1. Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Bietigheim-Bissingen / / Tamm, 12. Änderung

- Zusammenstellung der Anregungen aus der frühzeitigen Beteiligung

Behörde Stellungnahme Anmerkung

1. Regierungs- Raumordnung präsidium I. Die vorgelegten Planunterlagen zum Aufstellungsbeschluss lassen nur eine grobe raumordnerische Einschätzung zu. Für eine abschließende Stellung- nahme sind die Unterlagen entspre- chend auszuarbeiten. Insbesondere die folgenden genannten Aspekte sind dabei zu vertiefen.

II. Durch die 12. Änderung wird das 3,8 ha große Gebiet „Calwer Straße“ am Ortsrand der Kommune Tamm überwiegend als Wohnbaufläche aus- gewiesen. Das bestehende Vereins- heim im östlichen Bereich des Plan- gebiets wird als Gemeinbedarfsfläche dargestellt. Bislang enthalten die Un- terlagen nur wenige Ausführungen zur Erforderlichkeit der Planung gemäß § Die Erforderlichkeit der Planung wird 1 Abs.3 BauGB und sind insoweit zu in den Unterlagen zur Flächennut- ergänzen. Aus Sicht des Regierungs- zungsplanänderung dargelegt. präsidiums Stuttgart empfiehlt es sich, den Nachweis des Bedarfs orientiert an den Hinweisen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs- bau vom 15. Februar 2017 zur Plausi- Der Flächenbedarfsnachweis wird in bilitätsprüfung der Bauflächenbedarfs- der Begründung zum FNP entspre- nachweise vorzunehmen. Wir verwei- chend den Hinweisen des Ministeri- sen insbesondere auf den Wohnbau- ums für Wirtschaft, Arbeit und Woh- flächenbedarf in besonderen Fällen nungsbau vorgelegt. nach Punkt 3 der Hinweise, sowie auf die Bedeutung regionaler Besonder- heiten, welche in die Bedarfsberech- nung einbezogen werden sollen. In den vorgelegten Unterlagen wird bereits ausgeführt, dass die Gemein- de Tamm in den letzten Jahren die Innenentwicklung stark forciert hat, sodass kaum noch aktivierbare Flä- chen im Innenbereich vorhanden sind. Diese Maßnahmen werden aus Sicht der Raumordnung ausdrücklich be- grüßt. Sie können bei der Berechnung des Bedarfs auch entsprechend Be- rücksichtigung finden: die abzuzie- henden Potentialflächen und Baulü- cken werden aufgrund der bereits erfolgten Aktivierung entsprechend geringer ausfallen.

Wir regen an, der Berechnung die

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aktuellen tatsächlichen Einwohner- zahlen zu Grunde zu legen.

Als teilweise landwirtschaftlich genutz- Die Abwägung von Alternativflächen te Außenbereichsfläche ist das Plan- erfolgt in der Begründung zum FNP. gebiet auch an PS 5.3.2 (Z) Landes- Die Aktivitäten der Gemeinde zur entwicklungsplan zu messen. In die Nutzung innerörtlicher Potenziale Planunterlagen sollten daher Ausfüh- werden in dem Flächenbedarfsnach- rungen zu Alternativflächen aufge- weis aufgeführt. nommen werden. Hierbei kann auch auf die bereits durch Innenentwick- lung bebauten Innenbereichsflächen verwiesen werden.

Aus der vorgelegten Karte ergibt sich Der regionale Grünzug wird im Regio- eine Betroffenheit einiger Vorgaben nalplan nicht parzellenscharf darge- aus dem Regionalplan Stuttgart: stellt. Er wird vom Plangebiet lediglich Der nördliche Teilbereich des Plange- angeschnitten. Der Regionalverband biets liegt in einem Vorranggebiet stimmt mit Sitzungsvorlage 206/ 2017 Regionaler Grünzug nach PS 3.1.1 einer abschließenden Ausformung (Z) Regionalplan. Diese sind Vorrang- des regionalen Grünzugs durch das gebiete für den Freiraumschutz mit Plangebiet zu. dem Ziel der Erhaltung und Verbesse- rung des Freiraumes und der Siche- rung des großräumigen Freiraumzu- sammenhangs. Sie dürfen keiner weiteren Belastung, insbesondere durch Bebauung ausgesetzt werden. Funktionswidrige Nutzungen sind ausgeschlossen.

