Infodienst rund um Gesundheitsförderung und soziale Prävention im Frühjahr 2020

Liebe Leserin, lieber Leser, schwierige Zeiten fördern die Sehnsucht nach Normalität. Inhalt: Die Vorbereitungen für diesen Rundbrief fielen unmittelbar in die Zeit des Corona-Shutdowns und unser Amt war in- tensiv mit Aufgaben rund um die Krisenbewältigung be- fasst. Der Rundbrief war im Ranking der zu erledigenden Selbsthilfe 1 - 2 Aufgaben nicht unbedingt auf einem Spitzenplatz angesie- delt. Viele der Artikel, die wir aus dem Kreis der Kooperati- Suchtprävention 3 onspartner zur Veröffentlichung erhalten haben, waren zudem angesichts der Beschränkungen hinfällig. Die Früh- Präventionsnetzwerk Ortenau PNO 4 jahrsausgabe komplett unter den Tisch fallen lassen woll- ten wir dann aber doch nicht - seit Herbst 1998 ist schließ- Infos unserer Kooperationspartner 5 - 6 lich jede Ausgabe pünktlich erschienen, Nr. 42 liegt nun vor Ihnen. Wir alle wünschen Ihnen und uns, dass die kommen- de Herbstausgabe in einer Zeit erscheinen wird, in der das Corona-Virus nicht mehr diesen allumfassenden Raum ein- nehmen wird!

Ihr

Ullrich Böttinger Leiter des Amtes für Soziale und Psychologische Dienste SELBSTHILFE

30 Jahre Kontaktstelle im Ortenaukreis Eine der ersten Selbsthilfekontaktstellen in -Württemberg

Mehr als 120 Personen aus Selbsthilfegruppen, Poli- für Selbsthilfegruppen. Sie informiert und klärt über tik, Gesundheitswesen und weiteren Arbeitsfeldern Selbsthilfe auf, vermittelt, berät und bietet Unterstüt- kamen am Montag, 9. Dezember ins Landratsamt, um zung. Zudem beschäftigt sie sich derzeit sehr intensiv gemeinsam das 30-jährige Bestehen der Kontaktstel- mit der Thematik Junge Menschen und Selbsthilfe le für Selbsthilfegruppen des Ortenaukreises zu fei- und erarbeitet mit dem Projekt JuSeO (Junge Selbst- ern. hilfe Ortenau) jugendgerechte Selbsthilfesettings als ein weiteres Hilfsangebot für Menschen im Alter von 14-21 Jahren.

Sozialdezernent Georg Benz würdigte die Arbeit der Kontaktstelle und den wesentlichen Beitrag den sie zur Unterstützung Bürgerschaftlichen Engagements seit 30 Jahren leistet. „Als Kommune sehen wir uns der Unterstützung bürgerschaftlicher Aktivitäten ver- pflichtet und die Selbsthilfe ist ein wesentlicher Be- standteil des Bürgerschaftlichen Engagements“. Benz hob hervor, dass es weiterhin Aufgabe sein wird, die Selbsthilfe in der Öffentlichkeit zu verbreiten: „Das Thema Selbsthilfe in die fachliche und politische Dis- kussion einzubinden, erfordert Präsenz in den vor- v.l.: HeinrichStöhr, Sprecherrat der Selbsthilfegruppen, Ingo handenen sozialen wie gesundheitlichen Netzwerken, Kempf, Vernetzungsstelle BE, Ullrich Böttinger, Amtsleiter Soziale auch und gerade in den Regionen. Die Zugangswege und Psychologische Dienste, Héctor Sala, Leiter Selbsthilfekontakt- stelle, Georg Benz, Sozialdezernent, Ursula Helms, Geschäftsführe- der Menschen zur Selbsthilfe zu verbessern, ist eine rin der NAKOS und Bernarda Deufel, Vorstandsmitglied der SEKIS Herausforderung, der wir uns stellen. Ziel ist es, die Baden-Württemberg ‚großen‘ Selbsthilfethemen noch mehr in die Fläche zu bringen.“ Bereits 1987 fanden erste sondierende Gespräche mit Ursula Helms, Geschäftsführerin der NAKOS, betonte Selbsthilfevertretern im Ortenaukreis und dem Ge- 1 sundheitsamt statt, in denen der Wunsch nach Unter- in ihrem Festvortrag „Kontaktstellen und Selbsthilfe- stützung von Selbsthilfegruppen geäußert wurde. Die büros – ‚Schutzengel‘ der Selbsthilfe“ die Bedeutung - heute kommunale – Kontaktstelle ist Anlaufpunkt der Kontaktstelle als wichtige Unterstützung für be-

