An alle Zweigvereine des Oesterreichischen Alpenvereins

Nachrichtlich an

 die Landesverbände  den Bundesausschuss  das Ehrenmitglied  den Abschlussprüfer  die Mitglieder des Bundesteams Jugend

Ort: Europahaus Mayrhofen,

Zeit: Samstag, 15. Oktober 2011 8:30 – 12:00 Uhr, 13:30 – 17:30 Uhr

Vorsitz: Dr. Christian Wadsack, Präsident

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 1

Tagesordnung

1. Wahl von zwei Beurkundern der Beschlüsse

2. Verleihung Grünes Kreuz

3. Jahresbericht 2010

4. Finanzen 4.1 Jahresabschluss 2010 4.2 Bericht des Abschlussprüfers und Entlastung der Vereinsleitung 4.3 Budget 2012

5. Blitzlicht zur Jugendarbeit Szeneeinblick risk’n’fun

6. Alpenverein aktuell. Der Bericht des Präsidenten

7. Hütten und Wege 7.1 Beihilfen und Darlehen 2011 7.2 Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten 7.3 Hüttenkataster / Bauberatung

8. Berichte 8.1 aktuelle Energiedebatte, Position OeAV 8.2 www.alpenverein-aktiv.at – das Tourenportal der Alpenvereine

9. Anträge 9.1 VAVÖ, Verlängerung Gegenrecht ab 2011 9.2 Aktionsplan „Umweltfreundliche Anreise in die Berge“

10. Mitgliederzuwachs, die erfolgreichsten Sektionen

11. Wahlen 11.1 Präsidium 11.2 Bundesausschuss

12. Jubiläumsjahr 2012 12.1 Vorschau 12.2 Jubiläums-Hauptversammlung Wien

13. Anträge zu Punkten, die nicht auf der Tagesordnung stehen

14. Allfälliges

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 2 Die Einladung zur Hauptversammlung 2011 (HV 2011) erfolgte gemäß § 22 der Satzung mit dem Versand der Einladungsschrift und weiterer Unterlagen am 1. August 2011.

Von den 194 Sektionen sind alle 194 mit insgesamt 2.401 Stimmen sowie ein Ehrenmitglieder mit einer Stimme stimmberechtigt. Davon sind 129 Sektionen mit einer Summe von 1.967 Stimmen anwesend. Die einfache Mehrheit ist somit mit 984 Stimmen erreicht.

Präsident Dr. Christian Wadsack begrüßt die Delegierten der Sektionen und Ortsgruppen sowie die Gäste und Ehrengäste zur HV 2011, die in diesem Jahr in Mayrhofen im Zillertal stattfindet. Er dankt der Sektion Zillertal für die Einladung zur Ausrichtung der HV in einem alpinen und zugleich touristisch stark erschlossenen Gebiet. Er verweist auf den Naturpark Zillertal, an dessen Entstehung der Alpenverein und insbesondere die Sektion Zillertal unter ihrem Vorsitzenden Paul Steger maßgeblich mitgewirkt hat. Dieser ist Garant dafür, dass der Spannungsbogen zwischen touristischer Entwicklung in den Alpen einerseits und dem satzungsgemäß verankerten Schützen und Bewahren der alpinen Natur anderseits erhalten bleibt und beides, oftmals sogar mit gewissen Synergieeffekten, nebeneinander möglich ist.

Der Vorsitzende der Sektion Zillertal Paul Steger heißt alle Anwesenden zur diesjährigen Hauptversammlung herzlich willkommen und verweist darauf, dass die Sektion Zillertal in diesem Jahr ihr 140jähriges Bestehen und der Naturpark Zillertal sein 20jähriges Bestandsjubiläum feiert. Er dankt seinem Ausschuss und seinem Team für die Unterstützung bei den Vorbereitungen zur Hauptversammlung und erwähnt stellvertretend für alle Helfer seine „Damenriege“, bestehend aus Rosi Kreidl, Nicola Fankhauser und Gudrun Fischer-Steger. Des weiteren spricht er der Gemeinde und dem Tourismusverband für deren tatkräftige Unterstützung seinen Dank aus.

Präsident Wadsack schließt sich dem Dank des Vorsitzenden für die Vorbereitung und Organisation der HV 2011 an und überreicht Rosi Kreidl, der Finanzreferentin und „guten Seele“ der Sektion, stellvertretend für das gesamte Organisationsteam einen Blumenstrauß.

Besondere Grüße richtet Wadsack an die seit der HV 2010 neu gewählten Sektionsvorsitzenden, die er namentlich erwähnt und in der Runde herzlich willkommen heißt. Anschließend spricht er allen scheidenden Vorsitzenden und Funktionären Dank und Anerkennung für ihre Leistungen im Dienste des Alpenvereins aus.

Die Hauptversammlung ist auch 2011 wieder durch die Anwesenheit einer hochkarätigen Runde an Ehrengästen ausgezeichnet, die Wadsack namentlich willkommen heißt:

 DDr. Herwig Van Staa Tiroler Landtagspräsident (Eintreffen nach der Mittagspause)  Günter Fankhauser Bürgermeister von Mayrhofen  Andreas Hundsbichler Tourismusverbandsobmann Mayrhofen-  Abel Schooleman Vertreter der Koniglichen NKBV  Georg Simeoni Erster Vorsitzender des Alpenverein Südtirol  Mag. Carola Wartusch Landesgeschäftsführerin der Naturfreunde Tirol  Mag. Johannes Bauer Präsident des Österreichischen Alpenklubs  Kurt Nairz Vizepräsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes  Dr. Klaus Lintzmeyer Schriftführer des Vereins zum Schutz der Bergwelt  Mag. Anette Köhler Jahrbuchredakteurin

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 3 Der Bürgermeister von Mayrhofen Günter Fankhauser heißt das Präsidium, den Bundes- ausschuss sowie alle Delegierten und Gäste der Hauptversammlung herzlich willkommen und bringt seine Freude zum Ausdruck, dass der Alpenverein nach 1948 und 1980 nunmehr zum dritten Mal seine Hauptversammlung in Mayrhofen abhält. Er verweist auf das Bergsteigerdorf Ginzling und verbindet damit seinen Dank an Peter Haßlacher, der sich in all den Jahren sehr für dieses Projekt eingesetzt hat. Im Hinblick auf den Naturpark Zillertal spricht er der Sektion Zillertal, der er seit 1972 als Mitglied angehört, seinen Dank für die stets gute Zusammenarbeit aus.

Der Erste Vorsitzende des Alpenverein Südtirol Georg Simeoni überbringt als Vertreter der befreundeten alpinen Vereine und nicht zuletzt im Namen des Alpenverein Südtirol Grußworte an die Versammlung. Die alpinen Vereine haben viele Gemeinsamkeiten – nicht nur das Bergsteigen und eine lange und erfolgreiche gemeinsame Geschichte, sondern auch eine gemeinsame Zukunft und damit verbunden die Aufgabe, sich gemeinsam für den Erhalt der Bergwelt zu engagieren. Die Alpenvereine stehen für alternative bzw. regenerierbare Energieformen, aber nicht um jeden Preis. Es wurde bereits genug Natur in den Bergen für die regenerierbare Energie geopfert- man denke nur an die Vielzahl von Wasserkraftanlagen und Bachverbauungen, für die viele Täler und Hochtäler geflutet werden mussten – nun sollen nicht auch noch die Berggipfel für die Energieerzeugung herhalten müssen! Simeoni dankt in diesem Zusammenhang namens des Alpenverein Südtirol für das Engagement des Oesterreichischen und Deutschen Alpenvereins sowie des Club Arc Alpin, die den AVS tatkräftig bei seinem Kampf gegen die geplanten Windparks am Brenner unterstützt haben und hoffentlich auch weiter unterstützen werden.

Bei seinem Eintreffen nach der Mittagspause richtet der Tiroler Landtagspräsident, ehemaliger Bürgermeister von und ehemaliger Tiroler Landeshauptmann DDr. Herwig Van Staa das Wort an die Hauptversammlung. Ursprünglich aus Oberösterreich stammend, ist Van Staa nach wie vor Mitglied der Ortsgruppe Bad Leonfelden der Sektion Linz.

Im Hinblick auf den Natur- und Alpenschutz in den letzten Jahren war für Van Staa der internationale Vertrag über die Alpenkonvention ein wesentlicher Schritt. Er ist überzeugt davon, dass es ohne die CIPRA und ohne den OeAV, insbesondere in der Person Peter Haßlachers, nicht gelungen wäre, dieses wichtige Vertragswerk zur Abschlussreife zu bringen. Er selbst war zu dieser Zeit bereits Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen im Europarat und Vizepräsident im Ausschuss der Regionen und weiß um die Schwierigkeiten, Angelegenheiten auf internationaler Ebene voranzubringen. Jetzt geht es darum, die entsprechenden Inhalte voranzubringen und die überregionalen Anliegen bewusst zu machen, wozu es die internationale Vernetzung des OeAV mit seinen Nachbarverbänden DAV, AVS und CAI braucht. Der Alpenverein ist zu einer wichtigen NGO für ökologische und alpenstrategische Bemühungen geworden. Die nächste politische Zielsetzung besteht darin, eine Makroregion Alpen im Bereich der EU zu schaffen, die auch gegenüber den Nicht-EU-Mitgliedsländern geöffnet ist. Van Staa bringt seine Hoffnung zum Ausdruck, dass mit der Schaffung der Makroregion Alpen eine Implementierung der Ziele der Alpenkonvention und somit auch die Anerkennung durch die EU einschließlich aller Protokolle durch den Rat erfolgt.

Van Staa überbringt weiters die Grüße der Tiroler Landesregierung und des Tiroler Landeshaupt- manns Günther Platter. Diese werden auch zukünftig bemüht sein, in enger Kooperation mit dem Alpenverein in Tirol regional- und raumordnungspolitische Fortschritte zu erreichen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 4 Van Staa dankt in diesem Zusammenhang dem Alpenverein für seinen Einsatz, die Basis einer intakten Natur und Landschaft im vielfältigen Nutzungsraum der Alpen zu erhalten, und bietet seine Unterstützung im Rahmen seiner Tätigkeiten auch weiterhin an.

