Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis

Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen

Impressum

Auftraggeber Landkreis Kitzingen – Sachgebiet 62 – Kaiserstr. 4, 97318 Kitzingen

Auftragnehmer KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung Bödekerstr. 11, 30161 Hannover Tel.: 0511/590974-30 [email protected] www.koris-hannover.de Dipl.-Ing. Kerstin Hanebeck, Dipl. Ing Karen Dörrer, Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling M.A.

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschafts- fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Mai 2017

KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... I 1.1 Anlass und Ziel des Konzepts ...... I 1.2 Hintergrund: Nachhaltige Entwicklung und BNE als Ziele der Vereinten Nationen ...... II 1.3 Arbeitsschritte und Beteiligungsprozess ...... IV 1.4 Kurzporträt: Landkreis Kitzingen ...... VII 2 Bestandsaufnahme zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen: Akteure – Angebote – Infrastruktur ...... 9 2.1 Übersicht und Karte ...... 9 2.2 Natur und Landschaft ...... 15 2.3 Landnutzung ...... 18 2.4 Ernährung und nachhaltiger Konsum ...... 22 2.5 Klima- und Ressourcenschutz ...... 24 2.6 Kultur, Tourismus und Siedlung ...... 27 2.7 Ausgewählte BNE-Angebote im näheren Umkreis des Landkreises Kitzingen ...... 29 3 SWOT-Analyse im Bereich BNE im Landkreis Kitzingen ...... 31 4 Leitbild ...... 36 4.1 Aufbau des Leitbildes ...... 36 4.2 Verständnis, Qualitätskriterien und Ziele von BNE im Landkreis Kitzingen ...... 37 4.3 BNE-Schwerpunktthemen im Landkreis Kitzingen ...... 39 5 Handlungsprogramm ...... 42 5.1 Konzept und Modelle für eine BNE-Station im Landkreis Kitzingen ...... 42 5.1.1 Aufgaben und Schwerpunkte einer BNE-Station ...... 42 5.1.2 Anforderungen und Modellvarianten...... 45 5.1.3 Empfehlung zum Aufbauprozess der BNE-Station ...... 48 5.1.4 Entscheidungsmatrix für den Auswahlprozess ...... 49 5.2 Handlungsfelder und Maßnahmen ...... 53 5.2.1 Maßnahmenübersicht ...... 53 5.2.2 Maßnahmen im Handlungsfeld Koordinierung und Vernetzung ...... 58 5.2.3 Maßnahmen im Handlungsfeld Bildungsmodule ...... 61 5.2.4 Maßnahmen im Handlungsfeld Qualifizierung ...... 68 6 Ausblick ...... 70 Quellenverzeichnis ...... 71 Anhang 1: Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen" ...... 73 Anhang 2: Protokolle der Veranstaltungen ...... 79

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1.1: Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen (DUK 2017) ...... II Abbildung 1.2: Ablauf der Konzepterstellung ...... IV Abbildung 1.3: Impressionen von der Auftaktveranstaltung am 31.01. in ...... V Abbildung 1.4: Impressionen von der Maßnahmenwerkstatt am 29.03. in Kitzingen ...... VI Abbildung 1.5: Der Landkreis Kitzingen ...... VII Abbildung 2.1: Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen" (siehe auch Anhang 1) ...... 14 Abbildung 4.1: Leitbild "Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen" ...... 36 Abbildung 4.2: BNE-Qualitätskriterien der Deutschen UNESCO-Kommission (eigene Graphik nach DUK 2012) ...... 37 Abbildung 4.3: BNE-Schwerpunktthemen ...... 39 Abbildung 5.1: Aufgaben einer BNE-Station im Landkreis Kitzingen ...... 43 Abbildung 5.2: Themenschwerpunkte der BNE-Station ...... 43 Abbildung 5.3: Aufbau des Handlungsprogramms ...... 53 Abbildung 5.4: Handlungsfelder für BNE im Landkreis Kitzingen ...... 53

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1.1: BNE-Gestaltungskompetenz ...... III Tabelle 1.3: Städte, Gemeinden und Märkte im Landkreis Kitzingen (nach Verwaltungsgemeinschaften) ...... VIII Tabelle 2.1: Übersicht der Institutionen und Akteure (alphabethisch sortiert) ...... 10 Tabelle 2.2: Schwerpunkte der Erlebnisbauernhöfe im Kitzinger Land ...... 21 Tabelle 2.3: Umweltstationen und Bildungseinrichtungen mit BNE-Bezug im Umkreis des Kitzinger Landes ...... 29 Tabelle 5.1: Fördermöglichkeiten von Umweltbildungsprojekten in Bayern (StMUV 2014a, StMUV 2014b) ...... 46 Tabelle 5.2: Modellvarianten der BNE-Station: Beschreibung, Vor- und Nachteile ...... 47 Tabelle 5.3: Empfehlung zum Personalbedarf für eine BNE-Koordinierungsstelle ...... 49 Tabelle 5.4: Entscheidungsmatrix für den Auswahlprozess der BNE-Station ...... 50 Tabelle 5.5: Konkretisierung von Kriterium a.14 der Entscheidungsmatrix zur Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" für Einrichtungen im Erst- und Verlängerungsantrag (StMUV 2016) ...... 52 Tabelle 5.6: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Koordinierung und Vernetzung ...... 54 Tabelle 5.7: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Bildungsmodule ...... 55 Tabelle 5.8: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Qualifizierung ...... 56 Tabelle 5.9: Projektspeicher mit guten Praxisbeispielen und Maßnahmenansätzen ...... 57

Anmerkung Im Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen sind stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint. Als Zugeständnis an die Les- barkeit der Texte wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet.

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KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

1 Einleitung

1.1 Anlass und Ziel des Konzepts Der Umwelt-, Verkehrs- und ÖPNV-Ausschuss des Kreistages Kitzingen hat für den Landkreis das Ziel formuliert, sich verstärkt in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu engagieren. Der Landkreis Kitzingen verfügt über eine vielfältige Kulturlandschaft – geformt durch das Zu- sammenspiel der natürlichen Ausstattung wie Böden, Wasser und Relief, dem Klima und dem Wirken des Menschen. Die charakteristischen Lebensräume werden dabei vielfältig genutzt. Damit greift der Landkreis die Zielsetzung des Freistaates Bayern auf, ein räumlich ausgewoge- nes, flächendeckendes Netz von Umweltstationen aufzubauen, die sich dem Thema BNE wid- men. Bisher gibt es bayernweit 54 staatlich anerkannte Umweltstationen, davon sieben in Unter- franken, sowie weitere Einrichtungen, die in der Umweltbildung oder BNE arbeiten. Um die Chancen eines verstärkten Engagements des Landkreises in BNE und die Möglichkeiten einer BNE-Station im Landkreis Kitzingen zu prüfen, hat sich eine verwaltungsinterne Projekt- gruppe gebildet. Erster Schritt war es, LEADER-Mittel einzuwerben, um das Thema konzeptionell anzugehen. Um sich einen "Blick von außen" zu holen, hat der Landkreis mit der Erstellung des Konzepts einschließlich eines begleitenden Beteiligungsprozesses das Fachbüro KoRiS – Kom- munikative Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover beauftragt. Das handlungsorientierte Konzept zu BNE im Landkreis Kitzingen soll . die aktuelle Situation erfassen und bestehenden Angebote und Akteure im Bereich BNE zu- sammentragen . das Potenzial und den Bedarf für eine mögliche BNE-Station analysieren . die Akteure im Landkreis für BNE sensibilisieren und erste Anstöße geben, damit sich beste- hende Angebote in Richtung BNE weiterentwickeln . den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen bereits vorhandenen Angeboten und ver- antwortlich Beteiligten optimieren und bündeln . Rahmenbedingungen für und Anforderungen an eine potenzielle, staatlich anerkannte Um- weltstation ermitteln, die die vielen Einzelinitiativen vernetzt . ein Leitbild mit Zielen und möglichen Schwerpunkten für BNE im Landkreis Kitzingen erstellen . gemeinsam mit den Akteuren erste handlungsorientierte BNE-Maßnahmen entwickeln

KoRiS I KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

1.2 Hintergrund: Nachhaltige Entwicklung und BNE als Ziele der Vereinten Nationen

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen in ihrer Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) verabschiedet (siehe Abbildung 1.1, vgl. Vereinte Nationen 2015). Sie nehmen erstmals alle Staaten der Vereinten Nationen in die Pflicht und gelten daher als Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ge- sellschaft. Der Bildung kommt dabei eine besondere Rolle zu, um diese Ziele zu erreichen. So heißt es im Ziel 4: "Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern." Dieses wird durch das Unterziel 4.7. weiter in Bezug zur nachhaltigen Entwicklung gesetzt: "Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendi- gen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschen- rechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbür- gerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung" (vgl. Vereinte Nationen 2015, S. 18).

Abbildung 1.1: Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen (DUK 2017)

Für die Umsetzung des Bildungsziels ist die UNESCO federführend verantwortlich. Sie hat so- wohl einen Aktionsrahmen für Bildung 2030 (UNESCO 2016) erstellt als auch das Weltaktions- programm Bildung für nachhaltige Entwicklung von 2015 bis 2019 ausgerufen (vgl. Roadmap der UNESCO 2014). Hierdurch hat Bildung für nachhaltige Entwicklung auch in Deutschland an Be- deutung gewonnen und wird auf vielfältige Weise umgesetzt (weitere Informationen unter www.bne-portal.de der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. – DUK 2017).

II KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung? Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) will "Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Han- deln befähigen und es jedem Einzelnen ermöglichen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen" (vgl. DUK 2017). Damit geht BNE weit über die Vermittlung von reinem Faktenwissen hinaus, vielmehr stehen Fähigkeiten und Werte im Mittelpunkt. Es geht folglich nicht nur darum, Nachhaltigkeitsthemen wie Klimaschutz, kulturelle Vielfalt oder soziale Gerechtigkeit zu thematisieren, sondern partizipa- tive Methoden anzuwenden, die kritisches Denken in globalen Zusammenhängen, Teamfähigkeit und weitere Fähigkeiten fördern, die sich unter dem Begriff "Gestaltungskompetenz" zusammen- fassen lassen (siehe Tabelle 1.1).

Tabelle 1.1: BNE-Gestaltungskompetenz

Gestaltungskompetenz heißt… "…aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologi- sche, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und umsetzen zu können […]" (Institut Futur 2017). Teilkompetenzen . Weltoffen und neue Perspektiven integrierend . Vorausschauend Entwicklungen analysieren und Wissen aufbauen beurteilen können

. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln . Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können

. Gemeinsam mit anderen planen und handeln . Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungs- können strategien berücksichtigen können

. An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben . Sich und andere motivieren können, aktiv zu können werden

. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren . Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- können und Handlungsgrundlage nutzen können

. Selbstständig planen und handeln können . Empathie für andere zeigen können

KoRiS III KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

1.3 Arbeitsschritte und Beteiligungsprozess Die Konzepterarbeitung gliederte sich in die folgenden Arbeitsschritte, die in einen Beteiligungsprozess eingebettet waren (siehe Abbildung 1.2): A Bestandsaufnahme mit Analyse der Infrastruktur, Angebote und Akteure im Landkreis Kitzingen mit Bezug zu BNE  Vorgehen: Für die Analyse der Ist- Situation wurden relevante Unterla- gen, Konzepte und weitere Materia- lien mit Bezug zu BNE sowie Websi- tes der relevanten Akteure und Insti- tutionen ausgewertet. Im Mittelpunkt standen die Fragen "Wer macht was, wer bietet was mit Bezug zu BNE an?" und "Welchen Beitrag leisten Akteure im Bereich BNE zur- zeit und welche potenziellen Part- nerschaften im Sinne von BNE sind möglich?" Zur Vertiefung der Infor- mationsbasis, zum Kennenlernen der Akteure und zur persönlichen Einladung zur Mitwirkung am Kon- zept wurden Ende November 2016 bis Anfang Februar 2017 Interviews Abbildung 1.2: Ablauf der Konzepterstellung mit insgesamt 24 Institutionen und Verbänden, zum Teil mit mehreren Gesprächspartnern, geführt (siehe Kapitel 2.1, Tabelle 2.1, auf S. 10).  Ergebnisse des Arbeitsschritts A: siehe Kapitel 2 B Leitbildentwicklung mit Analyse der Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken (SWOT) so- wie Entwicklung von Zielen und Schwerpunktthemen für BNE im Landkreis Kitzingen  Vorgehen: Die Ableitung von Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken erfolgte aus der Be- standsaufnahme unter Berücksichtigung übergreifender Trends und Herausforderungen. Die Auftaktveranstaltung am 31. Januar 2017 informierte die rund 75 Teilnehmer über Ziel und An- lass des BNE-Konzeptes, BNE in Theorie und Praxis am Beispiel der Umweltbildungsstätte Oberelsbach (Referent Joachim Schneider, Rhöniversum) und lieferte in Arbeitsgruppendis- kussionen weitere Informationen zu Angeboten, Akteuren und möglichen Potenzialen zu BNE. Die SWOT-Analyse und die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung bildete die Basis für die Ent- wicklung des Leitbildes mit Zielen und Schwerpunktthemen.  Ergebnisse des Arbeitsschritts B: siehe Kapitel 3 und 4

IV KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

C Handlungsprogramm mit Empfehlungen zu Aufgaben, Schwerpunkten, Modellvarianten und zum Aufbauprozess einer BNE-Station sowie Entwicklung von Handlungsfeldern und Maß- nahmen  Vorgehen: Aufbauend auf das Leitbild entstand in enger Abstimmung mit der kreisinternen BNE-Projektgruppe das Handlungsprogramm. Die inhaltliche Basis lieferte die Maßnahmen- werkstatt mit rund 65 Teilnehmern am 29. März 2017. In der Veranstaltung wurden das Leit- bild und die Schwerpunktthemen mit den Beteiligten abgestimmt sowie erste beispielhafte Maßnahmen entwickelt und diskutiert.  Ergebnisse des Arbeitsschritts C: siehe Kapitel 5 Die Präsentation des Konzepts erfolgte am 30. Mai 2017 im Umwelt-, Verkehrs- und ÖPNV- Ausschuss und im Kreisausschuss des Kreistages Kitzingen. Zu den öffentlichen Veranstaltungen lud das Landratsamt Kitzingen neben einer persönlichen Einladung der für BNE relevanten Akteure auch über die Presse und über eine Ankündigung auf der Website des Landkreises ein (www.kitzingen.de > Natur/Umwelt/Nachhaltigkeit >Bildung für nachhaltige Entwicklung). So haben auch einige Bürger die Gelegenheit genutzt, sich in die Dis- kussion über BNE im Landkreis Kitzingen einzubringen. Die Ergebnisse von Auftakt und Maß- nahmenwerkstatt wurden ebenfalls über die Presse und die Website des Landkreises in der Öf- fentlichkeit bekannt geben und die Protokolle der Veranstaltungen auf der Website zum Down- load bereitgestellt. Eine interdisziplinär besetzte verwaltungsinterne BNE-Projektgruppe des Landratsamtes Kitzingen begleitete die Konzepterarbeitung intensiv. Über diesen mehrstufigen Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess konnte gewährleistet werden, dass sowohl der "Blick von außen" (über KoRiS als externes Fachbüro) als auch der "Blick von innen" (über die Akteursbeteiligung in den Veranstaltungen und Gesprächen) in das Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen eingeflossen sind.

Abbildung 1.3: Impressionen von der Auftaktveranstaltung am 31.01. in Marktbreit

KoRiS V KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Abbildung 1.4: Impressionen von der Maßnahmenwerkstatt am 29.03. in Kitzingen

VI KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

1.4 Kurzporträt: Landkreis Kitzingen

Lage und Struktur Der Landkreis Kitzingen umfasst eine Fläche von rund 648 km2 und gehört zum bayerischen Re- gierungsbezirk Unterfranken. Nördlich grenzt der Landkreis , im Osten der Landkreis Bamberg, im Süden der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und im Westen der Landkreis Würzburg an. Der Landkreis Kitzingen umfasst insgesamt 31 Städte, Gemeinden und Märkte mit rund 89.000 Einwohnern (siehe Abbildung 1.5 und Tabelle 1.2). Die Einwohnerdichte liegt aktuell bei 131 Einwohnern pro km². Damit ist der Landkreis als ländlicher Raum einzustufen. Verwaltungssitz und Kreisstadt ist die namensgebende Stadt Kitzingen, die mit über 20.000 Ein- wohnern zugleich die größte Stadt im Landkreis ist.

Abbildung 1.5: Der Landkreis Kitzingen Quelle: Landkreis Kitzingen 2017

KoRiS VII KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 1.2: Städte, Gemeinden und Märkte im Landkreis Kitzingen (nach Verwaltungsgemeinschaften)

Markt (2.351 EW) Markt Schwarzach am (3.516 EW)

Stadt (6.949 EW) Stadt Kitzingen (Kreisstadt) (20.474 EW)

Stadt (2.223 EW) Stadt (3.127 EW)

Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim Verwaltungsgemeinschaft . Markt Großlangheim (1.604 EW) . Stadt Iphofen (4.540 EW) . Markt (1.732 EW) . Markt (1.104 EW) . Gemeinde (1.041 EW) . Markt (1.630 EW) . Gemeinde Rödelsee (1.722 EW) Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit . Gemeinde (2.211 EW) . Stadt Marktbreit (3.725 EW) . Gemeinde (1.233 EW) . Stadt (1.924 EW) . Gemeinde (1.113 EW) . Markt (1.730 EW) . Gemeinde (1.935 EW) . Markt (1.057 EW) . Gemeinde (1.336 EW) . Gemeinde (1.012 EW) . Gemeinde (857 EW) Verwaltungsgemeinschaft Verwaltungsgemeinschaft . Stadt Volkach (8.670 EW) . Markt (856 EW) . Gemeinde (994 EW) . Markt Rüdenhausen (865 EW) . Gemeinde (1.329 EW) . Markt Wiesentheid (4.777 EW) . Gemeinde Castell (817 EW)

Quelle: Landkreis Kitzingen 2017 (Bevölkerungszahlen: Stand 31.12.2015)

Bevölkerung Die Bevölkerungszahl des Landkreises Kitzingen umfasst 89.306 Personen (Stand 31.12.2015) mit steigender Tendenz. Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamts geht von einem leichten Anstieg der Bevölkerungszahl bis 2035 aus. Dabei zeichnet sich ein klein- räumig differenziertes Bild ab: Für einige Gemeinden, insbesondere entlang der Bundesautob- ahn 3 oder an ausgewiesene Arbeitsplatzstandorten (zum Beispiel Markt Einersheim/Iphofen oder Wiesentheid), werden Zuwächse von bis zu 10 % erwartet. Für andere Gemeinden, beson- ders im südlichen Landkreis (zum Beispiel Obernbreit, Martinsheim oder Willanzheim), werden Bevölkerungsabnahmen von bis zu 12 % bis 2028 prognostiziert. Der wird der Anteil der über 65- Jährigen wird bis 2035 landkreisweit um knapp die Hälfte zunehmen. Das Durchschnittsalter steigt damit von derzeit 44 auf 47,6 Jahre und liegt über dem prognostizierten Landesdurch- schnitt von 46,1 Jahren (Bayerisches Landesamt für Statistik 2016). Die insgesamt prognostizier- te stabile Bevölkerungsentwicklung bis 2035 liegt insbesondere am hohen Zuwanderungsanteil von rund 8 %, welche die natürliche Bevölkerungsbewegung von -7,8 % ausgleicht.

VIII KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Verkehrsanbindung Der Landkreis Kitzingen verfügt über gute Verkehrsanbindung innerhalb des Landkreises und ins Umland. Er ist durch die Autobahnen A7 und A3 sowie die Bundesstraßen B22 und B8 gut er- schlossen. Auf der Bahnstrecke Nürnberg - Würzburg wird der Landkreis im Stundentakt von Regionalzügen bedient. Haltepunkte sind unter anderem in Kitzingen, Iphofen, Buchbrunn- Mainstockheim und Dettelbach sowie Marktbreit. Über den Schienenpersonennahverkehr ist der Landkreis damit gut an die Stadt Würzburg und den Ballungsraum Nürnberg angebunden. In Würzburg und Nürnberg befinden sich auch die nächstgelegenen Anschlüsse an den ICE. Des Weiteren hat der Landkreis mit dem Main als Bundeswasserstraße einen Anschluss an den Rhein-Main-Donau-Kanal. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Nürnberg und Frankfurt am Main.

Wirtschaft Aufgrund seiner verkehrstechnisch guten Lage ist der Landkreis Kitzingen ein attraktiver Wirt- schaftsstandort. Er verzeichnet nur eine sehr geringe Arbeitslosenquote, ein starkes Wirtschafts- wachstum und eine unterdurchschnittliche kommunale Schuldenlast (vgl. LAG Z.I.E.L. 2015, IHK 2016). Im Landkreis sind Unternehmen aus verschiedenen Branchen ansässig – von Automotive und Elektronik über Dämmstoff-, Metall-, Baustoff-, Kunststoffindustrie bis hin zur Kartonagenindust- rie. Produziert wird vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Hightech-Unternehmen mit Entwick- lungslabor. Die Wirtschaft profitiert dabei neben der guten verkehrlichen Lage auch von der Nähe zu Lehr- und Forschungszentren. Wichtige Impulse zur Stärkung, Vernetzung und Vermarktung des Wirtschaftsstandortes geben die Mitgliedschaften im Verbund "Region Mainfranken" und in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN). Eine große Herausforderung war der Abzug der US-Amerikaner (2006/2007), dem sich der Land- kreis mit einem Konversionsmanagement stellte. Es widmet sich dem Flächenmanagement und der Innenstadtentwicklung ebenso wie dem Klimaschutz.

Naturraum, Flächennutzung und Klima Naturräumlich ist der Landkreis Kitzingen geprägt durch den Steigerwald im Osten, das Maintal im Westen und das dazwischen liegende Steigerwaldvorland. Die drei Naturräume sind in sechs Untereinheiten gegliedert: Die Steigerwaldhochfläche und der Vorder-Steigerwald sind zum Großteil mit Wald bedeckt, zumeist Eichen- und Eichenmischwälder. Das Steigerwaldvorland wird durch die guten Lößböden intensiv ackerbaulich genutzt, hier finden sich aber auch Sandle- bensräume (Flugsandüberdeckungen). Die Mainaue und die Maintalhänge werden vorrangig für Wein-, Obst- oder Gemüseanbau genutzt. Vor allem die Hänge beiderseits des Mains sind von intensivem Weinbau geprägt. Die Ochsenfurter- und Gollachgau sowie die Gäuplatten im Main- dreieck mit ihren fruchtbaren Böden zeigen eine offene und weiträumige Agrarlandschaft, die intensiv genutzt wird. Die Landschaft ist flachwellig, sehr offen und wird durch die tief eingeschnit- tenen Täler der Fließgewässer strukturiert. Die Flächennutzung im Landkreis ergibt sich aus den naturräumlichen Gegebenheiten: Mit rund 61 % nimmt die Landwirtschaftsfläche den größten Flächenanteil ein. Weitere 22 % sind in forstli- cher Nutzung. Rund 14 % nimmt die die Siedlungsfläche ein und 2 % sind von Wasser bedeckt. Klimatisch erstreckt sich der Landkreis Kitzingen größtenteils im Mainfränkischen Becken, in dem das Klima wärmer und trockener als im Umland ist. Dies führt zu verlängerten Vegetationszeiten (240-250 Tage statt 210-230 Tage). Der Steigerwald bildet eine Geländestufe, die das trocken-

KoRiS IX KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN warme Tiefland begrenzt und klimatisch kühler und feuchter ist. Die Jahressumme des Nieder- schlages liegt unter 650 mm pro Jahr, im Steigerwald zwischen 650 und 850 mm pro Jahr. Diese klimatischen Verhältnisse haben in Zusammenhang mit der geschützten Lage dazu ge- führt, dass der Landkreis Kitzingen das größte Weinanbaugebiet Bayerns ist. Der Weinanbau ist damit ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Von besonderer Bedeutung sind weiterhin die ver- schiedenen Sonderkulturen, vor allem im gartenbaulichen Bereich. Die landschaftliche Vielfalt spiegelt sich in der Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten sowie besonderer Lebensräume, die im Landkreis vorkommen, unter anderem Ortolan und Fledermaus, Sandmagerasen (unter anderem Sandsilberscharte), Feuchtgebiete mit Amphibien wie Spring- frosch, Streuobstäcker und -wiesen sowie Mittel- und Hutewald. 15 Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete hat der Landkreis ausgewiesen, um besondere Lebensräume langfris- tig zu sichern.

X KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2 Bestandsaufnahme zur Bildung für nach- haltige Entwicklung im Landkreis Kitzin- gen: Akteure – Angebote – Infrastruktur

2.1 Übersicht und Karte Grundlage für die Bestandaufnahme sind die im Rahmen der Konzepterarbeitung ausgewerteten Unterlagen und Materialien und die durchgeführten Interviews mit insgesamt 24 Institutionen, z.T. mit mehreren Gesprächspartnern. Tabelle 2.1 zeigt in der Übersicht die Institutionen und Akteure, die in die Auswertung eingeflossen sind. Dort ist jeweils vermerkt, ob ein Expertengespräch statt- gefunden hat und in welchen der folgenden Bereiche der Akteur Leistungen mit Bezug zur Bil- dung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erbringt: . Natur und Landschaft . Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau, Fischerei, Bodenabbau) . Ernährung und nachhaltiger Konsum . Klima- und Ressourcenschutz . Kultur, Tourismus und Siedlung Die Zusammenstellung der Leistungen, Aktivitäten und Angebote der einzelnen Institutionen und Akteure mit Bezug zu BNE in den nachfolgenden Kapiteln 2.2 bis 2.6 ist als erweiterungs- fähige Übersicht zu sehen, die sukzessive ergänzt und als Fundus und Informationspool für die BNE-Leistungen und Aktivitäten genutzt werden kann. Damit erhebt die Zusammenstellung kei- nen Anspruch auf Vollständigkeit. Die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den öf- fentlichen Veranstaltungen eingebrachten Angebote sind in die Kapitel eingeflossen. Am Ende eines jeden Kapitels finden sich zudem weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akt- euren zugeordnet sind. Deutlich wird, dass sich einige Akteure auf ein Themenfeld konzentrieren, während andere in unterschiedlichen Themenbereichen tätig sind (siehe Tabelle 2.1). Daher wird in den Übersichten der Kapitel 2.2 bis 2.6 jeweils auf die weiteren Themenbereiche verwiesen, in denen der Akteur weitere Angebote mit BNE-Bezug vorhält.

KoRiS 9 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 2.1: Übersicht der Institutionen und Akteure (alphabethisch sortiert)

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

chutz

durchgeführt

Tourismus und und Tourismus und und , - sourcens Interview Interview Institution/Akteur Landschaft und Natur Landnutzung und Ernährung Konsum nachhaltiger Klima Res Kultur Siedlung

Abtei Münsterschwarzach | Münsterschwarzach     Pater Christoph Gerhard

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen (AELF), Bereich Landwirtschaft | Kitzingen    Gerd Düll (Behördenleitung und Bereichsleiter Landwirt- schaft)

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen (AELF), Bereich Forsten | Kitzingen   Klaus Behr (Stellvertreter und Bereichsleiter Forsten)

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzin- gen (AELF), Bereich Landwirtschaft, Abteilung Garten- bau | Kitzingen    Nikolai Kendzia (Leiter Gartenbauzentrum Bayern Nord), Thomas Riehl (Fachberater für Obstbau)

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau | Veitshöchheim      Georg Bätz (Leitung Abteilung Weinbau)

Bayerischer Bauernverband – Geschäftsstelle Kitzin- gen | Kitzingen Alois Kraus (Kreisobmann), Helmut Schmidt (Stv. Kreisob-  x   mann), Wilfried Distler (Fachberater), Annette vom Berg- Erbar (Landfrauen)

Bund Naturschutz (BN) Kreisgruppe Kitzingen | Kitzingen      Manfred Engelhardt (1. Vorsitzender Kreisgruppe Kitzin- gen), Klaus Petter (Kreisgruppe Mainstockheim)

Dachmarketing Tourismus | Kitzingen   Maja Schmidt, Simone Goebel

Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen w.V. (FBG), Stadtförster Iphofen | Iphofen    Rainer Fell (Stadtförster)

Fränkische Obstbauern e.V. | Kitzingen   Thomas Riehl

10 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 2.1: Übersicht der Institutionen und Akteure (alphabethisch sortiert)

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

chutz

durchgeführt

Tourismus und und Tourismus und und , - sourcens Interview Interview Institution/Akteur Landschaft und Natur Landnutzung und Ernährung Konsum nachhaltiger Klima Res Kultur Siedlung

Geistliches Zentrum Schwanberg e.V. | Rödelsee     Ute Hellwig (Geschäftsführerin, 1. Vorstandsvorsitzende)

IHK Würzburg-Schweinfurt | Würzburg   Dr. Sascha Genders Initiative "Wir für Vielfalt" im Landkreis Kitzingen 

Jugendhof Schwanberg (Schullandheim unter dem Dach des Geistlichen Zentrums Schwanberg e.V.) |  Rödelsee   Philipp Sommerlath (Hausleitung)

Kirchenburgmuseum Mönchsondheim | Iphofen Reinhard Hüßner (Museumsleiter), Natalie Ungar (Muse-   umspädagogin)

Kommunale Abfallwirtschaft Kitzingen, Abfallberatung | Kitzingen   Harald Heinritz

Konversionsmanagement Kitzinger Land | Kitzingen  Roswitha Peters

Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege | Kitzingen  x  Mechthild Engert

Kreisjugendring des Landkreises Kitzingen | Kitzingen Carina Mahr (Geschäftsführung, Kreisjugendpflegerin),     Dr. Margrit Fragmeier (Jugendpflegerin)

Landesbund für Vogelschutz (LBV) Unterfranken, Bezirksgeschäftsstelle | Veitshöchheim   Christian Söder (Projektleiter Flatterhaus Hellmitzheim)

Landesbund für Vogelschutz (LBV), Kreisgruppe Kit- zingen | Kitzingen    Klaus Sanzenbacher: (Vorsitzender), Robert Endres (Stv. Vorsitzender),

Landratsamt Kitzingen, Wasserrecht | Kitzingen   Thomas Pfeiffer (Sachbearbeiter Wasserrecht)

KoRiS 11 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 2.1: Übersicht der Institutionen und Akteure (alphabethisch sortiert)

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

chutz

durchgeführt

Tourismus und und Tourismus und und , - sourcens Interview Interview Institution/Akteur Landschaft und Natur Landnutzung und Ernährung Konsum nachhaltiger Klima Res Kultur Siedlung

Landschaftspflegeverband Kitzingen e.V. (LPV) | Kitzingen   Markus Schmitt (Geschäftsführer)

Lenz-Ziegler-Reifenscheid GmbH (LZR), Zentrale Kitzingen | Kitzingen  weitere Standorte in Astheim, Hörblach und Würzburg

Main-Streuobst-Bienen eG | Margetshöchheim    Krischan Cords (Geschäftsführer) open house e.V. | Mainstockheim  Regierung von Unterfranken | Würzburg   Stadt Iphofen – LIFE+-Projekt "Wälder und Waldwie-  sentäler am Steigerwaldrand bei Iphofen"

Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Kitzingen | Kitzingen   Dieter Lang

Volkshochschule Kitzingen | Kitzingen (mit Außenstellen in Iphofen, Dettelbach, Marktbreit)      Richard Arndt-Landbeck (vhs-Geschäftsstellenleiter), Cornelia Rauh (vhs-Leiterin)

Volkshochschule Volkach | Volkach      Susanne Holst-Steppat (vhs-Leiterin)

12 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Übersichtskarte zu Infrastruktur und Angeboten In der Übersichtskarte (siehe Abbildung 2.1 und Anhang 1, A3-Format), sind Angebote mit Bezug zu BNE dargestellt, die sich räumlich verorten lassen, beispielsweise Tagungshäuser, Informati- onszentren oder Erlebnispfade (siehe auch Kapitel 2.2 bis 2.6). Um die Karte übersichtlich zu gestalten sind keine Vermittlungsformen wie Wanderwege oder Ausstellungen enthalten. Glei- ches gilt für Angebote, die an verschiedenen Orten stattfinden können, saisonal sind, an einem bestimmten Tag oder im Rahmen von Veranstaltungsreihen stattfinden. Weiterhin wurde für die in der Karte dargestellten Museen aufgrund der Vielfältigkeit der Museumslandschaft im Kitzinger Land anhand folgender Kriterien eine Auswahl getroffen: . Bezug zu mindestens einem der oben genannten Themenbereichen . Keine reinen Geschichts-, Kunst- oder Kulturmuseen bzw. Galerien . Regelmäßige Öffnungszeiten (das heißt nicht nur bei Bedarf oder auf Anfrage geöffnet) Zur besseren Lesbarkeit sind die Angebote verschiedenen Themen zugeordnet, die durch fol- gende Symbole dargestellt werden:

Bildungseinrichtung mit Übernachtungs- Bildungseinrichtung oder Geschäftsstellen möglichkeit

Museum oder Infozentrum Zertifizierte Umweltschulen und Kinder- gärten 2017

Erlebnis-/Lehrpfad oder Naturerlebnis- Parks und Gärten im Netzwerk Kitzinger gelände Gartenland

Erlebnisbauernhof Kelterstationen

Zu Gast bei Profis Nachhaltiger Konsum

Je nach Ausrichtung sind die Symbole unterschiedlich eingefärbt:

Indoor: Outdoor: Angebote mit BNE-Bezug in Angebote mit Angebote mit Betrieben und Einrichtungen, BNE-Bezug in Gebäuden BNE-Bezug im Freien die sich beispielsweise für Besichtigungen eignen

Zur besseren Zuordnung sind die Symbole in der Übersichtskarte mit einer kleinen Ziffer verse- hen. Diese sind identisch mit der Nummerierung in der nachfolgenden Tabelle. Die Angebote sind dabei von Nord nach Süd durchnummeriert.