weiter auf Seite 2 SELBSTHILFE

Fortsetzung von Seite 1 Interessen der Selbsthilfegruppen gegenüber der Politik, Behörden, Einrichtungen, Kliniken und Ärzte stehende Selbsthilfegruppen. „Bei aller Selbststän- zu vertreten. Es ist schön, dass gerade diese Vielfalt der Akteure auch heute hier vertreten ist.“ digkeit der Gruppen braucht es dennoch einen gewis- sen Rahmen, den die Kontaktstelle für Selbsthilfe- Ingo Kempf nahm die Anwesenden, gemeinsam mit gruppen bietet bzw. schafft.“, so Helms. Des Weite- Frau Dr. Hassenstein, mit auf eine Zeitreise zu den ren wies sie daraufhin, dass sich gezeigt hat, dass Anfängen der Kontaktstelle und beleuchtete die ver- dort wo es eine Selbsthilfekontaktstelle gibt auch gangen 30 Jahre. Bei der Gründung von 156 Selbst- deutlich mehr Selbsthilfegruppen bestehen. hilfegruppen war die Kontaktstelle bis heute betei-

Grußworte der SEKIS Baden-Württemberg überbrach- ligt. Derzeit befinden sich vier weitere Gruppen in der te Bernarda Deufel, Leiterin des Selbsthilfebüros Frei- Gründungsvorbereitung. Kempf unterstrich, dass eine burg und Vorstandsmitglied der Selbsthilfekontakt- Gruppe nur auf Initiative von Betroffenen gegründet stelle auf Landesebene. Sie unterstrich dabei die tolle wird und die Kontaktstelle auf Anfrage Unterstützung bietet. Zusammenarbeit auf struktureller und inhaltlicher Ebene. „Die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Nach dem Rückblick stellte Héctor Sala, seit fast sie- Ortenaukreis war für uns immer ein gutes Beispiel. ben Jahren Leiter der Kontaktstelle, die Arbeit der Ich erinnere mich noch an Gespräche in der Küche Kontaktstelle – Stand heute vor. „In der Vorbereitung des ersten Domizils der Kontaktstelle in der Jubiläumsveranstaltung ist mir nochmal bewusst- und wie ich dabei Anregungen zum Aufbau einer geworden, wie viel in den letzten 30 Jahren im Be- Kontaktstelle bekam. Von solchen Austauschtreffen reich der Ortenauer Selbsthilfe geleistet wurde und haben wir immer profitiert, auch heute noch.“ wird. Vor allem wie viele Menschen an diesem Pro-

Für das Netzwerk Selbsthilfe Ortenau sprach der Ver- zess beteiligt waren und sind.“ so Sala. Dabei griff treter des Sprecherrates Heinrich Stöhr. Er bedankte er auf bewegte Bilder zurück und brachte mit einer guten Prise Humor das Publikum zum Schmunzeln. sich für eine enge und vertrauensvolle Zusammenar- beit. Dabei betonte er froh zu sein, dass dieses Gre- Die Veranstaltung wurde musikalisch würdevoll um- mium vor sieben Jahren ins Leben gerufen wurde. randet von Desirée Lobé. Abgerundet wurde die Feier „Als Sprecherrat setzen wir uns für die Akzeptanz durch ein gemütliches Beisammensein im Foyer des und Weiterentwicklung der Selbsthilfe im Orten- Landratsamts in Offenburg, bei dem es viele Gelegen- aukreis ein. Dabei ist uns sehr wichtig weiterhin die heiten zum gemeinsamen Gespräch gab.

