Jahresbericht 2019

Presse Exemplar

Kramsach, Dezember 2019

Vorwort Anlässlich unserer Jahreshauptversammlung dürfen wir wieder zufrieden auf ein erfolgreiches Bergrettungsjahr zurückblicken. Einige Einsatzszenarien – wie beispielswiese der Absturz eines Segelflugzeuges – waren in diesem abgelaufenen Jahr für die Einsatzmannschaft äußerst fordernd, aber auch abseits des Einsatzgeschehens waren die Bergretterinnen und Bergretter sehr aktiv. Ich möchte an dieser Stelle nur auszugsweise einige Ereignisse hervorheben:

Viele Einsatzstunden

Im Berichtsjahr wurden wir zu 37 Einsätzen gerufen. Die Anzahl der Einsätze ist in etwa vergleichbar mit den Vorjahren, doch es wurden heuer deutlich mehr Einsatzstunden geleistet. 880 Stunden standen die Bergretterinnen und Bergretter im Einsatz, um Mitmenschen in Notlagen abseits des Straßennetzes zu helfen. Eine große Suchaktion im Frühjahr nach einem vermissten Ungarn entlang der Brandenberger Ache erforderte über Tage einen enormen Zeitaufwand der Einsatzmannschaft. Doch auch viele kleinere Unfallereignisse führten in den wärmeren Monaten laufend zu Alarmierungen und Ausrückungen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass das Einsatzspektrum der Bergrettung sehr breit gefächert ist. So halfen die Bergretter/innen unter anderem beim Befüllen von Sandsäcken beim Kampf gegen das Hochwasser im Juni, bargen erschöpfte und verletzte Sportler aus dem Klettersteig am Reintaler See, unterstützten die Einsatzkräfte beim Brand am Gratlspitz, versorgten gestürzte Mountainbiker und Wanderer und waren bei Verkehrsunfällen auf Bergstraßen dabei.

Absturz eines Segelflugzeuges – eine grenzüberschreitende Erfolgsgeschichte

Am 5. Juli kurz vor 01:00 Uhr wurde die Bergrettung u. U. von der Leitstelle mit folgender Meldung alarmiert: „Absturz Luftfahrzeug Schmalegger Joch, unklare Personenanzahl“. Die eingerückte Mannschaft erfuhr, dass der Pilot eines Segelflugzeuges in den Abendstunden in Kempten als vermisst gemeldet wurde und die Besatzung der Polizeihubschrauberstaffel Bayern nach einem 2-stündigen Suchflug entlang der vermuteten Flugroute mit einer Wärmebildkamera das Wrack zwischen dem Schmalegger Joch und dem Thaler Joch orten konnte. Der Pilot wurde von Kollegen der Feuerwehr in unwegsamem Gelände aufgefunden. Zwei Bergretter wurden daraufhin von einem deutschen Polizeihubschrauber mittels Außenwinde in der Nähe des Verunfallten abgesetzt und kümmerten sich sofort um die Erstversorgung des Schwerverletzten. Da der Patient ansprechbar war, stellte sich nun heraus, dass sich der Absturz seines Einsitzer-Segelfliegers bereits gegen 16 Uhr ereignet hatte, der schwerverletzte Pilot aber ohne Handyempfang keine Hilfe holen konnte. Der Verunglückte wurde von den Bergretter/inne/n bodengebunden bis zum höhergelegenen Berggrat gebracht. Dort konnte er in den Polizeihubschrauber verladen und kurz nach 04:00 Uhr in die Innsbrucker Klinik geflogen werden.

Diese Nacht wird den beteiligten Einsatzkräften wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Sowohl das Unfallgeschehen, als auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller Organisationen waren einzigartig. Die Besatzung des Polizeihubschraubers war über den reibungslosen Einsatz sehr glücklich. Der Flug mit der Außenwinde in der Nacht wird zwar immer wieder geübt, im Einsatzfall stellt dies aber eine Ausnahme dar. Für die Bergretter war der Einsatz einer Außenwinde komplett neu, da österreichische Hubschrauber derartige Flüge mit einem fixen Tau durchführen. Während aller

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Flugbewegungen durfte kein bzw. nur sehr schwaches Licht verwendet werden, da mit Nachtsichtgeräten geflogen wurde. Alle Rotationen wurden fast in völliger Dunkelheit ausgeführt und erforderten ein Höchstmaß an Konzentration und Disziplin des gesamten fliegenden Personals sowie der Mannschaften am Boden.

