Anträge zum Parteikonvent 2014 am 20. September 2014 Willy-Brandt-Haus in Berlin

Inhaltsverzeichnis

Seite/n Digitale Gesellschaft DiGe DiGe1 - DiGe3 4 - 7 Demokratie Dem Dem1 7 - 8 Themenübergreifende Anträge ThA ThA1 - ThA27 9 - 44

Der Antragsschluss für den Parteikonvent 2014 in Berlin am 20. September 2014 war satzungsgemäß am 31. August 2014.

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Mitglieder der Antragskommission

Vorsitzender: Olaf Scholz

Stimmberechtigte Mitglieder Petra Crone Yasmin Fahimi Peter Friedrich Gabriele Lösekrug-Möller Manuela Schwesig Beratendes Mitglied Sascha Vogt

Von den Bezirken/Landesverbänden benannte Mitglieder: LV Schleswig-Holstein LV Mecklenburg-Vorpommern Brigitte Pleß LO Hamburg Inka Damerau LO Bremen Dr. Karl Bronke BZ Nord-Niedersachsen BZ Weser-Ems BZ Hannover Stephan Klecha BZ Braunschweig Matthias Wehrmeyer LV Sachsen-Anhalt Andreas Schmidt LV Brandenburg Christian Maaß LV Berlin Ulrike Sommer LV Nordrhein-Westfalen André Stinka BZ Hessen-Nord BZ Hessen-Süd LV Thüringen Wilhelm Schreier LV Sachsen Ilko Keßler LV Saar Petra Berg LV Rheinland-Pfalz Stefanie Seiler LV Baden-Württemberg Elfriede Behnke LV Bayern Marietta Eder

Nach § 19 des Organisationsstatuts besteht die Antragskommission aus je einem oder einer Delegierten der Bezirke und acht vom Parteivorstand zu benennenden Mitgliedern. Sie ist durch den Parteivorstand einzuladen. Die Antragskommission hat am 8. September beraten und legt ihre Stellungnahme gemäß §28 (4) des Organisationsstatuts fristgemäß den Delegierten und den antragstellenden Organisationsgliederungen vor. Für den Inhalt der Anträge sind die jeweiligen Antragstellenden verantwortlich.

Die Antragskommission hat am 8. September ebenfalls über die Initiativanträge des SPD Parteivorstandes an den Parteikonvent 2014 beraten und Stellungnahmen verfasst. Diese sind zur Vorbereitung als Anlage zum Antragsbuch beigefügt.

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Digitale Gesellschaft

DiGe 1 Landesorganisation Bremen

Netzneutralität bewahren Netzneutralität bewahren

Wir sind gegen ein Mehr-Klassen-Internet und Das Anliegen des Antrags ist Teil des vom für echte Netzneutralität. Dies bedeutet für uns Parteivorstand initiierten Programmprozesses für eine auch, dass sich Anbieter von Diensten im Internet „Digitale Gesellschaft“. Dieser soll mit einem keine Bevorzugung von den Providern erkaufen Beschluss zum Bundesparteitag 2015 enden. Der 5 können. Wir fordern deshalb ein Bekenntnis zur Antrag wird daher an den Programmbeirat Digitale Netzneutralität dur ch die EU hinsichtlich der Gesellschaft überwiesen und zum BPT 2015 wieder folgenden Punkte: aufgerufen. Die grundsätzliche Gleichbehandlung aller Datenpakete unabhängig von Inhalt, Dienst, 10 Anwendung, Herkunft oder Ziel. Das künstliche Verlangsamen, Benachteiligen oder Blockieren von Inhalten, Diensten oder Dienstanbietern durch den Provider muss verhindert werden. 15 Auch supranationale Verträge, wie zum Beispiel TTIP dürfen die Netzneutralität nicht einschränken. Dafür bedarf es auch einer Überarbeitung der EU- Verordnung (über Maßnahmen zum europäischen 20 Binnenmarkt, der elektronischen Kommunikation und zur Verwirklichung des vernetzten Kontinents) durch den Ministerrat zur Netzneutralität.

DiGe 2 Ortsverein Butjadingen (Bezirk Weser-Ems)

NSA-Affäre: Schutz unserer Rechte und NSA-Affäre: Schutz unserer Rechte und der der Verfassung Verfassung Die NSA und Spionageaffäre ist nicht nur in aller Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion Munde, sondern wird auch mit großer Besorgnis in unseren Herzen bewegt. Durch das Abhören und die unbegrenzte elektronische Bespitzelung 5 unserer Bürger und unserer Verfassungsorgane durch die USA/NSA findet ein systematischer Angriff auf unsere Grundrechte und unsere Verfassung statt. Die Abgeordneten der Bundestagsfraktion 10 werden dazu aufgefordert, auch vor dem Hintergrund „Demokratie muss erkämpft werden“, sich mit aller Kraft dem vom Grundgesetz von Ihnen verlangten Schutz unserer Rechte und der Verfassung zu widmen. 15 Bitte setzt durch: dass alle Fakten bezüglich der NSA-Spionage-

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Affäre aufgedeckt und öffentlich werden (Asylrecht und Vernehmung von Snowden in Deutschland), damit nicht der Eindruck entsteht, 20 die Regierung mache sich zum Komplizen der Geheimdienste, und drängen Sie darauf, dass die Bundesregierung mit offenen Visier und Rückgrat die Gespräche mit den USA führt. 25 Diese Gespräche müssen zeitnah geführt werden und nicht auf z.B. mehrjährig verspätete Endberichte des NSA-Untersuchungsausschusses verschoben werden, in der Hoffnung, die Übergriffe klein reden zu können. 30 Bei Erfolglosigkeit der Gespräche setzen Sie sich dafür ein, dass alle rechtlichen (der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ist auf dem Gebiet des Staatsschutzes die oberste Strafverfolgungsbehörde der Bundesrepublik), 35 politischen (Aussetzung von Vertragsverhandlungen etc.)und vor allen Dingen auch technisches Mittel (vom Staat durchgesetzte Verschlüsselung aller Daten etc.) angewandt werden, uns vor diesen Übergriffen auf unsere 40 Rechte zu schützen.

DiGe 3 Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Maßnahmen für einen digitalen Maßnahmen für einen digitalen Grundrechtsschutz Grundrechtsschutz Nicht erst seit den Enthüllungen Snowdens gibt es Das Anliegen des Antrags ist Teil des vom eine höhere Sensibilität der Menschen bezüglich Parteivorstand initiierten Programmprozesses für des Schutzes ihrer Daten, besonders im Rahmen eine „Digitale Gesellschaft“. Dieser soll mit einem der Nutzung des Internets. Beschluss zum Bundesparteitag 2015 enden. Der 5 Bereits im Februar 2008 stellte das Antrag wird daher an den Programmbeirat Digitale Bundesverfassungsgericht (BVerfG) klar, dass im Gesellschaft überwiesen und zum BPT 2015 Informationszeitalter aus dem Grundrecht jedes wieder aufgerufen. Menschen auf Leben und körperliche Unversehrtheit auch eine Schutzpflicht des Staates 10 auf die „Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme“, also ein digitales Grundrecht, entsteht. Die mittlerweile umfassend praktizierte Speicherung und Nutzung der Daten von Bürgerinnen und Bürgern „könne 15 die Erstellung aussagefähiger Persönlichkeits- und Bewegungsprofile praktisch jeden Bürgers ermöglichen“. Dies gilt auch und insbesondere für die Nutzung der persönlichen Daten durch private Unternehmen. 20 Alleine die bereits bestehenden Missbrauchsmöglichkeiten sind geeignet, „ein diffus bedrohliches Gefühl des Beobachtetseins

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

hervorzurufen, das eine unbefangene Wahrnehmung der Grundrechte in vielen 25 Bereichen beeinträchtigen kann“, so das BVerfG. Bereits 2008 kritisiert das BVerfG ein Fehlen an Datensicherheit und an einer ausreichenden Begrenzung der Verwendungszwecke sowie an Transparenz und Rechtschutzmöglichkeiten. Die 30 Schutzfunktion des Staates schließt nach Feststellung des BVerfG die Aufgabe ein, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Verletzung von Rechtsgütern über die Nutzung von Daten aus dem Internet zu verhindern und sie aufzuklären. 35 Dies gilt auch und insbesondere im Bereich der privaten Nutzung des Internets. Soziale Netzwerke sind heute ein immer wichtiger werdender und aus den Kommunikationsmedien nicht mehr wegzudenkender Bestandteil eines 40 globalisierten Miteinanders. Viele Unternehmen im Bereich der sozialen Netzwerke bieten ihre Dienste als kommunikative Plattformen ausschließlich den Nutzern und Nutzerinnen an, die einer bedingungslosen und umfassenden Nutzung ihrer 45 Daten zustimmen. Solche verbraucherfeindlichen Geschäftsbedingungen, wie z. B. von facebook genutzt, lassen die Nutzerinnen und Nutzer im Unklaren, welche ihrer Daten gespeichert und wie diese genutzt werden. 50 Eine solche Ausnutzung der Marktrechte ist inakzeptabel. Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich nun endlich auf europäischer Ebene wie auch international für die Sicherstellung des digitalen 55 Grundrechtschutzes einzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen, die die Vertraulichkeit der Kommunikation und den Schutz der Privatsphäre im Internet gewährleisten. Die Bürgerinnen und Bürger alleine entscheiden, ob und welche Daten 60 von Unternehmen genutzt und weitergegeben werden können und dürfen, solange und soweit es keine rechtliche Grundlage für eine Weitergabe der Daten gibt, z. B. im Rahmen strafrechtlicher Vorschriften. 65 Wir fordern daher eine Regelung in der Datenschutzverordnung (DatenschutzVO) der EU, die es Unternehmen strafbewehrt verbietet, Daten ihrer Kundinnen und Kunden weiterzugeben, wenn für die Weitergabe keine ausdrückliche 70 Einwilligung vorliegt. Wir fordern klare Regelungen auf europäischer Ebene, die den Nutzern und Nutzerinnen die Einwilligung zur Datenspeicherung, zur Datenweitergabe, mit Beschränkung von 75 Reichweite und Dauer der Zustimmung als Option alleine zugesteht und überlässt. Dies beinhaltet notwendig auch eine gesetzliche Pflicht der

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Unternehmen zur Offenlegung über die Nutzung der Daten. 80 Zur Durchsetzung und zum Schutz dieser Verbraucher_innen- und Nutzer_innenrechte fordern wir die gesetzliche Verankerung eines unabdingbaren eigenständiger Anspruchs auf Auskunft und Unterlassens bei unberechtigter 85 Datenweitergabe und Sanktionen im Falle des Datenmissbrauchs.

Demokratie

Dem 1 Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

25 Jahre Mauerfall: Es wird Zeit für 25 Jahre Mauerfall: Es wird Zeit für gemeinsames weibliches Leben! gemeinsames weibliches Leben! In Folge des Zweiten Weltkriegs zerfiel Erledigt durch Annahme der „Resolution Deutschland in Ost und West. Mit dem Bau der anlässlich der Friedlichen Revolution und des Mauer vor über 50 Jahren wurde die Grenze Wiedererstehens der Sozialdemokratischen Partei unüberwindlich. Mit der Ostpolitik Willy Brandts in der damaligen DDR vor 25 Jahren“ in der 5 machte die Annäherung zunächst vorsichtige Fassung der Antragskommission. Schritte von West nach Ost möglich. Vor 25 Jahren öffnete sich die innerdeutsche Grenze auch von Ost nach West.

