UNS?
– Ortsgeschichtewas ist mit – UND – Panorama – Velowanderung um den Frienisberg
006 Gemeindeblatt Nr. 3, Juni 06 Editorial 3 Recherchiert: Möriswil – ein Bijou abseits der Hauptstrassen zu entdecken 4 Die Vergangenheit von Wohlen 6 Die Ortsgeschichte zum Vorzugspreis 10 Kulturförderung in der Gemeinde Wohlen 11 Wer verdient dieses Jahr den Wohlener Hecht? 11 Hofen-Skulpturenweg 12 Ferien – Reisezeit 13 Oberstufenschule Hinterkappelen 14 50 Jahre Schulhaus Murzelen 16 Die Ludothek im Fussballsommer 17 In eigener Sache 18 Aus dem Büro für Jugendfragen 19 Und was ist mit uns? 20 Kostenloser Auszug aus Ihrem AHV-Konto 21 Sind Sie an Fragen rund ums Thema Alter interessiert? 22 Podium: Velorahmen und Bierflaschen 23 Kein Concours Uettligen 2006 23 Natur- und Vogelschutz Wohlen (NVW) und Landschaftskommission Wohlen 24 Aus Velo wird Elektro-Bike 25 Der Chappele-Leist berichtet 26 Kulturgöpel Hinterkappelen 26 Natur- und Vogelschutz Wohlen an der Gewerbeausstellung 27 KWU in der 3. Klasse 28 Kath. Religionsunterricht: Elterninformation 28 Jassplausch – Meisterschaften 2006 29 Forstrevier Seedorf: Neuer Revierförster 30 «Augenweide» von Eugen Bärfuss 31 Freie Sicht zur Verkehrssicherheit und zum Schutz Sehbehinderter 32 Wohlener Chronik 33 Aus dem Wohlener Fotoarchiv 35 Auf den farbigen Einlageblättern zum Herausnehmen: – Kurse und Veranstaltungen – Themenblatt 6, Agenda 21: Panorama – Velowanderung um den Frienisberg – UND was ist mit UNS? – Wohlen BE: Im 19. und 20. Jahrhundert
Impressum: Das «Gemeindeblatt» der Gemeinde Wohlen erscheint (zusätzlich zu den ca. vier Botschaften) maximal sechsmal pro Jahr. Redaktionsteam: Kurt Iseli, Christian Müller, Annette Racine Chronik: Barbara Bircher Lebenskunst ist nicht zuletzt Veranstaltungen und Kurse: Annette Racine Recherchiert: Annette Racine die Fähigkeit, auf etwas Layout/Druck: Geiger AG, Bern Notwendiges zu verzichten, Redaktionsschluss für die nächste Nummer (erscheint am 08.09.06): 16.08.2006, 12.00 Uhr um sich etwas Adresse für Anregungen, Leserbriefe, Meldungen für den Veranstaltungskalender: Überflüssiges zu leisten. Gemeindeverwaltung, «Gemeindeblatt», 3033 Wohlen, Tel. 031 828 81 07, Fax 031 828 81 39 E-Mail: [email protected] Vittorio De Sica Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Schweizer Papier 2 Der Steuerwettbewerb macht auch für Editorial Wohlen Sinn
In den letzten Monaten waren hierzulande wieder vermehrt Diskussionen zum Thema Steuer- wettbewerb zu vernehmen. Dieses Thema betrifft aber nicht nur einige Gemeinden in der Ost- und Zentralschweiz, sondern auch uns in Wohlen. Denn auch die Wohlenerinnen und Wohlener können vom Steuerwettbewerb unter den Gemeinden profitieren.
Auch wenn diese Form des Wettstreits zwi- Wohlener/innen schen den Schweizer Gemeinden um die überaus geschätzt Gunst der Einwohner in letzter Zeit insbeson- wird. dere von linker Seite zu unrecht immer wieder unter Beschuss geraten ist, nützt der Steuer- • Wohlen hat eine wettbewerb schlussendlich doch allen Bürge- sehr gut ausgebaute rinnen und Bürgern dieses Landes. Fände der Infrastruktur, welche Standortwettbewerb nicht auch über das sowohl den Bedürf- Portemonnaie der Steuerzahler statt, würden nissen der Jugend die Ausgaben der öffentlichen Hand noch weit- (schon bald verfü- aus drastischer ansteigen als sie es in den ver- gen wir wieder über gangenen 20 Jahren ohnehin schon taten. Die zwei Jugendtreffs in Möglichkeit der Bevölkerung, über die Steuer- unserer Gemeinde), situation in ihrer Gemeinde zu urteilen, muss der Familien (Kin- deshalb auch in Zukunft bestehen bleiben, da dertagesstätte; gute, dadurch tendenziell die Staatsquote sinkt, die standortnahe Schu- Freiheit eines jeden gestärkt und der Wohl- len) und auch der äl- stand gefördert wird. teren Mitbürger (ne- ben dem bestehen- Ein deutscher Ökonom hat einmal folgendes den Altersheim in gesagt: «Der Wettbewerb der Staaten um Men- Uettligen sind auch in Hinterkappelen Senio- schen und Kapital war der beste Schutz vor renwohnungen geplant) entspricht. staatlicher Unterdrückung und konfiskatori- scher Besteuerung; die Möglichkeit der Ab- • Wohlens finanzielle Lage ist gegenwärtig wanderung war die politische Grundlage der sehr positiv, verfügt die Gemeinde doch über Freiheit, der geistigen Vielfalt und der materiel- ein doppelt so hohes «Fettpolster» (Eigenka- len Anreize, ohne die es das europäische Wun- pital) als es vom Gemeinderat eigentlich an- der nicht gegeben hätte.» gestrebt wird.
Betrachtet man Wohlen als Teil seiner Region, Fazit: Da es gegenwärtig keinen Grund für macht es also durchaus Sinn, wenn sich auch neue Begehrlichkeiten gibt, macht es also unsere Gemeinde ständig um einen möglichst durchaus Sinn, in nächster Zeit Wohlens Steu- attraktiven Steuersatz bemüht. Angesichts der ersatz wieder einmal auf seine Angemessen- guten Finanzlage, wie sie auch durch den heit zu überprüfen, um Wohlen in allen Belan- Rechnungsabschluss 2005 widerspiegelt wird, gen zu einer der attraktivsten Gemeinden der können und müssen wir uns dies leisten. Region zu machen.
Wohlen steht in mancher Hinsicht sehr gut da:
• Wohlen verfügt über eine enorm schöne Thomas Probst geografische Lage, welche nicht nur von den Präsident FDP Wohlen
3 Recherchiert Ein lohnendes Ziel für einen Sommerspaziergang in der Gemeinde Möriswil – ein Bijou abseits der Hauptstrassen zu entdecken
Besonders jetzt im Sommer zieht es einen nach draussen in die üppige Natur oder auf Entde- ckungstouren zu besonderen Sehenswürdigkeiten. Doch warum stets in die Ferne schweifen, wenn es in der weit verzweigten Wohngemeinde Wohlen noch so vieles zu Fuss oder auf dem Velosattel zu erkunden gibt? «Möriswil – noch nie gehört», tönt es etwa aus dem vorstädtisch geprägten Hinterkappelen, wenn man dieses idyllische Bilderbuch-Bauerndörfchen zwischen Wohlen, Säriswil und Uettligen als reizvolles Ausflugsziel abseits der Hauptstrassen anpreist.
