NIEDERSCHRIFT

über die öffentliche Sitzung des Verbandsgemeinderates Prüm vom 27.09.2016

um 19:00 Uhr im Ratssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Prüm

Anwesend:

Vorsitzender Söhngen Aloysius

1. Beigeordneter Feinen Peter

2. Beigeordnete Sonnen Paula

3. Beigeordneter Hacken Paul

Ratsmitglieder Backes Horst Baur Edith Benzel Oswald Bretz Gaby Breuer Gudrun Dimmer Werner Dr. Dogan Erdal Eichten Peter Fuchs Klaus-Dieter Gierten Arnold Haas Heidrun Herbst Jan Hiltawski Barbara Keil Klaus Keilen Franz-Josef Kohl Christine Krämer Jürgen Lamberty Lothar Lenz Andreas Maselter Stefan Meyer Peter Michels Helmut Nahrings Klaus Peter Reichertz Erich Richards Winfried Rolef Monika Schürmann Annette Thielen Helmut Weber Christoph Weinandy Mathilde Winkelmann Monika

2 - 2 - entschuldigt fehlten Ratsmitglieder Gilles Ernst Irsfeld Frank-Peter Meyer Günter Weinbrenner Bernd ferner waren anwesend vom Planungsbüro BGHplan, Trier Herr Hierlmeier zu TOP 12 von der Verwaltung Ennen Robert Hillen Peter Karp Toni Laub Bertram Reusch Alfons Reuschen Anne Wilwers Hans-Günter Probst Wolfram als Schriftführer

Die OrtsbürgermeisterInnen der Ortsgemeinden Auw Buchet Büdesheim Fleringen Beig. Heck Bernhard Mützenich Neuendorf Prüm Roth Weinsheim

Zu der Sitzung war form- und fristgerecht eingeladen worden. Einwände gegen Einladung und Tagesordnung wurden nicht erhoben.

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Tagesordnung:

Öffentliche Sitzung

1. Niederschrift der Sitzung vom 05.07.2016

2. Mitteilungen der Verwaltung

3. Anfragen von Ratsmitgliedern

4. Einwohnerfragestunde gemäß § 16 a GemO

5. Jahresabschluss 2015 der Verbandsgemeinde Prüm

6. Umsatzsteuergesetz § 2 b neu – Optionserklärung (Übergangsphase)

7. Bestätigung und Zustimmung zur Änderung des Gesellschaftsvertrages der Eifel Tourismus (ET) Gesellschaft mbH

8. Neuwahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Prüm im Jahre 2017

9. Kommunal- und Verwaltungsreform Festlegung eines Wahltermines für die etwaige Neuwahl des Verbandsgemeinderates Prüm 2017

10. Klimakonzept und Energiebilanz der Verbandsgemeinde Prüm

11. 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Bereich der Verbandsgemeinde Prüm

12. 6. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Bereich der Verbandsgemeinde Prüm (Teilbereich Windkraft)

1. Niederschrift der Sitzung vom 05.07.2016

Einwendungen gegen die Niederschrift vom 05.07.2016 wurden nicht vorgebracht.

2. Mitteilungen der Verwaltung

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3. Anfragen von Ratsmitgliedern

-,-

4. Einwohnerfragestunde gemäß § 16 a GemO

-,-

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5. Jahresabschluss 2015 der Verbandsgemeinde Prüm

Der zuständige örtliche Rechnungsprüfungsausschuss der Verbandsgemeinde Prüm hat am 18.08.2016 den Jahresabschluss 2015 der Verbandsgemeinde Prüm geprüft.

Aus der örtlichen Prüfung erfolgten keine Beanstandungen und es wird dem Rat vorgeschlagen, den geprüften Jahresabschluss festzustellen und den Bürgermeister und die Beigeordneten der Verbandsgemeinde Prüm zu entlasten.

Aufgrund der Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses beschließt der Verbandsgemeinderat die Feststellung des Jahresabschlusses 2015 der Verbandsgemeinde Prüm nach § 114 GemO.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

Der Verbandsgemeinderat beschließt, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm und den Beigeordneten die Entlastung zu erteilen.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

An der Beratung und Beschlussfassung wirkten der Bürgermeister und die Beigeordneten nicht mit.

Den Vorsitz führt das älteste anwesende Ratsmitglied Dr. Erdal Dogan.

