IMPRESSUM INHALT Land in Sicht Schlüssel zum Erfolg...... 3 Ein Gewässer verändert sich – Heft 11, 2009 Stille Schöne macht Furore...... 4 Herausgeber: Was passiert mit dem Blankensee?...... 37 Glauer Felder im NaturParkZentrum...... 7 Landschafts-­Förderverein Flugakrobaten im Märkischen Nuthe-­-­Niederung e.V. Naturpark Nuthe-Nieplitz trägt Zauchwitzer Str. 51, Qualitätssiegel...... 8 Zweistromland...... 38 14552 Michendorf / OT Stücken Erwünschte Blicke hinter die Kulissen...... 8 Entstehen und Vergehen – Tel.: 033204 - 42342 Fax: 033204 - 41866 Freizeit-Ranger für den Naturpark...... 9 Wandel der Landschaft...... 39 Landesumweltamt Kleine Powerzelle mit großer Strahlkraft...... 10 Märkische Erfahrung für ­ In Beelitz geht’s jetzt rund...... 13 Regionalentwicklung nach Rumänien...... 40 Seeburger Chaussee 2 Spannende Lernorte aufgespürt...... 13 14476 , OT Groß Glienicke Moorschutz von Kinderhand...... 14 Vom Kiefernforst zum Naturwald...... 41 Tel.: 033 201/ 442 -0 Zwischen Spargelfeldern und Positionspapier des Landschafts-Förderver- Fax: 033 201/ 442-662 www.mluv.brandenburg.de/info/lua Sabinchenbrunnen...... 15 eins zur Gentechnik in der Landwirtschaft...... 41 Eine „Grüne Banane“ für wilde Tiere – Naturparkverwaltung Lücken für Segetalarten...... 42 Nuthe-­Nieplitz „Ökologischer Korridor Südbrandenburg“...... 16 Beelitzer Str. 24 Blindgänger aufgespürt...... 18 Erhöhter CO2 Verbrauch...... 42 14947 Nuthe-Urtromtal / OT ­Dobbrikow Mit Weitblick zum Ausblick – Neue „Alte Nuthe“...... 43 Tel.: 033732 - 5060 Naturlandschaften in Brandenburg...... 18 Mehr Raum für salzige Pflanzen...... 43 Fax: 033732 - 50620 Lebendige Flüsse für den Katastrophenschutz am Fischadlerhorst ...... 44 Redaktion: fliegenden Edelstein...... 19 Peter Koch, Astrid Schütte, Roter Fuchs und Grüner Winterstettiner...... 44 Anika Niebrügge Naturpark Kalender...... 21 Gestaltung: Fotowettbewerb ...... 28 „Der Nussbaum liefert gute Früchte, Dr. Detlef Besold Die Vogelwelt der belohnt wird er mit Schlägen.“...... 45 Titelfoto: Peter Koch Nuthe-Nieplitz-Niederung...... 30 „Wer eine Nuss gegessen hat Wandlungen – BaumA rt Stücken...... 32 Druck: soll die Schalen wegräumen“ ...... 46 HEADLINE, Berlin Käse aus der alten Dorfschule...... 33 Auflage: „Meister Bockert ist da...“...... 34 Athene noctua – Der Steinkauz...... 46 10.000 Exempl. Federschmuck für Damenhüte?...... 36 Baumpaten gesucht! ...... 46 ISSN: 0946-6762

 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 2 28.02.2009 1:43:18 Uhr as Freude oder Roger-Pierre Klein, Organisator „Versailles- Potsdam“ besonders gewür- digt. Bei der Entscheidung des Kuratoriums des Naturparks für diesen Standort zählte vor allem das Motto: „Nur wer in Jahrzehnten denkt, denkt richtig“. Alle Menschen, die hier arbei- ten und leben, haben es mit ihren 10 Jahre Fähigkeiten geschafft, dass in un- serem Naturpark Naturschutz, Naturpark naturverträgliche Landnutzung und regionale Entwicklung eine dauerhafte und glückliche Symbiose eingegangen sind. Zusammen mit den Städten Beelitz, Treuenbrietzen und hat die Gemeinde Nuthe-Ur- Winand Jansen, Bürgermeister der stromtal ein Konzept für das Wander- Gemeinde Nuthe-Ur- wegenetz FlämingWalk® erarbeitet, stromtal und Mitglied Schlüssel zum Erfolg das uns deutschlandweit zu einer des Kuratoriums des der führenden Nordic Walking Regi- Naturparks Nuthe- Liebe Leserinnen und Leser, plitz-Niederung e.V. sind das vor allen onen macht. Ich hoffe, dass dies auch Nieplitz bei der kennen Sie den Aussichtsturm an den Manfred Kroop und Karl Decruppe, für die Zukunft so bleibt. Es ist und Schlüsselübergabe Wiesen bei Felgentreu? Sind sie schon deren Vision mit dem Naturpark ver- für das Verwaltungs­ bleibt notwendig gemeinsam touris- gebäude des Natur- einmal über den Steg am Riebener wirklicht wurde: 623 km² ländliche tische Konzepte zu entwickeln, die parks in Dobrikow See mit seiner Beobachtungshütte ge- Ursprünglichkeit und vielfältigste auch die Menschen in der Region mit an den damaligen wandert? Oder haben Sie gar schon Natur- und Kulturlandschaft direkt einbeziehen. Denn nur dadurch kön- Umwelt- und Land- einmal den Vogelbeobachtungsturm vor den Toren der Metropole Berlin nen langfristig weitere Arbeitsplätze wirtschaftsminister am Pfefferfließ bei Stangenhagen er- und der Landeshauptstadt Potsdam in im Dienstleistungsbereich entstehen. Wolfgang Birthler klommen? Das sind nur einige der den Landkreisen Potsdam-Mittelmark Diese Ziele durchzusetzen gelingt uns Foto: Naturpark tollen Ausflugsziele an der „Perlenket- und -Fläming, wo nicht nur nur im gemeinsamen Zusammenwir- te“ des Naturparks Nuthe-Nieplitz, Naturpark dran steht, sondern ken. Ich wünsche mir, dass dies alle der so seltene Arten wie Fischotter, auch Naturpark drin ist. auch für die Zukunft so mittragen, als Kranich oder Schwarzstorch behei- Die Naturparkverwaltung hat hier eine Selbstverständlichkeit ansehen, matet. für uns und nachfolgende Generati- von der Notwendigkeit der Zusam- Am 01. August 1999 hat der da- onen Bleibendes und durchaus Kul- menarbeit überzeugt sind und nach malige brandenburgische Umwelt- turhistorisches geschaffen. Am 15. dem amerikanischen Sprichwort han- minister Dr. Eberhard Henne das März 2004 konnte ich nach langer deln: „Wir haben die Erde nicht „Märkische Zweistromland“ zum Vorbereitung die Schlüssel des neuen von unseren Vätern geerbt, wir Naturpark ausgerufen. Seither leitet Verwaltungssitzes für den Naturpark haben sie von unseren Kindern der nimmermüde und engagierte Hu- in Dobbrikow an den Minister für geliehen“. bertus Meckelmann die Verwaltung Landwirtschaft, Umwelt und Raum- In diesem Sinne wünsche ich uns dieses Großschutzgebietes. Diesem ordnung des Landes Brandenburg, allen auch für die Zukunft viel Erfolg Ereignis sind sieben lange Jahre harter Herrn Wolfgang Birthler, überreichen. und weiterhin gutes Gelingen bei der Aufbauarbeit vorangegangen. Beson- Die Bereitstellung des Objekts sowie Entwicklung und Gestaltung des Na- derer Dank sei an dieser Stelle noch der erforderlichen Mittel für den turparks Nuthe-Nieplitz, damit sich einmal all jenen ausgesprochen, die Umbau durch die Gemeindevertre- auch künftige Generationen an den diesen Prozess hauptberuflich oder tung Nuthe-Urstromtal wurde damals Kostbarkeiten unserer einzigartigen ehrenamtlich unterstützt haben und von Vertretern aus Politik, Wirtschaft Natur erfreuen können. bis heute mittragen. Neben dem Land- und Verwaltung, wie dem Präsidenten Winand Jansen schafts-Förderverein Nuthe-Nie- des Landesumweltamtes Prof. Matthi- Ideenwettbewerb Name für’s Naturpark-­Maskottchen! Hallo liebe Leser, erkennt ihr mich? Für die 5 besten Vorschläge gibt‘s tolle Preise zu Ich bin ein kleiner Kranich. Ich wünsche mir einen richtig gewinnen! tollen, witzigen und pfiffigen Namen, damit man mich nicht Name: ...... verwechselt und gleich erkennt wo ich zuhause bin. Schickt Euren Vorschlag einfach an die Vorname: ...... Naturparkverwaltung Nuthe-­Nieplitz, Beelitzer Straße 24 in 14947 Nuthe-­Urstromtal/OT Dobbri-­ Straße: ...... kow, oder per Fax 033732-­50620 Wohnort: ...... Aber aufpassen: Einsendeschluss ist der 31. 8. 2009. Na, ich freu mich schon auf das Naturparkfest ...... am 26. September im NaturParkZentrum. E-­Mail: ...... Da bekomme ich meinen Namen und ihr könnt mich ­sogar mitnehmen. Also dann wünsch ich euch viel Spaß Mein Vorschlag: ...... und viele gute Ideen. Euer kleiner Kranich! ...... ✁

März 2009 

NNo11.special.indd 3 28.02.2009 1:43:25 Uhr 10 Jahre Naturpark

Stille Schöne macht Furore

Die Mitarbeiter der Als die Region an Nuthe und Nie- Naturpark-Verwal- Tolle Aussichten zwi-­ tem der Brandenburger Großschutz- plitz am 1. August 1999 in Blankensee gebiete. Entlang der Seenkette zwi- tung auf der Keilberg- als 14. und damit vorletztes Groß- schen Nuthe und Nieplitz. Aussicht Mit klaren Zielen und schen Siethen und Rieben wurde der Foto: Stiftung schutzgebiet in Brandenburg offiziell Entwicklungsraum für den Naturpark Naturlandschaften Brandenburg zum Naturpark ernannt wurde, war Blick nach vorn sind über die Grenzen des Naturschutz- dem gefeierten Ereignis schon eine immer mehr regionale großprojektes von ca. 6.500 Hektar lange und durchaus auch spannende Akteure als Partner auf fast 65.000 Hektar erweitert. Entwicklung voraus gegangen. Im Seither sind die „Pateneltern“, der Ortsschild-Einwei- Schoße der Nuthe-Nieplitz-Niede- mit dem Märkischen hung in Dobbrikow Zweistromland auf Landschafts-Förderverein Nuthe- Foto: U. Kupper rung waren mit einem Naturschutz- Nieplitz-Niederung e.V., die Natur- großprojekt und dem Landschafts- Erfolgskurs und entde-­ wacht und die heute zum Landesum- Förderverein entscheidende Impulse cken den Naturpark als weltamt gehörende Naturparkver- gegeben worden, um die Region durch Markenzeichen. waltung Nuthe-Nieplitz gemeinsam Erhalt ihrer natürlichen Vielfalt und mit ihrem „Patenkind“ Naturpark auf mit behutsamer Nutzung zu bewah- einem guten Weg. Die Stiftung Natur- ren und voranzubringen. Gleichzeitig landschaften Brandenburg befördert wurde in die touristische Infrastruk- mit der Konversion und der Flächen- tur investiert und beispielhaft für übernahme des ehemaligen Truppen- Beschäftigungsalternativen auf dem übungsplatzes Jüterbog als weiterer Lande gesorgt. Mit Naturschutz- und starker Partner die Entwicklung im Landschaftsschutzgebieten haben Naturpark. hauptberufliche und ehrenamtliche Gleichsam als Paten wirken schließ- Naturschützer die gesetzlichen lich die Mitglieder des Naturpark-Ku- Grundlagen als Voraussetzung für den ratoriums. Die Vertreter der Gemein- Naturpark gesichert . den, verschiedener Verbände und Der Naturpark Nuthe-Nieplitz Organisationen der Region begleiten war also die konsequente Fortfüh- mit ihrem Sach- und Fachverstand rung der vorangegangenen aktiven die Entwicklung des Naturparks und Regionalentwicklung. Neben dem tragen die Ideen, Projekte und Ziele gemeinnützigen Landschafts-Förder- als Multiplikatoren in die vielfältigen verein steckte nun auch die Landes- Arbeitsbereiche hinaus. regierung Kraft und Aufmerksamkeit Dass es sich in der Nuthe-Nieplitz- in das „Märkische Zweistromland“. Es Niederung gut rasten lässt, haben die wurde zu einer der vereinten Modell- Zugvögel längst entdeckt und kommen regionen für eine naturverträgliche zu Tausenden hierher. Nicht zuletzt Land- und Erholungsnutzung im Sys- dank engagierter Naturpark-Mitstrei-

 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 4 28.02.2009 1:44:08 Uhr ter hat sich das schnell herumgespro- ming Walk in die Qualitätsoffensive Gut informiert im chen. Und so finden auch menschliche geht und der Beelitzer Reitrundweg 2 NaturParkZentrum Ruhesucher in wachsender Zahl den Nacheiferer für ein Naturpark-Netz Lange fehlte dem Naturpark Weg zur „Stillen Schönen“. findet. Für die Zukunft des Natur- eine zentrale Anlaufstelle, die Keine andere europäische Haupt- parks über die ersten Aufbaujahre Besuchern vor allem auch an stadt hat eine so reichhaltige Schatz- hinaus wird schließlich ab dem Jahre den Wochenenden Information kammer der Natur mit so einer groß- 2009 ein Pflege- und Entwicklungs- und Orientierung über die Ge- en Vielfalt seltener Arten vor ihrer plan erarbeitet. Viele Vorhaben also, meindegrenzen hinaus geben Haustür wie Berlin mit der Nuthe- die den Naturpark auch in Zukunft konnte. Als Eingangsbereich Nieplitz-Niederung. Aus gutem auf Erfolgskurs halten. zum Wildgehege wurde hier vom Landschafts-Förderverein 10 Jahre ein Besucherzentrum für die gesamte Nuthe-Nieplitz-Regi- Naturpark on errichtet, das täglich geöffnet ist und zum Natur-Erlebnisgelände ausgestaltet wird.

Zielgerichtet Natur er- 3 leben im Wildgehege Glauer Tal Auf einem ehemaligen Militärü- bungsglände hat sich das Ausflugsziel des Naturparks etabliert. Im Wild- gehege Glauer Tal wird Konversion erlebbar als friedliche Nachnutzung. Wildtiere erhalten wertvolle und seltene Lebensräume und gleichzei- tig findet der Naturtourist hier ein ungewöhnliches Areal, das zu jeder Jahreszeit immer wieder neue Beob- Naturparkfest achtungen und Eindrücke verspricht. im September 2008

Grund findet sich der Kranich im Was in der Region gewachsen ist: Kompetent begleitet auf Stille Schöne macht Furore Naturpark-Wappen, kündet er doch 10 Jahre Naturpark 4 den Exkursionen des von einem wirklichen Vogelparadies. 10 Beispiele Naturpark-Kalenders Die attraktive Landschaft im kleintei- Frühblüher finden, Vögel, Falter ligen Wechsel von Grünland, Acker, Profiliert präsentiert auf und Fledermausarten erkennen, Wald und Wasser, darin eingebettet 1 dem Naturpark-Fest Landschaftsgeschichte aus den Ge- die kleinen Siedlungen, bieten Kurz- Nuthe-Nieplitz ländeformen lesen und unzugängliche weil bei Fuß- oder Radwanderungen Alle Jahre wieder lädt der Natur- Wildnis durchstreifen – zu diesen und auf den vielfältigen stillen Routen. park Nuthe-Nieplitz ein, seine regio- weiteren Erkundungen laden die Ex- Von der Metropole in die freie un- nale Fülle zu feiern. Seit der Eröffnung perten der Naturwacht Nuthe-Nie- verbrauchte Landschaft des ehema- des NaturParkZentrums im Glauer plitz sowie eine Vielzahl ehrenamt- ligen Truppenübungsplatzes Jüterbog Tal in Blankensee ist das Naturpark- licher Kenner der Region regelmäßig im Süden des Naturparks wird der fest dort sesshaft und die Streuobst- ein. Das jährlich erscheinende Ge- Weltenwechsel gar ins Extrem ge- Vermostung eines seiner Markenzei- samtprogramm enthält auch Hoffüh- führt. Mehr als 7000 Hektar unbesie- chen. Die Naturparkverwaltung und rungen von Landwirtschaftsbetrieben delte und unzerschnittene Fläche, die der Landschafts-Förderverein organi- und Aktionstage in Ateliers. von der Stiftung Naturlandschaften sieren, gestalten und laden gemeinsam Brandenburg als größtes Wildnisge- ein… alle Jahre wieder am letzten biet des Landes bewahrt und entwi- Samstag im September. ckelt wird. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der letzten Jahre ist es, dass diese fremde, faszinierende Landschaft nun bei Exkursionen und auf den eingerichteten frei begehbaren Wanderwegen in den Randbereichen Exkursion zu den auch individuell erlebbar ist. Binnensalzstellen am Gröbener See All das auszubauen und weiter zu Fotos: P. Koch entwickeln ist die Herausforderung für das nächste Jahrzehnt im Na- turpark. Wie im nördlichen Teil des Wildnisgebietes sollen frei zugäng- liche Wanderwege auch im Süden eingerichtet werden. Und am Natur- ParkZentrum Glauer Tal wird schon in nächster Zeit eine großräumige Natur-Erlebnislandschaft gestaltet. Das Gewässerentwicklungskonzept für das Pfefferfließ und die Renatu- rierung der Alten Nuthe bei Gröben werden im Naturschutz Akzente set- zen, während im Tourismus der Flä-

März 2009 

NNo11.special.indd 5 28.02.2009 1:44:24 Uhr beachtenswerten Spagat zwischen Wildnisentwicklung unter Ausschluss menschlicher Aktivitäten einerseits und dem Erlebbarmachen dieser ein- zigartigen Landschaft mit ihrer Fülle an seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Gut aufgehoben im 8 Gastgeberverbund Wie aus einzelnen Anbietern ein 10 Jahre Service-Netzwerk für den Natur- park-Besucher werden kann, zeigt die Naturpark Interessengemeinschaft Nuthe-Ur- stromtal (IGNU). Als loser Verbund am Fläming Walk-Rundroutennetz treten die Gasthäuser und Pensionen nicht in Konkurrenz, sondern nutzen das unterschiedliche Profil ihrer Ein- richtungen, um dem Gast das opti- male Angebot für seine Bedürfnisse unterbreiten zu können. Krönung der Zusammenarbeit ist die jährlich am 3. Sonntag im April veranstaltete Früh- lingspartie am Fläming Walk.

„Natürlich Naturpark 9 Nuthe-Nieplitz!“ ins Bild gebannt Der Naturpark-Fotowettbewerb ist zur schönen Tradition geworden. Alle Jahre wieder hat es die Jury schwer, unter den zahlreichen Einsen- dungen die Preisträger auszuwählen. Die Wanderausstellung präsentiert mit den Wettbewerbsbeiträgen die Schönheit und Fülle des Naturparks auf ganz besondere Weise.

