorschlag des Bezirksvorstands bei der DGB- umfasst im Berichtszeitraum das Gebiet Bezirkskonferenz 2014 zur Wahl als Regionsge- der Planungsregion 11 Stadt und Landkreis schäftsführer der neuen DGB-Region Oberpfalz. Regensburg sowie die Landkreise Cham, Neumarkt i.d.Opf. und Kelheim (ohne Alt- Bei den hauptamtlichen DGB-KollegInnen in der landkreis Mainburg). Von den etwa 670.000 Region hat sich ebenfalls einiges verändert. Mein Einwohnern der Region sind ca. 266.000 Vorgänger Willi Dürr, der mit meinem Amtsantritt sozialversicherungspflichtig beschäftigt. am 01. November 2009 in die Passivphase der Al- Zum Stand 31.12.2012 lebten in der Region tersteilzeit eingetreten ist, befindet sich nun end- 43.660 Mitglieder einer DGB-Gewerkschaft. gültig im „Unruhestand“. Andreas Schmal ist als Das DGB-Regionsbüro befindet sich im Organisationssekretär zur DGB-Region gewech- Gewerkschaftshaus Regensburg. selt. Sein Nachfolger als DGB-Jugendsekretär für Ostbayern ist seit 01.06.2010 Andreas Bernauer. „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Dieses Gemeinsam mit Evelyn Eich ist er hauptamtlich für geflügelte Wort des griechischen Philosophen He- das in Regensburg ansässige DGB-Jugendsekreta- raklit trifft auch auf den DGB zu. Die bereits voll- riat Ostbayern zuständig. zogenen und noch anstehenden Veränderungen wirken sich ebenfalls auf die Region Regensburg Anneliese Heitzer, die langjährige Vorsitzende des aus. Gemäß den Beschlüssen des 19. Ordentlichen DGB-Kreises Mittlere Oberpfalz, die nach dessen DGB-Bundeskongresses 2010 besteht die künftige Auflösung in der Region Regensburg beschäftigt dritte Satzungsebene aus ehrenamtlichen Kreis- war, hat im September 2010 nach ihrer ATZ den verbänden. Die konstituierenden Sitzungen der Eintritt in die Rente vollzogen. Im Januar 2012 Kreisvorstände Regensburg, Cham, Kelheim und hat Michaela Wirth als Verwaltungsangestellte in Neumarkt i.d.Opf. sind für Herbst 2013 vereinbart. Regensburg angefangen. Sie war bis dahin in der Bundesvorstandsverwaltung des DGB in Berlin Die bisherigen DGB-Regionen Regensburg und tätig. Brigitta Gütlhuber hat am 01.03.2012 nach Oberpfalz-Nord (zu deren kommissarischem Regi- mehr als dreißig Jahren beim DGB den wohlver- onsgeschäftsführer ich zum 01.05.2013 durch den dienten Ruhestand angetreten. Allen Ausgeschie- DGB-Bezirksvorstand bestellt wurde) fusionieren denen spreche ich meine Anerkennung für ihren zum Zeitpunkt der Bezirkskonferenz des DGB langjährigen Einsatz für die Gewerkschaftsbewe- Bayern 2014 zur DGB-Region Oberpfalz, die dann gung aus und wünsche ihnen eine glückliche Zeit. als „integrale Arbeitseinheit des Bezirks“ (Satzung Meinen Kolleginnen und Kollegen im Büro danke des DGB, §11 Abs. 3) eingerichtet wird. Die beiden ich für die gute Zusammenarbeit. Bürostandorte des DGB in der Oberpfalz, Regens- burg und Weiden, bleiben erhalten. Im Zuge der Bei der Rückschau auf die vergangenen vier Jahre Neustrukturierung hat der DGB-Bezirksvorstand gedenken wir auch unserer verstorbenen Kollegin-

278 Geschäftsberichte der DGB-Regionen nen und Kollegen. Stellvertretend sei hier unser Kollege Heinz Benke genannt. Der ehemalige DGB-Jugendsekretär in Regensburg und spätere DGB-Kreisvorsitzende in Schwandorf ging am 29.04.2013 im Alter von 83 Jahren für immer von uns.

Der begrenzte Umfang dieses Geschäftsberichts erlaubt nur einen schlaglichtartigen Überblick über unsere gemeinsame gewerkschaftspolitische Tätigkeit in den vergangenen vier Jahren. Trotzdem wird deutlich: Die Vielfalt der Aktivitäten des DGB in der Region ist ohne motivierte ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen nicht denkbar. Ich sage deshalb allen Kolleginnen und Kollegen, die durch ihren tatkräftigen Einsatz die Arbeit des DGB ein Stück erfolgreicher gemacht haben, an dieser Stelle meinen herzlichen Dank!

Genauso wichtig ist die Beteiligung und Unter- stützung durch die Mitgliedsgewerkschaften in der Region. Für deren engagierte und kritische Mitarbeit sowie ihre Bereitschaft, den Gedanken der Einheitsgewerkschaft hoch zu halten, danke ich ihren Repräsentanten.

Regensburg, im September 2013 Christian Dietl, Regionsvorsitzender

Regensburg 279 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Gute Arbeit

Flashmob gegen Studiengebühren in Regensburg

Die statistische Lage am Arbeitsmarkt in bindung und der betrieblichen Mitbestimmung, der DGB-Region Regensburg stellt sich im hervorgerufen wird. Berichtzeitraum vergleichsweise entspannt dar und liegt damit im Gesamttrend. Insbesondere Beschäftigte in strukturschwachen Gebieten der Region und Frauen sind davon be- Die offi zielle Arbeitslosenquote ist gesunken und troffen. Die Forderung nach „Guter Arbeit“ stand die Zahl der sozialversicherungspfl ichtig Beschäf- im Berichtszeitraum im Mittelpunkt von Aktionen, tigten hat zugenommen, trotz eines geringeren Versammlungen, Bildungsveranstaltungen, Gremi- gesamtgesellschaftlichen Arbeitsvolumens. Wurde ensitzung sowie Veröffentlichungen. 1991 ein Gesamtarbeitsvolumen von 60 Mrd. Stunden noch von 38,7 Mio. Erwerbstätigen Exemplarisch seien hier der Aktionstag Leiharbeit bewältigt, so stieg die Zahl der Erwerbstätigen auf sowie das Aktionswochenende „Für eine neue 41,06 Mio. im Jahr 2011 bei nur noch 58 Mrd. Ordnung der Arbeit!“ am 7./8./9. Juni 2013 Arbeitsstunden. genannt. Ebenso wurde die Problematik vielfach im Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Der DGB kritisiert daher eine sich verschärfende Regensburg sowie in den seit 2011 gemäß §18d Spaltung am Arbeitsmarkt, die durch zunehmende SGB II verpfl ichtend eingerichteten Jobcenterbeirä- prekäre und gering entlohnte Beschäftigung, wie ten in der Region Regensburg erörtert. z.B. Leiharbeit, Werkverträge, Befristungen und Minijobs, bei gleichzeitigem Rückgang der Tarif-

280 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.2. Sozialpolitik

Um sich mit den aktuellen gesundheits- und stand hat sich mit seinem Beschluss, für Regens- pfl egepolitischen Themen kompetent im burg ein Sozialticket zu fordern, der Initiative des Sinne der Versicherten befassen zu können, Sozialforums angeschlossen, bezahlbare Mobilität hat die DGB-Region im Nachgang zu den auch für fi nanziell schlechter gestellte Einwohner Sozialwahlen 2011 die gewerkschaftlichen zu ermöglichen. Selbstverwalter in den AOK-Beiräten in eigenen Veranstaltungen für ihre Aufgaben Die Stadt Regensburg hat 2011 einen Bericht zu qualifi ziert. sozialen Lage herausgegeben. Gemeinsam mit externen Institutionen und Interessenvertretern Weitere sozialpolitische Aktivitäten fi nden in wird ein Maßnahmenkatalog gegen Armut erar- Regensburg statt. Der DGB beteiligt sich dort am beitet. Für den DGB arbeitet Regionsvorsitzender Sozialforum, einem Bündnis aus Wohlfahrtsverbän- Christian Dietl in der Arbeitsgruppe Wirtschaft und den und sozialen Initiativen. Der DGB-Regionsvor- Soziales/Untergruppe Arbeitsförderung mit.

1.3. Bildungspolitik und Hochschularbeit

Hochschule Eine Umfrage unter Studentischen Hilfskräften Regensburg als zentraler Hochschulstandort für über deren arbeitsrechtliche Behandlung und die Oberpfalz beherbergt sowohl eine FH als auch Zufriedenheit wurde als Broschüre veröffentlicht. eine Universität. 26.000 Studierende prägen auch die Bildungsarbeit des DGB vor Ort. Weitere Hoch- Bildungspolitische Arbeit schulstandorte fi nden sich in Cham und Neumarkt Im Rahmen des Regensburger Bildungsnetzwerkes i.d. Oberpfalz. veranstaltet u.a. der DGB seit Jahren einen „Bil- dungspolitischen Aschermittwoch“ mit dem Ziel, Aktiv wird der DGB mit seinen eigenen und asso- entsprechende Themen theoretisch und zugespitzt ziierten Hochschulgruppen wie dem AK Gewerk- vorstellen zu können. Diese Veranstaltungen sind schaften, der StipendiatInnengruppe der Hans- in der Regel ausgesprochen gut besucht. Die Böckler-Stiftung oder der DGB-Hochschulgruppe. Referenten der letzten Jahre waren u.a. Wolfgang Darüber hinaus besteht ein reger Austausch mit Veiglhuber (DGB-Bildungswerk Bayern, 2013), Dr. den Hochschulgruppen der Parteien und der Fritz Reheis (Publizist, 2012), Dr. Freerk Huisken Friedrich-Ebert-Stiftung. Mit den gewählten Vertre- (Universität Bremen, 2011) terInnen der Studierenden wird Kontakt gehalten. Bereits seit Einführung der (Langzeit-)Studien- gebühren beteiligt sich der DGB organisatorisch und inhaltlich an Studidemos, den Bildungsstreik- zeltlagern oder führte aus Solidarität Sitzungen im besetzten Hörsaal der Universität Regensburg durch.

Regensburg 281 1.4. Regional- und Strukturpolitik

Ausgewählte Regional- und Strukturdaten der DGB-Region Regensburg für das Jahr 2012

Deutsch- Bayern Cham Kelheim Neumarkt Regens- Regens- land i.d.OPf. burg burg, Stadt Arbeitsmarkt Beschäftigte (SvB) 28.920.588 4.827.416 45.947 34.152 41.908 38.778 105.142 Beschäftigungsquote 52,9 56,3 55,3 58,5 57,1 57,3 53,9 Beschäftigungsquote 48,3 49 43,7 49,2 49,7 48,6 44,9 50-64 Jahre 50-64-Jährige unter 28,5 26,1 25,4 25,4 26,6 26,9 21,4 den Beschäftigten Beschäftigungsquote 49,4 52,3 49,3 50,2 50,9 51,9 51 Frauen Beschäftigungs- 3,8 10,7 10,6 16,3 12,7 16,1 21,7 entwicklung seit ‘00 Arbeitslosenquote 6,8 3,7 3,2 2,9 2,2 2,3 4,5 Saisonfaktor der 113 123 237,2 153,8 168,1 134,8 117 Arbeitslosigkeit Unterbeschäftigungs- 9,1 5,2 4,3 3,8 3,3 3,4 7,3 quote Unterbeschäftigungs- 7,5 3,9 3,6 3,2 2,3 2,9 5 quote U25 Tertiarisierungsgrad 69 65,3 49,1 53,2 54,8 56,2 68,3 Einpendlerquote 0,4 6,3 19,3 29,4 23,5 40,8 65,4 Auspendlerquote * 4,9 22,3 46,2 35,4 68,4 29,2

Quelle: Arbeitsmarktmonitor der Bundesagentur für Arbeit

282 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Deutsch- Bayern Cham Kelheim Neumarkt Regens- Regens- land i.d.OPf. burg burg, Stadt Demografi e Bevölkerung 81.843.743 12.595.891 127.993 113.759 127.924 184.845 136.577 Bevölkerungs- -0,5 3 -2,3 3,9 1,2 5 8,7 entwicklung seit 2000 Bevölkerung U25 24,3 25,2 25,2 27,1 27,2 26 23,6 Bevölkerung 41,2 39,6 41,1 38,1 38,4 39 36,4 ab 50 Jugend-Alter- 58,9 63,6 61,3 71,1 70,8 66,8 64,8 Relation Ausländeranteil 9,1 9,9 3,4 6,6 4,7 4,6 11,2 Wirtschaft und Soziales Betreuungsquote 60,9 57,4 53,3 51,2 52,9 54,7 58,7 Vorschulkinder SGB-II-Quote 9,5 4,2 2 1,8 1,8 2,3 7 Bildung Wanderungssal- 1,3 1,9 -1 -0,2 -1,6 -0,7 11,3 do 18–24 Jahre Ausbildungs- 5,7 5,9 7,7 7,3 7,8 6,8 5,3 quote Schulabgänger 5,7 4,1 3,6 3,8 2,9 2,9 3,7 ohne Haupt- schulabschluss

Im Bereich der DGB-Region Regensburg herrscht Landkreis Cham oder der nördlichen Oberpfalz. nahezu Vollbeschäftigung. Eine starke industrielle Zugleich schafft das Wachstum auch Probleme, die Basis (Chemie, Kfz, Elektronik) und eine ebenso dringend überregional bearbeitet werden müssen. starke Orientierung auf den Dienstleistungsbereich (Stadt Regensburg als Bezugspunkt) sorgen für Dauerstau am Autobahnkreuz Regensburg, eine ausgeglichene und auch krisenfeste Struktur eine mangelhafte Anbindung Regensburgs an der Beschäftigung. München, Ausbau des ÖPNV in den ländlichen Kommunen oder dringend benötigter, sozialer Probleme mit der demographischen Entwicklung Wohnungsbau sind Themen des DGB. sind durch Zuzug in Regensburg, Neumarkt und Kelheim bei weitem nicht so gravierend wie im

Regensburg 283 1.5. Internationale Zusammenarbeit

Der Interregionale Gewerkschaftsrat · Die soziale Dimension muß der Grundstein für Böhmen-Bayern (IGR BoBa) wurde am 28. die Einigung Europas sein November 1997 in Brünst bei Waidhaus · Abhilfe bei den enormen nationalwirtschaftlichen gegründet. Schäden durch soziales Dumping und illegale Arbeitsverhältnisse Einzugsgebiet sind die DGB-Regionen entlang · Gemeinsames Vorgehen der Beschäftigten im der böhmisch-bayerischen Grenze: Donau-Wald, jeweiligen Bereich, um sich effektiv gegen die Oberfranken-Ost, Oberpfalz-Nord und Regensburg, Konsequenzen der Globalisierung des europäi- sowie die tschechischen Bezirke Karlsbad und schen Kapitalmarktes zu wehren Pilsen. Im Präsidium des IGR BoBa wird die DGB- · Langfristige Zusammenarbeit im beiderseitigen Region Regensburg von Christian Dietl vertreten. Interesse

Als Zielsetzung wurden festgelegt: Der Detailbericht ist unter Punkt „2.7. Europapo- · Das Ziel der europäischen Integration darf nicht litik, grenzüberschreitende Gewerkschaftsarbeit, eine „Festung Europa“ sein, sondern ein Europa Internationales“ im Geschäftsbericht des DGB- der Beschäftigten und ihrer Familien Bezirks Bayern zu finden.

1.6. Handwerk

Als DGB-Region am Sitz einer Handwerks- Handwerkbetriebe stellen 20% aller Unternehmen kammer koordiniert der DGB Regensburg und erwirtschaften 18% des Gesamtumsatzes in im Auftrag des Bezirks die gewerkschaft- Niederbayern/Oberpfalz. liche Handwerkspolitik und die gewerk- schaftliche Selbstverwaltung des Hand- Federführend für die DGB-Handwerkspolitik in der werks für den Einzugsbereich Niederbayern Region Regensburg ist der Arbeitskreis Handwerk, und Oberpfalz. der aus den gewerkschaftlichen Gesellenvertretern in der Vollversammlung der HWK Niederbayern/ Zum Stichtag 31.12.2011 zählt die Handwerks- Oberpfalz, aus den Mitgliedern des Berufsbil- kammer (HWK) in Niederbayern und der Ober- dungsausschusses und den für Handwerksarbeit pfalz insgesamt 36.340 Handwerksbetriebe mit zuständigen Gewerkschaftssekretären der Mit- 177.100 dort tätigen Personen, davon 18.056 gliedsgewerkschaften besteht. Das Gremium wird Auszubildende und einem Gesamtumsatz von gemeinsam geleitet vom Arbeitnehmervizepräsi- 20,95 Mrd. Euro. 17% aller sozialversicherungs- denten der HWK Niederbayern/Oberpfalz Konrad pflichtig Beschäftigten und 36% aller Ausbildungs- Treitinger und dem DGB Regionsvorsitzenden stellen im Kammerbezirk sind im Handwerk zu Dietl. finden.

284 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Die aktuellen inhaltlichen Schwerpunkte sind: rung der gewerkschaftlichen Vollversammlungs- Schwindende Tarifbindung und Tariffl ucht im mitglieder, Angelegenheiten der handwerklichen Handwerk, Ausbildung und Fachkräftesicherung, Selbstverwaltung und Vorbereitung der HWK- Mindestlohn und prekäre Beschäftigung, Arbeiten Wahlen 2014. bis 67 im Handwerk, Motivation und Qualifi zie-

1.7. Antifaschismus und Gedenken

Die DGB-Region Regensburg beteiligt sich seit 2009 am Bündnis „Kein Platz für Nazis“ Regensburg.

Dieses besteht aus Organisationen aus dem bür- gerlichen Spektrum, Jugendverbänden bis hin zu Antifagruppen. Schwerpunkt des Bündnisses sind Aktionen gegen rechte Aufmärsche in der Stadt Regensburg. So folgten 2009 ca. 7.000 Menschen dem Aufruf gegen eine NPD-Demonstration, welche gestoppt werden konnte. Auch im August Demonstration gegen NPD-Aufmarsch 2009 2012 und September 2013 gelang es dem Bünd- setzen sich die Gewerkschaften für ein würdiges nis, der NPD erfolgreiche Kundgebungen zu ver- Gedenken an die Opfer von Zwangsarbeit ein, wehren. Im Mai 2013 wurde auch ein Aufmarsch welches ihnen immer noch verwehrt wird. des „Freien Netz Süd“ nach nur 100m gestoppt.

Eine verharmlosende Inschrift auf einer klamm- Der DGB beteiligt sich jedes Jahr am 23. April heimlich verlegten Bodenplatte führte zu einem am Gedenkmarsch für die Opfer des NS-Regimes offenen Brief an die Verantwortlichen der Stadt, in Regensburg. Dieser startet am ehemaligen zu Kundgebungen und beschäftigt weiterhin den Außenlager des KZ-Flossenbürg (Colosseum). Hier Stadtrat.

Regensburg 285 2. Arbeitsfelder

2.1. Jugend

Gedenkweg für die Opfer im KZ-Außenlager Colosseum

Tag der Arbeit Ebenso waren wir Mitorganisator/Unterstützer/ Schwerpunktmäßig trat die Gewerkschaftsjugend Aufrufer gegen Aktivitäten der rechten Szene: in Regensburg in Erscheinung. Darunter waren · Naziblockade im Oktober 2009 in Regensburg Aktionen und Reden zum demographischen Wan- · Jährliche Unterstützung des Bündnisses del, „Baustelle Übernahme“, Für ein solidarisches „Dresden Nazifrei“ Europa oder „Gute Bildung ist…“ · Gegendemo zur NPD-Deutschlandtour 2012 · Demo anlässlich des NSU-Prozesses in München Aktiv gegen menschenfeindliche Einstellungen Schule & Studium Die DGB-Jugend Regensburg engagierte sich Die Berufsschultour der DGB-Jugend Bayern wurde gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie in der Region Regensburg stetig ausgebaut. Jahr und andere menschenfeindliche Einstellungen. für Jahr steigerte sich die Zahl der erreichten Darunter waren: Schülerinnen und Schüler bzw. die der beschulten · Jugendinitiative gegen Rassismus und Antisemi- Klassen. tismus Regensburg (JIGRA), seit 2009 bestehen- de mehrteilige Vortragsreihe Folgende Standorte in der Region wurden besucht: · Vortrag: Rassismus tötet – 20 Jahre nach Regensburg I + II, BFZ Regensburg und Berufs- Rostock-Lichtenhagen schule Neumarkt. · Vortrag: Grauzone rechte Musik · Junge Gewerkschafter/innen beteiligten bzw. be- Seit 2008 existiert eine aktive Hochschulgruppe an teiligen sich immer noch aktiv (Demos, personel- Universität und Fachhochschule Regensburg, die le Unterstützung an den verschiedenen Camps, auch sehr gut mit der ansässigen HBS-Stipendia- etc.) für ein besseres Asylrecht in Deutschland. ten-Gruppe vernetzt ist.

286 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Es konnte eine Befragung der studentischen Hilfs- Im März 2010 konnte eine Schüler/innen-Demo kräfte durchgeführt werden. Das Ergebnis dieser unter dem Motto “Aufmucken statt weggucken” Befragung ging in eine Broschüre, erstellt von für ein gerechtes und demokratisches Schulsystem DGB, DGB-Jugend und ver.di-Jugend, ein. mitorganisiert werden. Der AK organisiert u.a. Vorträge für interessier- te Studentinnen und Studenten. Thema ist z.B. Unterstützung erhielten die Studentinnen und Jobben im Studium - Rechte und Pfl ichten. Einmal Studenten am Hochschulstandort Regensburg bei im Jahr gibt es einen Infostand für das kommende ihren Demos und Bildungsstreiks 2010 und 2011. Erst-Semester.

2.2. Frauen

Eine aktive DGB-Frauengruppe gibt es in Berger die stellvertretende. Vorsitzende des DGB Cham. Neben regelmäßigen Sitzungen orga- Bayern. Weitere Themen von Vortragsveranstaltun- nisierte der Arbeitskreis u.a. die Veranstal- gen waren u.a. Elternzeit und Elterngeld, Pfl ege, tungen zum Internationalen Frauentag in Rechte im 400 € Job usw. Cham in Zusammenarbeit mit dem Land- Die Frauengruppe beteiligt sich zudem am jährli- kreis Cham. chen Antikriegstag in Cham. Langjährige Vorsitzende war bis Juli 2013 Kathari- Diese Veranstaltung fi ndet mit Kulturprogramm na Berg. Maria Schmid und Brigitte Falk bilden seit und Reden statt. 2011 sprach mit Christiane der Wahl ein Sprecherteam.

2.3. Senioren

Die DGB-Region Regensburg koordiniert die Arbeit der gewerkschaftlichen Senioren- gruppen mittels regelmäßiger Treffen.

Diese dienen dem Austausch und der Koordi- nierung von Terminen oder der gemeinsamen Planung von Veranstaltungen wie der Senioren- konferenz 2013 in der Arberhütte in Regensburg mit Bürgermeister Joachim Wolbergs und DGB- Landesvorsitzenden Matthias Jena als Rednern. Themenschwerpunkte waren altersgerechtes Wohnen und Leben in der Kommune. Joachim Matthias Jena (3. v.r) als Redner bei Wolbergs ging dabei auf Infrastrukturinvestitionen der DGB-Seniorenkonferenz 2013 der Stadt Regensburg ein, die Senioren zugute kommen werden.

Regensburg 287 2.4. Sonntagsallianzen

Die DGB-Region Regensburg beteiligt statt, um auf den Jahrestag der Proklamation sich aktiv an den Sonntagsallianzen in des freien Sonntags durch den römischen Kaiser Neumarkt und Cham. Ziel ist es, für den Konstantin aufmerksam zu machen. arbeitsfreien Sonntag mobil zu machen. Bündnispartner sind u.a. die Kirchen. Cham Mit der Sonntagsallianz in Cham wurde besonders Neumarkt auf teilweise rechtswidrige Sonntagsöffnungen in Jedes Jahr findet am 3. März am Neumarkter der Stadt Cham hingewiesen. Zur Klärung liegt der Stadtplatz eine öffentlichkeitswirksame Aktion Fall derzeit bei der Bezirksregierung der Oberpfalz.

