NIKOLAUS HARNONCOURT ÜBER BENJAMIN-GUNNAR COHRS „Mir ist Herr Cohrs als bedeutender Bruckner-Forscher und Interpret sehr gut bekannt. Seine stets wohlfundierten Anregungen waren und sind mir bei meinen Analysen und Interpretationen eine große Hilfe. Es wäre höchst wünschenswert, wenn man ihm vor allem für seine Ergänzung des fragmentarisch überlieferten Finales der 9. Symphonie Bruckners ein bedeutendes Forum zur Verfügung stellte; er müsste die Chance bekommen, diese Symphonie mit dem Finale mit bedeutenden Orchestern in entsprechendem Rahmen aufzuführen. Das Urteil der Musikwelt kann nur aus der praktischen Erprobung erwachsen. Mit freundlichem Gruß, Prof. Dr. h. c. Nikolaus Harnoncourt“

BENJAMIN-GUNNAR COHRS DIRIGENT • MUSIKFORSCHER • PUBLIZIST

Benjamin-Gunnar Cohrs debutierte 1984 als Dirigent mit dem Orchester der Jugendmusikschule seiner Heimatstadt Hameln, wo er seine erste Ausbildung erhielt (Flöte, Klavier, Tonsatz). Prägend für ihn war das langjährige Singen in der Hamelner Kantorei an der Marktkirche. 1984 gründete er das Jugendstreichorchester Hameln, das bis 1990 unter seiner Leitung etwa 50 Werke aufführte. Von 1986 bis 1989 studierte Cohrs privat Dirigieren bei Prof. Nicola Samale (Rom); 1988 assistierte er ihm bei der Einstudierung der Neunten Bruckners mit dem Polnischen Rundfunkorchester Katowice. Von 1989 bis 1994 studierte Cohrs an der Hochschule für Künste Bremen Konzert-Dirigieren, Querflöte und Gesang. Zugleich hospitierte und assistierte er in Proben namhafter Dirigenten und leitete verschiedene Chöre. Sein Prüfungskonzert im Februar 1994, das unter anderem die Bremer Erstaufführung der Fünften Sinfonie von Ralph Vaughan-Williams beinhaltete, wurde von Radio Bremen mehrfach ausgestrahlt. 1994 wurde er von der University of Adelaide zu einem Diplomstudium der Musikwissenschaften bei Prof. Andrew D. McCredie eingeladen, das er als Vollstipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) absolvierte und 1996 mit dem Postgraduierten-Diplom beendete. Im Sommer 2009 beendete er erfolgreich das Promotionsverfahren zum Doktor der Philosophie im Fach "Historische Musikwissenschaft" an der Universität Hamburg. Die Dissertation wird in Kürze von der österreichischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht. Die Vermittlung zwischen Wissenschaft und Praxis ist Ben Cohrs ein besonderes Anliegen. Am 8. Oktober 2002 dirigierte er im Rahmen eines Festkonzertes des oberösterreichischen Brucknerbundes in Gmunden die vervollständigte, von ihm neu herausgegebene Neunte Sinfonie Anton Bruckners. Es musizierte die Janacek Philharmonie Ostrava. Mit derlei Aktivitäten findet er als Dirigent, Musik-Forscher und -Publizist zunehmend Aufmerksamkeit. Am 6. November 2000 hatte Cohrs mit dem Russischen National Orchester im großen Saal des Moskauer Konservatoriums sein internationales Konzert-Debut als Dirigent bestritten. Seitdem hat er u. a. die , die Philharmonie von Flandern, das Symphony Orchestra und das Simple String Orchestra dirigiert. 2008 absolvierte er eine Dirigier-Assistenz beim Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester und Kristjan Järvi. Außerdem ist er dem New Queen´s Hall Orchestra () als musikalischer Berater verbunden. Schon seit 1987 ist Ben Cohrs gefragter Gastredner auf internationalen Musik-Symposien. Als Kultur-Journalist und wissenschaftlicher Autor arbeitet er für die Tagespresse, Internet-Magazine, Fachzeitschriften, Veranstalter (Programmheft-Texte) und CD-Firmen (Booklet-Texte). Seit 1996 moderiert er für verschiedene Rundfunkanstalten (Radio Bremen, SWR, ORF, WDR). Für Musikverlage gibt er Werke heraus, u. a. seine Bearbeitungen der Sonata da Chiesa von Frank Martin (Universal Edition) und der Gymnopédies von Erik Satie (Doblinger) für Streichorchester. Seit 1995 ist Cohrs Mit-Herausgeber der Bruckner-Gesamtausgabe in Wien; dort legte er unter anderem nach intensiven Quellenstudien eine Neuausgabe der IX. Symphonie, einen Studienband zum Scherzo sowie den Revisionsbericht vor. Er hat überdies neue Aufführungsfassungen von Schuberts Unvollendeter und von Mozarts c-moll-Messe erarbeitet, die auf Originalquellen beruhen und demnächst veröffentlicht werden. Seit 1984 war er im Teamwork mit Nicola Samale an der Erarbeitung der Aufführungsfassung des unvollendeten Finales von Bruckners Neunter beteiligt. Eine aktualisierte Neuausgabe erschien 2008. (Bezug: www.musikmph.de) Zur Zeit arbeitet Ben Cohrs an einem neuen Buch über Aufführungspraxis bei Bruckner. Außerdem bereitet er verschiedene Konzertprojekte vor, darunter die Uraufführung seiner Komplettierung von Mozarts c-moll-Messe, Werkstattkonzerte zu Bruckner und ein Programm mit britischen Werken für Streichquartett und Streichorchester. Cohrs lebt in Bremen; in seiner Freizeit interessiert er sich für Bücher, Film, Theater, Naturwissenschaft, Kaffeehäuser, Kochen und Ausdauersport. [STAND: 2009] — Verschiedene Konzertmitschnitte sind auf Anfrage in Bild und Ton erhältlich. —

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