Farbiges Berner Oberland = Colourful

Autor(en): W.Z.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Die Schweiz = Suisse = Svizzera = Switzerland : offizielle Reisezeitschrift der Schweiz. Verkehrszentrale, der Schweizerischen Bundesbahnen, Privatbahnen ... [et al.]

Band (Jahr): - (1949)

Heft 12

PDF erstellt am: 03.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-777818

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http://www.e-periodica.ch Oben: Kirche Saunen: Apostelbilder mit den Oben: Kirche Erlenbach: Apostel und Oben: Kirche : Der reiche spätgotische Sätzen des Glaubensbekenntnisses im Evangelistensymbole im Chor; am Chorbogen die Taufstein mit der Darstellung Johannes des Chorbogen; Mitte 14. Jahrhundert. — Above: Part klugen und törichten Jungfrauen. Anf. IS. Jh. Täufers und der Evangelistensymbole. — of the choir oj the church, in Saanen: Apostles — Above: Church in Erlenbach: Frescoes Above: Church in Saanen: Ornate late golhic holding sentences from the Creed. Mid-14111 depicting Apostles and symbols oj the Evangelists baptismal font showing John the Baptist and century. in the choir. Early lSl/l century. the symbols of the Evangelists.

FARBIGES BERNER OBERLAND • COLOURFUL BERNESE OBERLAND

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Rechts: Kirche Kandersleg: Rechts: Kanzel aus dem Handgeschriebene Spruchtafel, spätgotischen Kirchlein in der Gemeinde gewidmet Kandersteg. Im Fenster von einem Kirchgenossen Berner Ämterscheibe aus anno 1794. — Right: Church dem Jahre 1629. — Right: in Kandersteg: Handwritten Pulpit oj the late gothic scriptural text dedicated to church in Kandersteg. The the Community by a parishioner Berne official emblem of in 1794. — A droite: 1694 adorns the window. A l'église de Kandersteg, — A droite: Chaire de la inscription manuscrite, sur petite église, de gothique plaque de bois, dédiée à la primitif, de Kandersteg. paroisse par un fidèle, en 1794.

Links: Kirche mit gedecktem Treppenaufgang. Im Innern wertvolle, 1948/49 renovierte Wandmalereien aus dem IS. Jahrhundert. — Left: Church in Zweisimmen with covered stairs. In the interior, precious frescoes dating from the IS11' century were restored 1948-49. — A gauche: Un escalier couvert conduit à l'église de Zweisimmen, dont les précieuses fresques du XVe siècle ont été rénovées en 1948/49. Photo: W.Zeller. Links: Detail von der Front eines der schönsten Fruligtaler Häuser in Außer- Schwandi bei Reichenbach, renoviert im Herbst 1949 unter Mitwirkung des Berner Heimatschutzes. — Left: Detail view of the fro?it of one of the most beautiful houses in Ausser-Schwandi, near Reichenbach, Frutig Valley, restored in the fall of 1949 with the assistance of the Bernese Association for the Preservation of Folkways. — A gauche: Détail de la façade d'une des plus belles maisons de la vallée de Frutigen, rénovée en automne 1949 avec le concours du « Heimatschutz » bernois.

