SIEDLUNGSKULTUR KOMMUNAL - DUISBURG Grullbad Reitwinkelsiedlung König Ludwig/ König Kolonie König Ludwig König Kolonie Interkommunales Handlungskonzept Interkommunales

Nr.31 en des Ruhrgebietes des en

Quartier Siedlungskultur in in Siedlungskultur Ahlen Hamminkeln 43

Schermbeck 42 Oer- Wesel Selm Werne 16 Marl Erken Hamm Xanten schwick 41 Hünxe 40 Sonsbeck 39 Berg- Reckling- kamen Voerde Lünen Alpen 25 hausen 37 Bönen 38 Kamen Glad- 31 Castrop- 7 24 Dinslaken beck 23 30 Rauxel 33 Rheinberg Gelsen 34 Ober- 15 29 Unna kirchen Herne hausen 14 Kamp 22 12 13 32 Dortmund Lintfort 6 21 28 11 20 35 Wickede Fröndenberg 10 27 Bochum Neu- 19 1 5 18 36 kirchen 9 Vluyn Essen Moers 8 Witten Duisburg 17 Herdecke Schwerte 4 Mülheim 26 3 a.d. Ruhr Hattingen Wetter (Ruhr) 2 Hagen Sprock- 44 hövel Gevels- berg

Schwelm Ennepetal Brecker- feld

Moers - Meerbeck-Hochstraß Essener Süden Recklinghausen - Hochlarmark 1 • Bergarbeitersiedlung Meerbeck 17 • Margarethenhöhe 30 • Dreiecksiedlung • Schmitthennersiedlung • Altenhof II 31 Recklinghausen - König Ludwig/ 18 Essen - Altendorf Grullbad Duisburg - Hüttenheim • Hirtsiefer-Siedlung • Kolonie König Ludwig 2 • Siedlung Hüttenheim 19 Essen Nordviertel • Reitwinkelsiedlung • Beamtenkolonie Schulz-Knaudt-Straße • Eltingviertel 3 Duisburg - Wedau/Bissingheim 20 Essen - Katernberg 32 Dortmund - Bövinghausen • Gartenstadt Wedau • Zollverein-Siedlungen • Kolonie Landwehr (Zeche Zollern) • Eisenbahnersiedlung Bissingheim Dortmund - Nette/Oestrich Duisburg - Rheinhausen 33 • Hansemann-Siedlung 4 • Margarethensiedlung 21 Gelsenkirchen - Ückendorf • Flöz Dickebank 34 Dortmund - Eving 2 5 Duisburg - Homberg-Hochheide Gelsenkirchen - Nordstern- • Alte Kolonie • Rheinpreußensiedlung 22 • Siedlung Fürst Hardenberg • Johannenhof Heßler-Horst • Kolonie Kirdorf • Klapheckenhof und Grawenhof 6 Duisburg - Hamborn • Wallstraße Dortmund - Hörde-Nord • Jupp-Kolonie 35 • Siedlung Am Sommerberg/Am Winterberg • Dichterviertel 23 Gelsenkirchen - Schüngelberg/ Buer-Süd • Schüngelbergsiedlung mit 36 Schwerte - Ost Dinslaken - Lohberg • Kreinberg-Siedlung 7 • Zechensiedlung Lohberg Brößweg und Hugostraße 24 Gelsenkirchen - Erle 37 Lünen - Brambauer 8 Mülheim a. d. Ruhr - Heißen • Schievenfeldsiedlung • Alte Kolonie • Siedlung Mausegatt • Neue Kolonie • Siedlung Heimaterde 25 Gelsenkirchen - Hassel • Gartenstadt Hassel 38 Lünen - Süd 9 Mülheim a. d. Ruhr - Dümpten • Siedlung Westerholt • Ziethenstraße • Siedlung Papenbusch • »Preußen-Kolonien« 26 Hattingen - Welper 39 Lünen - Nord 10 Oberhausen - Altenberg/Lirich • Gartenstadt Hüttenau • Victoria-Siedlung • Kolonie Gustavstraße • Harzer Häuser • Siedlung Wevelsbacher Weg 11 Oberhausen - Neue Mitte • Müsendrei • Ripshorster Straße 40 Bergkamen - Rünthe • »Beamtenkolonie« Grafenbusch • Siedlung Hellweg mit D-Zug-Siedlung 27 Bochum - Stahlhausen Oberhausen - Osterfeld • Siedlung Stahlhausen • Siedlung Schlägel-/Beverstraße 12 • Eisenheim • Stemmersberg Hamm - Herringen/Pelkum 28 Bochum & Herne, Grüne Mitte 41 • Siedlung Wiescherhöfen »Zeche Hannover« • Isenbecker Hof 13 Bottrop - Ebel • Bochum - Kolonie Hannover III/IV • Kolonie Ebel • Bochum - Siedlung Dahlhauser Heide Hamm - Heessen 42 • Alte Kolonie Bottrop - Welheim • Herne - Kolonie Königsgrube 14 • Neue Kolonie • Gartenstadt Welheim • Herne - Kolonie Hannover I/II Bottrop - Eigen • Vogelsang 15 • Rheinbabensiedlung 29 Herne - Börnig Ahlen - Süd/Südost • Siedlung Teutoburgia 43 • Kolonie und Beamtensiedlung »Westfalen« 16 Dorsten - Hervest • Zechensiedlung Fürst Leopold • Ulmenhof Hagen - Hohenlimburg 44 • Hoeschsiedlung Interkommunales Handlungs- konzept Siedlungskultur in Quartieren des Ruhrgebietes

