Energiekonzept für die Gemeinden Ahorn, , Untermerzbach, sowie die Städte Bad Rodach und Seßlach

Das Energiekonzept wurde gefördert über das Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken

Kurzinformation Energiekonzept für Gemeinden der Initiative Rodachtal - Kurzinformation

Auftraggeber: Initiative Rodachtal e.V. Vorsitzender Herr Bürgermeister Martin Finzel Kirchhofsweg 26 98663 Ummerstadt

Tel. 036871 30317 [email protected] www.initiative-rodachtal.de

Ersteller:

Kommunalbetriebe Neustadt GmbH Energieberatung Dieselstraße 5 96465 Neustadt b. Tel. 09568 852 -0 [email protected] www.kbn-energieberatung.de

Mitarbeit: Dipl.- Ing. (FH) Architekt Jörg Wicklein, Energiemanager Hochbau der KBN (Projektleitung) Marco Höhn, Energiemanager Anlagentechnik der KBN B. Eng. Benjamin Knottek, technischer Mitarbeiter

Das Energiekonzept wurde gefördert über das

Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken Nonnenbrücke 7a 96047 Bamberg

Energiekonzept Initiative Rodachtal – Ahorn - Bad Rodach - Itzgrund - Seßlach - Untermerzbach - Weitramsdorf

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, seit ihrem Bestehen engagiert sich die Initiative Entwicklung Oberfranken“ in Bamberg. Dieses ist für Rodachtal mit Leitthemen der Nachhaltigkeit und der die Kommunen im ländlich-peripheren Raum stets ein Entwicklung im Umweltbereich. Der seit mehr als wichtiger Berater und Förderer. Für die sachkundige zehn Jahren durchgeführte „Klimagipfel“ ist dafür und detaillierte Arbeit am Konzept zeichneten sich die ebenso ein Beispiel wie die Orientierung hin zu einer mit der Erstellung beauftragten Kommunalbetriebe ressourcensparenden Flächen- und Siedlungs- Neustadt, das Büro IPU aus Erfurt sowie das entwicklung, die Förderung des Bauens im Bestand Regionalmanagement der Initiative Rodachtal und die Verbindung mit demografischen verantwortlich. In besonderer Weise gilt der Dank Veränderungsprozessen. Das nun vorliegende auch den nicht mehr im Amt befindlichen Energiekonzept als Teil der gesamten strategischen Bürgermeisterkollegen des Vorstands: dem Neuausrichtung der Region, stellt ein Positionspapier ehemaligen Vorsitzenden Hendrik Dressel, Gerold der bayerischen Kommunen der Initiative Rodachtal Strobel und Christian Gunsenheimer für ihre dar und wird durch die sehr detaillierten Planungen langjährige Mitarbeit und Begleitung der Initiative der Stadt Seßlach ergänzt. In der vorliegenden Form Rodachtal in diesem Themenfeld. dient es der Bestandsaufnahme, bietet Ahorn, im Juni 2015 Handlungsansätze und formuliert konkrete Ziele für die jeweiligen Kommunen, kooperierenden Partner und die gesamte Region. Eng verwoben war die Konzepterstellung mit wichtigen Interessengruppen wie z. B. der Landwirtschaft, den Energieversorgern Martin Finzel und den kommunalen Partnern. Nicht zuletzt haben sich auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger 1. Bürgermeister und Vorsitzender der Initiative aktiv mit eingebracht. Ihnen gilt der Dank des Rodachtal Vorstands ebenso wie dem „Amt für ländliche

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, seit über zehn Jahren befasst sich die Initiative Ich gratuliere den Verantwortlichen der Initiative Rodachtal e.V. als interkommunale Kooperation Rodachtal zu der nun vorliegenden Informationsschrift länderübergreifend auch mit den Themen Klimaschutz zum Thema „Energie“ und auch zu vielen in den und Ausbau der erneuerbaren Energien. Als das letzten Jahren erfolgreich umgesetzten Maßnahmen. Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken bietet Landwirtschaft und Forsten im Sommer 2012 die der Initiative Rodachtal, den Kommunen und Möglichkeit eröffnete, im Freistaat durch die Ländliche Grundeigentümern an, mit den Instrumenten Entwicklung kommunale Energiekonzepte zu fördern, Flurneuordnung, Dorferneuerung, Gemeinde- war die Initiative Rodachtal einer der Antragsteller. Mit entwicklung und Integrierte Ländliche Entwicklung den Konzepten sollen Gemeinden und kommunalen maß-geschneiderte Lösungen zu entwickeln mit Allianzen Wege aufgezeigt werden, wie sich diese unseren Möglichkeiten zu unterstützen. weitgehend „energieneutral“ entwickeln können. Um Bamberg, im Juni 2015 dieses Ziel zu erreichen, bedarf es für die Bürgerinformation und die nötigen Beschlüsse fundierte Grundlagen. Die dauerhafte Einbindung der Menschen vor Ort ist ein maßgebender Erfolgsfaktor Anton Hepple für alle geplanten Maßnahmen. Die vorliegende Leiter des Amtes für Broschüre erfüllt den Zweck der Bürgerinformation in Ländliche Entwicklung hervorragender Weise. Oberfranken

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INHALTSVERZEICHNIS

Klimaschutz und die Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung… ...... 4

Hintergrund und Zielsetzung ...... 5

Das Untersuchungsgebiet ...... 6

Aktueller Energieverbrauch ...... 7

Aktueller Stand der Erneuerbaren Energien nach Erzeugungsart ...... 9

Potenziale der Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien ...... 11

Potenziale der Energieeinsparung und Energieeffizienz ...... 20

Szenario volle Potenzialausschöpfung ...... 27

Klimaschutzziele und Leitbilder der Gemeinden und der Region ...... 29

Gemeindeübergreifende Maßnahmen und Projekte ...... 31

Übersicht kommunale Projektansätze...... 32

Förderprogramme ...... 34

Bürger mit im Boot...... 35

KLIMASCHUTZ UND DIE ENTWICKLUNG EINER NACHHALTIGEN ENERGIEVERSORGUNG…

…gehören zu den derzeit größten Herausforderungen der Menschheit.

Der Klimawandel wird mit größter Wahrscheinlichkeit überwiegend vom Menschen verursacht. Die künftigen Schäden für nachfolgende Generationen können extrem werden. Um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, muss die heutige Generation entschieden handeln.

Die fossilen Energieträger, vor allem das billige Erdöl, sind nur begrenzt vorhanden. Gleichzeitig wächst der Energiehunger unaufhaltsam. Abgesehen von kurzfristigen Energiepreisschwankungen wird Energie langfristig begehrter und damit teurer werden. Deshalb muss sich die Energieversorgung wandeln. Ihre Grundlage muss Schritt für Schritt weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energiequellen verlagert werden. Das ist unausweichlich - auch in unserer Region.

IN DEN LETZTEN JAHREN WURDEN VERSCHIEDENE ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKONZEPTE ERSTELLT… …nun auch ein Energiekonzept für Gemeinden der Initiative Rodachtal.

Das ist sinnvoll und notwendig, denn der Wandel der Energieversorgung erfordert die Entwicklung einer neuen „Energielandschaft“. Wie in der Raum- und Städteplanung, wo es Rahmenpläne, Bebauungspläne und Ausführungspläne gibt, so ist das Energiekonzept Rodachtal eine konsequente lokale Vertiefung des Themas, aufbauend unter anderem auf dem regionalen Klimaschutzkonzept des Landkreises Coburg.

Das Energiekonzept Rodachtal wurde im Zeitraum 2013/2014 erstellt Es liegt als mehrteilige umfangreiche Langfassung, als Kurzfassung, sowie in Form gemeindespezifischer Auszüge vor. Die Langfassung zum

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Energiekonzept ist auf dem Internetportal der Initiative Rodachtal als Download zur Verfügung: www.initiative- rodachtal.de. nachzulesen. Das Konzept besteht im Wesentlichen aus der Ist- und Potenzialanalyse, sowie den daraus gemeinsam mit Bürgern entwickelten Maßnahmen und Projekten. Die vorliegende Broschüre soll einen Überblick bieten. Die Kernaussagen sind als grüne Textblöcke hervorgehoben. Eine Beschreibung aller Projektansätze würde den Rahmen der Broschüre sprengen. Die Projekte sind daher hier nur aufgelistet. Einige beispielhafte Projekte sind, passend zu den Kapiteln, als Kurzinformation eingefügt.

HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG

Die Initiative Rodachtal e.V. (IR) versteht sich als Bei der Erstellung des Energiekonzepts konnte Kristallisationspunkt aller Aktivitäten, die der Erhaltung nachgewiesen werden, dass die Ziele der und nachhaltigen Entwicklung und der natürlichen Klimaschutz-Resolution von 2003 in allen Lebensgrundlagen und der Wirtschaft ebenso wie der Kommunen des Untersuchungsgebietes sozialen Entwicklung und der regionalen Identität im erreicht wurden. Rodachtal dienen. Durch die Verringerung des Energiebedarfs, der Die Sicherstellung einer effizienten Reduzierung von klimarelevanten Emissionen sowie Energieversorgung sowie ein nachhaltiger durch die Nutzung erneuerbarer Energien bei der Klimaschutz gehören zu den zentralen Wärmeversorgung und Stromerzeugung sollen eine Aufgaben der Mitgliedskommunen in Bayern nachhaltige Energieversorgung und langfristige und Thüringen. Klimaschutzmaßnahmen gesichert und weiter ausgebaut werden. Im Handlungsfeld „Energie und Klima“ ist die IR seit über zehn Jahren aktiv. Bereits im Jahr 2003 haben Mehrere Kommunen der Initiative Rodachtal haben im die Mitgliedskommunen der IR eine gemeinsame Zeitraum 2013/2014 ein Energiekonzept erstellen Klimaresolution mit den folgenden Zielstellungen bis lassen. Hiermit wurde für jede Kommune und deren zum Jahr 2013 beschlossen: Ortsteile die aktuelle Situation im energetischen Bereich bewertet und eine zielgerichtete und Ziele der Klimaschutzresolution 2003 belastbare Planungsgrundlage für die Zukunft mit . Senkung der CO2-Emission um 6% bis 2010 konkretem Handlungsfahrplan erarbeitet. Das (ab dem Jahr 2000) Konzept bietet detaillierte Maßnahmen sowohl auf . Anteil regenerativer Energien bei Strom 500 Gemeindeebene (lokal) als auch gemeinde- Kilowattstunden je Einwohner und Jahr übergreifend (regional). . Anteil regenerativer Energien bei Wärme 2.000 Kilowattstunden je Einwohner und Jahr.

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DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Das eigentliche Untersuchungsgebiet des vorliegenden Energiekonzepts erstreckt sich daher Die Initiative Rodachtal e.V. ist eine über folgende Gemeindegebiete in alphabetischer grenzüberschreitende Entwicklungsinitiative. Die Reihenfolge: Gemeinde Ahorn, Stadt Bad Rodach, Initiative wurde als eingetragener Verein im Jahr 2002 Gemeinde Itzgrund, Gemeinde Untermerzbach sowie von fünf Städten und Gemeinden aus Bayern und Gemeinde Weitramsdorf. Thüringen gegründet. Nach und nach wurde die Im erweiterten Untersuchungsgebiet werden Daten Initiative Rodachtal erweitert, so dass sie im Jahr der Stadt Seßlach mit berücksichtigt. 2014 aus 13 Gemeinden und Städten aus Bayern und

Thüringen besteht.

Gemeinde Ahorn. Lage und Ausdehnung des Untersuchungsgebietes.

Das vorliegende Energiekonzept wurde durch das Amt für ländliche Entwicklung in Oberfranken bezuschusst. Das Konzept wurde daher vorerst nur für die Bayerischen Gemeinden der Initiative Rodachtal in Auftrag gegeben.

Zum Zeitpunkt der Ausschreibung war für die Stadt Seßlach bereits ein gesondert beauftragtes

Energiekonzept in Bearbeitung. Die Stadt Seßlach hat Gemeinde Untermerzbach, Ortsteil Obermerzbach, im Landkreis Haßberge. sich daher nicht an der Erstellung des vorliegenden Konzepts beteiligt. Die Ergebnisse der Seßlacher Studie sowie öffentliche Strukturdaten sind jedoch, soweit sinnvoll, in das vorliegende Konzept eingeflossen, so dass Aussagen zum gesamten Bayerischen Teil der IR getroffen werden können.

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GRUNDLAGEN AKTUELLER ENERGIEVERBRAUCH

Eine wichtige Grundlage für ein Energiekonzept sind Ergänzend zur Erhebung von Daten der regionalen die Strukturdaten des untersuchten Gebietes. Hierzu Netzbetreiber und der Konzessionsabrechnungen zählen vor allem die Einwohnerzahlen, die wurde eine Fragebogenaktion bei den Haushalten Flächenstrukturen und Flächennutzungen, die durchgeführt. Wirtschaftsstrukturen mit den unterschiedlichen Nachfolgendes Diagramm zeigt den auf Basis der Sektoren, die Gebäudestrukturen und der durchgeführten Haushaltsbefragung sowie auf Basis Fahrzeugbestand. Diese Zahlen sind - neben den weiterer Quellen hoch gerechneten Energieträgermix messbaren Energieverbrauchsdaten - wichtig, um die im Verbrauchssektor Haushalte. Energieströme zu ermitteln und zu bewerten. Verbrauchssektor Haushalte ohne Seßlach - Anteile der Außerdem bieten sie Grundlage für die Abschätzung Energieträger am Wärmebedarf: der Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Energieeinsparung.

Die untersuchten Gemeinden unterscheiden sich natürlich hinsichtlich dieser Strukturdaten.

Hohe Einwohner- und Arbeitsplatzzahlen stehen in der Regel im Zusammenhang mit einem zahlenmäßig hohen Energiebedarf. Land- und forstwirtschaftliche Flächen dagegen bieten Potenzial zur Energieerzeugung vor allem auf Basis von Biomasse.

Die Wohngebäudestruktur im Untersuchungsgebiet ist wesentlich von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägt. Einen merklichen Anteil an Mehrfamilienhäusern mit drei oder mehr Wohneinheiten gibt es in Bad Rodach und Weitramsdorf. Der Anteil der erneuerbaren Energien, Ein erheblicher Teil des Energieverbrauchs einer insbesondere Scheitholz, beträgt bei den Region wird durch den Verkehr verursacht. Für das Haushalten mehr als ein Drittel. Energiekonzept ist daher auch der Fahrzeugbestand relevant. Auf Grundlage der Daten zu den Um eine Gesamtenergiebilanz zu ermitteln wurde den zugelassenen Fahrzeugen, die nach Energieträger Daten der Haushalte die der Verbrauchssektoren Benzin und Diesel aufgeschlüsselt sind, kann anhand Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie von durchschnittlichen Verbräuchen und hinzugerechnet. Daraus ergibt sich der Fahrleistungen der Kraftstoffverbrauch hochgerechnet Gesamtenergiebedarf der Region. werden.

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Endenergiebedarf der Gemeinden einschließlich Seßlach nach VERBRAUCHSDATEN DER GEMEINDEN Verbrauchssektoren im Jahr 2012 (MWh/Jahr)

200.000

Beim Gesamtstrombedarf ist nachfolgend zur 180.000 Veranschaulichung zusätzlich die in der Region nach 160.000 140.000 den EEG-Richtlinien in das Netz eingespeiste 120.000

100.000

Strommenge als Anteil grün dargestellt. MWh 80.000

Gesamtstrombedarf und Anteil des nach EEG in der Region 60.000 eingespeisten Stromes 40.000

20.000 45.000 0 40.000 Bad Rodach Ahorn Itzgrund Weitramsdorf Untermerzbach Seßlach 35.000 Kommune Haushalte Gewerbe, Handel, Dienstleistung + Industrie Verkehr 30.000

25.000 . Am Endenergieverbrauch sind die oben

MWh 20.000 beschriebenen unterschiedlichen Strukturen der 15.000 Besiedlung und Wirtschaft direkt ablesbar. 10.000

5.000 . Der kommunale Anteil ist im Durchschnitt mit ca.

0 3,1 % sehr gering. Im dargestellten kommunalen Bad Rodach Ahorn Itzgrund Weitramsdorf Untermerzbach Seßlach Energieverbrauch der Stadt Bad Rodach ist mit EEG-Strom Strommix einem erheblichen Anteil der Energieverbrauch der Therme Natur enthalten. Gesamtwärmebedarf und Anteil des aus erneuerbaren Energieträgern gedeckten Wärmebedarfs Nachfolgend sind die Energiebilanzen nach den 100.000

90.000 unterschiedlichen Energieträgern aufgeschlüsselt.

80.000 Endenergieverbrauch der Gemeinden einschließlich Seßlach 70.000 nach Energieträgern im Jahr 2012 (MWh/Jahr)

60.000 180.000

50.000 160.000 MWh 40.000 140.000 30.000 120.000 20.000 100.000 10.000 MWh 80.000 0 Bad Rodach Ahorn Itzgrund Weitramsdorf Untermerzbach Seßlach 60.000 Erneuerbare Energieträger Restwärmebedarf 40.000

20.000

0 ENERGIEBILANZ DES GESAMTGEBIETES UND DER Bad Rodach Ahorn Itzgrund Weitramsdorf Untermerzbach Seßlach Treibstoffe Verkehr Strom Gas Fernwärme Heizöl Kohle Erneuerbare (Wärme) GEMEINDEN Rechnet man den Verbrauch an Aus den erfassten Energiedaten können die unterschiedlichen Energieträgern anhand der Energiebilanzen der einzelnen Gemeinden sowie des aktuellen Energiepreise um, so ergeben sich für gesamten Untersuchungsgebietes erstellt werden. die Kommunen im Untersuchungsgebiet Nachfolgend die Aufschlüsselung der (einschließlich Seßlach) jährliche Energie- Endenergiebilanz nach den Verbrauchssektoren. kosten von ca. 65.800.000,00 Euro brutto. Unter Endenergie versteht man die in der Region verbrauchte Menge an Brennstoffen, Treibstoffen und Bei gleichbleibenden Energiepreis-Steigerungsraten Strom. würden die Gesamtenergiekosten in den nächsten 20 Jahren auf ca. 178.000.000 € pro Jahr steigen.