KoRiS 13 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Abbildung 2.1: Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen" (siehe auch Anhang 1)

14 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.2 Natur und Landschaft

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Natur und Landschaft Karte

Bayerischer . Geschäftsstelle im Grünen Zentrum x Bauernverband . Projekt "Pro Rebhuhn" gemeinsam mit den Jagdgenossenschaften und Bayeri- schem Jagdverband Weiteres siehe "Landnutzung" und "Ernährung und nachhaltiger Konsum"

Bayerische . Projekt "Biodiversität 2025" im Weinbau, inkl. Biotopvernetzung, Artenschutz- Landesanstalt für maßnahmen, biologischer Pflanzenschutz Weinbau und Weiteres siehe "Landnutzung", "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kultur, Tou- Gartenbau rismus und Siedlung"

Bund Naturschutz . Kreis-Geschäftsstelle in Kitzingen mit Büro, Seminar- bzw. Tagungsraum x Kreisgruppe . Vorträge, Exkursionen, Führungen zu Themen des Arten- und Biotopschutz Kitzingen (Schwerpunkte u.a. Biber, Streuobst, Feldhamster, Gelbbauchunke, Wildkatze), teilweise in Zusammenarbeit mit Schulen

. Kinderakademie Kitzinger Land: Beteiligung mit Vorträgen zu Natur und Umwelt x (Kooperation mit Dachmarketing Kitzinger Land)

. Biotoppflege- und Pflanzaktionen, u.a. auf vereinseigenen Flächen, teils in Ko- operation mit Schulen

. Krötenzaunbetreuung

. Ausarbeitung und Betreuung von Heckenpflegekonzepten, inkl. Einführung von Landwirten in die Heckenpflege

. Wanderausstellung "Landschaft: Gestern – Heute (1960-2015)" in Zusammen- arbeit mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim

. "Fotowettbewerb "Baumpersönlichkeiten"

. Gentechnikfrei am Markt"– Markt am Kitzinger Rathaus

. Jugendverband des BUND Naturschutz

. Schulprojekt Grünes Klassenzimmer/Schulbiotop "Werdsee" (gemeinsame x Initiative mit Gemeinde und Gymnasium Steigerwald-Landschulheim) Weiteres siehe "Landnutzung", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressourcenschutz"

Forstbetriebs- . Waldpflege gemeinschaft . Waldnaturschutztag Kitzingen . Waldführungen, v.a. für 3./4. Klassen . Mittelwaldpavillon mit Waldlehrpfad (Betreuung, Ansprechpartner, Führungen), siehe Stadt Iphofen Weiteres siehe "Landnutzung"

Jugendhof . Bildungsmodule "Natur & Umwelt" (u.a. Wald, Wasser) in Programmen für x Schwanberg Schulklassen im Rahmen der Schullandheimaufenthalte Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum"

Kreisjugendring . Geschäftsstelle im Landratsamt Kitzingen x . Naturerlebnisangebote für Familien, u.a. zu Biber, Streuobstwiesen Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

KoRiS 15 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Natur und Landschaft Karte

Landesbund für . Flatterhaus Hellmitzheim (Iphofen): x Vogelschutz – Ausstellung mit interaktiven Elementen rund um die Fledermaus Unterfranken – Aktionen und Exkursionen rund um die Fledermaus, u.a. Fledermausnacht, (Fach-)Vorträge, Führungen durch das Flatterhaus, Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt 2017 – geplant: Fledermausrundweg (ca. 4 km Länge)

. Projekt "Agrarlandschaft Mainfranken" (in Kooperation mit den Landkreisen Würzburg, Kitzingen, Schweinfurt, Main-Spessart, Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim)

. BNE als Leitbild der Umweltbildungsangebote des LBV Unterfranken Weiteres siehe "Landnutzung"

Landesbund für . Kreis-Geschäftsstelle im Deusterturm in Kitzingen mit vogelkundlicher Dauer- x Vogelschutz ausstellung, Büro und kleinem Tagungsraum Kreisgruppe . Naturkundliche Führungen, u.a. für Schulklassen und Kindergärten, z.B. Vogel- Kitzingen stimmenwanderung, ornithologische Nachtwanderung um die Kiesgrube, Euro- päische Fledermausnacht für Kinder rund um die Kiesgrube

. Biotoppflege- und Pflanzaktionen, u.a. auf vereinseigenen Flächen, teils in Ko- operation mit Schulen

. Wissensvermittlung/Öffentlichkeitsarbeit zum Artenschutz, u.a. Vogelschutz, Fledermäuse Weiteres siehe "Landnutzung"

Landschafts- . Geschäftsstelle im Landratsamt Kitzingen x pflegeverband . Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen bedrohter Arten in enger Koopera- Kitzingen tion mit Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kitzingen und in Zusam- menarbeit mit Pflegelandwirten, Kommunen und Naturschutzverbänden Schwerpunkte Ortolan, Sandmagerasen (u.a. Sandsilberscharte), Feuchtgebie- te/Amphibien, Fledermausschutz, Streuobst, Mittelwald, Heckenpflege, Tro- ckenmauern, Weinbergsbegrünung

. Informationsmaterial zu besonders seltenen Arten und Lebensräumen im Land- kreis Kitzingen, z.B. Ortolan, Weinbergtulpe, Speierling, Schlingnatter, Mittel- wald

. Unterrichtsmaterial zu Gelbem Frankenvieh (Mit der gelben Kuh auf du und du!): Dreinutzungsrind und Weidehaltung für 5. Klassen (erarbeitet vom LPV Rhön- Grabfeld, Bezug über LPV Kitzingen)

. Schulprojekt Grünes Klassenzimmer/Schulbiotop "Werdsee" (in Zusammenar- x beit mit LBV)

. "Bayerns UrEinwohner" (heimische Tiere und Pflanzen in Bayern, gemeinsame Kampagne aller Bayerischen Landschaftspflegeverbände)

. Fachliche Beratung von Lehrpfaden und Erlebniswegen, z.B. Willanzheimer Dorfkulturweg

16 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Natur und Landschaft Karte

Stadt Iphofen . LIFE+-Projekt "Wälder und Waldwiesentäler am Steigerwaldrand bei Iphofen", in Zusammenarbeit u.a.: mit Markt Einers- – Mittelwald-Pavillon x heim, Bayer. Staatsforsten, – 3 Naturerlebniswege mit Naturbeobachtungseinrichtungen: Mittelwaldweg, x Hutewaldweg, NatURwaldweg Wolfsee bei Dornheim Bayer. Staatsminis- terium für Umwelt – Schau-Mittelwald: Mittelwaldtag mit geführten Wanderungen x und Gesundheit – Geschichtsweinberg am Schwanberg bei Iphofen (Schwanberg (LIFE+- x Projekt) – Geo-ökologischer Lehrpfad am Schwanberg x

– Viehweide auf ehemaliger Hutung bei Hellmitzheim

– Führungen und Exkursionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Volkshochschule . Tagungsgebäude und Geschäftsstelle in Kitzingen x Kitzingen . vhs arbeitet nach BNE-Kriterien . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- sellschaft, Beruf, Gesundheit und Kultur, u.a. Kräuterführung

. Kinderakademie Kitzinger Land (Kooperation mit Dachmarketing Kitzinger Land) x

Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum", "Klima- und Ressourcen- schutz" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Volkshochschule . Tagungsgebäude und Geschäftsstelle in Volkach x Volkach . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- sellschaft, Kultur und Gesundheit, u.a. in Kooperation mit dem Bund Natur- schutz – Mein Insektenhotel Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum", "Klima- und Ressourcen- schutz" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akteuren zugeordnet sind, z.B.

. Agrarlandschaft Mainfranken . Kennenlernen von Naturschutzgebieten . Bienenweiden, Blühflächen . Kennenlernen alter Apfelsorten . Markt Einersheim Streuobstgürtel . Wanderausstellung Bachmuschel . Naturlehrpfad Ilmbach, Quittenlehrpfad . Eichelschweine . Traumrunden . Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21- . Aussichtspunkte, bspw. Terroir F Schule, z.B. für 2016 zertifiziert: Gymnasium Stei- gerwald-Landschulheim Wiesentheid, Gymnasium . Bayerntour Natur Führungen Marktbreit, Grundschule Kitzingen-Siedlung . Geführte Wanderungen und Führungen wie Wein- . Umwelterziehungsgruppen in den Schulbereichen bergführungen oder Gästeführungen . Waldkindergärten in Kitzingen, Rödelsee . Angebote von Wandervereinen, z.B. Steigerwald- club . Wasserspielplätze . Flurgänge, Flurprozession . Renaturierung von Bächen . Steinbrüche, Geotope, Bodenstationen . Bildstöcke (Großlangheim) . Konstitutionssäule Gaibach

KoRiS 17 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.3 Landnutzung

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Landnutzung Karte

AELF Kitzingen . Geschäftsstelle im Grünen Zentrum x . Weiterbildung von Betriebsleitern und Mitarbeitern in Landwirtschaft, Forstwirt- schaft, Garten- und Obstbau

. "Erlebnis Bauernhof" – Bildungsprogramme für Schulen (zehn aktive Betriebe x im Landkreis) in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirt- schaft (LfL)

. Waldpädagogik-Angebote der Forst für Grundschulen (3./4. Klassen) und in Schullandheimen

. Waldumbaulehrpfad im Mainbernheimer Stadtwald x

. Öffentlichkeitsarbeit zu verschiedenen Themen der Land- und Forstwirtschaft

. "Zu Gast beim Profi – Sehen, wo es wächst" in Kooperation mit dem Landrats- x amt

. Veranstaltungen, u.a. Tag der offenen Gärtnerei, Fränkische Kernobsttagung 2017, Energietag Unterfranken, Fachtagung Urlaub auf dem Bauernhof, Land- und Winzerhof, Unterfränkischer Direktvermarktertag, "Rat zur Saat" Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum"

Bayerische . Berufliche Aus- und Weiterbildung und Fachberatung von Winzern und Gärt- Landesanstalt für nern/Landespflegern Weinbau und . Erwachsenenbildung für interessierte Hobby-Gärtner, Gartenbauvereine; u.a. Gartenbau über Gartenbauakademie . Öffentlichkeitsarbeit, u.a. Tag der offenen Tür, Medienpräsenz . Forschungsprojekte zu nachhaltigem Weinbau (u.a. Pflanzenschutz, Anbau- technik, Bodenschutz, Sorten), Auswirkungen Klimawandel im Weinbau (u.a. Modellprojekt Bewässerung, historischer Rebsorten-Genpool), Biodiversität im Weinbau (Projekt Biodiversität 2025); Wissenstransfer der Forschungsergebnis- se in Aus-/Fortbildung und Beratung von Winzern . Kinder- und Jugendgruppen der Gartenbauvereine Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kul- tur, Tourismus und Siedlung"

Bayerischer . BBV-Bildungswerk Bauernverband . Fort- und Weiterbildung für Landwirte . Fortbildungen für Lehrkräfte . Grünes Zentrum mit AELF und Landfrauen . Exkursionen und Betriebsbesichtigungen "Kinder erleben Landwirtschaft" . Erlebnisbauernhöfe in Kooperation mit dem AELF (siehe Tabelle 2.2) . Betriebsführungen . Offene Stalltür, Tag des offenen Bauernhofes . Fortbildung für Landwirte, Obstbauern und Winzer Weiteres siehe "Natur und Landschaft" und "Ernährung und nachhaltiger Konsum"

18 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Landnutzung Karte

Bund Naturschutz . Organisation von und Beteiligung an Aktionen oder Kampagnen zu Agrarpolitik, Kreisgruppe Klimaschutz, Gentechnik, meist in Kooperation mit der Landes- und Bundes- Kitzingen ebene des BUND und/oder weiteren Partnern im Landkreis Kitzingen Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressourcenschutz"

Forstbetriebs- . Fortbildungsangebote gemeinschaft . Beratungen für Forstwirte und Waldbesitzer Kitzingen Weiteres siehe "Natur und Landschaft"

Förderverein . Gartenschaugelände Kitzingen x Gartenschauge- lände Kitzingen

Fränkische Obst- . Geschäftsstelle im Grünen Zentrum x bauern . Weiterbildung im Obstbau (u.a. integrierter Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung, Anbautechnik) durch Vorträge und Begehungen in Obstplantagen . Öffentlichkeitsarbeit in Schulen und Kindergärten, Beteiligung an Festen . Öffentlichkeitsarbeit zum Obstbau Initiative "Wir für . Veranstaltungen und Aktionen für Kinder und Erwachsene zum Erhalt der Pflan- Vielfalt" zenvielfalt und für eine gentechnikfreie Landwirtschaft

Kreisfachberatung . Unterrichtsmodule "Gartenkultur für Schüler", inkl. Parkführungen, Unterricht, für Gartenkultur Projekttage und Schullandheimaufenthalte (in Zusammenarbeit mit Geistlichem und Landespflege, Zentrum Schwanberg und weiteren Partnern) Kitzinger Garten- . Fachliche Beratung und Bildung von Kommunen, Gartenvereinen und Hobby- land gärtnern

. Kulturhistorisch bedeutsame Gärten: Entwicklung von Landeskultur und Vorstel- lungen nachhaltige Landnutzung, Einführung von Arten und Sorten, in Zusam- menhang mit Ideen zu gesellschaftlicher und politischer Ordnung

. Rad- und Themenroute Gartenbau Weiteres siehe "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Landesbund für . BNE als Leitbild der Umweltbildungsangebote des LBV Unterfranken Vogelschutz . Angebote im Rahmen des Frankenbündnisses: Bildungsangebote in Steinbrü- Unterfranken chen, Sand- und Kiesgruben Weiteres siehe "Natur und Landschaft"

Landesbund für . Organisation von und Beteiligung an Aktionen oder Kampagnen, u.a. zur Gen- Vogelschutz technik, meist in Kooperation mit der Landes- und Bundesebene des LBV und Kreisgruppe NaBu und/oder weiteren Partnern im Landkreis Kitzingen Kitzingen . geplant: Initiierung von Blühstreifenprogrammen zur Steigerung der Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen/Brachen Weiteres siehe "Natur und Landschaft"

Lenz-Ziegler- . Klassenzimmer am Baggersee in Hörblach: Bildungsangebote für Schulen, x Reifenscheid Kindergärten, Studenten zum Thema Nachnutzung von Sandabbauflächen, "Lebensraum aus zweiter Hand", Ökologie und Geologie; Angebote zum Teil in Kooperation mit dem LBV Unterfranken

. Naturlehrpfad "Lebensraum Sand- und Kiesgrube" in Sommerach x

KoRiS 19 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Landnutzung Karte

Main-Streuobst- . Bildungsaktionen mit Kindern und Jugendlichen zu Streuobst (Pflanzen, Schnitt/ Bienen eG Pflege, Ernte) und Bienen . Streuobstwiesen-Führung mit Verköstigung . Ausbildung zum "zertifizierten Baumpfleger Streuobst" . Beteiligung an Saatgutmesse, Mainfrankenmesse Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" open house . Saatgutarche . Saatgutfestival Iphofen . Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Saatgut Weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akteuren zugeordnet sind, z.B.

. Urbaner Naturgarten Mainbernheim . Wasserschutzgebiete Kooperation LWD und Was- . Schulgärten, bspw. Volkach servorsorge . Waldlehrpfad (bspw, Wald im Klimawandel), Reb- . Tröpfchenberegnung und Beregnung in Weinbau, sortenlehrpfade, Fischlehrpfade Landwirtschaft und Gartenbau . . Agrarökologischer Lehrpfad und Gehölzpfad des Schulprojekt "Schulwald"/Klimaschutzwald LVFZ Schwarzenau mit Informationstafeln . Projekt "Kunst im Wald" am Friedrichsberg im Rah- . Anbau "Energiepflanzen" in Grundwasserschutzge- men der "Woche des Waldes 2016" (Forstamt bieten Friedrichsberg) . Bodenuntersuchungen Nährstoffbilanzen

20 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 2.2: Schwerpunkte der Erlebnisbauernhöfe im Kitzinger Land

Erlebnisbauernhof Betriebsschwerpunkte Themen der Lernprogramme

Betrieb Drobek | . Milchvieh . Feld und Stall Willanzheim . Ackerbau Betrieb Heubach | . Milchvieh . Nicht alle Kühe sind lila Iphofen-Mönchsondheim . Von der Kuh bis zur Butter Betrieb Mulzer | . Milchvieh . Vom Kalb zur Kuh Biebelried-Westheim . Unsere wertvolle Milch Betrieb Schmidt | . Ackerbau . Wo kommt das Futter her? Prichsenstadt . Kleintierhaltung . Getreide – Anbau und Verwendung . Was fressen Hühner, Schweine, Pferde, Zie- gen, Hasen . Wir bereiten Tierfutter zu . Wir füttern Tiere Betrieb Stierhof | . Milchkühe . Familie Rind Iphofen-Dornheim . Schweine . Vom Korn zum Brot . Hühner Betrieb Voltz | . Zuchtsauenhaltung . Schweinehaltung und Zucht Schernau . Ferkelaufzucht . Fütterung und Herstellung von Futterrationen . Ackerbau für Schweine und Ferkel Betrieb Wallochny | . Ackerbau . Kartoffel Marktbreit . Enten . Huhn . Hühner . Getreide Betrieb Wirsing | . Milchvieh im Laufstall . Wie wird aus Futter Milch? Iphofen-Hellmitzheim mit Robotermelken . Wie stelle ich selber Butter her? . Welche Maschinen braucht der Bauer LVFZ für Schweinehaltung | . Schweinehaltung: . Vom Korn zum Brot (unterschiedliche Getrei- - Ferkelerzeugung, dearten und das entsprechende Mehl und Schwarzenau Mast Brot) . Marktfruchtbau: Ge- . Rund ums Schwein (Wie werden Schweine treide, Raps, Sonnen- gehalten? Was fressen Schweine?) blumen, Mais, Zucker- rüben

Naturhof Tröppner | . Kartoffelspezialitäten . Rund um die Kartoffel Prichsenstadt . Dinkelanbau . Dinkel und anderes Getreide (staatl. anerkannte Erzieherin) . Streuobst . Auf der Streuobstwiese . Vom Huhn zum Ei . Gemüse und Kräuter – vom Garten auf den Tisch

KoRiS 21 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.4 Ernährung und nachhaltiger Konsum

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Ernährung und nachhaltiger Konsum Karte

Abtei Münster- . Abtei mit Selbstversorgung und eigene Verarbeitung der in Landwirtschaft und x schwarzach Gartenbau erzeugten Produkte Weiteres siehe "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kultur, Tourismus und Sied- lung"

AELF Kitzingen . Berufliche Aus- und Weiterbildung zu Hauswirtschaft und Ernährung

. Erwachsenenbildung (insbesondere Familien) zu Ernährung

. Bildungsaktionen zur Ernährung in Kindergärten

Weiteres siehe "Landnutzung"

Bayerischer . Veranstaltungen der Landfrauen, u, a. im Bereich Ernährung: Landfrauen ma- Bauernverband chen Schule, Landfrauen on tour, Schauküche auf dem Bayerischen- Zentrallandwirtschaftsfest . Fränkische Feinschmeckermesse in Iphofen (Kooperation mit AELF Kitzingen, Stadt Iphofen, BBV und LWG) Weiteres siehe "Natur und Landschaft" und "Landnutzung"

Bund Naturschutz . Vorträge und Aktionen zum Thema Nachhaltiger Konsum, zum Beispiel "Omas Kitzingen Wissen neu entdeckt", "Leben ohne Plastik" Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Landnutzung" und "Ernährung und nach- haltiger Konsum"

Geistliches . Geistliches Zentrum und Jugendhof am Schwanberg x Zentrum Schwan- . Essensphilosophie im Rahmen der EMAS-Zertifizierung (siehe Thema "Klima- berg; und Ressourcenschutz): zu 70 % regionaler Bezug der Lebensmittel Jugendhof . Essensphilosophie/Ernährung teilweise Inhalt der Bildungsprogramme Schwanberg Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kul- tur, Tourismus und Siedlung"

Main-Streuobst- . Bildungsaktionen mit Kindern und Jugendlichen zu Streuobst (Pflanzen, Schnitt/ Bienen eG Pflege, Ernte) und Bienen (Bedeutung für die Ernährung/Befruchtung und Ge- fährdung von Honigbienen) . Streuobstwiesen-Führung mit Verköstigung . Beteiligung an Saatgutmesse, Mainfrankenmesse . Unterstützung der regionalen Verarbeitung und Vermarktung von Streuobstpro- dukten (Saft/Schorle, Edelbrände, Apfel-Seco/Wein; Zwetschgenaufstrich) und Honig Weiteres siehe "Landnutzung"

Regierung von . Aktion "Grundwasserschutz – Trinkwasser für Unterfranken", u.a. Grundwasser- Unterfranken schutzbrot . Konsultationseinrichtungen auf Grundlage der Fortbildungen für pädagogische x Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Schwerpunkt Wasser", u.a. Kindergarten St. Mauritius in Wiesentheid Weiteres siehe "Klima- und Ressourcenschutz"

22 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE im Themenbereich

Institution/Akteur Ernährung und nachhaltiger Konsum Karte

Volkshochschule . vhs arbeitet nach BNE-Kriterien Kitzingen . Nachhaltige Verpflegung bei Veranstaltungen . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- sellschaft, Beruf, Gesundheit und Kultur, u.a. – Kräuterführung – Erlebnis Kräuterküche (Kochkurs) . Kinderakademie Kitzinger Land (Kooperation mit Dachmarketing Kitzinger Land) Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kul- tur, Tourismus und Siedlung"

Volkshochschule . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Volkach Gesellschaft, Kultur und Gesundheit, u.a. – Kochen für Groß und Klein Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Klima- und Ressourcenschutz" und "Kul- tur, Tourismus und Siedlung"

Weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akteuren zugeordnet sind, z.B.

. Weinwanderungen und Gästeführer . Einkaufsführer Direktvermarkter LK Kitzingen . Wanderwege mit Qualitätssiegel "Wege zum Wein" . Direktvermarkter, Bioläden, Dorfläden des Fränkischen Weinlands, bspw. Weinlehrpfad . Regionalvermarktung in Aus- und Fortbildung Abtswind, Wanderweg C5 Castell, Iphöfer Weinent- . deckerrunde, Wein und Wahrheit Rödelsee, Wein Gaststätten, -häuser, -höfe mit regionalem Angebot, und Weitblick Seinsheim bspw. Ölmühle Abtswind . . Weinlehrpfade, Rebsortenlehrpfad Abtswind Vinotheken . . Weinbergsführungen z.B. von Winzern/Stadtführern Imkereizentrum der Mainfränkischen Werkstätten in Schwarzach am Main mit Verkauf regionaler Pro- . Hoffeste, bspw. Hoffest Ökohof Plietz (Schwarzach) dukte . Desta – Messe edler Brände . Slow food (Marktbreit) . Ökokiste Ökohof Plietz . Fairhandelsberatung . Kochkiste Afrika und Energiesparherd . "Faire Gemeinde/Stadt": Fairtrade Town Wiesent- . Kochkurse der Jägerschaft BJV und regionale Ver- heid (09/15), Fairtrade Town Kitzingen (04/17). Fair- marktung trade Gemeinde Rödelsee (Gemeinderatsbeschluss . Teemuseum Abtswind für Bewerbung 01/17) . Vinotheken (Kommunal, Winzer) Kulturzentrum . "Faire Schulen": Fairtrade-School Staatliche Berufli- Dettelbach che Oberschule Kitzingen (10/16), Mädchenreal- schule Volkach (Auf dem Weg zur Fairtrade-School . Umwelterziehungsgruppen in den Schulbereichen seit 01/17), Franken-Landschulheim Schloss Gai- . Aktion "Gesundes Pausenbrot" an Schulen bach-Volkach (Auf dem Weg zur Fairtrade-School . Nachhaltige Lebensmittelproduktion seit 04/17) . Vermeidung von Giften in der Nahrungsproduktion . Recyclingkaufhaus Kitzingen (APLAWIA e.V.- Ge- brauchtwaren-Kaufhaus), Second Hand-Basare, Nähcafés . Repaircafé in Planung (Stadtmarketing Kitzingen) . Eine-Welt-Läden (Kitzingen, Volkach, Wiesentheid), z.B. Weltladen, Themenkisten, Ausstellungen und Vorträge zum Thema "Fairer Handel"

KoRiS 23 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.5 Klima- und Ressourcenschutz

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE

im Themenbereich

Institution/Akteur Klima- und Ressourcenschutz Karte

Abtei Münster- . Energieversorgung weitestgehend durch regenerative Energiequellen, Nahwär- schwarzach menetz (seit 2008 CO2-neutral) . Weiterbildung von kommunalen Entscheidungsträgern und weiteren fachlich Interessierten bzgl. Energieautarkie, u.a. durch Führungen in der Abtei Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Bayerische . Online-Tool zur Modernisierung oder Neubau eines Weingutes, u.a. zur Prüfung Landesanstalt für der Energieeffizienz und Gebäudetechnik (www.bayweintek.de)

Weinbau und Gar- . Erarbeitung CO2-Fußabdruck für den Weinbau, in Kooperation mit der Universi- tenbau tät Würzburg . geplant: Modellprojekt zur Abwasserbehandlung im Weinbau, u.a. Umgang mit Waschwasser, Ziel: Belastung der kommunalen Kläranlagen verringern Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Landnutzung" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Bund Naturschutz . Beteiligung an und Organisation von Müllsammelaktionen bzw. "Tour de Müll" Kitzingen . Vorträge und Aktionen zum Thema Klima- und Ressourcenschutz Weiteres siehe "Natur und Landschaft" und "Landnutzung"

Geistliches Zent- . EMAS-zertifiziert (European Eco-Management and Audit Scheme) rum Schwanberg . Erarbeitung und Umsetzung eines Energiesparkonzepts, u.a. Dämmmaßnah- men Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

IHK Würzburg- . Beratung und Weiterbildung von Unternehmen im Bereich CSR (Corporate Schweinfurt Social Responsibility) bzw. gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens, u.a. Begleitung von Zertifizierungs- prozessen . Initiierung und Begleitung von Energiescouts in Unternehmen . Vorträge und Infoveranstaltungen zu verschiedenen Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit in Unternehmen

Kommunale . Abfallberatung mit Sitz im Landratsamt x Abfallwirtschaft . Abfallwirtschaftsplan des Landkreises Kitzingen Kitzingen, . Flursäuberungsaktionen: Bezuschussung, Planung und Durchführung, Betreu- Abfallberatung | ung der Teilnehmergruppen, Öffentlichkeitsarbeit,. Beschaffung und Gestellung Kitzingen von Materialien (Sammeleimer, Warnwesten, Müllsäcke), begleitender Abfallbe- rater, Infos zur Müllsammelaktion (Flyer mit Sicherheitshinweisen etc.) . Landkreisweite "Tour de Müll" (alle zwei Jahre): Planung und Durchführung, Betreuung der Teilnehmergruppen (in Kooperation mit Kreisjugendring und wei- teren Partnern), Öffentlichkeitsarbeit, Beschaffung von Materialien (Sammelei- mer, Warnwesten, Müllsäcke) . Begleitende Umweltbildung – Schulmaterial zu den Themen Abfall(-vermeidung), Recycling, Wiederverwer- tung – Organisation und Betreuung von Besichtigungen von Verwertungs- und Entsorgungsanlagen . Ausstellung "Über den ewigen Kampf gegen den Müll" . Internet-Tauschmarkt Mainfranken

24 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE

im Themenbereich

Institution/Akteur Klima- und Ressourcenschutz Karte

Konversions- . Geschäftsstelle im Landratsamt x management . Energie- und Klimaschutznetzwerk, inkl. Beratungsnetzwerk/Beraterpool (Ener- gieberater, Beratungseinrichtungen und weiterer relevanter Akteure) . Energieberatungen, Aktion "Energiekarawane" . Info-Kampagnen: Energie- und Klimaschutzbroschüre, vhs-Veranstaltungsreihe, Veranstaltungen wie " Klimawandel in Mainfranken – Was bedeutet das konk- ret?" . Aktionen zum Energie und Klimaschutz, bspw. Mehrwegbecher "So lecker ist Klimaschutz!", Thermografie-Spaziergänge . Klima-Projekte an Schulen . Beteiligung an Bayerische Klimawoche . Umnutzung der Konversionsflächen Kreisjugendring . Begleitende Arbeit bei "Tour de Müll" Weiteres siehe "Natur und Landschaft" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Landratsamt . Beratung von Bürgern, Unternehmen und Kommunen in Fragen der Nutzung Kitzingen, und des Schutzes von Wasser Wasserrecht

Regierung von . Wasserschule Unterfranken: Unterrichtskonzept für eine Projektwoche zum Unterfranken Thema Wasser für 3./4. Klasse der Grund- und Förderschulen (mobile Wasser- schule) . Stationäre Wasserschulen außerhalb des Landkreises Kitzingen: Schullandhei- me Hobbach (Landkreis Aschaffenburg) und Bauersberg (Rhön) . Wasserschule auf dem Bauernhof; im Landkreis Kitzingen Erlebnisbauernhof Stierhof in Iphofen-Dornheim (siehe Tabelle 2.2)

. Wasser-Kita Unterfanken im Rahmen der Aktion Grundwasser (Konsultations- x kindergärten) : Kindergarten St. Mauritius in Wiesentheid Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum"

Volkshochschule . vhs arbeitet nach BNE-Kriterien Kitzingen . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- sellschaft, Beruf, Gesundheit und Kultur, u.a. – Energiewende und Klimaschutz im Kitzinger Land – Das Plusenergiehaus – Standard für Neubauten ab 2020 – Gärtnern im Zeichen von Klimaschutz und Klimawandel – Beteiligung an Bay. Klimawoche . Kinderakademie Kitzinger Land (Kooperation mit Dachmarketing Kitzinger Land) Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

Volkshochschule . Fahrradwerkstatt Volkach Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Kultur, Tourismus und Siedlung"

KoRiS 25 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE

im Themenbereich

Institution/Akteur Klima- und Ressourcenschutz Karte

Weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akteuren zugeordnet sind, z.B.

. Effizienznetzwerk der Industriebetriebe . Umweltschulen, u.a. Marktbreit, Wiesentheid, . Umweltmanagement der Unternehmen Volkach, Kitzingen Siedlung . Nahwärme(-netze), BHKW, bspw. Wiesentheid, . Schulprojekt Kunststoffvermeidung Iphofen, Volkach . Klimaschutz Schulwald (Gymnasium Steigerwald- . Abwärmenutzung in Unternehmen, z.B. Knauf, Landschulheim) Lindner-Norit . Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen . Hackschnitzelheizung, z.B. Kloster, Wiesentheid . Betriebe die Recyclingprodukte herstellen z.B. Lind- . Bürgersolaranlage ner Knauf . . Photovoltaik/Solar zur Selbstversorgung Baugebiet Weiersbrunnen III mit Nahwärmenetz . . Energienutzungspläne der Kommune Programme zur Regenwassernutzung, Bau von Zisterne . Umstellung Straßenbeleuchtung LED . eCarsharing in Volkach . Infoabend der Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kit- zingen (LKW) . E-Mobilität: Ladesäulen . Führungen Biogasanlage, z.B. mit Schule . Vor-Ort-Fahrradverleih inkl. E-Bike . Besichtigung Wasserwerk (aktuell für Grundschüler)

26 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.6 Kultur, Tourismus und Siedlung

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE

im Themenbereich

Institution/Akteur Kultur, Tourismus und Siedlung Karte

Abtei Münster- . Tagungshaus mit Schwerpunkt geistliche Bildung und Spiritualität, Persönlich- x schwarzach keitsentwicklung (Hauptzielgruppe Erwachsene); zusätzlich kleines Jugendhaus (Münsterklause) . Nachhaltiges Wirtschaften in den 30 Betrieben der Abtei (Land- und Fortwirt- schaft, Gartenbau, Handwerk, Lebensmittelhandwerk, Druckerei, Fairtrade etc.) . Internationale Kooperation, u.a. über Missionsprojekte, internationaler Kloster- verbund mit weltweit 24 Klöstern, Weltmissionstag Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressour- censchutz"

Bayerische . Ausbildung von Gästeführern im Garten- und Weintourismus (Themen wie Landesanstalt für nachhaltiger Anbau, ökologischer Weinbau, Biodiversität im Weinbau zuneh- Weinbau und mend stärker nachgefragt, daher verstärkt auch Bildungsinhalt in der Gästefüh- Gartenbau rer-Ausbildung) . Mitwirkung an weintouristischen Projekten und Marketing-Aktivitäten, z.B. Wein- festen und Weinverkostungen . Zertifizierung von Winzern, touristischen Leistungsträgern und Weinfesten im Rahmen von "Wein.Schöner.Land" (in Kooperation mit Tourismusverband Fran- ken e.V. und weiteren Partnern), Kriterien u.a. regionale und saisonale Produkte Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Landnutzung" und ""Klima- und Ressour- censchutz"

Dachmarketing . Geschäftsstelle im Landratsamt x Kitzinger Land . Tourismusangebote mit Landschaftsbezug: Thematische Wander- und Radwe- ge, Lehrpfade; geführte Touren

. Kursangebote für Gäste, u.a. zu Natur und Umwelt

. Kinderakademie Kitzinger Land (Kooperation mit vhs) x

. Kooperation mit Konversionsmanagement

. Service-Offensive im Bereich Beherbergung und Gastronomie, u.a. Schulungen

. Veranstaltungskalender "Zauber der Vielfalt" (Überblick über Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten im Kitzinger Land)

Geistliches Zent- . Tagungshaus mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung (u.a. Führungskräfte aus x rum Schwanberg Unternehmen, Kirche), geistliche Bildung und Spiritualität . Schlosspark Schwanberg: Parkführungen durch ehrenamtliche Parkführer x

. Friedwald Schwanberg

Weiteres siehe "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressour- censchutz"

KoRiS 27 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Leistungen, Aktivitäten und Angebote mit Bezug zu BNE

im Themenbereich

Institution/Akteur Kultur, Tourismus und Siedlung Karte

Kirchenburg- . Freiluftmuseum, in den Ort integriert (Krämerladen, Bauernhof, historisches x museum Rathaus mit Gemeinde-Bäckerei, Milchsammelstelle) Mönchsondheim . Moderne Ausstellung zum "Leben im Dorf" in der Kirchenburg mit Barockkirche und Werkstätten in den Gaden der Kirchenburg . Kräutergarten und Kräuterführungen . Kulturlandschaftspfad "Zeit-Wandel-Weg" . Weinlehrpfad . Angebote zum Mitmachen, u.a. Buttern (Kooperationen mit Biolandhof und Betrieben in der Umgebung) . Dauerausstellung "archäosuntheim" (Grabungsfunde, Gebäudemodelle) Kreisfachberatung . Aktion Offene Gartentür für Gartenkultur . Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen/Weiterbildungen zum Kitzinger Gartenland und Landespflege, Kitzinger Garten- . Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft": Nachhaltige Entwicklung von Sied- land lung und Landschaft, unter Beachtung wirtschaftlicher Ziele für alle Bevölke- rungsgruppen Weiteres siehe "Landnutzung"

Kreisjugendring . Theaterprojekte . Freizeiten für Jugendliche und Familien, u.a. eigener Zeltplatz Weiteres siehe "Natur und Landschaft" und "Klima- und Ressourcenschutz"

Volkshochschule . vhs arbeitet nach BNE-Kriterien Kitzingen . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- sellschaft, Beruf, Gesundheit und Kultur, u.a. – Gärtnern im Zeichen von Klimaschutz und Klimawandel – Kinder erleben die Stadtgeschichte . Kinderakademie Kitzinger Land (Kooperation mit Dachmarketing Kitzinger Land) Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressourcenschutz"

Volkshochschule . Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen und Führungen zu den Themen Ge- Volkach sellschaft, Kultur und Gesundheit – Omas Wissen neu entdecken Weiteres siehe "Natur und Landschaft", "Ernährung und nachhaltiger Konsum" und "Klima- und Ressourcenschutz"

Weitere Aktionen und Angebote, die nicht einzelnen Akteuren zugeordnet sind, z.B.

