Bebauungsplan „An der Pfarrer-Huber-Straße“ in 85659 Forstern – Nr 610/11-28 Begründung vom 04.05.2019

Gemeinde Forstern Landkreis

Bebauungsplan mit integrierter Grünordnung „An der Pfarrer-Huber-Straße“ Nr. 610/11-28 Begründung nach § 9 Abs. 8 Baugesetzbuch (BauGB) Planstand 04.05.2019

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Allgemeine Feststellungen

1.1. Planungsanlass

1.2. Planungsinhalt und Planungsinstrumentarium

1.3. Verfahrensdurchführung

2. Beschreibung des Plangebietes

2.1. Lage des Plangebietes

2.2. Gelände- und Bodenverhältnisse

3. Planungsrechtliche Bedingungen und Voraussetzungen

3.1. Raumordnungsrechtliche, landesplanerische Vorgaben

3.2. Überörtliche rechtsverbindliche Planungen

3.3. Vorgaben aus Flächennutzungsplan und Landschaftsplan, Notwendigkeit einer Änderungsplanung hierzu

3.4. Bindungen aus naturschutzrechtlichen und sonstigen Verordnungen und Bestimmungen

3.5. Bindungen aus dem Denkmalschutzgesetz

3.6. Einbeziehung von Belangen des Umweltschutzes

4. Erläuterung der Planungskonzeption -Planungsziele und Inhalte

4.1. Städtebauliches Konzept

4.2. Erschließungskonzept

4.3. Grünkonzept

5. Ver- und Entsorgung des Baugebiets

5.1. Niederschlagswasser- und Abwasserentsorgung des Plangebietes

5.2. Wasserversorgung

5.3. Stromversorgung

5.4. Versorgung Telekommunikation

5.5. Einbindung in ÖPNV

5.6. Müll- und Abfallentsorgung

6. Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung

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7. Belange des Umweltschutzes

8. Absichten und Beweggründe des Planers und die Umsetzung in der Planung

8.1. Städtebau

8.2. Erschließung

8.3. Naturschutz und Ökologie

9. Planungsstatistik

9.1. Flächenzusammenstellung

9.2. Anzahl der Bauparzellen

9.3. Nettowohnungsdichte

9.4. Bruttowohnungsdichte

9.5. Anzahl der künftigen Bewohner

9.6. Anzahl der Stellplätze

9.6.1. öffentliche Besucherstellplätze im Baugebiet

9.6.2. Stellplätze auf Privatgrundstück

10. Zusammenfassende Erklärung nach § 10Abs. 4 BauGB

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1. Allgemeine Feststellungen

1.1. Planungsanlass Für den Ortsteil Tading bestand jahrzehntelang der Bebauungsplan „Westlich von Tading“. Der Bebauungsplan wies keine heute üblichen Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung auf. Nach insgesamt 6 inhaltlichen Änderungen wurde der Bebauungsplan im Jahr 2018 aufgehoben, da die hier festgesetzten Bauflächen zu diesem Zeitpunkt fast vollständig ausgenutzt waren. Zusätzliche neue oder nachverdichtende Baumaßnahmen sollten auch ohne die wenig flexiblen Festsetzungen des ursprünglichen Bebauungsplans im Rahmen der Möglichkeiten des §34 BauGB beurteilt werden können und so in die bebaute Umgebung eingefügt werden können. Gerade gewünschte flächensparende Nachverdichtungen könnten so leichter umgesetzt werden. Bei der Aufhebung des Bebauungsplans wurde übersehen, dass der Bereich südlich der Pfarrer- Huber-Straße (Flurnummer 854/3 + 854/4), der ebenfalls Teil des Bebauungsplans „Westlich von Tading“ war, noch erhebliches Bebauungspotential bot, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht annähernd ausgeschöpft war. Für diese Flurstücke wurde in den Jahren 1993 und 2004 durch die 4. und 5. Bebauungsplanänderung Nachverdichtungsmöglichkeiten geschaffen, die bis heute nicht umgesetzt wurden. Durch die Aufhebung des Bebauungsplans wurde das damals geschaffene Baurecht ebenfalls aufgehoben. Dies war seitens der Gemeinde nicht beabsichtigt. Die Reduzierung des Baurechts auf den genannten Flächen erfolgte somit versehentlich. Um ggf. auch Regressansprüche auszuschließen, beschloss der Gemeinderat deshalb im März 2019, für die beiden Grundstücke südlich der Pfarrer-Huber-Straße einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Der Umfang der Bebauungsmöglichkeiten soll dabei weitestgehend identisch mit dem ursprünglich vorhandenen Baurecht festgesetzt werden.