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Der Frage, ob wir uns den Klimaschutz und die Auf den eignen kommunalen Energieverbrauch haben Energiewende leisten können, muss daher die die Städte und Gemeinden direkten Einfluss und Frage gegenübergestellt werden: profitieren direkt von den Energiekosteneinsparungen. Können wir so weiter machen wie bisher? Mit konsequenter Umsetzung von Können wir uns das leisten? Energiesparmaßnahmen werden die Kommunen ihrer Pflicht zu nachhaltigem Haushalten und ihrer Wollen Städte und Gemeinden eine Energiestrategie Vorbildfunktion gerecht. entwickeln und die Energieversorgung der Zukunft Die privaten Haushalte sind dagegen der größte gestalten, stellt sich die Frage wie und wo sie Einfluss Verbrauchssektor in der Region. Für die Bürger sind und Gestaltungsmöglichkeiten haben. Amortisationszeiten innerhalb der Nutzungsdauer von Der Energieverbrauch im Verkehr wird einerseits vom Maßnahmen meist akzeptabel und sinnvoll. Die Mobilitätsverhalten der Bürger und andererseits von Privathaushalte setzen häufig schon Maßnahmen um, der Automobil-Technik beeinflusst. Hier können die benötigen dabei aber Beratung und Unterstützung – Kommunen bestenfalls beratend und motivierend nicht nur bei Sanierungsmaßnahmen. einwirken. Der Bereich mit größtem Einsparpotenzial, bei Die Einflussmöglichkeiten der Kommunen im gleichzeitigen Einflussmöglichkeiten durch die Verbrauchssektor Gewerbe, Handel, Dienstleistung Gemeinden, ist der Sektor private Haushalte. und Industrie sind also individuell sehr unterschiedlich und begrenzt.

AKTUELLER STAND DER ERNEUERBAREN ENERGIEN NACH ERZEUGUNGSART

STROM AUS ERNEUERBAREN ENERGIEQUELLEN Anteil und Aufteilung des nach EEG eingespeisten Stromes im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach bezogen auf den Gesamtbedarf im Jahr 2012 Im Jahr 2012 wurde im Untersuchungsgebiet (einschließlich Seßlach) Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in der Höhe von ca. 31.840 Megawattstunden eingespeist. Dies entspricht einem rechnerischen Anteil von 31 % des Gesamtstrombedarfs.

Freiflächen-Photovoltaik bei Breitenau

Nachfolgende Übersichtskarte zeigt die Anlagen nach EEG-Richtlinie dargestellt in Abhängigkeit der mittleren jährlichen Stromeinspeisung.

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Übersichtskarte regionale Stromeinspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

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Anteil und Aufteilung der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren WÄRME AUS ERNEUERBAREN ENERGIEQUELLEN Energien im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach im Jahr 2012. Im Gegensatz zum EEG-Strom, der zum Großteil in das übergeordnete Netz eingespeist wird, werden bei der Wärmeversorgung die erneuerbaren Energien direkt genutzt. Die Hauptenergiequelle dabei ist Brennholz aus den regionalen Wäldern, sowie Restholz der regionalen Holz verarbeitenden Betriebe und der Industrie. Hiermit wird über 30% des Wärmebedarfs gedeckt. Solarwärme, Umweltwärme aus Wärmepumpen und Abwärme aus Biogas- oder

KWK-Anlagen machen dagegen nur einen geringen Teil aus.

POTENZIALE DER ENERGIEVERSORGUNG MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN

Mit der Potenzial-Analyse soll zunächst festgestellt Solar-Scheune in Gleußen. werden, was im Bereich der erneuerbaren Energien technisch möglich und derzeit wirtschaftlich ist und was unter Berücksichtigung vorhandener Restriktionen auch umsetzbar ist. Restriktionen können hierbei z.B. soziale, politische oder zeitliche Aspekte sein.

Die Potenzial-Analyse soll, zusammen mit der Betrachtung von Szenarien, dazu dienen,

realistische und tatsächlich umsetzbare Ziele festzulegen. Brennkammer einer Hackgut-Heizung in Obermerzbach.

Nicht alles was theoretisch oder technisch möglich ist, kann und muss umgesetzt werden. Umgekehrt können sich durch Veränderung von Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel technische Entwicklungen oder Förderprogramme, zusätzliche umsetzbare Potenziale ergeben.

Die Potenzial-Analyse ist daher nicht mit einer Planung zu verwechseln.

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PHOTOVOLTAIK Die Berechnung im Rahmen des Energiekonzeptes hat ergeben, dass über Dach-Solarstromanlagen In den letzten Jahren sind die Preise für jährlich rund 108.000.000 kWh Strom erzeugt werden Photovoltaikanlagen drastisch gesunken. könnten. Mit dieser in der Region und für die Region Solarstrommodule bieten für den Endverbraucher nun erzeugten Strommenge wäre nicht nur der gesamte die Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen, der unter Bedarf rechnerisch gedeckt, sondern es ließe sich ein den aktuellen Rahmenbedingungen günstiger ist als Überschuss von 21 % erzeugen. Aktuell werden Netzstrom. gerade mal ca. 16 % der in der Initiative Rodachtal

Trotz sinkender Einspeisevergütung können PV- benötigten elektrischen Energie als Solarstrom Anlagen bei sinnvoller Auslegung hinsichtlich erzeugt. möglichst hoher Eigenstromnutzung durchaus Stromerzeugung von Dachflächen nach Ausschöpfung des technischen Potenzials im Verhältnis zum Strombedarf 2012. wirtschaftlich sein.

Angenommen innerhalb der nächsten Jahre sinken 21% 16% auch die Preise für Batteriespeicher deutlich, könnte PV aktuell es einen erneuten starken Boom insbesondere bei Deckung PV bilanziell privaten Solarstromanlagen für die Stromüberschuss bilanziell Eigenstromnutzung geben. Das wird allerdings eine

Herausforderung für das System der 84%

Stromversorgung sein. Es gilt, sich regional und lokal darauf vor zu bereiten und nach Möglichkeit Nutzen daraus zu ziehen. Es ist davon auszugehen, dass die zur Verfügung Solarenergienutzung in Gleußen. stehenden Dachflächen innerhalb der nächsten 20 Jahre nicht voll ausgeschöpft sein werden. In die Berechnung des Energiekonzeptes ist daher eine Zubaurate eingerechnet worden, die der Entwicklung der letzten 10 Jahre entspricht.

Solarstromanlagen auf Dächern bieten ein riesiges Potenzial welches möglicherweise in naher Zukunft wirtschaftlich erschlossen

werden kann. Der Ausbau privater kleiner Solarstromanlagen könnte unter geeigneten STROM VOM DACH Voraussetzungen eine Dynamik entwickeln, auf Bei der Erzeugung von Solarstrom sind welche die Region vorbereitet werden sollte.

ländliche Regionen im Vorteil: Der Großteil aller

Haushalte hat ein eigenes, ausreichend großes Sinnvoll wäre eine Solarstrategie zu entwickeln. Dach, um zumindest einen Teil des eigenen Die Solarstrategie sollte diese Dynamik Strombedarfs zu decken. einerseits unterstützen, gleichzeitig aber in eine für die regionalen Netze verträgliche Richtung

lenken.

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Projektansatz IR4 – SOLARSTRATEGIE WINDENERGIE

Entwickeln und umsetzen einer Solarstrategie, die Bisher steht nur eine Windkraftanlage im sowohl den Ausbau der Solarstromerzeugung in Untersuchungsgebiet zur Stromerzeugung zur der Region unterstützt, als auch dabei Verfügung. Diese, im Jahr 1999, auf dem Gebiet der möglicherweise auftretende Konflikte vermeiden Gemeinde Untermerzbach errichtet Anlage ist in der hilft. Der Solarstromausbau soll für die regionalen Lage, rein rechnerisch, insgesamt 12 % des Strom-Verteilnetze verträglich sein. Durch Strombedarfs von Untermerzbach zu decken. geeignete Ausführungsvarianten können Eine der Windkraftanlagen auf dem Bretzenstein steht im Photovoltaikanlagen für das Ortsbild verträgliche Gemeindegebiet Untermerzbach. gestaltet werden. Damit kann auch die Akzeptanz bei der Bevölkerung gesichert werden.

Mögliche Komponenten der Strategie sind

. Solarkataster (Landkreis Coburg) als Beratungsgrundlage . Beratung mit Wirtschaftlichkeitscheck Solarstrom und Stromspeicher . Sammel-Einkaufsaktionen

. Empfehlungen zum ortsbildverträglichen PV- Einsatz Mit Ablauf der regulären Nutzungsdauer könnte diese . Entwicklung von Mietmodellen PV mit Anlage durch eine leistungsfähigere mit einem Stromspeicher, insbesondere von Konzepten, die den Netzbetreibern Einfluss auf die wesentlich höheren Ertrag ersetzt werden. Stromeinspeisung ermöglichen. Zwischenzeitlich haben die Hersteller speziell für . Quartiers- und Straßen-Stromspeicher Binnenlandstandorte entwickelte Windenergieanlagen (langfristig) auf den Markt gebracht. . Stromspeicherpools und Regelenergie- Ergebnisse einer von der SWN Stadtwerke Vermarktung Neustadt GmbH im Jahr 2013 durchgeführten

Quartier-Stromspeicher der Stadtwerke Neustadt in Fechheim Windmessung und das ergänzende Ertragsgutachten zeigen auf, dass mit Windenergieanlagen der neueren Generation ein wirtschaftlicher Betrieb in der Region zu erwarten ist.

