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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database
Digitale Literatur/Digital Literature
Zeitschrift/Journal: Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo
Jahr/Year: 2013
Band/Volume: 34
Autor(en)/Author(s): Freina Josef J. De
Artikel/Article: Zoogeographische, ökologische und taxonomische Studie zu den Zwillingsarten Chilades trochylus Freyer, 1845 und Chilades putli Kollar, 1848 (Lepidoptera: Lycaenidae, Lycaeninae, Polyommatini) 145-160 Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 34 (4): 145–160 (2014) 145
Zoogeographische, ökologische und taxonomische Studie zu den Zwillingsarten Chilades trochylus Freyer, 1845 und Chilades putli Kollar, 1848 (Lepidoptera: Lycaenidae, Lycaeninae, Polyommatini)
Josef J. de Freina Dipl.-Ing. Josef J. de Freina, Eduard-Schmid-Straße 10, D-81541 München, Deutschland; [email protected] Zusammenfassung: Es werden Daten über die Taxonomie, Einleitung Ökologie und Zoogeographie der Zwillingsarten Chilades trochylus (Freyer, 1845) und Chilades putli (Kollar, [1844] Die Zwillingsarten Chilades trochylus (Freyer, 1845) und zusammengefaßt und durch aktuelle Kenntnisse über Phä Chilades putli (Kollar, [1844] gelten als die körperlich nologie, larvales Nahrungsspektrum und männliche Geni kleinsten in der Tribus Polyommatini. Beide weisen eine talmorphologie ergänzt. Die tradierten Verbreitungsbilder für Lycaenidenarten ungewöhnlich großräumige Ver beider Arten werden revidiert. C. trochylus ist ein panere breitung auf (siehe Karte). Die der panere misch-eurasi misch-eurasisches Faunen element. Die mit dieser in eini gen monsunbeeinflußten himalayanischen Regionen sym schen C. trochylus reicht vom südöstlichen Europa bis in patrisch und syntop auftretende C. putli ist indopazifisch zentralasiatische Bereiche Westchinas (Tibets), außerdem verbreitet. Von beiden Arten wird deren habituelle und besiedelt sie fast den gesamten afrikanischen Kontinent. genitalmorphologische Variabilität illustriert und eine Syn Die indopazifischen Lebensräume der C. putli erstrecken opsis erarbeitet. Die abweichende Morphologie südaf rika sich unzusammenhängend von monsunbeeinflußten C. trochylus, nischer denen sudanesisch-ostafrikanischen Gebieten Ostafghanistans über den indischen Subkon Populationen nahestehen, wird erörtert. Die aus der Kap region als Art beschriebene C. trochylus parvus (Murray, tinent durch die indoaustralische Insel welt bis zu den 1874), comb. n. und stat. n., wird als Subspezies revalidi Molukken, Neuguinea, Australien und den Salomonen. siert. C. putli ist im himalayanisch-südostasiatisch-indopa Sehr wahrscheinlich liegt es an ihrer geringen Körper zifischen Raum inselartig verbreitet und weist einige iso lierte Populationen auf, die sich habituell und genitaliter größe, gepaart mit der dunkelbraunen, weniger attrak ti von den nominotypischen himalayanischen Populationen ven Erscheinung, daß beide Arten zu den wenig beach unterscheiden. Auch bei australischen Tiere sind geringe teten Lycaeniden gehören. Insbesondere C. putli bleibt Abweichungen erkennbar. Chilades putli formosanus (Mat in ihren Lebensräumen häufig unbeachtet und ist daher sumura, 1919) comb. n. wird von Freyeria Courvoisier, 1920 trotz ihres weiten Verbreitungsgebiets in faunistischen nach Chilades Moore, [1881] kombiniert. Freyeria syn. rev. Beiträgen und als Beleg in Sammlungen deutlich unter wird erneut als jüngeres subjektives Synonym von Chilade