Möglichkeiten des Austauschs für Selbsthilfegruppen in Zeiten von Corona

Die derzeitige Situation stellt einen Ausnahmezu- - Videokonferenzen durch Plattformen wie Jitsi stand dar – soziale Kontakte sollen bis auf ein Mini- (https://meet.jit.si/) bieten eine weitere Möglich- mum reduziert werden. Gerade in der Selbsthilfe ist keit ein virtuelles Gruppentreffen abzuhalten der Austausch mit anderen Menschen von zentraler - Die NAKOS bietet eine Liste von seriösen Selbsthil- Bedeutung und durch diese Zwangspause der Grup- feforen an, in denen man sich austauschen kann: pentreffen fällt dieser wichtige persönliche Aus- https://nakos.de/adressen/gruen/selbsthilfe- tausch nun zunächst weg. internetforen/

In der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen haben wir - Schreiben Sie sich gegenseitig Briefe oder Postkar- ten uns Gedanken gemacht, wie wir unsere Selbsthilfe- gruppen in dieser aktuellen Ausnahmesituation stär- Darüber hinaus gibt es weitere Hilfs- bzw. Unterstüt- ken oder unterstützen können. Es ist uns ein Anlie- zungsangebote:

gen, dass Sie in dieser Zeit dennoch in Kontakt blei- - Telefonseelsorge Ortenau-Mittelbaden e.V.: ben. Dazu möchten wir Ihnen ein paar Anregungen 0800/1110111 oder 0800/1110222 geben, um diese Zeit gut zu überstehen: - Hotline Psychologische Beratung Corona - Bilden Sie mit Ihren Gruppenmitgliedern Telefon- (Landratsamt Ortenaukreis): 07821/91572557

ketten oder einen E-Mailverteiler um miteinander Ebenso sind wir in der Kontaktstelle zu den Sprechzei- im Gespräch zu bleiben ten für Sie telefonisch oder per Mail erreichbar. - Einige von Ihnen haben schon Chatgruppen durch Messenger-Dienste auf dem Handy erstellt. Auch wenn die persönliche Selbsthilfe gerade nicht Im Gegensatz zu WhatsApp hat ein Messenger- möglich ist, so können wir uns doch auf anderen We- Dienst wie Signal (https://signal.org/de/) eine gen zugewandt bleiben.

Standardmäßige Ende-zu-Ende Verschlüsselung Bleiben Sie gesund! von Nachrichten und (Video-)Anrufen und wird von Datenschutzorganisationen empfohlen Weitere Infos: Héctor Sala, [email protected], 2 0781 805 9771 SUCHTPRÄVENTION

Wechsel beim Kommunalen Suchtbeauftragten Wolfgang Hirrle hat Aufgabe von Thomas Schoen-Blum übernommen

Der Ortenaukreis hat seit Jahresbeginn 2020 die Stelle des Kommunalen Sucht- beauftragten neu besetzt, da sich der bisherige Stelleninhaber Thomas Schoen -Blum in den Ruhestand verabschiedet hat. Neuer Kommunaler Suchtbeauftrag- ter ist nun Wolfgang Hirrle, der sich vor- stellen und einen Einblick in seine Tätig- keiten geben möchte:

Welche Erfahrungen konnten Sie be- reits im Suchtbereich machen? Seit einigen Jahren bin ich bereits in der Suchthilfe tätig und konnte dabei in unterschiedlichen Bereichen Erfahrun- gen sammeln. Begonnen habe ich in einer Einrichtung des Diakonischen Werks in der psychosozialen Begleitung von Menschen, die substituiert werden. In der Fachklink Haus Renchtal des bwlv habe ich als Suchttherapeut mit alkohol- abhängigen Männern gearbeitet, die dort eine Entwöhnungsbehandlung ge- macht haben und lernen wollten, dauer- haft ohne Alkohol zu leben. In den letz- ten zwei Jahren war ich in der Jugend- und Drogenberatung /Offenburg als ein guter Wein gehört für viele zu einem guten Essen Drogenberater tätig und unterstützte dort Menschen und bei wöchentlichen Angeboten des Einzelhandels und deren Angehörige, die Probleme mit illegalen bewirbt man die Getränkeangebote. Neue Computer- Drogen hatten. Ebenfalls war ich im Bereich der Prä- spiele werden zum Zeitvertreib und zur Freude der vention an Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen Menschen veröffentlicht und es werden hierbei sogar unterwegs, um mit Jugendlichen an unterschiedlichen Weltmeisterschaften mit hohen Preisgeldern abgehal- Themen wie Alkohol, Online-Spielen und Cannabis zu ten, was eine sehr große Motivation für Kinder und arbeiten. Jugendliche darstellt, diese Spiele zu spielen. Aller- Was macht eigentlich ein Kommunaler Suchtbe- dings kann man sowohl vom Alkohol als auch vom auftragter? Computer spielen abhängig werden und in den letz- Um die Suchthilfe in den Landkreisen besser koordi- ten Jahren werden nun verstärkt die vorhandenen nieren zu können und gleichzeitig die Präventionsan- Risiken benannt oder die Werbung eingeschränkt. gebote auszubauen, wurden in den 90er Jahren die Den Ausspruch „Glücksspiel kann süchtig machen“ Stellen der KSB geschaffen. Dies ist also hauptsäch- kennt mittlerweile jeder. Mit dem potentiellen Risiko, lich eine Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für dass so gut wie jeder Mensch süchtig werden kann, die zwei Bereiche Suchthilfe und Prävention. Hierbei sollten wir bewusst umgehen. geht es grundsätzlich darum, die Versorgung für den Was möchten Sie als Kommunaler Suchtbeauf- Ortenaukreis bestmöglich zu gestalten und weiterzu- tragter erreichen? entwickeln. Konkret organisiere ich Arbeitskreise, Wie bei jeder anderen psychischen Erkrankung auch versuche Projektgelder für neue Angebote zu akqui- fällt es beim Thema Sucht nicht leicht, darüber zu rieren, biete Veranstaltungen zur Schulung von Mulit- sprechen. Sei es als Betroffener, Angehöriger, Freund plikatorInnen wie Schulsozialarbeiter und Lehrer an. oder Kollege, und dies sollten wir verändern. Das Derzeit beschäftigen wir uns im Landkreis Ortenau Spektrum der unterschiedlichen Abhängigkeiten wird damit, Angebote für Kinder und Jugendliche zu ent- durch neue synthetische Drogen und die Computer- wickeln, die in suchtbelasteten Familien leben. Denn spiel-Sucht größer. Konzepte wie das Kontrollierte diese Kinder werden statistisch gesehen öfters ab- Trinken gewinnen an Bedeutung. Insofern entwickelt hängig als andere Kinder und benötigen unbedingt sich das Thema Sucht in unserer Gesellschaft fort- unsere Unterstützung. während weiter und so sind die Prävention und die Welch Herausforderung sehen Sie bei dem Thema Suchthilfe gefordert, sich ebenfalls weiterzuentwi- Sucht? ckeln. Als Kommunaler Suchtbeauftragter kann ich 3 Es gibt sehr viele unterschiedliche Interessen, die sich meinen Teil dazu beitragen, dass dies gelingt. teilweise gegenüberstehen. Bei Festen und Feierlich- Kontakt: Wolfang Hirrle, 0781 805 1376 oder keiten konsumiert man häufig alkoholische Getränke, [email protected] PRÄVENTIONSNETZWERK ORTENAU PNO

Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO): Ortenauer Erfolgsmodell für Kinder wird fortgeführt PNO setzt Maßstäbe zur Vorbeugung und Gesundheitsförderung in ganz Deutschland Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO), das spruch der Kindertagesstätten und Schulen im Land- 2014 als Modellprojekt zur Förderung der seelischen, kreis und die wissenschaftlich nachgewiesenen posi- körperlichen und sozialen Entwicklung von Kindern tiven Auswirkungen auf Kinder, Fachkräfte und El- gestartet wurde, wird ab 2021 als dauerhaftes Ange- tern“, so der Landrat weiter. Er sei zufrieden und bot weiterbestehen. Mit jährlich rund 441.000 Euro dankbar, dass es auf der Grundlage eines innovativen wird der Ortenaukreis das zunächst für vier Jahre Kooperations- und Finanzierungsmodells möglich sei, befristet vom Bund und in den vergangenen beiden das PNO gemeinsam mit Sozialversicherungsträgern Jahren vom Kreis getragene Programm finanzieren; weiterzuführen. „Ich freue mich, dass wir mit dem weitere 220.000 Euro kommen von Sozialversiche- PNO und mit den Frühen Hilfen im Ortenaukreis eine rungsträgern auf Grundlage des Präventionsgesetzes dauerhafte, durchgängige und flächendeckende Prä- ventionskette von der Schwangerschaft bis zum zehnten Lebensjahr anbieten können“, be- tonte Scherer. Gerade auch die potenziellen Kostenersparnisse für das Gesundheits-, Bil- dungs-, und Sozialsys- tem durch die frühzeiti- ge Prävention sprechen laut dem Landrat dafür, an dem Projekt festzu- halten.

