Seite 14 Donnerstag, 15. August 2013 Südthüringer RUNDSCHAU Nr. 33 Jahrgang 23/2013

Willkommen in Crock ! Crock Im Tale der Waisa, am Thüringer Wald liegt Crock, unsere Heimat, so schön wie gemalt. Dort wohnen die Crocker, bekannt sangesfroh, Landkreis sie haben gern Gäste und grüßen sie so! Letztes Backhausfest in Crock So kommt Ihr Freunde aus Ost und aus West Saniertes Backhaus Chef im Backhaus 1990 Schürmeister am Backofen Bäcker Gerhard Muche nach der D-Mark-Einführung nach Crock zu unserem Backhausfest. OBM Ulrich Lindner 1.Vorst. Reit- und Fahrverein

Das Crocker Feldscheunen- Ei Wiedereinweihung des sanierten, historischen Backhauses TäSäm und Crocker Fladen von W. Bauer, 1.Vorstand des ThWV Crock/ Oberwind (webe’) Zu Zeiten, als Crock mit dem gesam- BACKHAUSFEST in CROCK ten Amt zu den sächsischen Ortslanden in Sonntag, 18. August 2013 Obwohl die Familie Geuther, in deren Tradition Franken oder, wie es später hieß, zur Pfl ege Coburg heute die Bäckerei Muche steht, schon fast 200 der sächsischen Kurfürsten gehörte, verkauften die 10.00 Uhr bis 13.30 Uhr Jahre in Crock das Bäckerhandwerk ausübt, wurde Crocker Bauern ihre landwirtschaftlichen Produkte Musikalischerus Frühschoppen noch lange Zeit, bis Anfang der 60er Jahre, Brot selbst gebacken. Auf Grund einer herzoglichen feu- zum Großteil auf den Märkten in Coburg. Da die Blaskapelle Crock erpolizeilichen Verordnung wurden die Gemeinden Crocker stattliche Landwirtschaften hatten und im 19. Jahrhundert verpfl ichtet, Gemeindeback- mit ihren Zuchterfolgen und Erträgen auch nicht 13.30 Uhr bis 19.00 Uhr häuser zu bauen, da beim Backen in den Häusern hinter dem Berg hielten, hatten sie schon damals Buntes Bühnenprogramm immer wieder Brände entstanden. Backbeauftrag- einen, dieses Auftretens beschreibenden Beinamen. te, zuletzt in Crock Paula und Bernhard Wächter, Da die Crocker u.a. über große Haltererfahrung „HEIMAT CROCK“ sorgten für Ordnung und Sauberkeit und verlos- bei der Bergischen Hühnerrasse verfügten, prie- Mitwirkende: ten die Backränge für einen Zeitraum von 2 bis sen sie ihre Eier stets als die größten und besten 3 Stunden je Haushalt an den Backtagen. Somit Chöre war das Backhaus von jeher ein fester Bestand- am Markt. Als eines Markttages die ebenfalls zur Männerchor und Gemischter Chor GV 1904 Crock; Kirchenchor Crock teil des Miteinanders im Dorfl eben und ein Ort Pfl ege Coburg gehörenden Ummerstädter Bauern, Männerchor Sachsenbrunn; regen Informationsaustausches beim Warten der die eine damals neue Hühnersorte „Hamburger“ Männer- Gesangsquartett des Club‘s der „Alten Säcke“ Frauen auf Brot und Kuchen. Manches noch völlig hielten, mit ihren Eiern bei den Crockern Kinder des Kindergartens „Waißaspatzen“ Crock geheime Dorfereignis wurde hinter vorgehaltener aufkreuzten und lästerten: „Na Ihr Crocker, Hand weitergegeben und somit öffentlich, weil, heute haben wir die größten Eier auf dem Markt“, Solisten wie unser Heimatdichter J.H. Löffl er aus Ober- antworteten die Crocker lakonisch: „Euere Eier Elisa und Helmut Fischer * Crock; Antje Vehlow-Geuß * Schwarzbach; wind schon treffend feststellte: „... wenn mehrere sind zwar größer, aber unsere haben zwei Dotter“. Lucie-Michelle Schmidt * und Hans-Heinrich Dreßel * Crock; Frauen ein Geheimnis behüten, dies als solches Daher kommt es, dass das „Crocker Feldscheunen- nicht lange besteht ...“. Am Backtag wurden beide Kapelle: Öfen des Backhauses für jeden Backvorgang mit Ei“ ein Spezialgericht mit zwei Dottern ist. Jugendblasorchester Römhild mitgebrachtem Reisig und Holz neu vorgeheizt. Vor „Feldscheunen- Ei“ heißt es deshalb, weil es von dem Einschieben der Backwaren musste die Glut den Hütejungen in der Feldscheune sehr gern und Redaktion und Moderation entfernt und mit einem feuchten Lappen am Stiel leicht zubereitet wurde. Man benötigte lediglich Werner Bauer - ThWV Crock/ Oberwind (dem „Huttel“) der Ofenboden gereinigt werden. ein kleines Feuer und ein blank geriebenes Schau- Ein gutes Brot erforderte Zeit und Mühe. Das