B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15

Straßenbauverwaltung des Landes Mecklenburg- Vorpommern

Straßenbauamt

Ortsumgehung Bergen im Zuge der Bundesstraße B 196

Bedarfsplan Bundesfernstraßen BVWP-Nr.: MV 8612

Antragsunterlage zur Bestätigung der Vorzugsvariante

Datum: März 2007

Auftraggeber: Straßenbauamt Stralsund

Auftragnehmer: Schüßler-Plan – Straßen-, Brücken- und Landschaftsplanung

Bearbeitungszeitraum: 2007

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Inhaltsverzeichnis 0. Vorbemerkung...... 4

1. Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vorhabens ...... 5 1.1. Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse ...... 5 1.2. Lage im Straßennetz und raumordnerische Bedeutung...... 8 1.3. Verkehrs- und Streckencharakteristik...... 8 2. Darstellung der zu bestimmenden Linie (Vorzugsvariante)...... 10 2.1. Linienführung der Variante 2...... 10 2.2. Zwangspunkte Variante 2 ...... 12 2.3. Weitere technische Einzelheiten der Variante 2...... 12 2.4. Knotenpunkte der Variante 2 ...... 13 2.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Planungen bei Variante 2...... 14 2.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 2 ...... 15 2.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprüfungs – Gesetz (UVPG)15 2.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)...... 17 2.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 2 ...... 17 2.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Variante 2 ...... 17 3. Untersuchte Varianten...... 18 3.1. Variante 1...... 18 3.1.1. Linienführung der Variante 1...... 18 3.1.2. Zwangspunkte Variante 1 ...... 21 3.1.3. Weitere technische Einzelheiten der Variante 1...... 21 3.1.4. Knotenpunkte der Variante 1 ...... 22 3.1.5. Einflüsse auf die Umwelt Variante 1 ...... 23 3.1.5.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprüfungs – Gesetz (UVPG) ...... 23 3.1.5.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)...... 25 3.1.6. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 1 ...... 25 3.1.7. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße bei V 1 ...... 26 3.2. Variante 3...... 26 3.2.1. Linienführung 3 ...... 26 3.2.2. Zwangspunkte Variante 3 ...... 28 3.2.3. Weitere technische Einzelheiten der Trasse V3...... 28 3.2.4. Knotenpunkte der Variante 3 ...... 28 3.2.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Planungen Variante 3...... 29 3.2.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 3...... 29 3.2.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprüfungs – Gesetz (UVPG) ...... 29 3.2.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)...... 32 3.2.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 3 ...... 32 3.2.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße V3 ...... 32 3.3. Variante 4...... 32 3.3.1. Linienführung Variante 4...... 32 3.3.2. Zwangspunkte Variante 4 ...... 34 3.3.3. Weitere technische Einzelheiten der Trasse V4...... 34 3.3.4. Knotenpunkte der Variante 4 ...... 34 3.3.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Planungen Variante 4...... 35 3.3.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 4...... 35 3.3.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprüfungs – Gesetz (UVPG) ...... 35 3.3.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)...... 38

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3.3.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 4 ...... 38 3.3.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße V4 ...... 38 4. Vergleichende Wertung der Varianten einschließlich Kosten ...... 39 4.1. Raumordnung, Städtebau...... 39 4.2. Verkehrsverhältnisse ...... 39 4.2.1. Entlastungswirkungen der Trassenvarianten ...... 39 4.2.2. Leistungsfähigkeit der Streckenabschnitte...... 40 4.3. Straßenbauliche Infrastruktur, Verkehrssicherheit ...... 41 4.4. Umweltverträglichkeit...... 41 4.4.1. Lärm- und Schadstoffe...... 41 4.4.2. Natur und Landschaft...... 42 4.4.3. Land- und Forstwirtschaft...... 44 4.5. Flächenbedarf ...... 44 4.6. Wassergewinnungsgebiete...... 45 4.7. Überschwemmungsgebiete ...... 45 4.8. Bebaute Gebiete ...... 45 4.9. Aussagen Dritter zu Varianten...... 45 4.10. Kosten der Varianten ...... 45 4.11. Gewählte Linie ...... 46 5. Geplante Umstufungen ...... 47

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0. Vorbemerkung Die Ortsumgehung Bergen ist Bestandteil des Bedarfsplanes für die Bundesfernstra- Gelöscht: ¶ ßen und dort in die Kategorie „ neue Vorhaben“ eingeordnet.

Unter Berücksichtigung dieser Raumwiderstände wurden zunächst drei grundsätzli- che Trassenführungen erarbeitet. Abhängig von ihrem östlichen Einbindepunkt in die B 196 wurden drei Trassenbündel unterschieden: Nord, Mitte und Süd. Alle Varianten beginnen einheitlich im selben Punkt hinter dem geplanten Knotenpunkt B 96n/ B 196 westlich von Bergen.

Die Nordvariante (Variante 1) bindet nordwestlich von Kaiseritz in die B 196 ein und nimmt deren Verlauf bis zur L 293 auf. Die Mittevarianten (Variante 2 bis 4) binden direkt im Einmündungsbereich der L 293 in die vorhandene B 196 ein, während die Südvarianten südlich von Silvitz außerhalb bestehender und künftiger TWSZ kurz vor Zirkow auf die Trasse der B 196alt führen.

Ausschluss der Südvarianten Bei einem Termin am 28.04.05 mit betroffenen Trägern öffentlicher Belange wurden die drei Trassenbündel vorgestellt und folgende gravierende Nachteile der Südvarian- ten herausgestellt: • die erheblichen Mehrlängen von ca. 3 km und die daraus resultierenden Bau- kosten, • der zusätzliche Ausbau der Einmündung der L 293 einschließlich Ausrüstung mit einer Lichtsignalanlage (LSA), • die geringe verkehrliche Wirkung der Ortsumgehung und • der zusätzliche Eingriff in die Naturräume mit sehr hohem Raumwiderstand südlich von Dalkvitz als Konfliktschwerpunkt. Aufgrund dieser erheblichen Defizite wurden die Südvarianten planerisch nicht weiter vertieft. Dieser Vorgehensweise stimmten alle Beteiligten des o.a. Termins zu.

Die Zuordnung der vier verbliebenen Varianten zu den beiden verbliebenen Trassen- bündeln gestaltet sich wie folgt:

Nordvarianten: Variante 1 Mittevarianten: Varianten 2 bis 4

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1. Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vor- habens

1.1. Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse Die vorliegende Planung beinhaltet die Linienfindung der Ortsumgehung (OU) Ber- gen im Zuge der B 196 im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Rügen.

Bergen trägt die Hauptlast des Verkehrs zu den auf der Insel Rügen östlich liegenden Ostseebädern Prora und sowie den Ostseebädern der Halbinsel Mönchgut (Sellin, Babe und Göhren) ebenso von diesen Ostseebädern nach Gingst (L 301).

Die vorhandene B 196 verläuft derzeit durch die südliche Ortslage Bergens und weist somit den Charakter einer angebauten Straße der Straßenkategoriengruppe C auf. Die Nutzung der Bundesstraße B 196 im Zuge der Ortsdurchfahrt erfolgt durch den allgemeinen Verkehr. In der Ortsdurchfahrt kommt es durch die Überlagerung des Durchgangsverkehrs mit dem Binnenverkehr zu kritischen Verkehrsbelastungen insbe- sondere in den Knotenpunktsbereichen. Die vorhandene Bundesstraße übt in der Ortsdurchfahrt Bergen wegen ihrer hohen Verkehrsbelastung (DTV 2004 bis zu 12.000 Kfz/ 24 h) eine starke Zerschneidungswir- kung aus. Sie trennt die Wohnviertel in Bergen Süd und das Gewerbegebiet Tilzow von der Altstadt mit dem Marktplatz sowie den Einkaufszentren im Norden Bergens. Die Außerortsbereiche der B 196, beginnend am geplanten Knoten B 196 bis zur Ein- mündung der L 293 bei Karow, sind geprägt von dichten Alleebaumreihen und sehr schmalen Straßenkronenbreiten von mitunter weniger als 8 m. In den Alleebereichen ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt.

Die B 196 durchquert die Kreisstadt Bergen auf etwa 1.600 m Länge in Ost- West- Richtung. Hier kommt es zu Überlagerungen der verkehrlichen Funktionen: Verbin- dung, Erschließung und Aufenthalt. Die Verkehrsanlagen können dieser multifunktionellen Aufgabe nicht in verhältnismä- ßigem Rahmen angepasst werden. Der derzeitige Straßenzustand der B 196 stellt eine unbefriedigende Lösung im Sinne der Verkehrstechnik und -sicherheit dar. Der Verkehr auf der zweistreifigen Ortsdurchfahrt wird durch einmündende Straßen, Signalanlagen, Liefer-, Rad- und Fußgängerverkehr deutlich behindert. Innerhalb des Stadtgebietes sind im Zuge der B 196 drei Einmündungen, drei signalge- regelte Kreuzungen, eine Fußgängersignalanlage sowie zahlreiche Grundstückszufahr- ten vorhanden.

Die hohen Belastungen der Ortsdurchfahrt der B 196 in Bergen sind mit negativen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, Verkehrsqualität und Stadtverträglichkeit ver- bunden.

Die vorhandenen und zu erwartenden Verkehrszahlen (Analyse- und Prognosenullfall) der durch die Ortsumgehung im Bereich Bergen betroffenen Straßen stellen sich wie folgt dar (siehe Tabelle 1):

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Analyse Prognosenullfall Abschnitt 2004 2020 L 301/ Gingst 8.200 8.800 B 196 West 9.900 13.800 B 196/ OD Bergen 12.000 14.300 B 196 Kaiseritz 11.800 16.400 Rüg 15/ Tilzow 2.500 2.600 L 301/ 4.300 4.600 L 293/ Prora 6.100 10.800 Tabelle 1: Verkehrsbelastungen 2004/ Prognose 2020, DTV in Kfz/24 h

Der Anteil des Durchgangsverkehrs auf der B 196 in der Ortsdurchfahrt Bergen liegt bei etwa 41 %, der Schwerverkehrsanteil beträgt ca. 6 %. Durch das Zusammentreffen der Hauptverkehrsstraßen innerhalb der Stadt und die Überlagerung mit dem innerstädtischen Verkehr kommt es zu hohen Verkehrsbelas- tungen an Strecken und Knotenpunkten, die in Spitzenverkehrszeiten auf der B 196 regelmäßig zu Stauerscheinungen führen. In vorangegangener Tabelle ist erkennbar, dass sich die Belastungen des Stadtstra- ßennetzes zukünftig noch deutlich erhöhen werden, so dass die verkehrlichen und städtebaulichen Defizite entlang der B 196 im Ohnefall noch erheblich verschärft wer- den. Für den Prognosenullfall ist entsprechend dem Nachweis der Leistungsfähigkeit nach HBS bei den Außerortsabschnitten vom Knoten mit der B 96 bis zur L 293 nur noch der Streckenabschnitt vom Ortsausgang bis zur Königsstraße leistungsfähig . In den übrigen Bereichen wird die Qualitätsstufe QSV E bis F (Kapazitätsgrenze bzw. Stop- and- go- Verkehr) erreicht. Wird in einem Streckenabschnitt QSV E nachgewiesen, gilt die untersuchte Ge- samtstrecke als nicht leistungsfähig. Daraus begründet sich die Notwendigkeit von straßenbaulichen Maßnahmen. Da ein regelgerechter Ausbau innerhalb der vorhandenen OD nicht ohne erhebliche Eingriffe in die städtebauliche Substanz erfolgen kann, wird eine Ortsumgehung erfor- derlich.

Die Ortsumgehung ist als zweistreifige Außerortsstraße geplant. Es kommt aufgrund einer Schwerverkehrsbelastung von > 900 Fz/24h entsprechend RAS-Q 96 der zweistreifige Regelquerschnitt RQ 10,5 mit auf 0,5 m verbreiterten Randstreifen (im Folgenden als RQ 10,5* bezeichnet) zur Anwendung. Bei den Varianten 1 und 2 wird vor der Querung der Kreisstraße Rüg 15 aus Leistungs- fähigkeitsgründen auf einem etwa 0,6 km langen Streckenabschnitt die Anlage eines Zusatzfahrstreifens von 3,50 m Breite erforderlich. Bei der Variante 1 wird zusätzlich ein 2+1- Querschnitt RQ 15,5 ebenfalls aus Leistungsfähigkeitsgründen auf einem 2,1 km langen Streckenabschnitt vor Bauende notwendig.

Bei allen Varianten ist ein Ausbau in drei verkehrswirksamen Abschnitten möglich.  Abschnitt 1: Knoten B 96 bis Knoten Rüg 15  Abschnitt 2: Knoten Rüg 15 bis Knoten L 301  Abschnitt 3: Knoten L 301 bis Knoten L 293

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Entlastungswirkung B 196alt Im Auftrag des Straßenbauamtes Stralsund wurden 2004 im Raum Bergen umfangrei- che Verkehrserhebungen durchgeführt und ausgewertet. In der verkehrstechnischen Untersuchung vom Juni 2005 wurden diese Ergebnisse für den Prognosenullfall 2020 hochgerechnet, den Prognoseplanfällen gegenübergestellt und die entlastende Wir- kung der Ortsumgehung Bergen abgebildet (siehe Tabelle 2).

Minderbelastung (variantenabhängig) Abschnitt [Kfz/24 h] B 196alt/ westlich Bergen - 8.900- bis 9.100 OD Bergen - 7.200- bis 8.000 B 196alt/ Kaiseritz 0 - 12.800 Tabelle 2: Entlastung B 196alt im DTV (Kfz/24 h) Die Entlastungswirkung der einzelnen Varianten ist dem Punkt 4 der Anlage 1 - Übersicht der entscheidungserheblichen Daten OU Bergen im Zuge der B 196- zu ent- nehmen. Bei Verkehrswirksamkeit der Ortsumgehung wird die Ortsdurchfahrt vollständig vom Durchgangsverkehr entlastet. Die Ursache dafür ist die verkürzte Fahrzeit auf der Ortsumgehung, die als Kraftfahrstraße (mit Sonderregelung am Knoten West wegen unvermeidbarer Vermischung mit langsamfahrenden Verkehr) ausgebaut werden soll. Die Entlastungen sind nur realisierbar, wenn die OU an folgenden Punkten mit dem untergeordneten Netz verknüpft wird:

 im Westen: Anschluss an die B 196alt  im Süd/ Westen: Anschluss an die Rüg 15  im Süden: Anschluss an die L 301  im Osten: Anschluss an die B 196alt/ L 293

Die Knotenpunkte sind so auszubilden, dass sie mindestens mit einer Qualitätsstufe QSV D nach HBS 2001, Fassung 2005 (Handbuch für die Bemessung von Straßen- verkehrsanlagen) zu betreiben sind. Die zu erwartenden Verkehrsbelastungen der Ortsumgehung (DTV) liegen varianten- abhängig zwischen 9.700 und 17.100 Kfz/ 24 h. Der Schwerverkehrsanteil liegt dabei zwischen 6,5 und 11 %. Die Querschnitte sind entsprechend HBS und RAS-Q so zu gestalten, dass sie mit diesem Verkehrsaufkommen leistungsfähig sind.

Die starke Belegung und zeitweise Überlastung der Ortsdurchfahrt führt im Zent- rumsbereich, wo teilweise eine beidseitig geschlossene Bebauung vorzufinden ist, zu sehr hohen Belastungen der Anwohner und aller Verkehrsteilnehmer. Die Staubildung, verursacht durch das hohe Verkehrsaufkommen sowie die zahlreichen Kreuzungsbe- reiche, bedingt häufige Abbrems-, Anfahr- und Beschleunigungsvorgänge, die zu einer hohen Schadstoffemission innerhalb des Stadtgebietes führen. Die prognostizierte Entlastung der OD bis zu 56 % gegenüber dem Ohnefall 2020 führt zu einer spürbaren Verbesserung des Verkehrsflusses innerhalb der Innenstadt und damit zu einer erheblichen Reduzierung der schädlichen Lärm- und Schadstoffeinwir- kungen.