1.2. Planungsinhalt und Planungsinstrumentarium Die vorliegende Planung sieht mit dem Planungsinstrumentarium eines Bebauungsplanes im Sinne des BauGB die Festsetzung von Bauflächen für Wohnnutzungen innerhalb der ausgewiesenen Flächenkategorie MD - Dorfgebiet vor. Die Bebauungsplanaufstellung soll nach §13a als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren erfolgen. Die Voraussetzungen hierfür gemäß § 13a Abs. 1 Nr 1+2 sind erfüllt. Die Fläche des Bebauungsplanumgriffs ist im aktuell gültigen Flächennutzungsplan als MD – Dorfgebiet – dargestellt.

2. Beschreibung des Plangebietes

2.1 Lage des Plangebietes Die Gemeinde Forstern liegt am südlichen Rand des Landkreises Erding, unmittelbar an der Grenze zum Landkreis Ebersberg. Gekennzeichnet ist die Lage der Gemeinde Forstern durch eine attraktive Nähe zur Autobahn A94 mit Verbindung in das Verkehrsnetz des Großraumes München sowie die Nähe zur B12 und eine verkehrsmäßig gute Erreichbarkeit der Kreisstadt Erding.

Das westliche Gemeindegebiet liegt landschaftsräumlich noch in der auslaufenden flachen Münchner Schotterebene, die hier bis zur Ortschaft Forstern heranreicht. Im Osten geht das Gemeindegebiet in ein landschaftlich ansprechendes, bewaldetes Hügelland über. Hier schließt auch die örtliche Verbindungsstraße „Tadinger Straße“ und im Anschluss die „Pfarrer-Huber- Straße“ den Ortsteil Tading an den Hauptort an.

Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 1.538 ha. Im Mittel liegt die Ortschaft Forstern auf einer Höhe von ca. 520 m üNN.

Das Plangebiet - die Grundstücke FlNr. 854/3 und 854/4 sowie FlNr 853 (TF) der Gemarkung Forstern - mit insgesamt ca. 4467 m² liegt südlich der Pfarrer-Huber-Straße am Südrand des Ortsteils Tading.

Im Norden ist der Geltungsbereich begrenzt durch die Grundstücksgrenze zu FlNr. 631, 631/2 und 631/3. Im Osten begrenzen die Grundstücksgrenzen zu FlNr. 854/5 und 854/6 der Gemarkung Forstern den Geltungsbereich. Im Westen grenzt das Flurstück FlNr 856/1 der Gemarkung

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Forstern an das Bebauungsplangebiet. Im Süden schließt die Grenze zum Flurstück FlNr 587 der Gemarkung Forstern den Geltungsbereich des Bebauungsplans ab.

Das Plangebiet ist sowohl technisch als auch verkehrsseitig über die vorhandene Pfarrer-Huber- Straße erschlossen.