Die über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen im Haushaltsjahr 2015 wurden gebilligt.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

6. Umsatzsteuergesetz § 2 b neu – Optionserklärung (Übergangsphase)

Zur Vermeidung von steuerlichen Nachteilen und bis zur Klärung und Auslegung der inhaltlichen Fragen zum neuen § 2 b UStG sollen die bisherigen umsatzsteuerrelevanten Bereiche der Verbandsgemeinde Prüm (Photovoltaikanlagen Schuldach Grundschule , Frei- und Hallenbäder ) nach „altem“ Recht unverändert fortgeführt werden.

Die Verbandsgemeinde Prüm erklärt gegenüber dem zuständigen Finanzamt, dass für sämtliche nach dem 31.12.2016 und vor dem 01.01.2021 ausgeübten Tätigkeitsbereiche und damit verbundenen steuerbaren Leistungen § 2 Abs. 3 UStG in der Fassung vom 31.12.2015 zur Anwendung kommen soll.

Ein Widerruf der Optionserklärung ist möglich.

Die Verwaltung wird ermächtigt, eine entsprechende steuerliche Erklärung gegenüber dem Finanzamt abzugeben.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

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7. Bestätigung und Zustimmung zur Änderung des Gesellschaftsvertrages der Eifel Tourismus (ET) Gesellschaft mbH

Die Gesellschafterversammlung der Eifel Tourismus (ET) GmbH hat auf Ihrer letzten Sitzung am 16.06.2016 eine Änderung des Gesellschaftervertrages beschlossen. Notwendig geworden ist diese Änderung u.a. durch den geplanten Beitritt der VG Kaisersesch. Damit verbunden ist die Übertragung von einem Geschäftsanteil der Verbandsgemeinde Trier-Land auf die Verbandsgemeinde Kaisersesch. Weiter stimmte die Gesellschafterversammlung der ET GmbH in der Sitzung am 16.06.2016 einer evtl. Übertragung von Stammeinlageanteilen der WFG- Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH an den Landkreis Vulkaneifel vorab zu. Im Zuge der Kommunalreform wurde durch die Fusion im Bereich der neuen Verbandsgemeinde Bitburger-Land und der Verbandsgemeinde Südeifel eine Kapitalherabsetzung in Verbindung mit der Einziehung von Geschäftsanteilen notwendig. Zudem sieht die Gesellschafterversammlung der ET GmbH eine Erweiterung des Aufsichtsrates der ET GmbH von sechs Mitgliedern auf neun Mitglieder vor. Die Änderung des Gesellschaftervertrages und die Änderungen zur Gesellschafterliste und zu den Stammanteilen bedürfen nach § 88 Abs. 5 GemO einer formalen Bestätigung der Räte der Gesellschafter. Dieses wurde der Eifel Tourismus (ET) GmbH auf Anfrage von der ADD Trier mit Schreiben vom 22.06.2016 bestätigt.

Der Verbandsgemeinderat stimmt der Änderung des Gesellschaftervertrages der Eifel Tourismus (ET) GmbH, den Änderungen zur Gesellschafterliste und den Änderungen zu den Stammanteilen der Eifel Tourismus (ET) Gesellschaft mbH zu. Den handelnden Vertretern wird die Vollmachtbestätigung zur notariellen Beurkundung erteilt.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

8. Neuwahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Prüm im Jahre 2017

Die 8-jährige Amtszeit von Herrn Bürgermeister Söhngen endet am 30.09.2017. Gemäß § 53 Abs. 5 GemO ist dessen Nachfolger frühestens 9 Monate (08.01.2017) und spätestens 3 Monate (25.06.2017) vor Freiwerden der Stelle zu wählen.

Den Wahltag sowie den Tag einer etwaigen Stichwahl setzt gemäß § 60 Abs. 2 KWG die Kreisverwaltung als Aufsichtsbehörde fest.

Eine Beteiligung der betroffenen Gebietskörperschaft ist gesetzlich nicht vorgesehen. Gleichwohl ist es gängige Praxis der Aufsichtsbehörden, Terminvorschläge bei den kommunalen Gebietskörperschaften einzuholen.