. Weinkultur, Weinfeste . Urlaub auf dem Bauernhof . Kulturwege, z.B. Dorfkulturweg Willanzheim, Euro- . Zelt- und Campingplätze, bspw. KJR-Zeltplatz päischer Kulturweg Gnodstadter Dreieck . Baugebiet mit Verpflichtung zur Geothermienutzung . (Geführte) Kanutouren . Baugebiet Weiersbrunnen III mit Nahwärmenetz . Wassertourismus Alter Main, Gelbe Welle . Friedwald, Friedhöfe

28 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

2.7 Ausgewählte BNE-Angebote im näheren Umkreis des Landkreises Kitzingen Auch im näheren Umfeld des Landkreises Kitzingen sind selbstverständlich Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung zu finden, die Bürger, Schulen etc. aus der Region bereits nutzen. In Tabelle 2.3 und in der Übersichtskarte (siehe Abbildung 2.1 und Anhang 1, A3-Format) sind na- hegelegene Umweltstationen bzw. Umweltbildungseinrichtungen mit ihren jeweiligen Schwer- punkten aufgeführt. Die Profile bzw. Angebote dieser und weiterer Einrichtungen auch außerhalb des Landkreises sind für die Planung der BNE-Station im Landkreis Kitzingen zu berücksichtigen. Zum einen geht es darum, sich mit neuen Angeboten im Landkreis Kitzingen in das regionale Angebot einzubetten, Kooperationsmöglichkeiten zu nutzen und so das Gesamtangebot zu berei- chern. Zum anderen sind mögliche Alleinstellungsmerkmale klar herauszuarbeiten, um Konkur- renz durch eine zu starke Überschneidung der Angebote zu vermeiden. Neben den Umweltstatio- nen und Umweltbildungseinrichtungen sind auch im Regierungsbezirk Unterfranken eine Vielzahl weiterer Angebote mit Bezug zu BNE zu finden, unter anderem im Rahmen der Agenda 21 Unter- franken (vgl. Regierung von Unterfranken 2017).

Tabelle 2.3: Umweltstationen und Bildungseinrichtungen mit BNE-Bezug im Umkreis des Kitzinger Landes

Institution/Träger Ausrichtung und Angebote

Staatlich anerkannte Umweltstationen

Tierpark . Inklusives Arbeiten im Bereich Erleben von Natur und Tieren (alte Haus- und Nutztier- Sommerhausen | rassen) mit Methoden der Natur- und Erlebnispädagogik Sommerhausen . Kiosk im Eigenbetrieb der Lebenshilfe, Begegnungsstätte mit Küche Träger: Mainfränki- . Gestaltung integrativer Projekte, bspw. "Tiere verbinden behinderte und nichtbehinderte sche Werkstätten Menschen" GmbH – Werkstät- . Staatlich anerkannte Umweltstation seit 1998 ten für behinderte Menschen

UmweltBildungs- . Bildung nach dem Grundsatz des lebenslangen Lernens, Vermittlung von Kenntnissen Zentrum (UBiZ) zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, der beruflichen Entwicklung und der Mitgestal- Oberschleichach | tung an der Gesellschaft Oberaurach . Veranstaltungen im Bereich "Mensch-Natur-Umwelt" in Kooperation mit anderen Institu- Träger: vhs Land- tionen, Vereinen, Verbänden, Schulen etc. im Bereich Umwelt- und Naturschutz nach kreis Haßberge dem Prinzip der Praxisnähe und Umsetzbarkeit: Wanderungen, Naturerlebnisveranstal- tungen, Kreativ-Workshops, Seminare und Vorträge sowie Organisation von "Bestells- e.V. eminaren" . Energieberatung im Landkreis Haßberge mit monatlichen Energiesprechstunden in Ebern, Haßfurt, Hofheim und Zeil: Beratung zur energetischen Gebäudesanierung oder Einzelmaßnahmen (Fenster, Heizung, Wärmedämmung), Energieausweis alters- oder behindertengerechtem Umbau, Fördermöglichkeiten (KfW, BAFA, Bayerische 10.000- Häuser-Programm) . Info-Pool für Fragen im Umweltbereich, Umweltbibliothek auch zum Selbststudium . Staatlich anerkannte Umweltstation seit 1995 . Träger des Qualitätssiegels "Umweltbildung.Bayern" seit 2006

KoRiS 29 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 2.3: Umweltstationen und Bildungseinrichtungen mit BNE-Bezug im Umkreis des Kitzinger Landes

Institution/Träger Ausrichtung und Angebote

Bildungseinrichtungen mit BNE-Bezug

Steigerwald- . Konzept und Philosophie: Nachhaltigkeit am Beispiel der Waldbewirtschaftung und Zentrum | Holzverwendung erlebbar machen Oberschwarzach – Dauerausstellung mit Mitmachstationen (Wald und seine Bewirtschaftung, Ökoroh- Träger: Trägerver- stoff Holz, nachhaltiger Lebensstil, Geländemodell der Steigerwald-Region mit all ih- ein Steigerwald- ren Besonderheiten) sowie Wechselausstellung zu fachlichen, wissenschaftlichen, kulturellen oder künstlerischen Themen (bspw. "Genussvoll MITTEN im Leben") Zentrum – Nachhal- tigkeit erleben e. V. – Forschung und Entwicklung – Waldpädagogik, bspw. Artenschutzprojekt "Aus die Haselmaus?! – Kleine Hasel- mäuse als Filmstars", Ferienprogramm 2017 in Kooperation mit Kommunen aus der Region, Programme bspw. "Auf du und du mit Maja und Willi – die Welt der Honig- bienen", Papierschöpfen, Upcycling – Tagungen und Veranstaltungen, bspw. Pflanzaktion für den Zukunftswald – Regionalvermarktung . Außengelände mit Waldklimastation, Erlebnisspielplatz und Sonnenterasse . Kooperation mit Baumwipfelpfad Steigerwald Baumwipfelpfad . Neue Eindrücke rund um den Lebensraum Wald durch Wipfelpfad durch Perspektiv- Steigerwald | wechsel, Informationsangebote zu Wald und Forstwirtschaft, Wipfel-App, Quizfragen, Oberschwarzach Spiele und Augmented Reality, Chillout-Zone (Spielplatz) Träger. Bayerische . Verbindungspfad durch einzigartige Waldkulturlandschaft des Steigerwaldes zum Ko- Staatsforsten AöR operationspartner Steigerwald-Zentrum (ca. 60 Minuten Wegstrecke) . Bus-Shuttle zwischen Steigerwald-Zentrum und Baumwipfelpfad . Restaurant "Am Baumwipfelpfad" (in Holzbauweise) mit regionaler Küche und Biergar- tenbetrieb (anerkannter Integrationsbetrieb der Lebenshilfe Schweinfurt), Shop mit re- gionalen Angeboten . Zertifikat "Reisen für Alle" für Pfad und Aussichtsturm (Juni 2016)

30 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

3 SWOT-Analyse im Bereich BNE im Land- kreis Kitzingen Die Chancen-Risiken-Analyse beruht insbesondere auf folgenden Trends und Herausforderun- gen:

. Anpassung an Klimawandel und Klimaschutz, insbesondere CO2-Reduzierung, Nutzung erneuerbarer Energiequellen, Energieeffizienz und Einsparung von Energie, Energiewende, Reduzierung der Umweltbelastungen, nachhaltige Flächenentwicklung, Anpassung an den Klimawandel . Biodiversität, insbesondere anhaltender Artenrückgang, Schutz und Erhaltung biologischer Vielfalt und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen . Demografischer Wandel und Chancengleichheit, insbesondere Schrumpfung, Alterung (Zunahme der Älteren, Abnahme von Kindern/Jugendlichen und Personen im erwerbsfähigen Alter) und Internationalisierung (unter anderem Integration von Migranten), Inklusion, Auf- rechterhaltung von Einrichtungen für Grundversorgung, vermehrter Gebäudeleerstand und Leerstandsbedrohung, Fachkräftemangel . Gesellschaftlicher Wandel, insbesondere Individualisierung, Wandel von Lebensstilen und Konsummustern, veränderte Familien- und Rollenbilder, Schnelllebigkeit der Gesellschaft, Wertewandel, größere kulturelle Vielfalt, politische Polarisierung . Wandel der Haushalts- und Wohnformen, insbesondere steigende Wohnfläche pro Kopf bei gleichzeitiger Abnahme der Personenzahl pro Haushalt, alternative Wohnformen, qualitativ hochwertige barrierefreie und bedarfsgerechte Wohnbedürfnisse, Anpassung an neue energe- tische Standards . Wandel zur Wissens- und Innovationsgesellschaft, insbesondere interdisziplinäres, the- men- und sektorübergreifendes Denken, Gewinnung, Verarbeitung und Vermittlung von Infor- mationen und Wissen, Ausbildungsqualität, Beförderung kritischen Denkens . Green Economy, Wissen über umwelt- und sozialverträglich sowie gleichzeitig profitable Wirtschaftsweisen, Verankerung von BNE als Leitprinzip in (Aus-)Bildungspläne und Prüfun- gen, Ausbildung von Lehrpersonal . Globalisierung der Wirtschaft, insbesondere Zunahme der weltweiten Verflechtungen, stei- gender Wettbewerbsdruck, Standortwettbewerb der Regionen, Fachkräftemangel . Strukturwandel in der Landwirtschaft, insbesondere Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe mit Gefahr des Leerstands ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude, niedrige Erzeuger- preise, Bedeutungszunahme von Einkommensalternativen, geänderte Anforderungen an Pro- duktion und Absatz (unter anderem regionale Produkte, ökologische Wirtschaftsweise)

KoRiS 31 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis Kitzingen

Stärken Schwächen

+ Abwechslungsreiche und charakteristische - Wenig Angebote, die bereits BNE- Kulturlandschaft, Vielfalt der Landnutzung als Kriterien erfüllen Basis für BNE - Angebote vor allem sektoral ausgerichtet, + Schwerpunkt Obst- und Gartenbau in Bayern bisher starker Fokus auf Umweltbildung, + Alleinstellungsmerkmal in Bayern: Weinbau Naturverbundenheit, Naturerlebnis und Ökologie (Energie sparen, Ressourcen- + Alleinstellungsmerkmal in Deutschland: Hot- schonung) spot Klimawandels und Wassermangel - Schwerpunkt liegt auf klassischen Vermitt- + Zahlreiche Informationsangebote in verschie- lungsformen: Lehrpfade, Führungen, Aus- denen Themenfeldern, u.a. Lehr- und Wan- stellungen, Broschüren derpfade, Führungen, Ausstellungen, Vor- tragsreihen - Schwerpunkt liegt auf Wissensvermittlung und Sensibilisierung + Zahlreiche Bildungsangebote in verschiede- nen Themenfeldern und für verschiedene - Vermittlung von Gestaltungskompetenz Zielgruppen, u.a. Kinderakademie, Grüne spielt bisher kaum eine Rolle Klassenzimmer, Waldpädagogik, Unterrichts- material, Betriebsbesichtigungen (u.a. Bau- ernhöfe und "Zu Gast beim Profi"), berufliche Aus- und Weiterbildung + Zahlreiche Angebote im Umweltbereich: Ar- ten- und Biotopschutz (Mittelwald, Ortolan), Landschaftspflege (Hutewald, Flursäube- rungsaktion), Biodiversität (u.a. Saatgut) + Thema Klimaschutz/-wandel bei Betrieben und Bürgern präsent, u.a. Energie- und Kli-

maschutznetzwerk, CO2-Fußabdruck, Ener- giescouts + Nutzung erneuerbarer Energien (Biogas, Nahwärme etc.) inkl. Besichtigungen + vhs arbeitet nach BNE-Kriterien + Engagierte Menschen, Vereine, Institutionen und Betriebe mit hoher Kompetenz + Hohe Kompetenz im Bereich "Nachhaltige Entwicklung und Spiritualität" (Abtei Münster- schwarzach, Geistliches Zentrum Schwan- berg) + Starkes Interesse bei bestehenden Tagungs- stätten (u.a. Abtei Münsterschwarzach, Geist- liches Zentrum und Jugendhof Schwanberg) ihr Angebotsprofil in Richtung BNE weiterzu- entwickeln

32 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Chancen Risiken

! Lebenslanges Lernen hat zunehmende Be-  Themenübergreifender Wissenstransfer ist deutung als Standortfaktor und kann durch ohne sektorübergreifende Vernetzung er- Ausweitung der Angebote in Richtung BNE schwert, so dass positive Wechselwirkun- gestärkt werden gen und daraus entstehende Impulse ver- ! BNE-Methoden stärken Persönlichkeitsent- loren gehen können wicklung, selbständiges Arbeiten, Kreativität,  Ohne Unterstützung und BNE-Qualifizie- respektvollen Umgang miteinander, d.h. Sozi- rung können Akteure ihre Angebote kaum alkompetenzen, die in Schule/Arbeitsmarkt auf BNE ausrichten, da teilweise Zeit und gefragt sind pädagogisches Fachpersonal fehlen ! Vernetzung von Themen, Angeboten und  Ohne Unterstützung durch professionelle Akteuren spart Ressourcen und kann sowohl BNE-Arbeit besteht die Gefahr, dass sich positive Marketingeffekte als auch einen Akteure nicht dauerhaft als aktive BNE- Imagegewinn erzielen Partner einbringen ! Vielzahl bestehender Angebote und Themen,  Alleinstellungsmerkmal "Hotspot des Kli- die durch BNE-Aspekte qualitativ weiter auf- mawandel in Deutschland" kann nur funk- gewertet/modernisiert und verknüpft werden tionieren, wenn alle Akteure, vor allem können, so dass Wissen interdisziplinär ver- Landnutzer, mitziehen  erfordert profes- mittelt werden kann sionelle Strukturen, gute und kontinuierli- ! Kulturlandschaft bietet gute Grundlage, um che Kommunikation, um Akteure zu moti- BNE anschaulich in Bildungsprogramme ein- vieren zubinden (Landnutzung, Geologie, Ökologie) und Systemwissen mit Gestaltungskompetenz zu verbinden (z.B. Naturschutz durch verant- wortungsbewusstes Handeln) ! Alleinstellungsmerkmal "Hotspot des Klima- wandel in Deutschland" als Leitfaden für BNE nutzbar und geeignet, um vorausschauendes Handeln zu vermitteln. Es sind viele An- schauungsbeispiele vor Ort; zudem ergeben sich viele Anknüpfungspunkte zu anderen Themenbereichen; kann als "Motor" auch im wirtschaftlichen Bereich fungieren ! BNE als Teil der Siedlungsentwicklung kann zu nachhaltigeren und mit der Bevölkerung abgestimmten Konzepten/Entscheidungen führen und dazu beitragen, regionale Identität zu erhalten und Lebensqualität zu verbessern.

KoRiS 33 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Potenziale  Spezialisten und Fachleute der einzelnen Einrichtungen sowie deren Angebote und Wissen vernetzen Wissenstransfer und Impulswirkung verstärken  Kulturlandschaft und Landnutzung (Natur, Landnutzung, Geologie, Ökologie) als Grundlage für anschauliche BNE-Bildungsprogramme, um Systemwissen mit Gestaltungskompetenz zu verbinden, bspw. – Lehrpfade und geführte Touren um BNE ausweiten Gästeführer schulen, um Interessier- ten neben Wissensvermittlung auch Anregungen zum Handeln mitzugeben – Naturschutzprojekte zum "Anfassen" (Fledermaus, Beweidung, Mittelwald, Streuobst), sel- tene Arten (Ortolan, Fledermaus) als Sympathieträger nutzen Handlungsempfehlungen geben, was die einzelne Person zum Schutz der Fledermaus etc. beitragen kann – Umweltengagement in Landwirtschaft, Garten- und Obstbau als Anschauungsbeispiele nutzen (Agrarumweltmaßnahmen, Blühstreifen, integrierter/ökologischer Pflanzenschutz) zum nachhaltigen Wirtschaften im Pflanzenanbau (auch im eigenen Garten) anregen – Landschaftsbezogenen Tourismus nachhaltig gestalten und mit Systemwissen und Hand- lungsanregungen zur Regionalität verbinden (Gartentourismus, Beherbergung, Gastrono- mie, Viabono, Weinfeste)  "Hotspot des Klimawandels" zum Alleinstellungsmerkmal ausbauen und als Leitfaden für BNE nutzen, um unter anderem vorausschauendes Handeln zu vermitteln; Klimawandel als An- knüpfungspunkt nutzen, um Wissen interdisziplinär zu vermitteln – Auswirkungen des Klimawandels und Handlungsoptionen zum Umgang mit Klimawandel zeigen und zum Nachahmen anregen, bspw. im Bereich Landnutzung (Beregnung, Feld- früchte, Waldbau), Siedlungsentwicklung (energetisches Bauen, Plus-Energie-Haus), rege- nerative Energien (Nahwärme, Biogas, PV-Anlagen), Konsum (kurze Wege, regionale, sai- sonale und faire Produkte) – Spannungsfeld "Vereinbarkeit von regenerativer Energieerzeugung mit Naturschutz und Landschaftsbild" nutzen umfangreiches Systemwissen (unter anderem fossile und rege- nerative Energiegewinnung und Nutzung) vermitteln und über eigene Handlungsmöglich- keiten informieren (Energie sparen, energetische Sanierung, Verhaltensänderungen im Verkehr und Konsum etc.) – Klimafreundlichen und nachhaltigen Verkehr ausbauen (unter anderem klimafreundlicher Gütertransport auf dem Main, E-Mobilität) zum Überdenken des eigenen Mobilitätsver- halten anregen (Mitfahren, modal split etc.) – Systemwissen unter anderem zu Energie und Wasser (zum Beispiel in Verbindung zum Hotspot Klimawandel) modern vermitteln und Wertschätzung herbeiführen zu nachhalti- gem Umgang Ressourcen (unter anderem Energie, Wasser) anregen  Nachhaltigen Konsum im Landkreis Kitzingen etablieren zur Verhaltensänderung im Um- gang mit Produkten anregen – Regionale, saisonale und faire Produkte stärken, bspw. durch Kooperation mit Direktver- marktung, Nutzung regionaler Produkte in Verpflegung (Beispiel "Essensphilosophie Schwanberg", vhs) Konsumverhalten der Verbraucher ändern (Regionalität, Saisonalität, Dachmarke, Eigenversorgung, Natur im Garten, Fair Trade) – Produkte mit Artenschutz-Bezug (Fledermauswein, Ortolan-Zwitscherer) stärker für BNE nutzen Tipps für eigenes Handeln im Bereich nachhaltiger Konsum (Verknüpfung zu nachhaltiger Landnutzung)

34 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

– Angebote für nachhaltigen Konsum fördern (Tauschbörsen, Tauschmarkt, Recyclingkauf- haus, Repair-Café, "Upcycling") über Konsum informieren und für Änderung des eigenen Kaufverhaltens werben  Siedlungsentwicklung/-planung um BNE-Aspekte bereichern Partizipation an gesellschaftli- chen Entscheidungsprozessen verstärkt nutzen, um abgestimmte Konzepte/Entscheidungen herbeizuführen, Anknüpfungspunkte sind bspw. – "Wohnen in der Zukunft" – nachhaltige Siedlungsentwicklung – Nachhaltige Gebäudesanierung, Baustoffbörse, Abbau des Leerstands von Wohnraum – Ausbau nachhaltiger Unterkünfte/Beherbergungsmöglichkeiten (zum Beispiel KJR- Zeltplatz)

KoRiS 35 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

4 Leitbild

4.1 Aufbau des Leitbildes Das Leitbild "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis Kitzingen" richtet sich nach dem durch die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V. (ANU) erarbeiteten Leitbild der Umweltbildungseinrichtungen und selbstständigen Umweltpädagogen und -pädagoginnen in Bayern (vgl. ANU Bayern 2009). Das Leitbild enthält verschiedene Ebenen und folgt dem Grundsatz "vom Allgemeinen ins Spezi- elle bzw. Regionalspezifische" (siehe Abbildung 4.1): Die Basis bilden das grundlegende BNE- Verständnis und BNE-Qualitätskriterien der UNESCO, um BNE für alle Beteiligten zu definieren und Unterschiede und Besonderheiten mit Blick auf die klassische Umweltbildung deutlich zu machen. Die BNE-Ziele sind eigens für den Landkreis Kitzingen entwickelt und die BNE- Schwerpunkte bauen auf die Stärken und Besonderheiten des Landkreises Kitzingen auf und wurden aus der SWOT-Analyse (siehe Kapitel 3) entwickelt.

Abbildung 4.1: Leitbild "Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen"

36 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

4.2 Verständnis, Qualitätskriterien und Ziele von BNE im Landkreis Kitzingen

Verständnis und Definition von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Das BNE-Verständnis im Landkreis Kitzingen folgt der Definition der UNESCO, wie sie in der Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms "Bildung für nachhaltige Entwicklung" 2014 beschrieben wurde: "BNE befähigt Lernende, informierte Entscheidungen zu treffen und verant- wortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine bestandsfähige Wirtschaft und einer gerech- ten Gesellschaft für aktuelle und zukünftige Generationen zu handeln und dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren. Es geht um einen lebenslangen Lernprozess, der wesentlicher Bestand- teil einer hochwertigen Bildung ist. BNE ist eine ganzheitliche und transformative Bildung, die die Lernhinhalte und -ergebnisse, Pädagogik und die Lernumgebung berücksichtigt. Ihr Ziel/Zweck ist eine Transformation der Gesellschaft" (DUK 2014, S. 12).

BNE-Qualitätskriterien Für die Weiterentwicklung von Bildungsangeboten in Richtung BNE und für die Entwicklung neu- er BNE-Angebote dienen die folgenden zehn Qualitätskriterien, die die Deutsche UNESCO- Kommission für die Fortbildung von Multiplikatoren in der außerschulischen Bildung entwickelt hat (vgl. DUK 2012):

Abbildung 4.2: BNE-Qualitätskriterien der Deutschen UNESCO-Kommission (eigene Graphik nach DUK 2012)

KoRiS 37 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Ziele

 Wir entwickeln qualitativ hochwertige Angebote für Bildung für nachhaltige Entwicklung, die bestehende Bildungs- und Erlebnisangebote im Landkreis einbeziehen.  Unsere BNE-Angebote … … führen vom (Umwelt-)Wissen zu verantwortungsvollem Handeln und Entscheiden … regen zu kritischem Denken in globalen Zusammenhängen an … sind in der Regel themenübergreifend und vernetzend … fördern Miteinander, Respekt und Teamarbeit … richten sich an alle Altersgruppen  Wir fördern die Vernetzung von Akteuren im Landkreis Kitzingen, die in der Bildung für nach- haltige Entwicklung bereits tätig sind oder tätig werden wollen.  Wir vernetzen uns über unsere Landkreisgrenzen hinaus mit anderen Akteuren und Einrich- tungen, die in der Bildung für nachhaltige Entwicklung aktiv sind, zum Beispiel Arbeitsge- meinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V. (ANU), Runder Tisch Umweltbildung Un- terfranken in Würzburg oder andere Netzwerke bundesweit und international.

38 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

4.3 BNE-Schwerpunktthemen im Landkreis Kitzingen BNE lebt von der thematischen Breite und Vernetzung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Zusammenhängen aus unterschiedlichsten Themenbereichen. Diese spiegeln sich in den BNE-Angeboten im Landkreis Kitzingen wider. Sie decken daher grundsätzlich ein breites Spektrum ab und sind offen für alle BNE-relevanten Fragestellungen. Aufgrund der besonderen naturräumlichen Situation, historischen Entwicklung und den wirt- schaftlichen Stärken im Landkreis Kitzingen stehen folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt der BNE-Aktivitäten im Landkreis Kitzingen (siehe Abbildung 4.3):

Abbildung 4.3: BNE-Schwerpunktthemen

Nachhaltige Landnutzung und Ernährung Begründung: Der Landkreis Kitzingen zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Formen der Landnutzung aus, von der Landwirtschaft (Ackerbau, Tierhaltung) über Forstwirtschaft (nachhal- tige Forstwirtschaft mit Anpassung an Klimawandel, Mittelwald als historische Form), Weinbau und Gartenbau (Gemüse, Obst, Zierpflanzen) bis zur Fischerei. Auch hinsichtlich der Bewirtschaf- tungsformen, ob ökologisch oder konventionell, regionale oder überregionale Vermarktung, oder hinsichtlich der Betriebsgrößen bietet der Landkreis ein breites Spektrum. Außerdem sind viele engagierte private Gärtner, Gartenbauvereine, private Initiativen zum Erhalt der Biodiversität der Nutz- und Kulturpflanzen, Gemeinschaftsgärten und historische Gärten im Landkreis anzutreffen. Der Landkreis Kitzingen bildet also fast alle Möglichkeiten der Landnutzung und der Erzeugung von Lebensmitteln in Deutschland im Kleinen ab. Hinzu kommt ein Schwerpunkt bei der Nutzung der Ressourcen Sand, Kies und Gips. Diese (knapper werdenden) Ressourcen bilden die Basis für den Hoch- und Tiefbau und damit für die Siedlungsentwicklung. Es bestehen sehr gute Mög- lichkeiten, öffentliche Einrichtungen, Betriebe und Bürger in BNE-Angebote einzubinden und nachhaltige Landnutzung im weitesten Sinne "live" erlebbar und in den unterschiedlichsten Aus- richtungen kritisch zur Diskussion zu stellen. Das Thema "Nachhaltige Landnutzung und Ernährung" ist eng verknüpft mit dem Thema "Klima- wandel und Wasser", denn gerade die Landnutzung ist stark vom Klimawandel und Wasserman- gel betroffen. Gleichzeitig sind Ernährung und Landwirtschaft wichtige Verursacher des Anstiegs der Treibhausgasemissionen. So sind diese Bereiche entscheidend für individuelle Verhaltens- änderungen im Sinne des Klimaschutzes, insbesondere mit Blick auf Konsumverhalten und regi- onale Produkte im eigenen Haushalt bzw. in der Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung. Auch kann die Siedlungsentwicklung thematisch gut eingebunden werden, unter anderem mit Blick auf die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme durch Baumaßnahmen oder Förderung der Innen- und Bestandsentwicklung.

KoRiS 39 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Hotspot Klimawandel – Wasser und Klimaschutz Begründung: Der Landkreis Kitzingen ist ein "Hotspot des Klimawandels" in Deutschland, insbe- sondere mit Blick auf Hitze und Trockenheit bzw. Wassermangel. Das Bewusstsein für die Aus- wirkungen des Klimawandels ist in der Bevölkerung und in Betrieben, unter anderem in der Land- und Forstwirtschaft und im Garten- und Obstbau im Vergleich zu anderen Regionen Deutsch- lands weit entwickelt. Institutionen und Betriebe aus Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau arbeiten aktiv an Projekten zum Thema "Landnutzung und Klimawandel", die in BNE- Angeboten gut aufgegriffen werden können. Auch im Arten- und Biotopschutz sind die Spuren des Klimawandels abzulesen. Über den Bezug zum Klimawandel lässt sich darüber hinaus die Notwendigkeit des Klimaschutzschutzes (Energiesparen, nachhaltiger Lebensstil, Nutzung er- neuerbarer Energiequellen) für BNE thematisieren. Mit Blick auf den Temperaturanstieg und die zunehmende Trockenheit rückt der sorgsame Um- gang mit Wasser in den Vordergrund. Dieses Thema kann aus unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet werden, sowohl individuell (persönlicher Verbrauch in Haushalt und Garten, vor allem aber "virtuelles Wasser", das verbraucht wird, um Lebensmittel und Konsumgüter herzustellen) als auch in globaler Perspektive (Wasser als lebensnotwendiges und knappes Gut, Dürren als Fluchtursachen etc.). Zudem kann die Sauberkeit des Grundwassers und der Gewässer im Landkreis thematisiert und vielfältige Bezüge zur Landnutzung (Aktion Grundwasserschutz), dem Arten- und Biotopschutz und den Themen Abfall, Gewässerverunreinigung und Schutz der Meere hergestellt werden. Daher bietet es sich besonders für BNE an. Auch wenn im Landkreis Kitzingen die Auswirkungen des Klimawandels durch Hitze und Tro- ckenheit und den daraus resultierenden Wassermangel im Vordergrund stehen, sollen weitere Aspekte des Klimawandels ebenfalls thematisiert und in BNE-Angebote integriert werden. Dazu zählen beispielsweise Hochwasser durch Starkregenereignisse, Hagel, Stürme oder weitere Wet- terextreme. Betroffen sind hier neben der Landnutzung (zum Beispiel negative Auswirkungen durch Hagel oder Spätfröste im Obstbau) besonders die Siedlungsentwicklung und die Katastro- phenvorsorge. Generell ist das Thema "Klimawandel" eng mit anderen Themen verknüpft und deshalb auch bestens für interdisziplinäre Wissensvermittlung und Anregung zum Handeln geeignet (siehe auch Potenziale im Kapitel 3).

BNE und Persönlichkeitsentwicklung Begründung: Didaktik und pädagogische Methoden haben bei BNE zum Ziel, die Persönlich- keitsentwicklung und den respektvollen Umgang miteinander zu stärken und die Gestaltungs- kompetenz der Menschen zu fördern (siehe auch: BNE-Qualitätskriterien. S. 37). Im Landkreis Kitzingen befinden sich folgende wichtige Akteure, die heute bereits im Bereich "BNE und Per- sönlichkeitsentwicklung" aktiv und vorbildlich sind und/oder ihr Profil in Richtung BNE schärfen wollen: . Die Volkshochschulen in Kitzingen und Volkach arbeiten nach bundesweit gültigen BNE- Kriterien des Verbands der Volkshochschulen. . Der Kreisjugendring und die angeschlossenen Jugendverbände sehen ihren Schwerpunkt in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern, Jugendlichen und Familien, unter anderem mit Blick auf soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Auch die seit Herbst 2016 be- stehenden vier Familienstützpunkte im Landkreis Kitzingen (Dettelbach, Kitzingen, Volkach und Wiesentheid) haben die Bildung in Familien zum Ziel und können hier eingebunden wer- den.

40 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

. Die Abtei Münsterschwarzach und das Geistliche Zentrum Schwanberg sind wichtige Bil- dungseinrichtungen im Landkreis Kitzingen, die weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und teilweise in internationale Netzwerke eingebunden sind. Mit diesen beiden Einrichtungen befindet sich ein deutlicher Schwerpunkt der geistlichen und spirituellen Bildung im Landkreis, die ebenfalls die Persönlichkeitsentwicklung zum Ziel hat. Da beide Einrichtungen starkes In- teresse haben, ihr Bildungsprofil stärker in Richtung BNE zu entwickeln, bietet sich – auch als Alleinstellungsmerkmal in Abgrenzung zu anderen Landkreisen – eine Verknüpfung von BNE und Persönlichkeitsentwicklung an. Daher können sich – zusätzlich zur inhaltlichen Ebene ("Bewahrung der Schöpfung", gelebte Nachhaltigkeit) – BNE, Spiritualität und Persönlichkeits- entwicklung positiv gegenseitig unterstützen. Im Mittelpunkt der Persönlichkeitsentwicklung steht, Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil zu motivieren und ihnen sowohl das Wissen als auch die soziale Kompetenz und Stärke zu ver- mitteln, um Nachhaltigkeit und Suffizienz ("das richtige Maß halten") in den Alltag zu integrieren und so die Transformation der Gesellschaft zu unterstützen.

Mit diesem Profil kann sich "BNE im Landkreis Kitzingen" ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, sich klar von den bereits etablierten Umweltbildungseinrichtungen im näheren Umfeld – insbe- sondere Steigerwaldzentrum Oberschwarzach, Tierpark Sommerhausen, UmweltBildungsZent- rum Oberschleichach und den Umweltstationen in Würzburg – abgrenzen und diese sinnvoll er- gänzen (zu den Schwerpunkten der Einrichtungen siehe Tabelle 2.3 in Kapitel 2.7 auf S.29).

