www.nh-projektstadt.de

Aktive Kernbereiche in Hessen Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach n Grasellenbach

Integriertes Handlungskonzept Gemeinde Wald-Michelbach AUFTRAGGEBER AUFTRAGNEHMER PROJEKTLEITUNG

Kommunale Arbeitsgemein- NH|ProjektStadt Felix Lüter schaft Wald-Michelbach – eine Marke der Unternehmensgruppe Dipl.-Ing. Architektur und Städtebau Grasellenbach (Kom-AG WamiGra) Nassauische Heimstätte / Wohnstadt GmbH Telefon 069/6069-1280 Fax 069/6069-51280 vertreten durch den Marion Schmitz-Stadtfeld Mobil 0151/7212612 Geschäftsführer Fachbereichsleiterin Email [email protected] Bürgermeister Joachim Kunkel Integrierte Stadt- und sowie den stellvertretenden Gewerbeflächenentwicklung Teamleitung Geschäftsführer Bürgermeister Markus Röth Schaumainkai 47 Ulrike 60596 Frankfurt am Main Dipl.-Ing. Architektin In der Gass 17 69483 Wald-Michelbach Telefon 069/6069-1142 PROJEKTBEARBEITUNG Fax 069/6069-51142 Mobil 0178/6001142 Lisa Bastian Email marion.schmitz- Constanze Joppen stadtfeld@nh- Benjamin Bockstette projektstadt.de Philipp Berkes

www.nh-projektstadt.de Frankfurt am Main / Mai 2010 BEARBEITUNG

Felix Lüter Dipl.-Ing. Architektur und Stadtplanung

Ulrike Hesse Lisa Bastian Architektin Stadtsoziologin Aktive Kernbereiche in Hessen

Interkommunale Kooperation Wald-Michelbach n Grasellenbach

Integriertes Handlungskonzept Gemeinde Wald-Michelbach 2

INHALT 1.o V rbemerkung / Strukturelles 5. Räumliche Lage und All- Vorgehen S.6 gemeine Rahmenbedingungen s.46 1.1 dAs Förderprogramm „Ak- 5.1 Regionale Einbindung s.46 tive Kernbereiche in Hessen“ S.6 5.2 bestehende Kooperationen 1.2 Ausgangslage und Zielset- und Konzepte S.53 zung der interkommunalen 5.2.1 Region und Kreis S.54 Kooperation S.10 5.2.2 Formale Kooperationen 1.3 Methodisches Vorgehen S.11 zwischen den Nachbarkom- munen S.57 1.4u A fbau des Integrierten 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit s.58 Handlungskonzeptes Wald- 5.2.4 bestehende interkommunale Michelbach S.12 Konzepte und Projekte S.59

2. oRGAnisations- und 6. Interkommunale Kooperation S.66 Beteiligungsstruktur S.16 7. bestandsaufnahme – SWOT – 3. zusammenfassung S.22 Analyse S.70 7.1 Gemeindestruktur und Freiraum S.70 4. Fördergebiet S.40 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile s.70 4.1 Gebietsfestlegung S.40 7.1.2 Öffentlicher Raum S.72 4.2 Allgemeine Beschreibung / 7.1.3 landschaftsraum S.76 Begründung der Abgrenzung S.41 7.2 Verkehr und Mobilität S.80 3

7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr s.80 7.8 tourismus und Gastronomie S.122 7.2.2 Motorisierter Individualverkehr s.83 7.2.3 pendler S.85 8. leitbild S.130

7.3 bevölkerung S.87 9. Handlungsschwerpunkte 7.3.1 bevölkerungsentwicklung s.87 und Maßnahmen S.134 7.3.2 bevölkerungsprognose s.91 9.1 Interkommunale Kooperation S.135 7.3.3 bevölkerungsstruktur s.92 7.3.4 Migration S.94 9.1.1 Interkommunale Teilziele s.137 9.1.2 Interkommunale Maßnahmen 7.4o W hnen und Wohnungs- aus den verschiedenen Hand- wirtschaft S.96 lungsfeldern S.137

7.5 soziale Infrastruktur – 9.2 Handlungsfeld Wohnen / Bildung, Freizeit und Kultur S.100 Demografie S.148 7.5.1 bildung / Schulen S.101 9.2.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.149 7.5.2 ständige Angebote Freizeit / 9.2.2 teilziele S.149 Kultur S.105 9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.150 7.5.3 Feste / Events S.108 9.3 Handlungsfeld Soziales / 7.6 uMWelt und Nachhaltigkeit S.110 Bildung / Kultur / Freizeit S.156 7.7 lokale Ökonomie und Arbeit S.112 9.3.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.157 7.7.1 beschäftigung / Arbeitsmarkt s.116 9.3.2 teilziele S.157 7.7.2 einzelhandel / Gewerbe s.120 9.3.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.157 4

9.4 Handlungsfeld Umwelt / 10. zeit- / Maßnahmenplanung / Nachhaltigkeit S.164 Übersicht Projekte S.208 9.4.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.164 9.4.2 teilziele S.164 11. KOSten- UND FINANZIERUNGS- 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.164 PLANUNG S.212

9.5 Handlungsfeld Stadtbild / 12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, Öffentlicher Raum / Verkehr S.170 QUELLENVERZEICHNIS, 9.5.1 leitmotiv des Handlungsfeldes s.171 ANLAGen S.222 9.5.2 teilziele S.171 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.171

9.6 Handlungsfeld Lokale Ökonomie S.182 9.6.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.184 9.6.2 teilziele S.184 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.184

9.7 Handlungsfeld Tourismus / Gastronomie S.199 9.7.1 leitmotiv des Handlungsfeldes s.199 9.7.2 teilziele S.199 9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.200 5

6 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 1.r Vo bemerkung / Strukturelles Vorgehen

1. Vorbemerkung / Struk- nomische Strukturwandel. Im Wesent- turelles Vorgehen lichen können zwei Ergebnisse der De- batte formuliert werden: Das Prinzip der Integrierten Stadtentwicklungs- 1.1 Das Förderprogramm politik und die Schaffung der entspre- „Aktive Kernbereiche in chenden Rahmenbedingungen sollen Hessen“ in den europäischen Mitgliedsstaaten zur Anwendung kommen und auf eu- 2008 startete das Hessische Minis- ropäischer und nationaler Ebene wei- terium für Wirtschaft, Verkehr und terentwickelt werden. Darüber hinaus Landesentwicklung das neue Städte- wurde die Notwendigkeit ausgedrückt, bauförderprogramm Aktive Kernbe- benachteiligten Stadtquartieren im reiche in Hessen als Ausgestaltung Rahmen der Integrierten Stadtent- des Bund-Länder-Programms Aktive wicklungspolitik verstärkt politische Stadt- und Ortsteilzentren. Mit die- Aufmerksamkeit zu widmen. Mit der ser Schwerpunktbildung gibt das Land Integrierten Stadtentwicklungspolitik Hessen seinen Städten und Gemein- wird der Beitrag der Stadtentwicklung den ein neues Instrument an die Hand, zur europäischen Nachhaltigkeits- um die Unverwechselbarkeit und das strategie geleistet. Sie soll langfristig urbane Leben in den Zentren und die Lebenssituation und die Entwick- Kernbereichen mit seiner Vielfalt aus lungsbedingungen für Menschen, Be- Einzelhandel, Dienstleistung, Hand- triebe und Umwelt verbessern. Das werk, Kultur, Gastronomie und Woh- Prinzip beinhaltet eine räumliche, nen nachhaltig zu stärken. sachliche und zeitliche Abstimmung verschiedener Fachpolitiken bei ko- Leipzig Charta ordiniertem Mitteleinsatz auf der Ba- sis eines „Integrierten Stadtentwick- 2007 einigten sich die zuständigen EU lungskonzepts“, das die verschiedenen -Minister während des informellen Mi- städtischen Akteursgruppen sowie die nistertreffens zur Stadtentwicklung Bevölkerung integriert. So können Ko- und zum territorialen Zusammen- operationen von Bürgern, Wirtschaft halt in Leipzig auf ein Grundlagenpa- und öffentlicher Hand entstehen, wo- pier, das gemeinsame Strategien für durch die Entscheidungsfindung auf die Arbeit im Bereich der Stadtent- allen politischen Ebenen vereinfacht wicklungspolitik festlegt. Es wurde als werden kann. Die Entwicklung der Leipzig Charta zur nachhaltigen eu- Stadtzentren wird als Schwerpunkt ropäischen Stadt anschließend ver- der Stadtplanung benannt. Dabei ist abschiedet. Das Ausgangsthema der die Modernisierung und Konversion Diskussion war „Integrierte Stadtent- innerstädtischer Wohngebiete und wicklung als Erfolgsbedingung einer Gewerbeflächen ein wichtiger Punkt. nachhaltigen Stadt“ und sollte zum Auch der Umgang mit der Problematik Meinungsaustausch über Qualitäten des Klimawandels wird als Bestandteil und Perspektiven der europäischen der Stadtplanung angesprochen. Die Städte führen. Schlüsselbegriffe hier- Mitgliedstaaten werden dazu aufge- bei waren der demographische Wandel, fordert: der Klimawandel und der globale öko- 1.1s Da Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ 7

ƒƒ Stadtentwicklung als öffentliche Die „Förderlandschaft“ in Hessen hat Aufgabe, unter Einbeziehung der sich seit Beginn der 90er Jahre stark Bürger und der Wirtschaft, zu ak- verändert, mit den Programmfeldern zeptieren, Stadtumbau (§§ 171a ff BauGB) und Stadtteile mit besonderem Entwick- ƒƒ die integrierte Stadtentwicklungs- lungsbedarf – Soziale Stadt (§§ 171e ff planung als zentrales Planungsins- BauGB) und dem im Kalenderjahr 2008 trument anzuwenden, das alle rele- neu aufgelegten Programm „Aktive vanten Interessen gleichzeitig und Kernbereiche in Hessen“ liegen neue gerecht berücksichtigt, strategische Felder in der Stadtent- wicklung vor, die eine differenzierte ƒƒ sich mehr um die Qualität des öf- Förderung notwendig machen. Grund- fentlichen Raumes, der Strassen und sätzlich gelten für die Förderung die Plätze zu kümmern, allgemeinen haushaltsrechtlichen Be- stimmungen nach Landeshaushalts- ƒƒ in die Modernisierung der Infra- ordnung. (§ 44 LHO). Wesentlicher strukturnetze zu investieren, Gegenstand der neuen Richtlinie ist zunächst das formale Förderverfahren, ƒƒ durch Steigerung der Energieeffizi- förderpolitische Grundsätze hingegen enz dem Klimawandel entgegenzu- werden in den programmbezogenen wirken, Leitlinien kommuniziert, die entspre- chend der Grundintention und den ƒƒ eine aktive Bildungspolitik – vor al- Rückspiegelungen / Rückkoppelungen lem in benachteiligten Stadtteilen – im laufenden Prozess aufgestellt und zu betreiben, konkretisiert werden.

ƒƒ Städte baulich aufzuwerten und da- bei baukulturelle Aspekte mehr als [Zuwendungsempfänger] Zuwen- bisher zu berücksichtigen. dungsempfänger sind die kom- munalen Gebietskörperschaften, kommunale Zweckverbände oder Planungsverbände, ggf. auch weite- Grundlagen der Förderung nach der re kommunale Kooperationsformen, RiLiSE z.B. auf der Grundlage von § 24, Ge- setz über kommunale Gemeinschafts- Die Richtlinien des Landes Hessen zur arbeit (KGG). Zuschüsse werden aus Förderung der nachhaltigen Stadtent- Mitteln des Landes Hessen und des wicklung – RiLiSE ersetzen die bisher Bundes im Wege der Anteilsfinan- geltenden Verwaltungsvorschriften zierung im Grundsatz als 2/3-Förde- über den Einsatz von Sanierungs- und rung gewährt; die konkrete Höhe des Entwicklungsförderungsmitteln (VV- staatlichen Förderanteils richtet sich StBauF) vom 29.05.1990 (inkl. Ergän- nach der finanziellen Leistungsfähig- zungen); sie sind zum 01.07.2008 in keit der Gemeinde und ihrer Stellung Kraft getreten. im Finanz- und Lastenausgleich nach FAG. Die Zuwendungsempfänger sind berechtigt, auf der Grundlage eines 8 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 1.r Vo bemerkung / Strukturelles Vorgehen

Vertrages Städtebauförderungsmittel ƒƒ bei interkommunalen Kooperatio- einschließlich der kommunalen Eigen- nen die Bildung von geeigneten Or- mittel an Dritte weiterzugeben, sofern ganisationen eine schriftliche Vereinbarung sowohl die Zweckbindung der Mittel, den Um- fang der Leistungen und die Höhe der [Beantragung von Fördermitteln] Die Förderung verbindlich regelt. Zuwendungsempfänger werden jähr- lich durch das zuständige Ministeri- Die RiLiSE differenziert in der Zustän- um aufgefordert, einen Förderantrag digkeit auf unterschiedlichen Ebenen. einzureichen und darin innerhalb der Allgemeine Fragen der Programm- und Gesamtmaßnahme förderfähige Ein- Maßnahmensteuerung, wie die An- zelmaßnahmen zu benennen und zu forderungen an das zu erstellende priorisieren. Entwicklungskonzept oder die Steu- erungsstruktur, liegen im Verantwor- tungsbereich des für die Städtebauför- [Bewilligung der Fördermittel] Auf derung zuständigen Ministeriums. der Grundlage der jährlich neu einzu- Das formale Förderverfahren, die ope- reichenden Förderanträge wird der je- rative Ebene, wird durch die WI-Bank weilige Förderumfang durch die be- für Infrastruktur wahrgenommen. Sie willigende Stelle festgesetzt und steht ist auf Basis der RiLiSE mit der Abwick- damit für die gebietsbezogene Ge- lung der Städtebauförderung des Lan- samtmaßnahme zur Verfügung. So- des Hessen beauftragt. Strategische fern sich im laufenden Verfahren we- Steuerungsfragen werden durch die sentliche Änderungen von bereits WI-Bank dem zuständigen Ministeri- angemeldeten Einzelmaßnahmen um zur Entscheidung vorgelegt. oder neue, vorrangige Projekte erge- ben, so ist ggf. eine Nachmeldung von Allgemeine Zuwendungsvorausset- Einzelmaßnahmen erforderlich. zungen sind:

ƒƒ die Abgrenzung und Beschlussfas- [Einsatz von Fördermitteln] Förder- sung eines Gebietes als Gesamt- mittel sind ausschließlich für Ein- maßnahme zelmaßnahmen einzusetzen, die der Erreichung des Zieles der Gesamtmaß- ƒƒ die Aufstellung und der Beschluss nahme dienen. Sie können, sofern eine eines städtebaulichen Entwick- andere Finanzierung nicht möglich ist lungskonzeptes, in dem unter Be- und unter dem Grundsatz der Wirt- rücksichtigung der gesamtstädti- schaftlichkeit und Sparsamkeit sowie schen Entwicklung Ziele, Strategien dem Vorbehalt, dass vor der Bewilli- und Handlungsfelder benannt werden gung nicht mit der Maßnahme begon- nen werden darf, eingesetzt werden ƒƒ der Aufbau von adäquaten Steue- rungsstrukturen, in der die stadtpla- ƒƒ zur Deckung von Kosten nerischen, wirtschaftlichen, sozia- len und ökologischen Kompetenzen ƒƒ zur Verbilligung von Darlehen, die vertreten sind der Deckung von Kosten dienen 1.1s Da Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ 9

ƒƒ zur Verbilligung von anderen Vor- oder ‚‚ Förderung der Baukultur Zwischenfinanzierungsdarlehen. ƒƒ Steuerung

[Abruf der Fördermittel] Auf der Basis ƒƒ Öffentlichkeitsarbeit des Kostenerstattungsprinzips wer- den aus den bewilligten Zuwendun- ƒƒ Grunderwerb gen entsprechend den bereits getä- tigten Ausgaben Fördermittel an den ƒƒ Ordnungsmaßnahmen Zuwendungsempfänger ausgezahlt. ‚‚ Bodenordnung Den Zuwendungsempfängern steht ‚‚ Freilegung von Grundstücken es frei, einen Treuhänder zur Abwick- ‚‚ Umzug von Bewohnern und Be- lung der Gesamtmaßnahme zu beauf- trieben tragen. ‚‚ Sonstige Ordnungsmaßnahmen

ƒƒ Verbesserung der verkehrlichen Er- [Fördergegenstände] Für die Förde- schließung rung von Einzelmaßnahmen aus dem Programm Aktive Kernbereiche in Hes- ƒƒ Gestaltung von Freiflächen sen gilt – wie für alle anderen Pro- gramme der Städtebauförderung auch ƒƒ Neubau von Gebäuden – der Grundsatz der gebietsbezogenen Förderung. Das bedeutet, dass zu Be- ƒƒ Modernisierung und Instandset- ginn des Programms die Festlegung zung von Gebäuden und Abgrenzung des Fördergebiets er- folgen muss. Die Abgrenzung ist so ƒƒ Zwischennutzung vorzunehmen, dass das Ziel einer inte- grierten Kernbereichsentwicklung er- ƒƒ Verlagerung von Betrieben oder we- reicht werden kann. sentliche Änderung baulicher Anla- gen von Betrieben Förderfähig sind grundsätzlich alle Kosten des Zuwendungsempfängers ƒƒ Vergütung für Beauftragte für die Vorbereitung, Durchführung und den Abschluss der Gesamtmaß- ƒƒ Rechtsstreitkosten (in besonders nahme, sofern die RiLiSE nichts ande- begründeten Einzelfällen) res bestimmt.

Die Fördermittel können für Investi- [Evaluation] Die Gebietskörperschaf- tionen und investitionsvorbereiten- ten, Zweckverbände oder Planungs- de Maßnahmen, zur Profilierung und verbände als Zuwendungsempfänger Standortaufwertung insbesondere sind verpflichtet, in einem Turnus von eingesetzt werden für: 4 Jahren eine Selbst-Evaluation ent- sprechend der dann vorgelegten Erhe- ƒƒ Vorbereitung der Maßnahmen der bungsbögen dem zuständigen Minis- nachhaltigen Stadtentwicklung terium über die WI-Bank vorzulegen. ‚‚ Untersuchungen und Planungen Bewertungsgrundlage sind die im Ent- 10 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 1.r Vo bemerkung / Strukturelles Vorgehen

wicklungskonzept definierten Ziele 1.2 Ausgangslage und Ziel- und deren Umsetzung. Gleicherma- setzung der interkom- ßen sollen die Organisationsstruktu- munalen Kooperation ren überprüft und ggf. angepasst wer- den. Die Durchführung der Evaluation Das jüngste Förderprogramm der In- und die Umsetzung der möglichen Er- tegrierten Stadtentwicklung - Akti- gebnisse und Empfehlungen bilden ve Kernbereiche in Hessen - wurde im die Grundlage für die weitere Förde- April 2008 als Bund-Länder-Förder- rung. programm durch das Hessische Mi- nisterium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung initiiert. Die Kom- [Zwischenabrechnung] Der Stand der munen Grasellenbach und Wald-Mi- Gesamtmaßnahme ist in Form einer chelbach sind als Pilotstandort einer Zwischenabrechnung jährlich zu do- interkommunalen Kooperation in das kumentieren in Bezug auf Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ aufgenommen worden. ƒƒ die bewilligten Fördermittel; Im September 2009 wurde die Stadt- ƒƒ die damit durchgeführten, vertrag- entwicklungsmarke der Unterneh- lich verpflichteten oder geplanten mensgruppe Nassauische Heimstätte Einzelmaßnahmen; / Wohnstadt GmbH, NH | ProjektStadt, von den Gemeinden Grasellenbach ƒƒ die Verwendung der Fördermittel und Wald-Michelbach beauftragt, für unter Dokumentation der zuwen- beide Kommunen jeweils ein eigen- dungsfähigen Kosten, der in An- ständiges Integriertes Handlungskon- spruch genommenen Bewilligungs- zept für die Kernbereiche Wald-Michel- bescheide und der Eigenmittel und bach und Hammelbach zu erarbeiten. möglichen Einnahmen; Die Stärkung der Kernbereiche als multifunktionale Kulminationspunk- ƒƒ sowie ggf. die Aufstellung der mit te des gemeindlichen Lebens – als at- Städtebauförderungsmitteln erwor- traktive Orte des Wohnens, Arbeitens, benen oder im Treuhandvermögen der Kultur und Freizeitgestaltung so- bereitgestellten Grundstücke. wie für Tourismus, als Mittelpunkte des Sozialen Lebens und insbesonde- re als vitale und attraktive Standorte für die Nahversorgung und für den lo- kalen Einzelhandel ist Ziel dieses För- derprogramms. Das Integrierte Hand- lungskonzept bildet die Grundlage für die jährliche Beantragung von Förder- mitteln und dient als Leitfaden für die Umsetzung während der Programm- laufzeit. 1.3 mETHODISches Vorgehen 11

[Pilotstandort] Dem Interkommuna- Umsetzung des Förderprogramms. len Pilotstandort Wald-Michelbach – Grasellenbach kommt im Programm Aktive Kernbereiche in Hessen eine [Maßnahmenpriorisierung] Die Schwer- besondere Bedeutung als Vorbild zu. punkte bei der Priorisierung und Um- Den Kommunen Wald-Michelbach setzung von Maßnahmen zur zu- und Grasellenbach fällt die verant- kunftsorientierten Entwicklung und wortungsvolle Aufgabe zu, vorbildhaft Stabilisierung der Kernbereiche in bei- und wegweisend für ganz Hessen in- den Gemeinden liegen eindeutig in den novative Strategien für eine positive, Handlungsfeldern Lokale Ökonomie zukunftsgewandte Kernbereichsent- (Einzelhandel, Gewerbe, Tourismus wicklung im ländlichen Raum, auch und Gastronomie) und Freiraum und unter den Vorzeichen des wirtschaft- Wohnen – analog der Schwerpunkt- lichen, demographischen und gesell- setzungen des Förderprogramms schaftlichen Strukturwandels sowie „Aktive Kernbereiche in Hessen“. unter erschwerten Rahmenbedingun- gen im strukturschwachen Raum zu entwickeln. Darüber hinaus gilt es, auf Grundlage der bereits seit Jahren ge- lebten freiwilligen interkommunalen Abstimmung, auch eine Vorreiterrolle 1.3 Methodisches Vorgehen für den interkommunalen Fokus und Austausch bei der partnerschaftlichen Als Ergebnis eines formalen zweistu- Entwicklung der jeweiligen Kernberei- figen Bewerbungsverfahrens mit In- che zu übernehmen. teressenbekundung und Auswahlver- fahren wurde im September 2009 die Der integrierte Ansatz von Bund und NH|Projektstadt als Stadtentwick- Land bei der Städtebauförderung hat lungsmarke der Nassauischen Heim- in den vergangenen Jahren dem Fo- stätte Wohnungs- und Entwicklungs- kus nachhaltige Entwicklung – in öko- gesellschaft mbH, mit der Erstellung nomischer, sozialer und ökologischer der Integrierten Handlungskonzepte Hinsicht – eine wachsende Bedeutung von den interkommunalen Partnern zukommen lassen. Dies zeigt sich ne- Wald-Michelbach und Grasellenbach ben der Verabschiedung von Doku- im Förderprogramm „Aktive Kernbe- menten wie der „Leipzig Charta zur reiche in Hessen“ beauftragt. Parallel nachhaltigen europäischen Stadt“ dazu erhielt die NH|Projektstadt den (EU-Ebene, 2007) sowie den 2008 in Auftrag zur Steuerung des Kernbe- Kraft getretenen „Richtlinien des Lan- reichsmanagements. des Hessen zur Förderung der Nachhal- tigen Stadtentwicklung – RiLiSE“ auch Die Festlegung von konkreten Kernbe- in den 2009 veröffentlichten „Leitli- reichen bildet die förderrechtliche Vor- nien Aktive Kernbereiche in Hessen“. raussetzung, um für die im vorliegen- Unter anderem setzt dieser nachhal- den Integrierten Handlungskonzept tige Ansatz auf eine intensive Beteili- definierten konkreten Maßnahmen gung der lokalen Akteure, sowohl bei Fördermittel zur Durchführung bean- der Konzeptentwicklung als auch der tragen zu können. 12 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 1.r Vo bemerkung / Strukturelles Vorgehen

Diese Initialprojekte wurden von bei- den Potenziale benannt und Ziele de- den Kommunen im Juni 2009 frist- finiert. Diese wurden in Handlungs- gerecht beantragt und im Dezember felder gegliedert und mit den lokalen 2009 bewilligt. Gremien rückgekoppelt. In der Loka- len Partnerschaft wurden im Weite- Die Erstellung der Integrierten Hand- ren Maßnahmen erarbeitet und prio- lungskonzepte beider Kommunen er- risiert. folgte parallel und in kontinuierli- cher wechselseitiger Überprüfung Mit dem Abschluss der Planungspha- der Inhalte. So wird eine ganzheitli- se steht künftig die Umsetzungsphase che Verknüpfung der unterschiedli- im Vordergrund. Das Kernbereichsma- chen räumlichen Beteiligungsebenen nagement begleitet den Umbaupro- gewährleistet. An dieser Stelle sei dar- zess auch nach Ablauf der Planungs- auf hingewiesen, dass die Erarbeitung phase im Jahr 2010. Es koordiniert bis des vorliegenden Konzeptes nach Be- 2015 die Umsetzung der Maßnahmen, auftragung im September 2009 inner- die Fortschreibung des Stadtentwick- halb einer Bearbeitungszeit von rund lungsprozesses und unterstützt die drei Monaten gegenüber einem für ei- Identifizierung zukünftiger Felder in- nen solchen komplexen Prozess ge- terkommunaler Kooperationen. wöhnlich angesetzten Zeitraum von einem Dreivierteljahr, inkl. eines um- fangreichen und kontinuierlichen Be- teiligungsprozesses, an beiden Stand- orten erfolgte. 1.4 Aufbau des Integrierten Handlungskonzeptes In der ersten Phase der Bestandsauf- Wald-Michelbach nahme und -analyse wurden vorhan- dene Statistiken, Gutachten, Daten Das Integrierte Handlungskonzept für und Planungsgrundlagen ausgewer- Wald-Michelbach ist in sieben Hand- tet; eine Primärerhebung war nicht lungsfelder untergliedert, denen eine vorgesehen. Nach einer Auftaktveran- entsprechende integrierte räumliche staltung fanden im November 2009 und thematische Analyse voran steht. Gespräche mit Experten und themen- Besonderes Augenmerk gilt der Dar- bezogene Lokale Partnerschaften stellung der regionalen Einbindung statt. Teilnehmer waren Vertreter aus und der interkommunalen Kooperati- Verwaltung, Wirtschaft und Zivilge- on, da dies für Gemeinden im ländli- sellschaft und von Trägern öffentlicher chen Raum grundlegende Vorausset- Belange. Anschließend wurde im No- zungen von höchster Bedeutsamkeit vember 2009 eine Bürgerbeteiligung sind. Die Analyse der kommunalen durchgeführt. So wurden Problemla- Stärken, Schwächen, Potenziale und gen erkannt und mit unterschiedli- Risiken ist in Anlehnung an die Hand- chen Beteiligten erörtert. (s. 2 Organi- lungsfelder geordnet. sations- & Beteiligungsstruktur) Das Leitbild für die Gemeinde Wald- Auf der Grundlage einer dezidierten Michelbach wurde noch nicht ab- Stärken - Schwächen – Analyse wur- schließend mit der Lokalen Partner- 1.4f Au bau des Integrierten Handlungskonzeptes Wald-Michelbach 13

schaft abgestimmt. Verschiedene Vorschläge wurden in Zusammenar- beit mit der Lenkungsgruppe und der Lokalen Partnerschaft erarbeitet, eine inhaltliche Übereinstimmung bereits erzielt. Für jedes Handlungsfeld wur- de ein eigenes Leitmotiv definiert, das die wesentliche Entwicklungsrichtung deutlich kommuniziert. Dem Leitmo- tiv wiederum sind differenzierte Leit- ziele zugeordnet, denen die Beschrei- bung der einzelnen Maßnahmen zur Umsetzung folgt.

Im letzten Teil des Konzeptes finden sich übersichtliche Darstellungen der Zeit-Maßnahmen-Planung sowie der Kosten- und Finanzierungsplanung. 14 15

2. oRGAnisations- und Beteiligungsstruktur 16 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 2. OrGANISATIONS- und Beteiligungsstruktur

2. Organisations- und Be- Interkommunale Lenkungsgruppe teiligungsstruktur Die Interkommunale Lenkungsgrup- Der vorliegende Konzeptentwurf wur- pe fungiert im Wesentlichen als Ab- de unter vielfacher Beteiligung der ge- stimmungsrunde zur Prozessteuerung gründeten Lenkungsgruppe auf in- zwischen Auftraggebern (Gemeinde terkommunaler Ebene, der Lokalen Wald-Michelbach und Gemeinde Gra- Partnerschaft sowie der Durchführung sellenbach) und Auftragnehmer (NH | eines gemeinsamen Expertenwork- ProjektStadt). Die Prozesssteuerung shops und einer Bürgerbeteiligungs- umfasst hierbei Belange, die in inter- veranstaltung entwickelt. Die Listen kommunaler Zusammenarbeit einer der Mitglieder der einzelnen Gremi- Absprache bedürfen. Das Gremium en und eine dokumentarische Darstel- setzt sich aus den Bürgermeistern der lung der Bürgerbeteiligung finden sich Partnerkommunen, dem jeweiligen im Anhang. kommunalen Projektleiter aus der Ver-

Abb. 1. Schaubild Organisationsstruktur waltung sowie je zwei politischen Ver- tretern zusammen. Die Sitzungsfolge war während der Konzepterarbeitung bedarfsgesteuert und hat sich folglich an den Erarbeitungsständen des Kon- zeptes orientiert. Ab dem Beginn der 17

Umsetzungsphase wird zur differen- Regionale Expertenrunde zierten Maßnahmenabstimmung ein regelmäßiges sechs- bis achtwöchiges Die Einbindung des Wissens und der Sitzungsintervall angestrebt. Kompetenzen unterschiedlicher Ak- teure auf lokaler, gesamtgemeindli- cher und regionaler Ebene ist ein we- Lokale Partnerschaften sentlicher Handlungsansatz in der Integrierten Stadtentwicklung in Hes- Die lokale Partnerschaft ist ein loka- sen. Im Rahmen der Konzepterarbei- les Expertengremium, das alle rele- tung hat im November 2009 in jeder vanten Akteure und Interessensgrup- Gemeinde ein Expertenworkshop mit pen für die Kernbereichsentwicklung Teilnehmern aller kernbereichsrele- umfasst. Hierbei handelt es sich um vanten Sektoren stattgefunden. Der eine größere Runde mit etwa 20 Mit- zu diskutierende Sachstand bezog gliedern je Gemeinde, hierunter Ver- sich auf die Ergebnisse der Analyse treter aus der lokalen Ökonomie (Ein- und auf die daraus abgeleiteten Vor- zelhandel, Gewerbe, Gastronomie und schläge zu Leitbild, Handlungsfeldern Gastgewerbe), der Verwaltung und der und ersten Konzeptansätzen. Die Teil- Zivilgesellschaft. Die Aufgaben und nehmer haben dabei in themenbezo- Funktionen verstehen sich analog der genen Workshops diskutiert, worauf- geltenden Leitlinien des Förderpro- hin ein gemeinsamer Austausch über gramms „Aktive Kernbereiche in Hes- die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im sen“. Dieses Gremium hat einen hal- Gesamtplenum stattgefunden hat böffentlichen Charakter und soll eine (siehe Anhang 9). intensive Einbindung und Vernetzung der örtlichen Akteure bewirken, wobei Dieser Workshop hat einen wesentli- unterschiedliche Interessen koordi- chen Beitrag geleistet, um Ergebnis- niert, Eigeninitiativen von Privaten ge- se der Konzeptarbeit rückzukoppeln weckt und lokale Ressourcen gebün- und ergänzende Anregungen zu erhal- delt werden sollen. Es handelt sich um ten und zu diskutieren (Ergebnisse sie- das zentrale Abstimmungs- und Steu- he Anhang). Besonders im Hinblick auf erungsgremium des Stadtentwick- eine intensive Zusammenarbeit, Ver- lungsprozesses – die Mitglieder ha- netzung und Aktivierung der lokalen ben eine wichtige Multiplikatorenrolle Beteiligungspotenziale ist es sowohl in die gesamte Gemeinde. Des Weite- projekt-, themen-, als auch gesamt- ren sollen die Mitglieder der Lokalen prozessbezogen von großem Vorteil, Partnerschaft analog der Programm- die Expertenrunde zu verstetigen. So leitlinien im Rahmen der Projektum- kann eine kontinuierliche Inhalts- und setzung auch Trägerfunktionen für Prioritätenprüfung auf Aktualität und private und zivilgesellschaftliche Initi- bedarfsbezogene Fortentwicklung ge- ativen und Maßnahmen übernehmen. währleistet werden.

18 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 2. OrGANISATIONS- und Beteiligungsstruktur

Allgemeine Bürgerbeteiligung Folgende Veranstaltungen wurden zur Erarbeitung des Integrierten Hand- In beiden Gemeinden konnte im Rah- lungskonzeptes Wald-Michelbach be- men einer ersten Bürgerbeteiligung reits durchgeführt: bereits das Fundament für maßnah- menbezogene Beteiligungen frühzei- tig im ersten Quartal der Projektbear- beitung gelegt werden (siehe Anhang 10 – 13).

Die Bürgerbeteiligung hat auf der Grundlage der Ergebnisse aus den Be- teiligungsrunden der Lokalen Part- nerschaft und des Expertenwork- shops stattgefunden und war im Prozess ergebnis- und handlungsori- entiert ausgelegt. Der Ablauf glieder- te sich in eine Sachstandspräsenta- tion seitens des Bearbeitungsteams, einer freien Diskussion im Gesamt- plenum sowie im Einzelgespräch vor der Kulisse einer Stellwandausstel- lung zum Sachstand. Eine Meinungs- sammlung erfolgte durch aktive Einforderung der schriftlichen Kom- mentierung der ausgestellten Pla- nungsposter vor Ort.

Des Weiteren wurden die Bürger aufgrund des Termins in der Vor- weihnachtszeit aufgefordert, einen „Wunschbaum“ mit schriftlichen Ide- en und Anregungen für den Kernbe- reich auf Kärtchen zu „dekorieren“. Die Initiierung von weiteren Bürgerbe- teiligungen wird bedarfsorientiert, je nach derzeitigem Planungs- und Um- setzungsstand, durchgeführt. In Fol- ge der Bürgerbeteiligung ist die Stell- wandausstellung mit der Möglichkeit zur Hinterlassung weiterer Anregun- gen für den Entwicklungsprozess über die Weihnachtszeit bis in den Januar in beiden Kernbereichen in Räumlich- keiten der Lokalen Ökonomie (Bankfi- liale, Bäcker, etc.) präsentiert. 19

10. Sept. 2009 Kick-Off Meeting Interkommunale Kooperation

29. Okt. 2009 1. Sitzung Interkommunale Lenkungsgruppe

04. Nov. 2009 1. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Wald-Michelbach

05. Nov. 2009 1. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Grasellenbach

18. Nov. 2009 2. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Grasellenbach

19. Nov. 2009 2. Sitzung „Lokale Partnerschaft“ Wald-Michelbach

26. Nov. 2009 Expertenworkshop Interkommunale Kooperation

27. Nov. 2009 Bürgerbeteiligung Grasellenbach

28. Nov. 2009 Bürgerbeteiligung Wald-Michelbach

01. Dez. 2009 Beschluss des Entwurfsstandes des Integrierten Handlungskonzeptes vom 25.11.2009 durch den Gemeindevorstand Grasellenbach 07. Dez. 2009 Vorstellung des Entwurfes des Integrierten Handlungskonzeptes im Gemeinde- vorstand Wald-Michelbach 12/2009 – 01/2010 Ergänzende Stellwandausstellung mit Postkartenaktion zur Bürgerbeteiligung und –Information in beiden Kernbereichen 20 21

3. zusAMMENFASSUNG 22 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

3. Zusammenfassung Fördergebietsabgrenzung

Die Gemeinden Wald-Michelbach Die Fördergebiete beider Gemeinden und Grasellenbach liegen im Süden konzentrieren sich auf die jeweils zen- Hessens, an der Grenze zu dem be- tralen Ortsteile mit Sitz der Verwal- nachbarten Bundesland Baden-Würt- tung und Haupteinkaufsstraßen. Hier temberg. Hier überschneiden sich konzentrieren sich auch die Problem- die Ausläufer der beiden Metropol- bereiche: leerstehende Geschäfte und regionen Rhein-Main und Rhein-Ne- Wohnhäuser beeinträchtigen nachhal- ckar. Beide Kommunen gehören zum tig die Attraktivität der Kernbereiche. Kreis Bergstraße und damit zum Re- Es besteht dringender Handlungsbe- gierungsbezirk . Für beide darf, um der drohenden Abwärtsspi- Projektkommunen sind die Zentren rale eine Konsolidierung entgegenzu- in ca. 23 km Entfernung und setzen. in ca. 26 km Entfernung wichtige Bezugspunkte. Groß- und Mit der Kernbereichsabgrenzung Universitätsstädte der weiteren Regi- Wald-Michelbachs wurden alle we- on sind Frankfurt, Darmstadt, Mann- sentlichen Funktionen des Unterzent- heim und Heidelberg. rums erfasst: das historische Zentrum „In der Gass“ mit Rathaus und Sitz der Seit 2005 arbeiten die Kommunen im Verwaltung, die katholische und die freiwilligen Verbund der „Zukunftsof- evangelische Kirche, soziale und kul- fensive Überwald“ gemeinsam mit turelle Infrastrukturen, der Bahnhof der Gemeinde auf wirt- der ehemaligen Überwaldbahn mit schaftlichem, kulturellem und sozia- seinem Umfeld und den Verbindungs- lem Gebiet eng zusammen. Mit die- achsen zum Kernbereich, sowie der ser Kooperation ist es den Kommunen zentrale Bereich der „Ludwigstraße“. gelungen, sich in der Region als Ein- Aus dem räumlichen Zusammenhang heit fest zu verankern und innerhalb einer gewissen Dichte von Ladenloka- der vielen Organisationen als solche len in der Ludwigstraße ist die Defini- wahrgenommen zu werden. tion des Kernbereiches im Sinne der Haupteinkaufszone des Unterzent- Wald-Michelbach und Grasellenbach rums abgeleitet. entstanden durch Gebietsreformen in den Jahren 1970-1972 aus mehreren ei- Nach Abstimmung mit dem Wirt- genständigen Orten. Das Kleinzent- schaftsministerium des Landes Hes- rum Grasellenbach hat aufgeteilt auf sen, wurde die Kernbereichsabgren- sechs Ortsteile ca. 3.750 Einwohner. zung Wald-Michelbach mit dem Wald-Michelbach ist mit 10 Ortsteilen, erweiterten Bereich des ehem. Bahn- in denen ca. 11.200 Einwohner leben, hofs Ober-Wald-Michelbach fristge- Unterzentrum für rund 18.700 Men- recht am 30.06.2009 durch die Ge- schen in der Umgebung. meindevertretung beschlossen und mit dem Schreiben des Ministeriums vom 31.08.2009 bestätigt.

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Regionale Einbindung sammenarbeit besteht mit dem frei- willigen interkommunalen Verbund Grasellenbach und Wald-Michelbach der Wirtschaftsvereinigung Überwald. sind Teil der Region Hessischer Oden- wald, die sich aus dem , Zentrale Organisation des Oden- dem östlichen Teil des Landkreises waldkreises ist die -Regi- Bergstraße, sowie aus einem kleinen onal-Gesellschaft mbH, die eng mit Teil des Landkreises Darmstadt-Die- der Interessengemeinschaft IGO zu- burg zusammensetzt. Der Ursprung sammenarbeitet. Letztere zeichnet dieser Formation besteht vor allem maßgeblich für das Regionale Ent- in der wirtschaftlichen Gemeinsam- wicklungskonzept verantwortlich. We- keit: Allen zum Odenwald gehörenden sentliche Schwerpunkte für die Region Kommunen ist eine ländliche, struk- sind demnach zum einen die ökono- turschwache Prägung gemein. Des mische Stärkung und Entwicklung der Weiteren leitet sich die Raumeinheit Zukunftsbranche der Biomasseerzeu- aus der geographischen Gegebenheit gung und Anwendung regenerativer der gemeinsamen Lage im südlichsten Energien und zum anderen der Touris- Mittelgebirge Hessens zwischen Berg- mus und die Gastronomie. straße im Westen und Main im Osten. Die Abgrenzung der Region gründet Der Schwerpunkt Biomasse wird in- sich dementsprechend nicht auf ver- haltlich unterstützt durch eine Toch- waltungsrechtliche Einheiten, sondern tergesellschaft der OREG: die Brener- auf eine real gelebte mentale und geo- go. Sie widmet sich Entwicklungen aus graphische Zusammengehörigkeit. den Bereichen erneuerbare Energien und Breitbandnetze. In enger Koope- Die Grenzlage an drei Bundesländern ration mit der TU Darmstadt werden (Hessen, Bayern, Baden-Württem- Pilotprojekte einer Biomassestrate- berg), zwei Metropolregionen (Rhein- gie, Techniken der Erzeugung regene- Main, Rhein-), zwei Verkehrs- rativer Energie und energetischen Op- verbünden (RMV, VRN) und zweier timierung begleitet. Kreise (Kreis Bergstraße, Odenwald- kreis) bedingt zum einen die ständige Der Schwerpunkt Tourismus wird von Auseinandersetzung mit Zuständig- vielen unterschiedlichen Organisa- keitsbereichen im Alltag, bietet ande- tionen und Labels geprägt: UNESCO rerseits aber auch zahlreiche übergrei- Geopark, Nibelungenland, Touris- fende Kooperationsmöglichkeiten. tik-Zentrum Odenwald, TouristikSer- vice Odenwald-Bergstraße e.V., Inte- Die Kommunen des Raumes Bergstra- ressengemeinschaft Odenwald (IGO) ße sind in der Wirtschaftsregion Berg- e.V., Odenwaldklub e.V., der Touris- straße organisiert. Für ökonomische mus Service Bergstraße und die seit Fragen und Anliegen bietet die Wirt- 2008 bestehende Odenwald-Touris- schaftsförderung Bergstraße GmbH mus GmbH sind nur Beispiele regiona- wichtige Unterstützung. Sie verbindet ler Ansprechpartner. Für Besucher fällt die wirtschaftlich starken Metropol- eine Orientierung innerhalb dieser An- regionen mit den strukturschwachen gebotslandschaft nicht immer leicht, ländlichen Räumen. Eine intensive Zu- es bleiben mitunter Chancen unge- 24 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

nutzt, sich als charakteristische Tou- Leitbild rismusregion mit einheitlichem und eindeutigem Auftritt zu positionieren. Aktiv (er) Leben – Mit (te) Gestalten. Dem entgegen setzen die Kommu- nen Grasellenbach, Wald-Michelbach Die Entwicklung von prägnanten, lo- und Abtsteinach den interkommu- kalspezifischen Leitbildern für die nalen Verbund „Überwald“. Mit die- Kernbereichsentwicklung am inter- ser Kooperation bietet sich die Chan- kommunalen Standort Wald-Michel- ce für die drei Kommunen, ein klares, bach – Grasellenbach steht bei der charaktervolles Bild zu transportieren. Entwicklung des Integrierten Hand- Alle Maßnahmen, die den Bereich des lungskonzeptes an zentraler Stelle, Tourismus, der Gastronomie oder der um Kernkompetenzen als Standort- lokalen Ökonomie betreffen sind da- vorteile herauszuarbeiten und diese her in diesem Sinne abzustimmen und als Bausteine für ein zukunftsfähiges zu koordinieren. Profil zu nutzen.

Bei der Erarbeitung des integrierten Im Vordergrund standen bei den Dis- Handlungskonzeptes wurde Wert auf kussionen um das Leitbild in Wald-Mi- eine angemessene Berücksichtigung chelbach die Gedanken, die Symbolik regionaler Konzepte gelegt. Eine mul- und Funktion des gemeinschaftlichen tilaterale Einbettung in die regionalen Zusammenlebens - mit dem Kernbe- Netzwerke ist gerade für Kommunen reich als Initialort des öffentlichen des ländlichen Raumes unabdingbar. Lebens - zu transportieren und die Dauerhaft erfolgreiche Maßnahmen Bürgerschaft zum aktiven Handeln zur Kernbereichsstabilisierung kön- aufzurufen. Im Gegensatz zu Hammel- nen nur in sorgfältiger und integrierter bach war für die Wald-Michelbacher Abstimmung mit regionalen Koopera- ein Leitbild in Dialektform undenkbar. tionspartnern realisiert werden. Des- Da das Leitbild vor allem für eine Ak- halb wurde schon in der Konzeptphase tivierung der Bürgerschaft der lokalen ein Expertenworkshop mit regionalen Kernbereiche dient, die in beiden Ge- Organisationen zur frühzeitigen Ab- meinschaften sehr unterschiedlichen stimmung der Ziele veranstaltet. Es Charakters sind, wurde nicht nach ei- wurden dabei wichtige Grundlagen ei- nem interkommunalen Bild gesucht. ner konkreten Zusammenarbeit bei zentralen und alle Handlungsfelder Am 17.03.2010 wurde in der Lokalen der, die Kernbereichsentwicklung be- Partnerschaft abschließend über das treffenden, Themen wie z.B. Öffentli- Leitbild beraten und abgestimmt. cher Nahverkehr, Qualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen und Erneu- Die Zusammensetzung des Leitbildes erbarer Energien gelegt. aus den zwei Wortspielen „Aktiv (er) Leben und Mit (te) Gestalten“ spricht auf einer direkten Ebene sofort an und bleibt als „Aktiv Leben – Mitgestalten“ im Kopf. Erst beim genauen Hinsehen erschließen sich wirklich alle Inhalte: 25

ƒƒ „Aktiv (er) Leben“ ist ein Wortspiel lungseinheiten formen. Der Ortsteil aus einem aktiveren Leben, was vor Wald-Michelbach bildet mit 4.751 Ein- allem auf die Schwerpunkte Rege- wohnern den Hauptort der gleichna- nerationstourismus, Gesundheits- migen Gesamtgemeinde. Hier finden kliniken und Senioren anspielt und sich alle Funktionen eines Unterzen- einem aktiv Erleben, d.h. als „Au- trums, wie Verwaltungseinrichtungen, genöffner“ für alle Bewohner Wald- Versorgungsin-frastruktur, kulturelle Michelbachs. Das Bekannte und Ein- und soziale Hauptstellen. gespielte soll in der Wahrnehmung jedes Einzelnen neu überprüft, ver- Das Erscheinungsbild des Kernbe- steckte Potenziale erschlossen wer- reiches ist von einer architekturhi- den. storisch heterogenen Bebauung ge- prägt. Insgesamt hat das Zentrum ƒƒ „Mit (te) Gestalten“ ist als direk- einen städtischen Charakter, land- te Handlungsaufforderung an alle wirtschaftliche Gehöfte finden sich Mitbürger gerichtet. Es fokussiert kaum noch. Dem vor allem durch die einerseits auf die Mitte, das Zent- Einfache Stadterneuerung in Wert ge- rum der Gemeinschaft, den Kernbe- setzten historischen Zentrum steht reich Wald-Michelbachs, das Thema die zentrale Einkaufsstraße, die L3120 des Förderprogramms. Andererseits (Ludwigstraße) gegenüber. Hier fin- wendet es sich an das Individuum den sich neben den typischen Ein- und der Gesellschaft mit dem Appell, die Zweifamilienhäusern mit roten Sand- eigene, direkte Lebensumwelt zu steinzierelementen auch größere Ge- gestalten, im Sinne der eigenen Per- bäude der 1970er bis 1980er Jahre. Die sönlichkeit zu formen. Es enthält die Ludwigstraße bildet innerhalb des För- Chance, durch persönliches Engage- derprogramms den eindeutigen Hand- ment direkten Einfluss auf die Ge- lungsschwerpunkt über verschiedene stalt der Ortsmitte zu nehmen. Handlungsfelder hinweg (Lokale Öko- nomie, Freiraum, Verkehr, Wohnen). Leerstände in Wohngebäuden und Ge- schäften markieren die Probleme der Handlungsrahmen Gemeindestruk- Entwicklung der letzten Jahre, die von tur und Freiraum, Verkehr und Mobi- Bevölkerungsrückgang und dramati- lität schen Entwicklungen für den regio- nalen Arbeitsmarkt im Zuge des wirt- schaftlichen Strukturwandels, wie der Leitmotiv: Zeitgemäß leben, wo Schließung des Coronet-Hauptwerkes, Andere Urlaub machen geprägt ist. (vgl. Abschnitt 7.1.1)

Für den öffentlichen Raum entwickelt Gemeindestruktur und Freiraum sich eine Spirale, in der Ursache und Wirkung nur noch schwer auseinander Die Gemeinde Wald-Michelbach be- zu halten sind: nachlassende Nachfra- steht heute aus 10 Ortsteilen, die ge nach öffentlichen Nutzungen als überwiegend abgeschlossene Sied- Folge einer schwindenden Attraktivi- 26 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

tät der Stadträume und der flankieren- ordentlicher Bedeutung. Dabei er- den privatwirtschaftlichen und infra- füllt die Landschaft heute noch eine strukturellen Angebote? Leere Straßen Doppelfunktion: zum einen als Wirt- und Plätze eine Ursache für den Rück- schaftsraum für Land- und Forstwirt- zug ins Private? Das Förderprogramm schaft, zum anderen als zentraler setzt genau an der Unterbrechung ästhetischer Raum für die Tourismus- dieses Kreislaufes an: REAKTIVIERUNG branche. Mit beiden Funktionen und der Ortskerne, das bedeutet auch und der durch die räumliche Nähe ständi- vor allem Reaktivierung des städti- gen Präsenz hat der Landschaftsraum schen Lebens im öffentlichen Raum, eine tragende Rolle für einen lebendi- nicht zuletzt in entscheidender Wech- gen Kernbereich. Maßnahmen, die das selwirkung mit einer zukunftsfähi- touristische Potenzial für den Kernbe- gen Attraktivierung und Stärkung der reich erschließen, wie ein abgestimm- privatwirtschaftlichen und infrastruk- tes Informationssystem für Touristen, turellen Angebote. eine Qualifizierung und Erweiterung des bestehenden gastronomischen Zentraler öffentlicher Raum des Zen- Angebotes und eine Marketingoffensi- trums Wald-Michelbachs ist neben ve der Gastronomie und Einzelhändler, dem historischen Kern „In der Gass“ sind zur Stabilisierung der Gemeinde- die Haupteinkaufsstraße Ludwigstra- entwicklung vorgesehen. ße. Es besteht in den öffentlichen Frei- räumen ebenso dringender Erneue- rungsbedarf wie bei den größtenteils privaten Liegenschaften. Hier set- Verkehr und Mobilität zen Beratungs- und Schulungsmaß- nahmen der Handlungsfelder Um- Wohnen im ländlichen Raum erfordert welt/Nachhaltigkeit und Wohnen an, ein hohes Maß an alltäglicher Mobili- Bau- und Sanierungsmaßnahmen der tät. Arbeitsplätze, Freizeit- und Kultu- Handlungsfelder Wohnen und Stadt- rangebote sowie erweiterte Konsum- bild/Öffentlicher Raum/Verkehr sowie zentren liegen in den dicht besiedelten Qualifizierungs- und Revitalisierungs- Metropolregionen Rhein-Main und maßnahmen der Handlungsfelder Lo- Rhein-Neckar, die über die Bergstras- kale Ökonomie und Tourismus/Ga- se miteinander verbunden sind. Hier stronomie. verlaufen auch die Hauptverkehrsach- sen in Nord-Süd-Richtung. Sowohl Au- Die Landschaft des Odenwaldes und tobahnen, wie auch die Schnellstrec- der Bergstrasse bildet eine geologisch ken der Deutschen Bahn durchlaufen einzigartige Region. Dieser Besonder- diesen Raum in hoher Konzentration. heit und der außergewöhnlich enga- Von hier aus erschließen Bundesstras- gierten Arbeit der Träger wurde mit sen und Regionalbahnen den westli- der Ernennung des Naturparks zum chen Odenwald bis in das - Geopark Bergstrasse-Odenwald durch tal. Die Gemeinden des Überwaldes die UNESCO Rechnung getragen. Das (ein Begriff, der vermutlich von den sich aus diesem Status ergebende Po- Bewohnern des Weschnitztals für die tenzial für den Tourismus ist für die Menschen, die „über“ dem nächsten strukturschwache Region von außer- Höhenzug, der Tromm wohnen) sind 27

über Landesstrassen erreichbar. Öf- schweren die Grenzen der Verkehrsver- fentlicher Nahverkehr beschränkt sich bünde eine optimale Anbindung, zum hier auf Überlandbusse, eine aktive anderen ist der Kreislauf aus fehlen- Anbindung an das Schienennetz gibt der Nachfrage und reduziertem Ange- es zurzeit nicht. bot nur schwer zu durchbrechen. Eine mögliche Lösung liegt in der verstärk- Anders als in Städten ist Mobilität ten Konzentration auf Rufbusse/Ruf- in kleinen Gemeinden dementspre- taxis, die in der Region stark geför- chend nicht gleichmäßig verteilt, d.h. dert werden und deren System sich als nicht jeder ist gleich mobil. Das Ge- funktional erwiesen hat. Gemeinsam wicht liegt im ländlichen Raum ein- mit einer intensiven Kommunikati- deutig auf dem motorisierten Indivi- onsstrategie kann hier eine Verbesse- dualverkehr. Täglich nehmen ca. 3.300 rung für die Bewohner des Überwaldes Bewohner Wald-Michelbachs lange erreicht werden. Zentrale interkom- Fahrtzeiten zum Arbeits- und Ausbil- munale Maßnahme im Rahmen des dungsplatz in Kauf: die Fahrtzeiten Förderprogramms ist daher ein Initia- nach Weinheim und Heppenheim be- tivkonzept zukunftsfähige Mobilität. tragen regulär ca. 25 min., im Berufs- verkehr werden daraus schnell 40 min. Von einer erhöhten Mobilität profitie- Die Großstädte Heidelberg, Mann- ren beide Gemeinden gleichermaßen heim und Ludwigshafen sind in einer vielfältig. Sowohl für die alltägliche knappen Stunde erreichbar. Besonders Gastronomie und den Einzelhandel, schwer wiegt die „Abgeschiedenheit“ wie auch für den kulturellen Bereich im Berufsleben für Handwerker und und den Bereich des Tourismus ist Dienstleister der Gemeinden. eine Verknüpfung der Kernbereiche äußerst förderlich. Im Bereich des Schulverkehrs ist die Versorgung derzeit sicher gestellt. Die flächenmäßig weite Verteilung der Wohnstandorte decken Linienbus- Vorrangige Maßnahmen des Hand- se ab. Eine Ergänzung der Zubringer lungsfeldes Stadtbild / Öffentlicher zu Vorschulen und Kindergärten ist Raum / Verkehr in kleinen, flexiblen und individuellen Fahrgemeinschaften realisiert. ƒƒ Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität. Eine besondere Problemlage ergibt sich jedoch für Kinder, Jugendliche ƒƒ Übergreifendes Gestaltungsleitbild und Erwachsene im Freizeitverkehr. (Stadtmöblierung, Außenwerbung, Die Taktung der Buslinien ist in den Fassadengestaltung) Abendstunden und am Wochenende deutlich ausgedünnt. Hinzu kommt ƒƒ Aufwertung des Erscheinungsbildes eine unkomfortable (Umsteigen ohne Ludwigstraße (Initialförderung von zeitliche Abstimmung) Streckenge- Fassadensanierung) staltung zwischen den Nachbarkom- munen. Hier treffen verschiedene ƒƒ Aufwertung des neuen Besucherorts- Probleme aufeinander: zum einen er- eingangs (Bahnhofsumfeld Draisinen- 28 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

bahn) Bauabschnitt 2 steigenden Anteil der über 60jähri- gen um 20%. Dabei ist davon auszu- ƒƒ Anbindung Ludwigstraße an den gehen, dass eine solche Entwicklung neuen Besucherortseingang Bahn- im ländlichen Raum von einer deut- hof Ober-Wald-Michelbach lich dramatischeren Dynamik und grö- ßerer Heftigkeit geprägt sein wird als ƒƒ Aufwertung der öffentlichen Räu- in den (in dieser Statistik integrierten) me Ludwigstraße (Aufenthaltsqua- Metropolregionen. Der beginnende litäten, Zonierung, Aussengastrono- Schrumpfungsprozess wurde von den mie, Integration Parkplätze) Projektkommunen frühzeitig erkannt. Mit interkommunalen Kooperatio- ƒƒ Neugestaltung Umfeld Hofwiese nen und dem Förderprogramm „Aktive (derzeit Brachfläche) Kernbereiche in Hessen“ sollen diesem Trend stabilisierende Entwicklungen ƒƒ Aufwertung der öffentlichen Räume entgegengesetzt werden. Dabei ist der „zweiten Reihe“ die derzeitige Lage durchaus nicht so schlecht: bislang ist die Bevölkerungs- struktur heterogen, Jugendliche bil- den mit einem Anteil von 19,1% an der ƒƒ Verbesserung der interkommunalen Gesamtbevölkerung eine durchaus re- Fahrradverbindung levante Zielgruppe für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde.

Jugendlichen eine Perspektive inner- Handlungsrahmen Wohnen und De- halb der Gemeinde zu geben, den mografie Standort weiterhin für Familien at- traktiv zu halten, um so den Bevölke- rungsrückgang abzumildern, sind un- Leitmotiv: Wohnen in einer mittelbare Erfordernisse auf dem Weg attraktiven Mitte zu einem lebendigen Kernbereich in- nerhalb einer zukunftsfähigen Ge- meindestruktur. Freizeit-, Einkaufs- möglichkeiten und Bewegungsräume für Jugendliche, eine Bildungs- und In Wald-Michelbach und Grasellen- Ausbildungsoffensive sowie die Stär- bach zeigt sich der Beginn einer ein- kung Wald-Michelbachs als Schuls- deutigen und für die ehemals pros- tandort sind ebenso wie die planeri- perierenden Gemeinden schmerzvolle sche Einstellung auf einen steigenden Entwicklung: die hohe Abwanderungs- Anteil Senioren Maßnahmen, die im rate (2008: 537 Personen) vor allem Rahmen des bzw. angegliedert an das junger Erwachsener potenziert die Be- Förderprogramm realisiert werden. (s. völkerungsverluste aus sinkenden Ge- Abschnitt soziale Infrastruktur) burtenraten (2008: -85 Geburten). Das statistische Landesamt prognosti- Die demografischen Entwicklungen ziert für das Land Hessen einen Bevöl- spiegeln sich direkt im Wohnungs- kerungsrückgang von 3,1% und einen markt wider. Bereits heute gibt es vor 29

allem im Zentrum spürbaren Woh- senschaftlicher Wohnungen ist mit nungsleerstand, viele Gebäude ste- 90 Wohnungen und der Anteil der Ge- hen zum Verkauf. Deutlich wird die meinde mit 30 Wohnungen eher ge- schwache Nachfrage auch an den sin- ring. Dementsprechend ist die Koope- kenden Preisen für Wohnbauland in ration mit privaten Einzeleigentümern den letzten Jahren, 2008 lag der Preis im Förderprogramm grundlegend: mit für voll erschlossenes Bauland durch- Beratungsangeboten und Anschub- schnittlich bei 130 €/qm. Die Gemeinde finanzierungen sollen Anreize zu In- Wald-Michelbach legt im Siedlungs- vestitionen geschaffen werden, Finan- flächenkonzept das Hauptaugenmerk zierungsmöglichkeiten aufgezeigt, auf eine landschaftsschonende Innen- technische Wege ausgelotet und über entwicklung. Schwerpunkt der Wohn- Rentabilitäten informiert werden. bauflächenentwicklung liegt im zen- tralen Ortsteil Wald-Michelbach, den Eine veränderte demografische Per- anderen Ortsteilen werden zur Ge- spektive erfordert auch eine ent- währleistung der Eigenentwicklung in sprechende Reaktion auf dem Woh- geringem Umfang Wohnbauflächen nungsmarkt: zielgruppenspezifische eingeräumt. Der maximale Bedarf der Anpassungen im Bestand, wie der Gemeinde Wald-Michelbach an Wohn- barrierefreie und altengerechte Um- siedlungsflächenzuwachs legt der Re- bau von Wohnungen und ein erhöh- gionalplan Südhessen 2000 mit 17ha tes Angebot an Kleinwohnungen sind fest. Im Jahr 2002 verblieben bis zum dringend erforderlich und sollen im Jahr 2010 noch 7ha unbebautes Land. Rahmen des Förderprogramms um- Das Neubauvolumen hat sich in den gesetzt werden. Aber auch Neubau- letzten Jahren auf etwa 13 Wohnge- ten / Bestandsumnutzungen für ein bäude per anno eingependelt. Seniorenwohnen und Mehrgenerati- onenwohnen sind vorgesehen. Wei- Gründe für leer stehenden Wohn- terer großer Erneuerungsbedarf be- raum sind sowohl in einer nicht ziel- steht in der energetischen Sanierung gruppenorientierten Qualität (Grund- der Gebäude und Anlagen. Wärme- risszuschnitte, nicht mehr aktuelles dämmstandards, Heizungstechnik, Wohnungsgrößenangebot, Barriere- Lüftungstechnik und die Einbindung freiheit) des Wohnungsbaubestandes regenerativer Energieerzeugung erfor- zu suchen (z.B. veränderte Wohnan- dern Investitionen auch von privater forderungen zunehmend älterer Men- Hand. schen), wie auch im Bevölkerungsver- lust. In Wald-Michelbach überwiegt Die Lebensqualität einer Gemeinde be- die Zahl der Wohnungen in Ein- und misst sich maßgeblich auch an einer Zweifamilienhäusern mit 76,9 % differenzierten Alterstruktur. Haupt- (Stand 2007) deutlich. Das bedeutet, ziel aller Maßnahmen im Förderpro- vor allem größere Wohnungen mit gramm ist es daher, den Kernbereich 3-5 Zimmern über mehrere Geschos- der Gemeinde lebenswert und attrak- se. Entlang der Ludwigstrasse fin- tiv für alle Altersgruppen zu gestalten. den sich vereinzelt auch größere pri- Verbesserte Freizeitangebote für Ju- vate Mehrfamilienhäuser der 1970er gendliche können dazu ebenso beitra- und 1980er Jahre. Der Anteil Genos- gen wie eine Familien unterstützende 30 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

Infrastruktur, eine barrierefreie Ausge- punktsetzungen, wie im gymnasialen staltung öffentlicher Räume und spe- Bereich auf eine musikalische Ausbil- zifische Angebotsstrukturen für Seni- dung, erfolgen. Zudem ist durch die oren. „Drachenschule“ eine alternative, pri- vate Schulform mit regionalem Re- nommee für Grundschulkinder vor- handen, die in den folgenden Jahren Vorrangige Maßnahmen des Hand- eine Erweiterung, auch auf höhere lungsfeldes Wohnen / Demografie Klassen anstrebt.

