N i e d e r s c h r i f t über eine Einwohnerversammlung der Gemeinde Wees am Montag, d. 27. Februar 2006 um 19.30 Uhr in der Gastwirtschaft Wees

Tagesordnung: 1. Bericht über die aktuelle Situation von Wees durch die Ausschussvorsitzenden und den Bürgermeister

2. Planungen in der Gemeinde a) kurzfristige Planung b) mittelfristige Planung

3. Zukünftige Entwicklung von Wees

4. Vorstellung über den Stand der Verhandlungen zur Verwaltungsstrukturreform

5. Sonstiges

Anwesende seitens der Gemeindevertretung: Bürgermeister Ulrich Christophersen Gemeindevertreter Gerd Voß Gemeindevertreter Klaus-Peter Nielsen Gemeindevertreterin Annette Clausen Gemeindevertreter Bernd Albrecht Gemeindevertreter Bent Mohr Gemeindevertreter Ingo Köhler Gemeindevertreter Thomas Löhr Gemeindevertreter Wolfgang Striebich Gemeindevertreter Horst Balzersen Gemeindevertreter Claus Mangelsen Gemeindevertreter Karl-Heinz Kaemper seitens der Amtsverwaltung: Protokollführerin Ute Laffrenzen seitens der Presse: Horst Mahlenbrei (Flensburger Tageblatt)

Die Einwohner waren durch Einladung vom 09.02.2006 unter Mitteilung der Tagesordnung einge- laden worden.

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Beginn: 19.35 Uhr Ende: 21.30 Uhr

Um 19.35 Uhr eröffnet Bürgermeister Ulrich Christophersen die Einwohnerversammlung und be- grüßt Herrn Mahlenbrei vom Flensburger Tageblatt, Frau Laffrenzen von der Amtsverwaltung und die ca. 92 erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer.

Zu Punkt 1 der Tagesordnung: Bericht über die aktuelle Situation von Wees durch die Ausschussvorsitzenden und den Bürgermeister

1.1 Ausschuss für Jugend und Sport

Ausschussvorsitzender Klaus-Peter Nielsen teilt mit, dass im Kindergarten Munk- brarup zurzeit 80 Kinder in vier Gruppen betreut werden. Die ehemalige Leiterin, Frau Cordula Leder, hat die „Bildung im Vorschulalter“ erheblich gefördert und war große Fürsprecherin für die Erweiterung der Öffnungszeiten. Zurzeit wird eine neue Leiterin gesucht.

Weiter führt er aus, dass der Hauptschulzweig an der GHS aufgrund sinkender Schülerzahlen nicht mehr zu halten ist.

Aus dem Bereich der Jugendarbeit berichtet Herr Nielsen, dass im gesamten Gemeindegebiet sieben Spielplätze vorgehalten werden. Der Jugendraum im Feuer- wehrhaus sowie das Blockhaus werden durch zahlreiche Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen belebt. Der Wunsch der Jugendlichen, in Wees eine Skaterbahn zu errichten, kann aufgrund der hohen Investitionskosten leider nicht erfüllt werden.

Gemeindevertreter Claus Mangelsen ergänzt, dass der Amtsausschuss beschlossen hat, für das Schuljahr 2006/2007 keine Hauptschüler in Munkbrarup aufzunehmen. Er sieht jedoch noch eine Chance die Hauptschule wieder zu beleben, wenn die Eltern ihre Kinder für das darauf folgende Schuljahr an der Hauptschule in Munk- brarup anmelden.

1.2 Ausschuss für Soziales

Ausschussvorsitzender Wolfgang Striebich berichtet, dass zurzeit 529 Senioren, das heißt Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre, in der Gemeinde leben. Der Senioren- beirat ist sehr aktiv und bereitet u.a. Spieleabende, Tanzveranstaltungen und zwei Ausflugsfahrten pro Jahr vor. Im vergangenen Jahr sind zwei Mitglieder des Seniorenbeirates verstorben, die Plätze sind bisher noch nicht neu besetzt worden.

Die Beteiligung der Weeser Bürger an den Veranstaltungen „Wees kulturell“ ist bedauerlicher Weise stark zurück gegangen, deshalb wird das Programm 2006 nur in reduzierter Form durchgeführt. Herr Striebich dankt Hartmut Simonsen und seiner Frau für die Organisation und Durchführung von „Wees kulturell“.

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Der Weeser Weihnachtsmarkt wird im Dezember diesen Jahres zum 25sten Mal durchgeführt. Herr Striebich teilt mit, dass in diesem Jahr erneut weitere Hütten angeschafft werden. Außerdem sollen die elektrischen Anlagen modernisiert werden.

Am 26. März findet der 1. Weeser Ostermarkt in den Räumen des Gasthauses Wees statt.

Die Freiwillige Feuerwehr Wees hat zurzeit 36 aktive Mitglieder, 16 Mitglieder in der Ehrenabteilung sowie 149 fördernde Mitglieder. Zurzeit läuft die Umgestaltung des Gerätehauses. Im kommenden Jahr wird die Feuerwehr ihr 120-jähriges Bestehen feierlich begehen.

Ein Einwohner kritisiert die hohen Eintrittsgelder für die Veranstaltungen von „Wees kulturell“ und meint, man könnte durch niedrigere Eintrittsgelder den Zuspruch steigern.

1.4 Bauausschuss

Ausschussvorsitzender Gerd Voß teilt mit, dass Fremdwasser in die Kanalisation in Wees-Bahnhof eintritt. Die Sanierung soll über drei Jahre hinweg durchgeführt werden und wird Kosten in Höhe von ca. 120.000 Euro verursachen.

In der Straße „Peerekopp“ soll in den Jahren 2006 und 2007 die Straßenbeleuchtung erneuert werden. Anschließend sollen in anderen Straßenzügen die Straßenlaternen ausgewechselt werden.

Herr Voß berichtet weiter, dass der Bauausschuss aufgrund des Antrages eines Bewohners aus der Straße „Himmershoi“ auf verkehrsberuhigende Maßnahmen eine Verkehrszählung beschlossen hat, eine zweite Zählung soll nach Abschluss der Baumaßnahmen „Osttangente“ durchgeführt werden. Anschließend wird man den Antrag im Bauausschuss erneut beraten.

Die Anträge zum Bau von Radwegen an den Landesstraßen werden immer wieder abgelehnt. Herr Voß teilt hierzu mit, dass der Bauausschuss erneut Anträge stellen wird.

Ein Einwohner aus der Straße „Wiesenbogen“ kritisiert den Winterdienst. Die Straße wird nicht geräumt. Er erkundigt sich nach der Zuständigkeit. Bauausschussvor- sitzender Voß erwidert, dass der „Wiesenbogen“ eine Straße mit geringster Priorität ist. Gemeindevertreter Claus Mangelsen ergänzt, dass die Gemeinde einen Räum- und Streuplan verabschiedet hat. Höchste Priorität haben Straßen, die von Schul- bussen befahren werden oder Straßen, die durch den Berufsverkehr besonders befahren werden.

Bürgermeister Ulrich Christophersen wird sich erkundigen, ob ein Streifen für Fuß- gänger geräumt werden muss, wenn kein Fußweg vorhanden ist.

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Ein Einwohner regt an, die Glaskörper der Straßenlaternen zu reinigen.

1.5 Finanzausschuss

Finanzausschussvorsitzender Thomas Löhr teilt mit, dass der Haushalt 2006 vor kurzem beschlossen worden ist. Die Gemeinde hat bisher keine großen Investitionen geplant.

Weiter berichtet er, dass am 01.01.2007 die neue Niederschlagswassersatzung in Kraft treten wird.

Bürgermeister Ulrich Christophersen befürchtet, dass die Regenwasserkanalisation mittelfristig sanierungsbedürftig sein wird. Die neue Satzung wird erlassen, damit die Gemeinde Rücklagen für die dann anstehende Sanierung bilden kann.

1.6 Ausschuss für Dorfentwicklung

Bürgermeister Christophersen teilt mit, dass Vinzenz Andersen, Vorsitzender des Ausschusses für Dorfentwicklung, an der heutigen Einwohnerversammlung nicht teilnehmen kann und er seine Berichterstattung übernimmt.

In Oxbüll sind zwei Teilflächen zur Bebauung vorgesehen. Die Änderung des Flächennutzungsplanes wird zurzeit durchgeführt.

Weiter berichtet er, dass die Gemeinde Wees nur an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen kann, wenn die Gemeindevertretung Unterstützung aus der Bevölkerung erhält. Er regt an, eine Arbeitsgemeinschaft zu bilden.