Zum Ende seiner Ausführungen bringt Van Staa seinen Wunsch zum Ausdruck, dass der Kulturarbeit im Alpenverein mit seinem Archiv und seinem Museum auch zukünftig ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. In einer gemeinsamen Anstrengung auch im Hinblick auf die dazu notwendigen finanziellen Mittel soll versucht werden, eine dauerhafte Lösung für das Alpenverein- Museum zu finden und den Fortbestand des neu aufgestellten und systematisierten Alpenverein- Archivs zu sichern.

Die Hauptversammlung gedenkt auch in diesem Jahr seiner in den letzten zwölf Monaten verstorbenen Funktionäre, Mitglieder und Freunde. Stellvertretend für viele andere erinnert Wadsack an folgende Persönlichkeiten:

 Martin Jocham Vorstandsmitglied und Kassier der Sektion Voitsberg  Josef Kernmayer Vorsitzender, Ehrenobmann und Hüttenwart der Sektion Murau  Karl Kronsteiner Obmann der Sektion Stainach  Toni Platzer Vorsitzender der Sektion Innsbruck  Franz Reisenberger Vorsitzender der Sektion Mariazellerland  Dr. Helmut Rieger Vorsitzender der Sektion Gratkorn-Gratwein und Finanzreferent des Landesverbandes Steiermark  Leo Vanhengel Vorsitzender der Sektion Flandern  Adolf Wörndle Vorsitzender und Ehrenmitglied der Sektion Hall in Tirol

Sodann gibt der Präsident organisatorische Hinweise zum Vorgehen bei Wortmeldungen und allfälligen schriftlichen Abstimmungen. Er informiert, dass keine Anträge gemäß § 24 Abs. 2 der Satzung einlangten.

Vor Eintritt in die Tagesordnung bittet er um allfällige Bemerkungen und lässt sodann über diese abstimmen.

Die Hauptversammlung nimmt die Tagesordnung der HV 2011 so wie in der Einladungs- schrift abgedruckt an. (einstimmig)

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 5 1. Wahl von zwei Beurkundern der Beschlüsse

Gemäß § 25 Abs. 7 der Satzung sind die Beschlüsse der Hauptversammlung vom Leiter der Versammlung mit zwei von ihr gewählten Teilnehmern zu beurkunden.

Die Hauptversammlung wählt Ing. Ulrich Mühlthaler (S. Salzburg) und Günter Putz (S. Bad Goisern) zu den Beurkundern der Beschlüsse. (einstimmig)

2. Verleihung Grünes Kreuz

Das Grüne Kreuz ist das Ehrenzeichen des Alpenvereins für Rettung aus Bergnot und wurde zum ersten Mal im Jahr 1923 verliehen. Damals lag die Organisation des alpinen Rettungswesens beim „Rettungsausschuss des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“. Die Kriterien für die Verleihung des Grünen Kreuzes sind überaus streng – in den 88 Jahren seit seiner Einführung wurden lediglich 474 Bergretter mit dem Grünen Kreuz ausgezeichnet.

Vizepräsident Dr. Andreas Ermacora hält die Laudatio anlässlich der diesjährigen Verleihung der Ehrenzeichen. Nach Beschluss des Präsidiums werden die folgenden Bergrettungsmänner mit dem Ehrenzeichen des Grünen Kreuzes ausgezeichnet:

 Bernhard Anker Bergrettungsdienst Imst Grünes Kreuz Nr. 475  Helmut Spielbüchler Bergrettungsdienst Gosau Grünes Kreuz Nr. 476  Egon Obojes Bergrettungsdienst Kufstein Grünes Kreuz Nr. 477  Helmut Binder Bergrettungsdienst Kufstein Grünes Kreuz Nr. 478  Christian Schwarz Bergrettungsdienst Kufstein Grünes Kreuz Nr. 479  Friedrich Hanzmann Bergrettungsdienst Mayrhofen Grünes Kreuz Nr. 480  Michael Knauer Bergrettungsdienst Mayrhofen Grünes Kreuz Nr. 481

Ermacora verweist in seiner Ansprache auf den vertrauten und bewährten Pfeiler der Ehren- amtlichkeit, der nicht nur im Alpenverein, sondern auch in der Arbeit der Bergrettung eine tragende Säule darstellt. Die Arbeit der Bergrettungsleute ist keine Selbstverständlichkeit – nicht zuletzt deshalb, weil die Einsätze stets auch mit Risiken verbunden sind. Ermacora bringt seine persönliche Freude darüber zum Ausdruck, dass es auch der Bergrettung so gut gelingt, junge Menschen für diesen Einsatz zu motivieren – mittlerweile sind knapp 12.000 Frauen und Männer in 292 Ortsstellen aktiv.

Zum Abschluss seiner Ausführungen spricht Vizepräsident Ermacora den Familien der bei dieser Hauptversammlung ausgezeichneten Bergrettern seinen Dank aus. Es ist nicht selbstverständlich, dass von den Bergrettern neben ihrer beruflichen Tätigkeit so viel Zeit geopfert wird, um in Not geratenen Bergsteigerinnen und Bergsteigern zur Hilfe zu eilen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 6 3. Jahresbericht 2010

Zu Beginn seiner Ausführungen weist Generalsekretär Robert Renzler darauf hin, wie schwierig es ist, aus der enormen Fülle von neuen Umsetzungszielen und Projekten, deren Wurzeln teilweise über 20 Jahre zurückliegen, punktuell einige Aktivitäten herauszugreifen und der Hauptversammlung vorzustellen. Mit PowerPoint-Folien berichtet er sodann über Schwerpunkte des vergangenen Jahres in den folgenden Bereichen:

 Alpenvereinsjugend  Alpenverein-Akademie  Öffentlichkeitsarbeit  Alpenverein-Museum & Archiv  Hütten und Wege  Kartographie  Bergsport  Rechnungswesen & Controlling  Raumplanung / Naturschutz

Zum Abschluss seiner Ausführungen geht Renzler auf den im vergangenen Jahr erzielten historischen Rekordzuwachs von 22.270 Mitgliedern ein und dankt den Funktionären in den Sektionen, deren Arbeit mit und für die Mitglieder dieser großartige Erfolg zu verdanken ist. Er appelliert an die Sektionsvertreter, dass der Alpenverein sich seinen kritischen Geist bewahrt, aber nach außen Geschlossenheit zeigt.

Seinem Dank an das hochmotivierte Team im Alpenvereinshaus mit vielen jungen, engagierten neuen Mitarbeitern schließt sich Präsident Wadsack an, der ebenfalls viel Engagement gerade im Hinblick auf die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2012 ortet.

(PowerPoint-Folien zum Jahresbericht siehe Protokollanhang 1)

4. Finanzen

4.1 Jahresabschluss 2010 Verein und Alpenvereins-Betriebe GmbH

Vizepräsident Walter Wegscheider präsentiert den Jahresabschluss 2010 des Vereins und der Alpenvereins-Betriebe GmbH. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt EUR 745.293,-. Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt EUR 729.296,42, der Jahresgewinn nach Rücklagenbuchungen EUR 13.852,98. Wegscheider erläutert anschließend die Besonderheiten des Finanzjahres 2010 und das Zustandekommen des Ergebnisses. Die Bilanzsumme des Vereins ist um. EUR 938.000,00 auf EUR 16,7 Mio. angestiegen – dies in erster Linie aufgrund der Tatsache, dass im Jahr 2010 die Darlehen an Sektionen zurückgingen und zugleich die Bankenstände stiegen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 7 Zur Bilanz der Alpenvereins-Betriebe informiert Wegscheider, dass die Bilanzsumme um EUR 34.000,- auf EUR 411.000,- zurückgegangen ist. Der Umsatz beläuft sich ähnlich wie im Vorjahr auf EUR 538.000,-, der Jahresüberschuss beträgt EUR 18.395,83.

(PowerPoint-Folien zum Jahresabschluss 2010 siehe Protokollanhang 2)

4.2 Bericht des Abschlussprüfers MMag. Georg Kapelari, Kapelari & Tschiderer GmbH & CoKG, und Entlastung der Vereinsleitung

Abschlussprüfer MMag. Georg Kapelari berichtet als verantwortlicher Prüfungsleiter der mit der Abschlussprüfung beauftragten Kapelari & Tschiderer GmbH & CoKG über die erfolgte Prüfung des Jahresabschluss 2010 des Vereins und seiner 100%igen Tochtergesellschaft Alpenvereins- Betriebe GmbH .Die Prüfung des Vereins umfasste darüber hinaus die statutengerechte Mittelverwendung. Dabei wurde insbesondere das interne Kontrollsystem geprüft und aufbauend auf diesen Erkenntnissen die Stichproben und Prüfungshandlungen für den Jahresabschluss und für die Prüfung der Mittelverwendung festgelegt. Die gesetzlichen Vertreter des Vereins sind verantwortlich für dessen Finanzgebarung im Hinblick auf die statutengemäße Verwendung der Mittel, für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins vermittelt.

Kapelari berichtet weiters, dass das Rechnungswesen im OeAV sauber aufgesetzt ist: sämtliche Geschäftsvorfälle sind nachvollziehbar, die notwendige Deckung durch Beschlüsse ist gegeben und ebenfalls nachvollziehbar. Es wurde eine Dreijahresplanung eingeführt, der Einsatz der BOARD-Software wurde intensiviert und die Liquiditäts- und Finanzplanung in einer ersten Stufe bereits umgesetzt. Die Prüfung hat zu keinerlei Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse hat der Vereinsvorstand die ihm obliegenden Rechnungs- legungspflichten erfüllt. Der Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Vereinsstatuten und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Vereins zum 31. Dezember 2010 sowie der Ertragslage des Vereins für das Geschäftsjahr 2010 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung. Die Aufbringung und Verwendung der Mittel wurde statuten- und widmungsgemäß vorgenommen.