Naturpark-Fülle Orientierung finden in Wildnis erwandern in 10 nutzergerecht aufbe- 5 der Freizeitkarte “Na- 7 wechselvollen Weiten reitet turpark Nuthe-Nieplitz“ Lange war der ehemalige Truppen- Wanderfaltblätter für Unterneh- Im Maßstab 1:50.000 sind Wan- übungsplatz Jüterbog als Naturrefu- mungslustige, die „Land in Sicht“ für derwege verzeichnet, werden Rad- gium auf militärischem Sperrgebiet Wissbegierige, der „Marktplatz Na- tourenempfehlungen gegeben und nur auf geführten Exkursionen zu er- turpark“ für Verweil- und Genussfreu- Wanderreitrouten ausgewiesen. Die leben. Heute kann man auf dem im dige – zahlreiche Veröffentlichungen Verweise auf touristische Ziele und Norden zwischen Pechüle und Fran- laden zum Erkunden des Naturparks Dienstleistungen in der Karte werden kenfelde eingerichteten, weitläufigen ein, geben Orientierung, weisen Wege, von einer umfangreichen Darstellung und an Gasthäuser angebundenen liefern Hintergrundinformationen. im Text auf der Rückseite ergänzt. Die Rundwanderwegenetz auch individu- Auch die Internet-Präsentation soll Aktualisierung der Karte erfolgt alle ell unterwegs sein. So meistert die dem Informationsbedarf der Besu- zwei bis drei Jahre. Stiftung Naturlandschaften Branden- cher immer besser gerecht werden. burg als Flächeneigentümerin einen Behaglich beobachten 6 von Türmen und Stegen Die Nuthe-Nieplitz-Niederung ist ein Vogelparadies. Aussichtstürme an den Flachseen bei Stangenhagen, an den Ungeheuerwiesen bei Blanken- see, an den Nieplitzwiesen bei Beelitz und an einer Lichtung bei Felgentreu setzen Landschaft und Tierwelt be- sonders in Szene, laden zum Verwei- len ein und ermöglichen eine gute Aussicht. Die Stege am Blankensee und am Riebener See eröffnen dem Besucher eine besondere Perspektive Fotos: Naturpark, P. Koch und bringen ihn dicht ans tierische Geschehen. Vor allem zu Zeiten des Vogelzugs sind die Beobachtungsein- richtungen ein lohnenswertes Aus- flugsziel im Naturpark.

 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 6 28.02.2009 1:44:53 Uhr Glauer Felder im NaturParkZentrum

10 Jahre Naturpark

Rückblick auf die Veränderungen. Die verschiedenen Formen der Konversi­ Planung der Glauer on und deren ökologische Bedeutung Felder: werden anschaulich dargestellt. Dabei hochC Büro für Land- wird der Landschafts-Förderverein schaftsarchitektur von der Stiftung Naturlandschaften Claus Herrmann Brandenburg unterstützt. Die umfang- [email protected] reichen kostenaufwendigen Pläne für Vor 10 Jahren begann auch die Ent- wertes zu Kultur- und Naturland- Ö_Konzept Agen- wicklung im Glauer Tal. Nach dem schaften vermitteln und die natürliche die Gestaltung des NaturParkZent- tur Werbung und Bau des Besucherzentrums plant der Dynamik der Natur widerspiegeln. rums sind aber nur schrittweise mit ­Kommunikation Landschafts-Förderverein ein Natur- „Deshalb verzichten wir bewusst auf Zuwendungen aus Förderprogram- Ulrich Werchan men und weitere Unterstützer rea- erlebnisgelände für den Naturpark. eine „statische“ Ausstellung“, betont info@oe-konzept- Karl Decruppe. „Mit dem Naturpark lisierbar. halle.de Munihalle, Panzerstraße und Sta- Nuthe-Nieplitz haben wir 1999 un- Peter Koch Fotos: Uwe Schulze, cheldraht sind verschwunden. Nur sere Vision für ein, nur 30 Autominu- noch einzelne kleine Relikte lassen ten vom Kurfürstendamm entferntes, den aufmerksamen Beobachter die Großschutzgebiet verwirklicht. Jetzt längst vergangene militärische Nut- wollen wir ökologische Zusammen- zung auf dem Gelände erahnen. Seit hänge vermitteln und möglichst breit September 2007 werden die Gäste transportieren“. des Glauer Tals im neuen Besu- Der typischen Landschaftsstruktur cherzentrum empfangen. Hier gibt‘s des Naturparks folgend, haben die ­Eintrittsmarken für das Wildgehege, Berliner Landschaftsarchitekten von Führungen oder Kremserfahrten, vor „hochC“ das Freigelände zwischen allem aber kompetente Informationen Parkplatz und Wildgehege in acht und Tipps rund um den Naturpark. Felder aufgeteilt und die Agentur „Ö- Seminarraum und Café bieten gut 70 Konzept“ hat innovative Naturerleb- Gästen Platz für Veranstaltungen. Eine nispunkte in die Felder integriert. Den Holzhütte mit 30 Sitzplätzen lockt Besuchern werden altersgerechte mit Feuerstelle und Grill. Der moder- Möglichkeiten geboten, interaktiv die ne Gastraum im Besucherzentrum Besonderheiten der dargestellten Le- bietet den einmaligen Blick auf die bensräume zu erfahren. Glauer Berge. Damit sind aber nur Die historische Entwicklung des die ersten Schritte für ein besonderes ehemaligen Truppenübungsplatzes NaturParkZentrum getan. Hier zwi- zum NaturParkZentrum wird am schen Glauer Bergen und Glauer Tal Kommandoturm auf dem „Feldher- sollen künftig die charakteristischen renhügel“ im Wildgehege gezeigt. Landschaften des Naturparks Nuthe- Dazu wird das Gebäude zum Aus- Nieplitz als „Glauer Felder“ erlebbar sichtsturm mit Ausstellungsraum werden, neugierig machen, durch ei- hergerichtet. Neben dem Ausblick genes Erleben spielerisch Wissens- ins Gelände gibt‘s gleichzeitig den

März 2009 

NNo11.special.indd 7 28.02.2009 1:45:14 Uhr Naturpark Nuthe-Nieplitz trägt Qualitätssiegel

Insgesamt wurden bundes- Frühjahr 2008 als „Qualitäts-Natur- weit bis zum Ende des Jahres park“ ausgezeichnet. Der Präsident 2008 bisher 61 Naturparke des VDN, Michael Arndt und Bran- ausgezeichnet. Das Land Bran- denburgs Agrar- und Umweltstaatsse- Region denburg kann auf fünf Qualitäts- kretär Dietmar Schulze überreichten naturparke verweisen. die Auszeichnung an den Leiter des und die Ausrichtung der weiteren aktiv Naturparks Nuthe-Nieplitz, Huber- Entwicklungsziele. Da Naturparke Ein 80-seitiger Fragenkata- tus Meckelmann. eine vierspurige Entwicklung fahren, log liegt der Bewertung der Qualität Die „Qualitätsoffensive Natur- um gleichzeitig Naturschutz und Er- eines Naturparks zugrunde. parke“ wurde im Jahr 2006 vom VDN holung, Umweltbildung und Regio- Auf der Jahrestagung des Verbands gestartet. Zahlreiche Qualitätskrite- nalentwicklung zu verfolgen, bemisst Deutscher Naturparke (VDN) wurde rien bilden die Grundlage für eine sich die Qualität über die touristische der Naturpark Nuthe-Nieplitz im Standortbestimmung der Regionen Infrastruktur hinaus beispielsweise an der Unterstützung umweltgerechter Landnutzung, der Gestaltung von Ko- operationsbeziehungen oder dem Angebot barrierefreier Informations­ möglichkeiten. Nach drei Jahren muss ein Qualitätsnaturpark erneut sein Siegel verteidigen, wobei der An- Fotos: Naturpark spruch mit der benötigten Punkte- zahl steigt. „Naturparke profilieren sich zu einem Erfolgskonzept für nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum. Die Qualitätsoffensive Naturparke kann diese Entwicklung unterstützen und die Ergebnisse öffentlich würdigen.“ Eine Lokale ­Aktionsgruppe (LAG) so die Einschätzung von Branden- ist eine Partnerschaft burgs Agrar- und Umweltstaatsse- aus Vertretern der kretär Dietmar Schulze. Kommunen sowie Astrid Schütte des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Sie unter- stützt und steuert den ILE-/LEADER - Ent- Erwünschte Blicke hinter wicklungsprozess und bringt die verschie- denen Akteure der die Kulissen Region zusammen. Aussichtsreiche Initiative ländlicher Anbieter Die „Offene Produk- sich verschiedenen Qualitätskriterien. der Offenen Höfe“ zu bieten. Bereits tion“ gibt Einblick Ressourcenschonende Landnutzung, im Herbst 2008 fanden die Angebote, in einzelne Produk- häufig Bio-zertifiziert, wird genauso der Blick hinter die Kulissen und der tionsschritte der angestrebt wie eine artgerechte Tier- thematische Anstrich des Aktionstages Erzeugung und/oder Weiterverarbeitung. haltung und kurze Wege zur Verarbei- vielversprechendes Interesse. In der tung und zum Verbraucher. Zwischenzeit wurde mit den interes- Info zum Projekt Die wichtigste Funktion im Koo- sierten Höfen eine Vereinbarung ge- „Offene Höfe“: perationsprojekt ist die Vernetzung. troffen, die Qualitätskriterien festlegt LAG „Rund um die Gegenseitige Bewerbung, Ergänzung und die interne Zusammenarbeit re- Flaeming-Skate“ e.V. der Produktpalette und gemeinschaft- gelt. Für die weitere Zusammenarbeit Tel.: 03371- 401378 liche Aktionen stärken die Erfolgsaus- hat man die Lokalen Aktionsgruppen sichten der einzelnen Anbieter. Jeder (LAG) der LEADER-Regionen „Rund www.lag-flaeming- skate.de Anbieter präsentiert neben eigenen um die Flaeming-Skate“ e.V. (Teltow- oder Naturpark­ Das Projekt „Offene Höfe“ ist ein Waren ausgewählte Erzeugnisse der Fläming) und „Fläming-“ e.V. verwaltung Nuthe- Zusammenschluss von Produzenten Projektpartner. So eröffnet sich dem (Potsdam-Mittelmark) ins Boot geholt. Nieplitz in der Naturparkregion Nuthe-Nie- Gast sofort ein Querschnitt des regio- Mit ihrer Hilfe soll das Projekt „Offene Tel.: 033732-50615 plitz mit dem Ziel einer gemeinsamen nalen Angebotes, aufgewertet zum be- Höfe“ zu einem LEADER-Koopera- Vermarktung regionaler Produkte. sonderen Einkaufserlebnis durch die tionsprojekt entwickelt werden, um „Offene Produktion“. Darüber hinaus Fördergelder aus dem europäischen Tage der Offenen Zur Unterstützung des Projekts be- Höfe 2009 müht sich die Initiative in Zusammen- werden Informationen zur Naturpark­ LEADER-Programm einzuwerben. region Nuthe-Nieplitz, zu Ausflugszie- ­Dafür bereitet die federführende LAG Sonntag, der arbeit mit den Lokalen Aktionsgrup- 3. Mai 2009 pen „Rund um die Flaeming-Skate“ len der jeweiligen Gemeinde und Be- „Rund um die Flaeming-Skate“ e.V. die Samstag, der e.V. und „Fläming-Havel“ e.V. um För- sucherinformationen zur Reiseregion Antragstellung beim Ministerium für 1. November 2009 dergelder aus dem europäischen LEA- Fläming weitergegeben. Ländliche Entwicklung, Umwelt und DER-Programm. Die inhabergeführ- Es ist geplant, den Besuchern min­ Verbraucherschutz vor. ten Erzeugerbetriebe unterstellen destens zwei Mal im Jahr einen „Tag

 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 8 28.02.2009 1:45:42 Uhr Region aktiv

Freizeit-Ranger Ingo Höhne von der Naturwacht Nuthe-Nieplitz hat für den Naturpark seinen Dienstsitz in ­Bardenitz e-mail: bardenitz@ naturwacht.de Sie möchten sich in turwacht übernimmt verschiedenen die sehr aufwendige Erfassung von ihrer Freizeit aktiv Orts ersatzweise die Pflege von mit Schlagopfern in einem Windpark, die Breitblättrigem Knabenkraut, Fieber- wichtige Ergebnisse für die Planung im Naturschutz enga-­ klee und Schlangenknöterich bestan- zukünftiger Anlagen liefert. gieren? Bei uns in der denen Flächen. Bei der späten Mahd Durch den engagierten Einsatz Naturwacht sind ehren-­ mit moorschonender Technik und viel der Freiwilligen konnten zahlreiche amtliche Helfer jeder-­ Handarbeit ist sie dabei auf freiwillige Projekte im Naturpark intensiver zeit willkommen. Für Helfer angewiesen. Meist sind es Na- oder in größerem Umfang erledigt turfreunde aus dem Naturpark, denen werden, als dies ohne ehrenamtliche die vielfältigen Aufgaben die Natur in der Region am Herzen Hilfe möglich wäre. Sie sind somit eine zur Erhaltung seltener liegt, aber auch mancher Großstädter wertvolle Unterstützung der haupt- Arten und Lebensräume macht sich auf den Weg zu den Akti- amtlichen Mitarbeiter und sorgen im Naturpark kön-­ onen auf der grünen Wiese. als Multiplikatoren für ein besseres nen wir jede helfen-­ Aber nicht nur bei derWiesenmahd Verständnis der Naturschutzarbeit im im Sommer kann man bei der Land- Naturpark. Von Seiten der Freiwilligen de Hand brauchen. schaftspflege mit der Naturwacht so wird immer wieder bestätigt, dass sie richtig ins Schwitzen kommen. Selbst ihre Mitarbeit als eine bereichernde rchideen sind Sympathieträ- bei winterlichen Temperaturen wird Tätigkeit und sinnvolle Freizeitgestal- Naturwacht ger, sie sind was fürs Auge einem schnell warm ums Herz, wenn tung ansehen. Nuthe-Nieplitz und gelten als Indikatoren Beelitzer Straße 24 O es darum geht, aufgelassene Feucht- Mit einem Freiwilligenprojekt, das 14947 Nuthe- für intakte Biotope. Und als solche wiesen, Moore oder Trockenrasen seit 2003 gemeinsam mit EUROPARC Urstromtal OT machen sie sich rar. In den Niede- von bedrängendem Gehölzaufwuchs Deutschland entwickelt wurde, möch­ Dobbrikow rungslandschaften bestimmten früher zu befreien. So wurden in den vergan­ te die Naturwacht Bürgerengagement Tel.: 033 732 - 50 631 moorige Standorte mit einer arten- genen Wintern mit tatkräftiger Unter­ für die Großschutzgebiete mobilisie- Fax: 033 732 - 50 632 reichen Tier- und Pflanzenwelt das stützung freiwilliger Helfer zu stark ren (Infos unter: www.Freiwillige-in- e-mail: typische Grünland. Durch Flurberei- beschattende Gehölze an Kleingewäs­ Parks.de). Allen Interessierten sei Nuthe-Nieplitz@ nigung und Melioration sind kleintei- sern entnommen und Calluna-Heide dies eine herzliche Einladung zu wei- Naturwacht.de lige Wiesen selten und dabei gar nicht auf dem Saarmunder Berg und dem teren Aktionen für die Naturschätze so selten zum Pflegefall geworden. In ehemaligen Truppenübungsplatz „Jü- im Naturpark Nuthe-Nieplitz. „Wer- der Niederungslandschaft von Nuthe terbog“ gepflegt. den auch Sie aktiv!“ Jeder kann sich Fotos: Naturwacht und Nieplitz kann man sie noch finden. Auch im Bereich Artenerfassung ganz nach seinen Fähigkeiten über Wegen der schwierigen Standortver- erhält die Naturwacht umfangreiche einen längeren Zeitraum oder auch hältnisse sind die Flächen allerdings Unterstützung von Ehrenamtlichen. nur gelegentlich im Naturpark enga- für die landwirtschaftliche Nutzung Durch ihre Mitwirkung können Daten gieren. Die Naturwacht vereinbart in der Regel unattraktiv. Findet aber zum Vorkommen seltener oder für gern einen „Schnuppertermin“ zu den keine Nutzung mehr statt, verfilzen den Naturpark besonders charak- bestehenden Angeboten. und verbuschen diese Flächen und die teristischer Arten erhoben werden. Ingo Höhne typische vielfältige Tier- und Pflanze- Hinzu kommen Bestandsaufnahmen nausstattung verschwindet. Die Na- von Fledermauspopulationen und

März 2009 

NNo11.special.indd 9 28.02.2009 1:46:25 Uhr Region aktiv

Früher gingen den Siedlern am Südwest­ Kleine Powerzelle ufer des Blankensees viele flinke Fische ins Netz, heute sind es vor allem genieße- rische Großstädter, die sich in dem win- mit großer Strahlkraft zigen Sackgassendorf freiwillig verfangen. Körzin, der Ort, der seinem slawischen Namen nach vorgestellten Akteure stehen bei- einst von Baumstümpfen und Stöcken geprägt war, spielhaft für die Vielfalt der Potenziale, verlockt heute mit Gemeinschaftsgeist und einem Persönlichkeiten und Angebotsprofile Café „Zum des kleinen Dorfes. Kirschbaum“ Füllhorn von Angeboten. Tel. 033204 35638 Ein Dorf mit gut 60 Einwohnern fällt ter den Gartenzäunen auf und über Landlust mit Genuss Landlust Körzin in der ländlichen Erlebnislandschaft den Feuchtwiesen am Blankensee sind Tel. 033204 60171 gewöhnlich kaum ins Gewicht. Anders Fischadler, Seeadler, Kiebitze, Reiher, Ulrike Laun scheint immer mit www.landlust- der Beelitzer Gemeindeteil Körzin. Störche und Kraniche zu beobach- einer Hand das Jetzt anzupacken koerzin.de Hier pulsiert das Leben, paaren sich ten. Die Dorfbewohner schätzen Familienbetrieb Energie und Einfallsreichtum, finden diesen natürlichen Reichtum, leben Lutz Rabe Einwohner verschiedenster Herkunft respektvoll und dankbar mit ihm und BIOPARK-zertifiziert zu einem harmonischen Miteinander. sie möchten anderen Menschen gern Tel. 033204 34076 Die Angebotsvielfalt entlang der einen wieder Zugang verschaffen zu dieser Alhambra- kleinen Dorfstraße, die von der Bun- erfüllenden Verbindung. Verschiedene Gartenkunst desstraße Beelitz-Trebbin abzweigt, Persönlichkeiten gehen hier unter- Tel. 033204 60230 könnte man wohl durch das Alphabet schiedliche Wege und gleichzeitig wird www.alhambra- ­gartenkunst.de buchstabieren. Mit Alternativer Ener­ Gemeinschaft spürbar: nach innen, gieberatung, Biorinderhaltung und wo das Café Zum Kirschbaum ein Meadow-Ranch Café beginnend reicht die kreative wichtiger Ort als neutraler Treffpunkt Körzin Vielfalt über Gartenkunst und Ge- mit geselligen Angeboten ist und nach Tel. 033204 - 61106 www.meadowranch.de müsestände, heilenden Gesang und außen, wo sich die Körziner in ihrer Hofladen bis hin zu Wanderreit- oder großen Bereitschaft zusammen finden, Energieberatung Wildtierhegestation. ihr Dorf mit einem gewissen Stolz zu Ute Herrmann Tel. 033204 - 61084 Lernt man die Menschen kennen, präsentieren. Die mobilen Stände, die www.ute-herrmann.de die dieses ABC mit Leben erfüllen, an Türen und Toren feilbieten, was der wird auch der besondere Geist fass- Garten gerade hergibt, sind genauer bar, der all diese einzelnen Angebote besehen auch kleine Kommunikati- 2./3. Mai ’09 Tage des verbindend durchweht, zu einem onspunkte. Besucher kommen hier ­Offenen Ateliers; besonderen Ganzen macht und dem schnell und gern in Kontakt mit der 6. /7. Juni. Ort als Erlebnisraum das gewisse Dorfbevölkerung und genießen einen 8./9. Aug. und Etwas verleiht. Sie erfahren sich ganz Plausch in ländlicher Gelassenheit. 10. Okt. ’09 Tage des verwoben mit der einzigartigen Natur, Körzin lebt vom Zusammenspiel Offenen Gartens die sie unmittelbar umgibt. Gleich hin- vieler Menschen. Die im Folgenden