2.5. Außenvertretungen, Selbstverwaltung

Rentenversicherung AOK In der gesetzlichen Rentenversicherung, bestehend Im Zuge der Sozialwahlen 2011 wurden die aus den verschiedenen Rentenversicherungsträ- Versichertenvertreter in den Beiräten der AOK- gern (für die Region DRV-Bund und DRV-Bayern- Direktionen Regensburg, Neumarkt, Cham und Süd) wurden VertreterInnen der lokalen Gewerk- Kelheim gewählt. schaften in verschiedene Funktionen gewählt. Durch die Listenverbindung von DGB und ACA In der Vertreterversammlung der DRV-Bayern-Süd (Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmeror- wurden als (stellvertretende) Vertreter Veronika ganisationen) war keine Urwahl nötig. Die Beiräte Blank, Neumarkt, IG Metall (ordentlich) und der AOK-Direktionen sind paritätisch von Arbeitge- Andreas Schmal, IG Metall/DGB (stellvertretend) ber- und Versichertenvertretern besetzt. gewählt. Sie bestehen bei Direktionen bis zu 50.000 Mit- Wichtiges Bindeglied zwischen Rentenversiche- gliedern aus je 9 Vertretern der Versicherten und rung und den Versicherten stellen die Versicherten- der Arbeitgeber, im Übrigen aus je 12 Vertretern berater dar. Diese ehrenamtlich tätigen BeraterIn- der Versicherten und der Arbeitgeber. nen sind das „Gesicht“ der Rentenversicherung. Sie werden u.a. vom DGB vorgeschlagen. Liste der gewerkschaftlich benannten Versicherten- Ordentliche und stellvertretende Mitglieder beraterInnen: der Direktionsbeiräte

· Reinhard, Peter - Tegernheim, IG BAU Direktion Regesburg · Werner, Schwarzbach - Cham, ver.di · Dietl, Christian - Regensburg, DGB (Vorsitz) · Richard, Auhuber - Mühlhausen, IG BAU · Meyer, Walter - Regensburg, IG Metall · Leonhard, Rupp - Berching, IG Metall · Hasenbank Werner - Mintraching, IG Metall · Mathilde, Ryba - Maxhütte, IG Metall · Kumpf, Jürgen - Regensburg, IG Metall · Manfred, Fuxen - Barbing, ver.di · Stutika, Josef - Regensburg, IG BAU · Franz, Schabmüller - Neustadt a. d. Donau, IG BCE · Biederer, Otto - Regensburg, ver.di · Hans, Wemmers - Abensberg, IG BCE · Lehmeier, Bruno - Regensburg, ver.di · Lösch, Norbert - Regensburg, ver.di

288 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

· Markl, Gottfried jun. - Brennberg, IG Metall · Sußbauer, Sophie - Wald, IG Metall · Merkl, Josef - Bad Abbach, IG Metall (verst. · Ederer, Ludwig - Waffenbrunn, ver.di 2013) · Aumeier, Josef - Cham, IG BAU · Schwarzensteiner, Jürgen - Wörth a. d. Donau, IG · Sander, Edeltraud - Furth im Wald, IG BCE Metall · Brenner, Karin - Wald, IG Metall · Hofmann, Claus - Regensburg, IG BAU · Höpfl , Franz-Xaver - Waldmünchen, IG Metall · Dengler, Franz - Wörth an der Donau, IG BCE · Hierl, Reinhard - Rattiszell, ver.di · Rothauscher, Robert - Regenstauf, NGG · Strasser, Maximilian - Cham, ACA (Vorsitz) · Niederle, Karoline - Pollenried, ver.di (bis 2013) · Rappl, Christian - Duggendorf, ver.di Arbeitsagentur Bei jeder Agentur für Arbeit ist gemäß §374 SGB Direktion Neumarkt III ein Verwaltungsausschuss zu bilden. Dieser · Distler, Herbert - Postbauer-H., IG Metall (Vorsitz) überwacht und berät die Agentur für Arbeit bei der · Schmal, Andreas - Mintraching, DGB Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Ausschuss ist drit- · Schlierf, Herbert - Neumarkt i. d. Oberpf., IG Metall telparitätisch mit Vertretern der Arbeitgeber, der · Auhuber, Richard - Mühlhausen, IG BAU Arbeitnehmer und der öffentlichen Körperschaften · Haas, Jürgen - Weigendorf, IG BCE besetzt. Alternierender Verwaltungsausschussvor- · Feihl, Richard - Berg, ver.di sitzender der Agentur für Arbeit Regensburg ist · Peter, Reinhard - Tegernheim, IG BAU Reinhard Peter (DGB). · Miletic, Jozo - Mühlhausen, IG BAU · Dyrec, Alfred - Neumarkt i. d. Oberpfalz, IG BCE Vertreter · Kirzinger, Sabine - Deining, IG Metall · Peter, Reinhard - IG BAU, Regensburg · Blank, Veronika - Neumarkt i. d. Oberpfalz, IG · Jürgen, Scholz - IG Metall, Regensburg Metall · Alexander, Gröbner - ver.di, Regensburg · Wölfl , Johann - Mühlhausen, ver.di · Christian, Dietl - DGB, Regensburg

Direktion Kelheim Stellvertreter · Sichler, Franz-Peter - Kelheim, IG BCE (Vorsitz) · Pirner, Gerhard - IG Metall, Regensburg · Kick, Christian - Volkenschwand, IG BAU · Markus, Hautmann - IG BCE, Kelheim · Semler, Wolfgang - Neustadt a. d. Donau, IG BCE · Meier, Peter - Neustadt a. d. Donau, IG Metall Jobcenter · Grünig, Werner - Leibersdorf, IG Metall Seit 2011 werden bei den Jobcentern gemäß § · Kleehaupt, Hans - Kelheim, ver.di 18d SGB II verpfl ichtend Beiräte eingerichtet. · Engl, Johann - Maierhofen, IG BAU Deren Möglichkeiten sind aber im Vergleich zu · Baumgartner, Johann - Regensburg, IG BCE anderen Selbstverwaltungsorganen stark einge- · Schmid, Wolfgang - Kelheim, IG Metall schränkt. So haben sie lediglich die Möglichkeit, · Michl, Heidemarie - Neust. a. d. Donau, IG Metall das Jobcenter bei der Auswahl und Gestaltung der · Gießmann, Sieghard - Ihrlerstein, ver.di Eingliederungsinstrumente und –maßnahmen zu beraten. Direktion Cham · Jehl, Dieter - Walderbach, IG BAU Jobcenter Regensburg-Stadt · Irrgang, Marianne - Bad Kötzting, IG BCE · Dietl, Christian - DGB, Regensburg · Richter, Jürgen - Roding, IG Metall · Schulz, Roland - Cham, IG Metall

Regensburg 289 Jobcenter Regensburg-Land Ausgeschieden: · Dietl, Christian - DGB, Regensburg · Bauer, Florian - Regensburg, IG Metall, (bis 2013) Jobcenter Neumarkt i.d. OPf. · Stangl, Georg - Sinzing, NGG, · Schmal, Andreas - DGB, Mintraching (bis 2012) · Windorfer, Albert - Regenstauf, Jobcenter Kelheim IG BAU (bis 2013) · Schmal, Andreas - DGB, Mintraching · Prock, Georg - Kelheim, IG BCE, · Katschke, Werner - ver.di, Kelheim (stellvertretend) (Vorsitz bis 2011, 2011 ausgeschieden)

Jobcenter Cham Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz · Schwarzbach, Werner - ver.di, Cham In der Handwerksordnung ist geregelt, unter · Sander, Edeltraud - IG BCE, Furth im Wald welchen Voraussetzungen ein Gewerbe zum · Knabe, Leo - ver.di, Furth im Wald (stellvertretend) Handwerk gehört: Es muss handwerksmäßig · Aschenbrenner, Franz - IG Metall, Cham betrieben werden und in einer der Anlagen zur (stellvertretend) Handwerksordnung entweder als zulassungspflich- tiges, zulassungsfreies oder handwerksähnliches Gewerbe gelistet sein. Industrie- und Handelskammer Oberpfalz/ Kelheim Das höchste Gremium in der Selbstverwaltung des An der IHK ist durch Benennung gegenüber der Handwerks ist die Vollversammlung der Hand- Bezirksregierung ein Berufsbildungsausschuss werkskammer, die drittelparitätisch besetzt ist, (BBA) zu gründen. Ihm gehören sechs Beauftrage d.h. von den 48 Vollversammlungsmitglieder der der Arbeitgeber, sechs Beauftragte der Arbeit- Kammer Niederbayern/Oberpfalz müssen 16 Ar- nehmer (in der Oberpfalz 5 DGB, 1 ACA) und 6 beitnehmer/Gesellen sein, die in Handwerksbetrie- Lehrkräfte der beruflichen Schulen mit beratender ben beschäftigt sind, deren Branchenzugehörigkeit Stimme an. Der BBA ist in allen wichtigen Angele- nach einem Schlüssel festgelegt ist. genheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören. (Stellvertretende) Beauftragte des Durch eine bestehende Listenverbindung des DGB sind oder waren: DGB mit Kolping entsenden beide Verbände je die Hälfte der arbeitnehmerseitigen Vollversamm- Mitglieder: lungsmitglieder (jeweils acht). Die Arbeitnehmervi- · Schmidt, Alexander - Wiesent, IG Metall (Vorsitz zepräsidenten der Handwerkskammer Niederbay- seit 2011) ern/Oberpfalz sind derzeit Konrad Treitinger (DGB) · Gadomski, Josef - Amberg, IG Metall und Franz Greipl (Kolping). Mitte 2014 finden die · Dorner, Konrad - Ammerthal, IG Metall nächsten Kammerwahlen statt. · Groß, Markus - Freudenberg, IG Metall · Bernauer, Andreas - Regensburg, DGB · Schmal, Andreas - Regensburg, DGB · Richter, Harald - Regenstauf, ver.di · Irmischer, Rico - Regensburg, IG Metall · Münch, Stefanie - Neumarkt, IG Metall

290 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Arbeitnehmervertreter in der Vollversamm- · Dietl, Christian - Regensburg, IG Metall lung der HWK Niederbayern/Oberpfalz (nur · Draxler, Peter - Lindberg, IG BAU DGB) · Eichert, Renate - Deuerling, ver.di, LAG Ordentliche Mitglieder · Fischl, Johann - Neutraubling, IG Metall · Kraus, Josef - Berching, IG BAU · Fuchs, Irene - Neutraubling, NGG · Neudorfer, Franz - Hauzenberg, IG BAU · Geißler, Willi - Beilngries, IG Metall, LAG · Merkl, Josef - Bad Abbach, IG Metall · Gold, Herbert - Sinzing, IG Metall · Koller, Georg - Kastl-Pattershofen, IG Metall · Graßl, Franz - Regensburg, ver.di · Knaus, Karl-Heinz - Philippsreut, IG Metall · Hable, Sandra - Stamsried, IG Metall · Jahrstorfer, Hermann - Anzenkirchen, IG Metall · Hasenbank, Werner - Mintraching, IG Metall · Hofstetter, Claudia - Bach ad Donau, NGG · Heiss, Franz - Saal a. d. Donau, ver.di · Treitinger, Konrad - Egoldsbach, ver.di · Held, Margarete - Obertraubling, IG Metall · Hendl, Karl-Heinz - Waldmünchen, IG Metall LAG Stellvertretende Mitglieder · Kagerer, Angelika - Geigant, IG Metall · Kappahn, Renate - Regensburg, ver.di · Gehr, Klaus - Duggendorf, IG BAU · Leibig, Frank - Neumarkt i. d. Oberpfalz, ver.di · Jungwirth, Fritz - Hauzenberg, IG BAU · Leitner, Erich - Regenstauf, ver.di · Kanetzky, Martin - Berching, IG Metall · Karl, Helmut - Hohenfels, IG Metall · Mindel, Siegfried - Bruck id OPf, IG Metall · Klein, Wilhelm - Bruck, IG Metall · May, Helmut - Burglengenfeld, IG Metall · Königsberger, Stefan - Lappersdorf IG BAU · Reschauer, Hans - Waldkirchen, IG Metall · Lang, Christian - Velburg, IG BAU · Riepl, Christina - Regensburg, NGG · Lehmeier, Bruno - Regensburg, ver.di · Rohleder, Walter - Geiselhöring, ver.di · Liegl, Bernhard - Treffelstein, IG Metall · Meichner, Klaus - Donaustauf, ver.di Ehrenamtliche Richter an den Arbeits- , · Ossovsky, Maria - Lappersdorf, NGG Sozial- und Finanzgerichten · Ostermann, Johann - Lappersdorf, EVG Als Arbeitnehmerorgansation wird der DGB dazu · Peter, Reinard - Tegernheim, IG BAU LAG aufgefordert, ehrenamtliche RichterInnen an den · Renner, Alois - Viehhausen, EVG Arbeits- und Sozialgerichten zu bestellen. Endgül- · Rummel, Josef - Saal, IG BCE tig berufen werden die RicherInnen durch das bay- · Sander, Edeltraud - Furth im Wald, IG BCE erische Sozialministerium. Der DGB Regensburg · Schmidt, Gerd - Regensburg, IG Metall führt jährliche Schulungen für SozialrichterInnen · Schmidt, Wilfried - Neutraubling, ver.di und für ArbeitsrichterInnen durch. · Schreiner - Jürgen - Regensburg, ver.di · Schwarzbach, Werner - Cham, ver.di Arbeitsrichter (Schulungen: 20.11.2010, · Seger, Johann - Deining, IG Metall 02.07.2011, 30.06.2012, 16.03.2013) · Simeth, Günther - Bad Kötzting, IG BCE · Angermeier, Anton - Regensburg, EVG · Stangl, Helmut - Regensburg, EVG · Auhuber, Richard - Mühlhausen, IG BAU · Tensierowski, Bernd - Regensburg, ver.di · Bach, Andreas - Wenzenbach, ver.di · Baumgartner, Johann - Regensburg, IG BCE Ausgeschiedene Arbeitsrichter · Biederer, Otto - Regensburg, ver.di · Beckers, Wilhelm - Neustadt a. d. Donau, IG BCE · Blank, Andrea - Neumarkt i. d. Oberpfalz, IG · Bierl, Siegfried - Furth im Wald, IG Metall Metall · Brendel, Brigitte - Buchberg, IG Metall · Deinzer, Petra - Regensburg, IG Metall, LAG · Distler, Herbert - Postbauer-Heng, IG Metall

Regensburg 291 · Dürr, Wilhelm - Painten, IG Metall · Obl, Gabriele - Furth im Wald, IG Metall LSR · Engelbert, Rainer - Pemfling, IG Metall · Schambeck, Gisela - Regensburg, IG Metall, LSR · Heinz, Günter - Bad Abbach, IG Metall · Schmal, Andreas - Mintraching, IG Metall · Heyert, Klaus - Regensburg, ver.di · Schmid, Maria - Cham, IG Metall, LSR · Kuska, Friedrich - Regensburg, ver.di · Schmidkonz-Allwardt, Katharina - Hainsacker, IG · Kustermann, Dietmar - Thalmassing, IG Metall BAU · Prison, Peter - Pfeffertshofen, IG BAU · Stangl, Georg - Regensburg, NGG · Sagner, Josef - Obertraubling, ver.di · Stutika, Josef - Regensburg, IG BAU · Schiller, Reinhold - Amberg, ver.di · Weiß, Franz - Furth im Wald, IG BCE · Schlierf, Herbert - Neumarkt i. d. Oberpfalz, IG Metall · Scholz, Jürgen - Regensburg, IG Metall Ausgeschiedene Sozialrichter · Weitbrecht, Hannelore - Regensburg, IG BAU · Bauer, Hildegard - Laaber, IG Metall · Bauer, Wolfgang - Cham, IG Metall Sozialrichter (Schulungen: 20.11.2010, · Dreher, Alfred - Schorndorf, IG Metall 09.07.2011, 07.07.2012, 09.03.2013) · Engelbrecht, Johann - Thalmassing, IG BAU · Angetter, Elisabeth - Mintraching, IG BCE · Gärtner, Sylvia - Tegernheim, IG BAU • · Angetter, Josef - Mintraching, IG BCE Held, Margarethe - Obertraubling, IG Metall · Auhuber, Richard - Mühlhausen, IG BAU · Hierl, Josef - Parberg, IG Metall · Bach, Andreas - Wenzenbach, ver.di, LSR · Ludwig, Ulrike - Richtheim-Berg, ver.di · Beckers, Wilhelm - Abensberg, IG BCE · Niederle, Karolina - Nittendorf, ver.di · Beiderbeck, Franz - Wiesent, IG Metall · Berschneider, Karl - Lauterhofen, ver.di, LSR · Blank, Veronika - Neumarkt-Woffenbach, IG Für die Benennung von ehrenamtlichen Finanz- Metall, LSR richtern am Finanzgericht Nürnberg wurde ebenso · Dengler, Franz - Wörth-Hofdorf, IG BCE eine Vorschlagsliste eingereicht. Gewählt wurden · Dietlmeier, Maximilian - Lappersdorf, EVG folgende KollegInnen · Dürr, Wilhelm - Painten, IG Metall · Fischer, Andrea - Bernhardswald, IG Metall Finanzrichter · Foierl, Helmut - Regensburg, IG BAU · Brandenburger, Karl-Heinz - Neumarkt, ver.di · Fuchs, Josef - Weiding, IG Metall · Heitzer, Anneliese - Cham, DGB · Gangl, Petra - Regensburg, EVG · Liebel, Claudia - Postbauer-Heng, ver.di · Grundler, Franz - Regensburg, ver.di, LSR · Stöckl, Silvia - Schwandorf, NGG · Hammer, Harald - Irchenrieth, EVG · Tetzlaff, Veronika - Regensburg, NGG · Hartl, Udo - Pentling, ver.di · Hecht, Claudia - Wiesenfelden, IG Metall · Hofmann, Marianne - Zeitlarn, ver.di · Kolb, Roswitha - Bad Abbach, IG Metall · Martin, Andrea - Regensburg, IG Metall · Meyer, Karl-Heinz - Regensburg, ver.di · Mücke, Willi - Regensburg, IG Metall · Mühlbauer, Helga - Regenstauf, IG Metall

292 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.6. Rentenberatung im Gewerkschaftshaus in Regensburg

Seit 2012 bietet die DGB-Region in Zusammenar- beit mit den ehrenamtlichen Versichertenberatern der Rentenversicherung die Gelegenheit, sich im Haus zu rentenrechtlichen Fragen und bei der Antragsstellung beraten zu lassen.

2.7. DGB-Rechtsschutz

Im Organisationsbereich der DGB-Region Regensburg befi ndet sich in Regensburg ein Bürostandort des DGB-Rechtsschutzes mit vier Rechtsschutzsekretären.

Teamleiter ist Michael Puchert.

Regensburg 293 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. 1. Mai

BildunterschriftChristian Dietl auf dem Gewerkschaftsempfang der Stadt Regensburg 2012

2010 · Furth im Wald (30.4.): Dietl, Christian - „Wir gehen vor! Gute Arbeit. Gerechte Vorsitzender DGB-Region Regensburg Löhne. Starker Sozialstaat“ · Bad Gögging (30.04.): Schmal, Andreas - · Regensburg: Dietl, Christian - Vorsitzender DGB- Sekretär DGB-Region Regensburg Region Regensburg · Neumarkt: Pirner, Ludwig - 2. Bevollmächtigter 2012 IG Metall Regensburg „Gute Arbeit für Europa – Gerechte Löhne · Kelheim: Hautmann, Markus - Bezirksleiter IG und soziale Sicherheit“ BCE Kelheim-Zwiesel · Regensburg: Berger, Christiane - Stv. Vorsitzende · Cham: Zellner, Franz - Sekretär ver.di Oberpfalz DGB-Bezirk Bayern · Furth im Wald (30.4.): Dürr, Willi - ehem. · Neumarkt: Berner, Oliver - Sekretär IG Metall Regionsvorsitzender Regensburg · Bad Gögging (30.04.): Dietl, Christian - · Kelheim: Dietl, Christian - Vorsitzender Vorsitzender DGB-Region Regensburg DGB-Region Regensburg · Cham: Reißfelder, Rainer - Geschäftsführer 2011 NGG Oberpfalz „Das ist das Mindeste! Faire Löhne, gute · Furth im Wald (30.4.): Allert, Herbert - Arbeit, soziale Sicherheit“ Sekretär IG BAU Oberpfalz · Regensburg: Klemens, Luise - Landesbezirks- · Bad Gögging (30.04.): Birner, Kathrin - leiterin ver.di Bayern Sekretärin ver.di Niederbayern · Neumarkt: Dietl, Christian - Vorsitzender DGB- Region Regensburg 2013 · Kelheim: Kraus, Seppel - Landesbezirksleiter IG „UNSER TAG: Gute Arbeit. Sichere Rente. BCE Bayern Soziales Europa.“ · Cham: Scholz, Jürgen - 1. Bevollmächtigter IG · Regensburg: Wechsler, Jürgen - Bezirksleiter IG Metall Regensburg Metall Bayern

294 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

· Neumarkt: Remling, Hildegard - KAB und Karl und Personalräte eingeladen sind. Traditionell Bauer IG BAU Bayern halten Landrat bzw. Oberbürgermeister und der · Kelheim: Veitengruber, Hartmut - Geschäftsführer DGB-Regionsvorsitzende dort die Ansprachen. ver.di Niederbayern · Cham: Hammer, Harald - Geschäftsführer EVG Regensburg · Furth im Wald (30.4.): Gebrüder Muggenthaler mit Schwerpunkt Geschichte der Arbeiterbewe- gung in Furth im Wald · Bad Gögging (30.04.): Blaser, Andreas - Sekretär IG BCE Kelheim-Zwiesel

Zum 1. Mai fi nden in der Region neben den tradi- tionellen Maikundgebungen auch Maiempfänge des Kelheimer Landrats und des Regensburger Oberbürgermeisters statt, zu denen örtliche Re- präsentanten der Gewerkschaften sowie Betriebs- 3.2. Veranstaltungen

Die DGB-Region Regensburg organisier- Aktionstag Asylbewerberleistungsgesetz te im Berichtszeitraum eine Vielzahl von Gegen das Asylbewerberleistungsgesetz fand am Veranstaltungen. Neben Gesprächen mit 22.03.2011 ein Aktionstag statt, an dem sich auch Vertretern aus Politik, Hochschule und der DGB beteiligte. Damit wurde auf die schwie- Gesellschaft war die Region auch in der rige Lage von Flüchtlingen und deren vermutlich Öffentlichkeit präsent. Exemplarisch stehen verfassungswidrige Behandlung hingewiesen. hierfür die folgenden Aktivitäten. Inzwischen kippte das Bundesverfassungsgericht weite Teile des AsylbLG und erfüllte so Forderun- Aktionskonferenz 2010 gen des Aktionstags. Unter dem Motto „Deutschland in Schiefl age“ fand am 07.10.2010 in Barbing die erste Akti- Symposium Vorratsdatenspeicherung onskonferenz der DGB-Region Regensburg statt. Unter dem Motto „Grundgesetz vs. Sicherheit“ Hauptreferent war Matthias Jena, ehrenamtlich war die DGB-Region Regensburg Mitveranstalter Aktive brachten sich mit Redebeiträgen zu den eines Symposiums. Hochrangige Vertreter der Themen Leiharbeit, Asyl, Rente und Gute Arbeit ein. Politik stellten sich einer Diskussion zum Thema Vorratsdatenspeicherung. Am Podium saßen u.a. Demonstration in Nürnberg Ismail Ertug (MdEP), Brigit Sipel (MdEP, EU-Innen- Am 13.11.2010 organisierte der DGB Bayern die ausschuss), Josef Falbisoner (ehem. ver.di Bezirks- größte Demonstration unter dem Motto „Gerech- vorsitzender, Betroffener Telekom Spitzelskandal), tigkeit ist etwas anderes, wir brauchen einen Kurs- Thomas Stadler (Fachanwalt IT-Recht), Peter Schall wechsel“. Fast 50.000 Menschen nahmen daran (stv. Vorsitzender der GdP Bayern) und Dr. Stefan teil, aus der DGB-Region Regensburg beteiligten Köpsell (TU-Dresden). sich fast 1.000 Menschen.