Aufgrund der Lage in einem Vorbe- Es handelt sich um landwirtschaftlich haltsgebiet für Landwirtschaft nach genutzte Flächen, die unmittelbar PS 3.2.2 (G) Regionalplan ergibt sich nördlich an Siedlungsflächen angren- folgendes: Zusammenhängende Ge- zen. Die östliche Hälfte des Plange- biete, in denen die Landwirtschaft bietes ist im rechtskräftigen FNP be- besonders günstige Voraussetzungen reits als Fläche für Sportanlagen dar- für eine wirtschaftliche und ressour- gestellt. Diese Sportanlagenfläche censchonende Produktion vorfindet, greift im bestehenden FNP über den werden als solche Vorbehaltsgebiete Holzweg hinaus nach Norden weiter in dargestellt. Der Erhaltung der beson- landwirtschaftliche Flächen ein. Der ders geeigneten landwirtschaftlichen westliche Teil des Plangebietes er- Bodenflächen ist bei der Abwägung gänzt die bestehende Siedlung Cal- mit konkurrierenden Nutzungen ein wer Straße bis zum Holzweg im Nor- besonderes Gewicht beizumessen. den und bis zu einem bestehenden Feldweg am Westrand des vorhande- nen Siedlungsgebietes. Es sind keine substanziellen landwirtschaftlichen Flächen betroffen, sondern lediglich randliche Restflächen. Die Landwirt- schaft weniger beeinträchtigende Flächen stehen nicht zur Verfügung (siehe Flächenbedarfsnachweis). Die Gemeinde muss ihrer regionalplane- risch zugewiesenen verstärkten Sied- lungstätigkeit nachkommen.

Weiterhin weist die Raumnutzungs- Das Vorbehaltsgebiet für Land- karte für das Plangebiet ein Vorbe- schaftsentwicklung wird vom Plange- haltsgebiet für Landschaftsentwick- biet minimal tangiert. Im Rahmen der lung nach PS 3.2.4 (G) Regionalplan verbindlichen Bauleitplanung kann der

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aus. Diese Gebiete sind besonders Landschafts- und Biotopverbundpla- geeignet für Maßnahmen zur Förde- nung durch Pflanzgebote und Ge- rung und Verbesserung von Land- bietseingrünungen nachgekommen schaftsfunktionen. Sie sind in diesem werden. Sinne im Rahmen der kommunalen Landschafts- und Biotopverbundspla- nung besonders zu berücksichtigen.

Ebenso liegt das Plangebiet in einem Wird zur Kenntnis genommen. Vorbehaltsgebiet zur Sicherung von Das Vorbehaltsgebiet zur Sicherung Wasservorkommen nach PS 3.3.6 (G) von Wasservorkommen ist als Was- Regionalplan. Diese Gebiete sollen serschutzgebiet IIIB definiert. Es wer- gegen zeitweilige oder dauernde Be- den bereits im Rahmen der Erschlie- einträchtigungen oder Gefährdungen ßungsmaßnahmen objektbezogene hinsichtlich der Wassergüte und der Baugrundbekundungen durchgeführt Wassermenge gesichert werden. (siehe Hinweise Bebauungsplan, Stel- Alle Bauleitpläne sind den Zielen der lungnahme VRS 14.11.2019 zum Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. Bebauungsplan). 4 BauGB). Ziele der Raumordnung sind als verbindliche Vorgaben, die nicht der Abwägung unterliegen, zu beachten (§ 3 Abs.1 Nr. 2 ROG und § 4 Abs. 1 ROG). Grundsätze und sons- tige Erfordernisse der Raumordnung sind im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen (§ 3 Abs. 1 Nr. 3 und 4, § 4 Abs. 1 ROG).