ƒƒ Eigentümerberatung denkmalge- Hingegen besteht im Bereich der au- rechte Sanierung, barrierefreier und ßerschulischen sowie der Hoch- zielgruppenbezogener Umbau von schul- und Fachhochschulbildung ein Wohngebäuden eindeutiger Mangel im Bereich der Bildung, da diese Angebote vor Ort ƒƒ Revitalisierung der Wohnungsleer- nicht ansässig sind und aufgrund der stände im Kernbereich schlechten verkehrlichen Anbindung auch schwer erreicht werden kön- ƒƒ Erweiterung des Angebotes an Klein- nen. Es gilt, Wald-Michelbach in sei- wohnungen ner Funktion als Schulstandort weiter zu qualifizieren und in seiner Bedeu- ƒƒ Servicewohnen für Senioren im tung für die umliegenden Ortschaf- Kernbereich ten vom heutigen Niveau aus zu fe- stigen und auszubauen, damit junge ƒƒ Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit Kernbereich einer qualitativ hochwertigen schu- lischen Ausbildung vor Ort nutzen können und im Zuge dessen inklusi- ve der Zielgruppe junger Familien an Handlungsrahmen Soziale Infra- Wald-Michelbach gebunden werden. struktur Das Vernetzungs-, Kooperations- und Austauschniveau der bestehenden Bil- dungsangebote ist bereits vorbildlich. Leitmotiv: Qualifizierung durch Diese Entwicklung soll, insbesondere Vernetzung und Kommunikation unter dem zunehmenden Kosten- und Effizienzdruck, der sich im Bereich der sozialen Infrastruktur entwickelt hat, weiter ausgebaut werden. Des Wei- teren sollen vor allem im Bereich des Bildung Übergangs von der Schule in das Be- rufsleben sowie in der Ausbildungs- Wald-Michelbach verfügt im Bereich förderung die Vernetzung sowie die der schulischen Bildung über eine Bemühungen um ein regional vorbild- hohe Standortqualität, da dort alle haftes Angebot intensiviert werden. Schulabschlüsse erreicht werden kön- Es gilt demnach, die bereits vorhan- nen und zudem verschiedene Schwer- denen Potenziale zu nutzen und ge- 31

zielt in gemeinschaftlicher Arbeit in- Bei bestehenden Angeboten und novative und entwicklungsfördernde Events besteht ein im Rahmen der Angebote zu entwickeln, die Wald-Mi- Beteiligungsveranstaltungen mehr- chelbach in seiner Funktion als Schul- fach erwähntes Kommunikationsdefi- und Bildungsstandort auch zukünftig zit. Eine weitere wesentliche Maßnah- zu einem starken Image in der Region me im Handlungsfeld Kultur besteht verhelfen. deshalb im Aufbau effizienter Marke- ting- und Kommunikationsstrategien. Durch eine erhöhte Teilnahme der an- Kultur sässigen Bevölkerung sowie regionaler und auch überregionaler Besucher an Die Angebotsstruktur in Wald-Michel- bestehenden und erweiterten Veran- bach erstreckt sich in vielfältiger Form staltungsangeboten wird die Gemein- über kulturelle Angebote und Freizeit- de als Tourismusstandort gestärkt, angebote die ständig stattfinden so- wodurch wiederum die Lokale Ökono- wie über Events und Feste, die zu be- mie bessere Umsätze erzielen kann, sonderen Anlässen initiiert werden. sodass insgesamt eine Belebung des Eine besondere Bedeutung haben die Kernbereichs erreicht werden kann. Ei- zahlreichen Vereine, die eine wertvol- nigen der zahlreichen Angebote, die le gemeinnützige Funktion überneh- zum Teil schon seit Jahrzehnten beste- men. Diese Strukturen sollen bei der hen, fehlt es an modernem Input. Die- Weiterentwicklung der sozialen Infra- ser soll durch die Stärkung des bür- struktur dementsprechend gestärkt gerschaftlichen Engagements sowie werden, indem bürgerschaftliches En- eine verbesserte Kommunikation qua- gagement geweckt wird, sodass die lifiziert werden, da durch einen regen Gemeinde sich selbst verstärkt als Ein- Austausch neuartige Ideen entwickelt heit erlebt und durch Eigeninitiative und umgesetzt werden können. Ein- zukunftsfähige Angebote entwickelt. leitend werden im Bereich der sozialen Aufgrund der schwierigen finanziellen Infrastruktur zur Gewährleistung ei- Lage der Kommunen, gerade im länd- ner verbesserten Kommunikation und lichen Raum, sind Initiativen, die sich Vernetzung aktivierende Veranstal- aus bürgerschaftlichem Engagement tungen, wie eine Informationsaktion nähren zu bestärken und zu fördern. sowie eine Kunstaktion, initiiert. Als essenzielle Maßnahme gilt des- wegen die anstehende Sanierung der Bei der Qualifizierung der Angebots- Festhalle Rudi Wünzer im Rahmen des struktur im kulturellen Bereich wird Förderprogramms RWB-EFRE. Die Halle einer zielgruppenorientierten Aus- erfüllt als multifunktional nutzbares richtung, die alle Altersgruppen an- Gebäude am Rande des Kernbereiches spricht und bedient, besondere Be- wichtige Aufgaben eines Bürgerhau- deutung beigemessen. Denn aufgrund ses und somit zentrale Aufgaben im der demografischen Entwicklung, die Bereich der sozialen Infrastruktur und sich im ländlichen Raum besonders der Stabilisierung des gesellschaftli- bemerkbar macht, wird ein zahlen- chen, sozialen und kulturellen Lebens mäßiger Zuwachs der älteren Bevöl- im Ortskern (siehe Anschnitt 9.3.3 ). kerungsgruppen weiterhin in verstärk- tem Ausmaß stattfinden. Der Ansatz 32 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

einer tragfähigen Weiterentwicklung zukünftiger ökonomischer Entwick- der Gemeinde Wald-Michelbach liegt lungsschwerpunkt. Nach der Schlie- darin, sowohl moderne Angebote für ßung des Coronet-Hauptwerkes und ältere Bevölkerungsgruppen anzubie- den damit verbundenen wirtschafts- ten, als auch gleichsam die Angebot- strukturellen Veränderungen der letz- spalette für Kinder, Jugendliche und ten Jahre, ist das Feld der erneuerbaren junge Erwachsene weiterzuentwic- Energien für die Region DIE Chance, keln, um eine Heterogenität der Bevöl- Defizite in ein Potenzial umzuwan- kerungsstruktur, die Grundlage einer deln und sich eine neue Perspektive „lebendigen Mitte“ ist, zu befördern zu schaffen. Der Ausbau zukunftsfä- und zu ermöglichen. higer Branchen wird durch regionale Organisationen wie die Interessenge- meinschaft Odenwald (IGO), die Ge- sellschaft für Breitband und regene- Vorrangige Maßnahmen des Hand- rative Energien mbH (Brenergo), die lungsfeldes Soziales / Bildung / Kul- Odenwald-Akademie und das Solar- tur / Freizeit und Energieberatungszentrum (SEBZ) Bergstrasse unterstützt. ƒƒ Informationsaktion zu den beste- henden Angeboten Das regionale Entwicklungskonzept hält für die Region als erstes Teilziel ƒƒ Qualifizierungder bestehenden Kul- fest: „Der Odenwald – die Biomassere- tur- und Freizeitangebote gion in Rhein-Main-Neckar“, wobei der Rahmen auf generell erneuerbare Ener- gien erweitert wurde. Im Landschafts- plan der Gemeinde Wald-Michelbach ist ƒƒ Sanierung der Festhalle Rudi Wünzer ebenfalls der Einsatz regenerativer Ener- giequellen und Energiesparmaßnah- ƒƒ Innovative Fortentwicklung der Bil- men festgehalten. Darüber hinaus sind dungsangebote Entsiegelungsmaßnahmen als strategi- sches Ziel aufgeführt. Projekte zur Re- genwasserbewirtschaftung sind auch Teil der Maßnahmen des Handlungsfel- Handlungsrahmen Umwelt / Nach- des Umwelt und Nachhaltigkeit. haltigkeit Ansätze für die neue wirtschaftliche Ausrichtung der Region gibt es bereits Leitmotiv: Erneuerbare Energien vielfältige. Als derzeit bedeutsams- sind DER Wirtschaftsmotor und te in Wald-Michelbach ist die Konzep- sichern Lebensqualität tion eines Nahwärmenetzes ausge- hend vom bestehenden Heizwerk auf dem ehemaligen Gelände der Coronet Der Handlungsrahmen Umwelt / zu benennen. Dieses Vorhaben bietet Nachhaltigkeit hat in den Projektkom- zum einen eine Perspektive für das In- munen Wald-Michelbach und Grasel- dustrieareal, an welche weitere Gewer- lenbach eine besondere Stellung als be dieses Sektors anknüpfen können, 33

zum anderen ist es ein beispielhaftes ƒƒ Energetische Optimierung der Be- Projekt zu einer nachhaltigen Ener- leuchtung im öffentlichen Raum giewirtschaft, das Vorbildfunktion in der Gemeinde hat. Nicht zuletzt leis- ƒƒ Potenzialkataster Erneuerbare Energien tet die regenerative Versorgung eines zentral durch den Kernbereich laufen- ƒƒ Regionale Stoffkreisläufe und den Nahwärmenetzes aber vor allem Nahwärmenetz auch eine deutlich erhöhte Attrakti- vität und Zukunftsfähigkeit der hier- an angeschlossenen Liegenschaften. Neben einem zukunftsgewandten und ƒƒ Bildungsprojekte mit öffentlichen modernen Image kann insbesonde- Einrichtungen und Schulungen zu re auch eine nachhaltige Entkopplung einem energiesparenden Nutzerver- der Liegenschaften von der Energie- halten preiskostenspirale der fossilen Ener- gieträger erreicht werden und somit ƒƒ Energiesparwettbewerb an Bildungs- eine Vermietbarkeit in Zukunft gesi- einrichtungen chert werden. Als Maßnahmen im För- derprogramm sind daher neben einer Beratung zur energetischen Bestand- soptimierung auch eine Informati- Handlungsrahmen Lokale Ökonomie onskampagne zur Unterstützung des geplanten Nahwärmenetzes, die Opti- mierung der Beleuchtung im öffentli- Leitmotiv: Stabilisierung durch chen Raum und ein übergreifendes Po- Qualifizierung tenzialkataster Erneuerbare Energien gesetzt. Eine qualifizierte Weiterentwicklung Ergänzend zum Förderprogramm sind der lokalen Ökonomie der Gemeinde Maßnahmen vorgesehen, die sich vor Wald-Michelbach ist als maßgebliche allem auch an Bildungsträger und öf- Voraussetzung für eine zukunftsfähi- fentliche Einrichtungen richten. Mit ge Gesamtentwicklung zu identifizie- Nutzerschulungen und Energiespar- ren, da diese als tragendes Standbein wettbewerben soll bei Kindern, Ju- aller Handlungsfelder fungiert. Aus gendlichen und Erwachsenen auf in- diesem Grund wird im Rahmen des formative und spielerische Weise eine Förderprogramms „Aktive Kernberei- erhöhte Sensibilität für die Themen che“ zusätzlich ein „Strategiekonzept Umwelt und Nachhaltigkeit geweckt Lokale Ökonomie“ erstellt, um der tra- werden. genden Bedeutung sowie dem spezi- ellen Aufgabenbereich dieses Hand- lungsfeldes gerecht zu werden. Vorrangige Maßnahmen des Hand- lungsfeldes Umwelt / Nachhaltigkeit Die Lage im strukturschwachen Raum, die schlechten verkehrlichen Anbin- ƒƒ Beratung zur energetischen Opti- dungen sowie der wirtschaftliche mierung / Sanierung von Gebäuden Strukturwandel der letzten Jahre hat- 34 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

ten auf den Arbeitsmarkt, die Gewer- gendliche an die Gemeinde zu binden. bestruktur sowie den Einzelhandel in Wald-Michelbach schwerwiegende Der Kernbereich Wald-Michelbachs Folgen. So hat insbesondere der Ver- hat starke Verluste der Aufenthalts- lust des Hauptwerkes des Haushalts- qualität durch vermehrte Geschäfts- warenherstellers Coronet einen An- aufgaben, dadurch bedingte Leer- stieg der Arbeitslosenzahlen sowie stände sowie gehäuft auftretende eine Verringerung der Standortquali- Billigläden und Kümmernutzungen tät für Unternehmen ausgelöst, was erfahren. Das negative Pendlersaldo, sich maßgeblich auf den Kernbereich das durch die Schließung des Coro- ausgewirkt hat. Im Siedlungsflächen- net-Werks weiter erhöht wurde, führt entwicklungskonzept der Gemein- zu einem enormen Kaufkraftabfluss in de Wald-Michelbach von 2002 sind das Weschnitztal, umliegende Ober- 33,65 ha neue Gewerbeflächen aus- zentren sowie nicht-integrierte Lagen gewiesen. Im Vordergrund einer Ent- auf der grünen Wiese. Diese enormen wicklung steht derzeit die Wiederbe- Verluste gilt es einzudämmen, um den lebung des Coronet-Areals mit einem Kernbereich, der durch die Unterzent- Nutzungsmix, der langfristig Arbeits- rumsfunktion Wald-Michelbachs tra- plätze und wirtschaftliche Stabilität gende Versorgungsaufgaben für die sichert. ansässige und die umliegende Bevöl- kerung übernimmt, zu stärken. Durch Die Betriebe Wald-Michelbachs, eine Qualifizierung der vorhandenen hauptsächlich Kleinst-, Klein- und Mit- Geschäfte sowie eine Diversifizierung telständische Unternehmen, haben der Einzelhandelsstrukturen durch durch den wirtschaftlichen Struktur- Wieder- und Umnutzungen der be- wandel starke Umsatzeinbußen zu stehenden Leerstände, soll die Versor- verzeichnen, sodass viele um ihre Exis- gung und die Attraktivität für Bewoh- tenz kämpfen müssen. Gleichzeitig ner und Besucher gewährleistet und bergen die schlechten verkehrlichen erhöht werden. Geplant ist die Einrich- Anbindungen eine große Herausfor- tung eines Verfügungsfonds, der eine derung bei der Ansiedlung von Betrie- stärkere Beteiligung und Mitwirkung ben und Unternehmen. Durch die na- der lokalen Akteure herbeiführen soll türlichen Gegebenheiten bietet sich und gleichzeitig den jeweiligen Ak- in Anlehnung an das Regionale Ent- teuren ein Mittel in die Hand gibt, um wicklungskonzept eine Schwerpunkt- selbst gewählte Schwerpunkte anhand setzung im Bereich der Erneuerbaren eigener Maßstäbe zu befördern. Um Energien an, die durch die Erschlie- veraltete Strukturen im Einzelhandels- ßung neuer, zukunftsgewandter Bran- bereich aufzulösen sind zudem auf chen für die Lokale Ökonomie forciert die jeweiligen Schwächen zugerich- werden soll. Hier sollen Unterneh- tete Weiterbildungs- und Schulungs- mensgründer und Kleinunternehmer maßnahmen für die Einzelhändler des gezielt gefördert werden sowie eine Kernbereichs geplant, die insgesamt verstärkte Zusammenarbeit der ansäs- zu einer verstärkten Teilhabe der Ak- sigen Unternehmen mit den Bildungs- teure an den Entwicklungen „ihres“ einrichtungen initiiert werden, um Kernbereichs sowie einer ganzheit- Ausbildungsplätze zu fördern und Ju- lichen Qualifizierung des Einzelhan- 35

delsbesatzes führen sollen. Die zeitge- Handlungsrahmen Tourismus / mäße Sanierung und Modernisierung Gastronomie sowie insbesondere die Revitalisie- rung oder Umnutzung von negativ ins Umfeld ausstrahlenden Ladenleer- Leitmotiv: Imagesteigerung durch ständen bilden im baulichen Sektor Modernisierung die zentralen Aufgaben der kommen- den Jahre.

Die Gemeinden Wald-Michelbach, Vorrangige Maßnahmen des Hand- Grasellenbach und Abtsteinach ha- lungsfeldes Lokale Ökonomie ben durch die Entwicklung des La- bels „Überwald“ mit der zugehörigen ƒƒ Strategiekonzept Lokale Ökonomie Marke „Zukunftsoffensive Überwald“ bereits eine Zusammenarbeit ein- ƒƒ Revitalisierung Ladenleerstände geleitet, die auf den ähnlichen Aus- und Ergänzung zielgruppenorien- gangsbedingungen der Gemeinden tierter Angebote Einzelhandel basiert und durch eine Bündelung der Energien eine Förderung in den Berei- ƒƒ Einrichtung eines Verfügungsfonds chen Tourismus, Wirtschaft und Kul- tur erreichen will. Hier konnte für den ƒƒ Workshops und bedarfsbezogene Handlungsrahmen des Tourismus eine Schulungs- und Beratungsangebote bedeutende Entwicklung begrün- für Einzelhändler det werden, durch die die Region des Überwaldes die Möglichkeit hat, nach ƒƒ Begleitung des Entwicklungsprozes- außen als Einheit zu agieren. Dieses ses - Revitalisierung des Coronet- Label gilt es weiterhin zu stärken, um Geländes die Region als Tourismusregion nach außen verstärkt bekannt zu machen ƒƒ Entwicklung von Verstetigungsansät- und ein möglichst vielfältiges Publi- zen und Aufbau eines Monitorings kum anzuziehen.

ƒƒ Förderung von Anwendungen im Be- Die wirtschaftsstrukturellen Verän- reich Erneuerbare Energien derungen sowie die Reformen im Ge- sundheitswesen haben sich besonders ƒƒ Etablierung eines Lebensmittelhan- schwer auf Regionen ausgewirkt, de- dels im Kernbereich (Umnutzung / ren tragende wirtschaftliche Einnah- Neubau) men im Bereich des Tourismus und der Kur liegen. Dieser Wandel hat in ƒƒ Initiierung eines Interkommunalen Wald-Michelbach, dessen Zugehörig- Wochenmarktes in den Kernbereichen. keit zum Kreis Bergstrasse sowie des- sen landschaftliche Verbindung zum Odenwaldkreis eine starke Veranke- rung in diesen Bereichen bedingen, zu starken Umsatzeinbußen und dar- 36 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 3. ZUSAmmenfassung

aus folgend vielen Geschäftsaufgaben nahme der Tourismusintensität ge- in der Tourismusbranche geführt. Die währleistet werden kann. Tourismusintensität geht dementspre- chend seit Jahrzehnten kontinuierlich Vorrangige Maßnahmen des Hand- zurück. Trotzdem ist in der Tourismus- lungsfeldes Tourismus / Gastronomie und Gastronomiebranche ein starkes Entwicklungspotenzial auszumachen, ƒƒ Qualifizierung und Erweiterung des das bei entsprechender Qualifizierung bestehenden Angebots Hotel / Gas- wiederbelebt werden kann, da vielfäl- tronomie tige Angebote und Attraktionen in und um Wald-Michelbach bestehen. Durch ƒƒ Informationssystem für Touristen zum Teil großen Modernisierungsbe- im Kernbereich (Wegeleitsystem) darf der Gastronomie- und Tourismus- einrichtungen, der nicht zuletzt den ƒƒ Ausbau des Internets als Informa- wirtschaftlichen Schwierigkeiten vie- tionspool und Präsentationsplatt- ler Gewerbetreibender geschuldet ist, form (Kernbereichsfacebook) besteht jedoch ein Mangel an attrak- tiven Angeboten insbesondere für jün- ƒƒ Marketingoffensive Gastronomie gere Besuchergruppen, den es zu be- seitigen gilt. Die Impulsförderung von ƒƒ Potenzialanalyse „Jugendhostel“ in baulichen Modernisierungen in beste- der interkommunalen Kooperation henden sowie zur Reaktivierung von Leerständen für zeitgemäße Angebo- ƒƒ Sommerrodelbahn te stellt deshalb den Kern der investi- ven Förderung in diesem Bereich dar. ƒƒ Interkommunale themenspezifi- Gezielte Schulungs- und Beratungsan- sche Premiumwander- und Erlebnis- gebote sowie eine einheitliche Marke- routen ting- und Informationsstrategie sollen die Schwächen der Branche aufheben und neuen modernen Input in die zum Teil veralteten Strukturen lenken.

Es befinden sich bereits bedeutende Maßnahmen, wie der Bau einer Som- merrodelbahn sowie die Wiederbe- lebung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Mörlenbach und Wald-Mi- chelbach als Draisinenstrecke, in der Ausführung, die für Wald-Michelbach und die interkommunale Kooperati- on erhöhte Besucherzahlen bedingen werden. Diesen neuen Antrieb gilt es bestmöglich auszunutzen, indem Ver- bindungen zu anderen Attraktionen sowie dem Kernbereich geschaffen werden, sodass eine langfristige Zu- 37

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4. FÖRDERGEBIET

4.1 Gebietsfestlegung S.40 4.2 Allgemeine Beschreibung / Begründung der Abgrenzung S.41 40 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 4. FörDERGEbiet

4. Fördergebiet Antrag auf Förderung im Programm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ als interkommunale Kooperation der bei- 4.1 Gebietsfestlegung den Kommunen beim Hessischen Mi- nisterium für Wirtschaft, Verkehr und Gemäß Gemeindevorstandsbeschluss Landesentwicklung gestellt. Der Auf- Wald-Michelbach vom 23.06.2008 und nahme dieser Kooperation in das Pro- Gemeindevorstandsbeschluss Grasel- gramm wurde am 31.10.2008 durch das lenbach vom 05.08.2008 wurde ein Ministerium zugestimmt. Die Förder-

Abb. 2. Interkommunale Kooperation | Quelle: Wald-Michelbach, Grasellenbach, eigene Darstellung 4.2 Allgemeine Beschreibung / Begründung der Abgrenzung 41

gebiete wurden im Weiteren mit dem zukünftige Kernbereichsentwicklung Ministerium abgestimmt: Die Kernbe- nutzen zu können. reichsabgrenzung Wald-Michelbach wurde mit dem erweiterten Bereich Mit der dargestellten Abgrenzung wur- des ehem. Bahnhofs Ober-Wald-Mi- de der Kernbereich des Unterzentrums chelbach am 30.06.2009 durch die Ge- Wald-Michelbach erfasst. Alle wesent- meindevertretung beschlossen, die lichen Funktionen des Unterzentrums Abgrenzung des Fördergebietes der liegen im Fördergebiet, bzw. im unmit- Gemeinde Grasellenbach wurde am telbaren Umfeld, hierzu zählen unter 04.05.2009 beschlossen. Die Förder- anderem Verwaltungseinrichtungen, gebietsabgrenzung der interkommu- Versorgungsinfrastruktur, kulturel- nalen Kooperation wurde mit dem le / soziale Infrastruktur und zugleich Schreiben des Ministeriums vom die Kernproblembereiche Wald-Mi- 31.08.2009 bestätigt. chelbachs. Sichtbar ist der Beginn ei- nes wirtschaftlichen Niedergangs: leer stehende Geschäfte, frei gewordene 4.2 Allgemeine Beschrei- Wohnungen, brach liegende Grund- bung / Begründung der stücke sind deutlich wahrnehmbare Abgrenzung Zeichen, die nicht zuletzt auch eine negative Ausstrahlung auf die noch in- takten Bereiche des Ortskerns haben. Das Fördergebiet der Gemeinde Wald- Dem vor allem in den letzten 3-5 Jah- Michelbach konzentriert sich auf den ren beschleunigten Abwärtstrend soll Kern des gleichnamigen Ortsteils. Es mit dem Programm „Aktive Kernberei- umfasst das historische Zentrum „In che in Hessen“ effizient entgegenge- der Gass“ mit Rathaus und Sitz der wirkt werden. Für den beschlossenen Verwaltung, den Michelbach, die ka- Förderraum soll mittels einer inte- tholische und die evangelische Kirche, grierten Gesamtkonzeption als zen- den Bahnhof der ehemaligen Über- traler, multifunktionaler Mittelpunkt waldbahn mit seinem Umfeld und den eines Unterzentrums in Abstimmung Verbindungsachsen zum Kernbereich, mit einer nachhaltigen Entwicklungs- sowie den zentralen Bereich der „Lud- stabilisierung der Gesamtgemeinde wigstraße“. Aus dem räumlichen Zu- eine attraktive Zukunftsperspektive sammenhang einer gewissen Dichte geschaffen werden. von Ladenlokalen in der Ludwigstraße ist die Definition des Kernbereiches im Sinne der Haupteinkaufszone des Un- terzentrums abgeleitet. Nord-östlich der Ludwigstraße ist eine Ausdehnung des Fördergebietes bis an das unmit- telbar angrenzende Ende der Sied- lungsfläche des aus der historischen Struktur eines Straßendorfes erwach- senen Ortsteils vorgenommen, um auch Potenziale des unmittelbar an- grenzenden Landschaftsraums für die 42 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 4. FörDERGEbiet

Abb. 3. Fördergebiet Kernbereich Wald-Michelbach | Quelle: Wald-Michelbach, eigene Darstellung 4.2 Allgemeine Beschreibung / Begründung der Abgrenzung 43

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5. Räumliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

5.1 Regionale Einbindung S.46 5.2 bestehende Kooperationen und Konzepte S.53 5.2.1 Region und Kreis S.52 5.2.2 Formale Kooperationen zwischen den Nachbar- Kommunen S.57 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit s.58 5.2.4 bestehende interkommunale Konzepte und Projekte s.59 46 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

5. Räumliche Lage und den-Württemberg. Hier überschnei- Allgemeine Rahmenbe- den sich die beiden Metropolregionen dingungen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Beide Kommunen gehören zum Kreis Berg- straße und damit zum Regierungs- 5.1 Regionale Einbindung bezirk Darmstadt. Benachbart liegen die Gemeinden Mörlenbach, Rimbach [Kurzcharakteristik] Die Gemein- und Fürth. Für beide Projektkommu- den Wald-Michelbach und Grasellen- nen sind die Zentren Weinheim in ca. bach liegen im Süden Hessens, an 23 km Entfernung und Heppenheim der Grenze zu den beiden benachbar- in ca. 26 km Entfernung wichtige Be- ten Bundesländern Bayern und Ba- zugspunkte. Groß- Universitätsstäd- te der weiteren Region sind Frankfurt, Darmstadt, Mannheim und Heidel- berg.

Die Gemeinden Wald-Michelbach und Grasellenbach entstanden durch Ge- bietsreformen in den Jahren 1970-1972 aus mehreren eigenständigen Orten. Das Kleinzentrum Grasellenbach hat aufgeteilt auf sechs Ortsteile ca. 3750 Einwohner. Wald-Michelbach ist mit 10 Ortsteilen, in denen ca. 11.200 Ein- wohner leben Unterzentrum für rund 18.700 Menschen in der Umgebung.

[Odenwald] Die Region hessischer Odenwald setzt sich aus dem Oden- waldkreis, dem östlichen Teil des Land- kreises Bergstraße, sowie aus einem kleinen Teil des Landkreises Darm- stadt-Dieburg zusammen. Der Ur- sprung dieser Formation besteht vor allem in der wirtschaftlichen Gemein- samkeit: Allen zum Odenwald gehö- renden Kommunen ist eine ländliche, strukturschwache Prägung gemein. Die Abgrenzung der Region gründet sich dementsprechend nicht auf ver- waltungsrechtliche Einheiten, sondern auf eine real gelebte mentale Zusam- mengehörigkeit.

Abb. 4. Metropolregionen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung 5.1gionale Re Einbindung 47

Abb. 5. Der Odenwald, die Bergstraße | Quelle: Google Earth, OREG/IGO, eigene DarstellungDer Odenwald, die Bergstraße | Quelle: Google Earth, OREG/IGO, eigene Darstellung 48 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

Abb. 6. Lage im Raum | Quelle: NH, eigene Darstellung 5.1gionale Re Einbindung 49

Das ausgedehnte Waldgebiet ist be- [Bergstraße] Westlich grenzt der kannt als „Sagenwald“. Kastelle, Klös- Odenwald an die Bergstraße, die zwi- ter und Burgen zeugen von einer lan- schen Darmstadt und Heidelberg in gen Geschichte. Von den Römern nord-südlicher Richtung verläuft. Ein- über die Nibelungen und das Mittel- drucksvoll ist die naturräumliche Si- alter sind viele historische Spuren er- tuation einer klar lesbaren Abbruch- halten. (s. Abschnitt 7.8 ) Geografisch kante des bewaldeten Berglandes gliedert sich der Odenwald in mehrere gegenüber der offenen Rheinebene. Tallandschaften, die den zahlreichen Entlang des Höhenrückens fädeln sich Bach- und Flussläufen folgen. Wald- wie Perlen Burgen und Schlösser auf. Michelbach und Grasellenbach liegen Der Odenwald schützt die Bergstraße in einem Seitental zur Weschnitz, die vor östlichen Winden und sorgt so für in Hammelbach entspringt. Die Besie- ein besonders mildes Klima, in dem delung des Odenwaldes begann etwa erfolgreich Wein angebaut wird. 3000 Jahre v. Chr. von Norden und Wes- ten her entlang der zahlreichen Ge- wässer. Während der Römerzeit blieb der Odenwald weitgehend unbesie- delt, erst im späten Mittelalter fanden sich erste Klöster und Herrschersitze [Quelle: FNP Grasellenbach]. Wichtigs- ter Wirtschaftszweig war die Bau- und Brennholzgewinnung. Die Fließgewäs- ser wurden als Transportwege genutzt, die Wälder bis zur Durchsetzung einer nachhaltigen Forstwirtschaft großflä- chig ausgebeutet. Auch heute noch ist die Herkunft der im Odenwald ange- siedelten Industrie ablesbar (z.B. Coro- net – ursprünglich holzverarbeitendes Gewerbe). Später gewannen der Bund- sandsteinabbau und die Verarbei- tung des Gesteins an Bedeutung. Das in zahlreichen Bächen und Flüsschen vorhandene Wasser förderte wasser- abhängige Kleingewerke wie z.B. Ger- bereien (Freudenberg). 50 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

Exkurs 1: 58% der Fläche des Bundesgebietes Aktive Kerne an der Peripherie liegen im peripheren Raum. Trotz der geringen Bevölkerungsdichte lebt hier knapp ¼ der Bevölkerung. [Quelle: BBR – Raumordnungsbericht 2005]

Der Bericht ordnet den westlichen Odenwald dem Grundtypus des Zwi- schenraumes, in Nachbarschaft zu dem Zentralraum der Bergstrasse zu. Diese sind in den alten Bundesländern von deutlich rückläufigen Geburten- zahlen und wachsendem Anteil älte- rer Menschen gekennzeichnet. Durch Zuwanderung konnten Gemeinden in diesem Raum bislang einen leich- ten Zuwachs verzeichnen, was auf die fortschreitende Suburbanisierung zu- rückzuführen ist. In Hessen lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in Gemein- den mit weniger als 20.000 Einwoh- nern: Gut jeder vierte Hesse wohnte

2006 in einer der 113 Städte mit 10.000 bis unter 20.000 Einwohnern, 17 % lebten in einer der 146 Kommunen mit 5000 bis unter 10.000 Einwohnern und 6 % der hessischen Bevölkerung war Abb. 7. Zentralraum, Zwischenraum und Peripherie | Quelle: BBR: in einer der 109 Gemeinden mit weni- Raumornungsbericht 2005, S. 20 ger als 5000 Personen ansässig. [Quel- le: Umweltatlas Hessen 2006] 5.1gionale Re Einbindung 51

Abb. 8. Hessen – Metropolregion und ländlicher Raum |Quelle: BBR Raumordnungs- baricht 2005, eigene Darstellung

Diese Zahlen verdeutlichen die Dring- fen, übertragbare Pilotprojekte und lichkeit einer intensiven Auseinander- beispielhafte Lösungsansätze zu erar- setzung mit dem peripheren Raum. beiten. Denn die prosperierenden, auf Das Förderprogramm „Aktive Kernbe- Wachstum ausgerichteten Großstadt- reiche in Hessen“ richtet sich bewusst zentren stellen nur EINEN Teil der städ- sowohl an Städte im Ballungsraum, als tischen Realität Hessens dar. auch an Städte und Gemeinden des Ballungsraumrandgebietes. Ziel ist es, repräsentative Ergebnisse zu schaf- 52 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

Abb. 9. Übersicht Städtebaufördermaßnahmen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 53

Kernbereichsaktivierungen auch klei- 5.2 Bestehende Kooperatio- ner Gemeinden tragen zur Erhaltung nen und Konzepte und Förderung einer urbanen Quali- tät bei, die bereits seit langem ‚un- Interkommunale Kooperation ist ein abhängig von städtischer Dichte’ ist. Stichwort, das vor dem Hintergrund [Dettmar + Weilacher. 2005:76/77] des fortschreitenden demografischen, Die urbanes Leben kennzeichnenden gesellschaftlichen und wirtschafts- Faktoren wie eine hohe Erlebnisdichte, strukturellen Wandlungsprozesses die universelle Verfügbarkeit von Wa- eine neue Dimension gewinnt. In die- ren aufgrund einer hohen Mobilität, sem Zusammenhang werden die bis- sowie die Möglichkeiten der Einfluss- herigen Arbeits- und Verwaltungs- nahme durch neue Kommunikations- ebenen hinterfragt und überprüft, mittel sind längst Standort unabhän- Zusammenarbeit auf neuen Ebenen gig. Urbanität ist im Kern ein Begriff wird denkbar und / oder erforderlich, für eine Lebensart, sie ist nicht die Be- um den wachsenden strukturellen schreibung des räumlichen Zustan- Herausforderungen mit gemeinsamer des als Ergebnis von Zentralität, Dich- Kraft begegnen zu können. te, funktionaler Mischung und einem Stadt-Land-Gegensatz, wie es dem Interkommunale Kooperation im Kon- allgemein gebräuchlichen Bild einer text des demografischen und wirt- Stadt entspricht. schaftsstrukturellen Wandels ist für unterschiedliche Handlungsfelder Die Kernbereiche der Gemeinden des eine wichtige Schlüsselstrategie und peripheren Raumes benötigen eben- muss in den Kommunen solide und so wie Mittel- und Oberzentren eine breit verankert sein. wirksame Strategie zur Sicherung ih- rer Funktionen. Problemverkettungen Dabei beginnt eine Kooperation nicht ballen sich hier und erreichen ein ho- auf dem „Nullpunkt“, differenzier- hes Maß an Komplexität, dem nur eine te und langjährige Formen des Aus- integrierte, auf Wechselwirkungen fo- tauschs und der Zusammenarbeit kussierende Betrachtung gerecht wer- bestehen auf unterschiedlichen Ver- den kann. Es ist nicht nur die Überar- waltungsebenen, dies trifft auch für beitung eines Ortsbildes, sondern vor die beiden Projektkommunen zu. Die allem auch die Entwicklung von spe- Notwendigkeit zur Zusammenarbeit zifischen Lösungsansätzen im Be- über Verwaltungsgrenzen hinaus für reich der lokalen Ökonomie und eine eine stabile zukünftige Entwicklung weitblickende Reaktion an veränder- hat man hier auch aufgrund des wirt- te demografische Perspektiven in al- schaftlichen Drucks bereits früh er- len Handlungsfeldern erforderlich. Das kannt. Beide Kommunen engagieren Förderprogramm „Aktive Kernbereiche sich in einem dichten Netz interkom- in Hessen“ bietet dafür den geeigne- munaler und regionaler Kooperatio- ten Rahmen. nen, die im Folgenden übersichtlich aufgeführt sind. 54 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

5.2.1 Region und Kreis Ziel, eine stärkere Präsenz vor Ort und damit effizientere Hilfestellung bieten Wirtschaftliche Kooperationen Kreis zu können. Für den Kreis Bergstraße Bergstraße sind vier Center in der Beratung und Förderung vor allem Langzeitarbeits- [Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirt- loser tätig, Wald-Michelbach und Gra- schaftsförderung Bergstraße GmbH] sellenbach gehören zum Job Center In der Organisation „Wirtschaftsre- Odenwald, das in der Nachbargemein- gion Bergstraße“ haben sich die Ge- de Mörlenbach ansässig ist. meinden der eher strukturschwachen Region zusammengeschlossen, um sich gemeinsam als Wirtschaftsstand- Wirtschaftliche Kooperationen Oden- ort zu präsentieren. Unterstützt wer- waldkreiskreis den sie durch das starke Engagement der Sparkasse , Starkenburg Obwohl Wald-Michelbach und Gra- und Worms-Alzey-Ried. Grasellenbach sellenbach verwaltungsrechtlich zum und Wald-Michelbach sind als Gesell- Kreis Bergstraße gehören, sind sie kul- schafter an der Wirtschaftsförderung turhistorisch Teil des Odenwaldes. (s. beteiligt, der Bürgermeister Wald-Mi- Abschnitt 5.1 ) Aus diesem Grund ist chelbachs ist Aufsichtsratsmitglied. es notwendig, auch die bestehenden Kooperationen im Odenwaldkreis zu betrachten, bieten sie doch vielfälti- [Neue Wege] Seit 2004 gibt es für ge Anknüpfungsmöglichkeiten für die den Kreis Bergstraße eine besonde- Handlungsfelder beider Kommunen. re Beschäftigungsförderung, den Ei- genbetrieb „Neue Wege“. Mit diesem Optionsmodell übernimmt der Kreis [OREG] Eine zukunftsweisende Ko- Bergstraße die Leistungsgewährung operation ist die Odenwald-Regio- und Arbeitsvermittlung als alleiniger nal-Gesellschaft mbH. Hier arbeiten kommunaler Träger. Der Betrieb „Neue die 15 Kommunen des Odenwaldkrei- Wege“ übernimmt damit im Prinzip ses zusammen mit den regionalen Fi- die Zuständigkeiten der Agentur für nanzinstituten und Vertretern des Arbeit im Bereich des sog. „Harz IV“ Kreises. Ziel ist die Verbesserung der (Personen, die im Bezug von Leistun- Wirtschafts- und Sozialstruktur der gen aus dem SGB-II stehen) mit dem Region. Die OREG plant, organisiert

Abb. 10. Odenwaldlogo Drache Sigi (in Anspielung auf den Drachentöter der Nibe- lungensage Siegfried) 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 55

und koordiniert in vier Geschäftsbe- Kooperationen im Bereich Touristik / reichen: Tourismus (Touristik-Zent- Kultur / Bildung rum Odenwald), Nahverkehr (in Zu- sammenarbeit mit dem RMV und 12 [Touristik-Zentrum Odenwald] Ein eigenständigen Verkehrsunterneh- Landespilotprojekt der OREG ist das men), Regionalentwicklung und Wirt- Touristik-Zentrum Odenwald in Er- schaft. Einen weithin wahrnehmbaren bach. Gemeinsam mit dem Touristik- Schritt stellte die Einführung der Mar- Service Odenwald-Bergstraße e.V. und ke „Odenwald – einfach sagenhaft“ der Interessengemeinschaft Oden- mit Schriftzug und dem grünen Dra- wald (IGO) e.V., die sich im gleichen chen dar, die u.a. regelmäßig auf den Hause befinden, werden die vielfälti- Bahnen der Odenwaldbahn bis in den gen touristischen Produkte vermark- Frankfurter Hauptbahnhof wahrzu- tet und weiterentwickelt. Dabei ver- nehmen ist. Eine gemeinsame Web- steht sich das Zentrum nicht nur als seite, auf der sowohl Kommunen der zentrale Anlaufstelle für den Fremden- Bergstraße als auch des Odenwaldes verkehr, sondern agiert vielmehr auch verlinkt sind, präsentiert die Region als Reiseveranstalter, Reise- und Un- in der virtuellen Welt. Wald-Michel- terkunftsvermittler. bach und Grasellenbach treten zudem gemeinsam mit Abtsteinach als frei- Die Touristiklandschaft der Region willige interkommunale Kooperation ist von einer nahezu unübersichtli- „Überwald“ auf. (s. Abschnitt 5.2.2 ) chen Vielfalt geprägt. Weitere Grün- dungen sind z.B. der TouristikService Odenwald – Bergstraße e.V., der Tou- [Brenergo] Mit dem Tochterunterneh- rismus Service Bergstraße und die seit men der OREG Brenergo werden Inno- 2008 bestehende Odenwald-Touris- vationen und Pilotprojekte im Bereich mus GmbH. Diese Sammlung spiegelt erneuerbare Energien und Breitband- zum einen den Stellenwert des Touris- netze unterstützt. Die Gesellschaft mus im Odenwald wieder, zum ande- kooperiert eng mit der TU Darm- ren zeigt sie die Schwierigkeiten der stadt und fungiert als Verbindungs- bestehenden Verwaltungsgrenzen auf. glied zwischen Forschung und Praxis. Hauptgeschäftsfeld ist der Aufbau ei- ner regionalen Biomassestrategie für [UNESCO Geopark] Mit der Aufnahme die Erzeugung und energetische Nut- des Geonaturparks Bergstraße – Oden- zung von Holz für den Odenwald. Die wald in das Netzwerk der Geoparks der Verknüpfung von Landwirtschaft und UNESCO 2004 wurde die Besonderheit Know-how-intensiven Zukunftstech- der geologischen Gegebenheiten ge- nologien über das Thema Biomasse ist würdigt. Der Geopark erstreckt sich gerade für den Standort Wald-Michel- über eine Fläche von ca. 3500 qkm in bach nach der Schließung des zentra- drei Bundesländern. 45 extra ausge- len Coronet-Werkes eine neue und es- bildete Geopark-Ranger führen durch senzielle Zukunftsperspektive. den Park. Basis für die erfolgreiche Arbeit sind eine gemeinsame Träger- struktur und gemeinsame Kommuni- kationsstrukturen. Grundfinanzierung 56 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

stellten die Städte und Gemeinden. [Odenwaldklub e.V.] Zahlreiche wei- Die anerkannten Naturschutzverbän- tere Wanderrouten durchziehen den de unterstützten von Anfang an inten- Odenwald. Zu ihrer Kennzeichnung, siv die Entwicklung des Geoparks. Eine Information und Pflege haben sich klar kommuniziertes einheitliches Er- mittlerweile 115 Ortsgruppen in dem scheinungsbild aller Veröffentlichun- seit 1882 bestehenden „Odenwaldklub gen und Auftritte, eine Wanderkar- e.V.“ organisiert. te, in der alle Wanderwege, Geopfade, Geopunkte verzeichnet und beschrie- ben sind und eine intensive Öffent- [Museums- und Kulturverein Über- lichkeitsarbeit sind Garanten für ei- wald] Der Verein der Überwaldkom- nen dauerhaften Erfolg des Modells. munen kümmert sich engagiert um Beispielhaft funktioniert die Zusam- die verschiedenen Museen der Ge- menarbeit mit lokalen Bildungsträ- meinden und diverse Veranstaltun- gern, der Landwirtschaft und dem gen. Private Akteure organisieren Handwerk in einer Tourismusstrate- sehr aktiv z.B. die Überwälder Traum- gie der lokalen „Geopark-Produkte“. nacht etc. Besonders hervorzuhe- Für die Entwicklung der Region Oden- ben ist der originalgetreue Wieder- wald ist der Geo-Naturpark entspre- aufbau des „Überwälder Einhauses“, chend eine wertvolle Referenz. [Quel- der durch den „Überwälder Museums- le: Naturschutz&Landschaftsplanung und Kulturverein“ mit Unterstützung 10/2009, S295] der „Sparkassenstiftung Starkenburg“ und vielen ehrenamtlichen Helfern re- alisiert wurde. [Nibelungenland] Zweites wesentli- ches Standbein des Tourismus ist die [Odenwald Akademie] Ebenfalls eine Geschichte der Nibelungen. Unter Zusammenarbeit mit der Wissen- dem Label „Nibelungenland“ werden schaftsstadt Darmstadt gibt es seit über kommunale Grenzen hinweg ver- 20 Jahren im Rahmen der „Odenwald- schiedenen Attraktionen organisiert, Akademie“. Die direkte Kooperation wie z.B. der (zertifi- zwischen der Technischen Universität zierter Qualitätswanderweg). Dieser und dem Odenwaldkreis hat die Ver- führt von Zwingenberg über Lauter- knüpfung von Theorie und Praxis zum tal und bis zum Siegfried- Ziel: Durch Veranstaltungen, Seminare brunnen in Grasellenbach. Auf seinen und Fortbildungsangebote soll univer- 40 km Länge bietet dieser Pfad eine sitäres Wissen und Forschung ortsnah Vielfalt an Kultur, Natur und lokal-ku- zur Qualifizierung von Fach- und Füh- linarischen Höhepunkte. Besonders rungskräften sowie aller Interessier- in Grasellenbach ist dieser Wander- ter beitragen. Seit Anbeginn besteht weg Anziehungspunkt für viele Tou- ein reges Engagement renommierter risten. In allen Orten des Nibelungen- Professoren und Präsidenten der TU landes sichtbar sind die Drachen, die Darmstadt in der Akademie. verschiedene Künstler für einen ge- meinnützigen Zweck gestalteten. The- aterzyklen und Opernaufführungen [Odenwald Institut] Zwischen Wald- inszenieren die Sage der Nibelungen. Michelbach und Hammelbach auf der 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 57

T romm bietet das Institut der Karl-Kü- bel-Stiftung seit 1978 Seminare und Fortbildungen in den Bereichen Füh- rungsqualitäten, Lehrerfortbildung, Familienförderung und Jugendarbeit an. Es ist ein gut etabliertes Angebot, das aufgrund der starken Nachfrage in den letzen Jahren angemessen expan- dieren konnte.

Verwaltungsebene Abb. 11. Überwaldlogo | Quelle: Interkommunale Kooperation Überwald [Kreis Bergstraße] Die klassische Kooperation in den Funktionen als kreisangehörige Gemeinde des Kreis Bergstraße liegt auf der Hand: Die Ge- wald“ kooperieren Wald-Michelbach, meinde Wald-Michelbach hat in ihrer Grasellenbach und Abtsteinach seit Funktion als Unterzentrum zwangs- 2005 in einem freiwilligen interkom- läufig weitgehende Verknüpfun- munalen Verbund. Schwerpunkte der gen zu den kreisangehörigen Städ- Zusammenarbeit liegen in den Berei- ten und Gemeinden des Landkreises. chen der Wirtschaftsförderung, Tou- Sie übernimmt vor allem in den Berei- rismus, Schulen und Kultur. Ziel ist es, chen Bildung, Kultur und Versorgung durch Bündelung der Kräfte und Ab- Aufgaben, von denen die Nachbarge- stimmung der Interessen die Region meinden profitieren. Überwald voranzubringen und damit zukunftsfähig zu machen. Ein gemein- samer Webauftritt kommuniziert den [Interessengemeinschaft Odenwald Verbund gegenüber Touristen, Inves- e.V.] Als Partner der Interessengemein- toren und Interessierten. Mit diesem schaft Odenwald e.V. haben Wald-Mi- Verbund möchten sich die Gemeinden chelbach und Grasellenbach aktiv mit im südlichen Odenwald unterstüt- an der Erarbeitung des Regionalen Ent- zen und nach außen präsentieren. Ge- wicklungskonzepts gewirkt. Dieses meinsame Projekte und Veranstaltun- stellt die Grundlage auf regionalem gen sind seit drei Jahren erfolgreich Maßstab für alle weiteren Planungen realisiert: das Gründerzentrum Über- dar. (s. Abschnitt 5.2.4 ) wald, der Gassenmarkt in Wald-Mi- chelbach, die Überwälder Traumnacht sind dafür nur Beispiele. Entwickelt wurde ein gemeinsames Marketing- 5.2.2 Formale Kooperationen zwi- konzept, das u. a. die Einführung ei- schen den Nachbarkommunen nes gemeinsamen Logos Überwald, eine neue Website, Imagebroschüren + Angebotspakete, und die Präsentati- [Zukunftsoffensive Überwald] Unter on auf Touristikmessen und regionale dem Namen „Zukunftsoffensive Über- Marketingauftritte enthält. 58 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

[Wirtschaftsvereinigung Überwald] 5.2.3 Informelle Zusammenarbeit Die Gewerbetreibenden der Gemein- den Grasellenbach, Wald-Michelbach Nicht jede Zusammenarbeit bedarf und Abtsteinach haben sich vor eini- der formalisierten Kooperation. Ge- gen Jahren in der „Wirtschaftsvereini- rade im informellen Bereich ergeben gung Überwald“ zusammengeschlos- sich engagierte und effiziente Ge- sen. Das Ziel der Vereinigung ist es, meinschaftsarbeiten. mit Hilfe von Aktionen und Projek- ten die Unternehmen des Überwaldes über die Gemeindegrenzen hinweg [Sport und Freizeit] Seit mehr als 25 zu fördern und deren Umsatz zu stei- Jahren besteht eine gemeinsame Ju- gern. Die Kaufkraft der Einwohner soll gendspielgemeinschaft der Sportver- verstärkt an den Überwald gebunden eine Affolterbach (Wald-Michelbach) werden. Die Wirtschaftsvereinigung sowie den Grasellenbacher Ortsteilen versteht sich als Kooperationspartner Gras-Ellenbach, Hammelbach, Schar- im Bereich der Wirtschaftsförderung bach und Wahlen. Auch gibt es seit und vermittelt zwischen Politik und einigen Jahren im Seniorenbereich Unternehmen. Ein besonderes Projekt, eine Spielgemeinschaft SG Affolter- das mit Hilfe der Wirtschaftsvereini- bach/Wahlen. Daneben gibt es vie- gung Überwald initiiert und durchge- le punktuelle Kooperationen: Hallen, führt wurde und wird ist der Überwäl- Sportfreiflächen und Geräte werden der Gassenmarkt, auf dem sich die nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Unternehmen der Region in Wald-Mi- Gemeinsame Sportveranstaltungen chelbach präsentieren (siehe Kapitel und Wettkämpfe beider Kommunen 6.4.3). sind im regulären Terminplan enthal- ten. Eine gegenseitige Ergänzung des Sportangebotes und die Vermittlung [Abwasserverband Überwald] Bereits der gemeinsamen Vielfalt an Schu- seit 1975 besteht der Zweckverband len und in der Öffentlichkeit sind be- zwischen den Gemeinden Wald-Mi- stehend, aber auch immer wieder aus- chelbach und Grasellenbach zur um- baubar. weltgerechten Abwasserbeseitigung und einer Sauber- und Reinhaltung der Bachläufe. [Veranstaltungen] Abstimmungen bei Veranstaltungen sind alltägliches Ge- schäft der benachbarten Kommunen, [Kommunale Arbeitsgemeinschaft] um Überlagerungen von Veranstaltun- Eigens für die Zusammenarbeit im gen bei begrenzter Gästezahl zu ver- Förderprogramm „Aktive Kernbereiche meiden. Hervorzuheben sind Feste, die in Hessen“ gegründet, übernimmt die aber auch explizit gemeinsam organi- Arbeitsgemeinschaft die öffentlich- siert werden wie der Überwälder Gas- rechtliche Vertretung der Aufgaben senmarkt, das Überwälder Heimatfest beider Gemeinden. Die Geschäftsfüh- und die Überwälder Traumnacht (s. rung übernimmt die Gemeinde Wald- Abschnitt 7.5.3 ) Michelbach im Vorsitz. (s. Vereinba- rung vom 03.12.2009) 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 59

5.2.4 Bestehende interkommunale neuerbare Energien „Brenergo“ (s.o.) Konzepte und Projekte wird eine innovative Verknüpfung von Landwirtschaft und Zukunftstechno- [Regionales Entwicklungskonzept] logien über das Thema Biomasse mit Das REK legt die Leitlinien der regiona- Unterstützung der Universität Darm- len Entwicklung fest. Als übergeord- stadt vorangetrieben. netes Leitbild ist „Der Odenwald – die landschaftlich und kulturell attrak- Unter dem Basisziel „Kontinuierlicher tivste und ökologisch intakte Region Ausbau der Infrastruktur“ sind u.a. mit klarem Qualitätsprofil in Rhein- folgende, für die „Aktiven Kernberei- Main-Neckar“ formuliert. Ein wenig che“ Wald-Michelbachs und Grasel- konkreter fasst es das strategische lenbachs relevanten Teilziele und Stra- Oberziel „Der Odenwald – die Quali- tegien subsumiert: tätsregion in Rhein-Main-Neckar“. Die thematischen Teilziele formen darun- ƒƒ Entwicklung der Versorgungsinfra- ter ein klares Profil: struktur ‚‚ Sicherung und Ergänzung der ƒƒ Teilziel 1. Der Odenwald – die Bio- Grundversorgung masseregion in Rhein-Main-Neckar ‚‚ Verbesserung der Verkehrsinfra- struktur ƒƒ Teilziel 2. Der Odenwald – die Wan- ‚‚ Verbesserung des ÖPNV Angebotes derregion in Rhein-Main-Neckar ‚‚ Entwicklung alternativer Mobili- tätskonzepte ƒƒ Teilziel 3. Der Odenwald – die Ge- nussregion in Rhein-Main-Neckar ƒƒ Effizienteres und effektiveres Ver- waltungshandeln ƒƒ Teilziel 4: Der Odenwald – die Geo- ‚‚ Modernisierung von Verwaltun- Region in Rhein-Main-Neckar gen und Optimierung regionaler Steuerungsprozesse ƒƒ Teilziel 5: Der Odenwald – die Kul- tur-Erlebnis-Region in Rhein-Main- ƒƒ Ausbau der regionalen Wirtschafts- Neckar förderung ‚‚ Entwicklung neuer Informations- ƒƒ Teilziel 6: Der Odenwald – die Ge- und Beratungsangebote meinschaftsregion in Rhein-Main- ‚‚ Anregung und Moderation von Neckar Netzwerkbildungen im Wirt- schaftssektor Der Schwerpunkt der Entwicklung ‚‚ Aufbau regionaler Kompetenznetz- liegt demnach für die ländliche Region werke zu Schlüsselthemen und auf dem Tourismus. Zweites Standbein entlang der Wertschöpfungskette stellt der Themenbereich der erneuer- baren Energien dar. Wie auch der Tou- rismus, hängt dieser Bereich unmittel- bar mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen zusammen. Mit Hilfe des Wirtschaftsclusters Breitband und Er- 60 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

Als Leitprojekte wurden betreffend serung der Wander- und Radwege be- Wald-Michelbach aufgenommen: trifft. Des Weiteren wurde über eine Umgestaltung der Heinrich-Schlerf- ƒƒ Touristisches Band Überwaldbahn Erholungsanlage nachgedacht. Ver- ‚‚ Ausbau der ehemaligen Bahnstre- marktungsmaßnahmen und Projekte, cke zur Draisinenbahnstrecke die die gastronomische oder kulturelle ‚‚ Flankierende Servicestellen und Infrastruktur betreffen, werden nicht Ereignisse durch das Programm SILEK gefördert. ‚‚ Konzept zur Integration von Über- gängen zu Geopark-Orten entlang der Streckenführung [Überwaldbahntrasse-Draisinenbahn] Von 1901 bis 1983 verkehrte zwischen Geplant ist je nach Schwerpunkt der Mörlenbach und Wahlen (Grasellen- Einsatz von Mitteln aus den Förder- bach) die Überwaldbahn. Die Stre- programmen: ELER, EFRE, ESF und vor cke wurde im Zuge von Rationalisie- allem LEADER. rungen der Deutschen Bahn 1983 für den Personenverkehr stillgelegt. Bis 1994 wurde die Bahnlinie noch als be- [SILEK] Wald-Michelbach ist seit April triebliche Route für das Coronet-Werk 2009 eine von wenigen ausgewählten weitergenutzt. Seit 2005 gab es ver- Gemeinden, die im Rahmen des SILEK schiedene Wiederbelebungsideen des (Integriertes Ländliches Entwicklungs- gegründeten Überwaldbahn e.V. 2006 konzept mit räumlichem und themati- kristallisierte sich aus einer Nutzungs- schem Schwerpunkt) von Land und EU studie die Befahrung der Strecke Mör- gefördert werden, dabei werden 75% lenbach – Wald-Michelbach mit Drai- der Kosten übernommen. Die Themen- sinen heraus. Ziel ist die touristische felder, die im Rahmen dieses Prozesses Erschließung und damit Erhaltung der erarbeitet werden können, beziehen Strecke, um für eine evtl. zukünftige sich auf die Themenfelder Agrarland- Wiederbesetzung mit einer Bahn ge- schaft und Landnutzung, Tourismus rüstet zu sein. Ab dem Bahnhof Unter- und Naherholung sowie Erneuerba- Waldmichelbach bis nach Wahlen (Ge- re Energien und Bioenergie, wobei der meindegebiet Grasellenbach) dient die Schwerpunkt auf Projekten und Maß- im Eigentum der Gemeinde befindli- nahmen mit Flächenbezug liegt. che Trasse derzeit als Radweg. (s. auch Abschnitt 7.2.1 ) Zu den drei Themenschwerpunkten wurden jeweils Arbeitsgruppen gebil- Die landschaftlich und architekto- det, die Ideen und Maßnahmen ent- nisch ungemein attraktive Strecke mit wickeln sollen. Hierbei wurde sich im vielen Viadukten, Tunneln, Tälern und Bereich „Tourismus und Naherholung“ malerischen Ausblicken bindet un- auf die Wegeinfrastruktur und auf mittelbar an die vielen anderen Rou- durchzuführende Einzelprojekte, wie ten des Odenwaldes (Geopark, Sieg- Themenwege und Lehrpfade, konzen- friedsteig etc.) an. Dieses Potenzial der triert. Die Arbeitsgruppe hat im Rah- Strecke gilt es zu auszubauen und als men dessen vielfältige Projektideen touristische Attraktion zu nutzen. entwickelt, die vor allem die Verbes- 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 61

Abb. 12. Strecke der Überwaldbahn (historischer Verlauf) mit ihren vielen Viadukten und Tunnel | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

[Lokale Agenda 21] In beiden Projekt- ƒƒ Soziales und Kultur kommunen fand ein Prozess der lo- kalen Agenda 21 statt. Es wurden 6 ƒƒ Stadtentwicklung und Verkehr Arbeitsgruppen gebildet, die in den Themenfeldern ƒƒ Wirtschaft, Arbeit, Ausbildung

ƒƒ Energie und Abfall, mit der Politik abgestimmte Ziele für die Gesellschaft Wald-Michelbachs ƒƒ Natur, Landschaft und Landwirtschaft bzw. Grasellenbachs formulierten und 62 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 5.ä R umliche Lage und Allgemeine Rahmenbedingungen

Eckpunkte für eine Erreichung dieser ƒƒ Z.T. bereits seit längerer Zeit inno- Ziele vereinbarten. Obwohl nicht alle vative Handlungsansätze in vielen Be- Maßnahmen auch umgesetzt wer- reichen (z.B. Know-How-Transfer in den konnten, stellen die zusammen- Kooperation mit der TU Darmstadt, gestellten Vorschläge eine wichtige z.B. Regenerative Energien, etc.) er- Grundlage für den aktuellen Bürger- schlossen beteiligungsprozess dar. Einzelne, für den Kernbereich relevante Grundide- en werden in den verschieden Hand- [Schwächen / Risiken] lungsfeldern aufgegriffen. (s. Ab- schnitt 9) ƒƒ Schritt von der Organisation zur all- täglichen Praxis, teilweise rein for- male Mitgliedschaft [Einfache Stadterneuerung] Wald-Mi- chelbach war in den Jahren 1986-2005 ƒƒ Im Bereich Touristik fehlen Abstim- im Förderprogramm „Einfache Stadt- mungen zwischen den verschiede- erneuerung“ aufgenommen. Im Kern- nen Verwaltungsebenen (z.B. Kreis- bereich realisiert wurden u.a. die Neu- und Landesebene) gestaltung des historischen Ortskerns „In der Gass“ mit dem Michelbach, ƒƒ Überschneidung der Verwaltungs- Umgestaltung einer Brache zu einem ebenen Bergstraße und Odenwald zentralen Parkplatz, die Gestaltung mit den „Regionalgrenzen“ – Gefahr „zwischen den Kirchen“ mit der Errich- der Verwaltungshürden tung des Bücherbrunnens und die Sa- nierung des alten Bahnhofsgebäudes. ƒƒ Verwirrende Vielfalt von Marken und Labels im Bereich Touristik

[Stärken] [Chancen] ƒƒ gut organisierte vielfältige Koopera- tionen vorhanden ƒƒ Synergien in der Fördermittelaquisi- tion durch Kombination verschiede- ƒƒ schlüssiges Regionales Entwick- ner Maßnahmen z.B. REK und Aktive lungskonzept Kernbereiche

ƒƒ Erschließung von modernen, z.T. ƒƒ Integrierte, nachhaltige Entwick- zielgruppenbezogenen Tourismu- lung durch regionale Einbindung sangeboten wie Draisinenbahn, Mountainbike-, Nordicwalking- und ƒƒ Nutzung der Vorteile BEIDER Kreise Premiumwanderwegen begonnen (Bergstraße, Odenwald)

ƒƒ Zugriff auf zahlreiche flankierende ƒƒ Stärkung der Einzelstellung der Mar- Förderprogramme im Rahmen des ke „Überwald“ als EIN klares Label SILEK, des REK und anderen Projek- EINER Organisation ten bereits grundsätzlich hergestellt 5.2 bESTEHENDE Kooperationen und Konzepte 63

Foto 1: Ehemaliger Odenwaldexpress am Bahnhof Unter-Wald-Mi- Foto 2: Vöckelsbacher Viadukt chelbach Foto: Joachim Gutjahr Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach

Foto 3: Mackenheimer Viadukt Foto 4: Mackenheimer Viadukt http://www.panoramio.com/photo/15060603 Rita Eberle-Wessner Foto: Joachim Gutjahr

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6. Interkommunale Kooperation 66 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 6. InTERKOmmunale Kooperation

6. Interkommunale Koope- grund der unterschiedlichen Grö- ration ße der beiden Standorte im Weiteren aber differenzieren. Gerade diese Un- Im Zuge der Bewerbung für das För- terschiede können zu einer idealen derprogramm „Aktive Kerne“ haben gegenseitigen Ergänzung in einer ge- sich die Gemeinden Wald-Michelbach meinsame Entwicklungsperspektive und Grasellenbach im Sommer 2008 führen: Wald-Michelbach als Unter- zu einer interkommunalen Koopera- zentrum ist bei der täglichen Nahver- tion zusammengeschlossen. Ziel die- sorgung für Grasellenbach von Be- ser Zusammenarbeit ist es, in syn- deutung. Hier liegt also das Potenzial ergetischem Austausch innovative der Versorgung und des eher städti- Lösungen zur Stabilisierung der Kern- schen Erlebens beim Flanieren durch bereiche im ländlichen Raum zu ent- die Einkaufsstraße. Grasellenbach ver- wickeln. fügt dem gegenüber über eine idylli- sche Lage in den Hügeln des Odenwal- Wald-Michelbach und Grasellenbach des, wobei die kleinräumliche Struktur arbeiten seit 5 Jahren in der „Zukunft- die Romantik des ländlich geprägten soffensive Überwald“ zusammen, Raums noch bestärkt. Werden beide die in einer gemeinsamen Kooperati- Gemeinden zusammen betrachtet, er- on mit Abtsteinach die Entwicklung gibt sich ein Bild, welches vielfältige und Identität der drei Gemeinden för- Entwicklungschancen in sich birgt, so- dern will. Die Bevölkerung identifiziert dass gemeinschaftlich Maßnahmen sich mit dem Überwald, sodass hier und Projekte entwickelt werden kön- dem Potenzial der gemeinschaftlichen nen, die den Überwald als eine stabi- durch Bürgerbeteiligungen gesteuer- le und zukunftsorientierte Region be- ten Entwicklungsförderung eine stabi- stärken. le Grundlage gegeben ist. Mit der interkommunalen Kooperati- Ziel der beiden Gemeinden ist es, als on im Förderprogramm „Aktive Kern- interkommunale Pilotstandorte im bereiche in Hessen“ wird so der Grund- Förderprogramm „Aktive Kernberei- stein für viele gemeinsame Projekte che“ beispielhafte und wegweisen- gelegt. Sie kann auf einem Weg zu ei- de Lösungen für die Kernbereiche in ner dauerhaften nachhaltigen Ent- ländlichen Regionen Hessens zu ent- wicklung aber nur ein Schritt sein. Die wickeln. Denn gerade in den Kernbe- Fortsetzung der Kooperation nach Pro- reichen im ländlichen, strukturschwa- grammende ist essenziell, denn klei- chen Raum ballen sich komplexe ne Städte und Gemeinden können Problemverkettungen, die den Fortbe- nur als Einheit in eine überregionale stand der Zentren und damit letztend- Wahrnehmung rücken. Durch eine kla- lich auch der Gesamtgemeinde in ihrer re Profilierung kann es jedoch der Re- heutigen Form grundsätzlich in Frage gion gelingen, ihre Stärken gezielt im stellen. Wirtschaftsraum Mitteldeutschland zu positionieren. Dabei grundsätz- Wald-Michelbach und Grasellenbach lich förderlich sind die Lage an der un- haben als Nachbarorte vergleichba- mittelbaren Schnittstelle dreier wirt- re Rahmenbedingungen, die sich auf- schaftsstarker Bundesländer sowie 67

die räumliche Nähe zweier Metropol- regionen mit vielen Millionen Einwoh- nern. Hier finden sich sowohl große regionale Absatzmärkte für Produkte und Dienstleistungen der Projektkom- munen, als auch ein breites Potenzial Naherholungssuchender. Foto 6: Erfolge der einfachen Stadterneuerung im Zentrum

