Windpark Unterstinkenbrunn Beschreibung des Vorhabens

Projekt Windpark Unterstinkenbrunn

Standortgemeinden Gemeinde Unterstinkenbrunn, Gemeinde (nur Kabeltrasse) Gemeinde (nur WEA Zufahrt) Verwaltungsbezirk , Niederösterreich Auftraggeber

Windkraft Simonsfeld AG Vorstand: Martin Steininger Simonsfeld 57a 2115 Ernstbrunn Ausgabedatum 25.03.2013 Seitenzahl 48 Verfasser Dipl.Ing. Albert Nagler Projektleiter Dipl.Ing. Albert Nagler

Energiewerkstatt Consulting GmbH Katztal 37 · 5222 Munderfing · tel +43 7744 201410 fax +43 7744 2014141 UID: ATU 656 47 678 office @ewsconsulting.at FBNr.: FN 344782h www.ewsconsulting.com LG Ried/Innkreis Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Inhaltsverzeichnis

1 Zweck des Vorhabens ...... 4 2 Kenndaten des Vorhabens ...... 4 3 Umfang und Grenzen des Vorhabens ...... 5 3.1 Vorhabensumfang ...... 5 3.2 Vorhabensgrenze ...... 5 3.3 Anlagen und Einrichtungen außerhalb des Vorhabens ...... 5 4 Lage ...... 6 4.1 Allgemeines ...... 6 4.2 Widmungskategorie der WEAStandorte ...... 9 4.3 Lage in Relation zu Schutzgebieten ...... 10 4.4 Lage in Relation zu Siedlungen und Wohnbauland ...... 11 4.5 Bestehende WEAs im relevanten Umfeld ...... 11 5 Technische Angaben zur Windenergieanlage ...... 12 5.1 Kenndaten der Windenergieanlage ...... 12 5.2 Darstellung der Windenergieanlage ...... 14 5.3 InnenAusstattung der Windenergieanlage ...... 15 5.4 Kennzeichnung für die Luftfahrtsicherheit ...... 15 6 Windpark-Infrastruktur ...... 17 6.1 Elektrische Anlagen zum Netzanschluss ...... 17 6.2 SCADA ...... 19 6.3 Wegenetz und Verkehrskonzept ...... 19 6.4 Kranstellflächen inkl. Montageflächen und ggf. Lagerflächen ...... 21 6.5 Weitere Infrastruktureinrichtungen in der Bauphase ...... 22 7 Sicherheitsvorkehrungen zum Personenschutz ...... 23 7.1 Sicherheitsvorkehrungen bei Eisansatz ...... 23 7.2 Maßnahmen zum Arbeitnehmerschutz ...... 24 8 Projektbegleitende Maßnahmen ...... 25 8.1 Maßnahmen in Bezug auf Kulturgüter ...... 25 8.2 Maßnahmen in Bezug auf Sachgüter ...... 25 8.3 Maßnahmen in Bezug auf den Erholungswert der Landschaft ...... 25 9 Flächenbedarf ...... 26 9.1 Flächenbedarf für Anlagen und Infrastruktur ...... 26 9.2 Bedarf an Waldflächen (gemäß Forstgesetz 1975) ...... 26 10 Darstellung der Bauphase ...... 28 10.1 Erdkabelverlegung und Errichtung elektrotechnischer Einrichtungen ...... 28 10.2 Errichtung der Zufahrten, Montageplätze und Fundamente ...... 30 10.3 Errichtung der Anlagen ...... 31 10.4 Bauverkehrskonzept, Transportwege und frequenzen ...... 32 10.5 Zeit und Ablaufplan ...... 33 11 Darstellung der wesentlichen Merkmale der Betriebsphase ...... 33 11.1 Start der WEA ...... 33 11.2 Regelbetrieb ...... 33 11.3 Trudelbetrieb ...... 33 11.4 Wartungen ...... 34 11.5 Störfälle und Reparaturen ...... 34 11.6 Betriebsüberwachung ...... 34

25.03.2013 | Seite 2 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

12 Produktions- und Verarbeitungsprozesse ...... 36 12.1 Materialien in Errichtungs und Betriebsphase ...... 36 12.2 Transportmittel und Fahrten ...... 37 12.3 Anzahl der Beschäftigten und Benutzer ...... 37 13 Vorhabensbedingte Emissionen, Rückstände und Abfälle ...... 42 13.1 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Errichtungsphase ...... 42 13.2 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Betriebsphase ...... 43 13.3 Emissionen bei Stör und Unfällen ...... 43 13.4 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Rückbau und Nachsorgephase ...... 44 14 Klima- und Energiekonzept gem. § 6 (1) Z 1 lit.e UVP-G ...... 46 14.1 Eigenbedarf ...... 47 14.2 Stromerzeugung während der Betriebsphase ...... 47 14.3 Energie und Umweltbilanz ...... 47 15 Bestanddauer, Rückbau- und Nachsorgephase ...... 48 16 Maßnahmen zur Beweissicherung und zur begleitenden Kontrolle ...... 48

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: ÜbersichtsLageplan des Windparks Unterstinkenbrunn ...... 8 Abbildung 2: DetailLageplan des Windparks Unterstinkenbrunn ...... 9 Abbildung 3: Darstellung der Windenergieanlage REpower 3.2M114 [Quelle: REpower] ...... 14 Abbildung 4: Schema des gesamten Windparknetzes ...... 18 Abbildung 5: Verkehrskonzept Windpark Unterstinkenbrunn ...... 21 Abbildung 6: Fotos zur Erdkabelverlegung (Fotos: Energiewerkstatt Consulting GmbH) ...... 29

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Standortparzellen der gegenständlichen Windenergieanlagen ...... 7 Tabelle 2: Abstände zu den nächstgelegenen Schutzgebieten ...... 10 Tabelle 3: (Minimal)Abstände der WEAs zu den nächstgelegenen Siedlungen, Ortschaften und Wohnobjekten ...... 11 Tabelle 4: Flächenbedarf – Gesamtaufstellung ...... 26 Tabelle 5: Rodungen ...... 26 Tabelle 6: Bauzeitplan Windpark Unterstinkenbrunn ...... 35 Tabelle 7: Wassergefährdende Stoffe der REpower 3.2M114 (Quelle: REpower) ...... 36 Tabelle 8: Anzahl der Beschäftigten und Benutzer ...... 38 Tabelle 9: Materialfluss für Wegebau, Bauplätze und Fundamente ...... 41 Tabelle 10: Art und Menge anfallender Reststoffe in der Bauphase ...... 42 Tabelle 11: Art und Menge anfallender Reststoffe in der Betriebsphase (Quelle: REpower) ...... 43 Tabelle 12: Jährliches Emissions und Brennstoffreduktionspotential des Windparks Unterstinkenbrunn ...... 48

25.03.2013 | Seite 3 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

1 Zweck des Vorhabens

Zweck des Windparks ist die nachhaltige, risikoarme und klimaschonende Erzeugung elektrischer Ener gie durch die Nutzung der Windenergie am Standort Unterstinkenbrunn. Der Windpark Unterstinken brunn ist ein Beitrag zur Produktion elektrischer Energie in Österreich und verringert so die Stromimpor te nach Österreich und die Abhängigkeit von nicht heimischen Energieträgern.

2 Kenndaten des Vorhabens

Projektbetreiber Windkraft Simonsfeld AG

Vorstand: Martin Steininger

Windenergieanlage REpower 3.2M114

Rotordurchmesser 114 m, Nabenhöhe 143 m

Nennleistung 3,170 MW

Anzahl der WEAs 7

Bundesland Niederösterreich

Verwaltungsbezirk Mistelbach

Standortgemeinden Unterstinkenbrunn

Laa an der Thaya (nur Kabeltrasse)

Stronsdorf (nur WEAZufahrt)

Katastralgemeinden Unterstinkenbrunn, Hanfthal, Laa an der Thaya, Unterschoderlee

Relevante Nachbargemeinden für Windpark keine

(Anmerkung: Relevante Nachbargemeinde im Sinne der Novelle des Niederösterreichischen Raumord- nungsgesetzes (Kundmachung von 26.05.2004). Das bedeutet, dass der Abstand der Widmungsfläche „Grünland Windkraftanlage“ zur nächstgelegenen Widmungsfläche „Wohnbauland“ einer Nachbarge- meinde weniger als 2.000 m beträgt.)

25.03.2013 | Seite 4 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

3 Umfang und Grenzen des Vorhabens

3.1 Vorhabensumfang

Das Vorhaben umfasst im Wesentlichen folgende Bestandteile:

1. Errichtung und Betrieb von 7 Windenergieanlagen (WEAs)

Das Windparkprojekt besteht aus 7 WEAs der Type REpower 3.2M114 mit einer Nabenhöhe von 143 m und einem Rotordurchmesser von 114 m. Die Nennleistung der WEA beträgt je Anlage 3.170 kW, jene des gesamten Windparks demnach 22,19 MW. Die Spannung der von den Windenergieanlagen erzeug ten elektrischen Energie wird mit Hilfe von Transformatoren auf Mittelspannung transformiert. Mit telspannungsschaltanlagen ermöglichen u.a. das Trennen der Anlagen vom Netz. Transformator und Schaltanlagen befinden sich bei den gegenständlichen Anlagen im unteren Bereich des Turmes.

2. Windpark-Verkabelung und Netzanbindung

Die einzelnen Windenergieanlagen werden über MittelspannungsErdkabelsysteme (u.a. mit LWL Leerrohren mit Lichtwellenleiter) untereinander verbunden. Ein weiteres Mittelspannungs Erdkabelsystem führt von den Windenergieanlagen zu den Netzanschlusspunkten der EVN Netz GmbH (UW Laa). An den Netzanschlusspunkten befinden sich die Eigentumsgrenzen zwischen dem Konsens werber und der EVN Netz GmbH.

3. Errichtung von Kranstellflächen, (Vor-)Montageflächen und Lagerflächen sowie Errichtung und Adaptierung der notwendigen Anlagenzufahrten

Zur Errichtung der Windenergieanlagen und ggf. bei Reparaturen und Wartungen sind Montageplätze erforderlich (auch als Bauplätze oder Kranstellflächen bezeichnet). Die unmittelbare Zufahrt zu den WEAStandorten erfolgt weitgehend über das bestehende Wegenetz, welches für den Baustellenverkehr und den Transport der WEAKomponenten adaptiert werden muss. Zum Teil sind die Anlagenzufahrten auch neu zu errichten.

3.2 Vorhabensgrenze

Die Grenze des gegenständlichen Vorhabens (im Sinne des UVPG 2000) stellen die Kabelendverschlüs se, der vom Windpark kommenden Erdkabel im UW Laa dar. Die Kabelendverschlüsse sowie diverse Muffen (etc.) sind noch Teil des Vorhabens. Alle aus Sicht des geplanten Windparks (den Kabelendver schlüssen und Muffen) nachgeschalteten Einrichtungen und Anlagen sind nicht Gegenstand des Vorha bens.

3.3 Anlagen und Einrichtungen außerhalb des Vorhabens

Nicht zum Vorhaben gehören die Anlagen und Einrichtungen im Bereich des Netzanschlusspunktes, wel che sich im Eigentum der EVN Netz GmbH befindet (UW Laa). Im Umspannwerk erfolgt die Zählung der eingespeisten Energie und die Einspeisung ins öffentliche Netz.

25.03.2013 | Seite 5 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

4 Lage

4.1 Allgemeines

Die geplanten Anlagenstandorte des Windpark Unterstinkenbrunn liegen im Gemeindegebiet der Ge meinde Unterstinkenbrunn im Bezirk Mistelbach, Bundesland Niederösterreich.

Zur Benennung und Kennzeichnung werden die einzelnen Windenergieanlagen mit der Bezeichnung „WEA USB01“ bis „WEA USB07“ durchnummeriert.

Die einzelnen Anlagenstandorte befinden sich auf landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen, ca. 1,7 km nordwestlich von Unterstinkenbrunn, auf einer Seehöhe von ca. 185 m. Die weiteren nächstgelegenen Ortschaften zum Windpark sind Hanfthal im Nordosten in ca. 2 km Entfernung, Wulzeshofen im Nord westen liegt in ca. 2,8 km Entfernung.

Nachbargemeinden von Unterstinkenbrunn sind die Stadtgemeinde Laa an der Thaya, die Gemeinde und die Marktgemeinde Stronsdorf.

Im Gemeindegebiet von Unterstinkenbrunn sind abgesehen von der Errichtung und dem Betrieb der Windenergieanlagen auch die nötigen Infrastruktureinrichtungen geplant. Diese umfassen im Wesentli chen die windparkinterne Verkabelung (MittelspannungsErdkabelsysteme), sowie die Errichtung und Adaptierung von Zufahrtswegen und die Errichtung von Kranstell, (Vor)Montage und Lagerflächen. Durch die Anbindung an das öffentliche Netz im UW Laa ist auch das Gemeindegebiet von Laa an der Thaya durch das Vorhaben betroffen. Ein MittelspannungsErdkabelsystem muss zum UW Laa verlegt werden.