10 Damit trafen zwei deutsche Staaten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die DDR und die Bundesrepublik hatten sich auch bei den Geschlechterrollen in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Auf der einen Seite das Leitbild der 15 voll erwerbstätigen Frau und Mutter, auf der anderen Seite das Leitbild der Ehefrau und Mutter, die im besten Fall zum Familieneinkommen dazu verdienen sollte. Jeweils ideologisch untersetzt sahen dann auch das 20 gesellschaftliche und politische Umfeld und die jeweiligen Rahmenbedingungen für weibliches Leben in Ost und West aus. In Westdeutschland etablierte sich das Wort der ‚Rabenmutter‘ für Frauen, die der gesellschaftlich zugewiesenen 25 Rolle nicht nachgehen bzw. selbstbestimmt arbei ten und leben wollten. Erschwert wurde dieser Wunsch allerdings durch das minimal bis gar nicht vorhandene Betreuungsangebot für Kinder im Vorschulalter, von Hortbetreuung ganz zu 30 schweigen. In Ostdeutschland dagegen wurde die Berufstätigkeit der Frau als progressives Leitbild vorgegeben und mit guten Rahmenbedingungen der Ganztagskinderbetreuung ausgestattet. An der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Alltag 7

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

35 änderte dies jedoch auch im sozialistischen Staat wenig – die Frau war für Haushalt und Kinder zuständig. Eine unrühmliche Debatte wurde nach der Wiedervereinigung um den 40 Schwangerschaftsabbruch und den § 218 StGB geführt. Die Frauen in Ost und West ahnten, dass es dabei nicht bleiben würde…

Nach dem Mauerfall brachen in Ostdeutschland 45 viele Arbeitsplätze weg, insbesondere Frauen wurden in die Arbeitslosigkeit geschickt, die aber – sehr zum Missfallen einiger männlicher Politiker aus dem Westen – auf der Selbstverständlichkeit der eigenen Erwerbstätigkeit, der eigenen 50 Existenzsicherung beharrten. Auch die etablierten Kinderbetreuungsangebote wurden zunächst infrage gestellt und teilweise abgebaut. Es begann gerade in den nun meist konservativ regierten „neuen Ländern" eine Anpassung an das 55 westdeutsche Leitbild der „Ehefrau und Mutter“. Dies geschah ungeachtet der Tatsache, dass die Familienformen in Ostdeutschland bis heute (mit steigender Tendenz) sich nicht nur zu allererst auf die Ehe stützen. Die Anzahl der nicht-ehelich 60 geborenen Kinder ist unweit höher, die Anzahl der alleinerziehenden Frauen und nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften nimmt in Ostdeutschland einen viel höheren Anteil ein als in den westdeutschen Ländern. 65 Die weiblichen Biografien in Ost-und Westdeutschland waren und sind noch heute sehr unterschiedlich – das darf für keine Frau ein Nachteil sein. Es muss ab sofort gelingen, ohne 70 ideologische Scheuklappen infrastrukturelle Angebote wie Kinderbetreuung zu etablieren oder die Rolle der Erwerbstätigkeit von Frauen als Selbstverständlichkeit zu postulieren. -Wir stehen für eine wirkliche Wahlfreiheit für 75 Frauen, wie sie ihr Leben gestalten – in Ost und West! -Wir stehen für eine Akzeptanz der unterschiedlichen Biografien und fordern ein Schließen der Rentenlücke von Frauen durch 80 Unterbrechen der Erwerbstätigkeit – in Ost und West! -Wir stehen für eine Angleichung der weiblichen Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Ost und West! -Wir sehen klar die Notwendigkeit mehr Dialog- 85 und Gesprächsräume zu bieten, um Frauen unterschiedlicher Generationen in Ost und West mehr miteinander ins Gespräch zu bringen. -Wir sehen auch: Egal, wo eine Frau geboren ist, alle Wege müssen ihr offen stehen. 8

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Themenübergreifende Anträge

ThA 1 Unterbezirk Hildesheim (Bezirk Hannover)

Handlungsbedarf bei Stromschulden Handlungsbedarf bei Stromschulden

(überwiesen vom a.o. Parteikonvent am 27.9.2013 an den nächsten Parteikonvent)

Annahme in geänderter Fassung 5 Die SPD ist besorgt über die zunehmende Die SPD ist besorgt über die zunehmende Problematik der Stromschulden und setzt sich ein Problematik der Stromschulden. […] für Wir wollen Regelungen für einen besseren Schutz - eine gesetzliche Verankerung des Verbots der der Verbraucher vor Strom- und Gassperren 10 Stromabschaltung im Winterhalbjahr (Sept. – durch die Bereitstellung eines Prepaid-Modells März) von allen Stromanbietern für die Fälle, in denen - eine gesetzliche Verankerung des Verbots der sich Stromschulden angehäuft haben oder Stromabschaltung für Familien mit Kindern unter anzuhäufen drohen. Dabei stehen 14 Jahren Verbrauchernutzen und Datensicherheit im 15 - eine Bereitstellung eines pre-paid Modells mit Mittelpunkt. Die Investitionskosten müssen in kleinen Beträgen von allen Stromanbietern für die angemessenem Verhältnis zu den Zielen stehen. Fälle, in denen sich Stromschulden angehäuft haben oder sich anzuhäufen drohen.

ThA 2 Kreisverband Karlsruhe Stadt (Landesverband Baden-Württemberg)

Energiewende nicht in Gefahr bringen – Energiewende nicht in Gefahr bringen – Für Für eine Nachbesserung der EEG-Novelle eine Nachbesserung der EEG-Novelle In einer zunehmend von Gewinninteressen Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion bestimmten Welt ist die Bewahrung einer lebensfreundlichen Umwelt für uns, unsere Kinder und Enkelkinder und alle Mitmenschen die 5 wichtigste Menschheitspflicht.

Klimawandel, Atommüll, und die drohenden Kriege um die zu Ende gehenden Kohle-, Erdgas- und Erdölvorkommen lassen der Menschheit keine 10 andere Wahl als schnelle Umstellung der Energieversorgung auf heimische Erneuerbare Energien und Energiespeicher.

Wir sind vor diesem Hintergrund besorgt um das 15 Erbe der von Rot-Grün eingeleiteten Energiewende. Ca. 50.000 Arbeitsplätze bei der Solarindustrie und im Solarhandwerk sind bereits mit Wissen und Wollen der alten schwarz-gelben Bundesregierung in den vergangenen Jahren 9

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

20 verloren gegangen. Die jetzt beschlossene EEG- Novelle birgt die Gefahr weiterer Arbeitsplatzverluste in diesem wichtigen Zukunftssegment.

25 Wir fordern eine Nachbesserung der EEG-Novelle und eine Kurskorrektur bei der Energiewende in folgenden Punkten:

1. Rückgängigmachung der Umstellung auf ein 30 Ausschreibungsmodell und der Selbstvermarktung des alternativen Stroms. 2. Einstellung der unsinnigen Subventionierung von Kohlestromexporten durch die EEG- Umlage und der massiven zusätzliche 35 Verstromung von Braunkohle. 3. Beschleunigter Ausbau der regenerativen Stromerzeugung.

4. Reduzierung der Energiewende-Kosten durch

z.B. Reduzierung der Vergütung von Offshore- 40 Anlagen oder Abschöpfung des Wertes des

regenerativen Stroms, der an der Börse nicht

realisiert wird (Merit-Order-Effekt). Die

Abschöpfung des Merit-Order-Effekts würde

gleichzeitig die massive Subventionierung 45 klimaschädlicher Exporte deutschen

Kohlestroms über die EEG-Umlage und die

Wettbewerbsverzerrungen durch

subventionierte niedrige Strompreise zu

Gunsten der energieintensiven deutschen 50 Industrie abschaffen.

Keine Besteuerung des Eigenverbrauchs von 5. selbsterzeugtem regenerativem Strom.

6. Wiedereinführung des Repoweringbonus.

ThA 3 Unterbezirk Ebersberg (Landesverband Bayern)

Weiterentwicklung des EEG V 2.1 Weiterentwicklung des EEG V 2.1

1. Der §3 Ausbaupfad im Erneuerbare-Energien- Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion Gesetz – EEG 2014 wird gestrichen.

Es ist unverständlich, dass sich zukünftig 5 erneuerbare Energien am Markt behaupten sollen, anderseits aber mit dem Ausbaukorridor (atmender Deckel) auf ein planwirtschaftliches Instrument gesetzt wird. Gerade für Bürgerprojekte sind sichere und kalkulierbare Rahmenbedingungen 10 eine wichtige Voraussetzung. Der Ausbaukorridor schafft – bei Planungszeiträumen von mehreren Jahren – lediglich Unsicherheit, ohne eine echte steuernde Wirkung zu entfalten.

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

15 2. Statt des Ausbaupfades wird eine anlagenbezogene Deckelung der Einspeise- vergütung eingeführt.

Ein anderer denkbarer Ansatz wäre die Vergütung 20 von Wind- und Sonnenstrom bei direkter Einspeisung ins Netz in Abhängigkeit von der Anlagenleistung zu deckeln. Das heißt, es werden Referenzerträge für Windenergie- und Fotovoltaik- Anlagen im Bezug ihrer jeweiligen Leistung 25 definiert. Über diese Referenzerträge hinausgehende Strommengen werden nur noch in Verbindung mit der Installation von Pufferspeichern vergütet. Allerdings könnte man darüber nachdenken beim Einsatz von Speichern 30 dann noch ein Bonus an die Anlagenbetreiber zu zahlen. Diese Maßnahmen würden eine Überförderung verhindern, das Stromangebot verstetigen, für eine notwenige gleichmäßigere bundesweite Verteilung der Anlagen sorgen und 35 den mittelfristig dringend notwendigen Einsatz von Speichertechnologien fördern.

3. Es werden bessere Rahmenbedingungen zur möglichst regionalen Direktvermarktung von 40 Ökostrom geschaffen.

Erneuerbare Energien müssen und können sich in absehbarer Zeit am Markt behaupten. Das ist bei fairen Rahmenbedingungen durchaus möglich. Für 45 hochspezialisierte Vermarktungsunternehmen sind kleinere Bürgerenergie-Akteure allerdings wenig attraktiv. Im Vergleich zu großen Energiekonzernen werden ihnen schlechtere Konditionen angeboten und dadurch besteht die 50 Gefahr, dass sie sich im Markt erst gar nicht etablieren können. Es wäre dringend notwendig bessere Rahmenbedingungen für Gemeinde-, Stadt-, oder Regionalwerke zur Übernahme der Stromnetze zu 55 schaffen. Stromerzeugung, -verteilung und - versorgung sollten möglichst durch regionale Akteure erfolgen, die im Sinne der Bürger agieren. Diese Akteure können auf Augenhöhe verhandeln und faire Verträge untereinander abschließen. Auf 60 dieser Basis würde eine Direktvermarktung besser funktionieren. Der Anfang 2010 eingeführte Wälzungsmechanismus hat dazu geführt, dass erneuerbarer Strom fast ausschließlich an der 65 Strombörse gehandelt wird. Da allerdings mit der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromproduktion die fossile und atomare Stromerzeugung nicht entsprechend zurück

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

70 gefahren wurde, sind die Börsenpreise deutlich gesunken. Die gesunkenen Börsenpreise werden leider nicht an die Privatkunden weitergegeben. Allerdings hat sich die EEG-Umlage (Differenz zwischen Einspeisevergütung und Börsenpreis) 75 damit drastisch erhöht und wirkt sich leider direkt auf die Strompreise aus. Neben dem Industrieprivileg ist der sinkende Börsenstrompreis der zweite wesentliche Steigerungsfaktor der EEG- Umlage. 80 Auf diese Entwicklung muss reagiert werden. Ein vernünftig weiterentwickeltes Grünstromprivileg könnte dafür sorgen, dass echter regional erzeugter Ökostrom möglichst direkt vom Erzeuger zum Verbraucher geliefert werden kann, im Sinne einer 85 vernünftigen dezentralen Energieversorgung.

4. Das Industrieprivileg wird so verändert, dass die EEG-Umlage-Befreiung/-Reduzierung im Rahmen ihrer Laufzeit kontinuierlich abgesenkt wird, falls 90 keine Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Energieeinsparung umgesetzt werden.

Es ist richtig, dass stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, eine 95 zum Teil deutlich reduzierte EEG-Umlage zahlen. Allerdings kann das kein Dauerzustand sein, der noch dazu wesentlich für den starken Anstieg der EEG-Umlage verantwortlich ist. Weitere wichtige Aspekt der Energiewende sind 100 Effizienzsteigerung und Energieeinsparung. Gerade bei energieintensiven Unternehmen macht es großen Sinn in diesen Bereichen etwas zu tun. Werden von den Unternehmen keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt, erfolgte 105 eine jährliche kontinuierliche Absenkung der EEG- Umlage-Befreiung/-Reduzierung. Werden allerdings entsprechende Maßnahmen umgesetzt, wird die EEG-Umlage-Befreiung/-Reduzierung in ihrer ursprünglichen Höhe weiter gewährt. Durch 110 dieses Vorgehen wird ein zusätzlicher Anreiz geschaffen, Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Energieeinsparung umzusetzen.

5. Auf Ausschreibungen zur Ermittlung der 115 Fördersätze zur Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energien wird verzichtet.

Für private Investoren sind Ausschreibungsverfahren ein großes Problem. Sie 120 können bei weitem nicht so riskant kalkulieren wie große Unternehmen. Es besteht deshalb die Gefahr, dass sie aus dem Markt gedrängt werden. Gerade Bürgerenergiegenossenschaften und private

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

125 Investoren waren bisher die Garanten für die Energiewende. Sie als Akteure zu verlieren hätte katastrophale Folgen. Die Kombination aus Ausbaukorridor und Ausschreibungen entspricht dem klassischen 130 Quotenmodell, das sich in den Ländern in denen es eingeführt wurde in der Praxis leider nicht bewährt hat. Dort wurden von großen Stromkonzernen lediglich die Quoten abgeschöpft, der Ausbau der erneuerbaren Energien kam zum Erliegen und die 135 Strompreise sind dort stärker gestiegen als bei uns. Die Ankündigung von Ausschreibungsverfahren für das Jahr 2017 führt bereits jetzt zu einer starken Verunsicherung in der Projektentwicklung. Bei Windenergieanlagen muss mit Planungszeiten von 140 3 bis 5 Jahren gerechnet werden in denen mehrere 100.000 Euro Kosten anfallen können. Insbesondere Bürgerunternehmen können hier nicht mit Risikokapital in Vorleistung gehen, auf die Gefahr hin, dass sie bei einer Ausschreibung 145 nicht zum Zuge kommen. Auf Ausschreibungsverfahren sollte deshalb verzichtet werden und dafür faire Bedingungen für eine Direktvermarktung geschaffen werden.

150 6. Für eigenverbrauchten Strom aus erneuerbaren Energien wird keine EEG-Umlage erhoben.