Das Ruhrgebiet hat in Quantität und Qua- krete Maßnahmen zum Erhalt und zur Projektziele lität ein bedeutendes siedlungskulturel- Weiterentwicklung des montanindustriell les Erbe. Dies gilt für Siedlungen bis in die geprägten siedlungskulturellen Erbes • Lernen von Beispielen/Modellen aus 1950/60er Jahre und ganz besonders für im Ruhrgebiet. Darüber hinaus soll das anderen Kommunen, Erfahrungsaus- die Arbeitersiedlungen, die als Werkssied- siedlungskulturelle Erbe der Arbeiter- und tausch lungen sowohl in den Kolonien ab Mitte Werkssiedlungen aber auch als Potenzial • konkrete Handlungsempfehlungen des 19. Jahrhunderts als auch in garten- und als Impuls für die Quartiers- und Stadt- zur Siedlungs-/Quartiersentwicklung städtischen Siedlungen bis Anfang der entwicklung genutzt werden. an den ausgewählten Standorten 1920er Jahre jeweils im Zusammenhang • regionales interkommunales Hand- der Montanindustrie (Kohle, Stahl, Eisen- Lokale und regionale Kooperation SIEDLUNGSKULTUR IN QUARTIEREN DES RUHRGEBIETES bahn) errichtet wurden. Von großer Bedeutung ist dabei, dass sich lungsprogramm Siedlungskultur in die beteiligten Akteure bereit erklärt ha- Quartieren des Ruhrgebietes In vorbildlicher Kraftanstrengung vieler ben, sowohl lokal als auch regional zusam- • verbindliche Perspektivvereinbarung Beteiligter (Kommunen, Land, Denkmal- menzuarbeiten. Das sind die Kommunen mit Kommunen, Landschaftsverbän- pflege, Bürgerinitiativen, Wohnungsunter- (mit Stadtentwicklung und Stadtplanung), den, RVR, Wohnungsunternehmen nehmen) und im Rahmen der Internatio- die Denkmalpflege (v.a. die Unteren Denk- und dem Land NRW zu einem mögli- nalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park malbehörden) und die Wohnungswirt- chen Programm Siedlungskultur und ist es in den 1980/90er Jahren gelungen, schaft (sowohl die großen überregionalen Quartier einige historische Arbeitersiedlungen als auch die kommunalen und genos- zu erhalten und unter Wahrung ihrer senschaftlichen Unternehmen). Hieraus gestalterischen und historischen Qualitä- ergibt sich ein besonderer Anspruch an ten instandzusetzen sowie Wohnungen Integration und Berücksichtigung z.T. sehr und Wohnumfeld für die Ansprüche der unterschiedlicher Sichtweisen. Bewohner zu verbessern. Pragmatische und offene Prozesse 20 Kommunen des Ruhrgebietes | Neue Herausforderungen Die Auswahl der Quartiere und Siedlungen 44 Quartiere/Standorte | Seit den 2000er Jahren wurden zuneh- ist mit den teilnehmenden Kommunen 72 Siedlungen mend neue Herausforderungen erkenn- anhand verschiedener Kriterien erfolgt: 3 bar. So ist der Kosten- und Ertragsdruck z.B. Eingrenzung auf Werks- und Arbeiter- Regionaler Lenkungskreis über die Kapitaleigner in der Wohnungs- siedlungen bis Anfang der 1920er Jahre im 20 Kommunen | MHKBG NRW | LWL | RVR | Vonovia | VIVAWEST | wirtschaft gestiegen. Im Zuge des Gene- Ruhrgebiet, heutiger Erhaltungszustand LEG Wohnen | WIR Wohnen im Revier | rationenwechsels zu einer »Nach-Mon- des Siedlungsbildes, mögliche Impulse für AK Denkmalpfleger im Ruhrgebiet | tan-Bewohnerschaft« ändern sich die Stadtentwicklung, Best-Practice-Beispie- Auftragnehmer Grundlagen des nachbarschaftlichen le, Handlungsbedarfe/-chancen. In der Zusammenhalts und der Identifikation in Konsequenz wurden nicht nur denkmalge- operative GA den ehemaligen Werkssiedlungen aus der schützte Siedlungen ausgewählt. Stadt Hamm | weitere Vertreter von Montanzeit. Gestalterische Qualitäten ge- Kommunen | LEG Wohnen für die Woh- hen verloren. Die Akteure auf kommuna- Gemeinsames Ziel ist es, Handlungschan- nungswirtschaft| AK Denkmalpfleger im ler Ebene stießen vielerorts schon wegen cen zu nutzen und Kooperationen zu Ruhrgebiet | Auftragnehmer der großen Zahl privatisierter Siedlungen stärken. Erfahrungsaustausch und örtliche mit zahlreichen Einzeleigentümern an ihre Handlungsempfehlungen beschränken Förderung/Finanzierung: Handlungsgrenzen. Viele Kommunen ent- sich zunächst auf die 20 teilnehmenden MHKBG NRW | Kommunen | Vonovia | wickeln die bisherigen Instrumente weiter Kommunen und die örtlichen Partner so- VIVAWEST | LEG Wohnen | RVR | oder sie suchen nach neuen Fördermo- wie die ausgewählten Quartiere/Siedlun- Wohnen im Revier dellen bzw. nach Wegen zur verbesserten gen. Ein mögliches neues Förderangebot Auftraggeber und Federführung: Integration in Stadtentwicklungsprozesse. (»Programm Siedlungskultur in Quar- Stadt Hamm (Stadtplanungsamt) tieren«) soll aber offen sein für weitere Strategie und Zielsetzung Kommunen und Quartiere/Siedlungen, Auftragnehmer: Strategisches Kernziel des interkommu- sofern sie mit den Zielen und Ansprüchen startklar.projekt.kommunikation | nalen Projektes ist zunächst die lokale des regionalen Handlungskonzepts über- Post • Welters, Architekten und und regionale Verständigung auf kon- einstimmen. Stadtplaner 5 4 Ausschnitt Kolonie König Ludwig SIEDLUNGSKULTUR REGIONAL © hans blossey SIEDLUNGSKULTUR KOMMUNAL - RECKLINGHAUSEN 5 e) Herr Weber (Stadtplanung) Herr Weber (Denkmalpfleg Herr Aulke