25.03.2013 | Seite 6 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Die nachfolgende Tabelle zeigt die von den gegenständlichen WEAStandorten betroffenen Grundparzel len, wobei die fett markierten ParzellenNummern jene Grundstücke kennzeichnen, auf welchen die Fundamente geplant sind:

Grundstücks- Katastral- Polit. WEA nummer * GST-Nutzung gemeinde Gemeinde Bezirk

USB-01 2039, 2040, Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach 2041 , 2042 , Nutzung brunn brunn 2043

USB-02 2073, 2074, Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach 2075 , 2076/1, Nutzung brunn brunn 2076/2

USB-03 2308, 2309 Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach Nutzung brunn brunn

USB-04 2050 , 2053, Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach 2054 Nutzung brunn brunn

USB-05 2089, 2090, Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach 2091, 2092 Nutzung brunn brunn

USB-06 2101, 2102 Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach Nutzung brunn brunn

USB-07 2097 Landwirtschaftliche Unterstinken Unterstinken Mistelbach Nutzung brunn brunn * Fett hervorgehoben sind die Nummern jener Grundstücke, auf welchen die Fundamente der WEAs geplant sind. Die nicht markierten Nummern bezeichnen die durch Kranstellflächen, Vormontageflächen oder vom Luft- raum der WEAs betroffenen Parzellen.

Tabelle 1: Standortparzellen der gegenständlichen Windenergieanlagen

25.03.2013 | Seite 7 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Abbildung 1: ÜbersichtsLageplan des Windparks Unterstinkenbrunn

25.03.2013 | Seite 8 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Abbildung 2: DetailLageplan des Windparks Unterstinkenbrunn

4.2 Widmungskategorie der WEA-Standorte

Die Errichtung der Windenergieanlagen ist auf Flächen geplant, welche in „Grünland Windkraftanlage“ umgewidmet werden.

Die Umwidmung soll im April 2013 durch den Gemeinderat beschlossen werden.

25.03.2013 | Seite 9 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

4.3 Lage in Relation zu Schutzgebieten

Die Standorte der Windenergieanlagen, die windparkinterne Verkabelung und die Infrastruktureinrich tungen der Zufahrt sind nicht in naturschutzrechtlich geschützten Gebieten geplant, insbesondere nicht in einem Kategorie AGebiet gemäß Anhang 2 zum UVPG 2000.

Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft über die nächstgelegenen Schutzgebiete unterschiedlicher Kate gorien in Niederösterreich. Alle übrigen Schutzgebiete befinden sich in einer Entfernung von über 10 km zum geplanten Windpark.

Schutzgebietskategorie Bezeichnung des Abstand zum Bemerkung (Vorkommende Schutzgebietes Windpark Schutzobjekte) Landschaftsschutzgebiet Leiser Berge ca. 9 km

Falkenstein ca. 16 km

Naturschutzgebiet Zwingendorfer ca. 7 km Glaubersalzgebiet

Vogelschutzgebiet Westliches Weinviertel ca. 13 km Wespen und Adlerbussard, (Natura 2000) Rohr und Wiesenweihe, Wach telkönig, Großtrappe, Uhu

FFH-Gebiet Weinviertler ca. 10 km (Natura 2000) Klippenzone

Tabelle 2: Abstände zu den nächstgelegenen Schutzgebieten

Windenergieanlagen und andere Vorhabensbestandteile sind zudem weder auf (Teil)Flächen weiterer nationaler Schutzgebiete geplant (Naturpark, geschützter Landschaftsteil, Naturdenkmal, Pflanzen schutzgebiet und Ruhegebiet) noch auf Flächen internationaler Schutzgebiete der Kategorien Ramsar Gebiet, Biosphärenreservat und Biogenetisches Reservat.

Bezüglich Naturdenkmale wird hinzugefügt, dass Windenergieanlagen und andere Vorhabensbestandtei le nur auf flächigen Naturdenkmalen geplant werden können und sich die Aussage oben deshalb nur auf flächige Naturdenkmale beziehen kann. Es wird jedoch festgehalten, dass nicht flächige Naturdenkmale ebenfalls nicht vom Vorhaben betroffen sind.

Die Windenergieanlagen und andere Vorhabensbestandteile sind weiters nicht in wasserrechtlichen Schutzgebieten oder in wasserrechtlichen Schongebieten geplant und es bestehen keine wasserwirt schaftlichen Rahmenverfügungen für das Gebiet (vgl. UVEFachbeitrag „Schutzgut Wasser“).

Die Windenergieanlagen sind auch nicht im Bereich von Altlasten oder Verdachtsflächen geplant (vgl. UVEFachbeiträge zu den Schutzgütern Wasser und Boden).

25.03.2013 | Seite 10 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

4.4 Lage in Relation zu Siedlungen und Wohnbauland

Die Standorte der geplanten Windenergieanlagen sind so gewählt, dass lt. Berechnungen im schalltech nischen Bericht (siehe Anhang zum UVEFachbeitrag Schutzgut Mensch) durch die eingehaltenen Ab stände zu den nächstgelegenen Siedlungen und Wohnhäusern potenzielle Beeinträchtigungen durch Schall möglichst gering gehalten werden. Dasselbe gilt für mögliche Beeinträchtigungen durch Schat tenwurf (vgl. Berechnungsblätter zum Schattenwurf im Anhang zum UVEFachbeitrag Schutzgut Mensch).

Die nachfolgende Tabelle 3 zeigt die Abstände der jeweils nächstgelegenen Anlage des Windparks Un terstinkenbrunn zu relevanten Siedlungsgebieten bzw. Wohngebäuden (Immissionspunkte).

Ortschaft, Sied- Abstand WEA- Abstand (geplante) WEA- lungsrand, Mittelpunkt zur nächst- Widmungsfläche zur Nächstgelegene Wohngebäude gelegenen Widmungs- nächstgelegenen Wid- WEA des gegen- etc. grenze (BW oder BS mit mungsgrenze (BW oder ständlichen (Wohngebäude erhöhtem Schutzan- BS mit erhöhtem Schutz- Windparks bzw. Widmungs- spruch), zur Punktwid- anspruch), zur Punktwid- kategorie) mung (Geb) mung (Geb) Unterstinkenbrunn WEA USB03 1.610 m 1.550 m (BW)

Wulzeshofen (BW) WEA USB06 2.850 m 2.750 m

WEA USB03 2.020 m 2.000 m

Hanfthal (BAa) WEA USB05 2.020 m 2.000 m

WEA USB07 2.060 m 2.000 m

Geiselbrechthof WEA USB06 1.530 m 1.460 m (Glf)*

*Abstände zu IP3 dargestellt, da keine „Wohnbauland“ Widmung vorliegt

Tabelle 3: (Minimal)Abstände der WEAs zu den nächstgelegenen Siedlungen, Ortschaften und Wohnobjekten

4.5 Bestehende WEAs im relevanten Umfeld

Bezüglich möglicher kumulativer Effekte infolge von Schall und Schattenwurfauswirkungen befinden sich in relevanten Entfernungen zum Windpark Unterstinkenbrunn keine bestehenden Windparks oder einzelne Windenergieanlagen. In der gesamten Region des nordwestlichen Weinviertels sind noch keine Windenergieanlagen installiert.

Die nächstgelegenen WEAs zum Windpark Unterstinkenbrunn sind die WEA Aspersdorf, in der Nähe von Hollabrunn, die ca. 18 km südwestlich liegt und der Windpark III der sich ca. 19 km entfernt, in südöstlicher Richtung, befindet.

25.03.2013 | Seite 11 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

5 Technische Angaben zur Windenergieanlage

5.1 Kenndaten der Windenergieanlage

Hersteller REpower Systems SE, Überseering 10, 22297 Hamburg, Deutschland Typ 3.2M114 Nennleistung 3.170 kW Rotor Luvläufer mit 3 aktiv verstellbaren Rotorblättern Rotordurchmesser 114 m Turm SpannbetonStahlrohrHybridturm Nabenhöhe 143 m Gesamthöhe 200 m Fundament Ringförmiges StahlbetonFundament, erforderlichenfalls mit Pfählen Generator Doppelt gespeister SchleifringAsynchrongenerator Transformator GussharzTrockentransformator, im Turmfuß Schaltstation typengeprüfte SF6Schaltanlage im Turmfuß Fernüberwachung REguard Monitoring Kenndaten Rotor

Blattanzahl 3 Blattlänge 55,8 m Blattmaterial GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) mit integriertem Blitzschutz Rotorblattverstellung 3 unabhängige, elektrische Stellsysteme mit je eigener Notversorgung Überstrichene Fläche 10.207 m² Rotordrehzahlbereich 6,5 – 14,1 min1 Drehrichtung Rotor Uhrzeigersinn (Blickrichtung windabwärts) Startwindgeschwindigkeit 3,0 m/s Nennwindgeschwindigkeit 12,5 m/s Abschaltgeschwindigkeit 22,0 m/s Blattspitzengeschwindigkeit 75,2 m/s Kenndaten Maschinenhaus

Gondelaufbau GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) Windnachführung Elektromotoren mit Stellgetrieben (Azimutgetriebe) Mechanische Bremsen Hydraulische Haltebremse sowie Rotorarretierung Aerodynamische Bremsen Fahnenstellung der Rotorblätter (primäre Bremse) mit energiegepufferter Notverstelleinheit für jedes einzelne Rotorblatt Getriebe Planeten / Stirnradgetriebe

25.03.2013 | Seite 12 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Turm

Bauart SpannbetonFertigteilHybridturm mit Betonfertigteilsegmenten (unten) und Stahlsegmenten (oben) Aufstieg Innen liegende Leiter mit Sicherheitsinstallationen und mechanische Aufstiegshilfe innen Beleuchtung Die WEA ist mit einer Turminnenbeleuchtung und Notbeleuchtung ausge stattet. Fundamente

Bauart Kreisringförmige Stahlbetonfundamente, ohne oder mit Pfählen (z.B. Flachgründung ohne Auftrieb, Flachgründung mit Auftrieb oder Tiefgrün dung) nach Erfordernis Material Beton C30/37, Betonstahl BSt 500 S

Kenndaten Trafo- und Schaltstation

In jeder Windenergieanlage ist eine Trafo und Schaltstation geplant. Der Trafo dient zur Transformation der elektrischen Spannung auf Mittelspannungsniveau (20 kV oder 30 kV). Mit der i.A. drei oder vier feldrigen SF6Schaltanlage kann die WEA bei Bedarf vom Mittelspannungsnetz getrennt werden.

25.03.2013 | Seite 13 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

5.2 Darstellung der Windenergieanlage

Abbildung 3: Darstellung der Windenergieanlage REpower 3.2M114 [Quelle: REpower]

25.03.2013 | Seite 14 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

5.3 Innen-Ausstattung der Windenergieanlage

Die gegenständliche Windenergieanlage weist u.a. folgende Ausstattungsdetails im Inneren von Turm und Maschinehaus auf:

Steigleiter und Zwischenpodeste im Turm

Im Turmfuß ist eine Türöffnung vorgesehen, die einen wettergeschützten Aufstieg im Turminneren er möglicht. Der Aufstieg zum Maschinenhaus erfolgt über eine ortsfeste Steigleiter mit Steigschutzsystem. Im gegenständlichen Projekt ist eine Steigleiter vom Typ Hailo ALO72 MA vorgesehen, es kann jedoch auch eine technisch gleichwertige Steigleiter zum Einsatz zu kommen.

Befahranlage im Turm

Jede REpower 3.2M114 ist mit einer Befahranlage ausgestattet. Die Befahranlage darf im Allgemeinen maximal von zwei Personen benutzt werden und eine Maximallast von 250 kg nicht überschreiten.

Notbeleuchtung

Im Turm sowie im Maschinenhaus sind mehrere Beleuchtungselemente vorgesehen, die sowohl als Ar beitsleuchten als auch als Notbeleuchtung bei Netzausfall funktionieren. Die Beleuchtungselemente im Turm sind entlang der Aufstiegsleiter und im Maschinenhaus jeweils auf beiden Seiten unterhalb des Maschinenhausdaches installiert. Bei Netzausfall werden die Beleuchtungselemente über eine zentrale USV mit Energie versorgt.

Trafo und Schaltanlage im Turm

Der Transformator und die Mittelspannungsschaltanlage werden innerhalb des Turms installiert. Das Transformatorgehäuse wird direkt auf dem Fundament montiert.

Zum Einsatz kommt ein Trockengießharztransformator der Brandschutzklasse F1 in einem separat abge schlossenem Raum.