Schon die verschiedenen möglichen Wege von 1969 das ehemalige Reberhaus-Stöckli aus der bevölkerungsreichen unteren Gemeinde Uettligen einen neuen Platz fand. Kurz darauf zum weitgehend intakt gebliebenen kleinen nähert man sich dem westlichen Dorfeingang Bauerndorf Möriswil sind ein Erlebnis: Man Möriswils, wo kaum hundert Personen fast zieht durch heckengesäumte Kulturlandschaft ausschliesslich in alten Bauernhäusern und mit Alpen- und Jurasicht, schattige Wälder Stöcklis umgeben von Landwirtschaftszone oder etwa dem Mülibach-Graben entlang und leben. Hat man zum Anmarsch den schattigen lässt das hektische Alltagsleben immer mehr Luggliweg gewählt, drängt sich nach der hinter sich. Ein Blick auf eine Wanderkarte zur Dorfvisite eine Rückkehr über einen der Feld- Routenwahl lohnt sich. Verkürzen lässt sich der wege Richtung Uettligen oder Wohlen auf. sanfte Anstieg nach Möriswil mit dem Post- Aus der offenen Weite dieser Kulturlandschaft auto; beispielsweise mit der Linie 107 ab Hin- wirkt Möriswil besonders friedlich. Die tief terkappelen bis zu den Haltestellen Oberwoh- herunter gezogenen Ziegeldächer bilden eine len oder Schaufelacker. Direkt bis nach Möris- abwechslungsreiche und wohltuend harmoni- wil fährt kein Postauto. Am nächsten kommen sche Dachlandschaft. dem Dorf mit einer verbleibenden Marschdis- tanz von gut zehn Minuten die Haltestellen Bir- Älteste erhaltene Gebäude der Gemeinde chi oder Abzweigung Möriswil der Linie 102 Das ausgeprägte, ruhige Strassendorf ohne (Bern-Thalmatt-Uettligen-Säriswil). Gewerbe ist die Siedlung mit den ältesten noch Wer möglichst abseits des Nebenstrassen- erhaltenen Bauten der Gemeinde. So steht das verkehrs auf Naturwegen wandern will, kann älteste – mehrfach umgebaute – Wohlener ab der Bodenweid in Oberwohlen den Fuss- Haus an der Möriswilstrasse 12 und geht aufs pfad zum Bannholz einschlagen und mündet Jahr 1616 zurück, wie eine Inschrift über drei nach der anschliessenden kurzen Waldtraverse kleinen Fenstern an der Südfassade belegt. auf der Nebenstrasse linkerhand in den aus- Ebenfalls aus dem frühen 17. Jahrhundert Teilansicht Möriswils geschilderten Luggliweg ein. Entlang der ge- stammt der prächtige spätgotische Speicher mit gepflegter Hof- gen den Mülibach hin steil abfallenden Lich- mit Knechtenstube an der Möriswilstrasse 48. statt von Säriswil her tung Luggli führt der schöne Waldweg zum Fast alle prächtigen Möriswiler Bauernhäuser betrachtet. Möriswiler Aussengehöft Stalen, wo übrigens und Nebengebäude sind übrigens als schüt- (Foto: Kurt Iseli) zens- oder erhaltenswert im Bauinventar der Gemeinde klassifiziert, und es verwundert nicht, dass das Dorf im Inventar der Ortsbilder von nationaler Bedeutung figuriert. Beeindruckend neben den gepflegten Bauern- gärten, dem Kranz von Hofstätten und den schmucken, oft hablichen Riegbauten auf soli- dem Sandstein sind nicht zuletzt die mächtigen Tenneinfahrten. Zwei Hocheinfahrten über- spannen sogar wie stolze Brücken des Bauern- stands die schmale Dorfstrasse, die den weni- gen Kindern in geschützten Hofbereichen gele- gentlich noch als Spielplatz dient. Besonders interessant ist das Stöckli von 1812 an der Möriswilstrasse 27, das man bei der Dorfeinfahrt von Wohlen her gleich im Blick- 4 feld hat: Nicht zu übersehen sind an der schön mende Künstler Ricardo Abella, der mit seiner Recherchiert geschwungenen Dachründi Malereien mit his- Familie seit fast neun Jahren mitten im Dorf torischen Motiven: Zu bewundern sind an der lebt. Weil sich die ehemalige Käserei als güns- Westseite eine Tellenszene, an der Ostseite der tiges Atelier mit Wohnung unter einem Dach Rütlischwur und im Scheitel eine Armbrust als anbot, ist die vierköpfige Familie eher zufällig Wappen des Bauherrn Bendicht Schütz. im Dorf gelandet und doch schnell heimisch geworden. «Wir fühlen uns wohl hier, wo man Früher noch Lädeli, Käserei und Schule jeden auf seine Art leben lässt», ergänzt Ehe- «Und bis in die 80er-Jahre führte in diesem frau und Blindenlehrerin Franziska Baumgart- Haus eine Witwe noch ein kleines Lädeli», erin- ner Abella. Auch als Zuzüger erfahre man schö- nert sich die 81-jährige Olga Hirt, die am an- ne Gesten unaufdringlicher Nachbarschaft, be- dern Dorfende Richtung Uettligen in einem richten beide und erwähnen etwa vor die Tür Stöckli lebt. Seit sie vor 56 Jahren als frisch ver- gelegte Salatköpfe, einen Schwatz am Garten- heiratete Bäuerin nach Möriswil kam, hat sich hag oder spontane Atelierbesuche. Sicher trotz gotthelfschem Ortsbild vieles im Dorfle- wichtig für die guten Kontakte waren frühere ben und in der heute voll mechanisierten Land- Schulanlässe in Säriswil und Dorffreundschaf- wirtschaft verändert, wie die vife Rentnerin am ten der beiden – heute fast erwachsenen – Kin- Küchentisch von Sohn Fritz Alexander und der Manuel und Laura. So hat Ricardo Abella Schwiegertochter Corinne Hirt erzählt. Doch anlässlich einer Projektwoche sogar mit Schul- das spezielle Zusammengehörigkeitsgefühl kindern ein Fassadenmosaik gestaltet. Für sein der Möriswiler sei geblieben, betonen alle drei künstlerisches Schaffen sei die Ruhe und relati- und berichten von der bestehenden Maschi- ve Abgeschiedenheit des Möriswiler Ateliers nengemeinschaft der Bauern und erlebter, bestimmt förderlich, glaubt Abella. «Einzig die selbstverständlicher Nachbarschaftshilfe, die vielen Fliegen machen uns hier das Leben sich natürlich auch auf die Zuzüger und «Stöck- manchmal schwer», meint das Ehepaar la- lilüt» erstrecke. Laut Bauer Fritz Alexander Hirt chend.. leben im Dorf noch sechs und in den Aussen- Dass es im sehenswerten Dörfchen keine Gast- höfen vier Familien hauptsächlich von der stätte gibt, sei für geneigte Spaziergänger zur Landwirtschaft. Seit die Käserei im Dorfkern umsichtigen Ausflugsplanung noch erwähnt. vor rund 20 Jahren eingegangen ist, liefert Hirt Indessen zumindest vorgesehen war einmal ei- die Milch seiner 25 Kühe nach Uettligen, wo ne Wirtschaft im beschaulichen Möriswil: Das Emmentaler Käse produziert wird. mächtigste Bauernhaus des Dorfes an der Mö- Wie viele Bäuerinnen hat Corinne Hirt einen riswilstrasse 38 wurde 1903 nämlich von Ben- Teilzeitjob auswärts in einem Büro. Daneben dicht Marti so gross und repräsentativ gebaut, betreibt die in der Stadt aufgewachsene zwei- weil eine stattliche Gaststube eingeplant war. fache Mutter noch «aus Leidenschaft» eine Doch alle Nachfahren beschränkten sich auf Pferdezucht im Dorf. Neben ihren Schweizer reine Landwirtschaft. Aber wie wird im Dorf Warmblut-Pferden sind die drei Mini-Shetland- ohne Wirtschaft das gesellige Leben gepflegt? ponys neuerdings eine Attraktion für Spazier- «Fast alle Bauern jodeln im Chörli Säriswil», Die Strick- und gänger. Ebenfalls nicht bloss Kinderherzen hö- berichtet Landwirt Fritz Alexander Hirt und für Vorleseabende reihum sollen wieder her schlagen lassen die flink herumhoppeln- das ganze Dorf gebe es ein Neujahrsapéro. Et- aufleben. (zvg) den Kaninchen von Sohn Pascal im gegenüber was eingeschlafen liegenden grossen Freigehege. sind die winterlichen Auch eine eigene Schule gab es im kleinen Mö- Vorlese- und Strick- riswil bis 1939, als am Säriswiler Dorfrand ein abende der Frauen neues, gemeinsames Schulhaus eröffnet wur- reihum. Immerhin 17 de. 1910 sollen in der Möriswiler Gesamtschu- Frauen waren es letzt- le übrigens noch 68 Kinder in einer einzigen mals bei Olga Hirt. Stube unterrichtet worden sein. Betrachtet «Diese schöne Tradi- man heute am Bützenmattweg 5 das zum tion darf nicht aus- Wohnhaus umgebaute kleine Schulhaus, ist sterben», meint Co- das damals herrschende Gedränge kaum vor- rinne Hirt und nimmt stellbar. sich für nächsten Winter eine Wieder- Künstlerfamilie Abella fühlt sich wohl belebung dieses ver- Jetzt sorgen in Möriswil vielmehr Kühe und bindenden Brauchs Traktoren als Kinder für eine gewisse Betrieb- vor. samkeit. «Mit gefällt diese Nähe zur Landwirt- schaft», erklärt der aus Nordargentinien stam- Annette Racine-Lutz 5 Die Vergangenheit von Wohlen
Erinnern Sie sich zum Beispiel an das Jahr 1816, an den «Sommer ohne Sonne» ? Nicht nur in Wohlen, sondern weltweit sank die mittlere Jahrestemperatur um 3 Grad Celsius und die man- gelnde Sonneneinstrahlung führte zu Missernten und damit zu einer globalen Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Ein historisches Ereignis als Folge einer Naturkatastrophe, die sich im April 1815 auf der Insel Sambawa östlich von Bali ereignete: Der Vulkanausbruch des Tamboras verstreute weltweit rund hundert Kubikkilometer Asche. Ein Beispiel für das interes- sante und spannende Zusammenspiel von Erd- und Menschheitsgeschichte, das die Frage nach dem Zufall unbeantwortet lässt.