Der Abschlussprüfer stellt abschließend den Antrag an die Hauptversammlung, dem Präsidium und dem Bundesausschuss für das Berichtsjahr 2010 die Entlastung zu erteilen.

Die Hauptversammlung erteilt dem Präsidium und dem Bundesausschuss für das Berichtsjahr 2010 die Entlastung. (einstimmig)

4.3 Budget 2012

Die Leiterin der Abteilung für Rechnungswesen und Controlling Mag. Helene Eller präsentiert das Budget 2012 sowie die Dreijahresplanung 2012 bis 2014 für den Verein und für die Alpen- vereins-Betriebe GmbH, wobei sie beim Verein insbesondere auf die beiden neuen wirtschaftlichen

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 8 Geschäftsbetriebe, die Vermietung und das Reisebüro, eingeht. Sie informiert dazu, dass im laufenden Jahr eine Betriebsprüfung des Finanzamtes Innsbruck aus dem Verkauf der Rudolfshütte mit einem Prüfungszeitraum von 2004 bis 2009 und einer Umsatzsteuernachschau bis 2010 stattfand. Das Finanzamt gelangte dabei zur Auffassung, dass die Leasingfinanzierung des neuen Alpenvereinshauses mit den drei Untervermietungen im Haus keine für den Verein unschädliche Vermögensverwaltung darstellt, sondern vielmehr als gewerbliche Vermietung einzustufen ist.

Zum neu geschaffenen Reisebüro im Hauptverein informiert Eller über den aktuellen Sachstand und die zu beachtenden steuerlichen Besonderheiten.

Im Hinblick auf das Budget 2012 erläutert Eller zunächst die finanztechnischen Besonderheiten und präsentiert sodann die Zusammensetzung der Erlöse und Erträge sowie der Aufwendungen in einer Gesamthöhe von jeweils EUR 17,3 Mio. Anschließend informiert sie ausführlich über das Budget 2012 der neu gegründeten Alpenverein-Akademie mit einer Aufsplittung in den Vereinsbereich und den Reisebürobereich.

Zur Budgetplanung 2013 bis 2014 erläutert Eller, dass die Erlöse mit einer Steigerung von 2% und die Kosten mit einer Steigerung von 3% aufgenommen wurden. Um der Planungsunsicherheit Rechnung zu tragen, wurden für 2013 EUR 200.000,- und für 2014 EUR 120.000,- als freie Gewinnrücklagen ins Budget aufgenommen.

Abschließend präsentiert Eller das Budget 2012 der Alpenvereins-Betriebe GmbH, in dem die Zahlen des Webshops abgebildet sind. 2012 wird bei einem Umsatz von EUR 441.900,- ein Gewinn in Höhe von EUR 5.340,- erwartet. Die Planung für 2013 sieht einen Umsatz von EUR 440.000,- und ein Ergebnis von EUR 7.251,- vor. Für 2014 sind ein Umsatz von EUR 460.000,- und ein Ergebnis von EUR 9.635,- veranschlagt. In diesem Zusammenhang berichtet Eller über die bereits laufenden Vorarbeiten zur Einführung von Kreditkartenzahlung und ePayment für den webshop, aber auch für Neubeitritte. Beides soll ab dem nächsten Jahr möglich sein.

Die Hauptversammlung beschließt das vorliegende Vereinsbudget 2012 mit einem Überschuss von EUR 13.487,- und das Budget der Alpenvereins-Betriebe GmbH mit einem Gewinn von EUR 5.340,-. (einstimmig)

(Powerpoint-Folien zum Budgetentwurf 2012 siehe Protokollanhang 3)

5. Blitzlicht zur Jugendarbeit: Szeneeinblick risk’n‘fun

Vizepräsident und Bundesjugendleiter Mag. Gerald Dunkel leitet ein, dass die Alpenvereins- jugend mit dem nachfolgenden Beitrag vermitteln will, wie ungewöhnliche Menschen mit ungewöhnlichen Ideen den Weg zum Alpenverein finden. Dazu ist es gelungen, mit innovativen Ideen die nachfolgenden Sportlerpersönlichkeiten für die Arbeit des Alpenvereins zu gewinnen:

 Tom Greil: Sportwissenschaftler und Cheftrainer „Snowboardcross“ beim ÖSV, risk´n´fun Trainer

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 9  Ursl Wohlschlager: Dritte der Gesamtwertung der Freerideworldpro Tour, risk´n´fun Trainerin  Gitti Köck:1998 Bronzemedaille in Nagano im Snowboarden, risk´n´fun Trainerin  Flo Orley: einer der weltbesten Freerider, Zweiter der Gesamtwertung der Freerideworld- protour, Snowboardführer bei risk´n´fun.

In den nachfolgend gezeigten Filmsequenzen werden diese vier hinter risk’n’fun stehenden Menschen in ihrem professionellen Umfeld präsentiert. Es folgen Interviews von Dunkel und der Bundesjugendleiter-Stellvertreterin und BA-Mitglied Mag. Ute Jungwirth mit Wohlschlager und Orley, die persönlich bei der HV anwesend sind.

Wohlschlager betont die familiäre Atmosphäre, die sie bei risk´n´fun schätzt. Dennoch läuft alles auf höchst professioneller Ebene ab - von der Kommunikation über die unterschiedlichen Konzept- entwicklungen bis hin zur Organisation der Veranstaltungstermine in ganz Österreich. Obwohl für alle drei Ausbildungslevel ein genauer Ablauf vorliegt, ist immer auch genügend Spielraum, um jedes Training individuell zu gestalten. Wohlschlager hebt hervor, dass sie sich mit den Arbeits- methoden von risk´n´fun zu 100% identifizieren und in ihrer Arbeit authentisch bleiben kann.

Für Orley ist risk´n´fun eine Chance, etwas an seinen geliebten Freeridesport zurückzugeben, indem er einerseits die Träume und Abenteuerlust der nächsten Generation junger Freerider schürt, andererseits aber auch sein „Backcountry Knowhow“ von eineinhalb Jahrzehnten als Profi zur Verfügung stellen und weitergeben kann. Der Unterschied zu den vielen anderen Freeride- Camps, die österreichweit angeboten werden, ist gleichzeitig auch das Erfolgsrezept von risk´n´fun: Zum einen steht ein höchst motiviertes und kompetentes Team zur Verfügung, zum anderen ein ausgereiftes Konzept, bei dem im Wechselspiel zwischen Trainer und Bergführer sowohl das nötige Knowhow über alpine Gefahren als auch die psychologische Komponente behandelt werden. Dabei wird den jungen Freeridern von Anfang an beigebracht, bei eigenständigen Entscheidungen am Berg auf ihre gewachsene Intuition zu hören und nicht auf auswendig gelernte Regeln.

Jungwirth betont abschließend, dass sie stolz auf das vorliegende Projekt ist, bei dem jungen Leuten in der immer beliebter werdenden Sportart des Freeridens eine fundierte Ausbildung geboten wird und der Alpenverein in diesem Sektor ganz vorne mit dabei ist.

6. Alpenverein aktuell. Der Bericht des Präsidenten

Präsident Dr. Christian Wadsack erinnert zunächst an seine Ausführungen bei der letztjährigen HV. Er ging dabei auf die folgenden Fragestellungen ein: „Mitgliederwachstum um jeden Preis?“ und „Der Alpenverein als Dienstleister oder Wertegemeinschaft?“. In seinem heutigen Bericht will Wadsack diejenigen Inhalte und Themen fokussieren, die den Alpenverein im Rahmen seiner Satzung beschäftigen, aber auch solche, die von außen an den Verein herangetragen werden. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang ist, inwieweit die Behandlung von Themen, die nicht direkt als Kernaufgaben des Vereins definiert sind, machbar und erwünscht ist. Ein konkretes Beispiel dazu ist die aktuelle Energiedebatte, die derzeit auch im Verein stattfindet. Dazu stellt Wadsack folgende These voran: Manchmal kann es sinnvoll sein, die Grundausrichtung zu bestimmten Themenfeldern mit der Formulierung eines Leitbildes als Steuerungsinstrument zur strategischen Ausrichtung und Positionierung des Vereins abzurunden.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 10 Der Präsident lädt die Hauptversammlung ein, über die Notwendigkeit einer solchen Leitbild- diskussion im gesamten Verein nachzudenken. Er betont, dass es ihm dabei in erster Linie um den Prozess mit entsprechender Sensibilisierung auf allen Vereinsebenen und die Diskussion im gesamten Verein geht, und nicht so sehr um das Endprodukt selbst.

Als Überleitung zu seinem Hauptthema „Energie“ führt Wadsack aus, dass die Zivilisation derzeit am Scheideweg zwischen dem alten Erdöl-Zeitalter und einer neuen Ära der sauberen, erneuer- baren Energie steht – der Weg hin zur dritten industriellen Revolution. Somit steht der Alpenverein vor der Problematik, nach welchen Grundsätzen und mit welcher Intensität er auf dieses von außen auf ihn einwirkendes Themenfeld reagieren soll: Leitet er aus der globalen Energiedebatte den Auftrag oder vielleicht sogar die Verpflichtung ab, sich mit diesem Thema zu befassen, und wenn ja, mit welcher Intensität an Ressourcen Wadsack führt am Beispiel der Wasserkraftwerke in Österreich, deren geplanter bevorzugter Ausbau auch vor Schutzgebieten und Nationalparks nicht Halt macht, aus, welche Einstellung bei den Entscheidungsträgern im Hinblick auf begrenzte Ressourcen vorherrscht: Mit der ohne Gesamtkonzept, aber mit hohem Ressourcenverschleiß einhergehenden Errichtung von großen Windparkanlagen in unberührten Gebirgslandschaften soll der Bevölkerung zum einen der Ausstieg aus der Kernenergie demonstriert und zum anderen die scheinbare Energieautarkie für Bund und Land umgesetzt werden. Die Frage ist, wer gegen die konzeptlosen und landschaftsverbrauchenden neuen Energieformen auftritt.