Wir möchten an dieser Stelle allen an diesem außergewöhnlichen Einsatz beteiligten Einsatzkräften ein großes Lob und ein herzliches „Danke“ für die professionelle, unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit aussprechen! Ohne den zielorientierten und patientenfokussierten Einsatz jedes Einzelnen wären solche Ereignisse nicht derart zeitnah und erfolgreich abzuwickeln.

Erfreuliche Personalentwicklung und tolle Jubilare

Blickt man in die Einsatzstatistik der letzten Jahre, ist es klar, dass man laufend neues Personal braucht, um den Anforderungen der modernen Bergrettung gerecht zu werden. Aus diesem Grund freut es mich, dass wir bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung wieder zwei fertig ausgebildete Bergretter in den Bergrettungsdienst aufnehmen dürfen und drei neue Anwärter in unserer Ortsstelle begrüßen dürfen. Besonders erwähnenswert ist, dass unser Kollege Heinz Bader für seine 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wird. Heinz war von 1873 bis 1985 Ortsstellenleiter und hat als Gendarmeriekommandant den Grundstein zur immer noch hervorragenden Zusammenarbeit mit der Polizei gelegt. Auch Manfred Hintner wird für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet. Manfred ist zwar „erst“ seit 25 Jahren bei der Bergrettung, engagiert sich aber seit seinem Beitritt äußerst aktiv für den Verein und hat im Ortsstellenausschuss in diversen Funktionen wesentlich zur Weiterentwicklung unserer Einsatzstelle beigetragen. Wir danken an dieser Stelle den beiden Geehrten und verweisen auf die ausführlicheren Berichte zu den Jubilaren im Hauptteil dieses Jahresberichtes.

KLANGWELT BERGE begeisterte in Kramsach

Am 28.11.2019 lud die Bergrettung Kramsach und Umgebung zur Veranstaltung „KLANGWELT BERGE“ ein. Im ausverkauften Volksspielhaus zeigte der bekannte Bergfotograf Heinz Zak eine Auswahl seiner schönsten Bilder, die live von den Weltklassemusikern, Mariya Nesterovska, Hubert Mittermayer Nesterovsky und dem gebürtigen Kramsacher Tobias Steinberger, musikalisch begleitet wurden. Die Zuschauer wurden durch die perfekte Abstimmung von Bild und Musik in den Bann gezogen und genossen einen Vortrag der besonderen Art. Auf humorvolle Art erzählte Heinz Zak von seinen interessanten Reisen, einzigartigen Klettererlebnissen und tollen Bekanntschaften mit den besten Kletterern der Welt.

Zudem wurden Aquarelle von Martin Töchterle präsentiert und zum Kauf angeboten. Martin Töchterle ist selbst seit über 40 Jahren Bergretter, jedoch seit vielen Jahren durch eine heimtückische Krankheit an den Rollstuhl gefesselt. Durch die Übergabe der Aquarelle unterstützte Töchterle die Bergrettung und stellte seine Malerei in den Dienst der guten Sache. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Martin Töchterle für seine 12 Aquarelle bedanken. Durch sein Engagement wurde dieses Projekt erst ins Leben gerufen. Ein weiterer Dank gilt den vielen Sponsoren, die durch ihr Wohlwollen gegenüber der Bergrettung die Veranstaltung überhaupt erst ermöglichten.

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Abschließend ist es mir ein besonders Anliegen, mich bei allen Mitgliedern der Ortsstelle für die im Laufe des gesamten Jahres geleistete Arbeit zu bedanken. Ebenso gilt mein Dank allen anderen Blaulichtorganisationen im Einsatzgebiet für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

Ich darf allen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein unfallfreies Bergjahr 2020 wünschen.