Wo in nächster Zukunft Windenergieanlagen gebaut werden können, gibt der Regionalentwicklungsplan für Oberfranken West vor. Mit den dort festgelegten Wind-Vorranggebieten wurden Standorte identifiziert, welche eine günstige Windhöffigkeit erwarten lassen und keine ausschließenden Restriktionen, wie zum

Beispiel die Nähe zu Wohngebieten haben.

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Nach Erstellung des vorliegenden Konzepts hat der Projektansatz ITZ 5 – Bayerische Landtag die sogenannte „10-H-Regel“ WINDENERGIEPARK BÜRGERWALD beschlossen. Diese Regelung sieht einen Mindestabstand vor, der sich aus der 10-fachen Höhe Errichtung eines Windparks „Bürgerwald“ auf dem der Windenergieanlage ergibt. Gemeindegebiet Itzgrund, bestehend aus drei bis vier Windenergieanlagen mit einer Nennleistung Die Vorranggebiete im gesamten Landkreis von jeweils 2,4 Megawatt im Bürgerwald Coburg erfüllen diese 10-H-Abstandsregelung nicht. Dort neu geplante Windenergieanlagen Durch vier Windenergieanlagen lassen sich rund sind seit Inkrafttreten des Gesetzes keine 23.000 MWh Strom erzeugen. Dies entspricht in „privilegierten“ Vorhaben mehr und erfordern etwa dem 2,7fachen Strombedarf der Gemeinde deshalb zukünftig die Durchführung eines Itzgrund. Am Windpark sollen sich Anwohner und Bebauungsplanverfahrens. Bürger über eine zu gründende

Bürgerenergiegenossenschaft beteiligen können. Im Zeitraum der Konzepterstellung waren im Der Strom kann regional vermarktet werden. So Untersuchungsgebiet bereits Windenergieanlagen bei trägt der Bau von Windanlagen zur regionalen Welsberg in Planung. Das Potenzial zum Ausbau von Wertschöpfung bei. Windenergie im Untersuchungsgebiet wurde daher auf dieser Basis berechnet. Auf dem Gemeindegebiet Darstellung der zu erwartenden Stromeinspeisung aus dem Windpark Bürgerwald im Vergleich zu den aktuellen jährlichen Itzgrund könnten dort voraussichtlich 3 bis 4 Einspeisungen nach EEG Windkraftanlagen der Größenklasse 2,4 MW errichtet werden.

Anteil Windenergie am Strombedarf nach Potenzialausschöpfung im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach

1%

Windenergie aktuell 44% Deckung durch 48% Windenergie Strommix

Zusammen mit einem Repowering der WKA in Untermerzbach könnte künftig eine Strommenge erzeugt werden, die 45% des heutigen Strombedarfes im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach rechnerisch decken würde.

Mit wenigen Windenergieanlagen der modernen Bauart könnte ein Großteil des Strombedarfs in der Region bilanziell gedeckt werden.

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WASSERKRAFT BIOGASTECHNOLOGIE In Biogasanlagen entsteht durch die Vergärung Gas. Möglichkeiten zur Wasserkraftnutzung bietet im Dieses wird in der Regel über einen Untersuchungsgebiet vor allem die Itz. Verbrennungsmotor mit angebautem Generator zur Insgesamt sind 13 Wasserkraftanlagen in Betrieb. Stromerzeugung genutzt. Die dabei entstehende Darüber hinaus befinden sich 4 Anlagen in Seßlach. Abwärme kann zum Beispiel zu Heizzwecken genutzt Einem weiteren Ausbau der Wasserkraft durch neue werden. In der Regel fällt so viel Abwärme an, dass Anlagen stehen wasserrechtliche und ein Nahwärmenetz mit mehreren Abnehmern naturschutzrechtliche Restriktionen entgegen. Im notwendig ist um die Energie zu nutzen. Rahmen der Bestandsaufnahmen und Gespräche mit den Akteuren wurde kein Standort identifiziert, an dem Ein weiterer Ausbau der Energieerzeugung in ein neues Kleinwasserkraftwerk denkbar wäre. Biogasanlagen sollte in der Region immer in Es wird jedoch davon ausgegangen, dass bei Verbindung mit der Sicherstellung der manchen bestehenden Anlagen durch technische Wärmeabnahme z.B. über Wärmenetze erfolgen. Maßnahmen Effizienzsteigerungen möglich sind.

Neben Biomasse wird den Biogasanlagen in der BIOMASSE ALS ENERGIEQUELLE Regel auch Gülle vergoren. Da in der Region eher kleinere Tierhaltungsbetriebe vorhanden sind, müsste Die Hälfte des Untersuchungsgebietes (einschließlich für eine ausreichende Menge die Gülle von Seßlach) sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ein verschiedenen Betrieben angeliefert werden. In der Drittel der Flächen sind Wald. Neben der Produktion Potenzialanalyse wurde von einem geschätzten Anteil von Lebensmitteln oder Nutzholz bieten diese Flächen von 1/3 der Gülle ausgegangen, die sinnvoll in auch einen Beitrag zur Energieversorgung. Biogasanlagen zu verwerten ist. Der Rest wird vorerst Ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu weiterhin direkt als Dünger auf die Felder gebracht gefährden wäre es möglich ca. 25 % der werden. landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Produktion Auch Gülle kann eine Energiequelle sein – Rind bei Gauerstadt von nachwachsenden Rohstoffen zu nutzen.

Da diese nachwachsenden Rohstoffe zunehmend auch zur stofflichen Verwertung genutzt werden, wurde der Potenzial-Analyse als Grundlage für Energiepflanzen zur Vergärung in Biogasanlagen ein maximaler Anteil von 15% angenommen. Weitere 5 % wurde als mögliche Anbaufläche für verbrennbare Energiepflanzen wie Weiden oder Pappeln aus Kurz- Umtriebs-Plantagen oder Miscanthus vorgesehen. Eine weitere Möglichkeit ist die energetische Die Nutzung von Biomasse ist vielfältig. Zum einen Verwertung von Grünschnitt, der bisher auf den kann man aus den Pflanzen gewonnenes Pflanzenöl Grüngutsammelstellen zusammengetragen und der direkt als Brennstoff nutzen, oder aber zu Treibstoffen Kompostierung zugeführt wird. Auch umwandeln. Oder man kann Pflanzen und andere Landschaftspflegematerial oder Straßenbegleitgrün organische Stoffe zu Biogas vergären.

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könnte verwertet werden. Obwohl diese Stoffe oft sehr Sinnvoller Weise nutzt man nicht alles Holz als grob und holzig sind, können sie nach entsprechender Brennholz. Wichtiger ist die Verwendung als Nutzholz. Aufbereitung ebenfalls zur Vergärung in speziellen Der Anteil der als „Energieholz“ verwendet wird liegt in Biogasanlagen genutzt werden. Zur Potenzialanalyse Bayern durchschnittlich bei ca. 27 %. wird daher angenommen, dass nur 25% des Diesen Anteil in der Region angenommen würde man geschätzten Grüngutaufkommens als Substrat für damit ca. 19% des Wärmebedarfs der Wohngebäude Biogasanlagen geeignet ist. decken können. Der Bestandsanalyse entsprechend Nachfolgendes Kreisdiagramm zeigt das Verhältnis werden allerdings bereits 1/3 des Wärmebedarfs des potenziellen Energieaufkommens aus alleine der Wohngebäude mit Brennholz gedeckt. Biogasanlagen in Bezug zum Strombedarf. Das Holzaufkommen der regionalen Wälder Anteil EE-Strom der regionale Biogasanlagen am Strombedarf nach Potenzialausschöpfung im Untersuchungsgebiet wird bereits zu einem überdurchschnittlichen einschließlich Seßlach Anteil als Energieholz genutzt. Eine weitere Steigerung dieses Anteils erscheint daher kaum sinnvoll. Stammholz ist zu schade für die rein 10% energetische Verwertung. 15% Biogas aktuell Wichtig wäre es, das vorhandene und bereits Biogas Potenzial ausgeschöpfte Potenzial effizienter zu nutzen. Strommix 75% Heizen mit Holz spielt im Untersuchungsgebiet eine große Rolle.

Der rechnerische Anteil des Stroms aus Biogasanlagen am Gesamtstrombedarf könnte von 10% auf 25% gesteigert werden, ohne die Lebensmittelproduktion zu gefährden.

BRENNHOLZ UND HOLZHACKSCHNITZEL

Da ein Drittel des Untersuchungsgebietes aus Wald besteht, hat die Nutzung von Brennholz lange

Tradition. Die steigenden Energiepreise haben diesen Trend in den letzten Jahren noch verstärkt. Um zu ENERGIEPFLANZEN UND „ENERGIEWÄLDER“ ALS untersuchen ob noch weiteres Brennholzpotenzial QUELLE FÜR FESTE BIOMASSE besteht wurde das nachwachsende Holzaufkommen auf Basis der Waldfläche hochgerechnet. Eine gute Alternative zur stärkeren Waldnutzung ist, reine Energiepflanzen anzubauen. Diese lassen sich . Das hier jährlich nachwachsende Holz hat einen gut lagern und als Brennstoff problemlos Energiegehalt von insgesamt ca. 127.570 MWh. transportieren. . Wir könnten damit ca. 70% des aktuellen Wärmeenergiebedarfs der Wohngebäude decken, wenn wir das gesamte nachwachsende Holz 1:1 verheizen.