Den Eigenverbrauch mit der EEG-Umlage zu belasten ist völlig unverständlich. Für 155 eigenverbrauchten Strom wird keine Einspeisevergütung gezahlt, das heißt er hat keinerlei direkte finanzielle Auswirkung auf die EEG-Umlage. Der Effekt, dass dadurch die EEG- Umlage auf mehr Schultern verteilt wird, schlägt 160 lediglich mit einem Entlastungseffekt von ca. 75 Cent pro Jahr für einen Durchschnittshaushalt zu Buche. Wesentlich sinnvoller wäre es zukünftig auch Projekte, bei denen Strom dezentral erzeugt und 165 von den Mietern eines Wohnblocks direkt verbraucht wird, im Sinne eines Eigenverbrauchs zu unterstützen. Das könnte zu einer Kostenentlastung von Mietern beitragen. Gerade Wohnblocks eignen sich oft sehr gut für größere 170 Fotovoltaik-Dachanlagen. Ein hoher Eigenverbrauchsanteil führt zudem zur Entlastung der Stromnetze. Dadurch können unnötige Ausbaukosten vermieden werden.

ThA 4 Bezirk Hessen-Nord

Erdgasfracking Erdgasfracking

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

1. Der SPD-Parteikonvent begrüßt den Vorstoß Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion zur weiteren von Bundeswirtschaftsminister Beratung auf Grundlage des Eckpunktepapiers beider und Bundesumweltministerin Barbara Bundesministerien (BMWI und BMUB) Hendricks die Rechtsgrundlage für das 5 sogenannte „Erdgasfracking“ deutlich zu verschärfen und dem Schutz des Trinkwassers absolute Priorität einzuräumen. Insbesondere die Punkte der frühzeitigen Kommunalbeteiligung, der verpflichtenden 10 Umweltverträglichkeitsprüfung, der Beweislastumkehr sind die unabdingbare Vorgehensweise. 2. Der SPD-Parteikonvent spricht sich für ein faktisches Frackingverbot für Gas aus 15 Schiefergestein (unkonventionelles Erdgas) aus. Eine Beschränkung des Verbots nur für Gesteinsschichten oberhalb von 3.000 Metern, wie es das Eckpunktepapier der beiden Bundesministerien vorsieht, ist nicht 20 ausreichend, da Schiefergesteinsschicht bis zu 6.000 Meter in die Tiefe reicht.

Antragsbereich ThA/ Antrag 5 Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Risiken von Fracking machen vor Risiken von Fracking machen vor Grenzen keinen Halt Grenzen keinen Halt Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion zur weiteren Beratung auf Grundlage des Eckpunktepapiers beider Bundesministerien (BMWI und BMUB) in folgender Fassung: 5 Entlang der niederländischen Grenze nach Entlang der niederländischen Grenze nach Deutschland Deutschland wird aktuell über Fracking wird aktuell über Fracking nachgedacht. Aufgrund der nachgedacht. Aufgrund der aktuellen aktuellen wissenschaftlichen Datenlage ist „Fracking“ wissenschaftlichen Datenlage ist „Fracking“ unverantwortlich. Die Förderung unkonventionellen 10 unverantwortlich. Die Förderung Erdgases in Form des „Frackings“ birgt viele Risiken. unkonventionellen Erdgases in Form des Dazu gehören vor allen Dingen die Belastung des „Frackings“ birgt viele Risiken. Dazu gehören Grund- und Trinkwassers, die Zerstörung der vor allen Dingen die Belastung des Grund- und Landschaft und der hohe Flächenverbrauch. Der Trinkwassers, die Zerstörung der Landschaft und Landtag Nordrhein-Westfalen hat sich bereits mit 15 der hohe Flächenverbrauch. Der Landtag einem einstimmigen Votum gegen mögliche Fracking- Nordrhein -Westfalen hat sich bereits mit einem Vorhaben der Niederlande entlang der Grenze zu einstimmigen Votum gegen mögliche Fracking- Nordrhein -Westfalen gestellt. Auch die Vorhaben der Niederlande entlang der Grenze zu Bundesumweltministerin Barbara Hendricks verurteilt Nordrhein -Westfalen gestellt. Auch die die Fracking-Pläne der Niederlande und bezeichnet 20 Bundesumweltministerin Barbara Hendricks diese als inakzeptabel. verurteilt die Fracking-Pläne der Niederlande und bezeichnet diese als inakzeptabel. Wir fordern die SPD-Bundestagsfraktion auf, die im Wir fordern die SPD-Bundestagsfraktion auf, die Koalitionsvertrag dargestellten Ausführungen endlich im Koalitionsvertrag dargestellten Ausführungen umzusetzen und kurzfristig Änderungen für einen 25 endlich umzusetzen und kurzfristig Änderungen besseren Schutz des Trinkwassers im für einen besseren Schutz des Trinkwassers im Wasserhaushaltsgesetz sowie eine Verordnung über die

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Wasserhaushaltsgesetz sowie eine Verordnung Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bergbaulicher über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Vorhaben vorzulegen, die vor Zulassung von bergbaulicher Vorhaben vorzulegen, die vor Maßnahmen zur Aufsuchung und Gewinnung von 30 Zulassung von Maßnahmen zur Aufsuchung und Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mittels Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Fracking eine obligatorische UVP und Lagerstätten mittels Fracking eine obligatorische Öffentlichkeitsbeteiligung vorsehen. UVP und Öffentlichkeitsbeteiligung vorsehen. Darüber hinaus wird die SPD-Bundestagsfraktion Darüber hinaus wird die SPD-Bundestagsfraktion aufgefordert, in dem Prozess der Beteiligung auch die 35 aufgefordert, in dem Prozess der Beteiligung auch europäischen Nachbarstaaten mit einzubeziehen. [...] die europäischen Nachbarstaaten mit einzubeziehen. Wir fordern Sigmar Gabriel auf, alle Bestrebungen hinsichtlich Frackings mit 40 sofortiger Wirkung einzustellen und sich an bestehende Vereinbarungen zu halten.

ThA 6 Ortsverein Schnelsen (Landesorganisation Hamburg)

Die kommunale Selbstverwaltung stärken Die kommunale Selbstverwaltung stärken bei Konzessionsvergabeverfahren bei Konzessionsvergabeverfahren Die SPD fordert die Bundesregierung und den Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion Deutschen auf, die historisch und gesetzessystematisch bestehende Entscheidungsfreiheit der Kommunen bei der 5 Vergabe von energiewirtschaftlichen Wegenutzungsverträgen zu präzisieren und zu festigen durch die folgenden beiden Modifikationen im EnWG: (1) § 46 Abs. 3 Satz 5 EnWG ändern in "Bei der 10 Auswahl des Unternehmens ist die Gemeinde verpflichtet, die Ziele des § 1 in ihre Entscheidung mit einzubeziehen." (2) § 46 Abs. 4 EnWG ändern in „Der Absatz 2 findet für Eigenbetri ebe der Gemeinden 15 entsprechende Anwendung." (3) Die Verjährungsfristen für Mängelrügen am Verfahren und für mögliche Einspruchsgründe sollen denjenigen im öffentlichen Vergaberecht angeglichen werden durch Verweis auf die dort 20 spezifizierten Regelungen. (4) In das EnWG § 46 wird ein neuer Absatz eingefügt, der die Kaufpreisermittlung klar regelt und zwar mit einem Verweis auf den angemessenen Kaufpreis im Sinne der 25 Bundesnetzagentur.

ThA 7 Ortsverein Schnelsen (Landesorganisation Hamburg)

Reformvorschlag CO2-Zertifikatehandel: Reformvorschlag CO2-Zertifikatehandel:

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Wiederherstellung der Steuerungswirkung Wiederherstellung der Steuerungswirkung Die SPD fordert die Bundesregierung und den Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion Deutschen Bundestag auf, den CO2- Zertifikatehandel grundlegend zu reformieren und dazu eine entsprechende politische Initiative auf 5 EU-Ebene mit Nachdruck zu starten mit den folgenden Zielsetzungen:

A. Kurzfristig 1.Festsetzung einer jährlich steigenden 10 Preisuntergrenze für CO2-Verschmutzungsrechte von 25 EUR/t im Jahr 2015 auf 70 EUR/t im Jahr 2030. 2.Wechsel von zentraler behördlicher Mengenvorgabensteuerung hin zu einem 15 automatischen Rückkopplungsmechanismus: Sobald der Börsenpreis sich unter 25 EUR (Wert für 2015) bewegt, werden automatisiert Zertifikate von der Börse genommen von einer staatlichen Clearingstelle, die automatisiert am 20 Börsenhandel teilnimmt. Gleichzeitig wird die Neuausgabe gestoppt solange, bis der Börsenpreis wieder oberhalb von EUR 25 EUR liegt. Börsenunabhängige OTC-Geschäfte mit CO2- Zertifikaten werden verboten oder 25 anzeigepflichtig gestellt und ein gesetzlicher Mindestpreis festgeschrieben für OTC. 3.Aufhebung der Möglichkeit eines CO2- Emissionausgleichs in Ländern, die nicht am System teilnehmen. 30 4.Jährliche Anhebung der Carbon Leakage Schwellwerte um 2% und Überprüfung der betroffenen Sektoren und Teilsektoren alle 2 Jahre.

35 B. Mittelfristig 5.Einbeziehung der Landwirtschaft in die Regulierungsperiode 4 ab 2020. 6.Sonderregelungen für KWK für Anlagen oberhalb 20 MW schrittweise zurückfahren, um 40 die dezentrale und erneuerbare Wärmeerzeugung zu fördern.

ThA 8 Ortsverein Schnelsen (Landesorganisation Hamburg)

Wind und Photovoltaik flankieren durch Wind und Photovoltaik flankieren durch flexiblere Erzeugung und flexibleren flexiblere Erzeugung und flexibleren

Verbrauch Verbrauch Handlungsbedarf beim weiteren Ausbau der Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Bei der laut Bundeswirtschaftsministerium ab

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

dem Herbst 2014 anstehenden Diskussion über 5 die ordnungsrechtliche Weiterentwicklung des deutschen und europäischen Stromversorgungssystems se tzt sich der Senat der Stadt Hamburg im Bundesrat und die SPD- Landesorganisation Hamburg in der SPD- 10 Bundestagsfraktion und beim SPD-geführten Bundeswirtschaftsministerium aktiv dafür ein, daß statt der Einführung von neuen Subventionszahlungen (z.B. in Form von „Kapazitätsmechanismen“) zunächst alle 15 Möglichkeiten der Flexibilisierung aller Teilnehmer im Stromversorgungssystem aktiviert und genutzt werden und ggf. bestehende Hemmnisse und Fehlanreize beseitigt werden. Bei der Ausgestaltung sind dezentrale 20 Flexibilisierungen neuen zentralen Einheiten vorzuziehen, damit der Trend zur Akteursvielfalt weiter unterstützt und die regionale Wertschöpfung weiter gestärkt wird. Sollten zusätzliche Maßnahmen zur 25 Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit notwendig werden, sind kurzfristig bindende Maßnahmen (wie z.B. die „Strategische Reserve“) langfristig bindenden Maßnahmen (wie z.B. „Kapazitätsmechanismen) vorzuziehen, 30 damit die technische und wirtschaftliche Weiterentwicklung nicht blockiert wird.

ThA 9 Themenforum Verbraucherpolitik

Digitale Datenbank Verbraucherforschung Digitale Datenbank Verbraucherforschung endlich errichten […] errichten Annahme in geänderter Fassung Das Bundesministerium der Justiz und für Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz wird aufgefordert, noch im Verbraucherschutz wird aufgefordert, sich noch im Jahr 2014 die Errichtung einer digitalen Jahr 2014 für die Errichtung einer digitalen 5 Datenbank Verbraucherforschung einzuleiten. Datenbank Verbraucherforschung einzu setzen .

ThA 10 Themenforum Verbraucherpolitik

Verbesserte Auskunftsrechte von Verbesserte Auskunftsrechte von Verbrauchern Verbrauchern Annahme in geänderter Fassung: Immer mehr Verbraucherinnen und Verbrauchern ist Immer mehr Verbraucherinnen und Verbrauchern ist heute bewusst, dass sie täglich vor Einkäufen und bei heute bewusst, dass sie täglich vor Einkäufen und fast jedem Vertragsabschluss gerastert, auf ihr bei fast jedem Vertragsabschluss gerastert, auf ihr 5 bisheriges Verhalten als Marktteilnehmer, aber auch bisheriges Verhalten als Marktteilnehmer, aber auch auf Merkmale wie ihren Wohnort hin geprüft und auf Merkmale wie ihren Wohnort hin geprüft und 17