Foto 5: Blick Ludwigstraße „In der Gass“

Foto 7: Gestaltungsbedarf im zentralen Kernbereich Foto 8: Leerstand im zentralen Kernbereich 68 69

7. bestandsaufnahme – SWOT – Analyse

7.1 Gemeindestruktur und Freiraum S.70 7.4o W hnen und Wohnungs- 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile s.70 wirtschaft S.96 7.1.2 Öffentlicher Raum S.72 7.5 soziale Infrastruktur – 7.1.3 landschaftsraum S.76 Bildung, Freizeit und Kultur S.100

7.2 Verkehr und Mobilität S.80 7.5.1 bildung / Schulen S.101 7.5.2 ständige Angebote Freizeit / 7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr s.80 Kultur S.105 7.2.2 Motorisierter Individualverkehr s.83 7.5.3 Feste / Events S.108 7.2.3 pendler S.85 7.6 uMWelt und Nachhaltigkeit S.110 7.3 bevölkerung S.87 7.7 lokale Ökonomie und Arbeit S.112 7.3.1 bevölkerungsentwicklung s.87 7.3.2 bevölkerungsprognose s.91 7.7.1 beschäftigung / Arbeitsmarkt s.116 7.3.3 bevölkerungsstruktur s.92 7.7.2 einzelhandel / Gewerbe s.120 7.3.4 Migration S.94 7.8 tourismus und Gastronomie S.122 70 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7. Bestandsaufnahme – Der Ortsteil Wald-Michelbach bildet SWOT – Analyse mit 4.751 Einwohnern den Hauptort der gleichnamigen Gesamtgemeinde. Hier finden sich alle Funktionen eines 7.1 Gemeindestruktur und Unterzentrums, wie Verwaltungsein- Freiraum richtungen, Versorgungsinfrastruktur, kulturelle und soziale Hauptstellen. 7.1.1 Gemeindestruktur / Ortsteile

Abb. 13. Übersicht Ortsteile, Einwohner (absolut und prozentual) | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

[Ortsteile] Wald-Michelbach besteht [Flächennutzungen] Das Gemeinde- aus 10 Ortsteilen, die sich Anfang der gebiet umfasst ca. 7500 ha und wird 1970er Jahre zur Gesamtgemeinde zu- vor allem von rund 67% Wald be- sammengeschlossen haben. Die Ge- stimmt. Landwirtschaftliche Flächen samtfläche der Gemeinde erstreckt sind mit ca. 1800 ha die zweitgrößte sich damit über ca. 75 qkm, die ein- Flächennutzung. Auf 354 ha Siedlungs- zelnen Ortsteile formen überwiegend und 220 ha Verkehrsfläche finden sich abgeschlossene Siedlungseinheiten. knapp 3000 Häuser, rund 4400 Haus- 7.1 GemeINDESTRUKTUR und Freiraum 71

halte. Die Gemeinde Wald-Michel- der Gass“. Dieser Kern liegt als Neben- bach legt im Entwurf zum Siedlungs- straße zur ortsbildprägenden Haupt- flächenkonzept das Hauptaugenmerk straße, der Ludwigstraße. Bereits auf eine landschaftsschonende Innen- Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, ent- entwicklung. Schwerpunkt der Wohn- wickelte sich die Gemeinde Michel- bauflächenentwicklung liegt im zen- bach an dieser entlang und seitlich da- tralen Ortsteil Wald-Michelbach, den von den Hügelhang hinauf. Gerade die anderen Ortsteilen werden zur Ge- topografischen Gegebenheiten sind währleistung der Eigenentwicklung in oft nur auf den zweiten Blick erkenn- geringem Umfang Wohnbauflächen bar, jedoch in Form von Unterbauten, eingeräumt. Als maximaler Bedarf an Stützmauern und Treppen prägnant. neuen Wohnsiedlungsflächen werden im Regionalplan Südhessen für Wald- Der Ortsteil Wald-Michelbach ist mit Michelbach 17 ha für den Zeitraum einer Mischung aus Wohngebäuden, 1990 bis 2010 aufgeführt. Im Jahr 2002 Läden, Handwerksbetrieben, öffentli- verblieben bis zum Jahr 2010 noch 7ha chen Einrichtungen und Kirchen eine unbebautes Land. Für Gewerbeflä- „klassisch“ heterogene Gemeinde. Die chenentwicklung sieht der Regional- Struktur besteht mehrheitlich aus frei- plan Südhessen aus dem Jahr 2000 stehenden Einzelgebäuden, Straßen- eine Fläche unter 5 ha vor. züge sind jedoch ablesbar. Die zentrale Ludwigstraße und angrenzende Stra- Im Rahmen der Abstimmungen mit ßen sind deutlich städtischen Charak- dem derzeit im Verfahren befindli- ters, in den weiteren Randlagen steigt chen Regionalplanentwurf Südhessen der Anteil der landwirtschaftlich ge- soll der kommunale Flächennutzungs- nutzten Gehöfte. plan der Gemeinde in absehbarer Zeit aktualisiert und digitalisiert werden. Die zeitgeschichtliche Struktur Wald- Aus diesem Grund findet sich im Kon- Michelbachs ist ebenfalls sehr hetero- zeptentwurf keine bildliche Darstel- gen. So findet sich eine Mischung his- lung der Flächen und Planungen. Im torischer Fachwerkhäuser mit roten Rahmen der Fortschreibung des Hand- Sandsteinelementen, Bebauung der lungskonzeptes werden die Angaben 1960er bis 1970er Jahre und vereinzel- zur Flächenplanung kontinuierlich er- te größere Gebäude der 1980er Jahre, gänzt. Grundlage für den Konzeptent- die in Maßstab und Ästhetik vom rest- wurf bildeten der Landschaftsplan, der lichen Stadtbild deutlich abweichen. Regionalplan, sowie der Entwurf des Obwohl an einigen Stellen dringen- Siedlungsflächenentwicklungskon- der Handlungsbedarf besteht, ist das zeptes. städtebauliche und architektonische Bild der Gemeinde, vor allem auch dank der sehr erfolgreichen Stadter- [Bauliche Struktur] Die geschichtliche neuerung, insgesamt ästhetisch an- Entwicklung des Ortsteils Wald-Mi- sprechend. chelbach ist an der heutigen Gemein- destruktur sehr klar ablesbar: Den his- torischen Kern der Siedlung bildet das Gelände um das heutige Rathaus „In 72 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

[Zustand] Die einstige Prosperität des hauses“. (s. Abschnitt 7.5.2 ) Das Po- Unterzentrums und die touristische tenzial der Gemeinde für das Förder- Prägung des Ortes sind heute nur noch programm besteht vor allem auch im teilweise zu spüren. Die dramatische bestehenden Engagement der Bürger wirtschaftliche Entwicklung der letz- in ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die- ten Jahre, sinkende Einwohnerzahlen, se Bereitschaft zur Mitwirkung an der rückläufige Besucherzahlen und die Zukunftsgestaltung der Gemeinde gilt schrumpfende Realsteuerkraft sind es zu aktivieren, die Menschen in Ver- schon länger im Gemeindebild des einen, Initiativen und Interessengrup- Kernbereiches abzulesen. Hinzu kom- pen zur Mitarbeit zu motivieren. men die endogenen Probleme des Ein- zelhandels, wie wachsende Konkur- renz durch nicht integrierte Lagen auf der „grünen Wiese“, nicht mehr zeit- 7.1.2 Öffentlicher Raum gemäße Angebote und mangelnde Va- rianz, zu geringe Flächengrößen und Historisch ist der öffentliche Raum in ein kontinuierlicher Verlust des spezi- kleinen Kommunen von zentraler Be- alisierten Fachhandelsbesatzes sowie deutung. Ein Großteil des öffentlichen eine Zunahme von Kümmernutzun- Lebens spielte sich auf Märkten, Ge- gen und Billigläden. Der Abwärtstrend richtsstätten und Kirchplätzen ab. In hat sich in den letzten 3-5 Jahren be- der neueren Geschichte haben die öf- schleunigt. Die zentralen Einkaufsla- fentlichen Räume einen dramatischen gen entlang der Ludwigstraße werden Funktionsverlust erfahren. Es entwi- zunehmend geprägt von Leerständen ckelt sich eine Spirale, in der Ursache und Kümmernutzungen, sanierungs- und Wirkung nur noch schwer ausei- bedürftigen Gebäude-Ensembles und nander zu halten sind: nachlassende z.T. additiven und nicht abgestimmten Nachfrage nach öffentlichen Nutzun- Werbemaßnahmen. Die gleichzeiti- gen als Folge einer schwindenden At- ge Eigenschaft, Hauptdurchgangsstra- traktivität der Stadträume? Leere Stra- ße des Ortes zu sein und ein Mangel ßen und Plätze eine Ursache für den an Orträumen mit Aufenthaltsqualität Rückzug ins Private? Das Förderpro- erschweren die Wahrnehmung als zu- gramm setzt genau an der Unterbre- sammenhängende Einkaufszone des chung dieses Kreislaufes an: REAKTI- Kernbereichs. Eine integrierte Gesamt- VIERUNG der Ortskerne, das bedeutet konzeption zur Sicherung des Fortbe- auch und vor allem Reaktivierung des standes des Kernbereiches als zentra- städtischen Lebens im öffentlichen ler, multifunktionaler Mittelpunkt des Raum. Unterzentrums in Abstimmung mit ei- ner nachhaltigen Entwicklungsstabili- sierung der Gesamtgemeinde ist erfor- [Grünräume] Wald-Michelbach ist derlich. eine kleine Kommune, oft endet das Siedlungsgebiet bereits wenige Me- Ehrenamtliches Engagement für ein ter hinter der Hauptstraße. Dement- Projekt der Stadtgestaltung bewie- sprechend dominant ist der Einfluss sen die Wald-Michelbacher mit dem der umgebenden Landschaft. Sie ist Wiederaufbau des „Überwälder Ein- deutlich im Gegensatz zu Mittel- und 7.1 GemeINDESTRUKTUR und Freiraum 73

Abb. 14. Städtebauliche Merkmale und Potenziale | Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Großstädten allgegenwärtig. Gerade explizit suchen. Der öffentliche Frei- diese Nähe zur Natur macht die Quali- raum ist daher eher in Form befestig- tät der Kleinstädte aus, die Zuziehende ter Straßen und Plätze zu finden, denn 74 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

in weitläufigen Grünanlagen, Parks tem Zustand. Allerdings ist der Grün- oder Grünzügen. Die landschaftliche zug nicht optimal mit der Ludwig- Umgebung ist für ein solches Bedürf- straße verknüpft, sondern agiert „in nis ständig zu nah. zweiter Reihe“. Die Flächen entlang des Michelbachs bergen noch ein un- Es gibt zwei innerörtliche Grünräu- genutztes Potenzial. me: das Grundstück um die evangeli- sche Kirche und ein Grünraum entlang des Michelbachs. Der Garten um die [Straßen und Plätze] Auffällig ist das Kirche ist von einer Mauer umgeben, Fehlen eines zentralen Platzes (Markt- so dass er introvertiert und aus dem platz o.ä.) im Zentrum der Gemein- Straßenraum genommen wirkt. Der de. Der größte Platz im historischen Grünraum des Michelbachs war zum Kern Wald-Michelbachs wurde im Pro- Teil Gegenstand der Einfachen Stadt- gramm „Einfache Stadterneuerung“ erneuerung Ende der 1980er Jahre und überplant und ist als Parkplatz ge- wurde maßgeblich in ehrenamtlicher nutzt. Am ehesten übernimmt der his- Arbeit des Heimat- und Museumsver- torische Straßenzug „In der Gass“ mit eins eingerichtet. Die kleine parkähn- dem Michelbach die Funktionen ei- lich gestaltete Fläche in der direkten nes zentralen Platzes. Dieser mün- Nachbarschaft zum Einhaus ist in gu- det südwestlich in einen kleinen drei-

Abb. 15. Nutzungsdruck der Außenräume in der Ludwigstraße: Ausstellung Blumenladen, Außenbestuhlung Gastronomie – s. Strategiekonzept Lokale Ökonomie | Quelle: NH ProjektStadt 7.1 GemeINDESTRUKTUR und Freiraum 75

ecksförmigen Platz vor dem Rathaus, Platz birgt ein großes Potenzial als Ver- der jedoch keiner Nutzung zuzuord- knüpfungspunkt zwischen Stadt und nen ist. In nordöstlicher Verlängerung Landschaft. Erste Aufwertungsmaß- der Straße befindet sich eine platzar- nahmen sind als Initialprojekt der Ge- tige Aufweitung zwischen den beiden meinde Wald-Michelbach beantragt. Kirchen. Diese am verhältnismäßig steilen Hang gelegene Aufweitung, die ebenfalls im Zuge der „Einfachen [Stärken] Stadterneuerung“ gestaltet worden ist, wird jedoch vor allem als Verkehrs- ƒƒ Multifunktionales, dichtes Zentrum und Parkraum genutzt. Der dort be- findliche interessante und anziehen- ƒƒ Flächenverfügbarkeit de Bücherbrunnen kann jedoch allein keine Aufenthaltsqualitäten erzeugen. ƒƒ Historischer Gebäudebestand

Größter öffentlicher Raum ist die Lan- ƒƒ Weitgehend zusammenhängender desstraße L3120, die zentrale Ludwig- historischer Kern straße. Sie ist historisch dicht bebaut, Aufweitungen der 1960er und 1970er Jahre sind ausschließlich als Park- [Schwächen / Risiken] platzflächen genutzt. Trotz verkehr- licher Belastung der Straße bergen ƒƒ Schädigung des Ortsbildes durch diese Räume im Herzen Wald-Michel- Leerstand bachs Potenzial für qualitativ höher- wertigere Nutzungen. Das bestehen- ƒƒ Mangelnde Anbindung vorhandener de Angebot an weiteren Parkplätzen in attraktiver öffentlicher Räume fußläufiger Distanz ist großzügig vor- handen. Eine Neustrukturierung die- ƒƒ Fehlende Aufenthaltsqualität ent- ses Straßenraumes ist gerade für eine lang der Hauptstraße verbesserte Anziehungskraft der Lä- den wesentlich. Es gibt an vielen Stel- len sichtbar das Bedürfnis, den Stra- [Chancen] ßenraum als Außenfläche für die Lokale und Geschäfte zu nutzen. Eine ƒƒ Engagement der Bürger fördern und Verknüpfung an den räumlich zwin- aktivieren gend engen Stellen in die „zweite Rei- he“ des Michelbachs könnte ein wich- ƒƒ Positive Besetzung der freien Schau- tiger Baustein im strukturellen Gefüge fenster der öffentlichen Räume sein. ƒƒ Baumaßnahmen auf freien Grund- Zukünftig wird wieder der Platz vor stücken dem Bahnhof einen äußerst wichtigen öffentlichen Raum darstellen. Er ist von ƒƒ Verknüpfung der öffentlichen Räu- der Draisinenbahn aus Ortseingang me stärken für Besucher und als solcher von ho- her Bedeutung für die Gemeinde. Der 76 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7.1.3 Landschaftsraum

Der Charakter beider Projektkom- munen wird stark vom umgebenden Landschaftsraum geformt. Er ist an nahezu jedem Punkt in den Gemein- den erlebbar. Traditionell besteht eine enge Beziehung der Bewohner zur um- gebenden Landschaft, wobei voraus- sichtlich eine Verschiebung von ei- ner bislang vornehmlichen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung hin zu einem überwiegend touristischen Ein- satz stattfinden wird.

In Wald-Michelbach treffen zwei na- turräumliche Haupteinheiten zusam- men: Der „Sandstein-Odenwald“ im Osten und der „Vordere Odenwald“ im Westen. Prägend für den Land- schaftsraum sind zum einen die wel- ligen Höhenrücken und die Senken der zahlreichen kleinen Bachläufe. Land- wirtschaftliche Nutzung ist aufgrund der kargen Böden nur in geringem Umfang rentabel möglich.

Im Bezug auf die Flächennutzung der Gemeinde wird deutlich, dass in der Gemarkung ein sehr hoher Anteil an Landschaftsflächen besteht. 25 % der Flächen sind für die Landwirtschaft vorgesehen, über 66 % für die Forst- wirtschaft. Die Siedlungsbereiche konzentrieren sich entlang der Flüsse, Landwirtschaft und Wald bilden einen bunten Flickenteppich, der am Rand des Gemeindegebietes in den großen zusammenhängenden Waldflächen des tiefen Odenwaldes aufgeht.

Die Mischung aus großen Waldge- bieten, offenen Feldern und einer be- wegten Topografie stellt das Reizvolle der Landschaft dar. Der Zugänglich- keit und Qualität der Flächen kommt Abb. 16. Übersicht über die Landschaftsräume und Naturschutzgebiete | Umweltatlas Hessen, BMU, eigene Darstellung 7.1 GemeINDESTRUKTUR und Freiraum 77

eine außerordentlich hohe Bedeutung Fremdenverkehr: Naturlehrpfade, Na- zu. Die lokalen Naherholungsangebo- turbeobachtungspunkte sind Anzie- te wie z.B. das Waldschwimmbad „le- hungspunkte für Viele. ben“ vom Wald.

[Landschaftsschutz] Zum Schutz [Stärken] und zur Pflege der Landschaft, zum Schutz der Umwelt und zur Erhal- ƒƒ Hoher Freiflächenanteil der Kommu- tung der besonderen Eigenart unter- nen schiedlicher Lebensräume bestehen auf mehreren Ebenen Festsetzungen ƒƒ Gesicherte Gebiete für Natur- und und Verordnungen. Die Schutzgebie- Landschaftsschutz te und Schutzziel greifen teilweise in- einander und bilden ein vernetztes ƒƒ Regionale Konzepte liegen vor System. Der Landschaftsplan enthält die unterschiedlichen Aussagen zu ƒƒ Bewusstsein für Landschaft ist aus- Naturschutzgebieten, Landschafts- geprägt schutzgebieten und Naturdenkmä- lern. [Schwächen / Risiken] Bezüglich des Gemeindegebietes Wald-Michelbach sind festgehalten: ƒƒ Teilweise fehlende Verknüpfung des Landschaftsraumes mit der Ge- ƒƒ Als Naturschutzgebiete erfasst sind meinde das NSG „Dürr-Ellenbachtal“ im Os- ten des Gemeindegebietes, das NSG ƒƒ Informationsdefizit für Besucher „Wolfsloch“ im Süden des Ortsteils Wald-Michelbach und das NSG “Ei- terbachtal“ bei Siedelsbrunn. [Chancen]

ƒƒ FFH-Gebiete sind der „Eiterbach“ ƒƒ Touristische Nutzung im regionalen und das „Obere Ulfenbachtal bei Verbund Unter-Schönmattenwag“ im Sü- den des Gemeindegebietes und ƒƒ Charakteristische Landschaftsele- der „Bachlauf Götzenklingen“ in mente für Stadtbild nutzen (z.B. Mi- den Ortsteilen Siedelsbrunn und chelbach) Kreidach. Alle ausgewiesenen Schutzgebiete beziehen sich auf kleine Gewässerläufe.

Diese Zielsetzungen der Schutzgebie- te stehen derzeit weitgehend in Ein- klang mit den Nutzungsansprüchen der Bewohner. Auch erweisen sich die Schutzbereiche als förderlich im 78 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

Foto 9: Landschaftliches Potenzial Odenwald 7.1 GemeINDESTRUKTUR und Freiraum 79

Foto 10: Landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 11: Zukünftiger Draisinenbahnhof Foto 12: Erfolgreiche Nachnutzung Sozialstation Bahnhof Ober-Wald-Michelbach 80 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7.2 Verkehr und Mobilität Nord-Süd-Richtung, wesentlich gerin- ger sind die Ost-West-Anbindungen.

Deutlich anders stellt sich die Situation im weniger dicht besiedelten Raum des Odenwaldes dar. Nicht jeder ist hier gleich mobil. Erreicht im Ballungs- raum noch Jeder jeden beliebigen Ort schnell und einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln, liegt das Gewicht im ländlichen Raum eindeutig auf Sei- ten des PKW. Das bedeutet, dass un- eingeschränkte Mobilität nur einer bestimmten Gruppe zur Verfügung steht. Gleichwohl ist aufgrund be- grenzter endogener Potenziale im Ar- beitsmarkt, in der Freizeitinfrastruk- tur (Kino, Theater, Museen, Konzerte, Spaßbäder etc.) und im Konsumange- bot (spezielle Fachmärkte) Mobilität für viele von nahezu existenzieller Be- deutung. Abb. 17. Verkehrliche Erschließung | Quelle: Google Maps

Mobil zu sein, ist heute ein Grund- 7.2.1 Öffentlicher Nahverkehr bedürfnis. Das jeweilige Ziel, die zur Verfügung stehende bzw. erforderli- [Deutsche Bahn] Die Haupt- und che Zeit, das Alter des Nutzers und Schnellroute der Deutschen Bahn der monetäre Aspekt sind die Fakto- verläuft entlang der Bergstraße von ren der Verkehrsmittelwahl. Gerade Frankfurt über Darmstadt, Weinheim, die Ballungsgebiete Rhein-Main und Mannheim oder Heidelberg Richtung Rhein-Neckar sind stark von Verkehrs- Karlsruhe, Stuttgart, Basel. Da dies strömen aller Art geprägt: Flughäfen, eine der wichtigsten Nord-Süd-Ver- ein dichtes Netz der Deutschen Bahn, bindungen Deutschlands ist, ist die mehrere sogar parallel verlaufende Au- Frequenz der Zugverbindungen sehr tobahnen, zahlreiche Bundesstraßen hoch. und das differenzierte Angebot des öf- fentlichen Stadtverkehrs ermöglichen Von der Bergstraße aus erschließen ein hohes Maß an alltäglicher Mobi- Regionalbahnen den Odenwald. Das lität. aktive Netz der Deutschen Bahn reicht bis in das Weschnitztal (Fürth, Mör- Die dichte Verkehrsinfrastruktur der lenbach). Zwischen diesen Bahnhöfen Metropolregionen setzt sich bis in und Grasellenbach / Wald-Michelbach die Bergstraße fort. Deutlich wird hier verkehren dann BusMannheim und aber auch schon die Betonung der Heidelberg erreicht man mit öffent- 7.2 VeRKEHR und Mobilität 81

Abb. 18. Bahnverbindungen | Quelle: Deutsche Bahn, VIAS, eigene Darstellung lichen Verkehrsmitteln über den Bus ren Odenwaldes mit öffentlichen Ver- nach Mörlenbach und die Weschnitz- kehrsmitteln sorgt die seit 2005 durch talbahn bzw. die Überlandbuslinie die VIAS von der Deutschen Bahn nach Weinheim und von dort aus mit übernommene Odenwaldbahn mit ei- der Regionalbahn bzw. Straßenbahn. ner neuen Konzeption. Eine deutliche Die durchschnittlichen Fahrzeiten Fahrplanausweitung, schnellere Ver- von 1h 40min. nach Mannheim und bindungen und eine moderne Zug- von fast zwei Stunden nach Heidel- ausstattung führten zu einer drasti- berg sind für eine alltägliche Nutzung schen Nutzungssteigerung der Linie. viel zu lang, der Anschlusskomfort viel Sie führt von Frankfurt/Darmstadt bis zu gering. Der Anreiz, öffentliche Ver- nach Erbach/Eberbach. Die Gemein- kehrsmittel vor allem für den Weg zur den Grasellenbach und Wald-Michel- Arbeit (z.B. Mannheim/Ludwigshafen) bach sind als Gemeinden des Vorde- zu nutzen ist damit in keiner Weise ge- ren Odenwaldes an diese Linie nahezu geben. nicht angebunden. Sie ist aber ein Bei- spiel dafür, dass eine attraktive, direk- [Odenwaldbahn] Für eine große Ver- te Verbindung dann auch intensiv ge- besserung der Erschließung des hinte- nutzt wird. 82 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

[Überwaldbahn] Die Trasse der ehe- [Busverbindungen] Wald-Michelbach maligen Überwaldbahn wird als Drai- gehört zum Verkehrsverbund Rhein- sinenbahnstrecke saniert und so die Neckar (VRN). Im Wesentlichen er- Option für eine durchgehende Bahn- schließen drei Buslinien das Kernbe- verbindung nach Mannheim/Heiden- reichsgebiet: lberg über Mörlenbach/Weinheim of- fen gehalten. Wichtigstes Moment in ƒƒ Linie 681 Weinheim – Grasellenbach diesem Prozess ist die tatsächliche Er- haltung der Gleise. Deutlich wird dies ƒƒ Linie 683 – Wald-Michel- am Abschnitt Unter-Wald-Michelbach bach – Wahlen, dessen Gleise 1985 abgebro- chen wurde. Ein Neubau der Strecke ƒƒ Linie 686 Heppenheim – Wald-Mi- in absehbarer Zukunft ist absolut un- chelbach wahrscheinlich. (s. Abschnitt 5.2.4 )

Abb. 19.a Busverbindungen | Quelle: VRN, eigene Darstellung 7.2 VeRKEHR und Mobilität 83

Abb. 19.b Busverbindungen Fahrtzeiten | Quelle: VRN, eigene Darstellung

Damit ist Wald-Michelbach gut mit den umgebenden Gemeinden ver- netzt. Die Taktung orientiert sich je- doch vornehmlich am Schüler- und Pendlerverkehr und ist am Wochenen- de deutlich ausgedünnt. Anbindungen an die Zentren Weinheim und Heppen- heim bestehen ca. alle 2 Stunden auch am Wochenende. Eine Ausweitung der Fahrzeiten vor allem in die Abendstun- den wäre im Hinblick auf die Attrakti- vität Wald-Michelbachs als Wohnort für Familien wünschenswert. Jugend- liche könnten so das Freizeit- und Un- terhaltungsangebot der Großstädte besser nutzen.

Einen gesonderten Stadtbus gibt es in Wald-Michelbach bislang nicht. Hier könnte über ein flexibles System mit Kleinfahrzeugen nachgedacht werden.

7.2.2 Motorisierter Individualver- kehr

Augenfällig ist, dass das deutsche Au- tobahnnetz im Prinzip UM den Oden- wald herum führt: Abb. 20. Regionale Anbindungen MIV | Quelle: Google Earth, eigene Darstellung 84 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

ƒƒ Auf Seiten der Bergstraße verlau- ca. einer Stunde erreichbar. Die „Abge- fen die zentralen Nord-Süd-Ver- schiedenheit“ ist für die Region glei- bindungen: A5/A67/A6 verknüpfen chermaßen Segen wie Fluch. Einerseits Rhein/Main-Basel, die A61 entlang sind die langen und fast ausschließ- des Rheins ist die Verbindung über lich mit dem PKW zurückzulegenden Köln in die Niederlande. Östlich Fahrstrecken hinderlich für eine Teil- des Odenwaldes stellt die A81 über habe an der positiven Entwicklung Würzburg und Heilbronn die Verbin- der Bergstraße. Andererseits bleiben dung Hamburg-Stuttgart. auch die negativen Folgeerscheinun- gen eines dichten Netzes aus: Beide ƒƒ Entlang der Südgrenze des Oden- Kommunen liegen in einem großen, waldes quert eine der wichtigs- weitgehend zusammenhängenden ten europäischen Straßen, die Naturraum, nicht im Emissionsbereich E50. Mit ihrem deutschen Stre- (Lärm- und Luftverschmutzung) von ckenabschnitt, der BAB 6 (Mann- Flughäfen, Autobahnen oder überlas- heim – Heilbronn) verbindet die teten Bundesstraßen. „Via Carolina“ Paris mit Prag. Die nächstliegende Ost-West-Ver- bindung nördlich des Odenwal- [Ortsumgehung Mörlenbach] Seit vie- des ist die A3 von den Niederlanden len Jahren ist aufgrund der zentra- nach Österreich, die jedoch schon len Funktion der B38 eine Ortsumge- im Rhein-Main-Gebiet liegt. hung in Mörlenbach in der politischen Diskussion. Laut Erläuterungsbericht Von den Autobahnen der Bergstraße zum Neubau der Ortsumgehung vom führen zwei Bundesstraßen in das We- 05.10.2007 war die B38 durch Mörlen- schnitztal: von Heppenheim die B460, bach 2005 mit ca. 17.500 bis 22.000 von Weinheim durch den Saukopftun- Fahrzeugen pro 24h hoch belastet. nel die B38. Die B38 ist für den westli- Tägliche Staus während der Stoßzei- chen Odenwald die Hauptverbindung ten sind die Regel. Der Antrag sieht zwischen Dieburg und Weinheim. Der eine Umgehungsstraße im Osten Weg in die Gemeinden des Überwaldes Mörlenbachs vor (Variante O2). Für führt von Mörlenbach über die Lan- die Projektkommunen ist vor allem desstraße L3120. Diese Anbindung ist auch aufgrund fehlender Anbindung für die Überwald-Gemeinden existen- des Schienennetzes eine zügige Stre- ziell wichtig, bringt sie doch täglich cke für Kraftfahrzeuge auf alltägli- viele Arbeitnehmer nach Mannheim / chen Pendlerfahrten zukunftswichtig, Ludwigshafen und viele Touristen von eine zeitnahe Umsetzung des Projek- der Bergstraße in den Überwald. tes wird daher von beiden Kommunen nachdrücklich angestrebt. In zeitlicher Relation bedeutet dies: eine Fahrt nach Weinheim oder Hep- penheim dauert ohne Verkehrsbehin- [PKW-Zulassungen] Der motorisier- derungen ca. 25 min., die Anbindung te Individualverkehr, die individuel- an die nächsten Universitätsstädte le Benutzung des PKWs steht gerade Mannheim bzw. Heidelberg liegt bei in ländlichen Regionen für die selbst- ca. 40 min. Fahrzeit, Darmstadt ist in bestimmte Fortbewegung schlecht- 7.2 VeRKEHR und Mobilität 85

hin. Die Zahl der zugelassenen PKW [Parkierung] In Wald-Michelbach hat steigt ständig. Dies muss andererseits die wirtschaftliche Rezession zu ei- nicht zwangsläufig eine Erhöhung der nem Zuwachs an Brachflächen und km-Leistung bedeuten, sondern kenn- damit auch zu einem umfänglichen zeichnet zunächst nur die Verfügbar- Angebot an Parkplatzflächen geführt. keit. Die aktuelle Shellstudie sieht bis Dies stellt heute einen wichtigen zum Jahr 2020 keine Sättigung des Standortvorteil für Wald-Michelbach PKW-Marktes, wohl aber eine Ver- dar. Jedoch sind Parkplatzangebot und langsamung des Wachstums. (Quelle: –nachfrage ungenügend aufeinan- Deutsche Shell Pkw-Szenarien: Mehr der abgestimmt. Anwohner des dich- Autos, weniger Verkehr?). Verändern ten Ortskerns belegen aufgrund man- wird sich auf Grund der demografi- gelnder Parkmöglichkeiten auf dem schen Entwicklung der Anteil der Seni- eigenen Grundstück die Parkflächen oren. Verändern wird sich aber vor al- vor den Geschäften, die z.T. wiederum lem der Zugang zum PKW: Der Anteil über fehlende Kundenparkplätze kla- der Frauen wird steigen: Im Jahr 1999 gen. Die Parkplatzflächen in zweiter waren 40 % aller Frauen über 60 Jah- Reihe bergen hinsichtlich der Auslas- re im Besitz eines Führerscheines, im tung und der räumlichen Eigenschaf- Jahr 2020 werden dies etwa 75 % sein. ten ein noch ungenutztes Potenzial. Es wird abzuwarten sein, ob und in- Ein zeitlich gestaffeltes, intelligentes wieweit sich durch die künftige Ent- Parkflächenmanagement könnte die- wicklung der Benzinpreise der PKW se zentral gelegenen Räume auch für - Bestand und die Fahrtenhäufigkeit weitere Nutzungen zurückgewinnen verändern. und die Qualität des Ortszentrums deutlich heben. Der PKW-Bestand im Kreis Bergstras- se mit 572 PKW je 1000 EW (Quelle: HSL) spiegelt die allgemeine Zugäng- lichkeit zum Automobil wieder. Es be- 7.2.3 Pendler deutet, dass ca. jeder zweite Einwoh- ner (inkl. Kinder, Jugendliche und Alte) Der Wohnort ist in den ländlichen Re- ständigen Zugang zu einem priva- gionen Deutschlands nur für weni- ten Fahrzeug hat. Dementsprechend ge identisch mit dem Arbeitsort. Die schwach ist die Nutzung der beste- geringe Arbeitsplatzausstattung der henden Öffentlichen Verkehrsmittel Projektkommunen bedingt eine rege ausgeprägt, die geringe Nachfrage Pendleraktivität. Dabei überwiegt die wiederum erzeugt eine Einschränkung Zahl der Auspendler die Zahl der Ein- des Angebots – ein Kreislauf, der nur pendler auch in Wald-Michelbach schwierig zu durchbrechen ist. Vor al- deutlich. Derzeit sind in beiden Kom- lem für Menschen, die noch nicht oder munen ca. 4700 Personen täglich ar- nicht mehr Auto fahren, wird Mobili- beitsplatzbedingt unterwegs. Fast alle tät so zu einem alltäglichen Problem. Strecken werden dabei mit dem PKW In der Region Überwald entscheidet zurückgelegt. sich Lebensqualität oft am privaten Fahrzeug. Aus Wald-Michelbach pendelten 2007 täglich 2564 Menschen aus und 763 86 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

kamen in die Gemeinde. Das bedeu- [Stärken] tet eine Pendlerquote von ca. 30% der Gesamtbevölkerung. Die deutliche ƒƒ eine der wenigen NICHT verkehrsbe- Hauptlast liegt dabei aufgrund einer lasteten Regionen Deutschlands geringen Arbeitsplatzausstattung bei den Auspendlern. Im Vergleich zum ƒƒ keine Beeinflussung durch Fluglärm Odenwaldkreis und zum Kreis Berg- straße liegt das Saldo aus Ein- und Auspendlern bedeutend höher. [Schwächen / Risiken]

ƒƒ schlechte Anbindung an die Auto- bahnen behindert den wirtschaftli- chen Austausch mit anderen Regi- onen

ƒƒ lange Fahrzeiten benachteiligen den Standort für die Bereiche produzie- rendes Gewerbe und ortabhängige Dienstleistungen

ƒƒ das steigende Mobilitätsbedürfnis der Menschen könnte zu erhöhten Abwanderungsbewegungen vor al- lem bei jungen Bürgern führen

ƒƒ keine Anbindung an schienenge- bundene Verkehrssysteme und die Odenwaldbahn

ƒƒ mangelnde Verbindungen zwischen den Projektkommunen bezüglich öffentlicher Verkehrsmittel und Radwegen Abb. 21. Zahl der Pendler im Vergleich zu Land und Kreis | Quelle: HSL, eigene Darstellung

[Chancen]

ƒƒ als Ruheinsel – klares touristisches Profil

ƒƒ Raum für innovative Kleinstver- kehrssysteme

ƒƒ Synergiepotenziale alternativer Ver- kehrsmittel mit der Strategie der re- generativen Energien im Odenwald 7.3 bEVölkerung 87

7.3 Bevölkerung als in anderen Bundesländern. Die frei zugängliche Datenlage ist vergli- Charakteristikum des Odenwaldes ist chen mit Regionen mit schlechteren die geräumige Landschaft, in der ver- Zukunftsperspektiven deutlich einge- hältnismäßig wenig Menschen leben. schränkter. So finden sich z.B. im Saar- Mit einer Bevölkerungsdichte von 159 land, im Ruhrgebiet oder den neuen EW/qkm im Jahr 2007 ist die Besiede- Bundesländern mehr Studien und Un- lungsdichte des Odenwaldskreises im tersuchungen zu diesen Themen, was Vergleich zum Land Hessen mit 288 eine grundsätzlich schärfere Problem- EW/qkm und dem lage dort hervorhebt. In den ländli- Darmstadt mit 508 EW/qkm! sehr ge- chen Regionen Südhessens kommt es ring. (vgl. Schweiz: 185 EW/qkm) [Quel- vor allem darauf an, frühzeitig auf die le: HSL] beginnenden Schrumpfungsprozes-

Abb. 22. Bevölkerungsdichte im Vergleich zu Kreis, Land und Regierungsbezirk EW/ qkm Stand: 2007 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

7.3.1 Bevölkerungsentwicklung se zu reagieren, und im Rahmen in- terkommunal abgestimmter, nachhal- Das Land Hessen zählt zu den ent- tiger Handlungsprozesse drohenden wicklungsstärksten Bundesländern Abwärtsspiralen stabilisierende Ent- Deutschlands. Die Themen Bevölke- wicklungen entgegenzusetzen. rungsrückgang und Überalterung der Bevölkerung sind weniger drängend Gerade in Hessen differenziert sich 88 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

11.600 11.580 11.518 11.500 11.488

11.400

11.300

11.200

11.100 11.090 11.061

11.000 1990 1995 2000 2005

Abb. 23. Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 Absolut | Quelle: HSL, eigene Darstellung

die Entwicklung aber auch deutlich in Waren 1995 noch 11.580 Personen in Wachstums- und Schrumpfungsregi- Wald-Michelbach gemeldet, ging die onen aus. So zählen das Rhein-Main- Zahl bis 2000 auf 11.488 zurück. Im De- Gebiet zu den eindeutig wachsenden zember 2008 hatte die Gemeinde nur Metropolregionen, Nordhessen und noch 11.090 Einwohner. das südsüdöstliche Hessen zu den ländlich geprägten Regionen mit ne- Der Bevölkerungsrückgang lässt sich gativer Bevölkerungsentwicklung und dabei auf zwei Entwicklungssträn- deutlich wachsendem Anteil Älterer. ge zurückführen: zu einer bundesweit rückläufige Geburtenrate kommt seit Dieser demografische Wandel ist im einigen Jahren eine hohe Abwande- Überwald bereits heute spürbar: Die rungsbewegung: Ergaben noch 1990 Einwohnerzahlen sinken seit Jah- die Wanderungsbewegungen aus ren kontinuierlich, besonders schwer Zu- und Fortzügen ein deutlich po- wiegt die Abwanderung Junger Er- sitives Saldo (674 Zuzüge gegenüber wachsener aus der Region. 440 Fortzügen), reduzierte sich dieses in den Jahren 2000 bis 2005 auf eine Die interkommunale Kooperation nur noch ausgleichende Wirkung (po- stellt zusammen ca. 14.600 Einwoh- sitives Saldo: 15 Personen). Seit 2006 ner. In Wald-Michelbach waren im De- kehrt sich dieser Trend klar in die Ver- zember 2008 11.090 Bürger gemeldet, lustzone. Es ziehen deutlich mehr in Grasellenbach 3759 Bürger. Sichtbar Menschen aus Wald-Michelbach fort, wird der beginnende Bevölkerungs- als zuziehen: 2008 zogen zwar immer rückgang z.B. am Wohnungsleerstand. noch 500 Personen nach Wald-Michel- 7.3 bEVölkerung 89

Abb. 24. Zu- und Fortzüge 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung bach, 537 Personen verließen die Ge- eher milde. Betrachtet man jedoch die meinde jedoch. abwandernden Bevölkerungsgruppen näher, nämlich junge Erwachsene wird Die Wanderungsverluste allein sind je- schnell klar, dass der Geburtenrück- doch nur ein Teil der Gesamtentwick- gang in den nächsten Jahren deutlich lung: eine kontinuierlich negative na- an Dramatik gewinnen wird. türliche Bevölkerungsentwicklung seit Jahrzehnten verfestigt die Bevölke- Bis zur Jahrtausendwende konnten rungsverluste. Dabei ist diese Tendenz die Zuzüge den Geburtenrückgang negativ wachsend: fehlten 1990 noch mehr als ausgleichen: die Gemeinde 52 Geburten zu einer stabilen Bevölke- wuchs 1990 um insgesamt 182 Men- rungszahl, waren es 2008 schon 85. Im schen. Drastisch zunehmende Fortzü- Vergleich zum Land Hessen verläuft ge potenzierten die negative natürli- diese Entwicklung auf den ersten Blick che Bevölkerungsentwicklung jedoch 90 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

Abb. 25. Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990-2008) | Quelle: HSL, eigene Darstellung

schnell: Bereits 2000 verlor Wald-Mi- chelbach 56 Einwohner. Diese Zahl verdoppelte sich in 8 Jahren auf 122. In- nerhalb von 18 Jahren ergibt sich damit eine Veränderung von 304 Personen bei ca. 11.000 Einwohnern.

Das erfordert ein völliges Umden- ken bei einer Gemeinde, die über vie- le Jahrzehnte Bevölkerungsgewinne zu verzeichnen hatte. Auch wenn der Bevölkerungsverlust bis heute nicht die Relationen z.B. der neuen Ländern oder des Saarlandes erreicht, stehen die Kommunen doch am Beginn einer eindeutigen Entwicklung. (vgl. Exkurs 2 – Schrumpfung und Überalterung) Die neue Problemlage wurde zeitnah von den Projektkommunen erkannt – die Chance durch aktives Handeln dieser Entwicklung die dramatische Dynamik zu nehmen, u.a. mit dem Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ wahrgenommen.

Abb. 26. Bevölkerungsentwicklung natürlich / wanderungsbedingt 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung 7.3 bEVölkerung 91

7.3.2 Bevölkerungsprognose ƒƒ die Zahl der 6- bis unter 20-Jährigen sinkt um 13 % Die prognostizierte künftige demo- grafische Entwicklung in den Projekt- ƒƒ die Zahl der erwerbsfähigen Bevöl- kommunen wird durch drei wesentli- kerung (20 bis unter 60 Jahre) sinkt che Punkte maßgeblich geprägt: um 3 %

ƒƒ Der Anteil der Älteren nimmt zu – ƒƒ die Zahl der 60-Jährigen und Älteren ein gesamtgesellschaftliches Phä- steigt um 20 % nomen in Deutschland und anderen Industrieländern aufgrund steigen- ƒƒ die Geburtenzahl sinkt um 10 %. der Lebenserwartung. Diese Bilanzierung fasst jedoch wach- ƒƒ Der Saldo der natürlichen Bevölke- sende Regionen wie die Rhein-Main- rungsentwicklung ist negativ: Die Region und schrumpfende Landes- Zahl der Geburten ist niedriger als teile wie Nordhessen und die Region die Zahl der Sterbefälle, ebenfalls Odenwald zusammen. Die Großstäd- ein typisches Phänomen des demo- te (Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, grafischen Wandels. Darmstadt) und kreisfreien Städte Hessens können einem Bevölkerungs- ƒƒ Der Saldo der Wanderungsbewegun- wachstum entgegensehen (+1,1% bis gen ist negativ: Es ziehen weniger +4,4%). Die Landkreise werden durch- Menschen zu, als abwandern. schnittlich um ca. 4,4% schrumpfen.

Die Bevölkerung der Bundesrepublik Um der Situation in den beiden Pro- Deutschland wird bis zum Jahr 2050 jektkommunen nahe zu kommen, deutlich schrumpfen. Darin sind sich muss man sowohl die Prognosen für alle Prognosen einig. Es wird dicht be- die Bergstraße als auch für den Oden- völkerte Siedlungsbereiche geben und wald betrachten. Das statistische Lan- es wird – dies erfordert das Umdenken desamt Hessen liefert dazu Daten in – extrem dünn besiedelte Regionen ge- der 11. koordinierten Bevölkerungsvo- ben sowohl innerhalb Deutschlands, rausberechnung: Demnach wird die aber auch innerhalb der einzelnen Bevölkerung des Kreis Bergstraße bis Bundesländer. (s. Exkurs 2) zum Jahr 2025 gegenüber dem Jahr 2006 um voraussichtlich 2,8% zurück- Zur Bevölkerungsentwicklung in Hes- gehen, der Odenwaldkreis wird um 3,9 sen bis 2020 benennt das Hessische % schrumpfen. Im Vergleich zu nord- Statistische Landesamt in der mittle- hessischen Prognosen (Regierungs- ren Variante folgende Kernaussagen: bezirk Kassel: -8,6%) eine insgesamt milde Entwicklung. Deutlich unter- ƒƒ die Bevölkerungszahl wird sich etwa schiedlich sind diese allerdings selbst um 3,1 % verringern im Kreis Bergstraße: je weiter ein Tal von der Verkehrsachse Bergstraße ent- ƒƒ die Zahl der 3- bis unter 6-Jährigen fernt ist, umso weniger aussichtsreich nimmt um rund 15 % ab sind die Chancen auf ausgleichende Zuwanderung. Hier wirkt sich die Ver- 92 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

kehrsinfrastruktur direkt auf die Be- Der Anteil Jugendlicher an der Ge- völkerungsentwicklung aus. samtbevölkerung im Odenwaldkreis wird deutlich schrumpfen – 2025 wer- den nach Prognose des HSL nur 16,7 % (gegenüber 21,1% 2006) der Bürger 7.3.3 Bevölkerungsstruktur unter 20 Jahren sein. Deutschland- weit ist eine vergleichbare Dynamik für z.B. die Bodenseeregion prognosti- ziert. In Wald-Michelbach lag der An- teil der Jugendlichen unter 20 an der Gesamtbevölkerung 2008 bei 19,1%. Bis auf Gemeinden differenzierte Da- ten zur Bevölkerungsvorausberech- nung liefert das HSL nicht. Daten der Bertelsmannstiftung unterscheiden sich auch in der Tendenz so deutlich von denen des HSL, dass auf eine Dar- stellung hier verzichtet wird.

Die Altersgruppe der über 65-jährigen des Kreises Bergstraße liegt mit 19,8 % (2006) leicht erhöht gegenüber dem Durchschnitt des RP Darmstadt 18,7 %. Der Anteil der Älteren an der Gesamt- bevölkerung des Odenwaldkreises liegt mit 20,4 % nur wenig höher. Bis zum Jahr 2025 wird sich dieser Wert je- doch auf etwa 27,9 % erhöhen. [Quel- le: HSL] Bundesweit ist der Odenwald Abb. 27. Bevölkerungszusammensetzung Jugend-/Altenanteil im Vergleich dann mit dem Saarland (27,3 [Statis- zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung tischen Amt, Saarland]) und der Süd- Westpfalz (29,0 % [Statistisches Lan- Wesentliches Veränderungsmerkmal desamt Rheinland-Pfalz]) vergleichbar. der Region ist, dass es vor allem zu Mit 21,6% liegt in Wald-Michelbach einer Änderung der Bevölkerungszu- der Anteil der über 65-jährigen bereits sammensetzung kommen wird. Hin- heute leicht (1,8 %) über dem Kreis- sichtlich der Altersstruktur wird auch durchschnitt Bergstraße, und ca. 2,9 in den Projektkommunen ein starker % über dem Durchschnitt des Regie- Anstieg der Altersgruppen über 65 Jah- rungsbezirk Darmstadt. Jedoch ist hier ren zu verzeichnen sein. Das Absinken aufgrund der eingangs dargestellten der Bevölkerungsanteile bis 40 Jah- Bevölkerungsentwicklung mit einem re wird voraussichtlich stärker eintre- deutlich stärkeren Anstieg zu rechnen. ten, als in anderen Regionen Hessens, da die Bildungsabwanderungen einen großen Teil der Verluste ausmachen. 7.3 bEVölkerung 93

[Stärken] ben, trotz völlig unterschiedlicher Ur- sachen und Konsequenzen: Es ist ƒƒ Bislang stabile heterogene Bevölke- notwendig urbanes Wachstum und rungsstruktur urbane Schrumpfung zusammen zu denken. [Dettmar & Weilacher 2003] ƒƒ Intensive und vielfältige Jugendför- derung Eine umfassende Übersicht bietet der Raumordnungsbericht der Bundes- [Schwächen / Risiken] regierung. So gibt es innerhalb Hes- sens Teilräume mit wachsender Be- ƒƒ Deutlich rückläufige natürliche Be- völkerung (das betrifft vor allem die völkerungsentwicklung Ballungszentren Rhein-Main und Rhein-Neckar) und Teilräume mit Be- ƒƒ Wachsende Verluste durch Wande- völkerungsrückgang. Dieser Rückgang rungsbewegungen der Bevölkerung kommt in sehr ver- schiedenen Ausprägungen vor. An Re- ƒƒ Risiko der Abwanderung vor allem gionen wie z.B. dem Ruhrgebiet oder junger Menschen weiten Teilen Ostdeutschlands kann man aber schon seit langem den Hand- ƒƒ Stark ansteigende Zahl der über lungsbedarf bei rückläufigen Bevölke- 65-jährigen (nicht erwerbsfähiges rungszahlen und die Konsequenzen Alter) daraus erkennen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl evaluierter Forschungs- [Chancen] projekte, Pilotprojekte und damit ver- bundener Erkenntnisse. Diese sind ƒƒ Raum für Experimentierfelder neuer Grundlage einer inhaltlichen Ausein- Wohnformen andersetzung in den Städtebauförder- programmen der nachhaltigen Stadt- ƒƒ Spezialisierte Angebote für unter- entwicklung in Hessen, so auch im schiedliche Zielgruppen schaffen- Förderprogramm „Aktive Kernbereiche Bindung junger Menschen an den in Hessen“. Wohnort durch z.B. breites Angebot sozialer Infrastruktur In der Konsequenz sind der Bevölke- rungsrückgang und der überpropor- tional anwachsender Teil älterer Men- schen besonders in strukturschwachen Exkurs 2: Schrumpfung und Überal- Regionen wie dem Odenwald drama- terung tische Faktoren für die Entwicklung der Gemeinden. Sie stehen in einer Hinsichtlich der Einwohnerentwick- schwierigen Haushaltslage vor sin- lung Deutschlands gibt es Gewinner kenden Einnahmen und wachsenden und Verlierer. Es besteht ein Nebenei- Ausgaben im Bereich der öffentlichen nander von Wachstum und Schrump- Daseinsvorsorge. Demografische und fung. In einschlägigen Fachpublika- ökonomische Schrumpfungsprozes- tionen werden diese Phänomene als se führen bei technischen Infrastruk- Elemente eines Prozesses beschrie- turen zu drastisch steigenden Kosten 94 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

pro Einwohner. Eine Reduktion des so- 7.3.4 Migration zialen und kulturellen Angebotes der Gemeinden ist oftmals unumgäng- Der Kreis Bergstraße und der Oden- lich, in peripheren Räumen kann dies waldkreis haben als überwiegend die letzte Kinderbetreuung, den let- ländlich geprägte Landkreise gegen- zen Volkshochschulkurs oder Turnver- über dem Land Hessen mit 11,2% ei- ein betreffen. nen leicht unterdurchschnittlichen Ausländeranteil von 9,4% (Bergstra- Für die einzelne Gemeinde ist es äu- ße) bzw. 10,1% (Odenwald). In Wald- ßerst schwierig, diesen Herausfor- Michelbach waren 2007 9,9% der Be- derungen des demografischen Wan- völkerung Migranten. Dabei lag der dels zu begegnen. In dieser Situation Anteil an der jeweiligen Altersgruppe sind interkommunale Kooperationen verhältnismäßig gleich verteilt: 1,8% und Akteursnetzwerke eine wirksa- der Bevölkerung sind Ausländer unter me Struktur, um Defizite auszuglei- 20 Jahren, 7,1% der Bevölkerung sind chen und Potenziale zu erschließen. Migranten im arbeitsfähigen Alter, nur Eine Abstimmung der Grundzüge ei- 1% der Bevölkerung sind Ausländer ner weiteren Entwicklung setzt aber über 65 Jahre. auch die Überwindung lokaler Kon- kurrenzen voraus. Die Außendarstel- Im alltäglichen Ablauf sind Migran- lung kleiner Gemeinden in der Peri- ten durchschnittlich in die Wald-Mi- pherie kann dafür im Verbund deutlich chelbacher Gesellschaft integriert. In gestärkt werden. Wald-Michelbach Gesprächen mit Mitgliedern des Ge- und Grasellenbach haben schon mit meindevorstandes wurde das Zusam- der „Zukunftsoffensive Überwald“ menleben als „nicht reibungslos“, aber und im Rahmen des Städtebauförder- auch nicht problematisch bewertet. programms mit der interkommunalen Konfliktpotenzial besteht wie in allen Kooperation ein Netzwerk geschaffen, Gemeinden vereinzelt bei Jugendver- in dem Kapazitäten und Kompetenzen anstaltungen, im regulären Vereinsle- gebündelt werden und beispielhafte, ben ist die Auseinandersetzung zwi- innovative Lösungen für die komple- schen Jugendlichen nicht als schwierig xen Problemlagen gefunden werden zu bezeichnen. In Bildungseinrichtun- können. gen wird frühzeitig mit Sprachkursen auf den Bedarf reagiert. Im Gemeinde- Unter den Bedingungen eines begon- gebiet Grasellenbachs (Wahlen) bietet nenen Bevölkerungsrückganges gilt es ein Kultur- und Gebetszentrum isla- im Überwald frühzeitig Entwicklungs- mischen Mitbürgern einen Treffpunkt. impulse zu setzen und eine langfristig tragfähige Perspektive für die Regi- Besonders hervorzuheben ist, dass on zu entwickeln. Im Verbund können es innerhalb des Gemeindegebie- sich die Kommunen durch einerseits tes Wald-Michelbachs bislang kei- dezentrale, flexible Lösungsansätze, ne räumliche Segregation von Bür- andererseits durch einer Konzentra- gern mit Migrationshintergrund gibt. tion z.B. kommunaler Einrichtungen, Auch dadurch sind kommunal und dazu Handlungsspielräume schaffen. gesellschaftlich das Zusammenleben und die Beschäftigung miteinander 7.3 bEVölkerung 95

Abb. 28. Ausländeranteil im Vergleich zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 29. Ausländeranteil nach Altersgruppen Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung 96 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

fest verankert. Diese Qualität beizu- 7.4 Wohnen und Woh- behalten und konstruktiv zu fördern, nungswirtschaft ist erklärtes Ziel der lokalen Politik. Zukünftig sollen auch weiterhin die [Bevölkerungsentwicklung] Der de- Bemühungen, ausländische Mitbürger mografische Wandel macht sich im fester in die Gesellschaft einzubinden, Überwald auch in Bezug auf den Woh- verstärkt werden. Ausdrücklich be- nungsmarkt bemerkbar. Vor allem steht das Angebot zur Mitwirkung in- die sich stetig verändernde Bevölke- nerhalb des Förderprogramms im Rah- rungszusammensetzung führt zu Ver- men der Bürgerbeteiligungen und vor änderungen, da hinsichtlich der Al- allem auch der lokalen Partnerschaft. tersstruktur ein starker Anstieg der Altersgruppen über 60 und eine starke [Stärken] Minderung der Altersgruppen unter 20 prognostiziert ist. Mit der Zunahme ƒƒ Überwiegend offene, integrative des Seniorenanteils steigt gleichzei- Vereinsarbeit tig die Nachfrage nach einem alters- gerechten Wohnen und begleitenden ƒƒ Frühe Einbeziehung in der Bildung/ Dienstleistungs- und Serviceangebo- Betreuung (Sprachkurse im Kinder- ten. Dies betrifft bei sinkender Mobi- garten) lität insbesondere die Nahversorgung im Quartier, umfasst aber auch wei- ƒƒ Keine räumliche Segregation vor- tergehende Wohnkonzeptionen wie handen Mehrgenerationen-Wohnen. Wesent- lich ist allerdings, dass abweichend ƒƒ Migration und Integration sind als von einer rein demographischen Pro- Themen regional und kommunal jektion, lokale Faktoren, wie die Ver- verankert schlechterung der Ausgangssituation im Bereich Lokale Ökonomie / Arbeits- [Schwächen / Risiken] plätze – wie im Fall Coronet oder ei- ner einsetzenden Abwärtsspirale im ƒƒ Weiterer Verbesserungsbedarf der Bereich Einzelhandel, durchaus dras- Integration in den Bereichen Bildung tische Schrumpfungsbewegungen in und Arbeitsmarkt einzelnen Ortsteilen auslösen können. Grundsätzlich sind in der einführen- ƒƒ Verbesserungsbedarf bei der Integ- den regionalen Projektion keine teil- ration Jugendlicher in die Gemein- räumlichen Wanderungsbewegungen schaft von Einwohnern innerhalb der Region enthalten. [Chancen] Die Entwicklung des Wohnungsmark- ƒƒ Internationalität als Chance zeitge- tes wird nicht nur durch die absolu- mäßer Urbanität – kulturelle Vielfalt te Zahl der Einwohner geprägt, son- dern durch die Größe, Struktur und ƒƒ Ökonomische Stärkung durch be- Präferenz der Privathaushalte. Die Un- sondere Angebote (ethnische Öko- tersuchung der Wohnwünsche und nomie) Wohnansprüche entsprechend dem 7.4 wOHNEN und Wohnungswirtschaft 97

Lebensformenkonzept wird in Hessen von ausgegangen, dass die Summe wie folgt dokumentiert. der Haushalte und damit auch die not- wendige absolute Wohnfläche auch in Der demografische Wandel, der eine stagnierenden oder rückläufigen Regi- Entwicklung der zahlenmäßig abneh- onen steigen wird. menden und zugleich älter werdenden Bevölkerung bedingt, aber auch der Die Ansprüche und der Bedarf spiegeln gesellschaftliche Wandel in der Aus- damit die gesellschaftlichen Wand- prägung der Individualisierung und lungsprozesse der wirtschaftlichen Pluralisierung der Lebensstile führen und demografischenE ntwicklung wie- zu einer Zunahme von 1- und 2- Per- der. So wird in der Nachfragestruktur sonenhaushalten, die als Nutzer auf die absolute Bevölkerungszahl über- dem Wohnungsmarkt verstärkt ver- lagert durch die wesentliche Größe treten sind. Die demografische Ent- der Anzahl der Haushalte, die auf dem wicklung wird deshalb selbst bei einer Wohnungsmarkt agieren. stagnierenden oder schrumpfenden Bevölkerung nicht zwangsläufig zu ei- [Entwicklung Wohnungsmarkt] Auf- ner Entspannung des Wohnungsmark- grund des wirtschaftlichen Struktur- tes führen. Vielmehr wird die Tendenz wandels, der auch massive Auswirkun- zu einer Teilhabe an der verstärkten gen auf die wirtschaftlichen Bereiche Flächennachfrage führen. Ausgehend der Gemeinden hat, lässt sich in Wald- von der Tatsache, dass die Anzahl der Michelbach eine Entwicklung beob- Haushalte aufgrund der demografi- achten, bei der hauptsächlich wegen schen Entwicklung weiter steigen wird privater und geschäftlicher Insolven- und vor dem Hintergrund der Auflö- zen immer mehr Häuser zum Verkauf sung traditioneller Familienstruktu- stehen. So verbreiten sich Leerstände ren wird für den Wohnungsmarkt da- besonders im Zentrum der Gemeinde

Abb. 30. Anteil Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Stand 2007, in Pro- zent | HSL, eigene Darstellung 98 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

durch vermehrte Geschäftsaufgaben. gangslage ist zu erwarten, dass sich Die Kaufwerte für baureifes Wohn- ein Defizit an 1 – 2 Zimmer-Wohnun- land liegen nach Angaben der Abtei- gen in Wald-Michelbach entwickeln lung Bauleitplanung Wald-Michel- wird. Die durchschnittliche Wohnflä- bachs etwa bei 130 Euro/qm, die für che ist ähnlich der allgemeinen Ent- gemischt genutzte Baufläche bei 100 wicklung auch in Wald-Michelbach ab Euro/qm und die für gewerbliche Bau- 1960 stetig gestiegen und beträgt der- flächen bei 50 Euro/qm. zeit 43 qm pro Person. Es ist also trotz der Entwicklung hin zu einer Haus- Die unterschiedliche Datenerfassung haltsverkleinerung eine Zunahme der der vergangenen Jahre (Lageklassifi- Wohnfläche insgesamt auszumachen. zierungen, Differenzierungsstufen) lässt eine schlüssige Betrachtung der Der Eigentumsanteil der Gemein- Bodenpreisentwicklung zum derzei- de liegt bei sieben reinen Wohnhäu- tigen Bearbeitungsstand nicht zu. Da sern, 34 gemischt genutzten Grund- diese aber als Schlüsselindikator ei- stücken und sechs gemeindeeigenen ner weiteren Siedlungsentwicklung Grundstücken, auf denen vereinseige- für äußerst wesentlich erachtet wird, ne Gebäude stehen. Der Wohnungsbe- findet sie bei der Fortschreibung des stand der Gemeinde beläuft sich auf Handlungskonzeptes besondere Be- 30 Wohnungen und der Baugenossen- rücksichtigung. Ferner ist der Aufbau schaft auf 90 Wohnungen. eines regionalen Monitorings vorgese- hen. (vgl. Abschnitt 9)

Das Neubauvolumen hat sich in den [Stärken] letzten Jahren auf etwa 13 Wohngebäu- de pro Jahr eingependelt. Aufgrund des ƒƒ Räumliche Potenziale für zielgrup- demografischen Wandels und der Plu- penorientierte Wohnungsangebote ralisierung der Lebensstile, welche ver- vorhanden bunden ist mit neuen Familienformen, ist eine Nachfrage zugunsten kleine- rer Wohnungen in zentraler Lage mit [Schwächen / Risiken] einer fußläufig zu erreichenden Infra- struktur zu erwarten. In Wald-Michel- ƒƒ Sinkende Bodenpreise bach liegt der derzeitige Wohnungsbe- stand bei 4.720 Wohnungen, wobei der ƒƒ Vermehrt Leerstände Bestand der Wohnungen mit ein bis zwei Räumen am geringsten ist. Das ƒƒ Defizit an 1 bis 2Z immerwohnungen breiteste Marktsegment besteht statt- dessen bei Wohnungen mit drei bis ƒƒ Eingeschränkte Zugriffsmöglichkei- fünf Räumen. Dementsprechend be- ten aufgrund von Einzeleigentum steht ein großer Anteil an Häusern mit ein und zwei Wohnungen gegenüber ƒƒ Negative Auswirkungen von loka- einem geringeren Anteil an Häusern, len Entwicklungen auf die Bevölke- die mit 3 und mehr Wohnungen aus- rungsentwicklung gestattet sind. Aufgrund dieser Aus- 7.4 wOHNEN und Wohnungswirtschaft 99

Abb. 31. Aktuelle Leerstände (Wohn- und Geschäftshäuser) 11/2009 | Quelle: Gemeinde, eigene Darstellung 100 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