Regensburg 295 Gysi in Regensburg an Aktionen und Bündnispartner machte dieses Am 11.01.2012 folgte einer Ein- Volksbegehren zum einem der erfolgreichsten in ladung der DGB-Region und führte mit den der bayerischen Geschichte. In Neumarkt wurde VertreterInnen der lokalen Gewerkschaften ein eine Betriebsrätekonferenz organisiert, in Regens- Gespräch über unsere politischen Forderungen. burg ein Flashmob durchgeführt. Eine anschließende Pressekonferenz fand Eingang in bundesweite Medien. Aktionskonferenz 2013 Zu den Wahlen fand am 7. Mai 2013 eine Aktions- Volksbegehren Studiengebühren konferenz in Barbing statt. Den über 300 anwe- 2013 wurde erfolgreich das Volksbegehren gegen senden Betriebs- und Personalräten stellten sich Studiengebühren durchgeführt. In der ganzen die Direktkandidaten der Parteien zum Bundestag DGB-Region Regensburg organisierten sich vor. Thomas Muggenthaler vom BR moderierte Bündnisse für die Abschaffung. Organisiert wurden die Veranstaltung. Das Hauptreferat hielt Annelie diese weitestgehend durch den DGB, eine Vielzahl Buntenbach, Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand des DGB.

3.3. 2. Mai 2013

2013 jährte sich zum 80. Mal die Besetzung Am 2. Mai 2013 fanden in Regensburg zwei der Gewerkschaftshäuser durch die Natio- Gedenkveranstaltungen anlässlich des Jahresta- nalsozialisten. ges statt, die zentrale für Bayern und eine für die Region. Die zentrale Veranstaltung wurde von Das Regensburger Gewerkschaftshaus ist das BR@lpha aufgezeichnet und ausgestrahlt. Neben letzte immer noch vom DGB genutzte Haus in dem Historiker Rainer Ehm und dem Vorsitzenden Bayern, welches bereits in der Weimarer Republik des DGB Bayern Matthias Jena hielt Landtags- Sitz der (A)DGB-Gewerkschaften war. Bereits im präsidentin Barbara Stamm eine Rede. Von einer März 2013 von Nazis attackiert, wurde es am 2. Arbeitsgruppe (Stefanie und Sabrina Schütz, Mai 1933 besetzt, die Gewerkschaften zerschla- Andreas Schmal, Hermann Windorfer und Rainer gen und die Aktiven verfolgt. Ehm) wurde die Geschichte des Hauses in einer Ausstellung aufbereitet. 3.4. Antikriegstag

Am 1. September wird des Überfalls NS- · 2010: Pflüger, Tobias: „Der Umbau der Bundes- Deutschlands auf Polen gedacht. wehr zur Interventionsarmee“ · 2011: Kebir, Sabine: „Afghanistan. So werden die Dieses Datum markiert den Beginn des 2. Welt- neuen Kriege gemacht!“ kriegs in Europa. Die DGB-Region Regensburg · 2012: Schulze von Glaßer, Michael: „An der begeht diesen Tag jedes Jahr mit einer Saalveran- Heimatfront - Soldaten im Klassenzimmer!“ staltung und Vorträgen. · 2013: Krimmer, Hedwig: „Ist die Bundeswehr Teil der Friedensbewegung?“

296 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 4. Organisation und Finanzen

4.1. Regionsvorstand

Vorstand der DGB-Region Regensburg

Der DGB-Regionsvorstand ist das höchste beschlussfassende Organ zwischen den Regions- delegiertenkonferenzen (nach alter Satzung). Pro Jahr hat er sich in der Regel vier Mal zu seinen Sitzungen getroffen. Mit der Konstituierung der DGB-Kreisvorstände in der Region Regensburg im Herbst 2013 hat der Regionsvorstand seine Tätigkeit beendet.

Gewerkschaft Mitglied Stellvertretung IG BAU Peter, Reinhard Königsberger, Stefan IG BCE Hautmann, Markus Rummel, Josef GdP Knorr, Gerhard (bis 2012 stellver- Schmied, Hans (bis 2012 ordent- tretendes Mitglied) liches Mitglied) GEW Freihoffer, Irmgard Wingerter, Robert IG Metall Scholz, Jürgen Pirner, Gerhard NGG Forster, Helmut Reißfelder, Rainer EVG Gangl, Petra Kunz, Manfred ver.di Salberg, Irene Gröbner, Alexander NGG Forster, Helmut Reißfelder, Rainer EVG Gangl, Petra Kunz, Manfred ver.di Salberg, Irene Gröbner, Alexander Weitere Mitglieder Distler, Herbert - IG Metall Hofmann, Claus - IG BAU Paul, Petra - ver.di

Regensburg 297 Gewerkschaft Mitglied Stellvertretung Personengruppe Frauen Schmid, Maria - IG Metall Personengruppe Jugend Roloff, Sebastian - ver.di Strohmayer, Bernhard - IG Metall Personengruppe Senioren (nicht Kager, Karl-Heinz - IG Metall stimmberechtigt) Katschke, Werner - ver.di OK-Vorsitzende: OK Roding - Hecht, Claudia - IG Metall (nicht stimmberechtigt) OK Cham - Schwarzbach, Werner - ver.di OK Kötzting - Koch, Artur - ver.di OK Furth i. Wald - Breu, Herbert - ver.di OK Neumarkt i. d. OPf. - Meyer, Michael - IG BAU OK Neustadt a. d. Donau - Rieger, Bernhard - ver.di OK Abensberg - Wemmers, Hans - IG BCE OK Kelheim - Kleehaupt, Hans - ver.di

4.2. DGB-Strukturen in der Region

Im Zuständigkeitsbereich der DGB-Region Kelheim (KV-Gründung am 22.10.2013) Regensburg werden die Kreisvorstände als · OK Kelheim - Kleehaupt, Hans (ver.di), Gremien der neuen Satzung erst mit Ende Sitzungstermine: 18 der Amtszeit des alten Regionsvorstandes · OK Abensberg - Wemmers, Hans (IG BCE), gegründet. Zumindest bis dahin sind die Sitzungstermine: 12 Ortskartelle der alten Satzung aktiv und · OK Neustadt - Rieger, Bernhard (ver.di), sorgen für eine Repräsentanz des DGB in Sitzungstermine: 8 der Fläche. Neumarkt (KV-Gründung am 19.09.2013) Cham (KV-Gründung am 18.09.2013) · OK Neumarkt - Meyer, Michael (IG BAU), · Ortskartell Cham, Vorsitzender Schwarzbach, Sitzungstermine: 19 Werner (ver.di), Sitzungstermine: 16 · Ortskartell Furth im Wald - Breu, Herbert (ver.di), Regensburg (KV-Gründung am 23.09.2013) Sitzungstermine: 16 · OK Neumarkt - Meyer, Michael (IG BAU), · Ortskartell Roding - Hecht, Claudia (IG Metall), Sitzungstermine: 19 Sitzungstermine: 11 · Frauen-Arbeitskreis Cham - Berg, Katharina (bis 2013, ver.di); Schmid Maria (IG Metall), Sitzungs- termine: 18 · OK Kötzting - Koch, Artur (ver.di), Sitzungstermine 3

298 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.3. Mitgliederzahlen

In der DGB-Region Regensburg gibt es eine positive Mitgliederentwicklung. Zudem werden die Mitglieder jünger und weiblicher. Ende 2012 betrug die Zahl der Mitglieder 43.660.

NGG: EVG: 1.429 2.081 IG Metall: 19.924 GdP: 894 GWE: 422

ver.di: IG BCE: 12.115 3.966

IG BAU: 2.829

andere: 30.693 Senioren: 7.775

Jugendliche: 5.192

Männlich: 31.256

Weiblich: 12.404

Regensburg 299 4.4. Finanzübersicht / Haushalt der Region

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 44.880,00 47.880,00 37.032,00 38.544,00 168.336,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.604,00 2.808,00 5.412,00 Sonst. Einnahmen 1,56 382,62 403,31 Summe Einnahmen 44.880,00 47.881,56 40.018,62 41.755,31 174.535,49

Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 8.387,64 12.034,92 10.112,64 10.112,64 40.647,84 Mietnebenkosten 5.653,58 10.367,90 6.625,37 6.208,80 28.855,65 Porto/Frachten 3.160,68 2.192,79 909,66 2.865,32 9.128,45 Telefon/Internet 4.256,16 4.623,24 4.297,43 3.245,81 16.422,64 Büromaterial 1.687,55 1.070,98 730,02 915,73 4.404,28 Druckkosten 109,97 300,14 102,01 512,12 Kopierkosten -447,75 482,22 1.834,54 1.633,86 3.502,87 Zeitschriften/Bücher 1.455,62 591,87 757,47 545,11 3.350,07 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 1.467,59 5.432,56 3.594,35 3.842,63 14.337,13 Reisekosten 4.844,29 1.275,98 1.930,33 2.105,13 10.155,73 Personalnebenkosten 250,00 250,00 500,00 Instandhaltung 26,78 118,54 145,32 Versicherungen 0,00 Inventaranschaffung 81,50 599,88 386,65 118,98 1.187,01 Beiträge 345,00 345,00 25,00 25,00 740,00 Sonst. Verwaltungskosten 597,76 401,02 498,53 641,02 2.138,33 Konferenzen/Tagungen 1.100,30 1.290,50 2.156,80 1.471,60 6.019,20 PG Jugend 209,51 355,00 564,51 PG Frauen 221,70 100,60 322,30 Arbeitskreise 665,16 571,30 639,10 395,40 2.270,96 Sozialpolitik 61,67 104,61 132,39 298,67 Bildungsarbeit 0,00 Sonst. Veranstaltungen 1.227,07 677,96 921,68 911,22 3.737,93 Binnenstruktur 2.180,63 2.352,15 4.532,78 Summe Ausgaben 36.994,45 45.049,46 36.204,24 35.525,64 153.773,79

300 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 44.880,00 47.881,56 40.018,62 41.755,31 174.535,49 Ausgaben 36.994,45 45.049,46 36.204,24 35.525,64 153.773,79 Übersch./Def. 7.885,55 2.832,10 3.814,38 6.229,67 20.761,70 HH-Bestand Vorjahr 10.272,67 18.158,22 20.990,32 24.804,70 HH-Bestand per 31.12. 18.158,22 20.990,32 24.804,70 31.034,37

2011 2012 2011-2012 KV Kelheim € € € Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 712,75 1.276,60 1.989,35 Bestand 487,25 -76,60 410,65

KV Regensburg Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 63,68 488,83 552,51 Bestand 2.336,32 1.911,17 4.247,49

KV Neumarkt Opf Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 800,02 542,79 1.342,81 Bestand 399,98 657,21 1.057,19

KV Cham Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.200,00 1.166,10 2.366,10 Bestand 0,00 33,90 33,90 Bestand 2012: 5.749,23

Regensburg 301 Region Schweinfurt-Würzburg

Verantwortlich: Frank Firsching

302 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite Einleitung ...... 304 1. Politische Schwerpunkte ...... 306 1.1. Gute Arbeit ...... 306 1.2. Sozialpolitik ...... 307 1.3. Regional- und Strukturpolitik ...... 307 2. Arbeitsfelder ...... 309 2.1. DGB-Orts- und -Kreisverbände ...... 309 2.2. Bündnisarbeit ...... 310 2.3. Bildungsarbeit ...... 313 2.4. Jugend ...... 313 2.5. Außenvertretungen ...... 314 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 315 3.1. Unser Tag, der 1. Mai ...... 315 3.2. Veranstaltungsreihe LTW-BTW 2013 ...... 317 3.3. Kampagne „Aufstehen und Einmischen“ ...... 318 3.4. Fritz-Soldmann-Urkunde ...... 320 3.5. Öffentlichkeitsarbeit ...... 321 3.6. DGB-Rentenberatung ...... 322 3.7. Internationale Solidarität / Frieden ...... 322 4. Organisation und Finanzen ...... 323 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 323 4.2. Mitgliederentwicklung ...... 324 4.3. Finanzen ...... 325 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 327

Schweinfurt-Würzburg 303 Einleitung

Einleitende Bemerkungen

Der Trumpf der DGB-Region Schweinfurt- Die politische Vertretung unserer gemeinsamen Würzburg ist die klare, funktionierende Interessen nimmt die DGB-Region in einer Art Aufgabenteilung zwischen den acht Mit- Dreiklang von aktionsorientierter Bildungsarbeit, gliedsgewerkschaften und der DGB-Region. stetiger Medienpräsenz und organisierten Diskurs Während sich die regionalen Gliederun- mit Parteien, Verbänden und Bündnispartnern gen der Mitgliedsgewerkschaften um die wahr. Betriebs-, Tarif- und Branchenpolitik, sowie um die eigene Mitgliederentwicklung intensiv kümmern, vertritt die DGB-Region die gemeinsamen politischen Interessen der Arbeitnehmerschaft gegenüber Gesellschaft und Politik kraftvoll mit einer Stimme.

304 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Schweinfurt-Würzburg 305 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Gute Arbeit

Als der Landkreis Schweinfurt für sein Krankenhaus in Gerolzhofen und sein Altenheim in Werneck eine eigene Leiharbeitsfirma gründete, gipfelte die Auseinandersetzung zwischen Landkreis und DGB/ver.di in einer Kundgebung (200 TN) gegen Leiharbeit vor dem Landratsamt in Schweinfurt am 24.02.2011.

Die Deregulierungspolitik der Agenda 2010 Positiv hebt sich der regionale Arbeitsmarkt in der hat die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt quantitativen Nutzung der Leiharbeit ab. Im Juni in der Region Schweinfurt-Würzburg (auch 2011 lag die Leiharbeitsquote der Region Main- Mainfranken genannt) nachhaltig geprägt. franken mit 1,5% deutlich unter dem bayerischen So ist zwar die Arbeitslosenquote in den Ar- Niveau von 2,6% und der bundesdeutschen Quote beitsagenturen Würzburg und Schweinfurt von 2,9% der sozialversicherungspflichtig Beschäf- im Berichtszeitraum zurückgegangen, die tigten. Real waren zu diesem Zeitpunkt 5.125 atypische Beschäftigung ist jedoch ebenso LeiharbeitnehmerInnen registriert (seither stabil), gewachsen wie der Niedriglohnsektor. davon 3.186 im Agenturbezirk Würzburg (1,7%) und 1.939 im Agenturbezirk Schweinfurt (1,2%). Das Resultat ist so ernüchternd wie erschre- ckend. Nach einer Erhebung der BA für das Jahr Die unterdurchschnittliche Quote ist auf die 2010 und eigenen Berechnungen waren knapp erfolgreiche Arbeit der Betriebsräte aus der Metall- 40.000 Vollzeitbeschäftigte im Regionsgebiet im und Elektroindustrie zurückzuführen, denen es Niedriglohnsektor beschäftigt. Damit befinden gelungen ist, Leiharbeit in größerem Umfang zu sich die Zahlen in etwa im bundesdeutschen verhindern. Schnitt, nachdem fast jeder vierte Beschäftigte zu Niedriglöhnen arbeitet. Umgekehrt bezuschussen die Kommunen die Gehälter der im Niedriglohn beschäftigten (und damit das Lohndumping) über das Hartz IV-System mit über 18 Mio. Euro pro Jahr.

306 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.2. Sozialpolitik

Sozialpolitik ist unsererseits grundsätzlich SelbstverwalterInnen ebenso, wie die Koordinie- auf zwei Ebenen gestaltbar. Da ist zu aller rung der regionalen Organe. Die DGB- Region erst die politische Ebene zu nennen, auf der Schweinfurt-Würzburg koordiniert die AOK-Beiräte die jeweilige Gesetzgebung stattfi ndet. und die Widerspruchsausschüsse der AOK-Direkti- onen Würzburg und Schweinfurt, die Verwaltungs- Ob Rente erst mit 67 oder der Sonderbeitrag der ausschüsse der Arbeitsagenturen Schweinfurt und gesetzlich Krankenversicherten von 0,7 Bei- Würzburg, dazu die Jobcenterbeiräte von acht tragspunkten. Beide Entscheidungen werden im Gebietskörperschaften. Bundestag getroffen, vor Ort in der DGB-Region mit unterschiedlichen Instrumenten wie regionalen Unseren SelbstverwalterInnen bieten wir regelmä- und überregionalen Kampagnen problematisiert ßige Austauschmöglichkeiten und/ oder Qualifi zie- und transportiert. rungen an. Im Vorfeld der Sozialwahlen fand bei- spielsweise eine Grundschulung für AOK-Beiräte Die Gestaltung von Sozialpolitik innerhalb der zur Gesundheitspolitik statt, für Jobcenterbeiräte Sozialversicherungszweige durch die Selbstver- gibt es ein jährliches Angebot zum Erfahrungs- waltungsorgane und deren Koordination ist die austausch, wo die politische Schwerpunktsetzung zweite Ebene und gleichzeitig Daueraufgabe der debattiert und festgelegt wird. DGB-Region. Sie beinhaltet die Qualifi zierung von

1.3. Regional- und Strukturpolitik

Um die Regional- und Strukturpolitik polregionen Nürnberg und Frankfurt entschieden. konstruktiv mitzugestalten, hat sich der Die DGB-Region Schweinfurt-Würzburg ist durch DGB-Regionsvorstand erfolgreich bemüht, den Regionsvorsitzenden Frank Firsching im „Rat VertreterInnen in die Gremien der Main- der Region“ vertreten, dem alle Gesellschafter, alle franken GmbH entsenden zu können. Abgeordneten der Region sowie die Präsidenten der Uni Würzburg und der FH Würzburg-Schwein- Die Mainfranken GmbH besteht seit 2011 aus den furt angehören. Außerdem arbeiten weitere zehn neun Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis KollegInnen in den thematisch gegliederten Würzburg, Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie Fachforen mit. den Landkreisen Kitzingen, Bad Kissingen, Haß- berge, Rhön-Grabfeld und Main-Spessart, der IHK Neben der Mitwirkung in der Mainfranken GmbH Würzburg-Schweinfurt und der Handwerkskammer beteiligt sich die DGB-Region auch an der IHK- für Unterfranken als Gesellschafter. Fachkräfteallianz, die am 30.10.2012 gegründet wurde. Ihre selbst gestellte Aufgabe ist es, künftig Die Mainfranken GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, im Schulterschluss gegen den drohenden Fachkräf- die regionalen Kräfte zu Gunsten einer aktiven temangel in der Region vorzugehen. Gestaltung der Zukunft Mainfrankens zu bündeln. Damit haben sich die Städte und Landkreise der Neben IHK und DGB sind noch beide Arbeits- Region expliziert für eine eigenständige Regional- agenturen, die HWK, die vbw Unterfranken und Strukturpolitik in Abgrenzung zu den Metro- und die Mainfranken GmbH Allianzpartner. Sie

Schweinfurt-Würzburg 307 einigten sich auf zehn Handlungsfelder, die im Ein erster Erfolg ist bereits sichtbar: Die Arbeits- gewerkschaftlichen Sinne Aus- und Weiterbildung agentur Schweinfurt hat im Rahmen der Allianz ausbauen wollen und dabei bisher benachteiligte vor, im Jahr 2013 für 100 jungen Menschen Jugendliche ins Zentrum der Bemühungen stellt. zwischen 25 und 35 Jahren, die noch ohne Berufs- ausbildungsabschluss sind, zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zu organisieren und nötige Hilfen zu finanzieren.

308 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2. Arbeitsfelder

2.1. DGB-Orts- und -Kreisverbände

Das Foto zeigt einen Ausschnitt der DGB-Delegiertenkonferenz am 16 Mai 2012 in Schweinfurt. 34 Delegierte gründeten den neuen DGB-Kreisverband Schweinfurt.

Ehrenamtliche Arbeit in DGB-Orts- und Delegiertenkonferenzen 2013: Kreisverbänden ist in der DGB-Region 16. Mai; DGB Kreisverband Schweinfurt: 34 von Schweinfurt-Würzburg nichts Neues, son- 40 Delegierten anwesend, zum DGB-Kreisvorsit- dern seit Jahrzehnten gelebte Praxis. zenden gewählt: Frank Firsching (IG Metall); im Kreisvorstand vertreten sind IG Metall, ver.di, IG Insofern stellt die laufende DGB-Strukturreform BCE, IG BAU, NGG, EVG, GdP, DGB-Jugend. weniger eine Zäsur, sondern mehr eine Korrektur da, weil sich vorwiegend Verantwortlichkeiten 20. Juni; DGB-Kreisverband Haßberge: 19 von 30 ändern und kaum neue Gremien entstehen. Auch deshalb haben sich die Mitgliedsgewerk- Delegierten anwesend, zur DGB-Kreisvorsitzenden schaften der Region im DGB dafür entschieden, gewählt: Anna Schlechter (IG Metall); im Kreis- die DGB-Kreisverbände nach neuer Satzung erst vorstand vertreten sind IG Metall, ver.di, GEW, IG im zweiten Halbjahr 2013 zu gründen – und zwar BAU, NGG, DGB- Jugend. alle mittels Kreisdelegiertenkonferenzen. 04. Juli; DGB-Kreisverband Kitzingen: 25 von 30 So bestanden nach alter Satzung schon die DGB- Delegierten anwesend, zum DGB-Kreisvorsitzen- Kreisverbände Haßberge, Würzburg, Kitzingen und den gewählt: Holger Kempf (IG BCE); im Kreisvor- Rhön-Grabfeld. Im Landkreis Bad Kissingen agie- stand vertreten sind IG BCE, ver.di, GdP, NGG, IG ren die aktiven DGB-Ortsverbände Bad Kissingen, BAU, IG Metall, DGB-Jugend. Ramsthal und Maßbach-Poppenlauer. So blieb bisher einzig das Gebiet von Stadt und Landkreis 10. Oktober; DGB-Kreisverband Bad Kissingen: Schweinfurt ohne direkte ehrenamtliche DGB- Nach Redaktionsschluss Struktur. Was jedoch durch den DGB-Regionssitz und der Zuständigkeit des Regionsvorsitzenden 16. Oktober, DGB-Kreisverband Würzburg: Nach problemlos kompensiert wurde. Redaktionsschluss. DGB-Kreisvorsitzender seit 2009: Walter Feineis (GEW)

Schweinfurt-Würzburg 309 19. November, DGB-Kreisverband Rhön-Grabfeld: gen und veränderte Rolleninterpretationen sind nach Redaktionsschluss. DGB-Kreisvorsitzender die Stärken der ehrenamtlichen DGB-Strukturen, seit März 2012: Thorsten Raschert (IG Metall), bis weil sei auf die jeweiligen Bedürfnisse vor Ort März 2012 Gudrun Scheuplein (ver.di) eingehen.