Kommunale Kommunale Kompetenzpartner • • Termine|Gesprächspartner mit 9. Juli 2015 - Einstiegsgespräch Stadtentwicklung/Stadt- von Vertretern planung und Denkmalpflege 2015 - Vertiefungsgespräch 15. Oktober Stadtentwicklung/ von mit Vertretern und Denkmalpflege Stadtplanung mit 30. Mai 2016 - Abschlussgespräch Stadtentwicklung/Stadt- von Vertretern planung und Denkmalpflege Abstimmungen 2017 - letzte März/April Begehungen die Reitwinkel- Am 9. Juli 2015 wurden Ludwig König siedlung und die Kolonie dokumen- und fotografisch begangen König Kolonie der tiert, die Umgebung 2015. am 15. Oktober Ludwig zusätzlich 31 König-Ludwig / Grullbad König-Ludwig Innenstadt 30 Hochlarmark Die vier südlichen Recklinghäuser Stadt- Die vier südlichen Recklinghäuser Grullbad, Süd und Hochlarmark, bezirke ca. insgesamt Ludwig mit ihren König entstanden sind 40.000 Einwohnern I/ Recklinghausen den Zechen zwischen (Hochlarmark) und König II im Westen gleichnami- Die heute Ludwig im Osten. und im Osten Westen im Stadtteile gen siedlungskulturell haben städtebaulich, Prägun- starke auch noch sozial und z.T. aus der Bergbauzeit. gen schon in Ludwig wird König Die Zeche Einige stillgelegt. den 1960er Jahren und gewerblichen zu Gebäude wurden große umgenutzt, Zwecken kulturellen in der Werkssiedlungsbestände Teile privatisiert. einzeln den 1980er Jahren König Kolonie Die mehrgeschossige aus Zeugnis noch ein klares Ludwig ist und in einheitlicher der Bergbauzeit Trägerschaft. Der Recklinghäuser Süden kämpftmit diversen Problemen. Nach sozialen wurden Hochlarmark (1990er Jahre) Grullbad Süd Sozia- und (2000er Jahre) le-Stadt-Gebiete. Ludwig König gibt Für es vergleichbare Überlegungen. König Ludwig/Grullbad König

Die Ruhrfestspiele, die Ausstattungmit Grünen« im Museen die »Stadt und prägen Recklinghausen mittlerweile wie einst die Zechen gleicherin Weise dieund Industrieanlagen. Der Recklinghäuser Süden ist von der von Süden ist Der Recklinghäuser und Grün-/Waldflächen durch Kernstadt Bergbau den durch und getrennt 2 A die Hochlarmark, Die Bezirke entstanden. sehen Ludwig Grullbad, Süd und König mit dem Struktur- sich seit 30 Jahren hier werden Heute konfrontiert. wandel Zukunftsas- und Stahl Kohle jenseits von entwi- und sich daraus betont pekte vermittelt. Standortvorteile ckelnde Recklinghausen mit seinen 120.000 Ein- Recklinghausen Münsterland zwischen liegt wohnern erstmals 1017 Ruhr. und der Metropole die Stadt gehörte erwähnt, urkundlich ist Köln. Heute Erzstift bis 1802/03 zum ein Zent- als Kreisstadt Recklinghausen Kul- Dienstleistung, rum für Handel und historischen ihrer tur und Bildung. Mit die spiegelt Wallring und dem Altstadt wider Strukturen mittelalterliche Stadt des Mittelpunkt gleichzeitig und ist Kreis. urbanen Lebens im Vestischen Recklinghausen Recklinghausen Ludwig/GrullbadKönig © GeoBasis-DE / BKG 2016 (verändert) © GeoBasis-DE / BKG 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 Erster Weltkrieg Zweiter Weltkrieg Kohlekrise RAG Gründung Kolonie 1886 Förder- 1901 - 1910 König Ludwig beginn Zeche Bau Kolonie König Ludwig König Ludwig

1882 Förderbeginn Zeche Reitwinkel- »Klärchen neuer Schacht« 1913 - 1929 Bau Reitwinkelkolonie Recklinghausensiedlung KönigRecklingausen Ludwig II www.tim-online.nrw.de Recklinghausen Grullbad Reitwinkelsiedlung Hintergrund: Zechen Clerget »Klärchen« und Recklinghausen II 1882 Beginn Kohleförderung Zeche Recklinghausen II, 1889 Übernahme Harpener Bergbau AG, 1968/69 Übergang zur Ruhrkohle AG (RAG), 1974 Ende Kohleförderung und Zusam- menlegung mit Zeche Ewald (siehe auch Dreiecksiedlung) 1913/1914 und 1928/1929 (Entstehungsgeschichte Siedlung) • Bau der gartenstädtischen Siedlung im Reitwinkel (Flurbe- zeichnung) ohne unmittelbaren städtebaulichen Werksbezug • 1 ½-geschossige Doppel- und Reihenhäuser in historisieren- den Stilen mit 176 Wohnungen in 2 Bauphasen • Bauphase I 1913/14: 108 Wohnungen (65 m2) in nord- deutsch-historisierenden Gebäuden • Bauphase II 1928/29: 68 Wohnungen (80 bis 90 m2) in histo- risierenden Gebäuden mit Elementen des Neuen Bauens • östlicher dritter Abschnitt nicht verwirklicht (dadurch kein »ideales Gesamtkonzept« mit Platz in der Mitte) • Bauherr/Eigentümer: Harpener Bergbau AG, Bebauungsplan: H.-W. Eggeling 1970er - 2000er Jahre (Veränderungsgeschichte)

RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD KÖNIG RECKLINGHAUSEN • Siedlungsdokumentation/»Rahmenkonzept« (Uni Dortmund) • 1975: Erwerb der nicht bebauten östlichen Flächen durch 6 die Stadt für den Bau einer Schule Reitwinkelsiedlung • ab Mitte 1970er Jahre: Einsetzen der Einzel-Privatisierung durch Harpen • 1986: Denkmalschutz (jedes Gebäude Einzeldenkmal) • 1987 - 1992: Siedlungserneuerung mit Städtebauförderung Land NRW, Umstrukturierung Innenhöfe zu Hausgärten plus Erschließung und Stellplätze/Garagen, Förderangebote für Modernisierung, Beratung durch Quartiersarchitekten • 1989: Gestaltungssatzung und Bebauungsplan (Fixierung Gebäude zum öffentlichen Raum plus Erweiterungsoptionen im Rückraum, Fixierung neue rückwärtige Erschließung) • 2003 - 2012 Soziale Stadt Recklinghausen Süd/Grullbad ohne aktive Einbindung Reitwinkelsiedlung • Verkauf nicht privatisierter Gebäude/Grundstücke an Grain- ger two GmbH (Treureal Essen) Situation 2016 • 90% einzeln privatisiert (Rest bei LEG Wohnen) • kaum noch bergbauverbundene Bewohner, »Generation Nach-Montan«, Tendenz Mittelschicht in besonderer Eigen- heimsiedlung • »städtebaulicher Ruhepunkt in zerzauster Stadtlandschaft« • denkmalpflegerisch akzeptabeler Zustand (wenn auch Prob- leme vieler Regelverstöße) Perspektive Siedlungskultur + Quartier (Vorschläge) • Kein aktueller Handlungsbedarf. LAND NRW (2017) - Lizenz dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0)