Auf die genannten Vorbehaltsgebiete Die Bedenken sind durch Zustimmung ist in den Unterlagen einzugehen; die der Regionalverbandsversammlung Belange sind entsprechend zu be- zur Ausformung des Grünzuges durch handeln. Gegen den in das Vorrang- den Bebauungsplan ausgeräumt. gebiet Regionaler Grünzug hineinrei- chenden Bereich bestehen Bedenken.

Nahe dem Plangebiet liegt der nach In der Begründung zum FNP wird im PS 2.4.4 (Z) Regionalplan ausgewie- Rahmen des Flächenbedarfsnachwei- sene Schwerpunkt des Wohnungs- ses dargelegt, dass jahrelange Be- baus „Westlich Hohenstange“. Dieser mühungen der Gemeinde zur Entwick- Fläche stehen Ziele des Regional- lung des Wohnungsbauschwerpunk- plans nicht entgegen. Es stellt sich die tes, sowie auch der Wohnbaufläche Frage, weshalb die Schwerpunktflä- Kernäcker Süd II und III erfolglos wa- che für die beabsichtigte Wohnbe- ren aufgrund von Widerständen beim bauung nicht in Frage kommt. Hierzu Grunderwerb. Die Gemeinde hat pa- sollten im weiteren Verfahren Ausfüh- rallel in den vergangenen Jahren rungen in die Unterlagen aufgenom- Grundstücke der Innenentwicklung men werden, welche auch diese Al- entwickelt und bebaut. Dieses Poten- ternativfläche berücksichtigen. zial ist erschöpft.

Umwelt

Naturschutz: Naturschutzgebiete, sowie Flächen - des Artenschutzprogramms Baden- Württemberg sind von den geplanten Baugebieten nicht betroffen. (…) betrifft die 11. Änderung des Flä- chennutzungsplans.

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Denkmalpflege

Das geplante Wohngebiet tangiert Den Aspekten des Kulturdenkmals nördlich die sogenannte Holzstraße, Holzweg wird Rechnung getragen. ein Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG. Der Holzweg wird nicht als Erschlie- 1775 wurde vom Aussiedlerhof Ho- ßung des Plangebietes herangezo- henstange nach Bissingen die "Holz- gen. Entlang des Holzweges wird im straße" angelegt, um das in Bissingen Bebauungsplan eine Baumreihe als (über den inzwischen weitgehend Einzelpflanzgebote festgesetzt, um verwachsenen) Holzkanal geflößte den historischen Charakter zu unter- Holz nach transportieren streichen. zu können. Die gerade Wegführung entspricht den barocken Alleen, wie sie seit 1735 von Ludwigsburg aus angelegt wurden. Da die B 27 von Hohenstange nach Bietigheim zwar noch diesem Verlauf folgt, durch ver- schiedene Korrekturen (Breite der Straße, Auf- und Überfahrten) - wie auch das Poststräßle östlich der Nordbahn - jedoch grundlegend ver- ändert ist, ist die ehemalige Holzstra- ße innerhalb von Bietigheim- Bissingen allein für den im Umkreis von Ludwigsburg ganz erheblichen Landesausbau des 18. Jahrhunderts repräsentativ. Somit besteht aus künstlerischen und heimatgeschichtli- chen Gründen ein öffentliches Inte- resse an der Erhaltung dieses Bau- werks. Kartierung siehe Anlage.

Wir regen daher an, im Rahmen der weiteren Bauleitplanung einen ausrei- chenden Respektabstand zum Kultur- denkmal einzuhalten und die barocke Straße nicht zur Erschließung des Wohngebietes zu nutzen, sondern intakt zu erhalten.

Hinweis Wir bitten darum, am weiteren Verfah- Wird veranlasst. ren beteiligt zu werden.