Gerhard Unterberger Ortsstellenleiter

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Inhaltsverzeichnis

1. Bergrettungsmannschaft ...... 6

2. Einsatzgebiet ...... 6

3. Einsatzzentrale Kramsach ...... 7

4. Stützpunkt Rofan ...... 7

5. Einsatzfahrzeuge ...... 7

6. Ausbildung und Übungen ...... 8

7. Veranstaltungen...... 10

8. Neuaufnahmen ...... 11

9. Ehrungen ...... 12

10. Einsatzbericht...... 14

11. Dank ...... 16

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1. Bergrettungsmannschaft Die Ortsstelle Kramsach zählt aktuell 52 Mitglieder. Von diesen Bergrettungsmitgliedern befinden sich 5 im Passivstand und 9 Anwärter befinden sich in Ausbildung. Für die Ortsstelle ist es sehr erfreulich, dass sich immer wieder Anwärter melden. Im heurigen Jahr haben Hannes Hechenblaikner und Christian Madersbacher die Ausbildung, bestehend aus je einem einwöchigen Winter- und Sommergrundkurs sowie dem Grundkurs Alpin-Medic, erfolgreich abgeschlossen. Sie wurden daher in den Aktivstand der Ortsstelle übernommen. Die Mannschaft besteht aus fünf Frauen und 47 Männern.

2. Einsatzgebiet Das Einsatzgebiet umfasst unverändert im Wesentlichen die Gemeindegebiete von Brandenberg, Breitenbach/, , Kramsach, Kundl, Münster, , und Reith/Alpbachtal.

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3. Einsatzzentrale Kramsach Die Ortsstelle verfügt über eine moderne Einsatzzentrale im Kramsacher Blaulichtzentrum. Dort untergebracht sind unsere Einsatzfahrzeuge sowie die notwendigen Rettungsgeräte für Einsätze aller Art und die persönlichen Spinde der Einsatzmannschaft.

Im Bild der 2018 fertiggestellte Zubau.

4. Stützpunkt Rofan Seit ihrer Errichtung vor 28 Jahren hat sich die Hütte bestens bewährt. Während der Sommermonate werden dort zahlreiche Bereit- schaftsdienste der Bergrettungs-mitglieder geleistet. Dabei konnten schon einige Einsätze vom Stützpunkt aus organisiert und abgewickelt werden. Die laufenden Reparaturarbeiten können großteils von Mitgliedern erledigt werden. In diesem Zusammenhang ein besonderer Dank an unseren langjährigen Hüttenwart Andreas Kirchner für seinen unermüdlichen Einsatz. Der Stützpunkt ist trotz des Alters in einem Top- Zustand!

5. Einsatzfahrzeuge Die Ortsstelle Kramsach und Umgebung hat den laufenden Betrieb im Jahr 2019 mit drei Allrad- Einsatzfahrzeugen abgewickelt. Fabrikat Baujahr km – Leistung 2019 Kilometerstand Sitzplätze Land Rover 1994 978 59.554 1 + 8 VW Bus 2002 4570 44.716 1 + 8 MB Vito 2014 1965 8.654 1 + 8

Ein ganz besonderer Dank gilt dem Fahrzeugwart Sandro Ostermann für die laufende Betreuung und Wartung der Einsatzfahrzeuge.

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6. Ausbildung und Übungen Auf die Ausbildung der Bergrettungsmitglieder wird höchstes Augenmerk gelegt. Da die Einsätze immer wieder sehr fordernd sind, ist es für die Sicherheit der Einsatzkräfte erforderlich, dass jeder Einzelne über das notwendige Wissen und die bergsteigerischen und rettungstechnischen Fertigkeiten verfügt. Die vom Landesverband vorgegebenen Ausbildungsrichtlinien fließen in die Übungsprogramme ebenso ein wie die neuesten Erkenntnisse im Bereich der Ersten Hilfe. Das Ausbildungs- und Übungsprogramm ist in einen Frühjahrs- und einen Herbstteil gegliedert. Dabei werden alle relevanten Punkte der Rettungstechnik geschult und geprobt.

Von jedem Bergrettungsmitglied wird ein Mindestmaß an Übungen und Schulungen verlangt. Neben den internen Programmen werden auch auf Bezirksebene und von Seiten der Landesleitung diverse Kurse und Übungen angeboten und regelmäßig von Mitgliedern der Ortsstelle Kramsach und Umgebung besucht.