DGB-Ortsverbände: Um trotz gelebter Eigenständigkeit eine gemeinsa- me politische Jahresplanung aller DGB-Strukturen Bad Kissingen, DGB-Ortsvorsitzender in der Region zu gewährleisten, findet mindestens Klamet, Gerhard (IG Metall) 1x jährlich eine DGB-Regionsklausur im November Ramsthal, DGB-Ortsvorsitzender zwischen den DGB-Orts-und Kreisvorsitzenden Kerber, Franz-Xaver (ver.di) und dem DGB-Regionsvorstand statt. Hinzu kom- Maßbach-Poppenlauer, DGB-Ortsvorsitzender men mehrere Workshops pro Jahr, die sowohl zur Gessner, Herbert (IG Metall) politisch-inhaltlichen Qualifizierung, als auch zur Höchberg, DGB-Ortsvorsitzender Vorbereitung von Aktionen dienen. Feineis, Walter (GEW)

Die DGB-Orts- und Kreisverbände sind nach wie vor das Gesicht des DGB im jeweiligen Zuständig- keitsbereich. Unterschiedliche Schwerpunktsetzun-

2.2. Bündnisarbeit

Die Mitarbeit in Bündnissen spielt eine Würzburg ist bunt, nicht braun wichtige Rolle in der politischen Arbeit der Der DGB ist die treibende Kraft im „Bündnis Würz- DGB-Region Schweinfurt-Würzburg. burg ist bunt, nicht braun“. Das Bündnis versteht sich als Aktionseinheit, die zusammenfindet, wenn Dabei kommt es uns darauf an, Schnittmengen eine unmittelbare Bedrohung durch Neonazis in mit örtlichen Akteuren aus Parteien, Verbänden Würzburg ansteht. und Organisationen zu finden, um gewerk- schaftspolitische Themen öffentlich zu platzieren. Über 100 Organisationen der Stadt unterstützen Bündnisarbeit ist unterschiedlich. Die Palette reicht das Bündnis „Würzburg ist bunt, nicht braun“. Auf von kurzfristig angelegter und zeitlich befristeter gewerkschaftliche Initiative hin organisierte das Arbeit bis hin zu nachhaltigen und über Jahre hin Bündnis zum Beispiel am 01. Mai 2010 und am fortlaufenden Projekten. Nur wenige Beispiele 01. Mai 2013 Widerstand gegen Naziaufzüge des seien hier genannt: sogenannten „Freies Netz Süd“. An beiden Termi- nen wurden viele Tausend Menschen mobilisiert, um Angriffe der Neonazis auf den ersten Mai als internationalen Tag der Gewerkschaftsbewegung abzuwehren.

310 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Im Juni 2013 würdigte das „Bayerische Bündnis Allianzen für den freien Sonntag; für Toleranz“ während einer Arbeitstagung im Würzburg und Main-Rhön Rahmen eines Empfangs des Oberbürgermeisters Seit Jahren vollzieht sich eine schleichende Aus- im Würzburger Rathaus die Arbeit von „Würzburg höhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes. Immer ist bunt, nicht braun“. mehr Wirtschaftsbereiche werden für die Arbeit an diesen Tagen vereinnahmt.

Dieser Entwicklung zur Rund-um-die-Uhr-Gesell- schaft stellt sich der DGB in der Region Schwein- furt- Würzburg gemeinsam im Bündnis mit der Allianz für den freien Sonntag entgegen. In Bad Neustadt organisierte die Allianz in Kooperation mit dem DGB am 15. Juni 2013 eine Arbeitszeit- politische Konferenz, wo mit kommunalpolitischen Akteuren die Frage der Sonntagsöffnungszeiten diskutiert wurde.

Dabei wurde deutlich, dass sich zahlreiche Kom- munalpolitiker und Bürgermeister damit schwer tun, der Möglichkeit von vier verkaufsoffenen Bis zu 10.000 Menschen demonstrierten am 1. Mai 2013 gemeinsam mit den Gewerkschaften Sonntagen im Jahr zu widerstehen. Häufi g werden und dem Bündnis „Würzburg ist bunt, nicht braun“ gegen einen Neonaziaufmarsch in Würzburg. „Wettbewerbsgründe“ als Argument genannt. Im- mer stärker werden wirtschaftliche Interessen und Schweinfurt ist bunt ökonomische Zusammenhänge als unveränderbar Auf DGB-Initiative hin gründete sich im Vorfeld gesetzt, um ihnen alle Dimensionen des menschli- des 1. Mai 2010 das Bündnis „Schweinfurt ist chen und gesellschaftlichen Lebens unterzuordnen. bunt“. Gemeinsam mit Parteien, Organisationen In Würzburg konnte im Bündnis mit der Allianz und Verbänden der Stadt gelang es, am interna- mehrmals ein zweiter verkaufsoffener Sonntag tionalen Maifeiertag 10.000 Menschen in einem abgewehrt werden. starken Demonstrationszug zu mobilisieren, um ein großartiges Zeichen gegen alte und neue Nazis Vorausgegangen waren zahlreiche öffentliche zu setzen. Seither arbeitet das Bündnis „Schwein- Aktionen, Gespräche mit den Vertreterinnen und furt ist bunt“ kontinuierlich am Thema. Zahlreiche Vertretern der Fraktionen im Stadtrat, Pressekonfe- Veranstaltungen wurden organisiert, um Aufklä- renzen und Plakataktionen für den freien Sonntag. rungsarbeit gegen Rechtsradikalismus zu leisten. In Schweinfurt unterzeichnete die Allianz unter Mit dem Journalisten und Szeneexperten Robert Mitwirkung des DGB eine Vereinbarung mit dem Andreasch wurde beispielsweise eine Informati- städtischen Einzelhandel, die vorsieht, Sonntags- onsveranstaltung im Schweinfurter „Stattbahn- öffnungen an nur zwei Sonntagen pro Jahr zu hof“ organisiert, zu der knapp 100 Besucherinnen beantragen. So ist den bestehenden Bündnissen und Besucher kamen, um sich über die braune unter tatkräftiger Mitwirkung des DGB gelungen, Szene in Bayern zu informieren. Filmvorführungen, die Sonntagsöffnungen in der Region zu begren- Lesungen und Seminare zum Thema sind weitere zen. Beispiele für die Arbeit des Bündnisses „Schwein- furt ist bunt“.

Schweinfurt-Würzburg 311 Bündnis für die Abschaffung der Die Ergebnisse im Einzelnen: Stadt Würzburg 18,8 Studiengebühren Prozent, Landkreis Würzburg 17,6 Prozent, Stadt Der DGB in der Region Schweinfurt-Würzburg war Schweinfurt 14,4 Prozent, Landkreis Schweinfurt einer der Hauptakteure bei der Organisation der 18,7 Prozent, Landkreis Haßberge 17,1 Prozent, Arbeit des regionalen Bündnisses für die Abschaf- Landkreis Bad Kissingen 16,3 Prozent, Landkreis fung der Studiengebühren Ende 2012 und Anfang Rhön-Grabfeld 16,4 Prozent, Landkreis Kitzingen 2013. In Zusammenarbeit mit SPD, Freien Wählern, 14,5 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, ÖDP, Piraten und vor allen Dingen den aktiven studentischen Gruppen gelang es, im Bereich der gesamten Regi- on gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln.

In den Städten Schweinfurt und Würzburg fanden zahlreiche Bündnistreffen statt, um inhaltliche Absprachen zu treffen und Aktionen zu planen. Gleiches gilt auch für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, wo der DGB-Kreisvorsitzende Thorsten Raschert ebenso als Bündnissprecher agierte wie DGB-Regionsvorsitzender Frank Fir- sching in Schweinfurt.

Bereits im Monat Dezember 2012 wurden in den Würzburger Studenten demonstrierten gemeinsam im Bündnis mit den Gewerk- Betrieben der Region und an den vielen Infostän- schaften für eine gute Bildung und gegen die bayerischen Studiengebühren. den auf Initiative des DGB hin 5.000 Weihnachts- Geschenkpapierbögen verteilt, worauf Werbung für das Volksbegehren stilvoll abgedruckt war. Die Anstrengungen des Bündnisses haben mitgehol- fen, in allen Bereichen der Region das Quorum für das Volksbegehren deutlich zu überschreiten.

312 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.3. Bildungsarbeit

Der vereinbarten Aufgabenteilung zwischen Deal für Europa“ sprach, zu nennen. Auf das Mitgliedsgewerkschaften und DGB-Region größte Interesse stieß jedoch der „Heiße Stuhl zur entsprechend unterbreiten die DGB-Region Oberbürgermeisterwahl in Schweinfurt“ am 19. und die DGB-Orts- und Kreisverbände die Februar ´10, als 300 Gäste die DGB-Veranstaltung unterschiedlichsten politischen Bildungsan- im Naturfreundehaus besuchten. gebote für Mitglieder, Aktive und Funktio- närInnen. Beispielhaft für die politische Bildungsarbeit der Region ist die Workshop-Reihe zur Bundes- und Die Angebotspalette der DGB-Region reicht Landtagswahl 2013. Im Angebot befanden sich von Tagesworkshops und Tagesseminaren über drei samstägliche Workshops zu den Themen DGB-Funktionärskonferenzen mit hochrangigen „Gute Bildung für alle“, „Gute Arbeit in Bayern“ Referenten bis zu Abendveranstaltungen mit Infor- und „Armut – Reichtum – Umverteilung“. mationscharakter, beispielsweise über Änderun- gen in der Gesundheitspolitik oder passgenauen Alle Workshops fanden mit 10-20 teilnehmenden Qualifi zierungsangebote für Zielgruppen wie die KollegInnen statt. Vor allem unsere DGB-Orts- und von uns benannten Arbeitsrichter. Kreisverbänden bieten zudem zahlreiche Abend- veranstaltungen zu sozialpolitischen Themen Als Highlights sind die drei DGB-Funktionärskon- an, die örtlich zum Teil große Beachtung fi nden. ferenzen am 21. Oktober ´10 mit Fritz Schösser So der Jahresauftakt des DGB-Ortsverbandes unter dem Motto „Deutschland in Schiefl age“ Ramsthal, der traditionell zu einer Winterwan- (Schweinfurt 275 TN), am 29. Juni ´11 mit Michael derung im Januar einlädt, wo anschließend der Sommer (Würzburg, 200 TN) und am 04. Juli ´12 Regionsvorsitzende in der warmen Stube vor mit Mag. Dr. Stephan Schulmeister (Schweinfurt, regelmäßig über 50 GewerkschafterInnen die 180 TN), der zur Finanzkrise unter dem Titel „New politische Jahresauftaktrede hält.

2.4. Jugend

Durch den Sitz des DGB-Jugendsekretariats tät, einer hohen Konstanz in der Erinnerungsarbeit Nordbayern im DGB-Gewerkschaftszentrum bis hin zu Seminaren und Freizeitveranstaltungen Schweinfurt ist die/der JugendsekretärIn verfügt die DGB-Region über eine stetige und organisatorisch dem DGB-Regionsteam anspruchsvolle Jugendarbeit. Schweinfurt-Würzburg zugeordnet. Zwei- felsohne profi tiert mit dieser Zuordnung die Seit dem Sommer 2010 verantwortet Björn Wort- DGB-Jugendarbeit in der Region. mann als DGB-Jugendsekretär die erfolgreiche Arbeit. Davor wurde das Jugendsekretariat ebenso Was sich an der Vielzahl von Aktivitäten des erfolgreich von Kollegin Ulrike Eifl er geleitet. (Mehr Regionsjugendausschusses Schweinfurt-Würzburg im Geschäftsbericht der DGB-Jugend) ablesen lässt. Von der Berufsschultour als regelmä- ßige gewerkschaftliche Vorfeldarbeit über kreative Aktionen zu Ausbildungsplatzquantität und -Quali-

Schweinfurt-Würzburg 313 2.5. Außenvertretungen

Über die DGB-Region sind eine ganze Reihe Handwerkskammer Unterfranken von Außenvertretungen benannt, organi- In der Vollversammlung repräsentieren 13 Kolle- siert und koordiniert. Da für eine nament- gInnen die Handwerksgewerkschaften, darunter liche Aufzählung der Platz nicht ausreicht, ein Vizepräsident und zwei Vorstandsmitglieder. hier eine Übersicht der gewerkschaftlichen Ein Dutzend stellvertretende Mitglieder kommen Außenvertretungen in der Region: hinzu. Im Berufsbildungsausschuss vertreten uns je fünf ordentliche Mitglieder und stellvertretende Gesetzliche Krankenversicherung Mitglieder. Je acht KollegInnen in den Beiräten der AOK-Di- rektionen Würzburg und Schweinfurt, dazu je vier Arbeits- und Sozialrichter StellvertreterInnen. Ein Verwaltungsratsmitglied 53 KollegInnen sind als Arbeitsrichter, 28 als Sozi- der AOK Bayern. alrichter berufen. Hinzu kommen je vier Landesso- zial- und Landesarbeitsrichter. Agentur für Arbeit Je vier KollegInnen und zwei StellvertreterInnen Berufsschulbeiräte der Verwaltungsausschüsse der Arbeitsagenturen 18 KollegInnen benannt. Schweinfurt und Würzburg. Jobcenterbeiräte: Mit je einer Vertretung in den Mainfranken GmbH Jobcenterbeiräten der Stadt Schweinfurt, der 10 KollegInnen arbeiten in den verschiedenen Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Kitzingen, Fachforen mit. Rhön-Grabfeld, Schweinfurt, Würzburg sowie zwei KollegInnen im Jobcenterbeirat der Stadt Würz- Neben unserer Bündnisarbeit ist der DGB im burg. Schweinfurter Seniorenbeirat, der Sozialkonferenz Schweinfurt, der Schweinfurter Arbeitsloseninitiati- Rentenversicherung Nordbayern ve, dem Schweinfurter Friedensratschlag sowie den Würzburger Flora-Kreis vertreten. Wird überregional durch den DGB Bayern bearbei- tet.

IHK Würzburg-Schweinfurt Sieben KollegInnen plus drei StellvertreterInnen im Berufsbildungsausschuss, dazu über 100 KollegIn- nen in den unterschiedlichen Prüfungsausschüs- sen.

314 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. Unser Tag, der 1. Mai

Mit dem symbolischen heben der „roten Karte für Nazis“ solidarisierten sich die Teilnehmenden der Schweinfurter Maikundgebung 2012 mit den Hofer Kolleginnen und Kollegen, die sich zeitgleich mit einem Naziaufmarsch auseinandersetzen mussten.

Traditionell finden in der DGB-Region fungieren dort die örtliche Volkshochschule und Schweinfurt-Würzburg sieben Maikundge- der DGB-Kreisverband. bungen statt. Dazu kommen eine Kabarett- Vorabendveranstaltung und eine – wohl Mit den sieben Kundgebungen am 1.Mai ist der einmalige – Maibaumaufstellung, beide am DGB in der Region Schweinfurt- Würzburg flä- Vorabend des 1. Mai. chendeckend präsent. Damit ist sichergestellt, dass gewerkschaftliche Positionen am Tag danach auch Es passiert in Ramsthal. Dort stellt der DGB-Orts- medial flächendeckend in den Regionalzeitungen verband ganz selbstbewusst und selbstverständlich eine Rolle spielen. in gewerkschaftlicher Tradition den Maibaum für die Gemeinde Ramsthal auf. Einen DGB-Maibaum Während die großen Maikundgebungen in Würz- wohlgemerkt. Auf diesem sind nämlich nicht die burg und Schweinfurt mit auswärtigen RednerIn- üblichen Handwerke und Wirtschaftszweige des nen bestückt werden, decken wir die kleineren Ortes abgebildet, sondern die Logos der Mitglieds- Maikundgebungen in den Landkreisen überwie- gewerkschaften im DGB. gend mit haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen aus der eigenen Region ab. In Kitzingen gibt es jeweils 30. April eine stets gerne angenommene Kabarettveranstaltung als Vorabendprogramm zum 1. Mai. In Kooperation

Schweinfurt-Würzburg 315 2010 RednerIn TN- Zahl Schweinfurt Grube, Ernst - KZ-Überlebender; Frank Firsching, DGB-Regionsvorsitzender u.a 10 000 Würzburg Feiger, Robert - stellv. Bundesvorsitzender IG BAU; Andreas Emmerling, SDS; 6 000 Torsten Wagner, IG Metall-Jugend und andere Bad Kissingen Eifler, Ulrike - DGB-Jugendsekretärin 30 Bad Neustadt Hartlaub, Peter - Betriebsseelsorger der KAB Schweinfurt 70 Ebern Feiger, Robert - stellv. Bundesvorsitzender IG BAU 50 Kitzingen Kempf, Holger - Bezirksleiter der IG BCE Mainfranken 60

2011 RednerIn TN- Zahl Schweinfurt Thiermeyer, Hubert - ver.di Landesfachbereichsleiter Handel 600 Würzburg Firsching, Frank - Vorsitzender der DGB-Region Schweinfurt-Würzburg 700 Bad Kissingen Öser, Jens - 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt 100 Bad Neustadt Resch, Barbara - Gewerkschaftssekretärin 50 IG Metall Schweinfurt Sand Hartlaub, Peter - Betriebsseelsorger der KAB Schweinfurt 60 Poppenlauer Friedrich, Richard - Betriebsrat bei Schaeffler in Schweinfurt und Diakon 90 Kitzingen Baumann, Peter - Bezirksfachbereichsleiter Medien bei ver.di 70

2012 RednerIn TN- Zahl Schweinfurt Neugebauer, Werner - ehem. IG Metall Bezirksleiter Bayern 600 Würzburg Hartl, Hans - Landesvorsitzender der Gewerkschaft NGG in Bayern 700 Bad Kissingen Öztürk, Sinan - stellv. Geschäftsführer 50 des ver.di Bezirkes Schweinfurt Bad Neustadt Öser, Jens - 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt 70 Sand Schübel, Charly - ehem. Gewerkschaftssekretär der IG Metall in Schweinfurt 54 Maßbach Resch, Barbara - Gewerkschaftssekretärin IG Metall Schweinfurt 120 Kitzingen Schösser, Fritz - Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Bayern 80

2013 RednerIn TN- Zahl Schweinfurt Berger, Christiane - stellv. Vors. DGB Bayern 500 Würzburg Neugebauer, Werner - IG Metall, Georg Rosenthal OB Würzburg, u.a. 10 000 Bad Kissingen Resch, Barbara - Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schweinfurt 80 Bad Neustadt Aschenbrenner, Doris - GEW Bezirksvorstand Unterfranken 70 Sand Höhn, Thomas - Gewerkschaftssekretär IG Metall Schweinfurt 70 Poppenlauer Jauch, Frank - Gewerkschaftssekretär der NGG Unterfranken 100 Kitzingen Feder, Martin - DGB Bayern Bezirkssekretär 110

316 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

Mit Sorge beobachten wir die Verstetigung des Demonstrationen für Demokratie und Toleranz zu Missbrauchs des 1. Mai durch das rechtsradikale organisieren. Dem Ansehen der Gewerkschaftsbe- „Freie Netz Süd“ im fränkischen Raum. Neben wegung in der Region haben diese Mobilisierungs- Nürnberg und Hof waren die zentralen Städte erfolge zwar gut getan, die aggressive, provozie- unserer Region Schweinfurt (2010) und Würzburg rende Strategie der radikalen Rechten sehen wir (2013) Ziel der Naziaufmärsche am 1.Mai in den jedoch als ernste Bedrohung. Wir sehen es daher letzten Jahren. als Verpfl ichtung, unsere aufklärerischen Aktivitä- ten fortzusetzen. In beiden Jahren ist es uns gelungen, durch intensive Bündnis- und Medienarbeit machtvolle 3.2. Veranstaltungsreihe LTW-BTW 2013

Für das bayrische Superwahljahr 2013 hat Kreis- bzw. Ortsverband, die Zuständigkeit für die DGB-Region Schweinfurt- Würzburg auf die Bundestagsveranstaltungen übernahm die ihrer Regionsklausur 2012 einen ambitio- DGB-Region. Sieben der neun Veranstaltungen nierten Veranstaltungsplan entworfen. wurden als „Heißer Stuhl“ (HS), zwei davon als Podiumsdiskussion (PD) durchgeführt, da sich der In allen sechs Stimmkreisen zur Landtagswahl und DGB-Kreisverband Würzburg für die traditionelle in den drei Wahlkreisen zur Bundestagswahl soll Veranstaltungsform entschied. Zu sechs von sieben je eine DGB-Veranstaltung mit den Direktkandi- „Heißen Stühlen“ gelang es, eine Tageszeitung datInnen der im jeweiligen Parlament vertretenen als Kooperationspartner bzw. Mitveranstalter zu Parteien organisiert werden. gewinnen, was uns eine ausgezeichnete Vor- und Nachberichterstattung einbrachte. Die Verantwortung für die Veranstaltungen zur Landtagswahl übernahm der zuständigen DGB- Das Fazit der Veranstaltungsreihe aus DGB-Sicht ist eindeutig: Mit über 800 Teilnehmenden bei den neun Veranstaltungen zu den Landtags- und Bun- destagswahlen 2013 wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Alle 45 eingeladenen Direktkandi- daten folgten unserer Einladung, nur zwei ließen sich aus Termingründen vertreten.

Der DGB wurde in der Region fl ächendeckend als überparteiliche Arbeitnehmerorganisation wahrge- nommen, die in den Veranstaltungen ihre Themen und Ansichten transportierte. Dies gelang wegen der breiten und exklusiven Berichterstattung der Medien über die „Heißen Stühle“, die sich meist über eine komplette Zeitungseite erstreckten.

Voller Saal beim „Heißen Stuhl“ am 12. September in Schweinfurt

Schweinfurt-Würzburg 317 Veranstaltungsübersicht · 18. Juli, PD LTW Würzburg, ohne Partner,

ca. 70 TN Schweinfurt · 22. Juli, HS LTW Schweinfurt, Mitveranstalter Schweinfurter Tagblatt, ca. 120 TN Klipp und klar · 23. Juli, HS LTW Kitzingen, Kooperationspartner -wo geht´s lang? Main-Post, ca. 90 TN · 24. Juli, HS LTW Zeil (Haßberge, Rhön-Grabfeld), ohne Partner, ca. 60 TN Heißer Stuhl · 25. Juli, HS LTW Bad Kissingen, Mitveranstalter der Kandidaten zur Bundestagswahl 2013 Saalezeitung, ca. 90 TN Wahlkreis Schweinfurt: für Stadt- und Landkreis Schweinfurt und Landkreis Kitzingen · 31. Juli, PD LTW Höchberg (Lkr. Würzburg), ohne Partner, ca. 40 TN am Donnerstag 12. September 2013

· 10. Sept., HS BTW Bad Neustadt, Mitveranstalter um 18.00 Uhr Rhön- und Saalepost, ca, 90 TN im Naturfreundehaus Schweinfurt · 12. Sept., HS BTW Schweinfurt, Mitveranstalter Friedrich-Ebert-Straße 1 Schweinfurter Tagblatt, ca. 180 TN · 17. Sept., HS BTW Würzburg, Kooperationspart- ner Main-Post, ca. 80 TN

3.3. Kampagne „Aufstehen und Einmischen“

Am 13. November 2010 gingen in Nürnberg Ziel der Kampagne war unter anderem eine poli- rund 30.000 Gewerkschafterinnen und Ge- tisch inhaltliche Qualifizierung der Kolleginnen und werkschafter auf die Straße, um gegen die Kollegen. In drei Workshops wurden betriebliche Sparpolitik der Regierung, gegen die Rente Multiplikatoren geschult, um mit dem Gelernten mit 67 und für gute Arbeit zu demonstrie- die Herbstkampagne der Gewerkschaften im ren. betrieblichen Umfeld bekannt zu machen. Weiteres Ziel der regionalen Kampagne „Aufstehen und Allein 3.000 Kolleginnen und Kollegen waren Einmischen“ war es, durch öffentliche Aktionen, in 30 Bussen aus der DGB-Region Schweinfurt- Infostände und einen Aktionstag im Oktober 2010 Würzburg nach Nürnberg gereist. Im Vorfeld der eine größtmögliche Öffentlichkeit für die Themen Großdemonstration startete die DGB-Region der Gewerkschaften herzustellen Schweinfurt-Würzburg gemeinsam mit den DGB- Mitgliedsgewerkschaften die Kampagne „Aufste- hen und Einmischen“.

318 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

Im Rahmen der regionalen Kampagne „Aufstehen und Einmischen“ fand am 15. Oktober 2011 ein erster gewerkschaftlicher Aktionstag in Würz- burg und Schweinfurt statt. Damit wurde an die Herbstproteste des Jahres 2010 angeknüpft. Der Kapitalismus, eine wachsende Kluft zwischen arm und reich, soziale Schiefl agen, prekäre Arbeit, und eine Politik, die gegen all das nicht konsequent vorgeht, waren die Themen des Aktionstages, der in Würzburg parallel mit den „Occupy-Protesten“ stattfand. Mit von der Partie waren die IG Metall, die NGG, ver.di, GEW und IG BAU.