Die Frage ist auch, wie die Position des Alpenvereins lautet, die er aus seiner satzungsgemäßen Verpflichtung zum Erhalt der Ursprünglichkeit und Schönheit der Bergwelt und in seiner Eigenschaft als UVP-Organisation ableitet. Der OeAV hat dazu in einer im Vorfeld der Hauptversammlung abgehaltenen Pressekonferenz Folgendes erklärt: „Der Oesterreichische Alpenverein wird sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel gegen eine verfehlte und planlose Energiepolitik zur Wehr setzen. Wir werden es nicht zulassen, dass die wenigen verbliebenen unberührten Natur- und Landschaftsräume einem steigenden Energieverbrauch geopfert werden. Solange die Potenziale von Einsparungen und Effizienzsteigerung nicht ausgeschöpft werden, wird der OeAV zumindest keinen großflächigen Eingriffen in die alpine Landschaft zur Energiegewinnung zustimmen.“

Im Hinblick auf das spürbare Spannungsfeld zwischen Naturschutz, Bergsport und Tourismus ist der Alpenverein laut Wadsack gut beraten, die Lösung für solch fundamentale Fragen und Themen in der Erarbeitung einer gemeinsamen Rolle, die den gesamten Verein mit einbezieht, zu suchen. Der Präsident weist dabei aber auch auf die Gefahren einer Leitbilddiskussion hin: Sollten die entsprechenden Diskussionen am Thema vorbei geführt werden, so könnte dies zu Frustration und Demotivierung führen und der Wille zur Umsetzung der auf das Leitbild aufbauenden Ziele und Strategie verloren gehen.

Zum Abschluss seiner Ausführungen, die der Präsident als Denkanstoß bzw. Vision verstanden wissen will, verweist er auf den Zukunftsdialog mit dem Thema „Mein Alpenverein 2020“, der zu Pfingsten 2012 in der Steiermark stattfinden wird. Diese Veranstaltung ist die nächste Gelegenheit, über die Zukunft des Vereins in großer Runde zu diskutieren.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 11 7. Hütten und Wege

7.1 Beihilfen und Darlehen 2011

Der Leiter des Referates für Hütten und Wege DI Peter Kapelari informiert zu Beginn seines Berichts, dass es sich beim Beihilfenbudget 2011 für Hütten, Wege Geschäftsstellen, Kletter- zentren, Jugendräume und Jugendheime um eine geradezu historische Summe handelt: Nie stand in der Geschichte des Alpenvereins ein höherer Betrag an Beihilfen zur Verfügung als heuer mit einer Gesamtsumme von EUR 2.518,364,-. Davon verbleiben EUR 6. 138,- als „Notgroschen“ in der HüWe-Reserve. Kapelari erinnert wie jedes Jahr daran, dass gemäß § 23 Abs. 5 der Satzung die Genehmigung des Verteilungsplanes für Hütten und Wegebeihilfen in die Zuständigkeit der Hauptversammlung fällt. Da diese im Herbst stattfindet, hat die Hauptversammlung 1986 dem Hauptausschuss und jetzigen Bundesausschuss das Mandat erteilt, in der Frühjahrssitzung den Verteilungsplan zu bewilligen und dann in der Hauptversammlung im Herbst darüber zu berichten.

Kapelari berichtet sodann detailliert über die Mittelherkunft des Beihilfenbudgets 2011 und stellt diesem die insgesamt 258 Anträge von Sektionen für Bauprojekte mit einem Gesamtinvestitions- volumen von EUR 7.828.942,- gegenüber. Dazu wurden Beihilfen in Höhe von EUR 3.009.009,- beantragt. Das definitive Beihilfenvolumen für diese Vorhaben beträgt nach Prüfung durch die Gebietswarte und dem Hüttenreferat EUR 2.512.226,-. Die notwendige Mittelkürzung konnte dadurch erreicht werden, dass nicht ausgereifte bzw. verschiebbare Projekte verschoben wurden und der Beihilfensatz minimal reduziert wurde. Kapelari gibt sodann einen Überblick über die Aufteilung der Beihilfen auf die diversen Projektarten (allgemeine Baumaßnahmen, Umwelt- maßnahmen, Wege, Geschäftsstellen, Jugendheime und –räume sowie künstliche Kletteranlagen).

Zum Thema Darlehen merkt Kapelari an, dass es auch im Jahr 2011 weiterhin nur reine Zwischenfinanzierungsdarlehen für ausstehende KPC-Gelder und noch nicht ausbezahlte Beihilferaten für ARA-Landesmittel gibt. Der Zinssatz dafür errechnet sich nach dem 3-Monats- EURIBOR zuzüglich eines Aufschlages. Der Hauptverein bringt seine gute Bonität bei seiner Hausbank ein und nimmt für diese Darlehen selbst Fremdgelder auf. Die klassischen Hauptvereinsdarlehen mit zehn Jahren Laufzeit und einer Fixverzinsung von 3% werden nur mehr in Ausnahmefällen vergeben. Das Modell der Zinsstützung bleibt weiterhin aufrecht.

(Powerpoint-Folien zu den Beihilfen 2011 siehe Protokollanhang 4)

7.2 Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten

Der für Hütten und Wege zuständige Vizepräsident DI Helmut Ohnmacht informiert zu diesem Punkt vorab, dass fünf Hauptfaktoren für die Vergabe von Umweltgütesiegel ausschlaggebend sind. Zwei davon betreffen die Bereiche Energieeinsparungen und umweltfreundliche Energiegewinnung – diese dienen in erster Linie dazu aufzuzeigen, wie der Alpenverein selbst mit der Erfüllung seiner Aufgabe, die Bergwelt zu schützen, umgeht. Die restlichen drei Faktoren sind der Wasserschutz, die Abfallvermeidung und -entsorgung sowie die saubere Hütten- und Wege- umgebung.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 12 Ohnmacht verweist auf seine ausführlichen Informationen zur Vergabe des Umweltgütesiegels anlässlich der letzten Hauptversammlung. Da sich die Kriterien im Zuge der im letzten Jahr durchgeführten Überarbeitung nur marginal verändert haben, geht er an dieser Stelle nicht noch einmal im Detail darauf ein. Er informiert, dass jede Umweltgütesiegelvergabe vorab von einer Kommission geprüft wird, die sich in der Regel aus dem zuständigen Gebietswart und den Mitarbeitern des Hüttenreferats zusammensetzt. Ohnmacht spricht den beteiligen Personen seinen Dank aus, ebenso den beteiligten Sektionen mit ihren Hüttenpächtern, da alle Maßnahmen zur Erlangung des Umweltgütesiegels mit hohen Kosten und großem Arbeitsaufwand in der Hütte selbst verbunden sind. Mit den fünf Hütten, die im heurigen Jahr das Umweltgütesiegel erhalten, tragen bereits 91 Hütten des DAV, OeAV und AVS das Umweltgütesiegel. Umgerechnet auf die Nächtigungszahlen bedeutet dies, dass jährlich an die 500.000 Hüttenbesucher mit dem Umweltschutzgedanken auf Alpenvereinshütten in Berührung kommen.

Das Umweltgütesiegel wird im Jahr 2011 an die folgenden Hütten verliehen:

 Salmhütte (Alpenverein Wien)  Zittelhaus (Sektion Rauris)  Neue Reichenberger Hütte (Sektion Reichenberg)  Solsteinhaus (Alpenverein Innsbruck)  Wismeyerhaus (Alpenverein Edelweiss).

Nach eindrucksvollen Dokumentationen über diese Hütten in Form von Powerpoint- und Film- vorträgen folgt die Übergabe der Umweltgütesiegel durch Präsident Wadsack und Vizepräsident Ohnmacht an die anwesenden Sektionsvertreter und Hüttenpächter. Ohnmacht bittet ferner diejenigen Sektionen, deren Umweltgütesiegel im nächsten Jahr auslaufen, sich mit dem Hüttenreferat in Verbindung zu setzen, um die vereinbarte Nachkontrolle organisieren zu können.

7.3 Hüttenkataster / Bauberatung

Der für die Bauberatung zuständige Mitarbeiter im Hüttenreferat DI Georg Unterberger zitiert zu Beginn seiner Ausführungen eine alte Binsenweisheit des Baugewerbes: „Wer schreibt, der bleibt“. Diese soll nun auch für die Hütten des Alpenvereins in digitaler Form umgesetzt werden. Unterberger berichtet sodann über die Entwicklung des neuen Hüttenkatasters, der auf Initiative von Vizepräsident DI Helmut Ohnmacht ins Leben gerufen wurde. Der Hüttenkataster ist eingebettet in das ePortal, d.h. es können von jedem PC und Laptop aus mit den entsprechenden Zugangsdaten Daten eingepflegt werden. Nach einer umfangreichen Testphase, in der laufend Verbesserungen und Anpassungen im Sinne einer optimalen Nutzerfreundlichkeit umgesetzt wurden, läuft der Hüttenkataster seit Juni 2011 im Echtbetrieb.

Unterberger erläutert sodann die Eingabemaske des Hüttenkatasters, der bei entsprechender Befüllung ein ideales Instrument zur Planung, Begleitung und Dokumentation von Bauprojekten ist. Er geht auf die zahlreichen Vorteile des Hüttenkatasters ein, die von der einfachen und sicheren Daten- und Dokumentenverwaltung über das vereinfachte Management für Bau- und Instandhaltungsprojekte bis hin zur Verlinkung mit dem Internetauftritt samt Hüttenfinder, dem Hüttenbericht, Hüttenfragebogen, Dokumenten und Bildarchiven reichen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 13 Unterberger schließt seine Ausführungen mit einem Appell an alle Sektionen zur entsprechenden Mithilfe: Nur wenn der Wert dieses neuen Werkzeugs erkannt wird und eine möglichst zeitnahe Befüllung durch die Sektionen erfolgt, kann der Hüttenkataster für sektionsübergreifende Auswertungen und Kennzahlen eingesetzt werden und als Grundlage für Öffentlichkeitsarbeit, der Erlangung von Fördergeldern und Lobbying dienen.