[Chancen] die Bildungseinrichtungen und Kultur- und Freizeitveranstaltungen größerer ƒƒ Umstrukturierung bestehender Ge- Städte nur mit erheblichem Zeitauf- bäude / altersgerechter Umbau wand zu erreichen. Dies befördert die Forderung nach Erhalt und Stärkung ƒƒ Nutzung bestehende Brachgrund- einer ausreichenden und auch vielfäl- stücke für zielgruppenorientierte tigen lokalen sozialen Infrastruktur. Wohnformen z.B. Mehrgeneratio- Die landschaftliche Lage beinhaltet in nenwohnen Bezug auf das touristische Potenzial jedoch auch große Chancen, die durch die geringe Verkehrsbelastung eher befördert werden. Jedoch ist dieses touristische Angebot, das möglichst 7.5 Soziale Infrastruktur viele Bevölkerungsgruppen anziehen – Bildung, Freizeit und möchte, wieder auf ein differenziertes Kultur und buntes Angebot an Bildung, Frei- zeit und Kultur angewiesen. Die Bedeutung der sozialen Infrastruk- tur einer Stadt oder einer Gemeinde Auch hinsichtlich der Weiterentwick- liegt darin begründet, dass sie einen lung als Wirtschafts- und Arbeits- Faktor bildet, der die Menschen an ei- standorte ist eine Attraktivität im nen Ort binden kann, da dort essenzi- Bereich der so genannten „weichen elle Einrichtungen für die Ausbildung Faktoren“ wesentlich. Solche weichen der Kinder und vielfältige Möglichkei- Standortfaktoren beinhalten unter an- ten der Freizeitbeschäftigung gegeben derem als maßgeblichen Faktor die sind. soziale Infrastruktur, also qualitativ hochwertige Kinderbetreuungs- und Kleinere Gemeinden, wie Wald-Mi- Bildungseinrichtungen sowie attrak- chelbach und Grasellenbach, sind si- tive Freizeitangebote. Sind in diesem cherlich nicht in der Lage, ein mit gro- Segment keine befriedigenden Ange- ßen Städten vergleichbares Angebot bote vorhanden, so wird es schwierig zu schaffen. Dennoch und gerade aus sein, an gut ausgebildetes Personal zu diesem Grund sollte auf die Weiterent- kommen. wicklung der bestehenden Angebote und die Schaffung sowie Stärkung von Um also gerade junge Bevölkerungs- lokalen Nischenangeboten besonders gruppen anzuziehen und so dem Wert gelegt werden, da so ein Weg- demografischen Trend entgegen- zug gerade der jungen Bevölkerungs- zuwirken, ist es sinnvoll, die sozia- gruppen vermindert werden kann, der le Infrastruktur auf die Möglichkei- hauptsächlich ländliche Gegenden ten ihrer Verbesserung zu überprüfen, stark betrifft. um so effektive Maßnahmen zu ent- wickeln, diese insbesondere qualita- Wald-Michelbach und Grasellenbach tiv zu verbessern. In den vergangenen liegen in einem strukturschwachen Jahren kommt dem Thema der integ- Raum, der durch schlechte Verkehrsan- rierten Vernetzung der Bildungsträger bindungen gekennzeichnet ist. So sind untereinander, aber auch mit ande- 7.5ziale So Infrastruktur – Bildung, Freizeit und Kultur 101

ren Einrichtungen und Wirtschaftsun- ren. Wobei davon auszugehen ist, das ternehmen verstärkte Bedeutung zu. nicht alle Jugendlichen zwischen 14 Das Vernetzungs-, Kooperations- und und 18 Jahren noch eine Schule besu- Austauschniveau der bestehenden Bil- chen. Das Gymnasium trägt aufgrund dungsangebote ist bereits vorbildlich. dessen den Namen „Überwald Gymna- Diese Entwicklung soll, insbesondere sium des Kreis Bergstraße“. Außer dem unter dem zunehmenden Kosten- und Gymnasium gibt es in Wald-Michel- Effizienzdruck, der sich im Bereich der bach eine Haupt- und Realschule, eine sozialen Infrastruktur entwickelt hat, Schule für Lernhilfe und zwei Grund- weiter ausgebaut werden. Des Wei- schulen – somit sind alle Schulformen teren sollen vor allem im Bereich des ausreichend abgedeckt. Die Haupt- Übergangs von der Schule in das Be- und Realschule sowie das Überwald- rufsleben sowie in der Ausbildungs- Gymnasium bieten zudem für Kinder förderung die Vernetzung sowie die ab 10 Jahren seit 2006 eine Ganztags- Bemühungen um ein regional vorbild- betreuung bis 15:30 Uhr an. Insgesamt haftes Angebot intensiviert werden. betrachtet sind die Schülerzahlen in Wald-Michelbach allerdings rückläu- Wald-Michelbach und Grasellenbach fig, da imJ ahr 2005 die Schülerzahl der haben sich in einer gemeinsamen Ko- örtlichen Schulen noch bei 1.850 lag. operation mit Abtsteinach in der „Zu- Zum einen ist dies zurückzuführen kunftsoffensive Überwald“ bereits, auf sinkende Kinderzahlen, jedoch ist neben den Bereichen der Wirtschafts- zum anderen auch ein möglicher At- förderung und des Tourismus, auf eine traktivitätsverlust oder Imageverlust Schwerpunktsetzung im Bereich der für sinkende Schülerzahlen mitverant- Schulen und der Kultur verständigt. wortlich. Das Überwald-Gymnasium legt als aktive regionale Schüleraqui- sitionsmaßnahme einen Schwerpunkt auf die musikalische Ausbildung der 7.5.1 Bildung / Schulen Schüler. Diese Ausbildung kann durch die staatlich geförderte Jugendmu- [Bildung] Wald-Michelbach bildet das sikschule des Überwaldes und des Unterzentrum für die umliegende Re- Weschnitztales in Rimbach noch wei- gion und unterscheidet sich aufgrund ter ausgebaut werden. dessen im Hinblick auf die Angebots- struktur deutlich von der kleineren Eine weitere Besonderheit, die Wald- Gemeinde Grasellenbach. Michelbach als Schulstandort stärkt, ist die „Freie Schule Odenwald – Dra- Wald-Michelbach ist Schulstandort für chenschule“, eine staatlich genehmig- die umliegenden Gemeinden - das Ein- te Grundschule mit Förderstufe (1. – 6. zugsgebiet der Schulen, besonders des Klasse) in freier Trägerschaft, die im Gymnasiums mit derzeit 740 Schülern Jahr 2008 in der ehemaligen Jugend- ist entsprechend recht groß. So be- herberge Wald-Michelbachs eröffnet suchten im Jahr 2009, 1.563 Schüler die wurde. Die Schule verfolgt alternati- Wald-Michelbacher Schulen, bei nur ve Lern- und Pädagogikkonzepte, die 1.371 vor Ort ansässigen Kindern und durch thematisch ausgestattete Räu- Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jah- me, wie beispielsweise einen Bewe- 102 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

Abb. 32. Räumliche Darstellung der sozialen Infrastruktur im Kernbereich | Quelle: Gemeinden; eigene Darstellung

gungsraum, einen Leseraum und eine und Umwelt unterstützt werden. Die Werkstatt sowie ein Außengelände Drachenschule verfügt derzeit über mit Erfahrungsmöglichkeiten in Natur 25 Schüler und 3 Lehrer, wobei das 7.5ziale So Infrastruktur – Bildung, Freizeit und Kultur 103

Einzugsgebiet der Schule Lindenfels, teilung in Haupt- und Realschule flie- Fürth und das Weschnitztal umfasst. ßend ist und je nach Leistungsstand Die Gebühren betragen 260 Euro im erfolgt. Berufsschulen in der Nähe be- Monat und die Eltern sind zu 20 Stun- finden sich in Weinheim und Bens- den Eigenleistung im Jahr verpflichtet. heim, wobei die ansässigen Berufs- Die Gebühren decken nur rund 12% schüler hauptsächlich die Schule in der Gesamtkosten, der Rest wird von Bensheim aufsuchen. Sponsoren gedeckt, unter anderen von der Software AG Stiftung, der Sparkas- Die nächsten Fachhochschulen und senstiftung Starkenburg und der HSE Universitäten sind in den nächstgele- Stiftung Darmstadt. genen größeren Städten Heidelberg, Mannheim, Frankfurt und Darmstadt. Im Jahr 2006 wurde im Rahmen der Dies bedeutet sehr lange Fahrtzeiten, Verbesserung des Schulsystems eine sodass Studierende selten pendeln, modernen Schul- und Medienbiblio- sondern stattdessen meistens die Ge- thek errichtet, die sowohl von dem meinde verlassen und sich direkt in Überwald-Gymnasium als auch von den Universitätsstädten ansiedeln. der Haupt- und Realschule genutzt werden kann und zu bestimmten Zei- An außerschulischen Angeboten bie- ten auch der Öffentlichkeit zur Ver- ten die “Kreisvolkshochschule Berg- fügung steht. Weiter wurden an der straße“ mit Hauptsitz in Heppenheim Haupt- und Realschule so genann- und sowie die VHS „Odenwald- te „SchuBklassen“ eingerichtet, die kreis“ in Erbach ein gut ausgestattetes theoretisches Lernen in der Schu- Angebot an. Zwischen Wald-Michel- le mit praktischem Arbeiten im Be- bach und Grasellenbach gelegen, be- ruf verbinden, wobei in der Gemeinde findet sich zudem das Odenwald-Ins- für diese Schüler auch entsprechen- titut der Karl Kübel Stiftung, dass im de Praktikumsplätze angeboten wer- Bereich Familie und Arbeit ein vielfälti- den. Zurzeit wird eine Mensa an die ges Kursangebot zur Verfügung stellt. Schulgebäude angebaut, die das An- gebot der Nachmittagsbetreuung för- dern und die Möglichkeit eines Aus- [Kinderbetreuung] Im Hauptort Wald- baus dieser Betreuung zulassen soll. Michelbach der gleichnamigen Ge- Insgesamt besteht durch die regional samtgemeinde befinden sich ein ge- renommierten Bildungsangebote eine meindlicher und ein evangelischer hohe Standortqualität für die Gesamt- Kindergarten, die insgesamt 215 Be- gemeinde. treuungsplätze aufweisen. In den um- liegenden Ortsteilen sind nochmals Die Wald-Michelbacher Schulen wer- zwei Gemeinde- und zwei katholische ben in Konkurrenz mit den Schulen Kindergärten mit zusammen derzeit der weiteren Region um Schüler. Hier 200 Betreuungsplätzen vorhanden. sind vor allem Unterschiede im Schul- Insgesamt gibt es in der Gemeinde system ein Entscheidungsgrund für El- Wald-Michelbach dementsprechend tern. So bietet z.B. der Standort Fürth 415 Betreuungsplätze mit zusammen eine Gesamtschule an, die eine gro- sieben Integrationsplätzen. Die Be- ße Beliebtheit erfährt, da dort die Ein- treuungszeiten sind je nach Kinder- 104 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

garten unterschiedlich. In der größten schon frühzeitig in das Berufsleben Gemeinde-Einrichtung mit 115 Plätzen einsteigen, um sowohl den Erfolg ih- sind die Betreuungszeiten flexibel und rer Laufbahn als auch das finanzi- können bis 16 Uhr von den Eltern ge- elle Budget ihrer Familie zu sichern. bucht werden. Auch gibt es einen Not- Allerdings ist aufgrund des demogra- dienst, der bestimmte Zeiten der Feri- fischen Wandels nicht mit einer Zu- en abdeckt, sodass berufstätige Eltern nahme der Kinderzahlen zu rech- ihre Kinder dort unterbringen können. nen. Wald-Michelbach verfügt zudem Alle Kindergärten nehmen bei einem über eine gut ausgebaute Tages- entsprechenden Antrag auch Kinder müttervermittlung im privaten Be- ab zwei Jahren auf, die dann eine spe- reich, durch die die bisherige Nach- zifischeB etreuung erhalten, wobei die frage gut abgedeckt werden kann. Nachfrage steigend ist. Der Gemeinde- kindergarten in Wald-Michelbach hat dementsprechend eine eigene Gruppe [Stärken] eingerichtet, in der 15 Kinder zwischen zwei und drei Jahren betreut werden. ƒƒ Qualitativ und quantitativ hochwer- Auch werden besondere Sprachförde- tiges Schulangebot rungs- und Integrationsprogramme verfolgt. In den Gemeinde-Kindergär- ƒƒ Reichhaltiges Angebot der VHS Hep- ten werden derzeit 27 Kinder und in penheim, Lorsch und Erbach den kirchlichen 35 Kinder sprachlich gefördert. Eltern in finanziellen Not- ƒƒ Qualitativ hochwertiges Betreu- lagen können eine Unterstützung bei ungsangebot dem zu leistenden Kindergartenbei- trag erhalten. ƒƒ Nachmittagsangebote in Haupt- und Realschule und Gymnasium Insgesamt betrachtet hat die Ge- meinde hohe und in den letzten Jah- ƒƒ Breites Angebot von Freizeitaktivitä- ren stark steigende Ausgaben für die ten durch Vereine Kinderbetreuung, die von allgemeinen Steuereinnahmen gedeckt werden. Die Betreuung, die sich durch besondere [Schwächen / Risiken] Leistungen gegenüber förderungsbe- dürftigen Kindern auszeichnet, kann ƒƒ Verschärfung der Konkurrenz auf- als qualitativ hochwertig betrachtet grund landesweit rückläufiger Schü- werden. lerzahlen

Eine spezielle Einrichtung für Kinder ƒƒ Hochschul- und Fachhochschulan- unter drei Jahren (Krippe) ist in Wald- gebote sind schwer zu erreichen Michelbach allerdings nicht vorhan- den. Hier stellt sich die Frage, inwie- ƒƒ Verkehrsanbindung an die VHS und weit in diesem Bereich eine Nachfrage weiterführende Bildungsangebote besteht oder in Bezug auf zukünfti- mangelhaft ge Bewohner der Gemeinde entste- hen könnte, da immer mehr Frauen 7.5ziale So Infrastruktur – Bildung, Freizeit und Kultur 105

[Chancen] Wald-Michelbach das private Stoewer- Museum, das eine Ausstellung zu his- ƒƒ Bedeutung als Schulstandort torischen Automobilen und Nähma- schinen präsentiert. ƒƒ Ausbau der Nachmittagsbetreuung z.B. durch Einbeziehung der Vereine Besonders zu betonen ist das erst 2005 wiedererrichtete Einhaus, des- ƒƒ Kooperation der „Zukunftsoffensive sen Haustyp als ortsbildprägend für Überwald“ die Region anzusehen ist. Dieses Ein- haus wurde mithilfe von unzähligen ƒƒ Abstimmung der sozialen Infra- ehrenamtlichen Stunden und finanzi- struktur auf eine älter werdende Be- eller Unterstützung der Sparkassen- völkerung Stiftung von den Bürgern Wald-Mi- chelbachs wieder aufgebaut und wird nun als Gemeindehaus, indem Ver- sammlungen und Trauungen stattfin- 7.5.2 Ständige Angebote Freizeit / den, genutzt. Zudem sind bei dem Ein- Kultur haus ein Lapidarium und ein Backhaus nachgestellt, sodass Besucher die Le- [Kultureinrichtungen] Wald-Michel- bensweise der ländlichen Bevölkerung bach verfügt über ein kulturelles An- im 19 Jahrhundert nachvollziehen kön- gebot, dass nur einen kleinen Bereich nen. Weiter befindet sich im Kernbe- möglicher kultureller Einrichtungen reich der Bücherbrunnen, ebenfalls ein abdeckt. Betrachtet man das Angebot kultureller Anziehungspunkt, der mit in Wald-Michelbach und bezieht es vielen Zitaten namhafter Dichter ge- auf die Einwohnerzahl und die bedeu- schmückt ist. tende Funktion als Unterzentrum ist auch das kulturelle Angebot als aus- Mithilfe von freiwilligen Arbeitsstun- reichend zu betrachten. Dennoch be- den von Helfern des „Überwälder Mu- steht die Möglichkeit die Angebote zu seums- und Kulturvereins“ wurde zu- erweitern oder qualitativ aufzuwer- dem das Besucherbergwerk „Grube ten und zu modernisieren, um positi- Ludwig“ wieder hergerichtet, ein be- ve Auswirkungen auf den Bereich des deutendes Industriedenkmal aus der Tourismus erzielen zu können. Hochzeit des Bergbaus im Überwald. Dieses Denkmal ist an bestimmten An ständigen kulturellen Angeboten Besuchertagen geöffnet, die in den lo- bietet Wald-Michelbach das „Über- kalen Medien bekannt gegeben wer- wälder Heimatmuseum“, das in dem den. alten Fachwerk-Rathaus von 1594 un- tergebracht ist. Das Museum wurde Am Rand von Wald-Michelbach, neben von ehrenamtlich Tätigen des „Über- der Rudi Wünzer Halle gelegen, be- wälder Museums- und Kulturvereins“ findet sich die Heinrich-Schlerf-Erho- 1992 eingerichtet. Der Schwerpunkt lungsanlage, ein Park zum spazieren der Ausstellung liegt derzeit auf dem gehen mit Ententeich und Kinderspiel- Thema „Der Wald – als Lebensgrund- platz, der sich besonders für ältere Be- lage im Überwald“. Weiter gibt es in suchergruppen und Familien anbietet. 106 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

[Freizeit und Vereine] Da Wald-Mi- nen Ortsteilen ergänzt werden. Die chelbach Teil des UNESCO Geoparks Angebotspalette der Vereine deckt Bergstraße-Odenwald ist, wird die von Sportangeboten über Schulförde- touristische Attraktivität der Land- rungskreise bis zu Natur- und Kultur- schaft betont, die ein starkes Potenzial vereinen alles ab. für Freizeitnutzungen enthält. Die Re- gion des Überwaldes verfügt dement- Die tägliche und breit gefächerte För- sprechend über ein stark ausgebautes derung junger und alter Menschen in Wanderwegenetz, durch das alle Orts- musikalischer, sportlicher und sprach- teile der Großgemeinde Wald-Michel- licher Hinsicht stellt einen wichtigen bach miteinander verbunden sind. Die Grundpfeiler einer zielgruppenorien- Wanderwege erschließen Wiesentä- tierten Entwicklungsstrategie dar. Tra- ler und Höhenrücken bis fast 600 m, ditionelle Feste, moderne Veranstal- die herrliche Ausblicke ermöglichen. tungen und sportliche Highlights sind Überdies sind durch die Initiative des Kontaktstellen zwischen Jung und Alt Abtsteinacher Bildhauers Martin Hin- und damit eine Möglichkeit, den Dia- tenlang seit dem Jahr 2000 im Über- log der Generationen zu fördern. wald und der umliegenden Region sie- ben Kunstwanderwege entstanden, Ohne ehrenamtlichen Einsatz vieler davon einer bei Wald-Michelbach und Bürgerinnen und Bürger in Vereinen einer auf der Tromm. Auf den Wander- und Verbänden gäbe es - insbeson- wegen rund um Wald-Michelbach sind dere in Zeiten leerer öffentlicher Kas- des Weiteren geschichtliche Denkmale sen - nicht die Fülle von Angeboten im zu betrachten, wie die Ruine des „Lich- kulturellen, sozialen und sportlichen tenklinger Hof“, die alte Wehrkirche Bereich. Zentrales Ziel der Bundesre- oder der schon erwähnte Besuchers- gierung und der Europäischen Union tollen der ehemaligen Grube. ist die Förderung des bürgerschaftli- chen Engagements, vor allem in der Wald-Michelbach verfügt über ein Jugendarbeit. Programme und Initi- sehr beliebtes Wald-Schwimmbad und ativen verdeutlichen die Bedeutung es werden im Rahmen der Initiative des Nachwuchses für die Gesellschaft Überwald geführte Routen für Nordic- als wertvollste Ressource der Zukunft. Walking-Ausflüge, Rad- und Moun- Durch die öffentliche Anerkennung tainbike-, sowie Motorradtouren an- und Unterstützung von Freiwilligen- geboten. tätigkeit sollen Jugendliche selbst zu freiwilligem Engagement motiviert Ein reges Vereinsleben kennzeich- werden. net Wald-Michelbach, durch das viel- fältige Veranstaltungen von Musika- benden über Sportveranstaltungen [Angebote für Senioren] Vor dem Hin- bis zu muslimischen Hennaabenden tergrund der Bevölkerungsprognose stattfinden, die in einem monatlich für die Überwald-Region, die von ei- erscheinenden Kalender aufgeführt nem starken Anstieg älterer Bevöl- sind. Insgesamt sind in Wald-Michel- kerungsgruppen ausgeht, ist die An- bach 58 Vereine vermerkt, die noch- gebotsstruktur für ältere Menschen mals von 50 Vereinen in den einzel- besonders bedeutsam. Aufgrund der 7.5ziale So Infrastruktur – Bildung, Freizeit und Kultur 107

Abb. 33. Vereine nach Sparten in % im OT Wald-Michelbach | Quelle: Wald-Michelbach, eigene Darstellung landschaftlich schönen Lage und den Wald-Michelbach ist allerdings schon Prädikaten „staatlich anerkannter Er- jetzt als ein wichtiger Standort der Re- holungsort“ und „Reinluftgebiet“ er- gion für stationäre Pflege zu bezeich- gibt sich außerdem die Möglichkeit, nen. Vor Ort sind etwa 300 Betten in einen Ausbau der Einrichtungen für sechs Altenpflegeheimen und 29 Bet- alte Menschen zu fördern, um einen ten in einer Einrichtung für Schädel- Schwerpunkt für die Region zu setzen. Hirn-Verletzte vorhanden. Zusätzlich Denn die Region verfügt in diesem Be- versorgen zwei mobile Pflegediens- reich über maßgebliche Standortvor- te bedürftige Menschen im eigenen teile, die sich im Zuge des demografi- Heim. Auch haben sich verschiedene schen Wandels und der klimatischen Gemeinschaften gebildet, durch die Veränderungen noch verstärken wer- ein reichhaltiges Angebot an Beschäf- den. Gleichzeitig ergibt sich dadurch tigungen für ältere Menschen gewähr- aber auch die Notwendigkeit, Ange- leistet ist. So gibt es die Landsenioren, bote für jüngere Bevölkerungsgrup- die Rentnergemeinschaft und die Ak- pen auszubauen, um eine ausgewoge- tiven Senioren, die neben dem schon ne Bevölkerungsstruktur erhalten zu bestehenden Angeboten des Senio- können. rentanz und der Seniorennachmitta- ge weitere Veranstaltungen organisie- 108 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

ren. Der gesellschaftliche Wandel der sondere Beliebtheit erfährt bei den Ju- Lebensbedingungen bedingt auch ver- gendlichen das Jugendzentrum am al- änderte Herangehensweisen an das ten Bahnhof in einem Lokschuppen, Thema „Alter“, wodurch wiederum durch welches regelmäßige Veranstal- neue Ansprüche an ein Leben im „Al- tungen und auch größere Events, wie ter“ entstehen. So steigt die Anfrage Festivals organisiert und angeboten nach neuen Wohnformen, bei denen werden. es ermöglicht wird, in Würde zu Hause alt zu werden, indem Betreuungs- und Serviceleistungen entsprechend vor Ort in Anspruch genommen werden 7.5.3 Feste / Events und flexibel zugebucht werden kön- nen. Denkbare Wohnformen bilden in In Wald-Michelbach werden mehre- diesem Zusammenhang insbesonde- re Feste und Events jährlich ausge- re die Einrichtung von Servicewohnun- richtet und gefeiert. Das wohl älteste gen in schon bestehenden Gebäuden, Fest bildet das viertägige Überwälder Wohnformen, die unentgeltliche so- Heimatfest, das 2009 sein 60-jähriges ziale Unterstützung fördern und ver- Jubiläum feierte. Dort gibt es meh- schiedene Formen gemeinschaftlicher rere Musikveranstaltungen, von den Wohnprojekte. Vereinen gestaltete Abende und ei- nen Straßenumzug mit Motivwagen. Jeden Sommer werden zudem in al- [Soziales Netzwerk] Wald-Michelbach len Gemeinden des Überwaldes die verfügt über ein gut ausgestattetes Kerwe-Feste gefeiert, die ursprüng- soziales Netzwerk vor Ort, dass durch lich Feste der „Kirchweihen“ darstell- den Standort Heppenheim und Bens- ten. Diese Feste werden durch ein Un- heim ergänzt wird. Vor allem die Dia- terhaltungsprogramm mit Musik und konie bietet ein breit gefächertes An- Vorstellungen der Vereine erweitert, gebot an, dass ein Seniorenprogramm, die auch regelmäßig das Kulturle- Migrationshilfen, betreutes Wohnen ben der Gemeinde mit Veranstaltun- und eine Tagesstätte für Menschen gen und Konzerten (z.B. der Blasmu- mit einer psychischen Krankheit bein- sikkapellen und Chöre) bereichern. haltet. Weiter ist die Caritas mit einer Ein Weihnachtsmarkt, der viele Mög- Erziehungsberatungsstelle und einer lichkeiten für von Vereinen initiierte allgemeinen Beratung vor Ort stark Vorstellungen bietet, wird ebenfalls vertreten. Für Kinder und Jugend- alljährlich in Wald-Michelbach ausge- liche hat das Jugendamt der Berg- richtet. Besonderes Event jedes Jahr straße montags in Wald-Michelbach ist seit 2001 im Wald-Michelbacher eine Sprechstunde eingerichtet und Ortskern der „Gassenmarkt“, bei dem es gibt von der Organisation Prisma sich etwa 70 Betriebe und Geschäf- eine Drogenberatung als Fachstelle te der gesamten Region präsentieren. für Suchtprävention. Nimmt man das Der Gassenmarkt wird von der Wirt- vergleichsweise gute Schul- und Be- schaftsvereinigung Überwald organi- treuungsangebot hinzu, besteht ins- siert, die damit ein möglichst breites gesamt in Wald-Michelbach ein gut Publikum ansprechen will. organisiertes soziales Netzwerk. Be- 7.5ziale So Infrastruktur – Bildung, Freizeit und Kultur 109

Als weiteres beispielhaft organisiertes [Stärken] Fest in Wald-Michelbach ist die „Über- wälder Traumnacht“ zu benennen, die ƒƒ Attraktivität der Landschaft für Frei- 2008 ihre Premiere feierte. 2009 wur- zeitaktivitäten de die von etwa 2000 Besuchern fre- quentierte Veranstaltung wieder ein ƒƒ Vielfältige Vereinsangebote voller Erfolg. Die „Überwälder Traum- nacht“ als kulturgeschichtliche Veran- ƒƒ Zahlreiche engagierte Akteure staltung wird in Zusammenarbeit der Zu-kunftsoffensive Überwald mit dem ƒƒ Engagierte Zusammenarbeit der Museums- und Kulturverein Überwald Überwälder Gemeinden bei Festlich- organisiert. Die Museen des Überwal- keiten des präsentieren ihre Exponate da- bei auf besonders lebendige und an- schauliche Weise, wobei zwischen 18 [Schwächen/Risiken] und 24 Uhr in allen beteiligten Einrich- tungen entsprechende Führungen dar- ƒƒ Ausbaufähige Abstimmung zwi- geboten werden. Beteiligt ist auch das schen den kulturellen Angeboten Motorradmuseum aus Hammelbach und im Jahr 2009 wurde erstmals die ƒƒ Struktureller Modernisierungsbe- mit erneuerbaren Energien betriebene darf einiger Einrichtungen Heckenmühle im Ortsteil Hartenrod sowie das Atelier des Abtsteinacher Künstlers Martin Hintenlang mit in [Chancen] das Programm aufgenommen. Insbe- sondere das Hoftheater Tromm und ƒƒ Kulturelles Angebot für Alt und Jung die Jugendmusikschule Überwald-We- verbessern, um alle Altersgruppen schnitztal sorgen während der Traum- anzusprechen nacht für ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Da die Pa- ƒƒ Profilierung der Kulturangebote: the- lette der Angebote recht groß ist, wird matische Schwerpunkte ausbauen ein Shuttlebus eingesetzt, der die Be- sucher zu allen Stationen der Traum- ƒƒ Ausbau attraktiver zeitgemäßer An- nacht bringt. Diese Veranstaltung gebote für Senioren v.a. im Bereich kann als besonders gelungen in Bezug Bildung und Fitness auf die Zusammenarbeit und das En- gagement der Gemeinden, aber auch ƒƒ Schaffung themenspezifische zu- der Vereine und Bürger des Überwal- sammenhängender Events/Feste des hervorgehoben werden. Hier wird ein breites Publikum erreicht, wobei ƒƒ Zukunftsfähigkeit der Vereinsange- auf Schwerpunkte, wie die Möglich- bote unterstützen, Nachwuchsför- keit der Förderung regenerativer Ener- derung gien, eingegangen wird, und somit der Standort des Überwaldes eine Be- kanntheitssteigerung sowie eine Ima- gestärkung erfährt. 110 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7.6 Umwelt und Nachhal- den Odenwald zu einem Wirtschafts- tigkeit cluster für regenerative Energien aus- bauen will. Der Schwerpunkt „Energie Im Regionalen Entwicklungskonzept aus nachwachsenden Rohstoffen“ ist Odenwald hat der Einsatz von rege- nach der Schließung des Coronet-Wer- nerativen Energieträgern – insbeson- kes in Wald-Michelbach für die lokale dere Holz und Wasser - ein hohes Ge- Umgebung eine wichtige Chance, sich wicht: es ist für die strukturschwache mit der Entwicklung und Anwendung Region DIE Chance, Defizite in ein Po- innovativer umweltverträglicher Tech- tenzial für die Zukunft zu wandeln. nologien auf dem Markt neu zu posi- Gesellschaften wie die Brenergo koor- tionieren. dinieren Projekte für die Energieregi- on Odenwald und unterstützen durch Ansätze für die neue wirtschaftliche ihr Netzwerk und die angeschlosse- Ausrichtung der Region gibt es bereits nen Forschungseinrichtungen (z.B. TU gut etablierte: Die „Heckenmühle“ (OT Darmstadt) die Biomassestrategie des Hartenrod, Wald-Michelbach) speist Odenwaldes. Mit dem Solar- und Ener- mittels einer Wasserkraftanlage und gieberatungszentrum Bergstrasse, das PV-Dächern Strom in das öffentliche eng mit der „Zukunftsoffensive Über- Netz ein, das Holzwerk Monnheimer wald“ und der Wirtschaftsförderung (Grasellenbach) gründete 2005 eine Bergstrasse zusammenarbeitet, be- Initiative, die Holzenergie Odenwald steht ein Beratungsangebot für Un- GmbH, zur Produktion von Holzpel- ternehmen und private Investoren. lets und Hackschnitzel. Damit hat sich Eine Vor-Ort-Betreuung für Haus- und das Traditionswerk ein weiteres, neues Wohnungseigentümer könnte ver- Standbein geschaffen. Mit der in einer stärkt Modernisierungsmaßnahmen Holzhackschnitzelfeuerungsanlage erwirken. produzierten Wärme wird von der Fir- ma HEFD (Holzenergie Fuhr&Dörsam), Aufgrund der wirtschaftsstrukturellen Grasellenbach, ein Nahwärmenetz be- Veränderungen der letzten Jahre, die trieben, das die Nibelungenhalle in durch Schließung eines Werkes des Gras-Ellenbach, eine Schule, ein Se- größten regionalen Arbeitgebers, Co- niorenwohnheim und ein Wohnhaus ronet, direkt in Wald-Michelbach zu versorgt. Den Bau der Anlage hat das einer Verschärfung der Wirtschafts- Land Hessen mit 30.000 € unterstützt. und Arbeitsplatzsituation im wichti- Im Ortsteil Hammelbach sind bereits gen Unterzentrum der strukturschwa- zahlreiche Privathaushalte über kleine chen südhessischen Odenwaldregion Zusammenschlüsse oder einzeln mit geführt hat, ist die Etablierung, bzw. regenerativer Wärmeerzeugung aus- Stärkung und Ausbau neuer, zu- gestattet. kunftsfähiger Branchen essenziell für die Gesamtentwicklung der Gemein- de. Wald-Michelbach braucht, um [Nachhaltige Bestandsoptimierung] mit der Entwicklung Schritt zu hal- Das Themenfeld des nachhaltigen ten, die Installierung moderner Tech- Bauens erhält spätestens seit den ak- nologien. Dies steht auch im Mittel- tuellsten Klimaberichten des IPCC punkt der Initiative „Brenergo“, die und der Veröffentlichung des Stern- 7.6 Umwelt und Nachhaltigkeit 111

Reports Ende 2006 global und natio- reich erwirkt werden. Im Sinne von Kli- nal massiven politischen Bedeutungs- maschutzmaßnahmen werden solche zuwachs. Zudem ist das Thema aus Maßnahmen von Seiten der öffentli- den Medien und der öffentlichen Dis- chen Hand unterstützt und motiviert kussion kaum noch wegzudenken. durch eine wachsende Zahl von För- Seit 2008 bekommt das Thema Ener- derprogrammen. gie noch zusätzlich Auftrieb durch die explodierenden Rohstoffpreise für Öl Eine erweiterte energetische Betrach- und Gas. tung über das Einzelgebäude hinaus – im Gebäudeverbund, bzw. auf Sied- Besonders der Gebäudesektor rückt lungs- oder Stadtteilebene birgt oft- aufgrund seines großen Anteils an den mals zusätzliche Möglichkeiten zur CO²-Emissionen in den Fokus. Maß- Realisierung von Effizienzpotentialen nahmen zur Steigerung der Energie- oder zum Einsatz Erneuerbarer Ener- effizienz, zur Verbrauchsminimierung gien. Kommunale Strategien können sowie zum Einsatz moderner Tech- hier entscheidende Weichenstellun- nologien und Regenerativer Energien gen beeinflussen und Akteure zum gehören mittlerweile zum essenziell nachhaltigen Handeln motivieren. Vo- Programm bei der Sanierung und der raussetzung dafür ist ein Potenzial- Neuerrichtung von Gebäuden. Nicht kataster, das systematisch Ansatz- zuletzt durch die Einführung des Ge- punkte aufzeigt. In diesem Sinne sind bäudeenergiepasses, durch die markt- hochwertige energetische Standards, bedingten Energiepreissteigerungen, Strategien und Beispiele zu bestim- sowie durch die kontinuierliche Ver- men. Berücksichtigt werden sollten schärfung der gesetzlichen Mindest- neben Maßnahmen für Einzelgebäu- standards im Rahmen der EnEV-No- de synergetische Potentiale im Rah- vellierungen 2007, 2009 und 2012 wird men von Konzepten für Gebäudegrup- eine hochwertige energetische Sanie- pen oder Teilräume (Nahwärmenetze, rung zunehmend bedeutsamer. BHKW, etc.)

Darüber hinaus zeigen die Energie- preisentwicklungen der letzten Zeit [Coronet Nahwärmenetz] Als der- und die zu erwartenden zukünfti- zeit bedeutsamste Entwicklung ist die gen Entwicklungen auch überdeut- Konzeption eines Nahwärmenetzes lich die ökonomische und somit auch für die Gemeinde Wald-Michelbach zu soziale Notwendigkeit von Maßnah- nennen. Ausgehend vom bestehenden men im Bereich hochwertiger ener- Heizwerk auf dem ehemaligen Gelän- getischer Standards bei Sanierung de der Coronet besteht die Möglich- und Neubau auf. Die Sicherung lang- keit ein Nahwärmenetz zu verwirkli- fristig zukunftsfähiger und attrakti- chen, das die Wärme für große Teile ver Bestände in Hinblick auf Mietne- des Kernbereiches Wald-Michelbachs benkosten und Wohnqualität ist nur liefern kann. Öffentliche Gebäude auf diesem Weg zu erreichen. Stand- und möglichst viele private Haushal- ort- bzw. Vermarktungsvorteile sowie te haben so die Möglichkeit, nachhal- aktive Mieterbindung durch ein enga- tige Energiewirtschaft zu betreiben. giertes Handeln können in diesem Be- Die nord-östlich gelegene Veranstal- 112 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

tungshalle „Rudi-Wünzer“ soll als am [Chancen] weitesten entferntes öffentliches Ge- bäude ebenfalls mit Wärme versorgt ƒƒ Ausbau der Ansätze im Bereich Er- werden. Das Vorhaben ist für die Kom- neuerbare Energien (Handwerk, mune von zentralem Interesse: es bie- know-how) tet zum einen eine Perspektive für das Industrieareal, an welche weitere Ge- ƒƒ Energetische Optimierung von Ge- werbe dieses Sektors anknüpfen kön- bäuden und Infrastruktur nen, zum anderen ist es ein beispiel- haftes Projekt zu einer nachhaltigen ƒƒ Etablierung als Region nahhaltiger Energiewirtschaft, das anregende Vor- Energieversorgung bildfunktion in der Gemeinde haben wird. In einer regionalen Strategie des Schwerpunktes Erneuerbare Energien ist es ein wesentlicher Baustein, der von den regionalen Organisationen 7.7 Lokale Ökonomie und deutlich unterstützt wird. Arbeit

Die Gemeinden Wald-Michelbach und Grasellenbach liegen im Land Hes- [Stärken] sen und gehören der Metropolregion Rhein-Neckar an, in der 10% der deut- ƒƒ Erneuerbare Energien sind als Zu- schen Top-100-Unternehmen ange- kunftsthema im REK fest verankert siedelt sind. Die Rhein-Neckar Region zählt seit 2005 zu den Metropolregio- ƒƒ Die Planungen zur Verwirklichung nen Europas und hat 2,4 Millionen Ein- eines Nahwärmenetzes mit Erneue- wohner. Die Zahl der Erwerbstätigen rung des Heizwerkes sind zurzeit in beläuft sich auf 1,1 Millionen. Im Bal- Abstimmung lungsgebiet sind einige große Indus- trie- und Dienstleistungsgewerbe an- ƒƒ Vorhandene Tradition im Bereich gesiedelt, wie beispielsweise die BASF nachhaltige Holzwirtschaft in Ludwigshafen. Die Arbeitslosen- quote lag im Februar 2009 bei 6% und ƒƒ Aktive regionale Kooperationen und das Bruttoinlandsprodukt liegt über Unterstützungen dem Bundesdurchschnitt. Doch der wirtschaftliche Abschwung seit 2008, ƒƒ Coronet-Areal als Entwicklungss- von dem nicht nur Deutschland, son- tandort dern die Volkswirtschaften der Welt insgesamt betroffen sind, bleibt nicht [Schwächen / Risiken] ohne Wirkung. Für die Metropolregi- on Rhein-Neckar, die eine Exportquo- ƒƒ Bislang keine umfängliche Nutzung te von 56% aufweist, hat dies gravie- aller Potenziale rende Auswirkungen, da auch wichtige Auslandsmärkte der ansässigen Un- ƒƒ Energetisch niedriger Standard vie- ternehmen wie die Europäische Uni- ler Einzelgebäude on, Osteuropa und Asien stark in Mit- 7.7kale Lo Ökonomie und Arbeit 113

Abb. 34. Entwicklung Arbeitslosigkeit Region Rhein-Neckar 2000-2007 | WIAS Monitoring, eigene Darstellung leidenschaft gezogen worden sind. Die Auch die einzelnen Kommunen in der Unternehmen der Region rechnen auf- Metropolregion stehen durch die wirt- grund dessen auch in der nächsten schaftsstrukturellen Veränderungen Zeit mit einem weiteren Abschwung. vor großen Herausforderungen. Es sind erhebliche städtebauliche Funk-

Abb. 35. Branchenstruktur Region Rhein-Neckar | WIAS Monitoring, eigene Dar- stellung 114 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

tionsverluste durch den Strukturwan- stanzen, lange Fahrtzeiten und eine del in Wald-Michelbach und Grasel- mangelhafte Anbindung an die an- lenbach festzustellen. Die konkrete schließenden Metropolregionen ge- stadträumliche Ausprägung und ne- prägt ist, in ihrer Funktion als Gewer- gative Ausstrahlung von Brachen, un- be- und Wirtschaftsstandort stark tergenutzten gewerblichen Flächen geschwächt. Auch auf die Attraktivität und Kümmernutzungen destabilisiert als Wohn- oder Arbeitsort für Pendler die angrenzenden Nutzungen. wirkt sich die schlechte Anbindung an die umgebende Region negativ aus. Die Gemeinden werden durch ihre Die Region des Überwaldes ist bis heu- geographische Lage im struktur- te stark ländlich geprägt, sodass bis schwachen Raum, der durch große Di- heute der primäre und sekundäre Sek- tor, wie Land- und Forstwirtschaft so- wie auf der Bergbautradition grün- dende Berufe überproportional stark vertreten sind und zahlreiche mittel- ständische Unternehmen im Bereich der Forst- und Landwirtschaft sowie der Natursteinverarbeitung in der Re- gion angesiedelt sind.

Interkommunale Kooperation / regio- naler Tourismus

Als Leitfaden der Entwicklung in der Region „Rhein-Neckar“ gilt das „Re- gionale Entwicklungskonzept“ (REK), das ein Leitbild und mehrere Teilzie- le für die Region formuliert (siehe ge- nau Kapitel 5.2.4 ). Das Leitbild und die Teilziele erfahren in diesem Konzept eine eindeutige Konzentration auf das Potenzial des Tourismus und auf das Potenzial der regenerativen Energien, welche auch als Grundlage für die Ent- wicklung der beiden Gemeinden Wald- Michelbach und Grasellenbach heran- zuziehen sind.

Wald-Michelbach und Grasellenbach kooperieren zusammen mit Abtstei- nach in der „Zukunftsoffensive Über- wald“, die sich zum Ziel gesetzt hat den Standort mit einer besonderen Schwerpunktsetzung auf die Förde- Abb. 36. Beschäftigte nach Branchen in Wald-Michelbach 2009 | Quelle: HSL, eigene Darstellung 7.7kale Lo Ökonomie und Arbeit 115

rung von Schulen, Kultur, Wirtschaft bach kulturhistorisch Teil des Oden- und Tourismus zu stärken. Mit Hilfe walds sind, sind sie auch in ver- dieser Initiative und mit über 242.900 schiedenen Kooperationen mit dem Euro aus dem Europäischen Fond für Odenwald-Kreis verbunden. So sind regionale Entwicklung (EFRE) wurde viele Akteure der beiden Gemeinden in im Jahr 2009 ein „virtuelles Gründer- dem „Odenwaldklub e.V.“ organisiert, zentrum“ eröffnet, das eine Anlauf- der sich vorwiegend um die in der Re- stelle für Unternehmensgründungen gion gelegenen Wanderwege küm- und junge Unternehmen darstellt und mert. Auch können beide Gemeinden Angebote zur Wissensvermittlung von der Aufnahme des Geoparks Berg- und Beratung insbesondere in Bezug straße-Odenwald in die schützens- auf Marktanalysen und die Erstellung werten Landschaften der UNESCO pro- von Business-Plänen, Vermittlung von fitieren, da durch diese Auszeichnung Kontakten, Vermittlung geeigneter die Attraktivität der Landschaft die- Räumlichkeiten und Produktionsstät- ses Gebietes hervorgehoben und ein ten, aber auch Sekretariatsdienste für Anziehungspunkt für Touristen ge- die erste Zeit eines Unternehmens an- schaffen wurde. Zentraler Kooperati- bietet. Das Zentrum hat den Titel „Vir- onspartner bei der Entwicklung und tuelles Gründerzentrum“, da es den Umsetzung von Maßnahmen in den Gründern vor Ort keine Räumlichkei- Bereichen Tourismus, Verkehr und Ent- ten zur Verfügung stellt, sondern nur wicklungsplanung ist die Odenwald- bei der Vermittlung der Räumlichkei- Regional-Gesellschaft mbH (OREG). ten behilflich ist. Auch bei der Suche nach Kapitalgebern und bei der Be- Die mannigfaltigen Kooperationen so- antragung staatlicher Finanzierungs- wohl im Kreis Bergstraße als auch im hilfen wird den Jungunternehmen in Odenwaldkreis bilden dementspre- dem Zentrum geholfen. Mit Veranstal- chend für die Gemeinden Wald-Mi- tungen will das Gründerzentrum zu- chelbach und Grasellenbach ein star- dem den Gründergeist in der Region kes Potenzial, da hier zweigleisig fördern. gefahren werden kann, also die Vortei- le beider Kreise genutzt werden kön- Die Gewerbetreibenden in Wald-Mi- nen. Es bieten sich Möglichkeiten, die chelbach sind in der Wirtschaftsver- interkommunale Kooperation mit Hil- einigung des Überwaldes organisiert. fe der regionalen Kooperationen zu Mithilfe dieser Kooperation wollen fördern. Das gemeinsame Potenzi- die Gewerbetreibenden den Standort al der beiden Gemeinden liegt in der “Überwald“ stärken, der die Basis ih- Attraktivität des Odenwaldes für den res eigenen wirtschaftlichen Erfolgs Tourismus. Trotz Zugehörigkeit zum darstellt. Zusätzlich bietet die Wirt- Kreis Bergstraße ist die Landschaft der schaftsförderung der Bergstraße den Gemeinden noch Teil des Odenwal- Kommunen in Fragen der wirtschaft- des, der sich gegenüber der Bergstra- lichen Entwicklung kompetente Bera- ße durch einen dichten Waldbestand, tung und weit reichende Serviceleis- eine auffallende Hügellandschaft, die tungen an. Abgeschiedenheit und damit einher- gehend durch eine stärker ländlich ge- Da Wald-Michelbach und Grasellen- prägte Landschaft unterscheidet. 116 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7.7.1 Beschäftigung / Arbeitsmarkt sich gebracht hat. So hat auch der Ein- zelhandel im Kernbereich eine stetige Wald-Michelbach weist einen Gewer- Destabilisierung erfahren, sodass Ge- bebestand auf, der sich hauptsächlich schäftsaufgaben und Leerstände ge- auf kleine und mittlere Unternehmen häuft auftreten. Dies führt zu einer beschränkt. Der größte Arbeitgeber verminderten Attraktivität des Kern- mit 1200 Mitarbeitern war bis 2005 der bereiches der Gemeinde, was als Folge Hersteller von Kunststoffhaushaltswa- der immensen wirtschaftlichen Struk- ren Coronet, der auch für das Umland turprobleme angesehen werden kann. als Arbeitgeber eine wichtige Funktion Insgesamt haben sich die Arbeitslo- eingenommen hat. Allerdings ist die senzahlen in den letzten Jahren um Firma 2005 in Insolvenz gegangen, so- 60% erhöht, wodurch die Ausgaben dass das Hauptwerk in Wald-Michel- für Transferleistungen enorm gestie- bach mit ehemals rund 800 Mitarbei- gen sind. So hat Wald-Michelbach mit tern Mitte 2009 gänzlich abgewickelt 57,1 im Vergleich zum Kreis Bergstraße wurde. Dies hat einen starken Arbeits- mit 39,3 eine stark erhöhte Hilfeemp- losenanstieg sowohl in Wald-Michel- fängerkennziffer (Hilfeempfänger je bach als auch in der Region bedingt, 10.000 Einwohner). der starke negative Auswirkungen mit

Abb. 37. Entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Arbeitsort 1990-2008 im Vergleich zu Kreis und Land | HSL, eigene Darstellung

Abb. 38. Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in Wald-Michelbach 1990 – 2008 | HSL, eigene Darstellung 7.7kale Lo Ökonomie und Arbeit 117

Die schlechte verkehrliche Anbindung go“ auch zum Ziel gemacht, Innova- bedeutet für Wald-Michelbach, kein tionen und Pilotprojekte im Bereich attraktiver Standort für Pendler und der erneuerbaren Energien und Breit- Unternehmen zu sein, die lange und bandnetze in der Region zu verbreiten. umständliche Fahrtzeiten in Kauf neh- Es soll eine regionale Biomassestra- men müssen. Zwangsläufig hat den- tegie für die Erzeugung und energeti- noch eine große Zahl der ansässi- sche Nutzung von Holz für den Oden-

Abb. 39. Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt im Vergleich zu Land und Kreis 2005, 2008 (je 10.000 EW) | HSL, eigene Darstellung gen Bevölkerung ihren Arbeitsplatz in wald entwickelt und bereitgestellt Weinheim, Mannheim oder in ande- werden. Hier werden also schon ak- ren Städten im Rhein-Neckar-Raum, tuell zukunftsorientierte Technolo- sodass ein negativer Pendlersaldo gien eingesetzt, die für eine Region von -1574 zustande kommt, der sich wie den Odenwald eine enorme wirt- aus 2415 Auspendler im Gegensatz zu schaftliche Bedeutung entfalten kön- 841 Einpendlern ergibt. Auch sind die nen. Auch lassen sich Verknüpfungen Anlieferungsmöglichkeiten für Un- zur Landwirtschaft sowie zum traditi- ternehmen eingeschränkt, da keine onellen Handwerk herstellen. direkte - oder Bundesstra- ßenanbindung besteht. Die Ansied- [Coronet] Das Gelände der insolvent lung neuer Unternehmen stellt somit gegangenen Coronet-Werke bietet für eine große Herausforderung dar. Wald-Michelbach die Möglichkeit, mit einer innovativen und ganzheitlichen Als weiteres endogenes Potenzial ist Herangehensweise einen Wirtschafts- die Möglichkeit der Einsetzbarkeit re- standort zu profilieren, der die verlo- generativer Energien aufgrund be- renen Arbeitsplätze aufzubauen hilft sonderer natürlicher Gegebenheiten und damit die Region insgesamt stär- auszumachen. So hat es sich das Toch- ken kann. Die Stärkung der Region terunternehmen der OREG „Brener- und vor allem der Gemeinde Wald-Mi- 118 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

chelbach befördert die Kernbereichs- führen, sodass die Kosten für die Alt- entwicklung enorm, da sowohl eine lastenbeseitigung voraussichtlich mi- Abnahme der lokalen Arbeitslosen- nimal sind. Zudem existiert auf dem zahlen erwartet werden kann als auch Gelände ein Holzhackschnitzelkraft- neue Bevölkerungsgruppen als Perso- werk, das zur günstigen Erzeugung nal angezogen werden, die ebenfalls umweltfreundlicher Energie genutzt den Kernbereich beleben können. werden kann. Zwar ist die Bausubs- tanz nicht sehr flexibel, könnte jedoch Das Gelände der Coronet-Werke befin- mit entsprechenden Umbauaktivitä- det sich im Osten der Gemeinde Wald- ten zu großen Teilen weiterverwendet Michelbachs und ist etwa einen Kilo- werden (s. Nahwärmenetz Abschnitt meter Luftlinie von dem Kernbereich 7.6 ). Es besteht eine direkte Erschlie- Wald-Michelbachs entfernt. Das Ge- ßung an das regionale Straßen- und lände umfasst ca. 10 ha, auf denen Radwegenetz sowie eine fußläufige sich verschiedene Gebäude befinden, Erreichbarkeit von Kindergärten und die als Verwaltungs-, Produktions- Schulen. Auch die Ortsmitte Wald-Mi- oder Lagerräume genutzt wurden. Das chelbachs kann innerhalb von 15 Mi- Gelände hat einen sehr hohen unge- nuten erreicht werden. nutzten Anteil, da das Areal zu gro- ßen Teilen sehr uneben ist. Aufgrund Aufgrund der Größe und der vielfälti- der geplanten Auflösung des Coronet- gen Bebauung des Geländes kommt Werkes hat der zuständige Insolvenz- das 2007 erstellte Gutachten zu dem verwalter im Jahr 2007 ein Gutachten Ergebnis, dass ein tragfähiges Konzept über die potenziellen Entwicklungs- nur auf einem Nutzungsmix basieren möglichkeiten dieser Werke in Auftrag kann, da die lokale aber auch die regi- gegeben. Dieses Gutachten kam zu onale Nachfrage nach einzelnen Nut- dem Schluss, dass trotz einiger Defizi- zungen beschränkt ist. Als mögliche te eine erfolgreiche Wieder- und auch Nutzungen stellt das Gutachten nun Weiternutzung durchgeführt werden verschiedene Formen von Pflegehei- kann. Die Defizite sind insbesonde- men, ein „Welcome Center Überwald“ re in der bestehenden Bausubstanz zu oder eine Bildungsansiedlung mit ei- erkennen, die eine geringe Gestaltqua- nem Schwerpunkt auf Gesundheit und lität aufweist. Auch sind die als mög- Pflege in Aussicht. licherweise erhaltenswert einzuschät- zenden Gebäude, die energetisch und Die Gemeinde bewertet diese Vor- baulich ebenfalls nicht mehr auf dem schläge hinsichtlich Wirtschaftlich- neusten Stand sind, als wenig flexibel keit und nachhaltiger Tragfähigkeit in der Nutzung einzuschätzen. jedoch äußerst kritisch. Die Lage des Geländes ist für eine touristische Nut- Als Potenziale erkennt das Gutachten zung zu weit außerhalb des Zentrums mehrere bedeutende Punkte, die her- und damit der interessanten Anknüp- angezogen werden können, um Pro- fungspunkte und touristischen At- jekte für die Weiternutzung zu entwi- traktionen. Der Bedarf an Pflegehei- ckeln. Als vermarktungstechnisches men wird von der Gemeinde ebenfalls Potenzial ist die wahrscheinlich sehr als gedeckt erachtet, vielmehr müss- geringe Bodenverunreinigung anzu- te der Schwerpunkt einer Nachnut- 7.7kale Lo Ökonomie und Arbeit 119

zung des Coronet-Geländes wieder [Stärken] auf produzierendem Gewerbe liegen, um einen Beitrag zum Ersatz der ver- ƒƒ Tradition im Fremdenverkehr lorengegangnen Arbeitsplätze zu leisten. Dabei ist wie im Gutachten ƒƒ Vielfältige Kooperationen im Kreis vorgeschlagen, ein Nutzungsmix vor- Bergstraße und im Odenwaldkreis stellbar, da das Areal für einen ein- zigen Betrieb zukünftig zu groß ist. Anknüpfungspunkt für eine weitere [Schwächen / Risiken] Entwicklung im Sinne des Regionalen Entwicklungskonzeptes kann u.a. das ƒƒ Schlechte Verkehrsanbindung Blockheizkraftwerk sein, welches im Zusammenhang mit der Etablierung ƒƒ Hohe Arbeitslosenquote nachhaltiger Zukunftstechnologien eine tragende Rolle übernehmen wird. ƒƒ Schließung des Coronet-Werks

Durch die Gemeinde wird eine ganz- heitliche und nachhaltige Strategie im [Chancen] Umgang mit dem Gelände verfolgt. Ein nur kurzzeitig lukrativer Verkauf ƒƒ Anknüpfung an das Potenzial „Tou- der „Sahnestücke“ wird bewusst ver- rismus“ mieden, seriöse Mietverträge, die aus- reichend Flexibilität für Nutzer und ƒƒ Anknüpfung an das Potenzial „rege- Gemeinde bieten haben sich bislang nerative Energien“ bewährt. Ziel ist es, das gesamte Are- al als Gewerbestandort wiederzubele- ƒƒ Vielfältige und innovative Widernut- ben und den Bestand auf lange Frist zung des Coronet-Werkes zu sichern, auch um eine Reintegrati- on des Werkes in das Stadtgefüge zu ƒƒ Beförderung mittelständischer Un- erreichen. ternehmen

Festzuhalten ist, dass die Widernut- zung der Coronet-Werke eine sehr be- deutende Aufgabe für die Entwicklung Wald-Michelbachs, aber auch der um- gebenden Gemeinden, darstellt. Der Schwerpunkt „Energie aus nachwach- senden Rohstoffen“ ist für die lokale Umgebung eine wichtige Chance, sich mit der Entwicklung und Anwendung innovativer umweltverträglicher Tech- nologien auf dem Markt neu zu posi- tionieren.

120 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

7.7.2 Einzelhandel / Gewerbe sondern stattdessen das bestehende Angebot in positiver Weise eine Ergän- Da Wald-Michelbach als Unterzent- zung erfährt, da der vorherige Bestand rum der umgebenden Region fungiert, nicht den vollen täglichen Bedarf der übernimmt es wichtige Versorgungs- Bevölkerung abdecken konnte. Durch funktionen für die umliegenden Ge- die geringe Entfernung zwischen Son- meinden. Der Regionalplan weist den dergebiet und Ortsmitte konnten zu- Gemeinden mit Unterzentrums-Funk- dem positive Effekte für den Kernbe- tion die Aufgabe zu, überörtliche Ein- reich Wald-Michelbachs ausgemacht richtungen der Grundversorgung vor- werden. Insgesamt gelangt das Gut- zuhalten und zu sichern, wobei das achten 2003 zu dem Ergebnis: „Ne- volle Spektrum des täglichen Bedarfs ben der Nahversorgung der Bevölke- gesichert werden soll. Unterzentren rung bewegt die Raumordnungs- und sind laut Regionalplan nicht als Stand- Landesplanung insbesondere die Sor- orte für großflächigen Einzelhandel ge um den Erhalt der vorhandenen In- vorgesehen. Allerdings hat Wald-Mi- nenstädte und Stadtteilzentren. Ziel chelbach im Rahmen einer Aldi-Erwei- ist es, einer Verödung entgegenzu- terung und einer Edeka-Errichtung wirken und den Handel und mit ihm ein Sondergebiet in der Nähe des al- das lebendige Geschehen in den Zen- ten Bahnhofs ausgewiesen. Das Ge- tren nicht an die Peripherie rutschen samtgrundstück mit einer Fläche von zu lassen. Die Untersuchung zeigt, 12.400 qm enthält einen Edeka-Neu- dass von dem Projekt keine Gefah- kauf mit einer Verkaufsfläche von ren für das Zentrum von Wald-Michel- 1.500 qm, der sich durch ein breites bach ausgehen und dass es keine ne- und tiefes Sortiment sowie einen ge- gativen Auswirkungen auf das System ringen Non-Food-Anteil auszeichnet der zentralen Orte haben wird“. Wei- und einen Aldi-Discounter mit 850 tere Sondergebiete für großflächigen qm Verkaufsfläche. Beide Lebensmit- Einzelhandel sind in Wald-Michelbach telgeschäfte, deren Einzugsbereich nicht ausgewiesen und auch zukünf- sich auf die Bevölkerung des Überwal- tig nicht geplant. In Bezug auf das Co- des erstreckt, dienen vornehmlich der ronet-Gelände gab es bereits mehrere wohnungsnahen Versorgung der Be- Interessenten, die dort einen großflä- völkerung. Dieses Sondergebiet „Am chigen Einzelhandelsmarkt eröffnen Bahndamm“ ist etwa einen Kilome- wollten, was jedoch von der Gemein- ter vom Geschäftszentrum Wald-Mi- de strikt abgelehnt wird, um den Kern- chelbachs entfernt und voll in das be- bereich als funktionales und lebendi- baute Gemeindegebiet integriert. Im ges Zentrum nicht zu beeinträchtigen. Rahmen der Ausweisung dieses Son- dergebiets hat die Gemeinde Wald-Mi- Dennoch haben wirtschaftliche Struk- chelbach 2003 ein Gutachten erstellen turprobleme zu einer Schwächung des lassen, das die Beeinträchtigung der Einzelhandels im Kernbereich Wald-Mi- Ortsmitte Wald-Michelbachs durch chelbachs geführt, was mannigfaltige das Sondergebiet beurteilen sollte. Probleme ausgelöst hat. Diese Heraus- Das Gutachten kam zu dem Schluss, forderungen anzugehen und Lösungs- dass keinerlei negative Beeinträchti- strategien zu entwickeln, ist strate- gung der Ortsmitte zu erwarten ist, gisch als sehr bedeutend zu erachten, 7.7kale Lo Ökonomie und Arbeit 121

da die Nahversorgung der Bevölkerung ße mit 107,8. Die Einzelhandelszent- langfristig gesichert werden muss. ralität von 72, die die Gegenüberstel- lung des vor Ort getätigten Umsatzes Die Schwächung und Destabilisie- zu der am Ort vorhandenen Kaufkraft rung des Einzelhandels wird durch die bezeichnet, verweist auf einen Kauf- wachsende Konkurrenz durch nicht- kraftabfluss, obwohl die Gemeinde für integrierte Lagen auf der „grünen die umliegende Region eine Versor- Wiese“ in nahe gelegenen Unter- und gungsfunktion erfüllt. Das bedeutet, Oberzentren verstärkt. Durch die sich dass ein großer Teil des vorhandenen häufenden Geschäftsaufgaben ergibt Kaufkraftvolumens in das Weschnitz- sich ein kontinuierlicher Verlust des tal oder Einkaufszentren auf der „grü- spezialisierten Fachhandelsbesatzes, nen Wiese“ abfließt. der eine mangelnde Varianz des Ein- zelhandels bedingt. Die vermehrt auf- Die Anzahl der Beschäftigten ist in tretenden Leerstände, die eine Ver- Wald-Michelbach in den letzten Jahren, minderung der Miet- und Kaufpreise insbesondere durch die Schließung des der Immobilien zur Folge haben, füh- Hauptwerkes von Coronet, stark rück- ren zu einer Zunahme von Kümmer- läufig. So waren im Jahr 2000 in Wald- nutzungen und Billigläden, die die Michelbach noch 2300 sozialversiche- Aufenthaltsqualität des Kernbereichs rungspflichtig Beschäftigte gemeldet, stark einschränken. Gleichsam sind im Gegensatz zu 1763 im Jahr 2007. Im die Ladengestaltung und die Ange- Jahr 2009 waren in Wald-Michelbach botspalette in vielen Fällen nicht mehr 1050 Gewerbe angemeldet, was eine zeitgemäß, wodurch Besucher eben- enorm hohe Zahl ist, wird sie in Bezug falls abgeschreckt werden. Die in dem zu den 1763 Beschäftigten gesetzt. Hie- engen Kernbereich sehr geringen Flä- ran wird deutlich, dass ein Großteil der chengrößen der Verkaufsräume lassen Betriebe aus einer oder zwei Personen zudem schwer Nachmieter finden. besteht, was wiederum auf einen ho- hen Anteil an Familienbetrieben schlie- Das Einzugsgebiet des Einzelhandels ßen lässt. Die Struktur der Gewerbe be- in Wald-Michelbach betrifft insbeson- steht in Wald-Michelbach demnach dere die Region des Überwaldes, in hauptsächlich aus Kleinst-, Klein- und der etwa 18.000 Menschen beheima- Mittelständischen Unternehmen. tet sind, da die Gemeinden und deren Ortsteile im Überwald selbst nur über Insgesamt ergibt sich anhand der dar- einen sehr geringen Einzelhandelsbe- gestellten Problemstellungen und ge- satz verfügen. Von dieser Kaufkraft gebenen Wirtschaftsstrukturen eine wird jedoch ein nicht unerheblicher breite Palette von Ansatzmöglichkei- Teil aufgrund des negativen Pendler- ten, um Lösungsstrategien und sinn- saldos ins Weschnitztal und vor allem volle Maßnahmenkonzepte zu ent- in den Rhein-Neckar-Raum um Mann- wickeln. Aus diesem Grund wird an heim, Heidelberg und um- dieser Stelle ein eigenes Konzept ent- geleitet. So ist die Kaufkraftkennziffer wickelt, das die Lage der einzelnen im Bundesvergleich mit 96,4 unter- Einzelhändler und deren mögliche Ein- durchschnittlich und liegt deutlich bindung in die regionale Entwicklung unter dem des Landkreises Bergstra- noch mal speziell untersucht (siehe 122 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

hierzu Anhang 13: Leitfaden „Strate- 7.8 Tourismus und Gastro- giekonzept Lokale Ökonomie“). nomie

Der beschriebene Abwärtstrend hat Die Region Odenwald-Bergstraße ge- sich in den letzten 3 - 5 Jahren stark hört zu den landschaftlich attrak- verstärkt und ein baldiger Beginn von tivsten Gebieten Deutschlands, die Gegenmaßnahmen ist nötig, um die zudem die Prädikate „staatlich aner- Versorgung der Bevölkerung nicht zu kannter Erholungsort“ und „Reinluft- gefährden. Noch gibt es zwar ein diffe- gebiet“ zugesprochen bekommen hat. renziertes Angebot, dass jedoch nicht Die Wälder, die saubere Luft, der mä- mehr den aktuellen Maßstäben ent- ßige Verkehr, die Bäche, Hügel und Tä- spricht. Es fehlen Angebote, die als ler bestimmen die Gegend als einen Frequenzbringer fungieren und in der Ort, der für Tourismus, insbesonde- Lage sind, ein Publikum anzuziehen, re für die Wellness- und Erholungs- das alle Altersgruppen umfasst. branche, sehr geeignet ist. Das regio- nale Entwicklungskonzept bestimmt dementsprechend in seinen Teilzielen die Region als die „Genussregion“, die [Stärken] „Wanderregion“ und die „Kultur-Erleb- nis-Region“. Hieran lässt sich ablesen, ƒƒ Funktion als Unterzentrum dass das Handlungsfeld des Tourismus als besonders tragfähig für ein künfti- ƒƒ Noch recht differenziertes Angebot ges Entwicklungskonzept der Gemein- den anzusehen ist.