2.2. Gelände- und Bodenverhältnisse Das Plangebiet weist ein Gefälle von Südost nach Nordwest mit einem Höhenunterschied von ca. 1,7 m auf. Die Geländerhöhen liegen zwischen 528,6 und 530,30 m üNN. Das Gebiet liegt wie der gesamte Bereich von Tading gemäß der geologischen Übersichtskarte von Bayern im Bereich von quartären Lößlehmen. In der Schichtung von oben nach unten muss nach einer dünnen Mutterbodenschicht mit sandigen, teils kiesigen Möränenschluffböden mit sehr geringer Wasserdurchlässigkeit und stark schwankender Schichtdicke gerechnet werden. Darauf folgen Bodenschichten mit Moränenkiesen, teileweise mit hohem Feinkornanteil, die für Versickerungszwecke nicht optimal geeignet sind. Grund- und Schichtwasserspiegel sind in allen Tiefenlagen und allen Schichtenbereichen zu erwarten. Mit Wasserspiegelhöhen bis zur Geländeoberkante muss gerechnet werden, was insbesondere bei der Bauwerkstrockenhaltung und der Auftriebssicherung von Bauwerken zu berücksichtigen sein wird. Ein Bodengutachten für den Bereich des Bebauungsplanumgriffs liegt derzeit nicht vor. Ein Gutachten für den Bereich des direkt anschließenden Bebauungsplangebiets „Südlich von Tading“ bestätigt die genannten Aufbauten. Die vorhandenen Flächen sind gemäß ihrem derzeitigen Nutzungsprofil mit Ausnahme der vorhandenen Wohnbebauung als weitestgehend unversiegelt anzusehen und werden aktuell als intensive Wohn-Gartenfläche genutzt.

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3. Planungsrechtliche Bedingungen und Voraussetzungen

Darstellung des Planungsgebiets im aktuellen Flächennutzungsplan Entwurf

3.1. Raumordnungsrechtliche, landesplanerische Vorgaben Mit der Planung wird durch Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans das Ziel verfolgt, eine geregelte Bebauung und Nachverdichtung der vorhandenen Bauflächen zu ermöglichen. Grundsätzlich soll das ursprüngliche, vor der Bebauungsplanaufhebung vorhandene Baurecht wiederhergestellt werden. Dies ist als verträglich in die raumordnungsrechtlichen und landesplanerischen Vorgaben einzuordnen.

3.2. Überörtliche rechtsverbindliche Planungen Besondere Bindungen oder Anforderungen aus überörtlichen rechtsverbindlichen Planungen sind nicht zu sehen.

3.3. Vorgaben aus Flächennutzungsplan und Landschaftsplan, Notwendigkeit einer Änderungsplanung hierzu Der Umgriff des künftigen Bebauungsplans ist im aktuellen Änderungsentwurf des Flächennutzungsplans als Dorfgebiet – MD - dargestellt.

3.4. Bindungen aus naturschutzrechtlichen oder sonstigen Verordnungen und Bestimmungen Ausdrückliche naturschutzrechtliche Bindungen für die Planfläche gibt es nicht.

3.5. Bindungen aus dem Denkmalschutzgesetz Es besteht räumliche Nähe zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Tading und zur Filialkirche St. Peter und Paul in Forstern. Beeinträchtigungen der denkmalgeschützten Gebäude (z.B. durch Störung von Sichtachsen) durch den Bebauungsplan entstehen nicht.

3.6. Einbeziehung von Belangen des Umweltschutzes Im Verfahren nach §13a ist kein formaler Umweltbericht erforderlich. Ebenso sind keine Ausgleichsmaßnahmen im Sinne der Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz erforderlich. Die in einen Umweltbericht einfließenden Belange des Umweltschutzes sind trotzdem zu ermitteln und nach Bewertung abzuwägen. Eine formale Darstellung als Umweltbericht ist nicht

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erforderlich.

Die Zulassung von UVP-pflichtigen Vorhaben und die Beeinträchtigung von Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebieten werden nicht begründet.

4. Erläuterung der Planungskonzeption Planungsziele und Inhalte

4.1. Städtebauliches Konzept Im ursprünglichen Bebauungskonzept von 1993 und 2004 waren eng begrenzte Baufenster um die vorhandenen Bestandsgebäude festgesetzt. Für die Grundstücke 854/3 und 854/4 südlich der Bestandsgebäude war die Möglichkeit gegeben, durch die Errichtung von zusätzlichen Wohnbaukörpern in Form von Einzelhäusern und Doppelhaushälften eine Nachverdichtung der außergewöhnlich großen Einzelgrundstücke zu realisieren. Mit der Neuaufstellung des Bebauungsplans „An der Pfarrer-Huber-Straße“ wurde dieses Konzept nur wenig verändert und neu festgesetzt.