Der DGB-Regionsvorsitzende Frank Firsching fasst die Stimmung zusammen: „Da sich Kanzlerin Angela Merkel kürzlich ein ‚marktkonformes Parla- An zahlreichen Infoständen in der DGB-Region Schweinfurt-Würzburg informierten Kolleginnen und Kollegen über die Ziele der Herbstkampagne 2010 der Gewerkschaften. Hier ein Info- Stand ment‘ wünschte, ist es an der Zeit, die Demokratie des DGB-Kreisverbandes Haßberge vom Juli 2010. gegen das Zockersystem der Finanzmärkte zu verteidigen.“ Der regionale Aktionstag wurde auch Eine weitere Aktion im Rahmen der Kampagne 2012 in Würzburg und Schweinfurt wiederholt. „Aufstehen und Einmischen“ war die medien- wirksame Übergabe eines „Sparpaketes“ an die CSU-Bundestagsabgeordneten und . In ihren Abgeordnetenbüros in Schweinfurt und Würzburg machten Kolleginnen und Kollegen aller DGB-Mitgliedsgewerkschaften bei den jeweiligen Begegnungen unmissverständ- lich klar, dass man mit der Umverteilungspolitik von unten nach oben nicht einverstanden ist.

Die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen lauteten: „Schluss mit der Sparpolitik zu Lasten der Beschäftigten“, „Weg mit der Rente mit 67“ Annahme verweigert: Im Rahmen der Kampagne „Aufstehen und und „Schluss mit Leiharbeit, Befristungen und Einmischen“ übergaben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter prekärer Beschäftigung“. aus der DGB-Region Schweinfurt-Würzburg am 6. Dezember 2010 symbolische „Sparpakete“ an die CSU-Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder und Michael Glos, sowie an FDP MdB Joachim Spatz.

Schweinfurt-Würzburg 319 3.4. Fritz-Soldmann-Urkunde

Seit 2004 gibt es sie. Die „Fritz-Soldmann- Fritz Soldmann war einer der Gründerväter der Urkunde“ als höchste Auszeichnung der Schweinfurter Gewerkschaftsbewegung. Der DGB-Region. Schuhmacher kam 1903 in die Stadt und baute sowohl den Schuhmacherverband als auch das Eingerichtet vom einstigen DGB-Regionsvorstand hiesige Ortskartell des ADGB mit auf, wo er 1914 Main-Rhön/ Schweinfurt wurde sie 2009 auf die als Arbeitersekretär angestellt wurde. Soldmann DGB-Region Schweinfurt-Würzburg übertragen. war politisch links in der USDP und der SPD Ziel und Aufgabe der Urkunde ist es, deutlich über- beheimatet und übte dort verschiedene Ämter und durchschnittliches jahrzehntelanges gewerkschaft- Mandate aus. Er stemmte sich konsequent gegen liches Engagement von Kolleginnen und Kollegen Hitlers Faschisten. zu würdigen. Fritz Soldmann konnte als SPD- Reichtagsabge- Seit der ersten Urkundenverleihung im Jahre ordneter am 23. März 1933 nicht mehr gegen 2005, wurde die Urkunde, die jeweils vom DGB- Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmen, weil er Bundesvorsitzenden Michael Sommer und dem schon von der Gestapo inhaftiert war. Er starb am DGB-Regionsvorsitzenden Frank Firsching unter- 31.Mai 1945 an den Folgen jahrelanger KZ-Haft. schrieben ist, an eine Kollegin und an 13 Kollegen Sein Lebenswerk verleiht der Urkunde Würde und vergeben. Sie hat sich mit der Zeit zum begehrten Gewicht. Objekt entwickelt und wird im würdigen Rahmen in einer Feierstunde unter öffentlicher Beachtung überreicht.

Im Berichtzeitraum ehrte die DGB-Region folgende sechs Kollegen:

· 2010 Hergenröther, Gottfried - ver.di, DGB-Ortsverband Bad Kissingen · 2010 Mahlmeister, Georg (†) - ver.di, DGB-Kreisverband Kitzingen · 2010 Krebs, Karl (†) - IG BAU Mainfranken · 2011 Emser, Klaus - ver.di, DGB-Ortsverband Höchberg · 2012 Neumaier, Ludwig - IG Metall Schweinfurt · 2013 Nawarotzky, Werner - IG Metall, DGB-Kreisverband Würzburg

Am 30. September 2010 wurde Kollege Karl Krebs († 21.11.11) für seinen außergewöhnlichen Einsatz bei der IG BAU mit der Fritz-Soldmann-Urkunde ausgezeichnet.

320 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.5. Öffentlichkeitsarbeit

Alle Aktionen und öffentliche Veranstaltun- der DGB-Region zu informieren. Die Nachrichten, gen der DGB-Region und der DGB-Orts- und die Termine und die politische Berichterstattung Kreisverbände werden durch kontinuierli- werden über die eigene Klientel hinaus verwendet che, zielgerichtete Medienarbeit begleitet. und verwertet.

Komplettiert wird unsere Öffentlichkeitsarbeit Entscheidend für die steigenden Besucherzahlen durch regionale Pressemeldungen, Pressegesprä- sind insbesondere die hohe Qualität der Bericht- che und Redaktionsbesuche. Herauszuheben ist erstattung und eine zeitnahe Veröffentlichung der dabei die DGB-Jahrespressekonferenz, an der die Beiträge. Verstärkt bringen sich ehrenamtliche Tarifpolitik der Mitgliedsgewerkschaften gemein- Kolleginnen und Kollegen mit ihren Beiträgen sam erläutert wird. ein, was zeigt, dass die Akzeptanz dieses Me- diums weiter zunimmt. Nicht zuletzt gelingt es, Dazu kommen die schriftliche und mündliche aufgrund der gewerkschaftlichen Ausprägung Beantwortung von Medienanfragen, häufi g in der Berichterstattung ein eigenes Medium der Interviewform an Radio und Fernsehen. „Gegenöffentlichkeit“ zu betreiben, welches über Insgesamt bringt es die DGB-Region Schweinfurt- die Gewerkschaftsgrenzen hinweg einen hohen Würzburg im Berichtzeitraum auf 205 Pressemel- Informationsgehalt hat. dungen sowie 31 Pressegespräche und Pressekon- ferenzen. Die übrigen Medienkontakte sind nicht „Untermieter“ auf der DGB-Internetseite sind gezählt. derzeit auch die Internetauftritte „Schweinfurt ist bunt“ und „Würzburg ist bunt, nicht braun“. Homepage Beide Internetpräsenzen haben große Zugriffszah- Die Homepage der DGB-Region Schweinfurt- len. Insbesondere im Vorfeld des 1. Mai 2010 in Würzburg hat sich zu einer gewerkschaftlichen Schweinfurt und Würzburg und des 1. Mai 2013 in Nachrichtenseite entwickelt, die enorme Beach- Würzburg wurden unsere Seiten als zuverlässige tung fi ndet. und aktuelle Informationsquelle genutzt. Aus dieser Zeit stammt der bisherige Besucherre- Eine ständig aktuelle Berichterstattung über das kord. Am 31. April 2013 wurde unsere Homepage regionale gewerkschaftliche Geschehen sorgt 2.060 mal von 1.574 Rechnern aus aufgerufen. für hohe Zugriffszahlen. Mit dem Konzept der Im Tageschnitt werden etwa 700 bis 800 Besucher ständigen Aktualität ist es möglich, eine interes- gezählt. sierte Öffentlichkeit an das Medium zu binden und so die Arbeit des DGB und seiner Mitgliedsge- Pro Monat wird unser „Gewerkschaftsportal“ werkschaften in den Mittelpunkt zu rücken. Dafür von ungefähr 4.000 bis 5.000 unterschiedlichen sorgen etwa 200 veröffentlichte Artikel pro Jahr, Rechnern aus angesteuert (Rekord 10 268 vom die mit Fotos unterlegt über DGB-Veranstaltungen April 2013). Das bedeutet, unsere Seiten haben ebenso berichten wie über Streiks oder Aktivitäten eine regelmäßige Nutzergemeinde von klar über der Mitgliedsgewerkschaften. 5.000 Menschen.

Die Internetseite der DGB-Region Schweinfurt- Würzburg ist nicht nur für Kolleginnen und Kolle- gen aus den Gewerkschaften eine wichtige Adres- se, um sich über die Arbeit der Gewerkschaften in

Schweinfurt-Würzburg 321 3.6. DGB-Rentenberatung

Lange Tradition hat die DGB-Rentenbera- Dankenswerter Weise haben sich die Kollegen Ste- tung in Schweinfurt. Über 30 Jahre lang war fan Haberbusch, Peter Schüllermann (beide IG Me- Kollege Joachim Fiedler als sogenannter tall), Gerhard Stein und Holger Boller (beide ver. Rentenpapst stetiger und greifbarer An- di) bereit erklärt, regelmäßige DGB-Rentensprech- sprechpartner in Rentenfragen im Gewerk- stunden anzuhalten. Seit Januar 2012 bieten die schaftshaus. vier Kollegen jeweils donnerstags nachmittags die Rentensprechstunde in den Räumen des DGB- Mit seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden als Gewerkschaftszentrums Schweinfurt an. Rentenberater zur Sozialwahl 2011 stellte sich die Frage nach Fortführung unseres stark nachgefrag- Die Nachfrage ist ungebrochen hoch und die ten kostenfreien Angebots. Termine schon Wochen im Voraus ausgebucht.

3.7. Internationale Solidarität / Frieden

Die Opposition in Chile und insbesondere burg und Schweinfurt mit. Daraus resultiert die die studierende Jugend ist seit Jahren in langjährige Mitwirkung der regionalen Gewerk- Bewegung. schaftsbewegung am Würzburger Ostermarsch am Ostersamstag und an der Schweinfurter Anti- Soziale Verwerfungen, Perspektivlosigkeit für die kriegstagkundgebung am 1. September. Jugend und eine für viele zu teure, privatisierte Bildung treiben Schülerinnen und Schüler, Studie- rende und Beschäftigte auf die Straße. Mit Camila Vallejo besuchte das Gesicht der Opposition Chiles am 29. Januar 2012 die Stadt Würzburg.

Der DGB und seine Bündnispartner waren lokaler Gastgeber einer Delegation chilenischer Oppositi- oneller rund um Camila Vallejo, die auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Gewerk- schaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ende Januar und Anfang Februar die Städte Dresden, Frankfurt, Saarbrücken, Würzburg, Hamburg, Dortmund, Braunschweig, Bremen, München und Berlin besuchte.

Als wichtiger Partner arbeiten verschiedene DGB- KollegInnen in den Friedensinitiativen Würz- Auch im Jahr 2011 beging die DGB-Region den Antikriegstag mit einer Kundgebung am Wichtermann-Platz in Schweinfurt. Es nehmen jährlich um die 100 Friedensbewegte an der Veranstaltung teil. Sie hat einen festen Platz im Jahresveranstaltungskalender des DGB.

322 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

DGB-Regionsvorstand im November 2011 bei einer Sitzung in Würzburg.

Solidarisch, konstruktiv und zielführend. man sich schon bald als Einheit. Großen Anteil am So beschreibt Regionsvorsitzender Frank Gelingen hatte der zum 1. Februar 2010 einge- Firsching die vier Jahre währende Zu- stellte DGB-Regionssekretär Norbert Zirnsak, der sammenarbeit im DGB-Regionsvorstand seither das DGB-Regionsbüro Würzburg leitet. Un- Schweinfurt-Würzburg. verzichtbar steht ihm dabei Ulrike Schulz ebenso zur Seite wie Steffi Pfeuffer dem Regionsvorsitzen- Das Selbstverständnis war jederzeit ein politisches, den in Schweinfurt. kein kleinkariert bürokratisches. So können sich die Ergebnisse der nur vier Jahre bestehenden Zusammensetzung des DGB-Regionsvorstandes: DGB-Region sehen lassen. Alle Aktionen, Maßnah- Regionsvorsitzender Frank Firsching (IG Metall) men und Kampagnen, die in dieser Zeit angepackt · EVG: Balandat, Karl-Heinz - Stellvertreter: wurden, gingen vom Regionsvorstand aus. Trotz Hillenbrand, Thomas der vielfältigen Aktivitäten ist es dabei gelungen, · GdP: Lehr, Hajo - Stellvertreterin: Große, Karolin die politischen Schwerpunkte „gute Arbeit“ und · GEW: Radler, Helmut - Stellvertreter: Geuß, „Sozialpolitik“ in den Mittelpunkt zu rücken. Karl-Heinz Dabei war es stetige Praxis, die Mitgliedsgewerk- · IG BAU: Götz, Franz - Stellvertreter: Groha, schaften flächendeckend einzubinden. Michael Abwechselnd in der Städten Würzburg und · IG BCE: Moik, Klaus - Stellvertreter: Sassmann, Schweinfurt tagte das Gremium 6x pro Jahr. Eine Herbert zweitägige Klausurtagung mit den DGB-Orts- und · IG Metall: Kippes, Peter bis Ende 2011, dann Kreisverbänden vervollständigte die jährliche Öser, Jens - Stellvertreter: Mann, Walther Sitzungspalette. · NGG: Montag, Ottmar - Stellvertreter: Schilling, Karlheinz Nach kleineren Geburtsschmerzen, die mit der · ver.di: May-Lipp, Elvira - Stellvertreterin: Berz, Doris Fusion der DGB-Regionen Würzburg und Main- Rhön/ Schweinfurt verbunden waren, verstand · DGB-Kreisverband Kitzingen: Heß, Gerhard (IG BCE)

Schweinfurt-Würzburg 323 · DGB-Kreisverband Rhön- Grabfeld: Schmitt, Werner (IG Metall) · DGB-Kreisverband Würzburg: Nawarotzky, Werner (IG Metall) · Beratend, DGB-Kreisverband Haßberge: Buld, Helmut (IG Metall) · Beratend, DGB-Ortsverband Bad Kissingen: Klamet, Gerhard (IG Metall)

4.2. Mitgliederentwicklung

Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB der Als Hauptursachen der positiven Entwicklung Region Schweinfurt- Würzburg verzeichne- nennt Regionsvorsitzender Frank Firsching die ten auch 2012 einen Mitgliederzuwachs. offensive Ausrichtung der Tarifpolitik aller Ge- werkschaften nach Jahren der Lohnzurückhaltung, Zum 31.12.2012 waren insgesamt 65.158 Kol- regionale Erfolge der DGB-Gewerkschaften bei leginnen und Kollegen Mitglied in einer der acht betrieblichen Auseinandersetzungen am Beispiel Gewerkschaften des DGB. Das waren 363 oder Siemens Bad Neustadt, als die IG Metall den 0,6% mehr als ein Jahr zuvor. Personalabbau von 800 Stellen verhinderte, die konstruktive Rolle der Gewerkschaften bei der Zur Gründung der DGB-Region Schweinfurt- Würz- inländischen Krisenbewältigung 2009/2010 und burg im November 2009 beträgt das Mitglie- die klaren politischen Botschaften des DGB wie derplus des DGB in Mainfranken satte 4.437 die Forderungen nach einem gesetzlichen Mindest- Mitglieder oder 7,3%. Besonders erfreulich ist die lohn, der gleichen Bezahlung von Leiharbeitern überproportional positive Mitgliederentwicklung in und Stammbeschäftigten, von Männer und Frauen, der Altersgruppe Jugend. die Ablehnung der Rente mit 67 sowie die stärkere Besteuerung von leistungslosen Einkommen wie Inzwischen sind 11,7% der Gewerkschaftsmitglie- hohe Erbschaften und große Vermögen. der in der Region unter 27 Jahre jung. Das sind 7.626 Mitglieder und damit 757 oder 11% mehr als Ende 2009.

324 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Mitgliederentwicklung 2009-2012 66.000

65.158 64.795 65.000 64.703

64.000

63.000

62.000

61.000

60.721

60.000

59.000

58.000 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2012

4.3. Finanzen

Die DGB-Region erhält ein jährliches Bud- vorhandenen Rücklagen stammen überwiegend get vom DGB Bayern zur Finanzierung der aus den Jahren vor 2005. Sachkosten und den gewerkschaftspoliti- schen Aktivitäten. Im Budget selbst sind seit 2.011 für jede kreisfreie Stadt und jeden Landkreis 1.200 Euro als Mittel Die Personalkosten sind nicht Bestandteil des für die Stadt- und Kreisverbände enthalten. DGB- Budgets. Der DGB Bayern führt zudem ein Rück- Kreisverbände können über diese Mittel verfügen, lagenkonto, das mit Jahresüberschüssen gespeist sobald sie nach neuer DGB-Satzung von 2010 wird bzw. sich mit Jahresdefi ziten verringert. Die gegründet sind.

2009 2010 2011 2012 Budget in EUR 52.880,11 53.911,27 58.398,42 59.245,56 Ausgaben in EUR 54.132,23 59.315,34 55.067,12 62.152,69 Resultat in EUR -1.252,12 -5.404,07 +3.294,29 -3.065,62 Rücklage in EUR 18.429,08 17.176,96 11.772,89 15.067,18

Schweinfurt-Würzburg 325 Das Budget für das Jahr 2013 beträgt 56.256 durch unsere Mitgliedgewerkschaften wie die Euro. Für die politische Arbeit stehen davon etwa Maikundgebungen, DGB-Funktionärskonferenzen 25% zur Verfügung. Diese wiederrum teilen sich oder regionale Kampagnen und Aktionen. Außer- auf in 9.600 Euro für die Arbeit der Kreisverbände dem ermöglichen auch Zuschüsse des DGB Bayern und 4.380 Euro für regionale politische Arbeit. die Umsetzung politischer Aktivitäten. Beispielhaft sei die Ausstellung über GewerkschafterInnen in Mit 42.276 Euro nehmen die Sachkosten wie Konzentrationslagern 1933-1945 „Seid wachsam, Mieten, Mietnebenkosten, Telefon/ Internet, Porto dass über Deutschland nicht die Nacht herein- und Fahrtkosten den Löwenanteil des Budgets in bricht“ genannt. Anspruch. Allerdings hat die DGB-Region mit dem Umzug des DGB-Büros Würzburg im Jahre 2011 Sie wurde mit kräftiger bezirklicher Unterstützung schon reagiert, damit die Mietkosten beträchtlich im Herbst 2012 jeweils vier Wochen in Schwein- gesenkt und bisher gebundene Mittel für politische furt und Würzburg gezeigt. Je nach dem müssen Arbeit frei gemacht. jährlich nochmal 5.000 bis über 10.000 Euro hin- zugerechnet werden, die außerhalb des Budgets In der Region werden aber auch außerhalb des für politische Arbeit aufgewendet werden. DGB-Budgets Mittel für politische Arbeit einge- setzt. Das sind umlagefinanzierte Veranstaltungen

Über 800 Besucher zählte die Ausstellung in den Rathäusern in Schweinfurt und Würzburg. Darunter erfreulich viele SchülerInnen und Jugendliche. Das Foto zeigt die Ausstellungstafel von Fritz Soldmann, die wir zur Ausstellung und zur weiteren Nutzung in der Region produzieren ließen.

326 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Der DGB ist in der Region Schweinfurt- Kreisverbände gestalten, da das Anforderungspro- Würzburg eine anerkannte gesellschaftliche fil insbesondere für Kreisvorsitzende durchaus als Größe. Diese Feststellung gilt über alle Par- hoch einzustufen ist. teigrenzen hinweg und trifft insbesondere auf viele unserer Bündnispartner zu. Daher Damit wird sich auch die Arbeit der Regionsbüros ist auch die Akzeptanz bei den Medien in verändern. Wir werden noch stärker Unterstützung der Region flächendeckend gegeben, was für die Kreisverbände leisten und unser Augen- unsere Pressespiegel eindrucksvoll belegen. merk auf Qualifizierung unserer ehrenamtlich Tätigen legen. Hinzu kommt ein massiv steigender Die schon erwähnte sehr gute Zusammenarbeit Aufwand an Koordination mit den Mitgliedsge- innerhalb der DGB-Strukturen und das positiv- werkschaften, da unser regionales Steuerungs- konstruktive Innenverhältnis zu ausnahmslos allen instrument, der DGB-Regionsvorstand, durch die Mitgliedsgewerkschaften sind Voraussetzung, um Satzungsreform ersatzlos wegfällt. Diese Lücke ist als gesellschaftliche Größe Anerkennung zu finden. durch andere Strukturelemente zu schließen. Kurzum: Die Ausgangslage für die Fortsetzung einer erfolgreichen Gewerkschaftsarbeit in der Zusammengefasst brauchen wir die Weiterent- Region Schweinfurt-Würzburg ist gut! wicklung unserer Bildungsarbeit, die sowohl handwerklich, als auch verstärkt politisch aus- Eine große Herausforderung gilt es dennoch zurichten ist. Sie ist Voraussetzung, um unseren zu meistern. Sie besteht in der Umsetzung der ehrenamtlich aktiven KollegInnen die Chance zu DGB-Satzungsreform. Aus den beiden eigenstän- geben, ihren erweiterten Kompetenzen gerecht zu digen DGB-Regionen Schweinfurt-Würzburg und werden. Bayrischer Untermain entsteht ab Februar 2014 die DGB-Region Unterfranken als integraler Be- Hinzu kommt die Entwicklung neuer Formen der standteil des DGB-Bezirks Bayern. Hinzu kommen Zusammenarbeit innerhalb des DGB in der Region, die Neuformierungen der DGB-Kreisverbände mit um die Koordinationsfunktion auszufüllen. Zum deutlich erweiterten Kompetenzen und Zuständig- Gelingen sind strukturelle und politische Hand- keiten. lungsspielräume für das DGB-Regionsteam absolut notwendig. Außerdem die Bereitschaft aller Mit- Aus Erfahrung wissen wir um die Geburtswehen gliedsgewerkschaften, den Aufbau der Kreisver- bei Regionsfusionen, insbesondere wenn sie mit bände tatkräftig und ernsthaft zu unterstützen. vermeintlichen Verlusten verbunden sind (kein Regionsvorsitzender mehr am Ort, Angst vor Frank Firsching „Fremdbestimmung“). Diese Verunsicherungen gilt DGB-Regionsvorsitzender es ernstzunehmen und durch eine kontinuierliche vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit ins Gegenteil zu verkehren. Ambitionierter wird sich der Aufbau eigenständig verantwortlicher

Schweinfurt-Würzburg 327 Region Südost-Oberbayern

Verantwortlich: Günter Zellner

328 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Seite 1. Politische Schwerpunkte ...... 330 1.1. Gute Arbeit ...... 330 1.2. Sozialpolitik ...... 333 1.3. Regional- und Strukturpolitik ...... 335 1.4. Kampf gegen Rechtsextremismus ...... 336 1.5. Mitbestimmung / Betriebsratswahlen ...... 337 1.6. Sonntagsöffnung ...... 337 2. Arbeitsfelder ...... 338 2.1. Jugend ...... 338 2.2. Frauen ...... 339 2.3. Senioren ...... 340 2.4. Bündnisarbeit ...... 340 2.5. Kreis- und Stadtverbände / DGB vor Ort ...... 341 2.6. Außenvertretungen ...... 342 2.7. Bildungsarbeit ...... 345 3. Aktionen und Aktivitäten ...... 346 3.1. 1. Mai ...... 346 3.2. Veranstaltungen ...... 347 3.3. Demos ...... 347 3.4. Öffentlichkeitsarbeit ...... 347 4. Organisation und Finanzen ...... 348 4.1. DGB-Regionsvorstand ...... 348 4.2. DGB-Strukturen in der Region ...... 349 4.3. Ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen ...... 350 4.4. Ehrenamtliche SozialrichterInnen ...... 352 4.5. Mitgliederzahlen ...... 353 4.6. Finanzen ...... 353 5. Ausblick: Der DGB in der Region ...... 356