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Übungsprogramm 2019

Nr. Datum Ausbildungsthema Leitung

1 19.01.2019 Winter-Bezirksübung OS Alpbach 2 23.02.2019 Eisübung Eispark O-Tirol A. Nothdurfter 3 14.03.2019 Neue Dyneematechniken A. Nothdurfter 4 28.03.2019 SAN 1 M. Callegari 5 11.04.2019 SAN 2 M. Callegari 6 06/07.04.2019 HTÜ - Piz Kesch A. Nothdurfter 7 25.04.2019 Übung am Klettersteig A. Nothdurfter 8 01.06.2019 Sommer-Bezirksübung Scheffau OS Scheffau 9 12.09.2019 Das neue Dyneemasystem A. Nothdurfter 10 20/22.09.2019 HTÜ Gartlhütte Dolomiten A. Nothdurfter 11 03.10.2019 Einsatzübung A. Nothdurfter+ M. Callegari 12 17.10.2019 Alpin Medic M. Callegari +T. Schneider 13 31.10.2019 Behelfsmäßige Bergrettung A. Nothdurfter 14 14.11.2019 Alpin Medic M. Callegari LVS: Vorbereitung auf den A. Nothdurfter+ D. Spitzl + H. Feyersinger + 15 21.11.2019 Winter B. Gschösser

Neben der internen Ausbildung in der Ortsstelle ist unser Ausbildungsleiter Andreas Nothdurfter auch als Ausbildner bei der Landesleitung tätig. Herzlichen Dank dafür!

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7. Veranstaltungen

• Abhaltung von Ausschusssitzungen • Teilnahme an BR-Landesveranstaltungen • Teilnahme an der Einsatzleitertagung in Steinach/Brenner • Teilnahme an der Ortstellenleitertagung in der Axamer Lizum • Teilnahme an der Landesversammlung in Hopfgarten • Teilnahme an BR-Bezirksveranstaltungen • Veranstaltung eines Lawinenkurses für den OeAV • Teilnahme an diversen OeAV-Veranstaltungen • Spezialschulungen für Nachbarortsstellen • Besuch diverser Veranstaltungen befreundeter Organisationen (RK, FF, WR, …) • Bereitschaftsdienste am Stützpunkt im Rofan • Ambulanzdienste bei diversen Veranstaltungen (z.B. Eldorado Bikemarathon,,..) • Betrieb der Kletterwand für Schulen, FF, … • Mitwirken beim Natur-Abenteuer-Tag Kramsach • Teilnahme am Kirchtag im Museum Tiroler Bauernhöfe • Vorträge über die Bergrettungsarbeit • Präventionsvortrag an Schulen, Blaulichttag

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8. Neuaufnahmen

Christian Madersbacher

Christian ist bereits 2015 der Ortsstelle Kramsach und Umgebung beigetreten. In den ersten vier Jahren hat er sich aktiv am Vereinsgeschehen beteiligt und die Ortsstellenschulungen und – übungen regelmäßig besucht. Aus beruflichen und privaten Gründen war dem dreifachen Vater eine Absolvierung der Grundkurse erst im heurigen Jahr möglich. 2019 konnte er jedoch beide Grundkurse (Winter und Sommer) sowie den verpflichtenden Kurs „Alpin Medic I“ erfolgreich absolvieren. Wir freuen uns, dass Christian nun seine Grundausbildung souverän abgeschlossen hat und wir ihn als fertig ausgebildeten Bergretter in unseren Reihen aufnehmen können.

Hannes Hechenblaikner Hannes trat 2017 der Bergrettungsortsstelle bei. Innerhalb der mehr als einjährigen Probezeit hat er sich aktiv am Vereinsgeschehen beteiligt und die Ortsstellenschulungen und –übungen regelmäßig besucht. Im heurigen Jahr standen sowohl der einwöchige Grundkurs Winter als auch der Grundkurs Sommer im Ausbildungszentrum Jamtal der Bergrettung Tirol auf dem Programm. Im Anschluss an den GK Sommer stand mit dem Grundkurs „Alpin Medic“ der letzte Ausbildungsschritt im Terminkalender. Hannes absolvierte alle Kurse souverän, sodass wir Hannes bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung als fertig ausgebildeten Bergretter in unsere Ortsstelle aufnehmen können.

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9. Ehrungen

60 Jahre Bergrettungsmitglied: Heinz Bader – 60 Jahre

Heinz Bader wurde am 20.02.1959 vom damaligen Ortsstellenleiter, Josef Innerhofer, in den Bergrettungsdienst der Einsatzstelle Rattenberg aufgenommen.