KoRiS 41 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5 Handlungsprogramm

5.1 Konzept und Modelle für eine BNE-Station im Landkreis Kitzingen

5.1.1 Aufgaben und Schwerpunkte einer BNE-Station Die Einrichtung einer BNE-Station im Landkreis Kitzingen bietet die Chance, an einer zentralen Stelle die Aktivitäten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu bündeln und damit das BNE-Engagement im Landkreis Kitzingen zu verstärken. Unter dem Dach einer BNE-Station können daher folgende Aufgaben vereint werden (siehe auch Abbildung 5.1): . BNE-Koordinierung dezentraler Angebote im Landkreis und Anlaufstelle für alle im Landkreis ansässigen Anbieter und für Adressaten von Bildungsaktionen mit den Teilaufgaben – Koordinierung von BNE-Angebot und Nachfrage: Vermittlung von Anbietern bestehender Angebote im Landkreis und Nachfragern; Kontaktpflege zu den Anbietern; Beratung der Nachfrageseite (zum Beispiel Schulen, Kindergärten, Vereine, Betriebe) – Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für BNE allgemein und Teilnahme an BNE- Veranstaltungen – Akquise von Fördermitteln für BNE-Projekte und Bildungsprogramme – Entwicklung und Sicherung von BNE-Standards der Angebote, die über die BNE-Station vermittelt werden, unter anderem durch verbindliche Festlegungen von Aufgaben und Pflichten der Partner (wie regelmäßige Qualifizierung des Personals, Teilnahme an Netz- werkaktivitäten im Landkreis etc.) – Initiierung von themenspezifischen Vernetzungsaktivitäten, zum Beispiel Wasser-Effizienz- Tisch – ggf. Projektcoaching für "gelebte Nachhaltigkeit": Beratung von Akteuren, die Nachhaltig- keitsprojekte durchführen möchten; Vermittlung guter Beispiele/Partner, Beratung zu Fi- nanzierungsmöglichkeiten . Aufbau, Pflege und Betreuung eines BNE-Netzwerks mit regelmäßigem Austausch von BNE- interessierten Akteuren im Landkreis (Netzwerkmanagement) sowie Einbindung in regionale und überregionale BNE-Netzwerke, beispielsweise der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Um- weltbildung Bayern e.V. (ANU), Runder Tisch Umweltbildung Unterfranken in Würzburg oder andere bundesweite Netzwerke . Organisation von BNE-Bildungsmodulen und BNE-Veranstaltungen für Kinder, Jugendli- che und insbesondere für Erwachsene (unter anderem auch in ihrer Funktion als Entschei- dungsträger in Politik, Unternehmen oder als Eltern, Hauseigentümer etc.); Konzipierung und Durchführung in Kooperation mit verschiedenen Partnern. In diesem Rahmen spielt auch BNE-mobil eine wichtige Rolle, um BNE zu den Adressaten zu bringen und bei Veranstaltun- gen und Messen, in Schulen oder an anderen Orten präsent zu sein. Denkbar ist ein mobiles Team, ggf. mit Betrieb eines eigenen Kleinbusses oder Nutzung bestehender Fahrzeuge im Sinne von Shared Mobility. . Organisation von BNE-Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikatoren im Bildungssektor und in der Wirtschaft; Konzipierung und Durchführung in Kooperation mit verschiedenen Partnern

42 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Abbildung 5.1: Aufgaben einer BNE-Station im Landkreis Kitzingen

Einzelne Aufgaben, zum Beispiel die Organisation von BNE-Qualifizierungsmaßnahmen, könnten auch von anderen Stellen übernommen bzw. ausgelagert werden. Im Sinne einer guten Vernet- zung bei der Komplexität von BNE und einer möglichst effizienten, ressourcenschonenden Arbeit bietet sich jedoch an, alles in einer Hand zu belassen. Die Einrichtung der BNE-Station ist die zentrale bzw. übergreifende Maßnahme im Handlungs- programm. Im Kapitel 5.2 sind zu den einzelnen Aufgaben BNE-Koordinierung, BNE-Netzwerk sowie zu beispielhaften Maßnahmen der Aufgabenbereichen BNE-Qualifizierung und BNE- Bildungsmodule, inklusive BNE-mobil, eigene Maßnahmenblätter zu finden.

Inhaltliche Schwerpunkte der BNE-Station Inhaltlich sollte sich die BNE-Station an den Themen-Schwerpunkten des Leitbilds ausrichten, um ein eigenes Profil mit Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln und sich von anderen, bereits etab- lierten Umweltbildungseinrichtungen in den angrenzenden Landkreisen absetzen bzw. deren Angebote sinnvoll ergänzen zu können. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung wirkt sich konkret vor allem auf die Aufgabenbereiche BNE-Qualifizierungsmaßnahmen und BNE-Bildungsmodule/- Veranstaltungen aus, das heißt diese sollten vorrangig bei den folgenden Themen ansetzen:

Abbildung 5.2: Themenschwerpunkte der BNE-Station

Mit Bezug zum Schwerpunktthema "Hotspot Klimawandel – Wasser und Klimaschutz" ist zu prü- fen, ob und wie das derzeit beim Konversionsmanagement angesiedelte Klimaschutzmanage- ment zukünftig mit der BNE-Koordinierungsstelle zusammenarbeiten bzw. an eine BNE-Station angedockt werden kann. Da das Klimaschutzmanagement mit seiner Öffentlichkeitsarbeit und den Bildungs- und Beratungsmaßnahmen zu Energie und Klimaschutz im BNE-Bereich aktiv ist, würden sich dadurch Synergieeffekte ergeben. Ab Herbst 2017 ist absehbar, wie das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat die weitere Förderung im Bereich des Konversionsmanagements ausgestalten wird. Des Weiteren könnte die Nationale Klimaschutzinitiative (Förderbereiche "Klimaschutzmanagement" und "Energiesparmodelle in Kindertagesstätten, Schulen etc.") eine Option sein.

KoRiS 43 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Zielgruppen Die BNE-Station versteht sich als Anlaufstelle sowohl für Anbieter von Bildungsangeboten als auch für (potenzielle) Adressaten bzw. Nutzer der BNE-Angebote. Daher richtet sie sich an ein breites Spektrum an Zielgruppen in allen Altersstufen. Um Kommunikationswege entsprechend zu gestalten und eine zielgruppengerechte Angebotsentwicklung zu ermöglichen, ist es sinnvoll, folgende Gruppen zu unterscheiden: . Anbieter bzw. potenzielle Anbieter von BNE im Bildungsbereich, im Umwelt- und Naturschutz, im Kulturbereich, in der Landnutzung, unter anderem Landwirtschaft, Gartenbau etc. (einen Überblick über die konkreten Institutionen bietet Kapitel 2, Bestandsaufnahme) . Multiplikatoren im Bildungssektor, unter anderem Lehrer, Erzieher, Jugendgruppenleiter, Kurs- leiter etc. . Multiplikatoren in der Wirtschaft, zum Beispiel Betriebsleiter in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Garten- und Weinbau, Unternehmer im Handwerk oder der gewerblichen Wirtschaft . Adressaten bzw. Nutzer von BNE-Angeboten Adressaten bzw. Nutzer von BNE-Angeboten werden sowohl direkt von der BNE-Station ange- sprochen, als auch über weitere Anbieter und über Multiplikatoren. Diese Gruppe lässt sich daher wiederum nach ihrem Alter und ihrer Lebenssituation unterscheiden in: . Kinder und Jugendliche . Erwachsene in verschiedenen Funktionen bzw. mit verschiedenen Interessen (oftmals auch in Mehrfachfunktionen und mit mehreren Interessen), unter anderem als – Entscheidungsträger in Politik und/oder Unternehmen – Arbeitnehmer – Konsumenten – Eltern oder Großeltern – Hobbygärtner – Hauseigentümer – etc. Die BNE-Station nimmt alle Altersgruppen in den Blick, setzt allerdings einen Schwerpunkt in der Erwachsenenbildung und versteht sich als Bildungseinrichtung im Sinne des Lebenslangen Ler- nens.

44 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5.1.2 Anforderungen und Modellvarianten

Anforderungen und Fördermöglichkeiten An den Aufbau einer BNE-Station stellen sich einige Anforderungen, zum einen um die oben aufgeführten Aufgaben erfüllen zu können, zum anderen um sich Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung der Arbeit zu erschließen. Fördermöglichkeiten bieten sich unter anderem über die folgenden beiden Richtlinien des Bayeri- schen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV 2014a und 2014b): . Richtlinien für die Intensivierung der Umweltbildung in Bayern . Richtlinien für die Förderung von Umweltstationen Die Förderprogramme richten sich an unterschiedliche Zielgruppen: Die Richtlinien für die Inten- sivierung der Umweltbildung wenden sich explizit an Einrichtungen in öffentlicher oder gemein- nütziger privater Trägerschaft, die nicht als Umweltstation staatlich anerkannt sind. Vorausset- zungen sind hier die fachliche Kompetenz und die ausgewogene Vermittlung der Bildungsinhalte. Damit werden sie häufig als Einstieg in die Förderung der Umweltbildung genutzt. Über die Richt- linien für die Förderung von Umweltstationen können hingegen ausschließlich vom StMUV aner- kannte Umweltstationen gefördert werden. Die staatliche Anerkennung erfolgt im Zuge der An- tragstellung und ist an die folgenden Anforderungen geknüpft: . Trägerschaft und Rechtsform – Juristische Person des öffentlichen Rechts oder gemeinnützige Person des Privatrechts, Sitz und Geschäftsbetrieb in Bayern, nicht in Trägerschaft des Freistaats Bayern – keine Gewinnerzielung – eigenständige Organisationseinheit (Personal/Etat) . Einrichtung – ganzjährig und uneingeschränkt zugänglich, auf Dauer betrieben – multifunktionale außerschulische Einrichtung mit dem Ziel, Umweltbewusstsein und Hand- lungskompetenz bei Bürgerinnen und Bürgern aller Altersstufen zu entwickeln – Außengelände in angemessener Entfernung, handlungsorientiertes Lernen – Bau/Betrieb unter Umweltgesichtspunkten . Konzeption, Zielgruppen und Inhalte – umweltpädagogisches Gesamtkonzept, das am Leitbild der Bildung für nachhaltige Ent- wicklung ausgerichtet ist – Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Zielgruppe, Schwerpunktsetzung möglich – Angebot an Veranstaltungen und Medien im Sinne von BNE, Schwerpunktsetzung möglich – mindestens eine hauptberufliche dauerhafte Vollzeit-Personalstelle mit fachlicher, pädago- gischer und organisatorischer Befähigung – Kompetenz und Qualifikation durch Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen – Zusammenarbeit mit anderen Umweltstationen und Bildungseinrichtungen, Unterstützung von Vernetzung, Zulieferung von Daten für Evaluierung Zusätzlich zu diesen Anforderungen ist eine Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel "Umweltbil- dung.Bayern" erwünscht. Die Kriterien für die Auszeichnung sind in einigen Bereichen deckungs- gleich mit den Anforderungen der staatlichen Anerkennung; sie sind jedoch qualitativ anspruchs- voller (siehe Tabelle 5.5 in Kapitel 5.1.4 auf S.52).

KoRiS 45 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Wie die Übersicht in Tabelle 5.1 zeigt, sind die förderfähigen Ausgaben bei beiden Richtlinien in vielen Bereichen deckungsgleich, ebenso liegt der Fördersatz jeweils bei bis zu 70 % der förder- fähigen Kosten. Neben den Fördervoraussetzungen ist der wesentliche Unterschied, dass in an- erkannten Umweltstationen der Aufbau und die Pflege von Netzwerken und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen etc. förderfähig sind.

Tabelle 5.1: Fördermöglichkeiten von Umweltbildungsprojekten in Bayern (StMUV 2014a, StMUV 2014b)

RL "Intensivierung der Umweltbildung" RL "Umweltstationen"

Adressat . In BNE-tätige Einrichtungen, aber keine . Staatlich anerkannte Umweltstationen staatlich anerkannten Umweltstationen

Gegen- Gefördert werden Projekte, die der Intensivie- Gefördert werden multifunktionale außerschuli- stand der rung der BNE in Bayern dienen. Dazu gehören: sche Einrichtungen, die bei Bürgern Umweltbe- Förderung . Erarbeitung von Modellen für neue Wege wusstsein und Handlungskompetenz entwi- und Methoden zur Verstärkung der BNE und ckeln. Dazu gehören: ihrer Breitenwirkung . BNE-Bildungsaktivitäten . Initiierung und Konkretisierung neuer Um- . Neue Informationsmethoden und innovative weltbildungsangebote in der allgemeinen Er- pädagogische Ansätze, die zu einer nachhal- wachsenenbildung sowie in der Kinder- und tigen und handlungsorientierten Auseinan- Jugendbildung dersetzung mit Umweltthemen beitragen . Bildungsmaßnahmen, mit denen Multiplikato- . Angebote zum Erleben/Erfahren von Natur ren oder Einzelpersonen Umweltbewusstsein . Angebote, die Möglichkeiten und Grenzen und Möglichkeiten, für die Umwelt zu han- moderner Umwelttechnik aufzeigen und da- deln, vermittelt werden bei eine Wertschätzung und Achtung der . Erst- oder Ergänzungsausstattung von Um- Umwelt vermitteln weltbildungseinrichtungen . Bewährte Bildungsprojekte der Umweltstati- . Sonstige Vorhaben zur Intensivierung der onen als Teil des Basisbildungsangebots BNE

Zuwen- . Projektbezogene Personal-, Sach- und Be- . Ausgaben für die (Erst-)Ausstattung (z.B. dungs- triebsausgaben Bibliothek, Medien, Labor- und Messgeräte, fähige Mobiliar, Büroausstattung) Ausgaben . Personal-, Sach- und Betriebsausgaben für die Vorbereitung/Konzeption und Durchfüh- rung einzelner Projekte . Ausgaben für die Projektdokumentation . Ausgaben für Baustoffe und Baumaterialien zur Errichtung von baurechtlich nicht genehmi- gungspflichtigen, naturnahen Außenanlagen, wenn diese eindeutig im Rahmen der pädagogi- schen Umsetzung eines partizipativ angelegten Bildungsprojekts anfallen, z.B. Lehrpfade, Insek- tenhotels, Lehrbienenstände, Umweltklassenzimmer, Land-Art-Objekte etc. . Ausgaben für Baustoffe und Baumaterialien, die im Rahmen eines Umweltbildungsprojekts für modellhafte Anschauungsobjekte (z.B. Passivhausmodell, Solarmodul etc.) entstehen . Lebensmittel bei fachbezogenen Umweltbildungsprojekten . Freiwillige Arbeiten von Angehörigen des Projektträgers und Arbeiten sonstiger Dienstleistender der Umweltbildungseinrichtung (auch Freiwillige/Praktikanten und Sachleistungen

. bei Basisprojekten der Umweltstationen (z.B. Aufbau und Pflege von Netzwerken, Koope- rationen mit Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft): hierfür anfallende Personal-, Sach- und Betriebsausgaben sowie Ausga- ben für die Auswertung und Dokumentation

Förder- . bis zu 70 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben höhe

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Modellvarianten für eine BNE-Station: Vor- und Nachteile Für die Einrichtung einer BNE-Station sind verschiedene Varianten denkbar, um die mit dem Leitbild gesetzten Ziele im Bereich BNE zu erreichen. In der Tabelle 5.2 sind die folgenden drei Modellvarianten kurz skizziert und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile gegenübergestellt: A BNE-Station als Neubau an einem dafür geeigneten Standort B BNE-Station als Umnutzung eines bestehenden Gebäudes C BNE-Station an einer bestehenden Einrichtung

Tabelle 5.2: Modellvarianten der BNE-Station: Beschreibung, Vor- und Nachteile

Modell Vorteile Nachteile

A BNE-Station als Neubau an einem + Hohe Gestaltungsfreiheit bzgl. - Längere Planungs- und Bau- dafür geeigneten Standort Bau, Ausstattung, Größe etc., phase als bei Variante C – Neubau mit über den gesetzli- z.B. Schwerpunkt auf Außen- - Neue BNE-Station muss sich chen Vorgaben liegenden Um- gelände mit Station in Holz- erst etablieren bauweise/Bauwagen o.ä. weltstandards - Höhere Gesamtkosten als bei – mit Außengelände + Innovatives Projekt mit Aus- Variante C, voraussichtlich hö- strahlungswirkung möglich – gut erreichbarer, zentraler here Kosten als bei B Standort + Gute Eignung als Koordinie- - Voraussichtlich Inanspruch- rungsstelle, da neuer und neut- – Ausstattung mit Büros und Ver- nahme von Freifläche für Neu- raler Akteur, allerdings noch anstaltungsräumen bau unbekannt (abhängig von der – enge Zusammenarbeit mit Part- Trägerschaft) nern, die BNE-Veranstaltungen anbieten und sich teilweise eben- + Anerkennung und Förderung falls als Umweltstation anerken- als staatliche Umweltstation möglich nen lassen könnten – Ggf. Übernachtungsmöglichkei- + Qualitätssiegel "Umweltbil- ten dung.Bayern" mittelfristig zu er- langen Trägerschaft: eigens für Station zu gründen, z.B. gemeinnützige + Standortwahl bzgl. Erreichbar- GmbH, Landkreis als Gesellschafter keit/Zentralität voraussichtlich einfacher als bei Variante B und C

B BNE-Station als Umnutzung eines + Umnutzung im Sinne der - Wahl eines gut erreichbaren bestehenden Gebäudes nachhaltigen Entwicklung, gut und zentralen Standorts einge- – Umnutzung eines Gebäudes für BNE nutzbar schränkt, da auf ungenutzte bspw. ehemaliger Hof, Gärtnerei + Umwelt und ressourcenscho- Gebäude angewiesen – mit geeignetem Außengelände nender als Variante A - Längere Planungs- und Bau- phase als bei Variante C – möglichst an einem gut erreich- + Gute Eignung als Koordinie- baren, zentralen Standort rungsstelle, da neuer und neut- - Neue BNE-Station muss sich raler Akteur, allerdings noch erst etablieren – Ausstattung mit Büros und Ver- unbekannt (abhängig von der anstaltungsräumen - Höhere Gesamtkosten als bei Trägerschaft) – enge Zusammenarbeit mit Part- Variante C nern, die BNE-Veranstaltungen + Anerkennung und Förderung anbieten und sich teilweise eben- als staatliche Umweltstation falls als Umweltstation anerken- möglich nen lassen könnten + Qualitätssiegel "Umweltbil- – Ggf. Übernachtungsmöglichkei- dung.Bayern" mittelfristig zu er- ten langen Trägerschaft: eigens für Station zu gründen, z.B. gemeinnützige GmbH, Landkreis als Gesellschafter

KoRiS 47 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.2: Modellvarianten der BNE-Station: Beschreibung, Vor- und Nachteile

Modell Vorteile Nachteile

C BNE-Station an einer bestehen- + Bestehende Einrichtung bereits - Im Vergleich zu Varianten A den Einrichtung etabliert, in der Region und und B Gefahr, dass angeglie- – Aufwertung bzw. Erweiterung ei- darüber hinaus bekannt und derte BNE-Station in der ner bestehenden Bildungsein- vernetzt Wahrnehmung untergeht richtung + Erfahrungen in der Bildungsar- - Wahl eines gut erreichbaren – mit geeignetem Außengelände, beit der bestehenden Einrich- und zentralen Standorts einge- ggf. ebenfalls Umgestaltung für tung (Personal, Aufbau Kun- schränkt BNE-Aktionen denstamm) für BNE nutzbar - Ggf. geringere Eignung für – enge Zusammenarbeit mit Part- + Bestehende Einrichtung kann Koordinierungsfunktion, da je nern, die BNE-Veranstaltungen von neuem BNE-Profil profitie- nach Ausrichtung der beste- anbieten und sich teilweise als ren (Win-Win-Effekt) henden Einrichtung bereits in Umweltstation anerkennen las- + Umwelt- und ressourcenscho- bestimmten Schwerpunkten tä- sen könnten nender als Varianten A und B tig – Nutzung von bestehenden Büro- + Schneller und kostengünstiger - Ggf. nicht von allen Nutzern als und Veranstaltungsräumen zu realisieren als die Varianten "neutral" wahrgenommen sowie ggf. Übernachtungsmög- A und B lichkeiten + Ggf. schnellere Anerkennung Trägerschaft: bereits bestehend als staatliche Umweltstation als oder neu zu gründen (BNE-Station bei den Varianten A und B mit eigenständiger Rechtsform) + Ggf. schnellere Auszeichnung mit Qualitätssiegel "Umweltbil- dung.Bayern" als bei den Vari- anten A und B

5.1.3 Empfehlung zum Aufbauprozess der BNE-Station Da im Landkreis Kitzingen ein hohes Engagement und Interesse an BNE besteht und viele An- gebote mit Bezug zu BNE existieren (siehe Kapitel 2.1), ist auf jeden Fall die Einrichtung einer BNE-Station entsprechend der Modelle A, B oder C zu empfehlen. Welchem dieser Modelle der Vorrang einzuräumen ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht entschieden werden, da die Rah- menbedingungen und Möglichkeiten konkreter potenzieller Standorte und Partner derzeit nicht bekannt und abschätzbar sind. Allerdings benötigen insbesondere die Modelle A und B eine längere Planungs- und Bauzeit, so dass ein gestufter Aufbau zu empfehlen ist: Schritt 1: BNE-Koordinierungsstelle Es soll eine BNE-Koordinierungsstelle eingerichtet werden, das heißt ausschließlich Büro ohne eigene Tagungsräume o.ä. Ihr zentraler Auftrag ist es zunächst, die Möglichkeiten für eine BNE- Station nach den Modellen A, B oder C zu prüfen. Hierfür führt die Koordinierungsstelle im Auf- trag des Landkreises in der Region ein Auswahlverfahren für die Suche eines geeigneten Stand- orts und geeigneter Partner durch, für das die im folgenden Kapitel entwickelte Entscheidungs- matrix genutzt wird. Sie würde zudem das Konzept für die BNE-Station weiterentwickeln, das heißt die Aufgaben (siehe Kapitel 5.1.1) weiter konkretisieren und ein Anforderungsprofil für die räumliche und technische Ausstattung sowie die Gestaltung des Außengeländes entwickeln. Die Koordinierungsstelle könnte schnell realisiert werden und den Grundstein für die weitere BNE-Arbeit im Landkreis legen. Sie zeichnet sich durch geringe investive Kosten aus, da sie zu- nächst ohne großen Aufwand angesiedelt wäre. Wichtig ist es, die Koordinierungsstelle bei einer bekannten und von allen Akteuren als neutral wahrgenommene Stelle einzurichten (z.B. Land- kreis, Landschaftspflegeverband), damit sie gut für die Koordinierungsfunktion geeignet ist.

48 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Um BNE im Landkreis gut zu platzieren, benötigt die Koordinierungsstelle – und später auch die BNE-Station - ausreichend Personalkapazität, um die vielfältigen Aufgaben wahrnehmen zu kön- nen und die Qualität von BNE im Landkreis zu sichern. Für die Koordinierungsstelle sollte eine (befristete) Vollzeitstelle mit entsprechender Qualifizierung sowie eine (befristete) Verwaltungs- kraft zur Unterstützung vorgesehen werden. Da die Koordinierungsstelle den Aufbau der BNE- Station vorbereitet, ist es sinnvoll, sie im weiteren Verlauf in die BNE-Station zu integrieren und – bei einer entsprechenden Eignung und Bewährung – die Leitungsperson der Koordinierungsstelle auch mit der Leitung der Station zu betrauen (ggf. nach Trägerwechsel).

Tabelle 5.3: Empfehlung zum Personalbedarf für eine BNE-Koordinierungsstelle

Personalbedarf

BNE-Koordinierungsstelle . (befristete) Vollzeitstelle mit entsprechender Qualifizierung (päda- auf ca. zwei Jahre angelegt, möglichst gogische Ausbildung/Studium mit Berufserfahrung, plus Zusatzqua- vor Ablauf der zwei Jahre Weiterent- lifikation, regelmäßige Fortbildungen oder Berufserfahrung in BNE) wicklung zur BNE-Station . (befristete) Verwaltungskraft zur Unterstützung (Teilzeitkraft)

Schritt 2: BNE-Station Es soll eine BNE-Station eingerichtet werden. Die Aufgabenstellung einer BNE-Station geht über die Aufgaben einer Koordinierungsstelle hinaus, insbesondere für die konzeptionelle und inhaltli- che Projektarbeit, sowie für den Betrieb einer Station. Das Team für die spätere BNE-Station wird daher voraussichtlich zu erweitern sein, insbesonde- re um pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter. In Betracht kommen hier direkt bei der BNE-Station angestellte Kräfte oder auch Honorarkräfte (auch abhängig von der Trägerschaft/evtl. Kooperati- onen). Die BNE-Station kann zudem durch externe Partner unterstützt werden, die ihre eigenen Angebote und Module im Rahmen von BNE durchführen und über die BNE-Station bewerben. Dies zu klären wird auch Teil der oben genannten Weiterentwicklung des Konzepts durch die Koordinierungsstelle sein, in enger Abstimmung mit dem Landkreis.

5.1.4 Entscheidungsmatrix für den Auswahlprozess Zur Unterstützung eines transparenten Entscheidungsprozesses für die Auswahl eines geeigne- ten Standorts (Modell A oder B) oder Partners (Modell C) für die BNE-Station dient die Matrix in Tabelle 5.4. Sie enthält Kriterien in den Bereichen: a Anforderungen aus "Richtlinien für die Förderung von Umweltstationen" (StMUV 2014) b Erreichbarkeit c Ausstattung d Trägerschaft und Finanzierung e Inhaltliche Ausrichtung (nur für Modell C) f Aufgaben der BNE-Station (nur für Modell C)

KoRiS 49 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Die Kriterien werden unterteilt nach . Mindestkriterien, die in jedem Fall erfüllt sein müssen  in der Entscheidungsmatrix grau unterlegt . Auswahlkriterien, die zur Auswahl eines Standorts bzw. einer Partnereinrichtung einer BNE- Station herangezogen werden  je mehr dieser Kriterien erfüllt werden, desto besser ist der Standort bzw. der Partner für die Einrichtung der BNE-Station geeignet

Tabelle 5.4: Entscheidungsmatrix für den Auswahlprozess der BNE-Station

Bewertung der Standorte bzw. Partner

Kriterien 1 2 3 4 5 a Anforderungen Richtlinie "Umweltstationen" a.1 Trägerschaft: Juristische Person des öffentlichen Rechts oder gemeinnützige Person des Privatrechts, Sitz und Geschäftsbetrieb in Bayern, nicht in Träger- schaft des Freistaats Bayern a.2 keine Gewinnerzielung a.3 eigenständige Organisationseinheit (Personal/Etat) a.4 ganzjährig und uneingeschränkt zugänglich, auf Dauer betrieben a.5 multifunktionale außerschulische Einrichtung mit dem Ziel, Umweltbewusstsein und Handlungskompetenz bei Bürgerinnen und Bürgern aller Altersstufen zu entwickeln a.6 Außengelände in angemessener Entfernung, handlungsorientiertes Lernen a.7 Bau/Betrieb unter Umweltgesichtspunkten a.8 umweltpädagogisches Gesamtkonzept, das am Leitbild der Bildung für nach-

haltige Entwicklung ausgerichtet ist a.9 Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Zielgruppe, Schwerpunktsetzung

möglich a.10 Angebot an Veranstaltungen und Medien im Sinne von BNE, Schwerpunktset-

zung möglich a.11 mindestens eine hauptberufliche dauerhafte Vollzeit-Personalstelle mit fachli-

cher, pädagogischer und organisatorischer Befähigung a.12 Kompetenz und Qualifikation durch Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen a.13 Zusammenarbeit mit anderen Umweltstationen und Bildungseinrichtungen,

Unterstützung von Vernetzung, Zulieferung von Daten für Evaluierung a.14 Kriterien für die Auszeichnung mit Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern"

erfüllt (siehe Tabelle 5.5, unten) b Erreichbarkeit b.1 Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln b.2 Zentrale Lage im Landkreis

50 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.4: Entscheidungsmatrix für den Auswahlprozess der BNE-Station

Bewertung der Standorte bzw. Partner

Kriterien 1 2 3 4 5 c Ausstattung c.1 Büro- und Veranstaltungsräume stehen zur Verfügung bzw. können geschaffen

werden (räumliche Voraussetzungen sind gegeben) c.2 Küche in ausreichender Größe und Ausstattung, um mit Gruppen Essen ge-

meinsam zuzubereiten oder Kurse durchzuführen c.3 Zusätzliche Angebote wie besondere technische Ausstattung (z.B. Werkstatt, Labor) oder Übernachtungsmöglichkeiten für mindestens 25 Personen (Grup- penunterkunft, einfache Ausstattung) oder in erreichbarer Nähe vor Ort etc. d Finanzierung und Trägerschaft d.1 Eigenmittel zur Finanzierung der BNE-Station stehen zur Verfügung d.2 Trägerschaft der BNE-Station ist geklärt oder Beteiligte/Partner für eine Trä-

gerschaft stehen zur Verfügung

Bewertung der Partner

Zusätzliche Kriterien für den Auswahlprozess der BNE-Station für Modell C 1 2 3 4 5 e Inhaltliche Ausrichtung (nur für Modell C)

Von den drei Themen-Schwerpunkten für BNE im Landkreis Kitzingen müssen min- destens zu einem fachliche und pädagogische Kompetenzen vorliegen e.1 Fachliche und pädagogische Kompetenzen im Schwerpunkt-Thema "Hotspot

Klimawandel – Wasser und Klimaschutz" e.2 Fachliche und pädagogische Kompetenzen im Schwerpunkt-Thema "Nachhal-

tige Landnutzung und Ernährung" e.3 Fachliche und pädagogische Kompetenzen im Schwerpunkt-Thema "BNE und

Persönlichkeitsentwicklung" e.4 Konsequent praktizierte Nachhaltigkeit zum Thema "Hotspot Klimawandel –

Wasser und Klimaschutz" e.5 Konsequent praktizierte Nachhaltigkeit zum Thema "Nachhaltige Landnutzung

und Ernährung" f Aufgaben der BNE-Station, siehe Kapitel 5.1.1 (nur für Modell C): Bereitschaft, Möglichkeit und Eignung, um die folgenden Aufgaben der BNE-Station zu erfüllen f.1 BNE-Koordinierung f.2 Aufbau, Pflege und Betreuung eines BNE-Netzwerks f.3 Organisation von BNE-Qualifizierungsmaßnahmen f.4 Organisation von BNE-Bildungsmodulen und -Veranstaltungen (entspricht auch

a.10) f.5 BNE-mobil

KoRiS 51 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.5: Konkretisierung von Kriterium a.14 der Entscheidungsmatrix zur Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" für Einrichtungen im Erst- und Verlängerungsan- trag (StMUV 2016)

Kriterien Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" für Einrichtungen Erst- Verlän- antrag gerung

. Mindestens zwei Jahre BNE-Tätigkeit 

. Pädagogische Qualifikation des Personals (Leitung oder eine angestellte Person): – pädagogische Ausbildung oder – Zusatzqualifikation Umwelt/BNE und zwei Jahre Berufserfahrung in Umwelt/BNE oder   – regelmäßige pädagogische Fortbildungen und fünf Jahre Berufserfahrung in Umwelt/ BNE Zusätzlich mindestens eine Fortbildung in Umwelt/BNE innerhalb der letzten drei Jahre

. Fundiertes pädagogisches Konzept mit Bezug zu BNE   . Anzahl der Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Soziales, Kultur), die 2 3 in der Bildungsarbeit verbindend behandelt werden

. Projektbeschreibung mit BNE-Bezug: Thema, Ziel, Zielgruppe, Maßnahmen und drei   Schlüsselkompetenzen müssen beschrieben werden

. Themen und Inhalte von Veranstaltungen müssen einen BNE-Bezug haben und im   Programm oder ähnlichen Materialien klar erkennbar sein

. Anzahl der Kooperationspartner 3 5

. Anzahl der Netzwerke (z.B. Agenda-Gruppe, Runder Tisch), in denen die Einrichtung 1 2 aktiv ist

. Öffentlichkeitsarbeit: mindestens ein Programm oder ähnliche Materialien und ein eige-   ner Internetauftritt

. Öffentlichkeitsarbeit: mindestens zu zwei Veranstaltungen pro Jahr einen Mandatsträ-  ger einladen

. Evaluation: Kundenzufriedenheit durch Fragebogen, mündliche Befragung oder Be-   obachtung erfassen

Beitrag zum Qualitätsprozess "Umweltbildung.Bayern"

. Statistikbogen jährlich einmal ausfüllen 

Von den folgenden fünf Kriterien müssen vier erfüllt werden: 

. Kurzportrait auf www.umweltbildung.bayern.de auf aktuellem Stand halten

. Teilnahme an mindestens einem Checkpoint oder Qualifizierungsworkshop in drei Jah-

ren oder Angebot eines Qualifizierungsworkshops

. Verwendung des Logos "Umweltbildung.Bayern" auf dem Internetauftritt/Verlinkung

. Verwendung des Logos "Umweltbildung.Bayern" auf Printmedien

. Erwähnung von "Umweltbildung.Bayern" in mindestens zwei Presseartikeln bzw. Bei-

trägen in sozialen Medien Hinweis: Frühestens nach zwei Jahren BNE-Tätigkeit können Einrichtungen, Netzwerke und Selbstständige die Auszeichnung beim StMUV beantragen. Die Auszeichnung ist auf drei Jahre befristet und kann auf Antrag verlängert werden. Für die Verlängerung gelten zusätzliche Kriterien, die die Netzwerkarbeit und die Qualitätsentwicklung in der Umweltbildung/BNE in Bayern unterstützen sollen.