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Dabei bietet sich der Anbau von Miscanthus, ein Auf einer Fläche von insgesamt ca. 500 ha schnellwüchsiges Schilfgras, und von könnten bei KUP-Anbau ein Energieertrag von Kurzumtriebsplantagen, kurz KUP, an. ca. 27.000.000 Kilowattstunden pro Jahr erzielt

Hackschnitzel könnten auch von regionalen KUP kommen. werden. Das wären ca. 12% des aktuellen Wärmeenergiebedarfs.

ENERGIE AUS STROH

Ein hoher Anteil der Ackerflächen in der Region werden zum den Getreideanbau genutzt. Das dabei als „Reststoff“ anfallende Stroh wird teilweise als Einstreu in Ställen genutzt, der Rest bleibt gehäckselt auf den Feldern liegen.

Das Stroh kann alternativ auch energetisch genutzt In KUP kommen in der Regle schnell wachsende werden. Eine interessante Möglichkeit ist das Pressen Baumarten wie Pappeln oder Weiden zum Einsatz. des Strohs zu Pellets. Die Strohpellets haben eine Vorteil dieser „Energiewälder“ ist, dass sie alle paar höhere Energiedichte als Strohballen und verringern Jahre abgeerntet werden können und ohne so den Lageraufwand. Übrigens können auch andere zusätzlichen Aufwand wieder aus dem Stock pflanzliche Reststoffe zu Pellets verarbeitet werden. austreiben. KUP sind eine extensive, pflegearme Die dafür notwendigen Heizkessel, diese sind bereits Anbauvariante die den Boden schont, da Nährstoffe auf dem Markt, eignen sich zum beheizen von durch den Laubfall wieder zugeführt werden. Mehrfamilienhäuser bzw. für kleinere Miscanthus wird jährlich in der Regel im Frühjahr nach Nahwärmenetze. dem Blattfall geerntet. Sowohl Miscanthus als auch Stroh bleibt oft auf den Feldern liegen. KUP werden während oder nach der Ernte gehäckselt.

Aus den für diese Pflanzen rund 500 ha in der Region zur Verfügung stehenden Flächen ist ein Energieertrag von ca. 27.000 000 kWh zu erzielen und entspricht damit rund 12 % der gesamt benötigten Wärmeenergie.

In der Potenzial-Analyse werden 5% der Acker- und Grünlandflächen als mögliche Anbaufläche für verbrennbare Energiepflanzen wie KUP oder ggf. auch Miscanthus angenommen. Zum Pressen von Stroh können mobile Pelletieranlagen genutzt werden die von Hof zu Hof fahren. Bei entsprechender Nachfrage, z.B. in Verbindung mit dem Ausbau von Nahwärmenetzen, könnte eine derartige Anlage in der Region rentabel

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sein. Nur ein Teil des anfallenden Strohs sollte Anteil EE-Wärme an der Wärmeversorgung nach technischer Potenzialausschöpfung im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach energetisch genutzt werden. Der Rest sollte zur Sicherung der Humusqualität auf den Feldern verbleiben. 13% 30% KUP 9% Die energetische Nutzung von ca. 25% des Biogas-Ackerflächen Solarthermie

anfallenden Strohs würde ausreichen, um 10% 12% Biomassenutzung 2012 der Wärmeenergie zu decken, die im Rest-Wärmebedarf Untersuchungsgebiet benötigt wird. 36%

Fazit: GEOTHERMIE Brennstoffe aus der Landwirtschaft, die transportier- und lagerfähig sind, wie z.B. Bei Geothermie, also Erdwärme, ist zwischen Stroh oder Energiepflanzen (z.B. KUP, oberflächennaher Geothermie und Tiefengeothermie Miscanthus) können sinnvolle und günstige zu unterscheiden. In unserer Region ist vor allem die regionale Energieträger für Heizanlagen sein. oberflächennahe Geothermie nutzbar. Diese ist von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit abhängig und kann in der Regel über Sole-Wasser-Wärmepumpen zu Heizzwecken genutzt werden. Projektansatz IR6 – STRATEGIE Ob der Einsatz von Wärmepumpen sinnvoll ist, hängt BIOENERGIE- UND WÄRMEMARKT grundsätzlich vom Wärmebedarf ab. Bei allen Arten Unterstützung der Entwicklung eines regionalen von Wärmepumpen ist ein möglichst niedriges Marktes für Bioenergie und gegebenenfalls Nutzwärmeniveau günstig. In ungedämmten Altbauten Wärmeenergie. Das heißt Vermittlung zwischen mit Konvektoren-Heizkörpern ist der alleinige Einsatz möglichen Erzeugern von Bioenergie und von Wärmepumpen in der Regel nicht geeignet. Abnehmern. Sowie Beratung und Vermittlung von Das Potenzial zur Nutzung von oberflächennaher kompetenten Ansprechpartnern. Dadurch soll die Geothermie hängt daher auch von der Entwicklung Entwicklung eines regionalen Marktes für der Energieeffizienzstandards der Gebäude ab. Das Bioenergie unterstützt werden. Ziel ist regionale ausschöpfbare Potenzial kann daher kaum voraus Wertschöpfung durch Bioenergie. berechnet werden. Mögliche Projektkomponente: Zu berücksichtigen sind insbesondere bei mit Strom Unterstützung des Einsatzes einer regionalen betriebenen Wärmepumpen die Strompreise. In Strohpelletieranlage. Verbindung mit Wärmespeichern bieten Wärmepumpen allerdings die Möglichkeit „überschüssigen“ Strom aus der Stromerzeugung aus verschiedenen erneuerbaren Energiequellen in Wärme umzuwandeln und zu speichern. (Power to Heat).

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In effizienten Gebäuden können Wärmepumpen Anlagen spricht man von einem Mini- oder Mikro- mit Wärmespeichern in einer künftigen Blockheizkraftwerk (BHKW). Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Auf die Wärmeerzeugung bezogen haben diese Energiequellen eine wichtige Rolle spielen. Anlagen einen geringeren Wirkungsgrad als

herkömmliche Heizkessel. Insgesamt betrachtet ist die Effizienz dieser Anlagen jedoch größer, da neben SOLARTHERMIE Wärme zusätzlich auch Strom erzeugt wird.

Solarthermische Anlagen –umgangssprachlich Zu einer guten Amortisation der Anlage trägt bei, Solaranlagen genannt- sind Anlagen die mittels wenn diese nicht nur während der Heizperiode, Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung oder sondern nahezu ganzjährig betrieben wird. Die dabei Heizungsunterstützung genutzt werden. Bei bestehende Abwärme muss dabei genutzt werden. Solarstromanlagen, auch Photovoltaikanlagen oder Von daher ist das betreiben von KWK Anlagen dort PV-Anlagen genannt, wird dagegen Strom erzeugt. sinnvoll, wo neben Strom auch ganzjähriger Solarthermie-Anlagen sind technisch bei fast allen Wärmebedarf besteht. Gebäuden mit Wärmebedarf möglich. Das Dach sollte dabei von der Sonne beschienen werden. Um ein KWK-Anlagen sind geeignet für ganzjährig befriedigendes Ergebnis bei solarer nennenswerten Wärmebedarf, wie in Heizungsunterstützung zu erzielen, ist, wie bei den Mehrfamilienhäusern, Nahwärmenetzen, Wärmepumpen, ein möglichst niedriges Gaststätten oder Gewerbebetrieben mit Temperaturniveau (z.B. bei Fußbodenheizung) von Warmwasserbedarf oder in Industriebetrieben.

Vorteil. Dabei liegt die tatsächliche Deckungsrate nur Im Zuge des Wandels der Energieversorgung hin zu unter günstigen Bedingungen über 10 % des einem intelligenten Energienetz können KWK-Anlagen Gesamtwärmebedarfs. künftig wertvolle Regelenergie liefern indem sie Bei Wassererwärmung kann selbst über kleinere kurzfristig dann betrieben werden, wenn im Netz Solaranlagen rund 2/3 des jährlichen Leistung benötigt wird. Hierzu müssen die Anlagen in Warmwasserbedarfs über die Anlage gedeckt werden. Verbindung mit Wärmepuffern betrieben werden und Würden alle Haushalte die Warmwasserbereitung dann zugeschaltet werden können, wenn vom über Solaranlagen betreiben, wäre damit eine jährlich Netzbetreiber Stromleistung benötigt wird. zu erzeugende Wärmeenergie von 34.000.000 kWh möglich. Dazu wäre es allerdings notwendig, den NAHWÄRME-NETZE etwa 10-fachen Flächenzubau an Solarthermie- Anlagen, gerechnet den der letzten 10 Jahre, Nahwärmenetze ermöglichen den Einsatz von vorzunehmen. effizienten Techniken oder Energieträgern, die ansonsten in einzelnen Gebäuden oft nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand realisiert KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG werden können. Kraft-Wärme-Kopplung ist in Mittels Kraft-Wärme-Kopplung – kurz KWK - wird Verbindung mit Nahwärmenetzen oft wirtschaftlich zu gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Bei kleineren realisieren. Auch die für regionale Brennstoffe wie zum Beispiel Holzhackschnitzel notwendige

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Infrastruktur lohnt sich in der Regel nur für größere Im Rahmen der Konzepterstellung wurde die Heizanlagen wie bei Nahwärmenetzen. Realisierbarkeit von Nahwärmenetzen in verschiedenen Gemeinden und Ortsteilen Nahwärmenetze können mit verschiedensten untersucht. So zum Beispiel ein Nahwärmenetz für Energieträgern betrieben werden. Durch den Ortsteil Elsa in Bad Rodach: Nutzung eigener regionaler Ressourcen oder eigener Produktion von Energiepflanzen Beispiel: Projektansatz BRO 5 – können Brennstoffkosten in Verbindung mit Nahwärmenetz Elsa effizienter Erzeugung gespart werden. Erschließung eines Nahwärmenetzes zur Vorstudie der KBN zum Nahwärmenetz Elsa Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung. Mobilisierung vieler Anwohner zum Anschluss an das Netz

Die anstehende Dorferneuerung bietet eine einmalige Chance zur Errichtung eines Nahwärmenetzes. Aufgrund des hohen Altbaubestands und den damit verbunden hohen Wärmebedarf erhöht sich der garantierte zukünftige Wärmebedarf und somit die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts.

