ZUKUNFT Fichtelgebirge Lernen. Arbeiten. Leben. Genießen.

MEILENSTEINE MENSCHEN ZUKUNFT Starke Projekte für Zuzügler und Rück- Demografischer Wandel die Zukunftsentwicklung kehrer erzählen und neue Märkte

DURCHBLICK Sonderausgabe DURCH Oktober 2015 1 MEINUNGEN BLICK INHALT

SOMMERLOUNGE 2015

3 Das Groß-Event zu Gast im Golfhotel Fahrenbach, Tröstau

MEILENSTEINE

7 Tourismus – Appartementhaus Golfhotel Fahrenbach 20 Gesundheit – Die Großbaustelle SIEBENQUELL GesundZeitResort in Weißenstadt 22 Gesundheit – Neubau in Bad Alexandersbad, das Gesundheits- Management IGM und die Akademie für Osteopathie 26 Radfahren – Der Gründergeist bei CUBE 28 Textilindustrie – FEILER erweitert Produktion und Verwaltung 30 Kultur – Tür auf für das Erika Fuchs-Haus in Schwarzenbach/Saale 37 Behördenverlagerung und Städtebau – Das Benker-Areal in Marktredwitz 40 Medizintechnik – CeramTec investiert 46 Millionen in Marktredwitz 44 Forschung – Europäisches Zentrum für Dispersionstechnologien 48 Jubiläum – 125 Jahre SCHERDEL 66 Energie – Das WUNWohnlabor und die Energiewende

ZUKUNFT

13 Schwerpunkt Demografischer Wandel

INTERVIEWS

9 Christoph Wietasch und jugendlicher Golfsport 12 Paul Hörmann – Aus Berlin ins Fichtelgebirge 34 Josef Schmidt – Fichtelgebirge – da bin ich daheim! 35 Miriam Müller und die Behördenverlagerung 36 Raus aus München! Rein ins Fichtelgebirge – Interview mit Dr. Karl Döhler, Oliver Weigel und Martin Schöffel zur Behördenverlagerung 38 Ursula Benker-Schirmer: Ich gebe nie auf! 43 Astrid Mohr – Karriere mit Kindern 45 Felipe Wolff-Fabris und das Dispergierzentrum in Selb 53 Lisa Breckner und die Übernahme des elterlichen Textilbetriebs 58 Marlis Nagel – Natur und Wildtiere – ein Erlebnis für alle 61 Friedrike Heusinger und das "Essbare Fichtelgebirge" 64 Tobias Berz – We rock the hills! 67 Gisela und Gerhard Kleineidam und die Energiewende 68 Irene und Reinhold Geyer – Pilotprojekt: farbige Windräder 72 Martin Schöffel und der Freiraum im Fichtelgebirge

81 Impressum

2 Editorial

Menschen zu allen Zeiten als unbedingt wichtig liegende Magazin nicht entstanden, das der För- ansehen. Das alles in eine Balance zu bringen, derverein „Lebens- & Wirtschaftsraum Fich- ist leichter gesagt als getan. Aber eine Region telgebirge“ in Kooperation mit dem Magazin wie das Fichtelgebirge birgt genau dieses Po- „DURCHBLICK“ und mir als Chefredakteur tenzial. Dieses Magazin liefert den sichtbaren herausgibt. Beweis. Unser Dank gilt allen Firmen, die die Umset- Viele Mittelständler, auch mit überregionaler zung unterstützt haben, insbesondere Dr. Josef und internationaler Ausrichtung, bieten attrak- Hingerl und Dr. Laura Krainz-Leupoldt für ihre tive Arbeitsplätze. Das Fichtelgebirge ist ein großzügige Anschubfinanzierung. Gleiches gilt Raum, für den sich immer mehr Menschen, für Oberfranken Offensiv, die Wirtschaftsre- darunter auch junge Familien, ganz bewusst gion Hochfranken, die Entwicklungsagentur entscheiden. Denn auch hier gilt: Small is beau- Fichtelgebirge, die Fichtelgebirgslandkreise tiful. Die Wege zwischen Wohnen, Arbeit und und die Stadt Marktredwitz. Sie stehen stell- Freizeit sind angenehm kurz. vertretend für viele Partner des Fördervereins, Trotz Alterung und Schrumpfung der Gesell- die den Start dieses neuen Magazins für das schaft kann die Region wirtschaftlich wachsen. Fichtelgebirge in besonderer Weise unterstützt Über alle Grenzen hinweg zieht es Millionen An vielen Orten entstehen derzeit neue, inno- haben. von Menschen in die großen Städte. Sie wollen vative Projekte, Meilensteine für die Zukunfts- in den Metropolen leben, weil sie Geld verdie- entwicklung des Fichtelgebirges. Das vorliegen- VERNETZEN.ENTWICKELN.UMSETZEN. nen müssen, immer mehr Geld, um Wachstum de Magazin möchte den Um- und Aufbruch – das ist das Motto des Fördervereins „Lebens- zu schaffen und beruflich aufzusteigen. Und begleiten, Herausforderungen aufzeigen und & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge“. Und damit auch die knappe Freizeit wollen viele möglichst den Blick insbesondere auf chancenträchtige ist es den Machern einmal mehr gelungen, die effizient nutzen, um zu konsumieren. Entwicklungen richten. Der rote Faden dieser Kräfte der Region zu bündeln und zusammen Die ländlichen Regionen scheinen der Verlie- Ausgabe widmet sich dem demografischen mit dem DURCHBLICK-Team etwas Neues zu rer dieser Entwicklung zu sein. Doch ist das Wandel. Das Magazin schlägt dabei einen Bo- schaffen. wirklich so? Wo Wachstum über alles gestellt gen vom großen Ganzen zu den Lebensentwür- „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ ist im besten Sinn wird, bleiben nicht selten auch familiäre Struk- fen von Einzelpersonen. ein Magazin aus der Region für die Region. turen auf der Strecke. Viele haben Angst, mit Als Autor der Buchreihe „Lebensart genießen“ dem Tempo nicht mehr mithalten zu können. und Teilzeit-Fichtelgebirgler ist mir in der Regi- Es steht außer Frage, dass zu einem guten Le- on von Anfang an eine Eigenart der Menschen ben mehr gehört als Arbeit und Wachstum. sehr positiv aufgefallen: Sie nehmen sich spür- Familie, Freundschaften, soziale Sicherheit, bar mehr Zeit für ihre Mitmenschen. Naturerlebnisse und Muße sind Werte, die Ohne diese guten Kontakte wäre auch das vor- Dr. Oliver van Essenberg

Das Redaktions-Team

Hinter den vorliegenden Seiten stecken viele Köpfe – natürlich intelligente Leser, doch ebenso engagier- te Macher. Um Ihnen unser Team vorzustellen, hat sich die Redaktion im Felsenlabyrinth der Luisenburg postiert. Sitzend v. links: Chefredakteur Dr. Oliver van Essenberg, Fotograf Hannes Bessermann, Grafik-Desig- ner Harry Ipfling, Martina von Waldenfels (Vorsitzende Akademie Steinwald-Fichtelgebirge), Sybille Kießling (stv. Vorsitzende Förderverein Lebens- & Wirtschafts- raum Fichtelgebirge). Dahinter: Ferdinand Reb (Touris- muszentrale Fichtelgebirge), Doris Brunner (Förderver- ein Lebens- & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge), Ronald Ledermüller (Entwicklungsagentur Fichtelgebirge). Nicht im Bild: Lilo Keltsch (Redaktion „DURCHBLICK“).

Sollte Ihnen in diesem Magazin etwas auffallen, das Sie kommentieren möchten, das Sie für verbesserungs- würdig oder auch für lobenswert halten, freuen wir uns immer über eine Nachricht (Mail: info@foerderver- ein-fichtelgebirge.de). Wir greifen Vorschläge und An- regungen zu interessanten Themen gerne auf, sofern es mit unseren redaktionellen Leitlinien vereinbar ist.

Gerne können Sie auch im Magazin „ZUKUNFT Fichtel- Die nächste Ausgabe von „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ erscheint gebirge“ werben. Fordern Sie unsere Mediadaten un- ter der oben genannten Mail-Adresse an. im September 2016 mit dem Schwerpunkt „Familie und Beruf“.

3 Ende Legende - Faktencheck Das Fichtelgebirge ist eine sagenhafte Region. Dennoch ist es an der Zeit, mit ein paar Legenden aufzuräumen.