Die Aktion „Sauberes Dorf“ wird am 25. März durchgeführt

1.7 Bürgermeister

Bürgermeister Ulrich Christophersen zeigt mit Hilfe eines Diagramms die Entwicklung der Einwohnerzahlen der Gemeinde Wees. Zurzeit leben ca. 2.300 Einwohner in der Gemeinde.

Weiter berichtet er über die Vereinbarung der Stadt-Umland-Kooperation. Das Gebiet umfasst nun die Städte und Glücksburg, die Ämter , , , , , Satrup, und sowie die amtsfreien Gemeinden und Sörup. Ziel ist es, die Region Flensburg incl. Umland zu stärken und weiter zu entwickeln. Informationsaustausch, Zusammenarbeit, Übertragung von Aufgaben und gemeinsame Projekte sollen den Prozess unterstützen. Bisher galt die Vereinbarung nur für Wohngebiete, in Zukunft soll sie auch auf Gewerbegebiete und den Einzelhandel ausgeweitet werden.

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Bürgermeister Ulrich Christophersen teilt mit, dass dem bisherigen Pächter des Gasthauses u.a. wegen der Mietrückstände gekündigt werden musste. Die Gemeinde hat sich bemüht über das Amt für ländliche Räume ins Förderprogramm aufgenommen zu werden. Sollte die Gemeinde das Gasthaus erwerben wollen, so müsste ein neues Konzept, u.a. der Anbau eines Wintergartens, erarbeitet werden. Ein neu ausgehandelter Mietvertrag ist mehreren Bewerbern zugestellt worden. Bürgermeister Ulrich Christophersen hofft, das Gasthaus Ostern 2006 wieder zu eröffnen.

Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Planungen in der Gemeinde a) kurzfristige Planung b) mittelfristige Planung

Bürgermeister Ulrich Christophersen teilt mit, dass die Nachfrage nach Grundstücken zurzeit nicht sehr groß ist. In Oxbüll stehen vier Baugrundstücke zur Verfügung.

Um auf eventuellen Nachfragen nach Baugrundstücken in relativ kurzer Zeit reagieren zu können, könnte sich der Bürgermeister folgende Flächen für eine Wohnbebauung vor- stellen: a) Schmiedestraße – am Ortsausgang Richtung Oxbüll-Nord – auf der südlichen Straßenseite b) die landwirtschaftliche Fläche hinter „Großacker“ c) Anfang der Schmiedestraße, gegenüber der bestehenden Bebauung

Zu Punkt 3 der Tagesordnung: Zukünftige Entwicklung von Wees

Bürgermeister Ulrich Christophersen sieht zurzeit keine Notwendigkeit, neue Baugebiete zur Verfügung zu stellen. Für die Zukunft könnte er sich aber vorstellen, ein neues Bau- gebiet in Größe von ca. 5 ha südlich der Schmiedestraße, gegenüber der Straße Kolk, ausweisen zu lassen. Das ca. 50 Grundstücke umfassende Gebiet müsste in mehreren Bauabschnitten erschlossen werden.

Um die Entwicklung der Gemeinde Wees positiv voranzutreiben, schlägt Bürgermeister Ulrich Christophersen vor, eine Arbeitsgruppe „Wees – fit für die Zukunft“ zu gründen.

Zu Punkt 4 der Tagesordnung: Vorstellung über den Stand der Verhandlungen zur Verwaltungsstrukturreform

Bürgermeister Ulrich Christophersen führt aus, dass bereits über einen längeren Zeitraum über eine Kooperation nachgedacht und mit umliegenden Ämtern und Gemeinden Gespräche geführt wurden. Ziel einer solchen Verwaltungszusammenlegung ist die Reduzierung der Sach- und Personalkosten.

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Vor ca. sechs Wochen teilten das Amt Hürup und die Gemeinde Sörup mit, dass sie eine Verwaltungseinheit ohne das Amt Langballig bilden wollen.

Konkrete Gespräche laufen zurzeit mit der Stadt Glücksburg. Die Verhandlungspartner sind sich einig, dass im Falle einer Zusammenlegung ein neues großes Amt gebildet werden soll. Jede Gemeinde behält jedoch ihren eigenen Etat.