Südost-Oberbayern 329 1. Politische Schwerpunkte

1.1. Gute Arbeit

Günter Zellner auf einer Demonstration 2009

Regionaler Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote lag im Juli 2013 im Agentur- Auf dem Gebiet der DGB-Region waren bis Ende bezirk Traunstein bei 3,2 % und im Agenturbezirk 2012 drei Arbeitsagenturen tätig. Für die Land- Rosenheim bei nur noch 2,9%. kreise Altötting und Mühldorf die Arbeitsagentur Pfarrkirchen, für den Landkreis und die Stadt Trotz der guten allgemeinen Zahlen sind in der Rosenheim die Arbeitsagentur Rosenheim und für Region Südost-Oberbayern fast zwei Drittel der die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener arbeitslosen Hartz IV-Empfänger/innen länger als Land die Arbeitsagentur Traunstein. ein Jahr arbeitslos. Obgleich sich die Konjunktur in der Region relativ erfreulich entwickelt, hat sich Trotz Proteste unserer Gewerkschaftsvertreter im die Langzeitarbeitslosigkeit im Hartz IV-System Verwaltungsausschuss der Arbeitsagentur Pfarr- deutlich erhöht. So waren im Dezember 2010 rund kirchen wurde diese zerschlagen. Die jeweiligen 67 Prozent der erwerbsfähigen Hilfeempfänger/in- Geschäftsstellen der Landkreise Altötting und nen langzeitarbeitslos, während es im Vorjahr noch Mühldorf wurden dem Arbeitsagenturbezirk Traun- rund 63 Prozent waren. Gleichzeitig haben sowohl stein zugeordnet. Auch der Verwaltungsausschuss die Arbeitsagenturen als auch die Hartz IV-Stellen der Arbeitsagentur Pfarrkirchen wurde aufgelöst. weniger Geld eingesetzt, um diesen Menschen Im größer gewordenen Agenturbezirk Traunstein qualifiziert bei der beruflichen Eingliederung zu wurde der Verwaltungsausschuss im Jahr 2013 helfen. Die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik neu bestimmt. im Bezirk der Arbeitsagentur sind in den letzten Jahren zurückgegangen. Nach einer Zunahme der Arbeitslosigkeit im DGB- Regionsgebiet im Krisenjahr 2009 ist diese in den Durch eine gesetzliche Änderung sind in den Job- folgenden Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jah- centern verpflichtend Beiratsgremien entstanden. resschnitt 2009 waren im Regionsgebiet 17.617 Für diese wurden von der DGB-Region Vertrete- Menschen arbeitslos gemeldet. 2012 waren es rinnen und Vertreter der Gewerkschaften benannt. im Jahresschnitt nur noch 12.720 Personen. Die Auch Schulungen und Treffen für diesen Personen-

330 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

kreis wurden von der DGB-Region organisiert. Leider hatte das vom DGB angestoßene Volksbe- Durch die Auswirkungen der Finanz- und Wirt- gehren zu einem gesetzlichen Mindestlohn keinen schaftskrise nahm die Kurzarbeit in der Region im Erfolg. Zwar konnten durch unsere Aktionen und Jahr 2009 und 2010 erheblich zu. Die teils drama- Veranstaltungen genügend Unterschriften für tische Entwicklung beruhigte sich aber wieder in die Einreichung des Volksbegehrens gesammelt den darauffolgenden Jahren. So ist die Anzahl der werden. Das bayerische Innenministerium lehnte Anträge auf Kurzarbeit in den Arbeitsagenturen aber eine Zulassung aus formalen Gründen ab. auf das Vorkrisenniveau gesunken. Der DGB Bayern hat gegen diese Ablehnung Klage eingereicht. Im Jahr 2010 wurde diese Klage vom Der regionale Ausbildungsmarkt bayerischen Verwaltungsgerichtshof zurückgewie- Auf dem Ausbildungsstellenmarkt gab es im sen und das Volksbegehren damit nicht zugelas- Bereich der DGB-Region in den letzten vier Jahren sen. Allerdings hatte unsere Mobilisierung auch eine weitere positive Entwicklung. Die Zahl der einen Nebeneffekt. Das Thema der Einführung gemeldeten Ausbildungsstellen nahm kontinuier- eines gesetzlichen Mindestlohns war damit Mona- lich zu. So gab es in den zwei Arbeitsagenturen im te lang in den Schlagzeilen der regionalen Medien. September 2012 zusammen rund 6.100 gemel- Dies hat dazu beigetragen, dass die Zustimmung dete Ausbildungsstellen. Demgegenüber stand zum gesetzlichen Mindestlohn in der Bevölkerung die Zahl von rund 5.200 Bewerber/innen um eine sehr breit ist. Ausbildungsstelle. Deshalb blieben viele Ausbil- dungsstellen unbesetzt. Umso bedauerlicher war, Unter anderem hatte der 4. Regionale Gewerk- dass es mit Beginn des Ausbildungsjahres 2012 schaftstag im Jahr 2011 im Trostberger Postsaal immer noch über 500 gemeldete Jugendliche gab, das Hauptthema „Gute Arbeit! Die Voraussetzung die keinen Ausbildungsplatz bekommen hatten. für eine Arbeitswelt der Zukunft“. Referent war Michael Knuth, Bezirkssekretär der IG Metall Prekäre Beschäftigung Bayern. Die allgemeinen positiven Arbeitsmarktdaten ver- Für ihn ist die „Zukunft der Arbeitswelt“ eine schleiern den Blick auf die Probleme des Arbeits- der größten Herausforderungen. Die Spaltung in marktes, die mit der Arbeitsmarktgesetzgebung im Stamm- und Randbelegschaften mit Leiharbeit, Rahmen der Agenda 2010 entstanden sind. Waren Outsourcing, Werk- und Dienstleistungsverträgen im Jahr 2005 schon ca. 35% der Beschäftigten sowie geringfügiger Beschäftigung nimmt immer in der DGB-Region in atypischen bzw. prekären mehr zu. Diese Form der Arbeitswelt müssten die Arbeitsverhältnissen (Leiharbeit, Minijobs, befriste- Gewerkschaften stoppen. „Wir brauchen wie- ter Beschäftigung, Teilzeit), so stieg der Anteil bis der eine Stärkung der Flächen-Tarifverträge mit ins Jahr 2011 auf über 40%. Insgesamt waren im Mindestlöhnen und guten Arbeitsbedingungen“, Jahresdurchschnitt 2011 rund 138.500 Menschen forderte Knuth. Zur Innovationsfähigkeit und in der Region Südost-Oberbayern in solchen Zukunftsfähigkeit gehörten nicht nur neue Tech- Arbeitsverhältnissen. nologien und neue Anwendungsbereiche, sondern auch kompetente, qualifi zierte und motivierte Aktionen zu „Guter Arbeit“ Beschäftigte. Wettbewerbsfähigkeit würde nicht in Die DGB-Region hat im Berichtszeitraum bei einem Wettlauf um niedrigere Löhne gewonnen, verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen zu sondern durch Qualifi zierung und Innovation. den Themen Mindestlohn, Leiharbeit und Arbeits- „Intelligenter, qualifi zierter, besser“ müsse das losigkeit durchgeführt.

Südost-Oberbayern 331 Leitbild sein. Im Anschluss an das Referat fand schaftsordnung, zu der auch Steuergerechtigkeit eine Diskussionsrunde mit dem stellv. Traunsteiner mit fairen Steuern gehört. Weiter müsse man dafür Landrat Sepp Konhäuser dem Regionalleiter der IG sorgen, dass alle eine gute Arbeit hätten, von der BAU Carsten Kuttnik und der stellv. Vorsitzenden sie auch leben könnten. Niedrige Löhne von heute des DGB Bayern Christiane Berger statt. Unter an- seien außerdem die niedrigen Renten von morgen. derem wurde dabei der DGB-Index „Gute Arbeit“ vorgestellt, in dem Beschäftigte die Qualität ihrer Die DGB-Region Südost-Oberbayern hat im Jahr Arbeitsbedingungen beurteilen. 2012 die neuen Zahlen zur Leiharbeit in der Im Rahmen des DGB-Aktionstages „Leiharbeit“ im Region vorgelegt. Sie zeigten auf, dass diese Februar 2011 fanden in der Region zwei Pressege- stärker boomt als andere Bereiche. Die Zahl der spräche in Töging und Traunreut statt, auf denen Leiharbeitsverhältnisse hat sich z. B. im Landkreis unter dem Motto „Unreguliert, Unterbezahlt, Altötting in den letzten Jahren um rd. 80 Prozent Unsicher“ über die Situation von Leiharbeitern erhöht. Der Beschäftigungsanstieg war damit in Bayern und der Region informiert wurde. Grund- etwa genauso stark wie im gesamten verarbei- lage war der Report „Leiharbeit“ des DGB Bayern. tenden Gewerbe, obwohl im produzierenden Diese Pressegespräche fanden in den regionalen Gewerbe zwölfmal mehr Beschäftigte tätig sind. Medien große Beachtung. In der Wirtschaft insgesamt hat sich die Zahl der sozialversicherten Jobs im Landkreis Altötting in Ende Januar 2012 fand der traditionellen Neu- den letzten zwei Jahren um 1.889 auf gut 41.587 jahrsempfang der DGB-Region Südost-Oberbayern erhöht. Rd. 30 Prozent dieser neu geschaffenen unter dem Motto „Gerechtigkeit und gute Arbeitsplätze entfallen allein auf das Verleihgewer- Arbeit – trotz Finanzkrise und Globalisierung“ be. In keiner anderen Branche in diesem Landkreis in Siegsdorf statt. Als Hauptreferenten konnte ist die Beschäftigung auch nur annähernd so stark der DGB-Regionsvorsitzende Günter Zellner den gestiegen. Im Handel stagnierte die Beschäfti- Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags MdL gungsentwicklung und in der öffentlichen Verwal- Franz Maget begrüßen. Der Referent sprach tung lag die Beschäftigung Mitte 2011 sogar noch über die Vorteile eines modernen Europa: „Die unter dem Niveau von 2009. Europäische Einigung hat uns einen dauerhaften Frieden in Europa gebracht. Zudem ist sie auch ein Im Rahmen der Kampagnen des DGB zur Land- großer ökonomischer Vorteil für die Beschäftigten tags- und Bundestagswahl 2013 wurde das Thema in Deutschland“. Der Landtagsvizepräsident lobte „Gute Arbeit“ in den Mittelpunkt gestellt. Auf den Einsatz der Gewerkschaften in Deutschland. mehreren Infoständen wurde über unsere Forde- Sie leisteten für das Gemeinwesen einen wichtigen rungen nach einem gesetzlichen Mindestlohn, der Beitrag. Maget stellte fest: „Nicht trotz Sozialstan- Einschränkung von Leiharbeit und Werkverträgen dards und Arbeitnehmerrechten, sondern wegen und einem Tariftreuegesetz für Bayern informiert. ihnen läuft es bei uns besser als anderswo.“ Der Auch in den Podiumsdiskussionen mit den Land- Grund für die gegenwärtige Krise sei, dass die tags- bzw. Bundestagskandidaten war das Thema Maßstäbe völlig aus dem Ruder gelaufen seien. „Gute Arbeit“ ein Hauptschwerpunkt. Wir müssten zurück zu einer anständigen Wirt-

332 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.2. Sozialpolitik

Gesundheit und Pfl ege und der Unabhängigen Patientenberatung (UPD). Zum Thema „Zukunft der Pfl ege - Impulse für die In kurzen Impulsreferaten wurde informiert, was Pfl egeversorgung in der Region“, lud der DGB die Versicherten und Patienten von der gegen- Ende Juli 2010 zu einem regionalen Pfl egeforum wärtigen Politik erwarten. Karin Woltmann von in den Sitzungssaal des Landratsamtes Traunstein der SeKoRo berichtete, dass Betroffene in den ein. Mit Vertretern aus der Kommunalpolitik, unterschiedlichsten Selbsthilfegruppen vor allem Betriebsräten, Mitgliedern aus Selbstverwal- das Zweiklassen-System kritisieren. Nach Meinung tungsgremien und Vertretern der Krankenkassen von Carola Sraier (UPD) erwarten die Bürgerinnen wurde über die Gewährleistung einer qualitativ und Bürger von den Akteuren des Gesundheitswe- hochwertigen und ausreichend ambulanten und sens in erster Linie qualitätsgesicherte, laienver- stationären Pfl egeversorgung der Menschen in ständliche Informationen. Für Lorenz Ganterer vom ihrem örtlichen Umfeld diskutiert. In ihrem Vortrag DGB ist es ein Problem, dass Arbeitnehmerinnen zeigte die Geschäftsführerin der Kreisaltenheime und Arbeitnehmer immer mehr im Bereich der Traunstein, Monika Samar, die Entwicklungen in Gesundheitsversorgung zahlen müssen. Für ihn der Pfl ege auf. Dabei machte sie deutlich, dass muss die solidarische Finanzierung ausgebaut Pfl egebedürftigkeit ein allgemeines Lebensrisi- werden. Wichtig wäre auch, dass die paritätische ko ist. Der örtliche Leiter der AOK-Pfl egekasse, Finanzierung wieder hergestellt und sozialversi- Thomas Pöllner, ging auf Finanzierungsfragen der cherungspfl ichtige Einkommen gestärkt werden. In Pfl egeversorgung ein. Für ihn wird die Prävention der anschließenden Diskussion wurden gemeinsa- im Bereich der Pfl ege in Zukunft einen größeren me Anforderungen an die Politik formuliert. Stellenwert einnehmen. Ebenfalls unter der Überschrift „Patient oder Dominik Schirmer, der Fachbereichsleiter Gesund- Profi t“ hat das „Rosenheimer Bündnis für eine heit von ver.di Bayern, stellte den Anwesenden solidarische Gesundheitsversorgung“, das von der seinen Vier-Punkte-Plan zur Verbesserung der DGB-Region mit initiiert wurde, im Herbst 2010 Pfl ege vor. Mehr Personal, eine bessere Bezahlung die Politik eingeladen. Auf dem Podium diskutier- von Pfl egekräften, die Einhaltung der Arbeits- ten vier Landtagsabgeordnete über den System- zeitvorschriften und eine qualitativ hochwertige wechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung. Ausbildung sind dabei die zentralen Forderungen Leitfragen waren die Forderung nach mehr Trans- der Gewerkschaft. Da es einen Zusammenhang parenz, die Zukunft der unabhängigen Patienten- zwischen den Arbeitsbedingungen in der Pfl ege beratung, die paritätische Finanzierung, sowie Prä- und der Qualität der Pfl egeleistungen gibt, ist die vention und die Förderung der Selbsthilfe. Dabei Verbindung von„ guter Arbeit und gutem Leben“ zeigten sich die Podiumsteilnehmer erstaunt, dass ein Ziel der Gewerkschaften in Südost-Oberbayern. es bis jetzt nur sehr wenig Widerstand gegen die Mit dem durchgeführten regionalen Pfl egeforum beschlossenen Gesetzesänderungen gibt. wurde ein Beitrag zu diesem Thema geleistet. Diskussionsschwerpunkte waren auch die Fragen Unter dem Motto „Patient oder Profi t? Anfor- zur Kopfpauschale und der Kostenerstattung. Es derung an eine solidarische Gesundheitsver- ging um versicherungsfremde Leistungen, das sorgung“, diskutierten 2010 Gewerkschafter/ ethische Verhalten der Ärzteschaft, Rationierung innen aus den Selbstverwaltungsgremien der und Priorisierung im Gesundheitswesen und dem Region Südost-Oberbayern mit Vertreter/innen Klinikbereich. der Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim (SeKoRo)

Südost-Oberbayern 333 Rente Bildungspolitik Die Bundeskampagnen des DGB gegen die Rente Das Thema Bildung ist für die Gewerkschaften mit 67 und für eine zukunftsfähige gesetzliche seit jeher von zentraler Bedeutung. Nur durch ein Rentenversicherung wurde von der DGB-Region gutes Bildungssystem können gesellschaftliche mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen Ungleichheiten ausgeglichen werden. Nur durch begleitet. Unter anderem wurde das Thema in Be- Bildung erhält jeder Mensch – unabhängig von triebsversammlungen eingebracht (MD Elektronik seiner Herkunft – die Möglichkeit, ein selbstbe- Waldkraiburg; Dezember 2011), wurden Betriebs- stimmtes und befriedigendes Leben zu führen. räte informiert (IG Metall Betriebsratsinfo; Oktober Bildung ist die Grundvoraussetzung für eine 2012) und Veranstaltungen in Traunreut und Bad demokratische, sozial gerechte und solidarische Reichenhall (April und Mai 2013) durchgeführt. Gesellschaft, an der alle teilhaben können. Deshalb hat sich die DGB-Region auch im Januar Im November 2012 wurde ein Appell an die 2013 am Volksbegehren „Nein zu Studienbei- bayerischen Landtagsabgeordneten der DGB- trägen in Bayern“ beteiligt. Im Rahmen unserer Region verfasst, der Senkung des Rentenbeitrags Aktionen wurden Informationsveranstaltungen im Bundesrat nicht zu zustimmen. Die DGB-Region durchgeführt, Redebausteine für Versammlungen forderte die Abgeordneten auf, die bereits vom verteilt, Flugblattaktionen gestartet und Pressear- Deutschen Bundestag verabschiedete Beitrags- beit geleistet. Der große Erfolg des Volksbegehrens satzsenkung ernsthaft zu überdenken. Sie sollten mit der Abschaffung der Studiengebühren in Bay- sich bei der bayerischen Landesregierung dafür ern ist sicher zum Teil dem Einsatz des DGB und einsetzten, dass diese im Bundesrat für die dort unseren Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. eingebrachten Kompromissangebote stimmt.

Ebenfalls wurde im Rahmen der Kampagnen des DGB zur Landtags- und Bundestagswahl 2013 das Thema „Zukunft der Rentenversicherung“ mit ein- gebracht. Auf mehreren Infoständen wurde über unsere Ablehnung der Rente mit 67 und unserem Konzept für eine zukunftssichere Rentenversi- cherung informiert. In den Podiumsdiskussionen mit den Landtags- bzw. Bundestagskandidaten wurden diese Thematiken ebenfalls angesprochen.

334 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

1.3. Regional- und Strukturpolitik

Für das Regionsgebiet war und ist die brücke bei Mühldorf fi nanziert werden. Auch mit Regional- und Strukturpolitik von erheb- dem zweigleisigen Ausbau zwischen Altmühldorf licher Bedeutung. Infrastruktur und gute und Tüßling wurde jetzt (2013) begonnen. Der verkehrliche Erschließung ist eine zentrale endgültige Ausbau der Gesamtstrecke mit einer Voraussetzung für die wirtschaftliche Ent- Anbindung an den Münchner Flughafen wird aber wicklung und somit für Arbeitsplätze und noch einige Zeit dauern. Beschäftigung. Neben der A 94 und dem Bahnausbau München- Deshalb setzte sich die DGB-Region auch im Mühldorf-Freilassing dürfen allerdings die anderen Berichtszeitraum für eine Verbesserung der Stra- Straßen- und Schienenausbauarbeiten in Süd- ßen- und Schienenverbindungen in unserer Region ostoberbayern nicht vergessen werden. Zu nennen ein. Mit der Mitgliedschaft und dem Engagement ist zum Beispiel der Ausbau der A 8, der B 299, der der DGB-Region in den Vereinen „Ja zur A 94“, B 304, der B 15 und der B 20. Außerdem wurde „Ja zum Bahnausbau“ und „Initiative Airportbahn der Ausbau der Staatsstraßen in unserer Region in Südostbayern“ wird gezeigt, dass den Gewerk- den letzten Jahren erheblich vernachlässigt. Beim schaften sowohl der Bau der Autobahn A 94 von Bahnausbau sind der Zulauf zum geplanten Bren- München nach Mühldorf und weiter bis Pocking nerbasistunnel und der Ausbau der Bahnstrecken sowie der Bahnausbau München-Mühldorf-Freilas- Mühldorf - Traunstein sowie Rosenheim - Mühldorf sing mit Anschluss an den Flughafen München ein wichtige Zukunftsprojekte. wichtiges Anliegen ist. Zur Strukturpolitik hat die DGB-Region unter dem Mit der Fertigstellung des Abschnitts Ampfi ng - Motto „Südost-Oberbayern: Boom-Area oder Heldenstein der A 94 und dem Baubeginn des vergessene Region“ im Januar 2011 zu seinem Abschnitte Pastetten - Dorfen wurden in der traditionellen Neujahrsempfang nach Trostberg Geschäftsberichtsperiode wieder einige Schritte in eingeladen. Hauptrednerin war die Stellvertreten- Richtung Fertigstellung dieser Erschließungsauto- de Vorsitzende des DGB Bayern Christiane Berger. bahn getan. Auch für die Trassenabschnitte Dorfen Die Region Südost-Oberbayern ist ein Beweis für – Heldenstein ist im letzten Jahr der Planfeststel- vielfältige Wirtschaftsstrukturen und wie Industrie, lungsbeschluss ergangen. Spannend ist nun die Fremdenverkehr und Landwirtschaft in Überein- Frage der Finanzierung. Da der Verkehrsetat im stimmung gebracht werden können. Weite Teile Bundeshaushalt unterfi nanziert ist, wird jetzt für dieser Region würden jedoch dem Gutachten der die Fertigstellung der Autobahn A94 in Richtung Zukunftskommission von Ministerpräsident Horst München eine Privatfi nanzierung angedacht und Seehofer zum Opfer fallen. Rosenheim würde nach vorbereitet. Ob sie zustande kommt und sich Inves- dem Gutachten als weiterer Pendlerverfl echtungs- toren fi nden, werden die nächsten Jahre zeigen. raum durchgehen und Traunstein, Traunreut und das Chemiedreieck würden ganz abgehängt. Noch Beim Bahnausbau München–Mühldorf-Freilassing schlimmer käme es für die Nachbarn im Norden, ist ein Lichtblick erkennbar. Im Bereich Ampfi ng – die ihr Heil gegebenenfalls in Tschechien suchen Mühldorf ist der zweigleisigen Ausbau abgeschlos- müssten. Für Christiane Berger steigt die baye- sen worden. Der Baubeginn des dritten Gleises rische Staatsregierung seit spätestens Ende der zwischen Freilassing und Landesgrenze steht nun 1990er-Jahre aus dem ländlichen Raum aus. Man kurz bevor. Durch Mittel aus dem Konjunkturpaket wolle als Freistaat global auftrumpfen und stärke der Bundesregierung konnte der Neubau der Inn- deshalb die Leistungszentren. Die Schaffung von

Südost-Oberbayern 335 gleichwertigen Lebensbedingungen in allen Teilre- der Infrastruktur. Außerdem wären mehr Bildungs- gionen Bayerns rücke dabei in den Hintergrund. einrichtungen und erweiterte Kooperationsmög- Berger forderte für die Region eine Verbesserung lichkeiten mit Hochschulen unabdingbar.