Beschäftigungsquote Bevölkerungssaldo Investitionen / Förderungen

Die Legende: Die Legende: Die Legende: Im Fichtelgebirge gibt es frankenweit die meis- Das Fichtelgebirge dünnt langsam, aber sicher Wegen der insgesamt schlechten Perspektiven ten Arbeitslosen. Der Arbeitsplatzabbau ist aus, weil die Region immer mehr Menschen wird im Fichtelgebirge durch die Unternehmen nach wie vor besorgniserregend. verliert und kaum jemand zuzieht. nicht mehr groß investiert. Es fließen ohnehin kaum Fördermittel in die Region. Die Tatsachen: Die Tatsachen: Die Stadt Nürnberg hat mit 7,0 Prozent (Juli Die Anzahl der Bewohner im Fichtelgebirge Die Tatsachen: 2015) in Franken die höchste Arbeitslosen- sinkt zwar weiterhin – wie in fast allen länd- Zwischen 2007 und 2014 gab es eine Vielzahl quote. Im oberfrankenweiten Vergleich hat das lichen Regionen in Deutschland. Es werden von Investitionsvorhaben heimischer Unter- Fichtelgebirge zwar noch Aufholbedarf. Die weniger Kinder geboren als alte Menschen ster- nehmen, darunter sehr umfangreiche. Dabei Beschäftigungsquote entwickelt sich jedoch seit ben. Dennoch hat sich das Verhältnis zwischen flossen allein in den Landkreis Wunsiedel 92 Jahren positiv. Zuzügen und Fortzügen, der Wanderungssal- Millionen Euro Fördermittel aus der regionalen do, in den vergangenen acht Jahren nach An- Wirtschaftsförderung als Zuschüsse für diese Waren im Juli 2007 im Landkreis Wunsiedel gaben der Kommunen insgesamt deutlich ver- Investitionen. Das entspricht nach Auskunft noch 8,0 Prozent arbeitslos gemeldet, zählte die bessert. Die Stadt Marktredwitz beispielsweise von Thomas Engel, Regierung von Oberfran- Arbeitsagentur im Juli 2015 nur noch 4,7 Pro- ist seit Januar 2014 trotz „Sterbeüberschuss“ ken, 30 Prozent aller Fördermittel für Ober- zent. um rund 100 Personen gewachsen – hatte also franken in den vergangenen acht Jahren. Unter- deutlich mehr Zuzüge als Wegzüge. Das Ver- nehmen in Stadt und Landkreis Hof erhielten Im Landkreis Hof sank die Zahl im gleichen hältnis kann langfristig noch weiter verbessert etwa 25 Prozent weitere Fördermittel aus der Zeitraum von 6,8 auf 3,2 Prozent. Im Landkreis werden: durch wirtschaftliches Wachstum und regionalen Wirtschaftsförderung. Bayreuth von 5,1 auf 3,0 Prozent und im Land- strukturpolitische Maßnahmen, zu denen u.a. kreis von 6,2 auf 3,9 Prozent. die Behördenverlagerung, der Breitbandausbau Im Landkreis Bayreuth sieht die Situation et- und Investitionen in Bildung und Forschung was anders aus. Eine vergleichbare Förderung Deutschlandweit steht die Region überdurch- zählen. konnte es hier nicht geben. Der Landkreis ist schnittlich gut da (Quote hier: 6,3 Prozent. kein „C-Fördergebiet“ (die Europäische Kom- Bayernweiter Durchschnitt zum Vergleich: 3,4 mission ließ hohe Förderungen nur in der ers- Prozent). Insgesamt haben mittelständische ten Landkreisreihe zu Tschechien zu). Unternehmen im Fichtelgebirge Tausende neu- er Arbeitsplätze in vielen unterschiedlichen Übrigens – lt. Thomas Engel liegt die Investi- Branchen geschaffen. tionssumme beim fünf- bis sechsfachen der Förderung. Somit haben die geförderten Unter- nehmen seit 2007 allein im Landkreis Wunsie- del mehr als eine halbe Milliarde Euro in ihre Betriebe gesteckt. Die tatsächliche Investitions- summe liegt noch deutlich höher. Denn – nicht jedes Unternehmen beantragt staatliche För- dermittel. ove

4 Aufbruchstimmung im Fichtelgebirge

So viele gute Dinge! Gutes Essen und gute Gespräche, ein Rahmenprogramm mit sportlichen Aktivitäten, Führungen, Tombola, Kinderprogramm und vielem mehr. Dazu eine vielfältige Regionalmesse, kurzweilige Gesprächsrunden und Menschen, die herausragende Projekte und Ideen für die Zukunftsentwicklung des Fichtelge- birges präsentieren. Und am Ende fließt der Erlös der Veranstaltung einem guten Zweck zu. Es ist die Mischung, die den Erfolg der Sommerlounge ausmacht und Jahr für Jahr viele, viele Gäste aus dem ganzen Fichtelgebirge anspricht. ▶

Sommerlounge 2013, M. Bauernfeind, Prokurist der Kurzen- Blaue Stunde bei der Sommerlounge 2014 Abschlag am Golfplatz Fahrenbach, trum Siebenstern GmbH, erklärt das Modell des neuen Bads. in Bad Alexandersbad. Sommerlounge 2015.

5 „Das Fichtelgebirge hat viel zu bieten und an vielen Or- ten entsteht etwas Neues, was für die ganze Region von Bedeutung ist. Wir möchten, dass das Fichtelgebirge als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum wahrgenom- men und wertgeschätzt wird!“ Sybille Kießling, Förderverein

▶ Was 2013 auf Initiative der Frauen-Union mit einem Versuchsbal- Die Vernetzung bleibt gerade in einer kleinteiligen Region wie dem lon in Weißenstadt erfolgreich begann, reifte in kurzer Zeit zu einer Fichtelgebirge die zentrale Aufgabe. „VERNETZEN.ENTWICKELN. professionell organisierten Veranstaltung. Seit 2014 schultert der För- UMSETZEN“ – nach diesem Motto arbeitet unser Förderverein ‚Le- derverein „Lebens- & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge“ die Sommer- bens- & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge’ – und das nehmen wir wirk- lounge ehrenamtlich zusammen mit einem Netzwerk starker Partner, lich wörtlich!“, stellt Sybille Kießling, stellvertretende Vorsitzende des die es sich alle auf die Fahne geschrieben haben, die besondere Lebens- Vereins, fest. „Mit der Sommerlounge und geeigneten Medien, zu de- qualität des Fichtelgebirges und innovative Entwicklungen in der Regi- nen das Magazin „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ gehört, können die Men- on für Einheimische und Besucher sichtbar zu machen. „Ziel erreicht“, schen die Region als spannenden Lebensraum entdecken. möchte man sagen! Die Som- merlounge Fichtelgebirge ist zu einer Erfolgsgeschichte ge- Je kompakter die Netzwerke worden. „Die Macher der Sommerlounge öffnen uns die Augen aus bürgerschaftlichem, poli- 2015 luden der Förderverein tischem und wirtschaftlichem für genau das, was unsere Region ausmacht: Es ist ein als Hauptveranstalter und das Engagement sind, desto Golfhotel Fahrenbach nach Geschenk, in dieser traditionellen und gleichsam inno- mehr kann das Fichtelgebirge Tröstau, mitten ins Green ein. vativen sowie familiären Wirtschaftsregion arbeiten aus sich selbst heraus wachsen Neben dem Golfhotel entsteht und leben zu dürfen, mitten im Naturpark Fichtelgebir- und sich erneuern – für ein ein neues Appartementhaus. ge, mit seinen kurzen Wegen, ohne Staustress. zukunftsfähiges und lebens- Ein weiterer Meilenstein für Landrat Dr. Karl Döhler freudiges Fichtelgebirge.“ Da- die Zukunftsentwicklung des her wird der Förderverein die Fichtelgebirges als Tourismus- Sommerlounge auch in den region, jedoch nicht das einzi- folgenden Jahren weiterent- ge Highlight. wickeln und in Zusammenar- beit mit den vier Landkreisen Als eine Veranstaltung, die informieren, unterhalten und animieren Bayreuth, Hof, Tirschenreuth und Wunsiedel sowie mit allen Aktiven soll, setzt die Sommerlounge auf breite Vernetzung. Das gilt schon für fortsetzen. Die nächsten Termine der Lounge stehen auch schon fest: die Organisation des Events mit Projektpartnern – 2015 neben dem Am 4. August 2016 ist die Sommerlounge zu Gast in Bischofsgrün. Golfhotel die Gemeinde Tröstau, die Entwicklungsagentur Fichtelge- 2017 dient das Porzellanikon in Selb als Schauplatz. ove birge, die Tourismuszentrale Fichtelgebirge, die Frauen-Union, das Essbare Fichtelgebirge und die Wirtschaftsregion Hochfranken. Es gilt auch für die Aussteller, die Podiumsgäste und die Besucher. Über 2000 zählte man beim Golfhotel Fahrenbach. Mit dabei: Gäste aus Tsche- „Wir müssen wieder mehr über unsere Stärken reden – chien und Touristen aus ganz Deutschland. Und – nicht zu vergessen und zwar ganz selbstbewusst! Dann werden wir immer – Teilnehmer aus allen Fichtelgebirgslandkreisen! So wurden ganz im mehr Menschen und Unternehmer begeistern, hier zu Sinne des diesjährigen Schwerpunktthemas „Grenzen überwinden – leben und zu investieren! über Grenzen verbinden“ Barrieren abgebaut, Kontakte geknüpft, neue MdL Martin Schöffel Ideen vorgestellt.

6 “Wir brauchen keine Miesmacher, sondern Mitmacher und Mutmacher.“ Bürgermeister Heinz Martini, Gemeinde Tröstau

Gastgeber Tröstau – Es gibt gute Gründe, einen Ausflug nach Tröstau zu unternehmen – bei der Sommerlounge 2015, wo die Gemeinde als Gastgeber auftrat, aber auch bei anderen Gelegenheiten. Das beschauliche Tröstau (2500 Einwohner) hat Erstaunliches zu bieten: neben dem Golfhotel Fahrenbach, dem Flugplatz und dem Kleinod Hammerschloss Leupoldsdorf (Bilder oben) insgesamt 12 (!) Hotels und Gaststätten. Einen weiteren Glanzpunkt verspricht sich Bürgermeister Heinz Martini vom Projekt „Alt-Tröstau – Neue Mitte“: eine Industriebrache im Ort soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Der Förderverein „Lebens- & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge“ unterstützt das Projekt mit einer Spende aus Erlösen der Sommerlounge 2015.

