Die Wasserwerke im Bereich Mitte/Ost

Geschichte Wasserförderung Aufbereitung Mitte / Ost

jeweils den Lieferpart des anderen übernehmen. Damit in Trinkwasserförderung den Wasser führenden Schichten alles in Balance bleibt, in – erfolgt die Förderung in den jeweiligen Brunnenfassungen nach einem exakt berechneten Plan. Damit ist eine ökolo- von Grund auf gut gisch orientierte, nachhaltige Nutzung des Grundwassers sichergestellt.

Es ist der Initiative des englischen Ingenieurs William Die Aufbereitung des Grundwassers zu Trinkwasser findet Lindley zu verdanken, dass in Hamburg bereits im Jahre in den Wasserwerken statt. Damit unser Wasser nicht nur 1848 eine moderne Wasserversorgung unter staatlicher Re- gesund ist, sondern auch gut schmeckt, müssen Inhaltsstof- gie in Betrieb gehen konnte. Wurden zunächst noch Elbe fe wie Eisen und Mangan entfernt werden. So veredelt, wird und Alster als Wasserlieferanten genutzt, entstanden um das Trinkwasser über ein System von Transport- und Versor- die Jahrhundertwende zunehmend Grundwasserwerke, die gungsleitungen in die Haushalte in Hamburg und den ange- Wasser mit sehr viel besserer Qualität aus tiefen Erdschich- schlossenen Teilen des Umlandes geleitet. ten über Brunnenanlagen zutage fördern. Die günstigen geologischen Formationen in Hamburgs Untergrund sind In der bundesweit geltenden Trinkwasserverordnung sind dafür ideal. Die Trinkwassergewinnung aus Elbwasser ge- die Qualitätsmaßstäbe für unser wichtigstes Lebensmit- hört seit 1964 endgültig der Vergangenheit an. tel festgeschrieben. Um diese hohe Qualität dauerhaft im gesamten Versorgungsgebiet gewährleisten zu können, Heute sorgen 17 Wasserwerke dafür, dass den Bürgern unterliegt es der ständigen Kontrolle durch das unterneh- rund um die Uhr bestes Trinkwasser zur Verfügung steht. menseigene Wasserlabor auf dem Gelände der Hauptver- Die Werke arbeiten im Verbund und können bei Störungen waltung in . Mitte / Ost Seminare 2008 Trinkwasser für Hamburgs Vorwort Mitte und Osten