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

dann in entsprechende Schubladen sortiert werden. dann in entsprechende Schubladen sortiert werden. Sogenannte Scoring-Werte zur Bonitätseinschätzung Sogenannte Scoring-Werte zur Bonitätseinschätzung sind für Anbieter von Waren oder Dienstleistungen sind für Anbieter von Waren oder Dienstleistungen 10 wichtige Hinweise zur Wahrscheinlichkeit eines wichtige Hinweise zur Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles seitens der Kunden. Zahlungsausfalles seitens der Kunden. Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Scoring-Wert abfragen, werden aber über dessen Scoring-Wert abfragen, werden aber über dessen Zustandekommen nicht zufriedenstellend aufgeklärt. Zustandekommen nicht zufrie denstellend aufgeklärt. 15 Ein schlechter Scoring-Wert, den man sich nicht Ein schlechter Scoring-Wert, den man sich nicht erklären kann, ist im Kleinen ärgerlich – wenn erklären kann, ist im Kleinen ärgerlich – wenn beispielsweise bei einem Onlinehändler nur per beispielsweise bei einem Onlinehändler nur per Vorkasse gezahlt werden kann. Im Großen wird er Vorkasse gezahlt werden kann. Im Großen wird er aber existenziell – zum Beispiel wenn aufgrund eines aber existenziell – zum Beispiel wenn aufgrund 20 schlechten Score-Wertes kein Kredit zum eines schlechten Score-Wertes kein Kredit zum Immobilienkauf bewilligt wird oder ein Mietvertrag Immobilienkauf bewilligt wird oder ein Mietvertrag nicht zustande kommt. nicht zustande kommt. Verbraucherinnen und Verbraucher haben nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher haben nicht nur einen Anspruch darauf, die Richtigkeit ihrer einen Anspruch darauf, die Richtigkeit ihrer 25 erfassten Daten zu überprüfen, sondern auch darauf, erfassten Daten zu überprüfen, sondern auch darauf, den für die Berechnung des Score-Wertes zugrunde den für die Berechnung des Score-Wertes zugrunde gelegten Lebenssachverhalt bzw. die einschlägigen gelegten Lebenssachverhalt bzw. die einschlägigen Lebenssachverhalte nachzuvollziehen. Die Auskunft Lebenssachverhalte nachzuvollziehen. Die Auskunft über die für die Berechnung genutzten Merkmale über die für die Berechnung genutzten Merkmale 30 sollte daher auch deren Gewichtung umfassen. Diese sollte daher auch deren Gewichtung umfassen. D iese ist für den Scorewert maßgeblich und daher den ist für den Scorewert maßgeblich und daher den Verbraucherinnen und Verbrauchern mitzuteilen. Verbraucherinnen und Verbrauchern mitzuteilen. Wir fordern die Klarstellung in § 34 Absatz 4 Satz 1 [...] BDSG, dass bei der Auskunft an den Betroffenen die 35 Gewichtung der zur Berechnung des Score-Wertes verwendeten Datenarten ausdrücklich mit einbezogen wird. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass – ohne Prozente anzugeben – die Sachverhalte, die in das Scoringergebnis einfließen, 40 in eine Prioritätenreihenfolge gebracht werden. Auf diese Weise kann jeder Verbraucher erkennen, welche Sachverhalte sich besonders intensiv und welche weniger intensiv auf sein/ihr Scoringergeb nis auswirken, ohne dass die entsprechende Auskunftei 45 die genaue Berechnungsgrundlage wie etwa einen Logarithmus offenlegen muss.

ThA 11 Themenforum Verbraucherpolitik

Kinder schützen - Werbung beschränken Kinder schützen - Werbung beschränken

Annahme in geänderter Fassung

Kinder werden von der Wirtschaft umworben, denn Kinder werden von der Wirtschaft umworben, denn sie sind ein vielversprechendes Verbraucherklientel: sie sind ein vielversprechendes Verbraucherklientel: 5 Sie verfügen über eigenes Geld, sie haben Einfluss Sie verfügen über eigenes Geld, sie haben Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Erwachsenen, und auf die Kaufentscheidungen der Erwachsenen, und sie sind die Konsumenten von morgen. Immer früher sie sind die Konsumenten von morgen. Immer früher werden sie zum Zielobjekt für Marketing – werden sie zum Zielobjekt für Marketing –

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

besonders für Produkte wie Süßigkeiten, Softdrinks, besonders für Produkte wie Süßigkeiten, Softdrinks, 10 Fastfood. Dabei wird in Deutschland ohnehin zu Fastfood. Dabei wird in Deutschland ohnehin zu viel, zu fett, zu salzig und zu süß gegessen, und viel, zu fett, zu salzig und zu süß gegessen, und bereits 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind bereits 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig. Über sechs Prozent sind sogar übergewichtig. Über sechs Prozent sind sogar fettleibig – mit dramatischen gesundheitlichen fettleibig – mit dramatischen gesundheitlichen 15 Folgen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz- Folgen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkerkrankungen und Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkerkrankungen und andere schwere orthopädische Schäden. andere schwere orthopädische Schäden. Kinder sind besonders manipulierbar: Sie lernen erst Kinder sind besonders manipulierbar: Sie lernen erst ab dem Alter von acht Jahren zwischen Realität und ab dem Alter von acht Jahren zwischen Realität und 20 Werbung zu unterscheiden und Werbung kritisch zu Werbung zu unterscheiden und Werbung kritisch zu beurteilen. Aber bereits Dreijährige erkennen und beurteilen. Aber bereits Dreijährige erkennen und präferieren Marken. präferieren Marken. Laut Untersuchungen sehen Kinder pro Jahr an die Laut Untersuchungen sehen Kinder pro Jahr an die 20.000 Werbespots. Ungesunde Lebensmittel 20.000 Werbespots. Ungesunde Lebensmittel 25 gehören dabei zur Gruppe der meist beworbenen gehören dabei zur Gruppe der meist beworbenen Produkte und werden vor allem in Musik-, Sport- Produkte und werden vor allem in Musik-, Sport- und Kindersendungen präsentiert. Dabei setzt die und Kindersendungen präsentiert. Dabei setzt die Werbung bewusst auf den „Quengel-Faktor“. Eltern Werbung bewusst auf den „Quengel-Faktor“. Eltern haben der gezielten Untergrabung ihrer Autorität haben der gezielten Untergrabung ihrer Autorität 30 kaum etwas entgegenzusetzen. kaum etwas entgegenzusetzen. Kinder brauchen besonderen Schutz. Ihr Verhalten Kinder brauchen besonderen Schutz. Ihr Verhalten ist leicht beeinflussbar, ihr Körper ist besonders ist leicht beeinflussbar, ihr Körper ist besonders empfindlich. Eltern muss die Sorge für eine gesunde empfindlich. Eltern muss die Sorge für eine gesunde Ernährung ihrer Kinder erleichtert werden. Wo Ernährung ihrer Kinder erleichtert werden. Wo 35 Unternehmen zu wenig Verantwortung zeigen, Unternehmen zu wenig Verantwortung zeigen, müssen verbindliche Regelungen her. müssen verbindliche Regelungen her.

Wir fordern: Wir fordern: - Werbung und Marketing an Kindertagesstätten und [...] 40 Grundschulen konsequent unterbinden: Das muss auch für Geschenke von Unternehmen an KiTas und für von der Wirtschaft herausgegebene Unterrichtsmaterialien gelten. Denn Eigeninteressen von Unternehmen sind nicht auszuschließen und der 45 Verzicht auf Produkt- oder Markenwerbung nicht gewährleistet. - Verbraucherbildung in die Lehrpläne: Anleitung - Verbraucherbildung in die Lehrpläne: Anleitung zum kritischen Konsum, Medienerziehung, der zum kritischen Konsum, Medienerziehung, der Umgang mit persönlichen Daten und die Umgang mit persönlichen Daten und die Auseinandersetzung mit Werbestrategien gehören 50 Auseinandersetzung mit Werbestrategien gehören ebenso in den Schulunterricht wie die Grundlagen ebenso in den Schulunterricht wie die Grundlagen gesunder Ernährung und der richtige Umgang mit gesunder Ernährung und der richtige Umgang mit Geld. Dabei muss die Neutralität gewahrt werden, Geld. Dabei muss die Neutralität gewahrt werden, denn die Unabhängigkeit von kommerziellen denn die Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen ist Grundvoraussetzung für eine kritische 55 Interessen ist Grundvoraussetzung für eine kritische Auseinandersetzung und ein sinnvolles Lehrangebot. Auseinandersetzung und ein sinnvolles Lehrangebot. - Kein an Kinder gerichtetes Marketing für - Kein an Kinder gerichtetes Marketing für problematische Produkte: Werbung für Produkte wie problematische Produkte: Werbung für Produkte wie Süßigkeiten, Softdrinks, Fastfood muss sich an Süßigkeiten, Softdrinks, Fastfood muss sich an Erwachsene richten, das verführt Kinder weniger zu 60 Erwachsene richten, das verführt Kinder weniger zu Kauf und Konsum und stärkt die Autorität der Kauf und Konsum und stärkt die Autorität der Eltern. Eltern. - Keine Quengelware an den Supermarktkassen, kein - Keine Quengelware an den Supermarktkassen, kein

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Product-Placement und keine Werbung im Umfeld Product-Placement und keine Werbung im Umfeld 65 von Kindersendungen, auf Sportveranstaltungen von Kindersendungen, auf Sportveranstaltungen oder online. oder online.

ThA 12 Landesverband Baden-Württemberg

Schulverpflegung verbessern – Schulverpflegung verbessern – Qualitätsstandards verpflichtend machen Qualitätsstandards verpflichtend machen Die Ernährung vieler Kinder und Jugendlicher in Annahme Deutschland ist alles andere als ausgewogen. Im Schnitt konsumieren sie zum Beispiel mehr als doppelt so viele Süßigkeiten, Snacks und Limonade, 5 aber nur halb so viel Gemüse wie empfohlen wird. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig, rund sechs Prozent fettleibig. Bei 29 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Jungen zwischen 11 und 17 Jahren wurde auffälliges 10 Essverhalten festgestellt. Unausgewogene Ernährungsmuster, die im Kindesalter geprägt wurden und sich im Erwachsenenalter fortsetzen, sind ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung chronischer Erkrankungen wie Diabetes oder Herz- 15 Kreislauf-Erkrankungen. Dabei hängen Übergewicht, Essstörungen und in der Folge auch das Risiko krank zu werden, eng mit dem sozioökonomischen Status zusammen. Kinder und Erwachsene aus einkommensschwachen Familien 20 sind häufiger davon betroffen.

Schulen und Kindergärten können für die Prägung kindlicher Ernährungs- und Geschmacksgewohnheiten und damit für die Chance 25 auf ein gesundes Leben eine entscheidende Rolle spielen. US-Studien zeigen, dass es in Schulen mit kostenlosem oder kostengünstigem Mittagessen nach strengen Verpflegungsstandards weniger übergewichtige Schüler gibt als in Schulen, in denen 30 vor allem Pommes und Pizza serviert werden. Auch der Obst- und Gemüsekonsum wird dadurch entscheidend gesteigert. Investitionen in eine gesunde Schulverpflegung können damit langfristig dazu beitragen, Kosten im Gesundheitssystem 35 senken.

In Deutschland ist das Essen an vielen Schulen und Kindergärten jedoch weder ausgewogen noch bei den Schülerinnen und Schülern beliebt. Laut einer 40 Untersuchung bieten nur 12 Prozent der deutschen Kitas ausreichend Obst, lediglich 19 Prozent ausreichend Rohkost und Salat an. Eine weitere Untersuchung kam 2013 zu dem Ergebnis, dass neun 20

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

von zehn Schulmensen Mängel aufwiesen: Das 45 Essen war zerkocht, ungesund oder unter mangelnden Hygienebedingungen zubereitet. Viele Schülerinnen und Schüler nehmen am Schulessen gar nicht erst teil, weil es ihnen nicht schmeckt. Zwar gibt es seit 2007 Verpflegungsstandards, die 50 von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entwickelt wurden. Diese sind jedoch nicht überall verpflichtend und werden nur von einem Teil der Schulen und Kindergärten angewandt. Wir fordern: 55 Die Verpflegungsstandards der DGE bilden die Grundlage für einheitliche Standards bei der Verpflegung in Schulen und Kindergärten in allen Bundesländern. Diese Standards sind wichtig, damit alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen die 60 Chance auf ein leckeres, gesundes Mittagessen haben. Gutes Essen gibt es nicht umsonst, deshalb brauchen wir eine offene Debatte über realistische Kosten und die Finanzierung der Schulverpflegung. Die 65 Kommunen bedürfen dabei der Unterstützung, um die Verpflegungsstandards der DGE flächendeckend umzusetzen. Unser Ziel ist: Alle Kinder haben die Möglichkeit, am Schulessen teilzunehmen, auch wenn die Eltern 70 sich das Essensgeld nicht leisten können.

ThA 13 Landesorganisation Bremen

Freihandel mit Augenmaß – Verhandlungen Freihandel mit Augenmaß – Verhandlungen über TTIP aussetzen über TTIP aussetzen Die Mitgliedsstaaten der EU haben der Überweisung an den SPD Parteivorstand, die SPD- Kommission im Sommer 2013 ein Mandat erteilt, Bundestagsfraktion und SPD-Gruppe im EP (unter um eine transatlantische Freihandelszone (TTIP – Beachtung der Empfehlung zum ThA17). Transatlantic Trade and Investment Partnership) zu 5 verhandeln. Das Mandat ist sehr weit gefasst und enthält u. a. Leitlinien zu: Fragen des Marktzugangs, insbesondere Warenhandel, Dienstleistungshandel, öffentliches Beschaffungswesen und Niederlassung, 10 Regulierungsfragen und nichttarifäre Handelshemmnisse, Regeln betreffend geistigen Eigentums, nachhaltige Entwicklung, Zoll und Handelserleichterung, Energie und Rohstoffe, kleine und mittlere Unternehmen und 15 Kapitalverkehr und Zahlungen.

Besonders umstritten sind die geplanten Regelungen zu Investitionsschutz. Dabei ist beabsichtigt, ein Verfahren zur Streitschlichtung 20 zwischen Investoren und Staaten (ISDS) zu

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

installieren, mit einem dreiköpfigen Schiedsgericht, das an den nationalen Justizsystemen vorbei, über gewaltige Entschädigungssummen entscheiden kann, wenn z. B. ein Investor seine Pro-fite durch 25 nationale Gesetzesänderungen geschmälert sieht. Ein Anfechtungsrecht soll nicht gegeben sein. Die Bundesrepublik sieht sich schon einem ähnlichen Verfahren ausgesetzt, der Klage von Vattenfall auf 3,7 Milliarden Euro Schadensersatz wegen der 30 Energiewende.

Solche Regelungen schränken die legitimen Handlungsmöglichkeiten von Staaten ein und gefährden die Demokratie. Eine 35 Sondergerichtsbarkeit für Investoren ist nicht zu akzeptieren und darüber hinaus zwischen Demokratien wie der EU und den USA schlicht unnötig. Beide Wirtschaftsräume verfügen über entwickelte Rechtssysteme, die Investoren 40 ausreichend schützen.

Demokratiekonformer Markt statt marktkonforme Demokratie

45 Wirtschaft und Handel müssen sich den demokratischen Spielregeln unterwerfen. Diesen Grundsatz verteidigt die SPD seit 150 Jahren. Die Idee einer „wirtschaftsgerechten Demokratie“, die von neoliberalen Kreisen im Zusammenhang mit 50 dem Freihandelsabkommen geäußert wird, gefährdet die in langen politischen Kämpfen erworbenen Grundrechte. Australien hat in einem bilateralen Handelsabkommen mit den USA dem Verlangen 55 nach einem solchen Mechanismus eine Absage erteilt. Dies sollte als Vorbild dienen. Die Befürchtung durch Erfahrung mit bisherigen Freihandelsabkommen lautet, dass es zu einer Nivellierung von Standards kommt („race to the 60 bottom“). Insbesondere die Erfahrungen mit dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) zeigen, dass es anstatt zu einem Wachstum von Beschäftigung zu massiven Arbeitsplatzverlusten gekommen ist. 65 Verhandlungsauftrag für TTIP neubestimmen

Viele gesellschaftliche Akteure fordern vor diesem

Hintergrund einen Stopp der Verhandlungen. Ihre 70 Sorgen nehmen wir sehr ernst. Der Landesparteitag

unterstützt die Forderung des DGB-

Bundeskongresses und fordert die bisherigen TTIP-

Verhandlungen auszusetzen, alle bisherigen

Verhandlungsergebnisse und Protokolle zu 75

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

veröffentlichen und einen transparenten Verhandlungsauftrag der EU zu bestimmen. Er soll folgende Bedingungen erfüllen:

80 1. Keine Sondergerichtsbarkeit für Investoren Ein Investor-Staat-Streitbeilegungsmechanismus (ISDS) zwischen Staaten mit zuverlässigen und entwickelten Rechtssystemen wie im Falle von TTIP ist abzulehnen. Gleiches gilt für die CETA- 85 Verhandlungen. Wir erwarten von der Bundesregierung und insbesondere ihren sozialdemokratischen Mitgliedern, dass sie bei ihrer kritischen Haltung zur Aufnahme von Investitionsschutzvorschriften in das TTIP bleibt; 90 das von der EU beschlossene Verhandlungsmoratorium muss dazu genutzt werden, diesen Punkt ganz aus dem Verhandlungsmandat zu streichen. Ein Freihandelsabkommen, das solche Vorschriften 95 oder eine Sondergerichtsbarkeit für Wirtschaftsstreitigkeiten beinhaltet, lehnen wir ab.

2. Rückholbarkeit von Entscheidungen sicherstellen 100 Die Reversibilität von Entscheidungen ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Daher fordern wir eine grundlegende Evaluation des Abkommens nach zehn Jahren und eine Klärung, wie Bestimmungen in dem Abkommen 105 zurückgenommen werden können.

3. Transparenz der Verhandlungen Alle Positionspapiere der Europäischen Kommission sind dem Europäische Parlament (EP) 110 zugänglich und werden zu einem Teil auch ins Internet gestellt. Auf Initiative des EP hat die Europäische Kommission den Dialog im Rahmen der TTIP-Verhandlungen durch eine permanente Beratungsgruppe mit Experten von 115 Gewerkschaften, Umwelt- und Verbraucherverbänden institutionalisiert, diese Gruppe hat Zugang zu den Verhandlungsdokumenten. Somit sind Vorwürfe, TTIP sei ein Geheimabkommen, in der Totalität 120 nicht zutreffend. Nichtsdestotrotz besteht hier, insbesondere in Bezug auf die Information der breiteren Öffentlichkeit, erheblicher Nachbesserungsbedarf. Insbesondere müssen vor jeder Verhandlungsrunde 125 die jeweiligen Verhandlungspunkte veröffentlicht werden. Dabei ist sicherzustellen, dass auch Akteurinnen und Akteuren, die nicht Mitglied der ständigen Beratergruppe sind, ausreichend Zeit zur Stellungnahme bleibt. Ebenso ist die Öffentlichkeit 130

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

über die Ergebnisse der jeweiligen Verhandlungsrunde zeitnah zu informieren. In Zwischenschritten müssen die Mitgliedsstaaten und die nationalen Parlamente vollumfänglich 135 informiert werden und Beiräte auf nationaler Ebene die beratende Task Force auf europäischer Ebene spiegeln. Somit muss die Bundesregierung nun den Dialog im Rahmen der TTIP-Verhandlungen durch eine 140 permanente Beratungsgruppe mit Experten von Gewerkschaften, Umwelt- und Verbraucherverbänden institutionalisieren, die auch Zugang zu den Verhandlungsdokumenten erlangen.

145 4. TTIP und CETA müssen als gemischte Abkommen behandelt werden! Neben allen Informationsrechten stellt sich dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten im Endeffekt nur die Wahl zwischen Ablehnung 150 oder Zustimmung zu TTIP im Zuge der völkerrechtlichen und innerstaatlichen Rat ifikation. Ungeklärt ist dabei, ob ein so genanntes gemischtes Abkommen, bei dem die Parlamente der Mitgliedsstaaten zustimmen müssen, als Ganzes 155 abgelehnt werden kann oder dies nur die nationalen Zuständigkeiten anbelangt. Es besteht jedenfalls die Möglichkeit, dass bestimmte (handelsrechtliche) Vorschriften des Abkommens, welche in die EU-Kompetenz fallen, 160 schon nach der Ratifikation auf EU-Ebene angewendet werden können. Voraussetzung ist, dass eine Klausel über die vorläufige Anwendbarkeit nach Maßgabe von Art. 25 der Wiener Vertragsrechtskonvention in das 165 Freihandelsabkommen aufgenommen wird. Die Bundesregierung muss daher darauf hinwirken, dass sowohl CETA als auch TTIP als gemischtes Abkommen und nicht als exklusive Handelsabkommen abgeschlossen werden. D. h. in 170 Deutschland müssen sowohl Bundestag als auch Bundesrat über die beiden Abkommen abstimmen. Eine angemessene Beteiligung der Länder und zivilgesellschaftlicher Akteure ist dabei sicherzustellen. 175 Die sozialdemokratischen Regierungs- und Parlamentsmitglieder in allen europäischen Mitgliedsstaaten werden daher aufgefordert, die EU-Kommission dazu zu verpflichten, dass alle Zwischenergebnisse der Verhandlungen den 35 180 europäischen Parlamenten, den zu benennenden Verhandlungsbeteiligten (Unternehmen, Verbände und Organisationen) und der interessierten Öffentlichkeit zum gleichen Zeitpunkt zugänglich gemacht werden. 185

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

5. Keine Vorfestlegungen durch das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) 190 Die Ergebnisse des bereits ausverhandelten Freihandelsabkommens der EU mit Kanada sind sorgfältig auszuwerten und sobald wie möglich zu veröffentlichen. Die im Rahmen von CETA verhandelten Vereinbarungen dürfen keine 195 präjudizierende Wirkung für die Verhandlungen mit den USA haben.

6. Keine Einschränkung von Arbeitnehmerrechten, keine Absenkung von 200 Schutzstandards. Erhalt staatlicher Handlungsfähigkeit. Die in der EU gültigen Regeln des Sozial-, Umwelt-, Natur- und Tierschutzes, des Verbraucher-, Lebensmittel- und 205 Gesundheitsschutzes müssen gewahrt bleiben und dürfen nicht als „Handelshemmnis“ in Frage gestellt werden. Jede Seite muss das Recht haben, diese Regeln aus Gründen des Gemeinwohls auch in Zukunft 210 weiterzuentwickeln. Die vorgesehene „regulatorische Kooperation“ zwischen den Vertragsparteien darf dieses Recht nicht beschneiden, sondern allein eine gemeinsame Weiterentwicklung von Standards erleichtern. 215 So sollten schon die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen dazu genutzt werden, eine wirksame Umsetzung der Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch beide Vertragsparteien zu erreichen. 220 Die Unterschiede im Agrar- und Lebensmittelbereich zwischen den USA und der EU müssen besonders berücksichtigt werden; es darf nicht zu einem zusätzlichen Druck der Agrarindustrie auf die bäuerlichen Strukturen in 225 Europa kommen. Insbesondere dürfen folgende Punkte nicht verhandelbar sein. die Sicherung von Arbeitnehmerrechten und der Verbraucherschutz, 230 der Arbeitsschutz und die Datenschutzstandards, gesundheits- und umweltpolitische Standards, die für die Landwirtschaft festgelegten Standards einschließlich der Subventionspraktiken sowie alle die Kulturpolitik der einzelnen 235 Mitgliedsstaaten der EU betreffende Standards. Die Entscheidung darüber welche Dienstleistungen öffentlich erbracht werden.

7. Finanzmärkte und Vermögensbesteuerung 240

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Im Handelsraum EU/USA konzentrieren sich große Geldvermögen und Finanzaktivitäten. Deshalb wollen wir mit einem Handelsabkommen auch Fortschritte zu einer verbindlichen 245 Finanzmarktregulierung mit einer Abtrennung von Investmentgeschäften sowie einer Finanztransaktionssteuer erreichen. Hierzu gehört ein automatischer Informationsaustausch über Finanztransaktionen sowie eine Vereinheitlichung 250 der Kapital- und Vermögensbesteuerung.

8. Keine schrankenlose Liberalisierung! - Spielräume erhalten Der Ansatz der Negativliste zur Liberalisierung 255 von Dienstleistungssektoren ist, dass alles was nicht dort aufgenommen wurde, liberalisiert werden kann. Im CETA gibt es momentan eine Negativliste. Im TTIP hat die europäische Kommission dem Ansinnen der Amerikaner für 260 einen Negativlistenansatz bereits nachgegeben. Eine Positivliste hätte den Vorteil, dass man zunächst einige Bereiche öffnen und später mit anderen nachziehen könnte. So behielte man die Hoheit über eine Öffnung in den Märkten, die 265 heute noch nicht vollständig entwickelt seien, beispielsweise im Bereich der E-Dienstleistungen. Im Sinne einer entsprechenden Entwicklungsoffenheit des Abkommens muss von einer Positivliste ausgegangen werden. Eine 270 Negativli ste, die nicht mehr ergänzt werden kann, ist unter allen Umständen abzulehnen. Darüber hinaus ist im Zuge der Verhandlungen die Gefahr wirtschaftlicher Strukturkrisen einzelner Regionen, die durch die gegenseitige Marktöffnung 275 entstehen können, zu analysieren. Für betreffende Wirtschaftszweige sind Übergangsregelungen zu vereinbaren. Wenn sich abzeichnen sollte, dass die existenziellen Forderungen dieses Antrages keine 280 Berücksichtigung finden, wird über die Empfehlung eines Abbruchs der Verhandlungen neu beraten.

ThA 14 Unterbezirk Dortmund (Landesverband Nordrhein-Westfalen)

Veröffentlichung der Veröffentlichung der Verhandlungsgegenstände des Verhandlungsgegenstände des

Freihandelsabkommen TTIP Freihandelsabkommen TTIP Der Parteikonvent fordert die Bundesregierung auf, Überweisung an den SPD Parteivorstand, die SPD- unverzüglich für eine Veröffentlichung der Bundestagsfraktion und SPD-Gruppe im EP (unter Verhandlungsgegenstände des Beachtung der Empfehlung zum ThA17). Freihandelsabkommen TTIP, welches zurzeit

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

5 zwischen Vertretern der EU-Kommission und der USA verhandelt wird, zu sorgen. Alle Einzelinhalte sind einer dezidierten Folgenabschätzung sowie einer breiten gesellschaftlichen Diskussion zu unterziehen. Im Unterschied zur allgemeinen 10 Wahrnehmung, geht es nicht nur darum Zölle zwischen den beteiligten Staaten aufzuheben. Die Verhandlungen sind im Zweifel über mögliche schädliche Auswirkungen auf Umwelt, Verbraucher, Sozialstandards und die 15 gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt unverzüglich zu unterbrechen. Diese neoliberale Deregulierung unterstützen wir nicht.