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1.2. Lage im Straßennetz und raumordnerische Bedeutung Die Stadt Bergen befindet sich im Norden von Mecklenburg/ Vorpommern im Landkreis Rügen in zentraler Lage der Insel Rügen. Sie ist als Kreisstadt das wirtschaftliche und politische Zentrum der Region. Mit ca. 15.000 Einwohnern ist Bergen die größte Stadt des Landkreises. Sie ist über folgende Straßen an das überregionale Straßennetz angebunden:  die B 96 tangiert in nordsüdlicher Richtung westlich die Stadt Bergen  die B 196 beginnt südwestlich der Stadt Bergen an der B 96, verläuft südlich des Stadtzentrums durch Bergen und erschließt in West-Ost- Richtung die Ostseebäder um Binz, Sellin, Baabe und Göhren  die L 301 verläuft von der L 30 im Westen der Insel Rügen in südwest- licher Richtung durch die Stadt Bergen und bindet in Putbus an die L 29 an  die L 293 mündet 5 km östlich von Bergen, aus Norden kommend, in die B 196  die Kreisstraße Rüg 14 aus Norden kommend mündet innerhalb der Stadt Bergen in die L 301  die Kreisstraße Rüg 15 bindet in der Stadt Bergen an die B 196 und verläuft in südlicher Richtung bis zur L 29.

Im Landesraumordnungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern ist die B 196 als über- regionale Straßenverbindung eingestuft. Die B 196 ist eine wichtige West- Ost-Verbindung, die den Verkehr aus und in Richtung der östlichen Teile der Insel Rügen aufnimmt. Die B 196 beginnt an der B 96 westlich von Bergen führt über das Mittelzentrum Ber- gen, Zirkow, Lancken-Granitz, Sellin-Ost sowie Baabe nach Göhren und endet hier. Im Bereich der Ortsdurchfahrt Bergen verläuft die L 301 z.T. analog der B 196.

Mit dem anbaufreien Ausbau der B 196 wird die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der gesamten Bundesstraße verbessert. Gleichzeitig wird die Reisegeschwindigkeit erhöht, was sich positiv auf die Wirtschaft und den Tourismus der Region auswirkt.

1.3. Verkehrs- und Streckencharakteristik vorhandene Verkehrscharakteristik Die vorhandene B 196 verläuft derzeit durch die Ortslage Bergen und weist somit den Charakter einer angebauten Straße der Straßenkategoriengruppe C auf. Die Nutzung der Bundesstraße B 196 im Zuge der Ortsdurchfahrt erfolgt derzeitig durch den allge- meinen Verkehr. Die vorhandene Bundesstraße übt wegen ihrer hohen Verkehrsbelastung eine starke Zerschneidungswirkung aus. Sie trennt die Wohnviertel in Bergen Süd und das Gewerbegebiet Tilzow von der Alt- stadt mit dem Marktplatz sowie den Einkaufszentren im Norden Bergens. Im Zuge der Ortsdurchfahrt B 196 Bergen sind zahlreiche Knotenpunkte vorhanden, von denen drei lichtsignalisiert sind. Die Außerortsbereiche der B 196, beginnend am geplanten Knoten B 196 bis zur Ein- mündung der L 293 bei Karow, sind geprägt von dichten Alleebaumreihen und sehr schmalen Straßenkronenbreiten von mitunter weniger als 8 m. In den Alleebereichen ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt.

Seite 8 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 geplante Verkehrscharakteristik Alle Varianten beginnen einheitlich unmittelbar hinter dem Knotenbereich der An- schlussstelle B 96n/ B 196. Variantenabhängig wird dafür ein Teilabriss der provisori- schen Verbindungsrampe zur B 196 Richtung Bergen erforderlich. Das Bauende liegt bei allen Lösungen im Knotenpunkt der B 196 (Abschnitt 50 km 0+000) mit der L 293.

Unter Berücksichtigung der Straßenfunktion der B 196 als anbaufreie Straße außerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion in der Kategoriengruppe A II überregionale/ regionale Straße ergeben sich für die Ortsumgehung Bergen ent- sprechend RAS-L folgende Entwurfsmerkmale/-grundsätze außerhalb bebauter Ge- biete : • Verkehrsart Kfz und Allgemein

• zulässige Geschwindigkeit V zul ≤ 100 km/h • Querschnitt einbahnig in Abhängigkeit von der Belegung der einzel- nen Varianten entsprechend RAS-Q • Knotenpunkte planfrei bzw. plangleich in Abhängigkeit von der Leis- tungsfähigkeit entsprechend dem HBS

• Entwurfsgeschwindigkeit v E = 90 km/h • Entwurfsprinzip: fahrdynamisch • Übergangsbogen: erforderlich • Relationstrassierung: erforderlich • Reaktions- und Auswirkdauer: 2 s • Überholsichtweite : Streckenanteil mit Überholmöglichkeit >20 %.

Der Querschnitt wurde auf der Grundlage der Verkehrsprognose mit einem Regelquer- schnitt gemäß RAS-Q von RQ 10,5* und bezüglich seiner Leistungsfähigkeit nach HBS nachgewiesen.

Entsprechend RAS-Q 96 sind bei Straßen mit einem Regelquerschnitt RQ 10,5 die Randstreifen auf 0,50 m zu verbreitern, wenn die Schwerverkehrsbelastung einen Wert von 900 Fz/24h übersteigt. Dieser Wert wird im Zuge der B 196n Ortsumgehung Ber- gen erreicht.

Die B 196 OU Bergen wird somit mit einem Straßenquerschnitt von 11,0 m Kronenbrei- te (RQ 10,5*) geplant.

2 Fahrstreifen 2 x 3,50 m = 7,00 m 2 Randstreifen 2 x 0,50 m = 1,00 m * 2 Bankette 2 x 1,50 m = 3,00 m Kronenbreite 11,00 m

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2. Darstellung der zu bestimmenden Linie (Vorzugsvariante)

2.1. Linienführung der Variante 2 a) Kurze Beschreibung der Linienführung der Variante 2 Gelöscht: : Wie bereits ausgeführt beginnt die Variante 2 einheitlich wie alle Varianten unmittelbar hinter dem Knotenbereich der Anschlussstelle B 96n/ B 196. Bei der Planung wurde die Realisierung des derzeitig in der Planfeststellung befindlichen Anschlussabschnit- tes B 96n vorausgesetzt. Es wird dafür ein Teilabriss der provisorischen Verbindungs- rampe zur B 196 Richtung Bergen erforderlich. Die Variante 2 durchläuft den Korridor zwischen Alt Sassitz und Neu Sassitz. Auf einer Länge von ca. 600 m wird aus Leistungsfähigkeitsgründen in einer Fahrtrichtung ein zusätzlicher Fahrstreifen (RQ 10,5*+ZFS) erforderlich. Diese Lösung ermöglicht das sichere Überholen der bergauf fahrenden LKW. Der Zu- satzfahrstreifen wird so angelegt, dass nur ein Bauwerk von der Fahrbahnverbreiterung betroffen ist (siehe Skizze 1).

Skizze 1: Ausbildung des dreistreifigen Abschnittes im Bahnbereich Nachdem die Trasse die Bahnlinie Bergen- Putbus am Bau- km 2+066 (Bw V2-02) überquert, erfolgt die Anbindung der Rüg 15. Wegen der zahlreichen Zwangspunkte kann die Bahnquerung nur mit einem sehr spitzen Winkel von etwa 56 gon realisiert werden. Die Weiterführung verläuft in einem schmalen Korridor zwischen einem Feuerlösch- teich und der Südgrenze des Gewerbegebietes Tilzow der Stadt Bergen. Unmittelbar darauf folgt die niveaufreie Kreuzung der Rüg 15 (OU in der +1 – Ebene) bei 2+217 (Bw V2-03) und der bereits genannte Anschluss der Rüg 15. Hinter der Kreisstraße beschreibt Variante 2 einen langen Rechtsbogen, um mit ausreichendem Abstand die Ortslage Neklade zu passieren. In nordwestlicher Richtung verlaufend kreuzt die Trasse der Variante 2 bei Bau-km 2+665 mittels Bauwerk (Bw V2-04) einen Graben sowie den Wirtschaftsweg Neklade - Bergen mittels Bauwerk im Zuge des Wirtschaftsweges (Bw V2-05) bei Bau- km 3+210 sowie in der Weiterführung die L 301 bei Bau- km 4+170. Nach der Kreuzung mit der L 301 rückt die Trasse mit einem weiten Linksbogen nach Süden ab, um einen schmalen Korridor innerhalb einer Fläche mit sehr hohem Raum- widerstand zu durchqueren und eine größtmögliche Distanz zur Ortslage Kaiseritz auf- zubauen. Variante 2 endet am Knoten mit der L 293 am Bau- km 7+285. Sie verläuft dabei am Bauende auf 290 m Länge durch ein derzeitig bestehendes Trinkwasserschutzgebiet

Seite 10 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 der Zone II. In der z.Z. in Planung befindlichen Neufestlegung der Trinkwasserschutz- zonen wird die Zone II nicht mehr berührt.

Die Trassenlänge der Variante 2 beträgt 7.285 m. Insgesamt werden 6 neue Bauwerke notwendig. Die Darstellung der V2-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1– Übersichts- karte der untersuchten Varianten – sowie auf der Unterlage 2 – Übersichtskarte der Wahllinie. b) Trassierungselemente der Variante 2 Unter Berücksichtigung der Straßenfunktion der B 196 als anbaufreie Straße außerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion in der Kategoriengruppe A II überregionale/ regionale Straße ergeben sich für die Variante 2 der Ortsumge- hung Bergen entsprechend RAS-L folgende Entwurfsmerkmale/-grundsätze: • Verkehrsart Kfz (zwischen Knoten West und Knoten Ost) und Allgemein (im An- schlussbereich an die B 96n)

• zulässige Geschwindigkeit V zul ≤ 100 km/h • Querschnitt einbahnig RQ 10,5* (auf ca. 600m 10,5*ZFS) • Entwurfsgeschwindigkeit Ve = 90 km/h • Entwurfsprinzip: fahrdynamisch • Übergangsbogen: erforderlich • Radienrelation: erforderlich • Reaktions- und Auswirkdauer: 2 s • Überholsichtweite : mind. auf 20 % der Gesamtstrecke • Mindestradius R min = 700 m • Kuppenmindesthalbmesser 6.000 m • Wannenmindesthalbmesser 5.033 m • Höchstlängsneigung s max = 4 % c) Flächenbedarf Variante 2 Gelöscht: ¶ Flächenbedarf insgesamt 18,01 ha davon Waldflächen 0,08 ha landwirtschaftliche Nutzflächen 15,90 ha d) Zu erwartende Emissionen Variante 2

Lm (25) tags = 68,4-70,0 dB (A) Lm (25) nachts = 61,1-62,6 dB (A)

Sondergebiete werden nicht beeinträchtigt. Die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen fanden in den Kosten Berücksichtigung. e) Berührte Kreise und Gemeinden der Variante 2 Landkreis Rügen Stadt Bergen Gemeinde Sehlen f) Überschlägige Kostenermittlung Variante 2 (in €)

1.Grunderwerb: 310.909,50

2.-9.Baukosten: 2. Untergrund, Unterbau, Entwässerung: 5.243.138,25 3. Oberbau: 3.517.263,23

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4. Brücken, Bauwerke: 2.750.000,00 8. Ausstattung 702.666,83 9. Sonstige besondere Anlagen und Kosten: 1.230.629,40 davon Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen: 642.629,40 Baukosten (netto) ohne Kleinleistungen: 13.443.697,71 Kleinleistungen (ohne Gr. 1 u. 4) : 534.684,89 MwSt.: 2.655.892,69 Grunderwerb: 310.909,50 Gesamtkosten (brutto) 16.945.185,00 Gesamtkosten (brutto) gerundet: 16.945.000,00 Gelöscht: ¶ Tabelle 3: Kosten der Variante 2

2.2. Zwangspunkte Variante 2 Zu den Zwangspunkten in Lage und Höhe gehören: - die vorhandene Linienführung und Gradiente der B 196 am Baubeginn und -ende, - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der Bahnlinie Bergen- Putbus, - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der RÜG 15, L 301 und L 293, - das Gebiet der Trinkwasserschutzzonen am Bauende, - die vorhandenen Schutzgebiete und - die vorhandenen Ortslagen sowie Einzelgehöfte.

2.3. Weitere technische Einzelheiten der Variante 2

Im Zuge des Ausbauvorhabens werden bei der Vorzugsvariante 6 neue Ingenieur- Gelöscht: ¶ bauwerke erforderlich. Die Brücken im Zuge der Ortsumgehungstrasse B 196 erhalten die Brückenklasse 60/30. Die Darstellung der Bauwerke im Zuge der V2-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1– Übersichtskarte der geprüften Varianten – sowie auf der Unterlage 2 – Über- sichtskarte der Wahllinie.

Der Brückenquerschnitt im Zuge der Ortsumgehung gestaltet sich wie folgt:

Abbildung 1, Ausbildung des Brückenquerschnittes

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Die Parameter der einzelnen Bauwerke können der Tabelle 4 entnommen werden.

Bauwerk V2-01 Bauwerk V2-02 Bauwerk V2-03 BW im Zuge der BW im Zuge der BW im Zuge der B 196 über eine B 196 über die B 196 über die Ausfahrrampe Bahnstrecke Ber- RÜG 15 gen- Putbus Lichte Weite [ m] 23,8 7,6 13,5 Lichte Höhe [m] 4,7 4,9 4,7 Konstruktionshöhe [m] 1,2 0,8 0,8 Kreuzungswinkel [gon] 91 56 76 Bau- km ca. 0+402 ca. 2+066 2+217 Nutzbreite [m] 11,5 15,5 11,5 Brückenfläche [m 2] 294 136 186 Kosten [Mio. €] 0,85 0,67 0,50 Bauwerk V2-04 Bauwerk V2-05 Bauwerk V2-06 BW im Zuge der BW im Zuge eines BW im Zuge der B 196 über einen Wirtschaftsweges B 196 über einen Graben über die B 196 Graben Lichte Weite [ m] 1,9 23,0 8,0 Lichte Höhe [m] 1,4 4,7 1,9 Konstruktionshöhe [m] 0,3 1,32 0,5 Kreuzungswinkel [gon] 100 100 100 Bau- km ca. 2+665 ca. 3+210 ca. 5+985 Nutzbreite [m] 12,4 5,0 11,5 Brückenfläche [m 2] 27 123 100 Kosten [Mio. €] 0,14 0,35 0,25 Tabelle 4: Bauwerke der Ortsumgehung Variante 2

2.4. Knotenpunkte der Variante 2 Die B 196 OU Bergen wird bei allen Varianten an den folgenden vier Stellen mit dem untergeordneten Straßennetz verknüpft:

 Knoten West (Anbindung an die B 196alt westlich Bergen)  Knoten Rüg 15 (Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Bergen/ Tilzow)  Knoten Mitte (Verknüpfung mit der L 301)  Knoten Ost (Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt)

Die Wahl der geeigneten Knotenform ist in der weiteren Planung nach folgenden Krite- rien durchzuführen:  verkehrliche Aspekte  Wirtschaftlichkeit  Anpassung an das Umfeld und die geografischen Gegebenheiten.

Basis für die Kostenschätzung waren vorbehaltlich der endgültigen Festlegungen im Zuge der weiteren Entwurfsplanung bei der Variante 2 folgende vier Knotenpunkte:

 Knoten West: Baubeginn, Anschluss an die B 96 Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Rüg 15: Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Tilzow Ausbauempfehlung: planfrei

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 Knoten Mitte: Verknüpfung mit der L 301 Ausbauempfehlung: plangleich  Knoten Ost: Bauende, Verknüpfung mit der L 293 Ausbauempfehlung: plangleich

Die Darstellung der Standorte der V2-Knoten erfolgte auf der Unterlage 1– Über- sichtskarte der untersuchte Varianten – sowie auf der Unterlage 2 – Übersichtskarte der Wahllinie.