10 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 10 28.02.2009 1:47:26 Uhr wärmende Geselligkeit. Im Dezember einmal mehr sein sinnvolles Tun. 2006 eröffnet sie dann die „Landlust So wird er vom Reiter zum Jäger Körzin“. Café und Hofladen zeigen Stil zum Falkner zum Wildtierheger, und folgen einem hohen Anspruch an ohne dass er das selbst so ge- Lebensqualität. Gesund soll es sein, plant hätte. Er lebt damit und was sie an Kulinarischem anbietet, ist froh, sich in seiner Freizeit schonend hergestellt aus möglichst Dingen widmen zu können, die unbehandelten Zutaten. Und natur- ihm am Herzen liegen. nah und ländlich muten auch die aus- Der Körziner Ortsvorsteher gewählten Extras an: Textilien, Töpfer- lebt auf „so einer Art Kommu- kunst, Accessoires. Landestypisches nikationshof“, wie er sagt. Ver- Region von Kleinanbietern aus Deutschland schiedene Leute wohnen hier will sie ihren Gästen genauso nahe bei ihm über kurz oder lang, aktiv bringen wie das Repertoire der re- andere kommen vorbei, um gionalen Erzeuger und Leckeres aus mitzutun und Interessierte und eigener Produktion. Die Palette reicht Schülergruppen vor allem wegen der dabei vom Fränkischen Wein aus ihrer Wildtierhegestation. Falk Witt ist ursprünglichen Heimat bis zu selbst- ein kompetenter Tausendsassa und gemachter Wildwurst oder Chutney versucht sein Wissen an viele wei- mit Tomaten aus ihrem Körziner Gar- ter zu geben. So betreut der Jäger ten. Über das Angebot von Bio-Pro- und Falkner auch Menschen in der dukten will Ulrike Laun auch für den Prüfungsvorbereitung zur Jagd und Naturschutz werben, für den acht- Falknerei. Oder der Imker Witt lehrt samen Umgang mit Naturressourcen. und unterstützt einen Herrn, der sich „Das ist nur im direkten Erleben ver- auf seine alten Tage mit der Imkerei mittelbar“, ist sie sich sicher. Und so noch einen Traum erfüllen möchte. Falk Witt (rechts im macht sich die engagierte Geschäfts- Sehr achtsam stellt sich Falk Witt auf Bild) ist Mitinitiator des Projekts zur Aus- frau auf den Weg, in ihrem Laden das Niveau seiner Besucher ein, ist es wilderung von Stein- alles so unmittelbar und transparent ihm doch ein großes Anliegen, dass die käuzen und erster wie möglich zu gestalten. Das Käsen Leute durch Wissen bereichert sei- Steinkauz-Züchter in und Wursten kann der Besucher nen Hof verlassen und nicht irritiert der Nuthe-Nieplitz- zukünftig an einer Glaswand durch- oder beschämt darüber, was sie alles Niederung (s. S. 46) schauen. Die Café-Besucher werden nicht wissen. dafür umquartiert und bekommen auf Fotos: Naturpark, P. Koch einer großen Veranda den Blick auf die Körziner Wiesen serviert. Hier weiden die Rinder vom Bio-Bauern Rabe, deren Milch den Landlust-Gäs- und mit der anderen schon darüber ten den Kaffee verfeinert, während hinaus langend einer nächsten Vision der Holzbackofen auf dem Hof heißen auf die Sprünge zu helfen. „Ich bin Landlust-Duft verströmt. ein offener Mensch“, beschreibt sie sich selbst und was liegt da näher Heilsame Gesellschaft als andere Menschen offensiv einzu- mit Wildtieren laden. Zuerst zum Frauenfrühstück im Ort, um ein Kennenlernen möglich zu Falk Witt ist ein Praktiker, hat viele machen, Gemeinschaft zu stiften und spannende Aufgaben und manch ein Beobachter schüttelt schon mal mit dem Kopf vor Unverständnis, wie man sich so viel und immer wieder Neues aufhalsen kann. Doch Falk Witt ist kei- ner, der im Hamsterrad von Verpflich- tungen getrieben wird, niemals zum Energisch auf Ziel und zur Ruhe kommt: „Es scheint Gemeinschaft setzen als würde ich großen Aufwand betrei- ben, aber ich lebe einfach damit“, er- Ute Herrmann entdeckte den Ort, klärt er seine stressfreie und lustvolle als sie für die Bürgerbeteiligung an Art, viele Dinge anzupacken. der Beelitzer Zukunftswerkstatt die Seine Wildtierhegestation ist eine Werbetrommel rührte. „Körzin ist das Weggeschichte: Einst kam ein Pferd Paradies“, sagt sie und erläutert, was in sein Leben, mit dem Pferd bald für sie hinter diesem Lobpreis steht. auch ein Tierarzt, dieser gleichzeitig „Die Landschaft ist einfach total schön Jäger. Falk Witt lässt sich inspirieren, und ich fühle mich selbst geschützt macht selbst den Jagdschein, entdeckt im Naturschutzgebiet. Ich mache viel dabei sein Interesse an Greifvögeln. geistig-kreative Arbeit und brauche Er lässt sich zum Falkner ausbilden, eine intakte Umwelt, um in die Stille schafft Raum für Jagdfalken auf sei- gehen und zur Ruhe kommen zu kön- nem Hof und wird bekannt als „der, nen.“ Zuletzt aus Buchholz inmitten der mit den Vögeln lebt“. Die Natur- von Spargelfeldern kommend, erlebt schutzbehörde fragt an, ob er sich sie Körzin inmitten vogelbevölkerter auch um aufgefundene verletzte Vögel Feuchtwiesen gelegen als krassen Kon- kümmern könnte und Witt erweitert trast und Qualitätssprung. Aber nicht

März 2009 11

NNo11.special.indd 11 28.02.2009 1:48:08 Uhr nur die Naturnähe fasziniert die ist es wichtig, Transparenz zu bieten. Elke Leitner das Potenzial des alten Energiefachfrau. Sie sieht hier ein Zur Brandenburger Landpartie und Anwesens. Die Vision, die durch die Potenzial für den nachhaltigen zu den Tagen der offenen Höfe im Na- einst bäuerliche Nutzung geprägten Tourismus, das im Zusammen- turpark Nuthe-Nieplitz bewirten sie Voraussetzungen des Vierseithofes spiel beispielgebend für ganz ihre Gäste nicht nur mit selbst gebak- in etwas Neues umzusetzen, gibt ihr Brandenburg sein könnte. Wie kenem Hefekuchen, sondern führen Kraft und spornt Ihre Kreativität an. es aussehen kann, wenn alle an Sie auch gern hinter die Kulissen. An Der Hofgarten überrascht mit großer einem Strang ziehen, zeigte der normalen Tagen erfreut Mutter Rabe Gestaltungsvielfalt auf kleinem Raum, erste Beelitz-Tag, der 2006 zum mit ihren Gartenschätzen das Lauf- während sich der Scheunengarten großen Erfolg wurde. Die Mit- publikum. Kartoffeln und Gemüse der in der Weite hinterm Häusercarré Region begründerin eines Bürgernetz- Saison, Blumen und Kräuter werden präsentiert. Der Garten lebt hier in werkes in der Flämingregion be- gerade an den Wochenenden gerne engem Kontakt mit der freien Land- aktiv fürchtet das Auseinanderdriften mitgenommen und tragen ihren Teil schaft und profitiert von dem sanften von Interessengruppierungen. dazu bei, dass die Kunde vom kleinen Übergang. Er hat es nicht nötig, sich als Sie macht keinen Hehl daraus, Körzin mit dem großem Erlebniswert isolierte Parzelle mit demonstrativer dass sie keine Befürworterin von För- bereits in vieler Munde ist. Abgrenzung hervorzutun. dermitteln ist. „Die befördern, den Elke Leitner ist stolz auf diesen mit Kontakt zur Basis zu verlieren, weil intakter Natur verwobenen Ort.Sie man nicht mehr so sehr auf die Ge- Unvergatterte empfindet das in Naturschutzgebiet meinschaft angewiesen ist“, meint die Gartenkunst gestalten und Naturpark eingebettete Körzin energiegeladene Netzwerkerin. mit der klar begrenzten dörflichen Auf der Suche nach einem Domizil Struktur als Identität stiftend. Den Zu- für sich und ihre Gartenkunstfirma sammenhalt, den die Siedlung abbildet, fuhr Elke Leitner eines Tages in Kör- findet die zugezogene Berlinerin auch zin ein und wollte einfach bleiben. in der Dorfgemeinschaft wieder. „Hier Eine Herausforderung war dagegen trägt das alte Gefüge, es gibt trotz der die Herrichtung des Hofes, der ihre gemischten Bevölkerung keine Teilung Bleibe werden sollte, sich aber in ka- und eine große Bereitschaft, sein Dorf tastrophalem Zustand zeigte. Durch gemeinsam zu präsentieren.“ alle Verwüstung und Überwucherung Astrid Schütte hindurch sah Landschaftsarchitektin Anzeige

Cordula und Lutz Mit Bio-­Produktion der Rabe auf ihrem Bio- Bauernhof in Körzin Natur Respekt zollen Foto: Naturpark Trifft man auf den Weiden rings um Körzin Rinder an, kann man diese ge- trost mit „Rabe“ beim Familiennamen nennen. Die Rabe´s sind alteingeses- sene Körziner. Sie lebten hier schon zu Zeiten, da noch alle Bewohner im kleinen Rundling siedelten, der heute am Ende der sich später entwickeln- den Dorfstraße zu finden ist. Lutz Rabe gründete Mitte der 1990er Jahre einen Familienbetrieb, der heute mit BIO- PARK-Zertifikat ökologische Land- wirtschaft betreibt. Nach dem Start mit 15 Milchkühen werden unterdes- sen 60-70 Tiere gemolken und 150 weitere Rinder zur Fleischproduktion gehalten. Das Futter kommt vom ei- genen Acker und unterliegt genauso strengen Auflagen wie die Tierproduk- tion. Der Aufwand ist hoch, der Erlös dagegen gering und der Diesel wird immer teurer. „Biomilch rechnet sich nicht mehr so richtig“, schildert Lutz Rabe voller Sorge die Entwicklung. Die von seinem Familienbetrieb erzeugte Rohmilch landet in der Glä- sernen Molkerei im Spreewald bei einem Erzeuger, dessen Kunden nach- vollziehen können, woher die Bio-Le- bensmittel kommen und dass sie aus der Region stammen. Auch den Rabes

12 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 12 28.02.2009 1:48:19 Uhr

Naturschätzen!“, appellieren die Kin- der darauf. Und sie wissen, wovon sie reden - haben sie sich doch eingehend mit den besonderen, sehr seltenen Pflanzen beschäftigt, mit den Bedin- gungen, die ein Moor zum Überleben braucht und den Gefährdungen, die schon so manchem Moor den Garaus gemacht haben. Da das Gebiet nur von den Wegen Region aus betrachtet werden kann, wurde für die Infotafel eine Stelle gewählt, aktiv von der aus man einen sehr guten Überblick über das Naturschutzge- biet bekommt. Die Fotos auf der Tafel wiederum erlauben einen tieferen Die zehnköpfige Einblick in die Flora. Wie herange- Ruhlsdorfer Natur- zoomt aus dem großen Ganzen und schutzgruppe im Alter den empfindlichen Teilen des Gebietes zwischen acht und 18 Jahren gewann den sind hier die Lieblingspflanzen der Kin- ersten Kinder- und Ju- der zu betrachten. „Ich mag den Son- gendnaturschutzpreis nentau am meisten, weil er Fallen stellt, der Stiftung Natur- eine fleischfressende Pflanze ist und so schutzfonds Branden- klebrige Tautropfen dran hat“, begrün- burg: „Wir gestalten mit – Kids für eine Moorschutz von Kinderhand den Klemens Kappel und Henry Mis- bessere Zukunft“ sal ihre Wahl. Celine Geraldine Bock Das Rauhe Luch bei eines Faltblattes für die Öffentlich- hegte eher Sympathien für den Sumpf- Foto: Eva Klawitter ist eines der ältesten Naturschutzge- keitsarbeit des Naturparks Nuthe- porst, „weil er so schön stinkt, wenn biete . Dieses kostbare Nieplitz. er blüht“. Ricarda Seehaus hat sich Moorgebiet mit seiner bemerkens- Mit finanzieller Hilfe der „Aktion intensiv mit dem Torfmoos beschäftigt werten Flora nahm die Naturschutz- Gesunde Umwelt“ und praktischer und auch das Wollgras hat es in die gruppe der Friedrich-Ludwig-Jahn Unterstützung der Naturwacht Galerie der Moor-Favoriten geschafft. Schule Luckenwalde um die pensio- Nuthe-Nieplitz konnte im Ergebnis Die Naturschutz-Kindergruppe indes nierte Lehrerin Eva Klawitter genauer ihrer Bemühungen im Sommer 2008 hat es geschafft, mit ihrem Engagement unter die Lupe. Eine Mauersegler- und eine Schautafel am Rande des Ge- für das Rauhe Luch einen landeswei- Fledermauszählung gehörte genauso bietes errichtet werden. „Schützt un- ten Preis zu gewinnen. zu ihren Aktivitäten wie der Entwurf sere Moore, sie gehören zu unseren Astrid Schütte Anzeigen

Eröffnung im Mai 2007!

14 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 14 28.02.2009 1:49:29 Uhr Touren- Tipp

Anfahrt: mit der Bahn MR33 bis Bhf. Beelitz- Stadt, Rückfahrt von Treuenbrietzen mit der gleichen Bahnlinie. Zwischen Länge: 30 Kilometer. Höhenunterschiede: Gering. Spargelfeldern Wegebeschaffenheit: Insgesamt 2 Kilo- meter Schotter, 3,5 Kilometer Betonplat- und Sabinchen- ten-Spurweg, der Rest Asphalt oder Beton. Einkehr: Beelitz, ­brunnen Schäpe, Schlalach und Treuenbrietzen.

Mit dem Fahrrad auf Salzbrunnen, Sei- Entdeckungstour deraupen und der „Alte Fritz“ Wer zwischen April und Mitte Tatsächlich befand sich nahe Salzbrunn Juni in der Spargelstadt Beelitz einst ein Brunnen startet, für den lohnt ein Besuch der mit salzhaltigem Altstadt gleich doppelt. Die vielen Wasser. Friedrich der baulichen Zeugnisse der Vergangen- Große setzte große heit, wie die mittelalterliche Mari- Anstrengungen in die Salzgewinnung, um enkirche oder die Posthalterei mit unabhängiger von Sal- der sehenswerten Ausstellung über benden Höfen zu empfehlen. Etwas zimporten zu werden. die Geschichte des Postkutschenwe- weiter dann, in Alt Bork, gedeihen Der geringe Salzgehalt sens, sind immer voller Ausstrahlung. sogar zwei alte Maulbeerbäume aus der Quelle ließ die Doch wer im Frühjahr unterwegs ist, der Mitte des 18. Jahrhunderts neben abgebogen, steht uns die einzige Förderung allerdings scheitern. bekommt noch frisch gestochenen der Kirche. Der Gesang von Goldam- Waldpassage der Tour bevor, wo wir Spargel dazu. mern und Feldlerchen begleitet uns uns an einer T-Kreuzung einmal links Auch bei den Maul- Vom Bahnhof Beelitz aus geht beerbäumen hatte der weiter nach Schlalach, wo eine der halten. Zwischen alten Alleebäumen Preußenkönig seine es auf der Clara-Zetkin-Straße rechts ehrwürdigsten Kirchen der Region gelangen wir über die Nieplitz. auf Finger im Spiel. Lehrer über die Schienen und kurz danach zu sehen ist. Hoch ragt der Turm in den Radweg an der B2. Nun sind es und Pfarrer mussten wieder links in die Straße Krobshof. den Himmel, alte Grabsteine lehnen nur wenige Meter bis in die hübsche die neben ihrer ei- Nach wenigen Tritten eröffnet sich sich an das Gemäuer. Feldsteine – ein Altstadt von Treuenbrietzen. Zwei gentlichen Tätigkeit die Weite der Nieplitzniederung. Mitbringsel der Gletscher der letz- pflegen. An Kirchen großartige Kirchen aus der ersten und Schulen gepflanzt, Immer den Hinweisen des F5-Rund- ten Eiszeit – und Backsteine dienten Hälfte des 13. Jhs., die angerartige Er- dienten die Blätter weges folgend, radeln wir bald an als Baumaterial. Aber auch dunkle, weiterung mit den Hakenbuden, das als Futter für Seiden- der Nieplitz entlang. Bald lohnen poröse Raseneisensteine sind zu er- Rathaus und der Sabinchenbrunnen raupen. Mehr als zwei sich Abstecher in das Rundlingsdorf kennen. Sie bildeten sich am Ende davor, die knorrige Lutherlinde, das Kilometer lang ist der Reesdorf und nach Schäpe. Auf der Eiszeit im Erdboden und wurden Storchennest auf dem Pulverturm, dünne Faden eines ruhiger Landstraße ist es dann nicht einst mit langen Stäben „erbohrt“. einzigen Kokons, aus das Heimatmuseum in der Heilig- dem Seide gefertigt weit bis Salzbrunn. Hier verlassen Wo der Stab beim Bohren in der Geist-Kapelle, mehrere Einkehr- werden kann, wohl wir den F5 und biegen ab in Rich- Erde stecken blieb, lag Raseneisen- möglichkeiten, ein Freibad und viele ebenso teuer wie Salz. tung Birkhorst und Deutsch Bork. stein. Sogar Kanonen wurden aus mär­ restaurierte Gebäude machen einen aus: Rasmus & Klaehne; Naturpark Nuthe-Nieplitz, Durch weite Wiesen, wo hier und da kischem Eisenerz gegossen. Spaziergang durch die Gassen und KlaRas-Verlag (2001, verän- Störche nach Nahrung suchen, gelan- Wir fahren ein Stück zurück zum Straßen zum Erlebnis. Den Weg zum dert und aktualisiert) gen wir nach Deutsch Bork. Hier Ortseingang, wo die kleine Feldstraße Bahnhof auf der anderen Seite der ist ein kleiner Schwenk nach rechts abzweigt, die uns durch eine abwechs- Altstadt, nahe der Leipziger Straße zur Kirche des Rundlingsdorfes mit lungsreiche Wiesen- und Ackerland- (B2) finden wir ausgeschildert. dem Maulbeerbaum und den umge- schaft nach Brachwitz führt. Rechts Carsten Rasmus

März 2009 15

NNo11.special.indd 15 28.02.2009 1:49:50 Uhr Natur­ land­ schaften

Rotwild profitiert von der Vernetzung seines Lebensraumes, der Wolf ist als „Rückkeh- rer“ willkommen. Fotos: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Peter Koch, Dr. Rainer Zelinski Eine „Grüne Banane“ für wilde Tiere – „Ökologischer Korridor Südbrandenburg“

Das Biotopverbundprojekt der Stiftung Kulturlandschaft entgegenwirken. So Naturlandschaften Brandenburg wird sollen ökologische Barrieren, zu Land als Modellprojekt von der Deutschen und auch zu Wasser, für Wildtiere ge­­ Bundesstiftung Umwelt (DBU) geför-­ fahrlos überwindbar werden. Dr. Hans-Joachim dert und soll der zunehmenden Zer-­ Der Naturpark Nuthe-­Nieplitz liegt Mader schneidung von Lebensräumen in der mittendrin.