Vor Eintritt in die Mittagspause erhalten zwei Vertreter des österreichischen Bundesfachverbandes für Wettkampf-Skibergsteigen ASKIMO die Gelegenheit, der Hauptversammlung über die Aktivitäten ihres Verbandes zu berichten.

ASKIMO-Präsident Dr. Konrad Meindl informiert vorab, dass sein Verband bereits seit mehreren Jahren um die Anerkennung als Mitgliedsverband in der Bundessportorganisation BSO kämpft. Er gibt sodann einen kurzen Einblick in die Entwicklung des Tourensports hin zum Trendsport und führt dazu aus, dass es derzeit 500.000 bis 600.000 aktive Schitourengeher gibt. Das Tourengehen hat sich vom Bergsteigersport zum Fitnesssport entwickelt – ein Aspekt davon ist das Tourengehen auf Pisten auch in der Nacht („workout after work“). Das Wettkampf- Schibergsteigen hat bereits eine lange Tradition in Österreich: Schon 1973 wurde in den Ostalpen mit den ersten Wettkämpfen begonnen. In Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz wird dieser Sport seit vielen Jahren professionell betrieben, und genau diese notwendige Professionalität wird nun auch in Österreich angestrebt. Meindl schließt seine Ausführungen mit dem Hinweis auf die derzeitig Situation in Österreich: Das Schibergsteigen als Trendsport und Wettkampfsport hat einen profunden Imagewandel erlebt und ist nicht mehr aufzuhalten.

Der Tiroler Landesleiter der ASKIMO Werner Brugger geht in seiner Präsentation auf die Details des Wettkampf-Schibergsteigens in Österreich ein. Dieses hat eine ähnliche Entwicklung wie das Klettern in Hallen und an Plastikgriffen erfahren: Die Wettkämpfe werden auf markierten und normierten Strecken mit vorgeschriebener Mindest- und Sicherheitsausrüstung abgehalten. Es wird strikt darauf geachtet, dass die Umwelt bestmöglich geschont wird (keine Labestationen am Berg, das Wegwerfen von Müll wird mit Disqualifikation geahndet, die aufgestellten Markierungsfähnchen werden nach dem Rennen wieder eingesammelt). Die ASKIMO betreibt mittlerweile eine intensive Jugendarbeit mit abwechslungsreichen Trainings das ganze Jahr über und zwei Trainingslagern pro Saison, bei denen nicht zuletzt das richtige Verhalten am Berg gelehrt wird. Brugger richtet an dieser Stelle den Appell an die Sektionen, interessierte Jugendliche an den ASKIMO und deren Trainings- und Ausbildungscamps zu verweisen. Erfolgreich in diesem Wettkampfsport kann nur sein, wer die komplette Technik des Schibergsteigens beherrscht. Österreich ist derzeit neben den von Meindl erwähnten Nationen, in denen sich diese Sportart bereits eines regen Zuschauerinteresses erfreut, die Nummer Fünf, es konnten auf internationaler Ebene jedoch schon einige Medaillen errungen werden.

Meindl ersucht in seinem Schlusswort den Alpenverein um sachliche Diskussion und Unter- stützung des ASKIMO in seinem Bestreben, die Mitgliedschaft in der BSO zu erreichen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 14 8. Berichte

Präsident Wadsack informiert vorab, dass der Vortrag von Vizepräsident Dr. Andreas Ermacora zum Thema Eigenverantwortung / Haftung / alpines Restrisiko im gerichtlichen Kontext zurück- gezogen wurde, um dem folgenden Vortrag von Prof. Weizsäcker und allfälligen Fragen und Diskussionen dazu genügend Raum zu geben.

8.1 aktuelle Energiedebatte, Position OeAV: Vortrag von Prof. Dr. Dr.h.c. Ernst Ulrich von Weizsäcker: Alpenschutz durch Energieeffizienz

Wadsack stellt einleitend die Person Ernst Ulrich von Weizsäckers vor: Geboren 1939, Sohn des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker und Neffe des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Studienabschlüsse in Physik und Biologie, universitäre Karriere, Leitung diverser Institute und wissenschaftlicher Zentren mit Schwerpunkt Umweltpolitik. Zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2008 Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt, 2009 großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Autor des Buches „Faktor Fünf – Die Formel für nachhaltiges Wachstum“. Weizsäcker selbst ergänzt, dass er und seine Frau vor 15 Jahren der OG Prägraten der Sektion Matrei i.O. beigetreten sind.

Das Thema des Vortrages von Prof. Weizsäcker lautet Effizienzrevolution. Weizsäcker stellt die These auf, dass aus einer Kilowattstunde Strom oder einem Fass Öl fünf Mal, eines Tages 20 Mal so viel Wohlstand herausgeholt werden kann wie heute. Das ist technisch kein Problem, sehr wohl aber politisch und ökonomisch. Weizsäcker plädiert in diesem Zusammenhang für eine Effizienz- revolution im Umgang mit Energie, Wasser und Mineralien und einen neuen Wachstumszyklus, bei dem erneuerbare Energien im Vordergrund stehen. Dies wird auch für den Schutz der Alpen- schönheit von zentraler Bedeutung sein.

Weizsäcker stellt weiters die These auf, dass die Destabilisierung der polaren Eismassen, für die es in Grönland bereits Indizien gibt, um ein Vielfaches schlimmer wäre als der Reaktorunfall in Fukushima. Trotzdem tritt die Klimadiplomatie auf der Stelle. Die Frage, warum beim Klimaschutz so wenig geschieht, beantwortet Weizsäcker mit der sogenannten „Kuznets-Kurve“, die folgendes Verhalten von Staaten beschreibt: Erst reich werden und später Umweltschutz machen. In Bezug auf die CO2-Konzentration in der Emission ist es sogar so, dass die CO2-Intensität nach wie vor als Wohlstandsindikator der Industrieländer gilt und die Entwicklungsländer erst jetzt beginnen, mit den CO2-Emissionen hochzufahren.

Weizsäcker fordert eine CO2-Minderung von 80% weltweit und von 90% in den reichen Ländern.

Dazu gibt es drei Möglichkeiten: entweder weniger CO2 in der Energie oder weniger Energie im

Wohlstand oder weniger Wohlstand. Die gängige Antwort darauf lautet: weniger CO2 in der Energie. Weizsäcker sieht die erneuerbaren Energiequellen Bioenergie, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Geothermie durchaus kritisch – bestehende Anlagen sollen weiter verwendet werden, ein weiterer Ausbau gerade in ökologisch sensiblen Bereichen ist jedoch höchst 2 problematisch – und spricht sich für einen grundlegend anderen Ansatz aus: /3 CO2-Minderung durch Erhöhung der Energieeffizienz und ⅓ durch CO2-freie Energie. Dieser Ansatz ist nichts weniger als eine neue technische Revolution, eben die Effizienzrevolution.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 15 Weizsäcker weist auf sein zusammen mit einem australischen Co-Autorenteam verfasstes Buch „Faktor Fünf“ hin, das die Technologien einer Verfünffachung der Ressourcenproduktivität und den politischen Weg dorthin aufzeigt. Er nennt dazu einige der darin beschriebenen, konkreten Beispiele für Effizienzsteigerung:

 Autos mit Carbonfasern und einem Kraftstoffverbrauch von 1,2 l pro 100 km  Passivhäuser, Altbausanierung nach Passivhausstandard  Statt Portlandzement Geopolymerzement z.B. mit Flugasche aus Kraftwerken  LED-Lampen statt Glühbirnen  „Erdbeerjoghurt-Logistik“: Verringerung der Transportintensität von Lebensmitteln  Stadt- und Verkehrsstruktur: Erhöhung der Energie- und Flächeneffizienz  Telepräsenz-Konferenzen statt Geschäftsreisen  Abwasserreinigung: Faktor 5 bis 10 in der Wasserproduktivität  Aluminium aus Schrott statt aus Bauxit  Recyclingraten der Hochtechnologiemetalle erhöhen (Faktor 10)

Als Hauptgegner der Effizienzrevolution nennt Weizsäcker den Rebound-Effekt. Dieser besagt, dass bei abnehmender Energieintensität der Energieverbrauch nicht parallel dazu abnimmt, sondern steigt. Dieser Effekt zwingt zu neuem Denken bei staatlichen Eingriffen: Es muss auf politischer Ebene dafür gesorgt werden, dass die Preise für Ressourcen wieder der ökologischen Wahrheit entsprechen. Wenn die Märkte das nicht schaffen, muss der Staat eingreifen. Die Idee ist, Energie- und Rohstoffpreise parallel zu den Effizienzgewinnen anzuheben, dann bleiben die monatlichen Kosten im Durchschnitt ungefähr konstant. Diese Strategie heißt auch, Preise staatlich zu senken, wenn die Preise auf den Märkten nach oben gehen. Laut Weizsäcker wären die Gewinner dieser Strategie die Handwerker, die bäuerliche Landwirtschaft, die Ökobranche, der Schienenverkehr, die Bereiche Wartung und Recycling und natürlich die Natur. Geographisch gesehen zählten zu den Gewinnern die Länder in Europa und Ostasien sowie rohstoffarme Entwicklungsländer, zu den Verlierern hingegen Nordamerika und Russland – Länder, die nie gelernt haben, mit Energie effizient umzugehen.