Es wurden bereits auf Basis von

Interessensbekundungen der Anwohner und Hauseigentümer ein möglicher Trassenverlauf entwickelt und untersucht.

POTENZIALE DER ENERGIEEINSPARUNG UND ENERGIEEFFIZIENZ

Gebäuden bieten anstehende bauliche Sanierungen ENERGIEEINSPARUNG UND durch Verbesserung des Wärmeschutzes ENERGIEEFFIZIENZSTEIGERUNG IM beachtenswerte Möglichkeiten zur Einsparung von Energie. KOMMUNALEN BEREICH Die Verringerung des Energieverbrauchs kann auch Die fünf untersuchten Gemeinden haben für den durch einfache Maßnahmen, die nichts oder wenig kommunalen Bereich einschließlich kosten, erreicht werden. Dazu zählen u.a. die Straßenbeleuchtung und Kläranlagen zusammen Optimierung der Regelung von technischen Anlagen, einen jährlichen Energieverbrauch von ca. 18.250 das Anpassen der Nutzungszeiten, aber vor allem MWh. auch energiebewusstes Nutzungsverhalten.

Bei mehreren Liegenschaften besteht konkretes In privaten Wohngebäuden, ändert sich an der Energieeinsparpotenzial durch Erneuerung der Nutzung im energetischen Sinn selten etwas. Hier hat Heizungs- oder Lüftungsanlagen. Bei einigen der Betreiber einen relativ guten Überblick über seine

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Energieverbräuche. Die Nutzung von kommunalen Projektansatz IR8 – Gebäuden ist dagegen meist recht komplex, da diese öfters Veränderungen unterliegen und von vielen INTERKOMMUNALES Nutzern beeinflusst werden. Nicht selten laufen in ENERGIEMANAGEMENT kommunalen Gebäuden z.B. Heizkessel nach einer Das Kommunale Energiemanagement dient der Störung oder Wartung unbemerkt im ungeregelten Einsparung kommunaler Energiekosten. Wenn sich Handbetrieb weiter und verbrauchen unnötig Energie. mehrere Gemeinden hierzu zusammentun und Die kommunalen Liegenschaften wurden thermografisch untersucht. abstimmen, kann es rationell und professionell durchgeführt werden. Hierzu ist eine Koordination und Abstimmung zwischen den Kommunen bezüglich der Vorgehensweise des Energiemanagements wichtig. Ziel muss sein, das KEM zu verstetigen und langfristig weitgehend selbständig in interkommunaler Zusammenarbeit fortzuführen.

Kommunales Energiemanagement beinhaltet im KEM – DIE GEHEIMWAFFE GEGEN ZU HOHE Wesentlichen folgende Schritte: ENERGIEKOSTEN. . Einrichtung des Energie- und Kosten- Mit einer regelmäßigen monatlichen Erfassung und Controllings Auswertung der Zählerstände, verschafft man sich . Bestandsaufnahme mit Schwachstellenanalyse einen guten Überblick über die Energieverbräuche. und Verbesserungsvorschlägen Diese fortlaufende Energiebuchhaltung ist notwendig . Schulung von Gebäudeverantwortlichen und Sensibilisierung der Nutzer um Mängel schnell zu erkennen und Verbesserungsmaßnahmen durchführen zu können. . jährliche Erfolgskontrolle, Gebäudebegehungen, Weiterentwicklung von Erfahrungsgemäß lassen sich durch das kommunale Maßnahmen und Berichterstattung Energiemanagement –KEM- ohne geringen Aufwand 10% bis 15 % der Energiekosten einsparen. TECHNISCHE ANLAGEN UND STRAßENBELEUCHTUNG In allen Gemeinden besteht Handlungsbedarf Die kommunalen Kläranlagen sind die größten bezüglich der Energiebuchhaltung. Damit kann Einzelverbraucher vor Schulen, die Energieverbrauchsentwicklung in den Verwaltungsgebäuden oder Straßenbeleuchtung. In Liegenschaften und Anlagen kontrolliert der Regel sind hier lohnende Potenziale zur werden. Stromeinsparung oder Nutzung von Abwärme bzw. Eine Einsparung von 10% der Energiekosten Klärgas vorhanden. entspricht insgesamt einen Betrag von Auch bei der Straßenbeleuchtung bietet die mindestens 55.000 € pro Jahr. inzwischen ausgereifte LED-Technik wirtschaftliches Einsparpotenzial.

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ENERGIEEINSPARUNG UND Maßnahmen an der äußeren Gebäudehülle sind meist aufwändig. Wirtschaftlich und sinnvoll EFFIZIENZSTEIGERUNG IM PRIVATEN SEKTOR sind sie dann, wenn sowieso Modernisierungs- Private Haushalte schlagen in Deutschland mit einem bedarf am jeweiligen Bauteil besteht.

Gesamt – Endenergieverbrauch von 28 % zu Buche. Werden im Zuge von Sanierungsmaßnahmen In den Haushalten der Initiative Rodachtal beträgt mangels Kenntnis der Wirtschaftlichkeit mögliche dieser Anteil ca. 40 % und liegt somit über dem Einsparpotenziale nicht ausgeschöpft, ist diese Durchschnitt. Chance bis zur nächsten Sanierung vertan. Verteilung des Endenergieverbrauchs auf die einzelnen Sektoren im Untersuchungsgebiet. Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Komponenten des Gebäudes als Gesamtsystem, das heißt die 3% verschiedenen Bauteile und das Heizsystem Kommunen 34% aufeinander abgestimmt werden. Haushalte 40% Hierzu einige Hinweise: Gewerbe, Handel, Dienstleistung + Industrie Die in der Wohnraumluft enthaltene Feuchtigkeit Verkehr und damit der notwendige Luftwechsel spielen eine große Rolle in Bezug auf Schadensfreiheit. 23%

Es gibt keine atmenden Wände.

Der größte Teil der Energie, nämlich 80 % wird für Vor allem die Erneuerung der Fenster und die Dämmung des Daches machen ein Haus Heizung und Warmwasserbereitung benötigt. Hier wesentlich dichter und verringern damit den liegen erhebliche Möglichkeiten zur Luftwechsel.

Energieeinsparung: Außenwände sollten keinen schlechteren Dämmstandard haben als die Fenster, sonst . Erneuerung der Heizungsanlage besteht Schimmelgefahr. . Nutzung erneuerbarer Energien wie Solaranergie, Es gibt viele Möglichkeiten der Biomasse oder Umweltwärme Außenwanddämmung, auch unabhängig vom . Dämmung der Gebäudehülle Polystyrol, das oft aus Kostengründen verwendet wird.

GEBÄUDEDÄMMUNG Eine richtig ausgeführte Außenwanddämmung ist ein sicheres Mittel gegen Schimmelbildung an der Es bieten sich oft Dämm-Maßnahmen an die Innenseite, und nicht die Ursache. kostengünstig und auch ohne akuten Ein niedriger Wärmebedarf aufgrund guter Sanierungsbedarf sinnvoll sind: Gebäudehülle ermöglicht oft erst den wirtschaftlichen Einsatz effizienter Heiztechniken. . Dämmung der obersten Geschossdecke zum unbeheizten Dachboden Die Wirksamkeit von Wärmedämmung ist bewiesen. Allerdings hat auch das Nutzerverhalten . Dämmung der Kellerdecke einen großen Einfluss und kann Erfolge wieder wett machen. . Dämmung von Wänden zu unbeheizten Anbauten.