16 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 16 28.02.2009 1:50:34 Uhr weitere Großschutzgebiete liegen im oder Waldrandstrukturen er- Suchraum des Projektgebietes. arbeitet werden. Aktuell wird Nach dem erfolgreichen Projekt- beispielsweise geprüft, welche start zogenVertreter des Brandenbur- bestehenden Bauwerke kosten- gischen Umweltministeriums (MLUV), günstig ökologisch aufgewertet des Landesumweltamtes, der beteilig- werden können. ten Landkreise, Naturschutzverbände Die Flächenagentur Branden- und Kooperationspartner am Jahres- burg GmbH wird als Kooperati- ende 2008 eine gute Zwischenbilanz. onspartner der Stiftung Natur- Axel Steffen (MLUV) lobte das Vor- landschaften Brandenburg die Natur­ haben als Vorreiterprojekt für die Bio­ Finanzierung der ersten Maß- land­ topverbundplanung in Brandenburg nahmen unterstützen. Auch pri- und die dazu geplante länderüber- vate Waldbesitzer können sich schaften greifende Zusammenarbeit mit Polen. als „Partner im Ökologischen Langfristige Zielstellung ist ein öko- Korridor“ am Projekt beteili- logisches Verbindungsnetz zwischen gen. „Der Grundstein ist gelegt“, so Exkursion zur ge- der Landesgrenze Sachsen Anhalt und Stiftungsratsvorsitzender Dr. Hans- planten Pfefferfließ- der deutsch-polnischen Staatsgrenze. Joachim Mader. „Das Projekt ‚Öko- Renaturierung – ein Das Motto „Wildnis verbindet“ gilt logischer Korridor Südbrandenburg’ Projekt das die Ziele also besonders auch für die wert- des Ökologischen erfährt aktive Unterstützung und Korridors und beson- volle Landkreis- und Ländergrenzen wird zunehmend für strategische ders den Fischotter überwindende Zusammenarbeit der Partnerschaften interessant.“ unterstützt. Projektpartner. Darüber hinaus trägt Anika Niebrügge das Projekt Modellcharakter. Von den Ergebnissen werden deutsche und europäische Projekte zur Vernetzung von Lebensräumen profitieren. Für die Umsetzung aller Maßnahmen in dem rund 10.000 km² umfassenden andern ist für Menschen Suchraum ist ein Zeitrahmen von ins- Wein wunderbarer Freizeit- gesamt 20 Jahren vorgesehen. „Der sport, für Wildtiere ist es bei der Nah- Schutz von Biodiversität braucht rungssuche, Fortpflanzung und zur einen langen Atem“, betont Projekt- Anpassung an Umweltveränderungen leiter Karl Scheurlen. überlebenswichtig. In der intensiv ge- Im ersten Projektjahr wurde eine nutzten Kulturlandschaft stoßenWild- solide Planungsgrundlage geschaffen. tiere auf ihrem Weg jedoch immer Ausgehend von Daten zu Lebens- öfter auf Barrieren wie Verkehrswege, raumansprüchen, Wildunfallschwer- deren Überwindung nur unter groß- punkten und bekannten Wegstrecken Anika Niebrügge en Gefahren möglich ist. Nicht selten der Zielarten wurden geeignete Wan- Presse- und Öffent- endet deshalb der Versuch zweier derkorridore lokalisiert und geeignete lichkeitsarbeit „Königskinder“ zueinander zu kom- Verbindungsflächen oder Trittsteine Stiftung Naturland- schaften Brandenburg men mit dem Tod und Populationen erfasst. Danach wurden innerhalb des Schulstr. 6, bleiben so auf Dauer genetisch von- Waldkorridors Schwerpunktbereiche 14482 Potsdam einander isoliert. Grünbrücken und für eine zielartenorientierte Wald­ Tel.: 0331-7453101, Tunnel, aber auch naturnahe Gewäs- entwicklung, auch in Zusammenarbeit Fax: 0331-74093 23 serrandstreifen oder Waldrandstruk- mit der Brandenburgischen Landes- Mobil: 0160-94154280 turen sind wichtig für die Vernetzung forstverwaltung, abgegrenzt. Im Fort- niebruegge@stiftung- von Lebensräumen. Tierarten wie gang des Projektes sollen nun in enger nlb.de Rothirsch, Fischotter und Biber wird Abstimmung mit den Beteiligten erste www.wildkorridor.de www.stiftung-nlb.de so die Ausbreitung erleichtert und Planungen für konkrete Vernetzungs- Rückkehrern, wie beispielsweise dem maßnahmen, wie Grünbrücken, Un- Wolf, das Einwandern ermöglicht. Da terführungen, Gewässerrandstreifen insbesondere Großsäuger wie Wolf Großräumig unzer- oder Rothirsch nachweislich Pflan- schnittene Flächen auf dem ehemaligen zenteile und Samen transportieren, Truppenübungsplatz wird damit auch vielen Pflanzenarten Jüterbog sind selten die Verbreitung und Neubesiedelung und wertvoll als ermöglicht. Nicht zuletzt erwarten Lebensraum für Wild- die Initiatoren des Projekts auch einen tiere. Rückgang gefährlicher Wildunfälle. 12.000 Hektar Eigentum der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf den ehemaligen Truppenübungsplät- zen Jüterbog, Heidehof und Lieberose bilden die Kernzonen des Projekts. Diese „Wildnisinseln“ sind wichtige Trittsteine für die Tiere auf der Wan- derung durch die Kulturlandschaft.Vor allem Wald- und Gewässerlebensräu- me sollen über „Wanderkorridore“ miteinander vernetzt werden. Der Naturpark Nuthe-Nieplitz und fünf

März 2009 17

NNo11.special.indd 17 28.02.2009 1:51:26 Uhr Mit Weitblick zum Ausblick - Naturlandschaften in Brandenburg Der Tourismusverband Flä- wundert und feierlich mit einer Sekt- auf unseren Flächen für die Menschen ming, die Stadt Treuenbrietzen, taufe eingeweiht. Bei gutem Wetter erlebbar machen.“ so Hubertus Me- die Stadt Jüterbog und die Stif- mit klarer Luft ist der 56 km entfernte ckelmann. Weitere Wanderwege, tung Naturlandschaften Bran- Berliner Fernsehturm von diesem Picknickplätze und Aussichtspunkte Natur­ denburg hatten zur Wanderung Punkt aus hervorragend zu sehen. Vor werden geschaffen. Die vorgesehenen land­ eingeladen. Zwei reizvolle Wan- 20.000 Jahren hätte man sogar den Flächen müssen aber vorher aufwen- derstrecken (4 km oder 16 km) Gletscher der Weichseleiszeit sehen dig entmunitioniert werden. Schon schaften führten von Pechüle aus über können. jetzt kann auf 22 km gefahrlos ge- den Keilberg durch das Natur- Eine Panoramatafel, mit Sehens- wandert werden und bis Ende 2010 schutzgebiet „Forst Zinna-Jü- würdigkeiten der Region wurde an sollen weitere 22 km hinzukommen. terbog-Keilberg“, eine abwechslungs- diesem Tag ebenfalls enthüllt. Ein Fa- Weitblick zeigt die Stiftung Natur- reiche Landschaft mit Wiesen, ty- milienvater ist begeistert: „Da komme landschaften Brandenburg damit im pischen Kiefernwäldern, Heiden und ich künftig nicht mehr in Verlegenheit doppelten Sinn: Wildnis entwickeln, urtümlich erscheinender Wildnis. bei Fragen wie: ,Was ist denn das für aber auch Naturerlebnis ermögli- Am Keilberg angekommen, wurde ein Turm da hinten?‘“ chen. das neu errichtete Gipfelkreuz be- „Wir wollen die einzigartige Natur Anika Niebrügge, Peter Koch

Hubertus Meckel- mann, Vorsitzender der Stiftung Natur- landschaften Bran- denburg Foto: Uwe Schulze

Wanderwegenetz zwischen Pechüle und Frankenfelde

Munitionsteilen bestand, musste zum Teil vor Ort durch den staatlichen Blindgänger aufgespürt Kampfmittelbeseitigungsdienst ge- sprengt werden, weil der Transport zu Waldbrandschutzkonzept für ehemaligen gefährlich gewesen wäre. Die Besei- Truppenübungsplatz wird umgesetzt tigung dieser Altlasten ist Grundlage für die notwendigen Folgearbeiten für den neuen Schutzstreifen. Geplant ist eine 30 bis 50 m breite vegetations- freie Schneise, die ein Übergreifen von Bränden im Kerngebiet des Platzes auf Flächen außerhalb verhindern soll. Ein gut 5 km langes Teilstück ist bereits fertiggestellt. Weitere 15 km sollen noch folgen. Den größten Teil der Kos- Munitionssuche auf ten für die sehr aufwändigen Arbeiten dem Waldbrand- übernimmt die Stiftung Naturland- schutzstreifen Foto: Norbert Guthier schaften Brandenburg als Eigentüme- www.guthier.com rin der Flächen. Die Maßnahme ist ein Teil des Waldbrandschutzkonzeptes, das die Stiftung gemeinsam mit der Feuerwehr, den Ordnungsämtern der Landkreise, der Forst, den un- teren Naturschutzbehörden und den Weite Teile des Naturschutzge- grenzende Flächen zu vermeiden, ist angrenzenden Waldbesitzern ent- bietes Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg derzeit die sogenannte Kampfmittel- wickelt und abgestimmt hat. Für die sind noch immer hochgradig muniti- beräumung zur Anlage eines muniti- Einsatzkräfte der Feuerwehr, die nicht onsbelastet. Durch Selbstentzündung onsfreien Waldbrandschutzstreifens in den munitionsbelasteten Bereichen von Munition kann es zu Bränden in vollem Gange und ein erstes Teil- arbeiten dürfen, wird so eine Sicher- kommen und bei Feuer besteht die stück bereits munitionsfrei. Die dort heitszone zur wirksamen Waldbrand- Gefahr, dass Munition explodiert. Um gefundene Munition, die überwiegend bekämpfung geschaffen. die Ausbreitung von Feuern auf an- aus Blindgängern und beschädigten Anika Niebrügge, Peter Koch

18 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 18 28.02.2009 1:51:44 Uhr Neben der Einrichtung von Gewässerrandstreifen und der Ausweisung von Überschwem- mungsgebieten fordern NABU und LBV auch den Ausbaustopp von , Donau und Oder. „Wollen wir dem Eisvogel dauerhaft eine Heimat bieten, brauchen wir lebendige Flüsse“, betonen die Verbände. Natur­ Die Forderungen von 1973 land­ haben keineswegs an Aktualität verloren: Der Eisvogel braucht schaften sauerstoffreiches Wasser, na- turnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Niederungen und Auen. Nur sie halten kleinfischreiche Die Bezeichnung Nahrung und natürliche Erdwände „Schillervogel“ passt zum flirrenden Far- bereit, in denen er seine bis zu ca. 1 benspiel, das sich mit m tiefe Brutröhre graben kann. Trotz etwas Glück beim mancher Fortschritte im Gewässer- Anblick des Eisvogels schutz sind so ausgestattete naturna- bietet. Lebendige Flüsse für den he Lebensräume in ganz Deutschland nach wie vor eine Seltenheit. Foto: Rainer Zelinski fliegenden Edelstein Peter Schubert Im Naturschutzgebiet Der Eisvogel, das Sinnbild die Qualität vieler Gewässer spürbar „Nuthe-Nieplitz- natürlicher Fließgewässer verbessert; auch setzte die EU-Was- Niederung“ lässt serrahmenrichtlinie neue Impulse für sich der farbenfrohe und Auen ist wiederholt den Gewässerschutz. Der negative Eisvogel mit gewisser Vogel des Jahres. Trend des Eisvogelbestandes konnte Regelmäßigkeit vor allem am Bohlensteg so zwar gestoppt werden, stabilisierte Blankensee, am Pfef- Die Herkunft seines Namens ist sich jedoch nur auf vergleichsweise ferfließ bei Stangen- strittig. Manche Deutungen leiten ihn niedrigem Niveau. hagen und nahe der vom althochdeutschen „eisan“ für Steil aufragende Brutwände findet Aussichtsplattform „schillern“ oder „glänzen“ ab. Andere der Eisvogel in naturfernen Fließge- am Riebener See wässern mit Regelprofil nicht mehr. beobachten. Nicht Autoren interpretieren ihn als „Eisen- selten kündigt er sein vogel“ und beziehen sich damit auf Wehre versperren wandernden Fisch- Kommen mit scharfen sein stahlblaues Rücken- und rostfar- arten den Weg, sodass auch kein aus- Pfiffen an. benes Bauchgefieder. reichendes Nahrungsangebot mehr vorhanden ist. Das Umweltbundesamt Der Naturschutzbund Deutschland NABU und LBV wer- (NABU) und der Landesbund für Vo- stuft derzeit nur noch zehn Prozent den 2009 eine bun- gelschutz in Bayern (LBV) haben den der Fließgewässer als naturnah ein. desweite Bestandser- Eisvogel (Alcedo atthis) gemeinsam Deshalb ist die naturnahe Umgestal- hebung des Eisvogels zum „Vogel des Jahres 2009” ernannt. tung von Gewässern eine vorrangige durchführen und ihre Bereits im Jahr 1973 hat man den klei- Aufgabe des Natur- und Umwelt- Mitglieder zur Schaf- fung neuer Brutplätze nen Vogel ins Licht der Öffentlichkeit schutzes. Gewässerpolitik für naturna- für den „fliegenden gerückt und so auf seine zunehmende he Flüsse ist nicht nur wirkungsvoller Edelstein“ aufrufen. Gefährdung aufmerksam gemacht. Hochwasserschutz für die Menschen, Zwischenzeitlich hat sich Dank sondern kommt vielen Tierarten, wie Foto: P. Koch wirkungsvoller Abwasserreinigung auch dem Eisvogel zugute. Anzeige

Wasserbau / Tiefbau Abfallwirtschaft / Altlasten Landschaftsplanung Umweltverträglichkeitsstudien Siedlungswasserwirtschaft

Gutachten • Studien Ingenieurbüro Vermessung • Beratung • Planung • Franke • Richter • Brüggemann Bauleitung Beratende Ingenieure Schloßstraße 1 • 14467 Potsdam • Telefon (0331) 270 09-36/-37 • Fax (0331) 270 09-38 E-Mail: [email protected] Internet: www.wbl-potsdam.de

März 2009 19

NNo11.special.indd 19 28.02.2009 1:51:59 Uhr Die Vogelwelt der Nuthe-Nieplitz-Niederung Teil 2: Taucher und Rallen, Möwen und Seeschwalben, Kormoran und Kranich

Die Taucher Ende August bis Mitte Oktober auf überwinternde Wasserrallen manch- Vogelper­ dem Blankensee. Weil sie auf offene mal am Schilfrand zu sehen. Bei den jeweils zur Monatsmitte Wasserflächen angewiesen sind, über- Die ebenfalls sehr heimliche Tüp-­ spektive von September bis April durch- wintern nur ausnahmsweise einzelne felralle ist mit 10 Brutpaaren in geführten Wasservogelzäh- Haubentaucher hier. Mit demVogelzug Feuchtwiesen und Röhricht vertreten. lungen der Ornithologischen kommen sie dann aber ab Mitte März Auch sie macht sich vor allem durch Arbeitsgruppe, werden regelmäßig aus ihren Winterquartieren zurück. ihre typischen Rufe bemerkbar und mehr als 20 Zwergtaucher gezählt. Rothalstaucher konnten bisher ist praktisch so gut wie nie zu sehen. Üblicherweise sind sie als Einzeltiere nur ausnahmsweise, Schwarzhal-­ Im Gegensatz zu den Wasserrallen, Der 1. Teil der Reihe oder in Trupps von weniger als 5 staucher noch nie, als Brutvogel überwintern Tüpfelrallen nicht hier. Vogelwelt der Nuthe- Vögeln unterwegs. Überwiegend auf Nieplitz-Niederung nachgewiesen werden. Rastende Erst Ende April kehren sie aus ihrem den kleineren Gewässern sind 10-15 Exemplare beider Taucherarten sieht Winterquartier zurück. mit den Entenvögeln Zwergtaucher-­Brutpaare zu finden. (Schwäne, Gänse man aber fast regelmäßig während des Wachtelkönige sind zwar mit- und Enten) ist in der Die Aussichtstürme in Stangenhagen jährlichen Vogelzuges. unter als Durchzügler beim Vogelzug ­Ausgabe Nr. 10 der und am Seechen bei Blankensee, bie- von etwa Mitte Mai bis Anfang Juni zu „Land in Sicht“ ten gute Möglichkeiten diese Vögel zu Die Rallen beobachteten, brüten aber nicht hier, (2007, S. 14-15) beobachten, wenn sie nicht, wie häufig ­veröffentlicht. obwohl einige Feuchtwiesen durchaus im Winter, auf Fließgewässer auswei- Blesshühner sind ganzjährig recht als Brutbiotope geeignet erscheinen. chen. Dann ist die Nieplitzbrücke in häufig bei uns anzutreffen. Rund 50 Blankensee ein guter Aussichtspunkt Brutpaare verteilen sich auf ver- Die Kormorane mit „Zwergtauchergarantie“. schiedene Gewässer, bevorzugt auf den Schwanensee bei Stangenhagen. An allen fischreichen Gewässern, Größere Ansammlungen mit mehr als besonders auf dem Blankensee und 200, ausnahmsweise auch bis zu 500 den Flachseen bei Stangenhagen sind Exemplaren rasten von Mitte August Kormorane ganzjährig, entweder bis Mitte November und bei warmer Fische jagend oder ruhend auf Pfäh- Witterung sogar noch im Dezember len und Bäumen zu beobachten. An auf dem Blankensee oder bei Stan- den Schlafplätzen werden vor allem genhagen. Sobald sich auf den Seen im Herbst manchmal mehr als 150 eine Eisdecke bildet, weichen sie ins- Kormorane gezählt. Die Kolonie am Riebener See, in der bis zu 60 Paare brüteten, wurde 2006 von den Vögeln verlassen und eine neue, bisher jedoch deutlich kleinere am Zauchwitzer Busch gegründet. Bei den Wasservo- gelzählungen, die auch den Seddiner See einschließen, wurden regelmäßig Als Fischfresser mit Vorliebe auch für Aale, Im Gegensatz zum Zwergtaucher sind Kormorane für sind Haubentaucher eher auf den Berufsfischer Konkur- größeren Seen, also dem Blankensee renten. Außerhalb von und dem Grössinsee, aber auch auf Naturschutzgebieten den Kiesgruben bei Kleinbeuthen re- dürfen sie in Branden- gelmäßig anzutreffen. Der Bruterfolg burg seit 2006 wieder ­bejagt werden. der 20-30 Brutpaare ist meist nur gering, da viele der Nester vom klei-

besondere auf eisfreie Wasserflächen der Havel aus. Teichhühner sind mit 1-3 Brut- paaren sehr selten und auch beim Vo- gelzug nur ausnahmsweise zu sehen. Wesentlich häufiger ist die Was-­ serralle, die jedoch schwieriger zu ca. 50-100 Kormorane erfasst. Hier im beobachten ist. Die sehr lauten cha- Gebiet ist ihre Zahl in den letzten 10 rakteristischen Rufe, die entfernt an Jahren nicht signifikant angestiegen. quiekende Ferkel erinnern, sind mor- gens und abends, vor allem im April Die Kraniche und Mai an fast allen Gewässern, aus dem Schilf heraus deutlich zu hören. Der Wappenvogel der Nuthe-Nie- 50 Paare brüten an allen Gewässern plitz-Niederung ist neben den Gänsen sicherlich der auffälligste Rastvogel. nen Mink ausgeraubt werden. Jährlich mit ausgeprägter Ufervegetation. Bei Im Oktober und November sammeln rasten bis zu 250 Haubentaucher von nicht zu strengem Frost sind einzelne sich kurz vor Sonnenuntergang mehr