Wirtschaftswege Es werden drei für die Planung relevante Wege gekreuzt: (Einstufungen nach: Grundsätze für die Gestaltung ländlicher Wege bei Baumaßnah- men an Bundesfernstraßen, Ausgabe 2003 ) 1. Weg von der RÜG 15 nach Neu Sassitz (nicht öffentlich, registriert), Einstufung als Feldweg – Wirtschaftsweg 2. Weg von Bergen nach Neklade (öffentlich), Einstufung als Verbindungsweg mit geringerer Verkehrsbedeutung, ausgewiesen als Europäischer Fernwanderweg E10 Ostsee-Böhmerwald-Alpen-Mittelmeer 3. Weg von Neklade nach Kaiseritz (nicht öffentlich, registriert), Einstufung als Feld- weg – Wirtschaftsweg zu 1. Der Weg wird im unmittelbaren Kreuzungsbereich mit der OU abgehängt und mit Wen- dehämmern versehen. Zur Aufrechterhaltung der Wegebeziehungen (insbesondere für Landwirte aus Alt Sassitz mit Grundbesitz nördlich der OU) wird eine Verbindung zwi- schen Alt und Neu Sassitz (kreuzt die OU) angelegt. Damit kann auch der Bereich der alten Nerzfarm von Alt Sassitz aus erreicht werden. Die Kronenbreite des neu zu bau- enden Weges beträgt 4,0 m (3,0 m davon befestigt). Die Länge liegt abhängig von der Knotenvariante zwischen 650 und 950 m. zu 2. Der Weg wird mit einem Bauwerk über die OU geführt. Die Kronenbreite beträgt 5,5 m (davon 3,5 m befestigt) und der Weg ist ca. 400 m lang. Die Fahrbahnbreite auf dem Bauwerk beträgt 4 m, um Mähdreschern die Überfahrt zu ermöglichen. zu 3. Der Weg wird im unmittelbaren Kreuzungsbereich mit der OU abgehängt und mit Wen- dehämmern versehen. Zur Aufrechterhaltung der Wegebeziehungen wird nördlich der OU ein Parallelweg bis zur L 301 angelegt. Die Kronenbreite beträgt 4 m (davon 3,0 m befestigt) und der Weg ist ca. 700 m lang.

2.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Pla- nungen bei Variante 2 Die Neubaumaßnahme beeinflusst keine andere Verkehrsplanung.

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Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 2.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 2

Gelöscht: 2.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprü- <#>¶ fungs – Gesetz (UVPG)

Mensch Gelöscht: ¶ Variante 2 führt zu keinen anlagebedingten Verlusten von Wohngebäuden Wohn- flächen sowie von Kleingärten oder Grünflächen.

Der Verlust von siedlungsnahen Freiräumen durch Überbauung beträgt insgesamt 7,90 ha. Südlich Neu Sassitz wird ein Wanderweg lokaler Bedeutung durch die Trasse unterbrochen.

Sehr hohe Beeinträchtigungen der Wohnfunktion ergeben sich auf insgesamt 0,16 ha (ausschließlich Wohngebietsflächen). Hohe Beeinträchtigungen der Wohn- und Wohn- umfeldfunktion durch Verlärmung entstehen darüber hinaus auf 0,54 ha Wohngebiets- fläche, wobei es sich ausschließlich um Neubelastung handelt. Mischgebietsflächen und Siedlungsflächen im Außenbereich sind nicht betroffen.

Siedlungsnahe Freiräume werden im Umfang von insgesamt 244,37 ha verlärmt. Da- von entfallen 179,88 ha auf die reine Neubelastung. Eine Beeinträchtigung von Klein- gartenanlagen (westlich der L 301) ist auf einer Fläche von 0,68 ha zu bilanzieren (da- von 0,35 ha Neubelastung). Flächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung sind nicht betroffen.

Tiere und Pflanzen Der Verlust von sehr hoch bewerteten Biotoptypen beträgt 0,01 ha. Biotope hoher Be- deutung gehen auf einer Fläche von insgesamt 0,41 ha verloren. Geschützte Biotope nach § 20 LNatG M-V gehen im Umfang von 0,18 ha verloren. Es ist eine geschützte Allee im Zuge der L 301 betroffen. Sehr hohe Beeinträchtigungen empfindlicher Biotop- typen durch Nähr- und Schadstoffeinträge ergeben sich auf einer Fläche von 0,14 ha. Auf weiteren 2,01 ha ist von einer hohen Beeinträchtigung auszugehen.

Bedeutsame Amphibienlebensraumkomplexe werden auf einer Länge von 4.210 m zerschnitten (Flächenverlust 18,93 ha). Die Zerschneidung bedeutsamer Reptilienle- bensräume erfolgt auf einer Länge von 365 m. Dabei geht ein Lebensraum der Ringel- natter auf einer Fläche von 2,43 ha verloren. Darüber hinaus gibt es Funktionsbeein- trächtigungen bedeutender Amphibienlebensräume auf einer Fläche von 25,46 ha so- wie jeweils eines Amphibienlaichgewässer sehr hoher und hoher Bedeutung. Für die bedeutsamen Reptilienlebensräume ist mit Funktionsbeeinträchtigungen auf einer Flä- che von insgesamt 1,74 ha zu rechnen.

Der Flächenverlust bedeutsamer Brutvogellebensräume beträgt 3,69 ha. Darüber hin- aus ist auf einer Fläche von 4,77 ha von einem sehr hohen und auf weiteren 50,33 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko durch betriebsbedingte Störfaktoren (insbe- sondere Lärm) auszugehen. Betroffen sind insbesondere Lebensräume von Kiebitz, Grauammer, Braunkehlchen und Wachtelkönig. Die Zerschneidung bedeutsamer Rastvogelflächen bedingt einen Verlust dieser Nahrungshabitate von insgesamt 204,52 ha.

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Durch die Querung jeweils eines Grabens nordöstlich von Karow sowie in der Garschniederung südlich Kaiseritz sind Lebensräume des Fischotters betroffen. Durch ottergerechte Bauwerke können Beeinträchtigungen weitgehend vermieden werden.

Boden Die Variante 2 führt zu einer anlagebedingten Flächeninanspruchnahme von insgesamt 18,01 ha. Davon entfallen 7,19 ha auf die Neuversiegelung. Von den Flächenverlusten sind im Umfang von 0,15 ha Böden mit hohem und sehr hohem Biotopentwicklungspo- tential betroffen.

Böden mit sehr hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion sind nicht betrof- fen. Böden mit hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion gehen auf einer Fläche von 5,29 ha verloren. Darüber hinaus ist auf einer Fläche von 7,94 ha von ei- nem hohen Beeinträchtigungsrisiko der Speicher- und Reglerfunktion von Böden durch betriebsbedingte Schadstoffeinträge auszugehen. Verluste von Böden mit hohem na- türlichen Ertragspotential belaufen sich auf 5,14 ha.

Böden mit besonderer Bedeutung der Archivfunktion werden im Umfang von 0,48 ha überbaut.

Wasser Der Verlust von Versickerungsflächen durch Neuversiegelung beläuft sich auf insge- samt 7,19 ha. Davon entfallen 1,96 ha auf Flächen mit sehr hoher Bedeutung hinsicht- lich ihres Grundwasserdargebots. In einem Trassenabschnitt von 29 m besteht die Gefahr des Grundwasseranschnittes in Einschnittslagen.

Variante 2 verläuft im Bereich der Trinkwasserschutzgebiete der Wasserfassungen Bergen und Karow. Die Querung der bestehenden Trinkwasserschutzzone II (Wasser- fassung Karow) beschränkt sich auf eine Länge von 290 m.

Grundwassergeprägte Flächen mit besonderer Bedeutung als Standortfaktor werden auf einer Länge 45 m überbaut. Auf einer Fläche von insgesamt 11,12 ha ist von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko des Grundwassers durch Schadstoffeintrag auszuge- hen.

Der Trassenverlauf quert 3 Oberflächengewässer, wobei es sich um Gräben von mittle- rer Bedeutung handelt.

Klima/ Luft Die Variante 2 führt zum Verlust von insgesamt 6,28 ha an Flächen mit Bedeutung für die klimatischen und lufthygienischen Ausgleichsfunktionen. Im Umfang von 5,77 ha sind Flächen hoher Bedeutung betroffen.

An 4 Standorten und auf einer Länge von insgesamt 1.160 m ergibt sich die Gefahr von Kaltluftstau an Dammlagen. Dies betrifft schwerpunktmäßig die Bereiche südlich der Stadt Bergen, wo die Trasse die in Richtung Mühlbachniederung abfallenden Ge- ländelagen quert.

Die Querungslänge nächtlicher Kaltluftsammelgebiete beläuft sich auf insgesamt 604 m.

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Landschaft Die Variante 2 führt zu Flächeninanspruchnahmen von 1,09 ha in Landschaftsbildein- heiten hoher Landschaftsbildqualität. Landschaftsräume mit sehr hoher Landschafts- bildqualität werden nicht berührt. Hohe Beeinträchtigungen der natürlichen Erholungs- eignung der Landschaft durch Verlärmung ergeben sich auf einer Fläche von 13,10 ha.

Durch Brückenbauwerke und Dammlagen ergibt sich auf einer Länge von insgesamt 282 m ein sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko für das Landschaftsbild.

Verluste von Alleen und Baumreihen als landschaftsprägende Vegetations- und Struk- turelemente ergeben sich im Umfang von 60 m.

Es kommt zur randlichen Zerschneidung eines unzerschnittenen, landschaftlichen Frei- raumes der Stufe 2 (Funktionsverlust 33,8 ha).

Das Landschaftsschutzgebiet „Ostrügen“ wird auf einer Länge von 5.129 m gequert.

Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter Die Variante 2 führt zur Überbauung von 4 bekannten Bodendenkmalen. Darüber hin- aus quert der Trassenverlauf auf einer Länge von insgesamt 2.189 m Bodendenkmal- verdachtsflächen. Es ergeben sich keine Verluste oder Beeinträchtigungen von Bau- denkmalen. Sonstige Sachgüter sind nicht betroffen. Die geplante Kiesabbaufläche westlich von Neu Sassitz wird südlich umfahren.

2.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)

Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Tilzower Wald“ sowie des IBA- Gebietes „Großer und Kleiner Jasmunder mit Schmachter See und Nonnen- see“ in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- len können ausgeschlossen werden.

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 2.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 2 Im Ortsbereich von Karow am Bauende übersteigt der Immissionspegel die Grenzwer- te der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV). Hier wird Lärmschutz auf einer Länge von ca. 400 m dem Grunde nach erforderlich. Auf einer Gesamtlänge von ca. 380 m werden bei der Variante 2 die Forderungen der DIN 18005 nicht eingehalten. Die Variante 2 wird somit dem Vorsorgegrundsatz – Lärmvermeidung durch Trassie- rung- nicht auf der vollen Trassenlänge gerecht. Unter Berücksichtigung des erforderli- chen Anschlusses im Bereich Karow war eine ortsnahe Trassenführung analog dem Bestand erforderlich.

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 2.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Variante 2 • Überführung über die Bahnstrecke Bergen - Putbus mittels Bauwerk 02

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3. Untersuchte Varianten Gelöscht: <#>¶ 3.1. Variante 1 Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.1. Linienführung der Variante 1 a) Kurze Beschreibung der Linienführung der Variante 1 Gelöscht: ¶ Die Variante 1 beginnt analog der Variante 2 und durchläuft anschließend den Korridor zwischen Alt Sassitz und Neu Sassitz. Nachdem die Trasse die Bahnlinie Bergen- Put- bus am Bau- km 2+066 (Bw V1-02) überquert, erfolgt die Anbindung der Rüg 15. We- gen der zahlreichen Zwangspunkte kann die Bahnquerung nur mit einem sehr spitzen Winkel von etwa 56 gon realisiert werden. Auf einer Länge von ca. 600 m wird aus Leistungsfähigkeitsgründen analog der Variante 2 in einer Fahrtrichtung ein zusätzli- cher Fahrstreifen (RQ 10,5*+ZFS) erforderlich. Diese Lösung ermöglicht das sichere Überholen der bergauf fahrenden LKW. Der Zusatzfahrstreifen wird so angelegt, dass nur ein Bauwerk von der Fahrbahnverbreiterung betroffen ist (siehe Skizze 2).

Skizze 2: Ausbildung des dreistreifigen Abschnittes im Bahnbereich Die Weiterführung verläuft in einem schmalen Korridor zwischen einem Feuerlösch- teich und der Südgrenze des Gewerbegebietes Tilzow der Stadt Bergen. Unmittelbar darauf folgt die niveaufreie Kreuzung der Rüg 15 (OU in der +1 – Ebene) bei 2+216 (Bw V1-03) und der bereits genannte Anschluss der Rüg 15. In nordwestlicher Richtung verlaufend kreuzt die Trasse der Variante 1 den Wirt- schaftsweg Neklade - Bergen mittels Bauwerk im Zuge des Wirtschaftsweges (Bw V1- 05) bei Bau- km 3+195 sowie in der Weiterführung die L 301 bei Bau- km 3+990 und bindet nach einem lang gezogenen Rechtsbogen in den Verlauf der B 196 ein. Hier liegt die Trasse bis Karow im Alleebereich. Ab dem Knotenpunkt B 196(alt) bei 5+200 wird ein als Kraftfahrstraße betriebener 2+1- Querschnitt RQ 15,5 erforderlich. Wie in Abbildung 2 ersichtlich, nimmt die gesamte Verkehrsanlage einschließlich eines kombinierten Wirtschafts- und Radweges (Radweg unabhängig von der Maßnahme der OU Bergen vorgesehen) eine Breite von mindestens 22 m ein. Dies zieht die Fäl- lung der nördlichen Alleebaumreihe nach sich. Der genannte kombinierte Wirtschafts- und Radweg nimmt sowohl den Rad- als auch den langsamfahrenden Verkehr zwischen den Knoten B 196alt und Ost auf, der die Ortsumgehung nicht benutzen darf. Der Verbreiterungsbereich zur Herstellung des RQ 15,5 befindet sich auf kompletter Länge (ca. 2.100 m) im Randbereich des IBA- Gebietes „Kleiner Jasmunder Bodden mit Schmachter See und Nonnensee“ (MV 026, IBA: Important Bird Area).

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Abbildung 2: Ausbildung des dreistreifigen Abschnittes im Alleebereich

Zusätzlich werden auf etwa 930 m Länge geplante und auf etwa 1.200 m Länge vor- handene Trinkwasserschutzgebiete der Zone II zerschnitten. Hier sind strenge Vorga- ben des Gewässerschutzes zu beachten (Versiegelung der Randbereiche, ggf. Anord- nung von Schutzplanken usw.) und das anfallende Regenwasser ist in einer geschlos- senen Entwässerungsanlage aus der Zone II zu transportieren. Die wechselseitige Zuweisung des dritten Fahrstreifens kann der Abbildung 3 entnom- men werden.

Abbildung 3: Schema der Dreistreifigkeit zwischen der B 196alt und der L 293

Beim verwendeten Querschnitt und der vorgesehenen Auslegung als Kraftfahrstraße sind Grundstückszufahrten nicht zulässig. Aus diesem Grund müssen die einzelste- henden Wohnhäuser südlich der Trasse (zu Karow gehörend) bei Bau- km 6+750 und 7+050 rückwärtig mit einem etwa 700 m langen neu anzulegenden Weg angebunden werden. Die Zufahrt aus Richtung Kluptow wird abgehängt und mit einem Wendehammer ver- sehen. Die Erschließung der betroffenen Wohnhäuser kann über die RÜG 18- Zirse- witz erfolgen. Variante 1 endet am Bau- km 7+354 im Schnittpunkt mit der einmündenden Achse der L 293.