[Schwächen/Risiken]

ƒƒ Stetiger Abwärtstrend durch ver- Das der Geopark Bergstraße-Oden- mehrte Leerstände wald nun das Siegel der UNESCO trägt, hebt die Außergewöhnlichkeit der ƒƒ Geringe Attraktivität Landschaft hervor und ist als zusätzli- cher Magnet für den Tourismus geeig- ƒƒ Abnehmende Aufenthaltsqualität net. Zahlreiche Kulturdenkmäler und vielfältige Wanderwege, die insge- ƒƒ Kleinteilige Verkaufsflächen samt eine Länge von 468 km aufwei- sen, geben den Rahmen für Angebote im Bereich des Tourismus. Da die Wan- [Potenziale] derwege allerdings sehr zahlreich sind und von verschiedenen Initiativen ge- ƒƒ Flächen zur Innenentwicklung von plant und angelegt wurden, fehlt ein Einzelhandel vorhanden einheitliches Wander-Wege-System, dass sowohl eine bessere Überschau- ƒƒ Stärkere Kaufkraftbindung barkeit für Touristen als auch eine ein- heitliche Verbindung zu Leitbildern der ƒƒ Potenzial erneuerbare Energien und Region oder der Gemeinden herstel- Tourismus len könnte. Neben den Möglichkeiten 7.8 ToURISmus und Gastronomie 123

Abb. 40. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung zum Wandern gibt es auch eingerich- Jahrzehnten von zwei bis drei Wochen tete Nordic-Walking- und Mountain- Urlaubsaufenthalt auf rund zwei Tage bikestrecken, die für Erlebnistouris- gesunken und auch die Übernachtun- ten einladend sind. Der Rückgang des gen pro Jahr gehen kontinuierlich zu- Tourismus hat einige Insolvenzen im rück. Gaststättengewerbe bedingt, jedoch ist dieses Gewerbe im Vergleich im- So ist die Anzahl der geöffneten Be- mer noch zahlreich in Wald-Michel- triebe in Wald-Michelbach seit dem bach vertreten. Doch fehlt es dringend Jahr 1989 bis heute um 50% von 24 auf an zeitgemäßen Angeboten, die auch 12 zurückgegangen und auch die An- jüngere Besuchergruppen anziehen zahl der Übernachtungen hat sich von können. Im Hinblick auf die zukünf- 63.073 auf 31.066 mehr als halbiert. tige demographische Entwicklung, Die Tourismusintensität in Wald-Mi- die eine Zunahme der „jungen Alten“ chelbach wird durch die Kennziffer 2,7 prognostiziert, sind moderne, aktu- (Gästeübernachtung pro Einwohner) elle Angebote noch bedeutsamer, da verdeutlicht, die gegenüber dem Bun- dieses Klientel jung geblieben ist und desdurchschnitt von 4,2 eher gering dementsprechend nach „Jung geblie- ist. Hier ist allerdings ein starker Ab- benen Angeboten“ sucht. wärtstrend seit 1989 zu auszumachen, da die Tourismuskennziffer in diesem Trotz der Attraktivität des Gebiets hat Jahr in Wald-Michelbach noch 5,9 be- der Tourismus starke Einbußen in den trug. letzten Jahren und Jahrzehnten erfah- ren, was zu einem großen Teil auf den Als besonderes Projekt, das zu einer wirtschaftlichen Strukturwandel zu- Steigerung des Tourismus führen soll, rückzuführen ist. Die durchschnittli- ist der Bau einer Sommerrodelbahn che Verweildauer ist in den letzten drei auf der Kreidacher Höhe geplant, mit 124 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

Abb. 41. Entwicklung der jährlichen Übernachtungen in Wald-Michelbach 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

deren Bau im Januar diesen Jahres be- ten und weiteren attraktiven Orten in gonnen werden soll, sodass die Eröff- den Projektgemeinden. Bei der Reakti- nung an Ostern 2010 erfolgen kann. vierung der Strecke als Draisinenrou- te werden EU-Mittel eingesetzt. Dem- Im Rahmen des REK wird zudem die entsprechend ist dieses Projekt ein 1983 stillgelegte Bahnstrecke zwischen gutes Beispiel für die synergetische Mörlenbach und Wald-Michelbach als Vernetzung von übergreifenden inter- Draisinenbahn wieder in Betrieb ge- kommunalen Maßnahmen, die aus nommen, wobei auch flankierende EU-Fördermitteln und anderen Quel- Maßnahmen, wie die Schaffung von len finanziert werden, in enger Ab- Verbindungsstrecken zum Geopark stimmung mit den Zielen und Maß- verfolgt werden. Das angestrebte Ziel nahmen der Kernbereichsentwicklung ist die Erhaltung der Strecke um eine im Rahmen des Städtebauförderpro- touristische Erschließung besser zu gramms „Aktive Kernbereiche in Hes- ermöglichen. Diese Verbindung be- sen“. deutet für Wald-Michelbach eine be- sondere Möglichkeit, den Tourismus [Gastro- und Hotelgewerbe] Auch bei zu fördern, da dieses Neuprojekt si- den Gaststätten- und Hotelbetrieben cher Besucher anziehen wird, die es sind die Zahlen in Wald-Michelbach dann aber auch für die Zukunft zu ge- rückläufig, wodurch ein erhöhter Be- winnen gilt. (s. Abschnitt 5.2.4 ). Hier darf entstanden ist, der zukünftig ge- liegen insbesondere Möglichkeiten deckt werden soll, um ein umfassen- zur Verknüpfung mit den Fördergebie- des Angebot für die Bewohner und 7.8 ToURISmus und Gastronomie 125

Abb. 42. Jährliche Zahl der Besucher in Wald-Michelbach 1989-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Besucher gewährleisten zu können. Ei- tagen geschlossen, sodass an diesem nige der Gastronomie- und Hotelbe- Tag anreisende Touristen oder Wande- triebe bieten durchaus aktuelle und rer keine Möglichkeit haben irgendwo vielfältige Angebote an, die auch stark einzukehren, wodurch die Möglichkeit frequentiert werden. Jedoch sind an- einer Abschreckung resultieren kann. dere Betriebe in ihrer Ausstattung und ihren Angeboten nicht auf dem neus- ten Stand, wodurch sie nicht mehr als Besuchermagnete fungieren können. Hier gilt es dementsprechend moder- nen Input in veraltete Strukturen zu leiten, da eine ganzheitliche Verbes- serung die Gesamtsituation aufwer- ten kann, wodurch alle Betriebe, auch die immer noch florierenden, profitie- ren können.

Als bedeutender Mangel sind die nicht abgestimmten Öffnungszeiten, insbe- sondere der Gastronomiebetriebe aus- zumachen, die oft an denselben Tagen oder Uhrzeiten geschlossen haben. So Abb. 43. Durchschnittliche Auslastung der Betten in % 1989 – 2008 | HSL, haben fast alle Betriebe an den Mon- eigene Darstellung 126 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. bESTANDSAUFNAHme – SWOT – Analyse

[Stärken]

ƒƒ Landschaftliche Attraktivität

ƒƒ Zahlreiche Wander-, Radwander-, Nordicwalking- und sonstige Touris- musrouten

ƒƒ UNESCO Geopark

[Schwächen / Risiken]

ƒƒ Rückläufige Besucherzahlen

ƒƒ Kein übergreifendes touristisches Wege-Leit-System

ƒƒ Zu wenig zeitgemäße Angebote im Gaststättengewerbe

[Chancen]

ƒƒ Bau der Sommerrodelbahn

ƒƒ Nibelungensteig

ƒƒ Museale Angebote

ƒƒ Draisinenbahnstrecke

ƒƒ Vielfältige Kooperationen

ƒƒ Initiierung einer besonderen Ange- botsstruktur

ƒƒ Tourismuskonzeptentwicklung im Rahmen des SILEK 7.8 ToURISmus und Gastronomie 127

128 129

8. leITBILD 130 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 8.ld LEITbi

8. Leitbild Vorschläge erarbeitet und diskutiert, die dann weiterführend bei den Bür- Die Entwicklung von prägnanten, lo- gerbeteiligungen und den zweiten Zu- kalspezifischen Leitbildern für die sammenkünften der Lokalen Partner- Kernbereichsentwicklung am inter- schaften weiterentwickelt wurden. kommunalen Standort Wald-Michel- bach – Grasellenbach steht bei der Im Vordergrund standen bei den Dis- Entwicklung des Integrierten Hand- kussionen um das Leitbild in Wald-Mi- lungskonzeptes an zentraler Stelle, um chelbach die Gedanken, die Symbolik Kernkompetenzen als Standortvortei- und Funktion des gemeinschaftlichen le herauszuarbeiten und diese als Bau- Zusammenlebens - mit dem Kernbe- steine für ein zukunftsfähiges Profil zu reich als Initialort des öffentlichen nutzen. Das Leitbild bietet eine grund- Lebens - zu transportieren und die sätzliche Orientierung für das weite- Bürgerschaft zum aktiven Handeln re Vorgehen. Die nachfolgenden Maß- aufzurufen. Im Gegensatz zu Hammel- nahmen und Projekte sollen sich also bach war für die Wald-Michelbacher aus diesem ableiten lassen, da durch ein Leitbild in Dialektform undenkbar. das Leitbild ein Soll-Image formuliert Da das Leitbild vor allem für eine Ak- wird, bei dem es um die Fragen geht, tivierung der Bürgerschaft der lokalen wie die Gemeinden im regionalen und Kernbereiche dient, die in beiden Ge- nationalen Wettbewerb aufgestellt meinschaften sehr unterschiedlichen sind, welches Profil und Image sie heu- Charakters sind, wurde nicht nach ei- te haben und wie sie in den nächsten nem interkommunalen Bild gesucht. 10 bis 20 Jahren aussehen sollen. Für die Bürger und lokalen Akteure dient Am 17.03.2010 wurde in der Lokalen es als Orientierung für zukünftiges Partnerschaft abschließend über das Handeln und Auswärtigen als Einblick Leitbild beraten und abgestimmt. in die Entwicklungsschwerpunkte der Gemeinden. Aktiv (er) Leben – Mit (te) Gestalten.

Da das Leitbild vornehmlich nach in- Die Zusammensetzung des Leitbildes nen gerichtet ist, also die Kernkompe- aus den zwei Wortspielen „Aktiv (er) tenzen der Gemeinde herausstellt, die Leben und Mit (te) Gestalten“ spricht dann als Potenziale ausgebaut wer- auf einer direkten Ebene sofort an und den, ist die Beteiligung der lokalen Ak- bleibt als „Aktiv Leben – Mitgestalten“ teure maßgeblich, um einerseits ein im Kopf. Erst beim genauen Hinsehen Leitbild zu formulieren, das die Bürger erschließen sich wirklich alle Inhalte: mit ihren Einstellungen, Meinungen und Gefühlen widerspiegeln kann und „Aktiv (er) Leben“ ist ein Wortspiel aus andererseits durch die aus der Bür- einem aktiveren Leben, was vor al- gerschaft heraus entwickelten Ideen lem auf die Schwerpunkte Regenera- und Vorschläge ein zusätzliches bür- tionstourismus, Gesundheitskliniken gerschaftliches Engagement zu errei- und Senioren anspielt und einem ak- chen. Deshalb wurden bereits bei der tiv Erleben, d.h. als „Augenöffner“ für ersten Zusammenkunft der Lokalen alle Bewohner Wald-Michelbachs. Das Partnerschaften in beiden Gemeinden Bekannte und Eingespielte soll in der 131

Wahrnehmung jedes Einzelnen neu überprüft, versteckte Potenziale er- schlossen werden.

Der Gedankenstrich in der Mitte des Leitbildes verbindet die beiden Teile wechselseitig, gleichberechtigt. So ist Ursache und Folge von Links und von Rechts lesbar: ein aktiv Erleben als Fol- ge des Mitgestaltens oder eine gestal- tetet Mitte als Resultat eines aktiveren Lebens. Leben, Erleben und Gestalten werden also als untrennbar miteinan- der verbundene Teile transportiert.

„Mit (te) Gestalten“ ist als direkte Handlungsaufforderung an alle Mit- bürger gerichtet. Es fokussiert einer- seits auf die Mitte, das Zentrum der Gemeinschaft, den Kernbereich Wald- Michelbachs, das Thema des Förderpro- gramms. Andererseits wendet es sich an das Individuum der Gesellschaft mit dem Appell, die eigene, direkte Lebens- umwelt zu gestalten, im Sinne der eige- nen Persönlichkeit zu formen. Es ent- hält die Chance, durch persönliches Engagement direkten Einfluss auf die Gestalt der Ortsmitte zu nehmen. „Mit- gestalten“ enthält aber indirekt auch das Wirken in einer Gemeinschaft, die den Konsens aus individuellen und ge- samtgesellschaftlichen Interessen bil- det. Niemand muss allein tätig wer- den, sondern die Probleme werden aus der Gemeinschaft heraus angegangen. Dennoch wird deutlich, dass diese nur eine Summe aller Individuen ist, posi- tive Entwicklungen nur durch die Be- teiligung eines jeden Einzelnen erreicht werden können.

Das Leitbild soll so das Engagement der Bürger aktivieren und die Freude an ei- ner aktiven Gestaltung der Zukunft Wald-Michelbachs kommunizieren. 132 133

9. Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen

9.1 Interkommunale Kooperation S.135 9.4.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.164 9.1.1 Interkommunale Teilziele s.137 9.4.2 teilziele S.164 9.1.2 Interkommunale Maßnahmen 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.164 aus den verschiedenen Hand- 9.5 Handlungsfeld Stadtbild / lungsfeldern S.137 Öffentlicher Raum / Verkehr S.170 9.2 Handlungsfeld Wohnen / 9.5.1 leitmotiv des Handlungsfeldes s.171 Demografie S.148 9.5.2 teilziele S.171 9.2.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.149 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.171 9.2.2 teilziele S.149 9.6 Handlungsfeld Lokale 9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.150 Ökonomie S.182 9.3 Handlungsfeld Soziales / 9.6.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.184 Bildung / Kultur / Freizeit S.156 9.6.2 teilziele S.184 9.3.1 leitmotiv des Handlungsfeldes S.157 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.184 9.3.2 teilziele S.157 9.7 Handlungsfeld Tourismus / 9.3.3 Maßnahmen zur Umsetzung s.157 Gastronomie S.199 9.4 Handlungsfeld Umwelt / 9.7.1 leitmotiv des Handlungsfeldes s.199 Nachhaltigkeit S.164 9.7.2 teilziele S.199 9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung S.200 134 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

9. Handlungsschwerpunkte tragt. Das Team des Kernbereichsma- und Maßnahmen nagements soll die Durchführung des Förderprogramms vor Ort sicher stel- Alle Maßnahmen wurden im Rahmen len und eine Koordination mit Akti- der Lokalen Partnerschaft priorisiert vitäten privater Dritter und öffentli- und abgestimmt. Aufgenommen wur- chen Stellen gewährleisten. Das Team den weiterhin Vorschläge aus dem Ex- ist Ansprechpartner für alle beteiligten pertenworkshop und der Bürgerbetei- Personen sowie interessierte Bürger. ligung. Ein wichtiges Initialprojekt in diesem Zusammenhang liegt in der Einrich- Die Maßnahmen sind je Handlungs- tung eines lokalen Kernbereichsma- feld beschrieben. Innerhalb eines nagementbüros mit regelmäßigen Handlungsfeldes sind zunächst alle Präsenzzeiten und multifunktionalen im Städtebauprogramm geförderten Nutzungsmöglichkeiten und Angebo- Maßnahmen aufgeführt, anschlie- ten, sodass vor Ort die Umsetzungen ßend folgen die ergänzend geplanten und Kooperation koordiniert werden Maßnahmen mit anderen Finanzie- können, wodurch eine Steigerung der rungen. Die Maßnahmen sind im Wei- Akzeptanz der Maßnahmen erreicht tern entsprechend der Kosten- und Fi- werden kann. nanzierungsplanung nummeriert. Die Räumlichkeiten des Kernbereichs- KostenFinanzierungsPlanungs-Nr. (im managementbüros sollen flexibel ge- Weiteren: KFP-Nr.) staltet werden, da andere gemein- schaftliche Nutzungen, beispielsweise KFP-Nr. 2a,b,c+14 von Vereinen und Initiativen, bei ei- Kernbereichsmanagement und ner Nichtbesetzung erwünscht sind, Einrichtung eines lokalen Projekt- um die Gemeinde in ihrer Selbstwahr- büros nehmung stärken zu können und dem Bedarf nach Treffpunkten und Ver- Die Einrichtung eines Kernbereich- sammlungsräumen für kleinere Grup- managements dient explizit dazu, die pierungen nachzukommen sowie eine Entwicklungen und Maßnahmenstra- räumliche Basis für die weitere Initiie- tegien, die im Rahmen dieses Konzep- rung von ehrenamtlichem Engagement tes erarbeitet wurden, umzusetzen so- im Rahmen der Kernbereichsattrakti- wie einer breiten Bevölkerungsgruppe vierung zu schaffen. Auch für die in die- verfügbar zu machen und dabei kon- sem Integrierten Handlungskonzept tinuierlich ein mindestens gleichwer- beschriebenen Beratungsangebote (sie- tig hohes Maß an Mitbestimmung wie he hierzu Handlungsfeld Wohnen, De- während des Erarbeitungszeitraums mografie und Handlungsfeld Umwelt, des Integrierten Handlungskonzep- Nachhaltigkeit, Maßnahme 2d, Kapitel tes zu ermöglichen. Das Kernbereichs- 9.2.3 und 9.4.3), welche im Rahmen des management sollte nach Maßgabe der Förderprogramms Aktive Kernbereiche Leitlinie zum Förderprogramm von ei- eingerichtet werden sollen, dient das nem externen Dienstleister durchge- multifunktionale Kernbereichsbüro als führt werden. Seit September 2009 ist Büro und Veranstaltungsort. hiermit die NH | ProjektStadt beauf- 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 135

Ziel: Vernetzung der öffentlichen und privaten Akteure

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / loka- Beteiligte: le Akteure Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Steuerung

Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde

Der Standort dieses Büros ist im Kern- den das Büro nutzenden Gruppen kön- bereich an einem stark frequentier- nen so Touristen und auch Bewohner ten und attraktiven Ort zu wählen, Informationsmaterial sowie eine per- um so eine Identifikation der Bürger sönliche Beratung erhalten. mit dem Förderprogramm und der zu- künftigen Entwicklung zu erreichen. Hier bietet sich die Umnutzung eines Leerstandes in der Ludwigstraße an, die als zentrale Straße des öffentli- 9.1 Interkommunale Koope- chen Lebens der Gemeinde, welche im ration Rahmen des Förderprogramms zudem eine Aufwertung erfahren wird (siehe Das Ziel der interkommunalen Ko- hierzu Handlungsfeld Stadtbild, Öf- operation der Gemeinden Wald-Mi- fentlicher Raum, Verkehr, Maßnahme chelbach und Grasellenbach liegt da- 19c, Kapitel 9.5.3), einen idealen Ort rin, in synergetischem Austausch für das Kernbereichsmanagementbü- innovative Lösungen zur Stabilisie- ro darstellt. rung der Kernbereiche im ländlichen Raum zu entwickeln. Die Kooperati- Neben der Nutzung durch ortsansässi- on im Förderprogramm „Aktive Kern- ge Initiativen und Vereine soll zusätz- bereiche“ bildet die logische Fort- lich eine Informationsstelle für Bürger entwicklung der bereits seit Jahren und Touristen in diesem Büro einge- gelebten freiwilligen interkommuna- richtet werden. Hierfür soll ein be- len Kooperation mit Abtsteinach im stimmter Bereich des Büros als ständi- Rahmen der Zukunftsoffensive Über- ger „Informationsort“ genutzt werden. wald Der übergeordnete Schwerpunkt Dieser Bereich ist mit Informations- der Zusammenarbeit dieser bestehen- material und einem Internetzugang den Kooperation in Hinsicht auf Wirt- auszustatten. In Zusammenarbeit mit schaftsförderung und Stärkung der 136 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Lokalen Ökonomien kann nun im neu- renden Bereich, welche auch für das en Städtebauförderprogramm konkret Unterzentrum Wald-Michelbach wich- auf die Kernbereiche und Gesamtge- tige Angebotsergänzungen bedeuten. meinden Wald-Michelbachs und Gra- Des Weiteren bilden vorbildhafte Pilot- sellenbach-Hammelbachs intensiviert projekte für eine nachhaltige Entwick- weiterentwickelt werden. Als inter- lung im Kernbereich Hammelbachs kommunale Pilotstandorte sollen im ein direktes Vorbild für die Kernberei- Förderprogramm „Aktive Kernberei- che anderer Ortsteile beider Gemein- che“ also beispielhafte und wegwei- den. Konkret wurde beispielswei- sende Lösungen für die Kernbereiche se der Einbezug des Kernbereichs des in ländlichen Regionen Hessens ent- Wald-Michelbacher Ortsteils Affolter- wickelt werden. Denn gerade in den bach als Beobachtungsgebiet bei der Kernbereichen im ländlichen, struk- Programmbewerbung 2008 in Erwä- turschwachen Raum ballen sich kom- gung gezogen. Hier können nun in den plexe Problemverkettungen, die den kommenden Jahren beispielhafte Vor- Fortbestand der Kernbereiche und da- gehensweisen auch ohne direkte Auf- mit letztendlich auch der Gemeind- nahme ins Förderprogramm adaptiert entwicklung insgesamt in ihrer heu- werden. Darüber hinaus sind beiden tigen Form grundsätzlich in Frage Kommunen die wichtigen übergeord- stellen. neten regionalen Handlungsfelder Er- neuerbare Energien und Tourismus als Wald-Michelbach und Grasellen- Leitbranchen der ökonomischen Ge- bach haben durch die gemeinsame samtentwicklung gemeinsam. Werden räumliche Lage ähnliche Basisvor- beide Gemeinden zusammen betrach- aussetzungen, die sich aufgrund der tet, ergibt sich ein Bild, welches viel- unterschiedlichen Größe und Zent- fältige Entwicklungschancen in sich renfunktion der beiden Standorte im birgt, sodass gemeinschaftlich Maß- Weiteren aber deutlich differenzie- nahmen und Projekte entwickelt wer- ren. Doch gerade diese sich aus der den können, die den Überwald als eine Größe und Versorgungsfunktion er- stabile und zukunftsorientierte Regi- gebenden Unterschiede führen dazu, on bestärken. Insbesondere vor dem dass sich beide Standorte für eine Ent- Hintergrund der räumlichen Distanz wicklungskooperation ideal ergän- und verkehrlich nachtteiligen Lage im zen. So verfügt Wald-Michelbach über Raum, in Kombination mit den wach- den Status des Unterzentrums, das senden Herausforderungen aus dem zu Zwecken der Versorgung auch für demographischen, gesellschaftlichen Grasellenbach eine bedeutende Rolle und ökonomischen Strukturwandel spielt. Hier liegt also das Potenzial der ist eine zunehmend enge Zusammen- Versorgung und des eher städtischen arbeit auf interkommunaler Ebene ein Erlebens beim Flanieren durch die Ein- entscheidendes Kriterium, zukünfti- kaufsstrasse. In Grasellenbach hin- ge Wettbewerbsfähigkeit und schlag- gegen finden sich Angebote, wie das kräftige Reaktionsfähigkeit zu erhalten Hoftheater Tromm oder verbliebene und Handlungsspielräume zu schaffen. und ausgegliederte Nachfolgewerke der ehemaligen Coronet als wichtige Grundsätzliche und handlungsfeldun- regionale Arbeitsstätten im produzie- abhängige Ziele der Interkommunalen 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 137

Kooperation sind durch Zusammenar- kung der Lebensgrundlage der Be- beit: völkerung zu erreichen, indem Nah- versorgung und Mobilität für alle ƒƒ Synergien schaffen, Bevölkerungsgruppen sichergestellt werden. ƒƒ Ressourcen bündeln,

ƒƒ Stärken stärken, 9.1.1 Interkommunale Teilziele ƒƒ eine bessere gemeinsame regiona- le und überregionale Positionierung. ƒƒ Dichtere Verflechtung der Entwick- lungsperspektiven der Partnerkom- munen

Ein konkretes Beispiel für in den ƒƒ Ergänzung der jeweiligen Stärken kommenden Jahren zu erschließen- und Ausgleich der Schwächen de Effizienzpotenziale durch die Syn- ergien der interkommunalen Zusam- ƒƒ Stärken einer gemeinsamen Darstel- menarbeit liegen perspektivisch in lung nach außen und damit klare einer möglichen Übernahme von Ver- Positionierung im regionalen Wett- waltungs- und Baumanagementfunk- bewerb tionen durch die Baugenossenschaft Wald-Michelbach für öffentliche Lie- genschaften und Wohnungsbestände im interkommunalen Raum Überwald – Grasellenbach sowie Abtsteinach. 9.1.2 Interkommunale Maßnahmen Für die Stärkung des interkommuna- aus den verschiedenen Hand- len Verbundes grundsätzlich förder- lungsfeldern lich sind die Lage an der unmittelbaren Schnittstelle dreier wirtschaftsstar- KFP-Nr. 5 ker Bundesländer sowie die räumliche Initiativkonzept zukunftsfähige Nähe zweier Metropolregionen mit Mobilität vielen Millionen Einwohnern. Hier fin- den sich sowohl große regionale Ab- Die Lage im strukturschwachen Raum satzmärkte für Produkte und Dienst- bedingt in Hinsicht auf die Mobili- leistungen der Projektkommunen, als tät der Bevölkerung beider Gemein- auch ein breites Potenzial Naherho- den im regionalen und überregiona- lungssuchender. Es gilt dementspre- len Sinn Nachteile. Die Fahrtzeiten zu chend, den seit Jahrzehnten beste- den umliegenden Gemeinden sowie henden touristischen Schwerpunkt zu den nächstgelegenen Mittel- und zeitgemäß und zukunftsorientiert Oberzentren sind lange und zeitauf- durch integriert abgestimmte inter- wendig. In Hinsicht auf die Kosten- kommunale Maßnahmen auszubau- Nutzen-Relation lässt sich die überre- en und in synergetischem Austausch gionale Verkehrssituation nur bedingt zu befördern und gleichfalls eine Stär- und mittel- bis langfristig verändern. 138 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ein Fokus liegt deshalb auf der Ver- melbach existiert bereits ein Bus, der besserung der lokalen und interkom- die Kindergartenkinder morgens von munalen Anbindungen im Bereich des zu Hause abholt und in den Kindergar- Öffentlichen Nahverkehrs und auf der ten bringt. Diese Einrichtung könnte gezielten punktuellen und priorisier- in dem Sinn ausgebaut werden, dass ten bedarfsbezogenen Verbesserung von dem Bus verschiedene Veranstal- der längeren Streckenverbindungen. tungen (beispielsweise Seniorenveran- staltungen und Sportveranstaltungen Um gleichzeitig Leuchtturmprojekte für Kinder) angefahren werden, wobei zu starten, die die Gemeinden in ih- entweder die Personen ebenfalls an ih- rer Entwicklung voranbringen können, rem Wohnort abgeholt werden oder sollen innovative, zukunftsfähige und ein zentraler Treffpunkt in der jeweili- wenn möglich klimaverträgliche Kon- gen Gemeinden vereinbart wird. zepte unter Einbezug der Bevölkerung erarbeitet werden, die dann auf ihre Neben der Förderung der Mobilität im- Durchführbarkeit überprüft werden mobiler Bevölkerungsgruppen ist auch sollen. Auf den Bürgerbeteiligungen eine verbesserte Mobilität für Touris- sowie in den lokalen Partnerschaften ten innerhalb und zwischen den Ge- wurden vielfältige Ideen zu verschie- meinden bedeutsam. Gerade durch die denen Mobilitätskonzepten angeregt, neue Entwicklung der Einrichtung der wodurch das breite Interesse und die Draisinenbahn in Wald-Michelbach Bedeutsamkeit der Initiierung solcher wird die Schaffung einer verbesserten Projekte veranschaulicht werden. Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem Ortskern Wald-Michelbach Vorrangig soll das Ziel verfolgt wer- sowie zwischen dem Bahnhof und der den, die immobilen Bevölkerungstei- Gemeinde Grassellenbach veranschau- le der jeweiligen Gemeinden inner- licht. Von der Bevölkerung und den Ex- halb sowie untereinander zu stärken. perten der lokalen Partnerschaft ka- Hierfür bietet sich die Einrichtung ei- men bei den Beteiligungen explizit zu nes Sammeltaxis an, das temporär diesem Punkt zahlreiche Anregungen, und veranstaltungsbezogen agieren wie beispielsweise die Etablierung ei- kann. Bei größeren Veranstaltungen ner Kutsche, die Besucher zwischen im Rahmen des Überwaldes ist zusätz- dem Bahnhof und den Ortskernen lich die Einrichtung eines Shuttle-Bus- transportieren soll, der Einrichtung ei- ses zu prüfen, der bereits erfolgreich nes Car-Sharing Systems oder eines bei der Überwälder Traumnacht ein- Bahn+Bike Systems. Es sind viele die- gesetzt wird. Zu prüfen ist ebenfalls, ser Projekte denkbar, jedoch müssen inwieweit sich die Einrichtung eines diese während der Programmlaufzeit „Sammeltaxis“ lohnt, das immobile auf ihre Durchführbarkeit überprüft Bevölkerungsgruppen zu Treffen von werden, da die Draisinenbahn im Som- Vereinen oder ähnlichem transportie- mer 2010 ihren Betrieb aufnimmt und ren kann, sodass beispielsweise ältere erst dann der tatsächliche Bedarf an Menschen aus Hammelbach auch Ver- zusätzlichen Transportmitteln abge- anstaltungen für Senioren in Wald-Mi- schätzt werden kann. Trotzdem ist es chelbach besuchen können, die dort wichtig, schon zu einem frühen Zeit- zahlreicher vorhanden sind. In Ham- punkt die verschiedenen Möglichkei- 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 139

ten zu durchdenken und zu überprü- die verbesserten Verbindungen für fen, um zeitnah handeln zu können Touristen wie oben beschrieben sicher um das entstehende Tourismuspoten- einen Schwerpunkt darstellen sollten. zial voll ausschöpfen zu können.

Ziel: Verbesserte Vernetzung v.a. der immobilen Bevöl- kerungsteile, flexible kostengünstige Mobilität für Einwohner und Touristen Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Beteiligte: Akteure / Sponsoren Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse

Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde, Investoren / Spon- soren Kostenrahmen 30.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 15.000 €)

Langfristig ist zudem als Pilotprojekt eine Nutzung von eMobilen zu prü- fen, wobei die Suche nach möglichen KFP-Nr. 6 Sponsoren im Vordergrund stehen Potenzialanalyse „Jugendhostel“ soll, die den Überwald als einen Pilots- in der interkommunalen Koopera- tandort der öffentlichen Nutzung von tion eMobilen etablieren können. Das Po- tenzial des Überwaldes, über eine at- In enger Abstimmung mit der inter- traktive und wenig belastete Umwelt kommunalen Partnergemeinde Grasel- zu verfügen, bietet für die Entwick- lenbach soll ein Gutachten über Chan- ler der eMobile einen idealen Stand- cen und Potenziale der Ansiedlung ort, um die neue Generation der Fort- einer Jugendherberge oder eines Hos- bewegung vorzustellen. Gleichsam tels erstellt werden. Dabei ist gleich- erhält der Überwald eine zusätzliche falls der Standort zu prüfen, wobei die Attraktion, die in engem Zusammen- Umnutzung eines Leerstandes oder ei- hang mit Wellness, Erholung und Ge- ner Brachfläche bevorzugt untersucht sundheit durch das klimafreundliche werden soll. Als Kurort mit hohem Konzept steht. Die eMobile könnten Tourismuspotenzial ist gerade die An- in vielfältigen Bereichen eine Nutzung siedlung eines Betriebes sinnvoll, der erfahren, wobei die Förderung der im- junge Bevölkerungsgruppen anzieht, mobilen Bevölkerungsgruppen und da so eine Belebung der Gemeinde 140 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

und eine verstärkte Ausnutzung der tieren kann. Durch die verstärkte Al- bestehenden Angebotsstrukturen in terung der Bevölkerung entstehen ganz unterschiedlichen Bereichen er- außerdem Bedürfnisse in Bezug auf reicht werden kann. Gleichzeitig wird Gesundheits- und Rehabilitationsein- eine Steigerung der Tourismusinten- richtungen, wovon in Wald-Michel- sität erreicht, die durch explizite Wer- bach bereits einige vorhanden sind, bemaßnahmen, auch des Betreibers, die im Rahmen der verschiedenen weiter befördert wird. Maßnahmen des Integrierten Hand-

Ziel: Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenle- bens / Ankurbelung Steigerung des touristischen Potenzials Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Investor Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Gemeinde / Investor

Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 10.000 €)

KFP-Nr. 7 lungskonzepts Wald-Michelbachs in Nachhaltige Weiterentwicklung die weitere Entwicklung verstärkt mit der Kurortestrategie eingebunden werden sollen.

Im Rahmen des Überwaldes gilt es, In gemeinschaftlicher Zusammenar- an die Tradition der Kurorte, die in al- beit, insbesondere mit den Lokalen len drei Gemeinden stark verankert Partnerschaften der beiden Gemein- ist, anzuknüpfen, da dieser Bereich den, soll eine nachhaltige und zu- in der derzeitigen Entwicklung durch kunftsfähige Weiterentwicklung der das Wachstum der Wellness- und Er- bisherigen Strategie erfolgen, sodass holungsbranche wieder verstärkt von auch nach der Programmlaufzeit eine Touristen angefragt wird. Gerade in Stabilisierung der Gemeinden in Be- Zeiten des wirtschaftlichen Struktur- zug auf den Tourismusbereich mit wandels geraten wieder Urlaubsor- dem Schwerpunkt Erholung und Well- te in der Nähe in den Blick, sodass die ness gewährleistet werden kann. Da- Odenwaldregion davon bei einer ent- bei sind unbedingt die Vertreter der sprechenden Angebotsstruktur profi- bestehenden Einrichtungen mit ein- 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 141

Ziel: Stärkung der „Kurort-Tradition“

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Gesund- Beteiligte: heitseinrichtungen Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde, Gesundheitsein- richtungen Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 10.000 €) zubeziehen, um aktuelle Trends durch Der Internetauftritt der Gemeinden die Expertenmeinungen abschätzen soll dementsprechend modern, anspre- zu können. chend und im Sinne der vorangegange- nen Maßnahme einheitlich gestaltet KFP-Nr. 4c+d aufgewertet werden. Die sinnfällige Ausbau des Internets als Informa- Vernetzung wesentlich Querschnitts- tionspool und Präsentationsplatt- themen der Interkommunalen Ko- form (Kernbereichsfacebook) operation soll auf den jeweiligen In- ternetseiten der beiden Gemeinden Das Entwicklungsziel der beiden Ge- Wald-Michelbach und Grasellenbach meinden, den Kernbereich durch eine sowie zwischen der des Überwaldes Stärkung, Stabilisierung und qua- und anderen für die Region zentralen lifizierte Weiterentwicklung der lo- Seiten leicht zugänglich und augen- kalen Ökonomie zu revitalisieren ist scheinlich eingerichtet werden. Be- stark abhängig von einer Beförderung sonderer Fokus sollte auf eine struk- des Tourismus, wodurch Arbeitsplät- turierte Übersicht der Angebote im ze, Geschäfte und auch das aktive Le- Bereich des Einzelhandels, der Gas- ben in der Gemeinde gesichert werden tronomie, des Tourismus sowie des können. Für den Tourismus bildet das Gewerbes gelegt werden. Ein weiterer Medium Internet eine immer bedeu- Schwerpunkt sollte auf der aktuellen tendere Funktion, da dort nach Infor- und übersichtlichen Präsentation von mationen gesucht wird und statistisch Veranstaltungen und kulturellen An- belegt immer häufiger Urlaube online geboten gelegt werden. Durch das Me- gebucht werden. Für Städte und Ge- dium Internet können sich dement- meinden ist es aufgrund dessen uner- sprechend sowohl die Bewohner der lässlich, die neuen Technologien best- Gemeinden als auch die Besucher über möglich zu nutzen, um im Wettkampf vielfältige Dinge informieren und eine der Standorte mithalten zu können. direkte Kontaktaufnahme zu den er- 142 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

wünschten Dienstleistungen herstel- einen Erfahrungsaustausch in Bezug len. Die Internetseite kann auch über auf derzeitige Entwicklungen und ak- Maßnahmen, Ziele und Handlungsfel- tuelle Veranstaltungen auslöst. Lang- der des Förderprogramms Aktive Kern- fristig ist auch die Einbindung der Ge- bereiche sowie der Mitwirkungsmög- meinde Abtsteinach zu überdenken, lichkeiten informieren. um so die Einbindung des gesamten Überwaldes zu erreichen. Als besondere Attraktion für die Bevöl- kerung der beiden Gemeinden soll eine Kommunikationsplattform ähnlich Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- der kommerziellen Internetseite „Fa- tebauförderung geplant sind: cebook“ initiiert werden, also ein auf die beiden Gemeinden zugerichtetes Interkommunale themenspezifi- „webbasiertes social networking“, das sche Premiumwander- und Erleb- über die Internetseiten der Gemein- nisrouten den für die Bürger abrufbar ist. Ins- besondere in Hinsicht auf die verhält- Der Odenwald stellt in Südhessen eine nismäßig großen Distanzen zwischen der reizvollsten Freizeit-Regionen dar. den Ortsteilen sowie im interkommu- Insbesondere für Wander- und Rad- nalen Raum als auch im Zielfokus auf wandertouristen bildet die geomor- der Personengruppe Junger Menschen phe Beschaffenheit des Mittelgebirges bietet eine solche Plattform niedrig- mit seinem waldreichen Landschafts- schwellige, attraktive und zeitgemä- bild in Kombination mit der Nähe zu ße Möglichkeiten, in Austausch zu den Metropolregionen Rhein-Neckar treten. Durch das „social networking“ und Rhein-Main ein Alleinstellungs- kann insbesondere der Austausch zwi- merkmal. Die lange Tradition als Tou- schen den beiden Gemeinden und ih- rismus- und Naherholungsregion be- ren Bewohnern verstärkt werden, was dingt nicht zuletzt ein etabliertes und überaus dichtes Netz von Wanderwe- gen – von gemeindlichen Rundwegen, Ziel: Modernisierung der Informations- und über regionale Routen und themen- Kommunikationsstrukturen bezogene Wanderwege bis hin zu in- Maßnahmenträger/ Gemeinde / lokale Akteure / Bildungsein- ternationalen Fernwanderwegen. In Beteiligte: richtungen dieser Vielfalt gilt es jedoch, an begon- nene zeitgemäße Profilierungs- und Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Marketingstrategien, wie die Einrich- tung von Premiumwander- und Er- Priorität: Mittel lebnisrouten oder Mountainbike- und Nordic-Walking-Strecken anzuknüp- Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit fen, um bewusste Akzente und An- ziehungspotenziale zu schaffen und Finanzierung Förderprogramm, Gemeinden überregional zu kommunizieren. Der Wandertourismus bildet für bei- Kostenrahmen 16.000 € förderfähige Kosten (interkom- de Gemeinden und die jeweilige Loka- munal) (kommunaler Anteil 8.000 € ) le Ökonomie eine bedeutende Einnah- 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 143

mequelle, sodass es wichtig ist, diese zifischen Attraktionen immer in einen Einnahmequelle in der interkommu- Bezug zu den beiden Gemeinden und/ nalen Kooperation zu stärken. oder dem Überwald zu setzen. Die Lo- kalen Partnerschaften beider Gemein- Die Einwohner beider Gemeinden so- den sehen in der klaren Profilierung wie die Experten der Lokalen Partner- ausgewählter Strecken ein großes Po- schaften haben sich auf den Betei- tenzial. Es gilt hier dementsprechend ligungen dafür ausgesprochen, eine bürgerschaftliches Engagement durch Attraktivierung der Wanderwege zu in- verstärkte Beteiligungsrunden zu die- itiieren, um auch zukünftig das Poten- sem Thema zu etablieren, sodass die zial an Tagestouristen für die Gemein- Gestaltung der Wege mit Ideen und den und die Lokale Ökonomie binden helfenden Händen aus der Bevölke- zu können. Es gilt, gezielt spezielle rung umgesetzt werden. Eingebun- und wenige Routen auszuwählen, die den werden sollen als essenzielle Part- analog der bestehenden erfolgreichen ner auch der Odenwaldclub und die Konzeptionen, wie dem Premiumwan- touristischen Verbände und Organi- derweg Nibelungensteig oder den zu- sationen der Region. Im Rahmen der vor angesprochenen Nordic-Walking- Umsetzung des REK kann hier eine Sy- und Mountainbikestrecken in Wert nergie durch eine flankierende Förder- gesetzt und entsprechend überregio- mittelakquisition von EU-Mitteln für nal kommuniziert werden Eine Ergän- die Städtebauförderung der Kernbe- zung mit lokalspezifischen Themen- reiche erwirkt werden. wegen, die dann über den Wanderweg verteilt Informationen, Aktionen und Langfristig soll des Weiteren die Ein- Attraktionen in Bezug auf die lokalen richtung einer „Segway-Route“ auf und interkommunalen Besonderhei- ihre Durchführbarkeit geprüft werden. ten beinhalten ist Teil der Strategie. In Hessen existiert bereits in Friedberg eine geführte Segway-Tour durch den Die Themen dieser besonderen Premi- Taunus. Hier gilt es dementsprechend umwander- und Erlebnisrouten sind die vorhandene Erfahrung auszuwer- wie folgt denkbar: ten und auf die Region des Überwal- des und ihr mögliches Potenzial hin ƒƒ „Abenteuer Natur“ zu überprüfen. Für diese emissions- freie lokale Trendfortbewegung für Ta- ƒƒ „Genießen auf dem Lande“ gestouristen erscheint ein Standort im Überwald durchaus sinnvoll. Eine the- ƒƒ „Wellness und Aktivroute“ matische Verknüpfung zum Thema Region für Erneuerbare Energien sowie ƒƒ „Schätze der Geschichte“ die Schaffung eines regionalen Allein- stellungsmerkmals durch die Etablie- ƒƒ Interkommunale Erlebnisroute „Über- rung eines innovativen Trend-Freizeit- wald“ Fahrzeugs – in Kombination und als Fortführung der Draisinenbahnstre- Bei der Gestaltung der Themenwan- cke bietet ein großes Potenzial. Um derwege soll darauf Wert gelegt wer- auch für die Besucher die Vernetzung den, die dort platzierten, themenspe- der Wald-Michelbacher Endstation der 144 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Draisinenbahn in den interkommuna- stellungsmerkmale des Überwaldes len Raum zu ermöglichen, bietet sich aufnimmt und kommuniziert. Dieses die Einrichtung einer Segway-Mietsta- Projekt soll auf lokalen Informations- tion am Bahnhof Ober-Wald-Michel- und Wegeleitsystemen (Maßnahme bach an. 33 – Wald-Michelbach, Maßnahme 21 - Grasellenbach) aufgebaut werden, die in beiden Gemeinden im Rahmen des Touristisches Informations- und Förderprogramms eine Verbesserung Wegeleitsystem Überwald des Informationssystems für Touris- ten avisieren. Zwischen den Gemein- Ziel: Initiierung attraktiver Angebote im den des Überwaldes soll eine stärkere Tourismus Vernetzung ermöglicht werden, indem eine qualifizierte einheitliche Beschil- Maßnahmenträger/ Gemeinden unter Beteiligung der derung sowohl auf den Rad- und Wan- Beteiligte: Bürgerinnen und Bürger derwegen als auch zwischen den ein- zelnen Kultur- und Naturdenkmälern Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig geschaffen wird. Die verschiedenen Beschilderungen sowie andere Her- Priorität: Hoch vorhebungen besonderer Orte sollen eine einheitliche Gestaltung mittels des existenten Logos und Imageclaims Die Gemeinden des Überwaldes Wald- „Der Überwald – zaubert ein Lächeln“ Michelbach, Grasellenbach und Abt- erhalten. Durch die Initiierung eines steinach haben aufgrund ihrer Aus- interkommunalen Wegeleitsystems gangsbedingungen ein sehr ähnliches mit großem Wiedererkennungswert, touristisches Profil. Die Besucher des werden sich die drei Gemeinden Wald- Überwaldes gilt es demnach mit ver- Michelbach, Grasellenbach und Abt- einten Kräften zu gewinnen bezie- steinach stärker als bisher als Einheit hungsweise zu erhalten. Um den in der Region profilieren können. Überwald als eine Einheit im Oden- wald für Besucher besser erlebbar zu machen, soll ein einheitliches touris- tisches Informationssystems in den drei Kommunen etabliert werden, wel- ches die Besonderheiten und Allein-

Ziel: Stärkung des Überwaldes

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Beteiligte: Akteure / Bildungseinrichtungen Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 145

Initiierung eines Interkommuna- genutzt wurde, es jedoch an einer Re- len Wochenmarktes in den Kernbe- gelmäßigkeit zu bestimmten Zeiten reichen gefehlt hat und der Platz, an dem der Markt stattgefunden hat, gewechselt Auf den ausdrücklichen Wunsch der wurde, wodurch ein hoher Verlust an Bevölkerung soll ein interkommuna- Kunden erfolgt ist. Die Schwierigkeit ler Wochenmarkt in den Kernberei- einer guten und regelmäßigen Fre- chen der beiden Gemeinden Hammel- quentierung bestand also hauptsäch- bach und Wald-Michelbach initiiert lich in einer unzureichenden Kommu- und etabliert werden, der alternierend nikation sowohl der Zeit als auch dem an den beiden Standorten stattfindet Ort des Marktes. Der neu zu etablie- und insbesondere spezielle lokale Pro- rende Markt soll dementsprechend re- dukte anbieten soll. gelmäßig, immer an denselben Tagen zu denselben Uhrzeiten alternierend Die Etablierung eines auf besonderen an den beiden Standorten stattfinden, Angeboten beruhenden interkommu- wobei sich in Hammelbach der Markt- nalen Wochenmarktes ist als beson- platz und in Wald-Michelbach die Hof- ders bedeutend anzusehen, da sowohl wiese oder der Platz hinter der katho- die Handlungsfelder Lokale Ökonomie lischen Kirche anbietet. Die beiden und Tourismus als auch das soziale Zu- Plätze erfahren durch solch ein Ereig- sammenleben, die Versorgung und die nis ebenfalls eine Aufwertung, da dort interkommunale Kooperation durch regelmäßig eine Veranstaltung statt- dieses Projekt gefördert werden. Denn findet, die den Platz belebt, der dar- es sollen vornehmlich lokale Herstel- aufhin von der Bevölkerung als kom- ler von Produkten sowie ansässige Ein- munikativer Treffpunkt anerkannt zelhändler dort ihre Waren anbieten, wird. Um jedoch eine hohe Frequentie- sodass eine Stärkung der schon vor- rung zu erreichen sollen entsprechen- handenen lokalen Ökonomie stattfin- de Kampagnen gestartet werden, die den kann. Auch für Touristen bildet ein den Markt auf der Ebene der Gemein- Wochenmarkt, der sich auf Angebote de und auch regionaler Ebene bewer- mit regionalem Charakter spezialisiert ben. hat, eine Attraktion, wegen der auch längere Fahrtzeiten in Kauf genom- Bei der Auswahl der beteiligten Land- men werden, wie andere Beispiele zei- wirte und Einzelhändler soll die Be- gen, bei denen Stadtbewohner wegen völkerung beteiligt werden, um die nur dort erhältlicher Produkte in länd- Nachfrage einerseits bestimmen und liche Regionen fahren. andererseits ankurbeln zu können. Gleichzeitig können durch existieren- In der Gemeinde Wald-Michelbach de soziale Vernetzungen Verbindun- wurde bereits vor einigen Jahren ein gen zu lokalen Herstellern von Pro- Wochenmarkt eingerichtet, der je- dukten aktiviert werden, die dann doch nach einiger Zeit aufgrund Besu- ihre Waren auf dem interkommu- chermangel wieder aufgelöst wurde. nalen Wochenmarkt anbieten. Da in Die Berichte der Bevölkerung lassen Wald-Michelbach ein sehr viel stär- jedoch erkennen, dass der Markt an- keres Einzelhandelsangebot vorhan- fangs sehr beliebt war und auch rege den ist, werden insbesondere Akteu- 146 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

re aus dieser Gemeinde als Anbieter in aber auch bei den jüngeren Alters- den Markt integriert, woraus beide Ge- gruppen in Zeiten der allgemeinen Be- meinden profitieren können, da zum schleunigung immer beliebter, da dort Einen in Hammelbach die Nahversor- vor dem allgegenwärtigen Stress im gung der Bevölkerung verbessert wer- beruflichen und familiären Alltag ent- den kann und zum Anderen die Wald- flohen werden kann. Da jedoch das Michelbacher Einzelhändler auch in Ziel solcher Erholungsurlaube oder – der Gemeinde Grasellenbach verstärkt ausflüge gerade darin zu finden ist, al- bekannt gemacht werden. lem Anstrengenden zu entgehen, ist das Tragen von Gepäck bei Wander- touren vielen ein Hindernis. Hier soll Ziel: Sicherung der Grundversorgung / Ergän- im Rahmen einer Erholungs- und Re- zung bestehender Angebote habilitationsregion das Angebot eines Gepäckbus in Zusammenhang mit ei- Maßnahmenträger/ Gemeinden unter Beteiligung der Bürge- nem „Igel-Bus“ geschaffen werden, Beteiligte: rinnen und Bürger / Kernbereichsmanage- der Wanderer und Fahrradfahrer zum ment / lokale Landwirte und Einzelhändler Einen von den Ortskernen zu den ge- wünschten Wanderwegen (beispiels- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig weise zu den Premiumwander- und Erlebnisrouten) bringt und zum ande- Priorität: Hoch ren auch das Gepäck aufbewahrt oder zum nächsten Reiseziel transportiert. Hier wird einerseits das ältere Publi- kum sowie Erholungs- und Wellness- Gepäckbus für Wandertouristen / gäste angesprochen, aber auch das „Igel-Bus“ jüngere Erlebnispublikum, da in Zu- sammenhang mit Maßnahme 31 des Da die Wanderwege für beide Gemein- Integrierten Handlungskonzepts von den eine bedeutende Einrichtung in Grassellenbach, dem Ausbau der Inf- Bezug auf den Tourismus darstellen, rastruktur für ein Sportradwegenetz, gilt es diese aufzuwerten und durch hier auch Mountainbiker angespro- besondere Angebote zu qualifizieren. chen werden, die zu den entsprechen- den Mountainbiketouren oder auf ei- Wandern war schon immer ein belieb- nen Berg mit dem „Igel-Nus“ gefahren ter Sport für ältere Menschen, wird werden möchten.

Ziel: Qualifizierung der Begleiteinrichtungen für Wan- derer Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel 9.1 InTERKOmmunale Kooperation 147

Durch dieses Angebot wird zudem Ziel: Qualifizierung ahrradverbindungF Wald- eine Vernetzung der beiden Gemein- Michelbach – Hammelbach den forciert, da vornehmlich die Wan- derrouten zwischen den beiden Ge- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / meinden gefördert werden sollen. Da Beteiligte: lokale Akteure die Abfahrts- und Zielorte meist die Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig beiden Ortskerne sein werden, erfolgt zudem eine Belebung und Aktivierung der Kerne durch eine Erhöhung der Be- Priorität: Mittel sucherzahlen.

Spezialitätenmarkt in Verbindung mit dem Wochenmarkt

Verbesserung der interkommuna- Dieses Projekt baut auf Maßnahme len Fahrradverbindung „Initiierung eines Interkommuna- len Wochenmarktes in den Kernberei- Die Verbesserung der interkommuna- chen“ auf, indem der Wochenmarkt, len Fahrradverbindungen wird einer- nachdem eine Stabilisierung und Eta- seits aufgrund einer zusätzlichen tou- blierung stattgefunden hat, in der ristischen Attraktivität für die beiden zweiten Hälfte der Programmlaufzeit Gemeinden forciert und andererseits der „Aktiven Kerne“ eine weitere Qua- wegen einer verbesserten Verbindung lifizierung erfahren soll. der beiden Gemeinden untereinander, da besonders die Bewohner die Fahr- Der wöchentlich stattfindende Wo- radverbindung Wald-Michelbach – chenmarkt soll zu bestimmten festge- Wahlen – Hammelbach gerne nutzen. legten Zeiten, beispielsweise einmal im Monat, dergestalt zu einem Event Die Fahrradverbindung soll aufge- umgestaltet werden, indem an diesen wertet werden, indem eine einheit- Tagen zusätzlich ein Spezialitäten- liche Beschilderung, regelmäßige markt initiiert wird, der die verschie- Maßnahmen zu einer verbesserten densten Besonderheiten des Über- Sicherheit sowie fahrradfreundliche waldes und der Region anbieten und Begleiteinrichtungen wie Rast- und In- darstellen soll. Hierbei sind Händler zu formationsplätze eingerichtet werden, finden, die ihrenS tand regelmäßig auf wodurch sowohl eine funktionale We- dem Spezialitätenmarkt darbieten so- geverbindung als auch eine attraktive wie solche, die einmalig dort ihre Wa- touristische Route gewährleistet wer- ren oder Ausstellungsstücke präsen- den kann. Die Sicherheit soll insbe- tieren. Zu etablieren sind vor allem sondere durch eine regelmäßige Sa- kulinarische Spezialitäten des Oden- nierung der Wegedecken sowie durch waldes sowie verschiedene Formen die Anbringung einer angemessenen des Kunsthandwerks, das insbeson- Beleuchtung, die ebenfalls regelmäßig dere im Bereich Holz und Naturstein auf ihre Funktionstüchtigkeit über- durch die natürlichen Gegebenheiten prüft wird, durchgesetzt werden. in der Region besonders ausgeprägt ist. Da in Ober-Abtsteinach in Grassel- 148 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

lenbach bereits ein Kunsthandwerks- 9.2 Handlungsfeld Wohnen markt stattgefunden hat, können hier / Demografie die Beteiligten angesprochen und ein- geladen werden. Neben dem Angebot Die Folgen der gesellschaftlichen Ver- von Produkten ist auch die Ausstel- änderungen, insbesondere der de- lung von Kunstwerken und die Vor- mografischen Entwicklungen, sind stellung von kleineren Theaterstü- im ländlichen Raum drastischer und cken, beispielsweise von den Schulen aufgrund dessen dort verstärkt er- Wald-Michelbachs oder den Vereinen fahrbar. In ländlichen Regionen ist beider Gemeinden, zu forcieren, um ein verstärkter Bevölkerungsrück- den Spezialitätenmarkt als ein regel- gang auszumachen, der einhergeht mäßig stattfindendes Erlebnis zu eta- mit einer Überalterung der Bevölke- blieren, das sowohl bei der Bevölke- rung. Den Gemeinden im ländlichen rung als auch bei den Touristen eine Raum fällt es immer schwerer, jun- große Beliebtheit erfährt. Hier gilt es, ge Bevölkerungsgruppen zu binden ebenso wie bei dem Wochenmarkt, und dazu zu bewegen dort eine Fami- den Spezialitätenmarkt durch Werbe- lie zu gründen und sich dauerhaft nie- maßnahmen in der Gemeinde und der derzulassen, da in städtischen Agglo- umliegenden Region weithin bekannt merationen sowohl die Berufs- und zu machen. Karrieremöglichkeiten als auch die An- gebotsstrukturen differenzierter und vielfältiger sind. Ziel: Ausbau und Qualifizierung der ochen-W marktes So gilt es, im Handlungsfeld Wohnen diese Tendenzen aufzunehmen, die Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Strategien anzupassen und gleichzei- Beteiligte: lokale Akteure / Einzelhändler / Landwirte tig zu versuchen, negativen Trends / Handwerksbetriebe entgegenzuwirken. Denn die Region Zeitlicher Rahmen: Langfristig des Überwaldes kann von der Nähe zur Metropolregion Rhein-Neckar pro- Priorität: Mittel fitieren, sodass die Entwicklungen bei einer rechtzeitigen und durchdachten Steuerung durchaus in eine positive Richtung gelenkt werden können, wo- hingegen in Nordhessen weitaus dra- matischere Tendenzen mit schwerwie- genderen Folgen zu beobachten sind.