1.4. Kampf gegen Rechtsextremismus

Der Kampf gegen Rechtsextremismus und Die DGB-Region hat im Februar 2012 zu einer Fremdenfeindlichkeit ist eine wichtige Auf- öffentlichen Gedenkminute für die Opfer rechtsex- gabe der DGB-Region. tremistischer Gewalt aufgerufen. Der Gedenkauf- ruf wurde deutschlandweit gemeinsam vom Der DGB und seine Gewerkschaften standen DGB und der Bundesvereinigung der Deutschen immer bereit, wenn es darum ging, Zeichen Arbeitgeberverbände getragen. In vielen Betrieben gegen rechtsextreme Aufmärsche in der Region und Verwaltungen in der Region wurde dieser zu setzten. So waren wir bei mehreren Demonst- Aufruf umgesetzt und Aktionen durchgeführt. Eine rationen „Für Demokratie und Toleranz“ Mitor- öffentliche Veranstaltung fand unter anderem in ganisator. Aufzuführen sind hier u.a. die Demo in Rosenheim vor dem Gewerkschaftshaus statt. Traunstein (2010), die beiden Demos in Halsbach Mehrere Rosenheimer Betriebsräte und Gewerk- (2011 und 2012), die Demo in Mühldorf (2012), in schaftsvertreter setzten hier ein Zeichen der Trauer Burgkirchen (2012), in Burghausen (2012) und in und des Mitgefühls mit den Opfern und ihren Rosenheim (2013). Familien. Sie verurteilten jede Form von Fremden- hass, Rassismus und rechtsextremer Gewalt. Die Die DGB-Region beschränkt sich aber nicht nur auf Kreisverbandsvorsitzende des DGB Rosenheim die Organisation von Gegendemonstrationen. Es Ingrid Meindl-Winkler über die Veranstaltung: wurden auch mehrere Veranstaltungen und Aktio- „Die von rechtsextremistischen Gewalttätern nen dazu im Berichtszeitraum durchgeführt. Rund verübten Morde, Raubüberfälle und Anschläge 100 Teilnehmer konnten die DGB-Region und das erfüllen die Menschen in Deutschland mit Abscheu DGB-Bildungswerk im April 2010 bei der Filmvor- und Entsetzen. Wir trauern um die Opfer. Wir sind führung „Deutschland nervt“ mit anschließender tief betroffen, dass nach den Erfahrungen der Diskussion in Marias Kino in Bad Endorf begrüßen. nationalsozialistischen Diktatur diese entsetzlichen Als Gesprächspartner standen der Regisseur Hans- Verbrechen geschehen konnten.“ Erich Viet und die Cousine von Graf Stauffenberg, Olga von Saucken, zur Verfügung. In einem doku- Im September 2012 wurde vom DGB in Zusam- mentarischen Roadmovie quer durch Deutschland menarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und der begibt sich Hans-Erich Viet auf die Suche nach den Gemeinde Burgkirchen die Ausstellung „Nein zu Befindlichkeiten der Nation. „Deutschland nervt“ Hitler“ nach Burgkirchen geholt. In der Ausstel- wurde beim 20. Internationalen Filmfest Emden- lung wurde an die historischen Ereignisse vor fast Norderney mit dem DGB-Filmpreis ausgezeichnet. 80 Jahren erinnert, die mit der „Machtübertra- Besonders bewegten die Anwesenden die Ausfüh- gung“ an die Nationalsozialisten durchgeführten rungen der 90-jährigen Olga von Saucken über die Verfolgungen, Verhaftungen, Misshandlungen von Geschehnisse rund um das Hitlerattentat vom 20. Sozialdemokraten und Gewerkschaftern. Es wurde Juli 1944. aber auch der politische Widerstand von SPD und

336 Geschäftsberichte der DGB-Regionen PolitischeSchwerpunkte

Freien Gewerkschaften im Reich und im Exil gegen Auswirkungen auf die Arbeit der damaligen freien die nationalsozialistische Diktatur dargestellt. Gewerkschaften.

Im Gedenken an den 80. Jahrestag der Stürmung Um die Wirkung der Aktionen gegen Rechtsextre- der Gewerkschaftshäuser im Mai 1933 organisier- mismus und Fremdenfeindlichkeit zu verbreitern, te die DGB-Region in Traunstein eine Veranstal- hat die DGB-Region im Berichtszeitraum zwei tung unter dem Titel „Zerschlagung der Gewerk- Netzwerke für Demokratie und Toleranz zusammen schaften 1933 – Wie war es in Traunstein?“ Der mit anderen Verbänden und Organisatoren initiiert. Autor des Buches „Traunstein: Widerstand und Dabei war die DGB-Region im Landkreis Mühldorf Verfolgung 1933 bis 1945“ Friedbert Mühldorfer Hauptinitiator der Netzwerkgründung (April 2012). berichtete über die Ereignisse, die zur Machter- Im Landkreis Altötting hat sich die DGB-Region als greifung der Nationalsozialisten führten und deren Mitinitiator eingebracht.

1.5. Mitbestimmung / Betriebsratswahlen

Zu den Betriebsratswahlen 2010 hat die zung bot der DGB dazu umfangreiche Informati- DGB-Region im Rahmen der bundesweiten onsmöglichkeiten, u.a. eine Telefonhotline, an. Dachkampagne „STIMMT – Betriebsratswah- Um auf die Betriebsratswahlen auch in der Region len 2010“ eigene Aktionen durchgeführt. aufmerksam zu machenm, wurden u.a. in mehre- ren Orten im Landkreis Altötting Großfl ächenpla- Ein Teil dieser Kampagne war die Aufforderung an kate aufgestellt, um auf die BR-Wahlen und die Beschäftigte, in bisher betriebsratslosen Unterneh- Telefonhotline hinzuweisen. men neue Betriebsräte zu wählen. Als Unterstüt-

1.6. Sonntagsöffnung

Seit Jahren engagiert sich die DGB-Region Kolleginnen und Kollegen konnten im DGB-Büro auch im Kampf für den Erhalt des freien Rosenheim kostenfrei Karten anfordern und an Sonntags. Bei der Gründung des „Bündnis- die Bürgermeister der betreffenden Städte senden. ses für den freien Sonntag“ in Rosenheim Tenor der Karten: „Der/die Unterzeichner/in pro- war die DGB-Region federführend tätig. testiert…auf das Schärfste gegen den geplanten verkaufsoffenen Sonntag am 1. Mai 2011 in Ihrer Einen Höhepunkt erreichte die Auseinanderset- Stadt. Die Shoppingveranstaltung missachtet den zung zur Sonntagsöffnung im Jahr 2011. Hier besonderen Charakter dieses Tages. Sie verletzt hatten mehrere Kommunen (u.a. Waldkraiburg, die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeit- Traunstein, Wasserburg) eine Sonntagsöffnung nehmer, die ihren 1.Mai feiern. Ich fordere Sie am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, genehmigt. Neben daher dringend auf, keine Ladenöffnung am 1. Mai Protestschreiben an die betreffenden Städte hat zuzulassen.“ die DGB-Region eine Postkartenaktion gestartet.

Südost-Oberbayern 337 2. Arbeitsfelder

2.1. Jugend

Demo gegen Rechts in Halsbach 2012

In der DGB-Region wurde 2009 mit einer Neben einer allgemeinen Informationsweitergabe Regionsjugendkonferenz versucht, einen am Stand wurden auch Klassenbeschulungen zu neuen aktiven Regionsjugendausschuss Rechten und Pflichten von Auszubildenden, Mitbe- (RJA) ins Leben zu rufen. Leider fanden sich stimmung, Tarifverträgen und Gewerkschaften im nicht genügend junge Mitglieder aus den Allgemeinen durchgeführt Gewerkschaften, um einen RJA zu realisie- Im Jahr 2010 wurden so z.B. in den Berufsschulen ren. Deshalb wurde als Beauftragter für die Wasserburg und Traunstein insgesamt 17 Schul- Jugend Michael Pertl (ver.di-Jugend) in den klassen und knapp 400 Schülerinnen und Schüler DGB-Regionsvorstand berufen. von unseren Kollegen informiert.

Im Jahr 2011 startete die DGB-Region in Zusam- Zu den laufenden Tätigkeiten zählt auch die menarbeit mit dem DGB-Jugendsekretär für Süd- Mitarbeit in den Stadt- und Kreisjugendringen. Die bayern einen Versuch, im Bereich des Kreisverban- DGB-Jugend ist nicht nur Teil des DGB, sondern des Altötting eine DGB-Jugend zu gründen. Leider auch ein eigenständiger Jugendverband und ein kam auch hier eine aktive DGB-Jugend nicht Träger der freien Jugendhilfe. Als einer der großen zustande. In den Altöttinger DGB-Kreisverbands- Jugendverbände in Bayern ist es die Aufgabe der vorstand wurde Manuel Schuböck (ver.di-Jugend) Gewerkschaftsjugend, sich in den Jugendringen berufen. Leider schied dieser 2012 nach seinem vor Ort einzubringen. Allerdings wird es auch hier Studienbeginn aus dem Vorstand aus. immer schwieriger, die Vertretung mangels aktiver Gewerkschaftsjugendlicher sicherzustellen. Die DGB-Jugend war im Jahr 2012 auf der Berufsinformationsmesse (Jobfit) in Rosenheim Der Aufbau und die Betreuung einer eigenstän- mit einem Stand präsent. Dort informierte sie digen regionalen DGB-Jugend ist eine wichtige angehende Auszubildende über ihre verschieden Zukunftsaufgabe. Um die Jugendarbeit des DGB beruflichen Möglichkeiten. in der zukünftigen Region Oberbayern neu zu intensivieren, wäre deshalb eine eigene Jugendse- Ein weiterer Schwerpunkt waren die DGB-Be- kretärsstelle dringend erforderlich. rufschultouren in der Region Südost-Oberbayern.

338 Geschäftsberichte der DGB-Regionen 2.2. Frauen

In unserer Region gibt es Frauengruppen in Motto der internationalen Frauentage im den Landkreisen Berichtszeitraum Altötting: Sprecherin Heidi Stefan-Brenner · Kurs halten! Gleichstellung Rosenheim: Sprecherin Vera Gerhard · 100 Jahre Internationaler Frauentag Traunstein: Sprecherin Claudia Sebrak · Heute für morgen Zeichen setzen

Ein weiterer Aktionstag der Frauenbewegung gegen Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung von Frauen ist der 25. November. Der Tag erinnert an drei Schwestern aus der Domini- kanischen Republik, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo vom militärischen Geheimdienst Die Frauengruppen treffen sich regelmäßig, um nach monatelanger Folter ermordet wurden. 1999 über aktuelle Themen zu informieren und zu erklärten die Vereinten Nationen den 25. Novem- diskutieren. Außerdem wurden Veranstaltungen zu ber zum Internationalen Tag für die Beseitigung folgenden Schwerpunktthemen durchgeführt: von Gewalt gegen Frauen. · Arm im Alter? – Frauen sind oft die Verliererinnen · Minijobs – Sackgasse vor allem für Frauen Die DGB-Frauengruppe Altötting hat sich in dem · Gemeinsame Bildung für alle – Herausforderung bewährten „Frauenbündnis Altötting“ Mitstrei- und Chance terinnen gesucht und erstmals am 25. November · Vereinbarkeit von Familie und Beruf – in Rosen- 2006 zu einer Fahnenaktion aufgerufen. Dies ist in heim bereits Realität? Burghausen zur Tradition geworden. Nach der Fahnenhissung wird mit einer Lesung Tagesseminare „Frau und Gesundheit“ oder Filmvorführung auf diesen Tag aufmerksam · Warum Dauerstress ungesund ist gemacht. · Blitzentspannung – Trophotraining In Rosenheim fanden ebenfalls eine Informations- · Stress – der Störenfried Nummer 1 veranstaltung, Diskussionsrunde und eine Lesung · Frauenwanderung „Frauen wandern anders“ aus dem Buch „Die Hälfte des Himmels“ von N.D. Crystal und S. WuDunn statt. Internationaler Frauentag Die Geschichte des Internationalen Frauentages Equal-Pay-Day ist auch die Geschichte des Kampfes um politische Seit zwei Jahren informieren die Gewerkschafts- und soziale Gerechtigkeit für Frauen. frauen gemeinsam mit den katholischen und den evangelischen Frauen auf dem Wochenmarkt in Mit viel Engagement werden in jedem Jahr 5 Burghausen über die ungleiche Bezahlung von Veranstaltungen, Lesungen und Aktionen zum Frauen gegenüber den Männern. Sie fordern: Internationalen Frauentag durchgeführt. In Bad „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Reichenhall, Burghausen und Traunstein haben sich Frauenbündnisse gebildet, um die jeweiligen Veranstaltungen gemeinsam durchzuführen.

Südost-Oberbayern 339 2.3. Senioren

In der DGB-Region gibt rund 10.000 sekretär der ÖTV, heute ver.di. Die DGB-Region Gewerkschaftsmitglieder, die als Rentner/ unterstützt den Verein organisatorisch. innen und Pensionisten/innen geführt werden. Deshalb hatte die Seniorenpolitik Die DGB-Rentnergruppen haben sich zur Aufga- einen besonderen Stellenwert. be gestellt, Senioren zu betreuen und sie über aktuelle sozial-, gesellschafts- und allgemein- Die Rentner- und Pensionistenarbeit wurde in der politische Fragen zu informieren. Dazu werden DGB-Region vor allem durch die eigenständigen regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt. Diese DGB-Seniorengruppen in Altötting und Waldkrai- reichen von gewerkschaftlichen Themen, Ge- burg gestaltet. Dabei wird die DGB-Rentner- und sundheitsaufklärung, Tagesfahrten, Besuchen von Pensionistengemeinschaft in Altötting als eigen- Einrichtungen bis hin zu geselligen Veranstaltun- ständiger Verein geführt. Dieser besteht seit 1970 gen wie Faschingsfeiern, Familiennachmittagen. In und vertritt weit über fünftausend gewerkschaftli- Berchtesgaden und Altötting wird für die DGB- che Rentner und Ruhestandsbeamte mit Angehö- Senioren jedes Jahr eine Seniorenweihnachtsfeier rigen und Hinterbliebenen im Landkreis Altötting organisiert. und über die Landkreisgrenze hinaus. Geleitet wird sie von Walter Hermann, ehem. Gewerkschafts- Die Rentnergruppen haben sich auch zahlreich an verschiedenen örtlichen und überörtlichen Gewerkschaftsveranstaltungen beteiligt.

2.4. Bündnisarbeit

Sozialforum Rosenheim Soziales Netzwerk Altötting Seit Jahren arbeit die DGB-Region aktiv im Das von der DGB-Region im Jahr 2008 initiierte Netzwerk „Sozialforum Rosenheim“ mit. Das „Soziale Netzwerk Altötting“ hat sich nach seinem Sozialforum Rosenheim ist ein offener und lockerer Start im Jahr 2008 leider nicht bewährt. Die Zusammenschluss von im sozialen Bereich tätigen Beteiligung der Verbände und Organisationen ließ Einrichtungen und Organisationen. Es gibt weder im Laufe der Jahre immer mehr nach. Am Ende eine Satzung noch einen Verein oder Vorstand. Die hatte nur die KAB noch Interesse, zusammen mit organisatorische Abwicklung übernimmt die DGB- dem DGB weiter Veranstaltungen zu organisie- Region Südost-Oberbayern. Die regelmäßigen ren und durchzuführen. Deshalb haben wir uns Treffen des Sozialforums finden im Rosenheimer entschieden, dass der DGB-Kreisverband Altötting Gewerkschaftshaus statt. Die Zusammensetzung weiter mit der KAB bilateral zusammen arbeiten der Teilnehmer/innen hängt meist vom gerade soll. Das Netzwerk sollte sich nur wieder treffen, aktuellen Themenschwerpunkt ab. Im Berichts- wenn Interesse aus den anderen Verbänden und zeitraum wurden mehrere gemeinsame Veranstal- Organisationen bekundet wird. Ab Anfang 2011 tungen zu den Themen Armut und Alter (2010), fanden keine Treffen mehr statt. Im Jahr 2010 Ende des Zivildienstes – was jetzt? (2011) und zu wurde Rahmen des Netzwerkes eine Veranstaltung verkaufsoffenen Sonntagen (2012) durchgeführt. „Hartz IV – Wie geht es weiter?“ zur Neuorgani- Außerdem wurde eine Podiumsdiskussion zur sation der Betreuung von Langzeitarbeitslosen im Landtagswahl (2013) organisiert. Landkreis Altötting durchgeführt.

340 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.5. Kreis- und Stadtverbände / DGB vor Ort

Seit mehreren Jahren existieren in der DGB- band Altötting haben wir derzeit leider in keinem Region bereits ehrenamtliche Kreisverbän- Kreisverband eine Vertretung der Jugend. Von den de auf Landkreisebene. Vorsitzenden der Kreisverbände gehören drei der Gewerkschaft ver.di, zwei der Industriegewerk- Sie übernahmen die Aufgaben die ehemaligen schaft BCE und einer der Industriegewerkschaft DGB-Ortskartelle. Deshalb war die Umstellung auf BAU an. die neuen Ebenen nach der Satzungsänderung des DGB-Bundeskongresses nicht problematisch. Die Hauptaufgabe der Kreisverbände war die Ver- In der DGB-Region wurden im Jahr 2012 fünf tretung des DGB und seiner Gewerkschaften vor Kreisverbände nach neuer Satzung gegründet. Sie Ort. Sie führten mit Unterstützung der DGB-Region umfassen jeweils die Landkreisgrenzen. Nur im Be- Veranstaltungen und Aktionen durch. Außerdem reich Rosenheim wurde der Stadtverband mit dem gehörte die Organisation und Durchführung der Kreisverband zu einem Stadt- und Kreisverband Veranstaltungen zum 1. Mai zu ihrem Aufgaben- Rosenheim zusammengelegt. spektrum. Beispielhaft wollen wir in unserem Geschäftsbericht die Kritische Bildungswerkstatt Im Vorgriff auf die zukünftigen neuen Strukturen des Stadt- und Kreisverbandes Rosenheim, die der DGB-Regionen in Bayern wurde zum 1. Januar Ausstellung „Nein zu Hitler“ des Kreisverbandes 2013 der DGB-Kreisverband Miesbach- Bad Tölz Altötting, die Informationsveranstaltung „Gute der DGB-Region zugeordnet. Arbeit – soziale Sicherheit“ des Kreisverbandes Berchtesgadener Land, das „Gedenken an die Die Arbeit in den sechs neuen DGB-Kreisverbän- Zwangsarbeiter im Berghaus Sudelfeld“ des Kreis- den läuft nach kleineren Anlaufschwierigkeiten verbandes Miesbach-Bad Tölz, die Podiumsdiskus- sehr gut. Für alle Kreisverbände konnten sechs sion zur Bundestagswahl in Zusammenarbeit mit oder mehr Gewerkschaftsvertreter für die Vorstän- dem KJR des Kreisverbandes Mühldorf und die de gefunden werden. In vier Kreisverbänden gibt Veranstaltung „Zerschlagung der Gewerkschaften es auch eine Vertretung der Frauen. Nach dem 1933“ des Kreisverbandes Traunstein nennen. Weggang unseres Jugendvertreters im Kreisver-

Südost-Oberbayern 341 2.6. Außenvertretungen

Die DGB-Region übernahm im Berichtszeitraum die Benennung und Koordination verschie- den Außenvertretungen der Gewerkschaften im Bereich Südost-Oberbayern. Insgesamt betrifft das folgende Gremien:

AOK-Beiräte DGB-Region Südost-Oberbayern

Bad Reichenhall Mühldorf Rosenheim Müller, Christa - DGB Zellner, Günter - DGB Müller, Christa - DGB Ganterer, Lorenz - ver.di Hafner, Jochen - IGM Meindl-Winkler, Ingrid - ver.di Akdemir, Güldane - ver.di Rebel, Thomas - ver.di Schmidt, Volker - ver.di Freutsmiedl, Manfred - IGM Kaiser, Johann - ver.di Rauschhuber, Stefan - IGM Würnstl, Maria - IGM Guske, Klaus - BCE Weinmann, Ludwig - IGM Wyrwich, Gordon - BCE Kirsch, Roswitha - BCE Lax, Peter - BCE Harand, Christian - NGG Wagner, Christa - NGG Schneider, Georg - NGG Gstatter, Willi - BAU Mittermeier, Egon - BAU Fischer, Richard - BAU Bauer, Wilhelm - ACA Garner, Elisabeth - ACA Störmann, Dieter - ACA Hollinger, Franz - ACA Diensthuber, Konrad - ACA Loy, Hans - ACA Stibler, Martin - ACA Wittek, Peter - ACA Antretter, Katharina - ACA Riederer, Johann - ACA Steger, Thomas - ACA Tagliasachi, Helmut - NGG

StellvertreterInnen Mickler, Udo - IGM Raischl, Anton - ver.di Weikl, Christian - BAU Straub, Astrid - IGM Kronberger, Gerhard - BCE Richter, Helmut - IGM Zellner, Günter - DGB Blumberger, Marion - ACA Keuschnig, Marianne - ACA ACA - Keine Meldung Babiak, Reinhard - IGM Metzger, Bernd - ver.di Wagner, Helmut - ver.di Huber, Rita - IGM Reiche, Wilfried - Otto ACA Weese, Magdalena - ACA

Beiräte in Jobcentern in der DGB-Region Südost-Oberbayern

Landkreis Arbeitnehmervertreter/in Altötting Zellner, Günter - DGB Stellvertreter: Jochen Hafner, IG Metall Berchtesgadener Fischer, Richard - IG BAU Land Stellvertreter: Zellner, Günter - DGB Rosenheim Wessely, Rainer - ver.di Naß, Christian - IG Metall Stadt Rosenheim Zellner, Günter - DGB Hafner, Jochen - IGM Meindl-Winkler, Ingrid - ver.di Traunstein Müller, Christa - DGB (ab Juli 2013) Rauschhuber, Stefan (bis Juni 2013) Wolf, Otto - IG BCE

342 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

Mitglieder Selbstverwaltung Agenturen für Arbeit 01.07.2010 bis 30.06.2016

Verwaltungsausschuss Rosenheim Ordentliches Mitglied Zellner, Günter - DGB (Vorsitzender) IGM Hafner, Jochen ver.di Pertl, Ludwig BAU Jäger, Christian

StellvertreterInnen DGB Günthner, Robert (DGB Bayern) Transnet Weinzierl, Peter

Verwaltungsausschuss Pfarrkirchen bis Sept. 2012 Ordentliches Mitglied BCE Fritz, Uwe (Vorsitzender) IGM Böschl, Siegfried (DGB Landshut) BAU Dorfner, Peter (DGB Landshut) DGB Zellner, Günter

StellvertreterInnen BCE Lange, Dagmar NGG Haas, Reinhard (DGB Landshut)

Verwaltungsausschuss Traunstein bis Sept. 2012 Ordentliches Mitglied IGM Rauschhuber, Stefan (Vorsitzender) BAU Simstich, Martin BCE Held, Karl DGB Müller, Christine

StellvertreterInnen ver.di Wessely, Rainer GEW Doetsch, Manfred

Südost-Oberbayern 343 Neuberufung Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Arbeitsagentur Traunstein ab Okt. 2012 bis 30.06.2016

Ordentliches Mitglied DGB Zellner, Günter (Vorsitzender) ver.di Wessely, Rainer IGM Jais, Monika BCE Sikorski, Harald

StellvertreterInnen NGG Rauschecker, Sonja BAU Simstich, Martin

Versichertenberater/innen Die ehrenamtlichen Versichertenberater/innen ergänzen das bestehende Auskunfts- und Beratungsangebot der Deutschen Rentenversicherung. Engagiert vor Ort auch nach Feierabend stehen sie als Ansprechpartner zur Verfügung.