Den Damen und Herren des Verbandsgemeinderates wird verwaltungsseitig vorgeschlagen, einer gemeinsamen Wahl von Bürgermeister/in mit der Wahl der

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Landrätin/des Landrates des Eifelkreises -Prüm ( ggf. am 26.03.2017) zuzustimmen und den Tag einer etwaigen Stichwahl auf den 09.04.2017 festzusetzen

In diesem Fall hat die Ausschreibung der Stelle spätestens am 69. Tag vor der Wahl (= 16.01.2017) zu erfolgen und läuft die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen am 48. Tag vor der Wahl (06.02.2017) ab.

Damit den Bewerbern und gleichzeitig auch den im Verbandsgemeinderat vertretenen Parteien und Wählergruppen ausreichend Zeit verbleibt, sollte der Verbandsgemeinderat ferner beschließen, in welchen Printmedien die Ausschreibung zu erfolgen hat und gleichzeitig die Ausformulierung der Stellenausschreibung und die Festlegung der Frist zur Abgabe der Bewerbungen beschließen.

Der Wahltag und der Tag einer etwaig notwendigen Stichwahl sind gleichzeitig mit der Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen (spätestens am 69. Tag vor der Wahl = 16.01.2017) bekannt zu machen. Der Wahltag und der Tag der Stichwahl müssen jeweils ein Sonntag sein. Stichwahlen haben spätestens 21 Tage nach der ersten Wahl stattzufinden.

Zusätzlich ist für die Wahl des hauptamtlichen Bürgermeisters gemäß § 53 Abs. 6 GemO eine Stellenausschreibung erforderlich.

Nach Beratung stimmt der Verbandsgemeinderat einer möglicherweise gemeinsamen Wahl von Bürgermeister/in mit der Wahl der Landrätin/des Landrates des Eifelkreises Bitburg-Prüm (ggf. 26.03.2017, Stichwahl 09.04.2017) zu.

Für den Fall, dass eine gemeinsame Wahl am 26.03.2017 nicht erfolgen kann, wird die Verwaltung ermächtigt, einen Wahltermin innerhalb der festgelegten Fristen (spätestens 25.06.2017) mit der Aufsichtsbehörde abzustimmen.

Weiter beschließt der Verbandsgemeinderat, die nach § 53 Abs. 3 GemO erforderliche Stellenausschreibung neben der Internetseite www.pruem.de in den Printmedien Trierischer Volksfreund, Prümer Rundschau und Staatsanzeiger Rheinland-Pfalz zu veröffentlichen und stimmt dem vorgelegten Entwurfstext einer Stellenausschreibung zu.

Für den Fall, dass der Inhalt des vorliegenden Gesetzentwurfes über die Gebietsänderung der VG Obere Kyll und Hillesheim vom 24.06.2016 als Gesetz verabschiedet wird und um eine zeitnahe Neuwahl im Sinne des Gesetzentwurfes sicherzustellen, stimmt der Rat ebenfalls dem 26.03.2017 als möglicherweise gemeinsamen Wahltermin zu und beschließt, den vorgelegten Entwurfstext der Stellenausschreibung in den genannten Medien zu schalten.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

Den Vorsitz zu diesem Tagesordnungspunkt führt Herr Beigeordneter Peter Feinen.

9. Kommunal- und Verwaltungsreform Festlegung eines Wahltermines für die etwaige Neuwahl des Verbandsgemeinderates Prüm 2017

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Der Entwurf des Landesgesetzes über die Gebietsänderung der VG Obere Kyll und Hillesheim vom 24.06.2016 sieht zum 01.01.2017 die Eingliederung von elf Ortsgemeinden der VG Obere Kyll in die VG Prüm vor.

Die Wahlzeit des bisherigen Verbandsgemeinderates Prüm endet am 31. Dezember 2016. Nach § 2 Abs. 1 finden die ersten Wahlen der Verbandsgemeinderäte und der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der umgebildeten Verbandsgemeinde Prüm zeitnah zur Gebietsänderung (01.01.2017) statt.

Den Wahltag bestimmt die Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

Eine Beteiligung der betroffenen Gebietskörperschaft ist gesetzlich nicht vorgesehen. Gleichwohl ist es gängige Praxis der Aufsichtsbehörden, Terminvorschläge bei den kommunalen Gebietskörperschaften einzuholen.