52 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5.2 Handlungsfelder und Maßnahmen

5.2.1 Maßnahmenübersicht Die Maßnahmen wurden im Rahmen des Beteiligungsprozesses erarbeitet und gliedern sich in drei Ebenen (siehe Abbildung 5.3): . Maßnahmen . Maßnahmenansätze . Projektspeicher

Abbildung 5.3: Aufbau des Handlungsprogramms

Die Maßnahmenübersicht in den nachfolgenden Tabellen ist nach den drei Handlungsfeldern (siehe Abbildung 5.4) gegliedert und enthält neben dem Maßnahmentitel ebenfalls Aussagen zum möglichen Projektträger.

Abbildung 5.4: Handlungsfelder für BNE im Landkreis Kitzingen

KoRiS 53 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Zu beachten ist, dass die folgenden Maßnahmen als ein erster Ansatz verstanden werden sollen, um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis zu etablieren. Die Maßnahmen- übersicht ist damit nicht abschließend, sondern soll im fortlaufenden Prozess zur Etablierung einer BNE-Station durch weitere Maßnahmen ergänzt werden. Die Maßnahmen sind jeweils demjenigen der drei Handlungsfelder (siehe Abbildung 5.4) zugeordnet, zu dem sie hauptsäch- lich einen Beitrag leisten. Die meisten Maßnahmen haben aber ebenfalls einen Bezug zu ande- ren Handlungsfeldern, zum Beispiel enthalten viele der Maßnahmen im Handlungsfeld "Bil- dungsmodule" ebenfalls Qualifizierungselemente für Akteure oder sie tragen zur Vernetzung bei. Im Anschluss an die Maßnahmenübersicht sind in den Kapiteln 5.2.3 bis 5.2.2 zwölf Maßnah- men beispielhaft in Maßnahmensteckbriefen beschrieben, die folgende Angaben enthalten: . mögliche Träger und Beteiligte . Maßnahmeninhalte mit Arbeitsschritten und Anknüpfungspunkten in der Region . Angaben zu Kosten und möglichen Fördermittel

Tabelle 5.6: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Koordinierung und Vernetzung Handlungsfeld Koordinierung und Vernetzung

Maßnahme (mit Maßnahmenblatt in Kapitel 5.2.2) Möglicher Träger

K.1 BNE-Koordinierungsstelle Landkreisnahe Stelle, z.B. Landschafts- pflegeverband, in der Startphase, zukünf- tig BNE-Station (Trägerschaft der BNE- Station offen)

K.2 BNE-Netzwerk BNE-Koordinierungsstelle | BNE-Station

K.3 Wasser-Effizienz-Tisch BNE-Koordinierungsstelle als Initiator

Maßnahmenansätze Koordinierung und Vernetzung

Marketing . Klima- und Ressourcenschutz als Imageprojekt . Marketing nachhaltiger Gartenbau und Landwirtschaft Ernährung und regionale Produkte . Ernährungsrat (nach dem Beispiel des Ernährungsrats Köln) . Einkaufsverbund für regionale Produkte . Einrichtung eines Monitors, Schaufensters oder einer App für regionales Angebot (Gemüse, Federweißer, Spargel etc.)

54 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.7: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Bildungsmodule Handlungsfeld Bildungsmodule

Maßnahme (mit Maßnahmenblatt in Kapitel 5.2.3) Möglicher Träger

B.1 BNE-mobil BNE-Station

B.2 Nachhaltig essen und genießen – aber wie?! BNE-Koordinierungsstelle/Station | AELF, Bauernverband, Landfrauen | Gartenbau- zentrale Albertshofen | vhs

B.3 Was wächst im Landkreis Kitzingen? Landnutzung nach- BNE-Koordinierungsstelle/Station | Institu- haltig tionen und Verbände in Landwirtschafts-, Wein-, Obst- und Gartenbau

B.4 Aktiv im Klimawandel – Engagiert für den Klimaschutz BNE-Station/Koordinierungsstelle | Kon- versions- und Klimaschutzmanagement

B.5 Mein nachhaltiges Ich: Persönlichkeitsentwicklung im Geistliche Zentrum Schwanberg | Zeichen der Nachhaltigkeit Abtei Münsterschwarzach | Kreisjugendring

B.6 Nachhaltiger Konsum – einfach gut leben! BNE-Koordinierungsstelle/Station

B.7 Projektarbeit mit Jugendlichen: Von der Idee bis zur Um- Kommunen | setzung BNE-Koordinierungsstelle/Station

Maßnahmenansätze Bildungsmodule

Führungen und Wanderungen . Landwirtschaftsführungen, z.B. auf dem Agrarökologischen Landwirtschaftspfad . Führungen im Wasserwerk inkl. Informationen rund ums Thema Wasser: auch für Erwachsene (bisher nur für Schulen) . Wanderungen mit Tieren, um eine andere Sicht auf die Umwelt zu geben, bspw. mit Schafen inkl. Informatio- nen zur Landschaftspflege und Landschaftsveränderung . Regionale Besonderheiten "Erlernen durch Erleben": u.a. Genussführung, Zwetschge, Wein, Streuobst Vorträge und Schulungen im Bereich "Nachhaltige Entwicklung" . Vorträge in Bürgerversammlung oder bei Kommunen . Schulungen für ehrenamtliche Helfer/Erzieher, z.B. im Vorfeld der "Tour de Müll" . Aufenthalte im Schullandheim zu bestimmten Themen im Bereich BNE . Fahrtraining für umweltschonende Fahrweise . Energieprojekte  mit BNE vermitteln . Artenvielfalt als Thema für BNE . BNE-Tag an Schulen im LK für den ökologischen Fußabdruck Projekte zum Anfassen und Erleben . Schulgarten als Gelände für BNE-Projekte: Bewässerung im Schulgarten z.B. eine Parzelle bewässern und eine nicht bewässern (inkl. Information zum Umgang mit Wasser: Bewässerung in der Landwirtschaft/im Gar- tenbau/im Privatgarten, virtuelles Wasser, Wassersparen etc.) . Mini-Gärtner: Kinder praktizieren in Gartenbaubetrieben (Gräfin Bernadotte) . Sortengarten, auch zum Verkosten alter Sorten . Wettbewerb (für Jugendliche): Wie soll mein Landkreis in 20 Jahren aussehen? . Regionale Besonderheiten "Erlernen durch Erleben" (siehe Führungen und Wanderungen)

KoRiS 55 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.8: Maßnahmenübersicht im Handlungsfeld Qualifizierung Handlungsfeld Qualifizierung

Maßnahme (mit Maßnahmenblatt in Kapitel 0) Möglicher Träger

Q.1 Nachhaltigkeit – Was ist das und warum ist es wichtig? BNE-Koordinierungsstelle/Station | ggf. Bildungseinrichtungen

Q.2 BNE-Fortbildung für Lehrkräfte Regierung Unterfranken | BNE-Koordinierungsstelle/Station

Maßnahmenansätze Qualifizierung

BNE-Check und BNE-Konzepte . "BNE-Check" für Einrichtungen und Angebote (Wie nachhaltig ist meine Einrichtung/mein Angebot? Was muss getan werden, um den Qualitätskriterien von BNE zu entsprechen?): Weiterentwicklung bestehender Angebote in Richtung BNE . "BNE-Check" für Lehr- und Erlebnispfade . BNE-Konzept für Veranstaltungen, z.B. Modell für Weinfest (Anregungen dazu über das UBiZ Oberschleich- ach, Broschüre "Feiern mit Zukunft", erhältlich über UBiZ oder Landkreis Haßberge)

Aus- und Weiterbildung . BNE-Fortbildung für Erzieher (Kindergarten) . BNE-Fortbildung für Lehrkräfte . BNE-Fortbildung für Gästeführer im Weinbau/Kitzinger Gartenland . Fortbildung zum Landwirtschaftsführer . Ausbildung von Streuobstführern Informations- und Lehrmaterial . Überarbeiten von Schulungsunterlagen im Sinne von BNE . Aktualisierung der Lehrpläne in Schulen: aktuelle Themen und Informationen, insbesondere im Sinne von BNE . Informationen zu nachhaltiger Ernährung (Kochen) Image und Marketing . Nachhaltigkeit vorleben (unabhängig vom Berufsfeld) . Angebot: Gemeinwohlbilanz . Verknüpfung Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit (Inhaber und Kunden)

56 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle 5.9: Projektspeicher mit guten Praxisbeispielen und Maßnahmenansätzen Projektspeicher "Praktizierte Nachhaltigkeit":

Gute Praxisbeispiele

. Angebote der Regierung von Unterfranken, z.B. "Aktion Grundwasserschutz": Wasser-Kita, Wasserschule Unterfranken, Wasserschutzbrot, Jahreszeitenkiste etc. . Regionale Produkte in der Verpflegung z.B. Essensphilosophie Schwanberg . Grabengarten Mainbernheim als Beispiel für urbanes Gärtnern . eCarsharing in Volkach . Ausbau von Radwegen (Förderung des modal split) . vhs-Veranstaltungsreihe "Energiewende" . Energiekarawane . Thermografie-Spaziergänge . Energieeffiziente Betriebe: Betriebe mit Energiemanagement, Betriebe mit Qualitätsmanagement auf Umwelt- ebene (z.B. EMAS), Betriebe mit Energie-Zertifizierungen, Betriebe mit Nutzung erneuerbarer Energie bspw. Abwärme . Besichtigungen und Führungen zu Plus-Energiehaus, Nahwärme etc.

Maßnahmenansätze

. Nachhaltige Kreisverwaltung als Vorbild für praktizierte Nachhaltigkeit . Aufbau eines Repaircafés (Projekt in Planung beim Stadtmarketing Kitzingen) . Einrichtung eines Erlebnis-Gewächshauses mit Info-Punkt . Zentraler Markt für Direktvermarkter mit Info-Punkt . Torffreier Gartenbau . Kooperation mit Direktvermarktern und Genossenschaftsmitgliedern . Sortenkartierung alter Streuobstsorten . Sortengarten und Lehrpfade . Aktionen mit Schulen und Erwachsenengruppen: Pflanzaktionen vom Streuobst, Heckenpflege, Pflegeschnitte von Streuobst . Leerstandskonzept . Immobilienmesse . Studie zum Biomassepotenzial . Vermeiden von Verpackung und Einweggeschirr . Müllvermeidung . Beschränkung auf den notwendigen Kunststoffeinsatz  experimentieren mit Alternativen

KoRiS 57 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5.2.2 Maßnahmen im Handlungsfeld Koordinierung und Vernetzung

K.1 BNE-Koordinierungsstelle

Mögl. Träger Landkreisnahe Stelle, z.B. Land- Beteiligte Anbieter von BNE | Adressaten von schaftspflegeverband, in der Startpha- BNE se, zukünftig BNE-Station (Träger- schaft der BNE-Station offen)

Projektbeschreibung

Die Einrichtung einer BNE-Koordinierungsstelle im Landkreis und einer Anlaufstelle für Anbieter und Adressaten von Bildungsaktionen ist eine der Kernaufgaben einer künftigen BNE-Station im Landkreis Kitzingen. Sie über- nimmt die folgenden Aufgaben . Koordinierung von BNE-Angebot und Nachfrage: Vermittlung von Anbietern bestehender Angebote im Land- kreis und Nachfragern; Kontaktpflege zu den Anbietern, Beratung der Nachfrageseite (zum Beispiel Schulen, Kindergärten, Vereine, Betriebe) . Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für BNE allgemein und die Teilnahme an BNE-Veranstaltungen . Akquise von Fördermitteln für BNE-Projekte und Bildungsprogramme . Entwicklung und Sicherung von BNE-Standards der Angebote, die über die BNE-Station vermittelt werden, unter anderem durch verbindliche Festlegungen von Aufgaben und Pflichten der Partner (wie regelmäßige Qualifizierung des Personals, Teilnahme an Netzwerkaktivitäten im Landkreis etc.) . Initiierung von themenspezifischen Vernetzungsaktivitäten, zum Beispiel Effizienz . ggf. Projektcoaching für "gelebte Nachhaltigkeit": Beratung von Akteuren, die Nachhaltigkeitsprojekte durch- führen möchten, Vermittlung guter Beispiele/Partner, Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten

Arbeitsschritte . Klärung der Frage, welche Modellvariante zur Einrichtung der BNE-Station gewählt wird (siehe Vor- und Nachteile sowie Empfehlungen dazu in Kapitel 5.1.2) . Prüfung der Empfehlung, die BNE-Koordinierungsstelle bzw. BNE-Station zukünftig mit dem Klimaschutzma- nagement zu verknüpfen (siehe Kapitel 5.1.1) . Weitere Arbeitsschritte in Abhängigkeit von der Klärung der ersten beiden Punkte

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) /

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Noch zu ermitteln, im wesentlichen Personalmittel für ggf. Förderung Klimaschutzmanagement oder "Ener- mindestens eine Personalstelle (Empfehlung: Verknüp- giesparmodelle bzw. Klimaschutzmanagement an fung mit Klimaschutzmanagement, daher Teamlösung) Schulen/Kindergärten" über Nationale Klimaschutzini- tiative

58 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

K.2 BNE-Netzwerk

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle | Beteiligte Bildungseinrichtungen | Akteure im BNE-Station Umweltbereich, in Land- und Forst- wirtschaft, Garten- und Weinbau | weitere BNE-Anbieter/Interessierte

Projektbeschreibung

Ein wesentliches Instrument, um den Erfahrungs- und Informationsaus- tausch zu BNE im Landkreis zu fördern, ist der Aufbau eines entsprechen- den Netzwerkes. Bei einer Gründung einer BNE-Station ist dies eine der Kernaufgaben der Station (siehe Kapitel 5.1.1). Ziel des Netzwerks sollte es sein, durch einen regelmäßigen Austausch von BNE-engagierten und interessierten Akteuren BNE stärker im Landkreis zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln. Die Station würde dabei das Netzwerkmanagement übernehmen, Treffen organisieren und relevante Informationen der übergeordneten Ebenen an Akteure weiterleiten. Das Netzwerk wird sich in anderen regionsübergreifenden Netzwerken engagieren – insbesondere in Unterfranken (zum Beispiel Runder Tisch Umweltbildung) und Bayern (zum Beispiel Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V. – ANU), aber auch in deutschlandweiten BNE-Netzwerken – und so in den Informations- und Wissenstransfer zwischen den Akteuren im Landkreis Kitzingen und anderen Regionen herstellen. Auf diesem Wege können personelle Ressourcen bei einzelnen Akteuren gespart werden, da wichtige Informationen über das Netzwerk verbreitet werden.

Arbeitsschritte . Klärung des Initiators und Trägers des BNE-Netzwerks in Abhängigkeit vom gewählten Modell (siehe Kapitel 5.1.2) . Zusammenstellung eines Verteilers für ein BNE-Netzwerk auf Grundlage der Einladungsverteiler, die für die Veranstaltungen zum Handlungskonzept erstellt wurden und auf Grundlage der Bestandsaufnahme zum Handlungskonzept . Einladung zu einem Gründungstreffen, unter anderem Festlegung der Ziele, Aufgaben des Netzwerks und Rhythmus und Art der Netzwerk-Treffen (zum Beispiel Treffen bei Netzwerkmitgliedern zum Kennenlernen der Einrichtungen) . Öffentlichkeitsarbeit für das Netzwerk . ggf. Initiierung einzelner Projekte

Anknüpfungspunkte (Beispiele) . Runder Tisch Umweltbildung Unterfranken in Würzburg . Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V. (ANU) Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Noch zur ermitteln, Personalkosten für Aufbau und Bay. Richtlinie "Umweltstationen": Personal-, Sach- Betreuung des Netzwerks abhängig dem Modell für die und Betriebskosten für Netzwerkaufbau (70 % der BNE-Station, geringes Sachkostenbudget Ausgaben)

KoRiS 59 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

K.3 Wasser-Effizienz-Tisch

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle als Initiator Beteiligte Wasser-Nutzer, Landnutzer, Wasser- beschaffungsverbände

Projektbeschreibung

Ein BNE-Schwerpunkt-Thema ist "Hotspot Klimawandel". Gerade im Land- kreis Kitzingen sind die Auswirkungen des Klimawandels durch einen zu- nehmenden Temperaturanstieg und einer zeitgleich sinkenden Wasserbi- lanz, also der Menge an Wasser, die im Landkreis für die Nutzung zur Ver- fügung steht. Dies erfordert einen sorgsamen Umgang mit Wasser sowohl in der (Land-)Wirtschaft als auch in Privathaushalten. Im Landkreis Kitzingen soll ein Wasser-Effizienz-Tisch eingerichtet werden, in dem sich (Wirtschafts-)Akteure untereinander austauschen können. Mög- liche Themen sind: . Probleme mit Wassermangel und mögliche Lösungen, zum Beispiel Sammlung von Regenwasser in Zisternen o.ä. bei starken Nieder- schlagsereignissen oder in regenreicheren Monaten für die spätere Beregnung . Erprobung von wassersparenden Methoden, bspw. spezielle Beregnungsmethoden, wie Tröpfchenberegnung . Einsatz wassersparender Pflanzen oder Geräte . Wasserverbrauch inkl. "virtuellem Wasser" für Produkte transparent machen . Schutz und Sauberkeit von Grundwasser sowie von Fließ- und Stillgewässern im Landkreis durch Aktionen- bekannt machen . Notwendiger Schutz vor Hochwasser durch Starkregenereignisse

Arbeitsschritte . Einrichtung eines Wasser-Effizienz-Tisches, unter anderem Erstellung einer Verteilers von "Wassernutzern", Durchführung von Treffen, Festhalten von Vereinbarungen und Ausarbeitung von Maßnahmen . Ausarbeitung von Modell-Projekten, zum Beispiel im Bereich Beregnung oder Verwendung trockenheitsange- passter Sorten . Erstellung von BNE-Material zum Thema Wasser (unter anderem virtuelles Wasser) mit Handlungsempfeh- lungen für Multiplikatoren, ggf. Konzipierung eines Moduls "Wasser" für Schulen . Einbindung und Ausweitung der Angebote der Regierung von Unterfranken zum Beispiel "Aktion Grundwas- serschutz/Wasserschule"

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) /

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Ggf. im Rahmen der Koordinierungsstelle Bay. Richtlinie "Umweltstationen": Personal-, Sach- und Betriebskosten für Kooperationen mit der Wirt- schaft (70 % der Ausgaben)

60 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5.2.3 Maßnahmen im Handlungsfeld Bildungsmodule

B.1 BNE-mobil

Mögl. Träger BNE-Station Beteiligte Anbieter/Akteure im BNE-Bereich

Projektbeschreibung

Eine wichtige Aufgabe der zentralen Koordinierungsstelle ist es, BNE möglichst breit in den Landkreis zu tragen. Ziel ist, BNE zu möglichst vielen Adressaten zu bringen und bei Veranstaltungen und Messen, in Schulen oder an anderen Orten präsent zu sein. Ein Bestandteil der Koordinierungsstelle bzw. der BNE- Station ist deshalb "BNE-mobil": Das Kernteam der Koordinierungsstelle bzw. der BNE-Station soll dabei durch ein mobiles Team unterstützt werden. So wird BNE ortsunabhängig und für möglichst viele Akteure erreichbar. Um das mobile Team mobil zu machen, kann ein eigener Kleinbus angeschafft werden – das BNE-Mobil. Es könnten aber auch bestehende Fahrzeuge, zum Beispiel vom Landkreis, im Sinne von Shared Mobility genutzt werden. Letzteres wäre gleichzeitig praktizierte Nachhaltigkeit. Zu den Aufgaben des Teams gehören: . Einsätze organisieren und durchführen . technische Ausrüstung unterhalten und bedienen . Material für Aktionen und zur Information erstellen, zum Beispiel Materialmappen zu verschiedenen Themen, Begleitmaterial, praktische Anregungen zum BNE-gerechten Verhalten mit Tipps und Empfehlungen . Öffentlichkeitsarbeit . Projektideen mit Akteuren vor Ort entwickeln und evtl. umsetzen BNE-mobil bringt BNE direkt zu den Akteuren – von der Schule bis zum Weinfest. Außerdem kann das BNE- Mobil dafür genutzt werden, BNE-Akteure an ihre Einsatzorte, zum Beispiel an Schulen, zu bringen oder umge- kehrt kleinere Gruppen zu Exkursionszielen zu fahren. Durch eine entsprechende optische Gestaltung soll das BNE-Mobil das "Gesicht" der BNE-Aktivitäten im Land- kreis Kitzingen werden, quasi als BNE-"Maskottchen". Der gute Wiedererkennungswert kann zugleich auch zu Marketingzwecken genutzt werden.

Arbeitsschritte . Aufgaben des mobilen Teams festlegen . Art der Mobilität prüfen und umsetzen: Nachhaltiges BNE-Mobil als Kleinbus anschaffen, beispielsweise mit Elektro oder Gasantrieb, oder Möglichkeiten prüfen, Fahrzeug aus bestehendem Fahrzeugpool beim Land- kreis zu nutzen.

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) /

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Personal für mobiles Team ggf. Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- Kosten für Anschaffung und Betrieb oder Nutzung rung der Umweltbildung" eines Fahrzeugs Materialkosten

KoRiS 61 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.2 Nachhaltig essen und genießen – aber wie?!

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle/Station | Beteiligte Lehrkräfte | Vereine | Bauernhöfe und AELF, Bauernverband, Landfrauen | Gärtnereien Schulen Gartenbauzentrale Albertshofen | vhs

Projektbeschreibung

Ein BNE-Schwerpunkt-Thema im Landkreis Kitzingen ist "Nachhaltige Landnutzung und Ernährung". Insbesondere das Thema Ernährung eignet sich als Katalysator-Thema bzw. Aufhänger für die Vermittlung von nach- haltiger Entwicklung in allen Lebensbereichen. Ernährung kann aus unter- schiedlichen Perspektiven betrachtet werden: . individuell: Wie esse ich (Vollwert, vegetarisch, vegan etc.)? Wo kommt mein Essen her? Welche Lebensmittel benutze ich? Wie bereite ich fri- sche Gerichte zu? . regional: Was wird in der Region angebaut? Wie wird es angebaut (kon- ventionell, ökologisch)? Wann wächst welche Pflanze (Saisonalität)? . global: Wo wächst was? Nahrung als knappes Gut: Hunger versus Le- bensmittelverschwendung; Subventionierung und Exporte; Welche Aus- wirkungen hat das Klima auf den Anbau von Nahrung (Dürren als Fluch- tursachen)? Ernährung und der Konsum von Lebensmitteln sind sowohl eng mit der Landnutzung als Lebensmittelproduzent als auch mit dem Themenkomplex Klimawandel/Klimaschutz verbunden. So kann die Beschäftigung mit den eigenen Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten beispielsweise als Ein- stieg dienen, um sich intensiv mit der Produktion von Lebensmitteln oder dem Beitrag der Lebensmittelproduktion zum Anstieg der Treibhausgas- emissionen zu beschäftigen und auf der Basis sein eigenes Ess- und Kon- sumverhalten zu hinterfragen und zu ändern. Mögliche Bausteine sind zum Beispiel: . Lebensmittelproduktion an Beispielprojekten wie Schulgarten, Sortengarten oder Lehrpfad: Was wächst und wie baue ich es an? Was koche ich daraus? Wann wächst was (Saisonalität)? Was kaufe ich wo und wie ein? . Koch- und Ernährungskurse für Kinder und Jugendliche als Angebot im Ferienprogramm . Trainingstag mit einem Ernährungscoach, zum Beispiel in der Schule oder im Kindergarten

Arbeitsschritte . Sammlung von Angeboten/Anbietern für Besichtigungen im Bereich Lebensmittelproduktion, unter anderem: Erlebnisbauernhöfe, Gärtnereien, Mosterei/Winzerei, Molkerei, Käserei, Schlachterei etc. . Erstellen von BNE-Arbeitsmaterial rund ums Thema Ernährung . Entwicklung von Unterrichtsmodulen zum Thema Ernährung . Konzipierung/Durchführung einer Schulung für Anbieter von Kochkursen, um dort "BNE" zu integrieren

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Erlebnisbauernhöfe für Besichtigungen . Koch- und Ernährungskurse der Landfrauen, vhs, AELF . Angebote des Kirchenburgmuseums Mönchsondheim, unter anderem "Wie stelle ich Butter her?", Kräutergar- ten

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Personalkosten zur Erstellung von Arbeitsmaterial, . Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- Konzipierung von Modulen und Schulung für Anbieter, rung der Umweltbildung" ggf. im Rahmen der Koordinierungsstelle . Kosten für die Anreise von Jugendlichen oder even- tuelle Kursgebühren können ggf. von Stiftungen und (Schul-)Fördervereinen übernommen werden

62 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.3 Was wächst im Landkreis Kitzingen? Landnutzung nachhaltig

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle/Station | Beteiligte Landwirtschafts-, Wein-, Obst- und Institutionen und Verbände in Land- Gartenbaubetriebe, Bürger, Caterer, wirtschafts-, Wein-, Obst- und Garten- Großküchen, Reiseanbieter bau

Projektbeschreibung

Im Landkreis Kitzingen ist die Landnutzung in vielfältiger Form vertreten: von der Landwirtschaft mit Ackerbau und Tierhaltung über den Obst- und Gartenbau (Obst, Wein, Gemüse) bis hin zur Forstwirtschaft. Die Betriebe bilden dabei die breite Palette der Bewirtschaftungsformen (ökologisch oder konventionell, regionale oder überregionale) ab. Viele Betriebe bieten be- reits Besichtigungen und Führungen an. Hauptzielgruppe sind zumeist Kinder und Jugendliche, vor allem während der Schulzeit. Es bietet sich an, die bestehenden Angebote auch für andere Zielgruppen zu öffnen, insbe- sondere Touristen. Eine Erfahrung ist, dass Besucher des Landkreises sehr erstaunt über die Vielfalt der Landnutzung sind und sich gerne informieren. Dafür sind vor allem die Reiseanbieter, beispielsweise der Hotelschiffe, einzubinden. Des Weiteren ist es wichtig, stärker über regionale Produkte und ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu informieren. Hierfür gilt es, gastronomische Angebote (von der Großküche über Restaurants und Imbisse bis hin zum Catering bzw. Lieferservice) für den Einsatz nachhaltiger Lebensmittel zu gewinnen und dies zu entsprechend zu bewerben. So können einerseits bereits interessierte Akteure leichter auf nachhaltige Produkte aus dem eigenen Landkreis zurückgreifen, andererseits weitere Akteu- re auf das Thema aufmerksam gemacht werden.

Arbeitsschritte/Projekte (Beispiele) . Sammlung von Anbietern für Betriebsführungen und Hofbesichtigungen von Nahrungsmittelproduzenten (zum Beispiel durch BNE-Koordinierungsstelle) . Erweiterung vorhandener Angebote um BNE-Aspekte, unter anderem Fortbildung/Schulung der Betriebsfüh- rer . Integration regionaler Produkte in die heimische Gastronomie, vor allem in Großküchen und im Veranstal- tungsmanagement . Neukonzeption von BNE-gerechten Angeboten (speziell für Touristen), beispielweise mit Informationen zu verschiedenen Wirtschaftsweisen (konventionell, ökologisch, bodenschonend …), Bedeutung von Bienen für Landwirtschaft, Garten- und Obstbau und deren Gefährdung, Wassereinsatz im Landkreis, Unterfranken, Bayern oder global (inkl. virtuelles Wasser, Wasserschutz, Beregnungsmethoden), klimaangepasste Nutz- pflanzen, Verwendung und Zubereitung frischer und saisonaler Lebensmittel, besondere Produkte der Region (Fledermaus-Wein, Ortolan-Zwitscherer, Streuobstprodukte), Wirken unserer Handlungsweisen, Tipps und Empfehlungen "Wie koche und kaufe ich regional" etc. . Bekanntmachen/Vermarktung der Angebote, auch bei Reiseanbietern

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Verstärkte Vermarktung bestehender Angebote . Erlebnisbauernhöfe . Zu Gast bei Profis . Angebote der Streuobst-Bienen-eG . Anbieter von Betriebsführungen und Hofbesichtigungen (Landwirtschafts-, Weinbau- oder Gartenbaubetriebe) . Fledermaus-Wein, Ortolan-Zwitscherer, Streuobstprodukte Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Voraussichtlich im Rahmen der Koordinierungsstelle, ggf. Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- unter anderem Aufbau der Datenbank, BNE-Schulung rung der Umweltbildung" für Anbieter, BNE-Check für Angebote, ggf. Konzeption von Angeboten

KoRiS 63 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.4 Aktiv im Klimawandel – Engagiert für den Klimaschutz

Mögl. Träger BNE-Station/Koordinierungsstelle | Beteiligte VHS, Naturschutz- und Umweltver- Konversions- und Klimaschutz- bände, Bayerischer Bauernverband management BBV, AELF, weitere im Energie- und Klimaschutzbereich aktive Akteure

Projektbeschreibung

Der Landkreis Kitzingen hat mit seinem Konversions- und Klimaschutzma- nagement erfolgreich begonnen, seine Bürger, aber auch die Unternehmen für das Themenfeld Klimaschutz zu sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen, zum Beispiel durch eigene Investitionen in energetische Sanie- rungsmaßnahmen. Mit Blick auf das BNE-Schwerpunktthema "Hotspot Klimawandel – Wasser und Klimaschutz" ist es unerlässlich, diesen Weg weiter zu gehen. Es gilt, die gestarteten Beratungsangebote, Bildungs- und Informationskampagnen und die Öffentlichkeitsarbeit fortzusetzen und auszuweiten. Für Bildungsprojekte besteht im Landkreis Kitzingen die Chance, Klimawandel und Klimaschutz an vielen praktischen Beispielen zu thematisieren und eigenes Handeln sowohl für das Klimaschutzengage- ment als auch für die Anpassung an den Klimawandel im jeweiligen berufli- chen, betrieblichen oder privaten Umfeld zu befördern.

Arbeitsschritte/Projekte (Beispiele) . Entwicklung von Aus -und Weiterbildungsmodulen – Ausbildung von Energiescouts (an und in öffentlichen Gebäuden) – Regelmäßige Schulungen für Hausmeister, Erzieher, Lehrer . Durchführung von Klimaschutzprojekten an Schulen und Kindergärten, zum Beispiel Ausbildung von Energie- detektiven, Aufbau von Prämien- und Energiesparmodellen . Integration von Klimawandel und -schutz in Bildungsprogramme der Schullandheime, Tagungsstätten etc. . Vorbereitung und Begleitung zu Klima-Zertifizierungen, zum Beispiel – Zertifizierung von Schulen und Kindergärten (Umweltschule) – Beratung zur Einführung von kommunale und betrieblichen Energiemanagement (unter anderem EMAS) . Fortsetzung und Ausbau der Beratungsangebote, zum Beispiel zu "Sanierung, Förderung, Denkmalschutz…" . Verstetigung der Energie- und Klimaschutznetzwerkarbeit zum Austausch von klimarelevanten Themen (Qua- lifizierung von Akteuren) . Verstetigung der bestehenden Bildungs- und Informationskampagnen, siehe Anknüpfungspunkte . Sammlung energieeffizienter Betriebe für Besichtigungen, Vorbilder für andere Betriebe . Modellprojekt, inkl. Studie "Anpassungsstrategien für eine nachhaltige Landnutzung unter veränderten Klimabedingungen im Landkreis Kitzingen" mit Überführung der Erkenntnisse in die Praxis und Entwicklung von Leitlinien: "Wie wollen wir im Landkreis mit dem Klimawandel umgehen?"