◀ Moderatorin Anke Rieß-Fähnrich plaudert mit interessanten Gästen über aktuelle Themen und Projekte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Tourismus im Fichtelgebirge.

7 „Es wächst eine Generation von jungen Menschen heran, die sich bewusst für ein anderes Leben entscheiden und das Fichtelgebirge mit gewissen Nischen entwickeln.“ Stephan Müller, Learning Campus, Hohenberg

So vielfältig wie das Fichtelgebirge: Der Sommerlounge gelingt der Brückenschlag zwischen Information, Un- terhaltung und Genuss. Und zu gewinnen gibt es auch etwas. Hauptpreis der diesjährigen Tombala war ein CUBE-Bike im Wert von 1000 Euro (Bild unten). Filmbeiträge zur Sommerlounge gibt es bei www.you- tube.de, Suchbegriff: Sommerlounge Fichtelgebirge.

„Die Sommerlounge ist mittlerweile ein Spiegelbild der aufstrebenden Region, nicht nur touristisch – wie eine große Regionalmesse.“ Ferdinand Reb, Geschäftsführer Tourismuszentrale Fichtelgebirge

8 Lebensart genießen - bei uns im Fichtelgebirge

Sommer • Sonne • Gute Gespräche

Donnerstag,Herzliche 4. August Einladung an alle2016, - Eintritt Bischofsgrün frei

Die Location Save the Date! 2016 ist die Somerlounge zu Gast in Bischofsgrün. Sie möchten Ihr Unternehmen oder Ihre Institution bei der Sommerlounge 2016 präsentieren? Der kleinste, aber innovativste Kurort Bayerns Kontakt: [email protected]. Die Schmankerln Kulinarisches aus dem Fichtelgebirge Ein Meilenstein mit guten DieAussichten Drinks zum Gipfel Das Golfhotel FahrenbachFränkisches wächst Bierum undein internationaleAppartementhaus Cocktails mit 180 Betten. Das Rahmenprogramm

Marktplatz der Innovationen im Fichtelgebirge „Bad Alexandersbad zurück in die Zukunft“ Führungen undVerlosung Events anund diversen vieles mehr Locations im Ort Eintritt frei.

Förderverein Lebens- & Wirtschaftsraum Fichtelgebirge e.V. 95632 Wunsiedel Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Mehr Infos unter www.foerderverein-fichtelgebirge.deTel: 0151/20994944 Organisation der Veranstaltung: Präventionskurort Bad Alexandersbad [email protected] Markgrafenstraße 28 95680 Bad Alexandersbad Tel: 09232/9925-0 [email protected]

Die Quelle als Ursprung und Chance

Die Bayerisch-Böhmische Golfsafari, ein Verbundprojekt von sieben Zum nach Norden liegenden Parkplatz entwickelt sich das Gebäude Golfplätzen auf bayerischer und böhmischer Seite, hat sich als eine be- zweigeschossig. Hier sind unter anderem Treppenhäuser, Aufzug und sondere Attraktion des Golfhotels Fahrenbach etabliert. Als einziger Laubengänge vorgesehen. Nach Süden, zur Landschaft hin, entsteht ein Standort, der mit einem Hotel inmitten der Golfanlage aufwartet, bietet zusätzliches Gartengeschoss, sodass das Gebäude hier dreigeschossig er- es beste Voraussetzungen für die steigende Anzahl an Gästen. Ein Resul- scheint. Die 90 Appartements haben eine Nutzfläche von je ca. 37 m² und tat dieser Entwicklung ist im Modell schon zu sehen: Mit einem neuen besitzen alle einen Balkon mit Sonnen- und Sichtschutz. Die Zimmer Appartementhaus beabsichtigt das Golfhotel Fahrenbach, sein Gästean- lassen sich zum Teil flexibel nutzen. So gibt es barrierefreie Einheiten gebot zu erweitern. und in Teilbereichen Mini-Suiten. Bei Bedarf lassen sich zwei nebenein- Der ca. 130 Meter lange Neubau soll östlich des bestehenden Hotels er- ander liegende Wohneinheiten im Handumdrehen in Familienapparte- richtet werden. Als dreigeschossiger Baukörper schmiegt sich das Ge- ments umwandeln. Innen wie außen kommen vornehmlich natürliche bäude in einer sanften S-Kurve dem bestehenden Gelände an. Mit seiner Baustoffe und Materialien aus der Region zum Einsatz. Ausrichtung ermöglicht der Bau in jedem der Zimmer einen phantasti- Bis Ende 2015 / Frühjahr 2016 sollen die Genehmigungen für die Ände- schen Blick in die Landschaft und zum Kösseinegipfel. Für die Fassade rung des Bebauungsplans sowie der Baugenehmigung eingeholt werden. soll sehr viel Holz verwendet werden, um auf den besonderen Ort im Im Jahr 2016 steht die Werk- und Detailplanung an. Die Realisierung ist Naturpark Fichtelgebirge Rücksicht zu nehmen und um den Baukörper für das Jahr 2017 geplant. in die Landschaft zu integrieren. Peter Kuchenreuther, Architekt, Marktredwitz

9 Die Anlage des Golfclubs Fahrenbach zählt mit 104 Hektar zu den größten und dank der Lage am Fuß der Kösseine auch zu den schönsten Plätzen in Bayern. Im Bild oben: das Golfhotel mitten im Green. Unten: Moderatorin Anke Rieß-Fähnrich bei der Sommerlounge 2015 im Gespräch mit Dr. Josef Hingerl, Architekt Peter Kuchenreuther und Tröstaus Bürgermeister Heinz Martini (v.l.)

Ein Leuchtturm im Herzen Europas Golfhotel Fahrenbach und Forum Fahrenbach aus persönlicher Sicht.

Wir sehen heute noch die martialischen Wach- Heute ist Fahrenbach ein europäischer Leucht- Visionen von einer Begegnung mit Fahrenbach türme am früheren Eisernen Vorhang – aber turm in der Golflandschaft. Sieben bayerische näher zu bringen. Der Weg führt von der tris- sie machen uns keine Angst mehr. Ein Kol- und tschechische Golfclubs haben sich zum ten Grenzlandatmosphäre hin zu einem vor lege von mir antwortete einmal an der frü- Bayerisch-Böhmischen-Golfland zusammen- Lebensfreude sprudelnden Fichtelgebirge. Fah- heren Grenze auf die schroffe Frage: „Führen gefunden. renbach ist ein Zauberspiegel, durch den unsere Sie Schuss-, Hieb- oder Stichwaffen mit sich?“ Von Fahrenbach aus gibt es die Bayerisch-Böh- Golfergäste das wunderbare Fichtelgebirge mit mit der Gegenfrage: „Warum, braucht man mische-Golfsafari, die von den bundesdeut- seinen besonderen Menschen erleben. Gleich- das hier?“ Das führte zu einer unangenehmen schen Golfern begeistert angenommen wird. zeitig begegnen wir mit Besuchen in Karlsbad, Wartezeit von vier Stunden. Heute fahren wir Die Fahrenbach-Trophy wird in über 50 deut- Marienbad und Franzensbad der europäischen von Bayern nach Tschechien ohne Grenzstopp, schen Golfclubs ausgespielt. Das Endturnier Kultur und lassen die düstere Vergangenheit als wäre es von Bayern nach Österreich. Was ist der Trophy findet an einem Herbstwochenende des Kalten Krieges ganz weit hinter uns. Das das für ein herrliches Gefühl im Vergleich zu in Fahrenbach mit weit über 100 Teilnehmern ist die Vision nach außen. Die Gäste erleben früher. Europa lebt! statt. Das schildere ich, um Ihnen meine drei bei uns Geschichte, das neue Europa und eine einmalige Natur mit ihren unverwechselbaren Menschen.

Das zweite Thema ist die wachsende Bedeu- tung des Golfsports in Deutschland. Unser Le- ben wird immer stressiger. Das heißt, dass wir immer mehr auf einen emotionalen Ausgleich angewiesen sind, auf Entspannung und Lebens- freude. Das finden wir beim Golfen. Golfplätze dienen ganz „nebenbei“ dem Na- tur –und Umweltschutz. Wir erleben zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter die Natur, haben Spaß und Freude am Spiel und finden schnell Anschluss bei Gleichgesinnten. Golf ist eine der wenigen Sportarten, bei der alle Gene- rationen sich auf gleicher Ebene messen kön- nen. Immer öfter kommen Opa und Oma nach einem erfüllten Arbeitsleben zu uns und fangen noch im hohen Alter an zu golfen.

10 INTERVIEW In diesem Magazin haben wir Personen aus dem Fichtelgebirge interviewt. Sie verraten, was das gute Leben für sie hier ausmacht.