Für den Fall, dass der Inhalt des vorliegenden Gesetzentwurfs über die Gebietsänderung der VG Obere Kyll und Hillesheim vom 24.06.2016 als Gesetz verabschiedet wird, beschließt der Verbandsgemeinderat, als Wahltermin für die Verbandsgemeinderatswahl den 26.03.2017 als möglicherweise gemeinsamen Termin mit der ggf. am 26.03.2017 stattfindenden Wahl des Landrates des Eifelkreises Bitburg-Prüm vorzuschlagen.

Für den Fall, dass die Wahl zum Landrat nicht auf den 26.03.2017, sondern auf einen anderen Termin festgelegt wird, der die Voraussetzungen einer zeitnahen Wahl im Sinne des § 2 Abs. 1 des Gesetzentwurfes erfüllt, wird die Zustimmung zur zeitgleichen Wahl des Verbandsgemeinderates an dem vom Kreistag für die Landratswahl festgesetzten Wahltag erteilt.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

10. Klimakonzept und Energiebilanz der Verbandsgemeinde Prüm

- Hinweis auf TOP 2.1 der Sitzung vom 23.02.2016 und TOP 10 der Sitzung vom 05.07.2016 -

Das Klimakonzept der Verbandsgemeinde Prüm einschließlich einer Energiebilanz wurde den Ratsmitgliedern mit den Sitzungsunterlagen zur Sitzung am 05.07.2016 ausgehändigt. In der Sitzung am 05.07.2016 wurde festgelegt, dass nach Studium der Unterlagen in der Sitzung am 27.09.2016 über mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauches oder zur Energiegewinnung beraten werden soll.

Ergänzend beantragt die Fraktion Bündnis`90/Die Grünen mit Schreiben vom 20.09.2016 die Erstellung eines umfassenden kommunalen Klimaschutzkonzeptes für die VG Prüm. Der Antrag wurde in der Sitzung durch die antragstellende Fraktion begründet.

Das Klimaschutzkonzept soll demnach als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für Klimaschutzmaßnahmen in den nächsten 15 Jahren dienen und alle

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klimarelevanten Bereiche der VG ( z.B. Verwaltung, Werk, private Haushalte, Gewerbe und Industrie, Verkehr, kommunales Beschaffungswesen, Rechenzentren, erneuerbare Energien, Mobilität, Abwasser, Abfall etc. ) umfassen.

Nach den Förderrichtlinien des Bundesumweltministeriums ist das Konzept in 2 Stufen aufgebaut mit einer Förderquote von jeweils 65 %.

1. Einstiegsberatung in Zusammenarbeit mit externer Beratungsstelle 2. Erstellung des umfassenden Klimaschutzkonzeptes

Nach Beratung schlug der Vorsitzende für die weitere Verfahrensweise vor, den Haupt- und Finanzausschuss zu beauftragen, nach Ermittlung von fachkundigen Planungsbüros Konzepte (einschl. Preisvorstellungen) für die Einstiegsberatung anzufordern und anschließend zu entscheiden, welches Büro mit der Einstiegsberatung beauftragt werden soll.

Der Vorschlag fand das Einverständnis der antragstellenden Fraktion und wurde so vom Rat beschlossen.

Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

11. 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Bereich der Verbandsgemeinde Prüm

Die 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes ist notwendig, weil die Stadt Prüm beabsichtigt, im Bereich der Tafel in der Stadt Prüm ein Wohnbaugebiet auszuweisen. Um dieses Wohngebiet realisieren zu können ist eine Anpassung des Flächennutzungsplanes notwendig. Ebenso ist es notwendig, die zusätzlich dargestellten Bauflächen an anderer Stelle zu reduzieren und die Fläche außerhalb des Plangebietes für den landespflegerischen Ausgleich darzustellen.

Letztmalig befasst mit der Angelegenheit hat sich der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 08.12.2015. Auf die entsprechende Beschlussfassung wird verwiesen.

Die 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes umfasst folgende Bereiche:

Bereich 1

Gemarkung Prüm, Flur 7, Flurstücksnummern 240/2, 174/4, 798/169, 240/3 teilweise, 463/237 teilweise und 227/4 teilweise.

In diesem Bereich sollen Wohnbauflächen dargestellt werden.