Der historische Ursprung der zentralen Hamburger Was- serversorgung befindet sich im östlichen Versorgungsbe- reich – in Rothenburgsort. Hier entstand 1848 die „Stadt- wasserkunst“, deren dampfgetriebene Cornwall-Pumpen unfiltriertes Elbwasser in die Innenstadtbereiche Hamburgs transportierten. Sehr bald zeigten sich Qualitätsprobleme. Schon der Geruch des Wassers war unappetitlich. Die vier vorhandenen Absetzbecken, die der Schwebstoffablage- rung dienen sollten, waren für die Reinigung des Elbwassers völlig unzureichend. Die 1892 in Hamburg ausgebrochene Cholera beschleunigte schließlich die Fertigstellung einer großen Filteranlage auf der Elbinsel Kaltehofe. Zwar verbes- serte sich dadurch zeitweise die Wasserqualität. Schließlich erkannte man aber, dass aus Gründen der Gesundheit die Abkehr vom Flusswasser für die Trinkwasserversorgung notwendig wurde. Diese Erkenntnis führte zu geologischen Hamburgs Trinkwasser in Zahlen Untersuchungen, die Aufschluss über Grundwasservorkom- men geben sollten. 1905 ging dann das erste Hamburger Wasserwerke 17* Grundwasserwerk in in Betrieb. In den Vier- und Rohrnetzlänge 5.420 km Marschlanden begann 23 Jahre später das Wasserwerk Curslack mit der Förderung von Grundwasser. Aus beiden Hydranten 45.203 Wasservorkommen werden noch heute die Hamburger In- Wohnungs- und Grundstücksversorgungen 652.366 nenstadt und die Vier- und Marschlande mit Trinkwasser versorgt. Wasserzähler 1.066.910 Trinkwasserförderung jeweils den Lieferpart des anderen übernehmen. Damit in Auch das Wasserwerk , das sich ursprünglich für Verbrauch pro Einwohner / Tag 108 Liter den Wasser führenden Schichten alles in Balance bleibt, die Trinkwasserversorgung aus der Bille bediente, stellte Rohwasserförderung / Jahr 111.162 Tcbm in Hamburg – erfolgt die Förderung in den jeweiligen Brunnenfassungen den Betrieb bereits 1899 auf Grundwasserförderung um. nach einem exakt berechneten Plan. Damit ist eine ökolo- Ganz in der Nähe entstand sieben Jahre später auf preußi- Trinkwasserabgabe 108.166 Tcbm gisch orientierte, nachhaltige Nutzung des Grundwassers schem Gebiet das Wasserwerk Lohbrügge, das ebenfalls sein von Grund auf gut davon Haushalte und Gewerbe 87.930 Tcbm sichergestellt. Wasser aus Brunnen bezog. Im Rahmen der Umsetzung des davon Großabnehmer 5.832 Tcbm Großhamburggesetzes wurden 1937/38 beide Wasserwerke davon außerhamb. Gebiete 14.101 Tcbm Es ist der Initiative des englischen Ingenieurs William Die Aufbereitung des Grundwassers zu Trinkwasser findet den Hamburger Wasserwerken zugeordnet. Lindley zu verdanken, dass in Hamburg bereits im Jahre in den Wasserwerken statt. Damit unser Wasser nicht nur Laboruntersuchungen 1848 eine moderne Wasserversorgung unter staatlicher Re- gesund ist, sondern auch gut schmeckt, müssen Inhaltsstof- Als Nachkriegsbau ging 1966 schließlich das Wasserwerk Chemie 29.338 Proben gie in Betrieb gehen konnte. Wurden zunächst noch Elbe fe wie Eisen und Mangan entfernt werden. So veredelt, wird Glinde in Betrieb, nachdem es vorher schon, der Not gehor- Mikrobiologie 28.348 Proben und Alster als Wasserlieferanten genutzt, entstanden um das Trinkwasser über ein System von Transport- und Versor- chend, dank einer provisorisch eingerichteten Filteranlage die Jahrhundertwende zunehmend Grundwasserwerke, die gungsleitungen in die Haushalte in Hamburg und den ange- mit der Trinkwassergewinnung in kleinem Umfang begin- *inkl. Wasserwerk Haseldorfer Marsch, das hier nicht berücksichtigt ist, Wasser mit sehr viel besserer Qualität aus tiefen Erdschich- schlossenen Teilen des Umlandes geleitet. nen konnte. da das Nießbrauchrecht an die Holsteiner Wasser GmbH übertragen ten über Brunnenanlagen zutage fördern. Die günstigen wurde. geologischen Formationen in Hamburgs Untergrund sind In der bundesweit geltenden Trinkwasserverordnung sind Bis heute ist das Betriebsgelände in Rothenburgsort mit dafür ideal. Die Trinkwassergewinnung aus Elbwasser ge- die Qualitätsmaßstäbe für unser wichtigstes Lebensmit- Hauptpumpwerk, Wasserwerk Billbrook, Wasserlabor, Ver- Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2009 hört seit 1964 endgültig der Vergangenheit an. tel festgeschrieben. Um diese hohe Qualität dauerhaft im waltung, Konferenz- sowie einem Schulungs- und Ausbil- gesamten Versorgungsgebiet gewährleisten zu können, dungszentrum Kernstück der Trinkwasserversorgung der Heute sorgen 17 Wasserwerke dafür, dass den Bürgern unterliegt es der ständigen Kontrolle durch das unterneh- Hansestadt. Von hier aus erfolgt die zentrale Überwachung rund um die Uhr bestes Trinkwasser zur Verfügung steht. menseigene Wasserlabor auf dem Gelände der Hauptver- und Steuerung aller Wasserwerke. Zudem werden über das Die Werke arbeiten im Verbund und können bei Störungen waltung in Rothenburgsort. Pumpwerk mehr als 25 Prozent des Trinkwassers in das Ver- teilnetz abgegeben. 3 Zentrale Leitwarte Rothenburgsort / Wasserwerk Billbrook