Der Wohnungsmarkt in den Gemein- den des Überwaldes ist vornehmlich von Hauseigentum in Ein- und Zwei- familienhäusern geprägt, was der Ent- wicklung einer Überalterung und Ver- ringerung der Bevölkerung, im Zuge derer der Bedarf an kleinen Wohnein- heiten steigt, extrem entgegensteht. 9.2 HaNDLUNGSFELD Wohnen / Demografie 149

Im Sinne einer nachhaltigen Ent- ƒƒ Generationenübergreifende Wohn- wicklung, die sich den aktuellen ge- projekte ergänzen sellschaftlichen Tendenzen anpasst, ist dementsprechend ein Ausbau an ƒƒ Wohnformen an veränderte Famili- Kleinwohnungen und altengerechtem enstrukturen anpassen Wohnungsbau zu forcieren, wobei je- doch das Augenmerk auf eine Erhal- ƒƒ Verknüpfung von Wohnen und Ar- tung und Verbesserung der vorhande- beiten nen Stadtstruktur des Kernbereichs gesetzt werden soll, die bestehenden ƒƒ Förderung des interkulturellen Woh- Strukturen also insbesondere durch nens Sanierung, Umbau, Ergänzungen in Baulücken und auf Brachen positiv und ƒƒ Umnutzung und Aktivierung der zielorientiert angepasst werden sollen. Wohnungsleerstände

9.2.1 Leitmotiv des Handlungsfel- des

Wohnenn i einer attraktiven Mitte

9.2.2 Teilziele

ƒƒ Ausbau als Wohnstandort für wich- tige Zielgruppen unter Berücksich- tigung der demografischen Ent- wicklung

ƒƒ Stabilisierung und Kräftigung der Attraktivität als interkultureller Wohn- und Lebensort

ƒƒ Zukunftsweisende, innovative Wohnkonzepte entwickeln

ƒƒ Schaffung eines differenzierten An- gebotes für ältere Bürger – Service- wohnen 150 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

9.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung der zielgruppenorientierte Umbau von Wohngebäuden durch einzelne private KFP-Nr. 2d Akteure nachhaltig zu unterstützen. Eigentümerberatung denkmalge- Dies gilt insbesondere vor dem Hinter- rechte Sanierung, barrierefreier grund des demographischen und ge- und zielgruppenbezogener Umbau sellschaftlichen Wandels, der bereits von Wohngebäuden heute signifikante Veränderungen des Bedarfs zeigt, der sich in Zukunft Ausschlaggebend für die Attraktivität deutlich verstärken werden: So werden eines Ortskernes ist das Erscheinungs- zum Beispiel zunehmend Kleinwoh- bild sowie die zeitgemäße Nutzbar- nungen für unterschiedliche Zielgrup- keit und Funktionalität der privaten pen nachgefragt. Mit der Maßnahme Wohn- und Geschäftshäuser. Gebäu- 10 werden Projekte umgesetzt, die die- defassaden prägen entscheidend den ser Entwicklung Rechnung tragen. öffentlichen Raum. Aufgrund des Le- benszyklusstatus vieler Gebäude be- In der Beratung wird über diese aktuel- steht hier ein deutlicher Sanierungs- le Tendenzen und Bedarfe informiert, bedarf. Bei einzelnen Gebäuden der so dass eine Planung der Eigentü- 1960er bis 1980er Jahre, die durch ihren mer mit Basisdaten unterlegt werden Maßstab und ihre Architektursprache kann. Hiermit soll nicht zuletzt auch das Straßenbild beherrschen, besteht ein bedarfs- und zielgerichtetes Vor- sowohl technischer wie auch ästheti- gehen bei privaten Investitionen si- scher Modernisierungsbedarf. Da in chergestellt werden. Ziel einer Eigen- Wald-Michelbach Ein- und Zweifamili- tümerberatung durch Experten ist es enhäuser überwiegen (vgl. Abb. 24), ist weiterhin, fundiert und neutral über eine denkmalgerechte Sanierung und technische Möglichkeiten und Finan-

Ziel: Altersgerechtes Wohnen, Revitalisierung der In- nenstadt Maßnahmenträger/ Externe Fachberater / Solar- und Energiebera- Beteiligte: tungszentrum Bergstraße / Kernbereichsma- nagement Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Steuerung

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 190.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil 95.000 €) 9.2 HaNDLUNGSFELD Wohnen / Demografie 151

zierungswege einer Sanierung bzw. Vorbereitende Gespräche mit Einzelei- eines Umbaus zu informieren. Dabei gentümern sind bereits auf den Weg werden energetische Gesichtspunkte gebracht, teilweise bestehen Interes- ebenso eine tragende Rolle spielen wie sensbekundungen für Investitionen in Barrierefreiheit und Denkmalschutz. konkrete Objekte. In der Beratung stellt das Kernbe- reichsmanagement die Schnittstelle Da der Ortskern Wald-Michelbach eine zwischen verschiedenen auswärtigen hohe Nutzungsmischung im Bestand Experten (Fachplaner, Banken, Hand- hat und diese Qualität unbedingt zu werker und Behörden) her. erhalten ist, bestehen zwischen ver- schiedenen aufgeführten Maßnah- Flankierend zur qualifizierten Be- men Synergien bzw. Korrelationen. ratung im Rahmen des und ergän- zend zum Kernbereichsmanagement, Durch das Programm Aktive Kern- sind punktuelle Anschubförderungen bereiche ist eine punktuelle An- durch das Programm Aktive Kernberei- schubförderung für drei Pilotpro- che für Pilotprojekte im Bereich Woh- jekte dieser Maßnahme geplant. nen (Maßnahme 9: Revitalisierung Wohnungsleerstände, Maßnahme 10: Kleinwohnungen) sowie im Bereich Ziel: Durchmischung, Revitalisierung der Innen- Gewerbeflächen (Maßnahme 27: Revi- stadt talisierung Ladenleerstände) und Fas- sadenattraktivierung (Maßnahme 19: Maßnahmeträger/ Be- Nach Möglichkeit Bauträger unter Beteili- Fassadensanierung) geplant. teiligte: gung der Bürgerinnen und Bürger / Kern- bereichsmanagement / private Grundei- gentümer

KFP-Nr. 9 Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Revitalisierung der Wohnungsleer- stände im Kernbereich Priorität: Hoch

Derzeit wird zum Einen das Ortsbild Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von durch leerstehende Wohngebäude ge- Gebäuden schädigt, zum Anderen muss der Ge- fahr eines „Leerziehens“ des Zentrums Finanzierung Durch die Bauträger, Gemeinbedarfsflä- entgegengewirkt werden. Dauerhaf- chen anteilig durch Städtebauförderpro- te Maßnahme im Fördergebiet ist da- gramm, KFW-Kredite her die schrittweise Revitalisierung der Wohnungsleerstände. Um dies zu Kostenrahmen 450.000 € förderfähige Kosten erreichen sind sowohl Arbeiten im Be- stand, als auch Neubauten in Baulü- cken oder auf Brachgrundstücken er- forderlich. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der zentralen Ludwigstraße, der Poststraße und der Michelstraße. 152 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

KFP-Nr. 10 zahl aller Haushalte aus diesen Grün- Erweiterung des Angebotes den eher steigt (vgl. Analyse Abschnitt an Kleinwohnungen 7.4 ), ist das bestehende Angebot an Kleinwohnungen nicht ausreichend. Wie in Maßnahme 2 (Eigentümerbera- Vor allem in Hinsicht auf eine integ- tung) beschrieben, sind die Folgen des riert gesteuerte, langfristig nachhal- demografischen Wandels bereits im tige Entwicklung des Wohnungsmark- Wohnungsmarkt spürbar: Aus der Ar- tes ist eine frühzeitige Ausrichtung beit mit der Lokalen Partnerschaft und auf diese Zielgruppen wesentlich. Ins- den Bürgerbeteiligungen wurde der besondere die Bereitstellung barriere- Bedarf an Kleinwohnungen für ver- freien Wohnraums ist ein wesentliches schiedene Bevölkerungsgruppen deut- Thema. Eine Wohnungsmarktentwick- lich. Zielgruppen hierfür finden sich lung im vorgenannten Sinne wird sich in allen Altersklassen: Sowohl neue weitestgehend im vorhandenen bauli- Lebensformenkonzepte (Stichwort chen Bestand abspielen. Patchworkfamilie, Singlehaushalte, etc.), als auch die wachsende Zielgrup- In den folgenden Jahren werden im pe der Senioren bedingen diesen Be- Rahmen dieser Maßnahme Wohnun- darf. So suchen junge Menschen, die gen in sanierungsbedürftigen Gebäu- einen ersten eigenen Hausstand grün- den (z.B. der Ludwigstraße) auf diese den wollen, ältere Menschen, denen Anforderungen umgerüstet. Vorberei- das eigene Haus zu groß geworden tend werden die potenziellen Gebäude ist, sozial benachteiligte Menschen, systematisch erfasst, der direkte Kon- für die großer Wohnraum bzw. Wohn- takt zu den Eigentümern ist teilweise eigentum nicht erschwinglich ist, so- bereits hergestellt. wie Teilnehmer von Schulungen und temporären Arbeitsaufenthalten 1-2 Gemeinsam mit den Wohnungseigen- Zimmer Wohnungen. Da die Gesamt- tümern und Fachplanern wird das Po- tenzial der Gebäude ausgelotet, die Ziel: Erweiterung der Wohnangebotsvielfalt, Re- Wohnungen werden in einem vor- vitalisierung des Kernbereichs her festgesetzten Mindeststandard ertüchtigt, der weitere Ausbau kann Maßnahmenträger/ Be- Private Hauseigentümer / Bauträger / dann in Eigenleistung erfolgen. Hier teiligte: Kernbereichsmanagement bietet sich die Zusammenarbeit mit Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig einem regionalen Qualifizierungsträ- ger in Qualifizierungsmaßnahmen an. Durch das Programm Aktive Kernbe- Priorität: Hoch reiche ist eine punktuelle Anschub- förderung für drei Pilotprojekte dieser Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Maßnahme geplant. Gebäuden Finanzierung Durch den Bauträger / Hauseigentümer, evtl. Wohnraumfördermittel, KFW-Kredite Kostenrahmen 450.000 € förderfähige Kosten 9.2 HaNDLUNGSFELD Wohnen / Demografie 153

KFP-Nr. 11 zung eines bestehenden Gebäudes Servicewohnen für Senioren im respektive den Neubau eines Wohn- Kernbereich hauses auf einem untergenutzten Grundstück im Zentrum. Servicewoh- Aus den Erkenntnissen der demogra- nen besteht dabei aus barrierefreien fischen Analyse und den Beteiligungs- Wohnungen, andienenden Geschäfts- runden und Abstimmungen innerhalb räumen und einem multifunktional der verschiedenen Gremien ergibt sich nutzbaren Versammlungsraum, der unmittelbar ein deutlicher, vorhan- als Cafeteria, als Lernstudio oder als dener Bedarf nach altersgerechtem, Gymnastikraum der Öffentlichkeit zur vernetztem Wohnen für Senioren im Verfügung steht. Ergänzend wird im Kernbereich. Ziel eines solchen An- unbebauten Bereich des Grundstücks gebotes ist es, das Wohnen im Orts- eine allgemein zugängliche gemein- kern für ältere Menschen, die einen schaftliche Freifläche geschaffen, die zusätzlichen Bedarf an ärztlicher Be- synergetisch hilft, den Nutzungsdruck treuung, Notrufsystemen oder Mahl- in der Haupteinkaufszone und die be- zeitenservice haben, nachhaltig zu stehenden Zielkonflikte zwischen sichern. Weiterhin bietet es die lang- Hauptdurchgangs- und Einkaufs- fristige Perspektive für heute Berufs- straße zu veringern, indem punktu- tätige, ihren Lebensmittelpunkt auch ell eine Aufweitung als multifunkti- nach der Berufstätigkeit im Ortskern onaler Treffpunkt erfolgt. Das Projekt zu behalten. wird Vorbildcharakter durch eine mo- derne, energieeffiziente Bauweise ha- Die Maßnahme umfasst nach einer ben und kann Pilotprojekt im Sinne sorgfältigen Standortanalyse die Sa- der Maßnahmen: Stärkung der loka- nierung, den Umbau, bzw. die Ergän- len Ökonomie durch Anwendungen im

Ziel: Altersgerechtes Wohnen, Revitalisierung des Ortskerns Maßnahmenträger/ Be- Potenziell Wohnungsbaugenossenschaft unter teiligte: Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger / Kern- bereichsmanagement Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Neubau von Gebäuden

Finanzierung Durch den Bauträger, Gemeinbedarfsflächen an- teilig durch Städtebauförderprogramm, evtl. Wohnraumfördermittel, KFW-Kredite Kostenrahmen 250.000 € förderfähige Kosten 154 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Bereich Erneuerbare Energien und der Wohnformen- und Konzepten sind Entwicklungen im Bereich Gesundheit trotz zahlreicher, erfolgreich umge- und körperlicher Rehabilitation sein. setzter Pilotprojekte im Bundesgebiet nach wie vor nicht weit verbreitet. Das Geplant ist die Realisierung durch ei- Angebot an solchen Wohnformen ist nen Bauträger bzw. eine Wohnbau- deutlich geringer als der mittlerweile genossenschaft. Unterstützt werden bundesweit nachgefragte Bedarf. Ein kann die Teilfinanzierung der Gemein- solches Projekt kann durch den inno- bedarfsflächen im Rahmen des För- vativen, zukunftsgewandten Charak- derprogramms „Aktive Kernbereiche“ ter in Bezug auf die Imageaufwertung unter Einhaltung der förderrechtlich und Attraktivierung des Wohnstand- vorgeschriebenen Zweckbindungs- ortes Wald-Michelbach eine wichtige fristen für die Überlassung als öffent- Leuchtturmfunktion darstellen. Glei- lich nutzbare Flächen. Wesentlich für chermaßen stellen Gemeinschaftliche die Akzeptanz eines Seniorenwohnens Wohnprojekte eine adäquate Reakti- im Kernbereich ist außerdem die enge on auf den demographischen, ökono- Einbeziehung der Bürgerschaft in Pla- mischen und gesellschaftlichen Struk- nung und Umsetzung. turwandel dar und unterstützen den Aufbau informeller sozialer Unterstüt- zungsnetzwerke mit generationen- übergreifender Ausrichtung. KFP-Nr. 12 Mehrgenerationen-Wohnprojekt Innerhalb eines Gebäudekomplexes im Kernbereich kann mittels unterschiedlicher Aus- stattung, Größen und Grundrisskons- In der Analyse detailliert dargestellt tellationen der Wohnungen auf unter- ist die drohende Gefahr der Abwande- schiedlichste Anforderungen reagiert rung junger Menschen aus dem Über- werden: Rollstuhlgerechte Wohnun- wald. Durch attraktive, zielgruppen- gen für ältere Menschen, Kleinwoh- orientierte Wohnangebote und eine nungen für junge Singles, Maisonet- gut ausgebaute soziale Infrastruktur te-Lösungen für junge Familien sind kann der Standort Wald-Michelbach bedarfsgerecht anzubieten. Ein multi- für die heute hier lebenden jungen funktionaler Gemeinschaftsraum mit Menschen und Familien attraktiv blei- angeschlossenen Außenflächen bietet ben und Nachteilen in der Verkehrs- Platz für Spiel- und Lerngruppen, Gast- anbindung ein Gegengewicht setzen. zimmer und kleine Feierlichkeiten. Ge- Das Mehrgenerationen-Wohnprojekt meinschaftliches Zusammenleben, ist in dieser Strategie in Ergänzung zu gegenseitige Aushilfe und Unterstüt- den Maßnahmen des Handlungsfel- zung, wie es traditionell im ländlichen des Soziales/Bildung/Kultur ein we- Raum verankert ist, wird unter Berück- sentlicher Baustein. Das Wohnprojekt sichtigung veränderter Familienstruk- stabilisiert den Kernbereich in seiner turen (vgl. Analyse Abschnitt 7.4 ) ge- Mischung von Wohnen, gewerblichen stärkt. Die Außenräume können durch und öffentlichen Nutzungen. eine intelligente Zonierung verschie- denen Nutzergruppen zur Verfügung Angebote von Gemeinschaftlichen stehen, private Gärten und eine offe- 9.2 HaNDLUNGSFELD Wohnen / Demografie 155

ne Zugangsgestaltung unter Bezug- schen Heimstätte angeboten. nahme auf umgebende Funktionen sind nach räumlichen Möglichkeiten geplant. Ziel: Durchmischung, Revitalisierung des Kern- bereichs Die Umsetzung des Wohnprojektes er- Maßnahmenträger/ Be- Potenziell Wohnungsbaugenossenschaft folgt durch einen Bauträger bzw. eine teiligte: unter Beteiligung der Bürgerinnen und Wohnbaugenossenschaft, die Ge- Bürger / Kernbereichsmanagement meinbedarfsflächen sollen u.a. in Zu- sammenarbeit mit einem regionalen Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig Qualifizierungsträger im Rahmen ei- ner Qualifizierungsmaßnahme ge- Priorität: Mittel – Hoch staltet werden, unterstützt durch Auszubildende (in Verbindung mit Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Maßnahme 29) und Ehrenamtliche Gebäuden / Neubau von Gebäuden Helfer. Wie auch das Service-Wohnen wird das Projekt energetisch neuesten Finanzierung Durch den Bauträger, Gemeinbedarfsflächen Standards entsprechen und kann Pi- anteilig durch Städtebauförderprogramm, lotprojekt im Sinne der Maßnahmen evtl. Wohnraumfördermittel, KFW-Kredite zur Stärkung der lokalen Ökonomie durch Anwendungen im Bereich Er- Kostenrahmen 200.000 € förderfähige Kosten neuerbare Energien und Entwicklun- gen im Bereich Gesundheit und Reha- bilitation sein. Als Grundstück steht u.a. das im Februar 2008 durch die Gemeinde erworbene Gelände in der Schwalbengasse zur Verfügung. KFP-Nr. 13 Eine Teilfinanzierung der Gemeinbe- Wohnumfeldverbesserungen (Auf- darfsflächen im Rahmen des Förder- wertung von Nischenräumen / Hö- programms Aktive Kernbereiche unter fen) Einhaltung der förderrechtlich vor- geschriebenen Zweckbindungsfris- Ziel der Maßnahme ist die Verbesse- ten für die Überlassung als öffentlich rung der Lebens- und Aufenthaltsqua- nutzbare Flächen ist vorgesehen. Das litäten aller Bewohner des Kernberei- Kernbereichsmanagement wird den ches. Die Qualität der Außenräume Prozess von der Interessentenbera- trägt maßgeblich zu einer Wohnzu- tung über die Investorensuche bis hin friedenheit im Ortsteil bei. In Wald- zur förderrechtlichen Beratung akti- Michelbach sollen bestehende woh- vierend und koordinierend unterstüt- nungsnahe Freiräume aufgewertet zen. Der Einbezug von Wohnungs- werden und in geringem Umfang An- baufördermitteln bei der Realisierung gebote für z.B. Senioren geschaffen des Bauprojektes ist avisiert. Eine Erst- werden. Das umfasst die Sanierung beratung wird durch das Kernbereichs- von Spielplätzen und die Verbesserung management in Kooperation mit den der Aufenthalts- und Kommunikati- Wohnungsbauexperten der Nassaui- onsfelder im Stadtraum. Als Orte der 156 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Begegnung und der nachbarschaft- 9.3 Handlungsfeld Sozia- lichen Kommunikation tragen diese les / Bildung / Kultur / vor allem im ländlichen Raum zu einer Freizeit Unterstützung sozialer Netzwerke bei. Im Zusammenwirken mit Maßnahme Die soziale Infrastruktur unterschei- 16 (Beleuchtung) soll das Sicherheits- det sich an den beiden Standorten gefühl vor allem für Frauen und Ältere Wald-Michelbach und Grasellenbach gestärkt werden, funktionaler Mängel aufgrund der unterschiedlichen Grö- im Außenraum beseitigt werden. ßen der beiden Gemeinden. Vor dem Hintergrund haushaltsbedingt konti- Im Bereich der dicht bebauten Lud- nuierlich schrumpfender kommuna- wigstrasse und der Nachbarstrassen ler Finanzierungsspielräume und dem besteht eine teilweise erhebliche Kon- Gebot der ökonomischen Effizienz- kurrenz verschiedener Nutzungen des maximierung – insbesondere auch im schmalen öffentlichen Raumes. Hier Kontext der speziell für den struktur- könnte über eine Aufwertung der an schwachen ländlichen Raum gegebe- der Strasse liegenden Höfe und Ni- nen Problemstellungen aus dem ge- schenräume eine Entlastung geschaf- sellschaftlichen, demographischen fen werden. In der lokalen Partner- und ökonomischen Strukturwandel - schaft wurden die Potenziale dieser gilt es hier besonders, Synergien aus Räume für eine dringend benötigte at- interkommunalem Handeln zu gene- traktive und zentrumsnahe Außeng- rieren. Entsprechend ist es gerade in astronomie diskutiert. Im Einzelnen diesem Handlungsfeld besonders be- sollen Möglichkeiten dazu mit den Ei- deutend und zielorientiert, Ziele und gentümern und Pächtern erarbeitet Maßnahmen zu bestimmen, die eine werden. gegenseitige Unterstützung in der in- terkommunalen Kooperation gewähr- leisten. Ziel: Attraktivierung des Ortskern als Wohns- Insgesamt ist lebenszyklusbedingt ein tandort Bedarf an einer Modernisierung der Maßnahmenträger/ Be- Private Hauseigentümer / Geschäftsinha- Angebote festzustellen. Wobei hier teiligte: ber / Kernbereichsmanagement gleichzeitig vor dem Aspekt der At- traktivitätssicherung der Gemeinden Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig als Wohnstandorte eine zeitgemäße und bedarfsorientierte Qualifizierung Priorität: Mittel stattfinden sollte. Aufgrund der be- schriebenen Bevölkerungsprognose, Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahmen die eher von einer Schrumpfung der Bevölkerung in den nächsten Jahren Finanzierung Verfügungsfond, Hauseigentümer, Ge- ausgeht, besteht an einem quantita- meinbedarfsflächen anteilig durchS tädte- tiven Ausbau kein erheblicher Bedarf. bauförderprogramm, KFW-Kredite Stattdessen sollte eine stetige und nachhaltige Qualifizierung der Ange- Kostenrahmen 100.000 € förderfähige Kosten botsstrukturen erstrebt werden. 9.3 HaNDLUNGSFELD Soziales / Bildung / Kultur / Freizeit 157

9.3.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes sowie die übergeordnete Zusammen- hänge und die beteiligten Personen vorgestellt werden. Eine kontinuier- Qualifizierung durch Vernetzung liche Durchführung während der Pro- und Kommunikation grammlaufzeit ist angestrebt. Die Maßnahmen werden so einer breiten Bevölkerungsgruppe mitgeteilt, die dann auch aktiv miteingebunden wer- 9.3.2 Teilziele den kann. So wird das Interesse, das Engagement und auch die Akzeptanz ƒƒ Stärkung des gemeinschaftlichen der Bürger an der Weiterentwicklung Zusammenlebens ihrer Gemeinde gesteigert. Je nach Wetterlage soll die Veranstaltungsrei- ƒƒ Förderung der kulturellen Aktivität he in einem öffentlichen Raum, wie im Kernbereich dem Rathaus, dem neu eingerichteten Kernbereichsmanagementbüro oder ƒƒ Interkommunale Vernetzung der aber auch auf einem zentralen Platz Angebote im Freien stattfinden.

ƒƒ Stärkung der Kooperation zwischen Zusätzlich zu der reinen Informations- öffentlichen und privaten Akteuren aufgabe ist besonders die noch direk- tere Einbindung der Bürgerinnen und ƒƒ Modernisierung / Stabilisierung be- Bürger durch aktive Mitgestaltung be- stehender Angebotsstrukturen deutsam. Zu den einzelnen Maßnah- men oder auch als einleitende Ver- ƒƒ Erweiterung des Angebotes für jun- anstaltung zu dem gemeinsamen ge Erwachsene Leitbild, sind hier Wettbewerbe zu ini- tiieren, bei denen der schönste Plakat- entwurf oder Ähnliches prämiert wird. Insbesondere lassen sich Gruppen wie 9.3.3 Maßnahmen zur Umsetzung Vereine, Kindergärten und Schulen in- tegrieren. Die eingereichten Arbeiten KFP-Nr. 2a werden dann auf einer separaten Aus- Aktivierende Veranstaltungsreihe stellung, einem öffentlichen, gut fre- zu den Handlungsfeldern des Inte- quentierten Platz oder auch bei der grierten Handlungskonzeptes nächsten Veranstaltungsreihe präsen- tiert. Um die Bevölkerung über den Betei- ligungsprozess während der IHK-Er- stellung hinaus an der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen der Hand- lungsfelder zu beteiligen, soll eine in- terkommunale Veranstaltungsreihe angeboten werden, bei der die jewei- ligen Maßnahmen, Chancen, Ziele, der persönliche Mehrwert für die Bürger 158 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ziel: Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Beteiligte: Akteure / Schulen / Vereine Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Steuerung

Finanzierung Gemeinde, Förderprogramm

Kostenrahmen Enthalten im Kernbereichsmanagement

KFP-Nr. 4b tion eine erweiterte Aktivierung des Informationsaktion zu den beste- bürgerschaftlichen Engagements und henden Angeboten der öffentlichen Teilhabe an Projekten erfolgen. Die Bevölkerung soll zudem Viele bestehende Angebote im kultu- schon bei der Entwicklung der Infor- rellen und sozialen Bereich in Wald- mationen über die einzelnen Angebo- Michelbach werden unzureichend te beteiligt werden. Insbesondere sind kommuniziert, wodurch zum Teil eine hier Vereine und andere Einrichtun- geringe Frequentierung ausgelöst gen, die regelmäßig Veranstaltungen wird, gleichwohl ein Bedarf für die be- anbieten, zu integrieren. Des Weite- stehenden Angebote feststellbar ist. ren können bei öffentlichen Veranstal- Die Kommunikation über die beste- tungen, also auch Veranstaltungen im henden Angebote soll verstärkt wer- Rahmen des Förderprogramms, Schu- den. Insbesondere soll eine integriert len und Kindergärten eingebunden abgestimmte Kommunikationsstra- werden, die beispielsweise Plakate und tegie unter Einbezug moderner Mar- ähnliches entwickeln und gestalten. keting- und Medienstrategien entwi- Um eine weitest reichende Kommu- ckelt und umgesetzt werden. nikation zu ermöglichen, sollen Medi- en mit entsprechender Reichweite ge- Um den interkommunalen Stand- nutzt werden. Um den lokalen Bezug ort zu stärken, sollen unter anderem zu gewährleisten bieten sich hier Be- auch bestehende Angebote im regio- richte im lokalen Radio oder die Initi- nalen Zusammenhang des Überwal- ierung einer Website mit integrierten des kommuniziert werden. Auch sind Web-TV-Berichten an, wobei wieder- die Maßnahmen, die im Rahmen des um lokale Akteure bei der Erstellung Förderprogramms „Aktive Kernberei- beteiligt werden sollen. che“ umgesetzt werden, in die Infor- mationen zu integrieren. Gleichzeitig soll durch eine gesteigerte Informa- 9.3 HaNDLUNGSFELD Soziales / Bildung / Kultur / Freizeit 159

Ziel: Optimierte Nutzung bestehender Angebote

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / lokale Beteiligte: Akteure / Schulen / Vereine Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit

Finanzierung Gemeinde, Förderprogramm, Verfügungsfond

Kostenrahmen Enthalten in Öffentlichkeitsarbeit

KFP-Nr. 4b Aktivierende Kunstaktion: „Verborgene Qualitä- ten Wald-Michelbachs“

Um Wald-Michelbach mit all seinen Qualitäten für Touristen aber auch für die Bewohner stärker präsent zu ma- chen, wird ein Fotoprojekt initiiert, bei dem ein Fotograf eine Fotocollage zu den verborgenen Qualitäten der Ge- meinde erstellt. Bei diesem Projekt ist die Mitwirkung der Bevölkerung ge- fordert, die auf einem Stadtspazier- gang Interessierte und den/die Foto- Ziel: Vernetzung der öffentlichen und privaten grafen herumführen sollen. Entweder Akteure wird hierzu ein professioneller Foto- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / graf engagiert oder aber die Beteilig- Beteiligte: lokale Akteure ten machen selbst die Fotos, die dann in einer Ausstellung mit anschließen- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig dem Gemeinde-Spaziergang präsen- tiert werden. Diese Aktion führt zu Priorität: Mittel einer Imagesteigerung und Identifika- tion der Bewohner mit ihrer Stadt und Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit kann auch bei einer Außendarstellung und einem integrierten Standortmar- Finanzierung Gemeinde, Verfügungsfond keting, wie einem gemeinsamen In- ternetauftritt, Informationsbroschü- Kostenrahmen 48.000 € förderfähige Kosten (interkom- ren, etc. förderlich integriert werden. munal) (kommunaler Anteil 24.000 €) 160 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

KFP-Nr. 15 Qualifizierung der vorhandene Open-Air-Kino eine Wie- bestehenden Kultur- und Freizeit- derbelebung durch die Einbindung in angebote das regelmäßige Programm des Kom- munalen Kinos erhalten, sodass eine Die bestehenden Angebote im Bereich fest etablierte Veranstaltungsreihe Freizeit und Kultur sollen aufgewertet entsteht. werden indem eine verbesserte Koor- dination sowie eine Attraktivierung und Modernisierung existierender An- gebote stattfindet. Es gilt hier die vor- handenen Potenziale zu nutzen, um Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- eine gesteigerte Lebendigkeit der An- tebauförderung geplant sind: gebotsstrukturen zu erhalten. Dabei sind besonders zielgruppenorientier- te Veranstaltungen zu initiieren und dementsprechend zu kommunizie- Sanierung der Festhalle Rudi Wünzer ren. Bedeutend ist die verstärkte Nut- zung des kommunalen Kinos, welches Die Festhalle Rudi-Wünzer übernimmt in Abstimmung mit dem kommunalen derzeit für die Gemeinde Wald-Mi- Kino in Hammelbach für bestimmte chelbach und die Gemeinden des süd- Zielgruppen in regelmäßigen Abstän- lichen Odenwaldes als multifunktio- den ein Programm anbietet. Dabei soll nal nutzbares Gebäude die Aufgaben eine Wunschbox eingerichtet werden, eines Bürgerhauses. Außerhalb des die die Wahl verschiedener Vorstellun- räumlichen Kernbereiches gelegen, gen ermöglicht, wobei dann die Bevöl- gehört das Gebäude fest zum „gesell- kerung über das „Wunschprogramm“ schaftlich aktiven Kernbereich“. Die abstimmen und selbst Vorschläge ein- Ende der 1950er Jahre errichtete Hal- bringen kann. Gleichzeitig soll das le wurde und wird kontinuierlich ge- nutzt und ist in einem stark sanie- rungsbedürftigen Zustand, da es seit Ziel: Qualifizierung der ultur-K und Freizeitan- der Errichtung keine grundlegende gebote Modernisierung gab. Die Einwohner Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Wald-Michelbachs und der umliegen- Beteiligte: den Gemeinden fühlen sich eng mit der Halle verbunden. Traditionell stellt Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig die Halle nicht nur den Ort für regel- mäßiges sportliches Training dar, son- Priorität: Mittel dern auch mit dem Außengelände den Austragungsort vieler Wettkämpfe Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von und Spiele. Über die sportlichen Ver- Gebäuden / Zwischennutzung anstaltungen hinaus ist die Halle vor allem als interkulturelle Fest- und Ver- Finanzierung Gemeinde anstaltungshalle genutzt. Für Mas- kenbälle, Hennafeiern, Chorkonzerte, Kostenrahmen 200.000 € förderfähige Kosten Hochzeitsfeiern und vieles mehr wird die Halle an nahezu allen möglichen 9.3 HaNDLUNGSFELD Soziales / Bildung / Kultur / Freizeit 161

T erminen gebucht. Aufgrund der tradi- daches und der vorwiegend hölzer- tionellen Bedeutung der Halle für die nen Innenausbauten durch Zimmer- Bürger ist eine werterhaltende Sanie- männer und Schreiner knüpft an den rung geplant. Dabei soll vor allem die traditionellen Schwerpunkt der Holz- Funktion als multifunktionale Veran- verarbeitung an. Vereine, Ehrenamt- staltungshalle gestärkt und zukunfts- liche und Jugendliche werden bei der fähig gemacht werden. Da eine alter- Instandsetzung maßgeblich mit Ihrer native Neuerrichtung eines ähnlichen Arbeitskraft helfen. Gebäudes innerhalb des abgegrenz- ten Fördergebietes räumlich, funktio- nal und ökonomisch nicht sinnvoll ist, stellt der zukunftsfähige Erhalt der Hal- Ziel: Aufrechterhaltung eines Bürgerhauses le eine wesentliche Stärkung der Hand- lungsfelder Kultur, Soziale Infrastruk- Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement / tur, Freizeit und Gesellschaft für den teiligte: lokale Akteure / Vereine Kernbereich des Hauptortes sowie für das gesamte Unterzentrum Wald-Mi- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig chelbach mit seinem Einzugskreis dar. Priorität: Hoch Schwerpunkt der Sanierung stellt ne- ben der Erhaltung der Funktionsfähig- Art der Maßnahme Baumaßnahme keit die energetische Optimierung dar. Dazu wird ein energetisches Gesamt- Finanzierung Gemeinde, RWB-EFRE konzept durch ein Fachplanungsbüro erstellt, das technische Anlagen und Kostenrahmen 1.500.000 € förderfähig Kosten Wärmedämmassnahmen koordiniert und miteinander synergetisch kom- biniert. Der CO² Ausstoß kann dras- tisch reduziert werden, ebenso die Be- triebskosten der Gemeinde, die heute Innovative Fortentwicklung der nur zu ca. 30% aus den Einnahmen ge- Bildungsangebote deckt werden können. Als öffentliches Gebäude mit Vorbildcharakter för- Aufbauend auf dem bereits heute dert die Sanierung den Ausbau neu- hochwertigen Bildungsangebot Wald- er zukunftsfähiger Branchen. Mit dem Michelbachs als Schulstandort soll Anschluss an das geplante Nahwär- die Qualifizierung des Schulstandorts menetz würde die Halle eine weitere durch attraktive und herausragen- Vorreiterrolle übernehmen. de Angebote weiter befördert werden. Ziel ist es, den Wettbewerbsvorteil, Die Sanierung der Halle unterstützt den die Gemeinde aufgrund der Quali- aber auch das lokale Handwerk. Viel- tät ihrer Bildungseinrichtungen gene- fältige ortansässige Gewerke werden rieren konnte, zu stärken, um auch zu- an den Arbeiten beteiligt sein: Mau- künftig eine zeitgemäße hochwertige erer, Dachdecker, Installateure, Erd- und individuelle Förderung von Schü- und Kanalarbeiten, Rohbauer, Gipser lerinnen und Schülern gewährleisten etc. Vor allem die Sanierung des Holz- zu können. Dies soll durch die Ein- 162 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

richtung von Lernferien für Schülerin- reich als auch die Möglichkeiten der nen und Schüler der ansässigen sowie Unterbringung genau auf die tatsäch- anderer Schulen erreicht werden. Das liche Durchführbarkeit prüft. Denn Lernferienprojekt bietet in den Schul- durch eine weitere ständige schuli- ferien die Möglichkeit, ein Freizeitan- sche Einrichtung ist ein weiterer Aus- gebot mit einem Lernprogramm zu bau des Schulstandorts auch überre- verbinden. Dabei wird ein individuel- gional zu verwirklichen, wodurch alle les Programm, das zielgruppenorien- benannten Handlungsfelder des Kon- tiert arbeitet eingerichtet, sodass so- zeptes profitieren könnten, da insge- wohl Lernschwierigkeiten als auch samt die Bekanntheit der Gemeinde Begabungen gesondert berücksichtigt gesteigert und neue Bewohnergrup- werden. Ziel ist es, neben dem Lern- pen gewonnen werden können. programm Freizeitangebote zu inte- grieren, um ein spielerisches Lernen Um die Bedeutung Wald-Michelbachs zu ermöglichen. Eine Zusammenar- als Schulstandort zu sichern und zu beit mit den ansässigen Schulen, so- stärken soll in Wald-Michelbach selbst wie Vereinen und anderen öffentlichen und den umliegenden Gemeinden ge- Einrichtungen ist insbesondere bei der zielt Werbung für die Schulen Wald- Nutzung verschiedener Räumlichkei- Michelbachs gemacht werden. Hier ten erforderlich. Berufstätigen Eltern gilt es, eine verbesserte Information wird durch dieses Projekt zudem die der qualitativ hochwertigen Angebo- Möglichkeit gegeben, lange Ferienzei- te zu erreichen, sodass das Image des ten mit einer qualitativ hochwertigen Standorts qualitativ aufgewertet wird. Betreuung zu überbrücken. Besondere Angebote, wie die Zusam- menarbeit mit Unternehmen der Regi- Das vorgestellte Projekt ist für Wald- on sowie Beteiligungen an verschiede- Michelbach als besonders bedeutend nen Projekten sind dementsprechend anzusehen. Indem nun eine weite- in den Vordergrund zu stellen und re Vertiefung dieses Schwerpunktes ausreichend zu kommunizieren. Ins- durch die Einrichtung von „Lernferien“ besondere gilt es, sich in der „Schul- erfolgt, kann eine Spezialisierung auf landschaft“ gut zu positionieren, um extrovertierte, zukunftsfähige Einrich- Schüler auch aus der Umgebung Wald- tungen im Bereich der Bildungsarbeit Michelbachs zu gewinnen. erreicht werden. Auch die Bevölkerung ist sich der Bedeutung Wald-Michel- bachs als Schulstandort bewusst, da auf den Beteiligungen im Rahmen der Erstellung dieses Integrierten Hand- lungskonzepts explizit ein Ausbau des Schwerpunkts Bildung angeregt wur- de. In diesem Zusammenhang wurde auch die Idee formuliert, langfristig das Lernferienprojekt in ein ständiges Angebot, wie ein Internat, zu überfüh- ren. Hierfür ist ein Gutachten zu er- stellen, das sowohl den Einzugsbe- 9.3 HaNDLUNGSFELD Soziales / Bildung / Kultur / Freizeit 163

Ziel: Qualifizierung desS chulstandorts

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Schulen Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Etablierung ergänzender Kulturan- gebote

Um die Bandbreite der kulturellen An- gebote in Wald-Michelbach zu erhö- hen, soll ein bestehender Leerstand in eine ergänzende Kulturstätte um- gebaut werden, die dann von den in Wald-Michelbach und den umliegen- den Gemeinden ansässigen Kultur- schaffenden in vielfältiger Weise ge- nutzt werden kann. Dieses Projekt ist von der Bevölkerung erwünscht, um insbesondere Räumlichkeiten für tem- poräre Kleinkunstveranstaltungen zur Verfügung zu haben. Die Räume sind demnach nicht ständig zu unterhal- ten, sondern sollen je nach Bedarf für bestimmte Anlässe zur Verfügung ge- stellt werden. Beispielsweise können ortsansässige Künstler dort ein tem- poräres Künstleratelier einrichten.

Ziel: Erweiterung des kulturellen Angebots

Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement teiligte: Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Mittel 164 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

9.4 Handlungsfeld Umwelt / Ort wurde sowohl in der Lokalen Part- Nachhaltigkeit nerschaft als auch bei der Bürgerbe- teiligung nachhaltig gewünscht. Re- 9.4.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes gionale Partner machten während des Expertenworkshops ebenfalls deut- lich, wie wesentlich eine umfassende Erneuerbare Energien sind DER Information und direkte Beratung für Wirtschaftsmotor und sichern Hauseigentümer ist. Erst so werden Lebensqualität Anreize geschaffen, das eigene Haus fit für dieZ ukunft zu machen.

Mittels einer Beratung durch Exper- ten soll fundiert und neutral über 9.4.2 Teilziele technische Möglichkeiten und Finan- zierungswege zur energetischen Op- ƒƒ Steigerung der Nachhaltigkeit timierung bzw. Sanierung von Gebäu- den und Anlagen informiert werden ƒƒ Etablierung eines Fachwissens „Re- sowie der Kontakt zu Handwerkern generative Energien“ und Firmen hergestellt werden.

ƒƒ Stärkung des Anwendungsknow- Dabei wird eng mit regionalen Akteu- hows innovativer Techniken ren, wie dem Solar- und Energiebera- tungszentrum Bergstraße - SEBZ, der ƒƒ Stärkung des Handwerks und der Wirtschaftsförderung Bergstraße und Dienstleistungen der BRENERGO zusammengearbei- tet. In der Beratung stellt das Kernbe- ƒƒ Breiter Einsatz etablierter Zukunfts- reichsmanagement die Schnittstelle technologien zwischen den verschiedenen auswär- tigen Experten (Fachplaner, Banken, ƒƒ Profilierung als DIE Biomasseregion Handwerker, Behörden und regionalen Beratungsstellen) her. ƒƒ Initiierung regionaler Stoffkreisläufe Eine erfolgreiche Beratung, welche tatsächlich die energetische Ertüchti- gung befördert hilft nicht nur, Neben- 9.4.3 Maßnahmen zur Umsetzung kosten zu senken sowie Wohn- und Gewerberaum zeitgemäß zu qualifi- KFP-Nr. 2d zieren sondern stärkt auch die Lokale Beratung zur energetischen Opti- Ökonomie im Bereich Handwerk und mierung / Sanierung von Gebäuden Gewerbe in einer regional verankerten Zukunftsbranche. Im Kernbereich Wald-Michelbachs, so- wie in der Gesamtgemeinde gibt es ei- nen erhöhten Bedarf an energetischer Sanierung von Gebäuden und Anla- gen. Eine kompetente Beratung vor 9.4 HaNDLUNGSFELD Umwelt / Nachhaltigkeit 165

Ziel: Verbesserung des Klimaschutzes , Entlastung des CO2 Haushaltes Maßnahmenträger/ Externe Fachberater / Solar- und Energiebera- Beteiligte: tungszentrum Bergstraße / Kernbereichsma- nagement Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Steuerung

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen Enthalten im Kernbereichsmanagement

KFP-Nr. 16 bindungswegen, Inszenierung von be- Energetische Optimierung der Be- sonderen Gebäuden) ohne die Grund- leuchtung im öffentlichen Raum belastung durch nächtliche Helligkeit für Anwohner und Umwelt zu verstär- Die Verbesserung der Beleuchtung im ken. öffentlichen Raum hat zwei Schwer- punkte: erstens der qualitative / quan- Die energetische Optimierung der Be- titative Ausbau und zweitens die leuchtungstechnik hat langfristig zum energetische Optimierung der vorhan- Ziel, mit einem geringeren Stromver- denen Beleuchtungsanlagen. Als kon- brauch die Kosten der öffentlichen zeptionelle Grundlage dient ein ein Daseinsvorsorge zu senken und einen hinsichtlich funktionaler und gestal- Beitrag für den Ausbau der Beleuch- terischer Anforderungen abgestimm- tung an signifikanten Punkten zu leis- tes Beleuchtungskonzept für die Ge- ten. Dabei kommen neueste Leucht- meinde, welches sorgfältig in das mittel (z.B. LED-Leuchten) ebenso zum Gestaltungsleitbild eingebunden wird. Einsatz wie ergänzende Techniken (Maßnahme 19) (z.B. Bewegungsmelder, Zeitversetz- te Schaltungen). Dieser Schwerpunkt Eine differenziert geplante Beleuch- der Maßnahme wird vornehmlich im tung erhöht das Sicherheitsempfin- Rahmen der lebenszyklusbedingten den im öffentlichen Raum, baut Bar- Erneuerung der Beleuchtung erfolgen. rieren für ältere Menschen ab, und kann an bestimmten Punkten auch eine erweiterte Informationsfunkti- on übernehmen (z.B. Signalstellen an Ruftaxistationen, Markierung von Ver- 166 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ziel: Verbesserung der Orientierung und der Sicher- heit im öffentlichen Raum, Energieeffizienzstei- gerung Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Pla- Beteiligte: nungsbüro Zeitlicher Rahmen: Mittel- bis langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahme

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 300.000 € förderfähige Kosten

KFP-Nr. 17 in einem solchen Potenzialkataster in- Potenzialkataster Erneuerbare tegriert und in ihren Wechselwirkun- Energien gen betrachtet werden. Fachliche Un- terstützung bietet sich durch die vielen Im Regionalen Entwicklungskonzept regionalen Organisationen (Solar- und von 2007 ist als Schwerpunktthema Energieberatungszentrum Bergstra- für die Region Odenwald die energeti- ße - SEBZ, OREG) und bestehenden Ko- sche und stoffliche Nutzung von Bio- operationen mit den Hochschulen an masse festgehalten. Gesprächsergeb- (z.B. Odenwald-Akademie, BRENER- nisse mit der Interessengemeinschaft GO). Chancen einer solchen integrier- Odenwald erweitern diese Zielsetzung ten Erfassung liegen ganz klar einer- auf zukunftsweisende Technologi- seits in der Realisierung ökonomischer en aus dem Bereich aller erneuerbarer Potenziale für die lokale und regionale Energien. Um effizient und dauerhaft Ökonomie und somit in einer Arbeits- eine umweltverträgliche Versorgungs- platzsicherung und Standortstabilisie- sicherheit im Energiesektor zu stüt- rung. Andererseits handelt es sich bei zen, ist zunächst eine systematische dieser Maßnahme ganz klar um ein Erfassung aller vorhandenen Ansät- zukunftsweisendes Vorbild- und Pilot- ze und aller zukünftigen Potenziale ei- projekt. Bislang sind allenfalls Solar- ner Energieeffizienzsteigerung in der kataster als Vorbildprojekte verankert, Gemeinde erforderlich. Hinsichtlich eine integrierte Gesamtbetrachtung Energieeinsparung, Energieerzeugung, des Sektors Energieeffizienz, Erneu- Energiespeicherung und Energiever- erbare Energien und Energieeinspar- teilung sind Gebäude, Freiflächen und potenziale kann für Wald-Michelbach Anlagen für den Einsatz erneuerbarer und die Region ein Image- und Allein- Energien zu prüfen. Die Medien Strom, stellungsmerkmal analog der regional Wärme, Kälte, Wasser und Gas müssen verankerten Entwicklungsziele überre- 9.4 HaNDLUNGSFELD Umwelt / Nachhaltigkeit 167

Ziel: Stärkung zukunftsfähiger Technologien und Aus- bau spezifischer Entwicklungspotenziale Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichmanagement / Bil- Beteiligte: dungseinrichtungen Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäu- den / Wohnumfeldmaßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 300.000 € förderfähige Kosten

gional schaffen und kommunizieren. meindegebiet bis voraussichtlich zur Rudi-Wünzer-Halle mit Wärme versor- KFP-Nr. 18 gen können. Regionale Stoffkreisläufe und Nahwärmenetz Die Maßnahme sieht daher zum einen eine Informationskampagne vor, zum a) Nahwärmenetz anderen auch einen investiven Teil: eine Anschubfinanzierung der Hausan- Aufgrund der wirtschaftsstrukturel- schlusskosten (von Hauptleitung) und len Veränderungen der letzten Jah- der Umstellung des Heizungssystems. re, ist die Stärkung bzw. der Ausbau neuer zukunftsfähiger Branchen es- Ziel einer Informationskampagne ist senziell für die Gesamtentwicklung es, die Funktionsweise, Vorteile und der Gemeinde und der Region. (s. Ana- Bedeutung des Nahwärmenetzes allen lyse Abschnitt 7.7 ) Mit der Installa- Bürgern verständlich zu erläutern und tion eines Blockheizkraftwerkes auf so eine Akzeptanz zu schaffen, die im dem ehemaligen Coronet-Werksareal weiteren zu einer erhöhten Anschluss- kann in einem Teil des Geländes eine zahl von Privatgebäuden an das Netz Nachnutzung etabliert werden, die Si- im Kernbereich führen kann. Im Rah- gnalwirkung als ein neues Standbein men einer geförderten Öffentlich- der Region hat (vgl. REK). Von zent- keitsarbeit werden Veranstaltungen raler Bedeutung für die Entwicklung und Informationen in Zusammenar- Wald-Michelbachs ist die erfolgrei- beit mit Bildungseinrichtungen vorbe- che Umsetzung des daran gekoppel- reitet und durchgeführt. ten Nahwärmenetzes. (s. Analyse Ab- schnitt 7.6 ) Das Netz wird zukünftig Bei der Anbindung von Liegenschaf- den Kernbereich und das weitere Ge- ten an das Nahwärmenetz entstehen 168 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

gesonderte Hausanschlusskosten für b) Regenwasserbewirtschaftung private Hauseigentümer. Im Weite- ren entstehen Kosten für die Umstel- Im Sinne einer ganzheitlich nachhal- lung der konventionellen Heiztechnik tigen Bilanzierung der Kommune ge- auf die Anforderungen des Nahwär- nügt es nicht, sich ausschließlich auf menetzes. Da der Ausbau des Netzes eine Reduzierung des CO² Verbrauches für die ökonomische Entwicklung der zu konzentrieren. Vor allem die Res- Gesamtgemeinde von zentraler Be- source Wasser bedarf eines ökologi- deutung ist und für die lokale Ökono- schen und sparsamen Umgangs. Nach- mie wesentliche Anknüpfungspunk- haltige Regenwasserbewirtschaftung te bietet, sieht die Maßnahme eine entlastet nicht nur die Kanalisation Anreizförderung beispielgebender In- bei zunehmenden Starkregenereignis- vestitionen vor. Neben einer direkten sen, sie beeinflusst auch maßgeblich Stärkung der lokalen Handwerksbe- das Mikroklima einer Siedlung. Rück- triebe kann darüber hinaus eine ge- haltung, langsame Rückführung in schlossene Kommunikation dieser den natürlichen Stoffkreislauf (Ver- Maßnahme auch zu einem zukunfts- dunstung, Versickerung) und Regen- gewandten Standortimage beitragen. wassernutzung leisten einen maßgeb- lichen Beitrag zu einer verbesserten Selbstredend kommen bei der Finan- Ökobilanz der Gesamtgemeinde. Vor zierung dieser Maßnahme vorrangig allem im dichten Bereich des Ortszen- alternative Finanzierungsquellen, ins- trums mit einem hohen Anteil ver- besondere auch andere Fördermittel siegelter Flächen sind Regenwasser- zur Verfügung. konzepte für eine Entkopplung vom Kanalsystem erforderlich. Dabei kann Wasser für Kinder und Erwachsene er- Ziel: Stärkung zukunftsfähiger Technologien lebbar gemacht werden: Spielplätze, und Ausbau spezifischer Entwicklungspo- Springbrunnen und Wasserläufe bie- tenziale ten Gelegenheit, sich mit dem Thema Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichmanagement / Wasserkreislauf pädagogisch ausein- Beteiligte: Bürger anderzusetzen. Projekte zur nachhalti- gen Regenwasserbewirtschaftung bie- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig ten außerordentliche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Schulen und Priorität: Hoch Bürgern. Eine ästhetisch anspruchvol- le Gestaltung der Elemente trägt zu ei- Art der Maßnahme Vorbereitung einer Einzelmaßnahme / ner Attraktivierung des Ortsbildes und Öffentlichkeitsarbeit des Lebensumfeldes der Wald-Michel- bacher bei. Besondere Förderung be- Finanzierung Städtebauförderprogramm nötigt die erweiterte Nutzung des Re- genwassers. Sowohl im privaten, wie Kostenrahmen 150.000 € förderfähige Kosten auch im geschäftlichen Bereich sollen innerhalb des Förderprogramms dazu Anreize geschaffen und Vorbildprojek- te angestoßen werden. 9.4 HaNDLUNGSFELD Umwelt / Nachhaltigkeit 169

Ziel: Nachhaltige Wasserbewirtschaftung / Sicherung einer tragfähigen öffentlichen Daseinsvorsorge Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichmanagement / Bildungs- Beteiligte: einrichtungen / Bürger Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahme

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 100.000 € förderfähige Kosten

Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- tebauförderung geplant sind: Ziel: Entlastung des CO2 Haushaltes, Bewusst- seinsbildung beim Verbraucher

Bildungsprojekte mit öffentlichen Maßnahmenträger/ Bildungseinrichtungen / Gemeinde / Kern- Einrichtungen und Schulungen zu Beteiligte: bereichsmanagement einem energiesparenden Nutzer- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig verhalten

In Ergänzung zur Beratung zu energe- Priorität: Hoch tischen Sanierungsmöglichkeiten (Teil der Maßnahme 2) werden Bildungspro- jekte mit öffentlichen Einrichtungen Energiesparwettbewerb an Bildungs- und Schulungen zur Energieeinsparung einrichtungen durch verändertes Nutzerverhalten durchgeführt. Mit dieser Maßnahme Aufbauend auf die Nutzerschulungen gilt es, das Interesse an Umweltfra- (Massnahme 35) wird ein Energiespar- gen bei Kindern und Erwachsenen zu wettbewerb ähnlich dem Projekt „fifty/ wecken und das Bewusstsein für all- fifty“ an Bildungseinrichtungen aus- tägliche Möglichkeiten zur Energie- gelobt. Jeder teilnehmenden Bildungs- einsparung zu schärfen. Kinder und einrichtung wird ein großer Teil der Jugendliche bilden eine wertvolle Mul- durch bewusstes Nutzerverhalten ein- tiplikatorengruppe in der Gesellschaft. gesparten Energiekosten (Strom, Was- Eine erhöhte Sensibilität für nachhalti- ser, Wärme, Müll) zur freien Verfügung ges Verhalten kann letztlich auch lang- gestellt. Diese können z.B. zur Umset- fristig Standort- und Berufswahlent- zung von Projekten oder für außeror- scheidungen positiv beeinflussen. dentliche Anschaffungen verwendet 170 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

werden. Zur Teilnahme aufgefordert bild, da insbesondere durch die erfolg- werden alle Schulen, Kindergärten reich durchgeführte Stadterneuerung und Vereine. Das Konzept entstand die Erhaltung und Aufwertung bedeu- in den 1990er Jahren in Hamburg und tender und stadtbildprägender Struk- wird seither europaweit erfolgreich in turen erreicht werden konnte. So gilt zahlreichen Kommunen eingesetzt. es, die vorhandenen Qualitäten prä- gend zu inszenieren, miteinander so- wie mit der zentralen Einkaufsstraße Ziel: Entlastung des CO2 Haushaltes, Bewusst- zu vernetzen und für Tagestouristen seinsbildung beim jüngsten Verbraucher über ein klares Wegeleitsystem deut- licher zu kommunizieren. Vor allem ist Maßnahmenträger/ Bildungseinrichtungen / Gemeinde / Kern- es aber erforderlich, die auf das Stadt- Beteiligte: bereichsmanagement / Vereine bild negativ ausstrahlenden Brachflä- chen und Leerstände zu revitalisieren. Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Im öffentlichen Raum gilt es vor allem, den Nutzungsdruck der unterschiedli- Priorität: Hoch chen Funktionen der Haupteinkaufs- und Durchgangsstraße Ludwigsstra- ße zu mindern und das Potenzial der Freiräume in der „zweiten Reihe“ für die Attraktivierung des Kernberei- 9.5 Handlungsfeld Stadtbild ches zu aktivieren. In Bezug auf den / Öffentlicher Raum / Verkehr sind vornehmlich die beson- Verkehr ders benachteiligten Gruppen zu beför- dern, indem Formen gefunden werden, Das Stadtbild der Gemeinde Wald-Mi- für Nicht-Autofahrer eine angemesse- chelbach ist geprägt durch heterogene ne Art der Mobilität zu entwickeln und Strukturen, da sowohl ein historischer die interkommunalen Verkehrsströme Kern als auch Bauten der Nachkriegs- im Überwald für Bewohner und Besu- zeit vorzufinden sind. Durch den wirt- cher zu stärken, um Angebote verknüp- schaftsstrukturellen Wandel, der ei- fen zu können und einen Mehrwert für nerseits zu Geschäftsaufgaben und die Kernbereiche der Programmkom- Insolvenzen und andererseits zu einer munen zu garantieren. Ausbreitung von Billigläden und Küm- mernutzungen geführt hat, wurde das Der öffentliche Raum, der vom Stadt- Ortsbild Wald-Michelbachs stark ne- bild und dem Verkehr ebenso geprägt gativ geprägt, sodass der öffentliche wird wie von dem dort stattfindenden Raum eine Minderung der Aufent- Leben, hat eine doppelte Identitäts- haltsqualität erfahren hat. Gleichzei- funktion, da dieser Raum einerseits tig ergeben sich durch die schlechte als die Visitenkarte des Ortes für Besu- verkehrliche Anbindung massive Be- cher fungiert und andererseits den all- nachteiligungen für die Bevölkerung täglichen Aktionsraum der Bürger dar- und die angesiedelten Unternehmen. stellt. Diesen beiden Funktionen des öffentlichen Raums gilt es gerecht zu Wald-Michelbach verfügt über ein star- werden, indem Attraktionen und Be- kes Potenzial in Bezug auf das Stadt- sonderheiten als Aushängeschild für 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 171

die Besucher inszeniert werden und 9.5.3 Maßnahmen zur Umsetzung gleichzeitig der Raum als tatsächli- cher Lebens- und Kommunikations- KFP-Nr. 19a raum der Bevölkerung attraktiv und Übergreifendes Gestaltungsleitbild funktional gestaltet wird. (Stadtmöblierung, Außenwerbung, Fassadengestaltung)

Um eine Identitätsbildung für den 9.5.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes Kernbereich und somit die Identifika- tion der Bewohner mit dem Wohnum- feld und das Image des Standortes in der Gesamtgemeinde zu fördern, soll Zeitgemäß leben, wo Andere ein übergeordnetes Gesamtkonzept Urlaub machen für die öffentlichen Freiflächen erstellt werden. Für die öffentlichen Räume kann ein Gestaltungsleitbild maß- geblich zur Attraktivierung des Kern- 9.5.2 Teilziele bereiches beitragen, wie in der Loka- len Partnerschaft festgestellt wurde. ƒƒ Aktivierung des öffentlichen Raumes Vor allem für die Geschäftszonen der als „Aushängeschild“ der Gemeinde Ludwigstasse sind vereinbarte Gestal- tungsregeln für Werbemaßnahmen ƒƒ Qualitätvolle Entwicklung des öf- von Geschäften, Außenbestuhlung fentlichen Raumes von Gastronomiebetrieben und Fassa- dengestaltungen erforderlich. Der Vor- ƒƒ Stärkung und Erhaltung der iden- schlag wurde von Gewerbetreibenden titätsprägenden Elemente (histori- in der Lokalen Partnerschaft klar un- sche Bausubstanz) terstützt. Eine verbesserte Gestaltung der Haupteinkaufsstraße soll gleicher- ƒƒ Verbesserung der Verknüpfungen maßen anziehend für Bürger wie Tou- der Stadträume risten wirken. Die Identifizierung der Bürger mit ihrem Ortszentrum wird ƒƒ Verankerung des traditionell engen durch wiederkehrende Muster und Ge- Landschaftsbezuges im Stadtbild staltungsgrundregeln unterstützt. Im Weiteren wird ein Gestaltungsleitbild ƒƒ Aktivierung und Entwicklung der u.a. Aussagen über Stadtmöblierung, Brachflächen Beleuchtung (hier Korrelation mit dem gesonderten Beleuchtungskonzept: ƒƒ Stärkung und Schaffung von Auf- Maßnahme 16) und Pflanzungen ent- enthaltsqualitäten halten.

ƒƒ Qualitativer Ausbau der Fuß- und Das Gestaltungsleitbild beinhaltet Radwegeverbindungen Aussagen zu Materialien, Objekten und Gestaltungsgrundsätzen der Frei- ƒƒ Flexible, kostengünstige Mobilität flächen des Kernbereichs im Sinne ei- für Einwohner und Touristen nes Neighbourhoodbranding. Darüber 172 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ziel: Attraktivierung des Kernbereiches, Identitätsbil- dung Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Gewer- Beteiligte: beverein / Gastronomen und Gewerbetreibende des Kernbereiches Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 35.000 € förderfähige Kosten

hinaus sollen planerische Aussagen eine nachhaltige Umsetzung des Ge- zur Fortentwicklung und Attraktivie- staltungsleitbildes Voraussetzung. Im rung wichtiger öffentlicher Flächen Rahmen des Kernbereichsmanage- sowie zu den Freibereichen, Treff- ments werden diese Abstimmungen punkten, Spielflächen und Eingangs- begleitet und koordiniert. bereichen im Wohnumfeld getroffen werden. Ziel ist es u.a., attraktive in- terkulturelle und generationenüber- greifende Treffpunkte und Kommuni- KFP-Nr. 19b kationszonen zu schaffen. Gewährleistung der Barrierefrei- heit im öffentlichen Raum Einen weiteren Bestandteil soll die Überprüfung der Freiflächen hinsicht- Integrierter Teil des Gestaltungsleitbil- lich Barrierefreiheit, sicherheitsför- des ist der Abbau von Barrieren im öf- dernder Gestaltung für die Abendstun- fentlichen Raum. Dies umfasst räum- den (Beleuchtung, Übersicht) sowie in liche Hindernisse wie Schwellen, Bezug auf ein räumliches Generatio- Bordsteine und Höhensprünge, sowie nen-Treffpunkte-Konzept für das Ge- kognitive Gefahrenstellen wie Kreu- samtquartier bilden. zungen, Übergänge und Zugänge. Mar- kierungen und technische Hilfestellun- Der Entwurf eines Gestaltungsleit- gen können sehbehinderten und alten bildes durch ein Fachplanungsbü- Menschen die Orientierung erleichtern ro ist mit den Gewerbetreibenden im und die Sicherheit erhöhen. Für Roll- Rahmen des Gewerbevereins inten- stuhlfahrer sollen Oberflächen gut be- siv abzustimmen. Auch die Einbezie- fahrbar nachgerüstet und Niveauun- hung der Bürger, denkbar in Form ei- terschiede ausgeglichen werden. Ziel nes Beteiligungsworkshops, ist für ist die barrierefreie Gestaltung und da- 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 173

Ziel: Uneingeschränkte Nutzbarkeit des öffentlichen Raumes Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohn- umfeld-maßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 125.000 € förderfähige Kosten mit uneingeschränkte Nutzbarkeit des schubfinanzierung vorgesehen, um Kernbereichs für alle Bürger. private Hauseigentümer zu einer Sa- nierung ihrer Fassaden anzuregen.