Inhaltliches Leitziel des PNO ist die frühestmög- liche Gesundheitsförde- rung und Prävention in den Bereichen körperli- che Gesundheit, seeli- sche Gesundheit und hinzu. Aktuell beteiligen sich die AOK Baden- soziale Teilhabe. Erreicht werden die Kinder in den Württemberg, die Techniker Krankenkasse (TK), die Kindertageseinrichtungen und Schulen über die dort Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) sowie ME- tätigen pädagogischen Fach- und Lehrkräfte. Strate- DIA PROTECT e.V. in Kooperation mit dem Dachver- gisches Leitziel des PNO ist die Vernetzung von Ge- band der Betriebskrankenkassen (BKK) an diesem sundheitssystem, Kinder- und Jugendhilfesystem so- innovativen Finanzierungsmodell. Damit die Kinder wie Bildungssystem. und Familien im Kreis auch in Zukunft von den Leis- tungen des PNO profitieren können, hat Landrat Weit über 70 Prozent aller Kitas im Ortenaukreis und Frank Scherer am Dienstag die Fortführung des PNO über 50 Prozent aller Schulen für Kinder bis zu zehn in Form einer Eilentscheidung in die Wege geleitet. Jahren beteiligen sich bereits aktiv an den PNO- Diese basiert auf der mehrheitlichen Empfehlung des Angeboten. So haben sie etwa eine Organisations- Jugendhilfeausschusses am 18. Februar 2020 und auf oder Schulentwicklung zur gesundheitsförderlichen der einvernehmlichen Absprache der Fraktionsvorsit- Einrichtung oder eine Bedarfsorientierte Fortbildung zenden des Kreistags im Rahmen einer Videokonfe- durchgeführt. Schwerpunktthemen dabei waren bei- renz, nachdem die Kreistagssitzung am 21. April, spielsweise die seelische Widerstandskraft wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste. (Resilienz), der Umgang mit herausforderndem Ver- Eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt war erfor- halten, die Zusammenarbeit mit Eltern und vor allem derlich geworden, um dem gut eingearbeiteten Mit- auch der gesunde Umgang mit digitalen Medien.

arbeiterteam sowie den fachlich und finanziell koope- Aufgrund der hohen Inanspruchnahme und der durch rierenden Sozialversicherungsträgern rechtzeitig eine eine wissenschaftliche Evaluation nachgewiesenen Perspektive zu geben und somit das Projekt nahtlos Erfolge hatte der Kreistag bereits in seiner Sitzung fortführen zu können. am 19. Dezember 2017 die Arbeit des PNO außeror-

„Mit seiner Pionierarbeit ist es dem Präventionsnetz- dentlich begrüßt, das Konzept zur Weiterführung werk gelungen, ein bundesweites Best Practice Mo- zunächst bis 2020 verabschiedet und eine dauerhafte dell zu etablieren, das die Entwicklung bei drei- bis Weiterführung des Projekts ab 1. Januar 2021 emp- 4 zehnjährigen Kindern und ihren Familien im gesam- fohlen.

ten Ortenaukreis frühzeitig und nachhaltig fördert Ausführliche Informationen unter www.pno-ortenau.de und unterstützt“, so Landrat Frank Scherer. „Wie oder beim Leiter des PNO Ullrich Böttinger, Telefon 0781 wertvoll die Arbeit des PNO ist, zeigt der große Zu- 805 9619, E-Mail an [email protected]. INFOS UNSERER KOOPERATIONSPARTNER

Muss nun alles ausfallen? Wir wissen es noch nicht! Erfolgreiche Projekte der AWO zur Bewegungsförderung sollen fortgeführt werden. Gut angekommen sind in den vergan- genen Jahren die Projekte für Senioren, die zuhause leben und etwas für ihre körperliche und geistige Beweglichkeit tun wollen. Denn dies fördert die Ge- sundheit und das Wohlbefinden und ist somit wichtig, um im Alter selbständig zu bleiben. Außerdem haben die Teil- nehmer viel Spaß. Deshalb wird ge- plant, die Projekte des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt in 2020 weiter anzubieten:

- Das Tanzcafé für Menschen mit und ohne Einschränkungen, Paare und Einzelpersonen findet 3 Mal im Jahr im Speisesaal des Marta-Schanzenbach- ten. Bitte achten Sie auch hier auf aktuelle An- kündigungen.!!! Hauses statt. Für flotte Tanzmusik sorgt die Seni- orenband „Es geht noch …“ Die nächsten Termi- Die Angebote Tanzcafé und Bewegungsgruppe sind ne sind geplant für 18.7. und 14.11. Bitte achten kostenfrei und können durch eine kleine Spende un- Sie auf aktuelle Ankündigungen!!! terstützt werden.