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Konversionsmanagement . Energiekarawane, Thermografie-Spaziergänge, VHS-Veranstaltungsreihe "Energiewende" . Energieeffiziente Betriebe: Betriebe mit Energiemanagement, Betriebe mit Qualitätsmanagement auf Umwelt- ebene (wie EMAS), Betriebe mit Energie-Zertifizierungen, Betriebe mit Nutzung erneuerbarer Energie . Besichtigungen und Führungen zu Plus-Energiehaus, Nahwärme etc. . Erfahrungen verschiedener Institutionen mit Anpassungsprojekten zum Klimawandel, zum Beispiel AELF, Gartenbauzentrum, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Voraussichtlich im Rahmen der Koordinierungsstelle Nationale Klimaschutzinitiative mit diversen Förder- oder des Konversionsmanagements möglichkeiten zum Klimaschutz und zur Klimafolgen- anpassung

64 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.5 Mein nachhaltiges Ich: Persönlichkeitsentwicklung im Zeichen der Nachhaltigkeit

Mögl. Träger Geistliche Zentrum Schwanberg | Beteiligte BNE-Koordinierungsstelle/Station | Abtei Münsterschwarzach | Familienstützpunkte Kreisjugendring | vhs

Projektbeschreibung

Ein zentrales Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, den res- pektvollen Umgang miteinander zu stärken und die Gestaltungskompetenz der Menschen zu fördern. Nachhaltiges Handeln erfordert auch, im Team zu arbeiten und in kooperativen Entscheidungsprozessen tragfähige Lö- sungen für die künftigen Herausforderungen zu entwickeln. Persönlichkeitsentwicklung bedeutet vor allem, als Mensch zu wachsen. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die persönlichen Grenzen erwei- tert werden, also neue Erfahrungen gemacht, neue Fähigkeiten oder neue und bessere Gewohnheiten gelernt werden. Dazu gilt es, sich seiner typi- schen Verhaltensmuster bewusst zu werden, sich selbst und seine Hand- lungsweisen kritisch zu hinterfragen, sich neue Ziele zu setzen und danach zu handeln. Langfristiges Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, das Denken und Handeln jedes Einzelnen zu verändern und die Gesellschaft zu transformieren. Jeder soll zu informierten und verantwortungsvollen Entscheidungen im Sinne ökologischer Integrität, ökonomischer Lebens- fähigkeit und einer chancengerechten Gesellschaft befähigt sein. Hierfür gibt es bereits Ansätze – vor allem im Geistlichen Zentrum Schwanberg, der Abtei Münsterschwarzach, dem Kreisjugendring und der vhs –, die im Sinne der BNE erweitert werden können und sollen. Mögliche Bausteine sind . Einrichtung eines "Netzwerktisch zur Persönlichkeitsentwicklung in der Nachhaltigkeit" für das Zusammen- bringen und den Informationsaustausch der vorhandenen Akteure . Gartenprojekt auf Grundlage der Handreichung "Gartenkultur für Schülerinnen und Schüler – Eine Handrei- chung für Lehrerinnen/Lehrer und Parkführerinnen/Parkführer" . Vorträge/Seminare, unter anderem zu Themen wie "Nachhaltigkeit und Persönlichkeitsentwicklung", "Im Team mehr erreichen", "Entschleunigung", "Achtsamkeit mir und anderen gegenüber" . Aktion "Nachhaltig Fasten", zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum Schwanberg . Besinnungs-/Orientierungstag mit stärkerem Fokus auf BNE . Kurse für Führungskräfte "Wertschöpfung durch Wertschätzung", "Führen mit Werten" . Aufenthalte im Schullandheim zu bestimmten Themen im Bereich BNE, unter anderem Teamtraining, Vermitt- lung von Wissen bezüglich persönlicher Handlungsmöglichkeiten

Arbeitsschritte/Projekte (Beispiele) . Einrichtung eines Netzwerktisches "Persönlichkeitsentwicklung in der Nachhaltigkeit" . Entwicklung von Projekten, zum Beispiel Gartenprojekt, Vorträge, Aktionen . Weiterentwicklung bestehender Kursangebote des Geistlichen Zentrums Schwanberg unter anderem für Füh- rungskräfte in Kooperation mit Team Benedikt und Friedrich Assländer hin zu einem BNE-Angebot . Konzipierung von Aufenthalten im Schullandheim zu BNE-Themen . Konzipierung von Besinnungs-/Orientierungstag(en) mit BNE-Aspekten

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Veranstaltungen des Geistlichen Zentrums Schwanberg, der Abtei Münsterschwarzach, des Kreisjugendrings (zum Beispiel Gewaltprävention) und der vhs

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Personal- und (im geringem Umfang) Materialkosten ggf. Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- für die Entwicklung neuer/erweiterter Bildungsmodule rung der Umweltbildung"

KoRiS 65 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.6 Nachhaltiger Konsum – einfach gut leben!

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle/Station Beteiligte Bildungseinrichtungen | Landfrauen | Weltläden | Kommunale Abfallwirt- schaft etc.

Projektbeschreibung Im Zentrum eines nachhaltigen Lebensstils steht der nachhaltige Konsum, zu dem das kritische Hinterfragen "Brauche ich das wirklich?" und das Nutzen umwelt- und sozialverträglich hergestellter Produkte gehören. Nachhaltig wird Konsum, wenn er "den Bedürfnissen der heutigen Genera- tion entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefähr- den, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wäh- len" (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1987). Nachhaltig konsumieren können sowohl Privatpersonen als auch Unter- nehmen. Konsumbereiche sind . Lebensmittel und Ernährung (einschließlich Catering und Veranstal- Foto: Christof Rieken tungsmanagement), zum Beispiel Regionalität, Saisonalität, Produkte Quelle "Rat für Nachhaltige Entwicklung aus fairem Handel, Bio-Produkte, Selbstversorgung . Textil/Bekleidung, zum Beispiel Produkte aus fairem Handel, Second Hand . Wohnen und Arbeiten, zum Beispiel Ökostrom oder Eigenstromerzeugung, Nutzung von Nahwärme/Rest- wärme, energiearme oder recycelte Geräte, Nutzung von Recyclingprodukten . Mobilität, zum Beispiel Fahrrad, emissionsarme Fahrzeuge, Carsharing, Fahrgemeinschaften, Jobtickets . Reisen, zum Beispiel nachhaltige Unterkünfte, Verzicht auf Fliegen, nachhaltige Urlaubsziele Wichtige Aspekte bei einem nachhaltigen Konsum sind . Überdenken der Notwendigkeit: Benötige ich wirklich etwas Neues? Kann ich mein altes Produkt reparieren lassen? Kann ich ein gebrauchtes Produkt kaufen, mieten oder tauschen? Ist Upcycling möglich? . Sorgsamer Umgang mit Produkten, zum Beispiel Foodsharing (Lebensmittel teilen statt wegwerfen), Second Hand, Kleiderzirkel, gemeinschaftliches Nutzen von Geräten (Tauschringe) . Herstellung und Betrieb (energiearm und ressourcenschonend), zum Beispiel Verzicht auf Wegwerfprodukte . Wertigkeit von Produkten (Langlebigkeit, Reparierbarkeit) Insbesondere der sorgsame Umgang mit Produkten – vom Einkauf über das lange Nutzen bis hin zum Teilen und Recyceln oder gar dem Verzicht – wirkt sich in der Herstellung und Entsorgung ressourcenschonend aus.

Arbeitsschritte . Sammlung von nachhaltigen Produzenten und Anbietern in der Region, Erstellen von Informations- und Arbeitsmaterial zum nachhaltigen Konsum (zum Beispiel durch BNE-Koordinierungsstelle) . Einbindung in bestehende Angebote im Bereich Ernährung (siehe Maßnahmenblatt B.2, S.62) und in weitere Angebote mit Bezug zu Konsum, zum Beispiel Nähkurse, Mehrweg-"to go"-Becher . Etablierung eines nachhaltigen Veranstaltungsmanagements bei den Veranstaltern und Kommunen . Entwicklung von Angeboten mit Augenmerk auf Konsumverzicht, zum Beispiel Upcycling, Repair-Werkstätten

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Weltläden, Internet-Tauschmarkt Mainfranken, Repaircafé (im Aufbau bei Stadtmarketing Kitzingen) . Veranstaltungen, zum Beispiel Tour de Müll, "Leben ohne Plastik" des Bund Naturschutz Kitzingen . Öko-, Themen- und Kochkisten, Direktvermarkter, Kochkurse der Landfrauen oder vhs, . Nachhaltige Verpflegung auf dem Schwanberg (Essensphilosophie) und bei vhs-Veranstaltungen . Schulmaterial der kommunalen Abfallwirtschaft zu den Themen Abfall(-vermeidung), Recycling etc. Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Voraussichtlich im Rahmen der BNE-Koordinierungs- Förderung von Bildungsprojekten durch Bay. Richtlinie stelle/Station: Erstellen von Informationsmaterial, "Umweltstationen" oder "Intensivierung der Umweltbil- Honorar-/Personalkosten für Bildungsaktionen dung"

66 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

B.7 Projektarbeit mit Jugendlichen: Von der Idee bis zur Umsetzung

Mögl. Träger Kommunen | Beteiligte Kommunen | Schulen | Vereine | BNE-Koordinierungsstelle/Station Bildungseinrichtungen

Projektbeschreibung

Um das Thema "nachhaltige Entwicklung" besser begreifbar zu machen, sollen Projekte mit Jugendlichen gemeinsam entwickelt werden. Dabei sind die jungen Akteure von der Planungsphase bis zur Umsetzung einzubezie- hen. Möglich ist dies beispielsweise durch: . Projekte im Rahmen von Projektwochen oder Modulen in der Schule: die Jugendlichen entwickeln das Projekt unter Anleitung durch Lehrkräfte oder Externe anhand bestimmter Themen selbst, setzen es um und be- reiten Gelerntes im Unterricht nach, zum Beispiel durch Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Tipps für zukünftiges Verhalten . Projekte im Rahmen von Schul-AG, zum Beispiel "Schulgarten" . Einbeziehung bei Projekten von kommunalen Akteuren mit einem über- schaubaren Planungs- und Umsetzungszeitraum (max. ein Jahr), die für Jugendliche von Interesse sind, bspw. "Outdoor-Fitness" von der Auswahl der Geräte (Welche Geräte sollen aufgestellt werden? Wie teuer sind die? Wo und mit welchen Materialien wurden sie hergestellt? Gibt es ggf. Alternativen, die selbst hergestellt werden können, zum Beispiel mit alten Geräten/Material oder natürli- chen Rohstoffen? Wer kann sie nutzen? Welchen gesundheitlichen Nutzen bringt uns welches Gerät? …) bis zur Aufstellung im Gelände Wichtig ist dabei, die Einstellung "Was ich mache, ist wichtig!" zu vermitteln. Ziel soll sein, zu zeigen, dass auch kleine Verhaltensänderungen einen Nutzen haben, beispielsweise trägt jede Person, die Wasser oder Strom spart, zum Gesamteffekt bei. Projektarbeit mit Jugendlichen kann vielfältig eingesetzt werden. Gute Möglichkeiten bestehen zum Beispiel bei der Maßnahme "Projekte rund ums Thema Ernährung".

Arbeitsschritte . Erstellung von Beispiel-Modulen für Schulen zu unterschiedlichen BNE-Themen, vor allem zu den Schwer- punkt-Themen . Erstellung eines Leitfadens für die Einbeziehung von Jugendlichen für Kommunen: Jugendbeteiligung in der gesamten Planungsphase . Dokumentation durchgeführter Projektarbeiten für die Öffentlichkeitsarbeit und als Best-Practice-Sammlung für weitere Projektgruppen

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) . Kreisjugendring . (Umwelt-)Schulen, unter anderem Schulgärten, Grüne Klassenzimmer, Klimaschutzwald Wiesentheid . Jugendhof Schwanberg Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Im Einzelfall zu ermitteln, voraussichtlich Personalkos- . Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- ten zur Betreuung der Gruppen und geringes Sachkos- rung der Umweltbildung" tenbudget für Material . bei Verknüpfung mit Jugendsozialarbeit: Förderin- formation "Weltaktionsprogramm als Chance: BNE trifft Jugendsozialarbeit" (Förderung bis 90 %)

KoRiS 67 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

5.2.4 Maßnahmen im Handlungsfeld Qualifizierung

Q.1 Nachhaltigkeit – Was ist das und warum ist es wichtig?

Mögl. Träger BNE-Koordinierungsstelle/Station | Beteiligte Bildungseinrichtungen | Schulen | ggf. Bildungseinrichtungen Bürger

Projektbeschreibung

Hauptaufgabe der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, darüber zu informieren, was Nachhaltigkeit im Sinne des Handlungsprinzips zur Res- sourcen-Nutzung bedeutet. Ziel ist es, Verständnis für Nachhaltigkeit zu wecken und zum Handeln in diesem Sinne anzuregen. Dafür gilt es, eine Person dazu zu befähigen, ihre Entscheidungen ständig zu hinterfragen und Lösungen anhand von Nachhaltigkeitsmaßstäben zu entwickeln. Grundlage hierfür ist ein umfangreiches Systemwissen, um die Wechsel- wirkungen zwischen den drei Säulen der Nachhaltigkeit "Ökonomie – Öko- logie – Soziales" zu erkennen und zu berücksichtigen und daraus Empfeh- lungen für das eigene Handeln abzuleiten bzw. zu entwickeln. Ein Weg ist, die Komplexität von Nachhaltigkeit mit Hilfe des Konzepts "Ökologischer Fußabdruck" zu verdeutlichen. Dieser bezieht sich auf die Fläche auf der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Flächen für die Produktion von Nahrung und Kleidung, die Bereitstel- lung von (regenerativer) Energie, aber auch für die Entsorgung von Müll.

Arbeitsschritte . Ökologischen Nutzen von Maßnahmen ermitteln bzw. überprüfbar machen, zum Beispiel durch ein Internet- Tool (analog zur Errechnung des ökologischen Fußabdrucks) . Erstellen von Informationsmaterial (zum Beispiel durch BNE-Koordinierungsstelle) . Qualifikation von Multiplikatoren sowie Koordination einzelner (Bildungs-)Angebote (zum Beispiel durch BNE- Koordinierungsstelle)

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) /

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Voraussichtlich im Rahmen der Koordinierungsstelle, ggf. Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- unter anderem Erstellen von Informationsmaterial etc. rung der Umweltbildung"

68 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Q.2 BNE-Fortbildung für Lehrkräfte

Mögl. Träger Regierung Unterfranken | Beteiligte Lehrkräfte und Erzieher | BNE-Koordinierungsstelle/Station Multiplikatoren

Projektbeschreibung

Die Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in Bildungs- und Ausbildungs- kontexten ist ein zentraler Baustein der BNE. Erzieher, Lehrer und Ausbil- der übernehmen durch ihre alltägliche Arbeit mit jungen Menschen eine wichtige Rolle in der Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Um Themen der nachhaltigen Entwicklung stetig in die Bildungs- und Er- ziehungsarbeit einzubeziehen und diese altersgerecht und verständlich zu vermitteln, bedarf es jedoch spezifischer Kompetenzen und geeigneter Handreichungen. Denn auch das Bildungs- und Erziehungspersonal muss sich häufig erst die notwendigen Kenntnisse, Einstellungen und Werte aneignen. Ein wesentliches Ziel muss es daher sein, Erzieher, Lehrer und Ausbilder für diese Aufgabe zu qualifizieren. Dies soll in Form spezieller Aus- und Weiterbildungsprogramme erfolgen, die die Teilnehmer sowohl mit notwendigem Fachwissen ausstatten, als auch zielgruppengerechte Lehrmethoden vermitteln. Die BNE-Koordinierungsstelle/BNE-Station könnte diese Fortbildungen konzipieren und anbieten und so gleichzeitig als Aus- und Weiterbildungszentrum fungieren. Ein Verzeichnis von Referenten für verschiedene BNE-Themen kann Bildungseinrichtungen und interessierten Personen helfen, geeignete Bildungs- und Qualifizierungsangebote in der direkten Umgebung ausfindig zu ma- chen. So werden "externe" Angebote vermittelbar, die die in Kitas, Schulen oder Berufsschulen stattfindende Auseinandersetzung mit BNE ergänzen und bereichern können. Die BNE-Koordinierungsstelle könnte das Ver- zeichnis aufbauen und pflegen sowie die Angebote organisieren und koordinieren. Insgesamt gilt es, Nachhaltigkeit und die Befähigung zu nachhaltigem Verhalten dauerhaft in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren. Dies beinhaltet auch die Erstellung und Bereitstellung geeigneten Lehrmaterials wie Lehrbücher, -filme oder auch interaktiver Internet-Tools, mit deren Hilfe das Bildungspersonal die komplexen Inhalte ansprechend und nachvollziehbar vermitteln kann. Die Einflussmöglichkeiten hierfür sind auf regionaler Ebene jedoch begrenzt und müssen auf Landesebene ausgelotet werden. Seitens des Landes besteht derzeit das Bestreben, die Lehrpläne neu zu strukturieren und Unterrichtsmodule einzuführen. Hier bietet sich eine Mög- lichkeit, BNE im Unterricht zu verankern.

Arbeitsschritte . Angebot spezifischer Qualifikationsprogramme für BNE in Aus- und Weiterbildung . Erstellen eines Verzeichnisses von (regional) verfügbaren Referenten für verschiedene BNE-Themen . Landesebene: Hinwirken auf die Aufnahme des Themas BNE in Lehr- und Ausbildungspläne . Ausarbeiten von BNE-Unterrichtsmodulen in Zusammenarbeit mit Lehrkräften

Anknüpfungspunkte in der Region (Beispiele) /

Kostenschätzung Fördermöglichkeit

Voraussichtlich im Rahmen der Koordinierungsstelle, ggf. Bay. Richtlinie "Umweltstationen" oder "Intensivie- unter anderem Konzeption von Angeboten spezifischer rung der Umweltbildung" Qualifikationsprogramme, Erstellen eines Referenten- Verzeichnisses, Ausarbeiten von BNE-Unterrichts- modulen

KoRiS 69 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

6 Ausblick Mit dem vorliegenden Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hat sich der Land- kreis Kitzingen eine Entscheidungsgrundlage geschaffen, um BNE im Landkreis zu etablieren. Das Konzept enthält einen Überblick über Infrastruktur, Akteure und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis, analysiert die zentralen Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken mit Blick auf BNE und legt den Grundstein für ein Leitbild und Handlungsprogramm zur Intensivie- rung von BNE im Landkreis. Im Rahmen der Erarbeitung fand ein Beteiligungsprozess mit zwei öffentlichen Veranstaltungen – Auftakt mit rund 75 Teilnehmern und Maßnahmenwerkstatt mit rund 65 Teilnehmern – und In- terviews mit insgesamt 24 Institutionen statt. Begleitend erfolgte eine intensive Abstimmung aller Arbeitsschritte und Inhalte des Konzepts mit der landkreisinternen BNE-Projektgruppe. Folglich sind die Einschätzungen, Meinungen und Erfahrungen eines breiten Spektrums an Fachleuten aus der Region in das Konzept eingeflossen. Bestandsaufnahme, Leitbild und Handlungspro- gramm wurden mit den wesentlichen Akteuren im Bereich BNE im Landkreis entwickelt und rück- gekoppelt. Die zentrale Empfehlung im Handlungsprogramm ist, schrittweise eine BNE-Station im Landkreis aufzubauen. Diese bietet die Chance, die bestehenden, vielfältigen Angebote mit Bezug zu BNE zu bündeln, Bildungsangebote und Akteure in Richtung BNE zu qualifizieren und für Marketing und Imagebildung nach innen und außen zu nutzen. Für die BNE-Station wurden drei Modellvari- anten und eine Entscheidungsmatrix für die Suche und Auswahl eines geeigneten Standorts oder Partners entwickelt. Das Konzept bildet nun die Grundlage für die nächsten Schritte für BNE im Landkreis Kitzingen: . Grundsatzentscheidung über das Konzept und dessen Umsetzung im Umwelt-, Verkehrs- und ÖPNV-Ausschuss und im Kreisausschuss des Kreistages Kitzingen . Einrichtung einer BNE-Koordinierungsstelle entsprechend des in Kapitel 5.1.3 beschriebe- nen Vorgehens . Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens für die BNE-Station in Federfüh- rung der BNE-Koordinierungsstelle mit Weiterentwicklung des Konzepts für die Station ent- sprechend der Modelle A, B oder C (siehe Kapitel 5.1.2) und unter Anwendung der in Kapitel 5.1.4 entwickelten Entscheidungsmatrix . Entscheidung im Kreistag über die Einrichtung der BNE-Station an dem ausgewählten Standort bzw. mit dem ausgewählten Partner sowie Entscheidung über die weiterentwickelte Konzeption inklusive Trägerschaft und Finanzierung . Einrichtung der BNE-Station Wie bereits bei der Erstellung des vorliegenden BNE-Konzepts für den Landkreis Kitzingen sollte auch der Aufbauprozess für die BNE-Koordinierungsstelle und die BNE-Station weiterhin aktiv von der kreisinternen Projektgruppe begleitet werden. Auch sollten die Kreispolitik und alle im BNE-Bereich aktiven Akteure regelmäßig über die Fortschritte zum Aufbau der BNE-Station in- formiert werden.

70 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Quellenverzeichnis ANU Bayern 2009 – Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern e.V.: Leitbild der Umweltbildungseinrichtungen und selbstständigen UmweltpädagogInnen in Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik 2016: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2035. Demographisches Profil für den Landkreis Kitzingen, Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 548. Bayerisches Landesamt für Umwelt 2013: Geotope in Unterfranken, Augsburg. Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 2002 (Hrsg.): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, Landkreis Kitzingen, München. Dachmarketing Kitzinger Land 2011: Kitzinger Gartenland – Gartenkultur entdecken, Kitzingen. Dachmarketing Kitzinger Land 2016: Kunst und Kultur entdecken - Museen, Sammlungen und Galerien im Kitzinger Land, Kitzingen. DUK 2012 – Deutsche UNESCO-Kommission e.V.: Bildung für nachhaltige Entwicklung in der außerschulischen Bildung, Qualitätskriterien für die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der außerschulischen Bildung, Bonn. DUK 2014 – Deutsche UNESCO-Kommission e.V.: UNESCO Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Deutsche Übersetzung, Bonn. DUK 2017 – Deutsche UNESCO-Kommission e.V.: UNESCO-Weltaktionsprogramm: Bildung für nachhaltige Entwicklung – BNE-Portal (www.bne-portal.de/de), Zugriff: Januar 2017 IHK 2016 – Industrie und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt: IHK-Standortreport Mainfran- ken 2016, Ergebnisse einer Unternehmensumfrage, Stand 12/2016. Institut Futur 2017 – Arbeitsbereich Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung der Freien Universität Berlin: Transfer-21, Gestaltungskompetenz (http://www.institutfutur.de/transfer- 21/index.php?p=222), Zugriff: März 2017. LAG Z.I.E.L. 2015 – Lokale Aktionsgruppe Z.I.E.L. Kitzingen e.V.: Lokale Entwicklungsstrategie der Lokalen Aktionsgruppe Z.I.E.L. Kitzingen e.V. für das Auswahlverfahren Leader 2014 – 2020 in Bayern. Zukunft Kitzingen setzt nachhaltig auf SEIN und WEIN. Landkreis Kitzingen 2010: Gartenkultur im Kitzinger Land, Kitzingen. Landkreis Kitzingen 2012: Energie- und Klimaschutzkonzept für den Landkreis Kitzingen. Landkreis Kitzingen 2015: Gartenkultur für Schülerinnen und Schüler. Eine Handreichung für Lehrerinnen/Lehrer und Parkführerinnen/Parkführer, Kitzingen. Landkreis Kitzingen 2017: Homepage des Landratsamts Kitzingen (www.kitzingen.de); Zugriff: Dezember 2016 und April 2017. LfL 2017 – Landesanstalt für Landwirtschaft: Programm Erlebnis Bauernhof (http://www.lfl.bayern.de/foerderprogramme/025276/index.php), Zugriff: Januar 2017 Regierung von Unterfranken 2017: Agenda 21 Unterfranken, Zukunftsfähig denken – regional handeln, Veranstaltungen zum Thema "Nachhaltigkeit in Unterfranken". StMUV 2014a – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Richtlinien für die Förderung von Umweltstationen, Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeri- ums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 19.12.2014, Az.: 66-U8044-2014/117. StMUV 2014b – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Richtlinien für die Förderung der Intensivierung der Umweltbildung in Bayern, Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 19.12.2014, Az.: 66b-U8044-2014/117.

KoRiS 71 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

StMUV 2016 – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Qualitätssie- gel "Umweltbildung.Bayern", Leitfaden für die Antragstellung – Erstantrag und Verlänge- rungsantrag, Stand Juni 2016. StMUV 2017a – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Grundsätze für die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" (www.umweltbildung.bayern.de/qualitaetssiegel/grundsatz/index.htm), Zugriff: März 2017 StMUV 2017b – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Umweltschu- le in Europa (www.umweltbildung.bayern.de/projekte/umweltschulen/), Zugriff: März 2017 TransFair 2017 – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt: Fairtrade Towns (www.fairtrade-towns.de), Zugriff: April 2017 UNESCO 2016: Education 2030, Incheon Declaration and Framework for Action, Towards inclu- sive and equitable quality education and lifeling learning for all. Vereinte Nationen 2015: Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 nur nachhaltige Ent- wicklung, Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 1. September 2015; A/RES/69/315. Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1987: Report Unsere gemeinsame Zukunft – Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung.

72 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Anhang 1: Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen"

Erläuterungen zur Übersichtskarte In der Übersichtskarte sind Angebote mit Bezug zur Bildung für nachhalte Entwicklung (BNE) dargestellt, die sich räumlich verorten lassen, beispielsweise Tagungshäuser, Informationszen- tren oder Erlebnispfade (siehe auch Kapitel 2.2 bis 2.6). Um die Karte übersichtlich zu gestalten sind keine Vermittlungsformen wie Wanderwege oder Ausstellungen enthalten. Gleiches gilt für Angebote, die an verschiedenen Orten stattfinden können, saisonal sind, an einem bestimmten Tag oder im Rahmen von Veranstaltungsreihen stattfinden. Weiterhin wurde für die in der Karte dargestellten Museen aufgrund der Vielfältigkeit der Museumslandschaft im Kitzinger Land an- hand folgender Kriterien eine Auswahl getroffen: . Bezug zu mindestens einem der oben genannten Bereichen mit Bezug zu BNE . Keine reinen Geschichts-, Kunst- oder Kulturmuseen bzw. Galerien . Regelmäßige Öffnungszeiten (das heißt nicht nur bei Bedarf oder auf Anfrage geöffnet) Zur besseren Lesbarkeit sind die Angebote verschiedenen Themen zugeordnet, die durch fol- gende Symbole dargestellt werden:

Bildungseinrichtung mit Übernachtungs- Bildungseinrichtung oder Geschäftsstellen möglichkeit

Museum oder Infozentrum Zertifizierte Umweltschulen und Kinder- gärten 2017

Erlebnis-/Lehrpfad oder Naturerlebnis- Parks und Gärten im Netzwerk Kitzinger gelände Gartenland

Erlebnisbauernhof Kelterstationen

Zu Gast bei Profis Nachhaltiger Konsum

Je nach Ausrichtung sind die Symbole unterschiedlich eingefärbt:

Indoor: Outdoor: Angebote mit BNE-Bezug in Angebote mit Angebote mit Betrieben und Einrichtungen, BNE-Bezug in Gebäuden BNE-Bezug im Freien die sich beispielsweise für Besichtigungen eignen

Zur besseren Zuordnung sind die Symbole in der Übersichtskarte mit einer kleinen Ziffer verse- hen. Diese sind identisch mit der Nummerierung in der nachfolgenden Tabelle. Die Angebote sind dabei von Nord nach Süd durchnummeriert.

KoRiS 73 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Die folgende Angebote mit Bezug zu BNE sind in der Übersichtskarte verortet:

Tabelle: Erläuterungstabelle zur Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen": Verortete Angebote

BNE-Angebot (Nr. in Karte) Symbol

Bildungseinrichtung mit Übernachtungsmöglichkeit . Abtei Münsterschwarzach | Münsterschwarzach (1) . Geistliches Zentrum Schwanberg e.V. | Rödelsee; Jugendhof Schwanberg | Rödelsee; Schloss Schwanberg Tagungsstätte | Rödelsee (2) (Hinweis: zu einem Symbol zusammengefasst) Bildungseinrichtung oder Geschäftsstellen (inkl. Ladenlokale mit Tagungs-/Gruppenräumen, die für Veranstaltung genutzt werden)

. Volkshochschule Volkach | Volkach (1) . Volkshochschule Kitzingen mit den Außenstellen Iphofen, Dettelbach, Marktbreit (2) . Bund Naturschutz Kreisgruppe Kitzingen | Kitzingen (3) . Landschaftspflegeverband Kitzingen e.V. | Kitzingen (4) . Kreisjugendring | Kitzingen (5) . Kommunale Abfallwirtschaft Kitzingen, Abfallberatung | Kitzingen; Konversionsmanagement | Kitzingen; Dachmarketing Kitzinger Land mit Kinderakademie | Kitzingen (6) (Hinweis: zu einem Symbol zusammengefasst, da direkt nebeneinander) . Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Kitzingen mit Vogelkundlicher Sammlung im Deuster- turm | Kitzingen (7) . Grünes Zentrum | Kitzingen (8), u.a. mit den Einrichtungen: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen (AELF), Lehr-, Versuchs- und Fachzent- rum für Geflügelhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL); Leitstelle Prüf- dienst der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; Geschäfts- stellen: Kreisverband Kitzingen des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung e.V., Bezirksver- band Unterfranken für Gartenbau und Landespflege e.V., Fränkische Obstbauern e.V., Kreisver- band Kitzingen des Bayerischen Bauernverbands, Geflügelerzeugergemeinschaft Franken e.V., Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide und Sonnenblumenkerne e.V. Museum oder Infozentrum (Auswahl mit BNE-Bezug) . Museum Barockscheune Volkach | Volkach (1)

. Kräuter-Tee-Gewürzmuseum Kaulfuss | Abtswind (2) . Erlebnis Steinzeit Rathaus Buchbrunn | Kitzingen-Buchbrunn (3) . Städtisches Museum Kitzingen | Kitzingen (4) . Ausstellung für Weinbaugeschichte | Castell (5) . Mittelwaldpavillon | Iphofen (6) . Museum Segeum | Segnitz (7) . Kirchenburgenmuseum Mönchsondheim | Iphofen-Mönchsondheim (8) . Flatterhaus (Träger: LBV Unterfranken) | Hellmitzheim (9) Umweltschule in Europa 2016 (jährliche Zertifizierung) und Konsultationseinrichtung "Wasser" . Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid mit Grünem Klassenzimmer und Klima-

schutzwald | Wiesentheid (1) . Wasser-Kita Kindergarten St. Mauritius | Wiesentheid (2) . Grundschule Kitzingen-Siedlung | Kitzingen (3) . Gymnasium Marktbreit Umweltschule | Marktbreit (4)

74 KoRiS KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle: Erläuterungstabelle zur Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen": Verortete Angebote

BNE-Angebot (Nr. in Karte) Symbol

Erlebnis-/Lehrpfad oder Naturerlebnisgelände . Astheimer Quittenlehrpfad | Volkach-Astheim (1) . Mainschleifen-Tour | Volkach (2) . Naturlehrpfad "Lebensraum Sand- und Kiesgrube" | Volkach-Sommerach (3) . Agrarökologischer- und Gehölzlehrpfad | Schwarzach am Main-Schwarzenau (4) . Lehrpfad "Lebensraum Sand- und Kiesgruben" | Schwarzach am Main; Grünes Klassenzimmer am Baggersee | Schwarzach am Main-Hörblach (5) . Waldumbaulehrpfad Wiesentheid | Wiesentheid-Feuerbach (6) . Naturlehrpfad Ilmbach | Prichsenstadt-Ilmbach (7) . Mühlenweg | Rüdenhausen (8) . Geo-ökologischer Lehrpfad am Schwanberg | Iphofen (9) . Geschichtsweinberg Schwanberg (LIFE+) | Iphofen (10) . Schau-Mittelwald: Mittelwaldweg mit geführten Wanderungen | Iphofen-Hellmitzheim (11) . LIFE+-Mittelwaldweg | Iphofen (12) . Panoramaweg – Landschaftsgeheimnisse | Marktsteft (13) . Waldumbaulehrpfad Mainbernheim | Mainbernheim (14) . Naturerlebnisweg Speckfelder Runde | Iphofen-Einersheim (15) . LIFE+-Hutewaldweg | Iphofen (16) . Streuobst Erlebnisweg | Willanzheim-Markt Herrnsheim (17) . LIFE+-NatURWaldweg Wolfsee | Iphofen-Fischerhof (18) Parks und Gärten im Netzwerk Kitzinger Gartenland (Auswahl mit BNE-Bezug) . Schlosspark Gaibach (1)

. Mauer und Grabengarten Volkach (2) . Mauer und Grabengarten Sommerach (3) . Mauer und Grabengarten Prichsenstadt (4) . Schlosspark Kirchschönbach (5) . Mauer und Grabengarten Dettelbach (6) . Schlosspark Wiesentheid (7) . Mauer und Grabengarten Mainstockheim (8) . Schlosspark Ebracher Hof | Mainstockheim (9) . Mauer und Grabengarten Abtswind (10) . Gartenschaugelände Kitzingen (11) . Schlosspark Castell (12) . Schlosspark Schwanberg | Rödelsee-Iphofen (13) . Mauer und Grabengarten Mainbernheim (14) . Urbaner Naturgarten Mainbernheim (15)

KoRiS 75 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Tabelle: Erläuterungstabelle zur Übersichtskarte "Infrastruktur und Angebote mit Bezug zu BNE im Landkreis Kitzingen": Verortete Angebote

BNE-Angebot (Nr. in Karte) Symbol

Erlebnisbauernhof (siehe Tabelle 2.2, S. 10) . Betrieb Schmidt | Prichsenstadt (1) . Naturhof Tröppner | Prichsenstadt (2) . Betrieb Voltz | Schernau (3) . LVFZ für Schweinehaltung | Schwarzach am Main-Schwarzenau (4) . Betrieb Mulzer | Biebelried-Westheim (5) . Betrieb Drobek | Willanzheim (6) . Betrieb Heubach | Iphofen-Mönchsondtheim (7) . Betrieb Wirsing GbR | Iphofen-Hellmitzheim (8) . Betrieb Wallochny | Marktbreit (9) . Betrieb Stierhof | Iphofen-Dornheim (10) Kelterstationen (Auswahl mit BNE-Bezug) . Kelterei Drescher | Eichfeld (1) . Kelterei Albert | Wiesentheid (2) . Kelterei Obst- und Gartenbauverein Kleinlangheim | Kleinlangheim (3) Zu Gast bei Profis (Gärtner- und Kräuterdörfer; die Gemüsegärtner; die Zierpflanzengärtner) . Gärtnerei Eichelmann | Volkach-Gaibach (1) . Gärtnerei Hartmann | Schwarzach am Main-Düllstadt (2) . Gärtnerei Lang | Wiesentheid (3) . Fränkische Toskana | Wiesentheid (4) . Pflanzen Weiglein | Geesdorf-Wiesentheid (5) . Spargelhof Hertlein | Großlangheim-Kleinlangheim OT Haidt (6) . Gurken-Gärtnerei Busigel | Kitzingen-Albertshofen (7) . Kresse und mehr - Gärtnerei Gimperlein | Kitzingen-Albertshofen (8) . Töpfer - die Salatmacher | Kitzingen-Albertshofen (9) . Küchenkraut&Wohlgenuss - Kräutergärtnerei Will | Kitzingen-Albertshofen (10) . Gartenbauzentrale Main-Donau eG - die Gemüse-Genossenschaft | Kitzingen-Albertshofen (11) . Jungpflanzen-Gärtnerei Gernert | Kitzingen-Albertshofen (12) . Tee und Kräuter | Abtswind (13) . 500 Jahre Gärtnertradition | Kitzingen-Etwashausen (14) . Rettich, Reben, Renaissance | Marktbreit-Segnitz (15) Nachhaltiger Konsum . Eine-Weltladen-Volkach e.V. | Volkach (1) . Schneckenhaus (Second Hand, Schwangere und Kinder) | Volkach (2) . Imkereizentrum der Mainfränkischen Werkstätten | Schwarzach am Main (3) . Weltladen Wiesentheid e.V. | Wiesentheid (4) . Eine-Welt-Gruppe-Kitzingen e.V. | Kitzingen (5) . BRK-Kleiderladen Am Falterturm | Kitzingen (6) . Wickelreich (Second Hand, Kinder) | Kitzingen (7) . Caritas-Kleidermarkt | Kitzingen-Etwashausen (8) . Recyclingkaufhaus APLAWIA e.V. | Kitzingen (9) . Feebay-"Flohmarkt" | Kitzingen (10) . Kleine Waldhexe (Second-Hand, Kinder) | Kitzingen-Sickershausen (11)

76 KoRiS

KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Anhang 2: Protokolle der Veranstaltungen

KoRiS 79

KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Ergebnisprotokoll: Auftaktveranstaltung 31.01.2017 im Gymnasium Marktbreit

Programm 1. Begrüßung und Einführung 2. Impulsvortrag "Rhöniversum – Bildung für nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat Rhön" 3. Aktivphasen: 1 Wandelgang: Ausgangslage "Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen": Wo stehen wir heute? 2 Gruppenphase: BNE im Landkreis Kitzingen in der Zukunft! 4. Ausblick und weiteres Vorgehen

Anhang 1. Anwesenheitsliste

Rahmenmoderation und Protokoll Karen Dörrer, Kerstin Hanebeck, Isabel Grüneberg (KoRiS)

1 Begrüßung und Einführung

Begrüßung [Landrätin Tamara Bischof]

. Frau Bischof begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Auftaktveranstaltung "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis Kitzingen", insbesondere die Politik, dank de- ren Zustimmung die Mittel für die Konzepterstellung bereit gestellt wurden. . Frau Bischof freut sich über die vielen Interessierten. Bereits 2005 hat die UN die "Dekade BNE" ausgerufen, um Projekte zu diesem Thema zu entwickeln. Seit 2014 setzt das "Weltak- tionsprogramm BNE" der UNESCO die Dekade fort. Das Ziel ist, vom Projekt zur Struktur zu kommen, also vor Ort eine breite Basis zu bilden und tragfähige Strukturen aufzubauen. Der Landkreis Kitzingen will sich in diesem Bereich stärker engagieren. Denn nachhaltiges Han- deln ist ein zentrales Thema für die Zukunft, das sich bereits jetzt durch alle Lebensbereiche zieht – vom Einkaufen über den Energieverbrauch bis hin zur Mobilität. Alle Beteiligten sind aufgerufen, sich und ihre Ideen einzubringen. Denn: BNE geht jeden etwas an, da es um nachhaltiges Handeln geht.

