Nordendorf

Meitingen 2 2 Der Meilerplatz Biberbach Biberbach bei Bonstetten Langweid am Lech

Altenmünster Altenmünster

Adelsried Gersthofen 8 8 Zusmars- Zusmars- Horgau hausen hausen Augsburg

Stadtbergen Dinkelscherben Gesserts- Gesserts- 300 hausen 300 hausen

Fischach Königsbrunn Königsbrunn

17 17

Walkerts- Großaitingen Walkerts- Großaitingen hofen hofen Kulturlandschaft

Schwabmünchen Schwabmünchen

Untermeitingen Elemente der historischen

Entdecken Sie weitere interessante Meilerplätze im Finden Sie noch andere Infotafeln zu spannenden historischen Landkreis Augsburg! Kulturlandschaftselementen im Landkreis Augsburg!

Beteiligte Partner: Genauere Informationen unter: www.landkreis-augsburg.de/kulturlandschaft Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V.

Erholungsgebieteverein Augsburg e.V.

Projektträger Projektverantwortliche Landkreis Augsburg PD Dr. Markus Hilpert Projektverantwortliche M.Sc. Sophie Grunenberg Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Dipl.-Ing. Gisela Mahnkopf Dipl.-Ing. Jochen Bohn den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Der Meilerplatz bei Bonstetten Vom Holz zur Holzkohle Meilerplätze stellen Relikte der sogenannten Waldköhle- Verrußte Plätze in Waldesnähe rei dar und sind Zeugen des ausgestorbenen Handwerks der Waldköhler, deren Leben von harter Arbeit abseits Bis ins 19. Jahrhundert gehörte Holzkohle neben den der Dorfgemeinschaft geprägt war. fossilen Kohlevorkommen zu den wichtigsten Energie- trägern. Da mit ihr höhere Temperaturen als mit Holz Die Herstellung der Holzkohle dauerte je nach Größe des erreicht werden konnten, wurde sie unter anderem zur Meilers mehrere Tage bis Wochen. Hierzu wurde auf ge- Metallverarbeitung und Glasherstellung benötigt. Zur eigneten Plätzen im Wald ein Meiler errichtet, der etwa Herstellung der Holzkohle wurde geschichtetes Holz zwei bis drei Meter hoch war. Das Holz wurde geschich- unter kontrollierten Bedingungen einem Verschwelungs- tet und mit Erde, Gras und Moos nahezu luftdicht abge- prozess unterzogen. deckt. Mittig befand sich ein Schacht aus senkrechten Abgebrannter Meiler (Bildarchiv: Georg Knöpfle) Holzstangen, der zum Anzünden des Meilers nötig war. Meilerplätze lassen sich durch Holzkohlereste im Boden Der Köhler kontrollierte den Verbrennungsvorgang durch und an halbkreisförmigen Ausbuchtungen in Hanglagen Spuren der Vergangenheit Öffnen oder Schließen der Abdeckung, so dass der Mei- erkennen. Für die Errichtung eines Meilers war ein ebe- Die Rodungssiedlung Bonstetten liegt am Südhang ler weder erlosch noch das Holz zu Asche verbrannte. nes Gelände notwendig, das bei Bedarf erst hergestellt des Staufersbergs im Laugnatal. Der Ort wurde War der Herstellungsprozess abgeschlossen, wurde das werden musste. Diese kreisförmigen Flächen hatten erstmals im Jahr 1063 in einem Güterverzeichnis des Feuer erstickt, der Meiler geöffnet und die noch heiße einem Durchmesser zwischen 3 und 13 Metern. Flur- Augsburger Domkapitels erwähnt. Ab dem 12./13. Kohle sofort mit Wasser abgelöscht. bezeichnungen wie z.B. Kohlstatt, Kohlberg, Kohlstraße, Jahrhundert traten bis zum Ende des Alten Reiches Kohlgrund oder Köhlerweg weisen auf solche histori- So ergaben sich bestimmte Standortvoraussetzungen das Benediktinerstift St. Ulrich und Afra (Augsburg) schen Meilerplätze hin. für die Anlage eines Meilerplatzes, wie die Nähe zu Wald sowie das Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld und Wasser und die Bodenbeschaffenheiten. Die Köhler als prägende Grundherren auf. Die Hoheit über errichteten ihre Meiler vorzugsweise dort, wo das Holz Bonstetten lag jedoch bei der Markgrafschaft Burgau. geschlagen wurde, um möglichst kurze Transportwege Aufgrund des Holzreichtums in den Westlichen Wäl- für die Pferdefuhrwerke zu haben. dern hatte die Köhlerei hier schon seit dem ausgehen- Bonstetten den Mittelalter ihren Platz und wurde bis in die 1930er Jahre hinein betrieben. Am Meilerplatz in Bonstetten befand sich auch eine kleine Hütte für den Köhler.

Thalhofer-Marterl

Köhlerweg Das Marterl aus Sandstein erinnert an den 1874 in Standort Bonstetten geborenen Anton Thalhofer. Er war als Bau- der Tafel Aufrichten des Meilers mit Schacht in der Mitte (Bildarchiv: Georg er und Köhler tätig und kam 1938 bei einem Unfall im Knöpfle) Wald ums Leben. Auf einer vierkantigen Stele befindet 100 m sich ein Bildnis mit einem überstehenden Rundbogen, Quellen: Historische Karte des Gebiets zwischen Bonstetten und Kruichen, Mei- der von einem steinernen Kreuz gekrönt wird. BLfD, LfU & BLfH (Hg.) (2013): Handbuch der historischen Kulturlandschaftselemente in Bay- lerplatz bei Bonstetten in grün markiert ern. Heimatpflege in Bayern 4. München, 117-118. (Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung)