Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die Darüber erhebt sich der massive Sattelturm der ehe- Waldweg nach Arbing etwa 10 km entfernte Alpenkette. maligen Wallfahrtskirche „Maria auf dem Berg“ von Rechter Hand beginnt die lange, etwas flacher verlau- Hirnsberg, die vermutlich aus den Überresten der fende Südroute. Obstbaulich hat dieser Abschnitt weni- 1378 zerstörten Burg der Herren von Hirnsberg er- ger zu bieten; als Rückweg nach ist er landschaft- baut wurde. Hirnsberg erreicht man von Letten aus zu lich trotzdem interessant. Am Ortsende von Zacking Fuß in rund 20 Minuten. steht in einer Wiese eine 1636 errichtete Pestsäule. In Gattern kommen wir links an einem „Bauernsachl“ Der heutige Waldweg nach Arbing war im Mittelalter ein vorbei. Obstgarten, Spalier und Gartl, ja selbst der Landschaftsschutzgebiet Teil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Misthaufen ergänzen sich zu einem harmonischen Thalkirchener Ache Am Rastplatz mit einem Bildstöckl des Hlg. Leonhard Ganzen. Die alten Obstbäume bleiben erhalten und Von Letten (benannt nach der lehmigen Bodenbe- Vom Ende des 17. Jahrhunderts stammt eröffnet sich ein herrlicher Blick auf den . so manches ausgefaulte Astloch bietet eine Nistgele- schaffenheit) führt der Weg weiter in das Landschafts- die kleine Kapelle von Arbing mit ihrem OBST- und KULTURWEG Bei klarem Wetter sind Schloss und Schlosskanal auf genheit für Singvögel und andere Kleintiere. schutzgebiet der Thalkirchener Ache. Entlang der Tal- Marienaltärchen, das daneben Ratzinger Höhe der zu erkennen. Hier stehen zwei Wild- sohle findet man wegen der Blütenfrostgefahr wenig stehende Steinmarterl von 1702. birnen aus Georgien und aus Kasachstan. Zentralasi- Einige Meter links, abseits unseres Weges, steht die Obstbäume. Zudem hat es vor der Bachregulierung en gilt als Ursprungsland unseres Kernobstes. Kapelle zur „Unbefleckten Empfängnis“, die 1781 von häufig Überschwemmungen gegeben, was sich auf Der Rotmarmor-Gedenkstein von 1647 bei Siggenham den Bauern aus Ratzing und Gattern errichtet wurde. die sauerstoffliebenden Obstbaumwurzeln negativ erinnert an den tödlichen Unfall des Freiherrn Ferdi- Am Ortseingang von Dirnsberg stehen große alte Birn- Die Kapelle ist mit einer schönen Rokokostukkatur auswirkt. nand von Schurff. Er stürzte an dieser Stelle vom Pferd. bäume. Sie sind die klassischen Hofbäume. Manche und einem Stuckaltar, an dem sich seitlich die Figu- ren des Hl. Rupert und Martin befinden, ausgestattet. Sorten eignen sich besonders zum Schnapsbrennen Ein hervorragendes Obstbaugebiet ist die etwas höher- Vorbei an der Grabl-Mühe steigen wir in das Priental (Croazbirne), andere zum Mosten und zum Kletzen- gelegene Ortschaft Ulperting. Der Ringerbauer hatte hinab. Ein kleines technisches Denkmal ist das Elektri- Darren (Gänskragen). Der Hof betreibt eine Saftpres- Nach Gattern öffnet sich erstmals der Blick einen „Pelzgarten“ (kleine Baumschule) und versorg- zum 220 m tiefer liegenden Simssee. zitätswerk der Gemeinde Prien, das 1906 nach Plänen serei, eine Brennerei, Mosterei und die Herstellung te die Gegend mit Obstbäumen. Viele alte Sorten aus von Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Mu- verschiedener Apfelessige. den Empfehlungen der Deutschen Obstsortenblätter seums, errichtet wurde. (1899–1910), wie „Coulons Renette“, „Damasonre- Das beeindru- nette“, „geflammter Kardinal“ und „Gänskragen“ wur- Auf einem ruhigen, erfrischenden Weg entlang der ckendste Gebäu- den so verbreitet und erhalten. Die beiden Gartenbau- Prien erreichen wir schließlich wieder Prien am Chiem- de Dirnsbergs ist Am Übergang eines Grabens unterhalb Hocheck vereine haben sich zum Ziel gesetzt, die Sorten der see, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. der alte „Moarhof“ mit un- steht das Naturdenkmal „Holzmann-Eibe“. Der Baum Deutschen Obstsortenblätter möglichst vollständig am verputztem Mischmauerwerk ist wohl einige hundert Jahre alt, vielleicht hat er sogar Obst- und Kulturweg aufzuveredeln. Beim „Ringer“ und Backsteingliederung aus schon die Ritter des nahegelegenen, kaum zugäng- können Produkte des Obstbaues und der Brennerei der Mitte des 19. Jahrhunderts. lichen Speckerturmes (13. Jahrhundert) „gesehen“. verkostet werden. Seinen Kräuterlikör stellt er nach ei-