Von der Natur zur Kultur im Bilde, wobei es bekanntlich keine historische Die Oberflächengestalt des Gemeindegebietes Wahrheit gibt, sondern nur die Interpretation von Wohlen, die hügelige, leicht terrassierte von Quellen aus der jeweiligen Perspektive. Landschaft mit tiefeingeschnittenen Bachgrä- ben, die unterschiedliche Bodenbeschaffen- heit, die Lage von Quellen oder der Lauf der Aare sind natürliche Gegebenheiten der Erdge- schichte. Mannigfaltige, geologische Prozesse bildeten die Ressourcen für eine durch den Menschen geprägte Kulturlandschaft. Nicht
Gemeindearchiv Wohlen: Die Vergangenheit lebt, sie schwankt im Lichte neuer Erfahrungen und Fragestel- lungen (Zitat Golo Mann) Foto: Kurt Iseli
Wo beginnt die Geschichte von Wohlen ? Vor rund 300 Millionen Jahren, mit der Entste- hung des Grundgebirges, das an der Grimsel Werner Vogel zeich- oder im Schwarzwald zu besichtigen ist und im nete im Jahre 2000 zufällig wurden Verkehrswege dort angelegt, Gemeindegebiet von Wohlen in rund 3000 Me- das Gemeindegebiet aus der Vogel- wo die technische Realisierbarkeit gegeben tern Tiefe erbohrt werden kann ? Beschränken Perspektive. war. Natürliche Voraussetzungen erlaubten wir uns auf die Erdgeschichte, die durch an- den Aufstau der Aare zum Wohlensee, der ein schauliche Sachverhalte im Gemeindegebiet prägendes Element für die Gemeinde Wohlen dokumentiert ist: Die Sandsteine und Mergel am Südhang des Frienisbergs wurde. Die Wahl der Unteren Süsswassermolasse, welche die der Siedlungsgebiete erfolgte anfänglich in steilen Talflanken der Aare aufbauen oder in Abhängigkeit des Angebots von Trinkwasser den tief eingeschnittenen Bachgräben durch und handwerkliche Tätigkeiten erforderten Erosion freigelegt wurden. Diese Schichten auch die Nutzung von Wasser zur Energie- werden im Gebiet nordwestlich Säriswil von gewinnung. Der Wald wurde vorwiegend dort der Oberen Meeresmolasse, die auch den Fels- gerodet, wo fruchtbare Böden das Betreiben untergrund des Frienisbergs bildet, überlagert. von Ackerbau erlaubten. Die graugelben oft leicht grünlich gefärbten So bestimmten natürliche Gegebenheiten und Sandsteine der Oberen Meeresmolasse wur- menschliche Aktivitäten den Lebensraum oder den als Baustein (Berner Sandstein) genutzt die Kulturlandschaft von Wohlen. Allein diese und zeigen gelegentlich Einschaltungen von Erkenntnis kann unsere Neugierde für die Ge- Geröll- oder Muschellagen. Die Molasseabla- schichte wecken: Die Ausgangslage für unsere gerungen, die vor rund 20 Millionen Jahren Zukunft ist durch die Geschichte bestimmt. Wir entstanden, sind der Schutt der werdenden Al- erleben unsere Umwelt in der Vorstellung und pen. Die Uraare deponierte Material in einer 6 Schwemmlandebene, die sich später absenkte gert. Diese tonreichen Sedimente konnten als und vom Meer überflutet wurde, so dass der Rohstoff für die Backstein- und Ziegelherstel- Abtragungsschutt aus den Alpen im Gebiet lung verwendet werden. Im Zälgli, ca. 600 Me- von Wohlen auf submarinen Deltas deponiert ter östlich des Hirscherengrüeblis bei Säriswil wurde. In dieser Zeit herrschte tropisches bis wurde neben «ganzen Lagen römischer subtropisches Klima und Haifische waren hei- Ziegel» 1934 ein Leistenziegel mit Stempel misch. Nach der Molassezeit folgte eine inten- (L.C.PRISC) gefunden. Der Archäologe sive Phase der Abtragung. In Gebieten, wo der A. Jahn schloss auf eine Ziegelei in diesem Ge- Felsuntergrund von der unteren Süsswasser- biet. Funde mit demselben Stempel wurden molasse aufgebaut wird, wurden 100 bis 200 auf der Engehalbinsel, im kleinen Bremgarten- Meter Sandsteine der oberen Meeresmolasse wald, bei Radelfingen und bei Studen (Biel) ge- durch Flüsse und Gletscher abgetragen. Die funden. Schon 1820 eröffneten die Herren verschiedenen Phasen der Eiszeiten prägten Gunten + Sohn in Üttligen bei Altisberg eine die Oberflächengestalt des Gemeindegebietes Ziegelei. Jährlich wurden 1000 bis 1300 Kubik- nachhaltig. Die Grundmoräne des Rhoneglet- meter Lehm zwischen Altisberg und Schleip- schers, bis über 100 Meter mächtig und gele- fen, im Schleipfeneinschlag westlich der Stras- Die alte Kappelen- gentlich mit kiesreichen Einschaltungen, be- se nach Weissenstein und im Hirscherengrüe- brücke mit Backstein- deckt den Grossteil des 36 Quadratkilometer bli bei Säriswil abgebaut. fabrik 1894–1918. messenden Gemeindegebietes. Beim Rückzug Fotoarchiv Wohlen. des Gletschers vor ca. 15’000 Jahren blieben Findlinge (Erratiker) zurück und es bildeten sich neben markanten Seiten- und Mittelmorä- nen auch abflusslose Geländemulden, wo Tümpel und Sümpfe später verlandeten. Die Aare und ihre seitlichen Zuflüsse legten durch Erosion ihre Sohle tiefer und bewirkten, dass mancherorts an den Talflanken der Felsunter- grund zu Tage tritt.
Kein Leben ohne Rohstoffe Geologischen Prozesse bestimmten auch das Angebot an Quellwasser und das Vorhanden- sein von Rohstoffen. Quellwasseraustritte sind vorwiegend auf der Feldoberfläche, das heisst dort zu finden, wo der wenig wasserwegsame Fels zu Tage tritt. Grössere Quellfassungen mit jährlichen Erträgen von 20’000 bis 120’000 Ku- bikmeter sind in der Lochmatt, nördlich Säris- 1894 wurde beim heutigen TCS-Campingplatz wil, im Innerberg bei Tannen, im Ballmoos bei in der Eymatt die Ziegelei und Backsteinfabrik Wohlen und im Mettlenwald unterhalb Ober- Studer + Cie eröffnet. Im Sommer wurde der dettigen vorhanden. Schichtquellen, häufiger Rohstoff beim Lättibach im Bannholzgraben Kluftquellen, sind auch im Fels möglich, insbe- sowie beim Kugelfang der früheren Schiessan- sondere wenn dieser von wechsellagernden lage Hinterkappelen abgebaut und mit einer Sandstein- und Mergelschichten aufgebaut Drahtseilbahn über die Aare zur Fabrik ge- wird. Etliche, in Fels gehauene Stollen mit bracht. Im Winter erfolgte der Lehmabbau bei Mundloch zeugen von der aufwändigen Was- Vorderdettigen, wo heute ein Seeli liegt. sersuche. Innerhalb der Moräne ist die Wasser- Durch die Eiszeiten wurden nicht nur Moränen zirkulation an wasserwegsame, also kiesreiche abgelagert, sondern auch Kies. Grössere Vor- Einlagerungen gebunden und wurde oft mit- kommen, die durch Schmelzwässer beim tels Sodbrunnen erschlossen. Unmittelbar Rückzug des Rhonegletschers gebildet wur- ausserhalb der Gemeindegrenze auf dem Weg den, sind südwestlich und nordöstlich von Illis- von Frieswil zum heutigen Schulhaus Matzwil wil aber auch im westlichen Lörwald abgebaut befand sich im 19. Jahrhundert das Trümlen- worden. Ein Biotop, das 1998 erstellt und zum bad, wo Gäste aus nah und fern zur Badekur Paradies für Kreuzkröten wurde sowie eine Alt- verweilten. last erinnern noch heute an den Kiesabbau in Die leicht verwitterbaren Mergel der unteren Illiswil. Süsswassermolasse bildeten mancherorts Ge- Das Kiesvorkommen Lör bei Üttligen wurde hängelehm. Ebenfalls aus der Moräne wurden zum Zankapfel bei der Zentralisation 1921. Ütt- Feinanteile ausgeschwemmt und lokal abgela- ligen wollte die Kiesgrube nicht an die neu for- 7 mierte, politische Gemeinde Wohlen abtreten. Impulse für das Wirtschaftswachstum. Im 12. So wurde der Ausdruck «zwischen Wohlen und 13. Jahrhundert erscheinen auch erstmals und Üttligen» sprichwörtlich für Zerstritten- einzelne Dorfnahmen wie Utelingen, Muriswi- heit. Weitere Kiesvorkommen, die schon vor le, Murzenden und Igliswyle in Dokumenten. der letzten Eiszeit entstanden, wurden an der Schon im 14. Jahrhundert wurde in Unterdetti- Flanke des Aaretals abgebaut. gen die Aare auf dem Weg nach Aarberg mit- tels Fähre überquert. Bei einem Fährunglück Verborgene Geheimnisse und erste Siedlungs- am 29. Juni 1311 ertranken 72 Menschen. Auch spuren in Unterdettigen trafen sich in der Zeit von Manches Geheimnis von vermuteten, prähis- 