30 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 30 28.02.2009 1:57:30 Uhr als 1000 Kraniche auf Vorsammelplät- aber auch die beiden anderen zen z.B. am Zauchwitzer Busch, bevor Erfassung im Jahr Anzahl Brutpaare Arten sind keineswegs selten. sie zum Schlafen in die Flachwasserzo- 1966-68 1 Die sichere Bestimmung noch nen des Schwanensees und der Gän- 1969 2 nicht ausgefärbter Möwen bis selaake fliegen. Manchmal schlafen sie 1970 1-2 zu einem Alter von 3 Jahren ist auch auf überschwemmten Wiesen 1971-77 mind. 2 sehr schwierig. Deshalb liegen bei Körzin oder auf den Ungeheuer- 1978-85 2-4 hier keine belastbaren Daten wiesen zwischen Breite und Trems- 1986-89 >4 vor. Generell treten größere dorf. Einzelne Kraniche überwintern 1990-94 >8 Ansammlungen nur im Winter auch hier. Im März steigt der Rastbe- 1995 15 auf. Regelmäßig von Novem- 2000 17 ber bis März, ist der Blanken- Vogelper­ 2002 mind. 14 see Schlafplatz für ca. 300-500 2003 mind. 17 Großmöwen. Mit Stilllegung der spektive offenen Mülldeponien im Jahre 2004 mind. 20 2006 hat ihre Zahl im Binnen- 2005 28 land deutschlandweit abgenommen, 2006 30 so dass die Bestände in Zukunft Die beeindruckende wahrscheinlich auch hier zurückge- positive Entwicklung Tab. 1: Bestandsentwicklung des Kranichs in der des Kranichbestandes Nuthe-Nieplitz-Niederung 1966-2006 (aus Renate hen werden. wurde von Manfred Brucker, Lothar Kalbe & Manfred Kroop Otis 14 Flussseeschwalben kommen Kroop, Dr. Lothar (2006) 79-82) Ende April aus ihren Winterquar- Kalbe und Renate tieren zurück. 10-15 Paare brüten Brucker sehr gut do- gemeinsam mit Lachmöwen in der kumentiert. künstlichen Brutflößen in der Gänse- Gänselaake und verlassen spätestens laake oder ausnahmsweise auch auf Anfang September das Gebiet wie- Der Mink ist eine „Inseln“ in überschwemmten Wiesen, der. kleine, ursprünglich in wie z.B. 2006 in den Ungeheuerwie- Trauerseeschwalben sind auf Amerika heimische sen bei Breite. Trupps von 200-500 dem Durchzug zwischen Anfang Mai Marderart (Amerika- nischer Nerz). Exemplaren sind insbesondere im und Ende August in kleinen Trupps stand auf 200-300 an und im Sommer März und April auf dem Blankensee von meist weniger als 10 Vögeln bei sind am Zauchwitzer Busch regelmä- oder den Gewässern bei Stangen- Stangenhagen oder am Blankensee ßig Gruppen von bis zu 200 nicht brü- hagen keine Seltenheit. Im Frühjahr zu beobachten, brüten aber nur aus- tenden Kranichen zu beobachten. 30 wurden auch schon mal bis zu 5000 nahmsweise hier. Brutpaare finden sich ab März paar- schlafende Vögel auf dem Blanken- In unregelmäßigen Abständen gibt weise in ihren Revieren ein. see gezählt. Während man in milden es in Brandenburg zwischen dem 10. Wintern durchaus größere Trupps und 20. Mai den Einflug von Weiß-­ Die Möwen und Seeschwalben mit einigen hundert Vögeln beobach- flügelseeschwalben, mitunter be- Als einzige Möwenart brüten regel- ten kann, sind in strengen Wintern gleitet von einzelnen Weißbartsee-­ mäßig einige Lachmöwen zusam- kaum Lachmöwen im Gebiet. Im Ge- schwalben. men mit Flussseeschwalben auf gensatz dazu ist die Sturmmöwe Karsten Siems ein typischer Wintergast bei uns. Von Anfang November bis Mitte März sind sie häufiger als Lachmöwen, in der übrigen Zeit des Jahres dagegen nur einzeln oder kleine Trupps von weni- ger als 10 Vögeln häufig in Gesellschaft anderer Möwenarten zu sehen. Silbermöwen werden heute in drei Arten untergliedert, die alle re- gelmäßig hier vorkommen. Das sind Silbermöwen, Steppenmöwen und Mittelmeermöwen. Mitunter werden Steppen- und Mittelmeer- möwen auch als Weißkopfmöwen zusammengefasst. Die häufigste Großmöwenart ist die Silbermöwe,

Bilder von links oben: Phänologie der Wasservögel in der Nuthe-Nieplitz-Niederung Haubentaucher, Rothalstaucher, Was- Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez serralle, Kormoran, Zwergtaucher 10 Kranich, Seeschwalbe Haubentaucher 20 100 und Lachmöven. Kormoran 60 Fotos: Dr. Rainer Zelinski, Kranich 60 (ca. 30 BP) 1.000 Wolfgang Suckow und P. Blässralle 50 100 Koch Wasserralle Tüpfelralle Zwergmöwe 40 Lachmöwe 200 500 Silbermöwe 300 300 Sturmmöwe 50 50 Flussseeschwalbe 12 (ca 5 BP) Trauerseeschwalbe 2

März 2009 31

NNo11.special.indd 31 28.02.2009 1:57:49 Uhr Wandlungen – BaumArt Stücken

Kunst & Natur

Das Projekt wurde gefördert von der ANU-Arbeitsgemein- schaft Natur- und Umweltbildung Bran- denburg e.V..

Im Winter 2008 mussten die ur- teile. Die etwas gewichtigeren Kunst- alten mächtigen Ulmen an der Stü- werke spiegeln die unterschiedlichen ckener Dorfstraße gefällt werden. Sichtweisen und Beziehungen der In kunstvollen Skulpturen leben sie Künstler zu ihren Objekten wider. weiter und sind in Stücken zu be- Persönliche Begegnungen mit den sichtigen. Stückener Gastwirtinnen regten die Als der Bildhauer Hans-Ulrich Kit- Phantasie ebenso an wie die Weite telmann von der bevorstehenden Fäl- und Kraft der umgebenden Natur. So lung der uralten Ulmen in der Stücke- finden sich neben dem „Fliegenden Doreen Gierke ner Dorfstraße erfährt wird er aktiv Reiher“ die „Schwangere“ (Juliane (Bild r. u.) war die und sucht sich Verbündete für ein Syring) von Hans-Ulrich Kittelmann ­zuständige Bear­ Kunstprojekt. Er ist überzeugt: „Die und „Bianca“ (Schreinicke) von Ha- beiterin für das Pro- künstlerische Arbeit ist eine Chance rald Müller. Die wilde Ursprünglich- jekt bei der ANU dem Ort Stücken etwas zurückzuge- keit, Formenvielfalt und Geschichte ben.“ Fünf Künstler aus der Region der Bäume inspirierte Ulrike Rum- begeistert er für das Projekt. penhorst zu klaren geometrischen Mit dem Landschafts-Förderver- Formen als Einblick und Verbindung Das Faltblatt zum ein als Projektträger, der Gemein- zwischen Außen- und Innenraum. Die Projekt gibt’s beim de Michendorf und dem Stückener Möglichkeit des Bewahrens nach dem Landschafts-Förder- Ortsbürgermeister Udo Reich wird Verlust der Bäume als Teil der Identi- verein Tel.: 033204- das Kunstprojekt im Herbst 2008 ins tät des Dorfes Stücken, war für Stef- 42342 Leben gerufen. fen Brünner Inspiration zur Teilnahme oder bei der Fünf gewaltige hohle Stammab­ am Projekt: „Die Wegbereitung des ­Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz Tel: schnitte der alten Bäume wurden Alten, Sterbenden für das neue fri- 033732-5060 während einer Workshop-Woche sche Leben. Das Sterben wird nicht von den Bildhauern geformt. Unter zur Tragödie. Hier findet bereits das Fotos: P. Koch, Anleitung der Kunsttherapeuten Co- Neue seinen Weg, Schutz und Rich- Harald Müller, Christian Hamberger rinna Braun und Christian Hamberger tung.“ Seine Skulptur nennt er deshalb gestalteten Kinder aus Stücken und „Leben“ Peter Koch

Wildenbruch einige kleinere Stamm-

32 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 32 28.02.2009 1:58:37 Uhr in Groß Beuthen untergebracht, wo sich gleichzeitig auch ein Melk- und Schlachthaus befin- den. Seit 2007 gibt es auch enge Kontakte der Ziegenhalterin mit dem Landschafts-Förder- verein. Sandtrockenrasen auf ehemaligen Ackerflächen im Naturschutzgebiet stehen jetzt als Weideflächen für die Ziegen zur Verfügung. Für die genügsa- Dorf­ men meckernden Vierbeiner ist das Futter von den ertragsar- geschichten men Flächen ausreichend und kostenintensive Mäharbeiten entfallen. Das alte Stallgebäude am Schulhaus konnte durch die Sanierung des Daches vor dem drohenden Einsturz bewahrt werden. Dafür gab es Fördermittel Ziegenhalterin des Landkreises Potsdam-Mittelmark Alena Engler mit und der Gemeinde Nuthetal. Die er- ihren Lieblingen auf forderlichen Bauarbeiten waren aber dem „Schulhof“ in nur mit der Unterstützung der vielen ­Tremsdorf Käse aus der fleißigen Helfer aus dem Dorf und mit Hilfe des Handwerkersponsorings möglich. Im Jahr 2008 wurden der Eingangsbereich und die alte Dielung alten Dorfschule im Hofladen wiederhergestellt. Und Eine Kirche sucht man vergeblich in Tremsdorf. Seit den Verkaufsstand besuchen inzwi- 1853 ist das Schulgebäude der Mittelpunkt des kir-­ schen zahlreiche treue Kunden, die durch ihr regelmäßiges Kommen vor chenlosen königlichen Amtsdorfes. Ob als Schule, allem Mut machen, das Projekt wei- Kindergarten oder Dorfgasthof genutzt, stets war hier terzuführen. das Zentrum von Geselligkeit und Kultur im Ort. Die Mitglieder des Ortsvereines

Knapp 12 km vor den Toren Pots- Anders als bei Schafen dams gelegen, ist das unscheinbare ist der Koppelbau für Dorf fast unbekannt. Wer sich den- Ziegen sehr aufwen- noch einmal nach Tremsdorf verirrt, dig. Auf den trocke- sei es beim Pilze Suchen, beim Wan- nen, nährstoffarmen dern oder Radfahren, findet im Ort Flächen mit wenig Futter müssen die kaum einen Platz zum Verweilen. Die Tiere dann auch noch Tore der wunderschönen teilweise häufiger umgesetzt liebevoll erhaltenen alten Bauernhöfe werden. sind fest verschlossen. Weit reicht der Blick in die mit Hügeln umsäumte Nie- Fotos: Angela Schneider, P. Koch derung. Störche, Kraniche und Pferde trifft man regelmäßig aber keinen An- sprechpartner. Dabei steckt hinter der stillen Fassade eine gesellige und lebendige Dorfgemeinschaft. Fast die Hälfte aller Haushalte sind in der Feuerwehr aktiv und gestalten das Dorfleben. Inzwi- schen etablieren sich Dorffeste wie Osterfeuer, Herrentag, Sommerfest Zusammen mit Alena Engler, die haben inzwischen lernen müssen, und Weihnachtsbaumanblasen und hier mit einer kleinen Ziegenherde dass es mit der Sanierung der alten ziehen jährlich immer mehr Besucher ihre Existenz gegründet hat, entsteht Gebäudesubstanz alleine nicht getan an. Auch die Dorfaue, der Spielplatz eine kleine Käserei im hinteren Ge- ist. Parallel dazu müssen Produkti- und der Friedhof werden gemeinsam bäudeteil. Hier wird frische Ziegen- on und Absatz entwickelt werden, gepflegt. milch verarbeitet. Im Hofladen werden um nachhaltig bestehen zu können. Seit nunmehr 3 Jahren engagiert die Produkte rund um die Ziege, wie Leider haben sich viele Bereiche der sich der Ortsverein vor allem dafür, Milch, Käse und Fleisch angeboten. Je alten Bauerngärten schon längst in das Dorf für Besucher interessant, nach Jahreszeit wird das Angebot mit Rasenflächen verwandelt. Zu groß zugänglich und attraktiv zu gestalten. frischem Obst und Gemüse aus den scheint die Mühe, zu klein der Nut- So wurde ein Konzept für die denk- umliegenden Bauerngärten ergänzt. zen. Scheunen und Ställe haben neue malgeschützte alte Dorfschule ent- Große Probleme hatte die junge Bestimmungen gefunden. Aber noch wickelt. Das seit vielen Jahren leer Landwirtin, eine geeignete Unter- gibt es auf den meisten Höfen ein stehende alte Schulhaus soll wieder stellmöglichkeit für ihre wachsende paar Hühner, Enten und Kaninchen zum täglichen Begegnungspunkt für Ziegenherde zu finden. Inzwischen - hoffentlich bald wieder mehr, als nur Einheimische und Anziehungspunkt sind die fast 80 Tiere unter nahezu für den Eigenbedarf. für Besucher werden. idealen Bedingungen auf dem Gutshof Angela Schneider

März 2009 33

NNo11.special.indd 33 28.02.2009 1:58:50 Uhr ­Tierische Ent­ deckung

Empfehlungen zum Umgang mit dieser, nach der Eurpäischen FFH-Richtlinie streng „Meister Bockert ist da...“ geschützten Säuge- tierart, gibt die aktu- Kinder kennen ihn als Baumeister oder Symbolfigur für gesunde Zähne. Der elle Broschüre „Mit dem Biber leben“ Biber ist wieder zum Sympathieträger avanciert. Das war nicht immer so. In des Ministeriums für der Vergangenheit wurde er lange Zeit wegen seiner ausgeprägten, teilweise ländliche Entwicklung, Umwelt und Ver- zerstörerischen Bautätigkeit an Gewässern bis an den Rand der Ausrottung braucherschutz des verfolgt. Jetzt hat der Europäische Biber (Castor fiber) auch wieder die Nuthe-­ Landes Brandenburg Nieplitz-­Niederung erreicht. vom Mai 2008. Informationen zu Beobachtungen neh- Am größten Nagetier Eurasiens, gute Sache diese Tiere gnadenlos zu am Anfang des 20. Jahrhunderts gebo- men der Landschafts- kann man wunderbar eine Entwicklung bejagen und damit an den Rand der ren und da gab es kaum noch Biber. Förderverein, die ableiten, die für viele andere Tier- und Ausrottung zu bringen oder sogar Die Umgestaltung und sehr intensive Naturparkverwaltung oder die Naturwacht Pflanzenarten ebenso zutrifft. Durch ganz auszurotten. Beispiele dafür sind Nutzung der Landschaft gegenüber Nuthe-Nieplitz gern starke Verfolgung und Zerstörung der Großsäuger, wie Bär, Wolf und Wisent ihrem Urzustand brachte große Ver- entgegen. Lebensräume werden Populationen oder Vogelarten, wie Adler, Falken, änderungen mit sich. Man denke an die stark dezimiert und schlimmstenfalls Kolkrabe u.v.a.m. totale Übernutzung der Wälder, der Fotos: Burghard Sell, zum Erlöschen gebracht. Stellt man Als Lieferant für tierische Rohstoffe nur über gesetzliche Regelungen zur P. Koch gefährdete Arten konsequent unter stand der Biber lange ganz weit oben nachhaltigen Forstwirtschaft Einhalt Schutz und verbessert gleichzeitig die auf der Liste, denn die weichen Pelze geboten werden konnte. Eine ähnli- Lebensräume, können sich die Be- und das „Wunderheilmittel“ Bibergeil che Entwicklung erfuhren die Fließ- stände erholen oder die Arten von waren in früheren Zeiten sehr be- gewässer, Seen und Feuchtgebiete. außerhalb wieder einwandern. gehrt. Wohl wegen des Lebensraums Die Trockenlegung von Mooren und Betrachtet man nur die Zeit von und des beschuppten breiten Schwan- deren Nutzung beispielsweise zur vor über 200 Jahren bis in das 20. zes, der sogenannten Kelle, wurde er Torfgewinnung und die Regulierung Jahrhundert war es ganz normal, dass von den Mönchen kurzerhand den fast aller Fließgewässer waren weitere Tiere, die dem Menschen Konkurrenz Fischen zuordnet und diente als Fa- Ursachen für den Bestandsrückgang. machten oder wie „Meister Bockert“ stenspeise. Weite bis dahin unregulierte Auen- Schäden anrichteten, als mordgierig, Nachhaltige Landschaftsnutzung landschaften mit vielen Weichhölzern hinterlistig oder arg schädlich be- war in diesen Zeiten ein Fremdwort. stellten hier den Hauptlebensraum trachtet wurden. Es war daher eine Der Naturschutzgedanke wurde erst des Bibers dar. Mit der Verlegung und

34 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 34 28.02.2009 1:59:10 Uhr Eindeichung der Flüsse und der damit der Nuthe, eine Biberansiedlung mit Mit der Anlage eines Baues verbundenen Beseitigung der Gehölze regelmäßiger Reproduktion. Das war ist die Basis gelegt. Obwohl im wurden große Teile der Biberlebens- vor Jahren für Biberexperten noch Jahre 2008 ein Altbiber in die- räume zerstört. Die sprichwörtliche undenkbar, zeigt aber die große Varia- sem Bereich tot aufgefunden Bautätigkeit des Bibers an Gewässern, bilität und Anpassungsfähigkeit einer wurde, sind wir auf die weite- trug wesentlich zu seinem Untergang Tierart, die unter bestimmten Vor- re Entwicklung der Besiedlung bei, denn er durchlöcherte Deiche aussetzungen zur Entfaltung kommen der Nuthe-Nieplitz-Region oder duldete Stauanlagen nicht. Was kann. So hat unser Biber ja immerhin gespannt. Der Schutzstatus, lag da näher, als die bequeme Lösung schon ca. 15 Mio. Jahre überstanden. die Gewässervielfalt und die den Verursacher einfach zu beseitigen. Beobachten lässt sich der vor- inzwischen wieder sehr natur- Tierische Nur durch das unermüdliche Enga- sichtige Pflanzenfresser nur schwer. nahe Lebensraumstruktur des Ent­ gement verantwortungsbewusster Bemerkbar macht er sich besonders Gebietes kommen dem Biber Menschen konnte der völlige Unter- durch seine nächtlichen Aktivitäten. sicher entgegen. Aktuelle Be- deckung gang dieser Art verhindert und kleine Die hellen Biberschnitte an Weiden obachtungen bestätigen das. Restpopulationen an der Rhone, der und anderen Laubhölzern in Ufernä- Entlang der Flüsse Nuthe und Nieplitz lassen sich ihre Spuren be- reits bis zum Grössinsee verfolgen. Da die Biber hier bei uns keine natürlichen Feinde haben, sind Stra- ßenverkehr und Krankheiten immer noch die häufigsten Todesursachen. Autobahnen und Fernverkehrsstra- ßen in Gewässernähe sind damit Ge- fährdungsschwerpunkte. Übrigens gibt es weltweit mit dem Europäischen Biber und dem Kana- dabiber (Castor canadensis) nur zwei Arten in dieser Familie, wobei sich während der Eiszeit verschiedene Un- terarten auf dem Gebiet des heuti- gen Europa entwickelten. Zumindest Michael Zerning ist Freiberuflicher der Bestand des Elbebibers (Castor Sachverständiger für fiber albicus) scheint über längere Natur und Landschaft, Zeit wieder gesichert zu sein. Aktu- Mitglied im Land- elle Bestandsschätzungen aus 2008 schafts-Förderverein belaufen sich auf ca. 2200 Reviere in und in der Arbeits- gruppe Ornithologie Brandenburg. Für Neugierige gibt es aktiv also einiges zu erkunden und zu ent- Mittleren Elbe, sowie in Polen und he fallen ebenso auf, wie die großen decken. Südnorwegen gerettet werden. Biberburgen. Dafür benötigt er Fließ- Michael Zerning Mit der Unterschutzstellung wert- gewässer mit etwa 0,5-0,8m konstan- voller Landschaften, der Renaturie- ter Wassertiefe. Deshalb werden an rung von Gewässern aller Art und vor regulierten Flüssen nur selten Staue allem dem konsequenten gesetzlichen und Burgen angelegt, sondern Baue Schutz von Arten und Lebensräumen in die Deiche oder Böschungen ge- in der Neuzeit begann eine Wende graben, deren Eingang stets unter für viele Tier- und Pflanzenarten, so Wasser liegt. Manchmal werden ein auch für den Biber. Besonders in den paar große Knüppel oben aufgelegt. 1990er Jahren war ihre Ausbreitung, Blätter und Äste der Bäume sowie die auch auf Wiederansiedlungspro- ihre Rinde nimmt der Biber vorrangig jekte und konsequenten Schutz be- ab Herbst/Winter in Anspruch und gründet war, nicht zu übersehen. legt sich einen Vorrat an. Im Som- Ergebnis unermüdlicher Arbeit der mer ernährt er sich hauptsächlich Mitarbeiter der Naturschutzstation von Wasserpflanzen. Zum Ärger der des Landesumweltamtes Branden- Landwirte verschmäht er aber auch burg in Zippelsförde (Landeszentra- erreichbare Feldfrüchte nicht. le für Säugetierschutz) war ein Ar- Die Einwanderung in die Nuthe- tenschutzprogramm für Biber und Nieplitz-Niederung wurde von Na- Fischotter, in dem erstmalig konkrete turfreunden lange schon erwartet Schutzmaßnahmen und Handlungs- und die letzten Jahre daher mit Span- anleitungen verbindlich formuliert nung verfolgt. Allerdings sah man die wurden. Der gute Datenbestand ist Nuthewehre als Ausbreitungshinder- nicht zuletzt dem Wirken der vielen nisse. Im Mai 2001 wurde dann am ehrenamtlichen Betreuer zu verdan- Nuthewehr in Saarmund ein Altbiber ken. Und der Erfolg blieb nicht aus. überfahren aufgefunden und 2007 Über das Elbe/Havelsystem gelangte zeugten erste Biberschnitte nördlich der Biber in das Umfeld der Stadt der Autobahnbrücke von der hohen Brandenburg und von dort binnen Ausbreitungsdynamik dieser Tierart. weniger Jahre bis nach Potsdam, mit Auch das Nuthewehr in Saarmund ersten Beobachtungen aus dem Jahr war überwunden und damit die 2005. Seit 2006 gibt es unweit des Grenze zur Nuthe-Nieplitz-Niede- Wohngebietes Schlaatz, an einem rung überschritten. Eine neue Art ist stark frequentierten Uferabschnitt angekommen!

März 2009 35

NNo11.special.indd 35 28.02.2009 1:59:39 Uhr Lange Zeit wurden Silber- reiher wegen ihrer wunder- schönen Schmuckfedern gejagt. Damit verzierten dann die Damen der feinen Gesellschaft ihre Kleidung. Für besonders schöne Federn zahlte man bis zu 50 Reichsmark. Silberreiher sind entgegen Tierische teilweise abwegig geäußerter Ent­ Vermutungen keine Albinos unserer Graureiher. Tatsächlich deckung haben die Silberreiher nur so viel mit den Graureihern zu tun, als sie zur gemeinsamen Ord- nung der Reiher (Ardeiformes) ge- hören und ziemlich die gleiche Größe erreichen. Imposant sind diese Vögel allemal, besonders wenn sie im Früh- jahr ihr Prachtkleid, mit den langen Schmuckfedern auf dem Rücken, an- gelegt haben. In den letzten Jahren wurden die Beobachtungen von Silberreihern Federschmuck für Damenhüte? (Casmerodius albus) an den Gewäs- sern der Nuthe-Nieplitz-Niederung Das sollte Vergangenheit sein. zunehmend häufiger. Aufmerksame Die Hauptbrutplät- Beobachter registrierten immer wie- eng beieinander sitzend, erweckt das ausgefärbte Prachtkleid trugen, ver- ze der Silberreiher der sogar größere Ansammlungen mit den Anschein als hätte der Schlafbaum muteten einige Ornithologen sogar, liegen in Südosteu- bis zu 100 der schneeweißen Reiher. silbernen Schmuck angelegt. dass sie irgendwo im Gebiet brüten ropa, in Rumänien, Interesse wecken die Vögel bei allen Begonnen hat die Geschichte der könnten. Bisher gibt es allerdings kei- Ungarn, Österreich Silberreiher im November 1995, als nen Brutnachweis. Den gibt es übri- und Tschechien, also Besuchern und Naturfreunden, natür- nicht besonders weit lich auch bei den Ornithologen. Die plötzlich die ersten beidenVögel in un- gens in ganz Deutschland noch nicht, entfernt. So scheint größten Ansammlungen zeigten sich serem Gebiet auftauchten. In den Fol- obwohl sich Silberreiher bereits in es nur eine Frage der in den letzten Jahren am Blankensee, gejahren wurden es dann immer mehr. vielen Regionen gleichfalls angesiedelt Zeit, bis die Vögel sich am Schwanensee* bei Stangenhagen Ab 2001 überwinterten schließlich haben. Die nächstgelegenen Brutplät- auch bei uns fest etab- und am Kähnsdorfer See. Dort fanden die ersten Vögel, obwohl die meisten ze sind in den Niederlanden, in Polen lieren und zur Brut Gewässer zugefroren waren. Wie bei und im Baltikum. Woher „unsere“ schreiten. sie sich häufig zu größeren Schlafplatz- gemeinschaften zusammen. Abends in den verwandten Graureihern, stehen Silberreiher direkt kommen, ist nicht der Dämmerung suchten sie gemein- auch bei Silberreihern in dieser Zeit bekannt. Ob es Vögel auf dem Durch- *Der Schwanensee ist bevorzugt Mäuse auf dem Speisenplan. zug in die nordöstlichen Brutgebiete einer der Flachseen sam Schlafbäume auf oder schliefen am Pfefferfließ bei in seichtem Wasser am Schilf. Es ist Die Nahrungssuche konzentriert sich sind oder lediglich herumstreifende Stangenhagen. dann ein besonderes Erlebnis, wenn dann auf Wiesen und eisfreie Gräben. Tiere, die einfach noch keine Lust zum die weißen Vögel morgens mit den In den darauffolgenden Jahren blieben Brüten haben, niemand weiß es. ersten Sonnenstrahlen in den Bäumen einige Exemplare auch ganzjährig im Lothar Kalbe aufleuchten. Auf den dünnen Ästen Gebiet. Und da die Vögel teilweise das

Anzeige

36 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 36 28.02.2009 1:59:52 Uhr Einfache Erklä- rung

Aufmerksame Be- obachter sind ver- wundert, einige sogar besorgt um den See. Unterschiedliche Deutungen und Aus- kerer Verkrautung betroffen, 2008 sagen machen die Ein Gewässer verändert sich – schon größere Teile der Seefläche. Runde. Nicht einmal Zu sehen sind dann die Blüten des den ältesten Anwoh- Was passiert mit dem Blankensee? Tausendblattes (Myriophyllum spica- nern sind ähnliche Ein Naturphänomen erregt die Gemüter. tum), die über die Wasseroberfläche Erscheinungen im herausragen. Darauf siedelten sich Blankensee bekannt. dicke Algenpolster an, hauptsächlich gebildet aus Grünalgen der Gattung Cladophora (crispata), seltener aus Schraubenalgen (Spirogyra), die zu Matten verfilzten. Diese Tendenz ist positiv, weil der Dr. Lothar Kalbe, natürliche Prozess zu einem natur- (links im Bild) lebt in nahen Zustand des Gewässers führt Stücken, ist Mitglied und sich das Nahrungsangebot für des Landschafts-För- Wasservögel verbessert. 2008 be- dervereins und leitet völkerten Tausende Blesshühner, die ornithologischen Arbeitsgruppe. Auf Enten, Graugänse und Schwäne den dem Foto im Ge- See. Darunter waren mehrfach auch spräch mit Prof. Dr. seltene Arten wie die Rostgans, der Matthias Freude (Prä- Rothalstaucher und sogar das im sident des Landesum- Binnenland sehr seltene Odinshühn- weltamtes), Prof. Blab chen. Besonders interessant waren (Bundesamt für Na- turschutz) und Karl die Schwimmnester der Haubentau- Decruppe (Vorsitzen- cher direkt auf den Algenmatten, wo der des Landschafts- noch im September Nachwuchs zu Fördervereins) Die Befürchtungen vieler Beobach- ter, dass der Blankensee völlig verlan- den oder „umkippen“ könnte sind unbegründet. Das ist ganz sicher nicht zu erwarten. Die Ursachen der Mas- Die Fischer können senvermehrung der Wasserpflanzen mit dem Zugnetz auf sind hinreichend bekannt. betroffenen Flächen In den vergangenen Jahren sank bis in den Spätherbst die Nährstoffbelastung des Gewäs- kaum arbeiten und sers erheblich. Durch neue Klein- und auch die Reusen sind nur auf Flächen ohne Großkläranlagen und die geringere In- Verkrautung zu be- tensität der Düngung landwirtschaft- wirtschaften. Das än- licher Nutzflächen im Einzugsgebiet, dert sich aber ab No- gelangen deutlich weniger Stickstoff- vember wieder, wenn verbindungen und Phosphate in die die Wasserpflanzen Zuflüsse Nieplitz und Pfefferfließ. Und abgestorben sind. die aus den hoch belasteten Seesedi- Fotos: P. Koch, menten freigesetzten Nährstoffe sind Wasserpflanzen in den nächsten Jah- beobachten war. Mit abnehmenden Uwe Schulze inzwischen abgeflossen. ren immer mal wieder verschwinden Wassertemperaturen und geringer Vom hoch eutrophen (polytro- und dafür kräftige Entwicklungen von werdender Sonneneinstrahlung im phen) Gewässer mit intensiven Vege- Grün- und Blaualgen auftreten kön- Herbst sterben die Wasserpflanzen tationsfärbungen und Wasserblüten nen, die das Wasser eintrüben. Bei dann ab. Den wahren Fischreichtum entwickelt sich der See jetzt zu einem weiterer Nährstoffentlastung des mit wirklichen Prachtexemplaren, geringer belasteten Klarwassersee Sees werden sich aber die Wasser- kann man von der Seebrücke (Boh- mit Unterwasservegetation. Derzei- pflanzen verstärkt durchsetzen. lensteg) aus nächster Nähe sehr gut tig sind die ökologischen Bedingungen 2007 war zunächst nur der Nord- beobachten. jedoch noch nicht stabil, so dass die westteil des Blankensees von stär- Lothar Kalbe

März 2009 37

NNo11.special.indd 37 28.02.2009 2:00:31 Uhr Wissens- wert

Flugakrobaten im Märkischen Zweistromland Nuthe und Nieplitz bieten verschiedenen Libellenarten Lebensraum. Besonders Prachtlibellen sowie Fluss-­ und Quelljungfern sind Indikatoren für naturnahe Gewässerabschnitte. Die Europäische Fließgewässer und Auen gehören Eine weitere Art, die Grüne Keil- Die positiven Entwicklungen bei Wasserrahmen- zu unseren artenreichsten Lebens- jungfer (Ophiogomphus cecilia), be- den genannten Libellenarten, dürf- richtlinie verpflichtet räumen, wenn wir die natürlichen ansprucht besonders naturnahe ten vorrangig auf die Verbesserung die Mitgliedslän- der der EU, den Gewässerstrukturen erhalten und Gewässerlebensräume und wurde der Wasserqualität von Nuthe und ökologischen und die Dynamik, mit jahreszeitlichen deshalb in die Liste der europaweit Nieplitz zurückzuführen sein. Dabei chemischen Zustand Schwankungen der Wasserstände besonders zu schützenden Arten der bieten die überwiegend naturfernen ihrer Gewässer zu und mäandrierende Fließverläufe, zu- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH- Gewässerstrukturen noch viel Ent- verbessern. lassen. RL) aufgenommen. Nachdem in den wicklungspotenzial. Durch Neuan- Nuthe und Nieplitz allerdings sind letzten Jahren bei dieser Art bereits lage von Mäandern, Anschluss von Foto: Heinrich Hartung kanalartig begradigte Flüsse, deren Ausbreitungstendenzen in Branden- Altarmen, dynamische Prozesse mit Fließverhalten durch Wehre reguliert burg zu beobachten waren, wurde Ausuferungen, Uferabbrüchen und wird. Diese technischen Strukturen sie von Roland Hennig erstmals an zeitweise Überschwemmungen auf stehen im Kontrast zu vielen, deut- der Nuthe bei Luckenwalde entdeckt. Auenstandorten, können naturnä- lich naturnäheren Lebensräumen wie Weitere Funde gibt es inzwischen here Verhältnisse geschaffen werden. Seen, Röhrichten, Bruchwäldern oder auch an einem Abschnitt bei Liebätz. Zudem kann durch Rückbau oder Feuchtwiesen in der Niederungs- Neben der noch weit verbreite- Umbau von Stauanlagen die biologi- landschaft. Bestimmte Libellenarten ten Gebänderten Prachtlibelle (Calo- sche Durchgängigkeit wiederherge- sind aber Indikatoren dafür, dass Teil- pteryx splendens), kommt hier auch stellt werden. Konzepte und konkrete abschnitte auch in ihrem naturfernen die in Brandenburg stark gefährdete Maßnahmepläne für einige Fließge- Zustand hohe Bedeutung besitzen Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx wässer im Naturpark sind bereits können. Während ihres versteckten, virgo) vor. Sie ist bei uns extrem sel- in Arbeit. Man darf also auf die Ent- räuberischen Lebens im Larvenstadi- ten, da teilweise beschattete, kühle wicklungen an Nuthe und Nieplitz um sind sie auf Gewässer angewiesen, und sauerstoffreiche Fließgewässer, in den kommenden Jahren gespannt die bestimmte Qualitäten in Bezug auf als bevorzugter Lebensraum dieser sein. Weitere Überraschungen bei den die Gewässergüte, das Sohlsubstrat Art, im Naturpark kaum vorhanden Libellenvorkommen sind da nicht aus- und die Wasservegetation aufweisen. sind. Die Nuthe hat somit besondere geschlossen. Aber auch andere Arten Bereits Mitte der 1990er Jahre Bedeutung für diese Libellenart. und nicht zuletzt die Schönheit und wurden an einem Teilstück der Nie- Der Oberlauf der Nieplitz, von der Vielfalt der Auenlandschaften und die plitz, vor der Mündung in den Blanken- Quellregion bis nördlich von Treuen- vielen naturbegeisterten Besucher see, zwei zur Familie der Flussjungfern brietzen, mit teilweise noch naturna- des Naturparks werden hiervon pro- gehörende Arten, die Gemeine Keil- hen Gewässerverläufen, stellt einen fitieren. jungfer (Gomphus vulgatissimus) und weiteren bedeutsamen Lebensraum Heinrich Hartong die Asiatische Keiljungfer (Gomphus für Fließgewässerlibellen dar. Hier flavipes), nachgewiesen. Die erste Art ist ein Schwerpunktvorkommen der trat damals in besonders hoher Dich- Zweigestreiften Quelljungfer (Cordu- te auf und wurde inzwischen auch legaster boltonii), eine für Quellbäche schon an weiteren Abschnitten von typische Großlibelle, die in Branden- Nuthe und Nieplitz gefunden. burg ebenfalls als stark gefährdet gilt.