Die Trassenlänge der Variante 1 beträgt ca. 7.354 m, ca. 2.700 m davon sind im RQ 15,5 anzulegen. Insgesamt werden 5 neue Bauwerke notwendig. Die Darstellung

Seite 19 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 der V1-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1– Übersichtskarte der untersuchten Varian- ten. b) Trassierungselemente der Variante 1 Unter Berücksichtigung der Straßenfunktion der B 196 als anbaufreie Straße außerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion in der Kategoriengruppe A II überregionale/ regionale Straße ergeben sich für die Variante 2 Ortsumgehung Bergen entsprechend RAS-L folgende Entwurfsmerkmale/-grundsätze: • Verkehrsart Kfz (zwischen Knoten 1 West und Knoten 4 Ost) und Allgemein (im Anschlussbereich an die B 96n)

• zulässige Geschwindigkeit V zul ≤ 100 km/h • Querschnitt einbahnig RQ 10,5* (auf ca. 2.100 m RQ 15,5 u. 600 m 10,5*ZFS) • Entwurfsgeschwindigkeit Ve = 90 km/h • Entwurfsprinzip: fahrdynamisch • Übergangsbogen: erforderlich • Radienrelation: erforderlich • Reaktions- und Auswirkdauer: 2 s • Überholsichtweite : auf 20 % der Gesamtstrecke • Mindestradius R min = 450 m • Kuppenmindesthalbmesser 5.700 m* • Wannenmindesthalbmesser 3.400 m • Höchstlängsneigung s max = 3,9 % * Mindestparameter für V E = 90 km/h c) Flächenbedarf Variante 1 Gelöscht: ¶ Flächenbedarf insgesamt 15,36 ha davon Waldflächen 0,08 ha landwirtschaftliche Nutzflächen 11,85 ha d) Zu erwartende Emissionen Variante 1

Lm (25) tags = 68,2 – 69,8 dB (A) Lm (25) nachts = 60,8-62,5 dB (A)

Sondergebiete werden nicht beeinträchtigt. Die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen fanden in den Kosten Berücksichtigung. e) Berührte Kreise und Gemeinden der Variante 1 Landkreis Rügen Stadt Bergen Gemeinde Sehlen f) Überschlägige Kostenermittlung Variante 1 (in €)

1.Grunderwerb: 371.849,50

2.-9.Baukosten: 2. Untergrund, Unterbau, Entwässerung: 6.074.691,00 3. Oberbau: 4.036.517,10 4. Brücken, Bauwerke: 2.510.000,00 8. Ausstattung 787.066,88 9. Sonstige besondere Anlagen und Kosten: 1.398.640,95 davon Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen: 717.680,25

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Baukosten (netto) ohne Kleinleistungen: 14.406.915,93 Kleinleistungen (ohne Gr. 1 u. 4) : 614.845,80 MwSt.: 2.930.134,73 Grunderwerb: 371.849,50 Gesamtkosten (brutto) 18.723.746,00 Gesamtkosten (brutto) gerundet: 18.724.000,00 Gelöscht: ¶ Tabelle 5: Kosten der Variante 1 Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.2. Zwangspunkte Variante 1

Zu den Zwangspunkten in Lage und Höhe gehören: • die vorhandene Linienführung und Gradiente der B 196 am Baubeginn und – ende sowie im Ausbaubereich der B 196alt, • die vorhandene Linienführung/ Gradiente der Bahnlinie Bergen- Putbus • die vorhandene Linienführung/ Gradiente der Kreisstraße RÜG 15, L 301 und L 293, • das Gebiet der Trinkwasserschutzzonen am Bauende, • die vorhandene Allee, • die vorhandenen Schutzgebiete und • die vorhandenen Ortslagen und Einzelgehöfte. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.3. Weitere technische Einzelheiten der Variante 1

Im Zuge des Ausbauvorhabens werden bei der Variante 1 fünf neue Ingenieurbau- Gelöscht: ¶ werke erforderlich. Die Brücken im Zuge der Ortsumgehungstrasse B 196 erhalten die Brückenklasse 60/30. Die Lage der Bauwerke im Zuge der V1-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1– Über- sichtskarte der geprüften Varianten. Der Brückenquerschnitt im Zuge der Ortsumgehung gestaltet sich analog der Variante 2 (siehe Pkt. 2.3). Die Parameter der einzelnen Bauwerke können der Tabelle 6 entnommen werden.

Variante 1 Bauwerk LW LH KH Winkel Bau- Nutzbreite [m] [m] (m) [gon] km [m] BW im Zuge der B 196 über eine ca. V1-01 23,8 4,7 1,2 91 11,5 Ausfahrrampe 0+402 BW im Zuge der B 196 über die ca. V1-02 7,6 4,9 0,8 56 15,5 Bahnstrecke Bergen- Putbus 2+063 BW im Zuge der B 196 über die ca. V1-03 13,5 4,7 0,8 74 11,5 RÜG 15 2+216 BW im Zuge der B 196 über einen ca. V1-04 1,9 1,4 0,3 100 12,4 Graben 2+667 BW im Zuge eines Wirtschaftsweges ca. V1-05 23,0 4,7 1,32 100 5,0 über die B 196 3+195 Tabelle 6: Bauwerke der Ortsumgehung Variante 1

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Formatiert: Nummerierung 3.1.4. Knotenpunkte der Variante 1 und Aufzählungszeichen

Wie bereits bei der Variante 2 aufgeführt wird die B 196 OU Bergen grundsätzlich an vier Stellen mit dem untergeordneten Straßennetz verknüpft:

 Knoten West (Anbindung an die B 196alt westlich Bergen)  Knoten Rüg 15 (Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Bergen/ Tilzow)  Knoten Mitte (Verknüpfung mit der L 301)  Knoten Ost (Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt)

Die Variante 1 erfordert noch eine weitere Verknüpfung mit der B 196alt westlich der Ortslage Kaiseritz:

 Knoten B 196(alt).

Die verkehrliche Untersuchung der genannten Knoten ergab bei der Variante 1 für die Knoten das gleiche Ergebnis wie bei der Variante 2.

 Knoten West: Baubeginn, Anschluss an die B 96/ B 196alt Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Rüg 15: Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Tilzow Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Mitte: Verknüpfung mit der L 301 Ausbauempfehlung: plangleich  Knoten Ost: Bauende, Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt Ausbauempfehlung: plangleich

Für den zusätzlichen Knoten mit der B 196alt ist der plangleiche Anschluss die Vor- zugslösung. Die Darstellung der Standorte der Knoten der V1-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1 – Übersichtskarte der untersuchten Varianten.

Wirtschaftswege Es werden zwei für die Planung relevante Wege gekreuzt: 1. Weg von der RÜG 15 nach Neu Sassitz (nicht öffentlich, registriert), Einstu- fung als Feldweg –Wirtschaftsweg 2. Weg von Bergen nach Neklade (öffentlich), Einstufung als Verbindungsweg mit geringerer Verkehrsbedeutung, ausgewiesen als Europäischer Fern- wanderweg E10 Ostsee-Böhmerwald-Alpen-Mittelmeer zu 1. Der Weg wird im unmittelbaren Kreuzungsbereich mit der OU abgehängt und mit Wen- dehämmern versehen. Zur Aufrechterhaltung der Wegebeziehungen (insbesondere für Landwirte aus Alt Sassitz mit Grundbesitz nördlich der OU) wird eine Verbindung zwi- schen Alt und Neu Sassitz (kreuzt die OU) angelegt. Damit kann auch der Bereich der alten Nerzfarm von Alt Sassitz aus erreicht werden. Die Kronenbreite des neu zu bau- enden Weges beträgt 4 m (davon 3,0 m befestigt). Die Länge liegt abhängig von der Knotenvariante zwischen 650 und 950 m. zu 2. Der Weg wird mit einem Bauwerk über die OU geführt. Kronenbreite 5,5 m (davon 3,5 m befestigt), Länge ca. 400 m. Die Fahrbahnbreite auf dem Bauwerk beträgt 4,0 m, um Mähdreschern die Überfahrt zu ermöglichen.

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Zusätzlich werden bei Variante 1 trassenbegleitende Wirtschaftswege im Bereich des RQ 15,5 erforderlich: • südlich der Trasse zur Erschließung von zwei Wohnhäusern und • nördlich der Trasse zwischen den Knoten B 196alt und Ost zur Aufnahme des langsamfahrenden Verkehrs. Dieser Wirtschaftsweg wird in Kombination mit ei- nem geplanten Radweg angelegt. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.5. Einflüsse auf die Umwelt Variante 1

3.1.5.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprü- Gelöscht: <#>¶ fungs – Gesetz (UVPG) Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen Mensch Die Variante 1 führt in geringem Umfang (<0,01 ha) zur Überbauung von Flächen im Bereich eines Wohngebietes (Ausbau der B 196alt im Bereich der Ortslage Karow am Bauende), wobei es aber nicht zum Verlust von Wohngebäuden kommt. Kleingärten oder Grünflächen werden nicht beansprucht.

Der Verlust von siedlungsnahen Freiräumen durch Überbauung beträgt insgesamt 4,8 ha. Südlich von Neu Sassitz kommt es zur Unterbrechung eines Wanderweges lokaler Bedeutung.

Sehr hohe Beeinträchtigungen der Wohn- und Wohnumfeldfunktion ergeben sich auf einer Fläche von insgesamt 1,14 ha (davon 0,66 ha Wohngebiet und 0,48 ha Sied- lungsflächen im Außenbereich in Karow und Kluptow). Zu hohen Beeinträchtigungen der Wohnfunktion kommt es auf insgesamt 1,71 ha Wohngebietsfläche sowie 0,06 ha Siedlungsflächen im Außenbereich.

Auf einer Fläche von insgesamt 5,37 ha führt die Variante 1 zur Verlärmung von Klein- gartenanlagen (westlich der L 301). Davon entfallen 0,68 ha auf die reine Neubelas- tung. Darüber hinaus werden siedlungsnahe Freiräume in der Größenordnung von insgesamt 197,81 ha verlärmt (davon 73,54 ha Neubelastung). Flächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung sind nicht betroffen.

Tiere und Pflanzen Der Verlust von sehr hoch bewerteten Biotoptypen geht gegen 0. Hoch bewertete Bio- toptypen gehen im Bereich des gesamten Trassenkörpers auf einer Fläche von 0,35 ha sowie geschützte Biotope nach § 20 LNatG M-V in einem Umfang von 0,15 ha verlo- ren. Es sind 2 geschützte Alleen betroffen (im Zuge der L 301 sowie der B 196alt). Als erheblich ist dabei insbesondere der vollständige Verlust der nördlichen straßenbeglei- tenden Baumreihe im Verbreiterungsbereich der B 196 auf einer Länge von insgesamt 1.850 m zu werten. Sehr hohe Beeinträchtigungen empfindlicher Biotoptypen durch Nähr- und Schadstoffeinträge ergeben sich auf einer Fläche von 0,08 ha. Auf weiteren 2,05 ha ist von einer hohen Beeinträchtigung auszugehen.

Bedeutsame Amphibienlebensraumkomplexe werden auf einer Länge von 3.980 m zerschnitten (Flächenverlust 17,23 ha). Die Zerschneidung bedeutsamer Reptilienle- bensräume erfolgt auf einer Länge von 370 m. Dabei geht ein Lebensraum der Ringel- natter auf einer Fläche von 2,34 ha verloren. Darüber hinaus gibt es Funktionsbeein- trächtigungen bedeutender Amphibienlebensräume auf einer Fläche von 24,76 ha so- wie jeweils eines Amphibienlaichgewässer von sehr hoher und hoher Bedeutung. Für

Seite 23 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 die bedeutsamen Reptilienlebensräume ist mit Funktionsbeeinträchtigungen auf einer Fläche von insgesamt 1,78 ha zu rechnen.

Der Flächenverlust bedeutsamer Brutvogellebensräume beträgt 2,54 ha. Darüber hin- aus ist auf einer Fläche von 4,24 ha von einem sehr hohen und auf weiteren 31,56 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko durch betriebsbedingte Störfaktoren (insbe- sondere Lärm) auszugehen. Betroffen sind insbesondere Lebensräume von Kiebitz, Grauammer, Braunkehlchen und Wachtelkönig. Die Zerschneidung bedeutsamer Rastvogelflächen bedingt einen Verlust dieser Nahrungshabitate von insgesamt 78,4 ha.

Durch die Querung eines Grabens nordöstlich von Karow sind Lebensräume des Fischotters betroffen. Durch ottergerechte Bauwerke können Beeinträchtigungen weit- gehend vermieden werden.

Boden Die Überbauung gewachsener Böden umfasst eine Fläche von insgesamt 15,36 ha. Davon entfallen 7,89 ha auf die Neuversiegelung. Im Umfang von 0,38 ha betreffen die Flächenverluste Böden mit hohem und sehr hohem Biotopentwicklungspotential.

Böden mit sehr hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion sind nicht betrof- fen. Böden mit hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion gehen in der Größenordnung von 7,41 ha verloren. Darüber hinaus ist auf einer Fläche von 8,52 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko der Speicher- und Reglerfunktion von Böden durch betriebsbedingte Schadstoffeinträge auszugehen. Verluste von Böden mit ho- hem natürlichen Ertragspotential belaufen sich auf 7,04 ha. Böden mit sehr hohem natürlichen Ertragspotential sind nicht vorhanden.

Nur in geringem Umfang (0,23 ha) werden Böden mit besonderer Bedeutung der Ar- chivfunktion überbaut.

Wasser Es gehen durch Neuversiegelung Versickerungsflächen im Umfang von insgesamt 7,89 ha verloren. Davon betreffen 1,16 ha Flächen mit sehr hohem Grundwasserdar- gebot.

Auf einer Länge von insgesamt 1.199 m werden bestehende Trinkwasserschutzzo- nen II gequert (Wasserfassungen Bergen und Karow). Bezogen auf die geplanten Trinkwasserschutzzonen II beträgt die Querungslänge 927 m.

Grundwassergeprägte Flächen mit besonderer Bedeutung als Standortfaktor werden auf 129 m Länge überbaut.

Hinsichtlich der Beeinträchtigung des Grundwassers durch Schadstoffeinträge ist auf einer Fläche von 0,03 ha von einem sehr hohen Beeinträchtigungsrisiko und auf weite- ren 6,80 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko auszugehen.

Der Trassenverlauf quert 2 Oberflächengewässer, wobei es sich um Gräben von mittle- rer Bedeutung handelt.

Klima/ Luft Flächen mit Bedeutung für den klimatischen und lufthygienischen Ausgleich gehen im Umfang von insgesamt 6,23 ha verloren. Davon entfallen 5,72 ha auf Flächen hoher

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Bedeutung, bei denen es sich um nächtliche Kaltluftentstehungsgebiete im südlichen Umland der Stadt Bergen handelt. Hinzu kommen 0,51 ha mittlerer Bedeutung (klima- tisch wirksame Waldflächen ohne Siedlungsbezug).

Auf einer Länge von insgesamt 119 m quert die Trasse nächtliche Kaltluftsammelge- biete. Durch Dammlagen ergibt sich an insgesamt 4 Standorten (Gesamtlänge: 1.120 m) die Gefahr von Kaltluftstau. Dies betrifft schwerpunktmäßig die Bereiche süd- lich der Stadt Bergen, wo die Trasse die in Richtung Mühlbachniederung abfallenden Geländelagen quert.

Landschaft Die Variante 1 verläuft zum überwiegenden Teil durch Ackerlandschaften von nach- rangiger Landschaftsbildqualität. Landschaftsbildeinheiten von sehr hoher Qualität werden nicht berührt. Räume hoher Landschaftsbildqualität werden nur randlich ge- quert (Oberer Mühlbach und angrenzende Niederungen bei Tilzow und Neu Sassitz). Hier werden Flächen im Umfang von 1,17 ha überbaut. Hohe Beeinträchtigungen der natürlichen Erholungseignung der Landschaft durch Verlärmung ergeben sich auf einer Fläche von 12,49 ha.

Durch Brückenbauwerke und Dammlagen ergibt sich auf einer Länge von insgesamt 215 m ein sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko für das Landschaftsbild.

Unter den Verlusten und Zerschneidungen landschaftsprägender Vegetations- und Strukturelemente ist besonderes auf den einseitigen Verlust der Allee beim Ausbau der B 196alt auf einer Länge von 1.850 m hinzuweisen.

Die Variante führt zur randlichen Zerschneidung eines unzerschnittenen landschaftli- chen Freiraumes der Stufe 2 mit einem Funktionsverlust im Umfang von 34,8 ha.