felblatt, welches erhitzt als Bratebene diente. Aus Kulinarische Angebote „Backzeug“ für die Vorbereitung, bestehend aus Backtrog, Brotschieber, Brotkörbchen usw. war in einer Bauernbrotscheibe wurde das „Innere“ sauber Brote und Kuchen aus dem Steinbackofen ausgeschnitten und neben dem Rinderring auf jedem Haushalt vorhanden. Abends bereitete man (besondere Spezialität: „Crocker Fladen“) aus einem kleinen Teigrest vom letzten Backtag, dem heißen Schaufelblatt geröstet. In den Rinden- gebacken nach traditionellen bäuerlichen Rezepten der in einer ausgemehlten Holzschüssel jeweils ring wurde gewürfelter Bauernspeck gegeben und weitergegeben wurde, einen Vorteig zu. In Crock darauf ein Ei (oder zwei, falls das Erste keine zwei Crocker Bratwürste und Brätl vom Holzkohlegrill nannte man diesen Teigrest „TäSäm“. Obwohl alle, Dotter hatte) geschlagen und „rum und num“ Wildgulasch aus der Gulaschkanone die noch selbst gebacken haben oder als Kinder gebraten wieder auf das geröstete „Brotinnere“ „Crocker Feldscheunenei“ auf Keltenbrot beim Backen dabei waren, diesen Dialektausdruck gelegt und genüsslich verzehrt. Bier und Limo aus Schwarzbach; Crocker „Schulmännle- Spirituosen“ kennen, konnte keiner so richtig deuten, woher er Wer das Crocker „Feldscheunen- Ei“ auf im eigentlich kommt (nahe liegend ist „Teigsamen“ Steinofen gebackenem Keltenbrot probieren oder „Teigsämling“). Der Vorteig aus dem „TäSäm“ entwickelte sich über Nacht zu ausreichend Sauer- möchte, sollte unser Backhausfest nicht verpassen. HERZLICHE EINLADUNG teig als Treibmittel für eine größere Menge Brot. durch die Veranstalter: Am nächsten Tag musste der Teig mit Mehl, Dipl.-Ing.(TU;FH) Wasser und Salz im Backtrog solange gerührt und WERNER BAUER Thüringerwald - Verein Crock/Oberwind geknetet werden, bis er die gewünschte Festigkeit INGENIEURBÜRO FÜR BAUPLANUNG UND BAULEITUNG 1.V.: Werner Bauer hatte. Dann wurde er zu runden Laiben geformt Entwicklung und Bemessung im Holzbau und zum Aufgehen in gefl ochtene Körbchen gelegt, Fachplaner Brandschutz Ortschaftsrat Crock die man auf einem Brett mittels Schubkarren zum Bausachverständiger BDSF Backhaus brachte. Bei der Befüllung eines Ofens OTB: Rene Pfötsch konnten bis zu 30 Brotlaibe „eingeschossen“ wer- Brattendorfer Strasse 2 * 98673 Auengrund / Oberwind Reit- und Fahrverein Auengrund den, die bei einer Temperatur von 250°C vorge- 03686 61520 * 0173 03538915 * [email protected] backen und mit ca. 180°C ausgebacken wurden. 1.V.: Gerhard Muche Die runde Form der bis zu 5 Pfund (2,5 kg) schweren Brote garantierte ein großes Fleischerei Volumen bei kleinster Oberfl äche, denn Manuel Pfötsch Kfz- und Reifenservice die Brote wurden bis zu 14 Tagen für den Verzehr aufbewahrt. Oft erfolgte Fleisch- u. Wurstwaren aus eigener Herstellung Sandro Muche • Hirschendorfer Str. 22 • 98673 Crock dies in den Kellern auf einem hängenden Hirschendorfer Str. 5 • Abschleppdienst • TÜV/ASU Brett zum Schutz vor Mäusen und in 98673 Crock kühlem Umfeld oder in speziellen Brot- • An- und Verkauf von Fahrzeugen schränken. Eine besondere Tradition in Tel.: 0 36 86 / 300 504 Crock war, das zum Ende des Backganges Fax: 0 36 86 / 615 973 • Mäharbeiten • Winterdienst Mail: [email protected] aus Brotteig (ca. 200 g) geformte Fladen Tel. 0 36 86 / 61 63 67 • Mobil: 0171 / 8 57 81 26 mit gewürztem Sauerrahm bestrichen, mit Kräuter- oder Schinkenwürfelein- Die Gaststätte und streu garniert, gebacken und sehr gerne, Fleischerei besonders auch von den Kindern, noch warm verzehrt wurden. „Zur Linde“ – Böhm Wer den „Crocker Fladen“ und nach alten bäuerlichen Rezepten von den in CROCK Vereinsfrauen unter „Schieberführung“ Alte Eisfelder Str. 4 unseres Bäckers Gerhard Muche, frisch im 98673 Auengrund / OT Crock Steinbackofen gebackenes Brot und lecke- Telefon: 0 36 86 / 32 26 65 ren Kuchen genießen möchte, hat dazu beim Backhausfest reichlich Gelegenheit.

Klaus-Aepfelbach-Str. 3 • 98673 Auengrund / OT Crock Tel.: 0 36 86 / 36 3 - 0 • Fax: 0 36 86 / 36 3 - 22 WEB: www.arkal-automotive.com