Gemeindeübergreifendes Planungsgebiet im Landkreis

Sachlicher Teilflächennutzungsplan

Konzentrationsflächen "Windkraftanlagen"

VORENTWURF Stand: März 2013

• Begründung • Themenkarten • Flächennutzungsplan

Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Begründung

INHALT

1 Anlass und Ziel...... 5 2 Geltungsbereich des sachlichen Teilflächennutzungsplans ...... 7 3 Rechtliche Rahmenbedingungen ...... 8 3.1 Erneuerbare – Energie – Gesetz EEG ...... 8 3.2 Baugesetzbuch - BauGB ...... 8 3.3 Immissionsschutzgesetz ...... 9 3.4 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung – UVPG ...... 9 4 Planungsgrundlagen ...... 10 4.1 Landesentwicklungsprogramm Bayern – LEP ...... 10 4.2 Regionalplan München ...... 10 4.3 Landschaftsentwicklungskonzept der Region München ...... 16 4.4 Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen ...... 19 4.4.1 Allgemeines ...... 19 4.4.2 Infraschall ...... 19 4.4.3 Schattenwurf ...... 19 4.4.4 Eiswurf ...... 19 4.5 Gebietskulisse Windkraft ...... 21 5 Vorgehensweise ...... 23 6 Restriktionen der Harten Tabuzone ...... 25 6.1 Bestehende Siedlungsbereiche und Sondergebiete (vgl. Themenkarte 1) ...... 27 6.2 Immissionsschutz (vgl. Themenkarte 1) ...... 29 6.3 Verkehrswege und Infrastruktur (vgl. Themenkarte 2) ...... 31 6.3.1 Straßen...... 31 6.3.2 Bahntrassen ...... 32 6.3.3 Hochspannungsfreileitungen ...... 33 6.3.4 Versorgungsleitungen ...... 34 6.3.5 Richtfunktrassen ...... 35 6.4 Flugsicherheit (vgl. Themenkarte 3) ...... 35 6.5 Arten-, Natur-, Landschafts- und Gewässerschutz, Freizeit und Erholung (vgl. Themenkarte 4) ...... 36 6.5.1 Europäisches Vogelschutzgebiet ...... 36 6.5.2 Naturschutzgebiete ...... 37

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6.5.3 Gesetzlich geschützte Biotope ...... 38 6.5.4 Naturdenkmäler ...... 39 6.5.5 Geotope...... 40 6.5.6 Geschützte Landschaftsbestandteile ...... 40 6.5.7 Wasserschutzgebiete ...... 41 6.5.8 Überschwemmungsgebiete ...... 43 6.5.9 Gewässer ...... 44 6.5.10 Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung ...... 45 6.6 Sonstige Nutzungen (vgl. Themenkarte 5) ...... 46 6.6.1 Flächen für den Abbau von Bodenschätzen ...... 46 6.6.2 Flächen für die Ver- und Entsorgung ...... 47 6.6.3 Konzentrationsflächen für Mobilfunkanlagen ...... 47 6.7 Windhöffigkeit (vgl. Themenkarten 6a – 6d) ...... 47 6.8 Zwischenergebnis: Privilegierte Fläche (vgl. Themenkarte 7) ...... 48 7 Restriktionen aufgrund landkreisweiter definierter Kriterien der Weichen Tabuzone ...... 49 7.1 Erweiterte Siedlungsabstände (vgl. Themenkarte 8) ...... 52 7.1.1 Siedlungsbereiche und Ortsplanung ...... 52 7.1.2 Bereiche für die Siedlungsentwicklung, gem. Regionalplan ...... 52 7.1.3 Optisch bedrängende Wirkung ...... 52 7.1.4 Immissionsschutz ...... 53 7.2 Verkehrswege und Infrastruktur (vgl. Themenkarte 9) ...... 55 7.2.1 Straßen...... 55 7.2.2 Bahntrassen ...... 56 7.3 Flugsicherheit, Militär und Wetterbeobachtung (vgl. Themenkarte 10a und 10b) ...... 56 AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.3.1 Beschränkter Bauschutzbereich um Radaranlage in Maitenbeth ...... 56 7.3.2 Richtlinie für die Genehmigung der Anlage und des Betriebs von Segelfluggeländen (Segelflugplatz Antersberg) ...... 57 NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.3.3 Höhenbeschränkung durch die Wetterradaranlage am Standort Schnaupping ...... 57 7.3.4 Höhenvorgaben Radarstrahlungsfeld der LVA Haindlfing, bei Freising ...... 58 7.3.5 Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung ...... 59 7.3.6 Senderschutzzone gem. §18a LuftVG (Funkfeuer Ottersberg / Radaranlage in Maitenbeth) ...... 59 7.3.7 Beschränkter Bauschutzbereich um Funkfeuer Ottersberg ...... 60

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7.3.8 Bereiche der luftrechtlichen Prüfung gem. § 17 LuftVG (Flugplatz Antersberg)...... 60 7.4 Natur- und Landschaftsschutz, Freizeit und Erholung (vgl. Themenkarte 11a und 11b) .... 60 AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.4.1 Ausgleichs- und Ökokontoflächen...... 60 7.4.2 Geplante Überschwemmungsgebiete ...... 61 7.4.3 Geplante Wasserschutzgebiete Zone I / II ...... 61 7.4.4 FFH-Gebiete ...... 62 7.4.5 Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung ...... 65 7.4.6 Erholungsschwerpunkte in Wäldern (gem. Waldfunktionskarte) ...... 66 7.4.7 Waldflächen mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe I ...... 66 7.4.8 Waldflächen mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild ...... 67 NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.4.9 Landschaftliche Vorbehaltsgebiete ...... 67 7.4.10 Regionale Grünzüge ...... 68 7.4.11 Landschaftsschutzgebiete (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) ...... 69 7.4.12 Wasserschutzgebiete Zone III, bestehend und geplant (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) …………………………………………………………………………………………………73 7.4.13 Bannwald ...... 73 7.4.14 Waldflächen mit besonderer Bedeutung (Sonstige) ...... 73 7.5 Sonstige Nutzungen (vgl. Themenkarte 12) ...... 75 AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.5.1 Flächen für die Ver- bzw. Entsorgung, geplant ...... 75 7.5.2 Flächen für den Abbau von Bodenschätzen, geplant ...... 75 NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE 7.5.3 Vorranggebiete gem. Regionalplan ...... 76 7.5.4 Vorbehaltsgebiete für Bodenschätze ...... 77 7.6 Denkmalschutz (vgl. Themenkarte 13)...... 78 7.6.1 Baudenkmäler ...... 78 7.6.2 Bodendenkmäler ...... 78 7.6.3 Wichtige Sakralbauten mit landschaftlichem Bezug / Repräsentations- und Wehrbauten in landschaftlichen Sonderlagen (gem. LEK München, 2008) ...... 79 7.7 Zwischenergebnis: Potentialflächen (vgl. Themenkarte 14) ...... 79 8 Artenschutz (vgl. Themenkarte 15) ...... 80 8.1 Bedeutende Gebiete für den Vogelschutz ...... 80 8.2 Brutstätten ...... 80 8.3 Nahrungshabitate ...... 83

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9 Weitere Abwägung: zusätzliche landschaftsplanerische und städtebauliche Kriterien ...... 84 9.1 Prägende Landschaftsstrukturen (vgl. Themenkarte 16a) ...... 84 9.2 Visuelle Wirkung (vgl. Themenkarte 16b) ...... 86 9.3 Windgeschwindigkeiten und Topographie im Plangebiet (vgl. Themenkarte 6c –d; 16a) .. 88 9.4 Kompaktheit der Flächen (vgl. Themenkarte 17) ...... 88 10 Zusammenfassung: Bildung von Konzentrationsflächen (vgl. Themenkarte 17) .89 11 Substantieller Raum ...... 90 11.1 Lage, Größe und Flächennutzung der jeweiligen Konzentrationsflächen ...... 91 11.1.1 Konzentrationsfläche 1 ...... 91 11.1.2 Konzentrationsfläche 2 ...... 93 11.1.3 Konzentrationsfläche 3 ...... 95 11.1.4 Konzentrationsfläche 4 ...... 99 11.1.5 Konzentrationsfläche 5 ...... 101 11.1.6 Konzentrationsfläche 6 ...... 104 11.1.7 Konzentrationsfläche 7 ...... 106 11.1.8 Konzentrationsfläche 8 ...... 108 11.1.9 Konzentrationsfläche 9 ...... 111 11.1.10 Konzentrationsfläche 10 ...... 114 11.1.11 Konzentrationsfläche 11 ...... 116 11.1.12 Konzentrationsfläche 12 ...... 118 11.1.13 Konzentrationsfläche 13 ...... 120 11.1.14 Konzentrationsfläche 14 ...... 122 11.2 Windhöffigkeit der jeweiligen Konzentrationsflächen...... 124 12 Eingriff und Ausgleich ...... 125 13 Erschließung ...... 125 14 Denkmalschutzgesetz ...... 125 15 Sonstiges ...... 126 16 Literatur ...... 127 17 Themenkarten 1 – 17 ...... 131

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1 Anlass und Ziel Nach der Reaktorkatastrophe in Japan hat die Bundesrepublik Deutschland beschlossen, die Nut- zung der zivilen Atomenergie zur Stromerzeugung bis zum Jahr 2022 zu beenden. Bereits das seit mehr als 10 Jahren eingeführte Erneuerbare Energien Gesetz EEG sah vor, die Energieversorgung in Deutschland verstärkt über regenerative Energien sicherzustellen, um den schädlichen Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren. Nach den aktuellen Entscheidungen der Bun- desregierung zum Atomausstieg kommt dem Einsatz erneuerbarer Energien eine bedeutendere Funktion in der Stromversorgung zu. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht vor, bis zum Jahr 2050 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung der Bundesrepublik Deutsch- land auf 80 % zu erhöhen. Vor allem in der Nutzung der Windenergie liegen die größten Ausbaupo- tentiale bezüglich der Stromgewinnung aus regenerativen Quellen. Zusätzlich können die Anlagen relativ kurzfristig errichtet und das Energiepotential des Windes zeitnah erschlossen werden. Die Bay. Staatsregierung sieht dabei vor, bis 2020 die Stromerzeugung aus Windenergie auf etwa 10% zu erhöhen. Hierfür sollen in den nächsten Jahren bis zu 1.500 Windenergieanlagen in Bayern entstehen. Durch die im EEG garantierte Einspeisevergütung und die kontinuierliche technische Weiter- entwicklung der Anlagen gewinnt aber auch das bisher als relativ windarm eingestufte Binnenland eine verstärkte Bedeutung für die Windkraftnutzung. Der Landkreis Ebersberg will einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und hat sich daher das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seine Versorgung vollständig durch erneuerbare Energien abzudecken. In diesem Zusammenhang sollen auch der Windkraftnutzung ausreichend Entwicklungsmöglichkei- ten gegeben werden. Um die grundsätzlich privilegierte Errichtung von Windkraftanlagen städtebau- lich zu steuern, haben die Kommunen im Landkreis Ebersberg beschlossen, basierend auf einem gemeinsamen Konzept Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen in einem interkommunalen sachlichen Teilflächennutzungsplan im Sinne des § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB darzustellen. Dieser beinhaltet eine Ausweisung derjenigen Bereiche, auf die sich die Nutzung der Windenergie in den nächsten Jahren konzentrieren soll. Grundlage ist eine mehrstufige Analyse des Planungsgebiets zur Ermittlung geeigneter Flächen. Dabei werden alle Gebiete der beteiligten Kommunen nach ein- heitlichen Kriterien untersucht. Die so letztendlich ermittelten Konzentrationsflächen sind im inter- kommunalen sachlichen Teilflächennutzungsplan Windkraft dargestellt. Mit der Koordination des Verfahrens wurde von den planenden Städten, Märkten und Gemeinden das Landratsamt Ebers- berg beauftragt. Gemäß § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB stehen öffentliche Belange in der Regel der Errichtung von Windkraftanlagen auch dann entgegen, wenn hierfür durch Darstellung im Flächennutzungsplan eine Ausweisung von Konzentrationsflächen an anderer Stelle erfolgt ist. Mit diesem so genannten „Planvorbehalt“ soll erreicht werden, dass durch positive Standortzuweisungen für die Windnutzung an einer oder mehreren Stellen im Planungsgebiet die übrigen Bereiche von der Errichtung von Windkraftanlagen freigehalten werden. Hierzu haben die planenden Kommunen im Landkreis Ebersberg bereits eine flächendeckende Untersuchung des Planungsgebiets veranlasst, um Kon- zentrationsflächen für die Nutzung der Windenergie mit geringem Konfliktpotential zu ermitteln. Da- mit wird einerseits die Windkraftnutzung durch die Gewährleistung substantiellen Raums gefördert und Investoren Planungs- und Rechtssicherheit für die Errichtung von Windkraftanlagen innerhalb

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 5 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf der definierten Konzentrationsflächen signalisiert. Andererseits ist der Ausschluss von Windener- gieanlagen im restlichen Planungsgebiet damit umfassend begründet. Durch die Ausweisung von geeigneten Konzentrationsflächen für die Windkraftnutzung sehen die planenden Kommunen im Landkreis die Möglichkeit, verstärkt auf künftige Bauvorhaben einwirken zu können, die Nutzung von Windenergie im Planungsgebiet zu fördern und gleichzeitig eine größtmögliche Akzeptanz der Bevölkerung herbeizuführen.

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2 Geltungsbereich des sachlichen Teilflächennutzungsplans Das Plangebiet umfasst die Kommunen des Landkreis Ebersberg ohne die gemeindefreien Gebie- te. Damit sind an der Planung 21 Kommunen mit einer Fläche von insgesamt 47.374 ha beteiligt. Die genauen Flächenanteile sind im Folgenden aufgeführt.

Fläche in ha Kommunen (Stand 31.12.2008)

Gde. 1619,00 Gde. Aßling 3137,00 Gde. 1997,00 Gde. Bruck 2159,00 Stadt Ebersberg 4084,00 Gde. 1916,00 Gde. Emmering 1722,00 Gde. 1226,00 Gde. 2268,00 Markt 3024,00 Stadt 2958,00 Gde. 1732,00 Markt 1791,00 1086,00 Gde. 1821,00 Gde. Oberpframmern 1847,00 Gde. 2279,00 Gde. Poing 1292,00 Gde. Steinhöring 3629,00 Gde. 3409,00 Gde. 2378,00

Plangebiet 47374,00 nicht berücksichtigt sind: Gemeindefreie Gebiete der Ebersberger 7561,00 Staatsforsten

Gesamt-Landkreis 54935,00

Der Landkreis Ebersberg wird geprägt durch eine Kulturlandschaft mit vorwiegend landwirtschaftli- cher Nutzung und eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Süddeutschlands. Im Be- reich der Ebersberger Staatsforsten (Ebersberger Forst, Anzinger Forst und Eglhartinger Forst) ha- ben die Gemeinden keine Planungshoheit, da es sich um gemeindefreie Gebiete handelt. Derzeit leben 129.764 Einwohner (Stand 30.06.2011) in den Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises, der sich durch seine Nähe zu München auszeichnet.

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3 Rechtliche Rahmenbedingungen Die vorliegende Planung baut insbesondere auf die im Folgenden aufgeführten gesetzlichen Rah- menbedingungen auf. Weitere gesetzliche Vorgaben, die in Verbindung mit angewendeten Kriterien von Bedeutung sind, werden an entsprechender Stelle erläutert.

3.1 Erneuerbare – Energie – Gesetz EEG Mit dem „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien“ (Erneuerbare-Energien-Gesetz - EEG) verfolgt der Gesetzgeber das Ziel der Förderung erneuerbarer Energien, um den Ausstoß von schädlichen Klimagasen zu reduzieren. Ziel des Gesetzes ist dabei, den Anteil regenerativer Ener- gien an der Stromversorgung schrittweise bis zum Jahr 2050 auf 80% und bis zum Jahr 2020 den Anteil am Bruttoenergieverbrauch auf mindestens 18 % zu erhöhen.

3.2 Baugesetzbuch - BauGB Windkraftanlagen sind Energieerzeugungsanlagen, die im Wesentlichen nur im Außenbereich er- richtet werden können. Sie stellen gem. § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB sog. privilegierte Vorhaben dar.

„Im Außenbereich ist ein Vorhaben zulässig, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen, die ausreichende Erschließung gesichert ist und wenn es [...] der Erforschung, Entwicklung oder Nut- zung der Wind- oder Wasserenergie dient“ (§ 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB). Für Kommunen besteht jedoch die Möglichkeit, die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit von Wind- kraftanlagen im Außenbereich gem. § 35 Abs. 3 Nr. 3 BauGB zu steuern: „Öffentliche Belange ste- hen einem Vorhaben [...] in der Regel auch dann entgegen, soweit hierfür durch Darstellungen im Flächennutzungsplan oder als Ziele der Raumordnung und Landesplanung eine Ausweisung an anderer Stelle erfolgt ist.“ Dies bedeutet: haben die planenden Kommunen an einer oder auch meh- reren Stellen im Plangebiet in begründeter Weise positive Standorte für Windenergieanlagen aus- gewiesen, so ist der übrige Planungsraum von solchen Anlagen grundsätzlich freizuhalten. Im Rahmen der Umweltprüfung von Bauleitplänen ist ein Umweltbericht zu erstellen. Wesentliche Bestandteile der Umweltprüfung sind die Standortfrage und Standortalternativen, wodurch die Um- weltverträglichkeit eines WK-Standortes als Kriterium an Bedeutung gewinnt.

Gemäß § 204 Abs. 1 Satz 1 bis 3 BauGB sollen benachbarte Kommunen einen gemeinsamen Flächennutzungsplan aufstellen, „wenn ihre städtebauliche Entwicklung wesentlich durch gemein- same Voraussetzungen und Bedürfnisse bestimmt wird oder ein gemeinsamer Flächennutzungs- plan einen gerechten Ausgleich der verschiedenen Belange ermöglicht. Ein gemeinsamer Flächen- nutzungsplan soll insbesondere aufgestellt werden, wenn die Ziele der Raumordnung oder wenn Einrichtungen und Anlagen des öffentlichen Verkehrs, sonstige Erschließungsanlagen sowie Ge- meinbedarfs- oder sonstige Folgeeinrichtungen eine gemeinsame Planung erfordern. Der gemein- same Flächennutzungsplan kann von den beteiligten Gemeinden nur gemeinsam aufgehoben, ge- ändert oder ergänzt werden; die Gemeinden können vereinbaren, dass sich die Bindung nur auf bestimmte räumliche oder sachliche Teilbereiche erstreckt.“

Bei einer solchen interkommunalen Planung muss eine in sich stimmige, aufeinander abgestimmte Gesamtplanung entstehen.

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Im Ergebnis kann dies im Einzelfall dazu führen, dass im Gebiet einer oder mehrerer beteiligten Kommunen keine Konzentrationsflächen dargestellt sind, weil es sachgerecht ist, entsprechende Flächen nur in einer oder mehreren der übrigen beteiligten Kommunen darzustellen.

3.3 Immissionsschutzgesetz Das Bundes-Immissionsschutzgesetz hat den Zweck, „Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwir- kungen zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Soweit es sich um genehmigungsbedürftige Anlagen handelt, dient dieses Gesetz auch dem Schutz und der Vorsorge gegen Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen, die auf andere Wei- se herbeigeführt werden.“ Die 4. Bundesimmissionsschutzverordnung führt im Anhang auf, welche Anlagen nach dem Bun- des-Immissionsschutzgesetz für die Errichtung und den Betrieb eine Genehmigung benötigen. Da- zu zählen auch Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 50 m. Beträgt die Gesamthö- he von Windkraftanlagen 10 m bis 50 m greift das Immissionsschutzgesetz nicht.

Da der vorliegenden Planung eine Referenzanlage mit einer Gesamthöhe von ca. 180 m zugrunde gelegt wird, welche somit unter die genehmigungspflichtigen Anlagen gem. BImschG fällt, muss dieses Gesetz Anwendung finden.

3.4 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung – UVPG Das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung UVPG sieht vor, bei bestimmten öffentlichen und privaten Vorhaben sowie bei bestimmten Plänen und Programmen zur wirksamen Umweltvor- sorge nach einheitlichen Grundsätzen 1. die Auswirkungen auf die Umwelt im Rahmen von Umweltprüfungen, Umweltverträglichkeits- prüfung und Strategischer Umweltprüfung frühzeitig und umfassend zu ermitteln, zu be- schreiben und zu bewerten, 2. die Ergebnisse der durchgeführten Umweltprüfungen a) bei allen behördlichen Entscheidungen über die Zulässigkeit von Vorhaben, b) bei der Aufstellung oder Änderung von Plänen und Programmen so früh wie möglich zu berücksichtigen.

In der Anlage 1 des Gesetzes werden die "UVP-pflichtigen Vorhaben“ aufgezählt. Demnach gelten für die Errichtung von Windrädern ab einer Gesamthöhe von 50 m folgende Voraussetzungen: — generelle UVP-Pflicht bei 20 oder mehr Windkraftanlagen — allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls bei 6 bis weniger als 20 Windkraftanlagen — standortbezogene Vorprüfung bei 3 bis weniger als 6 Windkraftanlagen

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4 Planungsgrundlagen

4.1 Landesentwicklungsprogramm Bayern – LEP In der Bauleitplanung ist das sogenannte Entwicklungsgebot zu berücksichtigen. Das heißt, ange- wendet auf den konkreten Fall, dass die vorliegende Planung aus übergeordneten Planungen ent- wickelt werden muss und diesen nicht widersprechen darf. Das LEP stellt eine solche übergeordne- te Planung dar.

BI 2.2.1 Landschaftliches Leitbild (G) Es ist anzustreben, Natur und Landschaft bei Planungen und Maßnahmen möglichst so zu er- halten und weiter zu entwickeln, dass – aufbauend auf natürlichen und kulturhistorischen Gegeben- heiten – jeweilig vorhandene naturräumliche Potenziale besondere Berücksichtigung finden.

B VI Nachhaltige Siedlungsentwicklung, 1. Siedlungsstruktur (G) Der Erhaltung der gewachsenen Siedlungsstruktur und der nachhaltigen Weiterentwicklung un- ter Wahrung der natürlichen Lebensgrundlagen entsprechend den Bedürfnissen von Bevölkerung und Wirtschaft kommt besondere Bedeutung zu. Dabei sind die Bewahrung der bayerischen Kultur- landschaft und die Förderung der Baukultur anzustreben. Auf das charakteristische Orts- und Land- schaftsbild ist möglichst zu achten.

B V 3. Energieversorgung 3.1.1 (G) Zur Wahrung nachhaltiger Lebensbedingungen heutiger und künftiger Generationen ist anzustreben, dass Energie stets in ausreichender Menge kostengünstig, sicher und umweltscho- nend in allen Landesteilen zur Verfügung steht. 3.1.2 (G) Es ist von besonderer Bedeutung, dass die bayerische Energieversorgung im Interesse der Nachhaltigkeit auch künftig auf einem ökologisch und ökonomisch ausgewogenen Energiemix aus den herkömmlichen Energieträgern Mineralöl, Kohle, Erdgas und Kernenergie, verstärkt aber auch erneuerbare Energien beruht. 3.2.1 (G) Auch im europaweit liberalisierten Energiemarkt sind die energiewirtschaftlichen Rahmen- bedingungen möglichst so zu gestalten, dass der in Bayern benötigte Strom auch künftig möglichst verbrauchsnah im eigenen Land erzeugt werden kann. 3.2.3 (G) Es ist anzustreben, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erhalten, weiter ausgebaut und die Einsatzmöglichkeiten energiewirtschaftlich sinnvoller und energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung ausgeschöpft werden. 3.6 (G) Es ist anzustreben, erneuerbare Energien – Wasserkraft, Biomasse, direkte und indirekte Sonnenenergienutzung, Windkraft und Geothermie – verstärkt zu erschließen und zu nutzen.

4.2 Regionalplan München In der Bauleitplanung ist das sogenannte Entwicklungsgebot zu berücksichtigen. Das heißt, ange- wendet auf den konkreten Fall, dass die vorliegende Planung aus übergeordneten Planungen ent- wickelt werden muss und diesen nicht widersprechen darf.

Im Regionalplan München (Region 14) sind keine Vorrang-, Vorbehalts- und Ausschlussgebiete für die Windkraftnutzung enthalten.

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Ziele und Grundsätze der Regionalplanung (Regionalplan Region München 1999-2012)

Natur und Landschaft 1.1 Landschaftliches Leitbild 1.1.2 (B) Im ländlichen Raum der Region soll insbesondere die Sicherung eines stabilen Natur- haushaltes angestrebt werden. Im Verbund mit dem Verdichtungsraum soll mit Nachdruck auf ein ökologisches Gleichgewicht hingewirkt werden.

1.2 Landschaftliche Vorbehaltsgebiete 1.1.2 (B) In den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten soll die Leistungsfähigkeit des Naturhaus- haltes gesichert oder wiederhergestellt, die Eigenart des Landschaftsbildes bewahrt und die Erho- lungseignung der Landschaft erhalten oder verbessert werden. Siedlungstätigkeit, Bebauung und bauliche Infrastrukturen sollen sich in den landschaftlichen Vor- behaltsgebieten nach den hier besonders bedeutsamen Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege richten. 1.2.2.10.1 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Speichersee und südliches Ismaninger Nieder- moor: Ziele • Erhaltung des Niedermoores, insbesondere der Quellmoorreste • Sicherung der Lohwaldreste mit ihren reichen Krautfluren • Erhaltung der Hecken sowie der Baum- und Strauchvegetation • Erhaltung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse • Pflege und standortgemäße Nutzung der Streuwiesen • Anpflanzung von Feldgehölzen • Sicherung des Ismaninger Speichersees als Lebensraum für Wasservögel

1.2.2.11.1 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Sempt- und Schwillachtal: Ziele • Erhaltung der Bachtäler von Sempt und Schwillach mit ihren Schwarzerlenbeständen, Au- waldresten und Feuchtwiesen einschließlich der Niedermoorfluren in den Talauen • Erhaltung des Grünlandes • Vermeidung von Abgrabungen in Tälern und an Talhängen

1.2.2.13.1 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Brucker Moos: Ziele • Durchgrünung des Brucker Mooses und Erhaltung der Moorwaldreste • Erhaltung der Moränenlandschaften und ihrer naturnahen Erosionstäler • Sicherung einer standortgerechten Grünlandnutzung

1.2.2.13.2 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Aßlinger Moos, südliche Aßlinger und Katzen- reuther Filze sowie Dobelgebiet: Ziele • Pflege der Nieder- und Hochmoore • Erhaltung des Grundwasserstandes • Sicherung des Grünlandanteiles • Sicherung der Dobellandschaft • Pflege der naturnahen Bachläufe • Naturnahe Nutzung der Hangwälder • Aufforstungen mit naturnahen Mischwäldern • Pflanzung von Hecken, Flurgehölzen und bachbegleitenden Gehölzen

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1.2.2.13.3 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Frauenneuhartinger Filze und Atteltal: Ziele • Erhaltung der Feuchtbiotope • Sicherung der bestehenden Grundwasserverhältnisse • Erhaltung der Moorwälder und Tortstichgebiete • Sicherung als Brut- und Rastbiotop bedrohter Tierarten

1.2.2.14.1 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Ebersberger Gebiet: Ziele • Erhaltung der Feuchtgebiete • Pflege der Biotope • Erhaltung der Weiherkette bei Ebersberg

1.2.2.14.2 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Raum Moosach Glonn/Aying-Helfendorf: Ziele • Erhaltung der Moränen und Schutz der Moorseen vor Belastungen durch Freizeitbetrieb • Sicherung der Hoch- und Übergangsmoore mit den unmittelbar angrenzenden Schwingra- senzonen • Pflege der Biotope • Erhaltung des land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsmosaiks • Sicherung der Grünlandbestände • Schutz der Toteiskessel • Erhaltung der kleinräumigen Strukturen auf der Endmoräne • Freihaltung der Hangkante des Mangfall-Ursprungstales

1.2.2.15.1 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Ebersberger Forst: Ziele • Erhaltung des großflächigen Waldgebietes • Erhöhung des Laubwaldanteiles insbesondere in den Randbereichen • Sicherung der Hügelgräber und der Römerstraßenreste

1.2.2.15.2 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Altmoränenhangkante bei Neufarn: Ziele • Erhaltung der landschaftlich markanten Hangkante • Schutz vor jedweder Bebauung

1.2.2.15.3 (B) Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Truderinger Wald einschließlich Höhenkirchener-, Hofoldinger-, Deisenhofener-, Perlacher- und Grünwalder Forst: Ziele • Erhaltung der die Rodungsinseln umschließenden Großforste • Pflege der landeskulturell bedeutsamen Rodungsinseln • Naturnahe Rekultivierung der Abbauflächen von Kies und Sand • Vermeidung des Zusammenwachsens der Siedlungsränder

1.4 Erhaltung und Gestaltung der Landschaft 1.4.5 (B) Großflächige Infrastrukturanlagen sollen besonders sorgfältig in die Landschaft eingebun- den werden.

Wasserwirtschaft 2.1 Wasserversorgung 2.1.2 Wasserwirtschaftliche Vorranggebiete 2.1.2.1 (B) Zur Sicherung der nutzbaren Grundwasservorkommen der Region sollen folgende was- serwirtschaftliche Vorranggebiete gesichert werden: - Ebersberger Forst, südlich Anzing 2.1.2.2 (B) In den Vorranggebieten hat der Schutz des Grundwassers Vorrang vor den Nutzungen, die Güte und Menge des Grundwassers gefährden.

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Siedlungswesen 2. Sieldungsentwicklung (B) 2.3 (Z) In der Region werden gemäß LEP B II 1.2 Bereiche festgelegt, die für die Siedlungsentwick- lung besonders in Betracht kommen. Der Lenkung der Siedlungsentwicklung in diese Bereiche kommt ein besonderes Gewicht zu. Dort soll eine über die in B II Z 2.1 (LEP) festgelegte Zielset- zung hinausgehende Siedlungsentwicklung zulässig sein. Dabei soll in der Regel zunächst auf be- reits ausgewiesene Wohn- und/oder Gewerbegebiete zurückgegriffen werden.

Im Landkreis Ebersberg betrifft dies folgende Orte bzw. Ortsteile: - Ebersberg (Stadt Ebersberg) - Grafing bei München (Stadt Grafing) - Kirchseeon (Markt Kirchseeon) - Eglharting (Markt Kirchseeon) - Zorneding (Gemeinde Zorneding) - Pörring (Gemeinde Zorneding) - Vaterstetten (Gemeinde Vaterstetten) - Neukeferloh (Gemeinde Vaterstetten) - Poing (Gemeinde Poing) - Markt Schwaben (Markt Markt Schwaben)

4.1 Siedlungsstruktur 4.1.5 (Z) Hangkanten, Steilhänge, Waldränder, Feucht- und Überschwemmungsgebiete sollen in der Regel von Bebauung freigehalten werden.

4.2 Freiraumstruktur und Freiraumsicherung 4.2.2 (Z) Regionale Grünzüge sollen - zur Verbesserung des Bioklimas und zur Sicherung eines ausreichenden Luftaustausches - zur Gliederung der Siedlungsräume - zur Erholungsvorsorge in Siedlungsgebieten und siedlungsnahen Bereichen dienen. Die regionalen Grünzüge sollen über die in bestehenden Flächennutzungsplänen dargestellten Siedlungsgebiete hinaus nicht geschmälert und durch größere Infrastrukturmaßnahmen nicht unter- brochen werden. Planungen und Maßnahmen in regionalen Grünzügen sollen im Einzelfall möglich sein, soweit die jeweilige Funktion gemäß Absatz 1 nicht entgegensteht. Im Landkreis Ebersberg sind folgende Regionale Grünzüge festgelegt: - Grüngürtel Flughafen München/Erdinger Moos/Aschheimer Speichersee/Grüngürtel München- Nordost (11) - Höhenkirchener Forst/Truderinger Wald (9) - Ebersberger Forst/Messestadt Riem (10) - Sempttal (12) - Grüngürtel München-Ost bei Poing (13) - Grüngürtel München-Ost bei Baldham/Zorneding (14) - Luftaustauschbahn südlich der Siedlungsschwerpunkte Kirchheim b. München und Poing (15)

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Wirtschaftsstruktur 2.8.1 Sicherung und Gewinnung von Bodenschätzen 2.8.1.1 (B) Die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit preiswürdigen mineralischen Bodenschätzen aus heimischen Rohstoffvorkommen (Kies, Sand, Lehm, Ton und Bentonit) soll sichergestellt werden. Die zur Deckung des derzeitigen und künftigen regionalen und überregiona- len Bedarfs benötigten Rohstoffvorkommen der Region sollen erkundet, gesichert, erschlossen und gewonnen werden.

Im Landkreis Ebersberg bestehen folgende Vorranggebiete für Kies und Sand (2.8.5.1): • Ebersberg, St (VR 300) • Pliening (VR 301 wird ergänzt durch Teilfläche VR 802) • Vaterstetten (VR 302)

Zudem sind folgende Vorbehaltsgebiete für Kies und Sand im Landkreis Ebersberg vorhanden (2.8.6.1): • Ebersberg, St (VB 30) • Ebersberg, St (VB 31) • Hohenlinden (VB 32 wird ergänzt durch Teilfläche VB 45) • Kirchseeon, M (VB 33)

2.10 Energieversorgung 2.10.1 (G) Es ist von besonderer Bedeutung, dass ein an die angestrebte wirtschaftliche Entwick- lung, an die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung und an die regionale Versorgungssicherheit angepasstes Energieangebot bereitgestellt wird. Auf sparsame und rationelle Energieverwendung ist hinzuwirken. 2.10.2 (Z) Umweltfreundlichen und erneuerbaren Formen der Energieversorgung soll möglichst der Vorrang eingeräumt werden. 2.10.4 (Z) Geeignete Standorte für Windenergieanlagen sollen nur ausgewiesen werden, wenn sie das Orts- und Landschaftsbild sowie den Naturhaushalt nicht stören.

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Ausschnitt Regionalplan München

Siedlungswesen Landschaft und Erholung

Bodenschätze Wasserwirtschaft

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4.3 Landschaftsentwicklungskonzept der Region München Das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Region München ist ein landschaftsplanerisches Gesamtkonzept der Naturschutzverwaltung auf regionaler Ebene. Darin enthalten sind Aussagen zu den Schutzgütern Boden, Wasser, Luft und Klima, Arten und Lebensräume, Landschaftsbild sowie historische Kulturlandschaft.

Die im LEK genannten Ziele zu den Schutzgütern sowie das schutzgutübergreifende Leitbild der Landschaftsentwicklung werden in der Planung zum sachlichen Teilflächennutzungsplan Windkraft entsprechend berücksichtigt.

Schutzgutübergreifendes Leitbild der Landschaftsentwicklung (LEK München, 2008) Landschaftliche Werte sichern und erhalten „Wertvolle, schöne und naturnahe Landschaften besitzen für die Region eine entscheidende Bedeu- tung für die Erlebnisfähigkeit und Erholungsfähigkeit, für das Image der Region sowie für die Zu- kunftsfähigkeit der natürlichen Lebensgrundlagen. Für den urbanen Raum und die Bevölkerung bilden sie unverzichtbare Ausgleichsräume.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2)

Landschaftliche Eigenarten und Erholungsräume „Hierunter sind Landschaftsräume zu verstehen, die maßgebende Bedeutung für die Erholungsqua- lität der Landschaft besitzen, die von ausschlaggebender Bedeutung für die Schönheit, Eigenart und Vielfalt sowie für das kulturhistorische Verständnis der Landschaften in der Region sind.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1)

• Erholungsräume mit hervorragender Bedeutung erhalten Das Inn-Chiemsee-Hügelland mit den Schwerpunkten Glonntal, Moosachtal, Steinsee, Kas- tensee sowie Nahbereich Ebersberg-Grafing zählt zu den unverzichtbaren Erholungsräumen in der Region mit hohen landschaftlichen Qualitäten für Naturerleben und Landschaftsge- nuss. „Die Erhaltung der landschaftlichen Vorzüge dieser Räume wie - abwechslungsreiche oder besonders erlebnisfähige Landschaftsbilder und Land- schaftsteile - Möglichkeiten zur Naturerfahrung Wald, Wasser, Kulturlandschaft, Biotope oder Geotope - Ruhezonen/lärmarme Gebiete (allerdings eingeschränkt im Verdichtungsraum) sind wertvolle, aber auch sensible Merkmale der Erholungslandschaften, die ein sehr hohes Gewicht besitzen. Gerade in der bevölkerungsreichen Region München müssen wohnortna- he, qualifizierte Erholungsbereiche auch weiterhin bereitgestellt werden.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1.1)

• Objekte mit besonderer kulturlandschaftlicher Bedeutung erhalten und Fernwirkun- gen im Landschaftsbild sicherstellen „Für das Erscheinungsbild der Region außerhalb der Verstädterungszone sind die überaus zahlreichen Sakralbauwerke (Kirchen, Kapellen, auch Klosteranlagen) von maßgebender Bedeutung. Dazu kommen weitere Objekte wie ländliche oder wittelsbachische Schlossan- lagen und andere historisch bedeutsame Profanbauten mit auffälliger Wirkung im Land- schaftsbild. Häufig sind diese Bauwerke in topographisch exponierter Lage positioniert wor- den, so dass eine besondere landschaftlich-historische Verbindung vorhanden ist.