- Die Bewegungsgruppe für Menschen mit und Informationen zu den Terminen und Angeboten gibt es bei: ohne Einschränkungen nach den „5 Esslingern“ Claudia Wirth, Tel.: 0781/929811 und Verena Hansmann- geplant vom 5.5. bis 21.7. auf dem Spielplatz in Geiger, Tel.: 0781/9902910. der Berliner Straße, wird frühestens im Juli star-

3.000 Schritte für die Gesundheit Tolle Gesundheitsaktion des Seniorenrates der Stadt

Eigentlich hätte der Seniorenrat Ettenheim mit seiner Als Start ein fester Treffpunkt am Rande der Stadt, wöchentlichen Gesundheitsaktion „3.000 Schritte für wo auch die Autos geparkt werden können. Von dort die Gesundheit“ dieser Tage ein tolles Jubiläum feiern aus werden immer wieder neue Wege, aber auch können, leider von der Coronapandemie verhindert: „altbekannte“ mit neuem Blick gemeinsam erwan- Den 200. gemeinsamen Spaziergang durch die Etten- dert. Gemeinsam im Gespräch zu sein und die Verän- heimer Landschaft. derungen der Natur zu entdecken und zu erleben,

Bisher gab es keine „Ausfälle“, egal, welches Wetter, fördert die Gemeinschaft unter den Senioren. Gut der Mittwochstreff für die „3.000 Schritte“ stand fest, begleitet, falls es mal einen „Stolperer“ gibt und im- regelmäßig kamen um die 25 bis 40 Menschen, um mer wieder besondere Ziele, gerade bei den Jubilä- miteinander durch die Fluren zu wandern. Die Aktion umsterminen. „Ausnahmsweise“ gab es bei einem 3.000 Schritte ist ein Treff für die Senioren, gemeinsam solchen Jubiläum 2018 auch eine Stadtführung mit anschließendem Beisammensein in einer Weinstube. aktiv zu sein für die eigene Gesundheit. Initiiert von Rüdiger Kaminski, stellv. Vorsitzender, wurde die Akti- Mehr als nur eine Gesundheitsaktion, ist dieser wö- on am 11. Mai 2016 gestartet, ein „Versuch“, der chentliche „3.000-Schritte-Treff“ ein voller Erfolg für schnell einschlug und bis heute mit den den Seniorenrat, denn die Senioren und viele mitge- „Wanderführern“ Herbert Andlauer, Walter Bühler, hende Seniorinnen, treffen sich voller Begeisterung. Leo Enderle, Rüdiger Kaminski und Karl-Heinz Weber in Sie haben einen festen wöchentlichen Termin, sind die umliegenden Bereiche außerhalb von Ettenheim aktiv für ihre eigene Gesundheit, erleben die Natur im führt. Wandel der Jahreszeiten und haben gleichzeitig viel- fache Gelegenheit zum Austausch und Kommunikati- on.

Fest steht, dass sobald es wieder möglich ist, wird die wöchentliche „3.000-Schritte-Aktion“ vom Senioren- rat wieder aufgenommen, zur Freude und Wohl der Seniorinnen und Senioren nach dem Motto des Senio- renrates „3.000 Schritte für die Gesundheit“.

Text und Foto: Herbert Birkle für den Seniorenrat Ettenheim 5

Normalerweise durch Feld, Flur und Reben führt die Wan- derung, zum 101.Jubiläum gab es eine Stadtführung und stellten sich anschließend die Teilnehmer unter dem Stadt- tor zum Gruppenbild. INFOS UNSERER KOOPERATIONSPARTNER