Am Ortsausgang sind einige Wildobstarten (groß- Eiben gibt es hier relativ häufig. Sie sollen von den Rit- nem streng gehüteten Brennerrezept her. Druckservice GMBH fruchtige Auslesen) gepflanzt worden – sehr interes- tern zum Herstellen ihrer Waffen genutzt worden sein. Wenn wir in Hitzing durch den Ort einen Abstecher Hallwanger Str. 2 · 83209 Prien · Tel. 08051/1511 · Fax 1806 santes Obst für verschiedene Arten der Verarbeitung. nach Osten gehen, kommen wir nach 20 Minuten an www.rieder-druckservice.de Herausgeber: Von dem Weiler Holzberg aus haben wir einen schö- den „Zwei-Seenblick“ und den Aussichtsturm, der Obst- und Gartenbauverein Prien Prien Marketing GmbH Nordwestlich des Ortes nähern wir uns nen Blick auf die kleine Andreas- nach der Landesgartenschau 2010 in Obstverwertungsgenossenschaft Alte Rathausstraße 11 1. Vorstand Felix Perl 83209 dem mit 695 Metern höchsten Punkt kirche von Thalkirchen mit ihrem hierher versetzt worden war. Ernsdorf 7 Tel. +49 8051 6905-0 des Obst- und Kulturweges. Zur Eröff- barocken 83209 Prien am Chiemsee Fax +49 8051 6905-40 Tel. +49 8051 3787 [email protected] Obstkultur und Kulturgeschichte nung des Weges wurde hier ein Bild- Zwiebel- Nach Bach trennt sich unser Weg. Linker Hand er- www.tourismus.prien.de zwischen Chiemsee und stock zu Ehren der Hl. Gertraud geweiht. turm von reicht man die durch ihre Südlage klimatisch begüns- Pflege des Weges: Obst- und Gartenbauverein Hirnsberg-Pietzing Sie ist die Schutzpatronin der Gärtner. 1676. tigten Orte Wensing, Schering, Gänsbach und Greim- Printed in – Auflage: 10.000 Stück © 2015 Simssee auf einem Wanderweg Druck: Rieder Druckservice, Prien am Chiemsee - Text: Josef Stein, Karl Aß der Gemeinden Möge sie die Arbeit der Obst- und Gar- harting. Der „Wensinger“ hat eine Brennerei. Der Titelfoto: Josef Stein – Zeichnungen: Gertruda Gruber tenbauvereine unterstützen. dichte, alte Obstgarten weist darauf hin. Kartenmaterial: ALPSTEIN Tourismus GmbH & Co. KG – Prien

5 5

551 0 Pinswang – 927 erstmals urkundlich erwähnt – entstand Mauerkirchen i.Chiemgau Eichert N S G E g g s t ä t t - Start an der Priener Kirche L e i t e Mariä Himmelfahrt aus einem Maierhof des Erzbischofs von Salzburg. Der 516 Erlet H e m h o f e r Antw orte S e e n p l a t t e Ortsname verweist auf eine mit Binsen bewachsene r Ac 562 hen Wir beginnen unseren Weg in der um 1158 gegründe-

n Wiese. e R o t b i c h e l b Antw 549 a orter hen ten Marktgemeinde Prien mit ihrer bedeutenden, vom r Ac

g r Antwort e l i Kalkgrub Münchner Hofkünstler Johann Baptist Zimmermann e f P Sieglweiher ausgestatteten Rokokokirche (1738). Vieh weidgraben Gmein L e t t e l l o c h w i e s e W Unser Weg führt – vorbei an der wiederbelebten Bren- Dorf und Landschaft sind Lebensräume ei Finsterleiten de A n t w o r t e r Unterhamberg Anger 518 nb nerei der Obstverwertungsgenossenschaft Prien – auf 484 K ac für Mensch, Tier und Pflanze r h Schafwaschen e B e r g u Hötzelsberg z der Doktor-Knorz-Straße in das Eichental mit seinem e l Moos Thalkirchen g H r o a Der Obst- und Kultur- Wanderweg Ratzinger Höhe soll fa b Oberhamberg parkähnlichen hundertjährigen Baumbestand an Bu- n e Buchberg Rain n ge 606 491 Gries rg dazu beitragen, dass Dorf- und Landschaftsbestandtei- ra W Ba b chen und Eichen. chb e es re n te Nach ca. 800 m auf dem Geh- und Radweg Richtung Stauden ite nb le erkannt und erhalten werden. ng ac ra h Pfeil b e

n Rimsting Greimharting führt der Weg links durch ein Waldstück 0 Letten

0 5 Holzberg Nach Überqueren der Prien Kreuzbichl Hocheck Dirnsberg 564 nach Hörzing. Der Ort liegt in einer frostgefährdeten Der alte bäuerliche Obstgarten ist P n fei Huben e öffnet sich der Blick zur Wall- lerg Point b r a Bachmulde. Man erkennt, wie aus diesem Grund die fgraben abe 694 Oberholz 576 r

o n g • Eingrünung von Hof und Dorf 5

H n fahrtskirche St. Salvator, die

0 Berg

h 0

a Obstbäume förmlich den Hügel hinauf drängen. 5

B

5 Gattern

• Nebenerwerb für den Landwirt 0 im Hochmittelalter entstand.