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9.9.2015 10:52 1970 1980 1990 2000 2010 2020 RAG Gründung Stahlkrise IBA Emscher Park Perspektiven Stilllegung Wohnungen an 1992 Denkmalbereich langfrsitiges Siche- Zeche Kö- Salzgitter Woh- 1992-1999 Modernisierung, rungskonzept Kolo- nig Ludwig nungs-GmbH Wohnumfeld, Neuordnung Hof nie König Ludwig 2003 -2012 Perspektive Soziale Siedlungsdokumentation 1987 - 1992 Wohnumfeld, Soziale Stadt Süd/Grullbad Stadt König Ludwig + »Rahmenkonzept« Neuordnung Höfe Beginn 1986 - 1989 Denkmalschutz, Gestal- Recklinghausen König Ludwig Einzelprivatisierung tungssatzung, Bebauungsplan1 www.tim-online.nrw.de Recklinghausen König Ludwig Kolonie König Ludwig Hintergrund: Zeche/Gewerkschaft König Ludwig 1886 Beginn Kohleförderung Schacht 1/2, 1900 - 1903 Abteu- fen weiterer Schächte, 1930er Jahre Verbund mit Zeche Ewald, 1963 - 1965 Stilllegung Zeche König Ludwig durch Salzgitter

1901 - 1910 (Entstehungsgeschichte Siedlung) REITWINKELSIEDLUNG UND KOLONIE KÖNIG LUDWIG • Bau der König-Ludwig-Siedlungen »auf der grünen Wiese« südwestlich der Zeche in 3 Bauphasen • Bauphase I: 2-geschossige Häuser mit Alleecharakter an nördlicher König-Ludwig-Straße • Bauphase II: »Geitenfeld-Siedlung«, überwiegend 1 ½--ge- schossige Häuser mit 4 Wohnungen im Kreuzgrundriss Kolonie König Ludwig • Bauphase III: 300 Wohnungen (i.d.R. 67 m2, 4 Zimmer) in 47 2 ½-geschossigen Gebäuden in dichter Straßenbebauung mit je 6 - 8 Geschosswohnungen, Stallgebäuden an Gassen auf den Rückseiten, großen Höfe mit Gärten 1960er bis 2000er Jahre (Veränderungsgeschichte) • 1960er Jahre: Wohnungen an Salzgitter Wohnungs-GmbH • 1980er Jahre Privatisierung + Nachverdichtung Geitenfeld • 1991 - 1993 Rahmenplanungen Kolonie König Ludwig und Süd • 1992 Denkmalbereichssatzung Geschosssiedlung • 1992 - 1999 Erneuerungskonzept Geschosssiedlung • denkmalgerechte Sanierung, umfangreiche Wohnungsmo- 7 dernisierung, neuer Wohnungsmix (Bundestreuhandmittel) • einfache Gestaltung des Wohnumfeldes • Konzept zur Neuordnung der großen Grabelandflächen im Innenhof mit Bärenbach, Planungen zur Nachverdichtung, Aufstellung vorhabenbezogener Bebauungsplan • 2000er Jahre: Umbau Schule Königstraße (Einzeldenkmal) zum Kulturhaus, Räumung der Grabelandflächen im südli- chen Innenhof der Geschosssiedlung + Aufhebung B-Plan • 2000er Jahre: Verkauf an Grainger two GmbH Situation 2016 • gute städtebaulich-denkmalpflegerische Qualität • 2016: Übernahme durch LEG Wohnen Perspektive Siedlungskultur + Quartier (Vorschläge) • langfristiges Sicherungskonzept der städtebaulich-sozialen Besonderheit von »Dichte + Weite« (Alternative zu erneut diskutierter Nachverdichtung und einem evtl. Verkauf) • Konzentration auf die Qualitäten der Geschosssiedlung • Handlungskonzept Wohnen: Mietwohnungskonzept nach Auslauf Bindungen (»Zielgruppen Nach-Montan«) • Vorstufe eines Integrierten Handlungskonzepts, mittelfristi- ges »Soziale Stadt«-Gebiet König Ludwig • Ein- und Anbindung an Emscher- und Kanalzone sowie Em- scher Landschaftspark

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9.9.2015 10:52 8 RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD KOLONIE KÖNIG LUDWIG

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Fotos aus der Kolonie König Ludwig (Juli 2015) (Quelle: startklar) 10 RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD REITWINKELSIEDLUNG

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Fotos aus der Reitwinkelsiedlung (Juli 2015) (Quelle: startklar) Vertiefung I Historischer Zusammenhang

Die Zeche König Ludwig ist benannt nach südwestlich der Zeche zwischen 1901 und dem damals amtierenden bayrischen 1910 600 Werkswohnungen. König Ludwig II. 1872 wurde durch die Gewerkschaft König Ludwig mit den Ab- Direkt westlich der Zeche entstanden an teufarbeiten begonnen. Erst 1876 bekam der König-Ludwig-Straße Wohnungen für man die durch eindringendes Wasser die »Zechenbeamten«. Die Straße wurde bedingten Schwierigkeiten durch die Auf- mit dem Charakter einer Allee angelegt stellung leistungsfähiger Pumpen in den und die Gebäude mit aufwendig gestalte- Griff. 1885 begann die Kohleförderung auf ten Backsteinfassaden versehen. Schacht I. Unmittelbar daneben ging der Schacht II 1892 in Förderung. Die kon- Südlich der »Beamtenkolonie« wurde junkturelle Situation der »Gründerzeit« in die »Geitenfeldsiedlung« errichtet, die Deutschland begünstigte die Entwicklung mit ihrer lockereren Bebauung erste der Schwerindustrie und damit des Berg- gartenstädtische Züge aufweist. Sie ist baus, so auch in der Folgezeit die Entwick- gekennzeichnet durch 1 ½ -geschossige lung der Zeche König Ludwig. Häuser mit Kreuzgrundriss (4 Wohnungen je Haus), die an vier parallel laufenden Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts Straßen aufgereiht wurden. Ansicht Sechs-Familien-Wohnhaus mit

RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD KÖNIG RECKLINGHAUSEN war geprägt vom Ausbau der Zeche (u.a. Schächte IV und V im im benachbar- Westlich der »Geitenfeldsiedlung« ent- Grundriss EG, König Ludwig; Quelle: Stadt Recklinghausen 12 ten Suderwich). Der Schwerpunkt des standen 47 kompaktere 2 ½-geschossige Bergbaubetriebes verlagerte sich in den Wohngebäude. In jedem der Gebäude folgenden Jahrzehnten auch ins benach- wurden zwischen sechs und acht Ge- barte Suderwich. 1937 war das Jahr des schosswohnungen untergebracht. Damit Förderrekordes. Damals verfügte König umfasste alleine dieser Teil 300 Woh- Ludwig über 9 Schächte und eine Beleg- nungen. Die Gebäude gruppierten sich schaft von 6.378 Bergleuten. Nach dem blockartig um große Höfe und verfügten Zweiten Weltkrieg fand zwischen Bergleu- über großzügige Selbstversorgergärten. ten und Hamburger Schauspielern - ohne das Wissen der Besatzungsmächte - auf Die Reitwinkelsiedlung im heutigen der Schachtanlage IV/V in Suderwich der Stadtteil Grullbad ist historisch derZeche »Tausch Kunst gegen Kohle« statt. Das gilt /II in Hochlarmark heute als Wiege der Ruhrfestspiele. zuzuordnen. Diese Zeche ist eine Grün- dung der belgischen »Societe anonyme Im Rahmen der Kohlekrise kam es zu des carbonnage d`Herne-Bochum« (1869 diversen Umfirmierungen und trotz des folgende Schacht I, 1882/84 Schacht II). Status einer der modernsten Schachtanla- 1889 gingen die Schachtanlagen - da- gen des Ruhrgebiets wurde König Ludwig mals noch mit dem frnzösischen Namen schon 1965 stillgelegt. Clerget nach einem Brüsseler Vorort) an die Harpener Bergbau AG über; seitdem Siedlungsgeschichtlicher Hintergrund firmiert sie als Zeche Recklinghausen. Mit König Ludwig beginnender Bergbaukrise wurde die Ze- Um Wohnraum für die Arbeiter der Zeche che bereits 1957 mit einer Herner Zeche zu schaffen, baute die verbunden, 1974 wurde hier die Kohleför- König Ludwig Ge- Ansicht Sechs-Familien-Wohnhaus mit werkschaft König-Ludwig westlich und derung eingestellt. Grundriss EG, König Ludwig; Quelle: Stadt Recklinghausen REITWINKELSIEDLUNG UND KOLONIE KÖNIG LUDWIG 13 Reitwinkelsiedlung, Baualter; Quelle: Stadt Recklinghausen Quelle: Stadt Baualter; Reitwinkelsiedlung, Fassadenvariationen der Haustypen 2 und 3, 1913; Quelle: Stadt Recklinghausen 2 und 3, 1913; Quelle: Stadt der Haustypen Fassadenvariationen Das Gesamtkonzept von Eggeling wurde Eggeling wurde von Das Gesamtkonzept Die verwirklicht. Hälfte dabei nur zur nie wurde Erweiterung östliche geplante verwirklicht. 1913/14 wurden 108 Wohnungen errich- 108 Wohnungen 1913/14 wurden den- durch wurde Der Koloniebau tet. und erst unterbrochen Weltkrieg Ersten 68 Woh- wieder 1928/29 mit weiteren Die Grundstruktur aufgenommen. nungen wurden Gestaltung blieb. In der äußeren typische Fassadengestaltungselemente mit aufgenommen aus den 1920er Jahren an das Neue Bauen. Anklängen Kurz vor dem Ersten Weltkrieg entwarf entwarf Weltkrieg dem Ersten vor Kurz Eggeling ein städte- H. W. der Architekt deer im Auftrag bauliches Gesamtkonzept an das sich stark AG, Harpener Bergbau Vorbildern orientierte gartenstädtischen im an Raumbildungen mit einer Vielfalt eher traditiona- Straßenraum, öffentlichen mit Motiven architektonischen listischen Giebeln und und Putz-/Klinkerfassaden in Wohnungszuschnitten variantenreichen über miteinander 1 ½- bis 2-geschossigen Doppelhäusern verbundenen Stallbauten und Reihenhausgruppen. Siedlungsgeschichtlicher Hintergrund Hintergrund Siedlungsgeschichtlicher Reitwinkel-Kolonie in Hoch- Der Bau der Dreiecksiedlung um den Wohn- nicht, larmark reichte der Zeche für die Bergleute raumbedarf befriedigen. zu Recklinghausen Quelle: Stadt Recklinghausen Quelle: Stadt Reitwinkelsiedlung, ursprüngliche Gesamtplanung von Eggeling, 1914, Eggeling, von ursprüngliche Gesamtplanung Reitwinkelsiedlung, Vertiefung II Städtebau und Gestaltung,

KartenausdruckKönig Ludwig/Grullbad www.tim-online.nrw.de

Standort und Lage im Siedlungsgefüge Die beiden Siedlungen befinden sich im Süden von Recklinghausen zwischen der A 43 und der A2. Sie sind größtenteils von Wohnbebauung umgeben. Bei der Reitwinkelsiedlung befinden sich westlich ein kleines Gewerbegebiet sowie im Osten direkt angrenzend eine Schule. König Ludwig Gebäude und Grundstücke Die Kolonie König Ludwig besteht aus drei Teilen. An der König-Ludwig-Straße wurden straßenbegleitend 2 ½ ge- schossige Häuser erbaut. Im zweiten Siedlungsteil, der »Geitenfeld-Siedlung«, wurden überwiegend 1 ½-geschossige Häuser mit 4 Wohnungen im Kreuz- grundriss errichtet. Im dritten und größ-

RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD KÖNIG RECKLINGHAUSEN ten Teil der Siedlung befinden sich rund 300 Wohnungen in 47 Mehrfamilien- 14 häusern mit jeweils 2 ½ Geschossen. Die meisten Gebäude gruppieren sich um einen großen begrünten Blockinnenbe- reich (ca. 120m x 230m), der wesentlich zur Wohnqualität in der Siedlung beiträgt und ein gestalterisches Alleinstellungs- merkmal darstellt. Einzelne kleine Mie- tergärten befinden sich noch in der Nähe der Mehrfamilienhäuser. Ansonsten sind vereinzelte Bäume und ein begrünter (renaturierter) Bachlauf vorhanden. Neben den vereinzelten Mietergärten LAND NRW (2017) - Lizenz dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0) befinden sich noch die ehemaligen Stall- relemente. Insgesamt sind die Gebäude die das qualitätsvolle Erscheinungsbild anlagen hinter jedem der Wohngebäude. kaum überformt. der historischen Siedlung stören. Auch Die Gebäude weisen eine dichte Straßen- vorgelagerte Mülltonnen sowie unter- randbebauung mit teilweise unterschied- Die Reitwinkelsiedlung besteht aus schiedlich gestaltete Vorgärten mindern lichen Putz- und Putz-/Klinkerfassaden 1 ½ geschossigen, zum größten Teil trauf- die Qualität des Gesamtbildes. Insgesamt Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW ca. 1 : 3430 auf. Eckbauten sind meist gestalterisch ständigen Reihen- und vereinzelt Dop- sind jedoch an den Gebäuden viele ver- Keine amtliche Standardausgabe hervorgehoben. Fenster, Gesimse und pelhäusern. Die Gebäude variieren in der zierende Elemente vorhanden und die Gebäudeecken sind meist in Klinker Gestaltung, sind jedoch in den jeweiligen Gebäude befinden sich noch weitestge- abgesetzt. Bei den Dachformen wechseln Straßenzügen relativ einheitlich. Spros- hend in ihrer ursprünglichen historischen