Ettenheimer Naturerlebnisweg Natur hautnah erleben Der Ettenheimer „Naturerlebnisweg“ wurde vom Der offizielle Start und Zielpunkt befindet sich beim Deutschen Wanderverband als "Qualitätsweg" zerti- Parkplatz „Auf den Espen“. Der Weg kann in 2 Etap- fiziert und führt auf rund 25 km vorbei an herrlichen pen eingeteilt werden, kann aber auch individuell je Aussichtspunkten, wildromantischen Pfaden und Tei- nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der chen, malerischen Ortschaften, Baudenkmäler, saftig Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung. grüne Wiesen und naturbelassenen Waldwegen. Er Eine Broschüre mit Wegbeschreibung, Karte und Hö- wurde im Jahr 2016 von der Stadt Ettenheim in Zu- henprofil gibt es im Bürgerbüro der Stadt Ettenheim sammenarbeit mit dem Hauptverband und der Orts- oder zum kostenlosen Download auf gruppe des Schwarzwaldvereins entwickelt und um- www.ettenheim.de. gesetzt.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Naturschutzge- biete finden Sie entlang der Wanderstrecke:

- Naturschutzgebiet Saure Matten - Naturlehrpfad im Filmersbach - Aussichtspunkt Bergeneck - Lourdes-Grotte und Friedenskapelle Wallburg - Naturschutzgebiet Dörlinbacher Grund - Münster- graben - Kloster und Wahlfahrtskirche St. Landelin mit den Heiligen Quellen - Bannwald „Ofenberg“

Das Gesunde Kinzigtal informiert

US-Fachjournalistin zu Gast Ärztenetz Kinzigtal mit neuer Spitze Dr. Dörte Tillack und Martin Volk sind Führungstandem

Auch in den USA Das Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzig- wird mit Interesse tal, kurz MQNK, hat sich eine neue Spitze gegeben. auf Gesundes Kin- Auf den langjährigen Vorsitzenden Martin Wetzel folgt zigtal geschaut: Dr. Dörte Tillack. Die Fachärztin für Innere Medizin Michele Cohen aus Haslach steht zwar offiziell an der Spitze des Ärz- Marill, Fachjourna- tebunds, wird die Aufgabe aber mit ihrem Kollegen listin für Gesund- Martin Volk aus Hausach gemeinsam angehen. Eben- heitsthemen, war falls neu im Vorstand ist Dr. Carmen Ramm aus Horn- im März zwei Tage berg, die für die Themen Finanzen und Mitgliederver- in Hausach, um aus waltung zuständig ist.

erster Hand mehr Das MQNK entstand 1993 aus einem über die Integrierte lockeren Stammtisch von Fachärzten Versorgung und aller Fachrichtungen, Initiatoren wa- die Arbeit von Gesundes Kinzigtal zu erfahren. So ren Dr. Werner Witzenrath aus Gen- besuchte sie Rehasportkurse, einen Kurs für Osteopo- genbach und der mittlerweile verstor- rose-Wirbelsäulengymnastik, führte Gespräche mit bene Dr. Detlev Geßner aus Hausach. Gesundes-Kinzigtal-Geschäftsführer Dr. Christoph Ein Ziel des Ärztenetzes ist es, die Löschmann, den Gesellschaftern, Netzarzt Martin Qualität der ambulanten Versorgung Wetzel und mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- im Kinzigtal zu sichern „und, wenn tern in der Gesundheitswelt. möglich, zu verbessern“. Aus diesem Anspruch heraus Um sich ein Gesamtbild zu verschaffen, hat sich die entstand vor knapp 15 Jahren die Integrierte Versor- renommierte Journalistin nach ihrem Aufenthalt im gung Gesundes Kinzigtal. Das MQNK ist nicht nur Teil- Kinzigtal auf den Weg nach Eschwege gemacht. Dort haber, sondern bestimmt als ärztlicher Beirat die Ent- will sie die Geschäftsstelle von Gesunder Werra- wicklung von Gesundes Kinzigtal mit. Neben Martin Meißner-Kreis besuchen. Der Artikel, der aus diesem Volk, der das MQNK als Vorstandsmitglied im Beirat Besuch entstehen soll, ist für die Fachzeitschrift vertreten wird, gehören diesem Gremium – wie bisher 6 Health Affairs vorgesehen. Veröffentlicht werden soll – auch die Zeller Hausärztin Dr. Brigitte Stunder und er vermutlich noch vor dem Sommer 2020. HNO-Arzt Dr. Christian Daxer aus Gengenbach an.

Herausgeber: Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Soziale und Psychologische Dienste Lange Straße 51, 77652 Offenburg; verantwortlich: Ingo Kempf, Auflage: 330 Exemplare, per E-Mail