Weizsäcker führt weiter aus, dass nicht nur wegen des Klimas Front gegen die Dominanz der angloamerikanischen Denkweise und deren Grundvorstellungen von Ökonomie, Staat und Menschenbild, die im Übrigen auch von den Banken übernommen wurde, gemacht werden sollte. Er verweist auf die großen Nebenschäden, die durch das Prinzip der freien Marktwirtschaft herbeigeführt werden – nicht nur in ökologischer, sondern auch in sozialer Hinsicht – und appelliert zum Abschluss seiner Ausführungen an die Anwesenden dazu beizutragen, dass wieder eine kultivierte Gesellschaft aufgebaut wird, in welcher die Umwelt und Langfristigkeit eine zentrale Rolle spielen.

Ing. Ernst Köppl, Vorsitzender der Sektion Wiener Neustadt, schließt sich den Ausführungen Weizsäckers vollinhaltlich an. Er erinnert an den Vortrag von Univ.Prof. Dr. Helga Krompp-Kolb zum Thema Klimawandel bei der HV 2008 und will wissen, warum die gesamte Energieforschung einzelnen Institutionen und Konzernen überlassen und nicht nach dem Vorbild von CERN am Teilchensektor eine europäische Energieforschungsstellte geschaffen wird, die länderübergreifend arbeitet. Einzelne Projekte werden staatlich sehr wohl gefördert, es fehlt seiner Meinung nach aber eine Zusammenfassung in einen größeren Rahmen bzw. eine größere Einheit.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 16 Weizsäcker geht zunächst auf das Thema „Klimawandel und deren Skeptiker“ ein und erläutert, dass es eine erstaunlich genaue Korrelation zwischen dem Temperaturanstieg und den CO2- Konzentrationen auf der Erde gibt: die Erderwärmung ist zweifellos eine physikalisch unbestreit- bare Realität. Die Kernenergieforschung wird nach wie vor mit großem finanziellem Aufwand betrieben, jedoch ist gerade die Fusionsenergie alles andere als sauber: Wasserstoff ist ein Sekundärenergieträger, der aus Primärenergiequellen hergestellt werden muss und somit nur ein Zwischenträger ist. Bei den Milliarden von Geldern, die für die zusätzliche Energieforschung aufgewendet werden, wird auf die Effizienzforschung vergessen – dazu gibt es keine entsprechende Institution. Es handelt sich um einen forschungs- und entwicklungsmäßig vernachlässigten Sektor. Geringfügige Verbesserungen in den letzten zehn Jahren und der langsame Beginn der Forschung auf Industrie- und Hochschulebene sind allein auf die Tatsache zurückzuführen, dass Energie langsam teurer wird.

Hannes Offenbacher von der Akademischen Sektion Wien ortet einen starken Push in Richtung der von Prof. Dr. Michael Braungart propagierten Energieeffektivität, auf den die Industrie gut anspricht. Er will wissen, wie Weizsäcker diese Entwicklung sieht und ob dieser einen Weg aus dem Dilemma in Bezug auf die Energieeffizienz versus Energieeffektivität sieht.

Für Weizsäcker ist die Polemik Braungarts (den er im Übrigen sehr schätzt) gegen die Energieeffizienz völlig überflüssig. Die von Braungart vertretende Cradle-to-Cradle-Idee ist ansonsten sehr vernünftig und entspricht dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Zur zweiten, weitaus komplexeren Frage äußert Weizsäcker die Hoffnung, dass Europa und Asien in energiepolitischer Hinsicht eine Allianz eingehen und diesen beiden Teilen der Erde klar wird, dass weder fossile Brennstoffe, noch die Atomenergie noch die erneuerbaren Energien das gesamte Problem lösen können und die Energieeffizienz notwendig ist für den Wohlstand ihrer Länder. Eine von der Politik formulierte, sanfte, energiefreundliche und investorenfreundliche Verteuerung von Energie, bei der niemand etwas weggenommen wird, ist der unbürokratischste Weg dorthin.

Dem Vorsitzende der Sektion Spittal/Drau Dr. Arnold Riebenbauer stößt die Bemerkung Weizsäckers „Verteuerung der Energie macht glücklich“ auf: Dies mag seiner Meinung nach langfristig und volkswirtschaftlich gesehen stimmen, aber mit der Verteuerung der Energie wird der momentane Wohlstand für den Konsumenten gesenkt.

Weizsäcker führt zu dieser Problematik aus, dass die Verteuerung der Energie aufkommens- neutral erfolgen muss und verweist in diesem Zusammenhang auf die ökologische Steuerreform in Deutschland, die 300.000 Arbeitsplätze gerettet bzw. zusätzlich geschaffen hat. Es wurde volkswirtschaftlich mehr Wohlstand geschaffen dadurch, dass Energie teurer und Arbeit billiger wurde. Das Prinzip der Aufkommensneutralität ist also sehr wichtig, damit gesamtwirtschaftlich gesehen aus Energieverteuerung eine Effizienzverbesserung der Volkswirtschaft mit positiven Wohlstandseffekten entstehen kann.

Generalsekretär Robert Renzler weist darauf hin, dass der OeAV eine der wenigen relevanten NGOs ist, die sich gegen die weitere Erschließungsspirale im Hinblick auf erneuerbare Energie- formen in Gebirgsräumen stemmt. Dadurch wird der Alpenverein zunehmend und auch in den Reihen der eigenen Mitglieder als Verhinderer und technikfeindlich apostrophiert. Es stellt sich die Frage, ob der Alpenverein, wenn er gemäß seinem Satzungsauftrag handelt, die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu bewahren, ein schlechtes Gewissen haben muss?

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 17 Weizsäcker antwortet dazu, dass diejenigen, welche die Schönheit der Alpen verteidigen, auf der progressiven Seite stehen. Denn sie veranlassen die Gesellschaft dazu, einen technischen zivilisatorischen Fortschritt voranzutreiben, der auch für unsere Urenkel noch funktioniert. Von dem, was die heutigen Modernisten vertreten, weiß man jetzt schon, dass es für die Zukunft unserer Urenkel vollkommen unbrauchbar ist, weil es nur um kurzfristige Sofortgewinne und Eintagsfliegen geht. Der Alpenverein gehört zu den Langfristigen – und die Zukunft gehört den Langfristigen und nicht den Kurzfristigen.

(Powerpoint-Folien zum Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Weizsäcker siehe Protokollanhang 5. Der Wortlaut des Vortrages kann im Generalsekretariat angefordert werden.)

8.2 www.alpenverein-aktiv.at – das Tourenportal der Alpenvereine

Der Leiter des Bergsportreferates Mag. Michael Larcher präsentiert das neue Tourenprogramm www.alpenverein-aktiv.at, das gemeinsam von DAV, OeAV und AVS gegründet und betrieben wird. Dieses Angebot stellt eine logische Verbindung zwischen einer der Kernaktivitäten des Alpenvereins, dem Bergsteigen, und dem mächtigsten Kommunikationsmedium der Welt, dem worldwide web, dar. Der Alpenverein bietet derzeit schon sehr viel in diesem Schnittpunktbereich an, so z.B. Informationen über Hütten, Veranstaltungen, Mitgliedschaftsvorteile etc. Der Bereich Toureninformation – Tourenportal wurde bislang von Alpenverein jedoch nicht aufgegriffen und anderen Anbietern überlassen. Mit www.alpenverein-aktiv.at (bzw. .de / .it), das mit März 2012 starten und hochwertige Toureninformationen zu Berg-, Wander-und Schitouren, Gletscher- und Hochtouren, später auch zu Kletter- und Mountainbiketouren bieten wird, soll diese Lücke nunmehr geschlossen werden. Das Tourenportal soll im gesamten deutschsprachigen Portal präsent sein.

Larcher vermittelt anschließend anhand einiger Screenshots erste Eindrücke davon, welche Arten von Information das neue Tourenprogramm auf schnelle und übersichtliche Art und Weise bietet, so z.B. eine digitale Karte im Hintergrund, die den Verlauf der Tour zeigt. Die entsprechenden Höhenprofile werden automatisch erstellt, Bildergalerien zu den Touren geben Informationen zum Verlauf der Tour. Jede Tour ist georeferenziert und kann in einer hochwertigen PDF-Version ausgedruckt werden, ein Download des GPS-Tracks soll ebenfalls für jede Tour möglich sein. Ferner gibt es Filtermöglichkeiten je nach Aktivität und Region. Da der Zugang ins Internet immer mehr über mobile Endgeräte erfolgt, wird auch das Tourenportal über iphones bzw. Android- systeme abrufbar sein, ebenso wie aktuelle Verhältnisse zu den Touren.

Welche Erwartungen verbinden nun die Alpenvereine mit diesem Projekt? Es soll ein qualitativ und quantitativ hochwertiges Werkzeug geschaffen werden, das als Planungs- und Serviceinstrument Toureninformationen in der gewohnt hohen Qualität bietet für die Mitglieder, aber auch für alle Interessenten. Mit dem Tourenportal könnte die erste wirklich große Alpenvereins-Community geschaffen werden –schließlich können in den drei Vereinen 1,3 Mio. Mitglieder und 30.000 Funktionäre erreicht werden. Auch das Thema alpine Sicherheit kann mit dem Portal transportiert werden: Das profunde Knowhow der Vereine kann ideal mit diesem Auftritt verknüpft werden, ebenso wie der gesamte Bereich der Mitgliedsvorteile sowie des Umweltschutzaspektes.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 18 Larcher beendet seine Präsentation mit dem Appell an die Sektionsvertreter, die Idee des Tourenportals mitzutragen, es fleißig zu befüllen und das System somit erst zum Leben zu erwecken. Es geht jetzt darum, flächendeckend Begeisterung zu erzeugen und alle in ein Boot zu holen, damit das Projekt sowohl im Hinblick auf die Inhalte als auch des Umfeldes, in das es eingebettet ist, zum größten Tourenportal im deutschsprachigen Raum werden kann.