sich Sattel- und Krüppelwalmdächer ab. senfenster und -türen bilden die Regel, Form,28.1.2016 so dass 9:37 der Gesamteindruck trotz Die Gebäude wirken durch ihre gleiche obwohl diese bei einigen Häusern nach der besagten Mängel durchaus positiv Kubatur einheitlich. Die ehemaligen Stall- Modernisierungsprozessen nicht mehr ist. gebäude hinter den Wohnhäusern sind verwendet wurden. Zum Teil wurden durchgehend dunklem Klinker gebaut Vordächer für die Hauseingänge und Rol- und haben Satteldächer sowie kleine Zie- lädenkästen an die Gebäude angebracht, Keine amtliche Standardausgabe Keine amtliche Standardausgabe www.tim-online.nrw.de www.tim-online.nrw.de

REITWINKELSIEDLUNG UND KOLONIE KÖNIG LUDWIG 15 Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis Bebauungsplan beschlossen. In diesem Bebauungsplan beschlossen. In diesem öffent- die Gebäude zum wurden Zuge abgesi- lichen Raum planungsrechtlich für chert und Erweiterungsmöglichkeiten ermöglicht. Bereich den rückwärtigen Fazit sich ergibt Für die Reitwinkelsiedlung Handlungsbedarf. akuter kein Kolonie für die die Situation sieht Anders die zentrale Ludwig aus. Hier ist König Block- wie die prägnanten Frage, bleiben und erhalten innenbereiche auch im Sinne einer aktiven idealerweise auf- die Bewohner Aneignung durch Um diese können. werden gewertet empfiehlt zu sichern, langfristig Bereiche eines Bebauungspla- sich die Aufstellung dieser nes, mit dem Ziel der Festsetzung als Grünfläche. Bereiche Reitwinkelkolonie 28.1.2016 9:34 28.1.2016 9:34 gilt eine besteht seit besteht Kolonie König Ludwig König Kolonie Reitwinkelsiedlung 1986 Denkmalschutz. Jedes Gebäude auf- hierbei als Einzeldenkmal wurde 1987 bis 1992 wurde Von genommen. der eine Siedlungserneuerung mit Hilfe des Landes durch- Städtebauförderung allem die vor Hierbei wurden geführt. Hausgär- zu Mietergärten von Innenhöfe und eine verkehrsbe- umstrukturiert ten und für Stellplätze Erschließung ruhigte es Zudem gab verwirklicht. Garagen für Moderni- an Private Förderangebote Hilfe- unter sierung und Denkmalpflege 1989 eines Quartiersarchitekten. stellung und ein eine Gestaltungssatzung wurden Instrumente Für die Denkmalbereichssatzung. In den 2000er Denkmalbereichssatzung. ein vorhabenbezoge- wurde Jahren ner Bebauungsplan mit dem Ziel der in den Blockinnenbe- Nachverdichtung jedoch Dieser wurde aufgestellt. reichen die Situation ist Aktuell aufgehoben. dem Vor beurteilen. nach § 34 BauGB zu des Qualität der besonderen Hintergrund wird grünen Blockinnenbereiches weiten der Schutz im Rahmen ein verstärkter empfoh- Bauleitplanung verbindlichen das es notwendig, ist len. Diesbezüglich zu »Bild« dieser Grünfläche gewünschte Mieter- in Richtung z.B. konkretisieren, und Bewohnerpark. Spielplatz gärten, Für die Kolonie König König Kolonie erfolgt durch vier geradlinige geradlinige vier durch erfolgt

besteht hauptsächlich aus drei aus drei hauptsächlich besteht

LAND NRW (2017) - Lizenz dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0) dl-de/by-2-0 (2017) - Lizenz LAND NRW Siedlung nicht vorhanden. Siedlung nicht und an der Hauptstraße im inneren der im inneren und an der Hauptstraße raum sind mit Ausnahme der Grüninsel raum raum unterstützt. Bäume im Straßen- unterstützt. raum und eher funktional gestalteten Straßen- gestalteten und eher funktional Dies wird zudem durch den schmalen durch zudem Dies wird Bauweise wirkt die Siedlung relativ dicht. dicht. die Siedlung relativ wirkt Bauweise Reihenausbebauung in meist kompakter kompakter in meist Reihenausbebauung Bauabschnitt nie verwirklicht. Durch die Durch verwirklicht. nie Bauabschnitt chen Gesamtkonzept wurde der östliche der östliche wurde chen Gesamtkonzept verteilt. Vom ursprünglichen städtebauli- ursprünglichen Vom verteilt. den beiden anliegenden Hauptstraßen Hauptstraßen den beiden anliegenden sind. Die weiteren Gebäude sind an sind. Die weiteren rale Kreuzung mit Grüninsel verbunden mit Grüninsel verbunden Kreuzung rale Straßenzügen, welche über eine zent- welche Straßenzügen, lung Die innere Bereich der Reitwinkelsied- Bereich Die innere raum eher funktional gehalten. eher funktional raum Längsparkplätze. Somit ist der Straßen- Somit ist Längsparkplätze. beiden Seiten der Straßen Fußwege und Fußwege der Straßen beiden Seiten im Straßenraum. Zudem bestehen auf Zudem bestehen im Straßenraum. zügen befinden sich nur wenige Bäume wenige sich nur befinden zügen vorhanden. Bei den restlichen Straßen- Bei den restlichen vorhanden. einseitig in mittelgroßen Baumscheiben einseitig in mittelgroßen Straßen. Straßenbäume sind zum Teil Teil sind zum Straßenbäume Straßen. Die Erschließung der Die Erschließung Ludwig Öffentlicher Raum Öffentlicher ca. 1 : 2219 ca. 1 : 2219 Kartenausdruck Kartenausdruck Vertiefung III Soziale Quartiersentwicklung und Wohnungsmarkt