Du spielst in deiner Freizeit Klavier und Fuß- Sind außer dir im Club noch mehr junge Golfer? ball. Und Golf. Wie kommt ein 15-jähriger Ju- gendlicher zum Golfspielen? Ja, wir sind sieben, acht Jugendliche und rufen uns immer wieder zusammen, um eine Runde Meine Eltern sind schon seit mehreren Jahren zu spielen. Mitglied im Golfclub Fahrenbach. Nach einer längeren Spielpause haben sie im Urlaub mal Was sind das so für Leute? wieder eine Trainerstunde genommen und ge- sagt, dass ich es doch mal ausprobieren soll. Ich Das sind auch keine anderen Jugendlichen, habe ein paar Bälle geschlagen und es hat mir nur weil der Sport nicht sehr verbreitet ist. Es eigentlich gleich getaugt. Dann bin ich dabei ist auch nicht so, dass wir stocksteif am Platz geblieben. stehen. Für alle steht schon der Spaß im Vor- dergrund. Gab es vorher eine Zeit, in der du Golf irgendwie blöd fandst? Wenn du jemanden von Golf überzeugen müss- test, der noch nie gespielt hat – was würdest du Davor hatte ich schon mal gedacht, dass es ein ihm sagen? Altherrensport ist. Aber das hat sich geändert. Es ist ja nicht so, dass es nur alte Herren spielen Man hat viel Bewegung, ist draußen an der fri- Golfhotel Fahrenbach und Forum Fahrenbach aus persönlicher Sicht. und es fordert einen, mehr als man denkt. schen Luft und macht trotzdem immer noch ei- nen Sport, der körperlich fordert, aber auch für Im Unterschied zu Fußball braucht es doch Fähigkeiten wie Konzentration und die menta- Sie bringen dann Enkel mit und zum Schluss sicher viel Geduld, um Golf zu lernen. le Stärke gut ist. Im Turnier ist zudem Team- bleibt den Eltern auch nichts anderes mehr üb- geist gefordert. Golf ist eben vielseitig. ove rig, als mitzumachen. Es ist nie zu früh und sel- Das Schwierige beim Golf ist nicht, dass man ten zu spät, um mit Golfen zu beginnen. eine Runde mal ganz gut spielt, sondern dass man die Leistung konstant hält – beziehungs- Die letzte Vision für uns im Fichtelgebirge ist weise kontinuierlich steigert. Man trifft ja den die Wahrnehmung von uns selbst, eine viel po- Ball nicht immer gleich. Aber eigentlich ist es sitivere als bisher. Das Forum Fahrenbach hat das Ziel, das man erreichen will. es bei einer Veranstaltung mit dem niederländi- schen Sänger und Schauspieler Paul Hörmann Wie lange hat es gedauert, bis sich das Gefühl deutlich gemacht. Er zog mit seiner Frau, einer einstellte, dass du es langsam kannst? Koreanerin, die an der Oper in Berlin engagiert ist, ins Fichtelgebirge und ist hier nun bei sich (Lacht) Der Satz „Jetzt kann ich’s“ ist ja immer „angekommen“. Das spiegelt er uns wider. Ich so ein Golfer-Witz. Richtig können tut man es möchte, dass wir uns der positiven Ausstrah- nie. Aber bis ich gemerkt habe, dass es voran- lung unserer Lebensverhältnisse bewusst wer- geht, das hat fast ein Jahr gedauert. Da habe den und insbesondere als Fahrenbacher Golfer ich mehrere Bälle hintereinander gut getroffen. unsere Gäste mit selbstbewusster Freude emp- Davor kamen auf einen guten oft noch drei fangen. Und zuletzt möchte ich auch, dass wir schlechte. untereinander mehr kommunizieren, mehr Kontakt zu uns im Fichtelgebirge halten, fair Was macht dir Spaß am Golf? miteinander umgehen und so eine wahrnehm- bare Lebensfreude ausstrahlen. Es ist auch das Erfolgserlebnis, wenn man den Ball gut getroffen hat und ihn fliegen sieht. Dr. Josef Hingerl, Das ist einfach schön zu sehen. Der Platz spielt Geschäftsführer des Golfhotels Fahrenbach auch eine Rolle. In Fahrenbach ist er gut in die Christoph Wietasch (*1999 in Hof) hat im Natur eingebettet. Und man hat keine Hektik Schuljahr 2014/15 die 9. Klasse am Luisen- wie zum Beispiel beim Fußball, wo man dem burg-Gymnasium in Wunsiedel abgeschlos- Gegner hinterherlaufen muss. Da kommt ein- sen. Er wohnt in Wunsiedel-Breitenbrunn. fach eine gewisse Ruhe rein. Manchmal gehe ich gleich nach der Schule hin, um den Kopf frei zu bekommen.

11 „Koordination ist das A und O“ Golf ist ein optimaler Gesundheitssport. Ein Sportmediziner erklärt, warum.

Auch in Deutsch- Der Parcours bei Fahrenbach ist vergleichswei- Der gesundheitsförderliche Aspekt reicht zu- land setzt sich im- se bergig und anspruchsvoll. Bei 18 Löchern dem über das körperliche Wohlbefinden hi- mer mehr die Er- ist der Spieler 4,5 bis 5 Stunden an der frischen naus. Golf kann Glücksgefühle auslösen und kenntnis durch: Luft unterwegs. Alternativ kann man mit 2,5 bis damit im besten Sinn süchtig machen. Eine Golf ist ein Sport für 3 Stunden auch einen 9-Loch-Parcours belegen. bessere Droge als Sport gibt es ohnehin nicht, jedermann, egal ob Zu Fuß kommen bei der vollen Runde etwa 10 beim Golf sind unangenehme Nebenwirkun- im Alter von 6 oder Kilometer zusammen. „Der Energieverbrauch gen beinahe ausgeschlossen. Die Unfallgefahr 80 Jahren. Was viele entspricht etwa 1400 Kalorien“, so Breit. ist relativ gering. Nur: Der Ball ist kein ganz aber nicht wissen: ungefährliches Geschoss. Im Zweifel sollte der Golf ist gut für die Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit sind die drei As- Spieler lieber einen Moment warten, bis alle Allgemeinmediziner Gesundheit wie nur pekte, die jede Sportart auf spezifische Art för- weit genug weg sind. Die Sicherheitsaspekte Stefan E. Breit wenige andere Sport- dert. Golf ist nicht nur ein gesundes Ausdau- lernt man beim Erwerb der Platzreife. ove arten. Das sagt Dr. ertraining. Es fordert zudem in hohem Maße Stefan E. Breit, Facharzt für Allgemeinmedizin Koordination und Geschicklichkeit, erklärt in Hof. Er ist Sportmediziner und schwingt Breit. „Koordination ist das A und O. Denn die Neugierig geworden? als Mitglied im Golfclub Fahrenbach in seiner Schwungbewegung kommt im Alltag nicht vor. In Fahrenbach gibt es Platzreifekurse Freizeit selbst den Schläger. Deshalb ist es am Anfang auch nicht einfach, schon ab 99 Euro in der Gruppe. Das Golf zu lernen. Man kann sich furchtbar schön Kinder- und Jugendtraining, das ein- Der gesundheitsfördernde Faktor hängt nach ärgern. Aber auch riesig freuen.“ Ein weiterer mal die Woche stattfindet, kann bis zu Auskunft des Arztes zunächst ganz allgemein mit Nebeneffekt des Trainings: Koordination und drei Mal kostenfrei probiert werden, dem moderaten Ausdauertraining zusammen. Muskelaufbau schützen generell besser vor bevor man sich entscheidet. Schnup- Da Golfer lieber lang und langsam vorgehen als Verletzungen und Stürzen, die sich im Alltag perkurse kosten 19 Euro pro Person. Weitere Informationen unter: kurz und heftig, besteht auch für Einsteiger kei- ereignen können. „Das ist für junge Menschen www.golfhotel-fahrenbach.de ne große Gefahr, sich zu überfordern. Konstante genauso relevant wie für alte.“ Wiederholung festigt den Trainingseffekt.

12 13 INTERVIEW

Was hat Sie nach Reisen durch die ganze Welt dazu bewogen, mit Ihrer Unser Garten vertreibt zudem jede mögliche Form von Langeweile und Familie ins Fichtelgebirge zu ziehen? das Bächlein mit Forellen ist der absolute Hit! Das Haus selber bietet reichlich Platz zum Spielen, Verstecken, Basteln usw. So was wäre in der Paul Hörmann: Mir hat die Umgebung vom ersten Tag an extrem gut ge- Großstadt undenkbar. Es gibt hier eine Menge bezahlbare Sportangebote fallen. Nach den Proben hatte ich immer ein bisschen Zeit, auf meiner für Groß und Klein, und davon profitieren wir intensiv. Zusätzlich zu den Terrasse zu sitzen und über das kleine Wunsiedel zu schauen. Eigentlich Aktivitäten Fahrrad fahren und Skifahren sind wir regelmäßig auf dem hatte ich das Gefühl, dass ich hier endlich richtig atmen konnte, nachdem Golfplatz in Tröstau und betreiben sogar zusammen den Kampfsport Ju- wir 11 Jahre in Berlin in einer 3-Zimmer-Wohnung gelebt hatten. Da hat- Jutsu im Turnverein. So blicke auch ich ab und zu durch die Augen eines ten wir zwar auch einen Garten, aber immer von Hochhäusern umgeben. Kindes und gerade das hat die Entscheidung, uns hier anzusiedeln, stark Hier sind wir mitten im Grünen und nah dran am Elementaren. motiviert. ove

Wie haben Sie die Unterschiede in der Mentalität gespürt? Von Berlin aus betrachtet gelten die Bayern, auch die Oberfranken ja als eher konservativ.