38 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 38 28.02.2009 2:00:42 Uhr Wissens- wert

Einst von Karthäu- sernelken, Graslilien und Ödlandschrecken besiedelt, finden wir den Waldboden der eintönigen Kiefern- forsten heute mit Landreitgras und Drahtschmiele über- wuchert. Entstehen und Vergehen – Wandel der Landschaft Landschafts-­Förderverein versucht schleichendem Artenschwund entgegenzuwirken. Noch gibt es die buntblumigen Kiefern- Traubeneichen-Wäldern Waldsäume und Waldlichtungen an bedeckt und in den Niederungen wenigen Stellen in der Nuthe-Nieplitz- stockten Erlen-Wälder. Groß ange- Niederung. Am Eichheidenberg bei legte Brandrodungen waren vor allem Rieben oder an den Weinbergen von im 13. Jahrhundert die Ursache für Dobbrikow und Stücken bekommt Waldauflichtung und beginnenden man noch einen Eindruck von der ein- Humusschwund. Fortan wurde aus stigen Artenvielfalt des Waldes. Wer dem Wald herausgetragen, was ir- hier im Sommer aufmerksam durch gendwie nutzbar war. Brenn- und Bau- den Wald streift, findet die kleine Hei- holznutzung und vor allem Beweidung denelke neben der größeren Karthäu- waren bis ins 19. Jahrhundert hinein Die Abbildung zeigt sernelke, der Sandstrohblume, Ska- die herrschenden Nutzungsformen. Die geringe Grundwasserneubil- beispielhaft den Land- biosen-Flockenblume, Waldklee, Thy- So entstanden große waldfreie Flä- dung der großen Kiefernbestände schafswandel in der mian oder Berg-Haarstrang. Viele an- chen und halboffene heideartige Wäl- führte ab den 1970er Jahren bis heute Gemarkung Schlalach seit dem 12. Jahrhun- dere Arten wie Kreuzblümchen oder der. Damit wurde Raum geschaffen für zum Absinken der Grundwasserstän- dert. auch Wiesensalbei gedeihen nur noch neue Tier- und Pflanzenarten. Insbe- de auf den Hochflächen um bis zu kleinflächig an wenigen Stellen. Insek- sondere Arten der Steppen, wie die zwei Meter. Konkurrenzstarke Gräser Geschlossene Kie- fernbestände, wie ten und anderen Kerbtieren werden Sibirische Glockenblume, die Wiesen- und Moosarten werden durch zuneh- wir sie heute überall von der Blütenvielfalt angezogen und Küchenschelle und die Ästige Grasli- mende Stickstoffeinträge aus der Luft sehen, sind ein Phäno- Sandbienen, Sandwespen oder Weg- lie wanderten in die Wälder ein. Im gefördert und verdrängen zusätzlich men des 20. und 21. wespen graben hier ihre Gänge im Spätsommer blühten dann großflä- empfindliche Pflanzenarten. Jahrhunderts. Vorher warmen Sand. Sandlaufkäfer jagen im chig Heidesträucher. Konkurrierende Seit der politischen Wende ist beherrschten seit Springflug nach unvorsichtigen Heu- Gräser wurden regelmäßig abgewei- die Entwicklung von standortange- dem Mittelalter offene Landschaften unser schrecken und Zauneidechsen liegen det und der Boden durch den Viehtritt passtem Laubmischwald neben der Gebiet. Ausnahmen in der Sonne. Die Insektenvielfalt zieht offengehalten. Bis zum Ende des 19. Erhöhung der Strukturvielfalt und gab es in den Zeiten natürlich Vogelarten wie Neuntöter, Jahrhunderts wurden die im Wald be- Vermeidung von Kahlschlägen an- nach Bevölkerungs- Braunkehlchen oder Heidelerche an. stehenden Weiderechte abgelöst. spruchsvolle landespolitische Ziel- wanderungen und Eine Besonderheit der Magerwie- Nach der Einführung der preu- setzung. Kriegen. sen, Sandtrockenrasen oder Heiden ßischen Forstwirtschaft im 19. Jahr- Die Erhaltung und Entwicklung Grundwasserneubil- ist der nährstoffarme Boden. Humus hundert, bestimmten Anfang des 20. naturschutzfachlich wertvoller Wald- dung: Die „immergrü- ist entweder nicht vorhanden oder Jahrhunderts geschlossene Kiefern- typen und nährstoffarmer Stand- nen“ Kiefern verduns- kaum entwickelt. Aber die abster- forsten zunehmend das Waldbild. orte der Offenlandschaft finden im ten auch im Winter Wasser. Sie benötigen benden Pflanzen fördern die Humus- Nach dem 2. Weltkrieg entstanden Waldkonzept des Landschafts-För- also insgesamt mehr bildung und Nährstoffanreicherung. erstmalig große einheitliche Kiefern- dervereins Berücksichtigung. Auch Wasser als Laub- Deshalb können diese Lebensräume bestände einer Altersklasse. An die unkonventionelle Maßnahmen wie bäume. Der Winter in unseren Breiten nur durch ange- ursprüngliche Waldnutzung ange- Brand und Waldweide sollen künftig ist aber die wichtige passte Nutzung erhalten werden. passte Tier- und Pflanzenarten ver- für besondere Lebensräume und die Zeit, in der sich die Noch im 11. Jahrhundert war un- schwanden oder mussten auf Kahl- Artenvielfalt genutzt werden. Grundwasserstände auffüllen. sere Landschaft überwiegend von schlagflächen o.ä. ausweichen. Dr. Lukas Landgraf

März 2009 39

NNo11.special.indd 39 28.02.2009 2:01:33 Uhr Märkische Erfahrung für Regional­ entwicklung nach Rumänien

Die Deutsche Bundesstiftung Der Landschafts-­Förderverein war Umwelt (DBU) förderte ein Projekt Projektträger und plant noch weiter. im Harbachtal in Siebenbürgen. Aktuelles

Das „Regionale Entwicklungskon- Eine besondere Rolle nimmt dabei soll mit dem Aufbau eines NATURA zept (REK) Harbachtal – Rumänien“ auch die Bedeutung des Naturerle- 2000-Informations- und Kompetenz- ist das Ergebnis der Zusammenarbeit bens für die Akzeptanz der NATU- zentrums ein Besucherzentrum für zwischen Tourismusexperten, Land- RA 2000-Gebiete ein. Wird doch im die Harbach-Region als Kommuni- schaftsplanern, Naturschützern aus Glauer Tal aktuell an der Ausstattung kationsplattform für regionale Initi- Berlin und Brandenburg und Regio- des NaturParkZentrums mit einer ativen mit Regionalladen entwickelt nalvertretern in Rumänien. Seit 2007 Outdoor-Erlebnis-Ausstellung sowie werden. ist eine Lokale Aktionsgruppe (LAG/ einem inhaltlichem Konzept gear- Der Anspruch des Landschafts- GAL) in der rumänischen LEADER- beitet, dessen Schwerpunkt auf der Fördervereins an naturverträglichen Region aktiv, die das Leitbild verfolgt, Vermittlung von NATURA 2000-Ma- und nachhaltigen Tourismus, der die das Harbachtal als Modellregion für nagementkompetenzen liegt. Erlebbarkeit der Natur ermöglicht Karl Decruppe ist eine nachhaltige Entwicklung zu etab- Diese Vorhaben sollen im Rahmen und in der Region als Einkommens- der ehrenamtliche lieren. Die gesamte Region wurde per eines transnationalen Projektes umge- quelle für die Bevölkerung dient, wird Vorsitzende des Land- Regierungserlass vom 31.10.2007 setzt und für das Harbach-Hochland europaweit transportiert. schafts-Fördervereins als Natura 2000 Schutzgebiet (SPA) nutzbar transformiert werden. Dort Karl Decruppe Nuthe-Nieplitz- „Harbach-Hochland“ bestätigt und ­Niederung e.V. Foto: Uwe Schulze ist damit nach dem Donau-Delta das zweitgrößte Schutzgebiet dieser Ka- Die Berliner Projekt- tegorie in Rumänien. partner des Land- Übergeordnetes Ziel ist es, dieses schafts-Fördervereins: Gebiet langfristig zu sichern, nachhal- Büro für Tourismus- tig zu entwickeln, Kompetenzzentren management und aufzubauen und durch einen trans- Regionalentwicklung nationalen Erfahrungsaustausch zur BTE, GF Prof. Dr. Hartmut Rein Akzeptanz von NATURA 2000 in Rumänien, Deutschland und Polen Büro für Landschafts- architektur hochC, beizutragen. GF Claus Herrmann Dazu haben die LEADER-Initiativ- gruppe GAL Mikroregion Harbach Sitz der LAG Mikro- (Asociaţia GAL Microregiunea Hâr- region Harbach ist tibaciu) und der Landschafts-Förder- die Gemeinde Agnita/ verein die Vereinbarung getroffen, Agnetheln zukünftig gemeinsam am Aufbau des Infos zum Projekt: europäischen NATURA 2000-Netzes www.foerderverein- nuthe-nieplitz.de zu arbeiten. Die umfangreichen Management- kompetenzen des Landschafts-För- dervereins sollen dazu im Erfahrungs- austausch nach Rumänien transferiert Fotos: Claus Herrmann werden.

40 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 40 28.02.2009 2:02:09 Uhr Waldbewirtschaftung nach Vom Kiefernforst zum Naturwald ökologischen Kriterien kann diese Lebensräume erhalten Waldentwicklungskonzept für nachhaltig intakte oder neu etablieren. Auf der und artenreiche Lebensräume Grundlage der natürlichen Standortbedingungen sollen auf den Waldflächen des Land- schafts-Fördervereins langfris- tig naturnahe Waldökosysteme, frei von menschlichen Eingriffen entwickelt werden. Die Ziele und Maßnahmen sind im Wal- dentwicklungskonzept festge- Aktuelles schrieben. Das braucht natürlich Zeit. Alle Waldflächen wurden in Nut- Stickstoffliebende zungskategorien eingeordnet und Moose und Gräser verhindern weitege- Entwicklungsziele festgelegt. Nach hend natürliche Wald- Initialmaßnahmen mit anschließender verjüngung. Moore Übergangsphase, werden mit er- und Bruchwälder lei- reichtem Zielzustand alle forstlichen den seit Jahrzehnten Eingriffe eingestellt. unter Austrocknung. Alle natürlichen Prozesse wie Grundwasserabsen- Feuer, Sturm, Alterung, Verrottung, kung führt zu Mine- ralisierung und Nähr- Schädlingsbefall u.s.w. werden zugel- stofffreisetzung. Ursprünglichen „Naturwald“ gibt Durch ertragsorientierte Forst- assen und sind sogar erwünscht. So es in der Nuthe-Nieplitz-Niederung wirtschaft mit kurzen Umtriebszeiten entsteht durch natürliche Besiede- lung mit „Pionierarten“ und weitere Naturwald kann nicht mehr. Nutzung durch den Men- und das überreichliche Nährstoff- sich nur entwickeln, schen über viele Jahrhunderte prägt angebot verschwinden zahlreiche unbeeinflusste Sukzession langfristig wenn natürliche das heutige Waldbild. Strukturarme Tier- und Pflanzenarten und auch wieder Naturwald. Prozesse zugelassen Kiefernforsten mit Bodenversaue- ursprünglich autochthone nährstoff- Maik Marsch, Peter Koch und Eingriffe unter- rung und Humusschwund kennzeich- arme Naturwälder wie beispielsweise lassen werden. Sehr nen die trockenen und frischen Stand- Flechten-Kiefernwald. lange Zeiträume von Jahrzehnten bis Jahr- orte unserer Region. Eine zielgerichtete nachhaltige hunderten sind dafür erforderlich. Wir kön- nen also durch unser Handeln nur eine ver- Positionspapier des Landschafts-Förder­ nünftige Entwicklung für unsere Nachkom- vereins zur Gentechnik in der Landwirtschaft men einleiten. und somit Beeinträchtigungen der Der Landschafts-För- übrigen biotischen Umwelt nicht derverein ist Eigentü- auszuschließen sind. mer von rund 820 ha Aus diesem Grund wird der Wald. Landschafts-Förderverein künftig Bedeutende Wald- die Zusammenarbeit ausschließlich gebiete sind der auf Personen und Unternehmen be- Saarmunder Elsbruch, schränken, die diese Auffassung zur Fichtenberg/Hoher Berg/Weinberg bei Gentechnik teilen und unterstützen. Stücken, die Verlan- Bestehende Vertragsverhältnisse dungsbereiche der und sonstige Geschäftsbeziehungen großen Seen und das zu landwirtschaftlichen und anderen Waldgebiet Rieben- Unternehmen, die gentechnische Dobbrikow-Henni- Verfahren in jeglicher Form anwen- ckendorf.

den oder nutzen, werden zum nächst Fotos: P. Koch möglichen Zeitpunkt beendet, wenn der Landschafts-Förderverein darü- Seit 1991 bemüht sich der Land- des Naturhaushalts und aller Land- ber Kenntnis erhält. schafts-Förderverein gezielt um die schaftsfunktionen durch angepasste Alle Pächter und Nutzer von Flä- Entwicklung und Erhaltung natür- naturverträgliche Landnutzungs- chen des Landschafts-Fördervereins licher Lebensräume. Ergebnis dieser formen. Technische Einrichtungen werden über diesen Beschluss infor- Arbeit ist die erfolgreiche Umset- oder Verfahren, die diese Entwick- miert und erhalten die Aufforderung zung des Naturschutzgroßprojektes lung nicht unterstützen, sind mit dazu Stellung zu nehmen. Nuthe-Nieplitz-Niederung, die Un- den Grundvorstellungen des Land- terschutzstellung des Kerngebietes schafts-Fördervereins zum Umgang Stücken, am 25. Februar 2008 des Projekts als Naturschutzgebiet mit der Natur und Umwelt nicht Der Vorstand und die Meldung an die Europäische vereinbar. Karl Decruppe, Christa Schmid, Union als FFH-Gebiet und SPA-Ge- Jegliche künstliche Veränderungen Kerstin Friedel, Dr. Lukas biet. an Nutzpflanzen oder Nutztieren Landgraf, Thomas Berger, Dr. Ausdrückliche Zielstellung der durch gentechnische Manipulation Andreas Meißner, Falk Witt Vereinstätigkeit ist die Erhaltung lehnen wir ausnahmslos ab, weil die der natürlichen Leistungsfähigkeit Auswirkungen nicht bekannt sind

März 2009 41

NNo11.special.indd 41 28.02.2009 2:02:36 Uhr Erhöhter CO2 Verbrauch Beitrag zum Klimaschutz Die Bilanz des Landschafts- Fördervereins bei Neupflan- zungen von 1991 bis heute ist ganz beachtlich. Weit über 100 Hektar unterschiedlichste Ge- hölzstrukturen sind über die Jahre entstanden. Auf ehema- ligen Ackerflächen stehen jetzt Aktuelles Mischwälder oder naturnahe Waldränder bereichern die Kie- Bäume und Sträu- cher verändern die fernforsten. Mit Feldhecken wurden Landschaft und sind Kleinstrukturen in der ausgeräumten ein Beitrag zum Kli- Agrarlandschaft wiederhergestellt. maschutz. Die kleinen Gräben wurden Kilometerlang mit Schritte für das Land- Ufergehölzen bepflanzt. Auch durch schaftsbild erfordern viel Ausdauer. zielgerichtete Nutzungsauflassung entstanden über natürliche Sukzes- sion Hochstauden, Gebüsche oder Die Feldhecken am Vorwälder. Benjeshecken und Allee- Ortolan-Rundwan- derweg in Stücken pflanzungen säumen zahlreiche Wege oder auf dem Sparge- und auf rund 20 Hektar Ackerflächen lacker bei Schlunken- wurden weit über 1000 hochstäm- wurden 2008 zwei Feldwege mit 250 Niederschläge in den Sommermona- dorf sind inzwischen mige Obstbäume gepflanzt. Für viele Alleebäumen bestückt und in der ten sind durch aufwendige Bewässe- zu elementaren Land- Arten wurden so wieder Lebensräu- Gemarkung Stangenhagen mehrere rung kaum auszugleichen und Ausfälle schaftsbestandteilen me, Nahrungs- und Bruthabitate oder Feldgehölze auf der großen Schaf- durch Trockenheit sind eine fast un- geworden und haben zu jeder Jahreszeit einfach Rückzugsmöglichkeiten und weide am Schinderberg angelegt. Die vermeidbare Folge. einen besonderen Verstecke in der Feldflur geschaffen. Auswirkungen des fortschreitenden Nur wenn sich Witterungsextreme Reiz. Die jüngsten Anpflanzungen des Klimawandels bekommen wir dabei in Grenzen halten werden die Pflan- Landschafts-Fördervereins brauchen ganz besonders zu spüren. So werden zungen bald vital in der Landschaft er- Die Baumpflanzungen noch einige Jahre intensiver Pflege, die Bedingungen für Pflanzungen auf scheinen und viel CO2 verbrauchen. an den Feldwegen bis sie in der Landschaft fest etab- grundwasserfernen Standorten zu- Peter Koch zwischen Fresdorf, liert sind. In der Gemarkung Fresdorf nehmend schwieriger. Die fehlenden Stücken und Trems- dorf sind Ersatzpflan- zungen für Eingriffe in Baumbestände. Die Lücken für Segetalarten Mittel wurden vom Nutzungsmodelle für Extremstandorte Landkreis Potsdam- Mittelmark und vom Weidende Schafe waren in den Landesbetriebes Stra- zurückliegenden Jahren bei uns ein ßenwesen NL Pots- gewohntes Bild. Inzwischen sind die dam bereitgestellt. Schafbestände auch in der Nuthe- Nieplitz-Niederung stark rückgängig. Jetzt sind neue Modelle für die Pflege und Erhaltung ehemaliger Ackerflä- chen gefragt. Als Segetalarten Mittel aus Förderprogrammen wie werden Pflanzenarten Vertragsnaturschutz für arbeits- und bezeichnet, die typi- scherweise in exten- kostenintensive Pflegemaßnahmen siv und ökologisch sind kaum noch verfügbar und mit verträglich genutzten den Vorgaben der Agrarförderpro- Ackerflächen, bei gramme sind naturschutzfachliche Einhaltung bestimm- Anforderungen oft nicht zu erfüllen. ter Fruchtfolgen Ähnlich genügsam und anspruchs- sowie Verzicht auf Pflanzenschutz und los wie bestimmte Schafrassen sind Kunstdünger, günstige auch Islandpferde. Die Eignung dieser Lebensbedingungen kleinen sehr ursprünglichen Pferde nichts wird von den kleinen Pferden versucht der Landschafts-Förderver- finden. für die Landschaftspflege unter beson- verschmäht. Der Erhaltungsbedarf ein seit Sommer 2008, gemeinsam mit ders schwierigen Standortverhältnis- der anspruchslosen Tiere wird selbst einem Pferdehalter die erforderliche Die kostengünstigsten sen, ist bereits mehrfach untersucht durch das minderwertige Futter der Pflege mit Pferden. Nach Abschluss Varianten zur Pflege und erprobt. Auch im Naturpark Naturschutzflächen gedeckt. der ersten Weideperiode wird die von Extremstandor- haben sich „Isis“, wie die Kleinpfer- Auch auf dem großen Trockenhang Vegetationsentwicklung eingeschätzt ten sind oft extensive derasse liebevoll genannt wird, bereits am Poschfenn, zwischen Stücken und und die weitere Beweidungsstär- Beweidungsmodelle. Fresdorf, weiden keine Schafe mehr. ke festgelegt. Bei verständnisvoller Der Einsatz geeig- bewährt. Unbefahrbare Nasswiesen neter Tierarten und müssen sehr aufwendig und arbeits- Für die Erhaltung der hier vorkom- Zusammenarbeit zwischen Natur- das Weideregime intensiv in Handarbeit gepflegt wer- menden Segetalarten wie Acker- schützern und Pferdehaltern kann müssen dabei immer den und das Mahdgut lässt sich kaum Rittersporn oder Lämmersalat, die hier beispielgebend ein erfolgverspre- individuell an die verwerten. Alternativ können Wiesen unter diesen Verhältnissen einen Er- chendes Modell zur kostengünstigen Standortverhältnisse mit Islandpferden beweidet werden. satzstandort gefunden haben, ist die „Pflege durch Nutzung“ entwickelt angepasst werden. Manchmal kaum zu glauben, aber fast Beweidung aber existenziell. Deshalb werden. Peter Koch