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Ein heute zukunftweisender Standard ist die Unterstellt man jedoch, dass die bisher festgestellte Sanierung mit Niedrigenergiehaus-Komponenten Sanierungsrate von knapp 1 % unverändert beziehungsweise nach Standard der KfW-Förderbank. fortgeführt werden würde, würde bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung des Energieverbrauches von nur Zur Ermittlung des Einsparpotenzials im knapp 6% erreicht werden. Wohngebäudebestand wurde dessen Altersstruktur und Energiebedarf analysiert. Außerdem wurde Bauliche Sanierungsmaßnahmen werden in berücksichtigt dass ein Teil der Gebäude zum Beispiel aller Regel in größeren Zeitabständen aus Gründen des Denkmalschutzes nicht oder nur durchgeführt. Damit die Investition auf Dauer bedingt sanierbar ist. Bestand hat, sollte sie in einer Qualität

Überschlägige Ermittlung technisches Einsparpotenzial umgesetzt werden, die auch langfristig Heizenergie im Untersuchungsgebiet in Abhängigkeit vom Sanierungsstandard zeitgemäß bleibt. 160000 Die Steigerung von Sanierungstätigkeiten hat auf die 140000 Gewerbebetriebe der Region positive Auswirkung. 120000 Diese schlagen sich auch auf die regionale nicht sanierbar 100000 (3,7%) Wertschöpfungskette nieder. bedingt sanierbar 80000

MWh (14,7%)

60000 sanierbar (Rest) HEIZUNGSOPTIMIERUNG UND 40000 HEIZUNGSUMRÜSTUNG 20000

0 Ist-Zustand saniert HEIZEN MIT HOLZ AUS DER REGION ALS Durch Sanierung mit Niedrigenergiehaus- KLIMAFREUNDLICHE ALTERNATIVE

Komponenten könnte der Wärmebedarf auf 54% Heizen mit Holz ist in der Region beliebt, je nach gesenkt werden. Wirtschaftlichen umsetzbar ist dies Bezugsquelle auch günstig und führt zu keinen im Falle einer Sanierung. Oft werden nur Teile der erhöhten Treibhausgasemissionen, da das bei der Gebäude saniert. Man geht davon aus, dass in Verbrennung ausgestoßene CO2 durch den Deutschland jährlich nur knapp 1% der Bausubstanz nachwachsenden Wald wieder gebunden wird. erneuert wird. Dieser Sanierungszyklus gilt als zu Holzheizungen führen jedoch je nach Betriebsweise gering. oder Alter der Anlage zu einer erhöhten lokalen Bei der Berechnung des gesamten Einsparpotentials Feinstaubbelastung. wird zum einen von aktueller Sanierungsrate Daher ist es sinnvoll aus energetischen Gründen und ausgegangen, zum anderen auch die Doppelte aufgrund der Emissionsproblematik ältere unterstellt. Holzheizkessel und andere Holzöfen durch moderne Bei Verdoppelung der Sanierungsraten und effizientere und immissionsärmere Technik zusätzlicher Effizienzsteigerung bei der auszutauschen.

Anlagentechnik kann bis zum Jahr 2030 eine Die Auswertung der Ergebnisse aus der Endenergieeinsparung von ca. 19% erzielt werden. Fragebogenaktion zeigt, dass der durchschnittliche Bis zum Jahr 2050 wäre bei derartig linearer Energieverbrauch der Haushalte, die mit Holz heizen Entwicklung eine Einsparung von ca. 40% möglich. oder mit Holz zuheizen, deutlich über dem Energieverbrauch anderer Haushalte liegt. Da auch

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die Holzpreise steigen, erscheint die derzeitige Praxis Regionalmanagements Coburg durchgeführt und im des Heizens eher nicht wirtschaftlich. Rahmen der Erstellung des Energiekonzeptes intensiv beworben. Das verbreitete Heizen mit Holz in der Region Ausschnitt Flyer zur Heizungspumpen-Austausch-Aktion des ist zwar klimafreundlich, es besteht jedoch Regionalmanagements Coburg erheblicher Handlungsbedarf zur Verbesserung der Effektivität von Holzheizungen.

Neue Feuerstätten haben erheblich bessere Wirkungsgrade und verbrauchen dadurch wesentlich weniger Holz als alte Heizungen.

Neben technischer Optimierung hat auch die richtige Bedienung der Kessel und Verwendung geeigneten Brennholzes einen großen Einfluss auf die Effizienz der Brennholznutzung.

Die Resonanz war positiv. Man sprach sich dafür aus, OPTIMIERUNG VON HEIZANLAGEN DURCH GERING- derartige Aktionen, eventuell auch in anderen INVESTIVE MAßNAHMEN Bereichen, zu wiederholen. Bei vielen Heizungsanlagen ist auch, ohne dass der Projektansatz IR3 – Heizkessel erneuert wird, Einsparpotenzial vorhanden. Einsparungen werden zum Beispiel durch KONZERTIERTE AKTIONEN den hydraulischen Abgleich der Heizkörperventile Entwickeln und Etablieren von konzertierten erzielt. Insbesondere bei Brennwertkesseln oder Aktionen wie Sammelaktionen, um größere Wärmepumpen ist ein hydraulischer Abgleich Wirkung bezüglich der öffentlichen Wahrnehmung Voraussetzung für einen effizienten Betrieb der und somit breitere Umsetzung zu erreichen. Anlage. Ausschöpfen von Potenzialen zur Kostensenkung Der Einbau von hocheffizienten Umwälzpumpen in Beispiele möglicher Aktionen: Heizungsanlagen ist eine weitere Maßnahme, um hohe Strom-Einsparungen durch geringe Investitionen . Heizungspumpen-Austauschaktion zu erreichen. . Thermografieaktion

Alleine durch gering-investive Maßnahmen, wie . LED-Aktion hydraulischer Abgleich, hocheffiziente . Sammeleinkauf Solartechnik

Umwälzpumpen und optimal eingestellte . Energieckeck-Aktionen Heizungsregelungen lassen sich erfahrungs- . E-Bike-Aktion gemäß bis zu 20% des Heizenergiebedarfes

einsparen.

STROM IM HAUSHALT: 10% GEHT IMMER! Im Frühjahr 2014 wurde eine Heizungspumpen- Austausch-Aktion als sogenannte „konzertierten Eine freiwillige Teilnahme von Kunden der SWN Aktion“ unter Federführung des Stadtwerke Neustadt an Energiesparaktionen haben

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gezeigt, dass alleine durch Nutzerverhalten und Projektansatz IR2 – Vermeidung von Stand-By-Verbräuchen fast immer ein Strom-Einsparpotenzial von 10% möglich ist. Bei ENERGIECHECKS RODACHTAL Änderung des Nutzungsverhaltens, ohne große Entwickeln, Erproben und Etablieren von Investitionen wurden gar bis zu 22 % erreicht. verbrauchernahen kostengünstigen Angeboten zur Zusätzliches Einsparpotenzial besteht immer dann, Energieberatung sowie von neuen Formen der wenn bei Neuanschaffung von Haushaltsgeräten auf Energieberatung. Diese sollten über das besonders effiziente Produkte geachtet wird. Kernthema Gebäudeenergieberatung hinausgehen oder dieses in Spezialthemen vertiefen. BERATUNG DER HAUSHALTE ZUR ENERGIEEINSPARUNG Beispiele möglicher Energiechecks: UND NUTZUNG ERNEUERBARER ENERGIEN . Beratung mit Wirtschaftlichkeitscheck Bei den Veranstaltungen zur Beteiligung der Bürger Solarstrom und Stromspeicher und Akteure im Rahmen der Erstellung des . Stromsparberatung Haushalte und Energiekonzepts wurde immer wieder auf die Kleinbetriebe mangelnde Information der Endverbraucher über Einsparmöglichkeiten sowie auf den Bedarf neutraler . Heizungsoptimierung / Heizungsregelung aufsuchender Energieberatung hingewiesen. . Beleuchtungsberatung

. Effizientes Heizen mit Holz Trotz breit gefächerter Energieberatungs- Angebote besteht bei den Haushalten: . Thermografiecheck vor Ort

. Verunsicherung bezüglich der . Erstberatung Micro-Nahwärmenetze mit Möglichkeiten und bei Problemen Wirtschaftlichkeitsabschätzung . der Wunsch nach neutraler, übersichtlicher Darüber hinaus könnten neue Formen der und kostengünstiger Energieberatung vor Energieberatung erprobt werden um mehr Bürger Ort zu erreichen, beispielsweise „Das Energiespar- . der Wunsch nach fachlicher Begleitung bei Dinner“ oder „Der Energiespar-Vereinsabend“. Modernisierungsmaßnahmen

Hoher Anteil an historischen Fachwerkbauten in Untermerzbach. ENERGIEEINSPARUNG UND EFFIZIENZ-

STEIGERUNG IM GEWERBLICHEN SEKTOR

Im Untersuchungsgebiet liegt der Anteil von Gewerbe und Industrie am Endenergieverbrauch bei ca. 25%.

Die Energienutzung in der Wirtschaft ist wesentlich vielfältiger als bei den Haushalten und beim kommunalen Sektor: Neben Heiz- oder Kühlenergie für Verwaltungs- und Betriebsgebäude und Strom für

Beleuchtung und Geräte wird Prozessenergie in unterschiedlichster Form benötigt.

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MOBILITÄT NACHHALTIG SICHERN Schlüsselprojekt IR1 – Gerade im ländlichen Raum mit dünner ENERGIEBEAUFTRAGTE RODACHTAL Versorgungsstruktur ist Mobilität für die Bevölkerung wichtig. ÖPNV herkömmlicher Art ist aufgrund der Berufung eines Gemeinderats- bzw. geringen Nachfragedichte kaum aus zu bauen. Stadtratsmitglieds zum/zur ehrenamtlich tätigen Gerade die älter werdende Bevölkerung auf dem Land Energiebeauftragten in jeder Gemeinde. ist jedoch zunehmend auf Unterstützung bezüglich Die Energiebeauftragten sollen als Netzwerker ihrer Mobilität und Versorgung angewiesen. „Kümmerer“ die Umsetzung der Energie- und Es gilt einerseits einen klimafreundlichen Klimaschutzstrategie sicherstellen.