Zentrale Leitwarte Hauptpumpwerk Rothenburgsort

Alles unter Kontrolle Hamburgs erstes Grund- wasserwerk

In Rothenburgsort befindet sich das Zentrum der Hamburger Brunnenfassungen als auch für das in die Verbraucherhaus- Wasserversorgung. In der zentralen Leitwarte des Haupt- halte gelieferte Trinkwasser. pumpwerkes laufen alle Informationen über die Betriebszu- stände aller Wasserwerke und des Rohrnetzes zusammen. Da die Elbe als Trinkwasserlieferant wegen der schlechter Von hier aus erfolgt die Koordination und die Überwachung werdenden Wasserqualität zunehmend Probleme bereite- der Wasserversorgung im gesamten Versorgungsgebiet mit te, wurde um die Jahrhundertwende die Suche nach Grund- seinen unterschiedlichen Druckzonen. Weiterhin werden wasser mit großer Intensität und hohem Geldmitteleinsatz hier alle Störmeldungen aus den Wasserwerken ausgewer- betrieben. Der Erfolg blieb nicht aus. Bereits Ende 1905 star- tet und eventuell notwendige Bereitschaftseinsätze außer- tete das erste Grundwasserwerk Hamburgs in Billbrook mit halb regulärer Arbeitszeiten koordiniert und überwacht. Zu der Trinkwasserproduktion. Gefördert wurde sowohl aus guter Letzt befindet sich hier auch die Telefonzentrale der artesischen Tiefbrunnen als auch aus Flachbrunnen. Hamburger Wasserwerke mit der Störungsannahme. Von dieser Stelle aus werden alle telefonischen Anfragen und Pumpenanlage im Hauptpumpwerk Meldungen, mit Ausnahme derjenigen zur Wasserabrech- nung, beantwortet oder bei Bedarf an die zuständigen Ab- teilungen weitergeleitet.

Das Hauptpumpwerk selbst sorgt darüber hinaus für den notwendigen Wasserdruck und damit für den Transport des Trinkwassers zu den Verbrauchern. Es wird dabei von den Pumpen der Wasserwerke in den jeweiligen Versorgungs- gebieten unterstützt.

Nicht zuletzt ist auch das Wasserlabor auf dem Rothen- burgsorter Gelände beheimatet. Hier wird mittels kontinu- ierlicher Beprobung die Qualität des Hamburger Wassers überwacht. Dies gilt sowohl für das Rohwasser aus den Seminare 2008 ���������������� Vorwort ������ ������ ��������������� ������������ ��������������� �������� ������

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Steckbrief

Die Wasserfassung Billbrook hat mit ihren bis in die unteren Wasserwerk Billbrook: Braunkohlensande reichenden Tiefbrunnen bis heute ihre Brunnenfassungen: Bedeutung behalten. Allerdings hatte der Zahn der Zeit an 2 Fassungen; 6 Flachbrunnen; 20 Tiefbrunnen von 200–320 m Tiefe den Werksanlagen so sehr genagt, dass der Betrieb der alten Aufbereitung: Filteranlage immer problematischer wurde. Belüftungskammer; Sauerstoffkammer; 6 geschlossene Filter; Schlammwasserbecken; Absetzbecken Da eine Sanierung dieser alten Anlage zu teuer geworden Tagesleistung: wäre, lag es nahe, auf dem Betriebsgelände in Rothen- 35.000 bis 60.000 m3 burgsort ein neues Werk zu bauen. Die Transportleitung Jahresabgabe: zum Hauptpumpwerk bestand ja bereits. 1985 wurde das 8,9 Mio. m3 alte Werk schließlich geschlossen und das neue Wasser- Wasserhärtebereich: werk Billbrook übernahm die Aufbereitung des Grundwas- Mittel (11,4˚dH ) sers aus der Billstedter und der zwischenzeitlich sanierten

Billbrooker Brunnenfassung. Hauptpumpwerk Rothenburgsort: Speicherung: Es sind vor allem die Inhaltsstoffe Eisen und Mangan, die 5 Trinkwasserbehälter hier durch Oxidationsprozesse ausgefällt und ausgefiltert Speichervermögen: werden. Das so gewonnene Trinkwasser fließt in freiem 100.000 m3; Gefälle zum Hauptpumpwerk, wo es dann, vermischt mit 3 Chloranlagen dem Wasser aus Curslack, in die Innenstadt und die daran Trinkwasserpumpen: angrenzenden Stadtteile gepumpt wird. 9 Pumpen; 1.500 bis 4.500 m3/Stunde je Pumpe