Ingo Auer von der Sektion Lofer will wissen, ob eine Zusammenarbeit mit den Tourismus- verbänden, die solche Portale ja sehr begrüßen, in Form von Verlinkungen erwünscht und geplant ist. Larcher informiert dazu, dass solche Verlinkungen selbstverständlich erwünscht sind, darüber hinaus aber noch mehr geboten werden soll: Jede Sektion soll die Möglichkeit erhalten, auf Wunsch eine sogenannte Instanz dieses Tourenportals in ihre eigene Sektionshomepage zu integrieren. Somit kann sofort die Heimatregion einer Sektion mit ihren geographisch verorteten Tourenmöglichkeiten angezeigt werden.

9. Anträge

9.1 VAVÖ, Verlängerung Gegenrecht

Generalsekretär Robert Renzler informiert, dass die Einräumung des Gegenrechts innerhalb Österreichs für alle alpinen Vereine ohne Erwerb der Hüttenmarke erstmals von der Haupt- versammlung 2003 für die Jahre 2004 und 2005 beschlossen wurde. Grund dafür war der unverhältnismäßig hohe bürokratische Aufwand: Der Vertrieb und die Abrechnung der Hüttenmarken stellten einen im Hinblick auf den Erlös nicht vertretbaren Aufwand dar. In den Hauptversammlungen 2005 und 2007 wurde diese Regelung um weitere zwei bzw. drei Jahre verlängert, zumal sich die ursprünglich befürchteten Auswirkungen im Hinblick auf eine Mitglieder- verschiebung weg vom Alpenverein hin zu den Naturfreunden in keinster Weise bestätigt hatten. Der Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 29. Mai 2011 der Hauptversammlung nunmehr vorgeschlagen, die Einräumung des Gegenrechts innerhalb Österreichs für alle alpinen Vereine ohne Erwerb der Hüttenmarke auf unbestimmte Zeit zu prolongieren unter Beibehaltung der seit 2004 geltenden Bedingungen. Diese Regelung kann vom OeAV selbstverständlich jederzeit widerrufen werden.

Der Bundesausschuss beantragt, den im VAVÖ vertretenen alpinen Vereinen das Gegenrecht auf den OeAV-Schutzhütten ohne Kauf der VAVÖ-Hüttenmarken bis auf weiteres unter den folgenden Bedingungen einzuräumen:

1. Die Einräumung des Gegenrechts darf nicht aktiv zur Mitgliederwerbung herangezogen werden. 2. Die anderen Vereine leisten eine Abschlagszahlung in der Höhe von EUR 0,09 pro VAVÖ-zahlendem Mitglied.

(einstimmig)

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 19 9.2 Aktionsplan „Umweltfreundliche Anreise in die Berge“

Der Leiter der Fachabteilung Raumplanung und Naturschutz Peter Haßlacher erinnert eingangs an den Bericht bei der letztjährigen Hauptversammlung zur gegenständlichen Thematik und erinnert an die Vorgeschichte: Ausgehend von der Hauptversammlung 2008 in Innsbruck hat der Oesterreichische Alpenverein Schritte zur „Stärkung der umweltfreundlichen Reise in die Berge“ unternommen. In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsberatungsbüro komobile wurde Folgendes umgesetzt: Erhebung der Ist-Situation mit qualitativen Befragungen und in Arbeits- gruppen mit den Sektionen, Sammlung guter Beispiele und Bearbeitung von Modellbeispielen, Weiterentwicklung von Maßnahmenpaketen im Rahmen der Naturschutzreferententagung im Bergsteigerdorf Innervillgraten, Ausarbeitung eines Maßnahmenpaketes zur Information an Bundesausschuss und Sektionen, Aufruf zur freiwilligen Mitarbeit am Mobilitätsprogramm („Initiativerklärung“) und Durchführung einer Mitgliederbefragung zum Status quo des Mobilitäts- verhaltens. Elf Sektionen haben die Initiativerklärung bislang unterzeichnet, und es liegen zahlreiche weitere Anfragen von Sektionen zu den Maßnahmen, die bei der HV 2011 vorgestellt wurden, vor. Dazu bietet die Naturschutzabteilung den Sektionen fachliche Beratung durch die Beratungsfirma komobile an. Ansprechpartner und Koordinator ist der Mitarbeiter der Fach- abteilung für Raumplanung und Naturschutz Willi Seifert.

Im laufenden Jahr wurden die folgenden Pilotprojekte aus Mitteln des Hauptvereins, des OeAV- Patenschaftsfonds und aus Fördermitteln des Lebensministeriums unterstützt:

 Broschüren der Sektionen Salzburg und Innsbruck mit Informationen zu Touren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternommen werden können  Studie zur Verbesserung der umweltfreundlichen Anreise in die Bergsteigerdörfer mit entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Lebensministerium  Wanderbusaktion in den Kärntner und Salzburger Regionen des Nationalparks Hohe Tauern  Durchführung einer repräsentativen Meinungsumfrage durch die Firma Market bei OeAV- Mitgliedern.

Zur Unterstützung all dieser Aktivitäten in den Sektionen soll nunmehr ein entsprechender Rahmenbeschluss für die nächsten Jahre gefasst werden. Es geht dabei vor allem um einen glaubwürdigen Beitrag des OeAV in der Frage der Klimaschutzpolitik. Haßlacher erinnert in diesem Zusammenhang rückblickend daran, dass bereits bei der HV 1988 in Spittal a.d. Drau der Beschluss gefasst wurde, im Hinblick auf den öffentlichen Verkehr im eigenen Wirkungsbereich Maßnahmen zu setzen.

Der Bundesausschuss hat sich anlässlich seiner 20. Sitzung am 29. Mai 2011 mit dem Thema befasst und schlägt der Hauptversammlung 2011 folgenden Beschluss vor: Der OeAV bekennt sich im Zuge einer verstärkten Klimaschutzpolitik zur Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der umweltfreundlichen Reise in die Berge. Auf allen Ebenen werden bereits bestehende Initiativen intensiviert. Der Hauptverein unterstützt die Sektionen bei ihren Projekten mit Beratung und Förderung.

Der Vorsitzende der Sektion Graz DI Hartmut Heidinger gibt bekannt, dass er sich bei der Abstimmung über diesem Antrag der Stimme enthalten wird, und begründet diesen Schritt wie folgt:

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 20 Seiner Meinung nach ist der vorliegende Antrag zu weich formuliert und geht in die falsche Richtung – es werden damit nur diejenigen Sektionen, die ohnehin bereit sind, etwas zu tun, moralisch unterstützt, und dazu braucht es keinen Beschluss durch die HV. Ein entsprechender HV-Beschluss müsste vielmehr die Forderung an die Politik beinhalten, die umweltfreundliche Reise in die Berge und zu den Touren zu unterstützen – Tatsache ist, dass der öffentliche Verkehr in diesem Bereich zunehmend eingeschränkt und reduziert wird. Ein HV-Beschluss, der Auswirkungen auf die Klimaschutzpolitik zeigen soll, müsste laut Heidinger mit klaren, harten Forderungen an die Politik gespickt sein.

Präsident Wadsack erinnert an die Diskussion in der letztjährigen HV zu diesem Thema. Es gab damals viele Stimmen, die der Meinung waren, dass die dazu ausgearbeitete Resolution zu hart formuliert ist und sich die Sektionen zum Teil überfordert fühlten, diesem Antrag zu folgen. Man einigte sich auf den Kompromiss, noch ein Jahr zuzuwarten, zunächst best practice Beispiele einzuholen und den Antrag für die diesjährige HV weicher zu formulieren. Wadsack weist ferner darauf hin, dass es nicht nur um die ideelle Unterstützung der Sektionen geht – im Antrag ist die konkrete Unterstützung der Sektionen durch fachliche Beratung und finanzielle Förderung explizit enthalten.

Karl Selden, Vorsitzender der Sektion Klagenfurt informiert, dass in seiner Sektion viele Bemühungen im Hinblick auf die umweltfreundliche Anreise speziell in den Nationalpark Hohe Tauern unternommen werden. So wurde z. B. ein Wochenendpaket inklusive Besteigung eines Dreitausenders geschnürt und mit halbseitiger Vorstellung im Sektionsheft beworben – kein einziger Teilnehmer hat sich für diese Tour angemeldet. Für Selden ist dieses Beispiel ein Indiz dafür, dass es zunächst viel mehr Aufklärungsarbeit nach innen, also innerhalb der Sektionen braucht.

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr einlangen, lässt Wadsack über den vorliegenden Antrag abstimmen. Dieser wird mit Stimmenmehrheit angenommen.

Der OeAV bekennt sich im Zuge einer verstärkten Klimaschutzpolitik zur Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der umweltfreundlichen Reise in die Berge. Auf allen Ebenen werden bereits bestehende Initiativen intensiviert. Der Hauptverein unterstützt die Sektionen bei ihren Projekten mit Beratung und Förderung.

(3 Gegenstimmen, 94 Enthaltungen)

10. Mitgliederzuwachs, die erfolgreichsten Sektionen

Vizepräsident Dr. Erich Wetzer knüpft an den bereits erfolgten Jahresbericht von General- sekretär Renzler in Hinblick auf die Mitgliederzahlen an: Das letzte Jahr war das erfolgreichste im Hinblick auf den Mitgliederzuwachs; eine Mitgliedssteigerung von als 22.000 netto bedeutet, dass sich etwa 30.000 neue Mitglieder im vergangenen Jahr der großen Alpenvereinsfamilie ange- schlossen haben. Den von Renzler dazu zum Ausdruck gebrachten Dank für die Bemühungen der Funktionäre in den Sektionen möchte Wetzer nunmehr durch die Ehrung der fünf im Hinblick auf die Mitgliederwerbung erfolgreichsten Sektionen sichtbar machen.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 21 Wetzer erläutert zunächst die seit Jahren bewährte Methode, nach der die Berechnung erfolgt: Jede Sektion erhält sowohl für den absoluten als auch für den prozentuellen Zuwachs eine gewisse Anzahl von Punkten, die sich an der Gesamtanzahl der Sektionen orientiert. Diese beiden Ziffern werden anschließend addiert und führen zu der vorliegenden Reihung.