Es wird eine Typengeprüfte SF6gasisolierte Kompaktschaltanlage eingesetzt.

5.4 Kennzeichnung für die Luftfahrtsicherheit

Zur Kennzeichnung der Windenergieanlagen als Luftfahrthindernis werden auf Basis bisheriger Erfah rungen folgende Maßnahmen erwartet:

Nachtkennzeichnung

Als Nachtkennzeichnung wird die Vorschreibung des „Feuer W rot“ erwartet, welches i.A. am konstruk tionsmäßig höchsten Punkt des Mastes (am Maschinenhaus) 2fach redundant zu installieren sein wird (Zwillingsleuchten). Für vorgeschriebene Feuer wird eine Betriebslichtstärke von mindestens 100 cd und eine photometrische Lichtstärke von mindestens 170 cd angenommen. Sie müssen voraussichtlich ge taktet und synchronisiert betrieben werden: 1 s hell 0,5 s dunkel – 1 s hell 1,5 s dunkel und haben sich bei einer Unterschreitung einer Tageshelligkeit von 30 Lux zu aktivieren.

Bei den WEA mit 143 Nabenhöhe werden auf halber Höhe des Turms 3 Hindernisfeuer mit einer effekti ven Betriebslichtstärke von 70 cd, je 120° versetzt, rund um den Turm angebracht.

25.03.2013 | Seite 15 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Tageskennzeichnung

Als vorgeschriebene Tageskennzeichnung wird eine rotweißrotweißrote Markierung mit 5 Farbfeldern erwartet, welche mindestens die äußere Hälfte jedes Rotorblattes einnimmt. Die Breite jedes Farbfeldes muss demnach mindestens 10 % der Rotorblattlänge aufweisen, wobei von der Rotorblattspitze begin nend das erste Farbfeld rot auszuführen ist.

Als Farbwerte sind vorgesehen: rot: RAL 3000 weiß: RAL 9010

Umfang der gekennzeichneten Anlagen

Es ist zu erwarten, dass alle Anlagen mit diesen Kennzeichnungen zu versehen sind.

25.03.2013 | Seite 16 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

6 Windpark-Infrastruktur

Abgesehen von den Windenergieanlagen selbst ist auch die für Bau und Betrieb des Windparks Un terstinkenbrunn erforderliche Infrastruktur Bestandteil des Vorhabens.

Die wesentlichen Infrastrukturmaßnahmen umfassen beim gegenständlichen Vorhaben

 die Windparkinterne Verkabelung

 die Kabelsysteme zum Netzanschlusspunkt

 der Ausbau und die Anpassung des Wegenetzes

 die Errichtung von Kranstell, (Vor)Montage und Lagerflächen für Bau, Reparatur und Wartung.

Die vorhabensimmanenten Infrastruktureinrichtungen werden nachfolgend dargestellt.

6.1 Elektrische Anlagen zum Netzanschluss

Die einzelnen Windenergieanlagen sind untereinander über Mittelspannungserdkabel verbunden.

Trassenlänge ca. 9,4 km (windparkintern und vom Windpark zum Umspannwerk) Berührte Gemeinde(n) Unterstinkenbrunn (KG Unterstinkenbrunn) und Laa an der Thaya (KG Hanfthal und KG Laa an der Thaya)) Mitverlegung Runderder, PELeerrohr mit Lichtwellenleiter DN 50 und Leitungswarnband Fremdleitungen Die durchgeführten Erhebungen und deren Ergebnisse sind im Lageplan ersichtlich bzw. tabellarisch aufgelistet (siehe Verzeichnis der berührten fremden Anlagen unter C.6.7 Verzeichnis der berührten fremden Anlagen und Rechte Dritter). Landesstraßen: Es sind folgende Querungen von Landesstraßen geplant: Landesstraße L3076 Landesstraße LB6 Bundesstraßen: Es sind folgende Querungen von Bundesstraßen geplant: Bundesstraße B6 (Laaer Straße) Gewässer: Es sind folgende Gewässerquerungen geplant: Wasserführender Graben Seeschlachtgraben südlich von Laa a.d. Thaya Wasserführender Graben Neurohrgraben südwestlich von Hanfthal Wasserführender Graben Gansbach (2x) im Windparkgelände

Die einzelnen Windenergieanlagen können über Schaltanlagen im Turmfuß bei Bedarf vom Windparknetz getrennt werden bzw. können Kabelstränge bei Bedarf spannungsfrei geschaltet werden.

Details und technische Unterlagen zur Schaltanlage finden sich unter B.6 Technische Angaben zur Wind energieanlage im Abschnitt Elektrotechnik des gegenständlichen Einreichoperats.

Die Anbindung an den Netzanschlusspunkt erfolgt im Prinzip mittels eines 20 kV Erdkabelsystems, be stehend aus 2 Erdkabel, 2 LWLLeerrohren mit Lichtwellenleiter, 1 Runderder und Leitungswarnband.

25.03.2013 | Seite 17 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Die Kabelverlegungen erfolgen sowohl Windparkintern als auch vom Windpark zum Netzanschlusspunkt nach ÖVEL20 im Bereich von Landwirtschaftsflächen in mindestens 100 cm Tiefe und unter Wegen in 80 cm Tiefe.

Die Kabelwege der Verkabelung verlaufen, wie im Lageplan ersichtlich, abgesehen von den erwähnten Querungen und/oder Entlangführungen an Straßen, im Wesentlichen auf Feldwegen und Äckern. Um den Eingriff auf Grund und Boden zu minimieren, erfolgt die Verlegung der Kabel soweit es der Unter grund und die Nähe zu Einbauten erlauben, durch Pflügen. Der dabei entstehende Schlitz wird nach der Verlegung des Kabelbündels wieder geschlossen und durch Walzen geebnet. Auf Strecken, bei denen dies beispielsweise wegen der herrschenden Bodenverhältnisse oder auf Grund benachbarter Nutzungen nicht möglich ist, werden Künetten gegraben, wobei darauf geachtet wird, dass die autochthone Humus schicht separat vom restlichen Aushub zwischengelagert wird. Dadurch kann gewährleistet werden, dass bei der Wiederauffüllung der Künette nach der Grabung weitgehend derselbe Bodenaufbau wieder her gestellt werden kann.

Bei der Verlegung der Erdkabel müssen zur Verbindung einzelner Kabelabschnitte Muffengruben gegra ben werden – dort erfolgt die Wiederherstellung vergleichbar mit der Künettenverlegung.

Alle Arbeiten werden von befugten Fachfirmen im Auftrag des Betreibers ausgeführt.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die geplante Trassenführung schematisch in einer Prinzipskizze. Die Trassenführung ist im Detail in den (Lage)Plänen im Abschnitt B.2 Pläne und Karten des gegenständli chen Einreichoperats dargestellt. Weitere technische Details der Netzanbindung sind unter Punkt C.4 Netzanbindung beschrieben.

Abbildung 4: Schema des gesamten Windparknetzes

25.03.2013 | Seite 18 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

6.2 SCADA .

Die REpower Windenergieanlagen sollen mit Hilfe des REguard SCADASystems überwacht und gesteu ert werden (SCADA = System Control and Data Acquisition).

Die Windenergieanlagen sind dazu über erdverlegte Datenleitungen miteinander verbunden und in einer der Windenergieanlagen ist ein speziell dafür vorgesehener Rechner, der SCADAPC, situiert. Über die sen Rechner werden sämtliche Windenergieanlagen des gegenständlichen Windparks datentechnisch erfasst und es besteht zudem die Möglichkeit des Zugriffs und des Datenaustausches mit der REpower Servicezentrale.

Der Betrieb der Windenergieanlagen erfolgt vollautomatisch, er ermöglicht die Abfrage von Daten sowie eine Fernüberwachung und auch das Reagieren auf ungewollte Betriebszustände.

6.3 Wegenetz und Verkehrskonzept

Für den Bau des Windparks ist eine Adaptierung des bestehenden Wegenetzes in Teilen nötig. Die Zu fahrtswege zu den WEAs müssen teilweise neu errichtet werden.

Ein Verkehrswegekonzept und eine Baustellenzufahrtsregelung werden nach folgenden Grundsätzen erstellt:

 Möglichst geringe Belastung durch Lärm und Staub für die Bevölkerung der Windparkgemein den sowie der umliegenden Gemeinden.

 Bevorzugt Einbahnregelungen und Kreisverkehre im Baustellenbereich mit möglichst kurzen Zufahrtswegen zu den Windenergieanlagen (gültig für Sondertransporte und LKWs).

 Zu und Abfahrtsmöglichkeit für alle Baustellenfahrzeuge, auch Sondertransporte mit Über längen, auf definierten Wegen bei einer maximalen Achslast von 12 t.

 Nutzung der bestehenden Güterwege; ein Neubau von Wegen wird soweit möglich vermie den.

 Befestigung von Wegen, ggf. in Abstimmung mit Gemeinden und AnrainerInnen.

 Wirtschaftlichste Zufahrtsmöglichkeit.

Großräumige Zufahrt

Die Zufahrt der WEAKomponenten von REpower nach Österreich erfolgt von Deutschland kommend auf Autobahnen, seltener auch per Schiff.

Die Transporte der WEAKomponenten auf Straßen und Autobahnen sind im Allgemeinen Sondertrans porte, für welche seitens des Anlagenherstellers bzw. eines beauftragten Unternehmens bei den zustän digen Behörden Genehmigungen eingeholt werden.

Abhängig von diesen Genehmigungen erfolgt der Transport auf den entsprechenden österreichischen Autobahnen oder Schnellstraßen, beispielsweise über die A8, A25, A1, A21, A2, A23, S1 und LB6 bis zur Einfahrt in den Windpark.

Die für Beton und Erdmaterialtransporte sowie von anderen Baufahrzeugen genutzten, weiträumigen Zufahrtsmöglichkeiten erfolgen abhängig von den beauftragten Bauunternehmen sowie ggf. von deren

25.03.2013 | Seite 19 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Subauftragnehmer. Die Zufahrt zum Windpark erfolgt, wie bei Sondertransporten, über die Landesstra ße.

Die Schwertransporter für die WEAs können jeweils bei der Zufahrt der Anlagen wenden. Ausweichplätze für den (öffentlichen) landwirtschaftlichen Verkehr sind nicht erforderlich und nicht geplant.

Die Zufahrtsmöglichkeit zum Windpark muss in vergleichbarer Weise für die Betriebsphase erhalten bleiben, da Reparaturen den Antransport der jeweiligen WEAKomponenten zwingend erforderlich ma chen können.

Wegenetz im Windparkgelände

Die Einfahrten von der Landesstraße zu den jeweiligen WEAStandorten sind an die Anforderungen für die Sondertransporte anzupassen: Die Kurvenradien müssen vergrößert und entsprechend tragfähig gemacht werden.

Nachdem die Transporte die Landesstraße verlassen haben, und ins Windparkgelände eingebogen sind, werden ausschließlich Feldwege genutzt. Teilweise müssen neue Wege für die Zufahrten zu den WEA Standorten errichtet werden. Zudem müssen teilweise die Kurvenradien vergrößert werden. Ansonsten bleibt das bisherige Wegenetz bestehen.

Anpassung der Feldwege

Um den mechanischen Belastungen der Schwertransporter Stand zu halten und den Transportanforde rungen für die WEAKomponenten zu entsprechen, wird eine Verbreiterung der Feldwege auf 4 m ange strebt. Im Übersichtsplan Verkehr (siehe Abbildung 5 bzw. B.2 Pläne und Karten) ist dargestellt, wo welche Adaptierungen zu machen sind. Die Durchführung der Adaptierungen ist im Kapitel 10.2, “Errichtung der Zufahrten, Montageplätze und Fundamente“ beschrieben.

Aufgrund der großen Entfernung der Standorte zu Wohnbauten, können Staub oder Lärmbelastungen während der Errichtung entsprechend den Grundsätzen des Verkehrskonzeptes auf ein Minimum redu ziert werden.

Die Zufahrtsmöglichkeit zu den einzelnen WEAStandorten muss in vergleichbarer Weise für die Be triebsphase erhalten bleiben, da Reparaturen den Antransport der jeweiligen WEAKomponenten zwin gend erforderlich machen können.

25.03.2013 | Seite 20 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Abbildung 5: Verkehrskonzept Windpark Unterstinkenbrunn

6.4 Kranstellflächen inkl. Montageflächen und ggf. Lagerflächen

Bei jeder der gegenständlichen Windenergieanlagen müssen i.A. eine Kranstellfläche inkl. einer Vormon tagefläche und ggf. eine Lagerfläche errichtet werden. Diese dienen im Zuge der Errichtung der Anlage der Aufstellung des Montagekrans, als Rangierfläche für den Hilfskran sowie als Montage und Lagerflä che für aufzubauende Anlagen und Turmteile (etc.). Nur die Kranstellfläche ist dauerhaft befestigt. Eventuell benötigte Lagerflächen neben der WEA werden i.A. vorübergehend mit Baggermatten (oder dergleichen) befestigt.