Das Wasserwerk Billbrook wird vollautomatisch betrieben. Sonstige Werksanlagen: Die Überwachung erfolgt durch die auf demselben Gelände Maschinenhalle; Filtergebäude; Trinkwasserbehälter; Schaltwarte; Spülwasser-Rückgewinnungsanlage; Absetzbecken; Rückhaltebereich; befindliche zentrale Leitwarte. Elektroeinrichtungen; Verwaltungsräume; Sozialräume; Werkstätten

Standort: Billhorner Deich 2, 20539 Hamburg

Weitere Informationen: HAMBURG WASSER, Unternehmenskommunikation, Tel. 040 / 78 88 - 24 83 5 Wasserwerk Curslack Filterhalle Wasserwerk Curslack

Wasser für die Innenstadt der Förderung aus Tiefbrunnen mittels Unterwasserpumpen erfolgt die Förderung aus den Flachbrunnen über Vakuum- pumpen, Heber genannt. Das Grundwasser wird damit wie Das 1928 als zweites Grundwasserwerk Hamburgs in Betrieb durch einen Strohhalm aufgesogen. Statt ursprünglich zwei genommene Wasserwerk Curslack nimmt auch heute noch großen Hebern sind seit Realisierung des neuen Konzeptes eine Sonderstellung ein. Hier wird das Grundwasser damals 15 Kleinheber im Einsatz. wie heute über Flachbrunnen gefördert, die in die Sande und Kiese des Urstromtales der Elbe in Tiefen bis maximal Da die Grundwasserbeschaffenheit der jeweiligen Fassun- 24 Meter reichen. Zur Einhaltung der Wasserstände im Gra- gen sehr unterschiedlich ist, erfolgt vor der Aufbereitung bensystem für die Landwirtschaft wird Wasser aus der Bille eine intensive Durchmischung. Anschließend wird das Was- und Elbe in das Fassungsgebiet gepumpt. Zur Förderanlage ser in vier Kaskaden belüftet. Die Ammonium-, Eisen- und gehören aber auch Tiefbrunnen, die bis zu 110 Meter tief in Manganbestandteile oxidieren und flocken aus. Die gelös- den Untergrund reichen. ten und oxidierten Produkte werden anschließend in den Sandschichten geschlossener Schnellfilter vom Wasser ge- Zum Schutz des Grundwassers wurde 1996 ein Trinkwasser- trennt. Bei den regelmäßig durchgeführten Filterrückspü- schutzgebiet ausgewiesen. Zusätzlich wurde mit der Land- lungen gelangen diese Teilchen in ein mehrstufiges System wirtschaft, Behörden und Verbänden eine Kooperation ge- von Absetzbecken, von wo aus sie dann als Schlamm der bildet, die eine geordnete Bodennutzung unterstützt. weiteren Verwertung zugeführt werden.

Im Laufe der Jahre entstandene Schäden an den Konstruk- tionselementen des alten Werkes machten einen Neubau unumgänglich, der schließlich im Oktober 2004 fertigge- Außenansicht der Filterhalle stellt wurde. Einen Monat später nahm das neue Werk den Betrieb auf. Aufgrund seiner Fördermenge ist es nach wie vor das bedeutendste Wasserwerk für Hamburgs Wasser- versorgung.

Im Zuge des Neubaus wurde das Hebersystem zur Grund- wasserförderung in den Brunnenfassungen überarbeitet und die Wasseraufbereitung neu konzipiert. Anders als bei Seminare 2008 Vorwort ������ �����������

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��������� ��������������� ��������������� ��������� ������ ����� ������������ ������� ������������� ������������������ ������������� ������������� Steckbrief