KFP-Nr. 19c Aufwertung des Erscheinungsbil- KFP-Nr. 20 des Ludwigstraße (Initialförderung Aufwertung des neuen Besucher- von Fassadensanierung) ortseingangs (Bahnhofsumfeld Draisinenbahn) Bauabschnitt 2 Das Herz des Ortes Wald-Michelbach bildet neben dem historischen Zen- Ziel: Attraktivierung des Kernbereiches, Identi- trum die Ludwigstraße. Die Bebau- tätsbildung ung der Hauptgeschäftsstraße ist von sehr heterogener Gestalt und aktuell Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / in sehr unterschiedlichem Zustand. Beteiligte: Gewerbeverein / Gastronomen und Gewer- Langfristig ist daher die hochwertige betreibende des Kernbereiches Sanierung einiger Fassaden erforder- lich. Aufgrund der herausgehobenen Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Bedeutung der Hauptstraße zum ei- nen für den Ort selbst, aber auch als Priorität: Hoch „Visitenkarte“ für Besucher besteht ein besonderer gestalterischer An- Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von spruch an das Erscheinungsbild. Gebäuden

Die Maßnahme baut direkt auf ein Finanzierung Städtebauförderprogramm abgestimmtes Gestaltungsleitbild (Maßnahme 19a) auf. Es ist für vier Kostenrahmen 400.000 € förderfähige Kosten vorbildhafte Pilotprojekte eine An- 174 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Der zweite Bauabschnitt der Umge- trums, der Sommerrodelbahn, der staltung Bahnhofsumfeld schließt un- benachbarten Kommunen und des mittelbar an die Initialmaßnahme an. Geoparks möglich. Weiter wird eine Als „Tor zum Überwald“ und Ortsein- Verleihstation für Fahrräder (Fahr- gang für Draisinenbahnfahrer wird der radweg auf den weiterführenden Bahnhof eine Schlüsselrolle in der wei- Trassen nach Wahlen), Segways und teren Entwicklung des Kernbereiches evt. Solarmobile eingerichtet. einnehmen. Gebäude und Umgebung werden viele unterschiedliche Funkti- ƒƒ Gastronomiefunktion: Naheliegend onen beinhalten: ist die Ansiedlung einer Gastrono- mie auf dem Gelände des Bahnho- ƒƒ Informationsfunktion: Ein anspre- fes. Räumliche Möglichkeiten bieten chendes solarbetriebenes Informa- sich für Außengastronomie wie ein tionsportal mit digitalen und ana- Café oder Biergarten. logen Angaben über den Ort, die Umgebung, zu Entdeckendes, zu Für erste Vorschläge zur Gestaltung Genießendes etc. soll das Interes- dieses multifunktionalen öffentli- se des Besuchers wecken. Mittels ei- chen Stadtraumes wird ein Planungs- nes interaktiven Pultes z.B. können büro beauftragt. Die Entwürfe werden Hotelbuchungen durchgeführt, Au- gemeinsam mit der Bürgerschaft in- dioinformationen heruntergeladen tensiv weiterentwickelt, um eine fes- werden, oder Ruftaxis bestellt wer- te innere Verbindung der Menschen zu den. diesem völlig neuen Platz zu knüpfen. Im Rahmen des Kernbereichsmanage- ƒƒ Verkehrspunkt: Der Bahnhof wird ments wird dieser Prozess gestützt neben der Draisinenbahn wichtiger und organisiert. Haltepunkt im Mobilitätssystem für Bürger und Touristen sein. Von hier aus ist eine Erschließung des Zen- KFP-Nr. 21 Ziel: Gestaltung eines multifunktionalen öf- Anbindung Ludwigstraße an den fentlichen Raumes neuen Besucherortseingang Bahn- hof Ober-Wald-Michelbach Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Beteiligte: Bürgerinnen und Bürger / Planungsbüro Der Bahnhof wird durch die Reaktivie- rung der Bahnstrecke für eine Draisi- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig nenbahn eine neue wesentliche Be- deutung im Stadtraum erhalten. Priorität: Hoch Daraus resultieren die Maßnahmen zur Aufwertung des Ortseingangs Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahme Bahnhof. Für die Entwicklung des in- neren Kernbereiches ist es wesentlich, Finanzierung Städtebauförderprogramm den Bahnhof mit der Ludwigstraße zu verknüpfen. Ein kontinuierlich at- Kostenrahmen 600.000 € förderfähige Kosten traktives Stadtbild sowie direkte We- geleitsysteme sollen zwischen beiden 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 175

Ziel: Attraktivierung des Kernbereiches, Identitätsbil- dung Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Bil- Beteiligte: dungseinrichtungen Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohn- umfeld-maßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 175.000 € förderfähige Kosten

Punkten geschaffen werden, so dass zu konstatieren. Gleichzeitig ist sie Besucher zu den touristischen Attrak- Haupteinkaufsstraße des Ortskerns tionen des Ortes geleitet und neugie- Wald-Michelbach und ist als solche für rig auf eine Erkundung des Ortskernes die Gesamtgemeinde und die Umland- gemacht werden können. Ideen für gemeinden von erheblicher Bedeu- das Markierungs- und Wegeleitsystem tung. Deutlich wahrnehmbar ist heute und die Stadtraumgestaltung werden der Nutzungsdruck, der von Geschäf- gemeinsam mit Bildungseinrichtun- ten für Warenpräsentation und Cafés gen und Bürgern entwickelt. Die Ko- für Sitzgelegenheiten im Außenraum operation mit einer Hochschule für ausgeht. Die räumlichen Möglichkei- Touristik ist wünschenswert und wird ten dafür sind begrenzt, ruhender und im Rahmen des Kernbereichsmanage- fahrender Verkehr, Bewegungsraum ments organisiert. Umgesetzt wird die für Fußgänger, Geschäftsnutzungen Maßnahme durch lokale Handwerks- und öffentlicher Kommunikations- betriebe und Dienstleister. raum stehen in Konkurrenz. Ziel der Maßnahme ist es, diese Nutzungsan- sprüche zu koordinieren, durch intelli- gente Zonierungen und zeitliche Staf- KFP-Nr. 22 felungen möglichst multifunktional Aufwertung der öffentlichen Räu- nutzbare Räume zu schaffen, die jen- me Ludwigstraße (Aufenthaltsqua- seits des Durchgangsverkehrs die Stra- litäten, Zonierung, Aussengastro- ße als innerörtlichen Aufenthaltsraum nomie, Integration Parkplätze) aufwerten. Insbesondere zur Unter- stützung der noch vorhandenen Fach- Die Landesstraße L3120 bildet die Einzelhändler und Gastronomen stel- Hauptverkehrsstraße, vor allem in len punktuelle Aufweitungen, die zum den Stoßzeiten ist eine deutliche Be- verweilen einladen und kleine Erwei- lastung für Anwohner und Fußgänger terungsflächen für Warenpräsentati- 176 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

onen oder Sitzmöglichkeiten ermög- KFP-Nr. 23 lichen einen wesentlichen Beitrag im Sanierung und Modernisierung öffentlichen Raum der Ludwigstra- ortsbildprägender Gebäude ße dar. Spezielles Potenzial liegt dabei in den Vorbereichen der Großstruktu- Der Inwertsetzung stadtbildprägender ren, die heute ausschließlich als Stell- Gebäuden Wald-Michelbachs gilt be- platzflächen genutzt sind. Die Wege- sonderes Augenmerk. Für ein attrak- führung der Fußgänger und Radfahrer tives Ortsbild sind diese Gebäude von ist in diesem Zusammenhang teilwei- tragender Bedeutung, die Identität des se neu zu überdenken. Die Maßnahme Ortes wird durch einen sorgfältig er- umfasst die Konzeption und Planung haltenen und adäquat genutzten Be- der Außenräume durch ein Planungs- stand gestärkt. In allen Beteiligungs- büro, die Abstimmungen mit allen Be- runden wurden die Ergebnisse der teiligten und die Umsetzung der Bau- Einfachen Stadterneuerung (histori- maßnahmen. scher Ortskern „In der Gass“, vgl. Ana- lyse Abschnitt 7.1.2 ) begeistert berich- Aufgrund der hohen Bedeutung die- tet. Diesen Erfolg fortsetzend, werden ses zentralen Raumes für die Wald- nach und nach Wohngebäude beson- Michelbacher hat eine weitgehende deren Charakters denkmalgerecht sa- und frühzeitige Zusammenarbeit mit niert. Die Kooperation von privaten dem Gewerbeverein, den Einzelhänd- Eigentümern und ehrenamtlichen Hel- lern und Gastronomen sowie den Bür- fern (wie schon bei der Errichtung des gern oberste Priorität. Grundlage für „Einhauses“ erfolgreich praktiziert) die Planung bildet u.a. das abgestimm- wird durch das Kernbereichsmanage- te Gestaltungsleitbild für den Ortskern ment unterstützt. (Maßnahme 19). Bei Planung und Um- setzung wird das Kernbereichsmanage- Als Anschubfinanzierung ist eine Im- ment die Organisation zwischen Bür- pulsförderung für drei Liegenschaf- gern und Planungsbüro unterstützen. ten, repräsentativ für unterschied- liche Baualtersklassen vorgesehen. Ziel: Attraktivitätssteigerung der zentralen Mitte Hierfür sollen aus dem Programm Ak- tive Kernbereiche pro Projekt mit Vor- Maßnahmeträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Bür- bildcharakter rd. 100.000,- Euro För- teiligte: gerinnen und Bürger dermittel bereitgestellt werden. Die Förderung versteht sich als Anteilsfi- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig nanzierung mit einem Maximalvolu- men, welches einerseits noch durch Priorität: Hoch eine entsprechende Satzung geregelt wird und sich andererseits am inhalt- Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / lichen und ökonomischen Umfang der Wohnumfeld-maßnahmen geplanten Sanierung orientieren wird. Die Förderkriterien werden eng mit Finanzierung Städtebauförderprogramm dem Hessischen Wirtschaftsministeri- um sowie der Hessen Agentur und WI- Kostenrahmen 300.000 € förderfähige Kosten Bank abgestimmt. 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 177

Ziel: Attraktivierung des Ortsbildes, Identitätsstär- kung Maßnahmenträger/ Private Hauseigentümer / Bauträger / Kernbe- Beteiligte: reichsmanagement Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäu- den Finanzierung Durch den Bauträger / Hauseigentümer, evtl. Wohnraumfördermittel, KFW-Kredite Kostenrahmen 450.000 € förderfähige Kosten

KFP-Nr. 24 ordentliche Stellplatzfläche genutzt Neugestaltung Umfeld Hofwiese wird. Diese Nutzung und die derzei- (derzeit Brachfläche) tige Situation werden dem Gebäude und dem Potenzial, was sich aus die- Auf dem Areal „Hofwiese“, im Herzen sem, dem Michelbach und einer öf- des historischen Ortskerns, befindet fentlichen Freifläche ergibt in keinster sich heute das „Überwälder Einhaus“, Weise gerecht. Gleichsam fehlt es im der Wiederaufbau eines typischen Kernbereich an einer großen, zusam- „multifunktionalen“ Gebäudes des menhängenden Platzfläche als Ver- historischen Überwaldes (vgl. Analyse sammlungsort. Abschnitt 5.2 und 7.5 ). Das Einhaus ist touristische Attraktion, wird u.a. für Daraus ergibt sich unmittelbarer Hochzeiten und Festlichkeiten genutzt Handlungsbedarf, der im Rahmen der und nimmt im Selbstverständnis der Lokalen Partnerschaft bestätigt wur- Wald-Michelbacher einen besonderen de: das Umfeld Hofwiese wird zu ei- Stellenwert ein. Bei der Errichtung des nem multifunktionalen, atmosphäri- Gebäudes kam insgesamt der Einsatz schen öffentlichen Raum umgestaltet. von über 10.000 Stunden Ehrenamt- Es ist der richtige Ort für Sondernut- licher Arbeit zum Tragen. Das Projekt zungen wie Sommerkino und Kon- wurde finanziell durch die regionalen zerte, aber auch für eine alltägliche Banken und die Gemeinde ermöglicht. Nutzung z.B. im Zusammenhang mit Ein beeindruckendes Positiv-Beispiel Gastronomie geeignet. Die Umgestal- der Aktivierung Privater für die Stadt- tung umfasst die direkte Fläche mit entwicklung und lokale Identität. Die Aufgaben wie Zonierung, Geländemo- Identifikationskraft des Ortes ist auch dellierung, Stadtmöblierung, Planzun- für Ortsfremde auffallend. Das Um- gen etc. sowie das weitere Umfeld mit feld des Gebäudes ist heute eine Bra- Aufgaben für Zuwegung, Fassadenge- che, die vorübergehend als außer- staltung und Gestaltung der Grenzen 178 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

gegenüber privaten Freiflächen (Erhal- Aus der Vogelperspektive kann zu- tung der Privatsphäre der Gärten und nächst eine umfängliche Ausstat- Höfe). tung mit Parkplätzen im Ortszent- rum festgestellt werden. Diskussionen Aus dem hohen Engagement der Bür- mit Bürgern auf den Beteiligungsver- ger bei der Errichtung des Einhau- anstaltungen ergaben jedoch einen ses ist ein großes Interesse für diesen ebenso hohen ungedeckten Bedarf Platz erwachsen. Sorgfältige Abstim- an Parkraum für Private und Geschäf- mungen der Planung, die Einbezie- te. Gerade im verdichteten Raum der hung interessierter Bürger und die Ludwigstraße stehen den Hauseigen- bereits erfolgreich erprobte Zusam- tümern oft keine Möglichkeiten zur menarbeit mit einem regionalen Trä- Einrichtung von Parkplätzen für die ger von Qualifizierungsmaßnahmen Bewohner des Hauses zur Verfügung. in der Umsetzung sind Voraussetzung Auf der anderen Seite klagen Geschäf- für ein nachhaltiges Gelingen. te über Dauerparker auf den öffentli- chen Parkplätzen entlang der Ludwig- straße. Gerade diese Parkplätze stehen teilweise in Nutzungskonkurrenz zum KFP-Nr. 25 öffentlichen Freiraum als Aufenthalts- Aufwertung der öffentlichen Räu- raum und Gastronomieaußenflächen- me der „zweiten Reihe“ bedarf. Vorhandene Parkplätze sind teilweise Brachenzwischennutzungen Parkplatzmanagement und -umge- und werden auch als Fest-, und Ver- staltung (Koordination Angebot/ anstaltungsplätze genutzt. An dieser Nachfrage, Attraktivierung für eine Stelle ist dringend ein Parkierungs- Multifunktionalität) konzept erforderlich, welches über Einzelinteressen hinaus, eine abge- stimmte Lösung erarbeitet. Begonnen Ziel: Aufwertung eines zentralen öffentlichen wird dabei mit einer genauen Erfas- Raumes / Stärkung der Identifikation mit sung der verschiedenen Parkmöglich- der Gemeinde keiten im Kernbereich, der Ermittlung des zeitlich gestaffelten Bedarfes (inkl. Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Sonderveranstaltungen), der Eigen- Beteiligte: Bürgerinnen und Bürger / Qualifizierungs- tumsverhältnisse und bestehenden träger Nutzungsvereinbarungen. Im Kon- zept wird die Möglichkeit einer zeitli- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig chen Staffelung von unterschiedlichen Nutzungen ebenso wie eine räumliche Priorität: Hoch Neuordnung integriert betrachtet. Im Ergebnis wird durch ein Management Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahme eine höhere Auslastung der vorhande- nen Parkplätze möglich sein. Finanzierung Städtebauförderprogramm Um eine Multifunktionalität der Park- Kostenrahmen 230.000 € förderfähige Kosten platzflächen zu gewährleisten, ist eine Gestaltung über die teilweise vorhan- 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 179

dene provisorische Lösung hinaus un- verschiedenen Beteiligungsrunden entbehrlich. Es liegt im allgemeinen währen der Konzepterarbeitung waren öffentlichen Interesse die großen Plät- sich einig, diesen Umbau als großen ze auch für Weihnachtsmarkt, Quar- Erfolg werten zu können. tiersfest und vieles mehr zu nutzen. Dabei ist wesentlich, dass die Park- Als Maßnahme im aktuellen Städte- plätze Räume des unmittelbaren bauförderprogramm ist die Fortsetzung Ortszentrums sind, welches durch die der Bachgestaltung vorgesehen. Es um- momentane Gestalt der Flächen nega- fasst den Bereich kurz hinter dem Areal tiv beeinflusst wird. Gerade die gro- Hofwiese bis zum Bahntrassendamm. ßen Parkplätze liegen direkt am Frei- Die Gestaltung der Uferzonen soll den raum Michelbach und prägen diesen Bachlauf erlebbar machen und einen maßgeblich. Voraussetzung für eine qualitativ hochwertigen Freiraum er- Aufwertung dieses Grünzuges ist eine zeugen, der in „zweiter Reihe“ die „wei- entsprechende Aufwertung der an- che, grüne Seite“ des Ortszentrums in grenzenden Parkplätze in Verbindung Ergänzung zur Haupteinkaufsstraße mit einer Aufwertung der öffentlichen bildet. Ansätze dazu bieten die bereits Räume (Maßnahme 22). Die Parkräu- vorhandene Kinderspielfläche neben me entlang der Ludwigstraße sollen dem Michelbach (heute noch ohne An- neu zoniert und optimiert werden. bindung) und der begonnene Spazier- Möglichkeiten zur Herstellung von zu- weg. Dieser soll entlang des Bachlaufes sätzlichen öffentlichen Parkplätzen bis zur Michelstraße ästhetisch anspre- werden schrittweise im Rahmen der chend und funktional gestaltet werden. Baumaßnahmen im Kernbereich ge- Der Freiraum soll Aufenthaltsqualitä- prüft. ten und Atmosphären abseits der ge- schäftigen Straßen bieten, denkbar ist Die Umgestaltung und gestalterische die Einbindung eines kleinen Aktiv- und Aufwertung von Teilflächen in Zusam- Freizeitraumes für Senioren. menhang mit dem Grünzug Wald-Mi- chelbach sowie der Flächenoptimie- Durch ein externes Planungsbüro wird rung als dauerhafte multifunktionale, ein Konzept erarbeitet, das mit den positiv stadtbildprägende Areale im Anforderungen der Bürger, Bildungs- Kernbereich soll unter Beteiligung der einrichtungen (Spielflächen, Spazier- Bürger bei der Planung und Umset- wege für Eltern) und erforderlichen Be- zung sowie gegebenenfalls unter Ein- hörden abgestimmt wird. bezug einer Qualifizierungsmaßnah- me realisiert werden.

Fortsetzung der Umgestaltung Frei- raum Michelbach (1. Abschnitt in der Stadterneuerung realisiert)

Im Rahmen der Einfachen Stadterneu- erung wurde der Michelbach im Zen- trum mit seinen Randanlagen umge- baut und wirksam aufgewertet. Die 180 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Foto 13: Platz vor dem Rathaus 9.5 HaNDLUNGSFELD Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr 181

Foto 14: Untergenutzte Flächen im Kernbereich (Parkplatzzwischennutzung)

Foto 15: Brachen in der zentralen Ludwigstraße Foto 16: Zentraler Kernbereich Ludwigstraße 182 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

KFP-Nr. 26 sphären für jeden Bedarf, wenn sie so Verknüpfung der öffentli- miteinander verknüpft sind, dass sie chen Stadträume im Umfeld der auch von Ortsfremden wahrgenom- Haupteinkaufsstraße men und erschlossen werden können. Die Maßnahme konzentriert sich auf die Schaffung und den Ausbau dieser Ziel: Aufwertung innerörtlicher Freiräume Elemente. Sie müssen funktional und ästhetisch ansprechend sein, dem Si- Maßnahmeträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / cherheitsbedürfnis der Bevölkerung Beteiligte: Bürgerinnen und Bürger / Qualifizierungs- genügen (z.B. durch Beleuchtung und träger Überschaubarkeit) und zum Durch- schreiten anregen. Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig Diese Maßnahme baut auf die vorher- Priorität: Hoch gehenden Aufwertungen der Räume un- mittelbar auf und steht in direktem Zu- Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / sammenhang mit einem Wegeleit- und Wohnumfeld-maßnahmen Informationssystem (Maßnahme 33). Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 350.000 € förderfähige Kosten 9.6 Handlungsfeld Lokale Ökonomie

Die Stärkung der lokalen Ökonomie in Die Attraktivität des Ortskerns wird den beiden Gemeinden ist als tragen- nicht nur durch die Aufenthaltsqua- des Aufgabenfeld zu identifizieren, da litäten der einzelnen öffentlichen die Versorgung der Bevölkerung, die Räume, sondern auch durch die Ver- Steigerung der Wirtschaftskraft, die bindung untereinander im Zentrum Senkung der Arbeitslosenquote sowie bestimmt. Kleine Gassen, Durchwe- die Förderung des Einzelhandels als be- gungen, Treppen und Anlagen schaf- deutend für eine positive Entwicklung fen ein Netzwerk zwischen Räumen der Kernbereiche beider Gemeinden ganz unterschiedlichen Charakters anzusehen ist. Dieses Handlungsfeld und Qualität. Einerseits die Hauptein- bestimmt also zu einem großen Teil kaufsstraße, andererseits das histo- über das mögliche Gelingen der Um- rische Zentrum, der Grünzug am Mi- setzung von Maßnahmen in den ande- chelbach, der Aktionsraum hinter und ren Handlungsfeldern und umfasst ein zwischen den Kirchen und vor allem sehr weites Themengebiet. Gleichsam der umgebende Landschaftsraum. Be- wird es von allen Handlungsfeldern di- sonderes Augenmerk gilt der Verbin- rekt beeinflusst und steht deshalb als dung von Ludwigstraße und „zweiter wichtigstes Kapitel nach der Erläute- Reihe“, dem Kontrapunkt zur belebten rung der anderen Handlungsfelder am Hauptgeschäfts- und Verkehrsstraße. Ende des Konzeptes. Aufgrund seiner Nicht nur für Touristen bieten diese Bedeutung wird für das Handlungs- abwechslungsreichen Räume Atmo- feld der lokalen Ökonomie ein eige- 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 183

Ziel: Attraktivitätssteigerung durch Vernetzung öf- fentlicher Räume Maßnahmeträger/ Gemeinde / Citymanagement / Bürgerinnen und Beteiligte: Bürger Zeitlicher Rahmen: Mittel- bis Langfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Verbesserung der Verkehrsverhältnisse / Wohn- umfeld-maßnahmen Finanzierung Städtebauförderprogramm

Kostenrahmen 75.000 € förderfähige Kosten

nes Konzept erarbeitet, um den dif- ferenzierten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre im Zusammenhang mit aktuellen Problemen der lokalen Öko- nomien beider Gemeinden gerecht zu werden. Es werden im Rahmen dieses Konzepts nun einführend grundlegen- de Maßnahmen, die zu einer stabilen und qualitativ hochwertigen lokalen Ökonomie beitragen können, thema- tisiert. Das „Strategiekonzept Loka- le Ökonomie“ wird dann an die schon entwickelten Maßnahmen anschlie- ßen, um diese im Hinblick auf indivi- duellere, also stärker auf die einzelnen ansässigen Einzelhändler und Gewer- betreibenden angepassten Lösungen, zu spezifizieren (siehe Anlage 13: Leit- faden „Strategiekonzept Lokale Öko- nomie“). 184 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

9.6.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes munaler Kooperation für Wald-Michel- bach und Grasellenbach entwickelt werden, ein eigenes, auf die jeweils in- dividuelle ökonomische Lage der bei- Stabilisierung durch Qualifizierung den Gemeinden abgestimmtes Kon- zept dar, dass mit Beginn des Jahres 2010 durch die NH-Projektstadt erstellt wird. Denn eine attraktive, stabile und bedarfsorientierte Nahversorgung, so- 9.6.2 Teilziele wie eine den örtlichen Voraussetzun- gen angemessene Einzelhandels-, Ge- ƒƒ Sicherung der wirtschaftlichen Zu- werbe- und Gastronomiestruktur als kunft des Ortsteils wie auch der Ge- Entwicklungsziel, stellt eine wesent- samtgemeinde liche Grundvoraussetzung für eine vi- tale Gesamtentwicklung der Ortsteile ƒƒ Sicherung der Grundversorgung im dar. Deshalb bietet es sich an, auf den Kernbereich Bereich der lokalen Ökonomie einen Schwerpunkt zu legen, um hier Im- ƒƒ Attraktivierung und Qualifizierung pulse zu setzen, die dann als Grundla- der bestehenden Geschäfte ge für weitere Handlungsfelder in den beiden Kommunen angesehen werden ƒƒ Individuelle Aktivierung der leer ste- können. henden Ladenlokale – Zwischennut- zung / Umnutzung Im Rahmen der Erstellung wird eine Begehung mit genauer Begutachtung ƒƒ Ausschöpfung der Arbeitsplatzpo- der baulichen und gelebten Gemein- tenziale destruktur in Bezug auf den Einzel- handel durchgeführt. Dabei wird auf ƒƒ Erschließung neuer, zukunftsge- mögliche Chancen und Potenziale, wandter Branchen für die Lokale aber auch auf Schwächen und Risiken, Ökonomie die die Lokale Ökonomie der beiden Ortsteile in sich birgt, eingegangen. ƒƒ Erhöhung der Attraktivität des Kern- Es wird einerseits der Gesamteindruck bereiches für Jugendliche – Ausbil- der lokalen Ökonomie jeder Gemein- dungsoffensive de analysiert, sowie auch teilräumli- che Einheiten und spezifischeB etriebe und Geschäfte, die für das räumliche Erleben oder die Wirtschaft der Ge- 9.6.3 Maßnahmen zur Umsetzung meinde eine Bedeutung haben und als repräsentativ anzusehen sind. Zusätz- KFP-Nr. 1b lich wird eine Primärerhebung statt- Strategiekonzept Lokale Ökonomie finden, die statistische Daten zu den Einzelhändlern im Kernbereich erfasst. Das „Strategiekonzept Lokale Öko- Dabei werden sowohl Größe, Ausstat- nomie“ stellt neben den Integrierten tung und Angebote näher beleuchtet, Handlungskonzepten, die in interkom- als auch die Außenwirkung, die Schau- 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 185

fenstergestaltung, das Warensorti- zung erneuerbarer Energien und drit- ment und die Warenpräsentation der tens der Fortentwicklung kleiner und einzelnen Geschäfte bewertet. Die er- mittelständiger Unternehmen erfah- hobene Angebotsquantität und –qua- ren. Dabei wird sowohl die Entwick- lität wird dann mit den jeweils laut lung spezieller Maßnahmen für die Regionalplan zugeschriebenen Funk- einzelnen Akteure eine Rolle spielen, tionen abgeglichen und in Beziehung die konkrete, individuelle und innova- zu den umliegenden erreichbaren Mit- tive Lösungsansätze bieten sollen, als telzentren Heppenheim und Bensheim auch die mögliche Einbindung in das gesetzt. Zusätzlich werden vergleich- regionale Geschehen, wobei Kontakte bare Unterzentren der Region in Form zu regionalen Leitbildern gezielt her- eines Stärken-Schwächen-Abgleichs gestellt werden sollen. betrachtet. Des Weiteren erfolgt eine übergreifende Analyse von bundes- Die zu entwickelnden Maßnahmen weiten Bestpractice-Beispielen, wel- sollen auch Verbesserungsmöglichkei- che die Prosperität lokaler Ökonomi- ten, wie eine attraktivere Fassadenge- en befördert haben, um anhand dieser staltung, im Kernbereich abgestimmte Beispiele übertragbare Maßnahmen einheitliche Werbe- und Gestaltungs- abzuleiten. Nach erfolgter Auswer- konzepte für Gebäude und den öf- tung der Ergebnisse aus Begehung, fentlichen Raum, sowie eine zwischen Datenrecherche und Primärerhebung den Einzelhändlern und der Kommu- wird anhand dessen eine Befragung ne abgestimmte Möblierung und Ge- der lokalen Akteure vor Ort, der Einzel- staltung des öffentlichen Raums als händler des Fördergebiets und mög- Bestandteil des übergreifenden Frei- licher regionaler Schlüsselakteure raumentwicklungskonzeptes und des stattfinden. Der Schwerpunkt der Be- Gestaltungsleitbildes beinhalten. Des fragung richtet sich nach den bis da- Weiteren findet die Potenzialanalyse hin gewonnenen Erkenntnissen. und Planung von Events, Festen, ver- kaufsoffenen Sonntagen und Themen- Nachdem die Ergebnisse der Befra- wochen Berücksichtigung. gungen, die einen wesentlichen Teil des Strategiekonzepts bilden, ermit- Die beschriebene Vorgehensweise telt wurden, sollen von diesen ausge- richtet sich in der Ausgestaltung der hend Besonderheiten der beiden Ge- zu initiierenden Maßnahmen stets an meinden herausgestellt werden, die dem vorliegenden „Integrierten Hand- als mögliches Alleinstellungsmerkmal lungskonzept“ der Gemeinde Wald- ausgeweitet und genutzt werden kön- Michelbach sowie der Gemeinde Gra- nen. Anhand dieser Ergebnisse wird sellenbach. zudem das für die lokale Ökonomie der beiden Gemeinden stehende Leit- bild entwickelt, welches die Erstellung des Maßnahmenkatalogs leiten soll. Eine besondere Bedeutung soll die Ab- wägung von Chancen und Risiken ers- tens der touristischen Entwicklung beider Gemeinden, zweitens der Nut- 186 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ziel: Stabilisierung und Qualifizierung der lokalen Ökonomie Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / loka- Beteiligte: le Akteure Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Vorbereitung der Einzelmaßnahmen

Finanzierung Städtebauförderung

Kostenrahmen 25.000 €

KFP-Nr. 27 dessen sollen alle gewerblichen Leer- Revitalisierung Ladenleerstände stände eine hochwertige und ziel- und Ergänzung zielgruppenorien- gruppenorientierte Neubespielung er- tierter Angebote Einzelhandel fahren. Es gilt, hier Einzelhändler mit innovativen, auf den Bedarf der Be- Analog dem Wohnungsbestand gel- völkerung abgestimmten Konzepten ten veränderte Anforderungen auch zu fördern, die dann die Aufenthalts- für die Einzelhandelsbestände. Auch qualität im Kernbereich der Gemeinde hier gilt es, die Bestände entweder zu- durch eine lebendige Nutzung stärken. kunftsgerecht weiterzuentwickeln, Bei einer schwierigen Vermittlung hin- oder frühzeitig eine Marktbereini- sichtlich einer weiteren gewerblichen gung durch Umnutzung anzustoßen. Nutzung sind auch Zwischennutzun- Aufgrund der Gebäudezuschnitte im gen denkbar, die das gemeinschaftli- Bestand gilt es hier vor allem, inno- che Leben und die Identifikation der vative Maßnahmen im Umgang mit Bürger mit ihrer Gemeinde befördern verhältnismäßig kleinen Ladenflächen sollen. Die Gestaltung der Räume kann umzusetzen. Auch eine zeitgemäße in einem solchen Fall durch die Bür- bauliche Attraktivierung des Erschei- ger direkt erfolgen, die dann den Leer- nungsbildes wird über eine zukünfti- stand in einem festgelegten Zeitrah- ge Nutzbarkeit als Gewerbefläche ent- men für ihre Zwecke nutzen können. scheiden.

Gewerbliche Leerstände und Kümmer- nutzungen im Kernbereich mindern die Aufenthaltsqualität und können sich zu einem stetigen Trading-Down- Prozess entwickeln, wird diesem Pro- zess nicht entgegengewirkt. Aufgrund 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 187

Ziel: Revitalisierung der Ladenleerstände

Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, lokale Ak- Beteiligte: teure Zeitlicher Rahmen: Mittelfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Modernisierung und Instandsetzung von Gebäu- den Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde

Kostenrahmen 375.000 € förderfähige Kosten

KFP-Nr. 29a lung anhand eigener Maßstäbe, die Einrichtung eines Verfügungsfonds sich erst während der Laufzeit des Pro- gramms ergeben können, zu beför- Die Einrichtung eines Verfügungs- dern. Wenn eine Weiterbewilligung an fonds wird im Rahmen des Förderpro- private Dritte von Fondsmitteln vorge- gramms „Aktive Kernbereiche“ von nommen wird, empfiehlt das HMWVL Bund, Land und Gemeinde zu 50% ge- den Kommunen Richtlinien über Zie- fördert. Dieser Fond dient der stärke- le, Gegenstände und Umfang der För- ren Beteiligung und Mitwirkung der derung zu erlassen. lokalen Akteure, die die verbleiben- den aufzubringenden 50% der Mit- tel übernehmen sollen, wobei zusätz- Ziel: Stärkung der Mitwirkung der lokalen Ak- liche Mittel der Stadt erwünscht sind. teure Die Mittel sollen für Investitionen und Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement / investitionsvorbereitende Maßnah- teiligte: lokale Akteure men im Rahmen der Fördergegenstän- de des Programms „Aktive Kernberei- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig che“ verwendet werden. Der Anteil der Mittel, der nicht aus der Förde- Priorität: Hoch rung entstammt, kann auch für nicht investive Maßnahmen genutzt wer- Art der Maßnahme Verfügungsfond den, wobei weder die Förderungsge- genstände noch die RiLiSE (Richtlinien Finanzierung Förderprogramm, Bund, Land, Gemeinde, des Landes Hessen zur Förderung der lokale Akteure Nachhaltigen Stadtentwicklung) bin- dend sind. So erhalten die Kommunen Kostenrahmen 150.000 € förderfähige Kosten im Rahmen des Verfügungsfonds die Möglichkeit, selbst gewählte Schwer- punkte zu vertiefen und die Entwick- 188 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Bei der Vergabe der Mittel soll die lo- ansässigen Einzelhändlern und Gewer- kale Partnerschaft intensiv integriert betreibenden. Analysen, Befragungen werden, um sowohl die Mitwirkung und vor Ort Begehungen im Rahmen der Partnerschaft als auch die Akzep- des Strategiekonzeptes Lokale Ökono- tanz des Fonds zu stärken. Geplant ist mie (54) bilden hier eine wesentliche insbesondere auch der finanzielle Ein- Grundlage, um eine bedarfsorientier- bezug der regionalen Geldinstitute, te Ausrichtung der Schulungen und die traditionell stark mit der Region Workshops zu gewährleisten. verbunden sind und eine Basisfinan- zierung auf privatwirtschaftlicher Sei- Gezielte Beratungen im Kernbe- te sicherstellen könnten. reichsbüro für einzelne Eigentümer und Einzelhändler sind ebenfalls ein grundlegender Bestandteil einer Qua- Ziel: Qualifizierung der Einzelhändler lifizierungsoffensive. Schulungsinhal- te können dabei, je nach Bedarf, von Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / der Warenpräsentation über Marke- Beteiligte: lokale Akteure / Bildungseinrichtungen ting- und Onlineschulungen bis hin zu Beratungen hinsichtlich Betriebs- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig führung reichen. Um eine zeitgemäße und qualitätvolle Laden- und Außen- Priorität: Hoch gestaltung zu erreichen, lassen sich neben den von Experten gehaltenen Art der Maßnahme Verfügungsfond Workshops und den individuellen Be- ratungen Wettbewerbe ausschreiben, Finanzierung Gemeinde, Verfügungsfond die diese Gestaltung beispielsweise bei einer Prämierung des „Schaufens- ters der Saison“ auszeichnen. Durch Kostenrahmen Enthalten im Verfügungsfond die Einberufung einer Fachjury aus Vertretern von Politik und Verwaltung, Lokaler Partnerschaft und regionalen Experten lässt sich gleichsam Zusam- menarbeit und Austausch weiter festi- KFP-Nr. 29c gen. Zudem lassen sich die Bewohner Workshops und bedarfsbezogene und Kunden integrieren, die in einem Schulungs- und Beratungsangebote einfach gehaltenen Abstimmungs- für Einzelhändler verfahren (beispielsweise anonym ankreuzbar bei einer gut besuchten In Zusammenarbeit mit lokalen und/ Veranstaltung oder im Kernbereichs- oder regionalen Bildungseinrichtun- managementbüro) ihre Meinung äu- gen, wie beispielsweise dem Oden- ßern und so über den Gewinner mit wald- Institut oder der Tourismusschu- abstimmen können. le in Heidelberg werden Workshops initiiert, die Schulungen zu Themen der Weiterentwicklung von Einzelhan- del und Gewerbe anbieten. Wichtig ist hierbei eine enge Kooperation mit den 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 189

KFP-Nr. 29e boten der Bildungseinrichtungen und Kooperation der Schulen mit Wirt- Unternehmen lassen auf diese Wei- schaftsunternehmen und öffentli- se dem in den vergangenen Jahren zu chen Einrichtungen verzeichnenden Trend entgegenwir- ken, dass Ausbildungsbetriebe kaum Um eine weitere Qualifizierung des ausreichend qualifizierte Schulabgän- schon gut ausgebauten Schulsystems ger für ihre Stellen finden können. Die zu erreichen, ist eine Zusammenarbeit Maßnahme weist also eine deutliche der Schulen mit externen Einrichtun- Synergie zwischen den Themen Aus- gen und Unternehmen als bereichernd bildungsförderung / Erleichterung des zu identifizieren. Durch Unterrichts- Übergangs Schule – Beruf und dem besuche und Schnupperkurse können Thema Stärkung der Lokalen Ökono- gezielt Einblicke in bestimmte Berufs- mie auf. bilder, Ausbildungsangebote, Jobper- spektiven und Qualifikationsanfor- Bei der Bereicherung des Schulange- derungen gegeben werden. Hierdurch bots durch die Zusammenarbeit mit können das Interesse und ein entspre- anderen öffentlichen Einrichtungen chendes Engagement der Schüler für aus den Bereichen Bildung und Kultur die Vorbereitung auf Ausbildungen in können weitere Synergien erzielt wer- den präsentierten Unternehmen ge- den. Das Angebot der Einrichtungen weckt und eine gezielte Berufsvorbe- wird bei den nachwachsenden Gene- reitung ermöglicht werden. Des Wei- rationen bekannt gemacht, ein Inter- teren lassen sich so auch Potenziale esse kann geweckt sowie Raumkapa- bei der Sicherung und möglicherwei- zitäten der Schulen für Angebote der se sogar der Ausweitung der Lehrstel- kulturellen Bildung genutzt werden. lenangebote erzielen. Vernetzung und Bei der Fortentwicklung und Moderni- Abstimmung von Ausbildungs- und sierung der Vereinsangebote besteht Lehrstellenangeboten mit den Ange- ein Potenzial in der interkommunalen

Ziel: Qualifizierung des Schulsystems

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Schu- Beteiligte: len / Unternehmen / öffentliche Einrichtungen / Vereine Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Verfügungsfond

Finanzierung Gemeinde

Kostenrahmen Enthalten in Verfügungsfond 190 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Zusammenarbeit, da sinkende Mit- Um sowohl die Einwohner als auch die gliederzahlen und wachsender Kos- Besucher Wald-Michelbachs auf die tendruck in der Zukunft Zusammen- besonders attraktiven oder eher ver- schlüsse oder gemeinsames Vorgehen steckt liegenden Angebote aufmerk- bedingen können. sam zu machen, soll ein Einzelhan- delsführer entwickelt werden, der die Insbesondere ist die Betreuung von besonderen Qualitäten des Wald-Mi- Schulkindern in Form einer Zusam- chelbacher Zentrums auf eindrucks- menarbeit von Vereinen und Schulen volle Weise herausstellt. Zielgruppe stark zu befördern. In dieser Koope- sind neben den Einwohnern Wald-Mi- ration stellen die Schulen Räume zur chelbachs der Einzugsbereich des Un- Verfügung, in denen verschiedene Ver- terzentrums sowie Tagestouristen und eine Veranstaltungen in Form von AGs ferner die Region. Der zu erstellen- oder Sportunterricht anbieten kön- de Führer soll handlich und grafisch nen, wodurch das Nachmittagsange- hochwertig gestaltet und nach der Fer- bot der Schulen in Wald-Michelbach tigstellung in allen Läden und öffentli- auch über die bisherige Betreuungs- chen Gebäuden ausgelegt werden. Pa- zeit von 15.30 Uhr hinaus ausgebaut rallel zur gedruckten Fassung ist der werden kann. Vor allem für die Grund- Aufbau einer einheitlichen Internet- schulkinder, für die bisher nur eine präsentation der Haupteinkaufszone mäßige Nachmittagsbetreuung vor- sowie der Gewerbetreibenden Wald- handen ist, birgt die Zusammenarbeit Michelbachs geplant. Um einen zu- von Schulen und Vereinen ein starkes sätzlichen Anreiz zu schaffen, das Zen- Potenzial. trum Wald-Michelbachs zum Einkauf zu nutzen, können die bestehenden, sehr gut angenommenen Gutschein- systeme, die von der Wirtschaftsver- KFP-Nr. 29b+d einigung Überwald initiiert und von Abgestimmtes Standortmarketing der Gemeinde unentgeltlich veräußert Einzelhandel werden, erweitert und ggf. thematisch überarbeitet werden. Möglich sind auf

Ziel: Qualifizierung und egionaler Bewerbung des Ein- zelhandels Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, Einzel- Beteiligte: händler Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Verfügungsfond

Finanzierung Förderprogramm, Gemeinde 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 191

die Jahreszeit oder besondere Events erfahren. Das Kernbereichsmanage- bezogene Gutscheinsysteme, wie zum ment wird die Entwicklungssteuerung Beispiel ein Adventskalender, der an des Areals in Hinblick auf die Rückwir- jedem Tag eine andere Vergünstigung kungen auf den Kernbereich beratend anbietet. Auch andere gemeinsame unterstützen. Ziel ist es, eine Ansied- Gestaltungs- und Verkaufsstrategien lung von Betrieben zu ermöglichen, sollen in Zusammenarbeit mit den an- die möglichst viele der durch Coro- sässigen Einzelhändlern ausgearbeitet net verloren gegangenen Arbeitsplät- werden, womit sich explizit das Stra- ze wiederherstellen können. Aufgrund tegiekonzept Lokale Ökonomie ausei- des Schwerpunktes des Werks im se- nandersetzen wird. kundären Sektor gilt es, möglichst wieder eine zukunftsfähige Ansied- lung eines Branchenmixes zu realisie- ren, welcher nicht zuletzt auch produ- KFP-Nr. 2a zierende Betriebe mit einbezieht. Hier Begleitung des Entwicklungspro- bieten sich analog der regionalen Bio- zesses - Revitalisierung des Coro- massestrategie unter anderem vor al- net-Geländes lem holzverarbeitende Betriebe an. Die Wiedernutzung stellt einen wich- Die Schließung des Hauptwerkes der tigen Schritt dar, um das Gelände zum Coronet-Werke in Wald-Michelbach Stadtraum zu öffnen und eine durch- hatte sowohl für die Bevölkerung und gängige Belebung des Gebietes zu er- die Gemeinde als auch für die umlie- möglichen. genden Ortschaften schwerwiegen- de Folgen, da etwa 800 Arbeitsplätze verloren gingen. Deswegen ist die Re- Ziel: Wiedernutzung des Coronet-Geländes, vitalisierung des Coronet-Geländes, Schaffung von Arbeitsplätzen, Sicherung welches zwar außerhalb des Kernbe- des regionalen Arbeitsplatzstandortes reiches liegt, aber dennoch im Rah- men des Förderprogramms als beson- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / deres Beobachtungsgebiet festgelegt Beteiligte: Consultants worden ist, maßgebend für die wei- tere Entwicklung der Gemeinde Wald- Zeitlicher Rahmen: Kurz- mittelfristig Michelbach. Priorität: Hoch Das rund 10 ha große Gelände im Hauptort Wald-Michelbach soll eine Art der Maßnahme Steuerung Wiedernutzung erfahren und neue, zu- kunftsfähige Arbeitsplätze sollen ge- Finanzierung Gemeinde, flankierende Förderprogramme schaffen werden. Der derzeit durch die im Verhältnis zur gesamten Ortsgröße Kostenrahmen Enthalten im Kernbereichsmanagement erheblichen Dimension des nahe der östlichen Ortseingänge brachliegen- den Areals vorherrschende negative Eindruck für Stadtbild und Image soll durch die Nachnutzung eine Umkehr 192 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

KFP-Nr. 30 zu forcieren, um betreute Nachmitta- Zwischennutzung eines Gewerbe- ge oder besondere Veranstaltungen zu leerstandes (Einrichtung einer Kin- initiieren. Diese Ideen wurden von der derbetreuung / Spielgruppe) Lokalen Partnerschaft ins Leben ge- rufen, wobei bereits das Interesse ei- Für die Zwischennutzung eines Leer- niger Einrichtungen an einer solchen standes in der Ludwigstraße soll ein Nutzung bekundet wurde. Durch die- multifunktional nutzbarer Spielraum ses Projekt werden Räume zur Verfü- eingerichtet werden, wobei der Bedarf gung gestellt, die für die verschiedens- unter Einbezug der Bürger vorher ei- ten Aktivitäten von Kindern und Eltern ner genauen Einschätzung unterzo- genutzt werden können. Die konfes- gen werden soll, um das Projekt auf sionellen Einrichtungen und Vereine seine Durchführbarkeit und die Aus- können dort auch temporäre Angebo- maße der Umsetzung zu überprüfen. te verwirklichen, wie beispielsweise Dabei soll eine flexible Räumlichkeit eine Kinderbetreuung an den Advents- geschaffen werden, in der sich Kin- samstagen, die den Eltern die Weih- der verschiedenen Alters aufhalten nachtseinkäufe erleichtert und gleich- und spielen können. Die Einwohner zeitig die lokale Ökonomie stärkt. können diese Räume an den Vormit- tagen nutzen, um selbst organisier- te Spielgruppen für die kleineren Kin- der unter drei Jahren zu bilden. Am Nachmittag können dann nach Bedarf betreute Spielgruppen oder zum Teil auch selbst organisierte Gruppen mit Teilnahme der Mütter stattfinden. Die Zusammenarbeit mit konfessionellen Einrichtungen und auch Vereinen ist

Ziel: Förderung des gemeinschaftlichen Zusammen- lebens Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement / Vereine Beteiligte: / Kirchen Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Zwischennutzung

Finanzierung Gemeinde

Kostenrahmen 30.000 € förderfähige Kosten 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 193

KFP-Nr. 1c zu denen auch Wald-Michelbach und Entwicklung von Verstetigungs- Grasellenbach gehören, ein regiona- ansätzen und Aufbau eines Moni- les ortsteilscharfes soziodemographi- torings sches Monitoring in der Planung. Dies würde eine essenzielle Grundlage und Um die Entwicklungen, die im Rah- Ergänzung für eine adäquate, konti- men der Umsetzung von Maßnah- nuierliche Evaluierung der Erfolge des men entstehen, zu beobachten und Förderprogramms Aktive Kernbereiche auch lenken zu können, ist es sinnvoll, in den beiden Ortsteilen bilden. ein Monitoringsystem aufzubauen, durch das Erfolge und Abweichungen Neben Ansätzen des Monitorings in der Konzeptumsetzung sowie mög- empfiehlt es sich zudem, schon bei liche Zielkorrekturen fundiert abgelei- der Erstellung des Strategiekonzepts tet werden können. Es bietet sich hier mögliche Verstetigungsansätze zu eine zeitlich konstante Überprüfung, entwickeln, die eine nachhaltige, sta- etwa in einem 1-Jahres-Rhythmus, an, bile Einzelhandelsstruktur auch nach bei der anhand einer zu entwickelnden Ende des Förderprogramms gewähr- Analysematrix vergleichbare Daten er- leisten. Die positiven Entwicklungen hoben werden können. Dieses „Moni- sollen so langfristig gewährleistet und toring“ sollte durch das Kernbereichs- gesichert werden, indem das erreichte management gesteuert werden und Niveau an bürgerschaftlichem Enga- regelmäßig in der Lokalen Partner- gement und Akteursvernetzung wei- schaft sowie bei sonstigen relevanten ter etabliert werden kann. Akteuren rückgekoppelt werden.

Im Rahmen der EU-Förderung befindet sich auf regionaler Ebene im Bereich der 26 Programmkommunen des REK,

Ziel: Positive Entwicklung langfristig sichern

Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, lokale Ak- Beteiligte: teure Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Steuerung

Finanzierung Förderprogramm, Verfügungsfond

Kostenrahmen Im Rahmen der Fortschreibung IHK (46.500 €) (Interkommunal 93.000 €) 194 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

KFP-Nr. 4b die Internetseite innovativ und anre- Imagekampagne Stadtmarketing gend zu gestalten, wird ein MP3 Audio mit regionaler Perspektive Guide zum kostenlosen Download zu Verfügung gestellt, der Informationen Auch bei der detaillierten Ausformu- zu den Attraktionen der Gemeinde, zu lierung des Stadtmarketings sind die den Einkaufsmöglichkeiten, touristi- einheitlich entwickelten, auf dem schen Angeboten sowie lokalen Be- Leitbild der Gemeinde beruhenden sonderheiten wie einheimischen Ge- Werbestrategien einzubinden und zu schichten, Liedern und Gerichten präzisieren. Konkrete Angebote sol- enthält. Eine integrierte Kombination len dazu beitragen, das Image der Ge- mit einer neu zu konzipierenden Infor- meinde aufzuwerten sowie Identitäts- mationsplattform der Lokalen Ökono- gefühle zu steigern. Beginnend sollen mie, insbesondere des Einzelhandels bestehende Broschüren einheitlich bildet einen wichtigen Baustein der überarbeitet und verstärkt beworben Marketingstrategie. werden. Auch wird ein Begrüßungspa- ket für neue Bewohner entwickelt, die In Zusammenarbeit mit verschiedenen dadurch Informationen und ein Gefühl lokalen Akteuren, die bereits während für ihre neue Heimatgemeinde erhal- der schon stattgefundenen Beteili- ten sollen. Gleichzeitig wird die Inter- gungen im Rahmen der Konzepterar- netpräsenz der neuen Werbestrategie beitung ihr Interesse bekundet haben, angepasst, da dieses Medium immer sollen spezifische Angebotspakete in- mehr Bedeutung erfährt. Hier sollen itiiert werden, die die Besonderheiten alle Informationen über die Gemein- der Gemeinde darstellen können und de und die Region einfach und anspre- möglichst vielfältige Aktivitäten so- chend zugänglich gemacht werden, wie gastronomische Angebote verei- wobei insbesondere eine regelmäßi- nen. Die Angebote sollen zielgruppen- ge Aktualisierung zu verfolgen ist. Um orientiert ausgestaltet werden, wobei

Ziel: Imagestärkung und Identitätsprägung

Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit

Finanzierung Verfügungsfond, lokale Akteure

Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) (kommunaler Anteil: 10.000 €) 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 195

sinngemäß alle Altersgruppen abge- keln, die alle Bereiche erfassen und da- deckt werden sollen. Besonders sind durch die gesamte Region bestärken Angebote für Familien hervorzuheben, kann. da hier verschiedene Personen gleich- zeitig angesprochen werden können. Um allen Familienmitgliedern einen möglichst erholsamen Urlaub zu er- möglichen, können integrierte Ange- Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- bote für alle Altersgruppen initiiert tebauförderung geplant sind: werden, wie beispielsweise das Ange- bot „Elternwellness mit Kinderbetreu- Förderung von Anwendungen im ung“ oder in Zusammenhang mit den Bereich Erneuerbare Energien schon bestehenden Einrichtungen im klinischen und Wellness-Bereich An- Um die Anwendung von Erneuerba- gebote für Senioren, um an die Tra- ren Energien als Schwerpunktbranche dition des Kurortes anzuknüpfen. So zu stärken, sollen im Kernbereichsbü- können Schwerpunkte im Bereich des ro, aber auch aufsuchend und zielgrup- Tourismus ausgearbeitet werden, die penbezogen Fachberatungen über alle dann rückwirkend das Image der Ge- Anwendungen von Erneuerbaren Ener- meinde stärken und auch prägen. gien, Möglichkeiten der Energieeffi- Denn aufgrund des prognostizierten zienz und des Energiesparens bei Ge- demografischen Wandels ist eine al- werbebetrieben, Eigentümern sowie tersgruppenspezifische Ausrichtung in der Bevölkerung angeboten werden. besonders bedeutend, da so die unter- Hierbei soll ein Wissenstransfer von re- schiedlichen Altersgruppen individu- gionalen Unternehmen und Einrich- ell gebunden werde können. Wichtig tungen, die in diesem Bereich innova- ist hierbei eine integrierte, generatio- tiv oder forschend arbeiten auf lokale nenübergreifende Gesamtperspektive, Handwerksbetriebe und Dienstleistun- welche eine einseitige Ausrichtung, gen erfolgen. So können herausragen- beispielsweise eine Überalterung ver- de Anwendungen, die im regionalen Ziel: Imagestärkung und Identitätsprägung hindert und auf einen ausgewogenen Gebiet bereits Anwendung erfahren Alters- und Zielgruppenmix abzielt. auf die lokalen Gegebenheiten übertra- Maßnahmenträger/ Gemeinde / Kernbereichsmanagement gen werden. Denn auch das Regiona- Beteiligte: Um eine möglichst tragfähige und le Entwicklungskonzept (REK) legt für Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig zukunftsfähige Image- und Touris- musstrategie verwirklichen zu kön- Ziel: Stärkung der Schwerpunktbranche „Erneu- nen, muss langfristig eine Kommuni- Priorität: Mittel erbare Energien“ kation mit allen regional Beteiligten hergestellt werden, sodass eine Ab- Maßnahmenträger/ Kernbereichsmanagement / Fachberater / Art der Maßnahme Öffentlichkeitsarbeit stimmung über wesentliche und Iden- Beteiligte: Gewerbetreibende / regionale Unterneh- titätsprägende Merkmale vereinbart men und Einrichtungen Finanzierung Verfügungsfond, lokale Akteure werden kann. So können Synergien erzielt und Potenziale effektiv aus- Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Kostenrahmen 20.000 € förderfähige Kosten (interkommunal) genutzt werden. Aus einer regiona- len Abstimmung und Kommunikation Priorität: Mittel (kommunaler Anteil: 10.000 €) lässt sich eine Werbeinitiative entwic- 196 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 99. . HaNDLUNGSSNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

die Odenwaldregion das Teilziel fest, Derzeit zeichnen sich Entwicklungen als „Biomasseregion in Rhein-Main-Ne- ab, die eine Errichtung eines weiteren ckar“ zu fungieren. Das Projekt rich- Lebensmittelmarktes zur Sicherung tet sich in Ergänzung zu Maßnahme der Nahversorgung im Kernbereich für 2d (Beratung zur energetischen Opti- 2010 perspektivisch möglich machen.. mierung / Sanierung von Gebäuden) Die Realisierung einer solchen Maßnah- vornehmlich an die Träger der loka- me würde für die Sicherung der Versor- len Ökonomie, also an Geschäfte und gungsfunktionen des Unterzentrums- insbesondere Handwerksbetriebe und Kernbereichs eine bedeutende Stärkung ist inhaltlich nicht auf die Gebäudes- bedeuten. Die Ansiedlung eines wei- anierung beschränkt, sondern möch- teren Lebensmittelhandels im Kernbe- te Grundlagen für eine zukunftsfähige reich soll im Sinne der im Integrierten Entwicklung der Branchen legen. Handlungskonzept festgelegten Ge- samtentwicklung des Kernbereichs er- Der Ausbau eines regionalen „Best- folgen. Beispielsweise wird hinsichtlich practice-Austausches“ soll durch der Auswirkungen auf den öffentlichen Vorträge oder Workshops lokaler Raum und das Stadtbild eine entspre- sowie regionaler, aber auch überre- chende Abstimmung erfolgen. gionaler Unternehmen und Einrich- tungen, die in dieser Zukunftsbran- che erfolgreich tätig sind, befördert Flankierende Entwicklung im Be- werden und somit auch zu einer re- reich Gesundheit und Rehabilitation gionalen Imageverknüpfung des in- terkommunalen Standortes mit dem Der Bereich der Gesundheits- und Zukunftsthema Nachhaltige Energie- Wellnessbranche ist in der Odenwald- systeme beitragen. Auch die projekt- region und der Region der Bergstraße bezogene Fördermittelberatung im traditionell stark vertreten sowie po- Bereich nachhaltiger Projekte bildet tenzialreich und bietet aufgrund des- einen wichtigen Beratungsbaustein. sen vielfältige Entwicklungsmöglich- keiten für die einzelnen Gemeinden. Insbesondere, da derzeit nicht alle zeitgemäßen, modernen Angebotspo- Etablierung eines Lebensmittel- tenziale im Bereich Wellness ausge- handels im Kernbereich (Umnut- schöpft werden. Um die Ansiedlung zung / Neubau) weiterer Betriebe und Institutionen,

Ziel: Diversifizierung und Stabilisierung der Nahver- sorgungsfunktion im Kernbereich Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, privatwirt- Beteiligte: schaftlicher Investor Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch 9.6 HaNDLUNGSFELD Lokale Ökonomie 197

die im Bereich Gesundheit und Reha- diten, damit die Einzelhändler an den bilitation tätig sind, zu unterstützen, Projekten zur konzertierten Kernbe- sollen gezielt Schulungen in diesem reichsattraktivierung teilhaben kön- Bereich verstärkt kommuniziert und nen und diese sowohl zu unterstützen fördernd vor Ort initiiert werden. Auch als auch mit privatwirtschaftlichen In- sind Ausbildungsplätze in diesen Be- itiativen flankieren zu können. Des- reichen zusätzlich zu etablieren, wo- halb soll in Zusammenarbeit mit dem bei langfristig die Ansiedlung einer im Rahmen des Überwaldes schon be- Pflegeschule in Anlehnung an die be- stehenden „Virtuellen Gründerzent- reits existierenden Krankenhäuser und rum“ und/oder mit den vor Ort an- Pflegeeinrichtungen geprüft werden sässigen Sparkassen und Volksbanken soll. Um explizit ansässige Jugendli- eine Möglichkeit der Kleinkreditverga- che für die Ausbildung in diesen Berei- be mit günstigen Konditionen entwi- chen vor Ort zu begeistern und dem- ckelt werden. entsprechend an die Gemeinde binden zu können, sollen die ausbildenden Mit dem „Virtuellen Gründerzentrum“ Betriebe Schnupperkurse und Vorträ- besteht bereits eine Anlaufstelle für ge an den örtlichen Schulen anbieten. Unternehmensgründungen und junge

Ziel: Begleitung der Entwicklung des Bereiches Ge- sundheit und Rehabilitation Maßnahmenträger/ Gemeinde, Kernbereichsmanagement, Kranken- Beteiligte: häuser und Pflegeeinrichtungen Zeitlicher Rahmen: mittelfristig

Priorität: Mittel

Gründungsinitiative Kleinunterneh- Unternehmen, wobei das Projekt eine men aus dem Europäischen Fond für regi- onale Entwicklung (EFRE) geförderte Um die anstehenden Maßnahmen Maßnahme zur Gründungs- und Mit- und die bestehenden Entwicklungspo- telstandsförderung bildet. Durch die- tenziale realisieren zu können, gilt es, ses bereits existierende Projekt, das neben den Fördermöglichkeiten aus vielfältige Beratungsleistungen an- dem Programm Aktive Kernbereiche bietet, kann durch eine Förderung von möglichst zeitnah privatwirtschaft- Kleinunternehmern und Gründern mit lich verwendbare Mittel für die lokale lokalen Mikrokrediten die Förderung Ökonomie in Wald-Michelbach bereit dieses Bereiches erweitert werden. zu stellen. Gedacht ist an eine nied- rigschwellige Finanzierungsunterstüt- zung im Sinne von lokalen Mikrokre- 198 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Ziel: Unterstützung von Kleinunternehmen

Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde, Kernbereichsmanagement, Virtuelles teiligte: Gründerzentrum, Kleinunternehmer Zeitlicher Rahmen: Langfristig

Priorität: Mittel

Dies ist besonders bedeutend, um die wickelt werden, die den Einstieg als lokale Ökonomie zu stärken, die von Kleinunternehmer vereinfachen sowie zahlreichen Insolvenzen gerade klei- Beratungs- und Schulungsangebote ner Unternehmen geprägt ist. Indem bereitgestellt werden, sodass durch eine Unterstützung kleiner und mit- eine nachhaltige Finanzierungs- und telständischer Unternehmen mit in- Kostenplanung die zukünftige Exis- novativen und zukunftsfähigen Ideen tenz und Weiterentwicklung des je- erfolgt, kann dieser Abwärtstrend auf- weiligen Betriebes gesichert werden gehalten und sogar umgekehrt wer- kann. den.

Denn die Einzelhändler und Gewerbe- treibenden erfahren durch solch eine Maßnahme die Unterstützung, die eine erfolgreiche Geschäftsfortent- wicklung möglich macht. Durch die Maßnahmen, die im Rahmen der För- derung der „Aktiven Kernbereiche“ im öffentlichen Raum sowie bei der Errichtung von Gemeinbedarfsein- richtungen und flankierenden Unter- stützung für Initialprojekte erfolgen werden, wird den mikrokreditfinan- zierten privatwirtschaftlichen Projek- ten die Basis gegeben, in einer breit angelegten Qualifizierungsoffensive in die eigene gewerbliche Zukunft und damit auch in die Zukunft des Kernbe- reiches zu investieren.

Gleichsam soll die Neugründung von Kleinunternehmen durch Zusammen- arbeit mit dem Virtuellen Gründerzen- trum unterstützt werden. Dabei sollen ebenfalls finanzielle Programme ent- 9.7 HaNDLUNGSFELD Tourismus / Gastronomie 199

9.7 Handlungsfeld Touris- sondere auf die entsprechenden Aus- mus / Gastronomie führungen im Kapitel 8.1. „Interkom- munale Ziele der Handlungsfelder“. Der Tourismus bildet im Rahmen der Entwicklung der Kernbereiche ein be- deutendes interkommunales Potenzi- 9.7.1 Leitmotiv des Handlungsfeldes al des Überwaldes. Die räumliche Lage und Qualität der umgebenden Land- schaft, das Erholungspotenzial sowie die Sauberkeit der Luft im Vergleich zu Imagesteigerung durch Moderni- den Ballungsräumen bieten ein hohes sierung Gut, welches sich letztlich auch in der langen historischen Tradition der Ge- meinden als Kneipp- und Luftkurorte ablesen lässt. Durch die Nähe der Bal- 9.7.2 Teilziele lungsräume Rhein-Neckar und Rhein- Main ist trotz seit Jahrzehnten sinken- ƒƒ Verbesserung der Information vor der Aufenthaltsdauer das Potenzial Ort für Tagestouristen ungebrochen vor- handen. So kann sich die Region des ƒƒ Modernisierung bestehender gast- Überwaldes bei einer entsprechenden ronomischer Angebote Stärkung durch eine zeitgemäße Qua- lifizierung undE rgänzung der Angebo- ƒƒ Qualifizierte Fortentwicklung des te sowie einer adäquaten Kommuni- Schwerpunkts Tourismus kation in der Region als einzigartig im Bereich der Erholung und der Wellness ƒƒ Schaffung neuer touristischer Ziel- positionieren. Hier bedarf es jedoch punkte im Kernbereich eines spezifischen Angebots, dass auf die anspruchsvollen Bedürfnisse der ƒƒ Integrierte Vernetzung der regiona- Besucher eingeht. Es sind insbeson- len und interkommunalen Touris- dere moderne Einrichtungen vonnö- muskonzeptionen ten, die mit der Zeit gehen und sowohl die jungen Besuchergruppen, die zum ƒƒ Integration der im Rahmen des SI- Mountainbiken und Motorradfahren LEK erarbeiteten Ziele für den Be- anreisen als auch die jung gebliebenen reich des Tourismus Alten ansprechen, die neben Erholung und Wellness immer mehr auf gesun- ƒƒ Entwicklung und Umsetzung einer de Ernährung und einen ausgegliche- interkommunalen Marketingstra- nen Körper Wert legen. tegie

Im Rahmen des REK sowie des zurzeit in Wald-Michelbach in Aufstellung be- findlichen SILEK sind bereits fundier- te konzeptionelle Grundlagen gelegt sowie erste Maßnahmen umgesetzt. Wir verweisen an dieser Stelle insbe- 200 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

9.7.3 Maßnahmen zur Umsetzung fenen Einrichtungen verweisen. Um eine Qualifizierung und auch Moder- KFP-Nr. 32 nisierung der bestehenden Betriebe zu Qualifizierung und Erweiterung erreichen, sollen Workshops und Vor- des bestehenden Angebots Hotel / träge sowie individuelle, betriebsbe- Gastronomie zogene Beratungsangebote in Zusam- menarbeit mit lokalen und regionalen Die Angebote im Bereich Gastronomie Tourismus-, Wirtschaftsförderungs- und Hotellerie bedürfen einer gezielt und Bildungseinrichtungen initiiert bedarfsorientierten Erweiterung sowie werden, die über innovative, kreative einer Qualifizierung der bestehenden und richtungweisende Möglichkeiten Angebote. Das Kernbereichsmanage- der Weiterentwicklung von Gastrono- ment soll in der weiteren Entwicklung mie- und Hotelbetrieben informieren eine Diversifizierung der gastronomi- und beraten. Eine gezielte, ergänzen- schen Angebote befördern, wobei ins- de Neuansiedlung zur Diversifizierung besondere der Ansiedlung von „Sze- des Angebotes wird dezidiert von den ne-Gastronomie“ junge Menschen aus Vertretern des Hotel- und Gaststätten- dem Einzugsbereich des Unterzent- gewerbes in der Lokalen Partnerschaft rums Vorrang eingeräumt werden soll. gefordert. Das Kernbereichsmanage- Gleichzeitig ist eine verbesserte Ver- ment wird in Zusammenarbeit mit der netzung und Koordination der Gast- Wirtschaftsförderung Bergstraße und ronomie- und Hotelbetriebe zu initiie- in enger Abstimmung mit der Lokalen ren, sodass die Öffnungszeiten in dem Partnerschaft und den ortsansässi- Sinn aufeinander abgestimmt sind, gen Gastronomen gezielt eine Anwer- dass an jedem Tag und zu jeder Zeit bung von der Standortauswahl bis zur mindestens ein Gastronomie- und Ho- Investoren- und Betreiberakquisition telbetrieb geöffnet hat. Auch sind In- steuern und initiieren. formationsschilder an den einzelnen Betrieben anzubringen, die auf die of-

Ziel: Qualifizierung onv Hotel- und Gastronomiebe- trieben Maßnahmenträger/ Kernbereichsmanagement / Wirtschaftsförde- Beteiligte: rung Bergstraße / lokale Akteure Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Vorbereitung von Einzelmaßnahmen

Finanzierung Förderprogramm

Kostenrahmen 280.000 € förderfähige Kosten 9.7 HaNDLUNGSFELD Tourismus / Gastronomie 201

KFP-Nr. 33 weisen. Integriert an einem zentralen Informationssystem für Touristen Platz soll sich ein Informations- und im Kernbereich (Wegeleitsystem) Buchungsterminal befinden, an dem Touristen auf freie Betten in den jewei- Die Attraktivität Wald-Michelbachs ligen Hotels hingewiesen werden. Be- kann für Touristen durch ein einheit- sondere Wegstrecken hin zu außer- liches Informationssystem im Kern- halb gelegenen Sehenswürdigkeiten bereich erhöht werden, da so zum sollen zudem durch dem Gestaltungs- einen die Vielfältigkeit der touristi- leitbild des Informationssystems an- schen Angebote und Attraktionen be- gepasste Markierungen aufgewertet tont werden kann und zum anderen werden, sodass eine „erfahrbare“ Ver- die einheitliche Gestaltung einen Wie- bindung zu Orten geschaffen wird, die dererkennungswert und ein modernes sich nicht im Kernbereich befinden. Image sowohl in Bezug auf die Orien- Dies kann wiederum durch „Informa- tierung in der Gemeinde als auch für tionsterminals“ an besonders hoch die Erinnerung an Wald-Michelbach frequentierten Orten, wie der Kreida- an sich bedingt. Verschiedenste Weg- cher Höhe, dem Bahnhof oder der ge- weiser können hier auf ähnliche Wei- planten Sommerrodelbahn, ausge- se gestaltet werden, sodass an den führt werden. Diese Terminals können unterschiedlichsten Orten Verweise entsprechend Informationen zu den aufeinander zu finden sind. weiteren Attraktionen und die Weg- führung dorthin beinhalten. Für Maß- Auch sind an zentralen Orten größe- nahmen außerhalb des Kernbereiches re Informationstafeln anzubringen, werden alternative Finanzierungsquel- die einen Gesamtüberblick über die len geprüft. Gemeinde ermöglichen und zusätz- lich auf Standorte und Öffnungszeiten Neben den direkt auf den Kernbe- von Gastronomie- und Hotelbetrieben reich bezogenen Maßnahmen zur För- sowie touristischen Attraktionen ver- derung des Tourismus ist gleichzeitig

Ziel: Qualifizierung von Hotel- und Gastronomiebe- Ziel: Verbesserung der Tourismusqualitäten trieben Maßnahmenträger/ Kernbereichsmanagement / Wirtschaftsförde- Maßnahmenträger/ Kernbereichsmanagement / Wirtschaftsförde- Beteiligte: rung Bergstraße / lokale Akteure Beteiligte: rung Bergstraße / lokale Akteure Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Hoch Priorität: Hoch

Art der Maßnahme Vorbereitung von Einzelmaßnahmen Art der Maßnahme Wohnumfeldmaßnahme

Finanzierung Förderprogramm Finanzierung Förderprogramm

Kostenrahmen 280.000 € förderfähige Kosten Kostenrahmen 45.000 € förderfähige Kosten 202 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

eine integrierte Tourismusstrategie KFP-Nr. 29d zu verfolgen, die die Entwicklungen Marketingoffensive Gastronomie des Kernbereichs in Verbindung mit Entwicklungen und Bedarfen der Ge- Um die touristischen aber auch die samtgemeinde und der Region bringt. endogenen Potenziale im gastronomi- Dies bedeutet die Einbindung der je- schen Bereich ausschöpfen zu können, weiligen Ziele der regionalen und lo- soll eine „Marketingoffensive Gastro- kalen Entwicklungen in die konkreten nomie“ erfolgen. Die bestehenden und Maßnahmen im Rahmen des Förder- zu initiierenden Angebote sollen durch programms sowie eine verstärkte Zu- eine ansprechende und dem Leitbild sammenarbeit verschiedener Akteure, der Gemeinde angepassten einheitli- die gemeinsame Strategien zur Beför- chen Vermarktung verstärkt lokal und derung des Tourismus entwickeln sol- regional bekannt gemacht werden. len. Hier sind zielgruppenspezifische Dabei sind auch besondere Events und Angebotspakete sowie die Bündelung Angebote zu initiieren, die dann ent- und die einheitliche Vermarktung von sprechend in die Vermarktung inte- Informationen ebenso bedeutsam wie griert werden sollen. Besonders sind die Einbindung der umgebenden An- lokalspezifische Eigenheiten und Be- gebote in das Kernbereichsangebot. sonderheiten hervorzuheben und Dies bedeutet gleichzeitig, dass regi- stärker präsent zu machen. Indem jah- onale und lokale Spezifika besonders reszeitenabhängig Angebote mit ver- eingebunden werden müssen, um Al- schiedenen Events gepaart entwickelt leinstellungsmerkmale, Besonderhei- werden, können Attraktionen für Be- ten und die Identität der Region zu sucher und Bewohner in den Vorder- fördern, wodurch gleichsam die ein- grund gestellt werden. zelnen Gemeinden profitieren können.