Der Recklinghäuser Süden ist mit der überwiegend an die Mieter und RAG-Be- Bergbauprägung bis heute von Arbei- legschaftsangehörige privatisiert. Sie sind terquartieren geprägt und in Folge des städtebaulich und sozial auf dem Weg zu Strukturwandels auch noch lange von »besonderen Eigenheimsiedlungen«. sozialen Problemen bestimmt. Während sich Hochlarmark im Westen »normali- Die Kolonie König Ludwig siert«, gilt das für die übrigen Süd-Bezirke unterscheidet sich hier- »Zuwachs an Eigenheimen nur bedingt. Insbesonde im Bezirk Süd von grundlegend. Mit den (zwischen Grullbad und König Ludwig) Einzel-Privatisierungen durch Einzel-Privatisierungen« unterscheiden sich alle wesentlichen in der Nachbarschaft Indikatoren substanziell vom Reckling- (Geitenfeldsiedlung) war ein verstärkter häuser Durchschnitt: höhere Bevölke- Bevölkerungsaustausch verbunden. In die rungsdichte, geringere Freiflächenanteile, Geschosswohnungen der Kolonie stieg höherer Anteil SGB II-Bezieher, geringere dagegen der Anteil der türkischstämmi- Einkommen, höhere Jugendarbeitslosig- gen Bergleute und ihrer Familien weiter keit, höhere Jugendgerichtshilfen etc. Aus an. Die großen Grabelandflächen in den diesem Grund wurde nach Auslaufen des weitläufigen Innenhöfen waren gerade für Programms Soziale Stadt in Hochlarmark diese Zielgruppe besonders interessant.

RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD KÖNIG RECKLINGHAUSEN hier mit der Sozialen Stadt Grullbad/Süd ab 1999/2000 ein räumlicher und inhaltl- Die durchgreifende Modernisierung mit 16 cher Schwerpunkt gesetzt. Bundestreuhandmitteln zur Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaus in den Bezirk bzw. Quartier König Ludwig wurden 1990er Jahren brachte eine Verbesserung vom Soziale-Stadt-Gebiet zunächst ausge- der Wohnungszuschnitte und der Ausstat- nommen. Hier waren alle vergleichbaren tung und eine langfristige förderbedingte Daten günstiger, als in Grullbad/Süd, Mietbindung. Nach der Modernisierung wenn auch hier das starke Nord-Süd-Ge- entstanden i.d.R. 50 bis fälle in Recklinghausen auffällt. König 70 m2 große Wohnun- »Miet- und Belegungsbindungen Ludwig liegt bei diesen Daten zwar nahe gen mit drei Zimmern, am Recklinghäuser Durchschnitt, aber im Küche, Bad. Über ein in der Kolonie« Vergleich zu den nördlichen Recklinghäu- gemeinsames Trep- ser Stadtbezirken immer noch deutlich penhaus wurden je Etage zwei Wohnun- ungünstiger. König Ludwig ist eben auch gen erschlossen. Größere Wohnungen Recklinghäuser Süden. entstanden nur sehr wenige. Größere Familien (oder Familienverbünde) miete- Die Reitwinkelsiedlung in Grullbad nimmt ten mehrere Wohnungen an. Es gelang nach der Einzel-Privatisierung eine städte- aber, dass nach der Modernisierung die bauliche und auch soziale Sonderstellung meisten Mieter wieder in ihte Wohnun- ein. gen einziehen konnten.

Der Stadtteil König Ludwig im Osten be- Ein große soziale und nachbarschaftliche stand zu Bergbauzeiten fast ausschließlich Veränderung brachte die Neuordnung aus Werksmietwohnungen. Große Teile eines großen Innenhofs. Hier wurde davon wurden wegen der frühen Zechen- zwar der Bärenbach als Vorfluterrinne schließung in den 1960er Jahren schon »renaturiert«, aber auch fast alle Grabe- in den 1980er Jahren ebenfalls einzeln landflächen beseitigt (Hintergrund waren »Potenzial und Herausforderung sozialer Wohnraumversorgung in der Kolonie König Ludwig«

damalige Überlegungen zur Nachverdich- exakt dem Durchschnitt des geförderten tung, die dann aber aufgegeben wurden). Mietwohnungsbestands in Recklinghau- Gerade das Grabeland und die Garten- sen. Hingewiesen wird in diesem Zusam-

nutzung auf ihnen war ein wesentlicher menhang auf das Defizit an preiswertem REITWINKELSIEDLUNG UND KOLONIE KÖNIG LUDWIG Ausgleich für die realtiv kleinen Geschoss- Mietwohnraum gerade für Familien und wohnungen. Alleinerziehenden mit Kindern und auf den zu geringen Anteil an »barrierefreien Das für die Gesamtstadt Recklinghausen Wohnungen«. erarbeitete Handlungskonzept Wohnen weist auf einen anhaltenden Bevölke- rungsrückgang für den Recklinghäuser Süden, aber auch für den Stadtteil König Ludwig hin. Dies korrespondiert mit stadtdurchschnittlich leicht höheren Leerstandszahlen. Das Handlungskonzept weist für den Süden und für König Ludwig auf eine etwas geringere Nachfrage nach Mietwohnungen und auf eine leicht hö- here Nachfrage nach Wohneigentum und Eigenheimen hin. 17

Gleichzeitig besteht weiterhin die Not- wendigkeit zur Versorgung von einkom- mensschwächeren Haushalten mit preis- wertem Mietwohnraum. Die Wohnungen in der Kolonie entsprechen in Größe