Rechts: Wand- und Deckenmalerei in der « guten Stube » des Knutti-Hauses bei Därstetten im Sim- mental, das als eines der schönsten Bauernhäuser der Welt bezeichnet wird. — Right : Frescoes in the « parlour» of the Knutti House near Därstetten in the Simme Valley, said to be one of the most beautiful peasant houses in the world. — .4 droite: Peintures murales dans la « chambre de famille » de la maison Knutti (Sim mental), l'une des plus belles fermes du monde. Unten: Tor und reich beschriftete Front eines kaum bekannten Speichers in Reichenbach im Unten: Einzelheiten von einem fröhlich bemalten Frutigtal. Solche Kostbarkeiten müssen unserem «Schaft» im Hause Rubin-Rösti, Frutigen-Inner- Land erhallen bleiben! — Below: Gate schwandi. Das originelle Haus wird nächsthin unter and inscribed façade of a little known corn- Aufsicht des Heimatschutzes renoviert werden. in Reichenbach — loft in Frutig Valley. —• Ci- Below: Details of a gaily painted wardrobe in the dessous: Façade couverte d'inscriptions et Rubin-Rösti House in Frutigen-Innerschwandi. — Ci- d'un Reichenbach porte grenier presque inconnu de dessous: Détails d'une armoire aux peintures dans la vallée de Frutigen. multicolores dans une maison de Frutigen. rhoto: W. Zeller. Der Titel läßt uns stutzen: Wie? Um diese doch charaktervoll die Chorwände in Erlenbach nachbarlicher Verbundenheit zum Werk Jahreszeit liegt ja so oft ein sündengraues im , wie sinnig die Seiten des mithalfen, blieb noch ein ansehnlicher Nebeltuch auf Bergen, Tal und Dorf. Und Schiffs zu Zweisimmen, wie eindrucksvoll Barbetrag, den man zur Zier des neuen Heims auch wenn sich die Wintersonne durch die der Chorbogen samt den Feldern zwischen verwenden konnte. Als aber gardas schwere Wolkenschleier zwängt, leuchtet es höchstens den Kreuzrippen in der wuchtigen Saaner Simmentaler Fleckvieh zu Ruhm und Ehren blau und silbern auf, doch nicht in Kirche ausgeschmückt sind. Von der Mitte kam und selbst von den ostpreußischen mannigfachen Farben. des 14. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert Rittergütern die Einkäufer kamen, nahm der Man muß die Töne nur zu finden wissen. haben hier ländliche Künstler ihr Werk Wohlstand noch zu, und vom dürftigen In Kirchenschiffen, Chörlein oder Kanzeln, getan. Und unsere Zeit hat es verstanden, Leben des Bergbäuerleins war wenig mehr in Bauernheimen, ja an den behäbigen Sim- unter Verzicht auf jede sinnwidrige Ergänzung zu spüren. Diese Zeiten sind freilich vorbei! men- und Frutigtaler Fassaden schimmert es das zu bewahren, was unsere Unserer Gegenwart mit ihrem neuerwachten golden, rot und braun, sattgrün und kobaltblau, Altvordern im Geist ihrer Epoche schufen. Heimatgeist blieb es vorbehaltendem Brauch und wenn wir uns die Muße nehmen, Doch die Schmuckfreudigkeit griff auch auf der Ahnen wieder zu seinem Recht zu da und dort einzutreten, so sind wir baß die profanen Bauten über. Ausländische verhelfen. Man tauscht in diesen Gegenden erstaunt über den Reichtum an Forscher sagen, der Typus des Simmentaler heute weniger freigebig als ehedem seine kunstgeschichtlichen und innenarchitektonischen Hauses sei die schönste ländliche Bauform kunstvoll bemalten Truhen oder liebreich Einzelheiten, der sich durch die Jahrhunderte der Welt. Das mag sowohl in den Proportionen verzierten «Schäfte» gegen irgendwelche im Berner Oberland erhalten hat. wie in den Einzelheiten stimmen: Dutzendmöbel um, wie man sie in jedem Der Gründe sind gar mancherlei. Als zu Kaum irgendwo sind die Heime so stolz Warenhaus beziehen kann, sondern weiß Beginn des 16. Jahrhunderts die Reformation geschnitzt, beschriftet und bemalt wie dort, sich verantwortlich für das Baugut der in diesen Tälern Einzug hielt, wurde der wo Simme und rauschen. Daran ist Altvordern. Und seit der Schweizer Heimaf- reiche Freskenschmuck kurzerhand unter der freilich nicht nur ein gewisser wirtschaftlicher schufz, insonderheit seine BernerSektion, aus Tünche verborgen, weil er sich mit der Wohlstand schuld, sondern der Reichtum dem Ertrag des Schokoladetaler-Verkaufs Botschaft dieser neuen Zeit nicht mehr vertrug. der Wälder und der Weiden, welche fachmännisch durchgeführte Erneuerungsarbeiten Kein Mensch wußte mehr etwas von diesen der uralten demokratischen Genossenschaft unterstützt, prunkt manche vormals Schildereien, bis unsere Gegenwart, minder der « Pürten » zugehörten. Aus dem gemeinen grau und unscheinbar gewordene Fassade streng gesinnt, der oft so originellen Kunst «Almiwald» konnte ein jeder Eigentümer wieder in den ursprünglichen Farben, dem der Vorväter wieder ans Licht verhalf. sein Bauholz kostenlos beziehen, und Heimatland zur Zier, uns allen aber zur Verwundert nehmen wir wahr, wie herb und da oftmals die andern Genossen in freund- Freude. W. Z.