5 5 Herrgottswinkel 0 666 Osterhofen 0 0 • Lebensraum für Tiere und Pflanzen 6

Hofholz Obst- und Kulturlehrpfad Die heutige Kirche stammt Von Krinning nach Greimharting 6

0 Achthal 0 688 Ratzing Weingarten Öd aus dem 15. Jahrhundert, das Entlang des Weges wurden viele verschiedene Obstsor- R a t z i n g e r Westernach Gnadenbild des leidenden Hei- Von Krinning nach Greimharting führt ein alter Kirchen- Geigereck S c h l o ß b e r g Steinlehrpfad ten gepflanzt H ö h e E i c h b e r g lands aus der Zeit um 1600. weg an einem Moränenrücken entlang. Die anfänglich Kaps Am Fürsaum Westernach • zum Kennenlernen der Frucht 694 Greimharting gepflanzten Kirschbäume haben sich im regenreichen Ulperting 0 590 5 • zum Schneiden von Edelreisern Schering Gänsbach 5 554 Burgersdorf Jenseits der Hauptstraße stoßen wir auf den 1985 mit Klima nicht bewährt. Sie wurden gerodet und 2011 Garnpoint 585 0 Wensing haben Mostbauern aus dem niederösterreichischen • zum Vergleichen der Standortansprüche 5 dem Winzerverein Randersacker angelegten Wein- 574 6 579 561 Mostviertel hier einen „Mostbirnzeiler“ angelegt mit 20 • zum Erhalten der Sorten 642 garten. Der alte Flurname „Weinberg“ belegt, dass Obst- und Kulturlehrpfad 561 Krinning Otterkring hier bis ins Mittelalter Wein angebaut wurde. Der typischen Mostbirnsorten. Hitzing Bach Kulturdenkmäler wie Kirchen, Kapellen und Feldkreu- Schacherl Weingarten erlebt seine Höhen und 550 Aschaholz n e Das nach seinem Gründer Grimhart benannte Greim- ze geben Zeugnis von Glauben und Brauchtum in der i 542 S u n k h r Tiefen. Im Laufe der Jahre wurden

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Fürst a

0 0 b 6 harting war Sitz eines niederen Adelsgeschlechts. Aus Bevölkerung. Kindlpoint n e verschiedene Rebsorten und t Prien a. Ch.

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Hörzing 5

5 den Steinen der ehemaligen Burg wurde um 1370 die S t o c k w i e s e n W 609 Anbaumethoden hinsicht- öhenberg h Weiher H Kirche St. Petrus und Leonhard erbaut (Buckelquader c lich Ertrag, Klimaeignung ba Haimling rl 621 h E am Turm). Der Leonhardi-Ritt im November ist nach 554 Pinswang und Widerstandskraft Zacking wie vor ein besonderes Ereignis für das Dorf. Die große, Bruck ausprobiert. Das Bild- Strecken- und Zeitaufwand: Pietzenberg Großes etwa 120 Jahre alte Eiche östlich der Kirche ist als Na- 560 581 stöckl ist St. Urban,

Nördliche Schleife: 8 km; ca. 2 ½ Std Holz 0 0 Egelmoos turdenkmal ausgewiesen.

5 6 dem Schutzpatron der Südliche Schleife: 9 km; ca. 2 ½ Std 50 Mühlholz h Brandholz Winzer geweiht (1991). c Kurpark "Eichental" a n Obst- und Kulturlehrpfad Sankt Salvator Die südliche Schleife hat weniger Obstbäume, b e l 60 k h 0 lbach In Osterhofen an der Trinkwasserreserve der Gemeinde Anisag c n h Im Winkel i ü A Oberholz 548 568 M ist aber trotzdem reizvoll entlang der Prien nach Prien. w r n e 595

e n Rimsting wurden einige der sogenannten Pi- und Re- f

h Anfang des vergangenen Jahrhunderts haben sich

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r Munzing i

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l 5 Au Sorten aus Dresden-Pillnitz gepflanzt. Die Re-Sorten Ofenwinkl a 0

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h R e u t Künstler und Prominente am Chiemsee niedergelas- 5 0 Höhenunterschiede: T Winterholz Mupferting Trautersdorf sen, unter ihnen auch Rudolf Sieck, dessen Villa wir gelten als widerstandsfähig beziehungsweise resistent Prien: 540 m Siggenham Naturlehrpfad 596 kurz nach dem Weinberg links passieren. Bildstöckl gegenüber bestimmten Obstbaumkrankheiten. Ratzinger Höhe: 695 m 0 1 km P M o o s b r e i t e ri en der Hlg. Katharina. Letten: 480 m Arbing Grablmühle