1310 bis 1344 Vertreter der Stadt Bern mit den torischen Stationen oder Befestigungsanlagen Grafen von Oltigen, um Zwistigkeiten zu berei- im Frieswilergraben bei Üsser Mülital oder im nigen. Die Burg Oltigen lag beim Zusammen- Heugrabenwald, südwestlich von Murzelen, ist fluss von Aare und Saane. bis heute nicht gelüftet. Belegt ist, dass der Wesentlich für die Entwicklung des Gebietes Südhang am Fuss des Frienisbergs schon zur von Wohlen, das von der Stadt Bern durch die Bronze- und Eisenzeit, also vor rund dreiein- Aare getrennt wird, war sicherlich der Bau der Archäologische Funde halb tausend Jahren, eine beliebte Wohnlage Neubrücke im Jahre 1466. Die Kappelenbrücke aus dem Gebiet von bot. Fünf Grabhügel bei Murzelen aus der Hall- als direkter Aareübergang zu Bern wurde erst Murzelen, heute im Historischen Museum stattzeit (Bronzezeit) brachten 1846 reichhalti- 1870, an der Stelle wo seit 1999 wieder ein Steg Bern deponiert. ge Funde zu Tage. Weitere Anzeichen von steht, gebaut. Mit dem Bau der Eisenbahnstre- cke Olten–Bern im Jahre 1857 wurde die Ver- kehrsachse Zollikofen–Kirchlindach–Üttligen bedeutender. Im Jahre 1919 wurde ein Eisen- bahnprojekt Bern–Aarberg mit Verbindung über Wohlen und Frieswil diskutiert. Hochaktu- ell war in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhun- derts ein nationales Flughafenprojekt mit Lan- depistenvarianten im Murzelenfeld, südlich Üttligen oder bei Herrenschwanden. Einzelne, noch heute erhaltene Bauten im Ge- meindegebiet stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Erwähnenswert sind das Sager- Schlösschen in Oberdettigen, der Kirchenspei-
Grabhügeln sind östlich von Wohlen im Buech- holz, südöstlich von Steinisweg, südlich Wöl- flisried im Buechäbni, im Buechwald bei Ober- dettigen und im Üttligenwald bei Struchismos Das von Rudolf Sager erbaute Schlösschen in Ober- zu finden. Auf der Spachweid bei Illiswil wurde dettigen (Lithographie von Th. Von Lerber) 1842 ein eisenzeitliches Skelettgrab mit Gürtel- kette, mehreren Armringen und Fibeln gefun- den. Auch die Römer hinterliessen Spuren in cher, der heute in Steinisweg steht, das Bau- Üttligen und bei Säriswil. Beim Bau der Kappe- ernhaus Möriswilstrasse 12 in Möriswil, datiert lenbrücke wurden mehrere Gräber aus dem von 1606, die spätgotischen Speicher in Illiswil, Frühmittelalter entdeckt. und in Möriswil, die Speicher an der Dorfstras- se Hinterkappelen sowie am Schützenweg in Bauwerke sind Monumente Murzelen, die Hofenmühle oder das Hochstud- Die ältesten Bauteile der Kirche Wohlen wer- haus Schärgumme im Innerberg. Mehrere den ins 12. Jahrhundert datiert. Im Jahr 1131 grosse Brandkatastrophen zerstörten in Säris- wurde das Kloster Frienisberg als Zisterzien- wil (1797, 1865) und in Murzelen (1775, 1855, serabtei gegründet und gab der Region viele 1891) viele Gebäude. 8 Aufbruch in die Zukunft Eigentumswohnungen, einem Einkaufszen- Die Geschichte der Einwohnergemeinde Woh- trum und einer Schulanlage mit zwei Kinder- len beginnt mit der Zentralisation im Jahre gärten wurde in den Siebzigerjahren des letz- 1832. Der Zusammenschluss verschiedener ten Jahrhunderts erstellt. Es folgten die Über- Schul-, Weg- und Löschgemeinden war eine bauungen Aumatt I und II und später die Folge der liberalen Umwälzungen im Staate Schlossmatte, wo einst die Gemeinde einen Bern. Damals gab es im Gemeindegebiet, ge- Satellitenfriedhof plante. Letzte Bauetappe in trennt durch den Bannholzgraben, die östliche Hinterkappelen war die Überbauung Haus- Morgenseite und die westliche Abendseite, matte an der Bernstrasse. Vorbei sind die Zei- symbolisiert durch Mond und Sonne im Wap- ten, da Gäste aus Bern in das Restaurant Kap- pen von Wohlen. Die rasante Bautätigkeit in pelenbrücke, direkt an der Aare gelegen, pil- den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts gerten, um das sonntägliche Kriegsmenue zu führte zur Aufteilung in ein oberes und unteres geniessen: Hecht aus dem Wohlensee und Gemeindegebiet, was sich im heutigen Logo «Omelette surprise», hergestellt aus Eiern der Gemeindeverwaltung widerspiegelt. von glücklichen Hühnern, die trotz zweitem Weltkrieg am Wohlenseeufer genügend Nah- rung fanden. Die Tage des «neuen» Restau- rants «Kappelenbrücke» aus den sechziger Jahren sind gezählt, eine Neuüberbauung ist geplant. Heutige Besucher pilgern nach Hin- terkappelen, um Ferraris und Maseratis zu er- werben, bei Marti media das «Gut zum Druck» zu erteilen, die Gemeindebibliothek und Lu- dothek zu besuchen oder im Kipferhaus Feste zu feiern. Noch steht in Wohlen die Kirche, die Schulan- lage und der Gasthof «Kreuz» am Rand des Dorfs, Oberwohlen und Unterwohlen sind durch Einfamilienhaussiedlungen zusammen gewachsen, der Friedhof wurde erweitert und die Gemeindeverwaltung zentralisiert. Wohlen wurde schon 1916 durch das Postauto als Ver- suchsstrecke Bern–Detligen erschlossen. Illiswil zeigt ein gut erhaltenes Ortsbild aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wird durch Landwirtschaftsbetriebe sowie das Restaurant «zum Löwen» geprägt. Murzelen ist nach wie vor ein Bauerndorf mit modernisierter Schiessanlage und dem Gast- hof «Sternen». 1956 wurden die Schulen von Murzelen und Innerberg im Sandbüel zusam- mengelegt. Wappen und Logo der Gemeinde Wohlen. Der Innerberg wurde zur beliebten Wohnlage mit Blick von den Alpen bis zum Jura und man- che Liebschaft nahm im Dancing des Restau- Vielfalt prägt die Gemeinde Wohlen: rants «Jäger» ihren Anfang. Jedes Dorf ein Kleinod Das Dorf Säriswil soll seinen Namen vom Noch heute lebt Wohlen von der Vielfalt ver- Sahrbaum (Pappel), der das Wappen ziert, er- schiedener Dorfschaften, Weilern und Einzel- halten haben. Landwirtschaft, das Wirtshaus höfen, die alle ihr eigenständiges Gepräge be- «Rössli», der Gasthof «Storchen» prägen das wahrt haben. In Hinterkappelen, entlang der Dorf mit Häusern aus dem ausgehenden 19. Dorfstrasse, ist noch das einstige Bauerndorf Jahrhundert. Jüngere Einfamilienhausüber- erkennbar. Im Feuerwehrmuseum erzählen bauungen verlängern das Strassendorf in die Schenk-Handspritze (1905) und die Vogt- westlicher und östlicher Richtung, wo am Weg Spritze (1937) von der Zeit, da technische Ent- zum Birchi das Schulhaus steht. wicklungen begannen, das Weltbild rasch zu Möriswil ist heute noch das Bauerndorf in ur- verändern. Heute lebt in Hinterkappelen fast sprünglicher Bauart und wurde analog Illiswil die Hälfte der Bevölkerung von Wohlen. Das in das Inventar schützenswerter Ortsbilder von Monument Kappelenring mit 1200 Miet- oder nationaler Bedeutung aufgenommen. 9 Üttligen hat von seiner Ursprünglichkeit nur Gemeinden Wohlen, Kirchlindach und Mei- die Durchmischung von Landwirtschaft und ei- kirch sowie das Oberstufenschulhaus des nem intakten Gewerbe bewahrt. Manche ältere Schulverbandes Üttligen und Kirchlindach. Die Gebäude mussten in den siebziger, teilweise regionale Zentrumsfunktion von Üttligen hat erst in den neunziger Jahren des 20. Jahrhun- ihre Wurzeln schon im 19. Jahrhundert. Erst- derts Neubauten weichen. Im Jahre 1827 leb- mals am 15. Oktober 1875 verkehrte eine ten 218 Einwohner und Einwohnerinnen in 44 Sechsplätzer-Pferdepost auf der Strecke Aar- Häusern, heute zählt Üttligen rund 650 Haus- berg–Bern mit Halt vor der Wirtschaft «Gra- haltungen und beherbergt das Altersheim der ber» (heute Restaurant «Linde»). 1917 wurde die Postautolinie Bern–Säriswil eröffnet. Neben den erwähnten Dorfschaften hat Woh- len noch viele Weiler oder Gebäudegruppen wie Salvisberg, Wölflisried, Wickacher, Steinis- weg, Schüpfenried oder Weissenstein. Aber auch Einzelhöfe, über zwei Kilometer Hecken, Einzelbäume und Baumreihen sowie Obst- baumgärten und die grosse Waldfläche prägen das Landschaftsbild.