Während der 60-jährigen Mitgliedschaft hat sich in der Bergrettung sehr viel verändert. Die Einsatzstelle Rattenberg übersiedelte nach Kramsach. Zunächst waren die Einsatzmaterialien noch auf mehrere Adressen verteilt, ehe eine moderne Einsatzzentrale im Blaulichtzentrum errichtet werden konnte. Und auch die Bergetechniken und Materialien haben sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert. Heinz Bader war als ausgebildeter Gendarmeriebergführer und Postenkommandant der Gendarmerie Rattenberg bzw. Kramsach immer sehr bemüht, die beiden Blaulichtorganisationen Bergrettung und Gendarmerie zu einer optimalen Zusammenarbeit zu führen. Damals hatte die Bergrettung beispielsweise noch kein eigenes Quartier, sondern nur ein kleines Lager im Gendarmerieposten Rattenberg. Als es nach der Übersiedelung nach Kramsach Bestrebungen gab, die Bergrettung vom neuen Gendarmerieposten auszuquartieren, ging Heinz in seiner Funktion als Postenkommandant bis zum damaligen Innenmister und sicherte so der Bergrettung den Verbleib mit ihrem Lager im Gendarmeriegebäude zu. Heinz Bader übernahm auch in der Bergrettung eine Führungsrolle und war von 1973 bis 1985 Ortsstellenleiter. In dieser Periode wurden 1975 die ersten tragbaren Funkgeräte gekauft, sowie zwei fixe Funkstationen am Gendarmerieposten und auf der Bayreuther Hütte installiert, die vom Alpenverein finanziert wurden. 1983 wurden unter seiner Führung erstmals die Bergrettungsmitglieder einheitlich eingekleidet und am 3.10.1985 wurde bei der Bauverhandlung für die Marchalm der Grundstein für den Bau einer eigenen Diensthütte der Bergrettung im Rofan gelegt, die in den Folgejahren bis 1991 in Eigenregie aufgebaut wurde. 1985 bekam die Ortsstelle von einem Gönner ein Allradfahrzeug geschenkt, das sehr viele Jahre als Einsatzfahrzeug diente. Heinz Bader hat über viele Jahrzehnte die Bergrettungsortsstelle geprägt und durch seinen Einsatz den Aufbau und Betrieb der Einsatzstelle wesentlich unterstützt. An dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott dir, Heinz, für dein Engagement und deine unzähligen Einsatzstunden!

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25 Jahre Bergrettungsmitglied:

Manfred Hintner

Manfred Hintner wurde am 01.11.1994 vom damaligen Ortsstellenleiter Alois Renzl in den Bergrettungsdienst aufgenommen. Bereits als junger Bergretter engagierte sich Manfred weit über das normale Maß hinaus und war unter anderem bei sehr fordernden Einsätzen – wie dem Lawinenunglück in Galtür – mehrere Tage an vorderster Front im Einsatz für die Bergrettung. Als ausgebildeter Sanitäter, Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams und Wasseraufbereiter des Österreichischen Roten Kreuzes kann Manfred auf eine große Einsatzerfahrung zurückgreifen und lässt unzählige, wichtige Kompetenzen aus dem Rettungsdienst in seinen Dienst als Bergretter einfließen. Hinzukommen seine außerordentliche Genauigkeit, sein enormes Engagement und sein Pflichtbewusstsein – Eigenschaften, die er stets zum Wohle der Ortsstelle und seiner Kamerad/inn/en einsetzt. Als Ortsstellenleiterstellvertreter, Hüttenwart, Materialwart und Einsatzleiter engagiert sich Manfred im Ortsstellenausschuss in unterschiedlichen Positionen und trägt somit wesentlich zur Weiterentwicklung der Ortsstelle bei.

Wir bedanken uns bei unseren Geehrten – Heinz Bader und Manfred Hintner - recht herzlich für ihren persönlichen Einsatz in den letzten Jahrzehnten, wünschen ihnen für die Zukunft viel Glück und Gesundheit und freuen uns auch zukünftig jederzeit über ihre Kameradschaft!