Insbesondere müssen in den Verhandlungs- 20 ergebnissen folgende Punkte sichergestellt werden: 1. Die Errungenschaften in der Europäischen Union im Bereich der Arbeitsschutz-, Kultur-, Sozial-, Umwelt-, Lebensmittel-, Gesundheits- und Datenschutzstandards sowie der Bürger- 25 und Verbraucherrechte erhalten bleiben. Dazu gehört auch das deutsche Chemikaliengesetz (bzw. die entsprechende EU-Richtlinie). In den Verhandlungen soll darauf hingewirkt werden, weitere Verbesserungen für die Partner in 30 diesem Bereich zu ermöglichen. Es sollte der jeweils höherwertige Standard des Partnerlandes übernommen bzw. anerkannt werden. Das Vorsorgeprinzip darf nicht abgeschwächt werden. 35 2. Die Verhandlungsergebnisse dürfen auch kein Einfallstor für Lohn- und Sozialdumping werden. 3. In Europa bisher nicht zugelassene Produkte mit entsprechenden Importverboten, sollen 40 auch weiterhin nicht zugelassen werden. Dies betrifft vor allem Produkte, die nicht der EU- Kennzeichnungsrichtlinie entsprechen, GVO- Produkte (Produkte, die aus gentechnisch veränderten Organismen bestehen oder daraus 45 hergestellt werden), Tiere, die mit Wachstumshormonen behandelt wurden und das in den Verkehr bringen von Lebensmitteln von geklonten Tieren. Gleiches gilt für Lebensmittel, die mit Substanzen behandelt 50 wurden, die in der Europäischen Union verboten sind. 4. Weiterhin muss geklärt sein, dass das bereits erreichte hohe Niveau des Rechtsschutzes in Europa berücksichtigt wird und die 55 Gesetzgebungskompetenz souveräner Staaten nicht ausgehebelt wird. Daher lehnen wir die im TTIP vorgesehenen Schiedsgerichte ab, da diese undemokratisch sind und das nationale

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

60 und europäische Gerichtswesen aushebeln. Rechtlich gesicherte Freiheiten im Internet dürfen nicht eingeschränkt werden. 5. Wir wollen eine Veröffentlichung der Verhandlungsmandate sowie eine transparente 65 Verhandlungsführung. Es müssen Vertreter/innen der Zivilgesellschaft wie Gewerkschaften, Verbraucherorganisationen, Sozial- und Umweltorganisationen in den Verhandlungen angehört werden. 70

ThA 15 Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Freihandel um jeden Preis? Freihandel um jeden Preis? – - Nicht mit uns! Nicht mit uns! Die Transatlantische Handels- und Überweisung an den SPD Parteivorstand, die SPD- Investitionspartnerschaft (TTIP), die derzeit Bundestagsfraktion und SPD-Gruppe im EP (unter zwischen der Europäischen Union und den USA Beachtung der Empfehlung zum ThA17). verhandelt wird, ist von enormer politischer 5 Tragweite. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise in großen Teilen Europas ist es richtig, Instrumente zur Schaffung von Investitionen und Arbeitsplätzen zu prüfen. Europa braucht Handel und Investitionen. 10 Allerdings nicht um jeden Preis. Ein Abkommen mit den USA muss gute Arbeit schaffen – auf beiden Seiten des Atlantiks. Es muss Antworten auf Kernfragen der Weltwirtschaft, wie die Regulierung der globalen Finanzmärkte, geben. 15 Ein Freihandelsabkommen darf unter keinen Umständen dazu führen, dass europäische Standards im Arbeits- oder Umweltrecht, beim Daten- oder Verbraucherschutz in Frage gestellt werden oder Investoren vor internationalen 20 Schiedsstellen europäische Rechtsstaaten aushebeln können.

Dazu wäre es notwendig, die Verhandlungsgrundlagen und die 25 Verhandlungsziele klarer zu definieren. Verhandlungen sollten als Chance begriffen werden, die sozialen Standards im internationalen Handel zu erhöhen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Verhandlungen ruhen zu lassen und in 30 einem transparenten Prozess an einer Neuformulierung der Verhandlungsziele bzw. Verhandlungsgrundlagen zu arbeiten.

Aufgrund möglicher weitreichender 35 Konsequenzen von TTIP sind die bisherige Geheimhaltung und der Mangel an Transparenz 28

Anträge Empfehlungen der Antragskommission

in den Verhandlungen inakzeptabel. Die SPD- Forderung nach Veröffentlichung grundlegender Verhandlungsdokumente und einer besseren 40 Information und Konsultation der Öffentlichkeit ist deshalb zu unterstützen. Von sozialdemokratischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in den verantwortlichen Funktionen verlangen wir, die 45 weiteren Verhandlungen kritisch zu begleiten.

Wir fordern die Bundesregierung und die SPD- Abgeordneten im Europäischen Parlament auf, ein Freihandels- und Investitionsabkommen mit 50 den USA auf jeden Fall dann abzulehnen, wenn durch dieses • hart erkämpfte Errungenschaften im Arbeitsrecht oder in der Sozialgesetzgebung gefährdet sind, 55 • ein hohes Schutzniveau im Verbraucher- und Datenschutz sowie die Lebensmittelsicherheit und Erhalt der Tierschutzstandards in Europa nicht mehr gewährleistet sind,

• der universelle Zugang zu Diensten der 60 öffentlichen Daseinsvorsorge oder die

europäische Vielfalt im Kulturbereich in

Gefahr geraten, • die fortschrittliche europäische Gesetzgebung 65 zum Schutz der Umwelt und des Klimas in Frage gestellt wird oder ein Vormarsch der grünen Gentechnik zu befürchten ist, • ein Investor-Staat- Streitbeilegungsmechanismus aufgenommen 70 wird, der es Investoren ermöglichen würde, Staaten vor Schiedsstellen auf Schadensersatz zu verklagen und damit Gesetzgebung entscheidend zu beeinflussen, oder 75 • künftigen Generationen Handlungsspielräume bei der Gestaltung eines sozial gerechten und nachhaltigen Europas genommen werden.

ThA 16 Ortsverein Schäftlarn (Landesverband Bayern)

TTIP und Ceta TTIP und Ceta

1. Die SPD setzt sich dafür ein, dass die Überweisung an den SPD Parteivorstand, die SPD- Verhandlungen über das Transatlantische Bundestagsfraktion und SPD-Gruppe im EP (unter Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) Beachtung der Empfehlung zum ThA17). auf eine neue Basis gestellt werden. Sie sollen 5 bis nach den Kongresswahlen in den USA

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

unterbrochen werden. 2. Der Gegenstand der Verhandlungen soll neu umrissen werden. Nicht Gegenstand der 10 Verhandlungen dürfen der Investitionsschutz, Lebensmittel, der gesamte Kulturbereich und Aufgaben der Daseinsvorsorge sein, die in Deutschland herkömmlich von den Städten und Gemeinden erfüllt werden. Für die nächste 15 Verhandlungsrunde sollen die Gegenstände der Verhandlungen und damit des späteren Vertrages explizit vorher festgelegt werden. Der Parteivorstand erarbeitet dazu eine Positivliste, welche Bereiche Gegenstand der 20 Verhandlungen und desspäteren Vertrages sein sollen. 3. Über den Fortgang der Verhandlungen sollen die Mitglieder des Europäischen Parlaments und der nationalen Parlamente der EU- 25 Mitgliedstaaten laufendund die Öffentlichkeit in regelmäßigen Abständen informiert werden. 4. Falls sich bewahrheitet, dass das Handelsabkommen mit Kanada -„Ceta“ - Investitionsschutzklauseln enthält werden die 30 SPD und Ihre Minister die Ratifikation dieses Abkommens entschieden ablehnen.

ThA 17 Ortsverein Borken (Landesverband Nordrhein-Westfalen)

TTIP - Parteimitglieder informieren Unsere Erwartungen an die transatlantischen Freihandelsgespräche Annahme in Fassung der Antragskommission: Die SPD-Regierungsmitglieder werden Die laufenden Verhandlungen über ein transatlantisches aufgefordert, die Parteimitglieder über den Freihandelsabkommen (TTIP) haben eine intensive jetzigen Stand der Verhandlungen über die gesellschaftliche Debatte über Chancen und Risiken 5 Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft /Transatlantic Trade and eines solchen Abkommens angestoßen. Viele Menschen Investment Partnership zu informieren. verbinden mit den TTIP-Verhandlungen erhebliche Sorgen. Vor allem haben sie die Befürchtung, dass durch TTIP bewährte Rechte und Standards in Europa 10 etwa bei Arbeitnehmerrechten, dem Verbraucher- und

Gesundheitsschutz, der öffentlichen Daseinsvorsorge, bei Kultur, Tierschutz oder bei Lebensmitteln unterlaufen werden könnten. Diese Sorgen nehmen wir 15 sehr ernst. Zu einem Abbau von wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Standards darf es durch ein

transatlantisches Freihandelsabkommen nicht kommen.

20 Es mus s seinen Wert umgekehrt darin beweisen, dass es zu Fortschritten beim Schutz von Arbeitnehmerrechten,

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

dem Verbraucherschutz und nachhaltigem Wirtschaften im globalen Maßstab beiträgt. Ein transatlantisches

Handelsabkommen kann die Chance eröffnen, dass mit 25 Europa und den USA die zwei größten Handelsräume weltweit zusammenwachsen und Maßstäbe setzen. Diese normsetzende Kraft des Abkommens kann zum Hebel einer politischen Gestaltung der wirtschaftlichen 30 Globalisierung werden.

Angesichts der Fragen und Sorgen vieler Menschen, von Gewerkschaften, NGOs, Verbraucherverbänden 35 und Bürgerinitiativen ist es dringend notwendig, dass die Verhandlungen über TTIP mit größtmöglicher

Transparenz geführt werden und möglichst viele Menschen sowie Gruppen der Zivilgesellschaft 40 einbeziehen. Die SPD setzt sich von Beginn an dafür ein, dass die TTIP-Verhandlungen breit, und wo nötig auch kritisch, öffentlich begleitet werden können.

Einige Fortschritte konnten auf diesem Weg bereits

45 erreicht werden: Sowohl im Bundestag als auch dem Bundesrat hat eine intensive Beschäftigung mit TTIP eingesetzt. Auch hat der Bundeswirtschaftsminister einen zivilgesellschaftlichen TTIP-Beirat in

Deutschland eingerichtet, um Transparenz und Teilhabe 50 zu erhöhen. Ebenso konnte der Zugang zu Informationen über die Inhalte und die Fortschritte der Verhandlungen verbessert werden.

55 Für einen breiten Diskussionsprozess

Die Diskussion über die TTIP-Verhandlungen sowie auch das geplante Freihandelsabkommen mit Kanada 60 (CETA) ist selbstverständlich auch innerhalb der SPD von zentraler Bedeutung. Zur Vorbereitung politischer

Entscheidungen muss die Möglichkeit zur Diskussion,

Meinungsbildung und Mitsprache bestehen. 65 Um den weiteren TTIP-Verhandlungsprozess intensiv zu begleiten und die Meinungsbildung innerhalb der SPD weiter voranzubringen wird der SPD-

70 Parteivorstand einen umfassenden Informations- und Diskussionsprozess initiieren - mit fortlaufenden Berichten über den Stand der Verhandlungen sowie geeigneten Formaten für eine innerparteiliche, sachorientierte, politische Debatte. 75

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

In dem Diskussionsprozess muss es Raum dafür geben, die Chancen von TTIP genauso zu thematisieren wie

kritische Aspekte und Befürchtungen, die sich mit TTIP 80 verbinden. Insgesamt betrifft dies insbesondere Fragen zu: • den wirtschaftlichen Chancen und Risiken, die sich mit dem Abbau tarifärer und nicht-tarifärer 85 Handelshemmnisse verbinden; • möglichen regulatorischen Fortschritten durch TTIP, die eine global normsetzende Wirkung entfalten können; 90 • der Entwicklung gemeinsamer Standards für Innovationen bei Zukunftstechnologien und

Leitmärkten; • dem Schutz von Arbeitnehmerrechten, dem 95 Erhalt von Mitbest immung und Tarifautonomie sowie den ILO-Kernarbeitsnormen; • dem Erhalts eines hohen Niveaus beim

Verbraucher-, Gesundheits- und Tierschutz

100 sowie bei Lebensmitteln; • dem Erhalt kultureller Vielfalt, der öffentlichen Kultur- und Medienförderung und des Datenschutzes;

• der öffentlichen Daseinsvorsorge und der 105 Gewährleistung ihrer Qualität und eines freien Zugangs zu entsprechenden Dienstleistungen; • speziellen Investitionsschutzvorschriften und ihren möglichen problematischen Folgen; 110 • der Transparenz und Ei nbeziehung von Bürgern

und Zivilgesellschaft und des Zugangs zu den Verhandlungsdokumenten; • einer Einstufung des Abkommens als 115 „gemischtes Abkommen“ und daran anknüpfend der demokratischen Legitimierung

über eine Ratifizierung durch das Europäische

Parlament ebenso wie durch die nationalen 120 Parlamente; • sowie schließlich Fragen nach den Möglichkeiten einer späteren Überprüfung und ggf. Rückholbarkeit von Inhalten der Handelsabkommen. 125

Wirtschaft und Handel müssen sich demokratischen Spielregeln unterwerfen. Wenn es mit einem transatlantischen Freihandelsabkommen gelingt, bessere 130 Regeln für den transatlantischen Handel und die globale

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Wirtschaft zu entwickeln, wäre dies ein enormer Fortschritt in der politischen und demokratischen

Gestaltung der wirtschaftlichen Globalisierung. Fest 135 steht allerdings auch: Ein Freihandelsabkommen darf nicht dazu führen, dass europäische Standards etwa im Arbeits- und Umweltrecht, beim Daten- oder Verbraucherschutz in Frage gestellt oder Investoren vor 140 internationalen Schiedsstellen rechtsstaatliche

Standards und demokratische politische Regelungen zum Schutz von Gemeinwohlzielen aushebeln können. Unser Ziel ist es, möglichst fortschrittliche 145 arbeitsrechtliche, soziale und ökologische Standards in den bilateralen und international en Handelsbeziehungen

zu verankern.

ThA 18 Landesorganisation Bremen

Keine Ausnahmen vom Mindestlohn – Keine Ausnahmen vom Mindestlohn – auch nicht für Jüngere! auch nicht für Jüngere! Der Mindestlohn kann seine lohnpolitisch Überweisung an SPD-Parteivorstand und SPD- stabilisierende Wirkung nur als generelle Bundestagsfraktion Lohnuntergrenze entfalten. Ausnahmen für bestimmte Personengruppen – egal welchen Alters 5 oder Erwerbsstatus – sind daher abzulehnen und bei künftigen gesetzlichen Weiterentwicklungen des Mindestlohns abzuschaffen.

ThA 19 Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten

U25-Sondersanktionen abschaffen U25-Sondersanktionen abschaffen

Die SPD fordert die Abschaffung aller Erledigt durch Beschluss Parteikonvent Juni 2012 Sanktionen gegen Arbeitssuchende SGB II. In einem ersten Schritt wollen wir die sofortige Abschaffung der zurzeit gültigen, besonders 5 drastischen Sanktionen gegen junge Arbeitssuchende im SGB II. Die Bundestagsfraktion wird aufgefordert, eine entsprechende Initiative zu ergreifen.

ThA 20 Landesorganisation Bremen

U25-Sondersanktionen abschaffen U25-Sondersanktionen abschaffen

Die SPD setzt sich für die sofortige Erledigt durch Beschluss Parteikonvent Juni 2012 Abschaffung der zurzeit gültigen, besonders

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

drastischen Sanktionen gegen junge Arbeitssuchende im SGB II ein. Die 5 Bundestagsfraktion wird aufgefordert, eine entsprechende Initiative zu ergreifen.

ThA 21 Landesorganisation Bremen

Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen – neue Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen – neue Wege in der Arbeitsförderungspolitik gehen Wege in der Arbeitsförderungspolitik gehen Trotz steigender Beschäftigung und leicht Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion und sinkender Arbeitslosigkeit gibt es weiter SPD-Parteivorstand gravierende Fehlentwicklungen am Arbeitsmarkt: • fast ein Drittel aller Beschäftigten arbeitet in 5 atypischen Erwerbsformen, • mehr als eine Million Menschen ist langzeitarbeitslos, • besonders gravierend ist die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit. 10 Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten akzeptieren nicht, dass Menschen aus unserer Arbeitswelt und den damit verbundenen sozialen Sicherungen und gesellschaftlichen 15 Zusammenhängen ausgeschlossen werden. Sinnvolle Arbeit gehört für uns zur Würde des Menschen, aus ihr erwächst gesellschaftliche Teilhabe. Ebenso, wie wir mit der Einführung des 20 gesetzlichen Mindestlohnes und der damit verbundenen Stärkung des Tarifvertragssystems

wieder Ordnung in den Arbeitsmarkt bringen, bedarf es jetzt weiterer Schritte zu einer sozialstaatlich ausgerichteten Arbeitsmarktpolitik. 25 Wir erkennen aber auch, dass für einen Teil der Langzeitarbeitslosen die Instrumente der Orientierung auf schnelle Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt an Grenzen stößt. Zusätzliche Angebote öffentlich geförderter Beschäftigung 30 müssen die soziale Teilhabe dieser Menschen sichern und eine Durchlässigkeit zum ersten Arbeitsmarkt –ggf. auch in längeren Perspektiven– ermöglichen.

35 Die Politik der ständig wechselnden Ausrichtung

der Instrumente und der unzureichenden

Finanzierung der öffentlich geförderten

Beschäftigung (ögB) muss beendet werden –

Arbeitslose und Kommunen brauchen 40 Planungssicherheit. Offensichtlich unsinnige

Regelungen – besonders im Bereich der

Genehmigung von AGHen – müssen umgehend

abgestellt werden.

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

Wir fordern daher folgende Ziele in eine Reform 45 der öffentlich gefördertern Beschäftigung (ögB) aufzunehmen: • Ziel ist die Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse – in der privaten 50 oder öffentlichen Wirtschaft. Arbeit muss zur Integration beitragen, dazu gehört der Erwerb eigenständiger Ansprüche auf die Leistungen der Sozialversicherung durch sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 55 • Wir wollen öffentlich geförderte Beschäftigung näher an den ersten Arbeitsmarkt heranführen. Dazu muss der sogenannte „Passiv-Aktiv- Transfer“ ermöglicht werden. Die Aktivierung passiver Leistungen (ALG II und kommunale 60 Leistungen) zur Finanzierung von öffentlich geförderter Beschäftigung muss bei allen Arbeitgebern – öffentlichen und privaten – möglich sein, wenn gleichzeitig sichergestellt ist, das Mitnahmeeffekte weitgehend 65 ausgeschlossen sind und Arbeitslose nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Beschränkungen wie „Zusätzlichkeit“ und „öffentliches Interesse“ sind dann verzichtbar. Eckpunkte für eine solche Förderung 70 (Zuschusshöhe, Dauer, Degression usw.) müssen umgehend erarbeitet werden. • Die Jobcenter bedürfen ausreichend Finanzierungsmittel für die Haushalte der Eingliederungshilfe und auch die Finanzierung 75 von Qualifizierung und Unterstützung muss sichergestellt sein.

• Die Entlohnung in ögB muss entsprechend den

geltenden Tarifverträgen oder den ortsüblichen Entgelten erfolgen, um den weiteren Bezug 80 von Leistungen nach SGB II für die Betroffenen zu überwinden. Auch ögB muss „armutsfest“ sein.

• Für Projekte, die als ögB durchgeführt werden 85 sollen, bedarf es einen regionalen Konsenses, der über örtliche Beiräte der Sozialpartner hergestellt wird. • ÖgB kann und soll den Ausbau und den Erhalt von zusätzlichen sozialen Angeboten in den 90 Regionen unterstützen und einen Beitrag zur Verbesserung der örtlichen Infrastruktur leisten. Erstes Ziel muss aber sein, die Beschäftigungsfähigkeit der einzelnen Arbeitslosen/des einzelnen Arbeitslosen zu 95 verbessern, um damit – ggf. auch mittelfristig – den Übergang in den allgemeinen Arbeits markt zu schaffen. • Das Instrument der „Arbeitsgelegenheiten"

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

(Ein-Euro-Jobs) ist auf das ursprünglich 100 gewünschte Ziel, der niedrigschwelligen und begleitenden Herauslösung aus gesellschaftlicher Isolation, der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der H eranführung an Erwerbsarbeit im Rahmen von 105 Integrationsplänen, auszurichten. Ein-Euro- Jobs sind nicht als „billige" Instrumente zu konzipieren, sondern als zielgerichtete, gut unterstützte und mit Qualifizierung begleitete Fördermaßnahmen für eng definierte 110 Personenkreise auszurichten. • Alle Instrumente der Arbeitsförderung müssen mit Qualifizierungsmaßnahmen zu verbinden sein. Der 2012 von der damaligen Bundesarbeitsministerin von der Leyen 115 eingeführte Ausschluss von „Qualifizierung und Arbeitsgelegenheiten" ist Unsinn und zu beenden. Ebenso ist die zeitgleich eingeführte Höchstförderdauer I von „24 Monaten in fünf Jahren“ als künstliches Konstrukt zu 120 beseitigen.

ThA 22 Landesorganisation Bremen

Mütterrente Mütterrente

Die Kindererziehungszeit bei der Rente für Erledigt durch Gesetzgebung Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, ist im Rahmen der Gleichbehandlung anzugleichen. 5 Wir fordern, dass die Finanzierung der Mütterrente mittelfristig, spätestens jedoch ab 2018 aus Steuermitteln erfolgt.

ThA 23 Ortsverein Ronnenberg (Bezirk Hannover)

Erhalt langjähriger Mitgliedschaften Erhalt langjähriger Mitgliedschaften

Die SPD setzt sich dafür ein, die langjährigen Nichtbefassung Mitgliedschaften in unserer Partei bei finanzieller Notlage zu erhalten.

ThA 24 Landesverband Saar

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

strafrechtlich fassbar machen strafrechtlich fassbar machen Der Antrag ist auf eine Ergänzung des § 46 StGB erledigt durch Regierungshandeln (Grundsätze der Strafzumessung) gerichtet, dass bei dem gerichtlichen Abwägen der Strafzumessung und der für und gegen den Täter 5 sprechenden Umstände „gruppenbezogene menschenverachtende Beweggründe und Ziele des Täters zu berücksichtigen sind".

ThA 25 Bezirk Hessen-Süd

Für eine solidarische und humanitäre Für eine solidarische und humanitäre Flüchtlingspolitik Flüchtlingspolitik Die SPD im Bund und in den Ländern möge sich für Überweisung an SPD-Bundestagsfraktion eine solidarische, humane Flüchtlingspolitik einsetzen.

5 Dazu fordern wir: • eine Änderung des EU-Asylsystems durch eine Änderung des Dublin II-Verfahrens dahingehend, dass Flüchtlinge nicht mehr in dem EU-Land Asyl beantragen müssen, das sie als 10 erstes betreten, sondern dass Asylbewerber und Flüchtlinge auf die EU –Länder verteilt werden, wobei familiäre und soziale Bezüge erhalten bleiben. Das kann über ein Quotensystem oder über einen europäischen Ausgleichsfonds 15 ausgestaltet werden • die Vorschläge des Memorandums „Flüchtlingsaufnahme in der Europäischen Union: Für ein gerechtes und solidarisches System der Verantwortlichkeit“ zu prüfen, 20 insbesondere in Hinsicht auf die Residenzpflicht der Asylbewerber und Flüchtlinge

• Einhaltung der in der EU vorgeschriebenen

Standards bei der Bearbeitung von Asylanträgen.

Wo Länder diese nicht einhalten (können), muss 25 ihnen geholfen werden( z.B. Griechenland) • Frontex darf keine Einrichtung zu Abwehr von Flüchtlingen sein, sondern Seenotrettung muss verpflichtend sein. Der Grundsatz der 30 Nichtzurückweisung muss gewährleistet sein, an den EU Außengrenzen darf es keine Abstriche beim Flüchtlingsschutz und den Menschenrechten geben • die Erhöhung der Zahlen bei der Aufnahme von 35 Kontingentflüchtlingen (Resettlementverfahren) und bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien • die Beendigung der Praxis, den Familiennachzug

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

von Syrienflüchtlingen nach Hessen zu deckeln 40 und im übrigen davon abhängig zu machen, dass die schon hier lebenden Syrer den Lebensunterhalt der nachziehenden Familienangehörigen finanzieren • das Arbeitsverbot für Asylbewerber und 45 Geduldete muss aufgehoben werden • das Asylbewerberleistungsgesetz muss nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes angeglichen werden, indem es in der Höhe an das Existenzminimum angeglichen wird. Die 50 Gesundheitsversorgung muss im medizinisch erforderlichen Umfang gewährleistet sein. • die Residenzpflicht muss weitgehend gelockert oder aufgehoben werden, wobei ein gerechter Ausgleich zwischen den Ländern gewährleistet 55 bleiben muss, damit einzelne Länder, Landkreise oder Kommunen nicht überlastet werden.

• dass die SPD-Bundestagsfraktion bei der

Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Neubestimmung des Bleiberechts und der 60 Aufenthaltsbeendigung keinen Lösungen

zustimmt, die hinter den Vereinbarungen des Koalitionsvertrages zurück fallen.

• die Überforderung sehr vieler Kommunen muss 65 durch eine 100 - prozentige Übernahme der Kosten durch den Bund verhindert werden • Asylbewerber und Flüchtlinge sollen von Anfang an Anspruch auf Sprachkurse und Integrationsleistungen haben 70 • wir Bürger und Bürgerinnen sind aufgefordert, Flüchtlinge vor Ort zu unterstützen und ihre Integration zu fördern. • sich in der internationalen Staatengemeinschaft dafür einzusetzen, dass die UNO- 75 Flüchtlingsorganisation UNHCR ausreichende Finanzmittel zur Versorgung von Flüchtlingen und Binnenflüchtlingen erhält und sich dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung ihrer eigenen Beiträge zur UNHCR erhöht. 80 • Parallel zum Kampf um einen gemeinsame Asylpolitik auf europäischer Ebene müssen auch die entwicklungspolitischen Anstrengungen intensiviert werden; niemand verlässt seine Heimat freiwillig, nur um sich an den Land- oder 85 Seegrenzen der EU in Lebensgefahr zu begeben. Deswegen müssen die Ausgaben im Bereich der Entwicklungshilfe umgehend deutlich erhöht werden. • Ein Ende der Kooperationen mit Diktaturen, 90 deren Zielrichtung in der Unterdrückung von Flüchtlingsströmen liegt. Eine menschenfeindliche, asylpolitische Kooperation

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

wie in der Vergangenheit mit dem Ghaddafi- 95 Regime darf sich niemals wiederholen. Es muss auf EU-Ebene festgehalten werden, dass auch Mitgliedsstaaten keine bilateralen Abkommen mit solchen Regimen treffen.

ThA 26 Unterbezirk Miesbach (Landesverband Bayern)

Keine Rüstungsexporte in Keine Rüstungsexporte in Spannungsgebiete Spannungsgebiete Der Parteikonvent bekräftigt die Beschlüsse der Erledigt durch Beschluss der Bundesregierung, Bundesparteitage und im Regierungsprogramm, Entschließung der SPD-Bundestagsfraktion sowie keine Waffen in Krisenregionen, Initiativantrag des SPD-Parteivorstandes Spannungsgebiete oder Diktaturen zu exportieren. „Verantwortungsvolle Friedenspolitik in einer Zeit 5 Dies gilt umso mehr, solange der Endverbleib neuer Herausforderungen“ in der Fassung der von einmal gelieferten Waffen nicht Antragskommission sicherzustellen ist.

Wir unterstützen jede humanitäre Hilfe für 10 Völker, denen ein Genozid droht oder die sich in einer Notwehrsituation befinden. Die derzeitige Situation im Nordirak und im östlichen Syrien kann ein militärisches Eingreifen erfordern. Das festzustellen und ggf. zu organisieren obliegt aber 15 einzig den Vereinten Nationen.

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder der Bundesregierung und die SPD- Bundestagsfraktion auf, sich weiterhin für eine 20 restriktive Anwendung und Auslegung der von der SPD-geführten Bundesregierung Anfang 2000 verabschiedeten Grundsätze für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern einzusetzen. 25 Der Parteikonvent fordert darüber hinaus ein in Stufen eingeführtes, umfassendes, international vereinbartes und kontrolliertes Waffenembargo für den gesamten Nahen Osten, beginnend mit 30 jenen Staaten, aus denen heraus Terrororganisationen und aggressive nichtstaatliche Milizen wie der IS militärisch, finanziell oder logistisch unterstützt werden. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die dafür 35 notwendigen Initiativen auf internationaler Ebene zu ergreifen und selbst mit gutem Beispielvoranzugehen und jegliche Waffenexporte an die Staaten einzustellen, die den Terror unterstützen.

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

ThA 27 Arbeitsgemeinschaft 60plus

Groß angelegte humanitäre Hilfe ist die Groß angelegte humanitäre Hilfe ist die klügste Antwort klügste Antwort Wir sind in einem unauflösbaren Dilemma Erledigt durch Beschluss der Bundesregierung, zwischen „Keine Waffen in Krisengebiete und Entschließung der SPD-Bundestagsfraktion sowie Friedensarbeit“ auf der einen und „nicht zusehen, Initiativantrag des SPD-Parteivorstandes wie gemordet wird“ auf der anderen Seite. Eine mit „Verantwortungsvolle Friedenspolitik in einer Zeit 5 unseren ethischen Grundsätzen vereinbare neuer Herausforderungen“ in der Fassung der widerspruchsfreie Lösung ist nicht möglich und Antragskommission keine Handlungsoption für Deutschland können wir mit gutem Gewissen beschließen. Jenseits dieses Dilemmas können wir mit gutem Gewissen 10 beschließen: humanitäre Hilfe, diplomatische Arbeit gegen die Versorgung des IS mit Geld und Waffen und die internationale Abstimmung für unser Handeln.

15 Welche Handlungsoptionen sind denkbar? • Eine Möglichkeit besteht darin, nichts zu tun und zu hoffen, dass amerikanischer, kurdischer, irakischer und syrischer Waffeneinsatz gegen den IS den Terror 20 beendet und das Morden stoppt. Untätigkeit hieße die anderen die Drecksarbeit erledigen zu lassen und die Verlängerung des Terrors hinzunehmen. • Oder Deutschland könnte sich - aus der Luft 25 oder mit Bodentruppen - direkt aktiv an den Kämpfen an der Seite der USA beteiligen. Aber deutsche Soldaten in einen Krieg zu schicken, ist nicht zu verantworten und ohne UN Mandat undenkbar. 30 • Weiterhin könnten die Kämpfer gegen den IS

mit Waffen beliefert werden – ohne UN-

Mandat. Mehr Waffen gegen den IS könnten

die Zeit des Mordens verkürzen. Das ist aber

nicht sicher vorherzusagen und außerdem ist 35 unsicher, in wessen Hände die deutschen

Waffen schließlich geraten. • Da ausländische Truppen im Irak nur mit UN- Mandat agieren dürfen, wäre ein sofortiger 40 Beschluss UN-Sicherheitsrats zu treffen und ein Eingreifen der UNO herbeizuführen. Das können wir anregen, diplomatisch fordern, die Entscheidung kann der Deutsche Bundestag jedoch kurzfristig nicht erreichen – er wird es 45 insbesondere dann nicht, wenn sich Deutschland jeglicher Hilfe verweigert. • Deutschland würde seine Bereitschaft erklären, die Kämpfer gegen den IS mit Waffen zu unterstützen, sobald es gemeinsam mit anderen

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

50 Europäern gelänge, kurzfristig eine UN- Sicherheitsrat Sondersitzung herbeizuführen, auf der ein Mandat zum Vorgehen gegen die IS beschlossen würde. Gleichzeitig würde ein groß angelegtes humanitäres Hilfsprogramm 55 zur Rettung der Flüchtlinge und Verletzten gestartet. • Da sich der IS offensichtlich jeglicher diplomatischen Erreichbarkeit entzieht, müssen wir auf jene Staa ten einwirken, die den Zufluss 60 von Geld und Waffen an den IS ermöglichen. Auch hier kann ein UN Mandat helfen, internationale Abstimmung ist unverzichtbar. Es ist unerträglich, dass jene, die schon ein Geschäft mit den Waffen in den Händen der IS 65 gemacht haben, nun an den Waffen verdienen, die gegen den IS zum Einsatz kommen.

Die Augen nicht verschließen. Nach allem, was wir wissen, überfällt der IS ganze 70 Landstriche, seine fanatischen Kämpfer morden, vergewaltigen und verstümmeln Frauen, Kinder und Männer – die Gegenwehr ist zu schwach. Auch davor dürfen wir die Augen nicht verschließen.

75 Manipulation der öffentlichen Meinung durch Bilder. Wir werden durch viele Medien und dort ganz wesentlich durch Bilder gesteuert, das war u.a. bei den angeblichen Massenvernichtungswaffen des 80 Saddam Hussein und bei den Chemiewaffen- Opfern in Syrien 2013 so und ist jetzt bei der Enthauptung des amerikanischen Journalisten wieder so. Vergleichbare Bilder aus dem Süd- Sudan, wo derzeit ein grässliches Morden 85 stattfindet, werden nicht veröffentlicht, oder nur sehr versteckt. Trotz oder gerade wegen der Grässlichkeit der Bilder dürfen bei uns nicht die Sicherungen durchbrennen und wir dürfen uns nicht zu 90 eilfertigen Entscheidungen verleiten lassen. Wir fürchten, dass manche dieser Bilder eine solche überschäumende und überschnelle Reaktion provozieren sollen.

95 Amerikanische, kurdische, irakische und syrische Soldaten kämpfen bereits gegen den IS – hier gibt es für Deutschland nichts mehr zu entscheiden. Die USA haben mit ihrer Luftwaffe deutlich 100 wirksamere Mittel und zudem haben sie die unmittelbare Verantwortung und Verpflichtung, die Folgen der Bush-Politik und des Bush-Krieges einzudämmen. Sie nehmen aus ihrer Perspektive

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

105 diese Verantwortung zusammen mit irakischen und kurdischen Kräften gegenwärtig auch wahr, nachdem der IS den strategisch wichtigen Mosul- Staudamm (Der größte im Irak und von entscheidender Bedeutung für die 110 Trinkwasserversorgung) und die Millionenstadt Mosul mit den nahegelegenen Ölfeldern erobert hatte. Aus guten Gründen hat die SPD geführte Regierung sich nicht am Irak Krieg beteiligt. 115 Diesen Weg der SPD, von der deutschen Bevölkerung auf breiter Basis getragen, sollten wir fortsetzen und Krisengebiete nicht mit Waffen versorgen.

120 Waffen geraten leicht in falsche Hände. Deutschland muss sich nicht an vorderster militärischer Front im Kampf im Irak beteiligen, auch weil es sehr zweifelhaft ist ob Waffen aus Deutschland – ohne Ausbilder? – überhaupt ein 125 wirksames und schnelles Mittel sein können, den IS (ISIS) zu stoppen. Würden deutsche Waffen das Morden der IS „schlagartig“ beenden, wären auch wir für eine solche Lieferung. Unsere Erfahrung lehrt, dass diese Annahme falsch ist. 130 Waffen geraten leicht in falsche Hände. So formuliert das auch Frank-Walter Steinmeier. Waffen an die Kurden zu liefern, birgt das große Risiko, dass sie sehr rasch an die PKK (in Deutschland als terroristische Vereinigung 135 eingestuft) weiter geleitet werden. Diese richten sie möglicherweise gegen unseren NATO-Partner Türkei, den wir dann u nterstützen müssten. Mit der Folge, dass Waffen aus Deutschland gegen Deutschland selbst gerichtet würden. 140 Wahrscheinlich ist auch, dass unsere Waffen von der IS direkt erbeutet werden – zum weiteren Morden.

Werden der Feind von gestern, heute zum 145 Freund und der Freund von heute, morgen zum Feind? Der verfemte und heftig bekämpfte Präsident Assad wird plötzlich als möglicher Bündnispartner gesehen – Grundlage scheint ein altes falsches 150 Motto: "Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde". Den fatalen Folgen dieses Irrtums sind schon viele erlegen, z.B. die USA mit ihrer Förderung der Taliban in Afghanistan in den 80er Jahren. Andere wünschen sich, dass die PKK ihre 155 Einstufung als terroristische Vereinigung verliert, damit sie gefördert werden können. Solche Überlegungen geben einen Blick auf die praktischen Folgen dieser Einstufung, die mit

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

160 Moral und klaren Grundsätzen nichts zu tun hat, sondern nach Opportunitätsgesichtspunkten vorgenommen wird.

Deutsche Waffenlieferung nur mit UN- 165 Legitimation und Zustimmung durch den Bundestag . Gemeinsam mit anderen Europäern sollte kurzfristig eine UN-Sicherheitsrat Sondersitzung herbeigeführt werden, um über ein Mandat zum 170 Vorgehen gegen die IS zu beschließen. Nur wenn ein entsprechendes Mandat des UN Sicherheitsrates v orliegt, kann sich Deutschland am Kampf gegen die IS mit Waffenlieferungen beteiligen. Damit kommen wir unseren 175 internationalen Verpflichtungen, auch denen, die sich aus der NATO Mitgliedschaft ergeben, nach. Wir appellieren an Russland einen entsprechenden Beschluss mitzutragen oder wenigstens zu tolerierten. Unsere Regierung sollte mit anderen 180 zusammen versuchen, einen solchen Beschluss herbeizuführen.

Deutsche humanitäre Hilfe für Flüchtlinge in großem Stil 185 Nach allem, was wir aus den uns zugänglichen Quellen erfahren, geht der IS mit kaum zu überbietender Grausamkeit vor. Hundertausende Flüchtlinge sind Opfer einer humanitären Katastrophe. Davor dürfen wir die Augen nicht 190 verschließen. Notwendig ist eine Politik der Deeskalation aus der Position eines glaubhaften und ehrlichen Vermittlers heraus. Es ist eine wichtige Aufgabe für Deutschland, den 195 Flüchtlingen im Nordirak zur Seite zu stehen. Deutsche humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge in wirklich großem Stil zu leisten und nicht nur in bescheidenen, die Öffentlichkeit beruhigenden Dosen, würde außenpolitisch ein spürbares, 200 wirksames Signal humanitärer Politik Deutschlands geben. Schon diese Aufgabe übersteigt vermutlich die deutschen Kräfte, wir sollten aber alles uns Mögliche tun. Dies würde Frank-Walter 205 Steinmeiers abwägende und überlegte Politik unterstützen und ihm friedenspolitisch weitere Handlungsfelder erschließen.

Geld-Quellen des Krieges austrocknen, 210 Profiteure von Waffengeschäften und Kriegen ächten Die Mischung aus religiösem Fanatismus und politischen Allmachtphantasien des IS wurde erst

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Anträge Empfehlungen der Antragskommission

215 durch den Zufluss von Geld und Waffen militärisch-terroristisch virulent. Hier rächt sich der weltweit außer Kontrolle geratene Waffenhandel. Deshalb gilt es zunächst diesen Zufluss von Geld und Waffen an des IS zu stoppen und auf die 220 Geldgeber der IS einzuwirken (insbesondere Saudi Arabien, Kuweit und Katar sowie die Türkei als möglicher Aufkäufer des Erdöls aus Mosul), die finanzielle und materielle Unterstützung der IS einzustellen. 225 Unser Dilemma Das Dilemma, in dem wir uns zwischen „Keine Waffen in Krisengebiete und Friedensarbeit“ auf der einen und „nicht zusehen wie gemordet wird“ 230 auf der anderen Seite befinden, kommt nicht von ungefähr. Es ist Resultante jahrelanger falscher Politik. Es ist illusorisch zu glauben, dass man die Folgen dieser Politik in einem kurzen und schnellen Aufwasch 235 (mit neuen Waffen) regeln kann. So bitter es ist, es wird weiter gemordet, ob Deutschland Waffen schickt oder nicht. In beiden Fällen lässt sich unser Dilemma nicht auflösen, aber wenn wir beschließen Waffen zu 240 liefern, dann auf international abgestimmter Grundlage. Wenn wir keine Waffen schicken, wird vielleicht in Zukunft weniger gemordet, zumindest dann nicht mit Waffen, deren Herkunft bzw. Existenz wir 245 verantworten müssen. So verstehenwir auch die Bemühungen unseres Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel um Begrenzung der Rüstungsexporte; da sind wir in guter Willy Brandt Tradition. Deshalb ist groß angelegte humanitäre Hilfe die klügste Antwort.

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