Ursprüngliche Bebauungsplanfestsetzung „Westlich von Tading“ aus 1993 und 2004

Die Bebauung der Flurnummer 854/4 wird identisch zu den ursprünglich vorhandenen Bebauungsmöglichkeiten festgesetzt. Hier sind 2 Doppelhaushälften (Parz. 6 und 7) sowie ein Einzelwohnhaus (Parz 8) dargestellt. Parzelle 8 ist über eine Notzufahrt an die Pfarrer-Huber- Straße angeschlossen. Sämtliche Garagen und Stellplätze sind direkt an der Pfarrer-Huber- Straße angeordnet. Die Bebauungsdichte wird über die Festsetzung von absoluten Grundflächen je Bauraum und die Anzahl der zulässigen Vollgeschosse sowie der zulässigen Wandhöhe

Seite 7 von 12 Bebauungsplan „An der Pfarrer-Huber-Straße“ in 85659 Forstern – Nr 610/11-28 Begründung vom 04.05.2019 begrenzt. Insgesamt wird die bauliche Dichte auf dem Flurstück 854/4 im Vergleich zur ursprünglichen Planung nicht verändert.

Ausschnitt neuer Bebauungsplan „An der Pfarrer-Huber-Straße“

Die Bebauungsmöglichkeiten für Flurnummer 854/3 werden aufgrund von Wünschen eines neuen Grundstückseigentümers im Vergleich zur ursprünglichen Planung leicht verändert. An der Pfarrer-Huber-Straße werden nun 2 Bauräume für insgesamt 4 Doppelhaushälften (Parz 1-4) festgesetzt. Im südlichen Grundstücksbereich wird ein großzügiger Bauraum für ein freistehendes Einzelhaus mit angegliedertem Garagengebäude dargestellt. Die Erschließung der Parzelle 5 erfolgt über ein private Zufahrtsfläche von der Pfarrer-Huber-Straße aus. Die Parzellen 1 bis 4 werden direkt von der Pfarrer-Huber-Straße aus erschlossen. Die Garagen und Stellplatzflächen werden den Parzellen direkt zugeordnet. Auch hier wird die bauliche Dichte über absolut festgesetzte maximal zulässige Grundflächen je Bauraum sowie die Anzahl der Vollgeschosse und Wandhöhen definiert. Die Bebauungsdichte im Vergleich zur ursprünglich vorhandenen Planung wurde nicht erhöht. Die Anzahl der möglichen Parzellen wurde auf Wunsch des Grundstückseigentümers reduziert und die voraussichtlich versiegelte Fläche verringert.

Im neuen Baugebiet sind Nutzungen nach §5 BauNVO zulässig. Nutzungen gemäß § 5 Abs. 3 sind nicht zulässig. Je Wohngebäude werden maximal 2 Wohneinheiten zugelassen.

Das Maß der baulichen Nutzung wird über eine absolut festgesetzte Grundfläche für den Hauptbaukörper incl. Terrassenflächen begrenzt. Die Überschreitung der zulässigen Grundfläche bis zu einer Grundflächenzahl von GRZ = 0,7 mit den Grundflächen von Garagen, Stellplätzen, Zufahrten und Nebenanlagen wird zugelassen.

Für die Baukörper sind maximal 2 Vollgeschosse zulässig. Die Kombination von Festsetzungen zur Grundfläche, Dachform, Dachneigung und Wandhöhe ermöglicht eine vielfältige Bebaubarkeit und lässt einen angemessenen Spielraum für die künftigen Nutzerwünsche.

Aufgrund der unterschiedlichen Geländehöhen wird für jede Parzelle die Höhenlage von OK Kellerdecke des Baukörpers ausgehend von einem individuellen Höhenfestpunkt festgelegt.