Die Kranstellflächen inkl. Vormontageflächen werden soweit möglich an die Bearbeitungsrichtung der betroffenen Landwirtschaftsflächen angepasst, um die Bewirtschaftung möglichst wenig zu beeinträchti gen.

25.03.2013 | Seite 21 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

6.5 Weitere Infrastruktureinrichtungen in der Bauphase

Die Stromversorgung während der Bauphase erfolgt über mobile Dieselaggregate. Die sanitären Einrich tungen werden von den bauausführenden Firmen zur Verfügung gestellt. Die Entsorgung erfolgt eben falls durch diese Firmen. Als Aufenthaltsräume werden Baucontainer genutzt, welche von den bauaus führenden Firmen zu Verfügung gestellt werden. Die nicht ortsansässigen Beschäftigten werden in den nahe gelegenen Ortschaften untergebracht.

25.03.2013 | Seite 22 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

7 Sicherheitsvorkehrungen zum Personenschutz

7.1 Sicherheitsvorkehrungen bei Eisansatz

Wesentliche Sicherheitsvorkehrung ist das REpowerSystem zur Erkennung von Eisansatz. Dieses Sys tem ist auch schon bei anderen Windenergieanlagen der Fa. REpower im Einsatz, kann auf langjährige Betriebserfahrungen aufbauen und ist entsprechend ausgereift (vgl. B.6 Technische Angaben zur Wind energieanlage). Das System erkennt Eisansatz sowohl während des Betriebes als auch bei Stillstand der Anlage und schaltet die Anlagen selektiv ab.

Zusätzlich werden alle Anlagen mit redundanten Eisdetektoren ausgerüstet werden, welche bei Stillstand der WEAs Vereisungsbedingungen erkennen (sog. Labko Sensoren).

Nach einem Eisansatzereignis wird eine WEA erst wieder in (Normal)Betrieb versetzt, wenn sich die zuständige Person (Mühlenwart etc.) vor Ort von der Eisfreiheit der Rotorblätter überzeugt hat.

Die anlagentechnischen Vorkehrungen sind jedoch nur ein Teil der Maßnahmen zur Vermeidung von Gefährdungen infolge von Eisansatz sowie zur Vermeidung von Eiswurf von drehenden Rotoren:

Die Zufahrtswege zu den Windenergieanlagen sind Feldwege, die auf Grund der Lage der Anlagen in landwirtschaftlich genutztem Gebiet im Allgemeinen nur von Landwirten benutzt werden. Trotz der ge ringen Nutzungsfrequenz dieser Wege werden bei den Zufahrtswegen zum Windpark in einer Entfernung von mindestens 240 m zu den Anlagenmittelpunkten Warntafeln aufgestellt, welche auf die Gefahr durch Eisfall hinweisen. Aufgrund des gewählten Abstandes zwischen WEA und Warntafeln ist ein ent sprechender Sicherheitspuffer im Vergleich zur berechneten Eisfallweite berücksichtigt. Darüber hinaus werden bei den Windenergieanlagen Warnleuchten montiert, welche beim Steuersignal „Eisansatz“ blin ken.

Die Distanzen der gegenständlichen WEAs zu Straßen (Rand):

Abstand zur Landesstraße B6 im Osten: ca. 950 m zur WEA USB03

Abstand zur Landesstraße L20 im Süden: ca. 1.900 m zur WEA USB02

Abstand zur Landesstraße L3071 im Westen: ca. 3.000 m zur WEA USB01

Abstand zur Landesstraße B45 im Norden: ca. 1.500 m zur WEA USB07

Diese Distanzen entsprechen oder übertreffen gängige Abstände genehmigter oder bestehender Wind energieanlagen zu Autobahnen und Landesstraßen. Eine Gefährdung des Verkehrs auf diesen öffentli chen Straßen ist gemäß bisheriger Erkenntnisse und Erfahrungen auf Grund der genannten Abstände nicht zu erwarten.

25.03.2013 | Seite 23 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

7.2 Maßnahmen zum Arbeitnehmerschutz

Der Windpark Unterstinkenbrunn wird von der Firma Windkraft Simonsfeld AG projektiert und bei positi vem Abschluss voraussichtlich auch errichtet werden.

Die Energiewerkstatt Consulting GmbH wurde für das gegenständliche Projekt mit der Planungskoordi nation beauftragt. Seitens der Energiewerkstatt Consulting GmbH wird Herr Ing. René Lutsch als Pla nungskoordinator namhaft gemacht. Herr Lutsch hat die HTBLA für Bautechnik – Hochbau absolviert, ist zertifizierter Planungs, und Baustellenkoordinator und kann eine mehrjährige Berufserfahrung im Hoch baumanagement und in der Planung von Windparks (Zertifikat der Ausbildung liegt unter „sonstige Un terlagen“ Punkt C.3. bei) vorweisen.

Die Unterlagen zum Arbeitnehmerschutz und Planungskoordination unter B.5 gliedern sich im Wesentli chen folgendermaßen:

Die Beilagen zu „Planungskoordination Bauphase" sind:

 Terminplan / Bauablaufplan (siehe Punkt B.5.1)

 Sicherheits und Gesundheitsschutzplan (siehe Punkt B.5.2)

 Baustellenordnung (siehe Punkt B.5.3)

Die Beilagen zu "Planungskoordination Betrieb" sind:

 Unterlagen für spätere Arbeiten im Betrieb (siehe Punkt B.5.4)

 Sicherheitskonzept (siehe Punkt B.5.5)

 Anforderungskatalog zum Arbeitsschutz (siehe Punkt B.5.6)

Die Unterlagen wurden gemäß BauKG in der aktuellen Fassung erstellt. Die ÖNORM B 2107 wurde bei der Umsetzung berücksichtigt.

25.03.2013 | Seite 24 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

8 Projektbegleitende Maßnahmen

Als „Projektbegleitende Maßnahmen“ werden hier ausschließlich solche Maßnahmen verstanden und nachfolgend beschrieben, welche erstens Bestandteil des Vorhabens sind und zweitens naturschutzfach liche oder ähnlich geartete Zielsetzungen verfolgen.

8.1 Maßnahmen in Bezug auf Kulturgüter

Als Vermeidungsmaßnahme wurde im Februar 2013 eine Begehung des Eingriffsraums seitens der be auftragten ARDIG Archäologischer Dienst GesmbH durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse der Begehun gen werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Maßnahmen zum Umgang mit den Fundstellen definiert.

8.2 Maßnahmen in Bezug auf Sachgüter

Von der Baumaßnahme betroffene Ver und Entsorgungsleitungen sowie Drainagen der Entwässerungs anlagen werden, wenn erforderlich, auf Kosten des Projektwerbers durch geeignete Maßnahmen vor Beeinträchtigungen geschützt.

Sämtliche durch die Umsetzung des Projekts verursachten Auswirkungen auf Sachgüter sind durch pri vatrechtliche Verträge mit den Eigentümern bzw. Berechtigten zu bereinigen.

8.3 Maßnahmen in Bezug auf den Erholungswert der Landschaft

Während der Bauphase kommt es zu einer erhöhten Verkehrsbelastung auf dem landwirtschaftlichen Wegenetz, auf welchen kurze Abschnitte von beschilderten Radwegen verlaufen.

Zur Verminderung der Auswirkungen und zur Vermeidung von Unfällen können betroffene Radwege kleinräumig umgeleitet werden. Bzw. werden Verkehrsschilder mit Warn bzw. Vorfahrtshinweisen an gebracht.

25.03.2013 | Seite 25 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

9 Flächenbedarf

9.1 Flächenbedarf für Anlagen und Infrastruktur

Die für die Errichtung und den Betrieb der Windenergieanlagen und der notwendigen Infrastruktur benö tigten (ungefähren) Gesamtflächen werden in nachfolgender Tabelle 4 zusammenfassend dargestellt:

Art der Fläche Länge Breite Einzelmaß Fläche [m] [m] [m²] [m²]

7 Kranstellflächen 3.2M114 (durchschnittlich) 60 30 1.800 12.935

7 Fundamente REpower 3.2M114 Durchmesser: 21,5 363 2.541

Lagerfläche(n) bei der WEA (nicht erforderlich) 0 0 0 0

Logistikfläche (nicht erforderlich) 0 0 0 0

Bestehende Wege ohne Anpassungsbedarf 1.330

Bestehende Wege, neu zu errichten 3.754 4 14.962

Wegverbreiterung 520 289

Zufahrtswege neu zu errichten 604 4 2.428

Wegetrompeten/Kurvenradien 5.598

Kabeltrasse (gesamt) 9.246 1 9.355

Tabelle 4: Flächenbedarf – Gesamtaufstellung

9.2 Bedarf an Waldflächen (gemäß Forstgesetz 1975)

Die WEAStandorte sind so geplant, dass keine Waldflächen durch den Bau der Windenergieanlagen an sich betroffen sind bzw. dass Waldflächen nicht direkt beansprucht werden.

Für die Netzableitung wird im Bereich des Seeschlachtgrabens Waldflächen in sehr geringem Ausmaß vorübergehend und dauerhaft beansprucht. Die Rodungen sind Teil des Vorhabens, die zu rodenden Flächen umfassen folgende Flächen:

Dauern- Betroffenes Befristete Einlage- Katastralgemeinde Rodung im (Siehe) de Ro- Summe Grundstück Rodung zahl Bereich Plan Nr. dung [m²] Parz. Nr. [m²] [m²] Erdkabelquerung 7374 445 Laa an der Thaya USB0247 7 21 28 Seeschlachtgraben

Tabelle 5: Rodungen

Mitunter betreffen nicht alle der aufgelisteten Rodungsflächen tatsächlich Waldflächen im Sinne des Forstgesetzes, wodurch Rodungen im Sinne des Forstgesetzes dafür streng genommen nicht erforderlich wären.

25.03.2013 | Seite 26 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Pläne der vorangehend aufgelisteten Rodungsflächen sind unter B.2 Pläne und Karten zu finden. Weitere Details zu Rodungen bzw. die weiteren für die Rodungsansuchen erforderlichen Unterlagen sind im UVE Fachbeitrag D.3 Schutzgut Mensch – Umweltabhängige Nutzungen zu finden.

25.03.2013 | Seite 27 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

10 Darstellung der Bauphase

Chronologisch verläuft die Errichtung und Inbetriebnahme etwa in folgenden Schritten, wobei sich ab hängig von der spezifischen Standortsituation, vom Verlauf der Arbeiten oder im Falle der Errichtung mehrerer Anlagen im selben Areal durchaus Überschneidungen der einzelnen Arbeitsphasen oder ge ringfügige Änderungen ergeben können:

1. Verlegung der Erdkabel

2. Adaptierung der Zufahrtswege

3. Errichtung der Montageplätze

4. Errichtung der Fundamente

5. Montage bzw. Errichtung der Anlagen

6. Innenausbau der Anlagen

7. Inbetriebnahme und Testbetrieb

8. Abnahme der Anlagen

Alle Arbeiten werden von befugten Fachfirmen im Auftrag des Betreibers ausgeführt. Die SNT Vorschriften werden eingehalten.

10.1 Erdkabelverlegung und Errichtung elektrotechnischer Einrichtungen

Die Kabelverlegung erfolgt nach ÖVEL20 im Bereich von Landwirtschaftsflächen in mindestens 100 cm Tiefe, unter Wegen in 80 cm Tiefe. Oberhalb des Kabels kommen aus sicherheitstechnischen Gründen jedenfalls ein Erder (Blitzschutz) und ein Kabelwarnband zu liegen.

Um den Eingriff auf Grund und Boden zu minimieren, erfolgt die Verlegung der Kabel, soweit es der Untergrund erlaubt, durch Pflügung. Der dabei entstehende Schlitz wird nach der Verlegung des Kabel bündels wieder geschlossen und durch Walzen geebnet. Auf Strecken, bei denen dies beispielsweise wegen der herrschenden Bodenverhältnisse oder auf Grund benachbarter Nutzungen nicht möglich ist, werden Künetten gegraben, wobei darauf geachtet wird, dass die autochthone Humusschicht separat vom restlichen Aushub zwischengelagert wird. Dadurch kann gewährleistet werden, dass bei der Wie derauffüllung der Künette nach der Grabung weitgehend derselbe Bodenaufbau wieder hergestellt wer den kann.

Beim gegenständlichen Projekt ist damit zu rechnen, dass im Bereich von Landwirtschaftsflächen jeden falls gepflügt werden kann. Diesbezügliche Ausnahmen sind beispielsweise die jeweils letzen 5 m vor den Windenergieanlagen oder Bereiche in der Nähe von Einbauten.