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Die kulturlandschaftliche Geschichte wird auf diese Weise besonders erlebbar im Land- schaftsbild und in der Landschaftswahrnehmung platziert. Viele Kirchtürme sind geradezu Erkennungsmerkmale von ganzen Landschaftsräumen und verleihen großen Teilen der Re- gion einen hohen Rang an spezifischer Eigenart. Im Hinblick auf die Landschaftsentwicklung und die Erhaltung der regionalen Eigenarten sol- len Blickbeziehungen zu diesen Objekten erhalten bleiben. Dies ist insbesondere auf Ebene der Bauleit- und Infrastrukturplanung von großer Bedeutung. Speziell die Errichtung von konkurrierenden Bauten wie Funk- oder Hochspannungsmasten sollte im Wahr- nehmungsbereich ausgeschlossen werden.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1.2)

• Kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsräume erhalten, pflegen sowie erlebbar ma- chen „Neben den oben angesprochenen Einzelobjekten ist auch die Vielzahl der kulturhistorisch bedeutsamen Landschaftsräume für die landschaftliche Eigenart der Region sowie auch für das kulturgeschichtliche Verständnis von größter Bedeutung. Da sie aus historisch abge- schlossenen Epochen stammen, können derartige Bereiche in den Grundzügen erhalten, nicht aber wiederhergestellt werden. Sie sind daher erhaltensnotwendig. Wenngleich die einzelnen historischen Strukturen und Prozesse, die zur Entstehung der- artiger Bereiche nicht oder nur in Ansätzen erhalten oder simuliert werden können, so sind kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsräume durch Landnutzungen wie Bauleitplanung, Infrastrukturplanung, Ländliche Entwicklung sowie Land- und Forstwirtschaft doch mit hoher Sensibilität zu behandeln. (…)“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1.3)

• Regionales Hangkantensystem erhalten „Markante Hangkanten durchziehen die gesamte Region und treten als (meist bewaldete) Landstufen im Landschaftsbild hervor. Sie prägen die Wahrnehmung der Region daher in besonderer Weise und sind daher unverzichtbare Landschaftslinien. Sie verlaufen meist pa- rallel zu den Flussläufen (…) mitunter sogar in gestaffelten Folgen. Hangkantensysteme abseits der großen Flussauen, etwa an den Westrändern von (…) Inn- Chiemsee-Hügelland sind Zeugen einstmals auch hier reger fluviatiler Erosionsvorgänge. Neben der Bedeutung im Landschaftsbild handelt es sich daher auch um wichtige Dokumen- te der Landschafts- und Reliefgeschichte. Für die historische Siedlungstätigkeit mit besonderem Repräsentationsanspruch (Kirchen, Schlossanlagen) oder mit besonderen fortifikatorischen Ansprüchen (Höhenlagen, Aus- sichtsbereiche) sind die Hangschultern sehr bevorzugte Positionierungsmöglichkeiten. Die Hangzüge weisen daher oftmals einen besonders hohen Besatz an derartigen kulturland- schaftlichen Besonderheiten auf. Als Leitbild gilt für die Hangkantensysteme und die sie auszeichnenden kulturhistorisch be- deutsamen Elemente der Erhalt der natürlichen Morphologien sowie die Sicherstellung der Erlebbarkeit im Landschaftsbild. Dies bedeutet u. a. dass Rohstoffabbau, Hangeinschnitte infolge von Infrastrukturvorhaben oder Bebauungen nicht vorgenommen werden sollten. Auch im Landschaftsbild als störend empfindbare Objekte wie Funk- oder Hochspannungs- masten sollten ausgeschlossen werden.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1.4)

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Naturhaushalt sowie Arten und Lebensräume • Kerngebiete, für die langfristig ein natürlicher oder naturnaher Zustand zu erhalten ist „In Gebieten mit langfristig natürlicher/naturnaher Entwicklung sollen möglichst großflächige naturnahe Lebensräume sowie deren spezifische Arten und Lebensgemeinschaften unge- stört erhalten und entwickelt werden. Den Belangen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege ist grundsätzlich gegenüber anderen Nutzungsansprüchen Vorrang einzuräu- men. Eine Nutzung dieser Gebiete soll nur insoweit erfolgen, wie sie mit den Zielen des Na- turschutzes und der Landschaftspflege zu vereinbaren ist.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.3.1) Hierunter werden gemäß LEK Bereiche mit besonderer Bedeutung für den Boden- und Wasserhaushalt, den Hochwasserabfluss, für die europäischen Schutzgebietssysteme, für den Arten- und Biotopschutz, den landesweiten Biotopverbund sowie für Landschafts- und Naturgeschichte verstanden.

• Weitgehend unbeeinträchtigte Auenräume erhalten „Auenräume sind multifunktionale Räume mit einer sehr hohen synergistischen Wertigkeit für mehrere Schutzgüter.“ Im Landkreis Ebersberg sind v. a. an Glonn und Attel Abschnitte vor- handen, deren Auenräume weitgehend unbeeinträchtigt erhalten geblieben sind. In diesen Bereichen sind die Ziele der Auenerhaltung mit den zugehörigen Funktionsmerkmalen wie Hochwasserabfluss, Wechselwasserdynamik, auenangepasste Landnutzungen und daran adaptierte Arten und Lebensräume sowie Landschaftsbilder zu erhalten. (vgl. LEK München, Textteil Kap. 7.2.3.2)

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4.4 Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen

4.4.1 Allgemeines Zielsetzung der Bayerischen Staatsregierung ist es, den Anteil erneuerbarer Energien am Strombe- darf auf 50 % innerhalb der nächsten Jahre zu erhöhen. Der Windkraft kommt dabei aufgrund ihres hohen Ausbaupotentials eine besondere Rolle zu. Daher hat die Bayerische Staatsregierung am 20. Dezember 2011 den so genannten „Winderlass“ als Planungshilfe für Kommunen herausgege- ben. „Mit dieser gemeinsamen Bekanntmachung will die Staatsregierung zu einem beschleunigten umwelt- und gesellschaftsverträglichen Ausbau der Windkraft in Bayern beitragen.“ Außerdem soll dieses Schreiben als Orientierungshilfe „zur Sicherstellung eines einheitlichen Vollzugs und zur Er- leichterung der Genehmigungsverfahren sowie zur Steuerung der vorgeschalteten Planungen“ die- nen.

Die vorliegende Planung zum Teilflächennutzungsplan Windkraft im Plangebiet Ebersberg orientiert sich hinsichtlich der angewendeten Kriterien an den durch die Staatsregierung gegebenen Hinwei- sen.

4.4.2 Infraschall Unter Infraschall versteht man tieffrequenten, nicht hörbaren Schall im Frequenzbereich von 1 bis 15 Hertz (Hz). Gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz ist durch technische Anlagen erzeugter Inf- raschall als schädliche Umwelteinwirkung einzustufen, wenn die Anhaltswerte der DIN 45680 (Ent- wurf August 2011) überschritten werden. Bereits ab einem Abstand von 250 m von der Windkraftan- lage sind im Allgemeinen keine erheblichen Belästigungen durch Infraschall zu erwarten. Durch die üblichen Abstände von Windkraftanlagen zu Wohnbebauung (mehr als 250 m) werden die DIN- Werte also nicht überschritten, so dass nicht von negativen Auswirkungen durch Infraschall ausge- gangen werden kann. Somit stellt der Infraschall keine planungsrelevante Komponente dar und wird im Nachfolgenden nicht mehr näher betrachtet.

4.4.3 Schattenwurf Beschattungszeiten von weniger als 30 Stunden pro Kalenderjahr und 30 Minuten pro Tag gelten als nicht erheblich. Um diese Werte einzuhalten, muss der Betreiber gegebenenfalls eine Abschalt- automatik an der Windkraftanlage anbringen, welche die meteorologischen Parameter (z. B. Intensi- tät des Sonnenlichts) berücksichtigt, so dass die tatsächliche Beschattungsdauer die vorgegebenen Werte nicht überschreitet. Durch die technischen Möglichkeiten einer Abschaltautomatik stellt der Schattenwurf keine planungsrelevante Komponente dar und muss im Folgenden nicht mehr näher betrachtet werden.

4.4.4 Eiswurf In Bayern geht grundsätzlich von Windkraftanlagen eine Eiswurfgefahr aus. Die Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass es nicht zur Gefährdung durch Eisabwurf kommt. Um dieser Ge- fährdung vorzubeugen, empfiehlt das EU-Forschungsprojekt „Windenergy Production in Cold Cli- mates“ einen Abstand von Windkraftanlagen von 1,5 x (Nabenhöhe + Durchmesser) zu gefährdeten

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Objekten einzuhalten. Kann dieser Sicherheitsabstand zu gefährdeten Objekten nicht eingehalten werden, müssen entsprechende betriebliche bzw. technische Vorkehrungen gegen Eiswurf getrof- fen werden (z. B. Eiserkennungssysteme). Durch die technischen Möglichkeiten von Eiserken- nungssystemen und beheizbaren Rotorblättern stellt der Eiswurf keine planungsrelevante Kompo- nente dar und wird daher im Folgenden nicht mehr näher betrachtet.

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4.5 Gebietskulisse Windkraft Ergänzend zu den Hinweisen zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen ist durch die Bayerische Staatsregierung die Gebietskulisse Windkraft erarbeitet worden. Diese stellt bayernweit Flächen dar, auf denen voraussichtlich Windkraftnutzung möglich ist. Eingearbeitet wurden dafür über 40 Kriterien, welche die Flächen immissions- und naturschutzfachlich vorprüfen und sich an den Kriterien des Winderlasses orientieren. „Sie weist ausreichend windhöffige Flächen aus, in denen die Nutzung von Windkraft voraussicht- lich möglich ist. Daher gehen nur Flächen mit einer Windgeschwindigkeit über 4,5 m/s in 140 m Hö- he in die Gebietskulisse Windkraft ein (Bayerischer Windatlas, 2010). Folgende Flächenkategorien werden unterschieden: - Grün: Hier ist Windkraft voraussichtlich möglich. Dabei wird noch einmal nach der Windhöffigkeit unterschieden: hellgrün - mittlere Windgeschwindigkeit von 4,5 bis 4,9 m/s in 140 m Höhe, dunkelgrün - ab 5 m/s in 140 m Höhe. - Gelb: Auf diesen Flächen ist Windkraftnutzung nur im Einzelfall eventuell möglich. - Orange: In Vogelschutzgebieten nach den europäischen Schutzbestimmungen ist die Windenergienutzung ausgeschlossen, wenn Erhaltungsziele erheblich beeinträchtigt werden. - Rot: Windkraftnutzung ist hier voraussichtlich nicht möglich.“ - Weiß: Aufgrund zu geringer Windgeschwindigkeiten nicht näher untersucht (http://www.energieatlas.bayern.de/kommunen/gebietskulisse.html)

Die Gebietskulisse Windkraft soll den Kommunen als Umweltplanungshilfe und als Orientierung für die Errichtung von Windkraftanlagen dienen.

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Gebietskulisse Windkraft: Ausschnitt Landkreis Ebersberg (maßstabslos)

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5 Vorgehensweise Zur Ermittlung der Konzentrationsflächen für die Windenergienutzung erfolgt eine mehrstufige Ana- lyse sämtlicher Gemeindegebiete im Landkreis Ebersberg (ohne das gemeindefreie Gebiet der Ebersberger Staatsforsten). Im Binnenland werden gegenwärtig vorwiegend Anlagen der Größen- klasse von ca. 180 m bis 200 m Gesamthöhe errichtet. Dieser Entwicklung folgend liegt der Pla- nung (nach Abstimmung mit dem Sachgebiet Immissionsschutz des Landratsamts Ebersberg) eine Referenzanlage mit ca. 138 m Nabenhöhe und 82 m Rotordurchmesser (Gesamthöhe ca. 180 m) und einem Referenzschallpegel von 106,2 dB (A) zugrunde. Dies entspricht dem derzeitigen Stand der Technik. Im Rahmen der Analyse werden zunächst Kriterien verwendet, um die sogenannte harte Tabuzone zu definieren. Diese umfasst diejenigen Areale, welche aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht für Windenergieanlagen zur Verfügung stehen. Beispielsweise zählen dazu all diejenigen Flä- chen des Planungsgebiets, auf denen aufgrund der absolut notwendigen Immissionsschutzabstän- den zur Einhaltung der Richtwerte der TA Lärm für die einzelnen Gebietskategorien der Betrieb von Windkraftanlagen nicht möglich ist. Des Weiteren werden aus zwingenden rechtlichen bzw. tatsäch- lichen Gründen Verkehrswege und sonstige Infrastrukturanlagen, unter Umständen mit den davon einzuhaltenden Mindestabständen, sowie bestimmte Schutzgebiete und -flächen (z. B. Natur- schutzgebiete, amtlich kartierte Biotope, Fassungsbereich sowie Schutzzone I und II von Wasser- schutzgebieten etc.) ausgeschlossen. Daraus resultieren Bereiche, welche nicht für die Errichtung von Windkraftanlagen in Anspruch genommen werden können. Die verbleibenden Bereiche im Planungsgebiet, in denen die Errichtung von Windrädern grundsätz- lich privilegiert wäre, werden ergänzend auf Kriterien untersucht, für welche den Kommunen ein städtebaulich begründeter Abwägungsspielraum verbleibt (z. B. über die zwingend notwendigen Mindestabstände hinausgehende Pufferbereiche, Grünzüge, Bodendenkmäler, Biotopverbundstruk- turen, Ökokontoflächen, einzelne luftfahrtrechtliche Belange etc.). Die Bereiche, welche danach aufgrund der städtebaulichen Erwägungen den Kommunen für Windkraftanlagen nicht zur Verfü- gung stehen sollen, werden als weiche Tabuzonen definiert. An das Planungsgebiet angrenzende Gebiete werden dabei mit denselben Kriterien behandelt. Aufgrund der dichten Besiedlung und des naturräumlichen Strukturreichtums kommt es im Planungsgebiet zu vielfältigen Überlagerungen der verschiedenen Kriterien. Nach Abzug der harten und weichen Tabuzonen bleiben sogenannte Potentialflächen übrig, die für die Darstellung von Konzentrationsflächen in Betracht kommen. Diese werden in einem weiteren Arbeitsschritt zu den auf ihnen konkurrierenden Nutzungen in Be- ziehung gesetzt, d. h. die öffentlichen Belange, die gegen eine Ausweisung eines Landschaftsrau- mes als Konzentrationsfläche sprechen, werden mit dem Anliegen abgewogen, der Windkraftnut- zung an geeigneten Standorten eine Chance zu geben, die ihrer Privilegierung nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB gerecht wird. (vgl. BVerwG, Beschluss vom 15.09.2009, AZ 4 BN 25/09, Rn 8; vgl. VG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 24.02.2011, AZ 2 A 2 09) Ziel der beteiligten Kommunen im Landkreises Ebersberg ist es, • durch ein ganzheitliches planerisches Konzept

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• substantiellen Raum für die Errichtung von Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen und • damit den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern; • angemessene Abstände zu Siedlungsräumen einzuhalten; • die Windkraftnutzung auf weniger sensible Bereiche im Landkreis zu konzentrieren, um so • empfindlichere Landschaftsräume vor technischer Überprägung zu schonen.

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6 Restriktionen der Harten Tabuzone Die Bereiche der harten Tabuzone stehen für die Errichtung von Windkraftanlagen aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht zur Verfügung.

ÜBERSICHT ZU KRITERIEN DER HARTEN TABUZONE (nähere Erläuterungen im Anschluss) :

— TATSÄCHLICH BESTEHENDE SIEDLUNGSBEREICHE (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.1; Themenkarte 1) - Reine Wohngebiete - Allgemeine Wohngebiete - Mischgebiete, Dorfgebiete, Außenbereichsbebauung - Gewerbegebiete - Sondergebiete - Krankenhäuser und Reha Einrichtungen

— IMMISSIONSSCHUTZRECHTLICHE MINDESTABSTÄNDE ZUR EINHALTUNG DER LÄRMSCHUTZ-RICHTWERTE DER TA-LÄRM (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.2; Themenkarte 1) - 900 m zu reinen Wohngebieten - 900 m zu Krankenhäusern - 600 m zu allgemeinen Wohngebieten - 400 m zu Misch- und Dorfgebieten, Außenbereichsflächen - 250 m zu Gewerbegebieten

— VERKEHRSWEGE UND INFRASTRUKTUR, sowie hierzu erforderliche Mindestabstände (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.3; Themenkarte 2) - 81 m beidseitig zu Bundesautobahnen (40 m Anbauverbotszone + 41 m Rotorradius) - 61 m beidseitig zu Bundes- und Staatstraßen (20 m Anbauverbotszone + 41 m Rotorradius) - 56 m beidseitig zu Kreisstraßen (15 m Anbauverbotszone + 41 m Rotorradius) - 81 m beidseitig zu Bahntrassen (40 m Anbauverbotszone + 41 m Rotorradius) - 82 m beidseitig zu 110 / 380 kV Freileitungen (1x Rotordurchmesser) - 49 m beidseitig zu 20 kV-Freileitungen (8 m Schutzzone + 41 m Rotorradius) - 20 m beidseitig um Gashochdruckleitungen - 100 m beidseitig zu Richtfunktrassen

— FLUGSICHERHEIT (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.4; Themenkarte 3) - Start- bzw. Landebahn und Platzrunde Flugplatz Antersberg und Straßham - 150 m beidseitig um Platzrunde Flugplatz Antersberg und Straßham - Ab- und Anflugkorridore Flugplatz Antersberg

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— ARTEN-, NATUR-, LANDSCHAFTS- UND GEWÄSSERSCHUTZ, FREIZEIT UND ERHO- LUNG (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.5; Themenkarte 4) - europäisches Vogelschutzgebiet mit Schutzbereich 1000 m - Naturschutzgebiete - gesetzlich geschützte Biotopflächen - Naturdenkmäler - Geotope - geschützte Landschaftsbestandteile - Wasserschutzgebiete (Zonen I+II) - Überschwemmungsgebiete - Gewässer - Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung

— SONSTIGE NUTZUNGEN (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.6; Themenkarte 5) - Flächen für den Abbau von Bodenschätzen - Flächen für die Ver- und Entsorgung - Konzentrationsflächen für Mobilfunkanlagen

— WINDHÖFFIGKEIT (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 6.7; Themenkarten 6a – 6d) - windschwache Bereiche (unter 4,5 m/s in 140 m über Grund)

Die in der Übersicht aufgezählten Kriterien werden im Folgenden jeweils mit Verweis auf die ent- sprechenden Gesetzestexte bzw. Rechtsprechungen genauer erläutert.

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6.1 Bestehende Siedlungsbereiche und Sondergebiete (vgl. Themenkarte 1) Immissionsschutzrechtlich genehmigungspflichtige raumbedeutsame Windkraftanlagen sind nicht innenbereichsverträglich und können ausschließlich außerhalb der bestehenden Siedlungsbereiche errichtet werden. Sämtliche Siedlungsflächen sind daher der harten Tabuzone anzurechnen. An der Planung zum interkommunalen sachlichen Teilflächennutzungsplan beteiligen sich folgende 21 Kommunen im Landkreis Ebersberg: Anzing, Aßling, Baiern, Bruck, Stadt Ebersberg, Egmating, Emmering, Forstinning, Frauenneuharting, Markt Glonn, Stadt Grafing, Hohenlinden, Markt Kirch- seeon, Markt Schwaben, Moosach, Oberpframmern, Pliening, Poing, Steinhöring, Vaterstetten und Zorneding. Jegliche bebauten Siedlungsflächen dieser Kommunen sind grundsätzlich auszuschließen. Tatsächlich bebaute Bereiche folgender bestehenden Sondergebiete zählen ebenfalls zur harten Tabuzone:

— Sondergebiet „Trachtenheim mit Tanzboden“ (Gemeinde Anzing)

— Sondergebiet „Tennisanlage“ (Gemeinde Anzing)

— Sondergebiet „Reitsport“ (Gemeinde Aßling)

— Sondergebiet „Einzelhandel“ (Gemeinde Aßling, Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Erdöl-Förderung“ (Gemeinde Aßling)

— Sondergebiet „Erziehung (mit Sport, Landwirtschaft, Bauernhof, Sägewerk, Wohnen)“ (Ge- meinde Baiern)

— Sondergebiet „Abfallverwertung“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Großflächiger Einzelhandelsbetrieb“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Baumarkt“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Dialysezentrum“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Autohaus“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Einzelhandel“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Kfz-Ausstellungsfläche“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Photovoltaik“ (Stadt Ebersberg)

— Sondergebiet „Golfplatz-Gerätehalle“ (Gemeinde Egmating)

— Sondergebiet „Lagerplatz“ (Gemeinde Emmering)

— Sondergebiet „Landwirtschaft, Gewerbe, Gastronomie, Wohnen, Pferdehaltung und Reiten“ (Gemeinde Frauenneuharting)

— Sondergebiet „Omnibusbetriebshof“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Landwerkstätten; Gutshof, Herrenhaus, Pförtnerhaus, Pavillon“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Schloss Zinneberg, Garten, Pavillon, Kapelle; Mädchenheim“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Altenheim“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Nahwärmeversorgung“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Sägewerk“ (Markt Glonn)

— Sondergebiet „Großflächiger Einzelhandel“ (Stadt Grafing)

— Sondergebiet „Hackschnitzelproduktion / -lagerung“ (Gemeinde Hohenlinden)

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— Sondergebiet „Kompostieranlage“ (Gemeinde Hohenlinden)

— Sondergebiet „Tank“ (Gemeinde Hohenlinden)

— Sondergebiet „Lagerhaus“ (Gemeinde Hohenlinden)

— Sondergebiet „Bund“ (Markt Kirchseeon)

— Sondergebiet „Berufsbildungswerk Stiftung St. Zeno“ (Markt Kirchseeon)

— Sondergebiet „Berufsförderungswerk“ (Markt Kirchseeon)

— Sondergebiet „Hotel“ (Markt Schwaben)

— Sondergebiet „Verbrauchermarkt“ (Markt Schwaben)

— Sondergebiet „Einkaufszentrum“ (Markt Schwaben)

— Sondergebiet „Wochenendhaus“ (Gemeinde Moosach)

— Sondergebiet „Schloss / Mädchenheim“ (Gemeinde Moosach)

— Sondergebiet „Erdgas“ (Gemeinde Oberpframmern)

— Sondergebiet „Bauhof“ (Gemeinde Pliening)

— Sondergebiet „Erweiterung örtliche Feuerwehr“ (Gemeinde Pliening)

— Sondergebiet „Baumarkt“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „Bauzentrum Poing der Messe München“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „Einkaufszentrum“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „Badesee / Erholungsgelände“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „Einzelhandel mit Büro- und Praxisnutzung“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „Versuch- und Forschungseinrichtungen“ (Gemeinde Poing)

— Sondergebiet „OMV Deutschland GmbH“ (Gemeinde Steinhöring)

— Sondergebiet „Einrichtungshaus“ (Gemeinde Vaterstetten)

— Sondergebiet „Gartenbetrieb“ (Gemeinde Vaterstetten)

— Sondergebiet „Einzelhandel“ (Gemeinde Vaterstetten)

— Sondergebiet „Sport“ (Gemeinde Vaterstetten)

— Sondergebiet „Alten- und Servicezentrum“ (Gemeinde Zorneding)

— Sondergebiet „Einkaufszentrum“ (Gemeinde Zorneding)

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6.2 Immissionsschutz (vgl. Themenkarte 1) Zum Schutz bestehender Siedlungen und deren Bewohner – in den an der Planung beteiligten Kommunen sowie in den benachbarten Gemeinden – ist es aus rechtlichen Gründen erforderlich, bestimmte Mindestabstände hiervon einzuhalten. Diese richten sich nach der DIN 18005 „Schall- schutz im Städtebau“ und der TA-Lärm, welche die Einhaltung bestimmter Lärmpegel in Siedlungs- bereichen vorschreiben.

Tags [dB (A)] Nachts [dB (A)] Industriegebiet (GI) 70 70 Gewerbegebiet (GE) 65 50 Dorfgebiet (MD/MI) 60 45 Wohngebiet (WA) 55 40 Reines Wohngebiet (WR) 50 35 Krankenhaus, Kurgebiet 45 35 Immissionsrichtwerte der TA-Lärm

Auf der Basis der • Immissionsrichtwerte der TA-Lärm und • eines angenommenen Gesamtschallleistungspegels von ca. 106,2 dB (A) an der Nabe eines Windrades (derzeitiger Stand der Technik: z. B. ENRCON-E82-E2 mit einem nach Herstellerangaben verifizierten Schallleistungspegel von 104 dB(A) und einem Sicherheitszuschlag (= Zuschlag für die obere Vertrauensbereichs- grenze) von 2,2 dB (A) , der sich aus den LAI-Hinweisen (LAI = Länderausschuss für Immissionsschutz) zum Schal- limmissionsschutz bei Windenergieanlagen vom März 2005 unter Berücksichtigung des Vorliegens einer Dreifachver- messung ergibt) ergeben sich zu den einzelnen Gebietskategorien folgende Mindestabstände gem. Datenblätter LfU:

Art der baulichen Nutzung Abstand Reines Wohngebiet (WR) / 900 m Krankenhaus Allgemeines Wohngebiet, besonderes 600 m Wohngebiet (WA/ WB) Mischgebiet, Mischgebiet Dorf, Au- 400 m ßenbereich (MD/ MI) Gewerbe (GE) 250 m

Eventuell vorhandene Lärmvorbelastungen durch andere Anlagen sind dabei nicht berücksichtigt und müssen jeweils im konkreten Einzelfall geprüft werden. Das bestehende Industriegebiet bei Markt Schwaben wird bei den Mindestabständen nicht geson- dert berücksichtigt, da zum einen die zulässigen Immissonsrichtwerte so hoch sind, dass nur sehr geringe Abstände (unter 50 m) eingehalten werden müssten und diese zum anderen durch andere Mindestabstände überlagert werden. Zusammen mit den bebauten Innen- und Außenbereichsflächen fließen diese Abstände in die harte Tabuzone mit ein.

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Sondergebiete finden je nach Art der Nutzung Berücksichtigung: Die Sondergebiete „Dialysezentrum“, „Altenheim“ sowie „Alten- und Servicezentrum“ im Gebiet der Stadt Ebersberg, des Markts Glonn und der Gemeinde Zorneding werden aufgrund der besonderen Schutzbedürftigkeit der Bewohner wie reine Wohngebiete bzw. Krankenhäuser behandelt und in der harten Tabuzone mit einem Abstand von 900 m berücksichtigt. Wie allgemeine Wohngebiete mit einem Abstand von 600 m werden die Sondergebiete „Schloss Zinneberg, Garten, Pavillon, Kapelle; Mädchenheim“, „Bund“, „Berufsbildungswerk Stiftung St. Zeno“, „Berufsförderungswerk“, „Hotel“ und „Schloss / Mädchenheim“ in Markt Glonn, Markt Kirch- seeon, Markt Schwaben und Gemeinde Moosach behandelt. Diese Sondergebiete dienen wie all- gemeine Wohngebiete vorwiegend dem Wohnen. Vom Charakter her Dorfgebieten bzw. Mischgebieten ähneln die Sondergebiete „Erziehung (mit Sport, Landwirtschaft, Bauernhof, Sägewerk, Wohnen)“ in der Gemeinde Baiern, „Landwirtschaft, Gewerbe, Gastronomie, Wohnen, Pferdehaltung und Reiten“ in der Gemeinde Frauenneuharting, „Landwerkstätten; Gutshof, Herrenhaus, Pförtnerhaus, Pavillon“ in Markt Glonn, „Wochenendhaus“ in der Gemeinde Moosach und der Bereich des Sondergebiets „Versuchs- und Forschungseinrich- tungen“ in der Gemeinde Poing wo Wohnungen vorhanden sind. Sie erhalten entsprechend einen Abstand von 400 m in der harten Tabuzone. Die Sondergebiete „Einzelhandel“, „Großflächiger Einzelhandel“, „Baumarkt“, „Autohaus“, „Omni- busbetriebshof“, „Sägewerk“, „Hackschnitzelproduktion/-lagerung“, „Tank“, „Verbrauchermarkt“, „Einkaufszentrum“, „Einrichtungshaus“ und „Gartenbetrieb“ in Aßling, Ebersberg, Markt Glonn, Gra- fing, Hohenlinden, Markt Schwaben, Poing, Vaterstetten und Zorneding erhalten genau wie Ge- werbeflächen , denen sie stark ähneln, einen Abstand von 250 m . Flächig, also ohne Abstand , von Windkraft ausgeschlossen werden die Sondergebiete „Trachten- heim mit Tanzboden“, „Tennisanlage“, „Reitsport“, „Golfplatz-Gerätehalle“, „Badesee / Erholungsge- lände“ und „Sport“ in Anzing, Aßling, Egmating, Poing und Vaterstetten. Sie stellen Einrichtungen bzw. Flächen für Sport, Freizeit und Erholung dar. Ebenso ohne Abstand werden die Sondergebiete „Erdöl-Förderung“, „Abfallverwertung“, „Kfz- Ausstellungsfläche“, „Photovoltaik“, „Lagerplatz“, „Nahwärmeversorgung“, „Kompostieranlage“, „La- gerhaus“, „Erdgas“, „Bauhof“, „Erweiterung örtliche Feuerwehr“, „Bauzentrum Poing der Messe München“, „Versuch- und Forschungseinrichtungen“, „OMV Deutschland GmbH“ berücksichtigt. Diese Gebiete dienen mehr oder weniger der Ver- bzw. Entsorgung .

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6.3 Verkehrswege und Infrastruktur (vgl. Themenkarte 2)

6.3.1 Straßen Der Landkreis wird von folgenden Verkehrswegen durchzogen: — Bundesautobahn

— Bundesstraße

— Staatsstraße

— Kreisstraße

— Gemeindeverbindungsstraßen

— öffentliche Feld- und Waldwege, beschränkt-öffentliche Wege und Eigentümerwege

Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs zu gewährleisten sind ggf. zusätzlich zu den unten beschriebenen Abstandsflächen Schutzauflagen bzgl. Eisabwurfsicherung und weitere Auflagen zur Begrenzung der Gefahren eines Rotorbruchs oder anderer mit Anlagendefekten verbundener Ein- wirkungen auf den Verkehrsraum notwendig. (vgl. Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW vom 28.08.2008, Az 8 A 2138/06; Schreiben des Bayerischen Staatsministerium des Inneren vom 11.08.2009; Winderlass)

Bundesautobahnen und Bundesstraßen Gemäß Bundesfernstraßengesetz (FStrG) gliedern sich Fernstraßen in Bundesautobahnen und Bundesstraßen mit Ortsdurchfahrten auf. Sie dienen dem weiträumigen Verkehr und bilden ein zu- sammenhängendes Verkehrsnetz. Im Norden quert die Bundesautobahn A 94 den Landkreis. Sie soll München mit Passau verbinden, ist jedoch bislang nur in Teilstücken realisiert. Das Teilstück München - Pastetten führt vom Auto- bahnkreuz München-Ost über Parsdorf, Markt Schwaben, Anzing und Forstinning durch den Land- kreis. Die BAB 99 verläuft größtenteils westlich des Landkreises. Sie schneidet die A 94 am Autobahn- kreuz München-Ost. Die Bundesstraße B 304, verbindet Ebersberg in westliche Richtung über München mit Dachau und nach Osten mit Wasserburg am Inn, Traunstein und Freilassing an der Grenze zu Österreich. An der Anschlussstelle Hohenlinden nördlich Forstinning mündet die Bundesstraße B 12 in die Au- tobahn A 94. Diese Bundesstraße führt nach Osten über Passau bis an die tschechische Grenze bei Philippsreut. Das Bundesfernstraßengesetz schreibt eine Anbauverbotszone von 40 m bei Bundesautobahnen und von 20 m bei Bundesstraßen vor (§ 9 Abs. 1 Satz 1 FStrG). Der Puffer zu Bundesautobahnen ergibt sich aus der Anbauverbotszone von 40 m zuzüglich dem Rotorradius der zugrunde gelegten Referenzanlage von 41 m. Die in der harten Tabuzone einzuhal- tende Abstandsfläche beidseitig zum Fahrbahnrand von Autobahnen beträgt somit 81 m (41 m + 40 m). Für die Bundesstraßen setzt sich der Pufferbereich aus der Anbauverbotszone von 20 m zuzüglich des Rotorradius zusammen. Demzufolge beträgt bei dem Rotorradius der zugrunde gelegten Refe- renzanlage von 41 m der Abstandsbereich 61 m (41 m + 20 m) beidseitig ab Fahrbahnrand.

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Staatsstraßen und Kreisstraßen, Gemeindeverbindungsstraßen, öffentliche Feld- und Waldwege einschließlich beschränkt-öffentlichen Wegen und Eigentümerwege Im Landkreis Ebersberg verlaufen zehn Staatsstraßen. Im Süden quert die St 2079 in West-Ost- Richtung das Plangebiet. Die St 2080 führt von Norden (Landkreis Erding) in südwestliche Richtung über Forstinning, Ebersberg, Grafing und Aßling in den Landkreis Rosenheim. Bei Markt Schwaben mündet die St 2081, die im Westen des Landkreises in Nord-Süd-Richtung verläuft und Markt Schwaben mit Anzing, Zorneding, Oberpframmern, Egmating und Aying (Landkeis München) ver- bindet, in die St 2080. Die über Pliening nach Norden führende St 2082 stellt bei Kirchheim einen Anschluss an die A 99 her. Von Ebersberg über Hohenlinden nach Isen im Landkreis Erding führt die St 2086. Die St 2089 verläuft von der B 304 bei Grafing nach Süden in den Landkreis Rosen- heim. Die St 2331 verbindet die B 12 bei Hohenlinden mit der St 2332, die von Markt Schwaben nach Isen führt. Zwischen Grafing, Moosach und Glonn stellt die St 2351 eine Verbindung her. Bei südwestlich von Markt Schwaben schafft die St 2580 einen direkten Anschluss zwischen der B 388 im Landkreis Erding und der A 94. Die 15 Kreisstraßen im Landkreis (EBE 1, EBE 2, EBE 4, EBE 5, EBE 6, EBE 8, EBE 9, EBE 10, EBE 12, EBE 13, EBE 14, EBE 15, EBE 17, EBE 18, EBE 20) schließen an Bundesfernstraßen, Staatsstraßen oder andere Kreisstraßen an. Sie dienen dem überörtlichen Verkehr. Bauverbotszonen für die öffentlichen Straßen, mit Ausnahme der Bundesfernstraßen, werden durch das Bayerische Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG) geregelt. Gemäß Art. 23 Abs. 1 Satz 1 Ba- yStrWG ist bei Staatsstraßen eine Bauverbotszone von 20 m, gemessen vom äußeren Rand der Fahrbahn einzuhalten. Zusätzlich ist der Rotorradius der Referenzanlage von 41 m zur Bauverbots- zone hinzuzufügen. Damit ergibt sich eine Abstandsfläche von 61 m (41 m + 20 m) beidseitig vom Fahrbahnrand, die von einer Bebauung durch Windkraftanlagen freizuhalten ist. Für Kreisstraßen ist laut Art. 23 Abs. 1 Satz 2 BayStrWG eine Anbauverbotszone von 15 m einzu- halten. Diese wird durch den Rotorradius von 41 m (entspricht der Planung zugrunde gelegten Re- ferenzanlage) erweitert. Daraus folgt ein Abstand von 56 m (41 m + 15 m) beidseitig des Fahrbahn- randes als harte Tabuzone für Windkraftanlagen. Gemeindeverbindungsstraßen und Ortsstraßen sind Verkehrswege, die Gemeinden, Gemeindeteile oder Straßen innerhalb der Ortslagen verbinden. Zudem bestehen noch öffentliche Feld- und Waldwege sowie beschränkt-öffentliche Wege und Eigentümerwege, die der Bewirtschaftung von Feld- und Waldgrundstücken dienen, eine bestimmte Zweckbestimmung aufweisen (z. B. Schulwe- ge, Wanderwege, etc.) oder Wege, die keiner anderen Straßenklasse angehören. Diese werden aufgrund der vorhandenen Maßstabsebene, die dem FNP zu Grunde liegt, nicht explizit in den Planunterlagen dargestellt und sind im Einzelfall zu prüfen.

6.3.2 Bahntrassen Im Landkreis verlaufen drei Bahntrassen. Die S-Bahn-Linie 2 Richtung Erding verbindet Markt Schwaben und Poing mit der Stadt München. Bis Markt Schwaben verläuft die Regionalbahnlinie München - Mühldorf auf derselben Strecke. Von West nach Südost quert die Bahnlinie München - Rosenheim das Plangebiet. Über Grafing Bahnhof und Aßling stellt sie eine Anbindung nach München und Rosenheim her.

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An der Haltestelle Grafing Bahnhof zweigt von dieser Strecke die Regionalbahnlinie München - Wasserburg ab. Über Grafing Stadt, Ebersberg Steinhöring und Tulling führt sie Richtung Osten nach Wasserburg. Eine direkte Anbindung an die Stadt München besteht zudem über das S-Bahn- Netz. Die S 4 führt von München über Vaterstetten, Kirchseeon und Grafing bis Ebersberg. Parallel verläuft bis Zorneding die S 6. Hinsichtlich der Abstandsflächen zu Windenergieanlagen werden Bahntrassen wie Autobahnen behandelt. Damit findet ihre Bedeutung als Hauptverkehrswege Berücksichtigung. Ein Bereich von ca. 81 m beidseitig der Bahnlinie ist demnach freizuhalten.