42 Land in Sicht Nr. 11

NNo11.special.indd 42 28.02.2009 2:02:50 Uhr Neue „Alte Nuthe“ Pläne des Landschafts-­Fördervereins werden vom Landesumweltamt Brandenburg umgesetzt. graben wurde bereits 2004 so umgestaltet, dass er wieder re- gelmäßig Wasser führt und frei fließend an die Nuthe anbindet. Für einen weiteren Abschnitt im Teilgebiet Gröben und den Saarmunder Wiesen hatte der Landschafts-Förderverein be- Aktuelles reits im Jahr 2004 die hydro- logischen und hydraulischen Verhält- nisse im Gebiet ingenieurtechnisch untersuchen lassen. Im Auftrag des Landesumweltamtes Brandenburg Im Wiesenkomplex hat das Potsdamer Ingenieurbüro zwischen Nuthe und Wasser-Boden-Landschaft jetzt aktu- Gröbener Fließ sind ell verschiedene Variantenvorschläge Strukturelemente wie erarbeitet und hinsichtlich der natur- Bäume oder Sträu- schutzfachlichen und gewässeröko- cher kaum zu finden. logischen Zielstellungen, Machbarkeit Bei der Umgestaltung und Kosten geprüft. Der Landschafts- der Alten Nuthe wer- Relikte des ursprünglich stark mä- den Landkreisen Teltow-Fläming und den deshalb gleich- Förderverein stellt eigene Flächen für zeitig Gehölze am andrierenden Nuthelaufs zwischen Potsdam-Mittelmark zeichnet in den naturnahen Umbau des Gewäs- Gewässer gepflanzt Jütchendorf, Gröben und Saarmund diesem Bereich noch einen der ur- serlaufs zur Verfügung. Wenn alle Ge- um die Landschafts- sind bis heute erhalten geblieben. sprünglichen Nuthearme nach. An nehmigungen vorliegen, soll noch in struktur aufzuwerten. Unter der Bezeichnung „Alte Nuthe“ diesem Verlauf orientierend, soll ein 2009 mit Mitteln des EU-LIFE Projekts gibt es neben der stark ausgebauten Teil der alten Fließstrecke an die heu- „Binnensalzstellen Brandenburgs“ ein kanalisierten Nuthe, kleinräumig tige Topografie angepasst, möglichst alter Nuthelauf bei Gröben neu ent- kurze naturnahe Abschnitte und an- naturnah wiederhergestellt werden. stehen. dere, zu Meliorationsgräben ausge- Der erste Altarm zwischen Königs- Peter Koch baute Teile. Die Kreisgrenze zwischen graben und Saarmunder Elsbruch- Mehr Raum für salzige Pflanzen Angepasste Landnutzung überführt. Am Gröbener See konn- te die Verdrängung der Salzpflanzen damit gestoppt werden. Mit dem EU-LIFE Projekt „Binnen- salzstellen Brandenburgs“ werden zusätzlich Standorte, auf denen eine In der Vergangenheit regelmäßige Nutzung nicht mehr wurden die nassen möglich war, neu eingerichtet. Schilf- Binnensalzstandorte bestände auf Nasswiesen, die mit entweder entwäs- sert und so nutzbar konventioneller Technik nicht mehr gemacht oder die zu bewirtschaften waren, werden mit Nutzung wurde Spezialtechnik gemäht und beräumt. aufgegeben. In bei- An Stellen wo bereits Erlenaufwuchs den Fällen sind die eingesetzt hat, wird der Gehölzbe- Existenzbedingungen für die Salzvegetation stand beseitigt, bevor die Flächen ge- gestört. mäht werden. In den darauffolgenden Jahren werden die Salzwiesen dann vorzugsweise beweidet. In enger Zu- sammenarbeit mit den Landwirten Fotos: P. Koch vor Ort stehen die Chancen für die Nur dort wo salzhaltiges Grund- überwuchert und verdrängt werden, Erhaltung der Binnensalzstellen in der wasser an die Oberfläche aufsteigt müssen die Flächen unbedingt regel- Nuthe-Nieplitz-Niederung sehr gut. kann sich Salzvegetation unter güns- mäßig genutzt werden. Für die in- Peter Koch tigen Bedingungen auch im Binnen- tensive Landwirtschaft vergangener land etablieren. Unweit des Gröbener Jahrzehnte waren diese Standorte Sees befindet sich eine bedeutende nicht geeignet. Das änderte sich in Binnensalzstelle. Um diese Vegetati- der Nuthe-Nieplitz-Niederung mit onsform zu erhalten müssen weitere der Umstellung auf extensive Land- Voraussetzungen, wie oberflächenna- nutzungsformen nach 1990. Die Was- he Grundwasserstände und zeitweise serrückhaltung wurde verbessert Überschwemmungen, gegeben sein. und Ackerbewirtschaftung wurde in Damit die Salzpflanzen nicht von Schilf standortangepasste Grünlandnutzung

März 2009 43

NNo11.special.indd 43 28.02.2009 2:03:04 Uhr

Walnuss (Juglans regia) Baum des Jahre 2008

Ratgeber

„Der Nussbaum liefert gute Früchte, Foto: Lars Wendlandt belohnt wird er mit Schlägen.“ Archäologische Funde belegen die Blüten getrennt am selben Baum. Der Kleinsäugern sehr beliebt. Gönnen Einst wurden die Verbreitung der Walnuss vor der Eis- Pollen der männlichen Blüten wird wir ihnen ihren Anteil, sie gehören zu Nüsse von den Ästen zeit auch in Mitteleuropa. Die Römer auch von Bienen gesammelt. artenreichen Lebensgemeinschaften, der Bäume abgeschla- brachten sie, wie auch viele andere Ob- Die Pflege dieser Bäume erfordert besonders auch in Streuobstwiesen. gen. starten, mit über die Alpen, zunächst wenig Aufwand, da in der Regel kein Herbert Bednarz Die alte Bezeichnung „Persische Nuss“ deu- in die klassischen Weinbaulagen. Die Baumschnitt erforderlich ist. Sollte tet auf die ursprüng- weitere Verbreitung verdanken wir dennoch einmal eine zu einseitig ent- liche Heimat im später insbesondere den Mönchen. wickelte Astpartie das Gleichgewicht Süden Eurasiens hin. Walnussbäume können älter als 100 stören, wird das im August korrigiert. Ein gut entwickelter Jahre werden, dabei eine Höhe von 25 Da Walnussbäume stark zum „Blu- Baum kann mehr als m und einen Kronendurchmesser von ten“ neigen, schneidet man nicht im 40 kg Nüsse tragen. bis zu 15 m erreichen. Der Abstand Frühjahr. In jedem Fall sollten Schnitt- Trockene Walnüsse enthalten 50-65 % zu benachbarten Bäumen sollte also wunden mit Baumwachs verschlossen Fett und 16-20 % bei der Pflanzung entsprechend groß werden. Rohprotein, dazu eine sein. Veredelte Exemplare sind meist Seit 2004 wachsen auch in unserer breite Palette lebens- nicht so starkwüchsig, besitzen bes- Streuobstwiese am Lankendamm 10 wichtiger Vitamine. sere Fruchtqualität und setzen früher Walnusssämlinge. Durchlässiger, san- Stehen Walnussbäume mit dem Ertrag ein. diger Boden, z. T. mit Lehmschleiern in ungünstigen Lagen Das Holz ist bei Schreinern, Drechs- im Untergrund, auf einer kaum durch erfrieren Neuaustrieb lern und Holzschnitzern sehr begehrt. Spätfröste gefährdeten Geländeer- und Blütenanlagen oft. Der Ernteertrag Es ist hart, dabei aber verhältnismäßig hebung südlich vom Blankensee, sind bleibt aus und die biegsam, wenig schwindend und dau- für Walnüsse günstige Standortver- Bäume werden in erhaft. Als Furnierholz ist es mit seiner hältnisse. Für die Streuobstwiese sind ihrer Entwicklung reichen Maserung und besonderem Walnussbäume eine willkommene nachhaltig geschädigt Glanzvermögen besonders gefragt. Bereicherung. Sie entwickeln sich er- Einzelbäume sind für große Gär- freulicherweise ohne größeren Pfle- Foto: P. Koch ten, Höfe oder Plätze gut geeignet. geaufwand, mit kräftigem jährlichen Ihre mächtigen, malerischen Kronen Zuwachs. Wir wollen deshalb weitere bieten in heißen Sommern ideale veredelte Pflanzen verschiedener Sor- Schattenplätze und halten dabei noch ten in bestehende Lücken pflanzen. Mücken fern. Als sogenannte „Wind- Übrigens sind die nahrhaften Nüsse Fotos folgende Seite: bestäuber“ tragen Walnussbäume un- auch bei Vogelarten, wie Spechten und Dr. Rainer Zelinski, Maik scheinbare männliche und weibliche Kleibern sowie auch bei nagenden Marsch und Uwe Schulze

März 2009 45

NNo11.special.indd 45 28.02.2009 2:03:56 Uhr Spargel-­Walnuss-­Suppe. „Wer eine Nuss gegessen hat 250 g Spargel 1,5 l Wasser soll die Schalen wegräumen“ 80 g Butter 150 g Nüsse/gehackt Man kann sie aber auch weiter verwenden. 300 ml Sahne 1 Glas Sherry 7)33%. Aus Blättern des Walnuss- ein Säckchen, bevor man Wolle oder Salz und Pfeffer baumes können Tinkturen und Seide einlegt, verhindert man, dass Spargelköpfe abtrennen, den restlichen Aufgüsse gegen Hautekzeme sich Schalenreste im Stoff verfangen. geschälten Spargel in dem Wasser 10- 3#(!&&4%.%2')% oder Magen- und Darmentzün- Um eine gleichmäßige Färbung zu er- 15 Min. kochen, danach mit dem Mixer dungen hergestellt werden und reichen, sollte der Stoff regelmäßig ge- zerkleinern. (Bei Bedarf durch ein Sieb in Frankreich lässt man Frisch- rührt werden. Je länger die Färbezeit, geben.) Die Butter in einem Topf erhitzen, Ratgeber käse darin reifen. Für die Pflan- umso dunkler der Farbton. So kann die Nüsse ca. 5 Min. darin bräunen. Die zenfärberei können fast alle Teile man durch unterschiedliche Färbe- Brühe mit den Spargelköpfen dazugeben, aufkochen und 10 Min. ziehen lassen. Mit des Baumes, wie Baumrinde, Wurzel- dauer eine ganze Palette herrlicher Salz und Pfeffer abschmecken. Den Sher- Am Spinnrad: rinde, Blätter und die grünen Schalen Brauntöne erzeugen. Anschließend ry und die Sahne dazugeben und unter Dora Bednarz der Nüsse, verwendet werden. Beson- lässt man die nassen Stoffe für 30 Rühren langsam erhitzen. ders intensive Färbekraft besitzen die Minuten an frischer Luft abtropfen, grünen Schalen. Für besonders scho- wobei das Tropfwasser weiter ver- Walnusstorte. nende Kaltfärbungen von Wolle oder wendet werden kann. Die Einwir- 200 – 250 g Nüsse, gemahlen Seide ist das sehr vorteilhaft. Sobald kung von Sauerstoff bringt dann die 200 g Zucker die ersten Walnüsse vom Baum fallen, endgültige Farbgebung. Anschließend 200 g Äpfel, roh, grob geraspelt (z.B. Boskoop) werden die teilweise schon verfärbten kann der Sud aus der Kaltfärbung nach 100 g Gries Schalen gesammelt und für sofortige „Abseihen“ der Schalen, sogar noch 20 – 30 g Kakao Anwendungen in Regenwasser ein- aufgekocht und gebeizte Wolle bei 4 -5 Eier, Eiweiß zu Schnee schlagen geweicht. Der Anteil an noch grünen 90°C und einer Stunde Einwirkzeit 1 Pck. Backpulver Schalen bestimmt dann die Intensität damit gefärbt werden. Das ergibt dann 1 Pck. Vanillezucker, wer mag 1 Prise der Farbe. Für spätere Färbeaktionen hellere Farbtöne. Beachten muss man, Zimt sind getrocknete Schalen bis zu 1 Jahr dass die Farbaufnahme von Wolle sehr 100 g Rosinen (muss aber nicht) In einer gefetteten Springform 20 – 25 Färbergrundregel haltbar. Der hohe Anteil an Gerbsäure unterschiedlich ist. Beim Färben mit verhindert Schimmelbefall. natürlichen Mitteln ist also Auspro- Min. backen. Dazu Schlagsahne reichen für einen warmen oder die Torte mit Schlagsahne füllen. ­Kupferbraunton: Zum Färben verwendet man mög- bieren angesagt und Überraschungen 4kg frische Walnuss- Obenauf Schokoguss mit Walnusshälften lichst Gefäße aus Ton. Gibt man die sind nicht ausgeschlossen! garnieren. schalen für 400g zu Nussschalen nach dem Einweichen in Dora Bednarz ­färbendes Material. Guten Appetit wünscht Dora Bednarz

Athene noctua – Der Steinkauz Hilfe für eine kleine Eule Wir suchen Verbündete Falk Witt ist der erste Steinkauzzüch- Auswilderung und Wiederansiedelung von Steinkäuzen! ter in der Nuthe-Nieplitz-Niederung. Helfen Sie mit Ihrer Spende Im Sommer 2008 wurden erste Jung- - beim Bau von Nistkästen (Brutröhren) vögel in Körzin ausgewildert. Mit Um- - beim Bau und der Einrichtung von Volieren stellung der Landnutzung ab 1991 - bei der aufwendigen Zucht und Futterversorgung sind wieder Lebensräume für die klei- nen Eulen entstanden. Langfristig soll Werden Sie Projektpartner! jetzt versucht werden wieder einen Wir Informieren Sie über Möglichkeiten zur Unterstützung der stabilen Bestand zu etablieren. Min- Zucht und Auswilderung. destens 50 Jungvögel müssen jährlich Tel.: 033204-41867 e-mail: [email protected] ausgewildert werden. An geeigneten Internet: www.foerderverein-nuthe-nieplitz.de Auswilderungsorten müssen Nisthil- Spendenkonto: Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam Kto.: fen installiert werden. 352 606 766 9 BLZ 160 500 00 Ein hochstämmiger Obstbaum ist Le- Baumpaten gesucht! Ihr Beitrag für die Artenvielfalt bensraum für rund 1000 Tierarten! Sie erhalten Ihren persönlichen Baum- ENERCON Technologie – Eine kontinuierliche Entwicklung Aber die Pflege und Bewirtschaftung pass und die Patenbäume tragen Ihr der großen Bäume ist arbeits- und kos- persönliches Namensschild. tenintensiv. Wir pflanzen 36 hochstämmige Obst- Info im NaturParkZentrum oder beim bäume am Weg zum NaturParkZentrum Landschafts-Förderverein Regenerative Energien – ein Wachstumsmarkt, der durch die dynamischen Impulse im Glauer Tal. Alte Apfel-, Pflaumen- und Rufen Sie an 033731-700460 oder zukunftsweisender Innovationen von ENERCON bedeutend geprägt wurde und weiterhin Kirschsorten für die Sortenvielfalt. 033204-42342 e-mail: geprägt wird. Visionen, Forschungsgeist und Mut zur Innovation prägen den Erfolg von Werden Sie Baumpate am [email protected] ENERCON in der Vergangenheit und in Zukunft. NaturParkZentrum! Internet: www.foerderverein-nuthe-nieplitz.de Unterstützen Sie die Erhaltung alter Obstsorten Spendenkonto: Mittelbrandenburgische Helfen Sie seltenen Lebensraum zu er- Sparkasse Potsdam Kto.: 352 606 766 9 halten BLZ 160 500 00 ENERCON GmbH s Dreekamp 5 s D-26605 Aurich s Tel. +49 49 41 927-0 s Fax +49 49 41 927-109 s www.enercon.de 46 Land in Sicht Nr. 11

LW_AZ_210x297_Naturparkmagazin.indd 1 03.12.2008 16:30:05 Uhr NNo11.special.indd 46 28.02.2009 2:04:23 Uhr 7)33%. 3#(!&&4%.%2')%

ENERCON Technologie – Eine kontinuierliche Entwicklung

Regenerative Energien – ein Wachstumsmarkt, der durch die dynamischen Impulse zukunftsweisender Innovationen von ENERCON bedeutend geprägt wurde und weiterhin geprägt wird. Visionen, Forschungsgeist und Mut zur Innovation prägen den Erfolg von ENERCON in der Vergangenheit und in Zukunft.

ENERCON GmbH s Dreekamp 5 s D-26605 Aurich s Tel. +49 49 41 927-0 s Fax +49 49 41 927-109 s www.enercon.de

LW_AZ_210x297_Naturparkmagazin.indd 1 03.12.2008 16:30:05 Uhr NNo11.special.indd 47 28.02.2009 2:04:26 Uhr Naturpark Uckermärkische Seen Templin

Fürstenberg

Zehdenick Oder

Berlin Brandenburg

Potsdam Ludwigsfelde Beelitz Naturpark Nuthe-Nieplitz Naturpark Nuthe- Luckenwalde Nieplitz

Beste Glückwünsche zum 10-jährigen Bestehen. Wir fördern die Naturparks Uckermärkische Seen und Nuthe-Nieplitz mit unserem Angebot »EMB Natur«.

EMB Erdgas Mark Brandenburg GmbH Telefon 0180 2 7495-10* Großbeerenstr. 181–183 E-Mail [email protected] 14482 Potsdam Internet www.emb-gmbh.de (*6 ct pro Einwahl, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunk)

emb_az_natur_a4_hoch_0908_100Jahre_RZ_02.indd 1 16.10.2008 10:11:55 Uhr NNo11.special.indd 48 28.02.2009 2:04:30 Uhr