Die folgenden Abbildungen zeigen die Durchführung der Kabelverlegung. Beim Vergleich zwischen Kü nettenverlegung (Grabung) und Pflugverlegung geht hervor, dass die Verlegung per Pflug schonender für den Boden und für die Vegetation bzw. für die betroffenen Lebensräume ist.

Abgesehen von der Kabelverlegung (und den Windenergieanlagen) werden keine weiteren elektrotech nischen Anlagen errichtet.

Alle Arbeiten werden von befugten Fachfirmen im Auftrag des Betreibers ausgeführt.

25.03.2013 | Seite 28 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Abbildung 6: Fotos zur Erdkabelverlegung (Fotos: Energiewerkstatt Consulting GmbH)

25.03.2013 | Seite 29 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

10.2 Errichtung der Zufahrten, Montageplätze und Fundamente

Zufahrtswege und Trompeten

Um den mechanischen Belastungen der Schwertransporter Stand zu halten und den Transportanforde rungen für die WEAKomponenten zu entsprechen, wird bei nicht ausreichend breiten Zufahrtswegen eine Verbreiterung auf 4 m angestrebt.

Ist bei Feldwegen ein ausreichend stabiler Aufbau nicht gegeben, so ist die Verbesserung der Tragfähig keit dieser Wege erforderlich. Dazu werden 30 bis 50 cm Erdmaterial der bestehenden Wege in einer Breite von bis zu 4 m ausgebaggert, die Wegsohle mit Flies ausgelegt und ein tragfähiger Aufbau mit 30 cm Frostschutzmaterial (etwa „Bruchschotter“ oder Betonbruch) der Körnung 0 63 mm mit nachfol gender Verdichtung aufgebracht. Als oberste Schicht wird nach den erfolgten Erdbewegungs und Beto nierarbeiten oder ggf. nach Errichtung der Anlagen im Allgemeinen eine mechanisch stabilisierte Trag schicht aus feinerem Material, z. B. „Bruchschotter“ 0 16, bei geeignetem Feuchtigkeitsgehalt aufge bracht und verdichtet. Wegetrompeten bzw. Kurvenradiusvergrößerungen weisen denselben Aufbau auf.

Eine Versiegelung vergleichbar mit Asphaltbelägen oder Beton findet im Allgemeinen nicht statt.

Montageplätze

Pro Anlage ist ein Montageplatz zu errichten, wobei diese Plätze eben zu gestalten sind und an die je weiligen Standorte angepasst werden. Die Abmessungen betragen für den Anlagentyp REpower 3.2M114 ca. 60 x 30 m.

Die Montagefläche wird vergleichbar mit den Zufahrtswegen (und Wegetrompeten) nach Aushub des betroffenen Erdmaterials mit 30 cm Bruchschotter und 10 cm mechanisch stabilisierter Tragschicht auf gebaut. Vor Durchführung des Aushubs wird der vorhandene Humus abgezogen und seitlich für eine allfällige Wiederaufbringung an anderer Stelle gelagert oder unmittelbar an die entsprechende Stelle transportiert. Die Montageflächen sind annähernd horizontal und weisen eine maximale Neigung von 0,25 % auf. Erforderlichenfalls ist bei geneigten Äckern ein entsprechender Hangausgleich durchzufüh ren, wodurch Böschungen entstehen können. Bei der Planung und Situierung der Montageplätze wurde darauf geachtet, dass der erforderliche Niveauausgleich minimal ist und ein möglichst geringer Material transport und Materialaufwand entsteht.

Fundamente

Die Errichtung der Fundamente erfolgt im Wesentlichen gemäß Angaben des Herstellers oder des Fun damentierungsvorschlages eines befugten Unternehmens (Ziviltechniker etc.), nach geltenden Normen und/oder dem aktuellen Stand der Technik.

Zur definitiven Abklärung der Ausführung der Fundamente sind vor Baubeginn detaillierte Baugrundun tersuchungen für alle WEA Standorte geplant. Auf dieser Grundlage wird in Abstimmung mit einem Geologen eine Gründungsvariante festgelegt und entsprechende Maßnahmen gesetzt. Eine geotechni sche Baubegleitung wird seitens des Antragstellers angestrebt.

Vorläufige grundsätzliche Aussagen zur Bodenbeschaffenheit und zur Grundwassersituation sind in den UVEFachbeiträgen Schutzgut Boden und Schutzgut Wasser zu finden.

Vor Beginn des Aushubs wird der Oberboden abgetragen und seitlich gelagert, damit er nach Fertigstel lung der Arbeiten wieder an Ort und Stelle aufgebracht werden kann.

25.03.2013 | Seite 30 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Aushubmaterial, welches für die Hinterfüllung oder für Aufschüttungen gebraucht wird, bleibt seitlich liegen. Das überschüssige Aushubmaterial wird von der bauausführenden Firma möglichst nahe an ge eigneter Stelle deponiert.

Das Fundament ist im Grundriss ring bzw. kreisförmig ausgebildet. Die Baugrube ist demnach kreisför mig bzw. kegelstumpfförmig mit den erforderlichen Böschungswinkeln. Nach bisherigen Erfahrungen kann die Bauherstellung im Schutze natürlich geböschter Baugruben erfolgen. Die Böschungsneigung ist auf maximal 4:5 zu begrenzen. Die Böschungsfläche wird gegen Erosion mittels Trenn und Filtervlies gesichert.

Anschließend werden die ggf. erforderlichen Bodenverbesserungen durchgeführt. Nach dem Aushub der Fundamentgrube und nach erfolgter Bodenverbesserung wird die 10 cm hohe Sauberkeitsschicht aufge bracht.

Nach Aushärtung der Sauberkeitsschicht wird i.A. die Innenschalung montiert, danach erfolgen die Er stellung der Bewehrung und anschließend die Montage der Außenschalung. Einbauten wie Rohre oder Schläuche für Kabeldurchführungen, Hüllrohre für die Spannlitzen im Fundamentsockel, die Erdung (etc.) werden bei den erforderlichen Arbeitsschritten eingebaut bzw. montiert. Das Betonieren des Fun damentkörpers erfolgt i.A. soweit möglich in einem Vorgang.

Nach entsprechender Aushärtung der Fundamente wird die Schalung entfernt. Anschließend kann die Baugrube um das Fundament wiederverfüllt werden, wobei die Hinterfüllung entsprechend dem ur sprünglichen Bodenaufbau und unter lagenweiser Verdichtung erfolgt. Anschließend erfolgt die Über schüttung des Fundamentes mit dem Aushubmaterial und als oberste Schicht wird der Mutterboden aufgetragen.

Bei einer Turmhöhe von 143 m ist vorgesehen, dass das Fundament der Anlagen 3 m aus dem Boden heraus ragt und durch Aufschüttung ein „Hügel“ gebildet wird. Durch das Herausstellen des Fundaments ist deutlich weniger Aushub notwendig.

10.3 Errichtung der Anlagen

Die Errichtung der Windenergieanlagen erfolgt durch die Fa. REpower bzw. durch von REpower beauf tragte Unternehmen sobald das Fundament ausreichend ausgehärtet ist. Um eine adäquate Fundamen therstellung bzw. eine Anpassung der Fundamentarbeiten an die geologischen Gegebenheiten zu ge währleisten, wird eine geologische Baubegleitung hinzugezogen.

Die geplanten Windenergieanlagen dürfen in den Windzonen IEC III(A) aufgestellt werden. Die Bestim mungen gemäß Design Assessment bzw. Typenprüfung sind einzuhalten (siehe C.2 Technische nachwei se, Zertifikate, Prüfordnungen).

Kranaufbau

Der Aufbau des Krans erfolgt indem an dem bereits auf der Montagefläche positionierten Autokran der Ausleger in seiner vollen Länge von ca. 150 m angebaut wird. Dazu wird, ausgehend von der Montage fläche, eine freie Fläche in der Länge des Auslegers benötigt. Diese wird möglichst entlang eines Zu fahrtsweges gewählt, um Flurschäden oder die notwendige Freimachung von Flächen auf ein Minimum zu reduzieren.

Montage des Hybridturmes

Der konische BetonfertigteilStahlrohrHybridturm besteht im unteren Teil, etwa bis auf etwa 85 m Höhe aus Betonfertigteilsegmenten und darüber aus Stahlrohrsegmenten.

25.03.2013 | Seite 31 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Die Herstellung der Fertigteilsegmente erfolgt in einer werksmäßigen Fertigteilproduktion. Die unteren Fertigteilsegmente werden aus Transportgründen in Halbschalen bzw. in drei Teile geteilt. Alle Segmen te werden mit Schwerlasttransportfahrzeugen zur Baustelle geliefert und dort in mehreren Montage schritten zusammengebaut. Die einzelnen Betonsegmente sind mit Betonstahl bewehrt und werden nach dem Setzen der Fertigteilringe mit 24 externen Spanngliedern vorgespannt, welche im Turminneren von oben nach unten verlaufen. Im Spannkeller des Fundaments befindet sich die Spannstelle. Die einzelnen Fertigteilsegmente werden in trockener Fuge übereinander gestellt, nur das unterste Segment ist auf einer Mörtelschicht gebettet. Um eine hohe Fertigungstoleranz zu erreichen, werden die Segmente oben und unten plan geschliffen. Das oberste Betonsegment, auch Adapter genannt, hat einbetonierte Anker bolzen, mit denen der innenliegende LFlansch des untersten Stahlsegments verankert ist.

Einbauteile sind soweit möglich vormontiert bzw. werden sie vor Ort im Turm montiert. Stromversor gung und Beleuchtung im Turm erfolgen während der Montage z.B. mittels Stromaggregat über end montierte Beleuchtung und Steckkontakte.

Montage des Maschinenhauses

Mittels Autokran werden Maschinenhaus und Generator ohne Rotornabe und Rotorblätter hochgehoben und montiert.

Montage der Rotornabe, des Rotors und der Rotorblätter

Der Rotor wird inklusive Rotorblätter und dem gesamten Zubehör mittels Kran auf Terrainebene kom plett vormontiert. Im freien Gelände wird der komplette Rotor einschließlich Rotorblätter mit dem Kran in zunächst horizontale, dann zunehmend vertikale und schließlich freihängend lotrechte Position ge bracht.

Der Rotor wird in einem Zuge vor den Rotorflansch des Maschinenhauses gezogen. Der gesamte Hebe vorgang erfolgt unter Beibehaltung einer konstanten Sicherung mittels angeschlagenen Seilen an den Rotorblattenden. Das verhindert ein Verdrehen des Rotors und die Gefahr, dass die Rotorblätter wäh rend des Hebevorgangs am Turm anschlagen und Schaden nehmen. Nach genauer Justierung wird die Verbindung des Rotors mit dem Maschinenhaus mittels HVSchrauben hergestellt. Nachfolgend wird das Lastaufnahmegeschirr am Rotor gelöst und der Kraneinsatz abgeschlossen. Alle Schraubverbindungen werden auf aufzubringende Anziehmomente überprüft.

Alternativ zur Montage des gesamten Rotors ist auch eine Einzelblattmontage möglich.

Dabei wird unmittelbar vorher die Rotornabe mittels Autokran hochgehoben und nach Ausrichtung an der Hauptwelle montiert.

Jedes Rotorblatt wird einzeln gehoben und an der Rotornabe montiert. Der gesamte Hebevorgang er folgt unter Beibehaltung einer konstanten Sicherung mittels angeschlagenen Seilen an den Rotorblat tenden. Das verhindert ein Verdrehen des Rotorblattes und die Gefahr, dass das Rotorblatt während des Hebevorgangs am Turm anschlägt und Schaden nimmt. Nach genauer Justierung wird die Verbindung des Rotorblattes mit der Rotornabe mittels HVSchrauben hergestellt. Nachfolgend wird das Lastauf nahmegeschirr am Rotorblatt gelöst und der Kraneinsatz abgeschlossen. Alle Schraubverbindungen werden auf aufzubringende Anziehmomente überprüft.

10.4 Bauverkehrskonzept, Transportwege und -frequenzen

Das (Bau)Verkehrskonzept ist bereits unter Punkt 6.3, Wegenetz und Verkehrskonzept, im Kapitel WindparkInfrastruktur, dargestellt. Dort sind auch die Informationen über Transportwege und den Aus bau der nötigen Wege angeführt.

25.03.2013 | Seite 32 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Die Transportfrequenzen während der Bauphase werden wie jene in der Betriebsphase unter Punkt 12.2, Transportmittel und Fahrten, dargestellt.