2. Regierungs- Geotechnik präsidium Freiburg Die lokalen geologischen Untergrund- Wird zur Kenntnis genommen. (Landesamt verhältnisse können unter für Geologie, http://maps.lgrb-bw.de/ abgerufen Rohstoffe und werden. Bergbau) Ingenieurgeologische Belange werden Wird zur Kenntnis genommen. im Rahmen der Anhörung zu konkre- ten Planungen (z. B. Bebauungsplä- ne) beurteilt, wenn Art und Umfang der Eingriffe in den Untergrund näher bekannt sind. Eine Gefahrenhinweis- karte (insbesondere bezüglich even- tueller Massenbewegungen und Ver- karstungsstrukturen) kann, nach vor- heriger - für Kommunen und alle übri-

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gen Träger Öffentlicher Belange ge- bührenfreier - Registrierung, unter http://geogefahren.lgrb-bw.de/ abge- rufen werden.

Grundwasser

Auf die Lage der beiden Plangebiete Wird zur Kenntnis genommen. der 12. Änderung (Bereich „Calwer Straße“) auf der Gemarkung Hohen- stange innerhalb eines Wasser- schutzgebietes und die Bestimmun- gen der Rechtsverordnung wird ver- wiesen.

Allgemeine Hinweise

Die lokalen geologischen Untergrund- Wird zur Kenntnis genommen. verhältnisse können dem bestehen- den Geologischen Kartenwerk, eine Übersicht über die am LGRB vorhan- denen Bohrdaten der Homepage des LGRB (http://www.lgrb-bw.de) entnommen werden.

Des Weiteren verweisen wir auf unser Geotop-Kataster, welches im Internet unter der Adresse http://lgrb- bw.de/geotourismus/geotope (An- wendung LGRB-Mapserver Geotop- Kataster) abgerufen werden kann.

3. Verband Der Planungsausschuss des Verban- Region des Region Stuttgart hat in seiner Stuttgart letzten Sitzung am 21. Juni 2017 fol- gende Stellungnahme zu oben ge- nanntem Planentwurf beschlossen:

1. Der Grünzug ist an dieser Stelle abschließend ausgeformt. 2. Das neu entstehende Wohnbauflä- chenpotential ist in der Bauflächenbi- lanz der nächsten Flächennutzungs- planfortschreibung zu berücksichti- gen. Auf die Einhaltung der regional- planerischen Mindestbruttowohndich- te ist hinzuwirken.

Dem Beschluss ging folgender Sach- vortrag voraus: Nach Auskunft der Gemeinde sind kaum noch Flächen im Innenbereich aktivierbar. Um den Bedarf an Wohn- raum decken zu können, möchte die Gemeinde Tamm eine ca. 3,8 ha gro- ße Wohnbaufläche entwickeln. Die Gemeinde Tamm ist als Gemeinde im Siedlungsbereich festgelegt, in denen sich die Siedlungstätigkeit verstärkt vollziehen soll. Der rechtskräftige Flächennutzungsplan stellt eine land-

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wirtschaftliche Fläche bzw. eine Grün- fläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz dar. Die Planungen für den Sportplatz wurden jedoch nicht umge- setzt.

Regionalplanerische Wertung: Der nördliche Bereich des Plangebiets Wird zur Kenntnis genommen. tangiert einen regionalen Grünzug. Regionale Grünzüge dürfen lt. Plan- satz 3.1.1 (Z) des Regionalplans kei- ner weiteren Belastung, insbesondere durch Bebauung, ausgesetzt werden. Aufgrund der randlichen Lage kann die geplante Wohnbaufläche als Aus- formung des Regionalen Grünzugs angesehen werden. Die Wohnbaufläche nimmt über die Die Fläche wird in der Bauflächenbi- Darstellung im Flächennutzungsplan lanz der nächsten Fortschreibung hinaus eine Fläche von ca. 3,8 ha in berücksichtigt. Anspruch. Das neu entstehende Wohnbauflächenpotential ist in der Bauflächenbilanz der nächsten Flä- chennutzungsplanfortschreibung zu berücksichtigen. Auf die für die Gemeinde Tamm mit Die erforderliche Bruttowohndichte Plansatz 2.4.0.8 als regionalplaneri- wird im Bebauungsplan mindestens sches Ziel definierte Bruttowohndichte eingehalten, eher übertroffen. von mindestens 60 Einwohnern pro Hektar wird hingewiesen.