6.3.3 Hochspannungsfreileitungen 380/110-kV-Hochspannungsfreileitungen Eine 380kV-Leitung vom Umspannwerk Neufinsing (Landkreis Erding) zum Umspannwerk Marien- berg (Landkreis Rosenheim) führt von Nordwest nach Südost durch den Landkreis. Die Trasse quert die Kommunen Pliening, Poing, Vaterstetten, Zorneding, Kirchseeon, Moosach, Bruck, Gra- fing, Aßling und Emmering. Im Norden der Kommunen Pliening und Markt Schwaben verläuft eine weitere 380kV-Leitung vom Umspannwerk Ottenhofen (Landkreis Erding) zum Elektrizitätswerk Unterföhring (Landkreis Mün- chen). 110kV-Hochspannungsfreileitungen sind im Landkreis insbesondere im Norden und Osten vorhan- den: - Von Nordwesten nach Osten quert die 110kV-Leitung vom Umspannwerk Neufinsing (Land- kreis Erding) zum Umspannwerk Mittergars (Landkreis Mühldorf am Inn) die Kommunen Pli- ening, Markt Schwaben, Anzing, Forstinning, Hohenlinden und Steinhöring. - Die 110kV-Leitung von der Leitung Umspannwerk Neufinsing / Umspannwerk Mittergars zur 380kV-Leitung Umspannwerk Neufinsing / Umspannwerk Marienberg verläuft in Nord-Süd- Richtung durch Steinhöring, Ebersberg, Grafing, Aßling und Emmering. - Durch Steinhöring, Ebersberg und Grafing führt die 110 kV-Leitung Finsing – Grafing. - Die 110kV-Leitung vom Umspannwerk Hohenbrunn (Landkreis München) zum Umspann- werk Neufinsing (Landkreis Erding) quert von Norden nach Süden die Kommunen Pliening, Poing und Vaterstetten. Im Bereich von Vaterstetten ist die Leitung verkabelt. - Nördlich von Pliening verlaufen die 110kV-Leitung vom Umspannwerk Isarau (Landkreis München) zum Elektrizitätswerk Finsing (Landkreis Erding) sowie - die 110kV-Leitung vom Elektrizitätswerk Aufkirchen (Landkreis Erding) zur 110 kV-Leitung Umspannwerk Freimann / Umspannwerk München-Ost (Landkreis München). Im Westen schneidet die 110kV-Leitung vom Elektrizitätswerk Perlach (Stadt München) zum Leitzachwerk (Landkreis Rosenheim) die Gemeinde Egmating. Kleinere Abschnitte von 110 kV- Freileitungen finden sich in Vaterstetten (vom Umspannwerk Va- terstetten zur 110 kV-Leitung UW Hohenbrunn/UW Neufinsing), Steinhöring (vom Umspannwerk Steinhöring zur 110kV-Leitung UW Neufinsing/UW Mittergars) und im Süden von Pliening (vom Umspannwerk Landsham zur 110 kV-Leitung UW Hohenbrunn/UW Neufinsing).

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Für die Zulässigkeit von Windenergieanlagen im Bereich von Höchstspannungsfreileitungen sind die DIN EN 50341-3-4 und DIN VDE 50423-3-4 zugrunde zu legen. Bei Ausstattung der Leiterseile mit schwingungsdämpfenden Maßnahmen ist ein Mindestabstand von einem Rotordurchmesser ausreichend . Nach Auskunft des Netzbetreibers E.ON ist ein beidseitiger Abstand von einem Rotordurchmesser ausreichend. Sollte sich die Leitung in der Nachlaufströmung der Windkraftanlage befinden, müs- sen jedoch Schwingungsdämpfer angebracht werden. Als harte Tabuzone wird deshalb ein Abstand von einem Rotordurchmesser, d. h. 82 m beidseitig der Leitung angenommen.

20-kV-Freileitung 20-kV-Freileitungen sind, in allen Gemeinden vorhanden. Auskünfte des Netzbetreibers E.ON ergaben, dass die Schutzzone der 20-kV-Freileitung von 8,0 m zuzüglich dem Abstand von einem Rotorradius (ca. 41 m entsprechend der Planung zugrunde ge- legten Referenzanlage) freizuhalten ist. Demnach wird eine Abstandsfläche/Puffer von ca. 49 m beidseitig der Leitungstrasse in der harten Tabuzone festgelegt.

6.3.4 Versorgungsleitungen Folgende Erdgasleitungen erschließen den Landkreis Ebersberg: Erdgasleitung Finsing – Wolfersberg Erdgasleitungen im Stadtgebiet München und Umgebung Erdgasleitung Anschluß Neufinsing Erdgasleitung Unterföhring – Hohenlinden Erdgasleitung Perlach - U-Speicher Wolfersberg Erdgasleitung Wolfersberg – Kissing Erdgasleitung Siegertsbrunn- Hohenlinden Erdgasleitung Sonden bei Prutting – Wolfersberg Erdgasleitung Speicher Inzenham - Speicher Wolfersberg Erdgasleitung Egmating-Kempten /Reg.-Bez.Grenze Oberlandleitung Erdgas-Transport-u. Speicherzuleitung von Anwalting – Schnaitsee Erdgasleitung Bierwang – Finsing Erdgasleitung von Anzing-Markt Schwaben zur Leitung der Bayerngas Erdgasleitung Aßling – Ebersberg Erdgasleitung von Aßling zur Sonde Höhenrain und nach Darching Gde. Valley Erdgasleitung Anschluß Isen und Sonden bei Schnaupping nach Heldenstein Erdgasleitung Anschluß der Sonde Rechtmehring 1 und Albaching Erdgasleitung von Aßling zur Leitung der StW München zw. Bruckmühl und Bad Aibling

Gemäß Aussagen der bayernets GmbH ist bei der Festlegung eines Mindestabstandes eine mögli- che Gefährdung der Gashochdruckleitungen durch Windkraftanlagen zu berücksichtigen. Aus tech- nischer Sicht muss deshalb laut bayernets GmbH ein Abstand von mindesten 20 m von der

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Mastachse zur Achse einer Gashochdruckleitung eingehalten werden. Dies wird entsprechend in der Planung berücksichtigt.

6.3.5 Richtfunktrassen Über das Gebiet des Landkreises Ebersberg erstrecken sich neun Richtfunktrassen. In westliche Richtung verlaufen folgende Richtfunkstrecken: - Markt Schwaben 0 - München 18 (Markt Schwaben, Pliening), - Isen 1 -München 18 (Hohenlinden, Forstinning, Markt Schwaben, Anzing, Poing), - Markt Schwaben 80 -München 80 (Poing), - Großhaagener Forst - Riem (Hohenlinden, Anzing, Vaterstetten). In südöstliche bzw. nordwestliche Richtung erstrecken sich die Richtfunktrassen - München 18 Olympiaturm - Schnaitsee 1 (Vaterstetten, Anzing, Hohenlinden, Steinhöring), - Kirchseeon 0 -München 18 (Kirchseeon, Zorneding, Vaterstetten). Die Richtfunkstrecke Holzkirchen 3 - Schnaitsee 1 quert in nordöstliche Richtung die Kommunen Glonn, Baiern, Aßling und Emmering. Im Osten des Landkreises verlaufen in Süd-Nord-Richtung die Richtfunktrassen - Bad Aibling 0 - Isen 1 (Emmering, Frauenneuharting, Steinhöring), - Rosenheim BCL - Großhaager Forst (Steinhöring).

Richtfunktrassen dienen der Übertragung von Informationen im Fernmeldebereich bzw. für Mobil- funknetze zur Anbindung der einzelnen Mobilfunkbasisstationen an die übergeordneten Einheiten. Bei der Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen ist darauf zu achten, dass durch die Anlage bestehende Richtfunkverbindungen nicht negativ beeinflusst werden. Der Mast oder der Rotor dürfen nicht die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen einer Richtfunkstrecke stören. Ge- mäß Winderlass Bayern (Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen, 2011) kann eine Störung der Richtfunkverbindung ausgeschlossen werden, wenn eine geplante Wind- kraftanlage einen Abstand von mindestens 100 m beidseitig der Trasse einhält. Dies wird entspre- chend in der harten Tabuzone berücksichtigt.

6.4 Flugsicherheit (vgl. Themenkarte 3) Die Flugsicherheit befasst sich mit der Sicherheit im Luftraum und in diesem Zusammenhang auch mit der Abwehr äußerer Gefahren für den Luftverkehr. Die Start- bzw. Landebahnen zweier Flugplätze liegen in Nachbargemeinden nahe der Grenze des Landkreises Ebersberg. In der Gemeinde Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim) an der Grenze zur Gemeinde Aßling befin- det sich der Segelflugplatz Antersberg, der vom Segelflugverein FC Condor Antersberg e. V. be- trieben wird. Laut Segelflugverein umgibt eine Platzrunde die Start- bzw. Landebahn des Flugplat- zes. Aus nordwestlicher, südöstlicher, nordöstlicher und südwestlicher Richtung treffen An- bzw. Abflugkorridore auf die Platzrunde. (vgl. Themenkarte 3)

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Gemäß Auskunft des Segelflugvereins FC Condor Antersberg e. V. ist die Platzrunde mit einem beidseitigen Abstand von 150 m von der Errichtung von Windkraftanlagen freizuhalten. Ebenfalls freigehalten werden müssen die An- und Abflugkorridore, die bis zu einer Entfernung von 3 km gel- ten. An der Grenze zur Gemeinde Forstinning ist in der Gemeinde Pastetten (Landkreis Erding) der Ult- raleichtflugplatz Straßham angesiedelt. Die Erschließung der Start- bzw. Landebahn erfolgt durch eine Platzrunde. Nach Auskunft des Betreibers des Flugplatzes ist beidseitig dieser Platzrunde in einem Abstand von 150 m die Errichtung von Windkraftanlagen nicht möglich. Diese Vorgaben sind entsprechend in der harten Tabuzone berücksichtigt.

6.5 Arten-, Natur-, Landschafts- und Gewässerschutz, Freizeit und Erholung (vgl. The- menkarte 4)

6.5.1 Europäisches Vogelschutzgebiet Im Norden der Gemeinde Pliening liegt das EU-Vogelschutzgebiet 7736-471 „Ismaninger Speicher- see und Fischteiche“, an dem die Landkreise München (68 %), Ebersberg (23 %) und Erding (9 %) Anteil haben. Es ist eines der bedeutendsten europäischen Mauser- und eines der wichtigsten deutschen Überwinterungsgebiete für Wasservögel sowie ein überaus bedeutendes Brutgebiet. EU-Vogelschutzgebiete bezeichnen besondere Schutzgebiete nach Artikel 3 und 4 der EU- Vogelschutzrichtlinie. „Schutz, Pflege oder Wiederherstellung einer ausreichenden Vielfalt und einer ausreichenden Flä- chengröße der Lebensräume ist für die Erhaltung aller Vogelarten unentbehrlich. Für einige Vogel- arten sollten besondere Maßnahmen zur Erhaltung ihres Lebensraums getroffen werden, um Fort- bestand und Fortpflanzung dieser Arten in ihrem Verbreitungsgebiet zu gewährleisten. Diese Maß- nahmen sollten auch die Zugvogelarten berücksichtigen und im Hinblick auf die Schaffung eines zusammenhängenden Netzes koordiniert werden.“ ((8) Vogelschutzrichtlinie) Zur Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensstätten und Lebensräume gehören insbesondere die Errichtung von Schutzgebieten; Pflege und ökologisch richtige Gestaltung der Lebensräume in und außerhalb von Schutzgebieten, Wiederherstellung zerstörter Lebensstätten und Neuschaffung von Lebensstätten (Artikel 3 Abs. 2 EU-Vogelschutzrichtlinie). Der Artikel 6 Abs. 1 FFH-Richtlinie besagt, dass für die besonderen Schutzgebiete geeignete Maß- nahmen zu treffen sind, die eine Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und der Habitate der Arten sowie Störungen von Arten, für die die Gebiete ausgewiesen worden sind, vermeiden. Gemäß § 33 Abs. 1 BNatSchG sind alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutz- zweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, unzulässig. Folgende Erhaltungsziele werden für das Gebiet konkretisiert (Gebietsbezogene Konkretisierung der Erhaltungsziele, Stand 24.04.2008):

— Erhaltung des Ismaninger Speichersees und der Teiche als störungsfreies Mauser-, Rast- und Überwinterungsgebiet internationaler Bedeutung sowie als Brutgebiet landesweiter Be- deutung. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der ganzjährigen Störungsfreiheit, insbesondere in der Mauser-, Vorbrut- und Brutzeit von März bis September. Erhaltung des eingeschränk-

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ten Zugangs und der ganzjährigen Jagdruhe. Erhaltung flacher Wasserstände der Fischtei- che und insbesondere der ungenutzten Teiche.

— Erhaltung der Fischteiche sowie der Verlandungs-, Röhricht- und gedeckten Uferbereiche des Sees als störungsfreie Mauserplätze von Enten, Tauchern und Rallen unter Berücksich- tigung ausreichend breiter Randzonen von Juni bis September.

— Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Bestände von Blaukehlchen und Rohrweihe sowie ih- rer Lebensräume. Erhaltung störungsfreier Verlandungs- und Röhrichtbereiche als Bruthabi- tate der genannten Arten sowie weiterer Wasservögel wie Schwarzhalstaucher, Kolben- und Krickente sowie von Röhrichtbewohnern wie Teich- und Drosselrohrsänger.

— Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Vorkommen von Nachtreiher und Kormoran sowie ih- rer Lebensräume. Erhaltung der Brutplätze und ausreichend großer störungsfreier Areale um die Horste während der Brutzeit.

— Erhaltung der international bedeutenden Rastplätze für durchziehende und überwinternde Wasservögel, insbesondere großer, störungsfreier Wasser-, Schlamm-, Ufer- und Verlan- dungsflächen während der Monate August bis April als Rasthabitate von Prachttaucher, Singschwan, Silberreiher, Moorente, der durchziehenden Watvogelarten Kampfläufer und Bruchwasserläufer, von Trauerseeschwalbe und Schwarzkopfmöwe. Erhaltung eines aus- reichenden Nahrungsangebotes für die genannten Arten.

— Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Vorkommen von Schwarzmilan und Wanderfalke. Er- haltung ihrer Nahrungshabitate, insbesondere der arten- und individuenreichen Vogel- und Fischbestände.

— Erhaltung der überregional bis international bedeutsamen Bestände von Blässhuhn, Hau- ben- und Zwergtaucher, Höckerschwan, Kolben-, Krick-, Pfeif-, Reiher-, Schell-, Schnatter-, Stock- und Tafelente.

Aufgrund des besonderen Schutzzweckes, der Lage des Gebietes und der vorkommenden Arten ist der Bereich als sehr sensibel gegenüber Veränderungen und Störungen einzustufen. Die EU- Vogelschutzgebiete stellen Brut- und auch Nahrungshabitate von bestimmten Vogelarten dar, die regelmäßig in Anspruch genommen werden. Bezugnehmend auf den Winderlass Bayern (vom 20.12.2011) liegt bei europäischen Vogelschutzgebieten regelmäßig eine erhebliche Beeinträchti- gung der Erhaltungsziele bei Windenergienutzung vor. Deshalb gelten diese zuzüglich eines Abstandes von 1.000 m als Ausschlussgebiet für Windkraftan- lagen (s. Gebietskulisse Windkraft; Auskunft Hr. Günther, Regierung von Oberbayern, 03.05.2012).

6.5.2 Naturschutzgebiete Im Landkreis befinden sich zwei Naturschutzgebiete. Nordwestlich der Stadt Ebersberg liegt das Naturschutzgebiet NSG-00098.01 [100.055] „Vogelfrei- stätte Eggelburger See“. Es handelt sich hierbei um einen Endmoränensee mit ausgedehnten Ver- landungszonen und Niedermoorflächen. Ein näherer Schutzzweck ist in der Schutzgebietsverord- nung von 1973 nicht genannt. Das Naturschutzgebiet NSG-00177.01 [100.077] „Kupferbachtal bei Unterlaus“ umfasst ein Flach- moorgebiet an der südwestlichen Landkreisgrenze und erstreckt sich über die Gemeinde Feldkir-

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chen-Westerham (Landkreis Rosenheim), die Gemeinde Aying (Landkreis München) sowie den Markt Glonn (Landkreis Ebersberg). Zweck des Naturschutzgebiets „Kupferbachtal bei Unterlaus“ ist gemäß Schutzgebietsverordnung von 1983 - ein im Naturraum „Inn-Chiemsee-Hügelland“ seltenes und nahezu ungestörtes Kalkflachmo- orgebiet zu schützen, - den für den Bestand der Lebensgemeinschaften dieser Kalkflachmoorkomplexe typischen Lebensraum, insbesondere die erforderliche Bodenbeschaffenheit und den Wasserhaushalt zu erhalten, - Pflanzen- und Tieren, insbesondere seltenen und stark gefährdeten Arten, Lebensraum zu sichern, - die durch die Pflanzen- und Tierwelt bestimmte natürliche Eigenart des Kupferbachtals mit seinen Schilfflächen und Streuwiesen zu bewahren.

In Naturschutzgebieten ist ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen erforderlich. Es sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, deren Ausweisung wegen der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Le- bensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, besonderen Ei- genart oder hervorragenden Schönheit erforderlich ist. (§ 23 Abs. 1 BNatSchG) Die Schutzgebiete sind entsprechend § 23 Abs. 1 BNatSchG zu schützen, zu pflegen und zu entwi- ckeln. In Naturschutzgebieten sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädi- gung oder Veränderung des Naturschutzgebiets oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhalti- gen Störung führen können (§ 23 Abs. 2 BNatSchG). Die Errichtung von Windkraftanlagen inner- halb dieser Schutzgebiete würde deren Zielen entgegenstehen. Daher werden diese Gebiete in die harte Tabuzone mit eingestellt.

6.5.3 Gesetzlich geschützte Biotope Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) definiert als allgemeinen Grundsatz im § 30 bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als Biotope haben und daher ge- setzlich geschützt sind. Verboten sind Handlungen, die zu einer Zerstörung oder einer sonstigen erheblichen Beeinträchti- gung solcher Biotope führen. Zu diesen Biotopen zählen:

— natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche,

— Moore, Sümpfe, Röhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, Binnenlandsalzstellen,

— offene Binnendünen, offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhalden, Lehm- und Löss- wände, Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetallrasen, Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte,

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— Bruch-, Sumpf- und Auenwälder, Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, subalpine Lärchen- und Lärchen-Arvenwälder,

— offene Felsbildungen, alpine Rasen sowie Schneetälchen und Krummholzgebüsche,

— Fels- und Steilküsten, Küstendünen und Strandwälle, Strandseen, Boddengewässer mit Ver- landungsbereichen, Salzwiesen und Wattflächen im Küstenbereich, Seegraswiesen und sonstige marine Makrophytenbestände, Riffe, sublitorale Sandbänke, Schlickgründe mit boh- render Bodenmegafauna sowie

— artenreiche Kies-, Grobsand- und Schillgründe im Meeres- und Küstenbereich Das Bayerische Naturschutzgesetz (BayNatSchG) regelt im Artikel 23 Abs. 1 zudem den Schutz von

— Landröhricht, Pfeifengraswiesen,

— Moorwälder,

— Wärmeliebende Säume,

— Magerrasen, Felsheiden,

— Alpine Hochstaudenfluren. Darüber hinaus soll nach Art. 23 Abs. 5 BayNatSchG die Sicherung von Brut-, Nahrungs- und Auf- zuchtbiotopen des Großen Brachvogels, der Uferschnepfe, des Rotschenkels, der Bekassine, des Weißstorchs, des Kiebitzes, des Braunkehlchens oder des Wachtelkönigs in feuchten Wirtschafts- wiesen und –weiden in geeigneter Weise, insbesondere durch privatrechtliche Vereinbarungen, angestrebt werden. Diese gesetzlich geschützten Biotope unterliegen dem Schutzgebot. Sie sind zu erhalten, zu pflegen sowie zu schützen und gelten deshalb als Ausschlussbereiche für Windkraftanlagen.

6.5.4 Naturdenkmäler Insgesamt ca. 100 Einzelschöpfungen der Natur wurden im Landkreis Ebersberg als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Dabei handelt es sich vor allem um alte oder seltene Großbäume oder Baumalleen. 14 Naturdenkmäler haben eine flächenhafte Ausdehnung d. h. das sind „größere Landschaftsstücke, welche aus ökologischer oder volks- und heimatkundlicher Sicht von Bedeutung sind“. (LRA Ebersberg, 2012) Dazu zählen unter anderem naturschutzfachlich wertvolle Flächen (Quellgebiet der Moosach, Halbtrockenrasen), Geotope (Nagelfluhwand), Alleen oder Baumgrup- pen, Streuwiesen, Moore, Weiher und ein aufgelassener Torfstich.

Naturdenkmäler sind rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur oder entspre- chende Flächen bis zu fünf Hektar, deren besonderer Schutz aus wissenschaftlichen, naturge- schichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit erforderlich ist (§ 28 Abs. 1 BNatSchG). Verboten sind die Beseitigung sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturdenkmals führen können (§ 28 Abs. 2 BNatSchG). Die Errichtung von Windkraftanlagen würde diese Verbotstatbestände erfüllen. Somit sind diese Bereiche in der harten Tabuzone entsprechend berücksichtigt.

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6.5.5 Geotope Im Landkreis befinden sich gem. Geotopkataster Bayern (LfU, 2012) die im Folgenden aufgeführten dreizehn Geotope:

— Geotop-Nr. 175R006 (ID: 7937OF0004) „Eggelburger Os bei Ebersberg“

— Geotop-Nr. 175R007 (ID: 7937OF0005) „Eiszerfallslandschaft Dobel“

— Geotop-Nr. 175G001 (ID: 7937GH0001) „Entwässerungsstollen Eisendorf“

— Geotop-Nr. 175R005 (ID: 8036OF0001) „Erratischer Block im Egmatinger Forst“

— Geotop-Nr. 175R002 (ID: 7937OF0002) „Erratischer Block in Ebersberg“

— Geotop-Nr. 175R004 (ID: 7937OF0003) „Erratischer Block in Grafing“

— Geotop-Nr. 175R010 (ID: 7937OF0008) „Erratischer Block in Moosach“

— Geotop-Nr. 175R008 (ID: 7937OF0006) „Hupfauer Höhe in Ebersberg“

— Geotop-Nr. 175A001 (ID: 7938AG0001) „Nagelfluhwand Tegernau“

— Geotop-Nr. 175Q001 (ID: 8037OF0001) „Quellaustritte westlich von Glonn“

— Geotop-Nr. 175Q002 (ID: 7937OF0001) „Quellaustritte in Altenburg bei Moosach“

— Geotop-Nr. 175R011 (ID: 7937OF0009) „Toteisloch 1 südlich von Buch“

— Geotop-Nr. 175R009 (ID: 7937OF0007) „Umlaufberg Rosskopf bei Ebersberg“ Geotope vermitteln Erkenntnisse über die erdgeschichtliche Entwicklung und Entstehung des Le- bens und können sehr vielgestaltig sein. Sie haben einen besonderen Wert für Wissenschaft, For- schung und Lehre sowie für die Natur- und Heimatkunde. Durch die besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit zeichnen sich schutzwürdige Geotope aus (LfU, 2012). Geotope genießen nicht automatisch einen gesetzlichen Schutz, sie sind jedoch zu erhalten. Eine Unterschutzstellung ist bei den Naturschutzbehörden zu beantragen (LfU, 2012). Aufgrund der Seltenheit, Eigenart und Bedeutung für die Erforschung der erdgeschichtlichen Ent- wicklung sind Geotope wertvolle Zeitzeugen und weisen eine große Bedeutung auf. Eine Inan- spruchnahme dieser Flächen durch Windkraftanlagen steht der Sicherung dieser Geotope entgegen bzw. würde zu deren Auflösung führen. Deshalb sind diese als Ausschlussbereiche für Windkraftanlagen zu behandeln.

6.5.6 Geschützte Landschaftsbestandteile Im Landkreis Ebersberg wurden 31 Landschaftsbestandteile (z. B. Bäume, Baum- und Gebüsch- gruppen, Raine, Alleen, Hecken, Feldgehölze, Streuwiesen, Moore und kleinere Wasserflächen) unter Schutz gestellt, davon 14 als flächenhafte Landschaftsbestandteile (LRA Ebersberg, 2012). Geschützte Landschaftsbestandteile sind Teile von Natur und Landschaft, deren besonderer Schutz erforderlich ist

— Zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts,

— Zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- oder Landschaftsbildes,

— Zur Abwehr schädlicher Einwirkungen oder

— Wegen ihrer Bedeutung als Lebensstätten bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten (§ 29 Abs 1 BNatSchG).

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 40 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Die Beseitigung und Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung dieser Flächen führen sind verboten (§ 29 Abs. 2 BNatSchG). Art. 16 Abs. 1 BayNatSchG geht auf den Schutz bestimmter Landschaftsbestandteile ein. Demnach ist es verboten, in der Natur Hecken, lebende Zäune, Feldgehölze oder –gebüsche einschließlich Ufergehölze oder –gebüsche zu roden, abzuschneiden, zu fällen oder auf sonstige Weise erheblich zu beeinträchtigen, Höhlen, ökologisch oder geomorphologisch bedeutsame Dolinen, Toteislöcher, aufgelassene künstliche unterirdische Hohlräume, Trockenmauern, Lesesteinwälle sowie Tümpel und Kleingewässer zu beseitigen oder erheblich zu beeinträchtigen. Sie sind zu erhalten und deshalb Ausschlussbereiche für Windkraftanlagen.

6.5.7 Wasserschutzgebiete Grundsätzlich ist die öffentliche Wasserversorgung eine Aufgabe der Daseinsvorsorge (§ 50 Abs. 1 WHG), wobei der Wasserbedarf vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken ist (§ 50 Abs. 2 WHG). Laut Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) § 51 kann die Landesregierung durch Rechtsverordnung Wasserschutzgebiete festsetzen, soweit es das Wohl der Allgemeinheit erfordert 1. Gewässer im Interesse der derzeit bestehenden oder künftigen öffentlichen Wasserversor- gung vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen, 2. das Grundwasser anzureichern oder 3. das schädliche Abfließen von Niederschlagswasser sowie das Abschwemmen und den Ein- trag von Bodenbestandteilen, Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln in Gewässer zu vermei- den. Wasserschutzgebiete sollen entsprechend dem Gesetz zoniert werden (§ 51 Abs. 2 WHG). Nach § 52 Abs. 1 WHG können in Schutzgebieten bestimmte Handlungen verboten oder für nur einge- schränkt zulässig erklärt werden. Art. 31 Abs. 2 des Bayerischen Wassergesetzes (BayWG) besagt, dass die Ausweisung von Wasserschutzgebieten durch Rechtsverordnung auf die Kreisverwal- tungsbehörden übertragen wird. Die Wasserschutzgebiete sind dabei in Schutzzone I (Fassungsbe- reich), Schutzzone II (engeres Schutzgebiet) und Schutzzone III (weiteres Schutzgebiet) zu unter- teilen. Gemäß Schutzgebietsverordnung sichert die Wasserschutzzone I den eigentlichen Brunnen im Nahbereich, in dem eine anderweitige Nutzung und das Betreten durch Unbefugte untersagt sind. In der engeren Schutzzone II gelten Nutzungseinschränkungen und ein Verbot der Verletzung der Deckschichten. Das weitere Schutzgebiet umfasst das gesamte Einzugsgebiet und stellt den Schutz vor Verunreinigungen z. B. durch Chemikalien im großräumigen Umfeld sicher. Zum besonderen Schutz des Trinkwassers werden die empfindlichen und fassungsnahen Bereiche eines Einzugsgebietes einer Wassergewinnung als Wasserschutzgebiet festgesetzt. Folgende, jeweils durch Verordnung des Landratsamts Ebersberg festgesetzte, Trinkwasserschutz- gebiete existieren im Landkreis Ebersberg (Stand 01.10.2012):

— Zweckverband zur Wasserversorgung der Gemeinden Anzing und Forstinning – Wasser- schutzgebiet für die Wasserversorgung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Gemeinden Anzing und Forstinning

— Gemeinde Aßling – Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Aßling (Kupfergrabenquellen 1 und 3) im Bereich der Stadt Grafing, Landkreis Ebersberg

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 41 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

— Gemeinde Aßling – Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Aßling für die öffentliche Wasser- versorgung der Gemeinde Aßling (Brunnen II)

— Gemeinde Aßling – Wasserschutzgebiet im Bereich der Stadt Grafing im Landkreis Ebers- berg für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Aßling (Brunnen bei Ast)

— Gemeinde Baiern – Wasserschutzgebiet in der Georgenberger Au für die öffentliche Was- serversorgung der Gemeinde Baiern

— Gemeinde Bruck – Wasserschutzgebiet im Bereich von Pullenhofen für die öffentliche Was- serversorgung der Gemeinde Bruck

— Stadt Ebersberg – Wasserschutzgebiet im Bereich von Brunnen I und II für die öffentliche Wasserversorgung der Stadt Ebersberg (im Ebersberger Forst)

— Gemeinde Oberpframmern – Wasserschutzgebiet im Bereich von Oberpframmern/Egmating für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinden Oberpframmern und Egmating

— Gemeinde Emmering – Wasserschutzgebiet im Bereich von Bruckhof für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Emmering

— Gemeinde Forstern (Landkreis Erding) – Wasserschutzgebiet im Bereich des Ebersberger Forstes für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Forstern

— Markt Glonn – Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Glonn für die öffentliche Wasserversor- gung der Marktgemeinde Glonn

— Wasserbeschaffungsverband Glonn-Süd – Wasserschutzgebiet im Bereich von Glonn für die öffentliche Wasserversorgung des Wasserbeschaffungsverbandes Glonn-Süd

— Stadt Grafing – Wasserschutzgebiet im Bereich der Stadt Grafing für die öffentliche Wasser- versorgung der Stadt Grafing (Brunnen 1 und 2 Aiterndorf)

— Stadt Grafing – Wasserschutzgebiet im Bereich von Elkofen für die öffentliche Wasserver- sorgung der Stadt Grafing

— Stadt Grafing – Wasserschutzgebiet in der Gemarkung Öxing für die öffentliche Wasserver- sorgung der Stadt Grafing

— Gemeinde Hohenlinden – Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Hohenlinden für die öffentli- che Wasserversorgung des Wasserbeschaffungsverbandes Hohenlinden

— Gemeinde Hohenlinden – Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Hohenlinden – Brunnen III – im Bereich des Anzinger und Ebersberger Forstes

— Markt Kirchseeon – Wasserschutzgebiet im Bereich des Marktes Kirchseeon für die öffentli- che Wasserversorgung des Marktes Kirchseeon

— Wasserbeschaffungsverband Buch – Wasserschutzgebiet im Bereich des Marktes Kirchsee- on für die öffentliche Wasserversorgung des Wasserbeschaffungsverbandes Buch

— Wasserbeschaffungsverband Eglharting – Wasserschutzgebiet im Bereich des Marktes Kirchseeon für die öffentliche Wasserversorgung des Wasserbewirtschaftungsverbandes Eglharting

— Gemeinde Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim) – Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Tuntenhausen (Lkr. Rosenheim) – Brunnen Kronau – im Bereich der Gemeinde Emmering (Lkr. Ebersberg)

— Markt Markt Schwaben – Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Markt Schwaben für die öf- fentliche Wasserversorgung der Gemeinde Markt Schwaben – Brunnen II

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 42 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

— Markt Markt Schwaben – Wasserschutzgebiet im Bereich des Ebersberger Forstes für die öffentliche Wasserversorgung des Marktes Markt Schwaben – Brunnen III

— Gemeinde Moosach – Wasserschutzgebiet im Bereich von Fürmoosen-Berghofen für die öf- fentliche Wasserversorgung der Gemeinde Moosach

— Gemeinde Moosach – Wasserschutzgebiet im Bereich der Gemeinde Moosach für die öf- fentliche Wasserversorgung der Gemeinde Moosach

— Gemeinde Steinhöring – Wasserschutzgebiet im Bereich von Ötzmann für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Steinhöring

— Wasserbeschaffungsverband Baldham – Wasserschutzgebiet in den Gemeinden Zorneding, Vaterstetten und Oberpframmern (Lkr. Ebersberg) sowie in der Gemeinde Grasbrunn (Lkr. München) für die öffentliche Wasserversorgung des Wasserbeschaffungsverbandes Bald- ham

— gKu VE München-Ost – Wasserschutzgebiet in den Gemeinden Zorneding, Oberpframmern, Egmating (Landkreis Ebersberg), in der Gemeinde Grasbrunn (Landkreis München) sowie im gemeindefreien Gebiet Höhenkirchner Forst für die öffentliche Wasserversorgung des Zweckverbandes Wasserversorgung Zornedinger Gruppe Durch Verordnungen anderer Landratsämter wurden folgende landkreisübergreifende Wasser- schutzgebiete im Landkreis Ebersberg festgesetzt:

— Stadt München – Verordnung des Landratsamtes München über das Wasserschutzgebiet in den Gemeinden Aying und Brunnthal (Lkr. München) und Egmating (Lkr. Ebersberg) sowie in den gemeindefreien Gebieten Hofoldinger Forst und Höhenkirchener Forst für die öffentli- che Wasserversorgung der Landeshauptstadt München durch das Spitzenwerk im Hö- henkirchener Forst

— Gemeinde Hohenbrunn – Verordnung des Landratsamtes München über das Wasser- schutzgebiet in dem gemeindefreien Gebiet Höhenkirchener Forst (Lkr. München) und in der Gemeinde Egmating (Lkr. Ebersberg) für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinden Hohenbrunn und Ottobrunn

— Gemeinde Ottenhofen – Verordnung des Landratsamtes Erding über das Wasserschutzge- biet in der Gemeinde Ottenhofen

— Gemeinde Finsing – Verordnung des Landratsamtes Erding über die Sicherung der öffentli- chen Wasserversorgung für die Gemeinde Finsing

In den Schutzzonen I und II der Wasserschutzgebiete sind Veränderungen der Deckschichten/ Erd- oberfläche nicht zulässig. Eine Bebauung mit einer dieser Planung zugrunde gelegten Windkraftan- lage kommt dort demzufolge nicht in Betracht. Diese Bereiche werden deshalb als harte Tabuzone aufgenommen.

6.5.8 Überschwemmungsgebiete Im Landkreis Ebersberg wurden durch Verordnungen des Landratsamtes Ebersberg nach § 32 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in der Fassung vom 16.10.1976, zuletzt geändert durch Gesetz vom 12.11.1996 (aktuell § 76 WHG vom 31. Juli 2009) in Verbindung mit Art. 61 des Bayerischen

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Wassergesetzes (BayWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19.07.1994 (aktuell Art. 46 BayWG vom 25. Februar 2010) folgende Überschwemmungsgebiete festgesetzt: — an der Attel in den Gemeinden Aßling, Emmering (Lkr. Ebersberg) und Tuntenhausen (Lkr. Rosenheim)

— an der Attel im Ortsbereich von Aßling

— am Hennigbach in der Marktgemeinde Markt Schwaben

— an der Attel in den Gemeinden Aßling und Grafing

In festgesetzten Überschwemmungsgebieten ist gem. § 78 Abs. 1 WHG die Errichtung oder Erwei- terung baulicher Anlagen nach den § 30, 33, 34 und 35 des Baugesetzbuchs untersagt. Die Errichtung einer baulichen Anlage kann nur genehmigt werden, wenn im Einzelfall das Vorha- ben

— die Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt und der Verlust von verloren gehendem Rückhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird,

— den Wasserstand und den Abfluss bei Hochwasser nicht nachteilig verändert,

— den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt und

— hochwasserangepasst ausgeführt wird oder wenn die nachteiligen Auswirkungen durch Ne- benbestimmungen ausgeglichen werden können. (§ 78 Abs. 3 WHG)

Die Verordnungen zur Festsetzung der Überschwemmungsgebiete enthalten ähnliche Aussagen: Gemäß § 3 der Verordnungen ist es verboten Anlagen und Anpflanzungen, die nicht der Benut- zung, der Unterhaltung oder dem Ausbau dienen, zu errichten, durchzuführen oder wesentlich zu ändern. Ausnahmen von diesen Verboten kann das Landratsamt Ebersberg nur genehmigen, wenn und soweit dadurch der Wasserabfluss, die Höhe des Wasserstandes, die Wasserrückhaltung oder die Gewässerbeschaffenheit nicht beeinflusst werden können (§ 4 der Verordnungen zur Festset- zung der Überschwemmungsgebiete).

Die Bedingungen für eine ausnahmsweise Zulässigkeit von Bauvorhaben werden bei der Errichtung von Windkraftanlagen in der Regel nicht erfüllt. Demzufolge kommt die Errichtung von Windkraftan- lagen innerhalb der festgesetzten Überschwemmungsgebiete nicht in Betracht, welche somit in der harten Tabuzone dargestellt werden.

6.5.9 Gewässer Das Fließgewässersystem im Landkreis Ebersberg lässt sich in die Einzugsbereiche von Isar und Inn gliedern. Die wichtigsten Flüsse (Gewässer II. Ordnung) sind (vgl. ABSP, Kap. 3.1.2): Einzugsgebiet der Isar: - Anzinger und Forstinninger Sempt - Mittlerer Isarkanal (südlich des Ismaninger Speichersees) Einzugsgebiet des Inn: - Attel - Moosach (Nebenfluss der Attel)

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 44 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

- Glonn (Nebenfluss der Mangfall) Bedeutende Nebenbäche (Gewässer III. Ordnung) stellen z. B. der Kupferbach (Nebenbach der Glonn) und die Ebrach (Nebenbach der Attel) dar.

Folgende größere natürliche Seen bestehen im Landkreis Ebersberg: - Kartenseeoner See (Markt Glonn) - Egglburger See (Stadt Ebersberg) - Steinsee (Gemeinde Moosach) - Kitzelsee (Gemeinde Moosach) Diese sind durch Abschmelzen des Inn-Chiemsee-Gletschers entstanden bzw. stellen wassergefüll- te Toteishohlformen dar (ABSP, Kap. 3.1.5). Im Nordwesten des Landkreises liegt der Ismaninger Speichersee, ein Stausee. Daneben gibt es im Landkreis durch Abbau entstandene künstliche Stillgewässer, Weiher und Teiche.