Die Aufbereitungsanlage gliedert sich in zwei Filterstrecken Brunnenfassungen: mit jeweils zehn Schnellfiltern. Die Strecken können ge- 220 Flachbrunnen von 14–24 m Tiefe; trennt voneinander betrieben werden. 16 Tiefbrunnen von 65–110 m Tiefe Aufbereitung: Das filtrierte Wasser fließt in vier Nachentsäuerungsbecken, Belüftungskaskaden; geschlossene Schnellfilter; in denen es von Luft durchströmt wird. Dabei entweicht vier Nachentsäuerungseinheiten; eine Chloranlage Kohlensäure, die sonst Korrosion im Leitungsnetz bewirken Speicherung: könnte. Anschließend läuft das so gewonnene Trinkwasser 2 Trinkwasserbehälter in einen Speicher, der für den Ausgleich der im Tagesverlauf unterschiedlichen Abgabemengen sorgt. Speichervermögen: 2x 6.000 m3 Das in Curslack produzierte Trinkwasser gelangt in freiem Trinkwasserpumpen: Gefälle über eine doppelt angelegte Freispiegelleitung zum 2 Pumpen je 1.250 m3/Stunde Hauptpumpwerk nach Rothenburgsort. Von dort wird es zu- 2 Pumpen je 200 und 400 m3/Stunde sammen mit dem Wasser des Wasserwerks Billbrook über mächtige Versorgungsleitungen in die Innenstadt sowie Tagesleistung: 3 in einige angrenzende Stadtteile gepumpt. Je nach Bedarf 36.000 bis 80.000 m kann das Wasser zusätzlich in die Versorgungsnetze Alten- Jahresabgabe: gamme und Bergedorf eingespeist werden. Maximal 21,3 Mio. m3

Die Gesamtanlage, bestehend aus Brunnenfassungen, Was- Wasserhärtebereich: seraufbereitung und Trinkwasserspeicherung, wird mit Hilfe Mittel (12,9˚dH )

moderner Steuerungseinrichtungen vollautomatisch betrie- Sonstige Werksanlagen: ben. Das System ist so ausgelegt, dass der Ausfall einzelner Filtergebäude; Trinkwasserbehälter; Schaltwarte; Absetzbecken; Komponenten oder Gruppen ausgeglichen werden kann. Elektroeinrichtungen; Verwaltungsräume; Sozialräume; Werkstätten Es ist zudem mit dem zentralen Leitsystem der Hamburger Wasserwerke verbunden. Standort: Curslacker Heerweg 137, 21039 Hamburg

Weitere Informationen: HAMBURG WASSER, Unternehmenskommunikation, Tel. 040 / 78 88 - 24 83 7 Wasserwerk Glinde Verdüsungsanlage Wasserwerk Glinde

Trinkwasser aus dem Das Grundwasser wird vom Wasserwerk Glinde über drei Brunnenfassungen aus verschieden tief gelagerten Grund- Sachsenwald wasserleitern gefördert. In den Brunnen sorgen Unterwas- serpumpen für den Transport durch Rohwasserleitungen Auch in Hamburgs Osten stieg der Wasserverbrauch in den zur zentralen Aufbereitung im Werk. Nachkriegsjahren rasch an. 1948 wurde, durch einen Pacht- vertrag abgesichert, zunächst Trinkwasser aus der Förder- Das geförderte Grundwasser enthält geringe Mengen von anlage eines privaten Unternehmens in das östliche Versor- Eisen und Mangan sowie Schwefelwasserstoff und über- gungsnetz eingespeist. Um mit der Entwicklung langfristig schüssige Kohlensäure. Eisen und Mangan sind auch und Schritt halten zu können, war der Bau eines neuen Wasser- besonders ein Problem für das Netz und müssen entspre- werks unumgänglich. chend entfernt werden.

Hydrogeologische Voruntersuchungen wiesen auf drei er- Dazu wird im Glinder Werk das Grundwasser in einem Ver- giebige Grundwasserleiter im Gebiet zwischen Oststein- düsungsturm belüftet. Dabei entweichen nicht nur Schwe- bek, Glinde, Willinghusen und Stemwarde hin. 1959 wurde auf Glinder Gebiet mit dem Brunnenbau begonnen. Der Wasserwerksneubau musste auf schleswig-holsteinischem Verrohrung Filter Wasserwerk Glinde Gebiet erfolgen, da auf hamburgischem Stadtgebiet keine entsprechend geeigneten Grundwasservorkommen vor- handen waren.

Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, begannen bereits im Jahr 1960 provisorisch errichtete Filter mit der Aufbe- reitung des Grundwassers aus den ersten betriebsfähigen Brunnen. Bei der Inbetriebnahme des Wasserwerks Glinde im Jahr 1966 standen schließlich 13 Förderbrunnen zur Ver- fügung.

Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit wurden 1983 die Wasserwerke Bergedorf, Lohbrügge und Glinde mit Trans- portleitungen verbunden. Seminare 2008 �������������� Vorwort

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Steckbrief

felwasserstoff und Kohlensäure, durch Oxidation flocken Brunnenfassungen: auch die Inhaltsstoffe Eisen und Mangan teilweise aus. Die 3 Fassungen; 14 Tiefbrunnen von 128–212 m Tiefe gelösten und festen Flocken werden in Filterbecken, die Aufbereitung: mit Quarzsand gefüllt sind, abfiltriert. Durch regelmäßiges Belüftungsturm; Reaktionsbehälter; 6 offene Betonfilter Rückspülen werden sie wieder von der Sandschicht ge- trennt und gelangen mit dem Spülwasser in die beiden Ab- Speicherung: setzbecken. Dort lagern sie sich im Verlauf weniger Stunden 4 Trinkwasserbehälter als Schlamm ab, der sich problemlos entsorgen oder sogar Speichervermögen: weiterverwenden lässt. 12.000 m3

Das in diesem Aufbereitungsprozess gewonnene Trinkwas- Trinkwasserpumpen: ser gelangt schließlich in große Speicherbehälter. Von hier 8 Kreiselpumpen; 200 bis 2.000 m3/Stunde aus wird es von Kreiselpumpen über das Verteilnetz zu den Tagesleistung: Abnehmern transportiert. Dank dieser Zwischenspeiche- 12.000 bis 38.000 m3 rung ist auch bei großen Verbrauchsschwankungen immer genügend Trinkwasser vorrätig. Jahresabgabe: 7,0 Mio. m3 Das Wasserwerk Glinde verfügt über einen Prozessrechner, Wasserhärtebereich: der alle Betriebszustände überwacht und die Trinkwasser- Mittel (9,3˚dH ) abgabe entsprechend dem jeweiligen Verbrauch steuert. Durch diese Automatisierung kommt das Werk außerhalb Sonstige Werksanlagen: der normalen Arbeitszeit ohne Personal aus. Bei Störungen Maschinenhalle; Filtergebäude; Trinkwasserbehälter; Schaltwarte; kommt ein Bereitschaftsdienst zum Einsatz. Außerdem wird Spülwasser-Rückgewinnungsanlage; Absetzbecken; 2 Sickerteiche; Rückhaltebereich; Elektroeinrichtungen; Verwaltungsräume; das Werk vom Hauptpumpwerk in Rothenburgsort zentral Sozialräume; Werkstätten überwacht, sodass im Falle von Störungen jederzeit die Be- reitschaft alarmiert werden kann. Standort: Papendieker Redder 79, 21509 Glinde

Weitere Informationen: HAMBURG WASSER, Unternehmenskommunikation, Tel. 040 / 78 88 - 24 83 9 Wasserwerk Bergedorf Druckfilter in der Filterhalle

Steckbrief

Vom Flusswasser zum Grund- Brunnenfassungen: wasser 1 Fassung; 5 Tiefbrunnen von 96–128 m Tiefe Aufbereitung: Sauerstoffanlage; 6 geschlossene Filter Bereits 1848 versorgte ein privat betriebenes Filtrierwerk die Bewohner Bergedorfs von zentraler Stelle mit Trinkwas- Speicherung: ser aus der Bille. 50 Jahre später konnte die Trinkwasserge- 2 Trinkwasserbehälter winnung durch den Bau zweier Brunnen auf Grundwasser Speichervermögen: umgestellt werden. 1.400 m3

Um die Versorgung der wachsenden Bevölkerung Ber- Trinkwasserpumpen: gedorfs langfristig sicherzustellen, wurde 1915 ein neues 3 Pumpen; 150 bis 300 m3/Stunde 4 Pumpen; 40 bis 150 m3/Stunde Wasserwerk fertiggestellt, dessen Bausubstanz bis heute erhalten ist. 15 Jahre später konnte die Leistung durch den Tagesleistung: Bau weiterer Brunnen und mit Hilfe von Druckfiltern weiter 9.000 m3 gesteigert werden. Schließlich wurde die Filteranlage 1986 komplett erneuert. Jahresabgabe: 1,8 Mio. m3