Wohlen hat gute Voraussetzungen für die Zu- kunft Das Gemeindegebiet von Wohlen dokumen- tiert rund 20 Millionen Jahre Erdgeschichte und rund 2'500 Jahre Menschheitsgeschichte. Beides führte zur Einmaligkeit dieses Lebens- raumes. Heimat ist das Produkt von Menschen, die wohl weltoffen sein können aber dennoch verwurzelt bleiben. Die Geschichte soll dazu beitragen, die Entwicklung zur heutigen Kultur- Gasthaus zur Schmiede in Üttligen. 1878 im spätklassizistischen Stil mit drei landschaft zu verstehen, Wohlens Attraktivität Gästezimmern erneuert. Gemäss mündlicher Überlieferung sollen hier Charlie zu erhalten und getrost aber verantwortungs- Chaplin und der Urwalddoktor Albert Schweitzer übernachtet haben. Albert voll in die Zukunft zu blicken. Schweitzer habe eine Bauersfrau, die stets das Eiergeld nach Lambaréne sandte, besucht, mit dem Ergebnis, dass eine zweite Bauersfrau fortan dasselbe tat. (Reprofoto von R. Schüepp, Uettligen) Martin Ed. Gerber, Üttligen
Mitte November wird das reich bebilderte Werk ausgeliefert Bestellen Sie die Ortsgeschichte zum Vorzugspreis
Die Wohlener Ortsgeschichte ist auf die Zielge- reich illustrierte Geschichtswerk den Einwoh- rade eingelaufen und wird nun im Spätherbst nerinnen und Einwohnern an der Buchvernis- vorliegen. Seit Frühling 2004 erforschen und sage symbolisch überreichen. beschreiben die beiden Historiker Thomas Brodbeck und Andrea Schüpbach die Vergan- Bereits jetzt können Sie sich ein Exemplar des genheit der Gemeinde Wohlen. Der einheimi- Buches zum Vorzugspreis von Fr. 39.– reservie- sche Künstler Bernhard Wyss ist zuständig für ren und damit Fr. 10.– sparen. Diesem Gemein- die vielen Illustrationen mit alten Fotos und Bil- deblatt liegt ein farbiger Buchprospekt und ein dern im attraktiven Werk. Die Arbeiten sind entsprechender Bestelltalon bei. Vorbestellun- jetzt abgeschlossen und können der Druckerei gen zum Vorzugspreis sind jeweils morgens zur Buchproduktion übergeben werden. Mitte auch möglich beim Kultursekretariat der Ge- November 2006 wird der Gemeinderat dieses meinde (Tel. 031 828 81 18). 10 Departementskommission Bildung und Kultur Kulturförderung in der Gemeinde Wohlen
Die Departementskommission Bildung und – Werbung im Gemeindeblatt und im Anzei- Kultur unterstützt Kulturschaffende mit einem ger Region Bern. Bezug zur Gemeinde Wohlen auf verschiedene Arten: Der Kulturkommission stehen für Kulturförde- rung jährlich insgesamt 20’000 Franken zur – Finanzieller Beitrag für Veranstaltungen Verfügung. Die Beiträge werden jeweils im Mai oder Projekte etwa aus den Bereichen Musik, und im November gesprochen. Die Gesuche Theater, Tanz, Literatur, Film, aber auch für sollten bis zum 1. Mai oder 1. November bei Tätigkeiten in den Bereichen Weiterbildung der Gemeinde eingehen. Weitere Auskünfte er- und Freizeitgestaltung. teilt Ihnen jeweils von 08.00 bis 11.45 Uhr Kul- tursekretärin Annette Racine unter der Telefon- – Defizitgarantie für Veranstaltungen oder nummer 031 828 81 18. Beitragsgesuche mit spezielle Pilotprojekte, die im Interesse der Projektbeschrieb und Budget richten Sie bitte Gemeinde durchgeführt werden. schriftlich an:
– Kauf von Billetten für kulturelle Anlässe, kos- Gemeindeverwaltung Wohlen, tenlose oder vergünstigte Abgabe an die Kultursekretariat, Hauptstrasse 26, Einwohnerinnen und Einwohner der Ge- 3033 Wohlen meinde Wohlen. Adrian Sulc – Bereitstellung von Ausstellungs- und Veran- Präsident Departementskommission staltungsräumen in der Gemeinde. Bildung und Kultur
Melden Sie uns engagierte Seniorinnen und Senioren Wer verdient dieses Jahr den Wohlener Hecht?
Dieses Jahr ist der Anerkennungspreis für be- träger erküren. Verliehen wird der Wohlener sondere Verdienste in der Gemeinde aktiven Hecht dann am 5. Dezember anlässlich der letz- Wohlener Seniorinnen und Senioren vorbehal- ten Gemeindeversammlung dieses Jahres. ten, die sich in irgend einem Bereich beson- ders engagieren. Bitte versehen Sie Ihren Vorschlag mit Ihrem Absender und schicken ihn bis am 15. Oktober Alle Einwohnerinnen und Einwohner können 2006 an: Gemeindeverwaltung, Kultursekre- geeignete Personen oder Gruppen für die eh- tariat, Hauptstrasse 26, 3033 Wohlen. renvolle Auszeichnung mit dem Wohlener Hecht nominieren. Machen Sie sich doch Ge- danken darüber, wer den zum zweiten Mal ver- liehenen Wohlener Hecht verdient! Wir freuen uns auf möglichst viele Vorschläge. Der Gemeinderat und die Departementskommission Die Departementskommission Bildung und Bildung und Kultur Kultur wird alle eingehenden Nominationen prüfen und eine Preisträgerin oder einen Preis- 11 Hofen-Skulpturenweg
Ein Skulpturenweg mit Objekten von Christoph Hausammann wird vom Juni bis September 2006 das kulturelle Angebot der Gemeinde bereichern und den Erholungsraum Wohlensee im Gebiet Hofen künstlerisch gestalten.
Am Wohlensee, entlang des Weges von der Hofenmühle zum Schopf-Beizli, umrahmt von Wiesen, Bäumen und Behausungen, präsen- tiert der Kunstschaffende Christoph Hausam- mann diesen Sommer siebenunddreissig Ob- jekte aus den letzten fünf Jahren.
Vor rund fünfzehn Jahren, nach einer beweg- ten Zeit als Redaktor und Mitbegründer von Radio Förderband sowie als Spiele-Erfinder, wurde Christoph Hausammann Objektkünstler und nahm im Jahre 2003 mit seiner Rose-Ma- rie Wohnsitz am Wohlensee, westlich des le- gendären Seemättelis.
Zwischen dem Mont Vully und den Berner Al- pen ist Christoph Hausammann kein Unbe- kannter. In den siebziger Jahren lebte er in Ütt- ligen. Später, im Jahre 2000 präsentierte er in gination. Seine Objekte sind Begrenzungen der Alten Schmiede Üttligen «Fätze u Blitze vo von Innen- und Aussenräumen, die er bewusst geschter u itze». 2004 zeigte er Werke im Kultur- und eigenwillig definiert. So entstehen in den Estrich Wohlen. Zwischenräumen einerseits abstrakte Objekte wie Röhrenskulpturen, Spiralen, Oktaeder, Ku- Christoph Hausammann liebt als Objektgestal- gel- und Stangenkonstruktionen oder Feder- ter das Wechselspiel von Wasser und Himmel, bandstahlobjekte. Andererseits sind die Frau- von Licht und Schatten, von Realität und Ima- enkugeln eine Auseinandersetzung mit dem Thema Frau und Welt.
Ausgehend von repetitiven Elementen, von Grundbausteinen aus Stahl entstehen mittels Schrauben und Ideen technisch geprägte Wer- ke mit Durchblick, welche die Dynamik der Wohlenseewellen und Wogen beinhalten, das endlose Fliessen des Wassers versinnbildli- chen, die Bewegungen des Raumes aufneh- men und das Licht des Himmels brechen, um die Erde mit Schattenmustern zu bereichern.
Christoph Hausammann gelingt es, im Natur- und Kulturraum Wohlensee Zeichen zu setzen, die dem Betrachtenden die Freiheit lassen Ein- drücke wahrzunehmen, zu sinnieren oder ein- fach vom Ausgangsort in die Zukunft zu pil- gern. Martin Ed. Gerber Alte Schmiede Üttligen
Weitere Auskünfte zur Ausstellung: Christoph Hausammann, Hofenstrasse 127, 3033 Wohlen, Tel: 031 305 96 46 oder 079 580 14 48, www.hausammannart.ch 12 Ferien – Reisezeit
Schon bald nähern sich die Ferien und somit Provisorischer Pass vielleicht eine Reise ins Ausland. Wenn keine Zeit mehr zur Ausstellung eines or- Hier ein paar wissenswerte Informationen, wie dentlichen Passes bleibt, können Sie einen pro- Sie zu gültigen Ausweispapieren kommen: visorischen Pass beantragen. In diesem Falle bitten wir Sie, sich mit der Einwohnerkontrolle Identitätskarte und Pass in Verbindung zu setzen, damit wir Sie beraten Die Ausstellung einer neuen Identitätskarte können. und oder eines Passes dauert knapp 3 Wochen.