Für die Zusammenlegung der Stadt Glücksburg mit dem Amt Langballig spricht die Tatsache, dass Planstellen, die in nächster Zeit durch Pensionierung frei werden, nicht neu besetzt werden müssen. Nachteilig wirkt sich die Tatsache aus, dass bei einer Zusammenlegung der beiden Verwaltungen, der von den Glücksburger Bürgern gewählte hauptamtliche Bürgermeister zugleich als Leitender Verwaltungsbeamter für die Langballiger Kommunen tätig sein würde. Das Amt Langballig hätte keine Mitsprache mehr.

Ein schwieriger Diskussionspunkt ist die Standortfrage. Die Stadt Glücksburg behält ihren hauptamtlichen Bürgermeister nur, wenn der Standort der Verwaltung in Glücksburg bleibt. Das jetzige Rathaus ist stark sanierungsbedürftig, ein neues Gebäude müsste gebaut werden. Das Verwaltungsgebäude in Langballig dagegen ist in einem guten Zustand und könnte alle Mitarbeiter des Rathauses Glücksburg aufnehmen.

Bürgermeister Ulrich Christophersen teilt mit, dass bisher keine Beschlüsse gefasst worden sind. Das nächste Treffen mit den Vertretern der Stadt Glücksburg findet am 7. März statt.

Es schließt sich eine ruhige Diskussion mit den Einwohnern an. Eine eindeutige Richtung ist aber nicht erkennbar. Nachfolgend einige Anmerkungen der Anwesenden:

- Die Stadt Glücksburg kann sich doch der Stadt Flensburg anschließen.

- Eine Verwaltungseinheit nur mit der Stadt Glücksburg ist zu klein und nicht zukunfts- orientiert.

- Eine Zusammenlegung mit dem Amt Hürup wäre sinnvoller.

Zu Punkt 5 der Tagesordnung: Sonstiges

5.1 Bürgermeister Ulrich Christophersen liegt eine Beschwerde von Anwohnern aus Rothenhaus vor. Sie beschweren sich über den Zustand auf dem Hof von Frau Vera Fürst. Der Bürgermeister sieht jedoch keine Möglichkeit dort einzuschreiten, die öffentliche Ordnung ist nicht gefährdet. Das Ordnungsamt sowie das Kreisordnungs- amt sollen erneut um Unterstützung gebeten werden.

5.2 Eine Einwohnerin beschwert sich über Auto- und Motorradrennen, die im Süderfelder Weg stattfinden.

Bürgermeister Ulrich Christophersen will prüfen lassen, ob ein Schild Abhilfe schaffen würde.

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5.3 Die Anwohner von Grönholm haben sich im Jahre 2005 über den Hundekot in ihrer Straße beschwert und Bürgermeister Ulrich Christophersen gebeten, die Hunde- besitzer diesbezüglich anzuschreiben. Desweiteren wollten sie eine Zusage, ein Schild auf dem Spielplatz aufstellen zu dürfen, das auf ein Hundeverbot auf dem Spielplatz hinweist. Bisher ist leider nichts geschehen. Die Hundebesitzer haben laut Aussage des Einwohners nur einen Auszug aus dem Gefahrhundegesetz erhalten.

5.4 Eine Anwohnerin kritisiert den Standort des Hundekottütenbehälters sowie des Bekanntmachungskastens im Ortsteil Oxbüll.

5.5 Bürgermeister Ulrich Christophersen schlägt vor, ein Spendenkonto für die durch den Brand in Not geratene Familie einzurichten. Er will auch einen Spendenaufruf für den nächsten Amtsboten vorbereiten. Die Aktion findet große Zustimmung.

5.6 Herr Torsten Munk, NORDPLASTIK; teilt mit, dass das Firmengebäude in diesem Jahr 200 Jahre besteht und fragt nach, ob sich die Gemeinde an eventuellen Feier- lichkeiten beteiligen will. Bürgermeister Ulrich Christophersen gibt die Angelegenheit an den Dorfausschuss.

5.7 Ortswehrführer Wolfgang Striebich ruft die Einwohner auf, sich als fördernde Mitglieder an der Feuerwehr zu beteiligen.

Nachdem keine Wortmeldungen mehr vorliegen, bedankt sich Bürgermeister Ulrich Christophersen für die Teilnahme an der Einwohnerversammlung und schließt diese um 21.30 Uhr.

gez. Ulrich Christophersen gez. Ute Laffrenzen Bürgermeister Protokollführerin