4. Landratsamt I. Naturschutz Ludwigsburg Die 12. Änderung der 1. Fortschrei- bung des Flächennutzungsplans be- zieht sich auf das Gebiet des uns noch nicht vorliegenden Bebauungs- plans „Calwer Straße“. Mit der Pla- nung soll die Schaffung von Wohn- raum ermöglicht werden. Der Bereich umfasst rund 3,8 ha.

Schutzgebiete sind von der Planung Im Rahmen der verbindlichen Bauleit- nicht berührt. Bei der von der Ände- planung erfolgt eine spezielle Arten- rung betroffenen Fläche handelt es schutzrechtliche Prüfung mit entspre- sich jedoch um Ackerflächen, die für chendem Ausgleichskonzept. Feldbrüter von Bedeutung sind.

Durch das Heranrücken der Bebau- Im Umweltbericht werden die Auswir- ung an die historische Holzstraße wird kungen auf die einzelnen Schutzgüter zudem der Gesamteindruck der Land- beschrieben. Es erfolgt insoweit eine schaft negativ beeinträchtigt. Im FNP- Abwägung von Standortalternativen, Änderungsverfahren ist ein Umweltbe- als die Alternativen Wohnungs- richt zu erstellen, der für die Abwä- bauschwerpunkte Hohenstange und gung mögliche Standortalternativen Kernäcker Süd als geeignete Flächen (z.B. Flächen nördlich des Bebau- im FNP dargestellt sind, diese aber ungsplans „Egelsee“) prüft und deren seit Jahren dem Zugriff der Gemeinde zu erwartenden Eingriffe in die Natur entzogen sind. Der Kompensations- und Landschaft darstellt. Wir empfeh- bedarf wird im Rahmen des parallel len außerdem, bereits im Flächennut- laufenden Bebauungsplanverfahrens zungsplan Flächen für den später auf abgearbeitet.

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Bebauungsplanebene abzuarbeiten- den Kompensationsbedarf gemäß §5 BauGB darzustellen.

II. Wasserwirtschaft und Boden- schutz

Kommunales Abwasser und Oberflä- chengewässer: Beim Umgang mit Niederschlagswas- Das Entwässerungskonzept wurde im ser bitten wir, dieses entweder orts- Rahmen der Bebauungsplanung ent- nah zu versickern oder direkt bzw. wickelt und mit dem FB Umwelt abge- über eine Kanalisation - ohne Vermi- stimmt. schung mit Schmutzwasser - in ein Es erfolgt eine Entsorgung über ein Gewässer einzuleiten. Nach erfolgter modifiziertes Mischwassersystem und Bebauung sollte möglichst kein Mehr- eine Entwässerung des Nieder- abfluss gegenüber dem unbebauten schlagswassers aus Holzweg, Dach- Zustand stattfinden. Die Entwässe- flächen und aus privaten Grundstü- rungsdetails sollten im Rahmen des cken gedrosselt in den Regenwasser- B-Planverfahrens mit dem FB Umwelt kanal sowie in den Saubach. abgestimmt werden.

Wasserschutzgebiete / Grundwasser- schutz: Das Plangebiet liegt im Einzugsgebiet Wird zur Kenntnis genommen. der Bietigheimer Trinkwasserfassun- gen ‚Mühlwiesen‘ und ‚Grünwiesen‘, innerhalb der fachtechnisch abge- grenzten Schutzzone. Unter mehreren Metern mächtigen quartären Überla- gerungen (Löß/Lößlehme) stehen hier noch Schichten des Gipskeupers an. Die Überplanung der seither überwie- gend landwirtschaftlich genutzten Fläche führt zu einer Minderung der örtlichen Grundwasserneubildung. Wird im Rahmen der Eingriffs-/ Dies ist bei den weiteren Planungen Ausgleichsbilanz zum Bebauungsplan zu berücksichtigen. berücksichtigt.