Yes, the title is surprising. What can be gotten. For centuries they lived in quiet the result not only of a certain economic colourful at this time of the year when oblivion until people in our own less prosperity, but also of an abundance of mountains, valleys, and villages are so often puritanical times began to discover and forestsand meadows. Aswoodlandsbelonged smothered in blankets of dreary grey fog appreciate the artistic skill and originality to the Community, each citizen could obtain and mist. Even when the winter sun does displayed by their forefathers generations his building timber free of charge, and as burn its way through the veil of clouds, the ago. Visitors marvel at the character of the his neighbours often were willing to help only colours it brings are blue and snowy churches in the Simme Valley, the ruggedness him with the construction work, there was a silver. shown by the walls of the choir in Erlen- considerable surplus of funds left for decorating The other colours are there, though, and bach, the grace of the sides of the nave in the new home. with a little attention you can find them. In Zweisimmen, and the majesty of the apse, Modern times have brought a renewed the naves of rural churches, in choir-lofts, the bays and vaults of the massive church in appreciation of provincial art, and the or pulpits, and on the carved and painted Saanen. From the middle of the 14lh to the traditions of our forebears have been restored façades of peasants' homes throughout the end of the 15th century, rural artists were to their rightful honours. People in these Simme and Frutig Valleys there is an abundance at work here. And people of our time have valleys are no longer so willing to trade of mellow gold, red, brown, grassy preserved the creations of their forefathers their artfully painted chests and wardrobes green, and cobalt blue; and the visitor who without trying to make inapppropriate in return for mass-produced department takes the time to open a door or two for additions. store furniture. These people now feel a peep inside will be amazed at the wealth The propensity towards artistic decoration, responsible for the preservation of the works of architectural and historical detail that has however, soon began to show in profane of art of their predecessors. And since the been preserved through the centuries in the buildings as well. Foreign experts state that Swiss Association for the Preservation of Bernese Oberland. the typical Simme Valley house is the most National Folkways, especially its Berne This fact itself is explained by historical beautiful peasant architectural form in the branch, has contributed the proceeds from developments. When the Reformation world. This may be true both with regard to public benefit drives toward the work of reached these valleys at the beginning of proportions and to detail. There is probably renovation and restoration, many an old the 16lh century, ornate frescoes, no longer no other place that can boast of such proud and insconpicuously grey house-front has considered to be in harmony with the aims carvings, inscriptions, and paintings on the been revived in its original and colourful and mission of the new era, were covered walls of its houses as this little valley where glory, much to the joy of all beholders. with a coat of whitewash and quickly for- the Kander joins the Simme River. This was W. Z.

DIE WANDERUNG so anstrengend ist und eher nidsi als obsi Beatenberg, der, wenn das Wetter auch nur geht, möglichst auf der Sonnenseite und über einigermaßen gnädig ist, gewiß in (SKITOUR) dem Nebel!» Diesem uns kürzlich geäußerten strahlender Vorwintersonne liegt. So schön ist DES MONATS Wunsch soll unser Dezembervorschlag das, daß wir nicht kurzerhand die Wanderroute entgegenkommen. unter die Füße nehmen, sondern zuerst Thun - Beatenberg - Justistal - Sigriswil - Von Thun aus fahren wir — ob mit der gegen das Hoteldorf schlendern, beim Hotel Aeschlen - Oberhofen Rechtsufrigen Thunerseebahn oder im Kurhaus den « Parallelweg » wählen und von «Wir hätten gern einmal eine Wanderung geschlossenen Schiffli — hinüber zur Beatenbucht einem der Waldrandbänklein hinüberstaunen auch für uns ältere Leute — eine, die nicht und mit der Drahtseilbahn hinauf zum in die silbern strahlenden Oberländer Berge.

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