Ziel der EU- Wasserrechts-Rahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist laut Art. 1 die Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Schutz der Binnenoberflächengewässer, der Übergangsgewässer, der Küs- tengewässer und des Grundwassers, u. a. um den Zustand dieser Lebensräume zu schützen und zu verbessern. Als Umweltziel (Art. 4 Abs. 1 Unterpunkt a) sind für Oberflächengewässer die not- wendigen Maßnahmen durchzuführen, dass eine Verschlechterung des Zustands der Wasserkörper verhindert und ein guter ökologischer und chemischer Zustand erreicht wird. Mit der EU-WRRL wird damit der Schutz der Gewässer verfolgt und die Verbesserung des Zustandes angestrebt. Gemäß § 6 Abs. 1 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) wird grundsätzlich eine nachhaltige Bewirtschaf- tung von Gewässern gefordert, insbesondere auch durch die Verbesserung der Funktions- und Leistungsfähigkeit der Gewässer. Dementsprechend ist auch die Bewirtschaftung dahingehend auszurichten, dass eine Verschlechterung des ökologischen und chemischen Zustandes vermieden wird (§ 27 WHG). Die EU-WRRL und das WHG streben den Schutz von Wasser sowie den Erhalt bzw. die Verbesse- rung des Zustandes der Gewässer an. Damit ist ein Verbesserungsgebot und Verschlechterungs- verbot verbunden. Gewässer sind demnach vor negativen Veränderungen zu schützen und gelten folglich als Aus- schlussbereiche für die Errichtung von Windkraftanlagen.

6.5.10 Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung Folgende Flächen bieten der Bevölkerung im Landkreis Erholungsmöglichkeiten: - Golfplatz nördlich Steinhöring - Golfplatz östlich Egmating - Golfplatz südlich Grafing - Badesee und Freizeitanlage südöstlich Markt Schwaben - Bergfeldsee westlich Poing - Badesee und Freizeitanlage nordöstlich Steinhöring - Kastenseeoner See südlich Kastenseeon - Klostersee nördlich Ebersberg

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- Steinsee südwestlich Moosach - Naturbad Wiesmühle südlich Markt Glonn - Waldsportpark nördlich Ebersberg - Wildpark Poing - Sportzentrum Poing - Sport- / Freizeitanlage nördlich Vaterstetten - Sport- / Freizeitanlage nördlich Forstinning - Sport- / Freizeitanlage südlich Anzing - Sport- / Freizeitanlage südlich Zorneding - Sport- / Freizeitanlage südöstlich Oberprammern - Sport- / Freizeitanlage nördlich Grafing - Sport- / Freizeitanlage westlich Emmering Auf diesen Flächen ist die Errichtung von Windkraftanlagen aufgrund der Nutzung für Sport, Freizeit und Erholung derzeit nicht möglich. Deshalb werden diese Bereiche flächig in die harte Tabuzone aufgenommen.

6.6 Sonstige Nutzungen (vgl. Themenkarte 5)

6.6.1 Flächen für den Abbau von Bodenschätzen Im Landkreis Ebersberg findet auf folgenden Flächen ein Abbau von Bodenschätzen (hauptsächlich Kies bzw. Sand) statt:

— Westlich Landsham (Gemeinde Pliening)

— Nordwestlich Angelbrechting (Gemeinde Poing)

— Westlich Parsdorf (Gemeinde Vaterstetten)

— Südlich Zorneding (Gemeinde Zorneding)

— Westlich Eglharting (Markt Kirchseeon)

— Südöstlich Buch (Markt Kirchseeon)

— Zwischen Schlag und Oberpframmern (Gemeinde Oberpframmern)

— Südöstlich Oberpframmern (Gemeinde Oberpframmern)

— Westlich Schattenhofen (Gemeinde Moosach)

— Südlich Niederseeon (Gemeinde Moosach)

— Südöstlich Doblbach (Gemeinde Bruck)

— Westlich Schärfl (Markt Glonn)

— Südlich Grafing (Stadt Grafing)

— östlich Aepfelkam (Stadt Ebersberg)

— östlich Dieding (Stadt Ebersberg)

— nördlich Angermann (Stadt Ebersberg)

— bei Neustockach (Gemeinde Hohenlinden)

— südlich Forstinning (Gemeinde Forstinning)

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 46 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Flächen auf denen derzeit Bodenschätze abgebaut werden, stehen tatsächlich nicht für die Errich- tung von Windkraftanlagen zur Verfügung. Deshalb werden diese generell ausgeschlossen.

6.6.2 Flächen für die Ver- und Entsorgung Flächen für die Ver- und Entsorgung sind z. B. Kläranlagen, Umspannwerke und kommunale Abla- gerungsflächen. Diese gewährleisten die öffentliche Versorgung (z. B. mit Strom, Wasser, etc.) so- wie Entsorgung und sind in den Flächennutzungsplänen der Kommunen dargestellt. Deshalb kann hier tatsächlich keine Windkraftnutzung erfolgen. Somit ist auf diesen Flächen die Errichtung von Windkraftanlagen nicht möglich.

6.6.3 Konzentrationsflächen für Mobilfunkanlagen Die Gemeinde Aßling hat durch die 12. Flächennutzungsplanänderung (2008) in ihrem Gemeinde- gebiet vier Konzentrationsflächen für ortsfeste Mobilfunkanlagen ausgewiesen. Diese Bereiche stehen deshalb nicht für die Errichtung von Windkraftanlagen zur Verfügung.

6.7 Windhöffigkeit (vgl. Themenkarten 6a – 6d) Der Bay. Windatlas liefert grobe Anhaltspunkte über die Windhöffigkeit und damit über die wirt- schaftlichen Grundlagen von Windenergieanlagen. Die dort verwendeten Daten beruhen auf einem 200 m Raster. Demnach liegen die Windgeschwindigkeiten im Landkreis Ebersberg in einer Höhe von 80 m über Grund zwischen 3,5 m/s (im Osten) und 6,5 m/s (im Südwesten). In 140 m Höhe über Grund herrschen Windgeschwindigkeiten von 4,0 m/s (im Osten) und 7,5 m/s (im Südwesten) vor. (vgl. Themenkarte 6a und 6b) Die durch das LfU veröffentlichte Gebietskulisse Windkraft stuft Windgeschwindigkeiten ab 4,5 bis 4,9 m/s in einer Höhe von 140 m über Grund als grundsätzlich geeignet ein. Die Gebiete mit Wind- geschwindigkeiten von weniger als 4,5 m/s in einer Höhe von 140 m über Grund werden dagegen nicht näher betrachtet, da ein wirtschaftlicher Betrieb hier grundsätzlich fraglich ist. Um die bisherigen Annahmen aus dem Windatlas zu überprüfen, haben die planenden Kommunen genauere Berechnungen in Auftrag gegeben. Zur Ermittlung der Windhöffigkeit erfolgten im Sommer / Herbst 2012 deshalb Berechnungen der Windgeschwindigkeiten für das gesamte Plangebiets durch das Gutachterbüro RSC GmbH. Grund- lage hierzu ist ein Raster von 50 m x 50 m. Die Berechnungen wurden für eine Höhe von 100 m und 150 m über Grund durchgeführt. Das Ergebnis dieser Windpotentialanalyse zeigt, dass im Plange- biet in einer Höhe von 100 m über Grund überwiegend Windgeschwindigkeiten von 4,4 m/s bis 6,1 m/s vorherrschen. In einer Höhe von 150 m über Grund liegen die Windgeschwindigkeiten zwi- schen 5,1 m/s und 6,6 m/s. Die niedrigsten Werte werden kleinflächig in den Tallagen von Kupfer- bach und Doblbach erreicht. Auf den Höhenzügen im Süden sind die Windgeschwindigkeiten im Landkreis am höchsten. (vgl. Themenkarten 6c und 6d)

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Die in der Windpotentialanalyse ermittelten Werte werden aufgrund der höheren Rechengenauigkeit als Grundlage für die vorliegende Planung verwendet. Es ist dem zu Folge gemäß Aussage der Gebietskulisse von einer ausreichend hohen Windhöffigkeit im gesamten Plangebiet auszugehen, um Windkraftnutzung wirtschaftlich betreiben zu können.

6.8 Zwischenergebnis: Privilegierte Fläche (vgl. Themenkarte 7) Unter Berücksichtigung aller beschriebenen harten Ausschlusskriterien ergibt sich für das Plange- biet im Landkreis Ebersberg eine harte Tabuzone von 38.178 ha , auf der die Errichtung von Wind- kraftanlagen aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht in Betracht kommt. Zieht man diese Fläche von der Gesamtfläche der planenden Kommunen ab (47.374 ha), erhält man eine Fläche von 9.196 ha , auf der die Errichtung von Windkraftanlagen mangels absoluter rechtlicher bzw. tat- sächlicher Hinderungsgründe bei einer Beurteilung alleine nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB grund- sätzlich möglich ist (da die Prüfung der Frage, ob öffentliche Belange im Sinne des § 35 Abs. 3 Nr. 1 BauGB einem entsprechendem Vorhaben entgegenstehen, durch die angesetzten harten Ausschlusskriterien zugunsten des Vorhabens geprüft ist).

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7 Restriktionen aufgrund landkreisweiter definierter Kriterien der Weichen Tabuzone Nach Ermittlung derjenigen Flächen, auf denen die Errichtung von Windkraftanlagen aus rechtli- chen oder tatsächlichen Gründen ausscheidet, haben die planenden Kommunen im Weiteren die danach verbleibenden Flächen eingehend daraufhin untersucht, wo nach den städtebaulichen Vor- stellungen, welche die Kommunen in einheitlichen Kriterien gefasst haben, die Errichtung von Windkraftanlagen möglich sein soll (sog. weiche Tabuzone). Folgende gemeindeübergreifend dis- kutierte und definierte Kriterien sind aus Sicht der planenden Kommunen im Landkreis Ebersberg entwickelt worden und werden im Rahmen der Planung als weiche Tabuzonen mit eingestellt. Die unter 5. beschriebene Referenzanlage (in der Größenklasse von ca. 180 bis 200 m Gesamthöhe) dient bei der Berechnung der Abstände als Grundlage.

ÜBERSICHT ZU KRITERIEN DER WEICHEN TABUZONE (nähere Erläuterungen im Anschluss) :

— SIEDLUNGSBEREICHE UND ORTSPLANUNG, aus städtebaulichen Erwägungen erweiter- te Abstände zu bestehenden und geplanten Siedlungsbereichen (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.1.1; Themenkarte 8)

— BEREICHE FÜR DIE SIEDLUNGSENTWICKLUNG, gem. Regionalplan (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.1.2; Themenkarte 8)

— IMMISSIONSSCHUTZ, aufgrund des Konzentrationsgedankens erweiterte Abstände (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.1.4; Themenkarte 8) - Einhaltung der Windpark-Grenzwerte (Referenzschallpegel von 110 dB (A)) der TA Lärm durch Abstandsflächen von - 1.150 m zu bestehenden und geplanten reinen Wohngebieten - 800 m zu bestehenden und geplanten allgemeinen Wohngebieten, Misch- und Dorfge- bieten (gesamter Innenbereich) - 600 m zu bestehender und geplanter Wohnbebauung im Außenbereich (unter Berücksichtigung der optisch bedrängenden Wirkung: Abstand zu Wohnnutzung ≥ 3 x Anlagenhöhe) - 350 m zu bestehenden und geplanten Gewerbegebieten

— VERKEHRSWEGE UND INFRASTRUKTUR, weitgehend freizuhaltende Abstände (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.2; Themenkarte 9) - 141 m Abstand beidseitig zu bestehenden und geplanten Autobahnen (100 m Anbaubeschränkungszone + 41 m Rotorradius) - 81 m Abstand beidseitig zu bestehenden und geplanten Bundes- und Staatsstraßen (40 m Anbaubeschränkungszone + 41 m Rotorradius) - 71 m Abstand beidseitig zu Kreisstraßen (30 m Anbaubeschränkungszone + 41 m Rotorradius) - 330 m Abstand beidseitig zu Bahntrassen (1,5 x (Nabenhöhe + Rotordurchmesser))

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— FLUGSICHERHEIT / MILITÄR / WETTERBEOBACHTUNG (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.3; Themenkarten 10a und 10b)  ausgeschlossene Bereiche - beschränkter Bauschutzbereich um Radaranlage in Maitenbeth (3 km Umkreis) - Segelflugplatz Antersberg zuzüglich eines Puffers von 2000 m  nicht ausgeschlossene Bereiche - Höhenbeschränkung durch die Wetterradaranlage am Standort Schnaupping (5 bis 15 km Umkreis) - Höhenvorgaben Radarstrahlungsfeld der LVA Haindlfing, bei Freising (bis 50 km Umkreis) - Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung (WBV) - Senderschutzzone gem. § 18a LuftVG (15 km Umkreis um Funkfeuer Ottersberg / Radar- anlage in Maitenbeth) - Beschränkter Bauschutzbereich um Funkfeuer Ottersberg (3 km Umkreis) - Bereiche der luftrechtlichen Prüfung gem. § 17 LuftVG (4 km Radius um Flugplatz bei An- tersberg)

— NATURSCHUTZ / LANDSCHAFT UND ERHOLUNG (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.4; Themenkarten 11a und 11b)  ausgeschlossene Bereiche - Ausgleichs- und Ökokontoflächen - Überschwemmungsgebiete; geplant - Wasserschutzgebiete Zone I / II; geplant - FFH-Gebiete - Flächen für Sport, Freizeit und Erholung (übergeordnete Bedeutung) mit ca. 600 m Puffer- bereich - Erholungsschwerpunkte in Wäldern (gem. Waldfunktionskarte) mit Umkreis von ca. 600 m - Waldflächen mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe I - Waldflächen mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild  nicht ausgeschlossene Bereiche - landschaftliche Vorbehaltsgebiete - Regionale Grünzüge - Landschaftsschutzgebiete (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) - Wasserschutzgebiete Zone III, bestehend und geplant (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) - Bannwald - Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz - Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den Bodenschutz - Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klimaschutz

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- Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den lokalen Klimaschutz, Immissionsschutz, Lärmschutz - Waldflächen mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und für die biologische Vielfalt - Waldflächen mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe II

— SONSTIGE NUTZUNGEN (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.5; Themenkarte 12)  ausgeschlossene Bereiche - Flächen für die Ver- bzw. Entsorgung, geplant - Flächen für den Abbau von Bodenschätzen, geplant  nicht ausgeschlossene Bereiche - Vorranggebiete für Bodenschätze - wasserwirtschaftliche Vorranggebiete - Vorranggebiete für den Hochwasserschutz - Vorbehaltsgebiete für Bodenschätze

— DENKMALSCHUTZ (siehe Näheres hierzu im Folgenden unter 7.6; Themenkarte 13)  ausgeschlossene Bereiche - Baudenkmäler (und Wechselbeziehungen zum Orts- und Landschaftsbild) - Bodendenkmäler - wichtige Sakralbauten mit landschaftlichem Bezug (gem. LEK München) - Repräsentations- und Wehrbauten in landschaftlichen Sonderlagen (gem. LEK München)

Die in der Übersicht aufgezählten Kriterien werden im Folgenden jeweils mit Verweis auf entspre- chende Gesetzestexte bzw. Rechtsprechungen und Rechtsauffassungen ausführlich beschrieben und erläutert.

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7.1 Erweiterte Siedlungsabstände (vgl. Themenkarte 8)

7.1.1 Siedlungsbereiche und Ortsplanung Der Flächennutzungsplan bildet die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung nach den vorausseh- baren Bedürfnissen einer Gemeinde ab. Als überschaubarer Horizont gelten dabei ca. 15 Jahre. Der Betrieb von Windkraftanlagen ist für mehr als 20 Jahre ausgelegt, so dass Windräder die ge- meindliche städtebauliche Entwicklung einschränken können. Um den planenden Kommunen im Landkreis die Entwicklungsoptionen nicht zu verbauen, sind in der weichen Tabuzone nicht nur die bestehenden bzw. bebauten, sondern auch die geplanten Siedlungsflächen gemäß der Flächennut- zungspläne mit entsprechenden Pufferflächen zu Windkraftanlagen berücksichtigt. Dadurch soll den Kommunen eine künftige Entwicklungsmöglichkeit eingeräumt werden.

7.1.2 Bereiche für die Siedlungsentwicklung, gem. Regionalplan In den Orten bzw. Ortsteilen Ebersberg, Grafing bei München, Kirchseeon, Eglharting, Zorneding, Pörring, Vaterstetten, Neukeferloh, Poing und Markt Schwaben legt der Regionalplan München Be- reiche fest, die für die Siedlungsentwicklung besonders in Betracht kommen. Gemäß Regionalplan (B II Z 2.3) ist der Lenkung der Siedlungsentwicklung in diese Bereiche besonderes Gewicht bei- gemessen, wobei in der Regel zunächst auf bereits ausgewiesene Wohn- und/ oder Gewerbegebie- te zurückgegriffen werden soll. Da in diesen Bereichen der Siedlungsentwicklung besondere Bedeutung beigemessen wird, soll hier nach dem Willen der planenden Kommunen die Errichtung von Windkraftanlagen ausgeschlos- sen sein. Ein Pufferbereich um die Flächen wird allerdings nicht freigehalten, weil es sich bei der Darstellung gem. Regionalplan „um generalisierte, großräumig und keineswegs flächen- oder par- zellenscharf abgegrenzte Gebiete“ handelt. Die konkret geplante städtebauliche Entwicklung ist in den Flächennutzungsplänen der Kommunen dargestellt. Deshalb werden im Folgenden die gemäß Flächennutzungsplan ausgewiesenen bestehenden und geplanten Siedlungsbereiche mit entspre- chenden Pufferflächen berücksichtigt.

7.1.3 Optisch bedrängende Wirkung Aufgrund ihrer großen Höhe und der Drehbewegung ihrer Rotoren besitzen Windkraftanlagen eine sogenannte optisch bedrängende Wirkung. Gemäß dem Urteil vom 09.08.2006 – 8 A 3726/05 – des VG Münster ist regelmäßig von einer optisch bedrängenden Wirkung auszugehen, wenn der Ab- stand zur Windkraftanlage geringer ist als das Zweifache der Anlagenhöhe. Beträgt der Abstand zur Anlage jedoch mehr als das Dreifache der Anlagenhöhe, kann eine optisch bedrängende Wirkung regelmäßig ausgeschlossen werden. Ausgehend von einer Anlagengesamthöhe von ca. 180 bis 200 m (s. Referenzanlage) sind die in der Planung verwendeten Abstände zu Siedlungsbereichen in der weichen Tabuzone so gewählt, dass diese Wirkung vermieden wird. Die Abstände zu Reinen Wohngebieten, Allgemeinen Wohngebieten, Mischgebieten und Mischge- bieten Dorf liegen deutlich über 600 m (nähere Ausführungen im Folgenden unter Kap. 7.1.4). Für Wohnnutzung im Außenbereich wird der einzuhaltende Mindestabstand entsprechend auf 600 m erhöht (vgl. Tabelle in Kap. 7.1.4).

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In Gewerbegebieten spielt Wohnnutzung nur eine untergeordnete Rolle, weshalb hier die optisch bedrängende Wirkung bei der Festlegung der Mindestabstände von Windkraftanlagen keine Be- rücksichtigung findet. Das Rücksichtnahmegebot wird nach Abwägung der planenden Kommunen aufgrund der untergeordneten Rolle von Wohnnutzung in Gewerbegebieten durch Abstände von 350 m (vgl. Kap. 7.1.4), d. h. weniger als die 2fache Anlagenhöhe, in der Regel nicht verletzt.

7.1.4 Immissionsschutz Zum Schutz bestehender Siedlungen und deren Bewohner - in den an der Planung beteiligten Kommunen sowie in den benachbarten Gemeinden - ist es aus Sicht der planenden Kommunen erforderlich, erweiterte Mindestabstände zu definieren. Diese sollen zum einen dazu dienen, in den jeweiligen Siedlungsbereichen die in der DIN 18005 "Schallschutz im Städtebau" und der TA Lärm vorgeschriebenen Lärmpegel einzuhalten bzw. zu unterschreiten, zum anderen aber auch, die Sied- lungsentwicklung der Gemeinde durch Windräder nicht einzuschränken. Daher sind auch geplante Siedlungsbereiche gemäß den Flächennutzungsplänen mit entsprechenden Abstandsflächen be- rücksichtigt. Das Ziel der vorliegenden Planung ist die Konzentration von Windkraftanlagen auf bestimmte Be- reiche im Plangebiet. Daher orientieren sich die in der weichen Tabuzone gewählten Abstände zu Siedlungsbereichen an dem Referenzschallpegel eines Windparks von 110 dB (A), so dass sich folgende Abstände für den Landkreis ergeben (vgl. Datenblätter LfU):

Abstände der har- Mindestabstände ten Tabuzone (bei eines Windparks Abstände Art der baulichen Nutzung einem Schallpegel (Referenzschallpegel der weichen einer Einzelanlage von 110 dB (A) gem. Tabuzone von 106,5 dB (A)) Datenblätter LfU)

Reines Wohngebiet 900 m 1150 m 1150 m Allgemeines Wohngebiet (WA), 600 m 775 m 800 m besonderes Wohngebiet (WB), Mischgebiet, Mischgebiet Dorf 400 m 525 m 800 m (MI / MD) Wohnbebauung im Außenbe- 400 m 525 m 600 m reich Gewerbe (G) 250 m 350 m 350 m

Die schalltechnischen Planungshinweise für Windparks (LfU, 2011) sehen ebenso wie die TA-Lärm eine Abstufung zwischen allgemeinen Wohngebieten und Misch- bzw. Dorfgebieten vor. Dem- entsprechend wurde eine Variante mit Pufferbereichen von 800 m zu allgemeinen Wohngebieten, 600 m zu Misch- und Dorfgebieten sowie 600 m zu Wohnbebauung im Außenbereich untersucht. Bei dieser Variante (1150/800/600/600/350) ergeben sich nur geringfügig größere Potential- bzw. Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen als bei Gleichbehandlung von Misch- bzw. Dorfgebie- ten und allgemeinen Wohngebieten (d. h. gesamter Innenbereich mit Abstand 800 m = Varian- te 1150/800/800/600/350).

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Zum Vergleich: Variante Variante 1150/800/600/600/350 1150/800/800/600/350 Potentialflächen ca. 3.608 ha ca. 3.233 ha Konzentrationsfl ächen ca. 2.545 ha ca. 2.335 ha

Substantieller Raum wird der Windkraft nach Ansicht der planenden Kommunen somit auch bei der Variante mit größerem Abstand (800 m) zu Misch- und Dorfgebieten eingeräumt. Aufgrund der überwiegend vorherrschenden Wohnnutzung in Misch- und Dorfgebieten haben die Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Ebersberg deshalb beschlossen, diese im Hinblick auf die Ab- standsflächen wie allgemeine Wohngebiete zu behandeln. Dies schafft zum einen mehr Planungs- spielraum bzgl. der zukünftigen Siedlungsentwicklung, zum anderen wird dadurch die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht. Die einzuhaltenden Mindestabstände zu allgemeinen Wohngebieten, Mischgebieten und Mischgebieten Dorf werden dementsprechend nach dem Willen der planenden Kommunen auf 800 m festgesetzt. Da im Außenbereich in der Regel die Wohnnutzung nicht im Vordergrund steht, werden hier ande- re Abstände gewählt, als für Bebauung im Innenbereich (siehe hierzu auch Beschluss des VGH München, 20.04.2012 / Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 21.01.2013). Die Abstände zu Wohnbebauung im Außenbereich orientieren sich zum einen an dem Schallpegel eines Windparks (110 dB (A)). Zusätzlich wird hier die optisch bedrängende Wirkung von Wind- kraftanlagen beachtet (vgl. Kap. 7.3). Dadurch liegt der eingehaltene Abstand (600 m ) deutlich über den einzuhaltenden Mindestabständen der harten Tabuzone, was nach Ansicht der planenden Kommunen durch die Berücksichtigung der optisch bedrängenden Wirkung gerechtfertigt ist. Sondergebiete finden, wie in Kapitel 6.2.1 beschrieben, je nach Art der Nutzung entsprechend den Abständen der weichen Tabuzone Berücksichtigung. Der Messbezugspunkt für den Schallpegel eines Windparks befindet sich in seinem Zentrum. Die gewählten Abstände puffern die Siedlungsbereiche bis zum Rand der Konzentrationsfläche. Das bedeutet bis zum tatsächlichen Messbezugspunkt in der Windparkmitte entsteht ein weiterer Puffer, der sich positiv auf die Lärmentwicklung auswirkt. Nach Meinung der planenden Kommunen können durch die oben genannten Abstände der weichen Tabuzone folgende Ziele erfüllt werden: - Schaffung von substantiellem Raum für die Errichtung von Windkraftanlagen - Erhöhung der Akzeptanz für Windkraft in der Bevölkerung - keine Einschränkung der zukünftigen Siedlungsentwicklung.

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7.2 Verkehrswege und Infrastruktur (vgl. Themenkarte 9)

7.2.1 Straßen Die planenden Kommunen wollen eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit durch Windkraftan- lagen ausschließen. Demzufolge sollen in der weichen Tabuzone zusätzlich zu den Anbauverbots- zonen auch die Anbaubeschränkungszonen freigehalten werden. Außerdem werden künftig geplan- te Straßen berücksichtigt. Baubeschränkungszonen sollen Einwirkungen auf den Verkehrsraum aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs ausschließen. Deshalb „ist es im Hinblick auf die von Windenergiean- lagen ausgehenden Risiken regelmäßig nicht vertretbar, solche Vorhaben innerhalb der Baube- schränkungszonen zuzulassen“ (Schreiben des Bayerischen Staatsministerium des Inneren vom 11.08.2009; Winderlass). Nach den Empfehlungen des Bayerischen Staatsministerium des Inneren sind auch bei Freihaltung der Baubeschränkungszone ggf. zusätzlich Schutzauflagen bzgl. Eisabwurfsicherung und weitere Auflagen zur Begrenzung der Gefahren eines Rotorbruchs oder anderer mit Anlagendefekten ver- bundener Einwirkungen auf den Verkehrsraum notwendig, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gem. Art. 14 Abs. 2 BayBO zu gewährleisten.

Bundesautobahnen und Bundesstraßen Gemäß Bundesfernstraßengesetz besteht eine Anbaubeschränkungszone bis zu einer Entfernung von 100 m vom Fahrbahnrand bei Bundesautobahnen und von bis zu 40 m bei Bundesstraßen (§ 9 Abs. 2 Satz 1 FStrG). In der weichen Tabuzone werden auch geplante Bundesautobahnen berücksichtigt. Für die Erwei- terung der A 94, die München und Passau verbinden soll, ist unter anderem ein Abschnitt von Pas- tetten über Hohenlinden nach Osten im Bundesverkehrswegeplan enthalten. Zu bestehenden und geplanten Bundesautobahnen ist beidseitig zum Fahrbahnrand eine Ab- standsfläche von 141 m in der weichen Tabuzone einzuhalten, die sich aus der Anbaubeschrän- kungszone von 100 m zuzüglich dem Rotorradius der zugrunde gelegten Referenzanlage von 41 m ergibt. Gemäß Raumordnungskataster quert eine geplante Bundesstraße den Westen der Gemeinden Emmering und Frauenneuharting in Nord-Süd-Richtung. Bei bestehenden und geplanten Bun- desstraßen ist ein Pufferbereich von 81 m in der weichen Tabuzone beidseitig zum Fahrbahnrand zu berücksichtigen. Dieser setzt sich aus 40 m Anbauverbotszone zuzüglich dem Rotorradius der Referenzanlage von 41 m zusammen.

Staatsstraßen und Kreisstraßen Zwei geplante Abschnitte von Staatsstraßen liegen gem. Raumordnungskataster im Landkreis Ebersberg. Dabei handelt es sich um die Ortsumfahrung Grafing (St 2080) sowie die Ortsumfahrung Pliening (St 2082). Gemäß Art. 24 Abs. 1 Satz 1 BayStrWG (Bayerisches Straßen- und Wegege- setz) ist bei Staatsstraßen eine Baubeschränkungszone von 40 m, gemessen vom äußeren Rand der Fahrbahn einzuhalten. Zusätzlich ist der Rotorradius der Referenzanlage von 41 m zur Baube- schränkungszone hinzuzufügen. Damit ergibt sich eine Abstandsfläche zu bestehenden und ge-

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planten Staatsstraßen von 81 m beidseitig vom Fahrbahnrand, die von einer Bebauung durch Windkraftanlagen in der weichen Tabuzone freigehalten werden soll. Für Kreisstraßen ist laut Art. 24 Abs. 1 Satz 2 BayStrWG eine Baubeschränkungszone von 30 m einzuhalten. Zuzüglich dem Rotorradius der Referenzanlage von 41 m ist innerhalb eines Bereichs von 71 m beidseitig zu Kreisstraßen die Errichtung von Windkraftanlagen in der weichen Tabuzone auszuschließen.

7.2.2 Bahntrassen Wie oben bereits beschrieben, ist den planenden Kommunen die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, ein wichtiges Anliegen. In der weichen Tabuzone werden die im Landkreis vorhandenen Bahntrassen deshalb mit einer freizuhaltenden Abstandsfläche von 330 m beidseitig der Schienenanlagen berücksichtigt. Diese lässt sich mit folgender Formel berechnen [1,5 x (Rotordurchmesser + Nabenhöhe)]:

Rotordurchmesser 82 m + Nabenhöhe 138 m

220 m x 1,5 = 330 m

Durch die Einhaltung dieser Abstandsfläche besteht keine Gefahr des Eisabwurfs auf die Bahnan- lagen gemäß der „Richtlinie für Windenergieanlagen; Einwirkungen und Standsicherheitsnachweise für Turm und Gründung“. Gleichzeitig wird die Einhaltung der besonderen Schutzbedürftigkeit von Anlagen der Eisenbahnen des Bundes gewährleistet, wie sie in § 4 AEG und § 2 EBO gefordert wird. Die an der Planung beteiligten Kommunen sehen die Sicherheit des Schienenverkehrs als besonders wichtig an, so dass sie sich für diese erweiterten Abstände zu Bahntrassen entschieden haben.

7.3 Flugsicherheit, Militär und Wetterbeobachtung (vgl. Themenkarte 10a und 10b)

AUSGESCHLOSSENE BEREICHE: Die planenden Kommunen möchten die Belange von Flugsicherheit, Militär und Wetterbeobachtung bei der Planung von Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen bestmöglich berücksichtigen. Fol- gende Bereiche sollen deshalb von der Errichtung von Windkraftanlagen ausgeschlossen werden. Hier ist mit erheblichen Konflikten zwischen Windkraft und den luftfahrtrechtlichen Belangen zu rechnen.

7.3.1 Beschränkter Bauschutzbereich um Radaranlage in Maitenbeth Im Nordosten des Landkreises reicht gem. Raumordnungskataster (ROK) der beschränkte Bau- schutzbereich um eine Radaranlage in Maitenbeth (3 km Umkreis) in den Landkreis Ebersberg. In diesem Bereich ist gem. einer Stellungnahme der Deutschen Flugsicherung auf Anfrage der Ge- meinde Hohenlinden Folgendes zu beachten: Das von der Gemeinde Hohenlinden angefragte Gebiet liegt innerhalb des nach § 18a LuftVG an- gemeldeten Anlagenschutzbereich und ist ca. 500 bis 4100 m von der Radaranlage entfernt. Wind- kraftanlagen, die mit ihrer Gesamthöhe die Unterkante der Primärradarantenne (649 m ü. NN) über-

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ragen, würden demnach zu erheblichen Störungen der Radarerfassung führen. Aufgrund der be- stehenden Geländehöhen (ca. 550 bis 600 m ü. NN) wären nur Windkraftanlagen von deutlich unter 100 m Gesamthöhe möglich. Die Deutsche Flugsicherung empfiehlt daher in diesem Bereich keine Vorranggebiete für Windkraftanlagen auszuweisen. Die planenden Kommunen wollen Konflikte mit luftfahrtrechtlichen Belangen möglichst vermeiden. Laut der Stellungnahme der Deutschen Flugsicherung ist im näheren Umfeld der Radaranlage die Errichtung von Windkraftanlagen nur mit erheblichen Höhenbeschränkungen möglich. Da das Ge- lände überwiegend eine Höhe ca. 590 m ü. NN aufweist und Windkraftanlagen i. d. R. nicht in wind- schwachen Tallagen errichtet werden, können hier nur Anlagen mit einer Gesamthöhe von ca. 59 m entstehen. Durch Ausschluss von Potentialflächen im Bereich des beschränkten Bauschutzbereiches (3 km Umkreis) der Radaranlage werden die Flächen, auf denen die Errichtung von Windkraftanlagen voraussichtlich ohne größere Konflikte möglich ist, nur geringfügig geschmälert. Der Windkraft ver- bleibt also genügend substantieller Raum. Deshalb soll nach Willen der Städte, Märkte und Gemeinden der beschränkte Bauschutzbereich, d. h. der innere Bereich der Senderschutzzone gem. §18a, in einem Radius von 3000 m von Wind- kraftnutzung freigehalten werden. Zur Einstufung der übrigen Senderschutzzone um die Radaranlage siehe Kap. 7.3.6.

7.3.2 Richtlinie für die Genehmigung der Anlage und des Betriebs von Segelfluggeländen (Segelflugplatz Antersberg) In der Gemeinde Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim) an der Grenze zur Gemeinde Aßling befin- det sich der Segelflugplatz Antersberg. Gemäß der oben genannten Richtlinie wird unter Punkt IV, 1.3 ff. empfohlen, am Ende der Start- und Landebahn einen Radius von 2000 m von Hindernissen, die die Flugsicherheit gefährden können, freizuhalten. Windkraftanlagen stellen solche Hindernisse dar. Da den planenden Kommunen der sichere Betrieb des Segelflugplatzes ein wichtiges Anliegen ist, folgen sie der Empfehlung der Richtlinie und halten das entsprechende Gebiet um den Flugplatz von Windkraftnutzung frei.

NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE: In folgenden Bereichen ist nach planerischem Willen der beteiligten Kommunen die Errichtung von Windkraftanlagen nicht ausgeschlossen, da erst durch eine Einzelfallprüfung im konkreten Antrags- verfahren eingeschätzt werden kann, ob die Windkraftnutzung möglich ist.

7.3.3 Höhenbeschränkung durch die Wetterradaranlage am Standort Schnaupping Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt am Standort Schnaupping (Landkreis Erding, Markt I- sen) eines von deutschlandweit 17 Wetterradarsystemen. Aufgrund ihrer Höhe können Windener- gieanlagen in die von Wetterradarsystemen beobachtete Atmosphäre hineinragen und deren Messwerte negativ beeinflussen. Die Antennenhöhe der Wetterradaranlage Schnaupping beträgt ca. 678 m ü. NN. Um die Störung der Radarmessung möglichst gering zu halten, ist gem. der internationalen Richtli- nien der Weltorganisation für Meteorologie, der nähere Umkreis von fünf Kilometer um den Wetter-

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 57 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf radarstandort frei von Windkraftanlagen zu halten. Im Radius von 5 und 15 Kilometern gelten für Windenergieanlagen Höhenbeschränkungen. Diese ergeben sich aus der Antennenhöhe des Ra- darturms zuzüglich der Korrektur aus der Erdkrümmung. Demzufolge darf die Höhe der Windkraft- anlagen bis Rotorspitze maximal zwischen 679 m ü. NN (5 km-Radius) und 695 m ü. NN. (15 km- Radius) liegen, wobei das Gelände im nordöstlichen Landkreis Höhen von ca. 520 bis 600 m ü. NN aufweist (vgl. Themenkarte 10b). Gemäß Information des Deutschen Wetterdienstes ist es aufgrund der orografischen Bedingungen im Ausnahmefall möglich, dass Windenergieanlagen im 5 bis 15 km Radius diese maximale Höhe überschreiten dürfen, da sie aufgrund vorhandener Geländeabschattungen keinen störenden Ein- fluss auf die Radarsysteme haben. (DWD, 2012) Bei konkreten Vorhaben ist folglich eine Einzelfallprüfung durch den Deutschen Wetterdienst erfor- derlich. Die Windgeschwindigkeiten in 100 m ü. NN betragen im Einflussbereich der Wetterradaranlage ge- mäß Windpotentialanalyse zwischen 4,7 m/s und 5,7 m/s. Somit ist trotz Höhenbeschränkungen von einer ausreichend hohen Windhöffigkeit auszugehen, um Windkraftnutzung wirtschaftlich be- treiben zu können (vgl. 6.7 bzw. Themenkarte 6c). Die Kommunen im Landkreis Ebersberg schließen deshalb eine Errichtung von Windkraftanlagen innerhalb des höhenbeschränkten Bereichs um die Wetterradaranlage Schnaupping nicht aus.

Höhenbeschränkungen auf den vorgeschlagenen Konzentrationsflächen im Einflussbereich der Wetterradaranlage:

Lage der Höhenbeschränkung Geländehöhen Mögliche Konzentrationsflächen Anlagenhöhe

Ebersberger Forst Süd 684 – 695 m ü. NN ca. 560 – 600 m ü. NN ca. 87 – 134 m (Konzentrationsfläche 3)

Steinhöring Ost 683 – 684 m ü. NN ca. 550 – 560 m ü. NN ca. 124 – 134 m (Konzentrationsfläche 4)

Frauenneuharting – Ebers- 691 – 695 m ü. NN ca. 520 – 580 m ü. NN ca. 111 – 171 m berg – Steinhöring (Konzentrationsfläche 5)

7.3.4 Höhenvorgaben Radarstrahlungsfeld der LVA Haindlfing, bei Freising Der Norden und die Mitte des Landkreises werden von dem Radarstrahlungsfeld der Luftverteidi- gungsanlage (LVA) Haindlfing nördlich von Freising erfasst. Bis zu einem Abstand von 50 km von der LVA sind durch das Radarstrahlungsfeld in 5 km – Abstufungen bestimmte Höhen ü. NN vorge- geben. Windkraftanlagen können das Radar der Luftverteidigungsanlage beeinträchtigen, wenn sie in de- ren operationell bedeutsames Radarstrahlungsfeld hineinragen, weil dadurch die Radarsicht beein- trächtigt werden kann.