10.5 Zeit- und Ablaufplan

Tabelle 6 zeigt den geplanten Zeit und Ablaufplan zur Errichtung des Windparks Unterstinkenbrunn in einer Übersichtsdarstellung. Die Fertigstellung des Windparks ist ca. 48 Wochen nach Baubeginn vorge sehen. Danach ist in Summe mit mindestens 4 weiteren Wochen für diverse Restarbeiten sowie für die Auswertung und Umsetzung der Testbetriebsergebnisse sowie für Erstellung der zur Abnahme erforderli chen Unterlagen zu rechnen.

11 Darstellung der wesentlichen Merkmale der Betriebsphase

11.1 Start der WEA

Wird von den Sensoren eine für den Betrieb der Anlage geeignete Windgeschwindigkeit gemessen und die Überwachungssensorik meldet keine Störungen der Komponenten, so beginnt der automatische An lauf, nachdem die Anlage zum Wind ausgerichtet ist.

Dazu werden die Rotorblätter langsam synchron vorgefahren. Die Leistungsabgabe beginnt, sobald die Drehzahl die untere Grenze des Betriebsbereichs erreicht, womit die Anlage in den Regelbetrieb über geht.

11.2 Regelbetrieb

Nach erfolgreichem Startvorgang geht die Anlage in den Regelbetrieb über. Dabei werden weiterhin die Sensoren der einzelnen Komponenten abgefragt, um bei Bedarf die entsprechenden Maßnahmen für sicheren Betrieb/Parken/Notbremsung einzuleiten.

Im Teillastbetrieb erfolgt die Leistungsabgabe drehzahlorientiert. Dabei wird der Blattwinkel leistungs abhängig geregelt, so dass die Leistungsabgabe optimiert wird. Bei Erreichen der Nennleistung sind die Blattwinkel bereits etwas abgeregelt.

Im Betrieb oberhalb der Nennwindgeschwindigkeit bleibt die Leistung in weiten Bereichen konstant, die Rotordrehzahl wird über die Verstellung des Blattwinkels geregelt. Dabei werden die erforderlichen Blattwinkeländerungen durch Auswertung der Rotordrehzahl und Beschleunigungsmessung ermittelt.

Bei Sturm werden die Drehzahl und die Leistung in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit reduziert, bis die Abschaltwindgeschwindigkeit erreicht wird.

Die Windgeschwindigkeit wird redundant über den Blattwinkel und am beheizten Windmessgerät auf der Gondel gemessen.

11.3 Trudelbetrieb

Wird die Anlage durch manuellen Eingriff oder durch die Steuerung geparkt, so wird der Blattwinkel abgeregelt und die Anlage läuft bis zum quasi Stillstand aus. Beim Trudelbetrieb wird die Haltebremse nicht betätigt und die Windnachführung bleibt in Funktion.

25.03.2013 | Seite 33 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Ausgelöst wird der Trudelbetrieb beispielsweise durch

 manuelles Einstellen

 Windmangel

 Erreichen des Abschaltwindes

 Erreichen des Abschaltblattwinkels

 Kabelverdrillung

 interne Testroutinen

Stehen diese oder andere Statusmeldungen nicht mehr an, geht die Anlage über den automatischen Startvorgang wieder in Betrieb.

11.4 Wartungen

Zur Erhaltung der Betriebssicherheit der Anlage ist die regelmäßige Wartung entsprechend des War tungspflichtenheftes zwingend erforderlich.

Die Servicearbeiten dürfen nur von sachkundigem Personal durchgeführt werden. Voraussetzung ist die erforderliche fachliche Qualifikation sowie eine technische Einweisung durch den Hersteller der Anlage.

Nach erfolgter Wartung und Kontrolle ist die Freigabe der Anlage durch das Wartungspersonal im War tungsprotokoll zu bestätigen.

Zur Durchführung von Wartungsarbeiten lässt sich die Anlage vom automatischen in den manuellen Betrieb umschalten.

Befindet sich die Anlage in ManuellPosition, so sind die automatische Windnachführung und die auto matische Blattverstellung ausgesetzt. Beide Funktionen können dann nur durch manuelles Bedienen geschaltet werden.

11.5 Störfälle und Reparaturen

Beim Auftreten von Störungen wie z.B. Netzausfall, Überdrehzahl, Generatorkurzschluss, Störung der Blattverstellung o.a. wird der Notbremsvorgang eingeleitet. Bei Auslösung des Notbremsvorganges wer den die Blattverstellantriebe auf die Notversorgungseinheiten umgeschaltet und die Blattschnellverstel lung ausgelöst. Je nach Auslöseursache wird parallel dazu die Haltebremse ausgelöst und ggf. eine Quit tierung erforderlich.

11.6 Betriebsüberwachung

Der Betrieb erfolgt im Allgemeinen vollautomatisch, dabei sind sowohl Fernüberwachung als auch Fern diagnosen und Fernsteuerung der Anlagen möglich. Ein Datenaustausch mit externen Einrichtungen ist ebenso möglich wie der Eingriff von außen.

25.03.2013 | Seite 34 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn Beschreibung des Vorhabens

Bauzeitplan 7 WEAs Repower 3.2M114

Bauphase Dauer Wochen [6/5 Artbeitstage/Woche]

pro Anlage Gesamt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 3031 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48

Rodung 1.000m²/Tag 1 Wochen 6

Kabelverlegung 1 km/Tag 2 Wochen 18

Wegebau 1.000 m²/Tag 4 Wochen 24

Kranstellflächenbau Phase 1 3 Tage 4 Wochen 24

Baugrubenaushub 3,5 Tage 5 Wochen 30

Rammen (Bohrpfähle) 9 Tage 7 Wochen 1 2 3 4 5 6 735

Fundamentbau (schalen, bewehren, betonieren =8 29 Tage 14 Wochen 1 2 3 4 5 6 7 Aushärtezeit Tage; Aushärtezeit=21)

Kranstellflächenbau Phase 2 3 Tage 4 Wochen 24

Kranaufbau + Kranabbau 4 Tage 7 Wochen 1 2 3 4 5 6 7 28

Turmbau (Betonfertigteile) 12 Tage 14 Wochen 1 2 3 4 5 6 7 84

Anlagenmontage (Maschinenhausmontage) 10 Tage 14 Wochen 1 2 3 4 5 6 7 84

Innenausbau (Schalltechnisch nicht relevant) 9 Tage 14 Wochen 1 2 3 4 5 6 7 84

Wegerückbau / Sanierung 2 Wochen 12

15 Wochen x 6 Werktage/Woche 12 x 5 T/Wo 21 Wochen x 6 Werktage Werktage

90 60 126

276

Tabelle 6: Bauzeitplan Windpark Unterstinkenbrunn

25.03.2013 | Seite 35 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

12 Produktions- und Verarbeitungsprozesse

12.1 Materialien in Errichtungs- und Betriebsphase

Die für die Errichtung benötigten und zu transportierenden Materialien sind in Tabelle 9 „Materialfluss für Wegebau, Bauplätze und Fundamente“ dargestellt. Die Mengen wurden auf Grundlage der Abmes sungen der Fundamente, Bauplätze und Wege ermittelt.

Für den Betrieb der Anlage wird mit Ausnahme von diversen Ölwechseln und Schmierstoffen kein Mate rial benötigt. Schmierstoffe werden nach Bedarf verwendet.

Die folgende Tabelle stellt die wassergefährdenden Stoffe, die bei der REpower 3.2M114 zum Einsatz kommen zusammen. Die Bezeichnung/Sorte ist dabei beispielhaft und kann nach Angaben des WEA Herstellers geändert werden.

Wassergefähr- Anfall- Einsatzbereich Bezeichnung Max. Menge dungsklasse häufigkeit Getriebe Synthetische Öle; 580 l Ölwechsel Mobil SCH XMP 320 1 abh. vom Castrol Optigear SYN A320 2 Öltest Azimutgetriebe Synthetisches Öl; Mobil SHC 1 20 l nach Bedarf XMP 320 Hydraulik Hydrauliköl; Fuchs ECOHYD S 1 20 l nach Bedarf plus Hauptlager Schmierfett; SFK LGEP 2 1 ca. 135 kg nach Bedarf Generatorlager Schmierfett, Klüberplex BEM 2 ca. 11 kg nach Bedarf 41132 Azimutlager Schmierfett, Fuchs Lubritech 1 ca. 17 kg nach Bedarf Gleitmo 585 K Azimutverzah- Schmierfett OKS 495 oder 1 ca. 1 kg nach Bedarf nung Molykote Longterm 2 plus ca. 1 kg Fuchs Lubritech Gleitmo 585K 1 ca. 1 kg Rotorblattlager Schmierfett, Fuchs Lubritech 1 ca. 3x10 kg nach Bedarf Gleitmo 585 K +15 kg Blattlager Schmierfette nach Bedarf OKS 495 1 ca. 3x1 kg Molykote Longterm 2 plus ca. 3x1 kg Fuchs Lubritech Gleitmo 585K ca. 3x1 kg Pitchgetriebe Synthetisches Öl 1 ca. 3 x7,5 kg nach Bedarf Mobil SHC XMP 150 Pitchgetriebe Schmierfett; SKF LGEP2 1 < 1 kg nach Bedarf Dichtung Rotorarretie- Schmierfett; SKF LGEP2 1 < 1 kg nach Bedarf rung, Türscharniere etc Anmerkung: Die in dieser Tabelle angegebenen Stoffe stellen den aktuellen Planungs und Informationsstand dar. Die tatsächlich zu Anwendung kommenden Stoffe und deren Eigenschaften können, beispielsweise aufgrund tech nischer Weiterentwicklungen, davon abweichen.

Tabelle 7: Wassergefährdende Stoffe der REpower 3.2M114 (Quelle: REpower)

Details zu den wassergefährdenden Stoffe sind den Angaben von REpower zu entnehmen (siehe B.6.48 Schmiermittel und Maßnahmen gegen Austritt).

Einmalig wird zudem Kühlflüssigkeit für die Leistungstransistoren (IGBTs) benötigt. Diese Flüssigkeiten unterliegen keinem Wechselrhythmus.

25.03.2013 | Seite 36 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Beim Umgang mit den erwähnten Flüssigkeiten sind die, in den Sicherheitsdatenblättern der Hersteller, geforderten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um mögliche Gesundheits und Umweltgefährdungen zu vermeiden.

12.2 Transportmittel und Fahrten

Bauphase

Zur Darstellung des zu erwartenden täglichen LKWAufkommens sowie des Gesamtverkehrsaufkom mens dienen die jeweiligen ausgewiesenen Gesamtfahrten lt. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. als Grundlage. Diese Werte dividiert durch die Gesamtmontagedauer lt. Tabelle 6 ergeben eine tägliche Zusatzbelastung während der Bauphase von:

Tägliches Gesamtverkehrsaufkommen:

13.201 Fahrten / 276 Montagetage entspricht 48 Fahrten/Tag

Tägliches LKWAufkommen (inkl. Sondertransporte):

12.688 Fahrten / 276 Montagetage entspricht 46 Fahrten/Tag

Das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen hat aufgrund der begrenzten Dauer der Bauphase (48 Wochen), der relativ geringen Zusatzbelastung, welche sich auf den Tageszeitraum beschränkt und den Abständen zu Wohngebieten nur sehr geringe Auswirkungen.

Bezüglich der Auslastung der genutzten Verkehrswege sowie hinsichtlich der dort ansässigen Bevölke rung sind nur sehr geringe Auswirkungen zu erwarten (vgl. D.5 UVEFachbeitrag Schutzgut Klima und Luft).

Betriebsphase

In der Betriebsphase fallen PKW bzw. Kleinbustransporte nur zu Reparatur und Wartungszwecken, Besichtigungen und Betriebsführung durch den Mühlenwart sowie eventuellen Besucherführungen an.

Pro Jahr ist, wie in Tabelle 8 ausgewiesen, mit ca. 80 Fahrten zu rechnen. Damit sind die Auswirkungen auf die vorherrschende Verkehrssituation ebenso vernachlässigbar, wie für die betroffenen Schutzgüter.

12.3 Anzahl der Beschäftigten und Benutzer

Grundlage für die Abschätzung der Zahl der Beschäftigten und der Benutzer sind Werte, die auf den zuletzt abgewickelten Baustellen ermittelt wurden, umgerechnet auf die Anlagenzahl des Windparks Unterstinkenbrunn und hinsichtlich der Bauphase auch abhängig von der Trassenlänge der Erdkabelsys teme sowie der Aufwände zur Adaptierung der Zufahrtswege.

Es ist mit Wartungstätigkeiten und auch mit Reparaturen während der Betriebsphase zu rechnen.