Bodenschutz: Im Geltungsbereich der jetzigen Än- Wird im Rahmen der Eingriffs-/ derung stehen hochwertige landwirt- Ausgleichsbilanz zum Bebauungsplan schaftliche Lösslehmböden mit der berücksichtigt. Bodenschätzung L 3 Lö 75/81 an. Dies sollte bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.

III. Landwirtschaft

Mit der Änderung des§ 1a des BauGB (Gesetz zur Stärkung der Innenent- wicklung in den Städten und Gemein- den und weiteren Fortentwicklungen des Städtebaurechts vom 11.06.2013) ist die Notwendigkeit der Umwandlung landwirtschaftlich oder als Wald ge- nutzter Flächen zu begründen; dabei sollen Ermittlungen zu den Möglich- keiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt werden, zu denen insbesonde- re Brachflächen, Gebäudeleerstand,

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Baulücken und andere Nachverdich- Im Rahmen des Flächenbedarfs- tungsmöglichkeiten zählen können. nachweises in der Begründung zum Es wird gebeten, die Notwendigkeit Flächennutzungsplan wird dargestellt, für die Inanspruchnahme dieser Flä- dass das Potenzial zur Nutzung in- chen darzulegen. nerörtlicher Nachverdichtungsflächen ausgeschöpft ist.

Der Regionalplan weist den nördli- Es handelt sich um landwirtschaftlich chen Teil des Plangebiets als Gebiet genutzte Flächen, die unmittelbar grundsätzlich als Vorranggebiet für nördlich an Siedlungsflächen angren- Landwirtschaft aus. zen. Die östliche Hälfte des Plange- bietes ist im rechtskräftigen FNP be- Vom obigen Bebauungsplanverfahren reits als Fläche für Sportanlagen dar- sind vor allem Ackerflächen betroffen. gestellt. Diese Sportanlagenfläche Laut Flurbilanz gehören diese Flächen greift im bestehenden FNP über den zur Vorrangflur Stufe I. Sie sind damit Holzweg hinaus nach Norden weiter in für die landwirtschaftliche Erzeugung landwirtschaftliche Flächen ein. Der von besonderer Bedeutung. Es wird westliche Teil des Plangebietes er- daher angeregt, die Planung mög- gänzt die bestehende Siedlung Cal- lichst flächensparend umzusetzen und wer Straße bis zum Holzweg im Nor- nur im erforderlichen Maß Flächen in den und bis zu einem bestehenden die Planung einzubeziehen. Feldweg am Westrand des vorhande- Bezüglich der Realisierung wird eine nen Siedlungsgebietes. Es sind keine abschnittsweise Umsetzung, entspre- substanziellen landwirtschaftlichen chend des tatsächlichen Bedarfs an Flächen betroffen, sondern lediglich Wohnflächen angeregt, um die Flä- randliche Restflächen. Die Landwirt- chen möglichst lange in landwirt- schaft weniger beeinträchtigende schaftlicher Nutzung zu belassen. Flächen stehen nicht zur Verfügung (siehe Flächenbedarfsnachweis). Die Gemeinde muss ihrer regionalplane- risch zugewiesenen verstärkten Sied- lungstätigkeit nachkommen. Die Planung wird flächensparend im Bebauungsplan umgesetzt. Es kann eine Bruttowohndichte von 98 EW/ ha erreicht werden.