Bereich 2

Gemarkung Prüm, Flur 7, Flurstücksnummern 375/1 teilweise, 375/3 teilweise, 375/4 teilweise, Gemarkung Niederprüm, Flur 51, Flurstücksnummern 56 teilweise, 57 teilweise, 58 teilweise.

In diesem Bereich sollen Wohnbauflächen reduziert werden.

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Bereich 3

Gemarkung Weinsfeld, Flur 51, Flurstücksnummern 99 teilweise und 100 teilweise.

Im Flächennutzungsplan werden die Bereiche als Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt und dem Bebauungsplan als Ausgleichsfläche zugeordnet. Die Fläche liegt westlich vom Stadtteil Weinsfeld in der Nähe zum Möhnbach.

Zwischenzeitlich wurden die betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Absatz 2 Baugesetzbuch am Verfahren beteiligt. Ebenso hat die Offenlage der Planunterlagen gemäß § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch stattgefunden. Während dieser Planverfahren sind Stellungnahmen eingegangen. Über diese hat der Verbandsgemeinderat im Rahmen der Abwägung eine Entscheidung herbeizuführen.

Die 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes wird als solche beschlossen.

Die Begründung mit dem dazugehörigen Umweltbericht wird gebilligt.

Die endgültige Entscheidung über die Änderung und Ergänzung der 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes bedarf der Zustimmung der Gemeinden. Sofern Änderungen oder Ergänzungen des Flächennutzungsplanes die Grundzüge der Gesamtplanung nicht betreffen, bedürfen sie nur der Zustimmung derjenigen Gemeinden, die selbst oder als Nachbargemeinde von den Änderungen oder Ergänzungen betroffen sind.

Betroffen von der 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes sind die Stadt Prüm sowie die Ortsgemeinden Sellerich und Gondenbrett.

Somit ist die Zustimmung dieser Gemeinden für die 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes erforderlich. Die Verwaltung wird beauftragt, die Zustimmung der genannten Gemeinden einzuholen.

Sollte die Zustimmung der von der 8. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes betroffenen Gemeinden erteilt werden, wird die Verwaltung beauftragt das Genehmigungsverfahren durchzuführen.

Zudem wird die Verwaltung beauftragt, die betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, die eine Stellungnahme abgegeben haben, vom Ergebnis der heutigen Beschlussfassung in Kenntnis zu setzen.

Die Beschlussfassung erfolgte bei 3 Enthaltungen einstimmig.

12. 6. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Bereich der Verbandsgemeinde Prüm (Teilbereich Windkraft)

Bekanntlich soll infolge der Energiewende der Flächennutzungsplan für den

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Teilbereich „Windkraft“ fortgeschrieben werden. Der Verbandsgemeinderat hat sich mit der entsprechenden Problematik bereits mehrfach, letztmalig in seiner Sitzung am 05.07.2016, befasst. Auf die entsprechenden Sitzungsniederschriften wird verwiesen.

Damit das Planverfahren weitergeführt werden kann, sollen in der heutigen Sitzung einige Grundsatzbeschlüsse gefasst werden. Hierzu war den Sitzungsunterlagen eine Kartenunterlage beigefügt, aus welcher die vorgesehenen neuen Sondergebiete für die Windenergienutzung ersichtlich sind. Ebenso sind die Flächen ersichtlich, auf welche im Rahmen der Flächennutzungsplanung, auf eine Darstellung als Sondergebiet aufgrund der Umweltprüfung verzichtet werden soll.

Damit das Planungsbüro bis zur nächsten Sitzung einen fertigen Planentwurf vorbereiten kann, aufgrund dessen die weiteren Verfahrensschritte durchgeführt werden können, ist es notwendig die Kriterien fortzuschreiben. Dem Planungsbüro soll vorgegeben werden, wie sich die Planung der Windenergie im Bereich der Schneifel weiterentwickeln soll. Nach Vorlage und Anerkennung dieses Planentwurfes können dann die weiteren Verfahrensschritte in der nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderates beschlossen werden. Hierzu gehört die Offenlage der Unterlagen gemäß § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch. Ebenso zählt hierzu die Beteiligung der betroffenen Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Absatz 2 Baugesetzbuch.