Auf einer Länge von 5.201 m wird das Landschaftsschutzgebiet „Ostrügen“ gequert.

Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter Die Variante 1 führt zur Überbauung eines bekannten Bodendenkmals. Darüber hinaus quert die Variante auf einer Länge von insgesamt 1.388 m Bodendenkmalverdachtsflä- chen. Baudenkmale sind nicht betroffen, ebenso wie sonstige Sachgüter im Sinne der Karte 7 der UVS. Die geplante Kiesabbaufläche westlich von Neu Sassitz wird südlich umfahren.

3.1.5.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG)

Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Tilzower Wald“ sowie des IBA- Gebietes „Großer und Kleiner Jasmunder Bodden mit Schmachter See und Nonnen- see“ in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- len können ausgeschlossen werden.

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.6. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 1

Im Ortsbereich von Karow am Bauende übersteigt der Immissionspegel die Grenzwer- te der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV). Hier wird Lärmschutz auf einer Länge von ca. 400 m dem Grunde nach erforderlich. Dies gilt auch für zwei Einzelgehöfte in Karow (passiver Lärmschutz).

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Auf einer Gesamtlänge von ca. 495 m werden die Forderungen der DIN 18005 nicht eingehalten. Dies betrifft die Ortslagen Kaiseritz und Karow sowie ein Einzelgehöft in Kluptow. Die Variante 1 wird somit dem Vorsorgegrundsatz – Lärmvermeidung durch Trassierung - nicht auf der vollen Trassenlänge gerecht (wegen Zwangsführung auf vorhandener Trasse). Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.1.7. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße bei V 1

• Überführung über die Bahnstrecke Bergen- Putbus mittels Bauwerk 02

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2. Variante 3

3.2.1. Linienführung 3 a) kurze Beschreibung der Linienführung Variante 3 Wie bereits ausgeführt beginnt die Variante 3 einheitlich wie alle Varianten unmittelbar hinter dem Knotenbereich der Anschlussstelle B 96n/ B 196. Es wird dafür ein Teilab- riss der provisorischen Verbindungsrampe zur B 196 Richtung Bergen erforderlich. Sofort nach Baubeginn schwenkt diese Lösung deutlich südlicher ab als die Varianten 1 und 2. Sie orientiert sich dabei an einen engen Korridor zwischen Flächen mit sehr hohen Raumwiderständen zwischen Krakow und Tilzow. Dabei bewegt sich die Trasse bis auf etwa 70 m an die Wohnbebauung Tilzows heran. Vorher wird bei Bau- km 1+346 der Mühlbach (Bw V3-02) überquert. Die Querung der Rüg 15 (Bw V3-03) er- folgt bei Bau- km 2+098, die der Bahnstrecke (Bw 03-04) bei 2+587. Der Kreuzungs- winkel der Bahnquerung ist mit 84 gon dabei deutlich günstiger als bei den übrigen Lösungen. Bei Bau- km 3+137 erfolgt eine erneute Querung des Mühlbaches (Bw V3-05). Die Trasse bewegt sich dann in nordöstliche Richtung, um mit einem Rechtsbogen Neklade zu umfahren. Dabei wird der Wirtschaftsweg Neklade - Bergen mittels Bau- werk im Zuge des Wirtschaftsweges (Bw V3-06) bei Bau- km 3+585 sowie in der Wei- terführung die L 301 ca. bei 4+530 passiert. Variante 3 schleift nun allmählich in den Verlauf der Variante 2 ein und verläuft etwa ab 5+390 mit ihr identisch (ab Höhe Wirt- schaftsweg zwischen Neklade und Kaiseritz). Bei Bau- km 6+353 wird ein Graben (Bw V3-07) überquert. Die Variante 3 endet am Bau- km 7+650. Sie verläuft dabei am Bau- ende auf 290 m Länge durch ein derzeitiges Trinkwasserschutzgebiet der Zone II. Geplante Trinkwasserschutzgebiete der Zone II werden nicht berührt.

Die Trassenlänge der Variante 3 beträgt 7.650 m. Insgesamt werden 7 neue Bauwerke notwendig. Die Darstellung der V3-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1 – Übersichtskarte der geprüften Varianten. b) Trassierungselemente der Variante 3 Unter Berücksichtigung der Straßenfunktion der B 196 als anbaufreie Straße außerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion in der Kategoriengruppe A II überregionale/ regionale Straße ergeben sich für die Variante 3 Ortsumgehung Bergen entsprechend RAS-L folgende Entwurfsmerkmale/-grundsätze : • Verkehrsart Kfz (zwischen Knoten 1 West und Knoten 4 Ost) und Allgemein (im Anschlussbereich an die B 96n)

• zulässige Geschwindigkeit V zul ≤ 100 km/h • Querschnitt einbahnig RQ 10,5* • Entwurfsgeschwindigkeit Ve = 90 km/h

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• Entwurfsprinzip: fahrdynamisch • Übergangsbogen: erforderlich • Radienrelation: erforderlich • Reaktions- und Auswirkdauer: 2 s • Überholsichtweite : mind. auf 20 % der Gesamtstrecke • Mindestradius R min = 700 m • Kuppenmindesthalbmesser 6.000 m • Wannenmindesthalbmesser 4.500 m • Höchstlängsneigung s max = 4 % Bei der Variante 3 kommen Entwurfselemente der Straßenkategorie A II für eine Ent- wurfsgeschwindigkeit von Ve= 90 km/h zur Anwendung. c) Flächenbedarf Variante 3 Gelöscht: ¶ Flächenbedarf insgesamt 19,76 ha davon Waldflächen 0,05 ha landwirtschaftliche Nutzflächen 17,32 ha d) Zu erwartende Emissionen Variante 3

Lm (25) tags = 68,1 - 69,7 dB (A) Lm (25) nachts = 60,7-62,4 dB (A)

Sondergebiete werden nicht beeinträchtigt. Die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen fanden in den Kosten Berücksichtigung. e) Berührte Kreise und Gemeinden der Variante 3 Landkreis Rügen Stadt Bergen Gemeinde Sehlen f) Überschlägige Kostenermittlung Variante 3 (in €) Gelöscht: ¶ 1.Grunderwerb: 310.662,00

2.-9.Baukosten: 2. Untergrund, Unterbau, Entwässerung: 5.356.317,75 3. Oberbau: 3.574.232,81 4. Brücken, Bauwerke: 2.970.000,00 8. Ausstattung 841.332,45 9. Sonstige besondere Anlagen und Kosten: 1.205.761,20 davon Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen: 670.261,20 Baukosten (netto) ohne Kleinleistungen: 13.947.644,21 Kleinleistungen (ohne Gr. 1 u. 4) : 548.882,21 MwSt.: 2.754.340,02 Grunderwerb: 310.662,00 Gesamtkosten (brutto) 17.561.528,00 Gesamtkosten (brutto) gerundet: 17.562.000,00 Tabelle 7: Kosten der Variante 3

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Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.2. Zwangspunkte Variante 3

Zu den Zwangspunkten in Lage und Höhe gehören: - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der B 196 am Baubeginn und -ende, - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der Bahnlinie Bergen- Putbus sowie der Kreisstraße RÜG 15, - das Gebiet der Trinkwasserschutzzonen am Bauende, - die vorhandene Allee, - die vorhandenen Schutzgebiete und - die vorhandenen Ortslagen bzw. Einzelgehöfte. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.3. Weitere technische Einzelheiten der Trasse V3

Im Zuge des Ausbauvorhabens werden bei der Vorzugsvariante 7 neue Ingenieur- Gelöscht: ¶ bauwerke erforderlich. Die Brücken im Zuge der Ortsumgehungstrasse B 196 erhalten die Brückenklasse 60/30. Der Brückenquerschnitt im Zuge der Ortsumgehung gestaltet sich analog dem der Variante 2.

Die Parameter der einzelnen Bauwerke können Tabelle 8 entnommen werden. Variante 3 Bauwerk LW LH KH Winkel Bau- Nutzbreite [m] [m] (m) [gon] km [m] BW im Zuge der B 196 über eine Aus- ca. V3-01 23,8 4,7 1,2 91 11,5 fahrrampe 0+382 BW im Zuge der B 196 über den ca. V3-02 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Mühlbach 1+346 BW im Zuge der B 196 über die RÜG ca. V3-03 13,5 4,7 0,8 78 11,5 15 2+098 BW im Zuge der B 196 über die Bahn- ca. V3-04 7,6 4,9 0,8 84 11,5 strecke Bergen- Putbus 2+587 BW im Zuge der B 196 über den ca. V3-05 8,0 1,9 0,5 70 11,5 Mühlbach 3+137 BW im Zuge eines Wirtschaftsweges ca. V3-06 23,0 4,7 1,32 100 5,0 über die B 196 3+585 BW im Zuge der B 196 über einen ca. V3-07 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Graben 6+353 Tabelle 8: Bauwerke der Ortsumgehung Variante 3 Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.4. Knotenpunkte der Variante 3

Die B 196 OU Bergen beinhaltet bei der Variante 3 vorbehaltlich der endgültigen Wahl der Knotenform im Zuge der Entwurfsplanung folgende vier Knotenpunkte:

 Knoten West (Anbindung an die B 196alt westlich Bergen)  Knoten Rüg 15 (Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Bergen/ Tilzow)  Knoten Mitte (Verknüpfung mit der L 301)  Knoten Ost (Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt) Die Darstellung der Standorte der V3-Knoten erfolgte auf der Unterlage 1 – Übersichtskarte der untersuchte Varianten.

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Basis für die Kostenschätzung waren vorbehaltlich der endgültigen Festlegungen im Zuge der weiteren Entwurfsplanung bei der Variante 3 folgende vier Knotenpunkte:

 Knoten West: Baubeginn, Anschluss an die B 96 Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Rüg 15: Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Tilzow Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Mitte: Verknüpfung mit der L 301 Ausbauempfehlung: plangleich  Knoten Ost: Bauende, Verknüpfung mit der L 293 Ausbauempfehlung: plangleich

Wirtschaftswege Es werden zwei für die Planung relevante Wege gekreuzt: 1. Weg von Bergen nach Neklade (öffentlich), Einstufung als Verbindungsweg mit geringerer Verkehrsbedeutung, ausgewiesen als Europäischer Fernwanderweg E10 Ostsee-Böhmerwald-Alpen-Mittelmeer 2. Weg von Neklade nach Kaiseritz (nicht öffentlich, registriert), Einstufung als Feldweg –Wirtschaftsweg zu 1. Der Weg wird mit einem Bauwerk über die OU geführt. Die Kronenbreite beträgt 5,5 m (davon 3,5 m befestigt). Der Weg hat eine Länge von ca. 400 m. Die Fahrbahnbreite auf dem Bauwerk beträgt 4,0 m, um Mähdreschern die Überfahrt zu ermöglichen. zu 2. Der Weg wird im unmittelbaren Kreuzungsbereich mit der OU abgehängt und mit Wen- dehämmern versehen. Zur Aufrechterhaltung der Wegebeziehungen wird nördlich der OU ein Parallelweg bis zur L 301 angelegt. Die Kronenbreite beträgt 4 m (davon 3,0 m befestigt), Der Weg ist ca. 700 m lang.

Formatiert: Nummerierung 3.2.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Pla- und Aufzählungszeichen nungen Variante 3

Die Neubaumaßnahme beeinflusst keine andere Verkehrsplanung. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 3

3.2.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprü- Gelöscht: <#>¶ fungs – Gesetz (UVPG) Gelöscht: ¶ Mensch Die Variante 3 führt zu keinen anlagebedingten Verlusten von Wohngebäuden oder Wohnflächen sowie von Kleingärten oder Grünflächen.

Insgesamt werden 11,62 ha siedlungsnaher Freiraum überbaut. Es werden durch den Trassenverlauf 2 Wanderwege lokaler Bedeutung unterbrochen.

Von einer sehr hohen Beeinträchtigungen der Wohnfunktion durch Verlärmung ist auf 0,09 ha Siedlungsflächen im Außenbereich (ausschließlich durch Neubelastung) sowie auf 0,16 ha Wohngebietsfläche auszugehen.

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Hohe Beeinträchtigungen der Wohnfunktion ergeben sich auf 0,54 ha Wohngebietsflä- che sowie auf 0,94 ha Siedlungsfläche im Außenbereich. In beiden Fällen handelt es sich um eine reine Vorbelastung.

Es werden siedlungsnahe Freiräume in der Größenordnung von insgesamt 280,05 ha verlärmt, davon 221,25 ha in bisher unbelasteten Bereichen. Flächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung sind nicht betroffen.

Tiere und Pflanzen Der Verlust von sehr hoch bewerteten Biotoptypen beträgt 0,06 ha. Biotope hoher Be- deutung gehen auf einer Fläche von insgesamt 0,45 ha verloren. Geschützte Biotope nach § 20 LNatG M-V gehen im Umfang von 0,34 ha verloren. Es ist eine geschützte Alleen im Zuge der L 301 betroffen. Sehr hohe Beeinträchtigungen empfindlicher Bio- toptypen durch Nähr- und Schadstoffeinträge ergeben sich auf einer Fläche von 0,06 ha. Auf weiteren 2,90 ha ist von einer hohen Beeinträchtigung auszugehen.

Bedeutsame Amphibienlebensraumkomplexe werden auf einer Länge von 4.140 m zerschnitten (Flächenverlust 20,04 ha). Die Zerschneidung bedeutsamer Reptilienle- bensräume erfolgt auf einer Länge von 620 m. Dabei geht ein Lebensraum der Ringel- natter auf einer Fläche von 3,77 ha verloren. Darüber hinaus gibt es Funktionsbeein- trächtigungen bedeutender Amphibienlebensräume auf einer Fläche von 25,04 ha so- wie eines Amphibienlaichgewässers sehr hoher Bedeutung. Für die bedeutsamen Rep- tilienlebensräume ist mit Funktionsbeeinträchtigungen auf einer Fläche von insgesamt 2,95 ha zu rechnen.

Der Flächenverlust bedeutsamer Brutvogellebensräume beträgt 4,23 ha. Darüber hin- aus ist auf einer Fläche von 5,89 ha von einem sehr hohen und auf weiteren 48,12 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko durch betriebsbedingte Störfaktoren (insbe- sondere Lärm) auszugehen. Betroffen sind insbesondere Lebensräume des Kiebitzes, des Braunkehlchens, der Grauammer und des Kranichs. Die Zerschneidung bedeut- samer Rastvogelflächen bedingt einen Verlust dieser Nahrungshabitate von insgesamt 204,52 ha.

Durch die 2-malige Querung des Mühlbaches sowie eines Grabens in der Garschnie- derung südlich Kaiseritz sind Lebensräume des Fischotters betroffen. Durch otterge- rechte Bauwerke können Beeinträchtigungen weitgehend vermieden werden.

Boden Anlagebedingte Flächenverluste gewachsener Böden belaufen sich in Variante 3 auf insgesamt 19,76 ha. Der Anteil der Neuversiegelung beträgt 6,69 ha. Der Verlust be- trifft in der Größenordnung von insgesamt 1,13 ha Böden mit hohem und sehr hohem Biotopentwicklungspotential.

Böden mit sehr hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion sind nicht betrof- fen. Böden mit hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion gehen im Um- fang von 5,50 ha verloren. Für eine Fläche von 9,25 ha ist ferner von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko der Speicher- und Reglerfunktion auszugehen.

Ebenfalls nicht betroffen sind Böden mit sehr hohem natürlichen Ertragspotential. Bö- den mit hohem natürlichen Ertragspotential gehen im Umfang von 4,37 ha verloren. Böden mit besonderer Bedeutung der Archivfunktion werden auf einer Fläche von 0,34 ha überbaut.

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Wasser Durch Neuversiegelung kommt es zum Verlust von Versickerungsflächen im Umfang von insgesamt 6,69 ha. Davon betreffen 1,79 ha Flächen mit sehr hoher Bedeutung für die Grundwasserdargebotsfunktion. In einem Trassenabschnitt von 29 m besteht die Gefahr des Grundwasseranschnittes in Einschnittslagen.