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4.2. Erschließungskonzept Die Erschließung der baulichen Anlagen erfolgt ausschließlich direkt von der Pfarrer-Huber- Straße. Die private Erschließung der Hinterliegergrundstücke erfolgt über festgesetzte Zufahrtsflächen als Garagenzufahrt (Parz. 5) oder als Notzufahrt (Parz. 6 bis 8). Die Stellplätze und Garagen werden für die Parz. 1-4 und 6-8 direkt an der Pfarrer-Huber-Straße angeordnet. Der Parzelle 5 werden Flächen für Garage und Stellplätze direkt am Bauraum zugeordnet.

4.3. Grünkonzept Die Grundstücke sind nach Süden und an den gemeinsamen Grundstücksgrenzen recht dicht mit Gehölzen eingepflanzt. Einzelne Bäume wurden im Vorfeld entfernt und für die Bebauung der Parzellen 1-4 und 8 müssen einzelne Gehölze und Bäume entfernt werden. Im Bebauungsplan sind hierfür Ersatzpflanzungen mit heimischen Baum- und Gehölzarten festgesetzt. Zusätzlich wird zur freien Landschaft nach Süden ein Pflanzstreifen mit ortsrandwirksamer Strauchbepflanzungen vorgeschrieben. Eine Auswahl an heimischen Pflanzen wird im Bebauungsplan vorgegeben.

Aufgrund der leichten Hanglage der Baufläche werden Abgrabungen und Aufschüttungen mit Höhen von bis zu 50 cm zugelassen, um die Baukörper technisch und gestalterisch harmonisch in das Bestandsgelände integrieren zu können.

5. Ver- und Entsorgung des Baugebiets

5.1. Niederschlagswasser- und Abwasserentsorgung des Plangebietes Das Bebauungsplangebiet liegt innerhalb der Entwässerungsgebietsgrenzen des Abwasserzweckverband Erdinger Moos (AZV) Die neuen Gebäude sind einzeln an den vorhandenen öffentlichen Abwasserkanal im Mischsystem anzuschließen. Für die Niederschlagswasser- und Abwasserentsorgung des Plangebietes ist aufgrund satzungsrechtlicher Regelung und Zweckvereinbarung der Abwasserzweckverband Erdinger Moos (AZV), Am Isarkanal 1, 85462 zuständig. Aufgrund der beschriebenen Bodenverhältnisse ist eine Versickerung von Oberflächen- oder Dachwasser voraussichtlich nicht möglich. Dach- und Oberflächenwasser von befestigten Flächen muss in den öffentlichen Mischwasserkanal eingeleitet werden.

5.2. Wasserversorgung Die Wasserversorgung des Gebietes erfolgt auf der Grundlage der einschlägigen gemeindlichen Satzung und wird über den Wasserzweckverband Anzing- hergestellt. Die Hauptversorgungsleitungen sind vorhanden. Die einzelnen Hausanschlüsse sind in Absprache mit dem Versorgungsträger neu herzustellen.

5.3. Stromversorgung Planung und Ausführung der Stromversorgung erfolgen für die Bauparzellen durch die SEW Stromversorgungs GmbH , Werkstraße 2, 85435 Erding, auf der Grundlage der einschlägigen Versorgungsregelungen. Die Hauptversorgungsleitungen sind vorhanden. Die einzelnen Hausanschlüsse sind in Absprache mit dem Versorgungsträger neu herzustellen.

5.4. Versorgung Telekommunikation Die Versorgung mit Telekommunikation (Telefon) ist bei Erschließung der Planfläche mit für das Plangebiet in Frage kommenden Versorgungsunternehmen abzustimmen. Die Hauptversorgungsleitungen sind vorhanden. Die einzelnen Hausanschlüsse sind in Absprache mit dem Versorgungsträger neu herzustellen.

5.5. Einbindung in ÖPNV Das Plangebiet liegt in Fußweg-Entfernung vom Ortszentrum Forstern. Hier liegen mehrere Nahverkehrshaltestellen (Bus) mit direkter Verbindung zu Bahn und S- Bahn (Bahnhof Markt Schwaben, Ebersberg und Erding).