Das gibt es in Berlin auch (lacht), und genauso gibt es hier konservative Menschen, die gerne meckern und neue Initiativen abweisen. Aber hier sind die Bewohner mehr verwurzelt und sehen einen anders an. Ich habe manchmal allein an den Blicken gemerkt, wer aus der Region ist und wer nicht. Diese Verwurzelung fand ich rührend und das hat mich positiv be- eindruckt.

Vermissen Sie ab und an das quirlige Großstadtleben?

Durch unseren Beruf sind wir viel unterwegs und unsere Zweitwohnung in Berlin ist aufgrund des festen Engagements meiner Frau an der Staats- oper kein Luxus. Großstadtleben kennen wir, aber mitten im Fichtelgebirge fühlen wir uns so richtig zuhause und erfahren wir eine höhere Lebensqualität. Dennoch hoffe ich, dass sich hier noch mehr bewegen wird, vor allem, dass mehr junge Menschen das Potenzial der Region entdecken. Was das Kultur- leben angeht, ob im Fichtelgebirge, Bayreuth, Bamberg oder Nürnberg, gibt es hier wirklich ein hochwertiges Angebot. Mann muss nur bereit sein, eine kleine Strecke zu fahren. Dabei ist in der Großstadt eine Drei- viertelstunde Fahrzeit nicht ungewöhnlich und hier bekommt man eine Traumkulisse dazu.

Sieht das Ihre Frau auch so?

Der Kontrast ist bei meiner Frau noch viel größer. Haeyun kommt aus Se- oul, Süd-Korea, einer echten Metropole. Sie war neulich Erdbeerpflücken in Marktredwitz und davon richtig begeistert, weil sie noch nie Obst oder eine Pflanze oder irgendwas gepflückt hatte. Ich konnte mir das kaum vorstellen, aber sie hat die Gartenarbeit nun so richtig für sich entdeckt und jetzt haben wir herrliche Tomaten und Gewürze im eigenen Garten. Wir haben beide das Gefühl, dass wir hier viel Freiheit haben und auch Paul Hörmann (*1967 in Hilversum, Niederlande) wuchs in einer gut aufgenommen werden. Künstlerfamilie auf und studierte Gesang am Konservatorium von Utrecht. Konzert-, Opern- und Musiktheaterauftritte führ- Und für Sie als Eltern ist es sicher beruhigend, wenn Ihr Kind nicht in einer ten ihn weltweit in viele renommierte Häuser. 2014 war er als Großstadt aufwächst, wo es eben auch laut, schmutzig und gefährlich ist. „Ari Leschnikoff“ in der Theaterproduktion „Comedian Harmo- nists“ bei den Luisenburg-Festspielen engagiert. Im selben Jahr Ja, gerade für Kinder ist es hier wirklich top. Sie können sich freier bewe- zog er mit seiner Frau, der Opernsängerin Haeyun Lee, und ih- gen und müssen nicht ständig beobachtet werden, wenn sie draußen sind. rem Sohn Paul-Yumin von Berlin nach Wunsiedel. Ich könnte es mir nicht vorstellen, unseren Sohn Paul-Yumin in Berlin oder Amsterdam einfach draußen spielen oder Fahrradfahren zu lassen.

14 SCHWERPUNKT DEMOGRAFIE

So viel Zukunft wie lange nicht!

Bei einem Streifzug durch den medialen Blätterwald gewinnt man manchmal den Eindruck, der demografische Wandel sei eine relativ junge Erscheinung. Ausgelöst durch alarmieren- de Botschaften ist das Thema, das lange Zeit ignoriert wurde, längst in aller Munde angekommen. Dabei ist der Wandel seit Jahrzehnten im Gang. Die Folgen betreffen das Fichtelgebirge als ländliche Region im besonderen Maße. ▶

Text: Oliver van Essenberg

15 SCHWERPUNKT DEMOGRAFIE

Wie die Alterung und Schrumpfung der Gesellschaft auch im Fichtelgebirge neue Märkte und neue Zielgruppen schafft.

Mehrere Faktoren greifen bei der Entwick- Bildung und Integration Nahversorgung lung ineinander. Es werden weniger Kinder geboren, die Gesellschaft altert, die Bevölke- Bildung und Integration, ob mit Blick auf Ein- Damit kleine Orte ihr Angebot weiterhin rung schrumpft. Darüber hinaus befinden sich heimische oder Einwanderer, muss politisch sicherstellen können, gibt es mehrere Möglich- Lebensmodelle in einem tiefgreifenden Um- gewollt sein. Im Fichtelgebirge hat das tolerante keiten: zum einen eine Mobilisierung des Han- bruch. Vielfältigere und komplexere Lebensläu- Miteinander Tradition. Im „Grenzgebiet“ Bay- dels. Hier bringt der Händler seine Angebote zu fe haben die geradlinige Biographie verdrängt. ern/Thüringen/Tschechien gelegen, war die In- den Menschen, z.B. mit einem Verkaufswagen, Neue Lebensphasen sind entstanden. Zwischen dustrieregion Fichtelgebirge immer wieder auf der zu festen Wochenzeiten viele kleine Orte Jugend und Familiengründung hat sich die Zuwanderung (z. B. Gastarbeiter in Porzellan- ansteuert. Fahr- und Lieferdienste, z.B. für Me- Orientierungsphase geschoben. Der Berufs- u. Textilindustrie) angewiesen. Heute engagie- dikamententransporte, Einkaufsfahrten, Frei- einstieg, die Karriere und die Familiengrün- ren sich viele ehrenamtliche Helfer neben den Haus-Lieferungen werden generell einen Auf- dung verzögern sich, gerade bei Akademiker- staatlichen Stellen für die Integration von asyl- schwung nehmen. paaren. Waren Frauen Anfang der 1970er Jahre suchenden Menschen (siehe Seite 74). Vielleicht Zum anderen kann der klassische Dorfladen in der BRD bei der ersten Geburt gut 24 Jahre findet mancher im Fichtelgebirge eine neue eine Renaissance erleben, wenn Menschen sich alt, waren sie 2014 fast 30. Hinzu kommt zwi- Heimat und Zukunftsperspektive? Industrie- dazu entschließen, ihn als Genossenschaft oder schen dem 45. und 55. Lebensjahr eine Phase, und Handwerkskammer sowie die Agentur für als Verein selbst zu organisieren. 200 bis 300 die sich als zweiter Aufbruch beschreiben lässt. Arbeit bieten Unterstützung bei der Integration Mitglieder reichen hierfür aus. Der Vorteil: Je- Die Kinder – immer häufiger Einzelkinder – in die Arbeitswelt. der ist Teilhaber und alle können über das Sor- werden erwachsen und verlassen das Zuhause, Die „Bildungsregion Fichtelgebirge“ setzt auf timent selbst bestimmen. die Partnerschaft muss neu definiert werden, ganzheitliches und handlungsorientiertes Ler- mancher wagt nochmal einen beruflichen Neu- nen und bietet beste Rahmenbedingungen für anfang, die Menschen ziehen häufig noch ein- ein glückliches, sicheres und gesundes Auf- mal um, verreisen viel und wollen das Leben wachsen von Kindern und Jugendlichen. Neben Breitbandausbau selbstbestimmt genießen. Hier entstehen in allen allgemeinbildenden Schulen findet sich ein bis zwei Jahrzehnten die größten, die wirt- hier auch der notwendige Raum zum Erfahren, Für Unternehmen und Privatleute gleicherma- schaftlich interessantesten Zielgruppen. Erleben und Entwickeln, der für die Persön- ßen ist schnelles Internet unerlässlich. Die Ge- lichkeitsentwicklung von jungen Menschen so neration, die mit dem Internet groß geworden Die Altersgruppe 50+ verändert die Märkte. wichtig ist. Der Wert der beruflichen Bildung ist, gewinnt in Zukunft noch stärker an Bedeu- Vor diesem Hintergrund zeichnen sich auch für wie auch des Handwerks wird hier ebenso hoch tung. Mit der Teilnahme am Breitbandförder- das Fichtelgebirge nicht allein Herausforderun- geschätzt, wie eine akademische Bildung. In den programm der Staatsregierung kann das Fich- gen, sondern auch chancenträchtige Entwick- Fachschulen für Produktdesign (siehe Seite 27), telgebirge auch in dieser Hinsicht vorne dran lungen ab. Prüftechnik, Steintechnik, EDV und Tourismus bleiben und in die digitale Zukunft investieren werden junge Menschen aus ganz Deutschland (siehe Seite 46). Ziel ist zunächst die flächende- Will man ein Resümee für die ländlichen Regi- ausgebildet. Mit etwa 30 Minuten Fahrzeit ist ckende Versorgung mit 50 MBit/s in ganz Ober- onen ziehen, so lässt sich mit den Worten des ein Studium an der Universität Bayreuth sowie franken. Prognos Institutes feststellen: „Eher ländlich an den Hochschulen Hof und Weiden selbst im strukturiert zu sein, bedeutet nicht, dass man Pendelverkehr möglich. rückständig, trostlos und ohne Zukunft ist.“ Durch ein Umdenken in Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft kann die Provinz zum Auf- steiger werden. In der Lebensqualität, in dem was „gutes Leben“ wirklich ausmacht, kann das Fichtelgebirge die Großstadt bereits heute über- treffen. Viele Zuzügler haben genau das erkannt und schätzen die hiesigen Lebensumstände – oft mehr als mancher Einheimischer.