Auch Variante 3 quert die Trinkwasserschutzgebiete der Wasserfassungen Bergen und Karow. Analog zur Variante 2 beträgt die Querungslänge der bestehenden Trinkwas- serschutzzone II 290 m.

Auf einer Länge von 341 m werden grundwassergeprägte Flächen mit besonderer Be- deutung als Standortfaktor überbaut. Hinsichtlich der Schadstoffeinträge in das Grund- wasser besteht für eine Fläche von insgesamt 10,00 ha ein hohes Beeinträchtigungsri- siko.

Der Trassenverlauf quert insgesamt 3 Oberflächengewässer, wobei im Bereich der Mühlbachniederung bei Tilzow ein Gewässerabschnitt mit hoher Bedeutung betroffen ist.

Klima/ Luft In der Variante 3 kommt es in der Größenordnung von 5,96 ha zum Verlust von Flä- chen mit Bedeutung für den klimatischen und lufthygienischen Ausgleich. Davon entfal- len 5,86 ha auf Flächen hoher Bedeutung.

Nächtliche Kaltluftsammelgebiete werden auf einer Länge von insgesamt 1.074 m durchfahren. An 3 Standorten mit einer Gesamtlänge von 350 m ergibt sich durch Dammlagen die Gefahr von Kaltluftstau.

Landschaft Der Verlust von Flächen in Landschaftsräumen mit hoher Landschaftsbildqualität be- läuft sich in der Variante 3 auf 0,49 ha. Landschaftsräume mit sehr hoher Landschafts- bildqualität sind nicht betroffen.

Durch Verlärmung kommt es auf einer Fläche von 0,26 ha zu einer sehr hohen Beein- trächtigung der natürlichen Erholungseignung der Landschaft. Auf weiteren 12,75 ha ist von einer hohen Beeinträchtigung auszugehen.

Auf einer Länge von insgesamt 715 m ergibt sich durch Brückenbauwerke und Damm- lagen ein sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko für das Landschaftsbild.

Verluste von Alleen und Baumreihen als landschaftsprägende Vegetations- und Struk- turelemente ergeben sich im Umfang von 60 m.

Zwischen Krakow und Neklade zerschneidet die Variante einen unzerschnittenen, landschaftlichen Freiraum der Stufe 2, wobei im Umfang von 70,8 ha vom Funktions- verlust des Freiraumes auszugehen ist.

Das Landschaftsschutzgebiet „Ostrügen“ wird auf einer Länge von 5.598 m gequert.

Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter In der Variante 3 kommt es zur Überbauung im Bereich von insgesamt 5 bekannten Bodendenkmalen. Des weiteren werden Bodendenkmalverdachtsflächen auf einer Ge-

Seite 31 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 samtlänge von 2.493 m gequert. Baudenkmale sind nicht betroffen. Das selbe gilt für sonstige Sachgüter im Sinne der Karte 7 der UVS. Gelöscht: ¶ 3.2.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG) ¶ ¶ ¶ Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Tilzower Wald“ sowie des IBA- Formatiert: Nummerierung Gebietes „Großer und Kleiner Jasmunder Bodden mit Schmachter See und Nonnen- und Aufzählungszeichen see“ in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- Gelöscht: ¶ len können ausgeschlossen werden. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 3

Im Ortsbereich von Tilzow und Karow übersteigt der Immissionspegel die Grenzwerte der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV). Hier wird Lärmschutz auf einer Länge von insgesamt ca. 550 m dem Grunde nach erforderlich. Auf einer Gesamtlänge von ca. 480 m werden die Forderungen der DIN 18005 nicht eingehalten. Dies betrifft die Ortslagen Alt Sassitz, Tilzow und Karow sowie Einzelge- höfte in Krakow, Kaiseritz und Karow. Die Variante 3 wird wegen der Führung durch einen schmalen konfliktarmen Korridor dem Vorsorgegrundsatz –Lärmvermeidung durch Trassierung- nicht auf der vollen Trassenlänge gerecht. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.2.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße V3

• Überführung über die Bahnstrecke Bergen- Putbus mittels Bauwerk 04

3.3. Variante 4

3.3.1. Linienführung Variante 4 a) Kurze Beschreibung der Linienführung der Variante 4 Gelöscht: : Die Variante 4 beginnt wie alle Varianten unmittelbar hinter dem Knotenbereich der Anschlussstelle B 96n/ B 196. Es wird dafür ein Teilabriss der provisorischen Verbin- dungsrampe zur B 196 Richtung Bergen erforderlich. Die Variante 4 verläuft bis zur Rüg 15 (Bw V4-03) ähnlich wie Variante 3. Sie verbleibt dann jedoch im Linksbogen, um die Ortschaft Neklade südlich zu umfahren. Die Que- rung der Bahntrasse erfolgt in einem Einschnittsbereich der Bahnlinie am Bau- km 2+743 (Bw V4-04). Der erreichbare Kreuzungswinkel ist mit nur 46 gon sehr flach. Die Trasse beschreibt dann einen leichten Rechtsbogen, um südlich von Kaiseritz den Verlauf der Varianten 2 und 3 aufzunehmen. Vorher werden noch ein Wirtschaftsweg Rüg 15 – Neklade bei Bau- km 3+574 (Bw V4-05) und zwei Gräben bei Bau- km 3+706 (Bw V4-06) und bei Bau- km 4+015 (Bw V4-07/ Mühlenbach) gequert. Bei Bau- km 6+142 wird ein weiterer Graben (Bw V4-08) überquert. Variante 4 endet wie alle Varianten am Schnittpunkt der Achsen B 196/ L 293 (Bau- km 7+440). Sie verläuft dabei am Bauende auf 290 m Länge durch ein derzeitiges Trink- wasserschutzgebiet der Zone II. Geplante Trinkwasserschutzgebiete der Zone II werden nicht berührt.

Die Trassenlänge der Variante 4 beträgt 7.440 m. Insgesamt werden 8 neue Bauwerke notwendig. Die Darstellung der V4-Trasse erfolgte auf der Unterlage 1– Übersichtskarte der geprüften Varianten.

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b) Trassierungselemente der Variante 4 Unter Berücksichtigung der Straßenfunktion der B 196 als anbaufreie Straße außerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion in der Kategoriengruppe A II überregionale/ regionale Straße ergeben sich für die Variante 4 Ortsumgehung Bergen entsprechend RAS-L folgende Entwurfsmerkmale/-grundsätze: • Verkehrsart Kfz (zwischen Knoten 1 West und Knoten 4 Ost) und Allgemein (im Anschlussbereich an die B 96n)

• zulässige Geschwindigkeit V zul ≤ 100 km/h • Querschnitt einbahnig RQ 10,5* • Entwurfsgeschwindigkeit Ve = 90 km/h • Entwurfsprinzip: fahrdynamisch • Übergangsbogen: erforderlich • Radienrelation: erforderlich • Reaktions- und Auswirkdauer: 2 s • Überholsichtweite : auf 20 % der Gesamtstrecke • Mindestradius R min = 700 m • Kuppenmindesthalbmesser 6.000 m • Wannenmindesthalbmesser 4.300 m • Höchstlängsneigung s max = 4 % c) Flächenbedarf Variante 4 Gelöscht: ¶ Flächenbedarf insgesamt 19,98 ha davon Waldflächen 0,26 ha landwirtschaftliche Nutzflächen 18,22 ha d) Zu erwartende Emissionen Variante 4

Lm (25) tags = 68,5 – 70,1 dB (A) Lm (25) nachts = 61,2-62,8 dB (A)

Sondergebiete werden nicht beeinträchtigt. Die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen fanden in den Kosten Berücksichtigung. e) Berührte Kreise und Gemeinden der Variante 4 Landkreis Rügen Stadt Bergen Gemeinde Sehlen f) Überschlägige Kostenermittlung Variante 4 (in €) Gelöscht: ¶ 1.Grunderwerb: 286.550,00

2.-9.Baukosten: 2. Untergrund, Unterbau, Entwässerung: 5.661.413,63 3. Oberbau: 3.294.569,78 4. Brücken, Bauwerke: 3.530.000,00 8. Ausstattung 840.216,83 9. Sonstige besondere Anlagen und Kosten: 1.236.438,00 davon Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen: 700.938,00 Baukosten (netto) ohne Kleinleistungen: 14.562.638,24 Kleinleistungen (ohne Gr. 1 u. 4) : 551.631,91 MwSt.: 2.871.711,33

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Grunderwerb: 286.550,00 Gesamtkosten (brutto) 18.272.531,00 Gesamtkosten (brutto) gerundet: 18.273.000,00 Tabelle 9: Kosten der Variante 4 Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.2. Zwangspunkte Variante 4

Zu den Zwangspunkten in Lage und Höhe gehören: - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der B 196 am Baubeginn und -ende, - die vorhandene Linienführung/ Gradiente der Bahnlinie Bergen- Putbus sowie der Kreisstraße RÜG 15, - das Gebiet der Trinkwasserschutzzonen am Bauende, - die vorhandene Allee, - die vorhandenen Schutzgebiete und - die vorhandenen Ortslagen bzw. Einzelgehöfte. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.3. Weitere technische Einzelheiten der Trasse V4

Im Zuge des Ausbauvorhabens werden bei dieser Variante 8 neue Ingenieurbauwer- Gelöscht: ¶ ke erforderlich. Die Brücken im Zuge der Ortsumgehungstrasse B 196 erhalten die Brückenklasse 60/30. Der Brückenquerschnitt im Zuge der Ortsumgehung gestaltet sich analog dem der Variante 2.

Die Parameter der einzelnen Bauwerke können Tabelle 10 entnommen werden.

Variante 4 Bauwerk LW LH KH Winkel Bau- Nutzbreite [m] [m] (m) [gon] km [m] BW im Zuge der B 196 über eine Aus- ca. V4-01 23,8 4,7 1,2 91 11,5 fahrrampe 0+385 BW im Zuge der B 196 über den ca. V4-02 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Mühlbach 1+356 BW im Zuge der B 196 über die ca. V4-03 13,5 4,7 0,8 96 11,5 RÜG 15 2+084 BW im Zuge der B 196 über die Bahn- ca. V4-04 7,6 4,9 0,8 46 11,5 strecke Bergen- Putbus 2+743 BW im Zuge der B 196 über einen ca. V4-05 19,0 4,7 1,1 87 11,5 Wirtschaftsweg 3+574 BW im Zuge der B 196 über einen ca. V4-06 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Graben 3+706 BW im Zuge der B 196 über den ca. V4-07 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Mühlbach 4+015 BW im Zuge der B 196 über einen ca. V4-08 8,0 1,9 0,5 100 11,5 Graben 6+142 Tabelle 10: Bauwerke der Ortsumgehung Variante 4 Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.4. Knotenpunkte der Variante 4

Die B 196 OU Bergen beinhaltet bei der Variante 4 vorbehaltlich der endgültigen Wahl der Knotenform im Zuge der Entwurfsplanung folgende vier Knotenpunkte:

 Knoten West (Anbindung an die B 196alt westlich Bergen)

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 Knoten Rüg 15 (Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Bergen/ Tilzow)  Knoten Mitte (Verknüpfung mit der L 301)  Knoten Ost (Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt)  Basis für die Kostenschätzung waren vorbehaltlich der endgültigen Festlegungen im Zuge der weiteren Entwurfsplanung bei der Variante 4 folgende vier Knotenpunkte:

 Knoten West: Baubeginn, Anschluss an die B 96/ B 196alt Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Rüg 15: Anbindung an die Rüg 15/ Gewerbegebiet Tilzow Ausbauempfehlung: planfrei  Knoten Mitte: Verknüpfung mit der L 301 Ausbauempfehlung: plangleich  Knoten Ost: Bauende, Verknüpfung mit der L 293/ B 196alt Ausbauempfehlung: plangleich

Die Darstellung der Standorte der V4-Knoten erfolgte auf der Unterlage 1– Übersichtskarte der untersuchte Varianten.

Wirtschaftswege Im Zuge der Variante 4 wird folgender für die Planung relevanter Weg gekreuzt: • Weg von Bergen nach Neklade (öffentlich), Einstufung als Verbindungsweg mit geringerer Verkehrsbedeutung, ausgewiesen als Europäischer Fernwanderweg E10 Ostsee-Böhmerwald-Alpen-Mittelmeer

Die Kronenbreite des Weges beträgt 5,5 m (davon 3,5 m befestigt). Der Weg hat eine Länge von ca. 400 m. Die Fahrbahnbreite auf dem Bauwerk beträgt 4,0 m, um Mäh- dreschern die Überfahrt zu ermöglichen. Der Schnittpunkt des Weges liegt bei Variante 4 nur etwa 60 m von bebautem bzw. gewerblich genutztem Gebiet entfernt, so dass die Rampenlänge für eine Überführung des Weges nicht ausreicht. Aus diesem Grund wird die OU mittels Bauwerk V4-05 über den Weg gelegt.

Formatiert: Nummerierung 3.3.5. Beeinflussung anderer Verkehrs- und sonstiger raumbedeutsamer Pla- und Aufzählungszeichen nungen Variante 4

Die Neubaumaßnahme beeinflusst keine andere Verkehrsplanung. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.6. Einflüsse auf die Umwelt bei Variante 4

3.3.6.1. Auswirkungen auf die Umwelt – gemäß § 2 Umweltverträglichkeitsprü- Gelöscht: <#>¶ fungs – Gesetz (UVPG) Mensch Variante 4 führt zu keinen anlagebedingten Verlusten von Wohngebäuden oder Wohn- flächen sowie von Kleingartenbereichen oder Grünflächen.

Der Verlust von siedlungsnahen Freiräumen durch Überbauung beträgt insgesamt 12,93 ha. Südlich Neu Sassitz wird durch die Trassenführung ein Wanderweg lokaler Bedeutung unterbrochen.

Von sehr hohen Beeinträchtigungen der Wohn- und Wohnumfeldfunktion durch Ver- lärmung ist auf einer Fläche von 0,16 ha im Bereich von Wohngebieten sowie auf wei-

Seite 35 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 teren 0,08 ha (reine Neubelastung) im Bereich von Siedlungsflächen im Außenbereich auszugehen. Hohe Beeinträchtigungen von Wohngebieten durch Verlärmung ergeben sich in einem Umfang von insgesamt 1,12 ha (davon 0,24 ha in bisher unbelasteten Bereichen). Hinzu kommen 0,71 ha Siedlungsflächen im Außenbereich mit hoher Be- einträchtigung.

Es werden siedlungsnahe Freiräume in der Größenordnung von insgesamt 277,94 ha verlärmt, davon 222,97 ha in bisher unbelasteten Bereichen. Flächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung sind nicht betroffen.

Tiere und Pflanzen Der Verlust von Biotopen sehr hoher Bedeutung beträgt 0,36 ha. Biotope hoher Bedeu- tung gehen auf einer Fläche von insgesamt 0,50 ha verloren. Geschützte Biotope nach § 20 LNatG M-V gehen im Umfang von 0,49 ha verloren. Es ist eine geschützte Allee im Zuge der L 301 betroffen. Sehr hohe Beeinträchtigungen empfindlicher Biotoptypen durch Nähr- und Schadstoffeinträge ergeben sich auf einer Fläche von 0,22 ha. Auf weiteren 3,47 ha ist von einer hohen Beeinträchtigung auszugehen.

Bedeutsame Amphibienlebensraumkomplexe werden auf einer Länge von 3.670 m zerschnitten (Flächenverlust 18,28 ha). Im Bereich Tilzow gehen 2,25 ha bedeutsame Reptilienlebensräume verloren. Ein Lebensraum der Ringelnatter wird in diesem Be- reich auf einer Länge von insgesamt 345 m zerschnitten. Darüber hinaus gehen Funk- tionsbeeinträchtigungen bedeutender Amphibienlebensräume auf einer Fläche von 21,29 ha sowie von 3 Amphibienlaichgewässern sehr hoher Bedeutung (2 Gräben, 1 Stillgewässer). Für die bedeutsamen Reptilienlebensräume ist mit Funktionsbeein- trächtigungen auf einer Fläche von insgesamt 1,70 ha zu rechnen.