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Ab welchen Bauhöhen Windkraftanlagen in das Radarstrahlungsfeld hineinragen, ist abhängig von deren Abstand zur Luftverteidigungsanlage Haindlfing. Beträgt beispielsweise die Entfernung einer Windkraftanlage 37 km, liegt sie im Bereich von „bis 40 km“. Überschreiten Windkraftanlagen in diesem Entfernungsbereich eine Gesamthöhe von 625,40 m ü. NN, ragen sie in das operationell bedeutsame Radarstrahlungsfeld hinein. Bei ungünstiger Aufstellung von benachbarten Windkraftanlagen, die in das Radarstrahlungsfeld hineinragen, kann es zu einer Überlagerung von deren einzelnen Störpotentialen kommen. Diese bedürfen jeweils einer gesonderten Bewertung durch die Wehrbereichsverwaltung. Gegebenenfalls ist mit Einwänden / Auflagen bei künftigen Windkraftanlagen zu rechnen. Eine exakte Prüfung und Bewertung des Störpotentials künftiger Windkraftanlagen kann die Wehr- bereichsverwaltung erst im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung nach Bekanntgabe von konkreten einzelnen Standorten und Bauhöhen durchführen. (vgl. Stellungnahme der Wehrbereichsverwaltung Süd vom 14.12.2012) Die Kommunen des Landkreises Ebersberg schließen daher die Errichtung von Windkraftanlagen auf den durch das Radarstrahlungsfeld der Luftverteidigungsanlage (LVA) Freising erfassten Berei- chen nicht aus.

7.3.5 Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung Im Süden des Landkreises verläuft der Korridor einer Nachttiefflugstrecke der Wehrbereichsverwal- tung. Hier gilt eine Höhenbegrenzung für Bauvorhaben von 827 m ü. NN. „Diese Höhenbegrenzung wird jedoch für WKA kein Hindernis darstellen, da sie um bis zu 91 m (= 300 feet) auf 918 m ü. NN angehoben werden kann, wenn dadurch die Errichtung von WKA bis zu einer Bauhöhe von 213 m über Grund ermöglicht wird.“ (Stellungnahme der Wehrbereichsver- waltung Süd vom 14.12.2012) Die Höhenbegrenzung stellt somit kein Hindernis hinsichtlich eventueller Konzentrationsflächen dar.

7.3.6 Senderschutzzone gem. §18a LuftVG (Funkfeuer Ottersberg / Radaranlage in Maiten- beth) Um das Funkfeuer Ottersberg sowie die Radaranlage in Maitenbeth besteht jeweils in einem Um- kreis von 15 km eine Senderschutzzone gem. § 18a LuftVG. Bauwerke dürfen nach § 18a Abs. 1, Satz 1 nicht errichtet werden, wenn dadurch Flugsicherungseinrichtungen gestört werden können. Ob eine Störung zu erwarten ist, entscheidet das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung auf der Grundlage einer gutachtlichen Stellungnahme der Flugsicherungsorganisation. (Die Luftfahrtbehör- den unterrichten das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, wenn sie von der Planung von Bau- werken innerhalb von Senderschutzzonen gem. § 18a LuftVG erfahren. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung teilt seine Entscheidung den Luftfahrtbehörden mit, welche wiederum die Ge- nehmigungsbehörden informieren.) D. h. bei konkreten Vorhaben ist eine Einzelfallprüfung durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsi- cherung erforderlich.

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Daher schließen die Kommunen des Landkreises Ebersberg die Senderschutzzonen gem. § 18a LuftVG nicht grundsätzlich aus.

7.3.7 Beschränkter Bauschutzbereich um Funkfeuer Ottersberg Gemäß den Daten aus dem Raumordnungskataster (ROK) besteht um das Funkfeuer Ottersberg im Umkreis von 3000 m ein beschränkter Bauschutzbereich. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in diesem Bereich ähnliche Höhenvorgaben bestehen wie um die Radaranlage in Maitenbeth (vgl. Kap. 7.3.1). Genauere Aussagen bzgl. evtl. Beschrän- kungen liegen hier allerdings nicht vor. Bei konkreten Vorhaben zur Errichtung von Windkraftanla- gen ist eine Einzelfallprüfung durch die Luftfahrtbehörden erforderlich. Da keine Aussage vorhanden ist, die eine Zulässigkeit von Windkraftanlagen innerhalb des be- schränkten Bauschutzbereiches verneinen würde, soll der beschränkte Bauschutzbereich um das Funkfeuer Ottersberg nicht generell für Windkraftnutzung ausgeschlossen werden.

7.3.8 Bereiche der luftrechtlichen Prüfung gem. § 17 LuftVG (Flugplatz Antersberg) Gemäß § 17 LuftVG ist im Umkreis von 4 Kilometern um den Flugplatz Antersberg für „die Errich- tung von Bauwerken, die eine Höhe von 25 Meter, bezogen auf den dem Flughafenbezugspunkt entsprechenden Punkt überschreiten“, die Zustimmung der Luftfahrtfahrtbehörde erforderlich. D. h. bei konkreten Vorhaben im Umfeld des Flugplatzes muss eine Einzelfallprüfung durch die Luft- fahrtbehörde (Luftamt Südbayern) erfolgen. Die planenden Kommunen des Landkreises Ebersberg schließen diese Bereiche daher von Windkraftnutzung nicht generell aus.

7.4 Natur- und Landschaftsschutz, Freizeit und Erholung (vgl. Themenkarte 11a und 11b) AUSGESCHLOSSENE BEREICHE (vgl. Themenkarte 11a): Die im Folgenden aufgeführten Belange des Natur- und Landschaftsschutzes sehen die planenden Kommunen im Landkreis Ebersberg als besonders schutzwürdig an. Aufgrund der Seltenheit, Ei- genart, Schönheit und Biotopausstattung werden diese Flächen in der vorliegenden Planung von Windkraftnutzung freigehalten.

7.4.1 Ausgleichs- und Ökokontoflächen Die für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen festgesetzten Flächen sowie die Ökokonto-Flächen der Kommunen sind durch das Bayerische Landesamt für Umwelt im Ökoflächenkataster (ÖFK) erfasst. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Uferrandstreifen, Feldhecken, Feuchtbiotope und Obst- baumpflanzungen. Dies sind Flächen mit besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt und die öko- logische Funktionalität. Ein nicht vermeidbarer Eingriff in Natur und Landschaft macht nach § 15 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) einen Ausgleich bzw. Ersatz erforderlich. Dementsprechend müssen auf anderen Flä- chen landschaftspflegerische und der Natur dienliche Maßnahmen durchgeführt werden, um die ökologische Qualität dieser Flächen zu verbessern. Die somit ökologisch höherwertigen Flächen sollen die Eingriffe in Natur und Landschaft "ausgleichen". Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 60 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf gem. § 15 Abs.4 BNaschG in dem jeweils erforderlichen Zeitraum zu unterhalten und rechtlich zu sichern. „Das Ökokonto ist ein Instrument zur vorsorgenden Sicherung und Bereitstellung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, mit denen künftige Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft aus- geglichen werden können.“ (http://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/ausgleichsflaechen_ oeko- konto/index.htm) Die Kommunen des Landkreises Ebersberg räumen den Ausgleichs- und Ökokontoflächen einen hohen Stellenwert zur Sicherung der ökologischen Funktionalität im Landkreis ein und halten diese daher von der Errichtung von Windkraftanlagen frei.

7.4.2 Geplante Überschwemmungsgebiete In den Gemeinden Glonn, Steinhöring, Ebersberg und Grafing sowie Aßling, Baiern, Bruck und Tun- tenhausen wurden Überschwemmungsgebiete vorläufig gesichert. Für die Ermittlung der Über- schwemmungsgebiete wurde gem. Art. 46 Abs. 2 des Bayerischen Wassergesetzes ein Hochwas- serereignis zugrunde gelegt, das statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist.

In diesen Gebieten können Bauvorhaben nur unter Auflagen zum Hochwasserschutz zugelassen werden (vgl. auch 6.5.8). Die vorläufig gesicherten Gebiete könnten künftig per Verordnung des Landratsamtes zwingend als Überschwemmungsgebiete festgesetzt werden.

Da die Errichtung von Windkraftanlagen in der Regel nicht mit den Belangen von Überschwem- mungsgebieten vereinbar sind, wollen die Kommunen des Landkreises Ebersberg auch in geplan- ten Überschwemmungsgebieten Windkraftanlagen ausschließen. Diese weitgehend naturnahen Bereiche im Umfeld von Gewässern wie Glonn, Moosach, Urtelbach und Ebrach weisen zudem hohe Bedeutung für den Arten-und Biotopschutz auf und sind landschaftsprägend. Auch vor diesem Hintergrund wollen die planenden Städte, Märkte und Gemeinden hier keine Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen ausweisen. In großen Teilen werden die Flächen bereits durch Kriterien der harten Tabuzone ausgeschlossen.

7.4.3 Geplante Wasserschutzgebiete Zone I / II Gemäß den Daten aus dem Raumordnungskataster sind bei folgenden Wasserschutzgebieten ge- ringfügige Änderungen im Umgriff der Zone I und II geplant: — Gemeinde Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim) – Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Tuntenhausen (Lkr. Rosenheim) – Brunnen Kronau – im Bereich der Gemeinde Emmering (Lkr. Ebersberg)

— Gemeinde Moosach – Wasserschutzgebiet im Bereich von Fürmoosen-Berghofen für die öf- fentliche Wasserversorgung der Gemeinde Moosach

— Gemeinde Finsing – Verordnung des Landratsamtes Erding über die Sicherung der öffentli- chen Wasserversorgung für die Gemeinde Finsing Diese evtl. künftigen Anpassungen sollen in der Planung zum interkommunalen sachlichen Teilflä- chennutzungsplan Windkraft Berücksichtigung finden. In den Schutzzonen I und II von Wasser- schutzgebieten dürfen keine Veränderungen der Deckschichten/ Erdoberfläche vorgenommen wer- den (vgl. Kap. 6.5.7). Somit kann hier die Errichtung von Windkraftanlagen nicht in Betracht kom-

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 61 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf men, wenn die zukünftige Wasserversorgung gewährleistet sein soll. Die entsprechenden Bereiche sind bereits durch Kriterien der harten Tabuzone von Windkraftnutzung ausgeschlossen.

7.4.4 FFH-Gebiete Die Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie (FFH-Richtlinie) weist im Landkreis Ebersberg mehrere großflä- chige Gebiete aus. Zusammen mit den SPA-Gebieten (gem. Vogelschutz-Richtlinie) bilden die FFH- Gebiete das europäische Naturschutzprojekt „NATURA 2000“, „das Arten und Lebensräume inner- halb der EU in einem länderübergreifenden Biotopverbundnetz schützen und damit die biologische Vielfalt dauerhaft erhalten soll.“ (http://www.lfu.bayern.de/natur/natura_2000/index.htm) In FFH-Gebieten ist gemäß Winderlass (2011) die Errichtung von Windkraftanlagen nur möglich, soweit die Erhaltungsziele nicht erheblich beeinträchtigt werden. Da Windkraftanlagen im Bereich der FFH-Gebiete, die im Folgenden aufgeführten Erhaltungsziele gefährden würden, weisen die planenden Kommunen in den FFH-Gebieten im Landkreis Ebersberg keine Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen aus. FFH-Gebiet „Ebersberger und Großhaager Forst“ (Gebiets-Nummer 7837-371) Auszug der für die Windkraftnutzung relevanten gebietsbezogenen Erhaltungsziele (Stand 27.10.2006):

— 1. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Stillgewässer (natürliche eutrophe Seen), insbe- sondere ihrer natürlichen Entwicklung; Erhaltung unbefestigter und unerschlossener Uferbe- reiche einschließlich natürlicher Verlandungszonen.

— 2. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Waldmeister-Buchenwälder, der prioritären Moor- wälder und der prioritären Erlen- und Eschenwälder in naturnaher Struktur und Baumarten- zusammensetzung mit ausreichendem Angebot an Alt- und Totholz.

— 3. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der prioritären Kalktuffquellen mit ihren charakteristi- schen Habitatstrukturen sowie hydrogeologischen Strukturen und Prozessen.

— 4. Erhalt bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Niedermoore mit ihrer weitgehend gehölz- freien Struktur, auch als Lebensraum des Kriechenden Scheiberichs. Erhaltung bzw. Wie- derherstellung der mageren Flachland-Mähwiesen.

— 7. Erhaltung der Populationen der Bechsteinfledermaus. Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines ausreichenden Quartierangebotes im Gebiet (natürliche Quartiere und Nistkästen; Stö- rungsfreiheit zur Fortpflanzungszeit von Mai bis August).

FFH-Gebiet „Attel“, Emmering (Gebiets-Nummer 7938-371) Der Großteil des Gebiets liegt im angrenzenden Landkreis Rosenheim. Auszug der für die Windkraftnutzung relevanten gebietsbezogenen Erhaltungsziele (Stand 28.10.2006):

— 1. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Attel und ihrer Zuflüsse einschließlich der Aue mit Feuchtlebensräumen, Auwäldern, Seiten- und Altwassern, Flutrinnen, Seigen und extensi-

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vem Grünland sowie der laubreichen Leitenwälder. Erhaltung der natürlichen Fließgewäs- serdynamik, der biologischen Durchgängigkeit sowie unverbauter und naturnaher Abschnitte (und Uferzonen). Erhaltung der auespezifischen Standortfaktoren wie periodische Überflu- tungen, charakteristischer Grundwasserhaushalt, Grundwasserschwankungen, Erosion und Ablagerung. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der guten Gewässerqualität.

— 2. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kalktuffquellen (prioritär) mit ihrem charakteristi- schen Wasser-, und Nährstoffhaushalt, den spezifischen Habitatelementen, Eigenstrukturen und hydrogeologischen Prozessen.

— 3. Erhaltung feuchter Hochstaudenfluren in den weitgehend gehölzfreien Bereichen mit ihren charakteristischen Arten und ihrem Wasserhaushalt.

— 4. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Erlen-Eschen-Auwälder (prioritär) mit ihrem Was- serhaushalt, dem natürlichen Gewässerregime und der natürlichen Dynamik auf extremen Standorten. Erhaltung der naturnahen Struktur und Baumartenzusammensetzung mit aus- reichendem Alt- und Totholzanteil.

— 5. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Waldmeister-Buchen-Wälder und der Schlucht- und Hangmischwälder (prioritär) in naturnaher Struktur und Baumartenzusammensetzung. Erhal- tung eines ausreichenden Angebots an Alt- und Totholz.

FFH-Gebiet „Kastensee mit angrenzenden Kesselmooren“ (8036-301) Auszug der für die Windkraftnutzung relevanten gebietsbezogenen Erhaltungsziele (Stand 28.10.2006):

— 1. Erhaltung des Kastensees und der Kesselmoore im Egmatinger Forst als beispielhafte Toteisverlandungen der Endmoränenlandschaft des Inn-Chiemseegletschers. Erhaltung des naturnahen Wasser- und Nährstoffhaushalts.

— 2. Erhaltung des Kastensees mit seiner westlichen Verlandungszone als dystrophen See mit Übergangs- und Schwingrasenkomplex. Erhaltung störungsfreier Gewässerzonen.

— 3. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der lebenden Hochmoore (prioritär) sowie der Über- gangs- und Schwingrasenmoore mit ihren charakteristischen Arten und ihrer natürlichen Entwicklung.

— 4. Erhaltung bzw. Regeneration der renaturierungsfähigen degradierten Hochmoorbereiche.

— 5. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Moorwälder (prioritär) mit naturnaher Baumartenzu- sammensetzung und Struktur sowie einem ausreichenden Tot- und Altholzangebot.

— 6. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Niedermoore in ihren gehölzarmen, nutzungsgeprägten Ausbildungsformen.

FFH-Gebiet „Kupferbachtal, Glonnquellen und Gutterstätter Streuwiesen“ (8037-371) Auszug der für die Windkraftnutzung relevanten gebietsbezogenen Erhaltungsziele (Stand 28.10.2006):

— 1. Erhaltung des Kupferbachtals zwischen Unterlaus und Reisenthal sowie der Glonnquellen als landesweit bedeutsame Quell- und Feuchtgebiete mit Kalktuffquellen, kalkreichen Sümp-

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fen und Niedermooren, Übergangs- und Schwingrasenmooren, Pfeifengraswiesen, feuchten Hochstaudenfluren, mageren Flachland-Mähwiesen und Wäldern. Erhaltung der hydrogeo- logischen Strukturen und Prozesse, des intakten Wasser- und Nährstoffhaushalts sowie der charakteristischen Arten der Lebensraumtypen, z.B. mit dem „Bayerischen Löffelkraut“.

— 2. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Pfeifengras-Wiesen, kalkreichen Niedermoore, ma- geren Flachland-Mähwiesen sowie der feuchten Hochstaudensäume in ihren weitgehend gehölzfreien, nutzungsgeprägten Ausbildungen.

— 3. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Sümpfe (prioritär), Übergangs- und Schwingrasenmoore sowie der Kalktuffquellen (prioritär) mit ihren prägenden dynamischen hydrogeologischen Strukturen und Prozessen. Erhaltung des spezifischen Wasser-, Nähr- stoff- und Mineralhaushalts.

— 4. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Schlucht- und Hangmischwälder (prioritär) und der Erlen-Eschen-Auwälder (prioritär) mit ihrer Störungsarmut, dem Wasserhaushalt, der natur- nahen Bestandsstruktur und Baumartenzusammensetzung. Erhalt eines ausreichenden Alt- und Totholzanteils sowie der natürlichen Dynamik auf extremen Standorten.

— 5. Erhaltung der Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder in ihrer naturnahen Struktur und Baumartenzusammensetzung mit ausreichendem Angebot an Alt- und Totholz.

FFH-Gebiet „Rotter Forst und Rott“ (8038-371) Der Großteil des Gebiets liegt im angrenzenden Landkreis Rosenheim. Auszug der für die Windkraftnutzung relevanten gebietsbezogenen Erhaltungsziele (Stand 07.11.2006):

— 1. Erhaltung des bedeutsamen Biotopkomplexes `Rotter Forst und Rott´ aus Fließgewäs- sern, Wäldern, Mooren und Wiesen. Erhaltung bzw. Wiederherstellung des jeweils spezifi- schen Wasser- und Nährstoffhaushalts sowie des funktionalen Zusammenhangs der Le- bensraumtypen. Erhaltung der Habitatelemente der Lebensraumtypen mit den charakteristi- schen Arten.

— 2. Erhaltung bzw. Wiederherstellung insbesondere von Rott, Klitzelbach und Rabenbach als Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion mit guter Gewässerqualität und ihrer Fließdynamik, der Durchgängig- keit für Gewässerorganismen sowie technisch unverbauten bzw. technisch weitgehend un- verbauten Abschnitten.

— 3. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der gewässerbegleitenden Auwälder mit Alnus glutino- sa und Fraxinus excelsior (prioritär) und der Moorwälder (prioritär) mit ihrer Armut an anth- ropogenen Störungen, dem Wasserhaushalt, der naturnahen Bestands- und Altersstruktur sowie der Baumartenzusammensetzung. Erhaltung eines ausreichenden Alt- und Totholzan- teils und der natürlichen Dynamik auf extremen Standorten.

— 4. Erhalt der Waldmeister-Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder (prioritär) in natur- naher Bestands- und Altersstruktur sowie Baumartenzusammensetzung mit einem ausrei- chenden Angebot an Alt- und Totholz.

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— 5. Erhalt bzw. Wiederherstellung der lebenden Hochmoore (prioritär), Übergangs- und Schwingrasenmoore und Torfmoorschlenken sowie ihrer natürlichen Entwicklung; Erhalt bzw. Regeneration noch renaturierungsfähiger degradierter Hochmoore.

— 6. Erhaltung der Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden sowie der feuchten Hochstau- denfluren in ihren nutzungsgeprägten, gehölzarmen Ausbildungen.

7.4.5 Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung Um der Bevölkerung im Landkreis weiterhin Erholungsmöglichkeiten bieten zu können, erachten es die planenden Kommunen für geboten, einen Schutzbereich von 600 m um besonders attraktive, lokal bedeutsame Erholungsbereiche zu definieren. Auch für die Bewohner der nahen Stadt Mün- chen bietet der Landkreis Ebersberg wichtige Naherholungsgebiete, deren Attraktivität bewahrt werden soll.

Es sind hier Gebiete berücksichtigt, in denen sich Erholungssuchende üblicherweise über mehrere Stunden aufhalten und somit den Auswirkungen von Windkraftanlagen längere Zeit ausgesetzt wä- ren.

Durch den gewählten Abstand werden sowohl die vorgeschriebenen Immissionsrichtwerte eingehal- ten, als auch der optisch bedrängenden Wirkung Rechnung getragen. In weiten Bereichen überla- gern sich die Pufferbereiche um die Erholungsflächen mit anderen Ausschlusskriterien (z. B. Sied- lungsbereiche und Immissionsschutz).

Folgende Bereiche werden abgepuffert: - Golfplatz nördlich Steinhöring - Golfplatz östlich Egmating - Golfplatz südlich Grafing - Badesee und Freizeitanlage südöstlich Markt Schwaben - Bergfeldsee westlich Poing - Badesee und Freizeitanlage nordöstlich Steinhöring - Kastenseeoner See südlich Kastenseeon - Klostersee nördlich Ebersberg - Steinsee südwestlich Moosach - Naturbad Wiesmühle südlich Markt Glonn - Waldsportpark nördlich Ebersberg - Wildpark Poing - Sportzentrum Poing - Sport- / Freizeitanlage nördlich Vaterstetten - Sport- / Freizeitanlage nördlich Forstinning - Sport- / Freizeitanlage südlich Anzing - Sport- / Freizeitanlage südlich Zorneding - Sport- / Freizeitanlage südöstlich Oberprammern - Sport- / Freizeitanlage nördlich Grafing - Sport- / Freizeitanlage westlich Emmering

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7.4.6 Erholungsschwerpunkte in Wäldern (gem. Waldfunktionskarte) Gemäß Waldfunktionsplan bestehen im Landkreis Ebersberg folgende Erholungsschwerpunkte in Wäldern: - Wildpark Poing - Sankt Hubertus und Sauschütt im Ebersberger Forst - Ludwigshöhe nördlich Ebersberg - Bei Unterelkofen südlich Grafing - Am Steinsee bei Niederseeon Dabei handelt es sich um Einrichtungen, die im Zusammenhang mit der Walderholung an Spitzen- tagen von geschätzt mehr als 100 Besuchern aufgesucht werden. Den planenden Kommunen ist die Erhaltung von Erholungsgebieten ein wichtiges Anliegen. Des- halb sind diese stark frequentierten Bereiche mit einem Umkreis von 600 m von Windkraftnutzung freigehalten. Durch den gewählten Abstand werden sowohl die vorgeschriebenen Immissionsricht- werte eingehalten, als auch der optisch bedrängenden Wirkung Rechnung getragen. Die Pufferbereiche um die Erholungsschwerpunkte überlagern sich mit anderen Ausschlusskriterien (z. B. Siedlungsbereiche und Immissionsschutz). Der größte Teil der Pufferbereiche ist bereits durch die harte Tabuzone ausgeschlossen. Gebiete wie der Wildpark Poing und der Steinsee bei Niederseeon sind zudem als Flächen für Sport, Freizeit und Erholung mit übergeordneter Bedeutung berücksichtigt (vgl. Kap. 7.4.5).

7.4.7 Waldflächen mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe I Wälder mit entsprechender Bedeutung dienen in besonderem Maße der physischen und psychi- schen Erholung und dem Naturerlebnis ihrer Besucher. Wälder in der Intensitätsstufe I liegen in der Umgebung von Städten und Schwerpunkten des Erho- lungsverkehrs und werden von so vielen Erholungssuchenden aufgesucht, dass Maßnahmen zur Lenkung des Besucherstroms und Erholungseinrichtungen erforderlich sind. Die Bewirtschaftung des Waldes wird hier weitestgehend von der Erholungsfunktion bestimmt. Im Plangebiet betrifft dies folgende Waldflächen: - Wildpark Poing (östlich Poing) - Ludwigshöhe nördlich Ebersberg - Tegernseer Holz am Steinsee (südwestlich Moosach) - Kirchholz im Süden des Ebersberger Forstes (Markt Kirchseeon) Wie bereits beschrieben messen die planenden Kommunen dem Erholungswert der Landschaft einen hohen Stellenwert bei. Die genannten Wälder weisen in dieser Hinsicht eine große Bedeu- tung auf und liegen größtenteils in der unmittelbaren Umgebung von Flächen für Freizeit und Erho- lung mit übergeordneter Bedeutung (vgl. Kap. 7.4.5). Deshalb wollen die Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Ebersberg Wälder mit beson- derer Bedeutung für die Erholungsfunktion, Intensitätsstufe I, von Windkraftnutzung freihalten. Außerdem sind die entsprechenden Bereiche bereits durch andere Kriterien ausgeschlossen (z. B. Siedlungsbereiche und Immissionsschutz) und liegen zu großen Teilen innerhalb der harten Tabuzone.

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7.4.8 Waldflächen mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild Wälder mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild tragen durch ihre Lage (Wälder in inten- siv landwirtschaftlich genutzten Gegenden, in Kuppenlage, auf weithin sichtbaren Hängen, entlang von Gewässern), durch ihren Aufbau, oder ihre Verteilung entscheidend zur Eigenart oder Schön- heit der Landschaft bei. Den planenden Städten, Märkten und Gemeinden ist die Erhaltung der Eigenart, Vielfalt und Schönheit der Landschaft ein wichtiges Anliegen. Deshalb sollen die Wälder mit besonderer Bedeu- tung für das Landschaftsbild von der Errichtung von Windkraftanlagen freihalten. Die Gebiete der Wälder, die aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für das Landschaftsbild freige- halten werden sollen, werden außerdem durch andere Ausschlusskriterien (v. a. Siedlungsbereiche und Immissionsschutz) überlagert. Zu großen Teilen liegen sie innerhalb der harten Tabuzone.

NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE (vgl. Themenkarte 11b): Die im Folgenden aufgeführten Bereiche sollen nach dem Willen der planenden Städte, Märkte und Gemeinden für eine Windkraftnutzung zur Verfügung stehen und werden dementsprechend in der Planung weiter berücksichtigt. Die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes sind hier in der Regel mit Windkraftnutzung vereinbar.

7.4.9 Landschaftliche Vorbehaltsgebiete Landschaftliche Vorbehaltsgebiete im Landkreis Ebersberg sind (gem. Regionalplan München): Landschaftsraum Erdinger Moos und Viehlaßmoos

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Speichersee und südliches Ismaninger Niedermoor (Re- gionalplan München, 1.2.2.10.1) Landschaftsraum Täler im Erdinger Raum — Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Sempt- und Schwillachtal (Regionalplan München, 1.2.2.11.1) Landschaftsraum Zweigbecken des Inn-Chiemsee-Hügellandes — Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Brucker Moos (Regionalplan München, 1.2.2.13.1)

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Aßlinger Moos, südliche Aßlinger und Katzenreuther Filze sowie Dobelgebiet (Regionalplan München, 1.2.2.13.2)

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Frauenneuhartinger Filze und Atteltal (Regionalplan München, 1.2.2.13.3) Landschaftsraum Endmoräne des Inn-Chiemsee-Hügellandes

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Ebersberger Gebiet (Regionalplan München, 1.2.2.14.1)

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Raum Moosach Glonn/Aying-Helfendorf (Regionalplan München, 1.2.2.14.2) Landschaftsraum Großforste der östlichen und südöstlichen Münchener Ebene — Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Ebersberger Forst (Regionalplan München, 1.2.2.15.1)

— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Altmoränenhangkante bei Neufarn (Regionalplan Mün- chen, 1.2.2.15.2)

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— Landschaftliches Vorbehaltsgebiet Truderinger Wald einschließlich Höhenkirchener-, Hofol- dinger-, Deisenhofener-, Perlacher- und Grünwalder Forst (Regionalplan München, 1.2.2.15.3) In den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten kommt den Belangen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege besonderes Gewicht zu. Siedlungstätigkeit, Bebauung und bauliche Infrastrukturen sollen sich in den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten nach den hier besonders bedeutsamen Be- langen des Naturschutzes und der Landschaftspflege richten. (Regionalplan München, 1.2.1) Nach § 8 Abs. 7 Satz 1 Nr. 2 ROG ist in Vorbehaltsgebieten bestimmten raumbedeutsamen Funkti- onen oder Nutzungen (hier: Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege) bei der Abwä- gung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen besonderes Gewicht beizumessen. Dar- aus ergibt sich jedoch keine generelle Ausschlusswirkung für die Errichtung von Windkraftanlagen. Ob die Errichtung von Windkraftanlagen in diesen Gebieten landschaftlich vertretbar ist, kann nur im konkreten Fall beurteilt werden. Daher schließen die planenden Kommunen des Landkreises Ebersberg die landschaftlichen Vorbehaltsgebiete nicht von der Windkraftnutzung aus.

7.4.10 Regionale Grünzüge Im Landkreis Ebersberg liegen folgende regionale Grünzüge: — Grüngürtel Flughafen München/Erdinger Moos/Aschheimer Speichersee/Grüngürtel Mün- chen-Nordost (11)

— Höhenkirchener Forst/Truderinger Wald (9)

— Ebersberger Forst/Messestadt Riem (10)

— Sempttal (12)

— Grüngürtel München-Ost bei Poing (13)

— Grüngürtel München-Ost bei Baldham/Zorneding (14)

— Luftaustauschbahn südlich der Siedlungsschwerpunkte Kirchheim b. München und Poing (15)

Regionale Grünzüge sollen (gem. Regionalplan München, 4.2.2) — zur Verbesserung des Bioklimas und zur Sicherung eines ausreichenden Luftaustausches

— zur Gliederung der Siedlungsräume

— zur Erholungsvorsorge in Siedlungsgebieten und siedlungsnahen Bereichen dienen. Die regionalen Grünzüge sollen über die in bestehenden Flächennutzungsplänen dargestellten Siedlungsgebiete hinaus nicht geschmälert und durch größere Infrastrukturmaßnahmen nicht unter- brochen werden. Planungen und Maßnahmen in regionalen Grünzügen sollen im Einzelfall möglich sein, soweit die jeweilige Funktion (s. oben) nicht entgegensteht. (Regionalplan München, 4.2.2) Ob die Errichtung von Windkraftanlagen der Funktion der Regionalen Grünzüge entgegensteht, kann nur im konkreten Fall beurteilt werden. Daher schließen die planenden Kommunen des Land- kreises Ebersberg die Regionalen Grünzüge nicht von der Windkraftnutzung aus.

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7.4.11 Landschaftsschutzgebiete (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) Im Landkreis Ebersberg bestehen elf Landschaftsschutzgebiete:

— „Kitzelsee und Umgebung“ in der Gemeinde Moosach und der Marktgemeinde Glonn Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o einen für den westlich des Inns gelegenen Teil des Inn-Chiemsee-Hügellandes typi- schen und dort seltenen Moränensee mit seinen Verlandungs- und Moorgesellschaf- ten zu schützen o die vorhandenen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten, ihre Lebensgemeinschaften zu bewahren und ihre ökologische Entwicklung zu gewährleisten o die für den Bestand der Lebensgemeinschaften und ihrer Glieder notwendigen Standortsbedingungen zu sichern o die Eigenart der Landschaft zu erhalten o dem Kitzelsee und seinem Verlandungs- und Moorbereich eine Pufferzone zu si- chern.

— „Egglburger See“ in der Stadt Ebersberg Dabei handelt es sich um einen Endmoränensee mit angrenzender Verlandungs-, Streu- und Nasswiesenvegetation. Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebiets- verordnung o die natürliche Vielfalt an Lebensraumtypen und Arten, die die Eigenart und Schönheit dieses Niedermoorgebiets und des eutrophen Flachsees mitbegründen, aus Grün- den der ökologischen Ausgewogenheit des Naturhaushalts zu erhalten o die Mannigfaltigkeit, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbilds zu bewahren o das wertvolle Naherholungsgebiet mit seinem hohen Erlebniswert sicherzustellen.

— „Ebersberger Forst“ (außerhalb des Plangebiets) Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes durch die Erhaltung dieses geschlosse- nen Waldgebietes zu sichern o die Eigenart der Landschaft durch die Erhaltung der typischen Reliefformen, insbe- sondere der Trompetentälchen, Terrassenränder, Moränenwälle und Toteiskessel, zu bewahrten o das Waldgebiet der Allgemeinheit für die Erholung zu sichern, soweit ökologische Be- lange nicht entgegenstehen.

- „Kupferbachtal und Umgebung“ im Gebiet des Marktes Glonn und der Gemeinde Egmating Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten, insbesondere die vorhande- nen Biotope, Hangquellen und Streuwiesenreste sowie den freien Lauf des Kupfer- baches zu sichern

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o die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu bewahren, insbesonde- re ein typisches Schmelzwasserrandtal als charakteristischen Ausschnitt des Leitzach-Gars-Talzuges mit Freiflächen entlang des Kupferbaches, ausgedehnten Waldungen und verschiedenen Reliefformen, insbesondere exponierte Hangkanten, zu erhalten o die besondere Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten, insbesondere als weit- läufiges Wander- und Naherholungsgebiet des Marktes Glonn zu erhalten

- „Toteiskessellandschaft Kastenseeon“ im Markt Glonn und der Gemeinde Egmating Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu gewährleisten, insbesondere die Viel- falt an Toteiskesseln mit ihren unterschiedlichen Entwicklungs- und Vegetationssta- dien, sowie den Kastenseeoner See mit seinem Übergangs- und Hochmoor als Le- bensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zu erhalten o die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu bewahren, insbesonde- re die formenreiche Moränenlandschaft südlich und westlich des Kastenseeoner Sees mit ihrem Waldreichtum, sowie die Wasserfläche des Kastenseeoner Sees mit seinem Verlandungsmoor zu erhalten o die besondere Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten, insbesondere die Viel- falt an waldbestandenen Geländeformen mit ihren eingelagerten Toteiskesseln und den Kastenseeoner See als kleinen, tiefen Moorsee zu erhalten.

- „Dobelgebiet und Atteltal“ im Gebiet der Stadt Grafing b. München und der Gemeinde Aßling Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten, insbesondere Bruchwaldflä- chen, Hangwälder, Feuchtbereiche sowie Quellaustritte und Wasserläufe o die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu bewahren, insbesonde- re die landschaftsbildprägenden Hangkanten bei Aiterndorf, die weite Grünlandebene im Attelgrund und die charakteristischen Bodenformen in den Dobelwäldern o die besondere Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten, insbesondere die Eis- zerfallslandschaft mit ihrer Vielzahl an Reliefformen im Dobelgebiet und den Endmo- ränenhängen im Atteltal zu erhalten

- „Ebersberger Weiherkette“ im Gebiet der Stadt Ebersberg Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes durch die Erhaltung der typischen Le- bensraumelemente des Bachtals und seiner Nebentäler im voralpinen Moränenhü- gelland, insbesondere durch die Bewahrung der verschiedenen Wiesentypen, Hang- quellaustritte, Verlandungszonen mit Röhricht- und Seggenbeständen, Wiesengrä- ben und Hangwälder, zu sichern o die typischen, eiszeitlich bedingten Reliefformen zu schützen

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o die Eigenart und Schönheit des Naherholungsraums mit seinem hohen, aus der vor- handenen speziellen Flora und Fauna und den reizvollen Landschaftsformen sich er- gebenden Naturerlebniswert zu bewahren.

- „Steinsee, Moosach, Doblbach, Brucker Moos und Umgebung“ im Gebiet des Marktes Glonn und der Gemeinden Moosach, Bruck, Baiern und Aßling Dabei handelt es sich um eine ausgeprägte Endmoränenlandschaft. Zweck des Land- schaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, insbesondere die zahlreichen Toteiskes- sel in der Gemeinde Moosach, die naturnahen Bachläufe des Doblbachs und der Moosach mit ihren begleitenden Streuwiesen und Gehölzbeständen und die noch vorhandenen Birkenbruchwäldchen, Moorreste und Streuwiesen des Brucker Moo- ses zu erhalten o die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu bewahren, insbesonde- re die landschaftsbildprägenden Hänge nordöstlich des Brucker Mooses und westlich von Zinneberg, die weiten, offenen Talgründe von Doblbach, Moosach und Brucker Moos sowie die vielgestaltigen, ausgeprägten Bodenformen der Moränenlandschaft in der Gemeinde Moosach zu erhalten o die besondere Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten, insbesondere die man- nigfaltigen, typischen Geländeformen des Inn-Chiemsee-Hügellandes mit dem Wild- wassertal bei Wildenholzen, den Bachtälern von Doblbach und Moosach und der großen Tiefebene des Brucker Mooses sowie den Steinsee als größten eiszeitlichen Moränensee zu erhalten.

- „Endmoränenzug zwischen der Stadt Ebersberg und dem Markt Kirchseeon“ Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts durch die Erhaltung der in der Endmoräne eingelagerten Biotopflächen zu sichern o die Schönheit und Eigenart der Landschaft durch die Erhaltung der typischen Relief- formen zu bewahren o im Nahbereich der Stadt Ebersberg und der Marktgemeinde Kirchseeon ein die bei- den Orte verbindendes Wandergebiet zu erhalten.

