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an der Quelle machten nur ein Tempo 30 bringt mehr Ruhe Prozent der eingesetzten Mittel Graubünden aus. Aus medizinischer Sicht ist Lärm chender Ansatz, um Strassenver- ein – potenziell krank machen- kehrslärm zu mindern – und Alles andere ist zu teuer dies fordert eine im Januar 2013 der – Stressfaktor. Aus rechtlich- haben eine ganze Reihe weiterer «Tempo 30 statt Lärmschutzfens- eingereichte Initiative. Nach de- planerischer Sicht ist Lärm eine Vorteile: geringere Schadstoff- ter» titelte der Tages-Anzeiger am ren Behandlung im Gemeinderat schädliche Umwelteinwirkung, emissionen, höhere Verkehrssi- 2. Februar 2013. Angesprochen wird man wissen, wie ein allfälli- die bekämpft werden muss. Klaus cherheit, weniger Flächenver- waren damit die Pilotversuche ger Gegenvorschlag des Stadtra- Zweibrücken, Professor für brauch und eingesparte Kosten mit Tempo 30 statt Tempo 50 in tes aussehen könnte. Das letzte Raumplanung an der Hochschule für Lärmschutzbauten. der Stadt Zürich, bei denen eine Wort wird anschliessend die Rapperswil, schreibt im Oeko- Nach Angaben des Bundes- Lärmreduktion von 2,4 bis 4,5 Churer Bevölkerung haben. skop (1/13): «In der Terminologie amtes für Umwelt (BAFU, 2010) Dezibel resultierte. Die Lärm- Tempo 30 hat sich in jeder Be- des Lärmschutzes wird unter- sind in der Schweiz über eine minderungsstrategie der Lim- ziehung bewährt. Die Lärmre- schieden in ‹passive› und in ‹ak- Million Menschen Strassenver- matstadt sieht eine Ausdehnung duktion als Zusatznutzen wird in tive› Lärmschutzmassnahmen. kehrslärm ausgesetzt, der über der Tempo-30-Zonen als aktive Zukunft vermehrt im Vorder- Passiv sind Massnahmen, die den gesetzlichen Belastungs- Lärmschutzmassnahme vor. Als grund stehen, zumal im Fall von nicht auf die Lärmquelle selbst grenzwerten liegt. Für Sanie- positiver Nebeneffekt resultieren Hauptstrassen im Siedlungs- einwirken, sondern den Lärm rungsmassnahmen wurden in deutlich geringere Kosten. raum, wo die Lärmbelastungen bloss auf dem Ausbreitungsweg den letzten 20 Jahren rund 1,6 Auf eidgenössischer Ebene über den gesetzlichen Grenz- abschwächen sollen.» Damit sind Milliarden Franken aufgewen- wurde 2001 die vom VCS lancier- werten liegen. Aus finanziellen vor allem Lärmschutzwände det. Rund 80 Prozent davon flos- te Volksinitiative zu diesem The- Gründen kommt hier eigentlich und -fenster gemeint. Aktiver sen in den Bau von Lärmschutz- ma («Strassen für alle») abge- nur eine Drosselung der Ge- Verkehrslärmschutz hingegen wänden, der Rest in die staatli- lehnt. Sie hat dennoch eine riesige schwindigkeit in Frage, um die setzt an der Quelle an, beim Fahr- chen Beiträge zum Einbau von Dynamik ausgelöst. Eine flächen- nötige Reduktion um drei Dezi- zeug und bei der Fahrweise. Tem- Schallschutzfenstern. Die Mass- deckende Tempo-30-Zone soll bel zu bewerkstelligen. posenkungen sind ein vielverspre- nahmen zur Lärmbekämpfung nun auch die Stadt Chur erhalten; Stefan Grass

Letzetunnel: Gar nicht freundnachbarlich Fürstentum Mit dem Bau eines Letzetunnels, verlagerten und induzierten spange in Richtung Staatsgrenze einer Umfahrung des Zentrums Mehrverkehr werden vor allem abgelehnt wird». Der VCL erwar- dem erweiterten Nachtfahrverbot von Feldkirch, will die Vorarlber- und -Nendeln tet von der Regierung Massnah- für Lastwagen in Schaanwald ist ger Regierung bessere Luft an der zusätzlich belastet. Das stört die men gegen den Tisner Ast des das Verkehrsaufkommen – Bärenkreuzung erreichen. Da Vorarlberger Regierung nicht – Letzetunnels. durchschnittlich etwa 11000 eine Erhöhung der Strassenkapa- müsste aber unsere Regierung Fahrzeuge pro Tag – seit Jahren zität nun einmal gleichbedeutend unbedingt zum Handeln veran- Bahnausbau entlastet beide konstant. Ohne Letzetunnel wer- ist mit mehr Strassenverkehr, lassen. In ihrem Positionspapier Wussten Sie, dass die Feinstaub- den die Zahlen auch in Zukunft wird dadurch die Luft in der gan- vom 3. November 2009 zur «Ver- belastung an der Lindenkreuzung nicht wesentlich steigen. Mit ei- zen Region schlechter. kehrsplanung Feldkirch Süd» ist in meist höher war als an nem guten ÖV-Angebot durch Durch den via Letzetunnel zu lesen: «...wobei die Tunnel- der Bärenkreuzung in Feldkirch? den Ausbau der ÖBB-Bahnlinie Im Bericht «Feinstaubmessungen zur S-Bahn FL.A.CH werden laut FL, Messbericht Messungen in Befragung vom Mai 2013 vor al- © zvg Schaan 2008» des Amtes für Um- lem viele Arbeits-Pendlerinnen weltschutz (Seiten 12 und 13) ists und -Pendler aus Vorarlberg vom nachzulesen.* Die Bärenkreuzung Auto auf die Bahn umsteigen. Da- auf Kosten der Menschen in unse- durch werden Feldkirch und rem Land entlasten zu wollen, wi- Liechtenstein entlastet! Im Sinn derspricht freundnachbarlichem von Artikel 11 des Verkehrsproto- Verhalten krass. Denn eine höhe- kolls der Alpenkonvention. re Luftbelastung bedeutet mehr Georg Sele Krankheit und Leid bei uns. Und 6-seitige VCL-Stellungnahme zur es widerspricht Sinn und Geist der «Verkehrslösung Feldkirch Süd» auf: Alpenkonvention! www.vcl.li/bilder/807.pdf Der ursprünglich geplante «Letzetunnel alt» und der «Letzetunnel neu» Dank der Schleusenwirkung *www.llv.li/pdf-llv-aus-bericht_ als Teil des Stadttunnels. der Stadt Feldkirch und dank pm10_schaan_08.pdf

VCS MAGAZIN / dezember 2013 43