Antrag Der Pass 06 mit elektronisch lesbaren Sie möchten einen neuen Schweizer Pass Daten (biometrischer Pass) und/oder eine neue Identitätskarte? – Wir freu- In einem Pilotprojekt wird ab September 2006 en uns auf Ihren persönlichen Besuch am parallel zum weiterhin aktuellen Schweizer- Schalter der Einwohnerkontrolle. Kinder und pass 03 auch der elektronisch lesbare Pass 06 – Jugendliche (bis 18. Altersjahr) sowie bevor- oft auch als «biometrischer Pass» bezeichnet – mundete Personen müssen durch die gesetzli- ausgestellt. Den Pass 06 brauchen Sie aller- che Vertreterin oder den gesetzlichen Vertreter dings nur, wenn Sie nach dem 26. Oktober begleitet werden. 2006 ohne Visum in oder durch die USA reisen wollen und Ihr Pass 03 nicht vor diesem Datum Bitte folgende Unterlagen mitbringen: ausgestellt wurde. – alter Pass und/oder alte ID (diese müssen durch die Einwohnerkontrolle annulliert Um den Pass 03 noch rechzeitig vor dem werden). 26. Oktober 2006 zu bekommen, müssen Sie – wenn keine/kein alte/alter ID/Pass vorhanden ihn so rasch wie möglich bestellen. Spätester ist: ein Ausweis (z.B. Führerausweis, Nieder- Termin: Mitte September 2006. lassungsausweis). – bei Verlust eines Ausweises: Verlustmel- Weitere Informationen über den Pass 06 erhal- dung, ausgestellt durch die Polizei. ten Sie unter: – 1 aktuelles Passfoto (nicht älter als ein Jahr) www.schweizerpass.ch Format 35x45 mm, neutraler Hintergrund, Gratis-Hotline: 0800 820 008 Frontaufnahme, gute und gleichmässige Ausleuchtung des Gesichts ohne Kopfbede- Falls bei Ihnen im Zusammenhang mit dem ckung, keine schwarz/weiss Fotos aus dem Schweizerpass oder der Identitätskarte Fragen Automaten. auftauchen, rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne (Telefon 031 828 81 11), oder informieren Passfotos können Sie gegen eine Gebühr von Sie sich auf www.wohlen-be.ch. Fr. 10.– bei der Einwohnerkontrolle machen lassen. Gebühren für Pass und Identitätskarte Identitätskarte Pass 03 Kombi Pass 06 (IDK) (Pass 03 (biometrischer und IDK) Pass) Kinder bis zum 3. 30.00 55.00 63.00 180.00* Altersjahr Kinder/Jugendliche ab 30.00 55.00 63.00 250.00* 3. bis zum 18. Altersjahr Erwachsene 65.00 120.00 128.00 250.00 Zuzüglich werden pro Ausweis die Portokosten von Fr. 5.– erhoben. Die Gebühren für die Aus- weise sind bei der Antragstellung zu bezahlen.
Annalise Zimmermann Einwohnerkontrolle 13 Oberstufenkommission Hinterkappelen Arbeitsgruppe «Unterrichtszeiten»: keine Anpassung möglich
Wie im Gemeindeblatt Nr. 4 / September 2005 mitgeteilt, wurde eine Arbeitsgruppe mit dem Auftrag eingesetzt, Lösungen für eine bessere Abstimmung des Stundenplans der Oberstufen- schule Hinterkappelen mit dem seit 12.12.2004 geltenden Postautofahrplan zu suchen.
Mit Unterschriftensammlungen im November gen erteilt werden. Der in der ersten Jahres- 2004 und Juni 2005 äusserten die Eltern von hälfte 2005 vorgenommene Versuch, den Un- Matzwil, Ausserberg, Innerberg, Murzelen und terrichtsbeginn in der Oberstufenschule um 15 Illiswil ihren Wunsch nach einer besseren An- Minuten vorzuverlegen, musste abgebrochen passung der Unterrichtszeiten an den neuen werden, weil dieses erfolgreiche Konzept nicht Postautofahrplan, um den Oberstufenschüle- mehr sichergestellt werden konnte. rinnen und -schülern aus dem oberen Teil der Die KPK Hinterkappelen wiederum war nicht Gemeinde zu ermöglichen, das Mittagessen zu bereit, den Unterrichtsbeginn am Morgen Hause im Kreise der Familie einnehmen zu um 15 Minuten vorzuverschieben. Dies weil können. Seit der Einführung des neuen Fahr- einerseits die Unterrichtszeiten mit den Kin- plans ist dies nicht mehr möglich, weil den be- dergärten koordiniert werden müssen – z.T. troffenen Schülerinnen und Schülern je nach werden die gleichen Räume genutzt und es Wohnort nur noch 10 bis längstens 20 Minuten unterrichten die gleichen Logopäden auf bei- zur Verfügung stehen, bevor sie sich für den den Stufen. Anderseits hätte eine Vorverschie- Nachmittagsunterricht wieder auf das Post- bung des Unterrichtsbeginn zur Folge, dass auto Richtung Hinterkappelen begeben müs- gerade die jüngsten Kinder aus Primarschule sen. Diese Kinder essen nun gegen Entgelt und Kindergarten sich zur Zeit der höchsten am Mittagstisch im Kipferhaus (Di + Do) oder Verkehrsdichte am Morgen auf den Schulweg bei Familien in Hinterkappelen. hätten begeben und dabei insbesondere im Die aus 3 Mitgliedern der Oberstufenkommis- Bereich von Kreisel und Migros die Strasse sion (OSK) der Schulkreise Hinterkappelen, hätten queren müssen. Diese Situation ist im Wohlen und Murzelen, 2 Mitgliedern der Kin- Winter bei Dunkelheit besonders heikel. Aber dergarten- und Primarschulkommission Hin- auch grundsätzlich würde ein früherer Schul- terkappelen (KPK) und 1 Mitglied der KPK beginn bei den Eltern in Hinterkappelen keine Wohlen zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat Akzeptanz finden, wie die Reaktionen auf den verschiedene Lösungen eingehend geprüft Versuch in der Oberstufenschule gezeigt ha- und diskutiert und ist dabei zu folgendem Er- ben. gebnis gelangt: Auch der Einführung eines Sommer- und Win- In Hinterkappelen ist die Übereinstimmung der terstundenplans im Sinne einer Kompromiss- Unterrichtszeiten in beiden Schulhäusern – Pri- lösung mit um 15 Minuten vorverschobenem marschule und Oberstufenschule – zwingend. Schulbeginn im Sommer konnte die KPK Hin- Zum einen werden Anlagen wie Turnhalle und terkappelen nicht zustimmen. Schwimmbad gemeinsam genutzt. Zum an- Eine Anpassung der Unterrichtszeiten am dern wird der Deutschunterricht für fremdspra- Nachmittag nur an der Oberstufenschule wäre chige Kinder schulhausübergreifend erteilt, zwar grundsätzlich möglich, aber mit gewichti- d.h. insbesondere neu eintretende fremdspra- gen Nachteilen verbunden, weil die Postauto- chige Schüler der Oberstufenschule werden verbindungen in die obere Gemeinde während zusammen mit fremdsprachigen Schülern der des Nachmittags sehr schlecht sind und die Unterstufe unterrichtet. Diese Lösung hat sich Wartezeiten nach Schulschluss unverhältnis- bewährt, denn die fremdsprachigen Kinder mässig lang wären. Überdies ergäben sich profitieren so von einer grössere Zahl Deutsch- neue Probleme mit den Unterrichtszeiten der lektionen, als dies eigentlich vorgesehen wäre Musikschule, deren Lehrer in mehreren Ge- und erlangen dadurch schneller die für eine er- meinden unterrichten, sowie mit den nach der folgreichen Schulbesuch unerlässlichen Schule von Schülern und Schülerinnen ge- Sprachkenntnisse. Aufgrund der grösseren pflegten Freizeitaktivitäten (Training in den Stundenzahl und der Gestaltung des Gesamt- Sportvereinen und Unterricht in der Stadt). unterrichts muss der Deutschunterricht für Eine Anpassung des Postautofahrplans ist Fremdsprachige ganz überwiegend am Mor- nicht möglich. Dieser orientiert sich im wesent- 14 lichen am Taktfahrplan der SBB und an den Be- che Infrastruktur. Sollte in Hinterkappelen eine dürfnissen der Pendler. Tagesschule realisiert werden können, wird Ein zusätzlicher Postautokurs oder ein eigentli- sich dieser Zustand voraussichtlich ändern. cher Schulbus scheitert an den hohen Kosten. Die Oberstufenkommission Hinterkappelen Es wäre kaum möglich, in Anbetracht der letzt- bedauert, dass es in Anbetracht der Vielfalt der lich doch kleinen Interessengruppe die erfor- zu beachtenden Interessen nicht gelungen ist, derlichen Mittel zu rechtfertigen, ganz abgese- eine Lösung zu finden, die es allen Schülerin- hen davon, dass mit einem solchen Präjudiz nen und Schülern der oberen Gemeinde er- weitere ähnliche Begehren – etwa in Oberwoh- möglicht, das Mittagessen zu Hause einneh- len – gestellt werden könnten. men zu können. Die Unterrichtszeiten für das Eine Verkürzung der Mittagszeit an der Ober- Schuljahr 2006/07 bleiben somit unverändert. stufenschule käme dem Anliegen der Eltern Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Mittag- der oberen Gemeinde ebenfalls nicht entgegen essen gegen ein bescheidenes Entgelt bei ei- und hätte überdies zur Folge, dass zusätzliche ner Familie in Hinterkappelen und am Mittags- Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel von tisch im Kipferhaus einzunehmen. Für allfällige Wohlen, ebenfalls nicht mehr nach Hause Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung. könnten. Und die Oberstufenschule verfügt nicht über die für einen Mittagstisch erforderli- Sonja Jacquart, OSK Hinterkappelen
Abschlusstheater 9. Klassen Der kleine Prinz
Aufführungen: Dienstag, 27.6. – Mittwoch, 28.6. – Donnerstag, 29.6. jeweils 20.00 Uhr und Sonntag, 2.7.2006 um 16.00 Uhr im Kipferhaus.
Vorverkauf ab Montag, 19.6.2006 Beachten Sie unsere Plakate!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Schülerinnen, Schüler und Lehrer der 9. Klassen
15 50 Jahre Schulhaus Murzelen
Vor 50 Jahren fusionierten die Dorfschulen Murzelen und Innerberg und seitdem werden die Kinder im neuen Schulhaus Murzelen unterrichtet. Dieses Jubiläum feiern wir unter dem Motto «gestern – heute – morgen» am Wochenende vom 30. Juni und 1. Juli 2006. Währenddem der Freitag für alle Ehemaligen bestimmt ist, führen wir dann am Samstag unser traditionelles Schulfest durch.
Hauptattraktion des Jubiläums ist bestimmt besserten, diskutierten, rotierten, jubelten, än- die Uraufführung des Musicals derten, verzweifelten, probierten, beschlossen, versuchten und entschieden wir. Heute sind Kunigunde, Gantenbein, Roboter wir stolz auf alle 80 Kinder aus dem Schulhaus Murzelen und freuen uns auf die Aufführun- & Co. – Eine musikalische Zeitreise gen. von und mit der Schule Murzelen Aktivitäten der Schule Murzelen im Rahmen (90 Mitwirkende). des Jubiläums «50 Jahre Schulhaus Murze- len» Im Hinblick auf das Jubiläum studierten wir mit allen Kindern und Lehrpersonen ein Musical • Tag der offenen Türen im Schulhaus «ges- ein, welches am Festwochenende zur Auffüh- tern, heute, morgen» rung gelangen wird. Die ersten Ideen/Entwürfe und Skizzen dazu entstanden innerhalb des • Musical von und mit der Schule Murzelen Kollegiums bereits im vergangenen Novem- ber. Es galt, eine Story zu entwickeln, Songs zu • Jubiläumsumzug durchs Dorf Murzelen mit suchen, Tanzchoreografien zu planen, Schnitt- der Musikgesellschaft Hinterkappelen- muster zu schneiden, Bühnenpläne zu zeich- Wohlen nen und vieles mehr. Und dies alles immer un- ter Berücksichtigung der Altersunterschiede • Fotoausstellung «50 Jahre Schulhaus Murze- unter den Ausführenden. Vom Kindergarten len» bis zur 6. Klasse konnten sich dann die Kinder anfangs Jahr für die einzelnen Ressorts ein- • Ausstellung Werken schreiben. Im März fanden die ersten beiden Musical-Projektmorgen statt und alle waren • Fotoimpressionen Schuljahr 2005/2006 gespannt. An 6 weiteren klassenübergreifen- den Arbeitstagen im April, Mai und Juni setz- • Jubiläumsschrift und Jubiläumsbutton ten wir die einzelnen Elemente zu einem Gan- zen zusammen. In unzähligen Teamsitzungen Für das Fest-OK: erklärten, tauschten, reduzierten, stritten, ver- M. Walther, Co-Schulleiter
16 Ludothek Wohlensee Die Ludothek im Fussballsommer
Gönnen Sie sich zwischen den Fussballspielübertragungen Ihr eigenes Spiel! Wie Sie weiter un- ten sehen, haben wir nicht nur für eingefleischte Fussballfans zahlreiche Artikel zum Thema Fussball.
– Sollten Sie z.B. Lust auf einen kleinen Fuss- ballmatch haben, die geeigneten Schuhe aber fehlen, finden Sie vielleicht die passen- de Grösse an unserer Fussballschuhbörse.
– Gasgefüllte Ballons mit Fussballsujets als Dekoration für das geplante Grillfest lassen jedes Fussballerherz höher schlagen.
– Sie möchten in Ihren Ferien die eingepack- ten Reisespiele spielen, ohne lange die An- leitungen zu studieren. Dann besuchen Sie unseren Spielabend Ende Juni.
– Spielfreaks, die ihre Ferien zu Hause verbrin- gen, kommen ebenfalls auf ihre Rechnung: die Ludothek ist auch während den Sommer- ferien zwei Mal pro Woche offen.
Spiele zum Thema Fussball Töggelikästen Tischfussballspiel Öffentlicher Spielabend 27. Juni 2006, WeyKick 19.30 Uhr in der Ludothek TippKick Aktuelle Reise- und Kartenspiele: Hörspielkassette «Die wilden Fussballkerle» Fussball Ligretto Gameboyspiel Fifa 2004 Go Go Go Gameboyspiel Pocket Digit Soccer Fettnapf 1, 2 oder 3 Sportschuhbörse Reiseblockus Annahme und Verkauf der Schuhe während unseren Öffnungszeiten. Aktuelles Angebot Öffnungszeiten während der Sommerferien unter www.ludo-wohlensee.ch Vom 8. Juli–13. August 2006 Dienstag, 15.00–17.00 Uhr Party-Ballone Freitag, 17.00–19.00 Uhr Diverse Folien- und Latexballone mit oder oh- Dienstag, 1. August bleibt die Ludothek ge- ne Heliumfüllung. Verkauf in der Ludothek, schlossen. Preise auf Anfrage Spiel-Verlängerungen: Ludothek Wohlensee, Dorfstrasse 2, 3032 Hinterkappelen Tel. 031 901 33 13, [email protected]
Vorschau Spielabend 29. August 2006 19.30 Uhr in der Ludothek, Thema: Nominierte Spiele des Jahres
Sie finden alle Aktivitäten und Neuheiten auf unserer Homepage www.ludo-wohlensee.ch.
Ihr Ludoteam
17 Redaktion «Gemeindeblatt» In eigener Sache
Freizeitführer – Nur 1 Leerschlag,
Im Jahr 2000 erschien der «Wohlener Freizeit- – Zeilenumbrüche nur, wenn sie auch neue führer», ergänzt mit den Rubriken «Räume Absätze sind. zum Mieten» und «Sachen zum Mieten». Seit- her sind einige Jahre ins Land gegangen, und Bilder: die Aktualität der gedruckten Version ist schon – Müssen immer separat und einzeln mitgelie- längst nicht mehr gewährleistet. Die Redaktion fert werden (im Text integrierte Bilder und des «Gemeindeblatts» hat entschieden, dass Grafiken können von der Druckerei nicht der Freizeitführer nicht mehr in Papierform er- übernommen werden, ebenso Powerpoint- scheinen, sondern der in der Homepage der Vorlagen), Gemeinde (www.wohlen-be.ch) auf einem möglichst aktuellen Stand gehalten werden – Gute Bilder sind: Originalfotos auf Papier (sie soll. werden von der Druckerei gescannt) und na- Bitte helfen Sie mit, die Aktualität zu steigern, türlich digitale Bilder im jpg-, gif- oder tif-For- indem Sie Ihre Einträge im Freizeitführer un- mat (Dateigrösse > 100 KB bei einem Bild tersuchen (Sie finden ihn unter Leben/Woh- von ca. 9x13 cm, Auflösung 300 dpi). Bilder nen/Freizeit ––> Kultur/Freizeit ––> Freizeitan- aus dem Internet eignen sich in der Regel gebote, Kulturangebote) und Änderungen und nicht (die Auflösung ist zu gering). neue Angebote melden an: Gemeindeverwaltung Wohlen, Aus dem Konzept des «Gemeindeblatts» Schulsekretariat, Hauptstrasse 26, – Das «Gemeindeblatt» konkurrenziert und/ 3033 Wohlen, E-Mail: [email protected] oder ersetzt keine Vereins- oder Parteipubli- oder Tel. 031 828 81 07. kationen.
– Das «Gemeindeblatt» enthält keine Reklame; Gemeindeblatt diskrete Hinweise im Anschluss eines Sach- berichts sind nach Absprache mit der Redak- Redaktionsschluss tion denkbar. Das Redaktionsteam ist darauf angewiesen, dass der Redaktionsschluss unbedingt respek- – Das «Gemeindeblatt» weist in einer einheit- tiert wird. Für die 3 letzten Ausgaben in diesem lichen und kompakten Rubrik (meist in der Jahr sind dies der 16. August, der 18. Oktober Heftmitte auf farbigem Papier) auf Veranstal- und der 29. November 2006, jeweils 12.00 Uhr tungen und Kurse hin. Grundlage sind die mittags. Zu spät eingereichte Artikel können durch die Veranstalter/innen im Internet ein- nicht mehr angenommen werden. Sie erleich- gegebenen Daten. tern der Redaktion die Arbeit sehr, wenn Sie Ih- re Beiträge möglichst frühzeitig einreichen – Leserbriefe können unter der Rubrik «Podi- (Gemeindeverwaltung Wohlen, Schulsekreta- um» veröffentlicht werden. Die darin geäus- riat, Hauptstrasse 26, 3033 Wohlen, E-Mail: bil- serte Meinung deckt sich nicht zwangsläufig [email protected] oder Tel. 031 828 81 07). mit jener der Redaktion. Es besteht kein An- spruch auf Veröffentlichung. Gestaltung Ihrer Beiträge Texte: – Immer per Mail oder auf Diskette (DOS-For- Zögern Sie nicht, allfällige Fragen an folgende matierung) als doc-, txt- oder rtf-Datei, Adresse zu richten:
– Bitte kein Layout selber machen, sondern als Gemeindeverwaltung Wohlen, Rohtext (Gestaltungsvorschläge können als Schulsekretariat, Hauptstrasse 26, Wunsch entgegengenommen werden; bitte 3033 Wohlen, E-Mail: [email protected] zusätzlich einreichen), oder Tel. 031 828 81 07.