- „Katzenreuther Filze“ in der Stadt Grafing b. München Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts zu gewährleisten, insbesondere die Vielfalt an naturnahen Flächen wie Hochmoorresten und feuchten Abtorfungsflächen, offe- nen Torfstichen und ihren Verlandungsgesellschaften, Streuwiesen und sekundären Moorwaldbeständen o die Mannigfaltigkeit, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu bewahren, insbesondere das charakteristische Aussehen der Moorwälder, die typische Heide- moorvegetation der Hochmoorreste und die Vielfalt an Feuchtflächen zu erhalten

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o die besondere Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten, insbesondere die Ruhe und Stille sowie Vielfalt der landschaftlichen Erscheinungsformen entlang der Wan- derwege zu bewahren.

- „Kirchseeoner Moos“ im Markt Kirchseeon Zweck des Landschaftsschutzgebietes ist gem. Schutzgebietsverordnung o die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, insbesondere die Vielfalt an naturnahen Flächen wie offene Gewässer, Niedermoor-, Übergangs- und Hochmoorkomplexe, Streuwiesen, Nass- und Feuchtwiesen sowie Moorwaldbestände zu erhalten oder wiederherzustellen und eine weitere Beeinträchtigung durch zusätzliche bauliche Veränderungen aller Art zu verhindern o die vorhandenen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten, ihre Lebensgemeinschaften zu bewahren und ihre arttypische Entwicklung durch Sicherung oder Wiederherstellung der notwendigen Standortbedingungen zu gewährleisten o die natürliche Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes zu erhalten und zu ver- bessern o das Gebiet als Erholungsraum für die Allgemeinheit zu bewahren.

Die Errichtung baulicher Anlagen ist in Landschaftsschutzgebieten gem. Winderlass grundsätzlich erlaubnispflichtig, wobei die Erlaubnis nur erteilt werden kann, wenn der Schutzzweck der Verord- nung nicht entgegensteht und der Charakter des Gebiets nicht verändert wird. Landschaftsschutzgebiete sind sensibel zu behandelnde Gebiete, die in der Regel eine große Be- deutung für Natur und Landschaft besitzen und in denen die Errichtung von Windkraftanlagen grundsätzlich möglich ist. Ob die Auswirkungen der Windkraftnutzung auf Natur und Landschaft im konkreten Fall zu vertreten sind, muss im Einzelfall entschieden werden. (Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen, 2011) Die planenden Kommunen im Landkreis Ebersberg wollen deshalb Windkraftnutzung in den Land- schaftsschutzgebieten nicht generell ausschließen. Den Städten, Märkten und Gemeinden ist allerdings die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schön- heit der Landschaft besonders wichtig. Deshalb haben sie in der weiteren Abwägung zusätzliche landschaftsplanerische und städtebauliche Kriterien definiert, durch die prägende Landschaftsstruk- turen Berücksichtigung finden (vgl. Kap. 9.1). Dabei hat sich gezeigt, dass die Landschaftsschutzgebiete zu großen Teilen diese landschaftsprä- genden Strukturen umfassen. Somit halten die planenden Kommunen die Bereiche der Land- schaftsschutzgebiete, in denen sich die typischen Erscheinungsbilder der Landschaft konzentrieren von Windkraftanlagen frei. Lediglich im südlichen Bereich des Landschaftsschutzgebietes „Toteis- kessellandschaft Kastenseeon“, wird die Errichtung von Windkraftanlagen nicht ausgeschlossen. Während sich im nördlichen Bereich des Landschaftsschutzgebietes zahlreiche Toteiskessel kon- zentrieren, die zudem FFH-Gebiete sind, liegen im südlichen Bereich nur vergleichsweise wenige dieser landschaftsprägenden Strukturen vor. Außerdem werden hier gem. Windpotentialanalyse vergleichsweise hohe Windgeschwindigkeiten erreicht (vgl. Kap. 6.7; Themenkarte 6c und 6d).

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7.4.12 Wasserschutzgebiete Zone III, bestehend und geplant (Zulässigkeit im Einzelfall zu prüfen) Die weitere Schutzzone (Zone III) der Wasserschutzgebiete dient dem „Schutz vor weitreichenden Beeinträchtigungen, insbesondere vor nicht oder nur schwer abbaubaren chemischen oder radioak- tiven Verunreinigungen“. Sie reicht von der Grenze der Zone II bis zur Grenze des unterirdischen Einzugsgebietes der Fassungsanlage. (vgl. http://www.bmu.de/binnengewaesser/trinkwasser/doc/ 3134.php). Nach den Schutzgebietsverordnungen ist die Errichtung von baulichen Anlagen sowie Straßen, Wegen und sonstigen Verkehrsplätzen in der weiteren Schutzzone unter Beachtung von Auflagen möglich. Das heißt, die Zulässigkeit der Errichtung von Windkraftanlagen muss im Einzelfall geprüft werden. Aufgrund des geringen Konfliktpotentials ist von einer Grundwassergefährdung durch die Wind- kraftnutzung nicht auszugehen, so dass die planenden Kommunen in diesen Bereichen die Errich- tung von Windkraftanlagen zulassen wollen.

7.4.13 Bannwald Im Regionalplan ausgewiesene und rechtskräftig erklärte Bannwälder sind im Landkreis Ebersberg in den Kommunen Pliening, Markt Schwaben, Poing, Anzing, Vaterstetten, Zorneding, Kirchseeon, Moosach, Oberpframmern, Egmating, Ebersberg und Hohenlinden vorhanden. Die Erklärung von Wald zu Bannwald (Art. 11 BayWaldG) dient dem Schutz des in Verdichtungs- räumen und waldarmen Bereichen liegenden Waldes, der wegen seiner Lage und flächenmäßigen Ausdehnung dort unersetzlich ist. Diesem Wald kommt eine außergewöhnliche Bedeutung für Kli- ma, Wasserhaushalt oder Luftreinigung zu. Zu Bannwald kann durch Rechtsverordnung ferner Wald erklärt werden, der in besonderem Maße dem Schutz vor Immissionen dient. Nach Art. 9 Abs. 4 BayWaldG sind Rodungen im Bannwald grundsätzlich zu versagen. Die Ro- dungserlaubnis kann erteilt werden, wenn sichergestellt ist, dass angrenzend an den vorhandenen Bannwald ein Wald neu begründet wird, der hinsichtlich seiner Ausdehnung und seiner Funktion dem zu rodenden Wald annähernd gleichwertig ist oder gleichwertig werden kann (Art. 9 Abs. 6 BayWaldG). Da mit entsprechenden Auflagen die Rodungserlaubnis in Bannwäldern erteilt werden kann, wollen die Kommunen im Landkreis Ebersberg die entsprechenden Gebiete nicht generell von Windkraft ausnehmen. Außerdem befinden sich große Bereiche der Potentialflächen innerhalb von Bannwäl- dern, so dass sich durch Ausschluss dieser Flächen der verbleibende substantielle Raum stark ver- ringern würde.

7.4.14 Waldflächen mit besonderer Bedeutung (Sonstige)

— Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz bestehen gem. Waldfunktionskarte kleinflächig verteilt im gesamten Landkreis Ebersberg. Sie sind für die Reinhaltung des Grundwassers sowie stehender oder fließender Oberflä-

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chengewässer von großer Wichtigkeit. Zudem verbessern sie die Stetigkeit der Wasser- spende und wirken ausgleichend auf den Wasserhaushalt.

— Wald mit besonderer Bedeutung für den Bodenschutz ist im Landkreis v. a. im südlichen und östlichen Bereich des Landkreises (Egmating, Glonn, Moosach, Bruck, Baiern, Aßling, Grafing, Ebersberg, Frauenneuharting, Steinhöring, Hohen- linden) vorhanden. Er bewahrt seinen Standort sowie benachbarte Flächen vor den Auswir- kungen von Wasser- und Winderosion, Bodenrutschungen, Auskolkungen, Erdabbrüchen, Bodenkriechen und Steinschlägen, Aushagerungen und Humusschwund, Bodenverdichtun- gen und Vernässungen.

— Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klimaschutz sind u. a. das Lochholz und das Anzinger Holz im Süden des Ebersberger Forstes, der ebenfalls Bedeutung für den regionalen Klimaschutz aufweist, sowie größere Waldflächen in der Gemeinde Hohenlinden und im westlichen Landkreis (in den Kommunen Vaterstetten, Zorneding, Oberpframmern, Kirchseeon, Moosach und Egmating). Diese Waldgebiete beein- flussen das Klima in Verdichtungsräumen günstig und verbessern das Klima in Siedlungsbe- reichen und Freiflächen durch großräumigen Luftaustausch. (LWF, 2012)

— Waldflächen mit besonderer Bedeutung für den lokalen Klimaschutz, Immissions- schutz, Lärmschutz bestehen südlich der B12 zwischen Forstinning und Hohenlinden sowie im Bereich von Va- terstetten. Wald mit besonderer Bedeutung für den lokalen Klimaschutz schützt besiedelte Bereiche, Kur-, Heil- und Freizeiteinrichtungen, landwirtschaftliche Nutzflächen und Sonder- kulturen vor Kaltluftschäden, Temperatur- und Feuchtigkeitsextremen und nachteiligen Windeinwirkungen. Außerdem mindert Wald mit besonderer Bedeutung für den Immissions- und Lärmschutz schädliche Einwirkungen und Belastungen, insbesondere durch Lärm, Staub, Aerosole und Gase.

— Waldflächen mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und für die biologische Viel- falt verteilen sich kleinräumig im gesamten Landkreis. Sie sind Ausgleichsräume in intensiv ge- nutzten, weitgehend baum- und strauchfreien Fluren und in dicht besiedelten, vom Men- schen veränderten Gebieten.

— Waldflächen mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe II Wälder mit besonderer Bedeutung für die Erholung, Intensitätsstufe II (nach Waldfunktions- plan) sind u. a. der Egmatinger Forst im Bereich des Taferlberg westlich Kastenseeon, das Tegernseer Holz nördlich des Steinsees (Gemeinde Moosach) sowie die relativ großen zu- sammenhängenden Waldgebiete in den Gemeinden Egmating, Oberpframmern, Zorneding, Vaterstetten, Hohenlinden und Ebersberg. Wälder mit besonderer Bedeutung für die Erholung dienen in besonderem Maße der physi- schen und psychischen Erholung und dem Naturerlebnis ihrer Besucher.

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Diese Wälder - ermöglichen durch ihre freie Zugänglichkeit und relativ große Flächenausdehnung aktive und erholsame Betätigungen, - bieten wegen ihrer Natürlichkeit ein Kontrasterlebnis zur technisierten, städtischen Umwelt, - ermöglichen die Beobachtung von Pflanzen und Tieren, - zeichnen sich i. d. R. durch einen vielgestaltigen und gemischten Waldaufbau aus. Wälder in der Intensitätsstufe II sind relativ stark besucht. Bei ihrer Bewirtschaftung wird Rücksicht auf die Erholungsfunktion genommen. Im Gegensatz zu Erholungswäldern der In- tensitätsstufe I sind die Besucherzahlen jedoch deutlich geringer (vgl. Waldfunktionsplanung in Bayern). Die Ziele der Waldfunktionspläne sind bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen als Ziele der Raumordnung und Landesplanung (gem. § 4 Abs. 1 ROG und § 1 Abs. 4 BauGB) zu be- achten. Die Kommunen des Landkreises Ebersberg gehen davon aus, dass die Errichtung von Windkraftan- lagen in der Regel die Ziele der oben aufgeführten Wälder mit besonderer Bedeutung nicht gefähr- den wird. Deshalb haben die planenden Kommunen entschieden, diese Wälder mit besonderer Be- deutung gem. Waldfunktionsplan nicht grundsätzlich von Windkraftnutzung freizuhalten. Eine Verträglichkeit mit den Zielen der Waldfunktionsplanung ist bei konkreten Anlagenplanungen im jeweiligen Einzelfall zu beachten.

7.5 Sonstige Nutzungen (vgl. Themenkarte 12)

AUSGESCHLOSSENE BEREICHE: Die Städte, Märkte und Kommunen des Landkreises Ebersberg wollen sich durch die die Planung von Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen nicht in ihrer Entwicklung einschränken. Deshalb sollen auch geplante Nutzungen berücksichtigt werden, damit z. B. die zukünftige Versorgung nicht gefährdet wird.

7.5.1 Flächen für die Ver- bzw. Entsorgung, geplant In der Gemeinde Pliening ist gem. den Daten aus dem ROK (Raumordnungskataster) eine Fläche für Elektrizitätsanlagen geplant. Weitere geplante Flächen für die Ver- bzw. Entsorgung sind nicht bekannt. Da die planenden Kommunen die zukünftige Versorgung sicherstellen wollen und auf der Fläche bereits eine anderweitige Nutzung vorgesehen ist, wird hier keine Windkraftnutzung möglich sein. Die Fläche liegt zudem in der harten Tabuzone.

7.5.2 Flächen für den Abbau von Bodenschätzen, geplant Geplante Flächen für den Abbau von Bodenschätzen bestehen gemäß ROK im Gebiet des Marktes Kirchseeon und der Stadt Ebersberg.

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Da Flächen, auf denen Bodenschätze abgebaut werden, nicht gleichzeitig für die Errichtung von Windkraftanlagen zur Verfügung stehen und auch zukünftige Planungen berücksichtigt werden sol- len, wollen die Kommunen im Landkreis Ebersberg Windkraftnutzung auf diesen Flächen aus- schließen, um die zukünftige Versorgung mit Rohstoffen zu sichern. Die Flächen liegen außerdem innerhalb von Bereichen, die bereits aufgrund anderer definierter Kri- terien (v. a. Siedlungsbereiche und Immissionsschutz) ausgeschlossen werden. Große Anteile be- finden sich in der harten Tabuzone.

NICHT AUSGESCHLOSSENE BEREICHE: Die Errichtung von Windkraftanlagen in Vorrang- und Vorbehaltsgebieten gem. Regionalplan muss im Einzelfall hinsichtlich der Vereinbarkeit mit den vorrangigen bzw. konkurrierenden Funktionen und Nutzungen geprüft werden. Da der Regionalplan -nicht flächenscharfe- Bereiche darstellt, in denen die jeweiligen Nutzungen stattfinden sollen, können Windkraftanlagen innerhalb Vorrang- und Vorbehaltsgebieten im Einzelfall möglich sein. Deshalb sollen Vorrang- und Vorbehaltsgebiete nicht generell von Windkraftnutzung ausgeschlossen werden.

7.5.3 Vorranggebiete gem. Regionalplan Nach Regionalplan München (1999-2012) sind innerhalb des Landkreises Ebersberg folgende Vor- ranggebiete für den Abbau von Bodenschätzen sowie wasserwirtschaftliche Vorranggebiete aus- gewiesen:

Vorranggebiete für Bodenschätze Kies und Sand

— Ebersberg, St (VR 300)

— Pliening (VR 301 wird ergänzt durch Teilfläche VR 802)

— Vaterstetten (VR 302) In den Vorranggebieten für den Abbau von Bodenschätzen soll nach Regionalplan München (2.8.4.2) der Gewinnung der Bodenschätze Vorrang vor anderen Nutzungen eingeräumt werden.

Wasserwirtschaftliche Vorranggebiete:

— Ebersberger Forst, südlich Anzing In den wasserwirtschaftlichen Vorranggebieten (§ 8 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 ROG) hat laut Regionalplan München (2.1.2.2) der Schutz des Grundwassers Vorrang vor den Nutzungen, die Güte und Menge des Grundwassers gefährden.

Die Ausweisung von Vorranggebieten für den Hochwasserschutz wird vom Regionalen Planungs- verband derzeit nicht weiter verfolgt. Im Entwurf zur Fortschreibung des Regionalplans der Region München (Stand 15.09.2003) wurden im Landkreis Ebersberg folgende Vorranggebiete für den Hochwasserschutz dargestellt:

— EBE1 Attel Gemeinde Aßling

— EBE2 Attel Gemeinde Aßling, Stadt Grafing b.München

— EBE3 Attel Stadt Grafing b.München

— EBE4 Hennigbach Markt Markt Schwaben, Gemeinde Anzing

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— EBE5 Ebrach Gemeinde Steinhöring, Stadt Ebersberg

— EBE6 Ebrach Stadt Ebersberg

— EBE7 Kupferbach Markt Glonn

— EBE8 Kupferbach Markt Glonn

— EBE9 Moosach Gemeinde Moosach

— EBE10 Niederseeonerbach Gemeinde Moosach

— EBE11 Oberflächenwasser nördl.Schlacht Markt Glonn

— EBE12 Oberflächenwasser bei Balkham Markt Glonn

— EBE13 Oberflächenwasser östl. Schlacht Markt Glonn, Gemeinde Moosach

— EBE14 Schrankenbach Markt Glonn In diesen Vorranggebieten kommt dem vorbeugenden Hochwasserschutz gegenüber anderen raumbedeutsamen Nutzungen Vorrang zu, soweit diese mit dem vorbeugenden Hochwasserschutz nicht vereinbar sind (vgl. Z 2.4.2.4, Entwurf zur Fortschreibung des Regionalplans der Region Mün- chen).

Entsprechend § 1 Abs. 4 BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Vorranggebiete (gem. § 8 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 ROG) sind definiert als Gebiete, die für bestimmte raumbedeutsame Funktionen oder Nutzungen vorgesehen sind und andere raumbedeutsame Nut- zungen in diesem Gebiet ausschließen, soweit diese mit den vorrangigen Funktionen oder Nutzun- gen nicht vereinbar sind. Die Errichtung von Windkraftanlagen innerhalb von Vorranggebieten muss somit im Einzelfall hin- sichtlich der Vereinbarkeit mit den vorrangigen Funktionen bzw. Nutzungen geprüft werden. Da nach Einschätzung der planenden Kommunen eine Windkraftnutzung mit den vorrangigen Funk- tionen der regionalplanerischen Vorranggebiete durchaus vereinbar erscheint, sollen diese Berei- che nicht per se ausgeschlossen werden.

7.5.4 Vorbehaltsgebiete für Bodenschätze Im Landkreis Ebersberg sind laut Regionalplan München folgende Vorbehaltsgebiete für Kies und Sand ausgewiesen:

— Ebersberg, St (VB 30)

— Ebersberg, St (VB 31)

— Hohenlinden (VB 32 wird ergänzt durch Teilfläche VB 45)

— Kirchseeon, M (VB 33) In den Vorbehaltsgebieten für den Rohstoffabbau kommt der Gewinnung oberflächennaher Boden- schätze gem. Regionalplan München (2.8.4.3) besonderes Gewicht zu. Nach § 8 Abs. 7 Satz 1 Nr. 2 ROG ist in Vorbehaltsgebieten bestimmten raumbedeutsamen Funkti- onen oder Nutzungen (hier: Gewinnung oberflächennaher Bodenschätze) bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen besonderes Gewicht beizumessen.

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Da demnach auch innerhalb von Vorbehaltsgebieten die Errichtung von Windkraftanlagen möglich sein kann, wollen die Kommunen des Landkreises Ebersberg Windkraftnutzung in den Vorbehalts- gebieten zulassen.

7.6 Denkmalschutz (vgl. Themenkarte 13)

7.6.1 Baudenkmäler Windkraftanlagen können sich auf die Umgebung und großräumige Sichtbezüge von Denkmälern negativ auswirken. Dies gilt für weithin sichtbare Denkmäler (z. B. mittelalterliche und neuzeitliche Anlagen von Ruinen, Burgen, Schlössern, Kirchen oder Klosteranlagen), die die Landschaft prägen. Nach Art. 6 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler (Denkmalschutzgesetz - DSchG) ist für die Errichtung von Anlagen in der Nähe von Baudenkmälern eine Erlaubnis erforder- lich, wenn sich dies auf Bestand oder Erscheinungsbild eines der Baudenkmäler auswirken kann. Diese Erlaubnis wird in der Regel durch eine bauaufsichtliche oder immissionsschutzrechtliche Ge- nehmigung ersetzt, wobei die Vorgaben des Art. 6 DSchG den gleichen Stellenwert und die gleiche Bedeutung haben, wie bei einem gesonderten denkmalrechtlichen Verfahren. Die Umgebung von landschaftswirksamen Denkmälern sollte regelmäßig von Windkraftanlagen freigehalten werden. Wenn die besondere Wirkung eines Denkmals erheblich beeinträchtigt würde, steht der öffentliche Belang „Denkmalschutz“ der Errichtung von Windkraftanlagen entgegen. Der Umfang des Umgebungsschutzes ist vom jeweiligen Einzelfall abhängig. (vgl. Winderlass, S. 53) Im Plangebiet liegen Baudenkmäler gem. den Daten des Landkreises Ebersberg schwerpunktmä- ßig innerhalb von Siedlungsbereichen. Die hier aufgrund des Immissionsschutzes bereits definier- ten Abstände schließen die vorhandenen Baudenkmäler mit ein, so dass in diesen Bereichen keine negativen Auswirkungen auf Baudenkmäler durch die Errichtung von Windkraftanlagen zu erwarten sind.

7.6.2 Bodendenkmäler Nach Art. 7 DSchG ist für Erdarbeiten auf einem Grundstück, auf dem bekannt ist, vermutet wird oder den Umständen nach angenommen werden muss, dass sich dort Bodendenkmäler befinden eine Erlaubnis erforderlich. Diese Erlaubnis wird in der Regel durch eine bauaufsichtliche oder im- missionsschutzrechtliche Genehmigung ersetzt, wobei die Vorgaben des Art. 7 DSchG den glei- chen Stellenwert und die gleiche Bedeutung haben, wie bei einem gesonderten denkmalrechtlichen Verfahren. Im Falle von Bodendenkmälern, die ganz oder zum Teil über der Erdoberfläche erkennbar sind, ist eine Erlaubnis auch für die Errichtung von Anlagen in der Nähe erforderlich (Art. 7 Abs. 4 DSchG). Bei der Errichtung von Windkraftanlagen kann die Zerstörung von Bodendenkmälern durch Funda- mentierungen nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollen Standorte für Windkraftanlagen nach Möglichkeit nicht im Bereich von Bodendenkmälern liegen. Aufgrund der besonderen Schutzwürdigkeit von Bodendenkmälern, wollen die Kommunen des Landkreises Ebersberg Bereiche, auf denen das Vorhandensein von Bodendenkmälern bekannt ist, von Windkraftanlagen freihalten.

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Ist eine Zerstörung von Bodendenkmälern im Einzelfall nicht auszuschließen, soll der Maßnahmen- träger durch Auflagen verpflichtet werden, dass er Bodendenkmäler in einer den Ansprüchen der Archäologie entsprechenden Weise durch fachlich ausreichend vorgebildete Personen auf seine Kosten in zumutbarem Umfang ausgraben und dokumentieren lässt. (Winderlass S. 52 ff.)

7.6.3 Wichtige Sakralbauten mit landschaftlichem Bezug / Repräsentations- und Wehrbauten in landschaftlichen Sonderlagen (gem. LEK München, 2008) Zahlreiche Kirchen, Kapellen und auch Klosteranlagen wurden mit landschaftlichem Bezug errichtet wie etwa an Hangkanten oder in Hügel- und Plateaulagen über Tälern. Im Landkreis Ebersberg sind dies z. B. folgende Sakralbauten (vgl. LEK München): - Wallfahrtskirche Maria Altenburg bei Moosach auf einem Moränenhügel - St.-Michael-Kirche von Alxing an einer Hangkante - Klosterkirche Ebersberg - Kirche St. Margareth in Haselbach nordöstlich Ebersberg - Kirchen von Frauenneuharting / Jacobneuharting / Tegernau entlang einer Hangkante - zahlreiche weitere Kirchen / Kapellen im ganzen Landkreis Auch Repräsentations- und Wehrbauten befinden sich häufig in topographisch exponierter Lage bzw. sind besonders in die Landschaft eingebunden. Folgende Schlösser im Landkreis Ebersberg sind hier zu nennen: - Schloss Falkenberg bei Moosach - Schloss Zinneberg bei Glonn - Schloss Hirschbichl bei Emmering - Schloss Elkofen südlich Grafing „Im Hinblick auf die Landschaftsentwicklung und die Erhaltung der regionalen Eigenarten sollen Blickbeziehungen zu diesen Objekten erhalten bleiben. Dies ist insbesondere auf Ebene der Bau- leit- und Infrastrukturplanung von großer Bedeutung. Speziell die Errichtung von konkurrierenden Bauten wie Funk- oder Hochspannungsmasten sollte im Wahrnehmungsbereich ausgeschlossen werden.“ (LEK München, Textteil Kap. 7.2.1.2) Die bedeutenden Kirchen / Kapellen und Schlösser sind von Siedlungsbereichen umgeben bzw. schließen unmittelbar an diese an (vgl. Themenkarte 13). Die aus Gründen des Immissionsschutzes definierten Abstände beziehen somit auch die Sakralbauten und Schlösser mit ein. Negative Aus- wirkungen auf diese landschaftsbildprägenden Bauten sind somit nicht zu erwarten.

7.7 Zwischenergebnis: Potentialflächen (vgl. Themenkarte 14) Nach Anwendung der harten und weichen Kriterien errechnen sich im Planungsgebiet Potentialflä- chen in einer Gesamtgröße von ca. 3233,4 ha. Dies entspricht ca. 35,2 % der privilegierten Fläche. Die ermittelten Potentialflächen verteilen sich im gesamten Plangebiet allerdings mit Schwerpunkt im Süd-Westen. Dies lässt sich mit den vorhandenen Siedlungsstrukturen erklären.

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8 Artenschutz (vgl. Themenkarte 15)

8.1 Bedeutende Gebiete für den Vogelschutz Das Landshamer Moos südlich des Europäischen Vogelschutzgebiets „Ismaninger Speichersee“ stellt ein bedeutendes Gebiet für den Vogelschutz dar. Hier befindet sich das größte Vorkommen des Kiebitz im Landkreis Ebersberg sowie die größte süddeutsche Überwinterungspopulation von Saat- und Bläßgänsen (gem. Hr. Günther, Regierung v. Obb.). In den „Hinweisen zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen“ sind Gebiete mit beson- derer Bedeutung für den Vogelschutz als sensibel zu behandeln eingestuft worden. Kollisionsgefährdete und besonders störungsempfindliche Vogelarten werden in Anlage 2 und 3 des Winderlasses Bayern (2011) definiert. Die Arten Kiebitz, Saat- und Bläßgänse sind hier zwar nicht enthalten, dennoch wollen die planenden Kommunen das Gebiet des Landshamer Moos von Wind- kraftnutzung freihalten. Schließlich handelt es sich hierbei laut Regierung von Oberbayern um ein Gebiet von überregionaler Bedeutung für Saat- und Bläßgänse. Auch für Wiesenbrüter wie den Kiebitz ist hier ein landkreisbedeutsames Gebiet.

8.2 Brutstätten Der nachhaltigen Energieversorgung, insbesondere durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, kommt eine besondere Bedeutung zu (§ 1 Abs. 3 Nr. 4 BNatSchG). Somit stellt der Aus- bau der Energieversorgung durch erneuerbare Energien ein öffentliches Interesse gemäß § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 5 BNatSchG dar. Hierbei ist zu beachten, dass das öffentliche Interesse an der Errich- tung einer Windkraftanlage gem. § 45 Abs. 7 Satz 2 BNatSchG die Belange des Artenschutzes nur dann überwiegt, wenn die zu erwartenden Verluste auch langfristig keinen relevanten Einfluss auf den Erhaltungszustand der Population der betroffenen Art haben und keine zumutbare Alternative (z. B. verfügbarer günstigerer Standort) gegeben ist. Für den Artenschutz zentral bedeutsam sind zunächst die Vorschriften des § 44 Abs. 1 und 2 BNatSchG, in denen das Verbot der Tötung oder Verletzung bzw. erheblichen Störung von wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten, streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten festgesetzt ist. Als Datengrundlage für die Erfassung möglicher betroffener Arten wurde zunächst die Artenschutz- kartierung (ASK, Stand 01.02.2013) für den Landkreis Ebersberg herangezogen. Eine Überprüfung der Daten auf kollisionsgefährdete und besonders störungsempfindliche Arten gemäß Anlage 2 und 3 des Winderlass Bayern (2011) hat folgende Vorkommen, aufgeteilt auf Lebensräume, ergeben: Wiesen und Weiden im Faulmoos, zwischen Anzing und Forstinning

— Baumfalke (Falco subbuteo) (Nachweis aus dem Jahr 1978)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) An der Sempt, nordöstlich von Anzing

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Kamin von Kindergarten (altes Schulhaus) in Markt Schwaben

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus den Jahren 1995, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011) Hauskamin Metzgerei in Forstinning

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— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 2011) Wald nordwestlich Aschau (Gemeinde Steinhöring)

— Wespenbussard (Pernis apivorus) (Nachweis aus dem Jahr 2008) Weiher mit Schilfgürtel und Erlenbruchwald nördlich Hesselfurt (nordwestlich von Grafing)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus den Jahren 1976 und 1996) Atteltal bei Straußdorf (Stadt Grafing)

— Baumfalke (Falco subbuteo) (Nachweis aus dem Jahr 1983) Wiesen und Weiden östlich Grafing

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Kreuzung Henneleiten in Richtung Aßlinger Moossattel und Umland

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1984)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1984) Am Schloßweiher Unterelkofen auf einer Fichte

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Brucker Moos südöstlich Bruck

— Birkhuhn (Tetrao tetrix) (Nachweis aus dem Jahr 1952)

— Rohrweihe (Circus aeruginosus) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Wiese nordwestlich Wiesham (nördlich Grafing)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1979) Talhang mit Wald östlich Lorenzberg (nordwestlich Aßling)

— Wespenbussard (Pernis apivorus) (Nachweis aus dem Jahr 1979) Atteltal südlich Aiterndorf (südlich Grafing)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1984) Urtel zwischen Grafing und Bahndamm

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1991)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1991) Urtel zwischen Taglaching und Bahndamm (westlich von Grafing)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1990) Attel nördlich Baumgartenmühle (südlich Grafing)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1990) Auwälder am Waldbach nördlich Burgholz Widdergraben (östlich Grafing)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1984) Egglburger See nordwestlich Ebersberg

— Baumfalke (Falco subbuteo) (Nachweis aus dem Jahr 1974)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus den Jahren 1976, 1978, 1979)

— Lachmöwe (Larus ridibundus) (Nachweis aus den Jahren 1987, 1996, 1997)

— Rohrdommel (Botaurus stellaris) (Nachweis aus dem Jahr 1976)

— Rohrweihe (Circus aeruginosus) (Nachweis aus den Jahren 1976, 1978, 1979)

— Rotmilan (Milvus milvus) (Nachweis aus dem Jahr 1976)

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— Schwarzstorch (Ciconia nigra) (Nachweis aus dem Jahr 1977)

— Wachtelkönig (Crex crex) (Nachweis aus dem Jahr 1975)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1977)

— Wespenbussard (Pernis apivorus) (Nachweis aus dem Jahr 1976)

— Wiesenweihe (Circus pygargus) (Nachweis aus dem Jahr 1976)

— Zwergdommel (Ixobrychus minutus) (Nachweis aus den Jahren 1974, 1988) Siedlungsbereich Grafing, Horst auf einem Kamin

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1992) Mischwald, Fischteiche mit Schilfgürtel, im Süden landwirtschaftl. Nutzfläche, südlich Unterelkofen

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1997) Wiese östlich Stachet, Frauenneuharting

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1979) Wiesentümpel westlich Tulling (Gemeinde Steinhöring)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1999) Fichtenwald am Hang südlich Dorfen (Gemeinde Aßling)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Wald nordwestlich Haslach (Markt Glonn)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Westlich Haslach an der Glonn

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1983) Seggen- od. binsenreiche Nasswiesen, Sümpfe im NSG Kühlachen, südlich Frauenreuth, südlich Markt Glonn

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus den Jahren 1997, 1998)

— Schwarzstorch (Ciconia nigra) (Nachweis aus dem Jahr 1998) Nordhofer Filze, ca. 1 km westlich Loitersdorf

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1998) Asslinger Moos

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1978) Siedlungsbereich Emmering, Horst auf dem alten Schulhaus (Kamin)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1995) Rotter Forst, Viechtergraben, NW-Teil

— Schwarzstorch (Ciconia nigra) (Nachweis aus den Jahren 1999, 2000, 2002, 2004)

— Wespenbussard (Pernis apivorus) (Nachweis aus dem Jahr 2004) Attelniederung östlich Bruckhof (Gemeinde Emmering)

— Graureiher (Ardea cinerea) (Nachweis aus dem Jahr 1979)

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1979) Oberholz, nordwestlich Kronau (Gemeinde Emmering)

— Baumfalke (Falco subbuteo) (Nachweis aus dem Jahr 1997) Im Oberholz (Süd-West-Teil), nordwestlich Kronau (Gemeinde Emmering)

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— Wespenbussard (Pernis apivorus) (Nachweis aus dem Jahren 1997, 1998) Storchenhorst auf dem Kamin des Schulhauses in Emmering

— Weißstorch (Ciconia ciconia) (Nachweis aus dem Jahr 1995)

In einem Abstand von 1.000 m um den Brutplatz ist aufgrund der vielfältigen Aktionen in diesem Bereich mit einem signifikant erhöhten Tötungs-/Verletzungsrisiko zu rechnen. Vorkommen des Schwarzstorches sind aufgrund des größeren Aktionsradius entsprechend mit einem Puffer von 3.000 m zu berücksichtigen. (gem. Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen, 2011) Da die zugrunde gelegte Artenschutzkartierung des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) nicht auf dem aktuellsten Stand ist und die Artenfunde zum Teil über 20 Jahre alt sind, haben die Kom- munen des Landkreises Ebersberg beschlossen, im Sommerhalbjahr 2013 eine artenschutzrechtli- che Grobuntersuchung durchführen zu lassen. Auf der Grundlage einer Analyse und Bewertung vorliegender Daten und einer Übersichtskartierung der planungsrelevanten Arten soll eine Eintei- lung der ermittelten Konzentrations- bzw. Potentialflächen in folgende Flächenkategorien erfolgen: - Konzentrations-/Potentialflächen, auf denen i. d. R. nicht mit erhöhten Anforderungen bzgl. Artenschutz zu rechnen ist - Konzentrations-/Potentialflächen, auf denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass er- höhte Anforderungen bzgl. Artenschutz gelten - Konzentrations-/Potentialflächen, auf denen mit erhöhten Anforderungen bzgl. Artenschutz zu rechnen ist (nicht generell von Windkraft auszuschließen, da nur Grobeinschätzung) Die planenden Kommunen haben aufgrund des vorhandenen Datenbestandes (veraltete Daten der ASK) entschieden, vorerst keine Flächen um Brutstätten kollisionsgefährdeter und besonders stö- rungsempfindlicher Arten von Windkraftnutzung auszuschließen. Hier soll die aktuelle artenschutz- rechtliche Grobuntersuchung weitere Erkenntnisse bringen.

8.3 Nahrungshabitate Bei einigen Arten sind Brutstätten und Nahrungshabitate getrennt zu betrachten. Diese stehen je- doch in direktem Zusammenhang. Müssen die Arten, um zum Nahrungshabitat zu gelangen, regel- mäßig Windkraftanlagen überfliegen, liegt ein signifikant erhöhtes Tötungs-/Verletzungsrisiko vor und die Funktion der Habitate für diese Arten geht verloren. Befinden sich auf den Flugwegen zu den Nahrungshabitaten keine Windkraftanlagen, die von der Art überflogen werden müssen, be- steht kein erhöhtes Risiko gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG. Da bei den meisten sensiblen Arten die Nahrungshabitate sehr weitläufig sind, ist es auf Ebene der Flächennutzungsplanung sehr schwer einzuschätzen, ob ein erhöhtes Tötungs-/Verletzungsrisiko vorliegt, wenn Windkraftanlagen in diesen Bereichen errichtet werden. Oftmals weichen die Tiere auf andere Flächen aus und können den Verlust des Nahrungshabitats dadurch kompensieren. Welche der oben beschriebenen Fälle für die betroffenen Arten zutreffen, ist im Einzelfall zu prüfen und fließt deshalb auf dieser Planungsebene nicht in die weiteren Betrachtungen ein. Hinweise hierzu kann allerdings die artenschutzrechtliche Grobuntersuchung liefern, die im Sommerhalbjahr 2013 durchgeführt wird (vgl. 8.1).

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9 Weitere Abwägung: zusätzliche landschaftsplanerische und städtebauliche Kriterien Die ermittelten Potentialflächen sind in einem weiteren Arbeitsschritt zu den auf ihnen konkurrieren- den Nutzungen in Beziehung zu setzen, das heißt die öffentlichen Belange, die gegen einen Land- schaftsraum als Konzentrationsfläche sprechen, sind mit dem Anliegen abzuwägen, der Windener- gienutzung an geeigneten Standorten eine Chance zu geben, die ihrer Privilegierung nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 gerecht wird. Um den landschaftlichen Besonderheiten im Planungsgebiet gerecht zu werden, erfolgt zusätzlich die Formulierung landschaftsplanerischer und städtebaulicher Kriterien. Diese sollen die charakte- ristischen Merkmale der Landschaft im Planungsgebiet berücksichtigen.