Weiterführende Links www.statistisches-bundesamt.de www.prognos.com

16 Kulturtourismus und Festivals Regionale Familienpolitik Gesunde, ehrliche Lebensmittel

Allerorten blüht die Event-Kultur. Auch die Lui- Der Familienatlas der Bundesregierung hat es Im Trend liegt, was vielfältige Bedürfnisse nach senburg ist landesweit bereits ein „Event“. Dane- wiederholt bestätigt: Das Fichtelgebirge bietet Ernährung, Gesundheit, Genuss und Abwechs- ben punktet das Fichtelgebirge mit eher kleinen, ein besonders familienfreundliches Umfeld. lung befriedigt. Die oberfränkische Landküche aber feinen Spielstätten, die z.B. beim Festival Gerade die regionale Familienpolitik schneidet gilt nach wie vor als ehrlich, bodenständig und Mitte Europa, beim PEMART-Festival, Weißen- darin sehr gut ab. Denn das vielfältige Angebot fair. Allerdings müssen die Gerichte zeitgemäß stadt, oder einem der alternativen Musik-Open- an Kinderbetreuungsmöglichkeiten – ob in der und leicht interpretiert werden, um interessant Airs erlebt werden können. Im August 2015 Krippe, durch qualifizierte Tagesmütter oder in zu bleiben. Gesundheitsbewusste Ernährung wurden die überregional bekannten Kultur- Kindertagesstätten ist vorbildlich. Individuelle, erlebt auch über den Restaurantbesuch hinaus Highlights – Luisenburg (S. 33), Porzellanikon bedarfsgerechte Lösungen bis hin zur 24-Stun- eine steigende Nachfrage, ob beim Wellness- (S. 29), Kloster , das Kleine Museum den Betreuung werden hier ermöglicht. Das Urlaub oder beim täglichen Einkauf. Gute Bei- und das ROGG-IN, Informationszentrum für Fichtelgebirge verfügt auch über gute Ganzta- spiele hierfür liefern das Sortiment des Roggen- Roggenkultur – um eine neue Attraktion erwei- gesangebote. Die Vereinbarkeit von Familie und Vollkornspezialisten PEMA, Weißenstadt, und tert: Das Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach/ Beruf ist – für Frauen und Männer – hier nicht die Angebote der Initiative „Essbares Fichtelge- Saale (S. 30) hat als erstes deutsches Comic-Mu- nur ein Schlagwort. birge“. seum seine Türen geöffnet.

Wellness und Gesundheit Wohnen Regionalität als Anker

Die Eigenverantwortung für die Gesundheit Die Lebensformen werden vielfältiger und fle- In Zeiten der Globalisierung steigt die Wert- steigt. Körperliche und geistige Fitness haben xibler, das Wohnen passt sich dem an. Das in- schätzung für Heimisches, und das nicht nur einen hohen Wert und die Bereitschaft, Geld novative WUN-Wohnlabor in Wunsiedel zeigt, bei Lebensmitteln, sondern generell. Regionale dafür auszugeben, wird auch bei jungen Men- wie das Wohnen der Zukunft aussehen kann: Produkte erzählen glaubwürdige Geschichten schen zunehmen. Auch für Unternehmen wird mit dezentraler und regenerativer Energiever- und stiften Identität und Vertrauen. Das funkti- das betriebliche Gesundheitsmanagement vor sorgung und intelligenter Hauselektronik (siehe oniert im Kulinarischen besonders gut. dem Hintergrund einer älter werdenden Beleg- S. 66). In der Diskussion sind Förderprogram- schaft immer wichtiger. Viele Arbeitgeber wer- me, die den Rückbau leerstehender Wohnungen den in Gesundheits- und Präventionangebote sowie die Sanierung und den Neubau intensiver für ihre Mitarbeiter investieren. Das 4-Sterne- fördern sollen (Projektidee „Domizil Hoch- Gesundheitshotel in Weißenstadt und Bad Ale- Franken“). Naturerlebnis xandersbad haben mit dem massiven Ausbau Den günstigen Wohnkosten im Fichtelgebirge ihres Angebots (S. 20 und 22) den Weg berei- stehen zum Teil noch relativ hohe Kosten für Die Verstädterung führt zur Naturentfremdung tet für die Gesundheits- und Vitalregion Fich- Mobilität gegenüber. Aktuell wird am Ausbau und die Sehnsucht nach dem Naturerlebnis telgebirge. Leuchtturmprojekte, zu denen auch der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge mit steigt. Die Natur im Fichtelgebirge befriedigt das Appartementhaus in Fahrenbach (S. 7) und einer Verbesserung des ÖPNV gearbeitet (siehe den Wunsch nach Ruhe und Erholung als Er- Schade´s Wohlfühlhotel in Vielitz gehören, sind Seite 70). Besonders geeignet sind zudem fle- gänzung zu Sport und Bewegung. Dies könnte besonders wichtig für die Region, da sie oft an- xible Lösungen wie Car-Sharing, Bürgerbusse, bei einer älter werdenden Zielgruppe den Ur- dere mitziehen und weitere Investitionen, z.B. in Anruf-Bus-Systeme (wie z. B. im Lkr. TIR schon laub in der Sonne sogar verdrängen, schätzen Hotellerie und Gastronomie, auslösen. Gerade eingeführt) und Angebote der Mitfahrzentrale Experten. Zum barrierefreien Ausbau des An- für ein gutes Niveau und ein außergewöhnliches der Metropolregion Nürnberg. gebots siehe S. 58. Angebot ist die Nachfrage vorhanden.

17 Großes Potential für Dienstleistungen

Thomas Koller, Geschäftsführer der Handwerkskammer Oberfranken:

Für das oberfrän- Lebensmittelhandwerke und Gewerke privater rufen erleben zu können. Ein weiterer wichti- kische Handwerk Dienstleistungen ergeben sich große Potentiale: ger Baustein ist das Handwerkspatenkonzept. bringt der demo- Diese reichen von einem größeren Interesse an Bei den Paten handelt es sich um Handwerks- grafische Wandel bewusster Ernährung durch Produkte aus der meister, die den Schulen als Ansprechpartner nicht nur Her- Region bis zu höheren Anforderungen an Frei- aus dem Handwerk zur Verfügung stehen und ausforderungen, zeitgestaltung und Mobilität. Dementsprechend sie bei der Berufsorientierung unterstützen. sondern auch müssen wir die Herausforderungen des demo- Daneben gibt es eine Vielzahl von Angeboten eine Vielzahl von grafischen Wandels für das Handwerk nicht als der Jugendberufshilfe, auch für Ungelernte, Mi- Chancen mit sich. Gefahr, sondern als Chance begreifen. granten und Flüchtlinge. Neben weiteren ver- Die „Generation schiedenen Einzelprojekten, wird außerdem die 50+“ wird wirt- Um dem wachsenden Bedarf an Fachkräften Berufsorientierung an den Gymnasien weiter in schaftlich immer zu begegnen, setzt die Handwerkskammer für den Fokus gerückt. Auch für Abiturienten bietet bedeutender, da- Oberfranken mit den Innungen und Kreishand- das Handwerk abseits der klassischen Hoch- rüber hinaus ist sie relativ wohlhabend und werkerschaften in Oberfranken ein Strategie- schulausbildung ausgezeichnete Karrierepers- konsumfreudig. Die Märkte der Zukunft sind konzept zur flächendecken Nachwuchssiche- pektiven. Märkte des Handwerks. Von diesen Entwick- rung im Handwerk um. Bausteine des Konzepts lungen können vor allem das Bau- und Ausbau- sind unter anderem die Berufsmessen, zu denen gewerbe oder die Gesundheitshandwerke pro- oberfrankenweit über 5000 Schüler und 2000 fitieren – Stichworte sind hier „Altersgerechtes Eltern in die Schulungszentren der Kammer Wohnen“ und „Smart Home“. Doch auch für die kommen, um eine Vielzahl an Handwerksbe-

Mehr Jobs für alle

Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Vize-Präsidentin der IHK Oberfranken Bayreuth:

Für Industrie, Han- Betracht. Gelingt dies nicht, droht der Fach- Ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesiche- del und Dienst- kräftemangel, der zu einer schleichenden De- rung ist die gezielte Zuwanderung qualifizierter leistungen ist der industrialisierung der Region führen würde. Fachkräfte aus dem In- und Ausland. Damit die demografische Dem müssen wir jetzt, wo es uns noch möglich Zuwanderung funktionieren kann, brauchen Wandel auch eine ist, entgegentreten. wir eine echte Willkommenskultur. Die auslän- Chance, mit neuen dischen Fachkräfte müssen gut betreut werden, Angeboten Markt- Laut aktuellen Berechnungen des IHK-Fach- damit sie in der Region tatsächlich Fuß fassen chancen zu reali- kräftemonitors, den die bayerischen IHKs können. Dies reicht von Sprachunterricht be- sieren. Die Gruppe gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungs- reits im Heimatland über Behördengänge bis der älteren Mitbür- institut WifOR entwickelt haben, werden im zu sozialen Kontakten. Die IHK unterstützt ger ist zahlungs- Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bay- ihre Mitglieder auf der Basis ihres 10 Punkte- kräftiger, aber auch reuth im Jahr 2015 320.000 Fachkräfte benötigt, Programms zur Fachkräftesicherung u.a. durch anspruchsvoller. aber nur 305.000 sind auf dem Arbeitsmarkt folgende Maßnahmen: Handel und Dienstleistungen müssen und kön- verfügbar. Aktuell fehlen demnach 15.000 nen darauf eingehen, fachlich qualifizierte Be- Fachkräfte. Bis 2021 soll diese Lücke IHK-Pro- • Qualifizierungsberatungen ratung wird wichtiger werden. Auch die Indus- gnosen zufolge auf 30.000 und bis 2029 sogar • IHK-Kompetenz-Checks, um berufliche trie kann mit entsprechenden Produkten neue auf 46.000 steigen. Kreative und nachhaltige Fertigkeiten bei Jugendlichen festzustellen Umsätze generieren, ein Beispiel ist das Markt- Ansätze können diese negative Entwicklung • Einberufung des Fachkräfteausschusses redwitzer Unternehmen CeramTec, dessen positiv beeinflussen. bei der IHK Hüftgelenke aus Keramik ein Verkaufsschlager • Mitwirkung und Kooperationen an Pro- sind, wie die ständigen Erweiterungen der Pro- Seit 2006 haben die oberfränkischen Betriebe jekten wie TAO, Fraunhofer, um auch duktion für jeden anschaulich belegen. So ent- rund 6600 Auszubildende zusätzlich einge- hochqualifizierte Mitarbeiter für die Re- stehen auch neue zusätzliche Arbeitsplätze. stellt. Wäre dies unterblieben, würde die Fach- gion zu gewinnen kräftelücke um über 40 Prozent höher liegen. • Netzwerkaufbau für Praktika und Lehrstel- Das Fichtelgebirge/Hochfranken ist eine Regi- Es gilt, die berufliche Ausbildung als Kernmaß- len für Asylbewerber und Flüchtlinge on, die sich durch einen hohen Anteil innova- nahme zur Bewältigung des demografischen • Anpassungsfortbildungslehrgänge für spe- tiver und erfolgreicher Unternehmen – 39,9% Wandels weiter zu forcieren und alle vorhan- zielle Qualifizierung bzw. Qualifizierungs- aus dem produzierenden Gewerbe, 59,5% aus denen Fachkräftepotenziale bestmöglich aus- änderungen dem Dienstleistungsbereich – auszeichnet. Un- zuschöpfen. Dazu zählt auch die Möglichkeit, • Erstellung von Weiterbildungsangeboten ternehmen, die heute und in Zukunft dringend Mitarbeiter ohne abgeschlossene Ausbildung für Berufsrückkehrer/-innen aus der El- Fachkräfte brauchen. Fehlt uns der Nachwuchs entsprechend ihrer tatsächlichen beruflichen ternzeit bzw. aus einer längerer Krankheit aus der Region, kommt als Alternative nur die Tätigkeit im Unternehmen beruflich zu quali- • Qualifizierung von älteren Mitarbeitern Gewinnung von Fachkräften von außen in fizieren. • Bewertung von ausländischen Bildungs- nachweisen.

18 SCHWERPUNKT DEMOGRAFIE Demografie ist kein Schicksal, sondern lässt sich gestalten

Mit dem Begriff des Das entspricht etwa 15.500 Menschen, also etwa sich Deutschland insgesamt schwer, sich als demografischen das eineinhalbfache der Einwohnerzahl der Zuwanderungsland zu verstehen und die da- Wandels beschreibt Kreisstadt (Wunsiedel hatte 9333 Einwohner mit verbundenen Herausforderungen der Inte- man die Verände- am 31.12.2013). Bis 2032 – so die Prognosen – gration anzugehen. Andererseits verhalten sich rungen in Zusam- muss der Landkreis im Fichtelgebirge mit einem auch Migranten bei ihrer Wanderung nicht viel mensetzung und weiteren Rückgang von 12.400 Einwohnern auf anders als die Bevölkerung im Zielland. Vor Altersstruktur der dann nur noch 61.200 Menschen rechnen. Da- einem erfolgreichen Gegensteuern stehen also Bevölkerung, die bei haben die geringen Geburtenzahlen und der immer attraktive Arbeitsplätze, ein interessan- sich seit den sieb- hohe Sterbeüberschuss die Abwanderung als tes Wohnumfeld, passende Wohnungsangebote ziger Jahren voll- prägenden Trend abgelöst. So wird die Zahl der und eine hohe Lebensqualität. Und da tut sich ziehen. Seit 1972 unter 18-jährigen um knapp 28 Prozent zurück- einiges im Fichtelgebirge: Immer mehr inno- sterben in der Bun- gehen, während die 65-Jährigen und Älteren vative mittelständische Unternehmen fragen desrepublik mehr Menschen als geboren wer- um gut 13 Prozent zulegen. Das Durchschnitts- wieder verstärkt Fachkräfte nach. Im kulturel- den. Zugleich ist die Lebenserwartung kontinu- alter wird bis 2032 von 47,4 auf 51,1 Jahre stei- len und künstlerischen Bereich, beim Freizeit- ierlich gestiegen. Wer heute geboren wird, kann gen. Damit liegt es etwa fünf Jahre über dem angebot und auch bei den familienergänzenden sich im Durschnitt auf ein Leben von 80 Jahren bayerischen Durchschnitt (alle Zahlen vom Einrichtungen gerät im Fichtelgebirge einiges in und länger freuen. Dass die Bevölkerung in Bayerischen Landesamt für Statistik unter www. Bewegung. Nur: Es wäre falsch, jetzt die Hände Deutschland noch nicht deutlich geschrumpft statistik.bayern.de/statistik/demwa/). in den Schoß zu legen und zu glauben, dass sich ist, verdanken wir der anhaltend hohen Zuwan- automatisch alles zum Besseren wendet. Die Be- derung, die Jahr für Jahr den Sterbeüberschuss Das Vertrackte an demografischen Prozessen wältigung des demografischen Wandels ist eine und Abwanderungen mehr als ausgleicht. In der ist, dass sie sich nur schwer beeinflussen lassen, Generationenaufgabe. Konsequenz werden wir ethnisch und kulturell sehr träge reagieren und Veränderungen nur auf vielfältiger. lange Sicht wirken. Zudem sind sie in der Regel Manfred Miosga die Folge und nicht die Ursache eines sozialen Der demografische Wandel macht sich jedoch und wirtschaftlichen Strukturwandels. Denn regional unterschiedlich bemerkbar. In Bayern die Entscheidung, welcher Wohnort gewählt erfreut sich insbesondere der Süden einer an- wird, ob und wann eine Familie gegründet wird, Der Autor: Manfred Miosga ist Professor für haltenden Zuwanderung von jüngeren Men- hängt vor allem davon ab, welche Erwerbsmög- Stadt- und Regionalentwicklung an der Uni- schen in die Metropolregion München, die dort lichkeiten bestehen, welche Flexibilität der Ar- versität Bayreuth. Mit „KlimaKom“, einer sogar für steigende Geburtenzahlen sorgt, wäh- beitsmarkt erfordert und ob die Familiengrün- eingetragenen Genossenschaft, berät er rend die Ränder im Norden und Osten seit Jah- dung zu einem Risiko werden kann oder nicht. Kommunen zudem in Sachen Klimaschutz, ren auch durch Abwanderung an Bevölkerung Wer also die Demografie gestalten will, muss Energiewende und Bürgerbeteiligung. verloren haben. So hat der Landkreis Wunsiedel in erster Linie die Rahmenbedingungen in un- stellvertretend für das Fichtelgebirge zwischen serer Gesellschaft verändern. Die Möglichkeit, 1995 und 2013 bereits 17,4 Prozent seiner Ein- die Tore für eine spürbare Welle an Zuwande- wohner verloren. rung zu öffnen, ist zwiespältig. Einerseits tut