– Keine Trennungen, kein Blocksatz, Tabulato- ren im Lineal setzen, Das Redaktionsteam 18 Aus dem Büro für Jugendfragen
Ska-, Pop- und Rockmusik im Kipferhaus Jugendtreff Hinterkappelen, Am Auffahrtswochenende (27.05.06) fand im Forum aufgeschaltet Kipferhaus ein Konzertabend mit drei Bands Die Planung des neuen Jugendtreffs in der Ey statt. Den Auftakt machte die Schülerband «Zi- geht voran. Zur Zeit wird über den definitiven metstärn» aus Hinterkapplen. Nach einer kur- Standort des Treffs innerhalb der Parzelle bei zen Umbaupause ging es mit beinhartem Rock der Ara entschieden. Anschliessend kann mit ’n’ Roll weiter. Die Bieler Band «Pegasus» be- der Planung des Gebäudes begonnen werden. geisterte das Publikum und liess die Menge Seit anfangs Mai 2006 ist auf der Website tanzen. Den krönenden Abschluss machte die jawohl.ch ein Forum für Jugendliche einge- Band «two left feet» aus Bern. Nach Pop und richtet worden. Alle Interssierten können ihre Rock ’n’ Roll war nun Ska angesagt. Mit witzi- Ideen, Wünsche, Tipps und Meinungen betref- gen Mundarttexten und saftigen Ska-Rhyth- fend Gestaltung des Jugendtreffs im Forum men, die vom Publikum mit viel Applaus unter- abgeben oder sich auch mit anderen Teilneh- stichen wurden, neigte sich der Konzertabend merinnen und Teilnehmern austauschen. langsam aber sicher seinem Ende zu. Jugendtreff Uettligen Der Anlass wurde von Fabienne Walther initi- Der Jugendtreff in Uettligen ist ein echtes iert und organisiert. Dank einer Vielzahl von Bedürfnis bei den Jugendlichen. Dies zeigt Helfern und Helferinnen ging der Anlass rei- sich vor allem an den hohen Besucherzahlen bungslos über die Bühne. Das Büro für Ju- während den Öffungszeiten. Der Treff ist je- gendfragen übernahm das Patronat für den weils am Freitag zwischen 19.00 und 22.30 Uhr Anlass. geöffnet.
Öffnungszeiten Jugendtreff Uettligen August bis Dezember 2006 August September Oktober November Dezember Freitag, 18.08.06 Freitag, 01.09.06 Freitag, 20.10.06 Freitag, 03.11.06 Freitag, 01.12.06 Freitag, 25.08.06 Freitag, 08.09.06 Freitag, 27.10.06 Freitag, 10.11.06 Freitag, 08.12.06 Freitag, 15.09.06 Freitag, 17.11.06 Freitag, 15.12.06 Freitag, 22.09.06 Freitag, 24.11.06 Freitag, 22.12.06 Freitag, 29.09.06
Tageskarten Gemeinde
Mit dem unpersönlichen Generalabonnement der Ge- meinde die Schweiz entdecken.
Einfach reservieren (telefonisch 031 828 81 11, per In- ternet www.wohlen-be.ch, oder persönlich bei der Gemeindeschreiberei), und innerhalb von 2 Tagen abholen, Fr. 35.– pro Karte bezahlen und auf Reisen gehen.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Reise.
19 Und was ist mit uns?
Das ist der Titel des neuen Faltprospektes, den Sie als Beilage in diesem Gemeindeblatt finden. Werfen Sie ihn nicht einfach weg. Denn er leistet einen Beitrag zur Verständigung im Alltag zwi- schen Menschen mit und ohne Behinderung.
Oft sind es nämlich Kleinigkeiten oder Unacht- «Agenda 21 Wohlen» vom Gemeinderat im samkeiten, die diese Verständigung erschwe- Jahr 2004 eingesetzt worden war. Verschiede- ren oder verunmöglichen. Wie man Hürden ne bauliche Hindernisse in der Gemeinde sind abbaut, zeigen behinderte Menschen mit ihren seither an verschiedensten Orten beseitigt Tipps und ihren persönlichen Hinweisen. worden: Der Gemeinderat hat im Juni 2004 auf Antrag der Arbeitsgruppe beschlossen, für die Novum für Wohlen behindertengerechte Nachrüstung von öffent- Der Faltprospekt weist auch auf den neuen lichen Gebäuden und Schulhäusern für die Führer hin: Wo kann man mit dem Rollstuhl ins Jahre 2005–2007 jährlich 60’000 Franken im In- Restaurant? Welcher Saal hat eine Höranlage? vestitionsprogramm aufzunehmen. Welches Schulhaus, welcher Laden, welches Restaurant, welche Poststelle und welche Bank Erfreuliche Resultate in der Gemeinde ist rollstuhlgängig? Der Füh- So ist beispielsweise die Oberstufenschulanla- rer ist ein Novum in der Gemeinde Wohlen: Er ge Uettligen nun vollständig rollstuhlgängig, enthält rund 150 Adressen und gibt Auskunft das Kappelenfeld-Schulhaus erhält noch die- über die Rollstuhlgängigkeit sowie über Hör- ses Jahr einen Lift. Das Reberhaus wurde mit einrichtungen in öffentlichen und privaten Ge- neuer automatischer Schiebetüre und einer bäuden und Einrichtungen der Gemeinde Hebebühne im Vereinslokal ausgerüstet. Die Wohlen. Die Liste wurde von der Arbeitsgrup- Post hat in Wohlen die Eingangstüre für Roll- pe in aufwändiger Recherchearbeit und in Zu- stuhlfahrende angepasst. Im neuen Denner-La- sammenarbeit mit Gemeinde, Firmen und Ge- den im Chappele-Märit soll bald einmal der Zu- werbeverein erstellt. gang behindertenfreundlich gestaltet werden. Es gäbe noch mehr positive Beispiele aufzu- Jedes Jahr etwas verbessern zählen: Trotzdem: Es bleibt für die Zukunft Faltprospekt wie Führer sind das Resultat der noch einiges zu tun zur Beseitigung weiterer zweijährigen Tätigkeit der Arbeitsgruppe «Be- Hindernisse und somit gegen die Ausgrenzung hindertengerechtes Wohlen – Leben ohne Aus- behinderter Mitmenschen. grenzung», welche auf Initiative des Vereins
wDer neue Führer für Menschen mit einer Mobilitäts- und/oder Hörbehinderung kann ab sofort unter www.rzwohlen.ch eingesehen und als PDF-Dokument heruntergela- den und ausgedruckt werden. Oder man kann ihn bei der Gemeindeverwaltung unter Telefon 031 828 81 11 anfordern.
Der Führer wird laufend aktualisiert. Haben Sie Ihr Geschäft, Ihr Restaurant, Ihr Kurslokal für Rollstuhlfahrende, Hör- oder Sehbehinderte neu eingerichtet oder angepasst? Bitte melden Sie dies unter [email protected] oder unter Telefon 031 828 81 34
Arbeitsgruppe Behindertengerechtes Wohlen – Leben ohne Ausgrenzung «Agenda 21 Wohlen» Patronat: Departement Liegenschaften, Land- und Forstwirtschaft
20 Kostenloser Auszug aus Ihrem AHV-Konto
Wer sich um seine spätere AHV-Rente Gedan- sonders auf eine lückenlose Beitragsabrech- ken macht, muss wissen, dass die Rentenhöhe nung achten. Bewahren Sie deshalb unbedingt primär von den Beitragsleistungen und der Ihre Lohnausweise auf, denn nicht abgerech- Beitragsdauer abhängig ist. Die Ausgleichs- nete Beiträge können von der Ausgleichskasse kassen führen für jede versicherte Person ein innert fünf Jahren noch nachgefordert werden. individuelles Konto, mit allen für die Renten- Fehlende Beitragsjahre können zu Beitrags- festsetzung massgebenden Angaben. lücken und somit zu lebenslanger Rentenkür- zung führen. Wer als selbstständige oder nicht- Kontoauszug erwerbstätige Person noch von keiner Aus- Sie können selbst mit wenig Aufwand prüfen, gleichskasse betreut wird, ist verpflichtet, sich ob alle Ihre AHV/IV/EO-Beiträge korrekt und lü- selbst bei der AHV-Zweigstelle der Wohnge- ckenlos abgerechnet wurden: Verlangen Sie meinde melden. mit dem untenstehenden Talon einen kosten- losen Auszug aus allen Ihren individuellen Für Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich Konti. Diese Gratisdienstleistung ist für arbeit- gerne zur Verfügung nehmende, selbstständigerwerbende und (Tel. 031 828 21 15 oder nichterwerbstätige Personen in der Regel alle [email protected]). vier Jahre empfehlenswert.
Beitragslücken Wer viele und kurze Arbeitseinsätze bei ver- AHV-Zweigstelle schiedenen Arbeitgebenden leistet, muss be- Kirchlindach-Meikirch-Wohlen