Landkreis Altötting Maasch, Maria Landkreis Berchtesgadener Land Braun, Kurt Landkreis Miesbach Fackler, Klaus Landkreis Mühldorf Esau, Irina Stadt Rosenheim Türk-Berkhan, Helmut Landkreis Rosenheim Weigl, Siegfried Landkreis Traunstein Blaß Otto und Feigl, Andrea

Für die DRV Bund: Landkreis Altötting Stefan-Brenner, Heidi

344 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Arbeitsfelder

2.7. Bildungsarbeit

Bildungsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil 2010 wurden 48 Veranstaltungen mit insgesamt der DGB-Region Südost-Oberbayern. Sie 812 Teilnehmer/innen durchgeführt. wurde vorrangig über das DGB-Bildungs- werk abgewickelt. Es fanden zentrale Schwerpunktthemen waren: Veranstaltungen auf Regionsebene und · Macht Arbeit krank? örtliche Veranstaltungen in den DGB-Kreis- · Kopfpauschale kontra Bürgerversicherung verbänden statt. · Wege aus der sozialen Kälte Da die Gewerkschaften verstärkt eigene Schulun- · Rente auf dem Prüfstand gen für Betriebs- und Personalräte anboten, ist die · Patient oder Profi t? DGB Region selbst aus diesem Bereich ausge- · Raus aus der Armutsfalle für Frauen stiegen. Dafür wurden die Veranstaltungen zur allgemeinen Gesellschaftspolitik ausgebaut. 2011 wurden 49 Veranstaltungen mit 689 Teilneh- mer/innen durchgeführt. Das Bildungsangebot umfasste im Berichtszeit- raum im Schnitt mehr als 45 Veranstaltungen Schwerpunktthemen waren: jährlich mit insgesamt mehr als 800 Teilnehmern. · Menschenwürdige Arbeit und soziale Dabei war die Spanne der Besucherzahlen sehr Gerechtigkeit unterschiedlich. Die Themenpalette unserer Schulungen war breit gefächert. Es fanden Ver- · Schutz des arbeitsfreien Sonntags anstaltungen zur Sozial- und Gesundheitspolitik, · Leiharbeit Mindestlohn und prekären Beschäftigung ebenso · Zeitreise – 100 Jahre Internationaler Frauentag statt wie Referate über Frauen- und wirtschaftspo- · Pfl egeversicherung – neue Wege wagen litische Themen. 2012 wurden 31 Veranstaltungen mit 483 Teilneh- Bildungsveranstaltungen in der Region mer/innen durchgeführt. Im Jahr 2009 wurden 51 Veranstaltungen mit insgesamt 848 Teilnehmer/innen durchgeführt. Schwerpunkte waren: Schwerpunktthemen waren: · Lohndumping und Leiharbeit · Finanz- und Wirtschaftskrise und die · Minijobs – Sackgasse vor allem für Frauen? Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt; · Gute Arbeit – soziale Gerechtigkeit · Prekäre Beschäftigungsverhältnisse; · Gute Pfl ege ist ein Menschenrecht · Soziale Gerechtigkeit bei Hartz IV · Werkverträge – Ausbeutung von Arbeitnehmern · Kinderarmut in der Region · Neuerungen in Jobcentern · Rente mit 67

Südost-Oberbayern 345 3. Aktionen und Aktivitäten

3.1. 1. Mai

Franz-Josef Möllenberg bei einer Veranstaltung am 1. Mai 2011

Maiveranstaltungen 2010 bis 2013

2010 - „Wir gehen vor! 2012 - „Gute Arbeit für Europa – Gute Arbeit. Gerechte Löhne. Gerechte Löhne und soziale Sicherheit“ Starker Sozialstaat“ Kolbermoor – Andreas Salomon, GEW Traunstein – Patuzzi, Mario - DGB-Bezirk Bayern Traunstein – Günter Zellner, DGB-Regionsvorsitzender Trostberg – Zellner, Günter - DGB-Regionsvorsitzen- Rosenheim – Dominik Schirmer, ver.di Bayern der Traunreut – Jochen Hafner, IGM Rosenheim Rosenheim – Klemens, Luise - ver.di-Landes- bezirksvorsitzende Burghausen – Carsten Kuttnik, IG BAU-Regionalleiter Traunreut – Fischer, Richard - IG BAU-Regionssekretär Waldkraiburg - Richard Fischer, IG BAU-Regions- sekretär Burghausen – Zellner, Günter - DGB-Regions- vorsitzender Waldkraiburg – Berger, Christiane - stv. DGB-Bezirks- 2013 - „UNSER TAG: Gute Arbeit. Sichere Ren- vorsitzende te. Soziales Europa.“ Bad Reichenhall – Aktion auf dem Rathausplatz Traunstein – Specht, Johannes - NGG Rosenheim Rosenheim – Kuttnik, Carsten - IGM-Projektsekretär 2011 - „Das ist das Mindeste! Traunreut – Naß, Christian - IGM Rosenheim Faire Löhne, gute Arbeit, soziale Sicherheit“ Burghausen – Kraus, Seppel - IG BCE-Bezirksleiter Traunstein - Günthner, Robert - DGB-Bezirk Bayern Bayern Rosenheim – Möllenberg, Franz Josef - NGG-Bundes- Waldkraiburg – Bindl, Christian - Katholische Be- vorsitzender triebsseelsorge Traunreut – Berger, Christiane - stv. DGB-Bezirks- Hausham – Wessely, Rainer - ver.di Rosenheim vorsitzende Schliersee – Backmann, Astrid - DGB-Bezirksjugend- Burghausen – Sikorski, Harald - IG BCE-Bezirksleiter sekretärin Waldkraiburg – Zellner, Günter - DGB-Regions- vorsitzender Bad Reichenhall – Zeitungsanzeige ‚Geschichte 1. Mai’ Kolbermoor – Aktion am Stadtplatz

346 Geschäftsberichte der DGB-Regionen AktionenAktivitäten und

3.2. Veranstaltungen

Regionale Gewerkschaftsabende 2010 bis 2013

Datum Ort Thema Referent 23.09.2010 Töging Gerecht geht anders! Vassiliadis, Michael Für eine zukunftsfähige Wirtschafts- u. Strukturpolitik IG BCE-Bundesvorsitzender 26.09.2011 Trostberg Gute Arbeit! Knuth, Michael Die Voraussetzung für eine Arbeitswelt der Zukunft IGM Bezirk Bayern 04.10.2012 Babensham Tarifverträge – Aushängeschild oder Auslaufmodell? Prof. Dr. Däubler, Wolfgang 18.07.2013 Töging Für eine neue Ordnung der Arbeit Jena, Matthias DGB-Bezirksvorsitzender

Neujahrsempfänge

Datum Ort Thema Referent 25.01.2010 Trostberg Raus aus der Krise – Umdenken, Hirschel, Dierk Gegenlenken und Regulieren! Chefökonom des DGB-Bundesvorstands

19.01.2011 Trostberg „Boom-Area“ oder „Vergessene Region Berger, Christiane stv. DGB-Landesbezirksvorsitzende 26.01.2012 Siegsdorf Gerechtigkeit und gute Arbeit – trotz Maget, Franz, MdL Finanzkrise und Globalisierung Vizepräsident des Bayerischen Landtages

31.01.2013 Purkering Gute Arbeit – Gute Pfl ege – Schirmer, Dominik Gute Gesundheit ver.di Bayern

3.3. Demos

„Deutschland in Schiefl age. Gerechtigkeit Der DGB Bayern hat am 13.11. 2010 zu einer Kund- ist etwas Anderes – wir brauchen einen gebung in Nürnberg aufgerufen. Aus unserer Region Kurswechsel!“ beteiligten sich 237 Kolleginnen und Kollegen.

3.4. Öffentlichkeitsarbeit

Die DGB-Region hält engen Kontakt zu onsformen wie z.B. Mindestlohnspiel, Luftballon- insgesamt 37 ansässigen Medien im Bereich aktionen, Installationen usw. wurde die Aufmerk- Südostoberbayern. samkeit auf unsere Themen in der Öffentlichkeit und den Medien verstärkt. Es wurden regelmäßig Mitteilungen und State- ments an Presse, Funk und Fernsehen weiterge- Weitere Informationswege der DGB-Region sind geben. Bei wichtigen Themen wurden Pressege- die eigenen Homepage, die im Berichtszeitraum spräche durchgeführt, die von den Medien gut neu gestaltet wurde, sowie Verteilaktionen über angenommen wurden. Durch verschiedene Akti- E-Mail (z.B. DGB News Südost-Oberbayern).

Südost-Oberbayern 347 4. Organisation und Finanzen

4.1. DGB-Regionsvorstand

Klausurtagung DGB-Regionsvorstand 2009

Der DGB-Regionsvorstand konstituierte sich am 28. November 2009 bei einer Klausursitzung in Gstadt.

Im Berichtszeitraum fanden 12 Regionsvorstandssitzungen statt. Mit der letzten Gründung eines DGB- Kreisverbandes in Südostoberbayern verlor der DGB-Regionsvorstand seine Funktion. Deshalb fand die letzte Sitzung am 24. Juli 2012 ebenfalls in Gstadt statt.

Mitglieder Regionsvorstand DGB-Region Südost-Oberbayern Nov. 2009 bis Juli 2012

Gewerkschaft Ordentliches Mitglied Stellvertreter/innen IG BAU Gstatter, Willi Weikl, Christian IG BCE Wolf, Otto nicht benannt EVG Gerhardt, Vera Obermaier, Christian GdP Streck, Josef Dierdorf, Alfred GEW Doetsch, Manfred nicht benannt NGG Fuchs, Sabine nicht benannt IGM Nuber, Franz Rauschhuber, Stefan ver.di Pertl, Michael Wessely, Rainer

Drei weitere stimmberechtigte Mitglieder

Akdemir, Güldane Kreisverband Berchtesgadener Land Meindl-Winkler, Ingrid Kreisverband Rosenheim Riedhofer, Werner Kreisverband Altötting

348 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Personengruppenvertreter/in Frauen Waldt, Wilma Jugend Mende, Michael

Beratende Mitglieder: Ortsverband Waldkraiburg Bach, Eva Kreisverband Traunstein Gandler, Hans

4.2. DGB-Strukturen in der Region

KV Altötting KV Berchtesgadener Land KV Mühldorf (seit 28.03.2012) (seit 23.04.2012) (seit 16.04.2012)

Vorsitz Zellner, Günter - BCE Schaefer, Dieter - ver.di Fischer, Richard - BAU BAU Straubhaar, Andrea Simstich, Martin Mittermaier, Egon Stv. Martin Rudholzer Kein Stv. benannt BCE Riedhofer, Werner Osterholzer, Robert Bach, Eva Stv. Walter Hauschild Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt EVG Nicht benannt Hinterreiter, Bernhard Dobrauer, Kurt Stv. Anton Rödig Trautner, Carlo GdP Danzer, Christian Balk, Franz Streck, Josef Stv. Alfred Jung Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt GEW Peters, Jochen Doetsch, Manfred Peters, Jochen Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt NGG Hauser, Anton Jastrow, Reinhold Berger, Martin Stv. Christa Wagner Stv. Manfred Gschaider Stv. Christian Fischl IGM Bogner, Jürgen Kriegseisen, Helmuth Pfeiffer, Christian Stv. Thomas Schanda Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt ver.di Leichnam, Johann Akdemir, Güldane Höll, Robert Stv. Thomas Rebel Kein Stv. benannt Stv. Gert Hilger Frauen Stefan-Brenner, Heidi Nicht benannt Unterhaslberger, Sieglinde Jugend Schuhböck, Manuel Nicht benannt Nicht benannt

Südost-Oberbayern 349 KV/SV Rosenheim KV Traunstein KV Miesbach/Tölz (seit 07. 03. 2012) (seit 19.03.2012) (seit 06.03.2013)

Vorsitz Meindl-Winkler, Ingrid - ver.di Hans Gandler, ver.di Fertl, Rudolf BCE

BAU Weikl, Christian Sojer, Rainer Höltschl, Ernst Stv. Bartz, Karl Stv. Mehringer, Michael kein Stv. benannt BCE Rohde, Klaus Wolf, Otto Grill, Josef Stv. Rastinger, Markus Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt EVG Obermaier, Christian Wels, Franz Wagner, Helmut Stv. Gerhardt, Vera Kein Stv. benannt Kein Stv. benannt GdP Schwaiger, Andreas Ertl, Michael Stv. Rogner, Reinhold Stv. Andreas Nominacher Nicht benannt GEW Salomon, Andreas Nicht benannt Wagner, Andi Stv. Schober, Reinhard Kein Stv. benannt NGG Weißenbacher, Bernhard Hinterschnaiter, Josef Sistek, Karl Stv. Pill, Markus Stv. Harant, Christian Kein Stv. benannt IGM Neumann, Ludwig Nuber, Franz Berger, Anton Stv. Richter, Helmut Stv. Wimmer, Michaela Kein Stv. benannt ver.di Ziegler, Martin Nicht benannt Guggenmos, Martin Stv. Diesing-Mushtag, Ulrike stv. Michel, Norbert

Frauen Waldt, Wilma Sebrak, Claudia nicht benannt Jugend Nicht benannt Nicht benannt nicht benannt

4.3. Ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen

Name Gewerkschaft Name Gewerkschaft Akdemir, Güldane ver.di Bogner, Jürgen IGM Asenkerschbaumer, Alois IGM Brandhuber, Reinhard IG BCE Bartels, Ludger ver.di Egger, Josef IG BAU Bauer, Aloisia ver.di Eisenacker, Anton IG BCE Bauer, Georg IGM Engel, Peter IG BCE Baumgartner, Brigitte ver.di Freutsmiedl, Manfred IGM Behrens, Gabriele IG BCE

350 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Name Gewerkschaft Name Gewerkschaft Gandler, Hans-Peter ver.di Schneiderbauer-Schwendler, NGG Gerhardt, Vera EVG Senesio Grober, Oliver IGM Schreiner, Gerhard ver.di Gstatter, Wilhelm IG BAU Schroth, Günter IG BAU Guske, Klaus IG BCE Sikorski, Harald IG BCE Hans, Peter IGM Simeth, Martin IGM Haag, Johann ver.di Simstich, Martin IG BAU Hafner, Jochen IGM Sojer, Rainer IG BAU Hammerl, Gerd IG BCE Straubhaar, Andra IG BAU Hauf, Petra IG BCE Streich, Maren ver.di Hautz, Johann IG BCE Süßke, Regine ver.di Heß, Sven IG BCE Waldhör, Hans IG BCE Huber, Rita IGM Wallner, Klaus IG BAU Hüttenrauch, Matthias ver.di Waltrich, Walter IGM Jais, Monika IGM Weinzierl, Martin ver.di Jakob, Peter ver.di Wels, Franz EVG Ketterle, Johann ver.di Wimmer, Michaela IGM Kirchschlager, Walter IGM Wolf, Otto IG BCE Köppl, Manfred IG BCE Zellner, Günter IG BCE Lax, Peter IG BCE Ziegler, Carola EVG Marchfelder, Hans ver.di Im Berichtszeitraum ausgeschiedenene Marksteiner, Andreas IG BCE ehrenamtliche ArbeitsrichterInnen Marktl, Wolfgang ver.di Mattner, Robert IG BCE Name Gewerkschaft Maushammer-Altmann, Irmgard ver.di Haimerl, Franz IG BAU Meindl-Winkler, Ingrid ver.di Schröder, Rolf EVG Mickler, Udo IGM Reinhard, Michael IG BCE Naß, Christian IGM Schelhas, Alfred ver.di Neudert, Christine ver.di Weikl, Christian IG BAU Neumeier, Tamara ver.di Biebl-Neu, Elvira ver.di Obermaier, Ursula IGM Neumaier, Rudolf IGM Pangerl, Dieter IG BAU Kornhardt, Hanna IG BCE Rast, Karl ver.di John, Walter IG BCE Rastinger, Markus IG BCE Voit, Ludwig IG BAU Rebel, Thomas ver.di Mooshammer, Erwin ver.di Sailer, Erwin EVG Schuhbeck, Josef IGM Schaefer, Dieter ver.di Gerstandl, Engelbert IG BCE Schanda, Thomas IGM Reischl, Elisabeth ver.di Schnabl, Michael IG BCE Scheuerl, Ulrich ver.di Schneider, Georg NGG

Südost-Oberbayern 351 4.4. Ehrenamtliche SozialrichterInnen

Name Gewerkschaft Name Gewerkschaft Albrecht, Heinz IGM Mattheis, Horst IGM Baltes, Walter ver.di Neupert, Roland IGM Bartels, Ludger ver.di Ostler, Martin ver.di Baumgartner, Brigitte ver.di Pichlmaier, Hans IGM Blaß, Otto ver.di Prankl, Helga ver.di Burghard, Dagmar IG BCE Schlingmann, Erika IG BAU Degler, Frank IGM Schmidt, Volker ver.di Döll, Astrid ver.di Schupp, Uwe IGM Eder, Franz IG BAU Serbeci, Murat NGG Fartelji, Marko IG BCE Smolarek, Ingrid IGM Fleischmann, Ursula EVG Tagliasachi, Helmut NGG Fluri, Stefan IG BCE Tauscher, Edeltraud ver.di Freutsmiedl, Robert IGM Türk-Berkhan, Helmut ver.di Götz, Josef NGG Waldt, Wilma ver.di Hafner, Jochen IGM Wallner, Klaus IG BCE Hegele, Edda EVG Weinzierl, Peter EVG Held, Karl IG BCE Wimmer, Franz ver.di Huber, Karl IGM Wimmer, Michaela IGM Huber, Rita IGM Winkelmann, Horst IGM Hämmerlein, Frank ver.di Winklbauer, Franz IG BCE Jais, Monika IGM Wolf, Otto IG BCE Kornhardt, Hanna IG BCE Wunder, Klaus IG BCE Köllnberger, Gabriele ver.di Wurmannstetter, Gertraud ver.di Lax, Peter IG BCE Würnstl, Maria IGM Maier, Anita ver.di

Im Berichtszeitraum ausgeschiedene ehrenamtliche SozialrichterInnen

Name Gewerkschaft Hautz, Johann IG BCE Metzger, Heiko IG BCE Schneider, Johann NGG Göckler, Franz NGG Galland, Hans-Peter ver.di Gennis, Birgit ver.di Bock, Michael IG BAU Junge, Renate ver.di Fischer, Rudolf IGM

352 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

4.5. Mitgliederzahlen

Gesamt Männlich Weiblich Jugend bis 27 Senioren Arbeitslose DGB-Region 41.358 30.642 10.716 4.631 9.597 1.409 IG BAU 1.403 1 143 260 148 542 18 IG BCE 11.136 9.242 1.894 2.042 2.274 346 GdP 1.435 1.158 277 248 224 0 GEW 378 154 224 14 47 16 IGM 11.533 8.982 2.551 1.323 2.458 604 NGG 2.170 1.517 653 196 314 34 EVG 2.937 2.416 521 174 381 11 ver.di 10.336 6.030 4.336 486 2.357 380 Stand 2012

4.6. Finanzen

Haushalt der DGB-Region

Haushaltseinnahmen 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Haushaltsmittel 39.888,00 39.888,00 32.292,00 34.668,00 146.736,00 Zusätzl. Haushaltsmittel 2.520,00 2.724,00 5.244,00 Sonst. Einnahmen 1,66 1,19 0,90 3,75 Summe Einnahmen 39.888,00 39.889,66 34.813,19 37.392,90 151.983,75

Südost-Oberbayern 353 Haushaltsausgaben 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Miete 7.713,72 7.713,72 7.426,17 6.563,52 29.417,13 Mietnebenkosten 5.949,00 5.467,31 4.227,27 4.477,11 20.120,69 Porto/Frachten 3.474,64 2.461,39 3.182,56 2.954,75 12.073,34 Telefon/Internet 4.010,40 3.831,86 3.619,08 3.636,49 15.097,83 Büromaterial 1.619,16 1.052,88 1.438,83 645,79 4.756,66 Druckkosten 118,72 36,16 154,88 Kopierkosten 654,56 613,71 541,67 633,49 2.443,43 Zeitschriften/Bücher 1.458,42 1.472,82 1.522,32 1.559,82 6.013,38 KFZ-Anschaffung 0,00 KFZ-Betriebskosten 1.752,23 2.347,63 6.063,61 7.309,53 17.473,00 Reisekosten 2.259,64 2.153,02 2.634,88 2.396,30 9.443,84 Personalnebenkosten 0,00 Instandhaltung 172,02 678,64 850,66 Versicherungen Inventaranschaffung 231,76 101,11 332,87 Beiträge 130,00 130,00 130,00 130,00 520,00 Sonst. Verwaltungskosten 736,58 256,85 531,20 276,96 1.801,59 Konferenzen/Tagungen 2.615,58 543,65 439,20 398,40 3.996,83 PG Jugend 194,05 28,80 142,80 365,65 PG Frauen 405,19 445,78 998,19 657,87 2.507,03 Arbeitskreise 149,12 Sozialpolitik 104,61 104,61 Sonstige Veranstaltungen 6.489,76 3.037,05 2.177,71 5.497,96 17.202,48 Binnenstruktur 1.625,56 5.574,81 7.200,37 Summe Ausgaben 41.320,25 37.571,14 35.959,85 37.174,15 151.876,27

Gesamt 2009 2010 2011 2012 2009-2012 € € € € € Einnahmen 39.888,00 39.889,66 34.813,19 37.392,90 151.983,75 Ausgaben 41.320,25 37.571,14 35.959,85 37.174,15 152.025,39 Übersch./Def. -1.432,25 2.318,52 -1.146,66 218,75 -41,64 HH-Bestand Vorjahr 21.522,78 20.090,53 22.409,05 21.262,39 HH-Bestand per 31.12. 20.090,53 22.409,05 21.262,39 21.481,14

354 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Organisationund Finanzen

Haushalte der DGB-Kreis- und -Stadtverbände

2011 2012 2011-2012 KV Rosenheim € € € Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 1.890,06 1.009,88 2.899,94 Bestand 509,94 1.390,12 1.900,06

KV Traunstein Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.200,00 295,54 1.495,54 Bestand 0,00 904,46 904,46

KV Berchtesgadener Land Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.059,54 187,99 1.247,53 Bestand 140,46 1.012,01 1.152,47

KV Altötting Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 1.102,06 1.173,58 2.275,64 Bestand 97,94 26,42 124,36

KV Mühldorf Haushaltsmittel 1.200,00 1.200,00 2.400,00 Ausgaben 914,20 521,83 1.436,03 Bestand 285,80 678,17 963,97

KV Miesbach Bad Tölz Haushaltsmittel 2.400,00 2.400,00 4.800,00 Ausgaben 1.726,02 2.478,75 4.204,77 Bestand 673,98 -78,75 595,23 Bestand: 5.640,55

Südost-Oberbayern 355 5. Ausblick: Der DGB in der Region

Mit diesem Geschäftsbericht endet laut die DGB-Region noch öfter die Frage stellen, was Satzungsbeschluss des DGB-Bundeskon- kann noch organisiert und durchgeführt werden gresses von 2010 die Eigenständigkeit der und wo ist der Dachverband nicht mehr zuständig. DGB-Region mit eigenen Vorständen und Das erfordert eine genau Zielsetzung und Planung Vorsitzenden. in Abstimmung mit den DGB-Kreisverbänden und den Mitgliedsgewerkschaften in der Region. Die DGB-Region Südost-Oberbayern wird mit Gewerkschaftsarbeit ist immer Veränderungen der Region Ingolstadt ab Februar 2013 zu einer unterworfen, ob nun politischen oder strukturellen. DGB-Region Oberbayern fusioniert. Diese Region Trotzdem ist der DGB als gemeinsames Dach der wird, genauso wie die anderen sieben DGB- Gewerkschaften in der Region weiterhin notwen- Regionen in Bayern, als integraler Bestandteil des dig. Nur gemeinsam gelingt uns der Einsatz für DGB-Bezirkes geführt. Die zukünftige DGB-Region gute Arbeit und ein Mehr an sozialer Gerechtig- Oberbayern umfasst zehn Landkreise und zwei keit. kreisfreie Städte. In ihr leben auf einer Fläche von 10.047 km² rund 105.000 Gewerkschafts- mitglieder. Die gesamte DGB-Arbeit sowie die Betreuung der vorhandenen zehn DGB-Kreis- und Stadtverbände wird von zwei Büros in Rosenheim und Ingolstadt organisiert. Personell stehen dafür ein Regionsgeschäftsführer, zwei Organisations- sekretäre und drei Teilzeit-Verwaltungsangestellte zur Verfügung. Durch die Größe der Fläche bei reduzierter Personalausstattung wird die Arbeit des DGB nicht einfacher. In Zukunft wird sich für

356 Geschäftsberichte der DGB-Regionen Ausblick:Der DGBder in Region

Südost-Oberbayern 357 DGB Bayern, Bezirk und Regionen bis 2013 DGB Bayern, Bezirk und Regionen DGB-Gliederungen Stand 01.01.2010

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Regensburg R REG WUG SR EI R SR Ingolstadt KEH Donau- FRG DON Wald IN DGF DEG Passau ND LA Landshut PA DLG PAF LA PA Augsburg FS PAN AIC GZ A DAH NU A ED MÜ München AÖ FFB M

Allgäu- EBE MN STA Donau- LL M Südost- Iller RO Oberbayern Memmingen KF TS WM RO OAL Rosenheim KE TÖL MB BGL

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Regionssitze 30 km DGB Bezirk DGB Regionen Stadt- und Landkreise 358 Geschäftsberichte der DGB-Regionen DGB Bayern, Bezirk und Regionen ab 2014

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