Auf der Grundlage der anerkannten Planung soll ebenfalls ein Zielabweichungsverfahren zur Anpassung der übergeordneten Planung (Regionaler Raumordnungsplan) durchgeführt werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass durch die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes IV (LEP IV) im Jahre 2013 als Grundsatz festgelegt worden ist, dass mindestens 2 % der Landesfläche für die Windenergienutzung auszuweisen sind. Daraufhin wurde im Rahmen des Anpassungsgebotes nachgeordneter Pläne an die Landesplanung das Verfahren zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsplanes eingeleitet.

Aus dem gleichen Grund hat der Verbandsgemeinderat im Jahr 2013 beschlossen, den bestehenden Flächennutzungsplan zwecks Anpassung an die übergeordnete Planung fortzuschreiben. Damit soll erreicht werden, nicht Gefahr zu laufen, dass die Privilegierung des § 35 Baugesetzbuch umfänglich wieder greift und damit die grundsätzliche Möglichkeit zur Errichtung von Windkraftanlagen im Außenbereich wieder eröffnet und damit ein ungesteuerter Ausbau von Windkraftanlagen ermöglicht wird. Dies würde zu einer unerwünschten „Verspargelung“ der Außenbereichslandschaft führen.

Die Verbandsgemeinde Prüm beabsichtigt, durch die Darstellung von Konzentrationszonen für die Windenergie im Flächennutzungsplan gleichzeitig für das übrige Gebiet eine Ausschlusswirkung der Privilegierung nach § 35 Baugesetzbuch zu erreichen. Grundlage für die nun in Aufstellung befindliche Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes bildet ein flächendeckendes Gesamtkonzept für die gesamte Verbandsgemeinde Prüm. Dieses Konzept muss sich daran ermessen lassen, dass der Windenergie insgesamt ausreichend „substanziell“ Raum verschaffen wird und nicht eine sogenannte Verhinderungsplanung erstellt wird. Eine Verhinderungsplanung

11 - 11 - würde zur Aufhebung des Flächennutzungsplanes führen mit den bereits dargestellten Folgen der ungehinderten Privilegierung. Der Vorsitzende schlug vor, die anstehenden Beschlüsse in geheimer Abstimmung zu vollziehen.

Mit 30 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 1 Enthaltung wurde die nach § 40 Absatz 1 GemO erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der gesetzlichen Ratsmitglieder zur Durchführung der nachfolgenden Beschlüsse in geheimer Abstimmung erreicht.

Beschluss 1 - Kriterienänderung

Die bisher geltenden „weichen" Ausschlusskriterien für die Windenergienutzung  Schutzabstand von 3.000 m zu Schwarzstorch-Horsten  Schutzabstand von 1.500 m zu Rotmilan-Horsten werden auf jeweils 1.000 m Schutzabstand verringert. Um eine Gefährdung von Schwarzstorch und Rotmilan auszuschließen, werden Funktionsraumanalysen durchgeführt und diejenigen Flächen von der Windenergieplanung ausgenommen, die zu einer erheblichen Gefährdung dieser Arten führen können.

Begründung: Im Rahmen der nach der frühzeitigen Beteiligung durchgeführten Artenschutzuntersuchungen wurden mehrere bis dahin unbekannte Horste sowohl von Schwarzstörchen als auch von Rotmilanen gefunden. Als Folge werden bei Beibehaltung der von den staatlichen Vogelschutzwarten empfohlenen Vorsorge- Schutzabstände von 3.000 m bzw. 1.500 m die potenziellen Eignungsflächen für die Windenergienutzung drastisch reduziert: von 1.108 ha auf 269 ha oder anteilig an der VG-Fläche von 2,4 % auf 0,6 %. Auf dem Schneifelrücken allein verbleiben von 722 ha potenzieller Eignungsfläche noch etwa 55 ha.

Nach den Vorgaben der Landesplanung sollen im Grundsatz in den einzelnen Verbandsgemeinden etwa 2 % der Fläche für die Windenergienutzung zur Verfügung gestellt werden. Bei besonders günstigen Windbedingungen / Windhöffigkeit soll der Anteil in einzelnen Verbandsgemeinden auch höher sein, um fehlende Flächenanteile in windschwachen Verbandsgemeinden auszugleichen. Die Verbandsgemeinde Prüm gehört in Rheinland-Pfalz durch seine Höhenlage und seine einzelnen Höhenzüge zu den besonders windhöffigen Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz. Entsprechend soll hier ein überdurchschnittlich hoher Flächenanteil für die Windenergienutzung im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden.