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5.6. Müll- und Abfallentsorgung Hier gelten die im Landkreis Erding maßgeblichen Entsorgungsregelungen. Zuständige Stelle: Landkreis Erding, Landratsamt Erding, Alois-Schießl-Platz 2, 85435 Erding. Ein Befahren des Planungsgebiets mit Müllfahrzeugen ist nicht notwendig. Die Bereitstellung der Abfallbehälter erfolgt direkt an der Pfarrer-Huber-Straße. Wendeflächen innerhalb des Bebauungsplangebiets sind deshalb nicht erforderlich.

6. Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung Die in Bayern seit 01.01.2001 in Kraft befindliche Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung nach § 8a Abs. 1 BNatSchG i. V. m. § 1a Abs. 2 Nr. 2 BauGB ist beim vorliegenden Bebauungsplan nicht anzuwenden. Aufgrund der zulässigen Durchführung des Aufstellungsverfahrens nach § 13a BauGB sind keine Ausgleichsflächen erforderlich.

7. Belange des Umweltschutzes mit Hinweisen zur Eingriffsregelung und Aussagen zum Artenschutz Im Einzugsbereich des Bebauungsplangebietes gibt es weder festgesetzte FFH-/SPA-Gebiete, noch Naturschutzgebiete. Es werden keine Boden- oder Naturdenkmäler, geschützte Landschaftsbestandteile oder Landschaftsschutzgebiete beeinträchtigt. Im direkten Umfeld gibt es seit 2013 ein registriertes Biotop (7837-1008) im Bereich des Regenwasser-Auffangbeckens am östlichen Ortsrand von Tading. Eine Beeinträchtigung der artenreichen Flachlandmähwiese durch den geplanten Bebauungsplan ist nicht gegeben. Ausgewiesene Überschwemmungs- oder Wasserschutzgebiete sind im direkten Umgriff nicht vorhanden.

Das Bebauungsgebiet wird aktuell bereits jetzt als mehr oder weniger intensive bepflanzte Wohn- Gartenfläche genutzt. Es kann davon ausgegangen werden, dass durch die geplante Bebauung der Lebensraum für Tiere und Pflanzen bei Beachtung und Umsetzung der Pflanzgebote am bestehenden Ortsrand langfristig nicht wesentlich beeinträchtig wird. Erhaltung, Schutz und Ausbau der Baum- und Gehölzpflanzungen an der Grundstücksgrenze nach Süden, Osten und Westen ist Ziel der grünordnerischen Festsetzungen.

Die zusätzliche Bebauung und die Anlage von Erschließungsflächen erhöht die Bodenversiegelung auf den aktuell kaum versiegelten Wohngartenflächen. Um eine erhöhte Ableitung von Oberflächen- und Niederschlagswasser aus dem Umgriff des Baugebiets zu minimieren werden wasserdurchlässige Beläge für die Stellplätze und die Zufahrten zu den Garagen festgesetzt.

Durch die Errichtung von zusätzlichen Wohngebäuden erhöht sich der örtliche Verkehr geringfügig. Minimierungsmaßnahmen sind bei Aufrechterhaltung der ursprünglichen baurechtlichen Rahmenbedingungen nicht erkennbar.

Eine Beeinträchtigung der anliegenden landwirtschaftlichen Flächen durch die zusätzliche Bebauung ist nicht gegeben. Es müssen keine Wirtschaftsflächen geopfert werden. Die Ortsrandbepflanzung ist weitestgehend Bestand. Es findet keine weitere Annäherung an die landwirtschaftlichen Flächen statt. Eine Nutzungsbeeinträchtigung der vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb des festgesetzten Dorfgebiets ist nicht gegeben.