19 SCHWERPUNKT DEMOGRAFIE

Veränderung bedeutet auch Chance Literatur

Mehr als 10.000 vergeblich sehnen. Weniger Menschen bedeu- neue Arbeitsplätze ten nicht zwangsweise weniger Lebensqualität im Fichtelgebirge – und ein steigender Altersdurchschnitt bedeutet was für eine Nach- keine Katastrophe an sich. Ein heute 70-jähriger richt! Der Befrei- ist fitter und kann aktiver leben, als dies früher ungsschlag, auf den denkbar war. Eine alternde Gesellschaft braucht wir in der Region so neue Produkte, Dienstleistungen und Lösungen lange gewartet ha- für alle möglichen Alltagsfragen: vom barriere- ben. Das Ende der freien Wohnen über erreichbare Nahversorgung Talsohle, endlich bis hin zu flexiblem öffentlichem Nahverkehr ein Neuaufbruch und einer umfangreichen Gesundheitsversor- nach den bitteren Tagen des Niedergangs von gung. Ein neuer Markt mit neuen Möglichkei- Porzellan- und Textilindustrie! Würde ich hier ten für mutige, kreative und innovative Macher. nun einen neuen Großinvestor ankündigen, der durch seine Ansiedlung dieses unverhoffte An- Die Generation Y kommt gebot schafft, es würde wohl allgemein sponta- ne Euphorie auslösen. Doch der, der uns diese Dennoch: Es steht außer Frage, dass wir drin- Vielzahl an freien Stellen in den kommenden gend junge Menschen im Fichtelgebirge brau- Jahren bescheren wird, ist ein ganz anderer: Der chen, als Mitbürger und Mitarbeiter, als Mit- demografische Wandel. Huch, da ist es wieder, denker und Mitgestalter, als leistungsfähige das Schreckgespenst, das dauernd durch die Säulen der Gesellschaft und des Zusammenle- Gazetten geistert und doch nur Schlechtes brin- bens! Deshalb müssen wir uns im Kern die Fra- gen kann. Oder? Tatsächlich sind momentan im ge stellen, ob das Fichtelgebirge ein attraktiver Landkreis Wunsiedel rund ein Drittel der Ar- Lebensraum für sie sein kann. Glaubt man Zu- beitnehmerinnen und Arbeitnehmer älter als 50 kunfts- und Gesellschaftsforschern, so sieht die Jahre. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass in Wunschliste der „Generation Y“ – wie die nach den kommenden 17 Jahren rund 9000 Frauen 1980 Geborenen genannt werden – wie folgt aus: und Männer ihren Arbeitsplatz räumen werden Familie und Kinder stehen wieder ganz oben an, und in den wohlverdienten Ruhestand treten. eine verlässliche Partnerschaft, ausreichend Zeit Weil wir gleichzeitig leider wesentlich weniger und Platz für Selbstverwirklichung neben der Kinder bekommen als frühere Generationen, Erwerbstätigkeit, Eigenverantwortung, Mitbe- werden auch weniger junge Menschen in dieser stimmung in einem intakten sozialen Umfeld, Zeit im erwerbsfähigen Alter in der Region le- Wertschätzung und Vertrauen, nachhaltige und ben. Auch in den Nachbarlandkreisen sieht es ressourcenschonende Lebenskonzepte in einem ähnlich aus. Fazit: An Arbeit, um in der Region intakten natürlichen Umfeld. Materielles hat seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wird es in für sie, die eh schon alles haben, was sie für ein Zukunft nicht mangeln! Für die Unternehmen gutes Leben brauchen, weniger Bedeutung. Sie bedeutet das eine immense Herausforderung. wünschen sich mehr denn je eine reale Heimat Veränderung hat eben immer zwei Seiten. und Identität in einer globalisierten und immer digitaleren Welt. Deshalb müssen wir den demografischen Wan- Die „Generation Y“ weiß ziemlich genau, was del annehmen und uns darauf einstellen. Augen sie will. Nämlich im Grunde das, was jede Ge- zu und durch wird da nicht helfen. Vor allem neration vor ihnen sich auch schon gewünscht würden wir damit die Augen für die Chancen hätte. Mit dem Unterschied, dass die „Y-er“ es verschließen, die damit verbunden sein kön- sich leisten können, die Erfüllung ihrer Ansprü- nen. So wie die Bevölkerung auf dem Land che auch konsequent einzufordern. Denn sie abnimmt, wächst sie in den Metropolen stetig wissen, dass sie überall heiß begehrt sind und an. Damit nimmt die Lebensqualität dort aber sich deshalb ihren Lebensraum und Arbeitge- im Vergleich nicht unbedingt zu. Wohnraum ber nach ihren Wünschen wählen können. Sie mit einem Garten für die Kinder bleibt bei sind es, die wir jetzt brauchen. Wir haben ihnen uns bezahlbar – in Ballungsräumen ist das für aber auch eine Menge zu bieten. Wir sollten uns Normalbürger heute eine unbezahlbare Uto- auf sie einlassen! Wir? Das sind wir alle mitei- pie. Leer stehende ehemalige Ladengeschäfte nander: Alte und Junge, Einheimische und Zu- können beispielsweise Raum für junge, kreati- gezogenen, Wirtschaft und Politik, Menschen, ve Unternehmer sein, den sie sich in überfüll- die das Fichtelgebirge lieben oder auch die, die ten Großstädten gar nicht leisten können. Die noch gar nicht wissen, was für eine wunderbare Arbeitsstelle stau- und stressfrei in wenigen und lebenswerte Region hier auf sie wartet. Minuten erreichen und nach Feierabend rauf WIR SIND FICHTELGEBIRGE! aufs Bike und rauf den Berg – das ist Lifestyle Ronald Ledermüller, Regionalmanager im Fichtelgebirge, nach dem sich viele Städter Entwicklungsagentur Fichtelgebirge

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Eine neue Dimension des Wohlfühlens Gesundheit Das SIEBENQUELL GesundZeitResort in Weißenstadt am See ist ein herausragendes Infrastrukturprojekt für die gesamte Region.

Die Dimensionen, die sich in Weißenstadt am lebigen Berufswelt – wird nach Einschätzung birgsregion und darüber hinaus. Die Auswahl See für den gesundheitsbewussten Gast eröff- von Stephan Gesell, Geschäftsführer der Gesell zur Nutzung der verschiedenen Bereiche kann nen, suchen ihresgleichen. Das gleichnamige GmbH, zunehmen und mittelfristig sogar den jeder selbst bestimmen. Auch das á la carte Kurzentrum hat sich erfolgreich am Markt eta- Urlaubswunsch nach Sonne in der Nachfrage Restaurant, Bar und Kaminlounge, welche ins bliert. In unmittelbarer Nähe entsteht bis Herbst überholen. Das Fichtelgebirge ist prädestiniert dritte Obergeschoss einziehen, laden zu einem 2016 – so die Planungen – das SIEBENQUELL für diese Art des Gesundheitstourismus. Besuch ein. Hier oben eröffnet sich dem Gast GesundZeitResort. In Kombination bilden bei- ein traumhafter Panoramablick auf den See de Häuser den touristischen Leitbetrieb in der Auch für Tagesgäste offen und die Berge. Wohlfühl- und Vitalregion Fichtelgebirge. Das SIEBENQUELL GesundZeitResort wird auch Hier können Erholungssuchende durchatmen Für Unternehmen und Firmen bietet das im bundesweiten Vergleich Maßstäbe setzen. und Kraft schöpfen. Als erste Aktivität zur Ent- SIEBENQUELL GesundZeitResort exklusive Mit einer innovativen Infrastruktur soll es das spannungsförderung außer Haus genüge Vielen Angebote zur individuellen Umsetzung be- attraktivste Gesundheits- und Thermenresort eine Wanderung, ein Spaziergang um den See trieblicher Gesundheitsförderung und Tagun- dieser Art werden. oder ein Abstecher nach Weißenstadt, merkt gen an. Wohlbefinden und Gesundheit stehen Gesell an. Im SIEBENQUELL GesundZeitRe- in direkter Verbindung mit genussvoller Er- Das Gesamtkonzept ist generationsübergrei- sort ergänzt eine eigene Hauskapelle das An- nährung – zu diesem wichtigen Thema bietet fend und einzigartig in seiner Angebotsvielfalt, gebot der Entschleunigung und des Rückzugs. eine Diätassistentin ihre Beratung an. Sie zeigt so dass sämtliche Facetten und Querschnitts- Den Schwerpunkt des 4-Sterne Gesundheits- Alternativen auf und setzt diese bei einem ge- themen des Gesundheitstourismus abgedeckt hotels mit Thermen- und Saunalandschaft meinsamen Kochkurs in der Schulungsküche werden: sportliche Aktivitäten, gesunde Er- bilden die Bereiche Wellness und Prävention schmackhaft um. Eine eigene Ärzteschaft im nährung, Bildung, Natur und soziale Kontak- mit eigener Therapieabteilung, Beauty & Spa Haus erweitert die Angebotsvielfalt und unter- te. Handlungsfelder sind Entschleunigung, Bereich, GesundZeitReise, Fitness Studio und stützt auch mit dem Ziel, dass die Gäste prak- Ernährung, Bewegung, Betriebliche Gesund- Kochschule. Die gesamte Infrastruktur steht tische Tipps mit nach Hause nehmen können. heitsförderung sowie Tagungen und Seminare. für alle Tages- und Übernachtungsgäste offen Das SIEBENQUELL GesundZeitResort lässt Am Bedarf für entsprechende Angebote fehlt – Individualtouristen, Pauschalurlauber, Gäste keine Wünsche offen. ove es nicht. Die Sehnsucht nach Entschleunigung der bestehenden Tourismusbetriebe der Regi- zum Beispiel – als Ausgleich zu einer schnell- on, die Bevölkerung der gesamten Fichtelge-

22 Individuell, innovativ, inspirierend – Das SIEBENQUELL GesundZeitResort wird ein 4-Sterne-Gesundheitshotel mit einem einzigar- tigen Angebot. Die eigens abgeteufte Thermal- wasserbohrung (1835 m) wurde im Dezember 2013 erfolgreich beendet. Ein zweites natür- liches Heilmittel (fluoridhaltiges Schwefel- Thermalheilwasser) ist somit neben der Radon- quelle in Weißenstadt vorhanden – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Prädikat „Bad“.

Highlight des Projektes ist die „GesundZeit- Reise“, eine bundesweit einmalige Vielfalt an Balneo Therapien: Es umfasst Gesundheitsbä- der beginnend 1250 v. Chr. bis in die Neuzeit – Lithium-, Basen-, Jod-Selen- und Minera- lienschwebebad, Caldarium und Tepidari- um, Kaltwasseranwendungen und eine Sand- Licht-Therapie. Neben der therapeutischen Wirkung der Bäder sorgt auch das Ambiente – Räumlichkeiten ausgestattet und zugeordnet den jeweiligen Epochen – für ein Erlebnis.

Zahlen zum SIEBENQUELL GesundZeitResort Zweck: 4-Sterne-Gesundheitshotel, Leuchtturmprojekt für die Wohlfühl- und Vitalregion, Schaffung von 100 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen bis Ende 2016 Gesamt-Investitionssumme: 60,2 Mio. Euro, davon 14,7 Mio. Euro öffentliche F