25.03.2013 | Seite 37 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Tabelle 8 vermittelt einen Überblick, mit welchen personellen Aufwänden zu rechnen ist:

Fahrten Manntage Mannschaftsw agen Bauphase Bauphase - Gesamt 513 1.679

Betriebsphase/a Wartungsfahrten/a 28 84 Besucherführungen/a 10 10 Reparaturen/a 7 21 Mühlenw art 28 84 Betriebsführung 7 74

Betriebsphase - Gesamt 80 273 Tabelle 8: Anzahl der Beschäftigten und Benutzer

Nachfolgende Tabelle zeigt den Materialfluss für Wegebau, Bauplätze und Fundamente:

25.03.2013 | Seite 38 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

LKW- (Sonder-) Breite Volumen LKW- Sonder- Fahr- Ab- Fahrten Trans- Mann- Länge im Höhe (ggf. Deponie Antransport Fahrten transporte ten transport (Bela- porte tage Bauphase Mittel verdichtet) (Leer) *** (Beladen) MW den) (Leer) lfm. m m m3 m3 m3 m3 kg

Rodung Transport Baumstämme 1 1 (Rodungsabfall) Transport Rodungsgerät - - (Kettenbagger-Woodcracker) Montagearbeiten 1

4

Kabelverlegung

Kabeltransport 40 40 31.827 Transport Kabelpflug 2 2

Montagearbeiten 44

131

Wegebau Materialabtrag bei Wegverbreiterung 16.323 0,3 4.897 6.366 6.366 707 707

Materialabtrag bei neuen Wegen* 604 4,0 0,3 725 942 942 105 105 Tragschicht 0/63 BS 30cm (Wegver- 16.323 0,3 4.897 6.366 6.366 707 707 breiterung) Tragschicht 0/63 BS 30cm (Wege) 604 4,0 0,3 725 942 942 105 105 Feinplanum 0/32, 10cm 16.323 0,1 1.632 236 236 (Wegverbreiterung) 2.122

Feinplanum 0/32, 10cm (Wege) 604 4,0 0,1 242 35 35 314 Materialabtrag bei neuen Trompeten 5.332 0,3 1.600 2.079 2.079 231 231 [m²] Tragschicht 0/63 BS 30cm 5.332 0,3 1.600 231 231 (Trompeten) [m²] 2.079

25.03.2013 | Seite 39 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

LKW- (Sonder-) Breite Volumen LKW- Sonder- Fahr- Ab- Fahrten Trans- Mann- Länge im Höhe (ggf. Deponie Antransport Fahrten transporte ten transport (Bela- porte tage Bauphase Mittel verdichtet) (Leer) *** (Beladen) MW den) (Leer) lfm. m m m3 m3 m3 m3 kg Feinplanum 0/32, 10cm (Trompeten) 5.332 0,1 533 77 77 [m²] 693 nur Feinplanie 0/32, 10cm 0 0,1 - - - - (Wege und Trompeten) Montagearbeiten 120

240

Bauplätze (inkl. Weg)** Bodenabtrag für dauernd befestigte 3.780 4.914 4.914 360 360 Bauplätze* Tragschicht 0/63 BS 30cm 3.780 546 546 (dauernd bef. BP.) 4.914 Feinplanum 0/32, 10cm 1.260 182 182 (dauernd bef. BP.) 1.638 Bodenabtrag für befristet befestigte - - - Bauplätze* Tragschicht 0/63 BS 30cm - - - - (befristet bef. BP.) Feinplanum 0/32, 10cm - - - - (befristet bef. BP.) Rückbau befristet befestigter - - - Bauplätze**** Montagearbeiten - 96

192

Fundamente

Überschüssiges Aushubmaterial **** 7.351 9.557 9.557 1.062 1.062

Betonrammpfähle 183 183 1.466

Beton inklusive Unterbeton 709 709 5.671

Betonstahl kg 16 16 658.000

25.03.2013 | Seite 40 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

LKW- (Sonder-) Breite Volumen LKW- Sonder- Fahr- Ab- Fahrten Trans- Mann- Länge im Höhe (ggf. Deponie Antransport Fahrten transporte ten transport (Bela- porte tage Bauphase Mittel verdichtet) (Leer) *** (Beladen) MW den) (Leer) lfm. m m m3 m3 m3 m3 kg

Montagearbeiten 114

456 WEA Montage

(inkl. BF-Turm) Turm-Teile (BF-Teil-Segmente, 371 371 Stahlsegmente, …) WEA-Teile (Rotorblätter, Generator, 70 70 Nabe, ...) Kräne 350 350

Montagearbeiten 126

504

Wegerückbau, Sanierung Bestehende Wege, 1204 0,1 120 17 17 ausreichend befestigt 156 Asphaltierter Weg 12 12 (5%vom benützten Weg)

Planung Bauaufsicht 140

19.05 33.141 31.167 31.167 658.000 5.903 5.903 441 441 513 1.679 Gesamt 4 12.688 513

Abkürzungen in der Tabelle: MW ... Mannschaftswagen BS ... Bruchschotter * ... Humus verbleibt möglichst am Grundstück ** ... Bauplatz durchschnittlicher Größe

*** Leerfahrten werden möglichst minimiert **** Material wird nächstmöglich deponiert oder wiederverwendet

Tabelle 9: Materialfluss für Wegebau, Bauplätze und Fundamente

25.03.2013 | Seite 41 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

13 Vorhabensbedingte Emissionen, Rückstände und Abfälle

13.1 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Errichtungsphase

Die bei der Montage der WEA REpower 3.2M114 anfallenden Abfälle und Reststoffe sind in nachfolgen der Tabelle dargestellt (vgl. B.6 technische Angaben zur Windenergieanlage – Umwelt und Recycling).

EAK-Code Schlüsselnummer Gefährlichkeit Menge pro (lt. Angabe gemäß gemäß Material WEA des WEA- ÖNORM S2100 / Abfallkatalog [kg]* Herstellers) Abfallverzeichnis ÖNORM S2100 Ölhaltige Betriebsmittel (Schutzkleidung, 20 150202 54929 gefährlich Putzlappen etc. ) Metallrahmen 500 170407 91206 nicht gefährlich Holzreste, Paletten 200 150103 17201 nicht gefährlich Kunststoffe (Verpackung) 200 150102 57119 nicht gefährlich Hausmüll 1 (je Mitarbei 200301 91101 nicht gefährlich ter und Tag) Pappe / Papier 150 150101 18718 nicht gefährlich Kabelreste 5 170411 35314 nicht gefährlich Verpackungen mit Restbe 5 150110 55513 gefährlich ständen an gef. Stoffen Duckbehälter mit gef. 20 160504 59803 gefährlich Gasen (Spraydosen) * geschätzte Durchschnittswerte, Menge kann variieren

Tabelle 10: Art und Menge anfallender Reststoffe in der Bauphase

Für die fachgerechte Entsorgung dieser Materialien werden vom Hersteller ausschließlich zertifizierte Unternehmen beauftragt.

Hauptverantwortlich für Emissionen während der Bauphase sind LKWs und Baumaschinen, deren Schall, Staub und Abgasemissionen den Großteil der beeinträchtigenden Auswirkungen darstellen. Bei der Abgaszusammensetzung sind bei Dieselfahrzeugen, abgesehen von verschiedenen Kohlenwasser stoffen, vor allem CO 2 sowie kanzerogene und als Aerosole wirkende Rußpartikel hervorzuheben.

Die Mengen der ausgestoßenen Gase sind gesetzlichen Grenzwerten unterlegen.

Eine den Bau und Transporttätigkeiten entsprechende und unter anderem auch von den Witterungsbe dingungen abhängige Staubbelastung während der Bauphase wird – wie erwähnt ebenfalls auftreten.

In der Bauphase werden gängige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, so dass eine Verschmutzung von Boden, Grund und Oberflächenwasser durch wassergefährdende Stoffe ausgeschlossen, bzw. das dies bezügliche Risiko minimiert werden kann. Beim Umgang mit diesen Flüssigkeiten und Stoffen sind die, in den Sicherheitsdatenblättern der Hersteller, geforderten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um mögliche Gesundheits und Umweltgefährdungen zu vermeiden. Informationen zum Umgang mit diesen Stoffen sind unter B.6 technische Angaben zur Windenergieanlage – Umwelt und Recycling zu finden.

25.03.2013 | Seite 42 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

13.2 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Betriebsphase

Während der Betriebsphase sind, abgesehen von diversen Ölen und Schmierstoffen, bei den nachfol gend beschriebenen Ölwechseln sowie Verschleißteilen von Werkzeugen bei Wartungsarbeiten, keine anfallenden Abfallstoffe zu erwarten.

Folgende Tabelle zeigt Art und Menge der in der Betriebsphase anfallenden Abfälle und Reststoffe.

Bezeichnung des Abfalls EAK-Code Einheit Menge pro Jahr und WEA * Ölhaltige Betriebsmittel (Putzlappen, 150202 kg 7,5 Schanzbekleidung) Ölfilter 150202 Stück 3 Verpackungen mit Restbeständen an ge 150110 kg 2 fährlichen Stoffen (leere Farbgebinde) Altöl 130206 Liter 220 Batterien 160106 Stück 3 Leuchtstofflampen 200121 Stück 2 Papier und Pappe 150101 kg 1,5 Plastik 150102 kg 3 Druckbehälter mit gef. Gasen (Spraydosen) 160504 kg 2 Holz 150103 kg 15 Bremsbeläge 160112 Stück 4 Generatorbürsten 160214 Stück 24 * geschätzte Durchschnittswerte, Menge kann variieren

Tabelle 11: Art und Menge anfallender Reststoffe in der Betriebsphase (Quelle: REpower)

Beim Umgang mit diesen Stoffen sind die vom Hersteller angegebenen bzw. die in den Sicherheitsda tenblättern der Hersteller geforderten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um mögliche Gesundheits und Umweltgefährdungen zu vermeiden.

Die jeweiligen Öl bzw. Schmierstoffe und deren Behälter sowie andere Abfälle und Reststoffe werden von der Herstellerfirma bzw. von beauftragten Subunternehmen ordnungsgemäß entsorgt.

Betriebliche Emissionen können insbesondere in Form von Schall und Schattenwurf bzw. in Form von Eisfall auftreten. Die Untersuchungen, welche im Rahmen der Genehmigungsverfahren durchgeführt wurden, prognostizieren jedoch keine maßgebliche Beeinträchtigung der ansässigen Bevölkerung. Die möglichen akustischen Emissionen und der Schattenwurf werden ebenso wie die entsprechenden Grenzwerte in der UVE im Kapitel D.2 UVEFachbeitrag Schutzgut Mensch Siedlungsraum erläutert.

Klimarelevante Abgase werden während der Betriebsphase mit Ausnahme bei der für die Wartung und bei allfälligen Reparaturen notwendigen Fahrten nicht erzeugt, im Gegenteil, Kohlendioxid wird einge spart.

Andere, als wesentlich zu betrachtende Emissionen sind im Normalbetrieb nach bisheriger Kenntnis nicht zu erwarten.

13.3 Emissionen bei Stör- und Unfällen

Typische Störungen äußern sich in einem automatischen Abschalten der betroffenen Maschine oder ggf. des gesamten Windparks. Bei Störung wird im Allgemeinen eine Nachricht an den Mühlenwart gesendet, beispielsweise als SMS. Nach Beheben der Ursache kann die Windenergieanlage wieder in Betrieb ge

25.03.2013 | Seite 43 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

setzt werden. Emissionen bei typischen Störfällen sind im Falle eines dadurch bedingten WEA Stillstandes demnach auszuschließen.

Schwere Stör oder Unfälle können zwar nie ausgeschlossen werden, sind aber auf Grund der WEA internen Überwachungskreisläufe und Sicherheitsvorkehrungen äußerst unwahrscheinlich.

Externen Unfallursachen wie Blitzschlag oder Erdbeben wird ausreichend durch entsprechende Vorrich tungen (Blitzschutzsystem) bzw. durch eine adäquate Auslegung der Statik, welche hinsichtlich Erdbe benlasten (gemäß ÖNORM) überprüft ist, begegnet. Dadurch können weiter reichende Wirkungen ver mieden werden.

Das Risiko des Austrittes wassergefährdender Stoffe in die Umwelt wird durch zahlreiche Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen auch bei Stör und Unfällen auf ein Minimum reduziert. Das Pitchsystem ist elektrisch, weshalb auch die bei hydraulischen Pitchsystemen erforderlichen großen Mengen an Hyd rauliköl wegfallen. Wassergefährdende Stoffe sind bei dieser Maschine diesbezüglich von vornherein reduziert. Ein Austreten der z.B. in der Rotornabe verwendeten Fette wird durch Dichtungssysteme vermieden. Sollte es auf Grund einer Überfüllung dennoch zu einem Fettaustritt kommen, so tritt das Fett im Innenraum der Rotornabe aus und gelangt nicht in die Umwelt. Ölauffangwannen und die Ma schinenhausbodenwanne sammeln allenfalls austretende Flüssigkeiten. Zusätzlich ist die oberste Platt form im Turm als Ölwanne ausgebildet, was ein weiteres Verlaufen des Öles im Turminneren wirksam verhindert. Sensoren überwachen diverse Flüssigkeitsstände und geben im Störfall bzw. beim Über oder Unterschreiten definierter Niveaus Alarm oder setzen die Maschine außer Betrieb.