KoRiS 1 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017 Ziel und Ablauf der Auftaktveranstaltung [Kerstin Hanebeck, KoRiS] . Als Entscheidungsgrundlage, wie sich der Landkreis im Bereich BNE positionieren möchte und kann, wird ein Handlungskonzept erstellt, das beleuchtet, wo der Landkreis aktuell steht (IST-Situation), aber auch seine Chancen sind und er Schwerpunkte setzen sollte. Mit der Konzepterstellung und dem Beteiligungsprozess, der das Konzept begleitet, hat der Landkreis die Firma KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover beauftragt. So ist auch der "Blick von außen" gewährleistet. Eine breit aufgestellte Steuerungsgruppe im Landratsamt betreut das Thema BNE. Die Konzeptphase wird durch LEADER gefördert. . Ziel des Handlungskonzepts ist: – Situation analysieren: Wer macht was im Bereich "Bil- dung für nachhaltige Entwicklung"? (Ist-Situation) – Leitbild entwerfen: Was wollen wir erreichen? Wo set- zen wir Schwerpunkte? – Maßnahmen entwickeln: Handlungsempfehlungen, z.B. für eine staatlich anerkannte Umweltstation, wei- tere Maßnahmen – Blick von außen und Blick von innen geben . Ziele für die heutige Veranstaltung sind: – hören und informieren: Was heißt "Bildung für nach- haltige Entwicklung" in Theorie und Praxis? – sich austauschen: über laufende Aktivitäten im Bil- dungs- und Umweltbereich – Ideen entwickeln: für die Zukunft von BNE im Land- kreis Kitzingen – miteinander ins Gespräch kommen

2 Impulsvortrag "Rhöniversum – Bildung für nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat Rhön" [Joachim Schneider, Pädagogischer Fachbetreuer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach]

Was ist Umweltbildung? . Bildungsziel ist, ein umweltfreundliches Verhalten zu fördern. Um dieses anzuregen, werden Umweltwissen und Naturverbundenheit gefördert. . Umweltwissen dient vor allem der Förderung des Umweltschutzes. Es setzt sich zusammen aus Systemwissen (Umweltkompensationsmodelle, Führungen), Handlungswissen (konkrete Anwei- sungen und Tipps zum umweltgerechten Verhal- ten) und Effektivitätswissen. . Für umweltfreundliches Verhalten reicht reines Systemwissen nicht aus. Dafür ist eine Kombina- tion aus allen drei Komponenten und dem We- cken von Naturverbundenheit, beispielsweise durch Ausflüge in die und Wissensvermittlung in der Natur (klassische Umweltbildung), erforderlich.

KoRiS 2 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017 Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)? . BNE basiert auf den drei Säulen der Nachhaltig- keit bzw. dem Nachhaltigkeitsdreieck und zielt auf ein Gleichgewicht von Ökologie, Ökonomie und Sozialem ab. . Bildungsziel von BNE ist, eine Gestaltungskom- petenz zu erlangen. Diese soll den Gedanken von BNE stärker in der Gesellschaft verankern, in dem die Fähigkeit erlangt wird, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Prob- leme nicht nachhaltiger Entwicklung zu erkennen. So wird das Handeln hin zu Nachhaltigkeit ge- prägt. Dabei geht es nicht nur um den Inhalt an sich, sondern vor allem auch um den Weg, sich Wissen zu erarbeiten. . Die Gestaltungskompetenz setzt sich aus einem kompetenzorientierten Ansatz, der Zusam- menführung von Umweltbildung und globalem Lernen, einem Gleichgewicht zwischen Ökolo- gie, Sozialem und Ökonomie sowie der Generationengerechtigkeit zusammen. Letztere be- zweckt, dass die heutige Gesellschaft die Ressourcen für nachfolgende Generationen sichert und erhält, damit diese sie ebenso nutzen können. . Ein gutes Projektbeispiel hierfür ist das Planspiel "Konsum Global". Im Rahmen einer Einheit erarbeiten sich Schülerinnen und Schüler anhand eines Planspiels das Thema Konsum mit seinen globalen Zusammenhängen selbständig in kleinen Gruppen.

Beispiele von Umweltbildung/BNE im Biosphärenreservat Rhön . Die Rhön ist durch eine große Vielfalt an ver- schiedenen Lebensräumen sowie Tier- und Pflanzenarten gekennzeichnet. Die Region gilt als "Hotspot der Biodiversität". Das Biosphärenreser- vat Rhön ist eine Modellregionen für eine nach- haltige Entwicklung. Aus diesem Grunde bietet es neben der klassischen Umweltbildung auch BNE- Projekte an. Beide sind eng miteinander ver- knüpft; in der Praxis wird zumeist nicht zwischen Umweltbildung und BNE unterschieden. . Die Bildungsangebote des Biosphärenreservats Rhön werden regional und überregional beworben. Informationszentren und Lehrpfade mit unter- schiedlichen Themenschwerpunkten sind ein we- sentlicher Bestandteil der Umweltbildung. . Das "Rhöniversum" ist ein Zusammenschluss der Schullandheime Bauersberg und Thüringer Hütte sowie der Umweltbildungsstätte Oberelsbach. Schwerpunkt in Oberelsbach ist der Lebensraum Mensch und Natur am Beispiel des UNESCO- Biosphärenreservats und Naturparks Bayerische Rhön. Die frei wählbaren Bildungsmodule sind in die Themenbereiche Ernährung und Landwirt- schaft, Siedlung und Soziales, Wald und Holz sowie Nachhaltiger Konsum gegliedert. . Der Bau des Rhöniversums wurde durch Mittel des Konjunkturpakets II ermöglicht.

KoRiS 3 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

. Im bayerischen Teil der Rhön ist ein Umweltbildungsteam (Ubi-Team) tätig, das mobil unter- wegs ist und Interessierte über verschiedene, stets wechselnde Themenblöcke informiert. Das Ubi-Team wird hauptsächlich von Schulen gebucht.

Praxisbeispiele für BNE-Angebote in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach . Besuch beim Rhönschäfer: Der Rhönschäfer widmet sich seit 25 Jahren erfolgreich der erhal- tenden Zucht von Rhönschafen, einer alten Schafrasse, die in Bayern fast ausgestorben war. Beim Besuch vor Ort werden insbesondere Kindern die Arbeit mit Schafen und ihr Beitrag zur Landschaftspflege vermittelt. . Demographischer Wandel: Am Beispiel eines Hofes diskutieren und erarbeiten Gruppen die Folgen des demografischen Wandels wie Leerstand und Umnutzung. . Holzernte mit dem Förster: Der Förster nimmt die Interessierten mit in den Wald, um einen Baum zu fällen, zu vermessen und seinen finanziellen Wert abzuschätzen. Dabei informiert er beispielsweise über den Lebensraum Wald, die Auswahl der Bäume, die weitere Verwertung und die Preisunterschiede zwischen Eiche und Fichte. . Planspiel "Schuhgröße XXL": Das Projekt beschäftigt sich mit dem ökologischen Fußabdruck. Die Teilnehmenden teilen sich in Gruppen, denen "Rohstoffe" zugeteilt werden mit denen sie wirtschaften sollen. Nach einer Stunde "Spiel" erfolgt eine gemeinsame Auswertung der Er- gebnisse. Die Teilnehmenden erfahren unmittelbar die Verteilungsungerechtigkeit und werden zur Reflexion ihres Konsumverhaltens angeregt. . Betriebsbesichtigung Bionade GmbH: Bei einer Führung durch den Betrieb erläutern Mitarbei- ter das Fermentationsverfahren, das die Bionade von herkömmlichen Limonaden unterschei- det. Anschließend gibt es die Möglichkeit einer Verkostung. Das Rhöniversum bietet weitere Betriebsführungen an, vom Bauernhof über eine Tischlerei bis hin zur Schlachterei. . Geogame "Die Wildkatze in der Rhön": Aufgabe des ortsbezogenen Handyspiels ist es, eine funktionierende Waldwirtschaft und den Schutz der Wildkatze in Einklang zu bringen. Die Teil- nehmenden bearbeiten in Kleingruppen Aufgaben und Fragen zu der Wildkatze. Sie werden dabei von ihrem Smartphone per GPS direkt durch das Biosphärenreservat geführt. Nur wer bei der Nutzung des Waldes und dem Schutz der Wildkatze gut ist, kann am Ende das Spiel gewinnen.

KoRiS 4 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017 Fragen aus dem Plenum ? Wie viele Pädagogen arbeiten im Rhöniversum? ! Ein hauptamtlicher Pädagoge, der von einem FÖJ-tler unterstützt wird. Im Bereich der Umweltbildung stellt jeder Landkreis zwei Personalstellen, so dass fünf Personen hier im Einsatz sind. Insgesamt sind rund 15 Personen fürs Rhöniversum tätig, unter anderem Wanderführer und Moorführer. ? Richten sich die Angebote hauptsächlich an Kinder? ! Die Angebote sind für alle da. Sie werden zu rund 50 % für Kinder und Jugendliche ge- nutzt, die auch in der Umweltbildungsstätte übernachten. Viele Angebote werden auch von Studentengruppen wahrgenommen. ? Welche Angebote werden am meisten nachgefragt? ! Führungen, zum Beispiel ins Schwarze Moor, Betriebsbesichtigungen von Bionade, da sie der bekannteste Betrieb der Region sind, Besuche beim Schäfer und den Bauernhöfen so- wie die Sternenführungen des "Sternenparks Rhön". ? Finden Veranstaltungen eher in der Woche oder am Wochenende statt? ! Die Angebote werden im Rahmen des Aufenthalts im Haus angenommen. Bei Schulgrup- pen ist das zumeist in der Woche. Bei Familien eher am Wochenende. ? Inwieweit spielt die landwirtschaftliche Fläche im Rahmen der Angebote eine Rolle? ! Das Rhöniversum arbeitet viel mit Landwirten zusammen, zum Beispiel für Betriebsbesich- tigungen (Schäferei, Milchviehhaltung, Schweinemast) oder im Rahmen des Projekts "Lernort Bauernhof". Dazu gehört es auch, die Flächen von Holunderbauern zu besuchen, Ställe zu besichtigen oder die Tiere auf den Weiden zu besuchen. ? Wie international ist die Arbeit des Rhöniversums? ! Das Rhöniversum ist Teil des Netzwerks der UNESCO-Biosphärenreservate. Partnerland ist Ghana, so dass ab und zu Austauschgruppen aus Ghana da sind. Zudem besteht eine Partnerschaft mit Südafrika. Die meisten Gäste sind jedoch Einheimische. ? Aus welchem Umkreis kommen die Besucher? ! Das Einzugsgebiet sind rund 100 km. Die meisten Gäste kommen aus Unterfranken, Thü- ringen und Hessen. Gäste aus größeren Städten stammen zumeist aus Augsburg, Mün- chen, Berlin und Köln.

3 Aktivphasen Die Anwesenden teilen sich für die erste Aktivphase, den moderierten Wandelgang, in zufällig zusammengesetzten Gruppen auf. Nach der Fragestellung "Welche Angebote mit Bezug zu BNE haben wir im Landkreis?" ergänzen sie die Ausgangslage in fünf Themenecken: . Natur und Landschaft . Landnutzung . Ernährung und nachhaltiger Konsum . Kultur, Tourismus und Siedlung . Klima- und Ressourcenschutz Die Teilnehmenden teilen sich für die zweite Aktivphase nach Interesse in fünf Arbeitsgruppen. Aufgabe der Gruppen ist es, die Potenziale des Landkreises im Bereich BNE zu erfassen: . diskutieren und ergänzen: Welche Potenziale bietet unser Landkreis für BNE? . Ideen entwickeln: Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um? . Voraussetzungen festhalten: Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen? Im Anschluss präsentiert ein/e Sprecher/in jeder Arbeitsgruppe die Ergebnisse kurz im Plenum.

KoRiS 5 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Ergebnisse aus den Aktivphasen Die folgenden Tabellen fassen die Ergebnisse aus dem Wandelgang und den Arbeitsgruppen zusammen. Hinweis: Die Tabellen geben überwiegend die Originalformulierungen auf den Karten wieder. Zum Teil sind einzelne Punkte aus Gründen der besseren Verständlichkeit etwas ausführlicher formuliert.

Natur und Landschaft

Heutige Angebote mit Bezug zu BNE

. Lehr- und Erlebnispfade . Flatterhaus Hellmitzheim . Lehrpfad Hutewald . Mittelwald-Zentrum . Naturlehrpfad Ilmbach . Landschaftspflegeverband . Rebsortenlehrpfade Abtswind, Iphofen Sommerach, . Deusterturm LBV Obernbreit… . Forstamt Friedrichsberg Kunst-Bildhauer . Kräuterwanderungen, z.B. BBV . Saatgutarche (Biodiversität) . Weinwanderungen und Gästeführer . "Wir für Vielfalt" – Initiative für Saatenvielfalt- und . Bayerntour Natur Führungen Erhaltung, gentechnikfreie Landwirtschaft . Geführte Touren . Wandervereine z.B. Steigerwaldclub . Gärten- und Parkführungen, u.a. Schwanberg, . Projekt "Agrarlandschaft Mainfranken" Wiesentheid . Kennenlernen von Naturschutzgebieten . Wege zum Wein . Ortolan . Traumrunden Wanderungen . Rebhuhn-Projekt . NatURWaldweg . Biber im Landkreis . Flurgänge . Bienen, Bienenweiden, Bienenpatenwald . Beobachtungspunkte . Krötenzaunbetreuung durch "Bund Naturschutz" . Aussichtspunkte . Bildstöcke (Großlangheim) – Terroir F . Streuobstpflege . Grünes Klassenzimmer am Baggersee . Streuobstfest . Schulprojekt Grüne Klassenzimmer "Werdsee" . Sortenreine Brände . Schulprojekt "Schulwald" . Kennenlernen alter Apfelsorten

. Kinderakademie . Naturerlebnis für Familien (KJR) . Waldkindergärten . Gentechnikfreier Markt BN KT . Bildungsmodule "Natur und Umwelt", z.B. Jugend- . Fotowettbewerb "Baumpersönlichkeiten" BN KT

KoRiS 6 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Natur und Landschaft hof Schwanberg . Veranstaltungen zu Natur und Umwelt . Bildungsaktionen in Schulen/Kita zu Streuobst, . Wanderausstellung Bachmuschel Biber . VHS Angebote Unterrichtsmaterial Gelbvieh . . Kanutouren (geführt?)  Schafe . Kinder- und Jugendgruppen der Gartenbauvereine . Konstitutionssäule Gaibach . Kindergruppen, Jugendgruppen Bund Naturschutz . Bayerns Ureinwohner . Flurprozession Potenziale für BNE

. Naturschutzprojekte zum "Anfassen", z.B. Fleder- . Streuobst maus, Beweidung, Mittelwald . Geologie . Seltene Arten als Sympathieträger, z.B. Ortolan, . Kulturlandschaft Fledermaus, Feldhamster . Spezialisten/"Fachleute" . Produkte mit Artenschutz-Bezug als Ausgangspunkt für BNE, z.B. Fledermauswein, Ortolan-Zwitscherer Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um?

. Öffentlichkeitsarbeit . Zentrale Anlaufstelle . Erlebnisse . Dezentrale Mobileinheiten Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen?

 Personalkoordinator  Wissenstransfer (Nachwuchs)  Netzwerk aufbauen (lokal, regional)  Informationsangebote (fachlich, Überblick)  Zuschüsse, Förderprogramme  Fortbildung, Schulung  Honorarkräfte, Betriebe

Landnutzung

Heutige Angebote mit Bezug zu BNE

. Wasserbeschaffungsverband Albertshof . 'Erlebnis Bauernhof' für Schulen und KiGa (ca. 10 . VLF (Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in aktive Betriebe im Landkreis) Bayern) . Waldpädagogik . Landesanstalt Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und . Angebote der Forst für Grundschulen und Schul- Fachzentrum für Schweinehaltung Schwarzenau landheime

. Erneuerbare Energien . Wasserspielplätze . Nahwärmenetze . Geschichtsweinberg . Baugebiet mit Verpflichtung zur Geothermienutzung . Geo-ökologischer Lehrpfad am Schwanberg . Infoabend der Licht-, Kraft- und Wasserwerke Kit- . Steinbrüche, Geotope, Bodenstationen zingen (LKW) . Landwirtschaftlicher Lehrpfad Schwarzenau . Anbau "Energiepflanzen" in Grundwasserschutzge- . Waldumbau Lehrpfad bieten . Mittelwald . Aktion offene Gartentür . Rebsortenlehrpfad Abtswind . Tag der offenen Gärtnerei . Weinlehrpfade . "Zu Gast beim Profi" – Sehen, wo es wächst . Weinbergsführungen z.B. von Winzern/Stadtführern . Öffentlichkeitsarbeit Samenfeste, Saatgut für Haus- . Bienenweiden, Blühflächen jahreszeitlich verteilen gärten . Blühflächen . Weiterbildung: Betriebsleiter in Landwirtschaft, . Markt Einersheim Streuobstgürtel Garten- und Obstbau . Eichelschweine

KoRiS 7 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Landnutzung . "Rat zur Saat"-Veranstaltung . Landesgartenschaugelände Kitzingen Potenziale für BNE

. Landkreis Kitzingen als Klimawandel-Hotspot in . Nachhaltige Produktion von Eiweißpflanzen Deutschland . Nachhaltiges Wirtschaften im Pflanzenbau . Alleinstellungsmerkmal Klimawandel Auswirkun- . Regionale Produkte, z.B. Zwetschge, Quitte gen auf den Wald Waldwirtschaft im Klimawandel . Regionalität und Saisonalität von Produkten . Umweltengagement in Landwirtschaft, Garten- und Obstbau, z.B. Agrarumweltmaßnahmen, Blühstrei- . Bildungsangebot "Was/Warum macht der Landwirt fen, integrierter/ökologischer Pflanzenschutz auf dem Feld" Bodenschutz Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um?

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Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen?

 Stelle zum Bündeln von Angeboten und Nachfrage  Sortengarten, auch zum Verkosten alter Sorten  Bildungsangebote mobil, z.B. bei Festen  Landwirtschaftsführungen  Wanderungen mit Tieren

Ernährung und nachhaltiger Konsum

Heutige Angebote mit Bezug zu BNE

. Veranstaltungen der Initiative "Wir für Vielfalt" . Schulgärten . Veranstaltungen der Saatgutarche . Thema Ernährung in Waldkindergärten . Angebote der Landfrauen . Waldpädagogik . Führungen/Aktionen Streuobst (Saftpressen) . Jugendgruppen der Obst- und Gartenbauvereine . AELF-Erwachsenenbildung, Aus-/Weiterbildung . Erlebnis Bauernhof (Hauswirtschaft und Ernährung) . Umwelterziehungsgruppen in den Schulbereichen . Saatgutfestival . Imkerei-Honig-Bienen: Kurse Kindergärten, Schulen . Fränkische Feinschmeckermesse . Aktion "Gesundes Pausenbrot" an Schulen . Hoffest Ökohof Plietz (Schwarzach) . Grundwasserschutzbrot . Desta – Messe edler Brände . Bewusstseinsbildung durch kirchliche Jugend- und . Weinfeste Erwachsenenverbände wie kath. Landvolkbewe- gung . Tage der offenen Höfe/Brennereien . Bildungsaktionen zur Ernährung in Kindergärten . Ökokiste Ökohof Plietz und Schulen . Kochkiste Afrika und Energiesparherd (Angebot . "Zauber der Vielfalt" mit Übersicht Direktvermarkter des Landratsamtes) . Einkaufsführer Direktvermarkter LK Kitzingen . Kochkurse der Jägerschaft BJV und regionale Ver- marktung . Regionalvermarktung in Aus- und Fortbildung . Kochkurse bei der VHS . Dorfläden . Kräuterführungen und Kochkurse durch VHS etc. . Regionale Ölmühle Abtswind Rüdenhausen . Weinverkostung, Weinfeste . VLF (Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in . Verbraucherbildung über VHS Bayern) / BBV (Bayerischer Bauernverband) . Mehrweg statt Einweg keine Coffee-to-go-Becher . Kirchenburgmuseum Mönchsondheim . Themenkisten fairer Handel/Ernährung "Weltläden" . Teemuseum Abtswind . Fairhandelsberatung . Vinotheken (Kommunal, Winzer) Kulturzentrum . "Faire Gemeinde/Stadt" (z.B. Wiesentheid) Dettelbach

KoRiS 8 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Ernährung und nachhaltiger Konsum . Eine-Welt-Läden . Tauschmarkt Mainfranken . Recyclingkaufhaus Kitzingen Potenziale für BNE

. Regionale Produkte/Dachmarke . Nutzgärten, u.a. Grabengärten Mainbernheim (Ei- . Regionale Produkte in der Gemeinschaftsverpfle- genversorgung, Natur im Garten) gung, z.B. "Essensphilosophie Schwanberg" . Fair-Trade . Kooperationen mit Direktvermarktern, z.B. Schulen, Kindergärten, Gastronomie Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um?

. Erlebnis-Gewächshaus mit Info-Punkt . Aufbau von Reparatur-Strukturen . Zentraler Markt für Direktvermarkter mit Info-Punkt . Wissen vermitteln zum Ressourcenverbrauch bei Elektronik, u.a. Handy Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen?

 Finanzielle Unterstützung  Zentraler Ansprechpartner für Austausch/Akteure  Rahmenbedingungen transparent machen

Kultur, Tourismus und Siedlung

Heutige Angebote mit Bezug zu BNE

. Thematische Wander- und Radwege, Lehrpfade . Nachhaltiger Weinbau . Quittenlehrpfad . Weinkultur . Weinlehrpfade . Wein.Schöner.Land. u. ä. Zertifizierungen

. Geführte Touren . Gaststätten mit regionalem Angebot . Parkführungen, u.a. Schwanberg . Slow food (alter Esel? Marktbreit)

. Veranstaltungen Kitzinger Gartenland . Gartenschaugelände Kitzingen . Kursangebote für Gäste, u.a. zu Natur und Umwelt . Urbaner Naturgarten Mainbernheim . Ausstellungen/Veranstaltungen der Museen . Friedwald Schwanberg . Märkte/Messen . Lernort Bauernhof

. Unterrichtsmodule "Gartenkultur für Schüler" . Urlaub auf dem Bauernhof . Schulgarten Volkach: über 25 Jahre, 5.000 m², . Imkereizentrum mit Verkauf regionaler Produkte vielfach ausgezeichnet, vielfache Arbeitsbereiche . Flatterhaus Umweltbildung . Kinderakademie/-uni . Kirchburgmuseum Archäologieausstellung . Theaterprojekt des KJR . Mittelwaldinformationszentrum . KJR-Freizeiten . Dorfwettbewerb . Wassertourismus Alter Main, Gelbe Welle . Baugebiet Weiersbrunnen III . Umnutzung Konversionsflächen Potenziale für BNE

. Gartentourismus . Abbau des Leerstands von Wohnraum . Nachhaltiger Tourismus, Viabono . Nachhaltige Gebäudesanierung, Baustoffbörse . Nachhaltige Unterkünfte, z.B. KJR-Zeltplatz aus- . "Wohnen in der Zukunft" – nachhaltige Siedlungs- baubar entwicklung . BNE-Aspekte für Gästeführer . Chance Staatsarchiv/Regionalarchiv . Weinfeste nachhaltig(er) gestalten

KoRiS 9 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Kultur, Tourismus und Siedlung

Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um?

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Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen?

 Mobiles BNE Team  Kultursteuer vs. Kirchensteuer  BNE-Konzept für Veranstalter, z.B. "Modell" Wein-  Information für Gastbetrieb fest  Service Offensive  Mehrgenerationen  bilden  Kommunale Allianz  Leerstandkonzept  Keine Kirchturmpolitik?  Beratungsangebot Sanierung, Förderung, Denk- malschutz…  Immobilienmesse

Klima- und Ressourcenschutz

Heutige Angebote mit Bezug zu BNE

. Veranstaltungen und Aktionen zu Energie und Kli- . Klima-Projekte an Schulen, Kindergärten und Ver- maschutz bände . VHS-Veranstaltungsreihe "Energiewende" . Schulprojekt Kunststoffvermeidung . Vorträge z.B. Erschließung Neubaugebiet . Klimaschutz Schulwald . Energieberaternetzwerk, Aktion "Energiekarawane" . Besichtigung Wasserwerk (aktuell für Grundschüler) . Energieberatungstage . Umweltschulen, u.a. Marktbreit, Wiesentheid, Volkach, Kitzingen Siedlung . Energiekarawane . Wasser-Kita in Wiesentheid . Beteiligung an Klimawoche BY . Waldkindergarten . Besichtigung energiesparende Häuser . Besichtigung/Führung von Mikro-BHKW . Beratung der Waldbesitzer zu Klimawandel etc. . Führungen Biogasanlage, z.B. mit Schule . Der Wald in der Freizeitnutzung (die Jägerschaft informiert) . Thermografie-Spaziergänge . Lehrpfad: Wald im Klimawandel . Effizienznetzwerk der Industriebetriebe . Umweltmanagement der Unternehmen

. Erneuerbare Energien aus nachwachsenden Roh- . Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen stoffen, z.B. Biogas . Betriebe die Recyclingprodukte herstellen z.B. . Nahwärme/BHKW, bspw. Wiesentheid, Iphofen, Lindner Knauf Volkach . Angebote der Regierung von Unterfranken z.B. . Abwärmenutzung in Unternehmen, z.B. Knauf, "Aktion Grundwasserschutz/Wasserschule" Lindner . Wasserschutzgebiete Kooperation LWD und Was- . Hackschnitzelheizung, z.B. Kloster, Wiesentheid servorsorge . Bürgersolaranlage . Grundwasserschutzbrot . Photovoltaik/Solar zur Selbstversorgung . Programme zur Regenwassernutzung, Bau von . Energienutzungspläne der Kommune Zisterne . Umstellung Straßenbeleuchtung LED . Renaturierung von Bächen Hochwasserschutz

. Abfallberatung . Tröpfchenberegnung und Beregnung in Weinbau, Landwirtschaft und Gartenbau . Abfallwirtschaftsplan LK KT . Ausstellung "Über den ewigen Kampf gegen den . Nachhaltige Lebensmittelproduktion Müll" . Vermeidung von Giften in der Nahrungsproduktion . Besichtigungen von Verwertungs- und Entsor- . Bodenuntersuchungen Nährstoffbilanzen

KoRiS 10 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Klima- und Ressourcenschutz gungsanlagen . Weinbergsbegrünung . Tour de Müll (Müllvermeidung, Recycling, Verrot- . eCarsharing in Volkach tung) . E-Mobilität: Ladesäulen . Diverse Lehrmaterialien zu Abfall . Vor-Ort-Fahrradverleih inkl. E-Bike Potenziale für BNE

. Regenerative Energieerzeugung (Wind, PV) vs. . Thema Wasser Naturschutz – z.B. Umgang mit Wasser, Wassermangel, . Klimafreundlicher Gütertransport auf dem Main vs. Grundwasserschutz, Wasserschule Naturschutz – Wasserextreme: extreme Trockenheit vs. Extre- . E-Mobilität me Niederschlagsereignisse/Stark-Hochwasser . Klimafreundliche Mobilität: Rad, Fuß, ÖPNV – System Wasser: Wo kommt Wasser her? . ÖPNV vs. MIV Wo wird es verbraucht? . Mitfahren zu Betrieben Wo geht es hin? . Tauschbörsen, Tauschmarkt – Was ist das Gut Wasser wert? . Recyclingkaufhaus, Repair-Café, "Upcycling" . Führungen Wasserwerk auch für Erwachsene . "Cradle to Cradle" Zielgruppe prüfen und ändern . System Energie: Wo entstehen klimaschädliche Gase? Wie setzen wir Potenziale in BNE-Angebote um?

. Themen interessant machen und mit der "Zeit" . Wasser-Effizienz-Tisch, um Wasser besser zu nut- gehen  aktuelle/zeitgemäße/moderne Lehr- und zen Präsentationsmethoden aufgreifen . Energiescouts (an/in öffentlichen Gebäuden) . Vorträge in Bürgerversammlung oder Kommune . Projekte zum Anfassen/Erleben: Projekt zur Bewäs- . Projektarbeit mit Jugendlichen von der Idee bis zur serung im Schulgarten (eine Hälfte der Pflanzen Umsetzung wird bewässert, die andere nicht) . Zielgruppen prüfen Angebote über Schüler hinaus . Marketing  Klima- und Ressourcenschutz als erweitern Imageprojekt . Mehrwert von Veränderung herausarbeiten Was benötigen wir, um BNE im Landkreis umzusetzen?

 Mobile Einheit zu verschiedenen Themen  Regelmäßige Schulungen für Hausmeister  Zentraler Ansprechpartner zur Bündelung von An- geboten

4 Ausblick und weiteres Vorgehen . Die zusammengetragenen Ergänzungen der IST-Situation und die gesammelten Potenziale werden im Anschluss an die Veranstaltung ausgewertet. Darauf aufbauend wird ein Leitbild entworfen, das sowohl Vorschläge für die Schwerpunktsetzung im Bereich BNE als auch erste Ansätze für die zukünftige Ausrichtung des Landkreises enthält. . Landrätin Tamara Bischof verabschiedet sich von den Teilnehmenden. Sie ist begeistert vom Engagement der Teilnehmenden, die vier Stunden lang aufmerksam und engagiert diskutier- ten und ihre Ideen eingebracht haben. Es hat sich gezeigt, dass das Kitzinger Land schon vie- le Angebote vorzuweisen hat, die sich als Basis für BNE eignen. Nun gilt es, entsprechende Strukturen zu schaffen. Mit der heutigen Veranstaltung ist der erste Schritt für den Prozess hin zu mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis gemacht.