Kolonie König Ludwig 18 RECKLINGHAUSEN KÖNIG LUDWIG/GRULLBAD zwischenzeitlich aufgegeben. aufgegeben. zwischenzeitlich geräumt, die Nachverdichtung zwar aber gen wurden genutzt) Migrantenfamilien größten (intensiv Hof türkischstämmi- von im tungen geplant. Grabelandflächen Die Innenhöfenin den Nachverdich- wurden Grabelandfächen Für die großen nisiert. die Wohnungen moder-ert, grundlegend erneu- denkmalgerecht Bergarbeiter für Bundestreuhandfonds des Mitteln chen öffentli- Jahren erheblichen mit 1990er zur in den EmscherPark bau parallel IBA Salzgitter durch Wohnungs- Diskussionen intensiven nach wurde wig öffentlichen König Lud- Geschosssiedlung/Kolonie Die »überformt«.weitgehend und sind heute privatisiert früh schon ße Geitenfeld und König-Ludwig-Stra- an der die Arbeitersiedlungen umgenutzt, lich gewerb- früh schon wurden werbegebiet Ge- im heutigen Zechenbauten Die ben. geblie- Marienstraße der nördlich straße König- und Overberg- zwischen siedlung Geschossmiet- die große lediglich Ludwig im Stadtteil ist König kulturelle Qualität und siedlungs- städtebauliche heutige Als Südens. Recklinghäuser ganzen des Maßstab Ludwig« im größeren und die »Kolonie Königin Hochlarmark die »Dreiecksiedlung« für recht erst gilt gilt, in Grullbad Reitwinkelsiedlung der zues Was erhalten gilt. die Qualität für Qualitäten Ruhepol,baulicher dessen und ein städte- Kleinod ein historisches »Zwischenstadt«kelsiedlung in dieser ist dar. im Osten König Ludwig Reitwin- Die linghausen im Westen eh. und der Zeche landschaft« Reck-der eh. Zeche zwischen Stadt-eine »Zwischenstadt zerzauster mit immer noch städtebaulich aber stellen Hochlarmark, wie geprägt Bergbau vom ebenso A 43 Bahnlinie und der sind zwar der östlich und Süd Grullbad Die Stadtteile Stadtentwicklung König Ludwig Quartier,Siedlung, Handlungsempfehlung I Konzepts) Ludwig lokales Handlungskonzept Wohnen König Stadtteil den für Siedlungskultur Qualitätsanker baulicher und Soziales Wohnen,malschutz städte- Trägerschaft Sicherung einer langfristig einheitlichen Großfigur ohneNachverdichtung optionen, Sicherungder städtebaulichen der, Erzeugung von BildernundNutzungs- zial-nachbarschaftliche Freiraumnutzung der grünen HöfeSicherung für erneute so- Empfehlungen: folgende sich zu integrieren.wicklung ergeben Hieraus in die Stadtteilent-als Qualitätsimpuls Jahre 30 20 zu und nächsten oder sichern die für Siedlung Qualitäten dieser deren an, die beson- dieDamit steht Aufgabe Süden). im Emscheran Landschaftspark den Anbindung bessere auch Netzwerke, aber nomie, soziale + Integration anzugehen Öko- (lokale biets eines Stadterneuerungsge konzept zur Vorbereitung Handlungs Integriertes ein Ludwig Stadtteil den König für auch perspektivisch Süd Grullbad/ und Hochlarmark hat Recklinghausen das nach Stadt Ziel, Jahren gelten (noch) Die 1990er den fort. aus Förderung der Bindungen aufgrund sie an Wohnen. LEG öffentlichen Die verkauft; 2016 ging Portfolio an Grainger Salzgitter von 2008 Koloniewurde Die Barrierearmut soziale Mietwohnungen, Familien, Alte/ tungsstrategie für dieHerausforderung nergänzungen, langfristige Bewirtschaf- Energiekonzept, Stadtteilkonzept Woh- (als Vertiefung des stadtweiten : Demografiekonzept, CO für Siedlungskultur, für Denk - - im Quartier König Ludwig« als besonderemQualitätskern » Sicherung derKolonie 2 / - Handlungsempfehlung II Perspektivpotenziale für eine regionale Siedlungskultur

König Ludwig ist als Siedlung und Kolonie Ein solches Konzept lässt sich sicher besser eine der wenigen verbliebenen guten umsetzen, wenn die Siedlung auch länger- Beispiele einer großvolumigen Arbeiter-/ fristig in einer einheitlichen Trägerschaft

Werkssiedlung. Es ist eine typische Miet- verbleibt. REITWINKELSIEDLUNG UND KOLONIE KÖNIG LUDWIG siedlung mit gartenstädtischen Elementen (Höfe, Grabeland, Mietergärten), aber Gelingt den beteiligten Akteuren die keine klassische städtebauli- Abstimmung einer längerfristigen Strategie che Gartenstadt. Sie unter- im beschriebenen Sinne, hat die Sied- »Dichter Straßenrand scheidet sich im Kern von lung das Potenzial, im »Konzert« mit der negativ konnotierten »Miets- Dreiecksiedlung in Hochlarmark und der - weiter Hof« kasernen« gerade durch die Reitwinkelkolonie in Grullbad dauerhaft ein Gärten und Höfe, durch die siedlungskultureller Qualitätskern im Stadt- Strenge der Straßenräume einerseits und teil, aber auch im anhaltenden Umbruch- die grüne Weite der Höfe andererseits. prozess des ganzen Recklinghäuser Südens zu werden. Dann sind die historischen Siedlungen gemeinsam auch attraktiv für »Siedlungskultur im Emscher Landschaftspark« eine offensive Kommunikation in der Route der Industriekultur und im Netzwerk der Die zentrale Herausforderung ist daher, ob industriellen Kulturlandschaft des Ruhrge- es gelingt, einerseits die Höfe von Nachver- biets. dichtungen frei zu halten und andererseits 19 wieder in intensivere Nutzung durch die Verständigen sich die lokalen Partner im angestammte, in weiten Teilen türkisch- Kontext des Recklinghäuser Südens auf stämmige Bewohnerschaft zu bringen. Dies eine langfristige Sicherung der Siedlung Kö- ist auch ein Argument auf dem Mietwoh- nig Ludwig für die große nächste Zeitetap- nungsmarkt, ein Angebot mit kleineren pe, hat die Siedlung auch eine Bedeutung Wohnungen für Familien und Nachbar- für die Region. schaftsgruppen dauerhaft bereit zu halten.

Kolonie König Ludwig startklar/Post • Welters Quelle allernicht gekennzeichneten Fotos: SIEDLUNGSKULTUR REGIONAL Dortmund |31.Juli2017 Joachim Sterl |David Rohde Post •Welters, Architekten undStadtplaner Joachim Boll|Benedikt Brester startklar.projekt.kommunikation Heinz-Martin Muhle|Christine Chudasch|Barbara Conrad Kommunen, Wohnungsgesellschaften undden RVR Stadt Hamm(Stadtplanungsamt) fürdiebeteiligten