Die bestehenden Sondergebiete bzw. Vorranggebiete für Windenergie in der VG Prüm nehmen einen Flächenanteil von 1 % ein. Bei Aufrechterhaltung der o.g. Schutzabstände von 3.000 m bzw. 1.500 m würde zusammen mit den Neuausweisungen ein Gesamtflächenanteil von ca. 1,6 % an der VG-Fläche für die Windenergienutzung zur Verfügung stehen.

Dieser Flächenanteil ist nach den Anforderungen der Landesplanung wegen der besonders windhöffigen Situation in der VG Prüm nicht ausreichend und könnte von Seiten der Genehmigungsbehörde / der Gerichte als „Verhinderungsplanung"

12 - 12 - aufgefasst werden. Das Bundesverwaltungsgericht hat zu dieser Sachlage bereits im Jahr 2012 geurteilt (4 CN 1/11), dass „der Plangeber die „weichen" Tabuzonen einer erneuten Betrachtung und Bewertung unterziehen muss, wenn er als Ergebnis seiner Untersuchung erkennt, dass er für. die Windenergienutzung nicht substanziell Raum schafft." Eine Änderung des 2013 beschlossenen Kriterienkatalogs ist dabei wegen der neuen Informationslage zum Artenschutz zwingend erforderlich. Andernfalls werden weder die Anforderungen der Landesplanung noch die Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts hinsichtlich des substanziellen Raums für die Windenergie erfüllt. Die Vorgaben des Artenschutzes werden durch Berücksichtigung der Ergebnisse der Funktionsraumanalysen für Schwarzstorch und Rotmilan eingehalten.

Das Planungsbüro wird beauftragt auf der Grundlage der in der heutigen Sitzung beschlossenen Punkte die Pläne für die weiteren Planungsschritte auszuarbeiten.

Die Beschlussfassung erfolgte mit 19 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen, bei 2 Enthaltungen.

Wegen Sonderinteresse gemäß § 22 GemO haben nicht mitgewirkt: Ratsmitglieder Edith Baur, Peter Eichten, Klaus-Dieter Fuchs.

Beschluss 2 – Anpassung des Sondergebietes C- Schneifel an die Ergebnisse der Umweltprüfung

Das geplante Sondergebiet für Windenergie C-Schneifel wird als Ergebnis der Umweltprüfung aus folgenden Gründen in seiner Flächenausdehnung reduziert:

1. Erholungsschwerpunkt „" mit Wintersportanlage, Loipen und Wanderparkplätzen

Der zentrale und höchstgelegene Teil des Schneifelrückens stellt mit seinen Erholungseinrichtungen (Wintersportzentrum mit Restauration, Langlaufloipen, Loipenparkplatz, Wanderwege, Wanderparkplatz) den bedeutendsten Erholungsschwerpunkt in der Verbandsgemeinde Prüm dar. Die Ausweisung als Sondergebiet für Windenergie und die dann mögliche Errichtung von Windenergieanlagen würde zu deutlichen Beeinträchtigungen der Erholungsfunktion führen: im Sommer durch Lärmimmissionen und technische Überprägung des Land- schaftsbildes im nahen Umfeld der WEA (im weiteren Umfeld erfolgt eine optische Abschirmung durch den Wald); im Winter entsteht zusätzlich durch die Gefahr von Eisfall und Eiswurf eine erhebliche Einschränkung der Begehbarkeit und damit überhaupt der Nutzbarkeit des Gebietes.

2. Schutz des Landschaftsbildes

Der Schneifelrücken ist der landschaftsbildprägende Höhenzug im Naturpark Nordeifel und bestimmt maßgeblich die Eigenart des Gebietes. Abgesehen von einem Sendemast im Südwesten und dem ehemaligen militärischen Radarturm im Nordosten (Abstand ca. 4,5 km) ist der Höhenzug frei von Belastungen mit

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Fernwirkung. Eine Nutzung des Höhenrückens für die Windenergieerzeugung auf einer Länge von ca. 7,5 km (Fläche als Ergebnis der Restriktions- und Eignungsanalyse) würde zu einer vollständigen technischen Überprägung und damit den Verlust der landschaftsbildprägenden Eigenart der Schneifel führen. In diesem Zusammenhang ist auch die Bedeutung der Schneifel als identitätsstiftendes Landschaftsmerkmal für die Bevölkerung zu werten, die den Höhenrücken als wesentliches Element der mit dem Begriff der Heimat beschriebenen naturräumlichen Umgebung betrachtet.