Das Bergedorfer Grundwasser ist von bester Qualität, es Wasserhärtebereich: muss jedoch aufbereitet werden. Dies geschieht durch die Mittel (9,6˚dH ) Anreicherung mit Industriesauerstoff, der die Ausflockung unerwünschter Eisen- und Manganbestandteile bewirkt. Sonstige Werksanlagen: Diese werden in geschlossenen Druckfiltern vom Wasser Maschinenhalle; Filtergebäude; Trinkwasserbehälter; Absetzbecken; Rückhaltebereich; Elektroeinrichtungen; Verwaltungsräume; Sozial- getrennt und durch regelmäßige Rückspülungen wieder räume aus den Filterschichten geschwemmt, um schließlich als Schlamm verwertet zu werden. Standort: Möörkenweg 45, 21029 Hamburg Das gewonnene Trinkwasser gelangt zunächst in große Weitere Informationen: Speicherbehälter. Die Weiterverteilung in die beiden hö- HAMBURG WASSER, Unternehmenskommunikation, her gelegenen Zonen Wentorf und Bergedorf erfolgt über Tel. 040 / 78 88 - 24 83 Kreiselpumpen. Ein Leitrechner steuert und überwacht das Wasserwerk. Wasserwerk Lohbrügge Filtergebäude und Absetzbecken Seminare 2008 Vorwort

Steckbrief

Wasserversorgung zwischen Brunnenfassungen: Geest und Elbmarsch 1 Fassung; 5 Tiefbrunnen von 102–125 m Tiefe Aufbereitung: Sauerstoffanlage; 4 geschlossene Filter; Kaskadenbelüftung 1906 wurde auf ehemals preußischem Gebiet ein Wasser- werk mit zwei Tiefbrunnen fertiggestellt, das die nordöstlich Speicherung: von Bergedorf gelegenen Gemeinden mit Trinkwasser ver- 2 Reinwasserbehälter sorgte. 1937 wurde es infolge des Groß-Hamburg-Gesetzes Speichervermögen: von den Hamburger Wasserwerken übernommen. 600 m3

Zum Versorgungsnetz gehörte ursprünglich auch ein Trinkwasserpumpen: Wasserturm, der aber seine Funktion verlor, als 1972 der 3 Pumpen; 150 bis 450 m3/Stunde Netzverbund mit dem Wasserwerk Glinde entstand. Das Tagesleistung: Wasserwerk Lohbrügge wird als Grundlastwerk betrieben, 5.000 bis 9.000 m3 während das Wasserwerk Glinde als Druckregelwerk die Schwankungen im Wasserbedarf ausgleicht. Jahresabgabe: 1,4 Mio. m3 1991 ersetzte schließlich ein Werksneubau die inzwischen Wasserhärtebereich: veralteten Anlagen. In der neuen Wasseraufbereitung wer- Mittel (10,4˚dH ) den mittels Industriesauerstoff unerwünschte Bestandteile wie Eisen und Mangan zum Ausflocken gebracht und ab- Sonstige Werksanlagen: gefiltert. Durch Rückspülungen der Filter gelangen diese Maschinenhalle; Filtergebäude; Trinkwasserbehälter; Absetzbecken; Teilchen in Absetzbecken, wo sie einen Schlamm bilden, der Rückhaltebereich; Elektroeinrichtungen; Verwaltungsräume; Sozial- räume weiter verwertet werden kann. Das gewonnene Trinkwasser fließt in einen Speicherbehälter, wo es zur Sauerstoffanrei- cherung nachbelüftet wird, bevor es in das Netz der Versor- Standort: gungszone Ost gepumpt wird. Krusestraße 2, 21033 Hamburg

Weitere Informationen: Alle Betriebsfunktionen des Werkes sind automatisiert und HAMBURG WASSER, Unternehmenskommunikation, werden von einem Leitrechner überwacht und gesteuert. Tel. 040 / 78 88 - 24 83

11 HAMBURG WASSER Postfach 26 14 55 20504 Hamburg

Telefon 040 / 78 88 - 0 Telefax 040 / 78 88 - 25 13

www.hamburgwasser.de 2010 Oktober