Wetzer gibt die fünf erfolgreichsten Sektionen samt Punkteanzahl bekannt und bittet deren Vertreter auf die Bühne, wo er ihnen als Dank für ihre äußerst erfolgreiche Sektionsarbeit je ein Kletterseil und einen Scheck, gestaffelt von EUR 1.000,- bis EUR 600,- überreicht.

Punkte Punkte Sektion Bundesland Gesamt 2010 Gesamt 2009 Zuwachs 2010 in % Punkte absolut gesamt

1. Sektion Flandern Ausland 8.982 7.258 1.724 192 23,75% 193 385

2. Sektion Fürstenfeld Steiermark 771 434 337 184 77,65% 195 379

3. Alpenverein Edelweiss Wien 32.550 29.057 3.493 195 12,02% 183 378

4. Sektion Anger Steiermark 676 543 133 173 24,49% 194 367

5. Akad. Sektion Wien Wien 1.504 1.329 175 180 13,17% 186 366

11. Wahlen

11.1 Präsidium

Mit Ende des Jahres 2011 läuft das Präsidentschaftsmandat von Dr. Christian Wadsack aus. Der Präsident hat sich bereit erklärt, für eine weitere Funktionsperiode zu kandidieren, der Bundesausschuss beantragt auf Vorschlag des Präsidiums seine Wiederwahl. Wadsack nutzt die Gelegenheit, Rückschau auf die letzten vier Jahre zu halten und der Hauptversammlung seine Visionen für eine weitere Amtsperiode darzulegen.

Wadsack geht zunächst auf die inhaltlichen Visionen seiner ersten Amtszeit als Präsident ein. Er nennt folgende Hauptziele, die in den Jahren 2008 bis 2011 großteils umgesetzt werden konnten:

 Kernkompetenz im Bergsport verstärken  Öffentlichkeitsarbeit verbessern  Bildungsangebot intensivieren: Umsetzung des Projektes OeAV-Akademie

Seine Visionen für die Zukunft des Alpenvereins umreißt der Präsident mit den folgenden thematischen Vorschlägen und entsprechenden Zielvorstellungen, die er stichpunktartig darstellt:

 Alpenverein und Gesundheit Der Alpenverein bietet „Gesundheit für alle“.  Ehrenamt Das Ehrenamt ist als permanentes Thema im Verein verankert.  Leitbild Der Alpenverein hat sein Leitbild implementiert, auf dessen Basis eine Strategie aufbaut für die Umsetzung der inhaltlichen Schwerpunkte.

(PowerPoint-Folien zur Wiederkandidatur des Präsidenten siehe Protokollanhang 6)

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 22 Die Hauptversammlung wählt auf Vorschlag des Präsidiums Dr. Christian Wadsack (S. Knittelfeld) als Präsident für eine Funktionsperiode 2012 bis 2015. (einstimmig)

Mit Ende des Jahres 2011 laufen auch die Präsidiumsmandate von Dr. Andreas Ermacora und DI Helmut Ohnmacht aus. Beide stehen für eine Wiederwahl zur Verfügung. Der Bundesausschuss beantragt auf Vorschlag des Präsidiums deren Wiederwahl als Vizepräsidenten.

Die Hauptversammlung wählt auf Vorschlag des Präsidiums Dr. Andreas Ermacora (AV Innsbruck) als Vizepräsident für eine Funktionsperiode 2012 bis 2015. (einstimmig)

Die Hauptversammlung wählt auf Vorschlag des Präsidiums DI Helmut Ohnmacht (S. Hall i.T.) als Vizepräsident für eine Funktionsperiode 2012 bis 2015. (einstimmig)

11.2 Bundesausschuss

Mit Ende des Jahres 2011 laufen folgende Bundesausschussmandate aus:

 Gerald Aichner / LV Tirol  Dr. Norbert Hafner / LV Steiermark  Norbert Jaksch / Mandat S. ÖGV  Mag. Ute Jungwirth / Jugend  Renate Käfer / LV Steiermark  DI Martin Posch / LV Tirol  Ing. Bernhard Stummer / LV Wien

Der Präsident informiert, dass Renate Käfer und DI Martin Posch für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen. Für das frei werdende Mandat des Landesverbandes Steiermark steht Manfred Grübler zur Wahl, für das des Landesverbandes Tirol Klaus Oberhuber. Die beiden stellen sich der Hauptversammlung kurz vor.

Manfred Grübler ist seit 2005 aktiver Funktionär beim Alpenverein und seit 2007 Gebietswart für die Steiermark. 2009 hat er den Vorsitz der Sektion Gratkorn-Gratwein übernommen.

Klaus Oberhuber begann seine Alpenvereins-Laufbahn in der Jugendarbeit und als Bibliothekar und des Zweiges Innsbruck. Seit 1979 ist er im Vorstand des Zweiges tätig, seit 2006 hat er den Vorsitz des Alpenvereins Innsbruck inne.

Für alle weiteren auslaufenden Mandate haben sich die betreffenden BA-Mitglieder bereit erklärt, für eine weitere Funktionsperiode zu kandidieren.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 23 Die Hauptversammlung wählt die folgenden Personen als Mitglieder des Bundesausschusses für eine Funktionsperiode 2012 bis 2015: auf Vorschlag des LV Tirol Gerald Aichner (S. Hall in Tirol) auf Vorschlag des LV Steiermark Manfred Grübler (S. Gratkorn-Gratwein) auf Vorschlag des LV Steiermark Dr. Norbert Hafner (Akad. S. Graz) auf Vorschlag der S. ÖGV Norbert Jaksch (S. Steinnelke) auf Vorschlag des Bundesjugendausschusses Mag. Ute Jungwirth (S. Molln-Steyrtal) auf Vorschlag des LV Tirol Klaus Oberhuber (AV Innsbruck) auf Vorschlag des LV Wien Ing. Bernhard Stummer (AV Edelweiss)

(einstimmig)

Anschließend verabschiedet Präsident Wadsack die scheidenden BA-Mitglieder Renate Käfer und Martin Posch mit persönlichen Worten über ihre Person und über ihr langjähriges Wirken im Alpenverein, für das er Dank und Anerkennung ausspricht.

12. Jubiläumsjahr 2012

12.1 Vorschau

Generalsekretär Renzler informiert mit PowerPoint-Folien über das Projekt „1862 – 2012: 150 Jahre Alpenverein“ und stellt zunächst die Ziele des Gesamtprojektes vor. Anschließend geht er im Detail auf die geplanten Highlights des Jubiläumsjahres 2012 ein, das seinen festlichen Ausklang in der Hauptversammlung in Wien finden wird. Er listet die zum Jubiläumsjahr erstellten Sonderpublikationen auf und verweist in diesem Zusammenhang auf den Link 150jahre- alpenverein.at auf der Homepage des OeAV, der alle offiziellen Informationen zum Jubiläumsjahr enthält. Renzler beendet seine Ausführungen mit der Bitte an die Sektionen, eigene Ideen einzubringen und Veranstaltungsaktivitäten umzusetzen, die regionalen Medienkontakte zu nutzen und den Hauptverein darüber in Kenntnis zu setzen.

(PowerPoint-Folien zum Jubiläumsjahr 2012 siehe Protokollanhang 7)

12.2 Jubiläumshauptversammlung Wien

Der Vorsitzende des Landesverbandes Wien Norbert Jaksch sowie der Vorsitzende des Alpenvereins KR Fritz Macher, Prof. sprechen die Einladung für die Jubiläums-HV 2012 in Wien aus. Es folgt ein Kurzfilm mit Präsentation der Stadt Wien als Austragungsort und Rahmen für die geplanten Veranstaltungen. Die Hauptversammlung wird im Wiener Rathaus stattfinden, der Festabend im UNIQA-Tower. Termin der HV ist Samstag, 20. Oktober 2012.

13. Anträge zu Punkten, die nicht auf der Tagesordnung stehen

Zu diesem Tagesordnungspunkt sind keine Anträge eingelangt.

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 24 Vor Beendigung der Hauptversammlung erfolgt die Verabschiedung des Bundesjugendsekretärs Luis Töchterle, der mit 1. Dezember 2011 seine Pension antritt, durch Generalsekretär Renzler.

Renzler weist zunächst darauf hin, dass eine Ehrung von hauptamtlichen Mitarbeitern bei der Hauptversammlung nicht üblich ist, bei Töchterle jedoch eine Ausnahme gemacht werden soll, da dieser seit 33 Jahren hauptamtlicher Mitarbeiter des Hauptvereins ist. Er zeigt sodann einige „Hotspots“ der beruflichen Laufbahn Töchterles im Alpenverein:

 Bundestreffen der Jugend 1980 in Lienz  Jugend-Richtlinien  Ferienwiese Weißbach  Programm „Freunde treffen“  JuniorCup, Klettermeisterschaft  risk’n’fun  SPOT-Seminare  Projekt Akademie

Renzler würdigt Töchterle als kritischen Geist, hervorragenden Taktiker und gewieften Mitarbeiter, der stets in die Tiefe gearbeitet hat. Töchterle war es, der die Jugendarbeit im Alpenverein vom Amateurstatus in die professionelle Phase geführt hat. Renzler beendet seine persönlich gehaltene Ansprache mit dem Versprechen an Töchterle, dass der Alpenverein nicht die Asche seiner Arbeit bewahren, sondern das Feuer seiner Begeisterung weitertragen wird.

14. Allfälliges

Zu diesem Tagesordnungspunkt langen keine Wortmeldungen ein.

Präsident Wadsack schließt die Hauptversammlung mit seinem Dank an die Delegierten für ihr Kommen und für die aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Beratungen und Beschlüssen.

Dr. Christian Wadsack Waltraud Koxeder Präsident Protokollführung

Beurkunder der Beschlüsse In. Ulrich Mühlthaler (S. Salzburg) Günter Putz (S. Bad Goisern)

Hauptversammlung 2011 Mayrhofen 25