Bei der Zulassung und Ausführung von Vorhaben sind die Auswirkungen auf europarechtlich geschützte und auf national geschützte Arten zu untersuchen. Im Rahmen der Bauleitplanung ist sicherzustellen, dass das Vorhaben nicht zu unüberwindbaren artenschutzrechtlichen Hindernissen führt. Eine eingehende Untersuchung zum Vorkommen geschützter Arten hat im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung nicht stattgefunden. Gemäß der Artenschutzkartierung liegt ein Nachweis des Großen Mausohr (Myotis myotis) aus 1991. 1992 und 2005 im Dachboden des Kirchturms der Tadinger Kirche vor (Verdacht auf Wochenstube im Turm und Dachstuhl). Mausohren jagen vorwiegend in größeren Waldgebieten, außerhalb der Waldgebiete jagen sie auch über Flussauen oder Grünland. Zusätzlich sind Jagdgebiete im Offenland wie Weiden, gemähten Wiesen und Äckern nicht ungewöhnlich. Aufgrund des geringen Umgriffs und des Anschlusses des

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Plangebiets an eine bestehende Bebauung ist eine Gefährdung und Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population unwahrscheinlich. Im Nahbereich stehen ausreichend Flächen zur Nahrungssuche zur Verfügung. Die Erhaltung und der Ausbau der vorhandenen Ortsrandeingrünung und der Erhalt der vorhandenen Großbäume schafft positive Voraussetzungen zum Schutz der Artenvielfalt trotz Bebauungsverdichtung.

8. Die Absichten und Beweggründe der Planer und die Umsetzung in der Planung

8.1 Städtebau: ▪ Wiederherstellen der ursprünglichen baurechtlichen Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung von veränderten Bebauungsabsichten nach Eigentumsübergang. ▪ Keine Erhöhung der baulichen Verdichtung im Vergleich zur ursprünglichen Bebauungsplanregelung ▪ Verträgliche Eingliederung der neuen Bebauung in die vorhandene Bebauungsstruktur

8.2 Erschließung: ▪ Möglichst geringer und somit wirtschaftlicher Erschließungsaufwand ▪ Beibehalten der vorhandenen Grundstücksanbindungen

8.3 Naturschutz und Ökologie

▪ Beibehalten der vorhandenen, funktionierenden Ortsrandeingrünung ▪ Festsetzen von Pflanzgeboten als Grundlage für den Erhalt und den Ausbau der intakten Grünstruktur und des Lebensraums für Flora und Fauna ▪ Verwendung standortgerechter Bäume und Sträucher

9. Planungsstatistik:

9.1. Flächenzusammenstellung

Gesamtfläche Plangebiet – Bruttobauland ca. 4467 m² 100 % davon Verkehrsfläche Pfarrer-Huber-Straße ca. 655 m² 14,7 % Nettobaulandflächen MD ca. 3812 m² 85,3 %

9.2. Anzahl der Bauparzellen: Es sind 8 Bauparzellen geplant.

9.3. Nettowohnungsdichte: Anzahl der Wohnungen je Hektar bezogen auf das Nettobauland (Basis = Anzahl der max. zulässigen WE gemäß Festsetzung) 16 WE : 0,1899 ha = 41,9 WE/ha

9.4. Bruttowohnungsdichte: Anzahl der Wohnungen je Hektar bezogen auf das Bruttobauland 16 WE : 0,4467 ha = 35,8 WE/ha

9.5. Anzahl der künftigen Bewohner: (Basis = 3,5 Pers./WE) 16 WE x 3,5 Personen = 56 Personen

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9.6. Anzahl der Stellplätze:

9.6.1. Öffentliche Stellplätze entlang der Erschließungsstraße sind nicht vorgesehen.

9.6.2 Grundsätzlich ist gemäß Stellplatzsatzung der Gemeinde die Anzahl der notwendigen Stellplätzen nachzuweisen

10. Zusammenfassende Erklärung Eine Zusammenfassende Erklärung ist im Aufstellungsverfahren nach §13a BauGB nicht erforderlich.

Die Planungsbeteiligten:

Entwurf und Planzeichnung Bebauungsplan: Architekt Michael Jaksch Hauptstraße 5 85659 Forstern

Die Gemeinde: Gemeinde Forstern 1. Bürgermeister Georg Els Hauptstraße 15 85659 Forstern Forstern, München, 04.05.2019

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