Nach unserer Kenntnis befinden sich Die Hofstellen liegen in einem Ab- südwestlich des Plangebiets noch stand vom Plangebiet, der größer ist, einige Hofstellen mit teils aktiver als deren Abstand zur Bestands- Landwirtschaft. Weitere agrarstruktu- wohnsiedlung. Es wird keine Ver- relle Belange werden im Rahmen des schärfung der Situation für die Land- Bebauungsplanverfahrens einge- wirtschaft gesehen. Mit dem Sied- bracht. lungsschwerpunkt Hohenstange wür- de demgegenüber problematisch na- he an die landwirtschaftlichen Hofstel- len herangerückt werden.

IV. Vermessung, Flurneuordnung und Landkreisentwicklung

Breitband: Die Verpflichtungen des Gesetzes zur Wird zur Kenntnis genommen. Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (Digi- NetzG) sind zu prüfen und entspre- chend umzusetzen. Insbesondere weisen wir auf die Verpflichtung hin, bei öffentlich finanzierten Bauarbeiten eine bedarfsgerechte Mitverlegung sicherzustellen.

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5. Bodensee- Wir haben die Änderung auf die Be- wasserver- lange der Bodensee- sorgung Wasserversorgung hin geprüft und sind mit den oben genannten Versor- gungsanlagen betroffen.

Leider müssen wir die 12. Flächen- nutzungsplanänderung ablehnen.

Sie haben das Leitungsrecht zu Guns- Mit der Bodenseewasserversorgung ten des Zweckverbandes Bodensee- wurde im Zuge der Bebauungspla- Wasserversorgung nicht gewürdigt. nung eine Einigung über die Verle- Wir möchten darauf hinweisen, dass - gung der Leitung des Zweckverban- abhängig von der Leitungsdimension - des erzielt. für alle unsere Versorgungsleitungen Schutzstreifen von bis zu 6 m rechts und links der entsprechenden Lei- tungsachsen (Gesamt 12 m) ausge- wiesen sind. Diese sind i.d.R. grund- buchrechtlich oder über Gestattungs- verträge gesichert. Innerhalb dieser Schutzstreifen gelten Nutzungsein- schränkungen die Sie den beigefüg- ten Schutz- und Sicherheitshinweisen entnehmen können. Überdies sind die sonstigen geltenden Vorschriften und Regelwerke verbindlich zu beachten. Hieraus möchten wir hervorheben, dass

a. Die Errichtung von Bauwerken (z.B. Carports, hereinragende Balkone, Dächer, u.ä.) sowie Pflanzung von Bäumen und tiefwurzelndem Gehölz im Schutzstreifen nicht gestattet ist.

b. Die Trasse grundsätzlich sichtfrei, begehbar und für die BWV uneinge- schränkt zugänglich bleiben muss.

c. Geländeveränderungen wie z.B. Abtragungen, Aufschüttungen, Befes- tigungen nur nach vorheriger Abspra- che und mit schriftlicher Zustimmung der BWV gestattet sind.

Wir bitten Sie um weitere Beteiligung im Verfahren.

6. Telekom In den Planbereichen befinden sich Im Rahmen der Bebauungsplanung Telekommunikationslinien der Tele- wurde Bestand und Betrieb der TK- kom. Die Belange der Telekom - z. B. Linien geklärt. das Eigentum der Telekom, die unge- störte Nutzung ihres Netzes sowie ihre Vermögensinteressen – sind be- troffen.

Der Bestand und der Betrieb der vor- handenen TK-Linien müssen weiter- hin gewährleistet bleiben.

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Für zukünftige Erweiterung des Tele- kommunikationsnetzes sind in allen Verkehrswegen geeignete und aus- reichende Trassen für die Unterbrin- gung der Telekommunikationslinien der Telekom vorzusehen.

Wir werden zur gegebenen Zeit zu den aus den Flächennutzungsplänen zu entwickelnden Bebauungsplänen detaillierte Stellungnahmen abgeben.

Eine Neuverlegung von Telekommu- nikationslinien ist zurzeit nicht geplant.

Aufgestellt: Bietigheim-Bissingen, den 09.11.2020 - Stadtentwicklungsamt - II-61/gr AZ 61.20.05.1.1.12

- S p e i d e l -

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