3. Verringerung der Umfassungswirkung von Windenergieanlagen für die Ortslagen Roth, Kobscheid und Auw

Die Ortslagen Roth und Kobscheid sind gegenwärtig im Norden in einer Sektorbreite von 155° bzw. 90° von Windenergieanlagen (WEA) eingefasst. Bei vollumfänglicher Realisierung der möglichen WEA im geplanten Sondergebiet Schneifel würde auch im Süden ein Umfassungsbereich im Umfang von 75° für Roth und von 125° für Kobscheid entstehen (Betrachtungsraum bis ca. 4 km Entfernung vom Ortszentrum). In der Summe würde dadurch für Roth eine Umfassung von 230° und für Kobscheid von 215° entstehen. WEA-frei verbliebe für Roth ein Sektor von 60° nach Osten und ein Sektor von 70° nach Südwesten, für Kobscheid nach Osten ein Sektor von 40° und nach Westen von 105°. Bei dieser Betrachtung noch nicht berücksichtigt sind zukünftige Anlagen, die ggf. auf grenznahem belgischen Territorium errichtet werden.

Durch die vorgeschlagene Verkleinerung des Sondergebietes Schneifel verbleibt für Roth im Südwesten ein freier Sektor von 100° (statt 70°) und für Kobscheid von 190° (statt 105°). Die freien Sektoren nach Osten bleiben unverändert.

4. Naturschutzfachliche Gründe

Das Sondergebiet C-Schneifel befindet sich vollständig innerhalb des FFH-Gebietes Schneifel. Die bisherigen Untersuchungen zur FFH-Verträglichkeit zeigen, dass innerhalb des Sondergebietes die Schutz- und Erhaltungsziele auf Teilflächen möglicherweise in Konflikt mit der Windenergienutzung stehen. Durch die Freihaltung eines möglichst großen Bereichs des FFH-Gebietes wird der Gebietsschutz gestärkt und die möglichen Konfliktbereiche werden reduziert. Bei den Funktionsraumanalysen für den Schwarzstorch wurde festgestellt, dass die Kammlinie des Schneifelrückens als Leitlinie für Transferflüge zu den Nahrungshabitaten dient und auch Querungen des Kammes von Südosten nach Nordwesten und umgekehrt stattfinden. Mit der großräumigen Freihaltung des zentralen Kammabschnittes wird gewährleistet, dass der Schwarzstorch weiterhin den Kamm für Transferflüge nutzen kann, keine großräumigen Ausweichbewegungen notwendig werden und die Kollisionsgefahr gering gehalten wird.

Auf den verbleibenden Flächen können voraussichtlich 14 WEA errichtet werden (9 WEA in Teilfläche C-1 im Nordosten und 5 WEA in Teilfläche C-4 im Südwesten).

Im Ergebnis verbleiben - unter der Annahme, dass die übrigen Sondergebietsflächen wie in der VG-Ratssitzung am 5. Juli 2016 dargestellt erhalten bleiben - in der gesamten Verbandsgemeinde Prüm 530 ha geplanter Sondergebiete für Windenergie. Das entspricht 1,14 % der Fläche der Verbandsgemeinde. Zusammen mit den bereits

14 - 14 - bestehenden Sondergebieten bzw. Vorranggebieten für Windenergie im Umfang von 474 ha (= 1,02 % der VG-Fläche) ergibt sich insgesamt ein Flächenanteil der Sondergebiete für Windenergie an der gesamten Fläche der Verbandsgemeinde von 2,16 %.

Das Planungsbüro wird beauftragt, auf der Grundlage der in der heutigen Sitzung beschlossenen Punkte die Pläne für die weiteren Planungsschritte auszuarbeiten.

Die Beschlussfassung erfolgte mit 23 Ja-Stimmen und 8 Nein-Stimmen.

Wegen Sonderinteresse gemäß § 22 GemO haben nicht mitgewirkt die Ratsmitglieder Peter Eichten und Klaus-Dieter Fuchs.

v. g. u.

Schriftführer Bürgermeister