Der Flächenverlust bedeutsamer Brutvogellebensräume beträgt 1,21 ha. Darüber hin- aus ist auf einer Fläche von 2,44 ha von einem sehr hohen und auf weiteren 39,37 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko durch betriebsbedingte Störfaktoren (insbe- sondere Lärm) auszugehen. Betroffen sind insbesondere Lebensräume von Kiebitz, Grauammer, Braunkehlchen, Wachtelkönig, Eisvogel, Kranich und Weißstorch. Die Zerschneidung bedeutsamer Rastvogelflächen bedingt einen Verlust dieser Nahrungs- habitate von insgesamt 160,38 ha.

Auch in Variante 4 werden 2 mal der Mühlbach sowie 1 Graben in der Garschniede- rung südlich Kaiseritz als Lebensräume des Fischotters gequert. Durch ottergerechte Bauwerke können Beeinträchtigungen weitgehend vermieden werden.

Boden Die Variante 4 führt zum Verlust gewachsener Böden auf einer Fläche von insgesamt 19,98 ha. Davon entfallen 6,50 ha auf die Neuversiegelung. Auf einer Fläche von 1,57 ha betreffen die Bodenverluste Böden mit hohem und sehr hohem Biotopentwick- lungspotentials.

Böden mit sehr hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion sind nicht betrof- fen. Böden mit hoher Bedeutung für die Speicher- und Reglerfunktion gehen in der Größenordnung von 7,94 ha verloren. Darüber hinaus ist auf einer Fläche von 12,70 ha von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko der Speicher- und Reglerfunktion von Böden durch betriebsbedingte Schadstoffeinträge auszugehen.

Der Verlust von Böden mit hohem natürlichen Ertragspotential beträgt 6,37 ha. Böden mit sehr hohem natürlichen Ertragspotential sind nicht vorhanden.

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Böden mit besonderer Bedeutung für die Archivfunktion werden auf einer Fläche von 0,57 ha überbaut.

Wasser Im Umfang von insgesamt 6,50 ha gehen Versickerungsflächen infolge Neuversiege- lung verloren. Davon entfallen 1,67 ha auf Flächen mit sehr hoher Bedeutung für die Grundwasserdargebotsfunktion.

Auch Variante 4 durchfährt die Trinkwasserschutzgebiete der Wasserfassungen Ber- gen und Karow. Analog zu den Varianten 2 und 3 beträgt die Querungslänge der Trinkwasserschutzzone II 290 m.

Die Variante 4 überbaut auf einer Länge von insgesamt 606 m grundwassergeprägte Flächen mit besonderer Bedeutung als Standortfaktor. Auf einer Fläche von 9,64 ha ist von einem hohen Beeinträchtigungsrisiko des Grundwassers durch Schadstoffeintrag auszugehen.

Es werden insgesamt 4 Oberflächengewässer gequert, wobei im Bereich der Mühl- bachniederung bei Tilzow ein Gewässerabschnitt mit hoher Bedeutung betroffen ist. In der Mühlbachniederung südöstlich von Neklade werden auf 110 m Länge naturnahe Auenbereiche gequert.

Klima/ Luft Die Verluste von Flächen mit Bedeutung für den klimatischen und lufthygienischen Austausch belaufen sich in der Variante 4 auf insgesamt 6,88 ha. Davon entfallen 5,36 ha auf Flächen mit hoher Bedeutung. Hinzu kommen mit 1,52 ha die größten Ver- luste klimatisch wirksamer Waldflächen.

An einem Standort kommt es im Bereich von Dammlagen zu Kaltluftstau auf einer Länge von 280 m. Nächtliche Kaltluftsammelgebiete werden auf einer Länge von ins- gesamt 1.301 m durchfahren.

Landschaft Als einzige Variante durchquert die Variante 4 mit der Mühlbachniederung zwischen Neklade und Dolgemost einen Landschaftsraum mit sehr hoher Landschaftsbildqualität mit einer Flächeninanspruchnahme von 1,16 ha. Darüber hinaus kommt es zu Flä- chenverlusten von 0,53 ha in Landschaftsräumen mit hoher Landschaftsbildqualität. Auf einer Fläche von 15,61 ha muss von einem sehr hohen Beeinträchtigungsrisiko der natürlichen Erholungseignung der Landschaft durch Verlärmung ausgegangen werden. Hinzu kommen hohe Beeinträchtigungen auf einer Fläche von 26,60 ha. Durch Brü- ckenbauwerke und Dammlagen ergibt sich auf einer Länge von insgesamt 774 m ein sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko für das Landschaftsbild.

Verluste von Alleen und Baumreihen als landschaftsprägende Vegetations- und Struk- turelemente ergeben sich insgesamt auf einer Länge von 560 m.

Der auch von den anderen Varianten berührte unzerschnittene, landschaftliche Frei- raum der Stufe 2 wird durch die südlichere Lage der Variante 4 wesentlich zentraler und damit auch auf größerer Länge gequert. Der Verlust der Freiraumfunktion beläuft sich auf 141,0 ha. Das Landschaftsschutzgebiet „Ostrügen“ wird auf einer Länge von 5.399 m gequert.

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Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter Die Variante 4 führt zur Überbauung im Bereich von 4 bekannten Bodendenkmalen. Auf einer Länge von insgesamt 3.151 m führt die Trasse über Bodendenkmalver- dachtsflächen. Baudenkmale sind nicht betroffen, ebenso sonstige Sachgüter im Sinne der Karte 7 UVS. Gelöscht: ¶ ¶ 3.3.6.2. Auswirkungen auf die Umwelt (gemäß § 34 BNatSchG) Gelöscht: ¶ ¶ Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Tilzower Wald“ sowie des IBA- Formatiert: Nummerierung Gebietes „Großer und Kleiner Jasmunder Bodden mit Schmachter See und Nonnen- und Aufzählungszeichen see“ in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- Gelöscht: ¶ len können ausgeschlossen werden. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.7. Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Variante 4

Im Ortsbereich von Tilzow und Karow übersteigt der Immissionspegel die Grenzwerte der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV). Hier wird Lärmschutz auf einer Länge von insgesamt ca. 550 m dem Grun- de nach erforderlich.

Auf einer Gesamtlänge von ca. 640 m werden die Forderungen der DIN 18005 nicht eingehalten. Dies betrifft die Ortslagen Alt Sassitz, Tilzow, Siggermow und Karow so- wie Einzelgehöfte in Krakow, Kaiseritz und Karow. Die Variante 4 wird somit dem Vorsorgegrundsatz – Lärmvermeidung durch Trassie- rung – wegen dem Verlauf in einem schmalen konfliktarmen Korridor nicht auf der vol- len Trassenlänge gerecht. Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 3.3.8. Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße V4

Überführung über die Bahnstrecke Bergen- Putbus mittels Bauwerk V4-04 Gelöscht: ¶

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4. Vergleichende Wertung der Varianten einschließlich Kos- ten Im Folgenden werden die vier Varianten der Ortsumgehung detailliert untersucht. Eine Beurteilung der einzelnen Vorplanungsvarianten erfolgt innerhalb der folgenden Bewertungskriterien.

4.1. Raumordnung, Städtebau Alle Varianten erfüllen die unter 1.2 aufgeführten raumordnerischen Entwicklungsziele, sie tragen durch die Realisierung eines hochwertigen Teilstückes der B 196 zur besse- ren Anbindung der Insel Rügen bei. Der Bau einer Ortsumgehung ermöglicht unabhängig von der Wahl der Variante eine freiere Entfaltung des städtebaulichen Entwicklungspotenzials der Stadt Bergen. Die städtischen Funktionen einer Ortsstraße wie Erschließung und Aufenthalt können stär- ker zur Geltung kommen. An Unfallschwerpunkten entlang der Ortsdurchfahrt B 196(alt) können nun geschwindigkeitsdämpfende oder verkehrsberuhigende Maß- nahmen in stärkerem Maße vorgesehen werden, da eine behinderungsfreie Verkehrs- führung nicht mehr im Vordergrund steht. Die betrachteten Ortsumgehungslösungen unterscheiden sich im Wesentlichen in Art und Umfang des Eingriffes in das städtebauliche Umfeld und das Stadtbild im Bereich Gewerbegebiet Tilzow und im Querungsbereich mit der L 301. Einflüsse auf das Stadtbild haben die Lage der Varianten sowie deren Höhenentwick- lung. Hier sind im Bereich des Gewerbegebietes die Varianten 3 und 4 von Vorteil, da sie diesen Abschnitt in einer deutlich stadtferneren Lage passieren als Variante 1 und 2. Das Umfeld des Gewerbegebietes ist allerdings geprägt durch eine gewerblich- indus- trielle Nutzung sowie vorhandene Verkehrswege (Bahn, Rüg 15) und Versorgungsan- lagen (Feuerlöschteich). Die städtebauliche Entwicklung wird durch die Varianten 1 und 2 aber nicht behindert.

4.2. Verkehrsverhältnisse

4.2.1. Entlastungswirkungen der Trassenvarianten

In allen Varianten wird der Durchgangsverkehr der B 196 vollständig auf die Ortsum- gehung geleitet, ebenso der Durchgangsverkehr der L 301. Es ergibt sich für diesen Verkehr trotz des Mehrweges über die Ortsumgehung ein Zeitvorteil, da die Netzwider- stände auf der alten Ortsdurchfahrt (B 196 und L 301/ Ringstraße) so erheblich sind, dass der Verkehr die Ortsumgehung der B 196 nutzt. Die Ringstraße wird durch die Verlagerung des Durchgangsverkehrs der L 301 und die veränderte Verteilung des Ziel- und Quellverkehrs um ca. 2.600 Kfz/Tag entlastet. In Abhängigkeit der Lage der Ortsumgehung zur Stadt nimmt der Ziel- und Quellver- kehr aus Richtung Osten die Ortsumgehung an. Der Ziel- und Quellverkehr der Rich- tung Stralsund ⇔ Innenstadt bzw. Rotensee verbleibt auf der alten B 196. Der Ziel- und Quellverkehr zur Südstadt orientiert sich auf die L 301 und fährt über die Ortsumgehung in Richtung Stralsund. Aufgrund der relativ ortsfernen Lage der Ortsumgehung wird diese in allen Varianten durch den Binnenverkehr nicht genutzt. Große Unterschiede in der Belastung der Ortsumgehung in den vier Varianten der Li- nienführung sind nicht zu verzeichnen. Die Entlastungswirkungen auf der B 196alt stel- len sich gemäß Tabelle 2 ein.

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Es wird deutlich, dass die innerstädtischen Entlastungen nahezu variantenneutral sind. Bei der Variante 1 kann die B 196 bis Karow nicht entlastet werden, da dieser Ab- schnitt als Bestandteil der Ortsumgehung dreistreifig aus- und nicht neu gebaut wird.

4.2.2. Leistungsfähigkeit der Streckenabschnitte

Alle Varianten sind im Sinne des HBS mit Querschnittsanpassungen leistungsfähig. Der überwiegend verwendete zweistreifige Querschnitt (RQ 10,5*) ist mit Ausnahme folgender Ausbaubereiche auf der B 196 ausreichend: Alle Varianten: Baubeginn bis zum Knoten West, Länge ca. 350 m, Anschlussbereich an das Ausbau- vorhaben B 96n Variante 1: Bau – km 1+460 bis Bau –km 2+070 Bauwerk über die Bahn, Länge ca. 610 m Einmündung B 196alt Bau – km 5+200 bis zur L 293 Bau – km 7+354, Länge ca. 2.150 m Variante 2: Bau – km 1+460 bis Bau –km 2+070 Bauwerk über die Bahn, Länge ca. 610 m Vom Baubeginn bis Knoten West ist aufgrund der außerordentlich starken Verkehrs- belegung vor dem Abfließen des Verkehrs in Richtung Bergen eine zweistreifige Stra- ße nicht mehr leistungsfähig (Leistungsfähigkeitsnachweis siehe Anlagen 5-8 jeweils Abschnitt 1). Die am Baubeginn durch Ein- und Ausfahrstreifen vorhandene Vierstreifigkeit wird da- her zweckmäßigerweise noch eine kurze Distanz von etwa 100 m weitergeführt und als Verflechtungsbereich in die Knotengestaltung integriert.

In Variante 1 wird der Verkehr der OU sowie der Quell- und Zielverkehr östlich von Bergen nicht auf getrennten Straßen geführt. Die Überlagerung dieser beiden Ver- kehrsströme erfordert den RQ 15,5 mit wechselseitigem Überholstreifen Die höheren Verkehrsmengen durch den Anschluss der RÜG 15 führen bei Variante 1 und 2 wegen der topografisch ungünstigen Lage des Knotens zu Überlastungser- scheinungen in der Spitzenstunde (Leistungsfähigkeitsnachweis V 2 siehe Anlage 0). Um die geforderte QSV D in allen Teilabschnitten zu erreichen, werden bauliche Maß- nahmen erforderlich. Die Einrichtung eines Zusatzfahrstreifens stellte sich in einer ge- sonderten Untersuchung dabei als geeignete Maßnahme heraus. Die Anpassung der Gradiente wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Hinzu kä- men eine Verschlechterung der Schallsituation und ein erheblicher Eingriff in das Landschaftsbild durch den enormen Damm. Ein westlich vorverlegter Anschluss an die RÜG 15 wäre ebenfalls deutlich teuerer und mit zusätzlichen Flächeninanspruchnah- men verbunden. Bei Variante 1 und 2 wird mit der Anbindung der Rüg 15 aus Leistungsfähigkeitsgrün- den ein Zusatzfahrstreifen auf einer Länge von ca. 600 m erforderlich. Diese Lösung sieht vor, in einer Fahrtrichtung einen zusätzlichen Fahrstreifen (RQ 10,5*+ZFS) einzu- richten um das sichere Überholen der bergauf fahrenden LKW zu ermöglichen. Der Zusatzfahrstreifen wird so angelegt, dass nur ein Bauwerk von der Fahrbahnverbreite- rung betroffen ist. Der Abschnitt zwischen der L 301 und der B 196 ist bei allen Varianten hinsichtlich großzügiger Überholmöglichkeiten in der weiteren Planung zu optimieren, um ein Ab- sinken der Reisegeschwindigkeit in starken Spitzenstunden unterhalb der Zielvorgabe von 50 km/h der RAS- N zu vermeiden. Der Streckenanteil mit Überholverbot darf 15 % in diesem Abschnitt nicht überschreiten. Dies ist durch großzügige Radien und einen Kuppenhalbmesser von >52.000 m bei allen Varianten realisierbar.

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Die Variante 1 besitzt wegen der sehr starken Belegung des letzten Streckenabschnit- tes Nachteile gegenüber den drei anderen Lösungen, bei denen sich die Ströme auf zwei Netzelemente verteilen.

4.3. Straßenbauliche Infrastruktur, Verkehrssicherheit Ausgehend von langjährigen Erfahrungswerten ist nach dem Bau von Ortsumgehun- gen der Anstieg der innerörtlichen Verkehrssicherheit etwa proportional zur Verkehrs- entlastung, dürfte auf der Ortsdurchfahrt B 196 also fast 50 % gegenüber der 0- Vari- ante (Ohnefall) betragen.

Die Entwurfsparameter liegen bei allen Varianten auf hohem Niveau (siehe Anlage 1, Übersicht der Entwurfs- und Betriebsmerkmale). Die Ortsumgehung konnte bei allen Varianten durchgehend mit vE=90 km/h trassiert werden. Die Mindestradien wurden so angelegt, dass die maximale Querneigung für v85 =v zul =100 km/h von 7 % nicht überschritten werden (mindestens 450 m Radius).