Beim Umgang mit den beispielhaft genannten Flüssigkeiten und Stoffen sind die, in den Sicherheitsda tenblättern der Hersteller, geforderten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um mögliche Gesundheits und Umweltgefährdungen zu vermeiden.

13.4 Emissionen, Rückstände und Abfälle in der Rückbau- und Nachsor- gephase

Windenergieanlagen sind nach Beendigung der Nutzungsdauer vollständig abbaubar und hinterlassen keine nachhaltigen Beeinträchtigungen des Natur und Landschaftshaushaltes. Die geplante Betriebs dauer der Anlagen wird mit 20 Jahren kalkuliert (Angabe des Herstellers).

Nach dieser Zeitspanne erfolgt eine statische Prüfung, von der abhängt, ob eine Anlage weiter betrieben werden kann. Wird die Windenergieanlage nicht weiter betrieben oder ersetzt, kann die Anlage abge baut werden. Das Fundament kann abgeschremmt werden. Emissionen in Form von Lärm sind durch die Abschremmarbeiten beim Abbau der Fundamente über einen kurzen Zeitraum von wenigen Tagen zu erwarten, ebenso Staubemissionen in entsprechend geringem und lokal begrenztem Ausmaß.

Der Wert der Reststoffe oberhalb des Betonfundaments variiert zwar, kann jedoch deutlich höher sein als die Kosten für Rückbau und Abtransport sowie Entsorgung des nicht recyclingfähigen Materials. Der Wert des recyclingfähigen Materials trägt demnach die Kosten für die Entsorgung von Abfällen.

Für den Abbau des Fundaments werden im Allgemeinen während des Betriebes Rücklagen gebildet, wodurch dieses nach der Betriebsphase gemäß Vereinbarung mit den GrundstücksbesitzerInnen rückge baut und der Standort entsprechend rekultiviert wird.

Recycling

Durch die relativ kurze Zeit für den AnlagenRückbau und Fundamentabbruch (wenige Wochen) sowie einer optimierten RecyclingRate können negative Umweltbeeinträchtigungen auf ein geringstmögliches

25.03.2013 | Seite 44 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Minimum reduziert werden. Das ursprüngliche Landschaftsbild kann in kurzer Zeit wieder hergestellt werden und eine zukünftige landwirtschaftliche Nutzung der beanspruchten Flächen ist nach dem rück standslosen Abbau der Windenergieanlagen gewährleistet.

Das Recycling von Windenergieanlagen wirft im Vergleich zu anderen Recyclingfragen (z. B. bei Atom kraftwerken) keine massiven Probleme auf. Ist eine Erhöhung der Lebensdauer von Windenergieanlagen oder ihrer Bauteile nach 20 Jahren nicht mehr sinnvoll, so können durch ein werkstoffliches Recycling Abfallmengen, Rohstoffmengen, Energie und damit Emissionen eingespart werden. Durch ein Recycling entstehen Energiegutschriften, die den KEA (kumulierten Energieaufwand) einer Windenergieanlage um z.B. 20 % mindern, sodass die energetische Amortisationszeit in gleichem Maße sinkt und der Erntefak tor entsprechend steigt (vgl. Umweltbilanz Unterstinkenbrunn unter C Sonstige Unterlagen Punkt C.5 Umweltbilanz).

Die durch das Recycling eingesparte Energie entspricht in etwa jener Energiemenge, wie sie für Monta ge, Betrieb und Wartung aufgewendet wird, sodass sich hieraus ein Nullsummenspiel ergibt.

25.03.2013 | Seite 45 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

14 Klima- und Energiekonzept gem. § 6 (1) Z 1 lit.e UVP-G

Seit der jüngsten Novellierung des UVPG hat die Umweltverträglichkeitserklärung nach § 6 (1) Z 1 lit.e UVPG ein so gen. Klima und Energiekonzept zu enthalten. In diesem ist der Energiebedarf, aufge schlüsselt nach Anlagen, Maschinen und Geräten sowie nach Energieträgern, darzulegen, weiters ver fügbare energetische Kennzahlen, Darstellung der Energieflüsse und Maßnahmen zur Energieeffizienz. Bzgl. des Klimas sind die vom Vorhaben ausgehenden klimarelevanten Treibhausgase (§ 3 Z 3 Emissi onszertifikategesetz) und Maßnahmen zu deren Reduktion im Sinne des Klimaschutzes darzustellen.

Über das Klima und Energiekonzept ist eine Bestätigung eines befugten Ziviltechnikers oder techni schen Büros, dass die im Klima und Energiekonzept enthaltenen Maßnahmen dem Stand der Technik entsprechen, vorzulegen (siehe C Sonstige Unterlagen Punkt C.5 Umweltbilanz).

Die Aufgabenstellung für ein Klima und Energiekonzept nach Maßgabe des § 6 (1) Z 1 lit.e UVPG ist mit Bedacht auf den Charakter des gegenständlichen Vorhabens als ein Projekt zur Erzeugung elektri scher Energie aus Windkraft wie folgt zu konkretisieren:

(1) Angaben zum Energiebedarf, aufgeschlüsselt nach Anlagen, Maschinen und Geräten sowie nach Energieträgern, sind auf die Bauphase, und hier auf die zum Einsatz kommenden Baumaschinen und fahrzeuge, zu beschränken. Bei laufendem Betrieb der Anlagen besteht netto kein Energie bedarf.

(2) Angaben zu verfügbaren energetischen Kennzahlen sowie Darstellungen der Energieflüsse kön nen für Windenergieanlagen nicht sinnvoll im Sinne des Gesetzgebers übermittelt werden. Hin sichtlich einschlägiger Maßnahmen zur Energieeffizienz kann zum einen auf die Darstellung der Entscheidungskriterien für die gewählte Technologie und Dimensionierung (Kap. 3 „Alternative Lösungsmöglichkeiten“ in der UVEZusammenfassung), anderseits auf den Erntefaktor und die Energiebilanz des Windparkvorhabens (siehe C Sonstige Unterlagen Punkt C.5 Umweltbilanz) verwiesen werden.

(3) Angaben zum vom Vorhaben ausgehenden klimarelevanten Treibhausgase können wiederum sinnvollerweise ausschließlich mit Bezug auf die Bauphase, und hier auf die zum Einsatz kom menden Baumaschinen und fahrzeuge, dargelegt werden, und sind insgesamt als „mittel“ ein zustufen. (siehe D.5 UVEFachbeitrag Schutzgut Klima und Luft)

(4) In Bezug auf Maßnahmen zur Reduktion klimarelevanter Treibhausgase im Sinne des Klima schutzes ist auf den Vorhabenscharakter an sich zu verweisen. Die Reduktion klimarelevanter Treibhausgase ist quasi Inhalt und Ziel des vorliegenden Projekts. Im Weiteren kann hier auf die Ausführungen unter sonstige Unterlagen C.7 Übergeordnete Pläne und Programme öffentliches Interesse verwiesen werden.

In diesem Sinne werden im Folgenden ergänzende Angaben zum Eigenenergiebedarf des Windparks in der Bauphase sowie zur Energie und Umweltbilanz des Vorhabens (siehe C Sonstige Unterlagen Punkt C.5 Umweltbilanz) vorgelegt. Die gesetzlichen Vorgaben nach § 6 (1) Z 1 lit.e UVPG werden damit in haltlich sinngemäß erfüllt.

Die Bestätigung eines befugten Ziviltechnikers oder technischen Büros, dass die im Klima und Energie konzept enthaltenen Maßnahmen dem Stand der Technik entsprechen, erfolgt auf einem eigenen Bei blatt (siehe C Sonstige Unterlagen Punkt C.5 Umweltbilanz).

25.03.2013 | Seite 46 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

14.1 Eigenbedarf

Errichtungsphase

Der für die Herstellung und den Antransport benötigte Primärenergieaufwand einer Windenergieanlage des Typs REpower 3.2M114 wurde mit einem dafür validierten Berechnungsprogramm (GEMIS) berech net und wird mit etwa 6,7 Mio. kWh ausgewiesen.

Detaillierte Erläuterungen zur Energiebilanz finden sich C sonstige Unterlagen Pkt. C.5 Umweltbilanz.

Betriebsphase

Eigenverbrauch einer REpower 3.2M114Windenergieanlage

Der Eigenbedarf der Windenergieanlage für Windnachführung, Hydraulikpumpe, Beleuchtung, Lüfter, Steuerschränke etc. wird der Niederspannungsverteilung entnommen und – falls erforderlich – weiter aufbereitet. Dies gilt unabhängig davon, ob die Windenergieanlage Strom erzeugt und einspeist oder ob sie keinen Strom erzeugt. Im letzteren Fall bleibt die Verbindung mit dem Stromnetz des Energieversor gers bestehen und der Strom für Eigenbedarf wird von diesem geliefert.

Der Netzbezug der geplanten Anlagentypen REpower 3.2M114 kann grob geschätzt mit 8.300 bis 16.000 kWh/Jahr angenommen werden. Die angegebenen Werte sind Schätzwerte, die zeitlich sowie abhängig von Standort und Umweltbedingungen zum Teil stark schwanken können.

Zum Gesamtverbrauch der Anlage können keine Angaben gemacht werden, da der Eigenverbrauch in Zeiten, in denen die Anlagen Strom produzieren, durch die Eigenerzeugung abgedeckt und somit nicht separat erfasst wird.

14.2 Stromerzeugung während der Betriebsphase

Installierte Leistung: 7 x 3,2 MW

Prognostizierter Jahresenergieertrag: 52 Mio. kWh/ Jahr

Die vom WP Unterstinkenbrunn erzeugte Strommenge entspricht dem Strombedarf von ca. 14.900 Privathaushalten.

Detaillierte Erläuterungen zur Stromproduktion einer Windenergieanlage bzw. des gesamten Windparks finden sich in C sonstige Unterlagen Pkt. C.5 Umweltbilanz.

14.3 Energie- und Umweltbilanz

Der Windpark Unterstinkenbrunn mit 7 Windenergieanlagen REpower 3.2M114 wird jährlich prognosti zierte 52 Mio. kWh elektrische Energie erzeugen und in das Stromversorgungsnetz der EVN Netz GmbH einspeisen. Dieser Wert berücksichtigt bereits einen Unsicherheitsabschlag sowie Abschläge durch Transformations und Übertragungsverluste. Die nachfolgende Tabelle 12 fasst die wesentlichen Werte der Umweltbilanz des Windparks Unterstinkenbrunn in einer Übersichtstabelle zusammen.

25.03.2013 | Seite 47 von 48 Windpark Unterstinkenbrunn B.1.1. Beschreibung des Vorhabens

Emissions-Reduktionspotentiale Windpark Unterstinkenbrunn EUMix ÖMix

CO 2 Reduktionspotential 19.504,0 33.493,7 [to/a]

SO 2 Reduktionspotential 49,6 17,4 [to/a]

NO X Reduktionspotential 30,9 34,8 [to/a] FeinstaubReduktionspotential 2,7 1,9 [to/a] Brennstoff-Reduktionspotentiale Windpark Unterstinkenbrunn EUMix ÖMix ErdgasReduktionspotential 2.168.656 4.825.597 [m³/a] HeizölReduktionspotential 419.015 443.723 [l/a] KohleReduktionspotential 3.996.295 7.952.534 [kg/a]

Uran angereichertReduktionspotential 425 0 [kg/a] Tabelle 12: Jährliches Emissions und Brennstoffreduktionspotential des Windparks Unterstinkenbrunn

Detaillierte Erläuterungen zur Umweltbilanz können C sonstige Unterlagen Pkt. C.5 Umweltbilanz ent nommen werden.

15 Bestanddauer, Rückbau- und Nachsorgephase

Windenergieanlagen sind nach Beendigung der Nutzungsdauer vollständig abbaubar und hinterlassen keine nachhaltigen Beeinträchtigungen des Natur und Landschaftshaushaltes. Die geplante Betriebs dauer der Anlagen wird mit 20 Jahren kalkuliert (Angabe des Herstellers). Siehe auch Kapitel 13.4.

16 Maßnahmen zur Beweissicherung und zur begleitenden Kon- trolle

Beweissicherungs und Kontrollmaßnahmen wie beispielsweise eine bodenkundliche Baubegleitung oder ökologische Bauaufsicht sollen einer rechtzeitigen Erkennung allfälliger, bei der Projektierung (noch) nicht absehbarer Auswirkungen dienen und das Ergreifen geeigneter Gegenmaßnahmen bei Auftreten derartiger Auswirkungen ermöglichen.

25.03.2013 | Seite 48 von 48