9.1 Prägende Landschaftsstrukturen (vgl. Themenkarte 16a) Den Städten, Märkten und Gemeinden ist die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft ein besonderes Anliegen. Deshalb sollen in der weiteren Abwägung folgende prägende Landschaftsstrukturen Berücksichtigung finden: Mehr oder weniger weite Talräume, die die (Moränen-) Landschaft gliedern:

— Tal der Sempt

— Kupferbachtal

— Talraum der Glonn

— Talgründe von Moosach und Doblbach im ABSP-Schwerpunktgebiet Zweigbecken des Inn- Chiemsee-Gletschers

— Atteltal

— Tal der Ebrach Niedermoor-, Übergangsmoor- und Hochmoorkomplexe:

— Kirchseeoner Moos

— Katzenreuther Filze

— Frauenneuhartinger, Jabcobneuhartinger, Lauterbacher und Sensauer Filze

— Brucker Moos Moränenseen in der Moränenlandschaft des Inn-Chiemsee-Hügellandes:

— Steinsee

— Kitzelsee

— Egglburger See

— Kartenseeoner See Naturraumtypische Reliefformen der Landschaft:

— Endmoränenwälle (z. B. Endmoränenzug zw. der Stadt Ebersberg und dem Markt Kirchsee- on)

— Moränenhangkanten (z. B. Altmoränenhangkante nördlich Purfing)

— Toteiskessel (z. B. Toteiskessellandschaft Kastenseeon)

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Landschaftsräume mit besonders strukturreichem bzw. kulturhistorisch bedeutsamem Landschaftsbild gem. LEK München 2008 konzentrieren sich in diesen Bereichen. „In derart struk- turierten Landschaftsräumen sind Landschaftsbilder vorhanden, die in hohem Maße Kriterien wie „Eigenart“ und „Vielfalt“ sowie für viele Betrachter auch „Schönheit“ erfüllen. Sie sind die Räume, die dem menschlichen Bedürfnis nach Ästhetik, Sinneseindrücken und Identifikation besonders ent- sprechen. Sie stellen daher die Landschaftsräume in der Region dar, denen bei der Erhaltung und Pflege der regional besonderen Landschaftsbilder ein hoher Stellenwert zukommt.“ (LEK München, Textteil Kap. 6.5.2.1) Die Landschaftsschutzgebiete im Landkreis umfassen zu großen Teilen diese prägenden Land- schaftsstrukturen. Aufgrund ihrer Naturnähe weisen die Bereich auch für den Arten- und Bio- topschutz eine wichtige Funktion auf (vgl. ABSP-Schwerpunktgebiete gem. ABSP Lkr. EBE 2001, regionales und überörtliches Biotopverbundsystem gem. LEK München 2008) Da die Kommunen im Landkreis Ebersberg der Erhaltung der typischen Erscheinungsbilder der Landschaft eine besonders hohe Bedeutung beimessen, sollen die prägenden Landschaftsstruktu- ren von der Errichtung von Windkraftanlagen freigehalten werden. Dadurch wollen sie sicherstellen, dass die Bereiche der Landschaft, die sich besonders durch Eigenart, Vielfalt und Schönheit aus- zeichnen erhalten und das Landschaftsbild in seiner hohen Wertigkeit erlebbar bleibt.

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9.2 Visuelle Wirkung (vgl. Themenkarte 16b) Die ermittelten Potentialflächen für Windkraftanlagen konzentrieren sich aufgrund der vorhandenen Siedlungsstrukturen v. a. im Süd-Westen. Während im östlichen Landkreis Splittersiedlungen be- stehend aus Weilern und Einzelhöfen vorherrschen, befinden sich die Ortschaften im Süd-Westen innerhalb Rodungsinseln, die von Wäldern umgeben sind. Dadurch ergeben sich hier rings um die Orte potentielle Standorte für Windkraftanlagen. Um eine zu starke Überprägung der Landschaft durch Windkraftanlagen im Umfeld der Orte im Südwesten des Landkreises zu vermeiden, haben die planenden Kommunen beschlossen, bei Siedlungsbereichen, die in einem Winkel von mehr als 180° von Potentialflächen umgeben sind, die visuelle Wirkung von Windkraftanlagen als zusätzliches Kriterium zu berücksichtigen: Visuelle Wirkung von Windkraftanlagen Die visuelle Wirkung von Windkraftanlagen wird im Wesentlichen aus dem natürlicherweise gege- benen Blickfeld des Betrachters bestimmt. „Der vertikale Sehwinkel des menschlichen Auges be- trägt etwa 37° (davon 27° über der Horizontalen), d er horizontale Sehwinkel beträgt 54°.“ (Schles- wig-Holstein 2003)

Blickfeld des Betrachters – Sehwinkel vertikal und horizontal (Quelle: Schleswig-Holstein 2003, verändert)

In Abhängigkeit von ihrer Höhe und der Entfernung vom Standpunkt des Betrachters nimmt eine Windkraftanlage einen bestimmten Teil des Blickfeldes ein und wirkt je nach Entfernung und Größe unübersehbar, dominant oder subdominant: Wirkung Reichweite bei WKA - Höhe von ca. 200 m Nahzone WKA nimmt ein ganzes bis 1/2 unübersehbar ca. 400 – 800 m des Blickfeldes ein Mittelzone WKA nimmt 1/2 bis 1/4 des dominant ca. 800 – 1500 m Blickfeldes ein Fernzone WKA nimmt 1/4 bis1/10 des subdominant ca. 1500 – 4000 m Blickfeldes ein Visuelle Wirkzonen gem. Schleswig-Holstein 2003 (verändert)

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In der sog. Mittelzone wirkt eine Windkraftanlage demzufolge dominant, d. h. sie nimmt bis zu 1/4 des Blickfeldes ein. Bei einer ca. 200 m hohen Anlage reicht die mittlere Wirkzone bis zu einer Entfernung von ca. 1500 m. Konkrete Anwendung: Freihaltung von Orientierungsachen Auf dieser Grundlage werden freizuhaltende Orientierungsachsen definiert: - Reichweite der Achsen 1500 m ab Siedlungsrand (= Nah- und Mittelzone der visuellen Wahrnehmung, in der Windkraftanlagen mit einer Höhe von ca. 200 m bis zu 1/4 des Blick- feldes einnehmen und damit unübersehbar bzw. dominant wirken) - 1300 m breite Achsen (entspricht der Breite des Horizontalen Sehwinkels des menschlichen Auges von 54° in einer Distanz von 1500 m) Unter folgenden Bedingungen werden Orientierungsachsen in der Landschaft von der Errichtung von Windkraftanlagen freigehalten: - bei Siedlungsbereichen, die in mehr als 180° von Potentialflächen umgeben sind und die weniger als 1500 m (= Nah- und Mittelzone der visuellen Wahrnehmung) vom Ort entfernt sind - Zentrum der Achse: o bei Siedlungen mit einer Ausdehnung < 1000 m: in der jeweiligen Ortsmitte o bei Siedlungen mit einer Ausdehnung > 1000 m: an den Ortsrändern - Richtung der Achsen in jeweilige Hauptausrichtung der Siedlungsbereiche (unter Beachtung der jeweiligen Umgebung: z. B entlang von Straßen oder Höhenzügen) Befindet sich der Betrachter innerhalb eines Waldes, wird eine Windkraftanlage auch innerhalb der Nah- bzw. Mittelzone nicht im Landschaftsbild wahrgenommen. Da die Siedlungen jedoch einen gewissen Abstand zu den Waldflächen, innerhalb derer sich die Potentialflächen befinden aufwei- sen, können Windkraftanlagen, die die Wälder überragen durchaus dominant wirken. Die Überprägung der Landschaft durch Windkraftanlagen in einem Winkel von mehr als 180° um eine Siedlung soll deshalb durch die Freihaltung von Orientierungsachsen vermieden werden. So- mit ist sichergestellt, dass den Bewohnern der von potentiellen Windkraftanlagen weitgehend um- schlossenen Orte Korridore verbleiben, in denen das typische Landschaftsbild nicht von Windkraft- anlagen dominiert wird.

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9.3 Windgeschwindigkeiten und Topographie im Plangebiet (vgl. Themenkarte 6c –d; 16a) Gem. Aussage der Gebietskulisse und der im Sommer / Herbst 2012 durch das Gutachterbüro RSC GmbH erstellten Windpotentialanalyse ist im gesamten Plangebiet von einer ausreichend hohen Windhöffigkeit für den wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanlagen auszugehen (vgl. hierzu auch Kap. 6.7 sowie Themenkarten 6c und 6d): In einer Höhe von 100 m über Grund herrschen Windgeschwindigkeiten von 4,4 m/s bis 6,1 m/s vor. In 150 m über Grund liegen die Windgeschwindigkeiten zwischen 5,1 m/s und 6,6 m/s. Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden auf den Höhenzügen im Süden des Landkreises er- reicht. In den Tallagen sind die Windgeschwindigkeiten am niedrigsten. Somit werden durch Freihaltung der Talräume, in denen sich z. B. prägende Landschaftsstrukturen konzentrieren (vgl. Kap. 9.1; Themenkarte 16a), gleichzeitig die windschwächsten Bereiche im Landkreis ausgenommen. Damit ist die Berücksichtigung der Topographie im Zuge der Definition von prägenden Landschafts- strukturen auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

9.4 Kompaktheit der Flächen (vgl. Themenkarte 17) Ein Hauptziel der vorliegenden Planung ist die Konzentration der Windkraftnutzung auf ausgewähl- ten Bereichen im Planungsgebiet. Die Schaffung von kompakten Konzentrationsflächen unterstützt dieses Ziel zusätzlich, da die optische Beeinträchtigung dadurch so gering wie möglich gehalten wird. Daher werden isoliert liegende Potentialflächen mit einer Größe von weniger als 10 ha bei der Ent- wicklung von Konzentrationsflächen in der Regel nicht weiter verfolgt. Wenn jedoch eine Zuordnung bzw. eine gemeinsame Betrachtung mit anderen Potentialflächen möglich ist, können einzelne Teil- flächen auch kleiner als 10 ha sein. Außerdem werden Splitterflächen, die kleiner als ca. 1 ha sind, an den Randbereichen der großen Schwerpunktbereiche von der Planung ausgenommen, da dies dem Ziel der Flächenkompaktheit widerspricht.

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10 Zusammenfassung: Bildung von Konzentrationsflächen (vgl. Themenkarte 17)

Durch die Verschneidung der Ausschlussgebiete der harten Tabuzone (vgl. Kap. 6) mit den durch die planenden Kommunen definierten Ausschlussbereichen der weichen Tabuzone (vgl. Kap. 7) ergeben sich die sogenannten Potentialflächen (vgl. Kap. 7.7).

Auf den jeweiligen Potentialflächen ist zu untersuchen, ob Belange des Artenschutzes durch Windkraftnutzung beeinträchtigt werden können. Eine artenschutzrechtliche Grobuntersuchung, die im Sommerhalbjahr 2013 durchgeführt wird, soll hierzu weitere Erkenntnisse liefern. (vgl. Kap. 8)

Außerdem werden die einzelnen Potentialflächen einer weiteren Abwägung dahingehend unterzo- gen, in wieweit jeweils zusätzliche öffentliche Belange gegen eine Ausweisung als Konzentrations- fläche sprechen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Windkraftnutzung an geeigneten Standor- ten eine angemessene Chance gegeben wird. In diesem Abwägungsschritt werden zusätzliche landschaftsplanerische bzw. städtebauliche Kriterien definiert: (vgl. Kap. 9) - prägende Landschaftsstrukturen (vgl. Kap. 9.1) - visuelle Wirkung von Windkraftanlagen (Orientierungsachsen) (vgl. Kap. 9.2) - Windgeschwindigkeiten und Topographie im Plangebiet (vgl. Kap. 9.3) - Kompaktheit der Flächen (vgl. Kap. 9.4)

Insgesamt ergeben sich damit Konzentrationsflächen von ca. 2334,7 ha im Planungsgebiet. Dies entspricht ca. 25,4 % der Flächen, auf denen eine Windkraftnutzung nach Abzug der harten Aus- schlusskriterien rechtlich bzw. tatsächlich möglich wäre. Damit ist nach Auffassung der planenden Kommunen der Windkraftnutzung substantieller Raum gegeben.

Folgende Übersicht zeigt noch einmal zusammenfassend die Flächengrößen, die sich bei der Er- mittlung der Konzentrationsflächen ergeben:

Fläche Planungsgebiet 47.374,00 ha Privilegierte Fläche 9.196,17 ha Potentialflächen 3.233, 41 ha (≙≙≙ ca. 35,2% der privi- legierten Fläche) - Ausschluss von Potentialflächen aus Gründen des Artenschutzes 13,90 ha - Ausschluss von kleinen isolierten Flächen < 10 ha 58,01 ha - Ausschluss von Potentialflächen innerhalb prägender Landschafts- 385,38 ha strukturen - Ausschluss von Potentialflächen innerhalb Orientierungsachsen 441,43 ha Konzentrationsflächen 2. 334,69 ha (≙≙≙ ca. 25,4% der privi- legierten Fläche)

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11 Substantieller Raum Insgesamt liegen im Planungsgebiet 14 Konzentrationsflächen mit Schwerpunkt im südwestlichen Landkreis. Diese setzen sich zum Teil aus mehreren, unter Umständen auch kleinflächigeren nah beieinander liegenden Teilflächen zusammen. Die Konzentrationsflächen gelten für alle Windenergieanlagen, die eine immissionsschutzrechliche Genehmigung (WKA mit einer Gesamthöhe von mehr als 50 m) benötigen. Demnach werden von der Konzentrationswirkung des Teilflächennutzungsplanes Windkraft alle Anlagen mit einer Höhe von mehr als 50 m erfasst. Windkraftanlagen sollen in den ausgewiesenen Konzentrationsflächen so platziert werden, dass Mast und Fundament innerhalb liegen. Im Folgenden werden genaue Größe, Lage, derzeitige Flächennutzung und Windhöffigkeit der Kon- zentrationsflächen erläutert. Aufgrund des gewählten Maßstabs sind Ortsverbindungsstraßen, Feld- und Waldwege sowie kleine Gräben in der Darstellung der Konzentrationsflächen nicht berücksichtigt.

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11.1 Lage, Größe und Flächennutzung der jeweiligen Konzentrationsflächen

11.1.1 Konzentrationsfläche 1

1.1 1.2

Ko nzentrationsfläche 1 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de ) Lage und Größe Konzentrationsfläche 1 liegt südwestlich von Poing und besteht aus zwei Teilflächen. Die westliche Teilfläche 1.1 befindet sich an der Gemeindegrenze von Vaterstetten und Poing, während Teilflä- che 1.2 vollständig im Gemeindegebiet von Poing liegt. Das Gelände ist hier eben (Münchner Schotterebene) und weist eine Höhe von ca. 520 m ü. NN auf.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 41,9 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Teilab- schnitte auf:

— Teilfläche 1.1: ca. 20,1 ha

— Teilfläche 1.2: ca. 21,8 ha

— GESAMT: ca. 41,9 ha

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Derzeitige Flächennutzung Die Teilflächen unterliegen derzeit zu großen Teilen einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. In der östlichen Hälfte der Teilfläche 1.1 sowie im Norden der Teilfläche 1.2 erstrecken sich intensiv genutzte Wälder, die hauptsächlich aus Nadelgehölzen aufgebaut sind. Vereinzelt sind Laubgehöl- ze eingestreut. Eine 380kV-Hochspannungsfreileitung verläuft zwischen den beiden Teilflächen. Außerdem schließt an Fläche 1.1 im Südosten eine Kompostieranlage an. Innerhalb der Teilfläche 1.1 sowie im Osten von Teilfläche 1.2 sind gemäß definierter weicher Kriterien Ökokonto- bzw. Ausgleichsflächen von der Errichtung von Windkraftanlagen freigehalten. Im Westen von Teilfläche 1.2 liegt eine durch die Kriterien der harten Tabuzone ausgeschlossene Biotopfläche (naturnahe Hecke). Südöstlich schließt ein Bodendenkmal an die Teilfläche 1.2 an. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrations- fläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Untergeordnete Ortsverbindungsstraßen sowie Feld- bzw. Waldwege, welche aufgrund des gewähl- ten Maßstabs nicht explizit dargestellt sind, durchziehen die beiden Teilflächen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • nördlicher Bereich der Teilfläche 1.2 innerhalb des beschränkten Bauschutzbereichs (3 km Radius) um das Funkfeuer Ottersberg • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • gesamte Fläche innerhalb des 35 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Über- schreitung einer Gesamthöhe von 599,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • südlicher Bereich beider Teilflächen innerhalb des regionalen Grünzugs „Luftaustauschbahn südlich der Siedlungsschwerpunkte Kirchheim b. München und Poing (15)“ • östlicher Bereich der Teilfläche 1.1 sowie nördlicher Bereich der Teilfläche 1.2 innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und für die biologische Vielfalt

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 92 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.2 Konzentrationsfläche 2

2.1

2.2

Ko nzentrations fläche 2 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

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Lage und Größe Ebenfalls im Bereich der Münchner Schotterebene östlich von Hergolding in der Gemeinde Va- terstetten liegt Teilfläche 2.1 . Die Geländehöhe beträgt hier ca. 530 m ü. NN bis 535 m ü. NN. Zwischen Baldham und Wolfesing im Gemeindegebiet von Zorneding erstreckt sich die südliche Teilfläche 2.2 mit einer Geländehöhe von ca. 540 m ü. NN.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 108,9 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Teilab- schnitte auf:

— Teilfläche 2.1: ca. 90,4 ha

— Teilfläche 2.2: ca. 18,5 ha

— GESAMT: ca. 108,9 ha

Derzeitige Flächennutzung Teilfläche 2.1 ist derzeit überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Das Waldgebiet des Parsdorfer Hart besteht hauptsächlich aus Nadelgehölzen und Aufforstungsflächen. Im Südwesten befinden sich Ackerflächen. Kleinflächige Ökokonto- bzw. Ausgleichsflächen an den Randbereichen der Konzentrationsfläche werden gemäß den oben beschriebenen weichen Kriterien von Windkraftnut- zung ausgenommen. Teilfläche 2.2 liegt im Wolfesinger Eichet. Auch hier dominieren Nadelbäume den Waldaufbau. Östlich grenzen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Nördlich der Teilfläche verläuft die Kreisstraße EBE 4. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Beide Teilflächen werden von Feld- bzw. Waldwegen durchzogen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • nördlicher Bereich der Teilfläche 2.1 innerhalb des 35 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraft- anlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 599,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich der Teilfläche 2.1 und Teilfläche 2.2 innerhalb des 40 km-Radius des Ra- darstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von be- nachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 625,4 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • nördlicher und östlicher Bereich der Teilfläche 2.1 sowie Teilfläche 2.2 innerhalb landschaft- lichem Vorbehaltsgebiet

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• gesamte Fläche innerhalb des regionalen Grünzugs „Ebersberger Forst / Messestadt Riem (10)“ • nördlicher und östlicher Bereich der Teilfläche 2.1 sowie Teilfläche 2.2 innerhalb Bannwald • nördlicher und östlicher Bereich der Teilfläche 2.1 sowie Teilfläche 2.2 innerhalb Wald mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe II • nördlicher und östlicher Bereich der Teilfläche 2.1 sowie Teilfläche 2.2 innerhalb Wald mit besondere Bedeutung für den regionalen Klimaschutz • Bereiche der Teilfläche 2.1 sowie östlicher Bereich der Teilfläche 2.2 innerhalb Wald mit be- sonderer Bedeutung als Lebensraum und für die biologische Vielfalt

11.1.3 Konzentrationsfläche 3

3.5

3.4

3.3

3.2

3.1

Ko nzentrationsfläche 3 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

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Lage und Größe Konzentrationsfläche 3 erstreckt sich am südöstlichen Rand des Ebersberger Forstes. Teilfläche 3.1 liegt im Stadtgebiet Ebersberg nordwestlich des Gewerbegebietes im Norden von Ebersberg. Die Geländehöhe beträgt hier ca. 561 m ü. NN bis 571 m ü. NN. Östlich von Teilfläche 3.1, ebenfalls im Stadtgebiet Ebersberg liegt Teilfläche 3.2. Der nächstgele- gene Ort südlich der Fläche ist der Weiler Angermann. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 560 m ü. NN bis 590 m ü. NN. An der Grenze zwischen der Stadt Ebersberg, der Gemeinde Hohenlinden und der Gemeinde Steinhöring nördlich der Orte Thailing und Kraiß befindet sich Teilfläche 3.3 auf einer Geländehöhe von ca. 565 m ü. NN bis 600 m ü. NN. Nordöstlich von Teilfläche 3.3 reicht Teilfläche 3.4 vom Gemeindegebiet Hohenlinden bis ins Ge- biet der Gemeinde Steinhöring. Das Gelände liegt hier auf einer Höhe von ca. 565 m ü. NN bis 590 m ü. NN. Teilfläche 3.5 liegt direkt an der südöstlichen Grenze des Ebersberger Forstes in der Gemeinde Hohenlinden auf einer Höhe von ca. 561 bis 565 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 471,1 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 3.1: ca. 56,7 ha

— Teilfläche 3.2: ca. 179,7 ha

— Teilfläche 3.3: ca. 136,4 ha

— Teilfläche 3.4: ca. 66,5 ha

— Teilfläche 3.5: ca. 31,8 ha

— GESAMT: ca. 471,1 ha

Derzeitige Flächennutzung Die Teilbereiche der Konzentrationsfläche 3 liegen innerhalb der südöstlichen Ausläufer des Ebers- berger Forstes (Bräuhausholz, Oberndorfer Gemeindeholz). Im Bereich der Konzentrationsflächen herrschen Nadelwaldbestände vor. Nur vereinzelt sind Laubgehölze eingestreut. Im Süden von Teilfläche 3.1 sind landwirtschaftlich genutzte Ackerflächen mit den Waldflächen verzahnt. Innerhalb der Fläche ist eine Ökokonto- bzw. Ausgleichsfläche gem. definierter weicher Kriterien von Windkraftnutzung ausgenommen. Südwestlich wird die Teilfläche durch das FFH- Gebiet „Ebersberger und Großhaager Forst“ begrenzt. Hier schließt außerdem das Landschafts- schutzgebiet „Endmoränenzug zwischen der Stadt Ebersberg und dem Markt Kirchseeon“ an, das als Bereich mit prägenden Landschaftsstrukturen freigehalten werden soll. Im Süden grenzt der Pufferbereich um den Waldsportpark an (weiche Tabuzone). Teilfläche 3.2 wird im Westen durch die Staatsstraße St 2080 von Teilfläche 3.1 und im Osten durch die Staatsstraße St 2086 von Teilfläche 3.3 getrennt. Im Norden begrenzt der Pufferbereich zu einer Gasleitung die Teilfläche 3.2. Im Südwesten reichen landwirtschaftlich genutzte Flächen in

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 96 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf die Teilfläche 3.2. Auf zwei Ökokontoflächen im Süden der Fläche ist die Errichtung von Windkraft- anlagen ausgeschlossen (weiche Tabuzone). An Teilfläche 3.3 grenzen im Süden eine Freiflächenphotovoltaikanlage (im Entstehungsjahr des Luftbilds noch nicht realisiert) sowie eine Fläche für Kiesabbau an. Außerdem wird die Fläche im Südosten durch den Abstand zu einem Golfplatz begrenzt (vgl. weiche Tabuzone). Im Nordosten von Teilfläche 3.3 befinden sich kartierte Biotope (Toteishohlformen nördlich von Kraiß), die gemäß den definierten harten Kriterien von Windkraftnutzung ausgenommen werden. Die Teilflächen 3.4 und 3.5 werden im Süden durch eine Richtfunktrasse von Teilfläche 3.3 abge- grenzt. Eine in Nordost- bzw. Südwestrichtung verlaufende Gashochdruckleitung teilt die beiden Flächen. An Teilfläche 3.4 schließt im Osten der beschränkte Bauschutzbereich um die Radaranla- ge in Maitenbeth an. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Feld- bzw. Waldwege durchziehen alle Teilflächen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • nördlicher Bereich von Teilfläche 3.2, nördlicher Bereich von Teilfläche 3.3, nordwestlicher Bereich von Teilfläche 3.4 sowie Teilfläche 3.5 innerhalb des 40 km-Radius des Radarstrah- lungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 625,4 m ü. NN (Höhenvorga- ben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) • Teilfläche 3.1, südlicher Bereich von Teilfläche 3.2, südlicher Bereich von Teilfläche 3.3 so- wie südöstlicher Bereich von Teilfläche 3.4 innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrah- lungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorga- ben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) • gesamte Fläche innerhalb des 15 km-Radius um die Wetterradaranlage Schnaupping, daher gelten folgende Höhenbeschränkungen (vgl. Themenkarte 10b):

Höhenbeschränkung Geländehöhen Mögliche Anlagenhöhe

Konzentrationsfläche 3 684 – 695 m ü. NN ca. 560 – 600 m ü. NN ca. 87 – 134 m

- östlicher Bereich von Teil- 684 m ü. NN ca. 561 – 590 m ü. NN ca. 94 – 123 m fläche 3.3 - östlicher Bereich von Teil- fläche 3.4 - nordöstlicher Bereich von Teilfläche 3.5

- östlicher Bereich von Teil- 685 m ü. NN ca. 565 – 590 m ü. NN ca. 95 – 120 m

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fläche 3.3 - westlicher Bereich von Teil- fläche 3.4 - südwestlicher Bereich von Teilfläche 3.5

- westlicher Bereich von Teil- 687 m ü. NN ca. 565 – 600 m ü. NN ca. 87 – 122 m fläche 3.3

- östlicher Bereich von Teil- 689 m ü. NN ca. 560 – 590 m ü. NN ca. 99 – 129 m fläche 3.2 - westlicher Bereich von Teil- fläche 3.3

- mittlerer Bereich von 691 m ü. NN ca. 561 – 573 m ü. NN ca. 118 – 130 m Teilfläche 3.2

- östlicher Bereich von Teil- 693 m ü. NN ca. 562 – 573 m ü. NN ca. 120 – 131 m fläche 3.1 - westlicher Bereich von Teil- fläche 3.2

- westlicher Bereich von Teil- 695 m ü. NN ca. 561 – 565 m ü. NN ca. 130 – 134 m fläche 3.1

Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • Teilfläche 3.1 und Teilfläche 3.2 innerhalb Bannwald • Teilfläche 3.1 und Teilfläche 3.2 innerhalb Wald mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe II • Teilfläche 3.1, Teilfläche 3.2, Teilfläche 3.5 sowie westlicher Bereich von Teilfläche 3.3 und westlicher Bereich von Teilfläche 3.4 innerhalb Wald mit besondere Bedeutung für den regi- onalen Klimaschutz • kleinflächige Bereiche von Teilfläche 3.3 sind Wald mit besonderer Bedeutung für den Was- serschutz

Artenschutz • Teilfläche 3.1 und westlicher Bereich von Teilfläche 3.2 innerhalb 3000 m Abstand zu Brut- vorkommen des Schwarzstorches am Egglburger See (gem. ASK, Nachweis aus dem Jahr 1977)

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11.1.4 Konzentrationsfläche 4

Ko nzentrationsfläche 4 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de ) Lage und Größe Konzentrationsfläche 4 liegt in der Gemeinde Steinhöring an der Grenze zu Albaching (Landkreis Rosenheim). Sie befindet sich westlich von Unterseifsieden und Holzhäusln. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 550 m ü. NN bis 560 m ü. NN auf.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 25,0 ha . Derzeitige Flächennutzung Die Konzentrationsfläche 4 ist größtenteils von Mischwald bestanden, wobei der Anteil der Nadel- gehölze dominiert. Im Norden grenzt landwirtschaftlich genutzte Fläche an den Wald an. Diese ist von einem Graben durchzogen, der in den Mühlbach mündet. Im Südwesten der Fläche liegt ein kartiertes Biotop (Waldweiher in Toteiskessel), das gemäß harter Tabuzone für Windkraftnutzung ausgeschlossen ist. Der Pufferbereich zu einer Richtfunkstrecke schließt im Westen an die Kon- zentrationsfläche an. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 99 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Feld- bzw. Waldwege, die die Fläche durchziehen, sind aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • nördlicher Bereich der Konzentrationsfläche innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrah- lungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorga- ben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich der Konzentrationsfläche innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrah- lungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorga- ben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) • gesamte Fläche innerhalb des 15 km-Radius um die Wetterradaranlage Schnaupping, daher gelten folgende Höhenbeschränkungen (vgl. Themenkarte 10b):

Höhenbeschränkung Geländehöhen Mögliche Anlagenhöhe

Konzentrationsfläche 4 683 – 684 m ü. NN ca. 550 – 560 m ü. NN ca. 124 – 134 m

nördlicher Bereich 683 m ü. NN ca. 550 m ü. NN ca. 133 m

südlicher Bereich 684 m ü. NN ca. 550 – 560 m ü. NN ca. 124 – 134 m

Natur / Landschaft • im südöstlichen Bereich reicht Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz in die Konzentrationsfläche

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11.1.5 Konzentrationsfläche 5

5.1

5.2

Ko nzentrationsfläche 5 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 101 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Lage und Größe Teilfläche 5.1 liegt zwischen den Orten Englmeng, Rinding, Traxl, Pollmoos, Sensau, Stinau und Hintsberg im östlichen Stadtgebiet von Ebersberg an der Grenze zur Gemeinde Steinhöring. Die Geländehöhe beträgt hier ca. 520 m ü. NN bis 580 m ü. NN. Südlich der Teilfläche 5.1 an der Grenze zwischen Stadt Ebersberg und Gemeinde Frauenneu- harting liegt Teilfläche 5.2 . Sie ist weiträumig von den kleinen Orten Pollmoos, Traxl, Aepfelkam, Baumberg, Höhenberg, Lacke, Raunstädt und Buch umgeben. Die Geländehöhe beträgt hier ca. 550 m ü. NN bis 560 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 64,3 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 5.1: ca. 49,8 ha

— Teilfläche 5.2: ca. 14,5 ha

— GESAMT: ca. 64,3 ha

Derzeitige Flächennutzung Die beiden Teilflächen umfassen forst- und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Teilfläche 5.1 erstreckt sich vom Bergholz bis zum Stinauer Holz. An die Nadelwaldbestände schließen Acker- und Grünlandflächen an. Die Uferbereiche des Kesselbachs im Osten der Fläche sind z. T. von Laubgehölzen gesäumt. Ebenso wie die kartierten Biotopflächen (Feuchtflächenkom- plex auf ehemaligem Torfstich) im Osten der Fläche werden die Gewässerflächen des Kesselbachs von der Errichtung von Windkraftanlagen ausgenommen. Innerhalb der Teilfläche 5.2 befindet sich ein von Nadelgehölzen dominierter Mischwaldbestand, an den Acker- und Grünlandflächen anschließen. Im Nordosten der Fläche liegt eine ehemals feuchte Niederung, die heute weitgehend entwässert ist und landwirtschaftlich genutzt wird. Die restlichen Feuchtflächen und Feldgehölze sind hier als Biotopflächen ausgenommen, genauso wie ein Graben im Südosten der Teilfläche (harte Tabuzone). Im Norden der Teilfläche grenzt eine Ausgleichs- bzw. Ökokontofläche an (weiche Tabuzone). Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Untergeordnete Ortsverbindungsstraßen sowie Feld- bzw. Waldwege, welche aufgrund des gewähl- ten Maßstabs nicht explizit dargestellt sind, durchziehen die beiden Teilflächen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • gesamte Fläche innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Über- schreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km)

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 102 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

• gesamte Fläche innerhalb des 15 km-Radius um die Wetterradaranlage Schnaupping, daher gelten folgende Höhenbeschränkungen (vgl. Themenkarte 10b):

Höhenbeschränkung Geländehöhen Mögliche Anlagenhöhe

Konzentrationsfläche 5 691 – 695 m ü. NN ca. 520 – 580 m ü. NN ca. 111 – 171 m

östlicher Bereich von 691 m ü. NN ca. 520 – 580 m ü. NN ca. 111 – 171 m Teilfläche 5.1

westlicher Bereich von 693 m ü. NN ca. 550 – 580 m ü. NN ca. 113 – 143 m Teilfläche 5.1

Teilfläche 5.2 695 m ü. NN ca. 550 – 560 m ü. NN ca. 135 – 145 m

Natur / Landschaft • kleinflächige Bereiche der beiden Teilflächen sind Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 103 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.6 Konzentrationsfläche 6

Ko nzentrationsfläche 6 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Konzentrationsfläche 6 befindet sich an der Grenze der Gemeindegebiete Moosach und Bruck. Im Norden reicht sie bis in den Markt Kirchseeon. Weiträumig umgeben die Orte Fürmoosen, Bergh- ofen, Taglaching, Falkenberg, Baumhau, Pullenhofen, Pienzenau, Taglaching und Pötting die Flä- che. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 550 m ü. NN bis 590 m ü. NN auf.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 112,3 ha .

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 104 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche ist derzeit forstwirtschaftliche Nutzung vorherrschend. Teile des Pöt- tinger Holz, Seeoner Holz, Fürmoosener Holz, Hirtenholz und Eulholz, die größtenteils aus Nadel- gehölzen aufgebaut sind, liegen innerhalb der Konzentrationsfläche. Im südlichen Bereich der Flä- che befinden sich innerhalb des Waldgebietes größere Lichtungen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Auch im Nordwesten der Fläche schließen Acker- bzw. Grünlandflächen an den Wald an. Im Süden wird die Fläche von den Pufferbereichen zu einer 380kV-Hochspannungsfreileitung sowie der Staatsstraße St 2351 begrenzt, im Norden der Fläche verläuft die Bahnlinie München - Rosen- heim. Von Windkraftnutzung ausgenommen sind gemäß den oben beschriebenen harten Kriterien ein kartiertes Biotop (Kiefernmoorwald) und der Kautgraben im Norden der Fläche sowie weitere Ge- wässerflächen im Süden. Die Hangkante im Süden wurde als prägende Landschaftsstruktur eben- falls nicht in die Konzentrationsfläche mit aufgenommen (vgl. Themenkarte 16a). Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Die Fläche wird von der Ortsverbindungsstraße zwischen Fürmoosen und Taglaching, sowie Feld- bzw. Waldwege, welche aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt sind, durchzo- gen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • nördlicher Bereich der Fläche innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanla- gen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich der Fläche innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanla- gen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • kleinflächige Bereiche im Süden der Fläche sind Wald mit besondere Bedeutung für den Bo- denschutz • kleinflächige Bereiche im Süden und Norden der Fläche sind Wald mit besonderer Bedeu- tung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 105 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.7 Konzentrationsfläche 7

7.1

7.2

Ko nzentrationsfläche 7 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Konzentrationsfläche 7 befindet sich östlich von Buch an der Grenze der Gemeinde Moosach und des Markts Kirchseeon. Südlich der Fläche liegen die Orte Schartlhof und Deinhofen, westlich der Fläche Berghofen und Fürmoosen, im Norden Markt Kirchseeon und Ilching. Das bewegte Gelände (Endmoräne des Inn-Chiemseegletschers) weist in diesem Bereich Höhen von ca. 570 m ü. NN bis 610 m ü. NN.