Varianten Parameter 1 2 3 4 Baulänge 7.354 m 7.285 m 7.650 m 7.440 m Mindestradius 450 m 700 m Mindestkuppenhalbmesser 5.700 m* 6.000 m Mindestwannenhalbmesser 3.400 m 5.033 m 4.500 m 4.300 m max. Längsneigung 3,9 % 4,0 % *Mindestparameter für v E=90 km/h Tabelle 11: Entwurfsparameter in Lage und Höhe Variante 1 schneidet im Vergleich am schlechtesten ab. Dies liegt an der Verwendung von Mindestparametern im Abschnitt zwischen Knoten B 196 (alt) und Knoten Ost. Hier müssen Achse und Gradiente zur Eingriffsminimierung stark an den Bestand der vor- handenen B 196 angepasst werden. Die anderen Varianten 2 bis 4 liegen bei den verwendeten Entwurfselementen sehr nahe beieinander. Variante 2 erhält wegen der kürzesten Baulänge knapp den Vorzug.

4.4. Umweltverträglichkeit

4.4.1. Lärm- und Schadstoffe

Mit Verkehrswirksamkeit der Ortsumgehung wird die Ortsdurchfahrt Bergen im Zuge der B 196 vollständig vom Durchgangsverkehr entlastet. Die sich damit einstellende geringere Verkehrsbelastung bei gleichzeitiger höherer Flüssigkeit des Verkehrs hat zur Folge, dass die Beeinträchtigungen der Bewohner durch Lärm- und Schadstoffe signifikant verringert werden. Im Bereich der neuen Trassenführung kommt es variantenabhängig für angrenzende Wohnbebauungen zu einer Erhöhung der Lärmbelästigung. Entsprechend der folgen- den Tabelle sind bei den einzelnen Lösungen Lärmschutzmaßnahmen notwendig:

Schallschutzmaßnahmen Nichteinhaltung DIN 18005 nach 16. BImSchV Variante (Länge der Überschreitung, (Länge Lärmschutzmaßnahmen / ohne Schallschutzmaßnahmen) passiver Lärmschutz ) 1 400 m/ 2 Häuser 495 m 2 400 m/ - 380 m

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Schallschutzmaßnahmen Nichteinhaltung DIN 18005 nach 16. BImSchV Variante (Länge der Überschreitung, (Länge Lärmschutzmaßnahmen / ohne Schallschutzmaßnahmen) passiver Lärmschutz ) 3 150 + 400 m/ - 480 m 4 150 + 400 m/ - 640 m Tabelle 12: Lärmschutzmaßnahmen Die überschlägliche Ermittlung der dem Grunde nach erforderlichen Schallschutzmaß- nahmen nach 16. BImSchV erfolgte für die Immissionsgrenzwerte Wohnbebauung nachts. Variantenunabhängig werden bei allen Lösungen mind. 400 m Lärmschutzmaßnahmen wegen der Verschallung der Ortslage Karow erforderlich. Die Verlärmung würde aller- dings auch ohne den Bau der Ortsumgehung auftreten, die Notwendigkeit des Schall- schutzes ergibt sich erst aus der wesentlichen baulichen Änderung .

Die Schallschutzmaßnahmen wurden überschlägig ermittelt und sind in weiteren Pla- nungsphasen zu vertiefen. Sie fanden in den Kosten Berücksichtigung.

Aus den Grenzwert-/ Orientierungswertüberschreitungen bei allen Varianten ergäbe sich grundsätzlich die Notwendigkeit der Trassenverlagerung zur Lärmvermeidung. Dies ist jedoch bei keiner Variante generell möglich, da vorgegebene Trassierungspa- rameter einzuhalten waren und darüber hinaus durch die Trassen teilweise schmale Korridore mit geringerem Raumwiderstand genutzt werden. Trassenverschiebungen erzeugen in jedem Fall eine Nichteinhaltung der erforderlichen Trassierungsparameter sowie ggf. weitere Konflikte mit ökologisch bedeutsamen Flä- chen. Mit der Festlegung des Planungsendes am Knoten mit der L 293 und der dort vorhan- denen Bebauung ist bei allen Varianten grundsätzlich eine Trasse mit vollständiger Lärmvermeidung nicht möglich! Die Variante 2 wird dem Planungsgrundsatz Lärmvermeidung durch Trassierung am besten gerecht. Sowohl nach DIN 18005 als auch 16. BImSchV werden durch sie die geringsten Betroffenheiten durch Lärm ausgelöst.

Wegen der Verlärmung zweier Einzelgehöfte fällt Variante 1 geringfügig schlechter aus. Variante 3 und 4 sind demgegenüber wegen der Verlärmung auf größeren Stre- ckenabschnitten nochmals deutlich ungünstiger. Die Berechnung der Luftschadstoffe ergab keine Grenzwertüberschreitungen nach 22. BImSchV.

4.4.2. Natur und Landschaft

Die vergleichende Gegenüberstellung der Ergebnisse der schutzgutbezogenen Varian- tenvergleiche in nachfolgender Tabelle 13 bildet die Grundlage für den schutzgutüber- greifenden Variantenvergleich, dessen Ziel die Herausarbeitung einer aus umweltfach- licher Sicht zu empfehlenden Vorzugsvariante ist.

Die sich am Ende ergebende schutzgutübergreifende Rangfolge der Varianten darf dabei nicht im arithmetischen Sinne verstanden werden. Vielmehr berücksichtigt diese Gesamtbewertung unterschiedliche Gewichtungen von Konfliktschwerpunkten bzw. Schutzgütern. Ferner werden auch die Möglichkeiten der Konfliktvermeidung und Kon- fliktminderung berücksichtigt.

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Insgesamt ist festzustellen, dass alle untersuchten Varianten (einschließlich der am Ende favorisierten Vorzugsvariante) auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen der Konfliktvermeidung und Konfliktminderung mit erheblichen und nachhaltigen Beein- trächtigungen von Naturhaushalt und Landschaft verbunden sind. Dementsprechend ist die auszuweisende Vorzugsvariante im Sinne der am relativ konfliktärmsten Varian- te zu verstehen.

Variante 1 2 3 4 Menschen 4 1 2 3 Tiere und Pflanzen 1 2 3 4 Boden 2 1 3 4 Wasser 1 1 3 4 Klima/ Luft keine entscheidungserheblichen Unterschiede Landschaft 2 1 3 4 Kulturgüter und sonstige Sachgüter 1 2 4 3 Rangfolge schutzgutübergreifender 2 1 3 4 Variantenvergleich Tabelle 13: Vergleichende Gegenüberstellung der Schutzgutbewertungen/ Gesamtrangfolge aus Umwelt- sicht

Die entscheidungserheblichen schutzgutübergreifenden Konfliktschwerpunkte konzent- rieren sich auf die grundwassergeprägten Niederungsgebiete des Mühlbaches ein- schließlich der ihm benachbarten Randniederungen sowie der Garsch südlich Kaise- ritz. Hinsichtlich der Schutzgüter wurden insbesondere die Belange von Tieren und Pflanzen, Menschen, Wasser und Landschaft stärker gewichtet, wogegen die Schutz- güter Klima/ Luft sowie Kulturgüter und sonstige Sachgüter von nachrangiger Gewich- tung waren.

Unter Berücksichtigung aller Schutzgüter werden die Varianten 1 und 2 aus umwelt- fachlicher Sicht gegenüber den Varianten 3 und 4 als deutlich günstiger beurteilt. Ihre wesentlichen Vorteile ergeben sich aus der nördlicheren Trassenführung, mit der ins- besondere die Niederungslandschaften des Mühlbaches nur an ihren Rändern und in vergleichsweise weniger sensiblen Bereichen berührt werden. Mit Ausnahme des Schutzgutes Menschen ergeben sich in allen Schutzgütern zwischen beiden Varianten nur geringe Unterschiede bei wechselseitigen Vorteilen. Beim Schutzgut Tiere und Pflanzen ergeben sich Vorteile der Variante 1 insbesondere aus der geringeren Betrof- fenheit von Brutvogellebensräumen wie auch von bedeutenden Nahrungshabitaten von Rastvögeln.

In der Beurteilung der Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser wurde die Variante 1 als Vorzugsvariante ausgewiesen, wobei in der Trinkwasserschutzzone II von einer weitgehenden Vermeidung von Beeinträchtigungen des Grundwassers bei Einhaltung der Maßgaben der RiStWag ausgegangen wird.

Hinsichtlich des Schutzgutes Menschen ergeben sich für die Variante 1 insgesamt grö- ßere Konflikte aus der Verlärmung von Siedlungsflächen mit Bedeutung für die Wohn- und Wohnumfeldfunktion (Bereich Kluptow), insbesondere unter Berücksichtigung der Grenzwerte der 16. BImSchV. Allerdings ist hierbei darauf hinzuweisen, dass diese Beeinträchtigungen wiederum durch aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen we- sentlich gemindert werden können.

Hinsichtlich des Schutzgutes Landschaft sind die Beeinträchtigungen des Landschafts- bildes hingegen im wesentlichen nicht vermeidbar. Eine teilweise Ausgleichbarkeit er-

Seite 43 von 47 B 196 OU Bergen Schüßler-Plan mit Anbindung der Rüg 15 gibt sich durch die Neugestaltung des Landschaftsbildes. Der Alleereihenverlust an der B 196 bei Variante 1 führt bei diesem Schutzgut in der Gesamtschau zur Präferierung der Variante 2.

Im Ergebnis des Variantenvergleichs ergibt sich somit die Variante 2 als umwelt- fachliche Vorzugslösung mit allerdings nur leichten Vorteilen gegenüber der Va- riante 1.

Die Untersuchungen zur FFH- Verträglichkeit kommen zu folgendem Ergebnis: Für das FFH-Gebiet DE 1646-302 „Tilzower Wald“ wurde eine FFH-Vorprüfung durch- geführt. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen durch das geplante Projekt sicher auszuschließen sind.

Des gleichen wurde für das IBA „Großer und Kleiner Jasmunder Bodden mit Schmach- ter See und Nonnensee“ (MV 026) eine FFH- Vorprüfung durchgeführt. Im Ergebnis können Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen durch das geplante Projekt, bezogen auf die Vorzugsvariante sicher ausgeschlossen werden.

Die Beurteilung der nach dem Kabinettsbeschluss vom 11.04.2006 inzwischen gege- benen neuen SPA-Gebietskulisse mit dem SPA-Vorschlagsgebiet 29 „Kleiner Jasmun- der Bodden“ erfolgt in der nächsten Planungsphase.

4.4.3. Land- und Forstwirtschaft

Mit der OU B 196 werden in folgendem Umfang landwirtschaftlich genutzte Flächen in Anspruch genommen. V1 V2 V3 V4 Wald 0,08 ha 0,08 ha 0,05 ha 0,26 ha Acker 10,81 ha 14,41 ha 13,52 ha 14,80 ha Grünland 1,04 ha 1,49 ha 3,80 ha 3,42 ha Tabelle 14: Beanspruchung von Flächen der Land- und Forstwirtschaft Bei allen Varianten werden keine nennenswerten Forstflächen beansprucht. Dagegen werden in allen Varianten in großem Umfang landwirtschaftlich genutzte Flächen in Anspruch genommen. Der Bedarf an Ackerflächen variiert zwischen 10,81 ha in Vari- ante 1 und 14,80 ha in Variante 4. Hinzu kommen Verluste von Grünlandflächen zwi- schen 1,04 ha in Variante 1 und 3,80 ha in Variante 3.

4.5. Flächenbedarf Der Flächenbedarf der einzelnen Varianten wurde überschlägig ermittelt. Für eine ständige Nutzung durch Verkehrsanlagen werden folgende Flächen in Anspruch ge- nommen. V1 V2 V3 V4 Gesamtverbrauch 15,36 ha 18,01 ha 19,76 ha 19,98 ha Tabelle 15: Gesamtflächenbedarf Der Flächenbedarf variiert zwischen 15,36 ha in Variante 1 und 19,98 ha in Variante 4.

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4.6. Wassergewinnungsgebiete In allen betrachteten Varianten werden Trinkwasserschutzgebiete der Wasserfassun- gen Bergen und Karow in den Wasserschutzzonen II und III gequert. Im Einzelnen er- geben sich folgende Querungslängen:

V1 V2 V3 V4 TWSZ II Bestand ca. 1.200 m ca. 290 m ca. 290 m ca. 290 m Planung ca. 930 m - - - TWSZ III Bestand ca. 4.120 m ca. 4.900 m ca. 4750 m ca. 4.360 m Tabelle 14: Wassergewinnungsgebiete Die daraus resultierenden Mehrkosten entsprechend den Maßnahmen der RiStWag finden in der Kostenschätzung Berücksichtigung.

4.7. Überschwemmungsgebiete Hochwassergefährdete Flächen werden durch keine der betrachteten Varianten be- rührt oder durchquert.

4.8. Bebaute Gebiete Die Variante 1 führt in geringem Umfang (<0,01 ha) zur Überbauung von Flächen im Bereich eines Wohngebietes (Ausbau der B 196alt im Bereich der Ortslage Karow am Bauende), wobei es aber nicht zum Verlust von Wohngebäuden kommt.

Weitere Auswirkungen auf bebaute Gebiete sind nicht zu verzeichnen

4.9. Aussagen Dritter zu Varianten Gemäß § 15, Abs. 6 bis 8 Landesplanungsgesetz Mecklenburg Vorpommern werden die betroffenen Gebietskörperschaften, die Träger öffentlicher Belange, die öffentlichen Planungsträger und weitere, nach dem Kenntnisstand des Verfahrensträgers eventuell betroffene Dritte beteiligt.

4.10. Kosten der Varianten Die Kosten der untersuchten Varianten belaufen sich entsprechend der Kostenschät- zung auf:

[Mio. €] Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Grunderwerb 0,372 0,311 0,311 0,287 Baukosten 18,352 16,634 17,251 17,986 Gesamtkosten 18,724 16,945 17,562 18,273 Verhältnis 110 % 100 % 104 % 108 %

Tabelle 15: Kosten der untersuchten Varianten Baukostenträger ist die Bundesrepublik Deutschland. Variante 2 erweist sich wegen ihrer kurzen Baulänge und vergleichsweise wenigen Bauwerken als günstigste Lösung.

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Variante 1 benötigt zwar noch weniger Bauwerke, erfordert aber höhere Kosten für den dreistreifigen Ausbau und die baulichen Maßnahmen in der langen Querung der Trink- wasserschutzzone II. Wegen ihrer großen Baulänge und der häufigeren Grabenquerungen sind Variante 3 und 4 vier bzw. acht % teurer als die Vorzugslösung.

4.11. Gewählte Linie Nach Prüfung und Abwägung der maßgeblichen Kriterien wurde Variante 2 als Vor- zugsvariante ermittelt (siehe Tabelle 16 sowie Anlage 2 – Übersicht der entschei- dungserheblichen Daten OU Bergen im Zuge der B 196).

Kriterium Vorzugsvariante Wichtung Raumordnung Städtebau keine Rangfolge hoch Verkehrsverhältnisse Variante 2 bis 4 hoch (Entlastung, Leistungsfähigkeit) Entwurfsmerkmale, Verkehrssicherheit Variante 2 hoch

Umweltverträglichkeit: Schutzgut Menschen Variante 2 hoch Schutzgut Tiere und Pflanzen Variante 1 hoch Schutzgut Boden Variante 2 Schutzgut Wasser Variante 1 und 2 hoch keine entscheidungserheblichen Schutzgut Klima/ Luft Unterschiede Schutzgut Landschaft Variante 2 hoch Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Variante 1 Schutzgutübergreifende Gesamtbewertung Variante 2 hoch Wirtschaftlichkeit Variante 2 hoch Tabelle 16: Zusammenstellung der Bewertungskriterien

Vorzugsvariante: Die Variante 2 kann in vielen Bereichen als Vorzugslösung überzeugen. Sie ist die Vorzugslösung sowohl aus straßenplanerischer als auch umweltfachlicher Sicht. Die zweitbeste Lösung aus umweltfachlicher Sicht ist Variante 1. Diese Variante ist aus straßenbaulicher Sicht aber die schlechteste Lösung im Vergleich.

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Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen 5. Geplante Umstufungen

Durch das Straßenbauamt wurden zwei Umstufungsvarianten erarbeitet, die mit Schreiben vom 12.03.2007 an das Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V zur Prüfung und Weiterleitung an das Verkehrsministerium M-V übergeben wurden. Als Vorzugsvariante wird die Variante 2 vorgeschlagen.

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