KoRiS 11 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017 Anlage 1: Teilnehmerliste

Name, Vorname Institution/Funktion Bachleitner, Elisabeth Eine-Welt-Gruppe Kitzingen e.V. Bätz, Andrea Fränkischer Klein- und Obstbrennerverband Behr, Klaus Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen, Bereichslei- ter Forsten Bischof, Tamara Landrätin Bock, Gerd Unterfränkische Überlandzentrale eG, Geschäftsführender Vorstand Breitenbach, Otto Regierung von Unterfranken, Ansprechpartner für Umweltstationen und weitere Projekte zur Intensivierung der Umweltbildung Brückner, Bernhard 1. Bürgermeister Markt Obernbreit Busigel, André Gärtner Büttner, Christa Kreisrätin Damme, Dr. Klaus Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung Kitzingen, LVFZ- Leitung Dörrer, Karen KoRiS Düll, Gerd Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen, Bereichslei- ter Landwirtschaft Endres, Robert Landesbund für Vogelschutz – Kreisgruppe Kitzingen Engert, Mechthild Landratsamt – Tief- und Gartenbau, Kreisfachberatung für Gartenkul- tur und Landespflege Fäcks, Dr. Katrin Fernwasserversorgung Franken, Projektmanagerin Unternehmens- entwicklung Fell, Rainer Stadt Iphofen – Forstbüro Fuchs, Kai Gartenbauzentrale Main-Donau eG Grebner, Bert Bayerischer Jagdverband Grüneberg, Isabel KoRiS Hanebeck, Kerstin KoRiS Hauck, Sigrid Zweckverband Abfallwirtschaft Hebert, Claudia Interkommunale Allianz "Südöstlicher Landkreis Kitzingen", Allianz- management Heinritz, Harald Landratsamt Kitzingen – Kommunale Abfallwirtschaft, Abfallberater Himsel, Susanne Bürgerin Iphofen Holst-Steppat, Susanne Volkshochschule Volkach, Leitung

KoRiS 12 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Name, Vorname Institution/Funktion Horak, Brigitte Architekt/Landschaftsarchitekt/Stadtplaner, Gästeführerin Weinerleb- nis Franken Hufnagel, Angela Kreisrätin Wiesentheid Hüßner, Reinhard Kirchenburgmuseum Mönchsondheim, Museumsleitung Jackel, Dr. Anne-Kathrin Regierung von Unterfranken, Sachgebiet Wasserwirtschaft Kahl, Katja Kinderhaus Sternehimmel in Hüttenheim Kanzinger, Daniel Landratsamt Kitzingen – Jugendamt, Fachaufsicht und Fachberatung Kindertagesstätten Keller, Barbara Verein open house Keller, Martin Verein open house Kendzia, Nikolai Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen, Leiter Gar- tenbauzentrum Klöhr, Friedhelm Gymnasium Marktbreit Knof, Dr. Susanne 2. Bürgermeisterin Markt Obernbreit Köber, Dr. Michael Landratsamt, Abteilungsleiter Baurecht und Umwelt Konrad, Christine Bürgermeisterin Stadt Dettelbach Kordowich, Hermann Obst- und Gartenbauverein Volkach Kraus, Alois Bayerischer Bauernverband Kraus, Peter 1. Bürgermeister Stadt Mainbernheim Kulpa, Ann-Kathrin Kinderhaus Sternehimmel in Hüttenheim Kutscher, Alexander Zweckverband Abfallwirtschaft, Geschäftsleiter Lang, Dieter Landratsamt – Umwelt, Natur und Landschaftspflege, Fachreferent für Naturschutz und Landschaftspflege Lörner, Annette Mann, Matthias Steigerwald-Landschulheim – Öff. Gymnasium mit Internat und Ta- gesheim für Jungen und Mädchen Mend, Josef 1. Bürgermeister Stadt Iphofen Mergenthaler, Simone Stadt Iphofen – Tourist-Info Ott, Karl-Heinz Landschaftspflegeverband Kitzingen Ott, Nicole Landschaftspflegeverband Kitzingen Penzhorn, Thilo Klinik Kitzinger Land Peters, Roswitha Konversionsmanagement Kitzinger Land Petzold, Corinna Landratsamt – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

KoRiS 13 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: AUFTAKTVERANSTALTUNG AM 31.01.2017

Name, Vorname Institution/Funktion Pfeiffer, Thomas Landratsamt Kitzingen – Umwelt, Natur und Landschaftspflege, Fachkundige Stelle Wasserwirtschaft Queck, Hermann Bürgermeister Gemeinde Buchbrunn Reifenscheid-Eckert, 1. Bürgermeisterin Markt Willanzheim Ingrid Scheller, Robert Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach Schmidt, Maja Landratsamt – Regionalmanagement/LAG Z.I.E.L. e. V. Schmitt, Markus Landratsamt – Umwelt, Natur und Landschaftspflege Geschäftsführung Landschaftspflegeverband Schneider, Hans Bund Naturschutz Schneider, Joachim Biosphärenreservat Rhön, Pädagogischer Fachbetreuer Umweltbil- dungsstätte Oberelsbach Seufert, Lothar Dettelbach/Brück Söder, Christian Flatterhaus, Projektleiter und Fledermausbeauftragter Sommerlath, Philipp Jugendhof Schwanberg Sondermeyer-Haus, Steigerwald-Landschulheim – Öff. Gymnasium mit Internat und Ta- Dr. Ulrike gesheim für Jungen und Mädchen Streng, Paul Kreisrat Thomaier, Inge Dorfschätze Thomann, Wolfgang Bürger aus Düllstadt (Schwarzach am Main) Völker, Susanne Staatliche Berufliche Schulen Kitzingen-Ochsenfurt Wahl, Jessica Mainfränkische Werkstätten Weidt, Monika Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Will, Matthias Landratsamt, Abteilungsleiter Technische Angelegenheiten, Vergabe- recht Wolf, Karl Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Kitzingen, 1. Vorstand Wörner, Heinrich 3. Bürgermeister Marktgemeinde Wiesentheid

KoRiS 14 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN

Ergebnisprotokoll: BNE-Maßnahmenwerkstatt 29.03.2017 in der Staatlichen Realschule Kitzingen

Programm 1. Begrüßung und Einführung 2. Impuls: Poetry Slam 3. Aktivphasen: – Gallery-Walk zu Leitbild, Zielen und Schwerpunkten – Arbeitsgruppen: Maßnahmen für BNE im Landkreis Kitzingen 4. Ausblick

Anhang 1. Anwesenheitsliste 2. Auszug aus der PowerPoint-Präsentation: Leitbild

Moderation und Protokoll KoRiS

1 Begrüßung und Einführung

Begrüßung [Landrätin Tamara Bischof]

. Frau Bischof begrüßt die mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Maßnahmenwerk- statt "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis Kitzingen" und insbesondere Michael Jakob, der mit seinem Poetry Slam einen ganz anderen Blick auf das Thema BNE geben wird. . Ziel der heutigen Veranstaltung ist es, die gesammelten Ergebnisse und Ideen der Auftaktver- anstaltung weiterentwickeln.

Rückblick und Programmvorstellung [Kerstin Hanebeck, KoRiS] . Ziel der Auftaktveranstaltung "Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen" am 31.Januar 2017 im Gymnasium Marktbreit war es, sich über die im Landkreis laufenden Aktivi- täten und Angebote mit Bezug zu BNE auszutauschen und erste Ideen für die Zukunft von BNE im Landkreis zu entwickeln. zu Die Teilnehmenden brachten erste Projektideen ein und arbeiteten Handlungsbedarfe heraus, die im Landkreis im Bereich BNE bestehen.

KoRiS 1 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

. Ziel des Handlungskonzepts ist: – Situation analysieren: Wer macht was im Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung"? (Ist-Situation) – Leitbild entwerfen: Was wollen wir erreichen? Wo setzen wir Schwerpunkte? – Maßnahmen entwickeln: Wie setzen wir unsere Ziele um? (Entwicklung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen

2 Impuls: Poetry Slam zum Thema Nachhaltigkeit [Michael Jakob]

. Michael Jakob ist seit vielen Jahren im Kabarett, Improvisati- onstheater und in der Kleinkunst tätig . Seit 2002 tritt er als Poetry Slammer auf. . Er leitet den Abend mit einem Poetry Slam zum Thema 'Nachhaltigkeit' ein.

3 Aktivphasen

Leitbild: Ziele und Schwerpunkt-Themen [Kerstin Hanebeck, KoRiS]  Folien "Leitbild" siehe Anlage 2 . Das Leitbild basiert auf den BNE-Zielen und -Vorgaben von UNESCO und Bund, der Auswertung der "Ist-Situation" (Exper- teninterviews, Sichtung von Konzepten und Unterlagen) und den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung. . Es setzt sich zusammen aus – BNE-Verständnis – BNE-Qualitätskriterien – Zielen für den Landkreis Kitzingen – Schwerpunkt-Themen für den Land- kreis Kitzingen . Für die BNE-Arbeit im Landkreis Kitzingen werden das BNE-Qualitätsverständnis der UNENSCO aus dem Weltaktionspro- gramm 'BNE 2014' (siehe Folie 11 im An- hang) und die zehn BNE- Qualitätskriterien der Deutsche UNE- SCO-Kommission von 2012 (siehe Folie 12) zugrunde gelegt.

KoRiS 2 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

. Die vier Ziele und drei Schwerpunkt-Themen sind speziell für den Landkreis Kitzingen heraus- gearbeitet. Die Ziele beinhalten auf der Basis bestehender Bildungs- und Erlebnisangebote qualitativ hochwertige BNE-Angebote zu entwickeln und die Vernetzung zwischen den Akteu- ren im Landkreis und darüber hinaus zu fördern (siehe Folie 13 und 14). . Folgende Schwerpunkt-Themen werden für den Landkreis Kitzingen empfohlen: – "Hotspot Klimawandel – Klimawandel und Wasser" aufgrund der heute bereits deutlich spürbaren zunehmenden Hitze und Trockenheit und dem daraus resultierenden Wasser- mangel – "Nachhaltige Landnutzung und Ernährung" aufgrund der großen Vielfalt an Formen der Landnutzung, die die Möglichkeiten der Landnutzung und Erzeugung von Lebensmitteln in Deutschland im Kleinen abbilden – "BNE und Persönlichkeitsentwicklung" für einen gezielten Bewusstseinswandel in der Bevölkerung und mit Blick auf Akteure im Landkreis, die in diesem Bereich besondere Stärken haben . Das Handlungsprogramm baut auf das Leitbild auf und ist in drei Handlungsfelder gegliedert:

. Das Handlungsprogramm enthält zudem einen Projektspeicher mit – "Besten Beispielen": Bestehende Angebote und Aktionen mit BNE-Bezug im Landkreis Kit- zingen, die sich als Anschauungsobjekte eignen und in zukünftige BNE-Module eingebun- den werden können – Maßnahmenansätze mit Projektideen aus dem bisherigen Prozess

Aktivphasen In der ersten Aktivphase, dem "Gallery-Walk", haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit das Leitbild (BNE-Verständnis, BNE-Qualitätskriterien, Ziele, Schwerpunkt-Themen) zu bewerten, zu kommentieren und bei Bedarf zu ergänzen. Mit je einem Klebepunkt pro Schwerpunkt-Thema können die Teilnehmenden ihre Einschätzung ( |  | ) sichtbar machen. Um ein Meinungsbild einzuholen, an welche Zielgruppen sich die BNE-Angebote schwerpunkt- mäßig richten sollen, können zwei Klebepunkte pro Person platziert werden.

KoRiS 3 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017 Für die zweite Aktivphase, der Konkretisierung von Maßnahmen, teilen sich die Teilnehmenden nach Interesse in drei Arbeitsgruppen "Bildungsmodule", "Qualifizierung" und "Kommunikation / Vernetzung". Aufgabe der Arbeitsgruppen ist es, erste Maßnahmenansätze auszuwählen, um sie zu konkretisieren: . vorstellen und ergänzen: Welche Maßnahmenansätze gibt es schon? . auswählen: Was soll hier und heute konkretisiert werden?  Bepunkten: 3 Punkte pro Person . konkretisieren: Maßnahmen: Was? Wer? Für wen? . Weitere Ideen festhalten: bei Bedarf Projektspeicher ergänzen Im Anschluss werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen kurz im Plenum präsentiert.

Ergebnisse aus den Aktivphasen Die folgenden Grafiken und Tabellen fassen die Ergebnisse aus dem Gallery-Walk und der Gruppenarbeit zusammen. Hinweis: Die Tabellen geben überwiegend die Originalformulierungen auf den Karten wieder. Zum Teil sind einzelne Punkte aus Gründen der besseren Verständlichkeit etwas ausführlicher formuliert. Ergänzungen der Teilnehmenden sind in kursiver Schriftart dargestellt. Die Anzahl der Punkte, die ein Maßnahmenansatz erhalten hat, ist in eckigen Klammern [Ziffer] wiedergegeben.

Leitbild . Die Teilnehmenden stimmen dem Leitbild zu. . Ergänzungsvorschlag ist, das Leitbild um eine Art Motto oder Leitsatz zu erweitern, dass den Inhalt mit drei Worten auf den Punkt bringt, bspw. "anfangen • umdenken • umsetzen"

Meinungsbild zu den Schwerpunkt-Themen

KoRiS 4 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

. Die BNE-Schwerpunkt-Themen werden überwiegend positiv bewertet und erfahren eine hohe Zustimmung. . Vorschlag für den Schwerpunkt "Hotspot Klimawandel – Klimawandel und Waser" ist, das Wort "Klimawandel" durch "Klimaschutz" auszutauschen, da es positiver besetzt sei. . In den Schwerpunkt "BNE und Persönlichkeitsentwicklung" sollten die Aspekte "Transformati- on" und "Suffizienz" Berücksichtigung finden.

Meinungsbild zu den Zielgruppen

. Es zeigt sich, dass BNE-Angebote sich schwerpunktmäßig an Multiplikatoren im Bildungssek- tor (z.B. Lehrer, Erzieher, Kursleiter), Kinder und Jugendliche sowie allgemein an Erwachsene richten sollten. . Ein Vorschlag ist, die Auflistung der Zielgruppen um "Eltern" zu ergänzen und auch für diese spezielle Angebote zu entwickeln.

Karte "Angebote und Infrastruktur zu BNE im Landkreis Kitzingen" . Folgende Angebote sollten noch in die Karte aufgenommen werden: – Schulwald Wiesentheid [Hinweis: Der Schuldwald ist bereits in der Karte verortet: "Steigerwald-Landschulheim mit Grünem Klassenzimmer und Klimaschutzwald | Wiesentheid"] – Die Bezeichnung "Steigerwald-Landschulheim" sollte in "Gymnasium Steigerwald- Landschulheim" geändert werden. – Schulgarten Volkach – Eine-Welt-Laden Wiesentheid – Kulturweg Gnodstadt-Marktbreit

KoRiS 5 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

Handlungsfeld Bildungsmodule

Maßnahmenansätze im Handlungsfeld Bildungsmodule . Landwirtschaftsführungen, z.B. auf dem Agraröko- . Mini-Gärtner: Kinder praktizieren in Gartenbaube- logischen Landwirtschaftspfad [7] trieben (Gräfin Bernadette) [1] . Führungen Wasserwerk für Erwachsene . Regionale Besonderheiten – Erlernen durch Erle- aktuelle Zielgruppen erweitern ben: Genussführung, Zwetschge, Wein, Streuobst . Wanderungen mit Tieren, bspw. mit Schafen [5] . Vorträge in Bürgerversammlung oder bei Kommu- . Sortengarten, auch zum Verkosten alter Sorten [7] nen [3] . Ernährung [7] . Aufenthalte im Schullandheim zu bestimmten The- . Angebot "nachhaltig Fasten" (ohne Medien, ohne men im Bereich BNE [3] Fleisch etc.) [2] . Projektarbeit mit Jugendlichen: Von der Idee bis zur . Besinnungs- bzw. Orientierungstag mit stärkerem Umsetzung [9] Fokus auf BNE [1] . Wettbewerb Jugendliche: Wie soll mein Landkreis in . Schulungen für ehrenamtliche Helfer/Erzieher, z.B. 20 Jahren aussehen? [4] im Vorfeld der "Tour de Müll" [2] . Projekte zum Anfassen und Erleben, z.B. Bewässe- . Kurse für Führungskräfte: "Wertschöpfung durch rung im Schulgarten [6] Wertschätzung", "Führen mit Werten" . Schulgärten mit "Versuchen" bzw. Themen, z.B.  Anbieter: Team Benedikt, Friedrich Assländer eine Parzelle Bewässern, eine nicht [2] fürs Führungsprojekt [1] . Fahrtraining Aktionsplan für Bildungsmodule

Was? Wer? (Träger/Beteiligte) Für wen? Fragen Projektarbeit mit Jugendlichen [9] . Einstellung "Was ich mache, ist wichtig!" vermitteln, um auch kleine Verhaltensänderungen zu fördern (Bsp.: das Wasser sparen jeder ein- zelnen Person trägt zum Gesamtef- fekt bei) . Ernährung [7] Träger . Kinder und . Finanzierung von z.B. Jugendliche Kursgebühr oder An- – Thema eignet sich als Katalysa- . AELF, Bauernver- reise? tor-Thema bzw. Aufhänger für band, Landfrauen . Multiplikatoren Vermittlung von nachhaltige Ent- Stiftungen vhs, Schulen wicklung . Fördervereine – Wie wird Käse gemacht? Beteiligte – Schulgärten, Sortengarten [7] . Lehrkräfte und Lehrpfade (Bsp. Agrarökolo- . Vereine Ernäh- gischer Lehrpfad) als Basis: rungscoaches ein- Was wächst und wie baue ich es beziehen an? Was koche ich daraus? Wann wächst was (Saisonalität)? . Bauernhöfe Was kaufe wo und wie ich ein? . Gärtnereien . Koch- und Ernährungskurse für . z.B. vhs, Land- . Kinder und Kinder und Jugendliche  als An- frauen Jugendliche gebot in der Ferienzeit (bspw. Feri- enpassaktion), nicht während der Schulzeit . Konsum und Ernährung als Grund- . Lehrkräfte . Schüler . Wer erstellt Informa- satz im Unterricht Thema für Pro- tionsmaterial oder jektarbeit und Module Fortbildungsangebote für Lehrkräfte? Was wächst im Landkreis Kitzingen . Reiseanbieter der . Touristen . Bestehende Angebot besser ver- Hotelschiffe ein- . Besucher des markten, u.a. Besichtigung von Gar- binden (Multiplika- Landkreises tenbaubetrieben  Zielgruppe um tor) Touristen erweitern und Angebote für Marketing nutzen

KoRiS 6 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

Handlungsfeld Qualifizierung

Maßnahmenansätze im Handlungsfeld Qualifizierung . BNE-Check" für Einrichtungen und Angebote: Wei- . Energiescouts (an und in öffentlichen Gebäuden) [3] terentwicklung bestehender Angebote in Richtung . Energiedetektive ausbilden [1] BNE [3] . Regelmäßige Schulungen für Hausmeister [1] . "BNE-Check" für Lehr- und Erlebnispfade [2] . Beratungsangebot 'Sanierung, Förderung, Denk- . BNE-Konzept für Veranstaltungen z.B. Modell für malschutz…' Weinfest [2] . Service Offensive im Tourismus, u.a. Integration von . Zertifizierung von Schulen und Kindergärten (Um- BNE und BNE-Informationen für Gastbetriebe [3] weltschule) . Informationen zu nachhaltiger Ernährung (Kochen) . BNE-Fortbildung für Erzieher (Kindergarten) [2] . Ökologischer Fußabdruck  Transparenz bei Er- . BNE-Fortbildung für Lehrkräfte [3] mittlung des Abdrucks [6] . Überarbeiten von Schulungsunterlagen . Angebot: Gemeinwohlbilanz . Lehrpläne in Schulen aktualisieren [2] . Nachhaltigkeit vorleben (unabhängig vom Berufs- . Fortbildung für Gästeführer im Weinbau/Kitzinger feld…) [3] Gartenland [3] . Verknüpfung Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit . Fortbildung zum Landwirtschaftsführer [4] (Inhaber und Kunden) [2] . Ausbildung von Streuobstführern [2] Aktionsplan für Qualifizierung

Was? Wer? (Träger/Beteiligte) Für wen? Fragen Verständnis für Nachhaltigkeit ver- . Bildungseinrich- . Schulen . Frage der Verhält- mitteln, z.B. mit Hilfe des Konzepts tungen . Entscheidungs- nismäßigkeit im eige- "Ökologischer Fußabdruck" [6] Problem: qualifi- träger nen Handeln berück- ziertes Personal sichtigen: Wie viel . Verständnis für Nachhaltigkeit ver- . Kunden mitteln und Equipment benötigt man wirk- fehlen . Bürger lich? (Stichwort: Suf-  Befähigung zum ständigen Hin- fizienz) terfragen von Entscheidungen . Umweltbildungs- und Weiterentwickeln von Lösun- station oder Koor- . Finanzierung: Wie gen anhand von Nachhaltig- dinierungsstelle im können die Umwelt- keitsmaßstäben Landkreis bildungsstation, der Kümmerer und die  Wechselwirkungen berücksichti- . Kümmerer, die als verschiedenen Ange- gen dauerhafte An- sprechpartner für bote finanziert wer- . Überprüfbarkeit/Ermittlung des öko- das Thema an den? logischen Nutzens von Maßnahmen, Umweltbildungs- z.B. mit Hilfe eines Internet-Tools station tätig sind ähnlich dem zur Errechnung des ökologischen Fußabdrucks . Zentrale Anlaufstelle im Landkreis (räumlich und personell), u.a. für – Information und Qualifikation von Multiplikatoren – Koordination einzelner (Bildungs-)Angebote BNE-Fortbildung für Lehrkräfte [3] . Regierung Unter- . Lehrkräfte und . Thema Nachhaltigkeit in Lehrpläne franken Erzieher integrieren . Kümmerer vermit- . Weitere Multi- . Lehrmaterial erstellen und zur Ver- telt Qualifikations- plikatoren fügung stellen angebote vor Ort . Qualifikation des Personals . Verzeichnis von Referenten für verschiedenen BNE-Themen anle- gen

KoRiS 7 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

Handlungsfeld Kommunikation/Vernetzung

Maßnahmenansätze im Handlungsfeld Kommunikation/Vernetzung . Zentrale Koordinierungsstelle: Ansprechpartner, . Ernährungsrat (Köln) [1] Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, Organisation . Marketing  Klima- und Ressourcenschutz als (bspw. Qualifizierung, Projektcoaching, Förderung) Imageprojekt [6] [13] . Marketing nachhaltiger Gartenbau und Landwirt- . BNE-Netzwerk: Regelmäßiger Austausch von BNE- schaft interessierten Akteuren, um BNE zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln [7] . Einkaufsverbund für regionale Produkte [2] . BNE-Mobil mit mobilem Team [12] . Monitor, Schaufenster oder App für regionales Angebot (Gemüse, Federweißer, Spargel etc.) [2] . Verbände des Kreisjugendrings mit ihren Angeboten einbeziehen  Programm . Sammlung 'Gute Beispiele' für praktizierte Nach- haltigkeit [2] . Wasser-Effizienz-Tisch [6] Aktionsplan für Kommunikation/Vernetzung

Was? Wer? (Träger/Beteiligte) Für wen? Fragen Zentrale Koordinierungsstelle Träger: offen, ggf. . Anbieter von . Finanzierung? [13] BNE Budget?  erste . Landkreis (vermutlich Finanzierungsideen . Strukturen für BNE-Vernetzung sinnvoll, hier anzubinden) . "Endnutzer" schaffen bzw. Adressa- vorhanden . Landschaftspflegeverband . Neues initiieren ten von BNE- . evtl. auf Zielgruppe . Gartenbauverband Angeboten "Erwachsene" kon- . Qualifizierung für BNE Beteiligte: alle Anbieter  zentrieren? . Gute Beispiele im Blick behal- "Endnutzer" ten BNE-Netzwerk mit regelmäßi-  als Aufgabe für die Koor- . Anbieter von gem Austausch von BNE- dinierungsstelle BNE interessierten Akteuren [7] Marketing [6]  als Aufgabe für die Koor- . Verbraucher . Klima- und Ressourcenschutz dinierungsstelle . Unternehmen als Imageprojekt in den Bran- . Marketing nachhaltiger Garten- chen (u.a. bau und Landwirtschaft Gartenbau, Landwirt- . Monitor, Schaufenster oder App schaft, Hand- für regionales Angebot [2] werk) BNE-Mobil mit mobilem Team . Koordinierungsstelle . mit "Mobil" an [12] . Anbieter/Akteure im BNE- 'Endnutzer' . an Koordinierungsstelle ando- Bereich einbinden herantreten cken . BNE-Akteure zur Zielgruppe bringen, z.B. zur Schule . "nachhaltiges" Mobil mit ent- sprechend moderner Antriebs- technik/Ausstattung  als Maskottchen nutzen (Werbeeffekt) Wasser-Effizienz-Tisch [7]  ggf. als Aufgabe der Ko- . Landnutzer bei Angliederung an . "Runder Tisch" zum effizienten ordinierungsstelle Koordinierungsstelle, Umgang mit Wasser in der . alternativ: eigenständige ggf. Überforderung Landnutzung, vor dem Hinter- Struktur entwickeln (zusätzlicher Perso- grund des Klimawandels nalbedarf)?

KoRiS 8 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017 Handlungsfeldübergreifender Projektspeicher: Praktizierte Nachhaltigkeit

Beste Beispiele (umgesetzt oder in Umsetzung) . Angebote der Regierung von Unterfranken z.B. . VHS-Veranstaltungsreihe "Energiewende" "Aktion Grundwasserschutz" . Energiekarawane – Wasser-Kita . Thermografie-Spaziergänge – Wasserschule Unterfranken . Energieeffiziente Betriebe – Wasserschutzbrot – Betriebe mit Energiemanagement – Jahreszeitenkiste – Betriebe mit Qualitätsmanagement auf Umwelt- – etc. ebene, z.B. EMAS . Regionale Produkte in der Verpflegung z.B. Essen- – Betriebe mit Energie-Zertifizierungen sphilosophie Schwanberg – Betriebe mit Nutzung erneuerbarer Energie bspw. Abwärme . Grabengarten Mainbernheim urbanes Gärtnern . Besichtigungen und Führungen zu Plus- . eCarsharing in Volkach Energiehaus, Nahwärme etc. . Ausbau von Radwegen (Förderung des modal split) Maßnahmenansätze . Aufbau eines Repaircafé (Projekt in Planung beim . Leerstandskonzept Stadtmarketing Kitzingen) . Immobilienmesse . Erlebnis-Gewächshaus mit Info-Punkt . Studie zum Biomassepotenzial . Zentraler Markt für Direktvermarkter mit Info-Punkt . Vermeiden von Verpackung und Einweggeschirr . Torffreier Gartenbau . Müllvermeidung . Kooperation mit Direktvermarktern und Genossen- . Beschränkung auf den notwendigen Kunststoffein- schaftsmitgliedern satz  experimentieren mit Alternativen . Sortengarten und Lehrpfade, auch zum Verkosten . Energieprojekte  mit BNE vermitteln alter Sorten . BNE-Tag an Schulen im LK für den ökologischen . Sortenkartierung alter Streuobstsorten Fußabdruck . Artenvielfalt als Thema für BNE . Aktionen mit Schulen und Erwachsenengruppen Allgemeine Hinweise – Pflanzaktionen vom Streuobst . Kümmerer (dauerhaft) – Heckenpflege . Öffentliche. Weiterbildungsangebote mit VHS ab- – Pflegeschnitte von Streuobst sprechen . Thema Bienen als Ausgangspunkt für BNE . Gärtner/Gartenbau sind in der Außenwirkung und . Nachhaltige Kreisverwaltung als Vorbild für prakti- beim Einbeziehen in BNE bisher sind unterpräsen- zierte Nachhaltigkeit tiert . Leitlinie: Wie wollen wir im Landkreis mit dem The- . Personelle Ausstattung d. Umweltstation? ma Klimawandel umgehen (bzgl. Bewässerung, Klimaanlagen etc.)?

4 Ausblick und weiteres Vorgehen [Matthias Will, Landratsamt | Landrätin Tamara Bischof] . Mit der Maßnahmenwerkstatt hat heute die zweite öffentliche Veranstaltung zu BNE im Land- kreis Kitzingen stattgefunden. Die Ergebnisse aus den beiden Veranstaltungen werden nun zu einem Handlungskonzept zusammengefasst. Das Konzept wird dem Umweltausschuss in ei- ner öffentlichen Sitzung voraussichtlich Ende Mai präsentiert. . Auf Grundlage des Konzepts entscheidet die Politik, in welche Richtung sich der Landkreis im Bereich BNE bewegen möchte: eine staatlich anerkannte Umweltstation aufbauen oder eine andere Lösung finden, beispielsweise eine koordinierende Stelle, die ggf. durch eine mobile Einheit unterstützt wird. Entscheidend dabei ist, ob und wie sich eine Struktur tragen kann. Der Entscheidungsfindungsprozess wird sich an die Konzepterstellung anschließen.

KoRiS 9 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

. Herr Will lädt alle Interessierte dazu ein, an der öffentlichen Ausschusssitzung teilzunehmen und sich auch weiterhin aktiv an dem Prozess einzubringen. . Landrätin Tamara Bischof verabschiedet sich von den Teilnehmenden und bedankt sich für das Engagement aller Beteiligten. Sie ist überzeugt, dass sich der Landkreis auf einem guten Weg befindet und heute viele weitere wichtige Punkte eingebracht werden konnten, um dem Ziel, das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Kitzingen voranzubringen, näher zu kommen. Entscheidend ist, dass alle Interessierten in den Prozess eingebunden werden

KoRiS 10 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017 Anlage 1: Anwesenheitsliste

Name, Vorname Institution | Funktion Arndt-Landbeck, Richard vhs Kitzingen Bätz, Andrea Fränkischer Klein- und Obstbrennerverband

Bischof, Tamara Landratsamt | Landrätin Bock, Gerd Unterfränkische Überlandzentrale eG | Geschäftsführender Vor- stand Busigel, André Gemüsegärtner Büttner, Christa Kreisrätin Cords, Krischan Main-Streuobst-Bienen eG | Geschäftsführer Dörrer, Karen KoRiS – Kommunikative Stadt und Regionalentwicklung Endres, Robert Landesbund für Vogelschutz – Kreisgruppe Kitzingen Engelhardt, Manfred Bund Naturschutz – Kreisgruppe Kitzingen Engert, Mechthild Landratsamt – Tief- und Gartenbau | Kreisfachberatung für Garten- kultur und Landespflege Fäcks, Dr. Katrin Fernwasserversorgung Franken Fell, Rainer Stadt Iphofen – Forstbüro Finster, Robert Kreisrat Fuchs, Kai Gartenbauzentrale Main-Donau eG Gremler, Uschi Mädchenrealschule Kloster St. Maria Grüneberg, Isabel KoRiS – Kommunikative Stadt und Regionalentwicklung Hanebeck, Kerstin KoRiS – Kommunikative Stadt und Regionalentwicklung Hauck, Sigrid Zweckverband Abfallwirtschaft | Abfallberaterin Hebert, Claudia Interkommunale Allianz "Südöstlicher Landkreis Kitzingen" | Alli- anzmanagerin Heisel, Klaus Stadt Kitzingen | 2. Bürgermeister Hellwig, Ute Geistliches Zentrum Schwanberg | Leitung Henke, Elmar Gemeinde Sommerach | Bürgermeister Himsel, Susanne Bürgerin Iphofen Jackel, Dr. Anne-Kathrin Regierung von Unterfranken – Sachgebiet Wasserwirtschaft Jakob, Michael Poetry Slam Keller, Barbara Verein open house Klöhr, Friedhelm Gymnasium Marktbreit Knaier, Dr. Werner Gemeinde Wiesentheid | 1. Bürgermeister Köber, Dr. Michael Landratsamt | Abteilungsleiter Baurecht und Umwelt

KoRiS 11 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

Name, Vorname Institution | Funktion Kraus, Alois Bayerischer Bauernverband Kraus, Peter Stadt Mainbernheim | 1. Bürgermeister Kuhn, Philipp Landratsamt Kitzingen – Abfallwirtschaft Kutscher, Alexander Zweckverband Abfallwirtschaft | Geschäftsleiter Lang, Dieter Landratsamt – Umwelt, Natur und Landschaftspflege | Fachreferent für Naturschutz und Landschaftspflege Mann, Matthias Steigerwald-Landschulheim – Öff. Gymnasium mit Internat und Tagesheim für Jungen und Mädchen Mend, Josef Stadt Iphofen | 1. Bürgermeister Mergenthaler, Simone Stadt Iphofen – Tourist-Info Müller, Susanne Kreisjugendring Kitzingen – Kirchliche Jugendarbeit Nelges, Lena KoRiS – Kommunikative Stadt und Regionalentwicklung Ott, Karl-Heinz Landschaftspflegeverband Kitzingen Ott, Nicole Landschaftspflegeverband Kitzingen Ott, Rainer Gemeinde Martinsheim | Bürgermeister Paul, Doris Gemeinde Wiesenbronn | Bürgermeisterin Peters, Roswitha Konversionsmanagement Kitzinger Land | Projektkoordinatorin Energie & Klimaschutz Petzold, Corinna Landratsamt – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rauh, Cornelia vhs Kitzingen | Leitung Reifenscheid-Eckert, Markt Willanzheim | 1. Bürgermeisterin Ingrid Rößner, Christiane Schulamt Landratsamt Kitzingen Schmidt, Maja Landratsamt | Regionalmanagerin LAG Z.I.E.L. e. V. Schmitt, Markus Landratsamt – Umwelt, Natur und Landschaftspflege | Geschäftsführung Landschaftspflegeverband Schneider, Hans Bund Naturschutz | Fachbeirat Landschaftspflegeverband Scholl, Karl Steigerwaldklub e.V. Schunke, Frank Gärtnerei | Floristik Seißinger, Bernhard Franken-Landschulheim Schloss Gaibach Seufert, Lothar Bürger Dettelbach/Brück Söder, Christian Flatterhaus Helmitzheim | Projektleiter und Fledermausbeauftragter Sommerlath, Philipp Geistliches Zentrum Schwanberg | Leiter Jugendhof Thomann, Wolfgang Ehemaliger Schafberater

KoRiS 12 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

Name, Vorname Institution | Funktion Völker, Susanne Staatliche Berufliche Schulen Kitzingen-Ochsenfurt vom Berg-Erbar, Annette Bayerischer Bauernverband - Landfrauen Kitzingen Wächter, Josef Kreisrat Wahl, Jessica Mainfränkische Werkstätten Weidt, Monika Kreisverband für Gartenbau und Landespflege | 2.Vorstand Will, Matthias Landratsamt – Technische Angelegenheiten, Vergaberecht | Abtei- lungsleiter Wörner, Heinrich Gemeinde Wiesentheid | 3. Bürgermeister, Kreisrat

KoRiS 13 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017 Anlage 2: Auszug aus der PowerPoint-Präsentation: Leitbild

KoRiS 14 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

KoRiS 15 KONZEPT ZUR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS KITZINGEN ERGEBNISPROTOKOLL: MAßNAHMENWERKSTATT AM 29.03.2017

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