Ziel: Ausschöpfung des Tourismuspotenzials für die Gastronomie Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement teiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig

Priorität: Mittel

Art der Maßnahme Verfügungdsfond

Finanzierung Förderprogramm

Kostenrahmen Enthalten im Verfügungsfond 9.7 HaNDLUNGSFELD Tourismus / Gastronomie 203

Maßnahmen, die ergänzend zur Städ- tebauförderung geplant sind:

Sommerrodelbahn

Kernbereichsflankierend wurde im Ja- nuar 2009 mit dem Bau einer Sommer- rodelbahn auf der Kreidacher Höhe be- gonnen, deren Eröffnung im April 2010 erfolgen soll. Diese Sommerrodelbahn bildet bei Vollendung einen modernen Anlaufpunkt für ein vielfältiges Pu- blikum in der Region, wovon sowohl Wald-Michelbach als auch die umlie- genden Gemeinden profitieren wer- den. Mit der zeitnahen Eröffnung der Draisinenbahn im Sommer 2010 sind neue Faktoren entstanden, die die Re- gion für den Tourismus attraktiver ge- stalten und damit gleichsam ein neues wirtschaftliches Potenzial entwickeln.

Ziel: Schaffung eines attraktiven, modernen Angebo- tes mit Alleinstellungsmerkmal Maßnahmenträger/ Gemeinde Beteiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Ziel: Ausschöpfung des Tourismuspotenzials für die Gastronomie Priorität: Hoch Maßnahmenträger/ Be- Gemeinde / Kernbereichsmanagement Art der Maßnahme Baumaßnahme teiligte: Zeitlicher Rahmen: Kurzfristig Finanzierung EU-Mittel, Investor

Priorität: Mittel Kostenrahmen

Art der Maßnahme Verfügungdsfond

Finanzierung Förderprogramm

Kostenrahmen Enthalten im Verfügungsfond 204 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 9. HaNDLUNGSSchwerpunkte und Maßnahmen

Foto 17: Erfolge der einfachen Stadterneuerung im Zentrum 9.7 HaNDLUNGSFELD Tourismus / Gastronomie 205

Foto 19: Nutzungsdruck auf die Foto 18: Gestaltungsbedarf in der zentralen Ludwigstraße zentrale Ludwigstraße

Foto 20: Zentrale Gewerbebrache Coronet-Areal 206 207

10.it Ze - / Maßnahmenplanung / Übersicht Projekte 208 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 10.it Ze - / Maßnahmenplanung / Übersicht Projekte

[Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach

Nr. der Kosten Zeitrahmen Maßnahmenbezeichnung (Projekttitel) Finanzierung Umsetzungszeitraum Finanz. Plan. Aktive Kernb. andere 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Übergeordnete Maßnahmen

X 1a Erarbeitung Integriertes Handlungskonzept

X 1b Strategiekonzept Lokale Ökonomie

X 1c Fortschreibung Integriertes Handlungskonzept / Verstetigungskonzept

X 2a,b,c Kernbereichsmanagement und Einrichtung eines lokalen Projektbüros

Initialprojekt (Förderbescheid: 11/2009)

Aufwertung des neuen Besucherortsteingangs Bahnhof Ober-Wald- X 8 Michelbach (Bahnhofsumfeld Draisinenbahn) Bauabschnitt1

9.1 Interkommunale Maßnahmen

X Interkommunale themenspezifische Premiumwander- und Erlebnisrouten

X Touristisches Wegeleitsystem Überwald

Aufbau einer Internetpräsentation als Kommunikationsplattform und XX 4c+d Informationspool (Kernbereichsfacebook)

Kurzfristig XX 5 Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität

X Initiierung eines Interkommunalen Wochenmarktes in den Kernbereichen

X 6 Potenzialanalyse "Jugendhostel" in der interkommunalen Kooperation

X Gepäckbus für Wandertouristen / "Igel-Bus"

X Mittelfristig Verbesserung der interkommunalen Fahrradverbindungen

X Spezialitätenmarkt in Verbindung mit Wochenmarkt

XX Langfristig 7 Nachhaltige Weiterentwicklung der Kurortestrategie

9.2 Handlungsfeld Wohnen / Demografie

Eigentümerberatung denkmalgerechte Sanierung, barrierefreier und X 2d zielgruppenbezogener Umbau von Wohngebäuden

XX 9 Revitalisierung der Wohnungsleerstände im Kernbereich

Kurzfristig XX 10 Erweiterung des Angebotes an Kleinwohnungen

XX 11 Servicewohnen für Senioren im Kernbereich

XX 12 Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Kernbereich

XX Mittelfristig 13 Wohnumfeldverbesserungen (Aufwertung von Nischenräumen / Höfen)

9.3 Handlungsfeld Soziales / Kultur / Bildung

X 14 Einrichtung des Kernbereichsbüros als multifunktionalen Ort

XX 4b Informationsaktion zu den bestehenden Angeboten

Aktivierende Veranstaltungsreihe zu den Handlungsfeldern des Integrierten X 2a Handlungskonzeptes

Kurzfristig X Sanierung der Festhalle Rudi Wünzer

X 4b Aktivierende Kunstaktion "Verborgene Qualitäten Wald-Michelbachs"

X Innovative Fortentwicklung der Bildungsangebote

Mittelfristig XX 15 Qualifizierung der bestehenden Kulturangebote und Freizeitangebote

Langfristig X Etablierung ergänzender Kulturangebote 9.4 Handlungsfeld Umwelt / Nachhaltigkeit

X 2d Beratung zur energetischen Optimierung / Sanierung von Gebäuden Bildungsprojekte mit öffentlichen Einrichtungen und Schulungen zu X einem energiesparenden Nutzerverhalten Kurzfristig X Energiesparwettbewerb an Bildungseinrichtungen

XX 18a Nahwärmenetz Energetische und funkionale Optimierung der Beleuchtung im öffentlichen XX Mittelfristig 17. Jan 04 Raum

XX 18. Jan 04 Potenzialkataster Eneuerbare Energien

XX Langfristig 18b Regenwasserbewirtschaftung

NH | ProjektStadt [05.05.10] Seite 1 209

Nr. der Kosten Zeitrahmen Maßnahmenbezeichnung (Projekttitel) Finanzierung Umsetzungszeitraum Finanz. Plan. Aktive Kernb. andere 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

9.5 HandlungsfeldÜbergeordnete Stadtbild / Öffentlicher Maßnahmen Raum / Verkehr übergreifendes Gestaltungsleitbild (Stadtmöblierung, Außenwerbung, X 19a1a ErarbeitungFassadengestaltung) Integriertes Handlungskonzept Aufwertung des neuen Besucherorsteingangs Bahnhof Ober-Wald- XXX 1b20 StrategiekonzeptMichelbach (Bahnhofsumfeld Lokale Ökonomie Draisinenbahn) Bauabschnitt2 Anbindung der Ludwigstrasse an den neuen Besucherortseingang Bahnhof XXX 1c21 FortschreibungOber-Wald-Michelbach Integriertes Handlungskonzept / Verstetigungskonzept Aufwertung der öffentlichen Räume Ludwigstrasse (Aufenthaltsqualitäten, Kurzfristig XXX 2a,b,c22 KernbereichsmanagementZonierung, Aussengastronomie, und Einrichtung Integration eines Parkplätze) lokalen Projektbüros XX 23 Inwertsetzung, SanierungInitialprojekt und Modernisierung(Förderbescheid: ortsbildprägender 11/2009) Gebäude Aufwertung des neuen Besucherortsteingangs Bahnhof Ober-Wald- XXX 248 Michelbach Neugestaltung (Bahnhofsumfeld Umfeld Hofwiese Draisinenbahn) (derzeit Brachfläche) Bauabschnitt1 Aufwertung der öffentlichen Räume der "2. Reihe" / Parkplatzmanagement XX 9.1 25 (Aufwertung Parkplätze,Interkommunale Umfeld Telekomgebäude, Maßnahmen Freiraum Michelbach) Verknüpfung der öffentlichen Stadträume im Umfeld der XX Mittelfristig X 26 InterkommunaleHaupteinkaufsstrasse themenspezifische Premiumwander- und Erlebnisrouten

X X 19bTouristisches Gewährleistung Wegeleitsystem der Barrierefreiheit Überwald im öffentlichen Raum

Aufbau einer Internetpräsentation als Kommunikationsplattform und XX

Langfristig XX 4c+d19cInformationspool Aufwertung des Erscheinungsbildes (Kernbereichsfacebook) Ludwigstrasse (Fassadensanierung)

9.6Kurzfristig Handlungsfeld Lokale Ökonomie XX 5 Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität

XXX 29aInitiierung Verfügungsfond eines Interkommunalen Wochenmarktes in den Kernbereichen Workshops und bedarfsbezogene Schulungs- und Beratungsangebote für XXX 29c6 PotenzialanalyseEinzelhändler "Jugendhostel" in der interkommunalen Kooperation

X GepäckbusFörderung von für WandertouristenAnwendungen im / Bereich"Igel-Bus" Erneuerbare Energien Begleitung des Entwicklungsprozesses: Revitalisierung des Coronet- XXX Mittelfristig 2a VerbesserungGeländes der interkommunalen Fahrradverbindungen Kurzfristig X SpezialitätenmarktEtablierung eines Lebenmittelhandels in Verbindung mit Wochenmarkt im Kernbereich (Umnutzung / Neubau) Kooperation der Schulen mit Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen XX Langfristig 29e7 NachhaltigeEinrichtungen Weiterentwicklung / Ausbildungsförderung der Kurortestrategie Zwischennutzung eines Gewerbeleerstandes (z.B. Einrichtung einer XX 9.2 30 Kinderbetreuung /Handlungsfeld Spielgruppe) Wohnen / Demografie Eigentümerberatung denkmalgerechte Sanierung, barrierefreier und XXX 29b+d2d zielgruppenbezogener Abgestimmtes Standortmarketing Umbau von EinzelhandelWohngebäuden Revitalisierung Landenleerstände und Ergänzung zielgruppenorientierter XX 279 RevitalisierungAngebote im Einzelhandel der Wohnungsleerstände im Kernbereich X Kurzfristig XX 10 ErweiterungFlankierende desEntwicklung Angebotes im Bereich an Kleinwohnungen Gesundheit und Rehabilitation

XXX 11 ServicewohnenGründungsinitiative für Kleinunternehmen Senioren im Kernbereich

XX 121c Mehrgenerationen-WohnprojektEntwicklung von Verstetigungsansätzen im Kernbereich und Aufbau eines Monitorings Langfristig Mittelfristig XX Mittelfristig 134b WohnumfeldverbesserungenImagekampagne Stadtmarketing (Aufwertung mit regionaler von Nischenräumen Perspektive / Höfen)

9.39.7 HandlungsfeldHandlungsfeld SozialesTourismus / Kultur / Gastronomie / Bildung

X X 14 EinrichtungSommerrodelbahn des Kernbereichsbüros als multifunktionalen Ort Qualifizierung und Erweiterung des bestehenden Angebots Hotel / XX 4b32 InformationsaktionGastronomie zu den bestehenden Angeboten

Kurzfristig Aktivierende Veranstaltungsreihe zu den Handlungsfeldern des Integrierten XXX 2a33 HandlungskonzeptesInformationssystem für Touristen im Kernbereich (Wegeleisystem) XX Kurzfristig X 29dSanierung Marketingoffensive der Festhalle Gastronomie Rudi Wünzer

X 4b Aktivierende Kunstaktion "Verborgene Qualitäten Wald-Michelbachs"

X Innovative Fortentwicklung der Bildungsangebote

Mittelfristig XX 15 Qualifizierung der bestehenden Kulturangebote und Freizeitangebote

Langfristig X Etablierung ergänzender Kulturangebote 210 211

11. KOSTEN- UND FINANZIERUNGSPLANUNG 212 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 11. KoSTEN- und Finanzierungsplanung Seite 1 2012ff 40.000 457.000 457.000 93.000 2011 8.000 32.000 126.000 2010 8.000 8.000 32.000 32.000 8.000 114.000 114.000 114.000 20.000 2009 57.000 57.000 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 3.530 10.000 10.000 10.000 50.765 50.765 33.500 96.000 86.000 374.000 73.000 25.000 101.530 101.530 67.000 192.000 172.000 748.000 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 1 1 1 1 1 3 1 1 1 Förder- priorität 8.000 € 8.000 € 20.000 € 73.530 € 48.000 € 73.000 € 25.000 € 93.000 € 640.265 640.265 190.000 € 742.000 € 1.280.530 1.280.530

Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Förderfähige Förderfähige

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x x x x x öfftl. / private private / öfftl.

Förderung

sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale

Kernbereiche x x x x x x

x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 73.530 € 25.000 € 93.000 € 48.000 € 73.000 € 640.265 640.265 190.000 € 742.000 € 1.280.530 1.280.530 Gesamt- kosten Steuerung Steuerung Steuerung Steuerung Vorbereitung der der Vorbereitung Vorbereitung der der Vorbereitung Einzelmaßnahmen Einzelmaßnahmen Kostenart I. I. II. II. II. IV. Öffentlichkeitsarbeit 8.000 € IV. Öffentlichkeitsarbeit 8.000 € IV. Öffentlichkeitsarbeit 20.000 € II. IV. IV. Öffentlichkeitsarbeit Nummer Bezeichnung Geschäftsgebäuden, zeitgemäße Verkaufsraumgestaltung, Verkaufsraumgestaltung, zeitgemäße Geschäftsgebäuden, Gewerbeleerständen- und Kümmernutzungen und Gewerbeleerständen- Verstetigungskonzepts am Ende der Programmlaufzeit (im der Programmlaufzeit Ende am Verstetigungskonzepts Gewerbe- und Wohneinheiten in Hinsicht auf die die auf Hinsicht in Wohneinheiten und Gewerbe- Kernbereichsbüros Zielausrichtung des Integrierten Handlungskonzeptes Integrierten des Zielausrichtung aktivierung, Unterstützung aller Initiativen vor Ort, Leitung des Ort, vor allerInitiativen Unterstützung aktivierung, barrierefreier und zielgruppenbezogener Umbau von Wohn- und und Wohn- von Umbau zielgruppenbezogener und barrierefreier Gewerbe: zielt auf das gesamte Fördergebiet - Schwerpunkt auf Schwerpunkt - Fördergebiet gesamte das auf zielt Gewerbe: Kernbereiche Überwald Kernbereiche c) Internetauftritt c) d) Erweiterungsbaustein Virtuelles Soziales Netzwerk Aktive Aktive Soziales Netzwerk Virtuelles Erweiterungsbaustein d) energetische Sanierung) energetische Evaluation und Fortschreibung des Integrierten Integrierten des Fortschreibung und Evaluation a) Maßnahmenentwicklung und Steuerung, Netzwerkarbeit, und Maßnahmenentwicklung a) b) Imagekampagne für die Kernbereiche (Schwerpunktthemen (Schwerpunktthemen Kernbereiche die für Imagekampagne b) b) Beseitigung und Vermeidung von Leerständen - Wohnen und Wohnen - Leerständen von Beseitigungb) Vermeidung und c) Beratung von Eigentümern bei der Neuvermietung ihrer ihrer Neuvermietung der bei Eigentümern von Beratung c) Sanierung, (denkmalgerechte Bauberatung und Eigentümer- d) Rahmen des Kernbereichsmanagements) Rahmen a) Sonderbeilagen Zeitung, Flyer, Plakate, etc. Plakate, Flyer, SonderbeilagenZeitung, a) Handlungskonzepts sowie Erarbeitung eines eines Erarbeitung sowie Handlungskonzepts Eigentümer,- Einzelhändler- und Bürgerbeteiligung und - und Bürgerbeteiligung und Einzelhändler- Eigentümer,- Lokale Ökonomie, Wohnen, Tourismus) Wohnen, Ökonomie, Lokale Handlungskonzept / Handlungskonzept Aktive Kernbereiche (HessenAgentur) Aktive Kommunaler Anteil b) Strategiekonzept Lokale Ökonomie Lokale b) Strategiekonzept Integriertes c) Fortschreibung Öffentlichkeitsarbeit Summe Maßnahme Kernbereichsmanagement Servicepauschale Kompetenzzentrum a) Integriertes Handlungskonzept a) Integriertes Verstetigungskonzept 4 1 2 3 Nr. Kosten- und Finanzierungsplanung Kosten- - interkommunal Maßnahmen Übergeordnete NH | ProjektStadt [20.05.10] 213

Seite 2 Seite 3 2012ff 2012ff 2012ff 75.000 300.000 150.000 200.000 725.000 € 725.000 2011 2011 2011 20.000 25.000 150.000 150.000 325.000 € 325.000 2010 2010 2010 30.000 20.000 150.000 250.000 50.000 20.000 25.000 10.000 400.000 € 400.000 2009 2009 2009 294.000 294.000 294.000 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 2008 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 1 1 1 1 1 1 2 1 1 Förder- Förder- Förder- priorität priorität priorität 30.000 € 20.000 € 20.000 € 294.000 € 294.000 450.000 € 450.000 € 250.000 € 200.000 € 100.000 € 70.000 € 70.000 35.000 € 35.000 294.000 1.450.000 € 1.450.000

Kosten Aktive Aktive Kosten Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Kernbereiche Förderfähige Förderfähige Förderfähige Förderfähige Förderfähige Förderfähige

fond fond fond

x Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung Finanzierung Finanzierung

x x x x x öfftl. / private private / öfftl. öfftl. / private private / öfftl. private / öfftl.

Förderung Förderung Förderung

x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst sonst öfftl. öfftl. sonst öfftl. sonst

Finanzierung Finanzierung Finanzierung

Kommunale Kommunale Kommunale Kommunale Kommunale

Kernbereiche Kernbereiche Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Aktive Aktive Finanzierung Finanzierung Finanzierung 30.000 € 20.000 € 20.000 € 294.000 € 294.000 450.000 € 450.000 € 250.000 € 200.000 € 100.000 € 70.000 € 70.000 35.000 € 35.000 294.000 1.450.000 € 1.450.000 Gesamt- Gesamt- Gesamt- kosten kosten kosten Gebäuden Gebäuden Gebäuden maßnahmen maßnahmen Bezeichnung Wohnumfeld- Wohnumfeld- Vorbereitung der der Vorbereitung Vorbereitung der der Vorbereitung Verbesserung der Verbesserung Einzelmaßnahmen Einzelmaßnahmen Modernisierung und und Modernisierung und Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung von Instandsetzung Verkehrsverhältnisse Neubau von Gebäuden von Neubau Gebäuden / Neubau von / Neubau von Gebäuden maßnahmen / Ordnungs- Kostenart Kostenart Kostenart I. X. X. X. IX. VII. VIII. X. / IX. / X. Nummer Bezeichnung Nummer Bezeichnung Nummer VIII. / VI. / VIII. Senioren, Finanzierungsansatz anteilig für für anteilig Finanzierungsansatz Senioren, 1900, Gründerzeit, repräsentativer Bautyp 20. Jhdt.) 20. Bautyp repräsentativer Gründerzeit, 1900, (Starterwohnen), Familienwohnangebote, Service-Wohnen für für Service-Wohnen Familienwohnangebote, (Starterwohnen), unterschiedlichen Bautypen -beispielsweise Baualtersklasse -beispielsweise bis Bautypen unterschiedlichen zielgruppengerechte, bedarfsbezogene Bestandsqualifizierung - bedarfsbezogene zielgruppengerechte, Wohnungen von Umbau altengerechter zielgruppenorientierter, im Wohngebäudes barrierefreien zeitgemäßen, eines Neubau Wohnen Jungem aus bestehend beispielsweise beispielhaften vier von Anschubfinanzierung anteilige Anschubfinanzierung (vorbildhafte Lösungen in Lösungen in (vorbildhafte Anschubfinanzierung Initialförderung des pilothaften Umbaus im Bestand im Umbaus 3malige pilothaften - des Initialförderung Initialmaßnahmen Gemeinbedarfsflächen Kernbereich, Anteilsfinanzierung öffentliche Freiflächen und und Freiflächen öffentliche Anteilsfinanzierung Kernbereich, drei Initialprojekte - unterstützende Anschubfinanzierung unterstützende - Initialprojekte drei öffentliche Gemeinschaftsräumlichkeiten öffentliche im Kernbereich interkommunalen Kooperation interkommunalen Kleinwohnungen Kernbereich Summe Summe Maßnahme Initiativkonzept zukunftsfähige Mobilität zukunftsfähige Initiativkonzept in der Jugendhostel Potenzialanalyse der Weiterentwicklung Nachhaltige Maßnahme Bahnhofsumfeld Ortseingang Aufwertung Maßnahme der Wohnungsleerstände Revitalisierung an des Angebotes Erweiterung Servicewohnen für Senioren im im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Wohnumfeldverbesserungen (Aufwertung Summe Kommunaler Anteil Bauabschnitt1 Kernbereich Kurortestrategie von Nischenräumen / Höfen) von Nischenräumen 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Nr. 9.1. Handlungsfeld Interkommunale Maßnahmen Handlungsfeld Interkommunale Wald-Michelbach ( Förderbescheid: 11/2009) Initialprojekt Handlungsfeld Wohnen / Demografie Nr. Nr. 9.2. NH | ProjektStadt [20.05.10] NH | ProjektStadt [20.05.10] 214 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 11. KOSTEN- und finanzierungsplanung Seite 3 2012ff 2012ff 200.000 725.000 € 725.000 2011 2011 25.000 75.000 150.000 300.000 325.000 € 325.000 2010 2010 150.000 150.000 150.000 250.000 400.000 € 400.000 2009 2009 294.000 294.000 294.000 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 1 1 1 1 1 2 Förder- Förder- priorität priorität 450.000 € 450.000 € 200.000 € 250.000 € 294.000 € 294.000 100.000 € 294.000 1.450.000 € 1.450.000

Kosten Aktive Aktive Kosten Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Kernbereiche Förderfähige Förderfähige Förderfähige

fond fond

Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung Finanzierung

x x öfftl. / private private / öfftl. öfftl. / private private / öfftl.

Förderung Förderung

x x x x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung Finanzierung

Kommunale Kommunale Kommunale Kommunale

Kernbereiche Kernbereiche

x x x x x x Aktive Aktive Aktive Finanzierung Finanzierung 450.000 € 450.000 € 294.000 € 294.000 200.000 € 100.000 € 294.000 1.450.000 € 1.450.000 Gesamt- Gesamt- kosten kosten Gebäuden Gebäuden Gebäuden maßnahmen maßnahmen Wohnumfeld- Wohnumfeld- Modernisierung und und Modernisierung Modernisierung und und Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung von Instandsetzung Gebäuden / Neubau von / Neubau von Gebäuden maßnahmen / Ordnungs- Kostenart Kostenart X. X. IX.Gebäuden von Neubau 250.000 € VIII. X. / IX. / X. Nummer Bezeichnung Nummer Bezeichnung VIII. / VI. / VIII. Senioren, Finanzierungsansatz anteilig für anteilig Finanzierungsansatz Senioren, 1900, Gründerzeit, repräsentativer Bautyp 20. Jhdt.) 20. Bautyp repräsentativer Gründerzeit, 1900, unterschiedlichen Bautypen -beispielsweise Baualtersklasse -beispielsweise bis Bautypen unterschiedlichen (Starterwohnen), Familienwohnangebote, Service-Wohnen für für Service-Wohnen Familienwohnangebote, (Starterwohnen), zielgruppengerechte, bedarfsbezogene Bestandsqualifizierung - bedarfsbezogene zielgruppengerechte, Wohnungen Umbau von altengerechter zielgruppenorientierter, im Wohngebäudes barrierefreien zeitgemäßen, eines Neubau Wohnen Jungem aus bestehend beispielsweise anteilige Anschubfinanzierung von vier beispielhaften beispielhaften vier von Anschubfinanzierung anteilige Anschubfinanzierung (vorbildhafte Lösungen in in Lösungen (vorbildhafte Anschubfinanzierung Initialförderung des pilothaften Umbaus im Bestand im Umbaus - 3malige pilothaften des Initialförderung Initialmaßnahmen Gemeinbedarfsflächen Kernbereich, Anteilsfinanzierung öffentliche Freiflächen und und Freiflächen öffentliche Anteilsfinanzierung Kernbereich, drei Initialprojekte - unterstützende Anschubfinanzierung unterstützende - Initialprojekte drei öffentliche Gemeinschaftsräumlichkeiten öffentliche im Kernbereich Kleinwohnungen Kernbereich Maßnahme Bahnhofsumfeld Ortseingang Aufwertung Summe Maßnahme der Wohnungsleerstände Revitalisierung an des Angebotes Erweiterung Servicewohnen für Senioren im im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Wohnumfeldverbesserungen (Aufwertung Summe Kernbereich Bauabschnitt1 von Nischenräumen / Höfen) von Nischenräumen 8 9 10 11 12 13 Initialprojekt Wald-Michelbach ( Förderbescheid: 11/2009) Initialprojekt Handlungsfeld Wohnen / Demografie Nr. Nr. 9.2. NH | ProjektStadt [20.05.10] 215

Seite 4 2012 2012ff 200.000 € 300.000 200.000 € 100.000 € 200.000 € 200.000 600.000 2011 2011 50.000 € 75.000 € 125.000 2010 2010 25.000 50.000 € 75.000 € 25.000 € 25.000 125.000 2009 2009 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 1 2 1 2 3 3 Förder- Förder- priorität priorität 25.000 € 200.000 € 300.000 € 300.000 € 150.000 € 100.000 € 225.000 € 225.000 € 850.000

Kosten Aktive Aktive Kosten Aktive Kosten Kernbereiche Kernbereiche Förderfähige Förderfähige Förderfähige

fond fond

x x Verfügungs- Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung Finanzierung

x x x x öfftl. / private private / öfftl. private / öfftl.

Förderung Förderung

x x x sonst öfftl. öfftl. sonst öfftl. sonst

Finanzierung Finanzierung

x x x x x

Kommunale Kommunale Kommunale

Kernbereiche Kernbereiche

x x x x x x Aktive Aktive Aktive Finanzierung Finanzierung 25.000 € 200.000 € 600.000 € 300.000 € 800.000 € 100.000 € 225.000 € 225.000 1.800.000 Gesamt- Gesamt- kosten kosten Gebäuden Gebäuden / Gebäuden Gebäuden / Gebäuden maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen Bezeichnung Bezeichnung Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Zwischennutzung Modernisierung und und Modernisierung und Modernisierung und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung von Instandsetzung Kostenart Kostenart X. VIII. VIII. VIII. X. / XI. / X. Nummer Nummer X. / VIII. / X. Kernbereichsentwicklung analog RiLiSe - Förderung / privat - / privat Förderung RiLiSe - analog Kernbereichsentwicklung Beratungs- und Informationsangebote) und Beratungs- Ausleuchtung wichtiger öffentlicher Flächen (Sicherheit und (Sicherheit Flächen öffentlicher wichtiger Ausleuchtung Angebote, Räumlichkeiten für Vereine und Initiativen, Initiativen, und für Vereine Räumlichkeiten Angebote, Sanierung von Gebäuden (öffentlich - zweckbindig - zweckbindig Gebäuden (öffentlich von Sanierung für Bildung, Kultur und Freizeit (Sprachkurse, Kreis-VHS- (Sprachkurse, Freizeit und Bildung,für Kultur und Leuchtmitteln von Austausch lebenszyklusabhängiger unter insbesondere EE - Potenzialkatasters Erstellungeines a) Nahwärmenetz b) Regenwasserbewirtschaftung bei öffentlicher Zweckbindung wie vor) wie Zweckbindung öffentlicher bei Barrierefreiheit) Wirtschaft, Einsatz von Erneuerbaren Energien bei der bei Energien Erneuerbaren von Einsatz Wirtschaft, Berücksichtigung des ökonomischen Potenzials für die lokale lokale die für Potenzials Berücksichtigungökonomischen des Umrüstung auf moderne LED-Technologien, verbesserte verbesserte LED-Technologien, moderne auf Umrüstung Anschubzuschuss 5.000,- bei privater Nutzung / FinanzierungAnschubzuschuss 5.000,- bei privater Nahwärmenetz Regionale Stoffkreisläufe / Regionale Stoffkreisläufe öffentlichen Raum öffentlichen Maßnahme Kernbereichsbüro als multifunktionaler Qualifizierung der bestehenden Summe Maßnahme und funktionale Energetische im der Beleuchtung Optimierung Eneuerbare Energien Potenzialkataster Summe Ort Kulturangebote und Freizeitangebote und Freizeitangebote Kulturangebote 14 15 16 17 18 Handlungsfeld Soziales / Kultur / Bildung Handlungsfeld Soziales / Kultur / Nachhaltigkeit Handlungsfeld Umwelt Nr. Nr. 9.3. 9.4. NH | ProjektStadt [20.05.10] 216 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 11. KOSTEN- und finanzierungsplanung Seite 5 2012 60.000 75.000 € 300.000 € 230.000 € 350.000 € 125.000 2011 150.000 € 100.000 300.000 2010 35.000 600.000 € 175.000 300.000 1.110.000 250.000 1.440.000 2009 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 3 1 1 2 1 1 2 2 2 1 1 Förder- priorität 60.000 € 75.000 € 35.000 € 600.000 € 450.000 € 400.000 € 175.000 € 300.000 € 230.000 € 350.000 € 125.000 € 2.800.000

Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Förderfähige Förderfähige fond

x Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x x x x x x x x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 60.000 € 75.000 € 35.000 € 400.000 € 600.000 € 300.000 € 230.000 € 450.000 € 175.000 € 350.000 € 250.000 € 2.925.000 Gesamt- kosten Gebäuden Gebäuden Maßnahmen Maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen maßnahmen Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Wohnumfeld- Vorbereitung der der Vorbereitung Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung der Verbesserung Verbesserung der Verbesserung Einzelmaßnahmen Modernisierung und und Modernisierung Modernisierung und und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Verkehrsverhältnisse / Verkehrsverhältnisse Kostenart I. X. X. VIII. VIII. Nummer Bezeichnung VII./ VIII. VII./ VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. VII. / VIII. VII. Raum) öffentlichen Raum (Bordsteinabsenkung, Beleuchtung,(Bordsteinabsenkung, etc.) Raum öffentlichen Außenwerbung, Wegeleitsystem, Oberflächen- Wege- und Wege- Oberflächen- Wegeleitsystem, Außenwerbung, energetischer Gesichtspunkte - für drei Objekte drei für - Gesichtspunkte energetischer Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes sowie sowie BerücksichtigungBelangeder Denkmalschutzes des d) Attraktivierung der Straßenräume (Stadtmöblierung, (Stadtmöblierung, Straßenräume der Attraktivierung d) Gestaltungsleitbildes Förderung von vier Fassadensanierungen Fassadensanierungen vier von Förderung Gestaltungsleitbildes Impuls- und Anteilsfinanzierung für Sanierung und und Sanierung für Anteilsfinanzierung und Impuls- Neuerstellung Stellplätze, Nachfrage / Angebot Management a) Erarbeitung des Leitbildes (Fassaden, Stadtmöblierung, Stadtmöblierung, (Fassaden, Leitbildes des Erarbeitung a) öffentlichen im Barrierefreiheit der Gewährleistung Plätze, c) Initialförderung von Fassadensanierungen im Sinne des Sinne im Fassadensanierungen von Initialförderung c) b) Umsetzung - Gewährleistung der Barrierefreiheit im Pflegekonzepte) Inwertsetzung stadtbildprägender Gebäude unter unter Gebäude stadtbildprägender Inwertsetzung im Kernbereich mit Impuls- und Vorbildcharakter und mitImpuls- Kernbereich im Stellplätze, Zuwegung, Aufwertung Telekomgebäude, Telekomgebäude, Aufwertung Zuwegung, Stellplätze, Fortsetzung der Umgestaltung Freiraum Michelbach Umgestaltungder Freiraum Fortsetzung im Umfeld der Haupteinkaufsstrasse Maßnahme übergreifendes Gestaltungsleitbild Bahnhofsumfeld Ortseingang Aufwertung an den Anbindung der Ludwigstrasse Räume der öffentlichen Aufwertung (Aufenthaltsqualitäten, Ludwigstrasse Sanierung und Inwertsetzung, Umfeld Hofwiese (derzeit Neugestaltung Räume der der öffentlichen Aufwertung Stadträume der öffentlichen Verknüpfung Summe Brachfläche) Bauabschnitt 2 Bauabschnitt Aussengastronomie, Zonierung, Modernisierung ortsbildprägender touristisch bedeutsamen Ortseingang Ortseingang bedeutsamen touristisch Bahnhof Ober-Wald-Michelbach Gebäude "2. Reihe" / Parkplatzmanagement "2. Integration Parkplätze) Integration 19 20 21 22 23 24 25 26 Handlungsfeld Stadtbild / Öffentlicher Raum / Verkehr / Öffentlicher Handlungsfeld Stadtbild Nr. 9.5. NH | ProjektStadt [20.05.10] 217

Seite 6 2012 30.000 675.000 € 675.000 2011 15.000 45.000 125.000 250.000 125.000 250.000 290.000 € 290.000 2010 25.000 25.000 100.000 25.000 € 25.000 2009 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 3 1 1 2 1 Förder- priorität 30.000 € 60.000 € 375.000 € 150.000 € 375.000 € 990.000 € 990.000

Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Förderfähige Förderfähige

fond

Verfügungs- Verfügungs- Finanzierung

x x x öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x x x x x x x x x x x x Aktive Aktive Finanzierung 30.000 € 60.000 € 375.000 € 300.000 € 375.000 € 1.140.000 € 1.140.000 Gesamt- kosten Gebäuden Gebäuden Gebäuden Verfügungsfonds Modernisierung und und Modernisierung Modernisierung und und Modernisierung Modernisierung und und Modernisierung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Instandsetzung von von Instandsetzung Kostenart X. X. X. XI. Zwischennutzung Nummer Bezeichnung Ausbildungsförderung - Förderung von gemeinsamen gemeinsamen von - Förderung Ausbildungsförderung unter Einwerbung von Finanzierungsanteilen regionaler regionaler Finanzierungsanteilen von Einwerbung unter Qualifizierung und Stabilisierung des Einzelhandelsangebots, des Einzelhandelsangebots, Stabilisierung und Qualifizierung Standortmarketing; Projektbezogene Beratung und Beratung Projektbezogene Standortmarketing; Absprache der Öffnungszeiten und gemeinsame Aktionen; Aktionen; gemeinsame und Öffnungszeiten der Absprache Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beratungs- und und Beratungs- sowie Weiterbildungsmaßnahmen und Fort- Basis der Ergebnisse des Strategiekonzeptes Lokale Ökonomie: Lokale Strategiekonzeptes des BasisErgebnisse der Wirtschaftspartner und ggf. Sponsoren, Schwerpunkt Schwerpunkt Sponsoren, ggf. und Wirtschaftspartner Rabattheft, Gutscheinheft, Einrichten von Serviceangeboten von Einrichten Gutscheinheft, Rabattheft, Aktivierung der Gewerbetreibenden für eine zukunftsgewandte zukunftsgewandte für eine Gewerbetreibenden der Aktivierung Experten - Impulsförderung - 4 Projekte 4 - Impulsförderung - Experten feste Beratungsangebote im Kernbereichsbüro in in Kernbereichsbüro im Beratungsangebote feste Akteuren Zusammenarbeitmitlokalen Sicherung und Verbesserung der Grundversorgungssituation Grundversorgungssituation der Verbesserung und Sicherung und bedarfsgerechte Umnutzung, Zwischennutzungen - 3 Umnutzung, Zwischennutzungen und bedarfsgerechte Gutscheinaktionen Gastronomie Gutscheinaktionen Angebots b) Bestandsentwicklung (Versammlungen, Einzelgespräche, etc.) - etc.) Einzelgespräche, Bestandsentwicklung(Versammlungen, Impuls- und Anschubfinanzierung - 3 Objekte 3 - Anschubfinanzierung und Impuls- Spielgruppe einer Einrichtung z.B. - Impulsprojekte zwei repräsentative, moderne und zukunftsfähige Ladengestaltung zukunftsfähige moderne und repräsentative, a) c) Impuls- und Anschubfinanzierung, gezielte Marktbereinigung Marktbereinigung gezielte Anschubfinanzierung, und Impuls- d) e) f) wie z.B. Lieferung von Waren an Senioren, Spezielle an Senioren, Waren von Lieferung z.B. wie auf Grundlage der Ergebnisse des Strategiekonzeptes Lokale Lokale Strategiekonzeptes des Ergebnisse der Grundlage auf Kerneinkaufsstraße; Förderung von folgenden Maßnahmen - auf - auf Maßnahmen folgenden von Förderung Kerneinkaufsstraße; Informationsangebote für Einzelhändler und Gewerbetreibende und für Einzelhändler Informationsangebote Projekten mit Schulen, Patenschaften und Berufslotsen und mitSchulen,Patenschaften Projekten durch räumliche Erweiterung / Diversifikation des bestehenden des bestehenden ErweiterungDiversifikation / räumliche durch Ökonomie und von Beratungen in Kooperation mit regionalen regionalen mit Kooperation in Beratungen von und Ökonomie Objekte leerstehender Gewerbeimmobilien leerstehender und Gewerbeangebote Angebote im Einzelhandel Angebote Summe Ergänzung zielgruppenorientierter Ergänzung zielgruppenorientierter Standortgemeinschaft Maßnahme Maßnahme und Landenleerstände Revitalisierung Einzelhandels- Qualifizierung bestehender eines Verfügungsfonds / Einrichtung von Zwischennutzungen ortsbildprägender, Umnutzung Gewerbeleerständen 27 28 29 30 31 Handlungsfeld Lokale Ökonomie Handlungsfeld Lokale Nr. 9.6. NH | ProjektStadt [20.05.10] 218 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach 7. HaNDLUNGSFELDER und MaSSnahmen Seite 7 2012 45.000 € 250.000 310.000 € 310.000 4.324.000 € 4.324.000 2011 15.000 15.000 15.000 € 15.000 1.101.000 € 1.101.000 2010 2009 [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach [Aktive Kernbereiche] Integriertes Handlungskonzept Wald-Michelbach 2008 50.765 327.500 € 1.806.000 Finanzierung aus dem Programm Aktive Kernbereiche Finanzierung aus dem Programm Aktive Förderfähige Kosten in EUR bezogen auf Förderantragsjahre auf EUR bezogen in Kosten Förderfähige 1 1 2 Förder- priorität 30.000 € 45.000 € 250.000 € 325.000 € 325.000 7.609.265 € 7.609.265

Kosten Aktive Aktive Kosten Kernbereiche Förderfähige Förderfähige

fond

Verfügungs- Verfügungs-

Finanzierung

öfftl. / private private / öfftl. Förderung

x x x x x x x x x sonst öfftl. öfftl. sonst

Finanzierung

Kommunale Kommunale Kernbereiche

x x x Aktive Aktive Finanzierung 30.000 € 45.000 € 250.000 € 325.000 € 325.000 8.834.265 € 8.834.265 Gesamt- kosten maßnahmen Wohnumfeld- Vorbereitung von von Vorbereitung Vorbereitung von von Vorbereitung Einzelmaßnahmen Einzelmaßnahmen Kostenart I. I. VIII. Nummer Bezeichnung € ), Impuls- und Initialförderung für Bestandfür (2x 15.000,- Initialförderung und Impuls- Anschubfinanzierung für Neuansiedlung und Inwertsetzung 125.000,- € ) Leerstand in Absprache mit HoGa und lokalen Anbietern (2x (2x Anbietern lokalen und mitHoGa Absprache in Leerstand Gastronomie bestehenden Angebots Hotel / Hotel Angebots bestehenden Qualifizierung und Erweiterung des Qualifizierung und Erweiterung Buchungssysteme, Informationstafeln, Informationstafeln, Buchungssysteme, Wegemarkierungen) Gesamtsumme Summe Maßnahme Maßnahme im für Touristen Informationssystem Kernbereich (Wegweiser, Kernbereich (Wegweiser, 32 33 Handlungsfeld Tourismus / Gastronomie Nr. 9.7. NH | ProjektStadt [20.05.10] 7.8kale Lo Ökonomie und Arbeit 219

220 221

12. ABBILDUNGSVERZEICHNIS, QUELLEN- VERZEICHNIS, ANLAGEN 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 222 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 | Schaubild Organisationsstruktur

Abb. 2 | Interkommunale Kooperation | Quelle: Wald-Michel- bach, Grasellenbach, eigene Darstellung

Abb. 3 | Fördergebiet Kernbereich Wald-Michelbach | Quelle: Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 4 | Metropolregionen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung

Abb. 5 | Der Odenwald, die Bergstraße | Quelle: Google Earth, OREG/IGO, eigene Darstellung

Abb. 6 | Lage im Raum | Quelle: NH, eigene Darstellung

Abb. 7 | Zentralraum, Zwischenraum und Peripherie | Quelle: BBR: Raumornungsbericht 2005, S. 20

Abb. 8 | Hessen – Metropolregion und ländlicher Raum |Quelle: BBR Raumordnungsbaricht 2005, eigene Darstellung

Abb. 9 | Übersicht Städtebaufördermaßnahmen | Quelle: BMVBS, eigene Darstellung

Abb. 10 | Odenwaldlogo Drache Sigi (in Anspielung auf den Dra- chentöter der Nibelungensage Siegfried)

Abb. 11 | Überwaldlogo | Quelle: Interkommunale Kooperation Überwald

Abb. 12 | Strecke der Überwaldbahn (historischer Verlauf) mit ihren vielen Viadukten und Tunnel | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 13 | Übersicht Ortsteile, Einwohner (absolut und prozentual) | Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 14 | Städtebauliche Merkmale und Potentiale | Gemeinde Wald-Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 15 | Nutzungsdruck der Außenräume in der Ludwigstraße: Ausstellung Blumenladen, Außenbestuhlung Gastrono- mie | Quelle: NH ProjektStadt 223

Abb. 16 | Übersicht über die Landschaftsräume und Naturschutzgebiete | Umweltatlas Hessen, BMU, eigene Darstellung

Abb. 17 | Verkehrliche Erschließung Überblick der Zeiten | Quelle: Google Maps

Abb. 18 | Bahnverbindungen | Quelle: Deutsche Bahn, VIAS, eigene Darstel- lung

Abb. 19a | Busverbindungen | Quelle: VRN, eigene Darstellung

Abb. 19b | Busverbindungen Fahrtzeiten | Quelle: VRN, eigene Darstellung

Abb. 20 | Regionale Anbindungen MIV | Quelle: Google Earth, eigene Dar- stellung

Abb. 21 | Zahl der Pendler im Vergleich zu Land und Kreis | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 22 | Bevölkerungsdichte im Vergleich zu Kreis, Land und Regierungs- bezirk EW/qkm Stand: 2007 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 23 | Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 Absolut | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 24 | Zu- und Fortzüge 1990-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 25 | Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Vergleich (1990-2008) | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 26 | Bevölkerungsentwicklung natürliche / wanderungsbedingt 1990- 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 27 | Bevölkerungszusammensetzung Jugend-/Altenanteil im Vergleich zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 28 | Ausländeranteil im Vergleich zu Kreis und Land Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 29 | Ausländeranteil nach Altersgruppen Stand 2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 30 | Anteil Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Stand 2007, in Prozent | HSL, eigene Darstellung 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 224 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Abb. 31 | Aktuelle Leerstände (Wohn- und Geschäftshäuser) 11/2009 | Quelle: Gemeinde, eigene Darstellung

Abb. 32 | Räumliche Darstellung der sozialen Infrastruktur im Kernbereich | Quelle: Gemeinden; eigene Darstellung

Abb. 33 | Vereine nach Sparten in % im OT Wald-Michelbach | Quelle: Wald- Michelbach, eigene Darstellung

Abb. 34 | Entwicklung Arbeitslosigkeit Region Rhein-Neckar 2000-2007 | WIAS Monitoring, eigene Darstellung

Abb. 35 | Branchenstruktur Region Rhein-Neckar | WIAS Monitoring, eigene Darstellung

Abb. 36 | Beschäftigte nach Branchen in Wald-Michelbach 2009 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 37 | Entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Arbeitsort 1990-2008 im Vergleich zu Kreis und Land | HSL, eigene Darstellung

Abb. 38 | Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in Wald-Michelbach 1990 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 39 | Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt im Vergleich zu Land und Kreis 2005, 2008 (je 10.000 EW) | HSL, eigene Darstellung

Abb. 40 | Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 41 | Entwicklung der jährlichen Übernachtungen in Wald-Michelbach 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung

Abb. 42 | Jährliche Zahl der Besucher in Wald-Michelbach 1989-2008 | Quelle: HSL, eigene Darstellung

Abb. 43 | Durchschnittliche Auslastung der Betten in % 1989 – 2008 | HSL, eigene Darstellung 225

Quellenverzeichnis

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Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft im Deutschen Verband für Woh-nungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.: Wirtschaftliche Entwick- lung von Kleinstädten – Pilotstadt Colditz. Handlungsschwerpunkte: Einzelhan- del und Touris-mus, Standortvermarktung, Kommunikation. 2007

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Brenergo: www.brenergo.de

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Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald: www.geo-naturpark.net

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: www. wirtschaft.hessen.de

Hessisches Statistisches Landesamt: www.statistik-hessen.de

Industrie- und Handelskammer Darmstadt, Rhein-Main-Neckar: www.darm- stadt.ihk24.de

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Kreis Bergstrasse: www.kreis-bergstrasse.de , www.diebergstrasse.de

Naturschutzgebiete Hessen: www.atlas.umwelt.hessen.de/atlas/

Neue Wege in den Arbeitsmarkt: www.neue-wege.org

Nibelungenland: www.nibelungenland.lorsch.de

Metropolregion Rhein-Neckar: www.m-r-n.com

Odenwaldkreis: www.odenwaldkreis.de , www.odenwald.de

Odenwald-Regional-Gesellschaft mbh: www.oreg.de

Wirtschaftsförderung Bergstrasse: www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de

Zukunftsoffensive Überwald: www.ueberwald.eu

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 230 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Fotos

Foto 1 | ehemaliger Odenwaldexpress am Bahnhof Unter-Wald-Mi- chelbach Foto: Joachim Gutjahr

Foto 2 | Vöck elsbacher Viadukt / Quelle: Gemeinde Wald-Michelbach

Foto 3 | Mackenheimer Viadukt / http://www.panoramio.com/photo/15060603 Rita Eberle-Wessner

Foto 4 | Mackenheimer Viadukt / Foto: Joachim Gutjahr

Foto 5 | blick Ludwigstraße „In der Gass“

Foto 6 | erfolge der einfachen Stadterneuerung im Zentrum

Foto 7 | Gestaltungsbedarf im zentralen Kernbereich

Foto 8 | leerstand im zentralen Kernbereich

Foto 9 | landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 10 | landschaftliches Potenzial Odenwald

Foto 11 | zukünftiger Draisinenbahnhof

Foto 12 | erfolgreiche Nachnutzung Sozialstation Bahnhof Ober-Wald-Michelbach

Foto 13 | platz vor dem Rathaus

Foto 14 | untergenutzte Flächen im Kernbereich (Parkplatzzwischen- nutzung)

Foto 15 | brachen in der zentralen Ludwigstraße

Foto16 | zentraler Kernbereich Ludwigstraße

Foto 17 | erfolge der einfachen Stadterneuerung im Zentrum

Foto 18 | Gestaltungsbedar f in der zentralen Ludwigstraße

Foto 19 | nutzungsdruck auf die zentrale Ludwigstraße

Foto 20 | zentrale Gewerbebrache Coronet-Areal 231

Anhang

1. beschlussfassung Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KomAG)

2. Mitgliederliste Interkommunale Lenkungsgruppe

3. einladung Lokale Partnerschaft

4. Mitgliederliste Lokale Partnerschaft

5. Mindmap „Ökonomie-Tourismus-Gastronomie“ der Lokalen Partnerschaft

6. Mindmap „Umwelt-Stadtbild-Verkehr“ der Lokalen Partnerschaft

7. Mindmap „Demografie-Wohnen-Soziales“ der Lokalen Partnerschaft

8. Mindmap „Leitbild“ der Lokalen Partnerschaft

9. einladung, Einladungsliste und Mindmap Expertenworkshop

10. einladungsflyer Bürgerbeteiligung

11. Fotodokumentation und „Wunschzettel“ der Bürgerbeteiligung

12. poster der Bürgerbeteiligung

13. pressespiegel

14. leitfaden „Strategiekonzept Lokale Ökonomie“ 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 232 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 1

Beschlussfassung Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KomAG) 233

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 234 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 235

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 236 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 237

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 238 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 2

Mitgliederliste Interkommunale Lenkungsgruppe 239

1

eMail [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

[email protected]

Funktion Funktion Bürgermeister Bürgermeister Wald-Michelbach Bürgermeister Grasellenbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordneter Grasellenbach Beigeordneter Grasellenbach Gemeinde SB Grasellenbach Gemeinde SB Wald-Michelbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordneter Wald-Michelbach Beigeordnete Grasellenbach Beigeordneter Grasellenbach

Gemeindevertreter Wald-Michelbach

Telefon 06207/ 06207/ 110 947 06253/ 949412 06207/ 2388 06207/ 7340 06207/ 7572 06253/ 4506 06253/ 949421 06207/ 155 947 06207/ 2595 06207/ 7768

Straße 69483 Wald-Michelbach Wald-Michelbach 69483 Grasellenbach 64689 Wald-Michelbach 69483 Wald-Michelbach 69483 Grasellenbach 64689 Grasellenbach 64689 Grasellenbach 64689 Wald-Michelbach 69483 7 Straßburg Wald-Michelbach 69483 19 Straße Gaderner Wald-Michelbach 69483 72 Nibelungenstr. Grasellenbach 64689 39 Siegfriedstraße Grasellenbach 64689

Vorname Joachim Joachim 17 Gass In der Markus Werner 1 Schulstraße Udo 15 Schillerstraße Wolfgang 7 Nibelungenstraße 11 Seckenrain Willy Andreas 9 Gasse 1 Schulstraße Stefan 17 Gass In der Hans-Jörg Werner) Gunther Udo) Hildegard Wolfgang) Siegfried Willy)

Name (EP für Lammer für (EP Lammer für (EP Klos für (EP Pütt für (EP Döhler Ersatzpersonen: Ersatzpersonen: (EP) . Nr 1 1 Kunkel 2 Röth 3. Lammer 4 Klos 5 Pütt 6 Döhler 7. Zöller 8 Jäger 1. Lipp 2. Emig 3 Fischer 4. Schmidt MitgliederlisteInterkommunalen derLenkungsgruppe 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 240 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 3

Einladung Lokale Partnerschaft 241

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 242 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 243

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 244 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 245

Anhang 4

Mitgliederliste Lokale Partnerschaft 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 246 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 1

eMail [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Kontakt@Georg-Röth-GmbH.de hans-peter.mury@gemeinde-wald- [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] michelbach.de Funktion Funktion Sparkasse Sparkasse Starkenburg ev. Pfarrerin; Kirchengemeinde kath. Kirchengemeinde + WVÜ Firmeninhaberin + OWK Gastronom * Senioren Aktive 1. Beigeordneter Einzelhändlerin + ESE Mitarbeiter Ortsbürger Museums- Vors. u. Kulturverein + Apotheker Grundeigentümer im Gastronomin Kernbereich Gastronomin + Vors.Jugend- u. Seniorenausschuss Gemeindevertreter ModeteamSchäfer Gastronom Vertr. + and. Kulturen Telefon 06207/ 06207/ 94034121 06207/ 920258 06207/ 6295 06207/ 605547 2693 06207/ 1280 06207/ 6295 06207/ 2189 06207/ 2666 06207/ 947163 06207/ 6422 06207/ 2207 06207/ 1890 06207/ 948220 06207/ 06207/ 6408 Straße 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 69483 Wamiba 69483 Vorname Martina Martina Yvonne 3 Kirchbergstraße 5 Stallenkandel Irina Sabine 11 Pestalozzistraße Manfred 27 Schwalbengasse Jens 66 Straße Gaderner 06207/ 5 Stallenkandel Beate Hans-Peter 22 Gass In der 8a Am Königsbuckel Gundolf 94 Ludwigstraße Engin 17 Weidenklingen Im Name . Nr 1 1 Altendorf 2 Beyer 3 Bleck Ludwina 4 Boshoven-Krämer 17 Straße Hartenroder Beatrix 5 Burger 5 Am Königsbuckel 6 Eßinger 7 Gölz 8 Jöst 9 Mackowiak 10 Metz 11 Günter Mury 12 Reh 37 Seckenrain 13 Dr. Schaffnit 14 Schindler Rolf 15 Suvaki Diana 47 Ludwigstraße 5 Gass In der LokaleWald-MichelbachPartnerschaft 247

2 [email protected] [email protected] eMail eMail [email protected] [email protected] [email protected] Funktion Einzelhändler + Einzelhändler Geschäftführer Firma B+S + Geschäftsführer VoBa Weinheim VoBa Prokurist Gemeindevertreter Gemeindevorstand 0172 0172 7431844 06207/ 5458 06207/ 1748 06207/823 12 Telefon Telefon 69483 Wald-Michelbach Wald-Michelbach 69483 Wamiba 69483 Wamiba 69483 Wald-Michelbach 69483 Wald-Michelbach 69483 Straße Straße Franz Franz Wolfgang 43 Ludwigstr. 50 Neckarstraße Peter 50 Neckarstraße Vorname Vorname Name Name Nr . 16 Trautmann 17 Wiemer 18 Jürgen Wojcik 19 13 Wullfert-Maletz Gass In der 20 Anny Bihn 23 Forsthausstraße 23.11.2009 Stand 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 248 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 5

Mindmap “Ökonomie-Tourismus-Gastronomie” der Lokalen Partnerschaft 249

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Anhang 6

Mindmap “Umwelt-Stadtbild-Verkehr” der Lokalen Partnerschaft 251

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Anhang 7

Mindmap “Demografie-Wohnen-Soziales” der Lokalen Partnerschaft 253

                                                              12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 254 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 8

Mindmap “Leitbild” der Lokalen Partnerschaft 255

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Anhang 9

Einladung, Einladungsliste und Mindmap Expertenworkshop 257

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 258 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 259

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 260 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 261

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Anhang 10

EinladungsflyerB ürgerbeteiligung 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 264 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Gemeinde Wald-Michelbach Bürgerbeteiligung Aktive Kernbereiche in Hessen – Interkommunale Kooperation Grasellenbach / Wald-Michelbach 265

Gemeinde Wald-Michelbach

Bürgerbeteiligung - Ortskern Wald-Michelbach Die Gemeinde Wald-Michelbach ist im Oktober letzten Jahres gemeinsam mit der Gemeinde Grasellenbach als interkommunale Kooperation in das Städtebauförderungs- programm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ aufgenommen worden. Ziel des Programms ist die Reaktivierung und Stabilisierung des Ortskerns Wald- Michelbach als multifunktionaler Ort des Wohnens, des Arbeitens, der Kultur und des ö entlichen Lebens. Zur Zeit wird mit einem Team der NH ProjektStadt für jede Gemeinde ein integriertes Handlungskonzept erarbeitet, welches die Grundlage für die weitere Förderung bilden wird.

Bei der Erarbeitung der Konzepte ist IHRE MEINUNG und Ihre Kenntnis Ihres Einladung Heimatortes gefragt! Deshalb laden die Gemeinde Wald-Michelbach und das zur Bürgerbeteiligung Managementteam der „Aktiven Kernbe- reiche“ Sie herzlich zum Bürger- Workshop „Integriertes Handlungskon- am Samstag, den zept Wald-Michelbach“ ein. 28.11.09, Bei dieser Gelegenheit möchten wir Ihnen das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ und die in der Zeit von 15 bis Themenfelder in Ihrer Kommune vorstel- 18 Uhr, len. Außerdem möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, uns weitere Problemlagen und Handlungsfelder im Rathaus Wald- aufzuzeigen und über die bisherigen Konzeptinhalte zu diskutieren. Michelbach, Denn Sie kennen In der Gass 17, Ihre Gemeinde 69483 Wald- am Besten! Michelbach

Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung! Schauen Sie vorbei! 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 266 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 11

Fotodokumentation und „Wunschzettel“ der Bürgerbeteiligung “Aktive Kernbereiche” Wald-Michelbach 28.11.2009 267

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 268 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN                                          269

Anhang 12

Poster der Bürgerbeteiligung 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 270 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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� � � � � � � Wohnen in einer attraktiven� Mitte � � � � � � � � � � � � �

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P Mögliche Maßnahmen: -16-=;?)04 7;<;<:);;- P P P M-0:/-6-:)<176-6'7068:72-3< #+0?)4*-6/);;- P  -5-16;+0).<;?706-6 M#-:>1+-?706-6.G:#-617:-6

: M"->1<)41;1-:=6/=,?1/;<:);;- 1+0-4;<:);;- M#+0)..=6/>76'706:)=5.G:,1-2=6/-6 Sauergasse ->F43-:=6/;)6<-14- M'706=5.-4,>-:*-;;-:=6/-6=.?-:<=6/>76 1;+0-6:E=5-6F.-6 M#)61-:=6/=6,7,-:61;1-:=6/8:E/-6,-:01;<7:1;+0-: -*E=,- Ideen / Anregungen: )0607. M D*-:?)4, M ,:)1;16- M 271

3<1>--:6*-:-1+0- #<)6,7:<')4,1+0-4*)+0

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� � � � � � � Qualifizierung durch Vernetzung� und Kommunikation � � � � � � � � � � � � �

)6,4=6/;.-4,#7B1)4-;14,=6/=4<=:&-:?)4<=6/:-1B-1< Stärken: M!=)6<1<)<1>=6,9=)41<)<1>07+0?-:<1/-;#+0=4)6/-*7< M"-1+00)4<1/-;6/-*7<,-:&##<)6,7:<--88-60-15 =6,'-160-15 M!=)41<)<1>07+0?-:<1/-;-<:-==6/;)6/-*7< M)+051<<)/;)6/-*7<-16)=8<=6,"-)4;+0=4-;7?1- A56);1=5 M:-1<-;6/-*7<>76:-1B-1<)3<1>1-:)6;<)4<=6/-6

Schwächen: M7+0;+0=4=6,)+007+0;+0=4)6/-*7<-;16,;+0?-:B= -::-1+0-6 M&-:3-0:;)6*16,=6/)6,1-&##<)6,7:<-;+0?1-:1/ !=-44--:<-4;5)66  !=-44--:<-4;5)66  M;7: :<1;<B=/-:16/ M:?-1<-:<-:-,):.15%6<-:0)4<=6/;)6/-*7< :-1B-1<)6/-*7<.G:=/-6,41+0-

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&-:?)4<=6/ 6,-:);; Mögliche Maßnahmen: P =,?1/;<:);;- -16-=;?)04  :-1B-1< M5=4<1.=63<176)4-;-:6*-:-1+0;5)6)/-5-6<*G:7 M16,-:*-<:-==6/#81-4/:=88-15--:;<)6, P M#)61-:=6/,-:-;<0)44-"=,1'G6B-: M&-:)6;<)4<=6/;:-10-B=,-6)6,4=6/;.-4,-:6 7;<;<:);;- P P P M=6;<0)6,?-:35):3<J74B)<=:;<-1615 ,-6?)4,

#+0?)4*-6/);;- P M=6;<)3<176-6  M(=;)55-6):*-1<,-:#+0=4-651<F..-6<41+0-6 16:1+0<=6/-6=6,51<'1:<;+0).<;=6<-:6-05-6 :

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Sauergasse

Ideen / Anregungen: M M M M )0607. M D*-:?)4, M ,:)1;16- M 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 272 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

3<1>--:6*-:-1+0- #<)6,7:<')4,1+0-4*)+0 Erneuerbare Energien sind DER Wirtschaftsmotor

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� � � � � � � � � � � � � � � � � � � und sichern Lebensqualität� �

)6,4=6/;.-4,%5?-4<)+00)4<1/3-1<

" " Stärken: M)<=:6)0-)+04E=.- M:6-=-:*):-6-:/1-615".-;<>-:)63-:< M)0?E:5-6--:-/176)4-778-:)<176-6=6,%6<-:;

Schwächen: M1;4)6/?=:,-6,1- 7<-6B1)4-61+0<=5.E6/41+0/-6=1-4-:-*E=,- !=-44-% !=-44-%

Ziele: M#<-1/-:=6/,-:)+00)4<1/3-1< M<)*41-:=6/-16-;)+0?1;;-6;L"-/-6-:)<1>-6-:/1-6K M#)<1>-: $-+0613-6 M#-:;7:/=6/,-;-:6*-:-1+0-;

-4-=+0<=6/;376B-8< F..-6<4")=5-:.7:,-:41+0 ,)5):14476#<:);;- Mögliche Maßnahmen: -16-=;?)04 M=;*)=,-;/-84)6<-6)0?E:5-6-76-*E=,-651<&7:*14, +0):)3<-:B"=,1'G6B-:)44- 6,-:);; M-1<:1<<15.:-1?1441/-6-=:78)?-1<-6#

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Sauergasse Ideen / Anregungen: M M M M M M M )0607. D*-:?)4, M ,:)1;16- M 273

3<1>--:6*-:-1+0- #<)6,7:<')4,1+0-4*)+0

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� � � � � � � � � Zeitgemäß leben, wo Andere� Urlaub machen � � � � � � � � � � �

)6,4=6/;.-4,#<),<*14,C..-6<41+0-:")=5&-:3-0:

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M 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 274 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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� � � � � � � � � Stabilisierung durch Qualifizierung� � � � � � � � � � � �

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Ideen / Anregungen: M M )0607. M D*-:?)4, M ,:)1;16- M 275

3<1>--:6*-:-1+0- Standort Wald-Michelbach

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� � � � � � � � � Imagesteigerung durch � Modernisierung � � � � � � � � � � �

Handlungsfeld: $7=:1;5=;);<:76751-

Entwicklung der Übernachtungen in Wald-Michelbach Stärken: M)6,;+0).<41+0-#+0F60-1< M()04:-1+0-')6,-:?-/- M%# -78):3 M76B-8<1761-:=6/,-::)1;16-6*)06;<:-+3- Schwächen: M"G+34E=.1/--;=+0-:B)04-6  M-16<7=:1;<1;+0-;'-/--1<#A;<-5 MD*-:6)+0<=6/;)6/-*7<-.-04-6 M'-446-;;-16:1+0<=6/-6.G:B')6,-:<7=:1;<-63)=5 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, eigene Darstellung B=/E6/41+0B#)=6-6 0A;17<0-:)8-=<1;+0-;6/-*7< M-04-6,-&1-4.)4<,-:);<:76751- M#+04-+0<-:(=;<)6,=6<-:*:7+0-6-#<:-+3-6,-: #<:=3<=:1-:=6/; "),?-/->-:*16,=6/-6 Gestaltungsbedarf M755=613)<176;,-.1B1<-77:,16)<176;5E6/-4  6.7:5)<176'-/?-1;-:  Ziele: 8:E/-6,-:-1:)=5;<:=3<=: )6,;+0).< M&-:*-;;-:=6/,-:6.7:5)<176>7: :< M7,-:61;1-:=6/*-;<-0-6,-:/);<:76751;+0-:6/-*7<- B=3G6.<1/-; 7<-6B1)4 Außengastronomie M!=)41.1B1-:<-7:<-6

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r M&1-:16<-:3755=6)4-<0-5-6;8-B1.1;+0- Michelstrasse #8)B1-:/)6/;:7=<-6  Sauergasse Ideen / Anregungen: M M  M M Bahnhof M Überwald- M draisine M 12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 276 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 13

Pressespiegel 277

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 278 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 279

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 280 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN 281

12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 282 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

Anhang 14

Leitfaden “Strategiekonzept lokale Ökonomie” 283

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   12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 284 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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   12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 286 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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   12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 288 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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   12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 290 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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   12. Abbildungsverzeichnis, quellenverzeichnis, 292 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT wald-michelbach ANLAGEN

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CD mit der Studie im PDF-Format NH | ProjektStadt Eine Marke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt GmbH

Fachbereich Integrierte Stadt- und Gewerbeflächenentwicklung Marion Schmitz-Stadtfeld (Fachbereichsleiterin) Untermainkai 12-13 60311 Frankfurt am Main

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.