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10. Einsatzbericht Der Einsatzbericht der Bergrettungsortsstelle Kramsach und Umgebung umfasst den Zeitraum vom 08. Dezember 2018 bis 08. Dezember 2019. Im angeführten Zeitraum waren die BergretterInnen bei 37 Alpinereignissen sowie 5 Ambulanzdiensten in den Standortgemeinden beteiligt.

37 880 6 28 ca. 4500

Einsätze Einsatzstunden Einsatzpersonal Patienten Gefahrene Durchschnitt Einsatzkilometer

Herkunft Patienten BRANDENBERG 11

MÜNSTER 6 Inland 50% BRIXLEGG 4

Ausland KRAMSACH 4 50% REITH I.A. 3

SONSTIGE 2 Verletzungsgrad tot 2 KUNDL 2 unverletzt 7 RATTENBERG 2

BREITENBACH 1

RADFELD 1

verletzt 25 0 5 10 15

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Einsatzstatistik 2019

Nr. Datum Gemeinde Einsatzgrund 1 13.01.2019 Brandenberg VU - STORNO 2 23.03.2019 Münster Lichtzeichen 3 05.04.2019 Brandenberg Vermisstensuche 4 06.04.2019 Brandenberg Vermisstensuche 5 14.04.2019 Kramsach häuslicher Unfall 6 18.04.2019 Brandenberg Vermisstensuche 7 20.04.2019 Brandenberg Vermisstensuche 8 20.04.2019 Breitenbach Knieverletzung 9 26.04.2019 Brandenberg Vermisstensuche 10 17.05.2019 Reith Alk Intox - STORNO 11 19.05.2019 Breitenbach MTB Sturz bei Radrennen 12 31.05.2019 Brandenberg Vermisstensuche 13 01.06.2019 Kramsach Erschöpfung 14 11.06.2019 Reith Erschöpfung 15 12.06.2019 Kramsach Unterstützung beim Sandsäcke füllen 16 19.06.2019 Brandenberg Sturz -STORNO 17 20.06.2019 Kundl Hundebiss+Sturz 18 26.06.2019 Münster Paragleiter Sturz beim Start 19 30.06.2019 Brixlegg Waldbrand Unterstützung FF Alpbach 20 05.07.2019 Brandenberg Segelflugzeug Absturz 21 06.07.2019 Reith Intox 22 20.07.2019 Münster Handverletzung 23 27.07.2019 Kramsach Knöchelfraktur 24 28.07.2019 Brandenberg interner Notfall 25 17.08.2019 Kramsach Steinschlag Kopfverletzung 26 24.08.2019 Münster Rückenschmerzen 27 29.08.2019 Kramsach Fahrzeugabsturz 28 29.08.2019 Kramsach Erschöpfung 29 01.09.2019 Münster Knöchelverletzung 30 01.09.2019 Kramsach Motorradunfall 31 13.09.2019 Kundl Verbrühung Heißwasser 32 17.09.2019 Kramsach Sturz Knieverletzung 33 18.09.2019 Rattenberg Sturz Beinverletzung - STORNO 34 21.09.2019 Kramsach Holzarbeiter 35 26.09.2019 Reith Reanimation - STORNO 36 13.10.2019 Breitenbach Steinschlag - Fehlalarm 37 25.10.2019 Münster Fahrradsturz

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11. Dank Am Ende eines einsatzreichen Jahres blicken wir zufrieden auf das abgelaufene Bergrettungsjahr zurück. Unsere ehrenamtliche Tätigkeit wäre allerdings nicht ohne die finanzielle Unterstützung von verschiedenen Stellen durchführbar. Daher möchten wir uns auf diesem Wege bei all unseren Unterstützern für ihre Hilfe und ihr ständiges Wohlwollen bedanken. Uns ist bewusst, dass unsere Arbeit nur mit der finanziellen Stütze durch die Gemeinden, den Tourismusverband und auch durch private Förderer ermöglicht wird. Wir danken für die Großzügigkeit und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

Brandenberg Breitenbach/Inn Brixlegg

Kramsach Kundl Münster

Radfeld Rattenberg Reith/Alpbachtal

Kramsach, am 08. Dezember 2019 Kontakt: Gerhard Unterberger +43 664 8225250 ……………………………………………. A-6233 Kramsach, Wittberg 42 Gerhard Unterberger [email protected] Ortsstellenleiter www.bergrettung-kramsach.at

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