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 106 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 190,3 ha . Diese teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 7.1: ca. 143,5 ha

— Teilfläche 7.2: ca. 46,8 ha

— GESAMT: ca. 190,3 ha

Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche herrscht derzeit forstwirtschaftliche Nutzung vor. In die Nadelwaldbe- stände des Deinhofer Holzes und am Taubenberg sind nur vereinzelt kleinere Gruppen von Laub- gehölzen eingestreut. Zahlreiche Waldwege durchziehen die Waldfläche. Eine 380kV-Hochspannungsfreileitung trennt die Fläche in die nördliche Teilfläche 7.1 und die süd- liche Teilfläche 7.2. Teilfläche 7.2 wird im Westen von dem Pufferbereich zur Kreisstraße EBE 12 begrenzt. Im südwestlichen Bereich von Teilfläche 7.1 sowie im westlichen Bereich von Teilfläche 7.2 sind Toteishohlformen mit naturnaher Vegetation (z. B. Großseggenried, Erlen-Feuchtwald) und ein Waldweiher als kartierte Biotope von Windkraftnutzung ausgenommen. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • Großteil der Fläche innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • gesamte Fläche innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Über- schreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • nördlicher Bereich der Teilfläche 7.1 innerhalb Wasserschutzgebiet Zone III • südlicher Bereich der Teilfläche 7.1 und östlicher Bereich der Fläche 7.2 innerhalb geplan- tem Wasserschutzgebiet Zone III • Großteil der Fläche innerhalb Bannwald • Nördlicher Bereich der Teilfläche 7.1 innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regi- onalen Klimaschutz • Großteil der Teilfläche 7.1 und kleinflächige Bereiche der Teilfläche 7.2 sind Wald mit be- sonderer Bedeutung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 107 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.8 Konzentrationsfläche 8

ZORNEDING 8.4 MARKT KIRCHSEEON

7.1 8.3

8.2

7.2

8.1

MOOSACH OBERPFRAMMERN

Ko nzentrationsfläche 8 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 108 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Lage und Größe Konzentrationsfläche 8 befindet sich an der Grenze der Gemeinden Moosach, Oberpframmern, Zorneding und des Marktes Kirchseeon. Teilfläche 8.1 liegt südlich von Buch, hauptsächlich im Gemeindegebiet Moosach. Im Südwesten reicht sie bis in die Gemeinde Oberpframmern, im Nordosten bis in den Markt Kirchseeon. Die Flä- che zeichnet sich durch ein bewegtes Relief mit Geländehöhen von ca. 590 m ü. NN bis 620 m ü. NN aus. Westlich schließt Teifläche 8.2 an. Das Gelände steigt innerhalb der Konzentrationsfläche von ca. 575 m ü. NN im Norden bis auf ca. 600 m ü. NN. Nordwestlich von Buch (Markt Kirchseeon) im Gemeindegebiet von Zorneding liegen Teilfläche 8.3 und Teilfläche 8.4 auf einer Geländehöhe von ca. 565 m ü. NN bis 575 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 442,0 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 8.1: ca. 89,1 ha

— Teilfläche 8.2: ca. 255,5 ha

— Teilfläche 8.3: ca. 62,4 ha

— Teilfläche 8.4: ca. 35,0 ha

— GESAMT: ca. 442,0 ha

Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche besteht derzeit hauptsächlich Nadelforst, der von zahlreichen Wald- wegen sowie kleinen untergeordneten Ortsverbindungsstraßen (z. B. von Buch nach Niederpfram- mern, von Wolfersberg nach Schattenhofen) durchzogen wird. Diese sind aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt. Teilfläche 8.1 umfasst Teilbereiche von Hochholz, Jesuitenholz und Schartlholz. Der Puffer um die Kreisstraße EBE 12 trennt Teilfläche 8.1 von der östlich anschließenden Teilfläche 7.2. Im Südos- ten schließt die von Schattenhofen nach Süden freigehaltene Orientierungsachse an die Fläche. Die nordwestliche Grenze ergibt sich durch Freihaltung einer Orientierungsachse von Buch in süd- westliche Richtung (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b). Toteishohlformen mit naturnaher Vegetation (z. B. Großseggenried, Erlen-Feuchtwald) im Nordosten der Fläche sind als kartierte Biotope ge- nauso von Windkraftnutzung ausgenommen, wie eine Fläche für den Abbau von Bodenschätzen. Teilfläche 8.2 erstreckt sich vom Bucher Holz über das Hochholz bis zum Jungholz. Südlich des Bucher Holzes schließen landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Von Windkraftnutzung ausge- nommen ist eine Ökokonto- bzw. Ausgleichsfläche im Süden der Teilfläche. Zwischen Teilfläche 8.1 und Teilfläche 8.2 verläuft eine Gashochdruckleitung. Westlich der Fläche werden Orientierungs- achsen entlang der Staatsstraße von den Orten Aich, Wolfersberg sowie zwei Wohnhäusern an der Staatsstraße ca. 2 km nördlich Wolfersberg von Windkraftanlagen freigehalten. Die Begrenzung der Fläche im Osten ergibt sich durch die Orientierungsachse von Buch (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b). Teilfläche 8.3 grenzt nördlich an Teilfläche 8.2 an. Sie befindet sich im Jungholz und reicht im Nor- den bis in die an den Wald angrenzenden intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen. Im Südos-

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 109 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf ten der Fläche ist ein Bodendenkmal von Windkraftnutzung ausgenommen. Eine 380kV- Hochspannungsfreileitung mit entsprechendem Pufferbereich trennt die Teilflächen 8.3 und 8.2. Auch Teilfläche 8.3 wird im Westen durch eine Orientierungsachse begrenzt. Zwischen Teilfläche 8.3 und der im Ilchinger Holz liegenden Teilfläche 8.4 verläuft die Kreisstraße EBE 12. Nördlich (Richtung Zorneding) und südlich (Richtung Buch) schließen an den Wald Acker- flächen an. Ein Bodendenkmal im Norden der Fläche ist von der Errichtung von Windkraftanlagen ausgenommen. Im Osten schließt eine freigehaltene Orientierungsachse von Buch an die Fläche. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • nördlicher Bereich von Teilfläche 8.1, nördlicher Bereich von Teilfläche 8.2, Teilfläche 8.3 und Teilfläche 8.4 innerhalb Senderschutzzone gem. §18a LuftVG • Großteil der Fläche innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindl- fing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich von Teilfläche 8.1 und südlicher Bereich von Teifläche 8.2 innerhalb des 50km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • Großteil der Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • Teilfläche 8.2, Teilfläche 8.3 und Teilfläche 8.4 fast vollständig innerhalb Bannwald • Großteil der Fläche innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klima- schutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 110 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.9 Konzentrationsfläche 9

9.1

9.2

9.3

8.2

Ko nzentrations fläche 9 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de ) brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 111 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Lage und Größe Konzentrationsfläche 9 liegt in den Gemeinden Zorneding und Oberpframmern an der Grenze zu Grasbrunn (Landkreis München). Sie ist weiträumig umgeben von den Orten Harthausen, Möschen- feld, Kolonie Baldham, Zorneding, Wolfersberg, Aich, Niederpframmern, Oberpframmern und Schlag. Teilfläche 9.1 und der nördliche Bereich der Teilfläche 9.2 befinden sich in der Gemeinde Zorne- ding. Im Süden reicht Teilfläche 9.2 bis in die Gemeinde Oberpframmern. Das Gelände ist hier eben (Münchner Ebene) und steigt von ca. 555 m ü. NN im Norden bis ca. 570 m ü. NN im Süden der Fläche. Teilfläche 9.3 liegt in der Gemeinde Oberpframmern auf einer Höhe von ca. 570 m ü. NN bis 580 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 552,4 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 9.1: ca. 11,4 ha

— Teilfläche 9.2: ca. 295,0 ha

— Teilfläche 9.3: ca. 246,0 ha

— GESAMT: ca. 552,4 ha

Derzeitige Flächennutzung Die Konzentrationsfläche wird hauptsächlich forstwirtschaftlich genutzt. Zahlreiche Waldwege und untergeordnete Ortsverbindungsstraßen, die aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dar- gestellt werden, durchziehen den Nadelforst. Der südliche Bereich von Teilfläche 9.1 liegt im Waldgebiet Streuhölzer. Im Norden umfasst die Konzentrationsfläche Ackerflächen, die an den Wald anschließen. Sie wird von der westlich gelege- nen Teilfläche 9.2 durch den Pufferbereich um eine Gashochdruckleitung getrennt. Nördlich der Fläche verläuft eine 380kV-Hochspannungsfreileitung. Teilfläche 9.2 reicht vom Waldgebiet Streuhölzer bis in den Hart. Im Nordosten grenzen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen an den Wald. Im Nordosten der Fläche verläuft eine 380kV- Hochspannungsfreileitung. Zone I und II des Wasserschutzgebietes an der Grenze zwischen Zor- neding und Grasbrunn sowie ein Waldweiher werden gemäß den definierten harten Kriterien freige- halten. Außerdem sind Ökokonto- / Ausgleichsflächen im Nordosten der Fläche und ein Baudenk- mal (Steinkreuz aus Tuffstein an der Straße von Möschenfeld nach Zorneding) ausgeschlossen (weiche Tabuzone). Teilfläche 9.3 umfasst die Waldflächen des Hart und das Gemeindeholz. Im Südosten (Richtung Oberpframmern) schließen Ackerflächen an den Wald. Die Abgrenzung zu Teilfläche 9.2 erfolgt durch den Pufferbereich um eine Gashochdruckleitung. Ein Waldweiher im Westen der Fläche wird von Windkraftnutzung ausgenommen (harte Tabuzone). Im Süden grenzt ein Bodendenkmal an die Konzentrationsfläche. Im Süden begrenzt die Orientierungsachse, die von Schlag entlang der Staatsstraße freigehalten wird, die Fläche. Östlich der Konzentrationsfläche entlang der Staatsstraße liegen Orientierungs- achsen der Orte Aich, Wolfersberg sowie zwei Wohnhäusern an der Staatsstraße ca. 2 km nördlich

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 112 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Wolfersberg (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b).Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • Teilfläche 9.1, Teilfläche 9.2 und nördlicher Bereich von Teilfläche 9.3 innerhalb Sender- schutzzone gem. §18a LuftVG • nördlicher Bereich von Teilfläche 9.2 innerhalb 40 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanla- gen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 625,4 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) • Großteil der Fläche innerhalb des 45 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindl- fing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 654,8 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich von Teilfläche 9.3 innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraft- anlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km- Abstufungen von 30 – 50 km) Natur / Landschaft • Großteil der Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • nordwestlicher Bereich der Teilfläche 9.2 innerhalb der regionalen Grünzüge „Grüngürtel München-Ost bei Baldham/Zorneding (14)“ und „Höhenkirchener Forst/Truderinger Wald (9)“ • westlicher Bereich von Teilfläche 9.2 und westlicher Bereich von Teilfläche 9.3 innerhalb Wasserschutzgebiet Zone III • Großteil der Fläche innerhalb Bannwald • Teilfläche 9.2 und westlicher Bereich von Teilfläche 9.3 innerhalb Wald mit Erholungsfunkti- on, Intensitätsstufe II • Großteil der Fläche innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klima- schutz • westlicher Bereich von Teilfläche 9.2 und westlicher Bereich von Teilfläche 9.3 innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 113 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.10 Konzentrationsfläche 10

10.1

HÖHENKIRCHEN - SIEGERTSBRUNN

EGMATING

10.3

10.2

AYING

Ko nze ntrationsfläche 10 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Teilfläche 10.1 liegt im Nordwesten der Gemeinde Egmating an der Grenze zur Gemeinde Hö- henkirchen-Siegertsbrunn (Landkreis München) nördlich von Neuorthofen. Im nördlichen und west- lichen Anschluss der Fläche beabsichtigt die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn Konzentrati-

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 114 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

onsflächen für Windkraftanlagen in einem Sachlichen Teilflächennutzungsplan Windkraft auszuwei- sen. Die Geländehöhe liegt im Bereich von Teilfläche 10.1 bei ca. 582 m ü. NN. Teilfläche 10.2 und Teilfläche 10.3 befinden sich südwestlich von Egmating an der Grenze zur Gemeinde Aying (Landkreis München). Die Geländehöhe liegt hier bei ca. 593 m ü. NN bis 595 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 34,2 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 10.1: ca. 12,1 ha

— Teilfläche 10.2: ca. 7,3 ha

— Teilfläche 10.3: ca. 14,8 ha

— GESAMT: ca. 34,2 ha

Derzeitige Flächennutzung Teilfläche 10.1 befindet sich an der Ortsverbindungsstraße von Oberpframmern nach Siegerts- brunn innerhalb Nadelwald. Teilfläche 10.2 und Teilfläche 10.3 liegen an der Ortsverbindungsstraße von Egmating nach Dürrnhaar. Auch hier herrscht forstwirtschaftliche Nutzung vor. Zwischen den beiden Teilflächen verläuft eine 110kV-Hochspannungsfreileitung. Im Süden bzw. Südwesten der Konzentrationsflä- chen befinden sich Zone I und II eines Wasserschutzgebietes (hartes Ausschlusskriterium). Im Os- ten begrenzen Orientierungsachsen, die von den Orten Egmating und Neuorthofen dem Verlauf der Hangkante folgend in südwestliche Richtung freigehalten werden, die Teilfäche 10.3 (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b). Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing, daher evtl. Auflagen bzgl. der Anordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Über- schreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km) • südlicher Bereich der Teilfläche 10.1, Teilfläche 10.2 und Teilfläche 10.3 innerhalb Tiefflug- gebiet der Wehrbereichsverwaltung Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • gesamte Fläche innerhalb Wasserschutzgebiet Zone III • gesamte Fläche innerhalb Bannwald • Teilfläche 10.1 innerhalb Wald mit Erholungsfunktion, Intensitätsstufe II • gesamte Fläche innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klimaschutz • gesamte Fläche innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 115 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.11 Konzentrationsfläche 11

MOOSACH

11.2

11.3

11.1 MARKT GLONN EGMATING

Ko nzentrationsfläche 11 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Teilfläche 11.1 liegt westlich von Schlacht, an der Grenze der Gemeinden Egmating und Ober- pframmern sowie des Marktes Glonn. Das bewegte Gelände weist hier Höhen von ca. 610 m ü. NN bis 630 m ü. NN auf. Nordwestlich von Schlacht, an der Grenze von Markt Glonn, Gemeinde Oberpframmern und Ge- meinde Moosach schließt Teilfläche 11.2 auf einer Höhe von ca. 600 m ü. NN bis 630 m ü. NN an. Teilfläche 11.3 befindet sich östlich von Schlacht und reicht vom Gebiet des Marktes Glonn bis ins Gemeindegebiet Moosach. Die Geländehöhe liegt hier bei ca. 590 m ü. NN bis 595 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 117,4 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 11.1: ca. 80,9 ha

— Teilfläche 11.2: ca. 26,4 ha

— Teilfläche 11.3: ca. 10,1 ha

— GESAMT: ca. 117,4 ha

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 116 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche ist derzeit forstwirtschaftliche Nutzung vorherrschend. Zahlreiche Waldwege und untergeordnete Ortsverbindungsstraßen, die aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt werden, durchziehen den Nadelforst. Teilfläche 11.1 umfasst die Nadelwaldbestände des Schlachter Holzes. Südlich der Teilfläche 11.1 verläuft die Kreisstraße EBE 14. Im nördlichen Bereich ist eine Fläche für Ver- und Entsorgung (Sendemast) ausgenommen. Im Südwesten sowie im Nordwesten wird die Fläche durch den als weiches Kriterium definierten Pufferbereich um Flächen für Sport, Freizeit und Erholung (Golfplatz bei Egmating, Sport- / Freizeitanlage südöstlich Oberprammern) begrenzt. Teilfläche 11.2 reicht von den Kaltenbrunner Hölzern bis zu den Pframmerner Straßenhölzern. Sie wird durch den Pufferbereich um die Staatssraße St 2079 von Teilfläche 11.1 getrennt. Im Westen grenzt der Pufferbereich um eine Sport- / Freizeitanlage südöstlich Oberpframmern an die Fläche. Teilfläche 11.3 liegt im Adlinger Holz am Fuchsberg. Die Begrenzungen der Teilfläche ergeben sich durch die in der weichen Tabuzone definierten Abstände zu den umliegenden Siedlungen.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb des 50 km-Radius des Radarstrahlungsfeldes der LVA Haindlfing (Höhenvorgaben in 5 km-Abstufungen von 30 – 50 km), daher evtl. Auflagen bzgl. der An- ordnung von benachbarten Windkraftanlagen bei Überschreitung einer Gesamthöhe von 687,1 m ü. NN • gesamte Fläche innerhalb Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • westlicher und nördlicher Bereich von Teilfläche 11.1 sowie westlicher Bereich von Teilfläche 11.2 innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klimaschutz • kleinflächige Bereich von Teilfläche 11.1 und Teilfläche 11.2 sind Wald mit besonderer Be- deutung für den Wasserschutz

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 117 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

11.1.12 Konzentrationsfläche 12

Ko nzentrationsfläche 12 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Konzentrationsfläche 12 liegt in der Gemeinde Egmating an der Grenze zu Aying (Landkreis Mün- chen). Sie ist weiträumig von den Orten Egmating, Kastenseeon, Lindach, Münster, Kreutweber, Neumünster, Graß und Aying umgeben. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 620 m ü. NN bis 650 m ü. NN auf.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 130,2 ha .

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Derzeitige Flächennutzung Die Konzentrationsfläche liegt südlich der Verbindungsstraße zwischen Egmating und Lindach im Egmatinger Forst. Dieser ist zu großen Teilen aus Nadelgehölzen aufgebaut. Vereinzelt sind Laub- holzbestände vorhanden. Gemäß den definierten harten Kriterien werden Toteishohlformen (Großseggenrieder), die als Bio- tope kartiert sind, sowie ein Geotop und Naturdenkmal (Gneis-Findling) ausgenommen. Auch die Toteishohlformen, des FFH-Gebiets „Kastensee mit angrenzenden Kesselmooren“ werden freige- halten (weiche Tabuzone). Nördlich der Ortsverbindungsstraße zwischen Egmating und Lindach, Richtung Kastensee konzent- rieren sich im stark bewegten Relief des Landschaftsschutzgebiets „Toteiskessellandschaft Kasten- seeon“ zahlreiche weitere Toteishohlformen. Sie weisen gemäß Biotopkartierung Bayern eine Viel- zahl von inselartigen Feuchtgebieten unterschiedlichster Ausprägung auf: Bruchwälder und Feucht- gebüsche, Nieder-, Übergangs- und Hochmoore, Grosseggenriede, Pfeifengraswiesen. Dieser Be- reich wird als prägende Landschaftsstruktur von der Errichtung von Windkraftanlagen ausgenom- men. Im Westen und Osten der Konzentrationsfläche werden Orientierungsachsen freigehalten: von Eg- mating entlang der Hangkante nach Südwesten, von Lindach entlang des Höhenzugs nach Süden (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b). Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Waldwege, die die Fläche durchziehen, sind auf- grund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • nördlicher Bereich der Fläche innerhalb Landschaftsschutzgebiet „Toteiskessellandschaft Kastenseeon“ • westlicher Bereich der Fläche innerhalb Wald mit besonderer Bedeutung für den regionalen Klimaschutz

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11.1.13 Konzentrationsfläche 13

MARKT 13.1 GLONN

EGMATING 13.2

Ko nzentrationsfläche 13 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisdaten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Teilfläche 13.1 liegt an der Grenze der Gemeinde Egmating und des Marktes Glonn. Die nächsten Orte sind Lindach, Münster und Kreuz. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 605 m ü. NN bis 615 m ü. NN auf. Südöstlich von Teilfläche 13.1 im Gebiet des Marktes Glonn befindet sich Teilfläche 13.2 . Sie ist weiträumig umgeben von den Orten Münster, Kreuz, Balkham, Wiesmühle sowie Reisenthal und liegt auf einer Höhe von ca. 580 m ü. NN bis 625 m ü. NN.

Insgesamt beläuft sich die Größe der Konzentrationsfläche auf ca. 13,8 ha . Dies teilt sich wie folgt auf die Abschnitte auf:

— Teilfläche 13.1: ca. 3,9 ha

— Teilfläche 13.2: ca. 9,9 ha

— GESAMT: ca. 13,8 ha

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Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche herrscht derzeit forstwirtschaftliche Nutzung vor. Zahlreiche Waldwe- ge, die aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt werden, durchziehen den Nadel- forst des Bäckerholzes. Teilfläche 13.1 wird im Norden durch eine freigehaltene Orientierungsachse für den Ort Kasten- seeon begrenzt (vgl. Kap. 9.2; Themenkarte 16 b). Südöstlich der Teilfläche 13.2 ist das Kupferbachtal als prägende Landschaftsstruktur von Wind- kraftnutzung freigehalten. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung Natur / Landschaft • gesamte Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • kleinflächiger Bereich im Westen der Teilfläche 13.2 ist Wald mit besonderer Bedeutung für den Bodenschutz Artenschutz • gesamte Fläche innerhalb 3000 m Abstand zu Brutvorkommen des Schwarzstorches südlich Frauenreuth (gem. ASK, Nachweis aus dem Jahr 1998)

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11.1.14 Konzentrationsfläche 14 MARKT GLONN

Ko nzentrationsfläche 14 – gelb , mit Darstellung der Geländehöhe in m ü. NN – weiß (Geobasisd aten: © Bayer. Vermessungsverwaltung, www.geodaten.bayern.de )

Lage und Größe Konzentrationsfläche 14 liegt im Süden des Marktes Glonn nahe der Grenze zur Gemeinde Feldkir- chen-Westerham (Landkreis Rosenheim). Sie ist weiträumig von den Orten Hafelsberg, Mattenh- ofen, Haslach, Piusheim, Walpersdorf und Überloh umgeben. Das Gelände weist hier Höhen von ca. 522 m ü. NN bis 560 m ü. NN auf.

Die Größe der Konzentrationsfläche beträgt ca. 30,9 ha .

Derzeitige Flächennutzung Auf der Konzentrationsfläche dominiert derzeit land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Im Hochholz westlich Hafelsberg herrschen Nadelgehölze vor, wobei an den Waldrandbereichen zum Teil auch

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Laubgehölze eingestreut sind. Die Wälder sind mit landwirtschaftlich genutzten Acker- und Wiesen- flächen verzahnt. Fließgewässer (Nebengewässer der Glonn), die die Fläche im Westen queren sowie kartierte Bio- tope (gewässerbegleitende naturnahe lineare Gehölzstrukturen) werden gem. definierter harter Kri- terien von der Fläche ausgeschlossen. Im Westen ist die Fläche durch den Pufferbereich zu einer 20kV-Hochspannungsfreileitung be- grenzt, südlich der Fläche verläuft eine Richtfunkstrecke. Die übrigen Begrenzungen der Konzentrationsfläche ergeben sich durch die zugrunde gelegten Siedlungsabstände in der weichen Tabuzone. Feld- bzw. Waldwege, die die Fläche durchziehen, sind aufgrund des gewählten Maßstabs nicht explizit dargestellt.

Bei konkreter Anlagenplanung sind folgende Belange zu berücksichtigen: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung • gesamte Fläche innerhalb Tieffluggebiet der Wehrbereichsverwaltung Natur / Landschaft • nördlicher Bereich der Fläche innerhalb landschaftlichem Vorbehaltsgebiet • kleinflächige Bereiche der Fläche sind Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasser- schutz Artenschutz • gesamte Fläche innerhalb 3000 m Abstand zu Brutvorkommen des Schwarzstorches südlich Frauenreuth (gem. ASK, Nachweis aus dem Jahr 1998) • nördlicher Bereich der Fläche innerhalb 1000 m Abstand zu Brutvorkommen des Graurei- hers westlich Haslach an der Glonn (Nachweis aus dem Jahr 1983)

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11.2 Windhöffigkeit der jeweiligen Konzentrationsflächen Im Folgenden werden die Windgeschwindigkeiten auf den jeweiligen Konzentrationsflächen gemäß Windpotentialanalyse des Gutachterbüros RSC GmbH aufgelistet. Insgesamt ist festzuhalten, dass auf allen Konzentrationsflächen eine ausreichend hohe Windhöffigkeit für einen wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanalgen gegeben ist.

Windgeschwindigkeiten Windgeschwindigkeiten in 100 m über Grund in 150 m über Grund Konzentrationsfläche 1.1 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,7 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 1.2 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 2.1 : 4,9 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 2.2 : 5,0 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 3.1 : 4,9 m/s bis 5,1 m/s 5,4 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 3.2: 4,9 m/s bis 5,2 m/s 5,5 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 3.3: 4,9 m/s bis 5,4 m/s 5,5 m/s bis 5,9 m/s Konzentrationsfläche 3.4: 4,9 m/s bis 5,1 m/s 5,5 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 3.5: 4,9 m/s bis 5,0 m/s 5,5 m/s bis 5,6 m/s Konzentrationsfläche 4: 5,2 m/s bis 5,5 m/s 5,8 m/s bis 6,1 m/s Konzentrationsfläche 5.1 : 5,2 m/s bis 5,5 m/s 5,8 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 5.2 : 5,2 m/s bis 5,4 m/s 5,8 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 6: 4,8 m/s bis 5,3 m/s 5,5 m/s bis 5,9 m/s Konzentrationsfläche 7.1 : 4,7 m/s bis 5,2 m/s 5,3 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 7.2 : 4,8 m/s bis 5,2 m/s 5,4 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 8.1 : 5,0 m/s bis 5,4 m/s 5,6 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 8.2 : 5,0 m/s bis 5,4 m/s 5,6 m/s bis 5,9 m/s Konzentrationsfläche 8.3 : 5,1 m/s bis 5,3 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 8.4 : 5,1 m/s bis 5,3 m/s 5,7 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 9.1 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 9.2 : 5,0 m/s bis 5,3 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 9.3 : 5,1 m/s bis 5,3 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 10.1 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,7 m/s Konzentrationsfläche 10.2 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 10.3 : 5,1 m/s bis 5,2 m/s 5,6 m/s bis 5,8 m/s Konzentrationsfläche 11.1 : 5,0 m/s bis 5,5 m/s 5,6 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 11.2 : 5,1 m/s bis 5,4 m/s 5,7 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 11.3 : 5,1 m/s bis 5,3 m/s 5,7 m/s bis 5,9 m/s Konzentrationsfläche 12 : 5,0 m/s bis 5,5 m/s 5,6 m/s bis 6,1 m/s Konzentrationsfläche 13.1 : 5,2 m/s bis 5,4 m/s 5,8 m/s bis 6,0 m/s Konzentrationsfläche 13.2 : 5,1 m/s bis 5,5 m/s 5,7 m/s bis 6,1 m/s Konzentrationsfläche 14 : 5,0 m/s bis 5,5 m/s 5,6 m/s bis 6,0 m/s

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12 Eingriff und Ausgleich Die durch Windkraftanlagen verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft beruhen in der Inan- spruchnahme von Grund und Boden sowie einer technischen Überprägung des Landschaftsbildes.

Eine Einbindung der Anlagen in das Landschaftsbild ist mangels geeigneter Maßnahmen nicht möglich. Der Eingriff in das Landschaftsbild ist daher grundsätzlich nicht ausgleichbar. Die Eingriffe in Natur und Landschaft, die durch Windkraftanlagen erfolgen, können nur durch Ersatzmaßnah- men in dem vom Eingriff betroffenen Landschaftsraum kompensiert werden. Erfolgt der Eingriff auf ökologisch nicht wertvollen Flächen sind Kompensationsmaßnahmen in Form von Ersatzzahlungen zu leisten. Hinweise für die zu erbringenden Zahlungen liefert der Winderlass (S. 38). Auf ökolo- gisch hochwertigen Flächen muss der Eingriff in Form von Flächenausgleich kompensiert werden.

Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den vorgesehenen Standorten um Wald und Offenland. Waldflächen, die durch die Errichtung der Windräder sowie durch die erforderliche Erschließung beseitigt werden, sind gemäß Bayerischem Waldgesetz an anderer Stelle – an Waldfläche angren- zend – wieder herzustellen. Hier ergibt sich somit ein Kompensationsfaktor 1. Im Offenland sind die tatsächlich betroffenen Flächen relevant und werden nach dem Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ bewertet. Zusätzlich sind geeignete Maßnahmen für die unvermeidbaren und nicht ausgleichbaren Eingriffe ins Landschaftsbild zu erbringen.

Baubedingte Beeinträchtigungen sind regelmäßig vorübergehend wirksam. Sie sind durch ange- messene Auflagen zur Vermeidung so gering wie möglich zu halten (§ 15 Abs. 1 BauGB). Im Regel- fall sollen baubedingte Beeinträchtigungen dadurch unter der Erheblichkeitsschwelle des § 14 Abs. 1 BNatSchG gehalten werden.

13 Erschließung Die gesicherte Erschließung kann aufgrund der fehlenden Konkretisierung auf der Ebene der Flä- chennutzungsplanung noch nicht dargestellt werden. Jedoch befinden sich die Konzentrationsflä- chen in der Regel in der Nähe übergeordneter Straßen, so dass eine Erschließung der Flächen als möglich beurteilt wird. Außerdem werden die Flächen von Wirtschaftswegen durchzogen, so dass die Erschließung der Flächen möglich ist.

14 Denkmalschutzgesetz Innerhalb der definierten Konzentrationsflächen für Windenergie sind keine Bodendenkmäler be- kannt. Bodendenkmäler, die bei der Verwirklichung von Bauvorhaben zutage kommen, unterliegen der Meldepflicht nach Art. 8 DSchG (Denkmalschutzgesetz). Sie sind dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (Dienststelle Oberbayern, Hofgraben 4, 80539 München, Tel. 089/2114-0, Fax -300) oder der Unteren Denkmalschutzbehörde anzuzeigen. Aufgefundene Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Woche nach der Anzei- ge unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmalschutzbehörde die Gegenstände vor- her freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

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Art. 8 Abs. 1 DSchG: Wer Bodendenkmäler auffindet, ist verpflichtet, dies unverzüglich der Unteren Denkmalschutz- behörde oder dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen. Zur Anzeige verpflichten sich auch der Eigentümer und der Besitzer des Grundstücks, sowie der Unternehmer und der Leiter der Arbei- ten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzeige eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben, aufgrund eines Arbeitsverhält- nisses teil, so wird er durch Anzeige an den Unternehmer oder den Leiter der Arbeiten befreit.

Art. 8 Abs. 2 DSchG: Die aufgefundenen Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Woche nach der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmalschutzbehörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

15 Sonstiges Der interkommunale sachliche Teilflächennutzungsplan Windkraft der planenden Kommunen im gemeindeübergreifenden Planungsgebiet im Landkreis Ebersberg beinhaltet ausschließlich die Konzentrationsflächen für Windenergie.

Neben dem Teilflächennutzungsplan gelten weiterhin die rechtsgültigen Flächennutzungspläne der jeweiligen Gemeinden, Märkte und Städte mit den bisher durchgeführten Änderungen.

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16 Literatur ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZPROGRAMM LANDKREIS EBERSBERG (ABSP Ebersberg), Ak- tualisierung, Bearbeitungsstand Juni 2001

BAUGESETZBUCH (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) ge- ändert worden ist

BAYERISCHE LANDESANSTALT FÜR WALD UND FORSTWIRTSCHAFT (LWF), 2012: Geodaten zur Waldfunktionskarte Landkreis Ebersberg

BAYERISCHE STAATSREGIERUNG: Landesentwicklungsprogramm Bayern, herausgegeben vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, 2006

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNEREN: Schreiben des vom 11.08.2009: Bayeri- sche Bauordnung und Bayer. Straßen- und Wegegesetz, Bundesfernstraßengesetz – Mindestab- stände von Windenergieanlagen

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE, 2012: BayernViewer-Denkmal

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LfU): Ausgleichsflächen und Ökokonto, http://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/ausgleichsflaechen_oekokonto/index.htm (August 2012)

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LfU): Biotopkartierung Bayern, Stand Oktober 2012

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LfU): Gebietskulisse Windkraft als Umweltplanungs- hilfe für Kommunen, Fachgespräch mit den Regionalen Planungsverbänden und Regierungen zur Konzeption und Festlegung der weiteren Vorgehensweise am 06. Dezember 2011

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LfU): Geotope im Landkreis Ebersberg http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_daten/geotoprecherche/175/index.htm, Stand November 2012

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LfU): Geotope und Geotopschutz, http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope/index.htm, Stand November 2012

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN (2011): Hinweise zur Planung und Geneh- migung von Windkraftanlagen (WKA), gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsmini- serien des Innern, für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Finanzen, für Wirtschaft, Infrastruk- tur, Verkehr und Technologie, für Umwelt und Gesundheit sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 20. Dezember 2011 (Az: IIB5-4112.79-057/11, B4-K5106-12c/28037, 33/16/15-L 3300-077-47280/11, VI/2-6282/756, 72a-U8721.0-2011/63-1 und E6-7235.3-1/396)

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORS- TEN, 1994: Waldfunktionsplanung in Bayern

brugger _landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen 127 Gemeindeübergreifendes Plangebiet im Landkreis Ebersberg Interkommunaler sachlicher Teilflächennutzungsplan Windkraft Vorentwurf

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORS- TEN, 1997: Waldfunktionsplan, Teilabschnitt Region München (14), Waldfunktionskarte Landkreis Ebersberg

BAYERISCHES STRAßEN- UND WEGEGESETZ (BayStrWG) (BayRS 91-1-l), zuletzt geändert durch § 6 des Gesetztes vom 20. Dezember 2007 (GVBl S. 958)

BAYERISCHES WASSERGESETZ (BayWG) vom 25. Februar 2010 (GVBl 2010, S. 66), zuletzt geändert durch Art. 31, 32, 73 und 79 (G. v. 16.2.2012, 40)

BUNDESFERNSTRAßENGESETZ (FStrG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Juni 2007 (BGBl. I S. 1206), zuletzt durch Artikel 6 des Gesetztes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geän- dert

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT: Trink- wasserschutzgebiete, http://www.bmu.de/binnengewaesser/trinkwasser/doc/3134.php (August 2012)

DEUTSCHER WETTERDIENST (DWD): Informationen zur Errichtung von Windenergieanlagen im Nahbereich der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes, Abstandsanforderungen und Hö- henbeschränkungen (Stand 10.05.2012)

FC CONDOR ANTERSBERG E. V.: Homepage des FC Condor Antersberg e. V.: http://www.fc- condor-antersberg.de , Stand Dezember 2012

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GEOFACHDATEN DES LANDRATSAMTS EBERSBERG: Raumordnungskataster (ROK), 2011

GESETZ ÜBER DEN SCHUTZ DER NATUR, DIE PFLEGE DER LANDSCHAFT UND DIE ERHO- LUNG IN DER FREIEN NATUR (Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG) vom 23. Februar 2011

GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE (Bundesnaturschutzgesetz – BnatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 6. Febru- ar 2012 (BGBl. I S. 148) geändert

GESETZ ZUM SCHUTZ UND ZUR PFLEGE DER DENKMÄLER (Denkmalschutzgesetz -DSchG), Fundstelle: BayRS IV, 354 (2242-1-WFK), zuletzt geändert am 27.07.2009, GVBl 2009, 385, 390 f.

GESETZ ZUR ORDNUNG DES WASSERHAUSHALTS (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt durch Artikel 5 Absatz 9 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) geändert

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KNIES J., GRÄFE A.: Visuelle Wirkungsanalyse von Windenergieanlagen im Repowering-Kontext, Ein Werkzeug für die Regionalplanung ( http://www.repowering-kommunal.de/uploads/tx_ tcdown- loadmngr/Visuelle_Wirkungsanalyse_DH.pdf , aufgerufen im Dezember 2012)

LANDRATSAMT EBERSBERG: Homepage des Landratsamts Ebersberg: http://www.lra-ebe.de , Stand Dezember 2012

LUFTVERKEHRSGESETZ (LuftVG) vom 1. August 1922 (RGBl. 1922 I S. 681), zuletzt durch Arti- kel 1 des Gesetzes vom 8. Mai 2012 (BGBl. I S. 1032) geändert

OBERVERWALTUNGSGERICHT NRW: Urteil vom 28.08.2008, Az 8 A 2138/06

RAUMORDNUNGSGESETZ (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt durch Arti- kel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geändert

REGIERUNG VON OBERBAYERN, 2008: Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Region München

REGIONALER PLANUNGSVERBAND MÜNCHEN, 1999-2012: Regionalplan München (Region 14)

REGIONALER PLANUNGSVERBAND MÜNCHEN: Entwurf zur Fortschreibung des Regionalplans der Region München (14), Kap. B I 2.4 Abflussregelung, Ausweisung von Vorranggebieten für den Hochwasserabfluss und –rückhalt (Vorranggebiete Hochwasser), Stand 15.09.2003

REGIONALER PLANUNGSVERBAND MÜNCHEN: http://www.region- muenchen.com/regplan/rplan.htm , Stand Januar 2013

RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES (EU-WRRL) vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik

RICHTLINIE 2009/147/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 30. No- vember 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (EU-Vogelschutzrichtlinie)

RICHTLINIE 92/43 EG DES RATES vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206/7 vom 22.07.92), geändert durch Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27.10.1997 (ABl. EG Nr. L 305/42) – FFH-Richtlinie

SCHLESWIG-HOLSTEIN (2003): Grundsätze zur Planung von Windkraftanlagen, (ABl. Nr. L 48 vom 01.12.2003 S. 893), Gl.-Nr.: 2320.2

SECHSTE ALLGEMEINDE VERWALTUNGSVORSCHRIFT ZUM BUNDES- IMMISSIONSSCHUTZGESETZ (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA-Lärm) vom 26. August 1998 (GMBI Nr. 26/1998 S. 503), nach § 48 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) vom 15. März 1974 (BGBI. I S.721) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Mai 1990 (BGBI. I S.880)

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UL-FLUGPLATZ STRASSHAM: Homepage des UL-Fluplatz Straßham: http://www.rundfluege- muenchen.de/ , Stand Dezember 2012

WALDGESETZ FÜR BAYERN (BayWaldG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Juli 2005 (GVBl S. 313, BayRS 7902-1-L), geändert durch § 40 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011 (GVBl S. 689)

WEHRBEREICHSVERWALTUNG SÜD (WBV Süd): Stellungnahme vom 14.12.2012

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17 Themenkarten 1 – 17

Themenkarte 1: Siedlungsbereiche und Immissionsschutz - Harte Tabuzone Themenkarte 2: Verkehrswege und Infrastruktur - Harte Tabuzone Themenkarte 3: Flugsicherheit - Harte Tabuzone Themenkarte 4: Natur / Landschaft / Freizeit / Erholung -Harte Tabuzone Themenkarte 5: Sonstige Nutzungen - Harte Tabuzone Themenkarte 6a: Windhöffigkeit gem. Bayerischer Windatlas (2010) - Windgeschwindigkeiten in 80 m über Grund Themenkarte 6b: Windhöffigkeit gem. Bayerischer Windatlas (2010) - Windgeschwindigkeiten in 140 m über Grund Themenkarte 6c: Windhöffigkeit gem. Windpotentialanalyse (Büro RSC GmbH) - Windgeschwindigkeiten in 100 m über Grund Themenkarte 6d: Windhöffigkeit gem. Windpotentialanalyse (Büro RSC GmbH) - Windgeschwindigkeiten in 150 m über Grund Themenkarte 7: Privilegierte Fläche Themenkarte 8: Siedlungsbereiche und Immissionsschutz - Weiche Tabuzone: Ausschluss Themenkarte 9: Verkehrswege und Infrastruktur - Weiche Tabuzone: Ausschluss Themenkarte 10a: Flugsicherheit / Militär / Wetterbeobachtung - Weiche Tabuzone: Ausschluss / Einzelfallprüfung (kein Ausschluss) Themenkarte 10 b: Höhenbeschränkungen auf Konzentrationsflächen im Einflussbereich der Wetterradaranlage Schnaupping Themenkarte 11a: Natur / Landschaft / Freizeit / Erholung - Weiche Tabuzone: Ausschluss Themenkarte 11b: Natur / Landschaft / Freizeit / Erholung - Weiche Tabuzone: Einzelfallprüfung (kein Ausschluss) Themenkarte 12: Sonstige Nutzungen - Weiche Tabuzone: Ausschluss / Einzelfallprüfung (kein Ausschluss) Themenkarte 13: Denkmalschutz - Weiche Tabuzone: Ausschluss Themenkarte 14: Potentialflächen Themenkarte 15: Artenschutz Themenkarte 16a: Zusätzliche landschaftsplanerische und städtebauliche Kriterien: Prägende Landschaftsstrukturen Themenkarte 16b: Zusätzliche landschaftsplanerische und städtebauliche Kriterien: Visuelle Wirkung Themenkarte 17: Konzentrationsflächen

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