Individualverkehr zu stärken, andererseits flexible, Die Berufung von Energiebeauftragten ist damit bedarfsgerechte Angebote zur Mobilität oder zur das Schlüsselprojekt und entscheidend für den Versorgung zu entwickeln. Erfolg der gesamten Energiestrategie.

Die Car-Sharing-Variante auf dem Land könnte Die Hauptaufgaben können sein: sein: Jeder hat sein eigenes Sparmobil und . Sicherstellen der Umsetzung der leiht sich bei Bedarf, für Reisen oder Energiestrategien. Transporte, ein größeres Fahrzeug je nach . Überwachen des Erreichens der gesteckten Zweck. Ziele.

. Zusammenarbeit mit Verwaltungsmitgliedern die mit Themen der Energiestrategie befasst KERNAUSSAGE ZUR POTENZIALAUSSCHÖPFUNG sind, zum Beispiel mit den Baulotsen oder den Beauftragten für kommunales Aufgrund der Preisentwicklung werden einige Energiemanagement. Handlungsmöglichkeiten aller Voraussicht nach . Ansprechpartner sein für Bürger und in den nächsten Jahren wirtschaftlich. Um den Bürgerinnen zu Energiefragen. Bei Bedarf geeignete Fachleute vermitteln. regionalen Markt für Energieeffizienz und . Mitarbeit bei Aktivierung von Bürgern und erneuerbarer Energien anzuschieben bedarf es Akteuren zu Maßnahmen zu Energiewende einer intensiveren Vernetzung, Information, und Klimaschutz. Beratung und Motivation. . Koordination oder Unterstützung von informativen Netzwerken zur Energiewende. Konzepte und Projekte werden nur dann umgesetzt, . Informationstransfer und Vernetzung von wenn sich jemand darum kümmert. Ein „Kümmerer“ Akteuren. alleine für die Initiative Rodachtal wäre bei dem . Jährlicher Bericht im Gemeinderat. notwendigen Umfang der Projekte überfordert. . Koordination und Abstimmung mit den Darüber hinaus bedarf es für die Energiebeauftragten der anderen Gemeinden sowie mit dem Klimaschutzmanager des gemeindespezifischen Projekte Akteure auf Landkreises. Gemeindeebene. Ein Team von Energiebeauftragten . Teilnahme an Schulungen und überregionalen aus den Gemeinden soll daher das Zentrum eines Informationsveranstaltungen. wachsenden Netzwerks bilden.

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SZENARIO VOLLE POTENZIALAUSSCHÖPFUNG

Legt man die zuvor beschriebenen Potenziale zur Stromeffizienzmaßnahmen um 1,5 % pro Jahr im Nutzung erneuerbarer Energien und zur Bezug auf Basisjahr 2012. Energieeinsparung zugrunde lässt sich abschätzen . Es wird angenommen, dass in den Wind- Vorranggebieten im Bereich „Bürgerwald“ auf wie sich unser Energieverbrauch und Gemeindegebiet Itzgrund und Seßlach in den Energieträgermix in Zukunft ändern könnten. nächsten Jahrzehnten insgesamt 7 Windkraftanlagen der Größenklasse 2,6 MW Dies ist in einem Szenario bei voller errichtet werden. Darüber hinaus wird davon Potenzialausschöpfung dargestellt. Dabei wurde ausgegangen, dass in ca. 10 Jahren ein vereinfachend von einer linearen Entwicklung „Repowering“ bei der einen Anlage in Untermerzbach stattfindet. innerhalb der nächsten 20 Jahre ausgegangen. Die Szenarienbetrachtung erfolgt für die beiden Energienutzungsarten Strom und Wärme getrennt. In der nachfolgenden Darstellung zum Strombedarf

Zusätzlich zu den oben genannten Annahmen zu den sind die sinkenden Energieverbräuche in den Potenzialen wird bei der Betrachtung zugrunde gelegt: Sektoren Haushalte (HH) und Kommunen sowie Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie . Durch Effizienzmaßnahmen in Haushalten und in (GHDI) und die zunehmende Nutzung erneuerbarer den kommunalen Verwaltungen sinkt der Strombedarf dieser Verbrauchssektoren jährlich Energien (PV-Strom, Wasserkraft, Biogas und um 1% im Bezug auf Basisjahr 2012. Windenergie) übereinander gelegt. . In den Sektoren Gewerbe, Handel, Dienstleistung

und Industrie sinkt der Bedarf durch

Entwicklung Strombedarf und technisch mögliche regionale Erzeugung im Untersuchungsgebiet mit Seßlach

140.000

120.000

100.000

80.000

MWh 60.000

40.000

20.000

0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034

PV Wasser Biogas Wind HH + Kommune GHD

Die Darstellung der Entwicklung beim Strom lässt hierzu tatsächlich ein immenser Aufwand zur vermuten, dass eine Strom-Autarkie möglich sei. Da Stromspeicherung notwendig. Da Speicher keinen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 100% Wirkungsgrad haben, also nicht die gleiche und Strombedarf nur selten übereinstimmen wäre Strommenge wieder zurückgeben können, ist für

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einen sehr hohen Autarkiegrad eine gewisse In der nachfolgenden Darstellung zum Bereich Überproduktion von Strom notwendig. Das hat Wärmeenergie sind die allgemein sinkenden unweigerlich zur Folge, dass die Region bis zu einem Verbräuche an Wärmeenergie (Sonstige Wärme), die gewissen Grad immer vom überregionalen Netz gleich bleibende Nutzung an Wärme aus abhängig sein wird. erneuerbaren Brennstoffen, vor allem Brennholz (Wärme EE) und die zunehmende Nutzung Angestrebtes Ziel sollte ein möglichst hoher erneuerbarer Energien (Solarthermie, Stroh und KUP Energieautarkiegrad sein. als Brennstoff, sowie Wärme aus Biogasanlagen über Ackerpflanzen, Grüngut oder Gülle) übereinander gelegt.

Volle Potenzialausschöpfung der Wärmepotenziale im Untersuchungsgebiet einschließlich Seßlach

300.000

250.000

200.000

150.000 MWh

100.000

50.000

0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034

Wärme EE Solarthermie Biogas-Ackerfläche Grüngut Gülle KUP Stroh Sonstige Wärme

Die Darstellung zeigt, dass selbst bei vollem Um langfristig eine Energieautarkie im Ausschöpfen der genannten Potenziale eine autarke Wärmebereich zu erreichen, ist der Wärmeversorgung mit regionaler erneuerbarer Wärmebedarf der Gebäude deutlich stärker zu Energie nicht ganz möglich ist. senken.

Auch im Wärmebereich ist zu erkennen, dass nur Zur Deckung des verbleibenden Wärmebedarfs durch den Einsatz verschiedener erneuerbarer könnte alternativ auch durch Einsatz von elektrisch Energien die Abhängigkeit von Gas und Heizöl betriebenen Wärmepumpen ein Teil des oben verringert werden kann. Jedoch trägt jede dargestellten „Strom-Überschusses“ genutzt werden. Komponenten nur einen Teil dazu bei, dem Ziel einen Wärmepumpen können vor allem in Neubauten und hohen Autarkiegrad zu erreichen. komplett sanierten Bestandsgebäuden sinnvoll eingesetzt werden.

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Mit Ausschöpfen des technischen Potenzials Voraussetzung zur Umsetzung ist der Einsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung aus von Kurz- und Langzeitspeichern für Strom und erneuerbaren Energien, sowie des Potenzials Wärme, sowie eine intelligente Vernetzung von zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung, dezentralen Energieerzeugern und kann im Untersuchungsgebiet ein sehr hoher Energieabnehmern. Autarkiegrad erreicht werden.

KLIMASCHUTZZIELE UND LEITBILDER DER GEMEINDEN UND DER REGION

Die oben dargestellten Entwicklungen sind mögliche Szenarien. Wie die tatsächliche Entwicklung sein wird, ist abhängig von der sich ständig ändernden Technologie, sowie den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten.

Abzuwarten wäre der falsche Weg. Trotz gewisser Unsicherheiten ist es notwendig, dass Ziele gesetzt werden. In diesen ist klar zu definieren, in welchen Bereichen sich speziell die Kommunen und die Region insgesamt engagieren werden. Enthalten sein muss darin auch wie weit die Potenziale in den jeweiligen Bereichen ausgeschöpft werden sollen.

Für jede Kommune ist im Rahmen des vorliegenden Energiekonzepts ein eigenes Szenario der möglichen Machbarkeiten erstellt worden. Damit hat jede der Gemeinden die Grundlage, einschließlich der notwendigen „Stellschrauben“, ein eigenes Ziel-Szenario zu definieren, zu beschließen und zu überwachen.

Auf Grundlage der kommunal konkret geltenden Ziele sollte darüber hinaus ein gemeinsam beschlossenes Leitbild stehen. In diesem Vorbild sollte festgelegt werden, dass die Stadt- und Gemeinderäten über ihre Pflichtaufgaben der Kommune hinaus, zusätzliche konkrete Ziele und Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energie beschließen können

.

LEITSÄTZE DER REGION ZUM KLIMASCHUTZ UND ZUR ENERGIEWENDE

Das Rodachtal ist Vorreiter beim Klimaschutz und beim Ausbau der erneuerbaren Energien.

Das Rodachtal nutzt die regionalen Potenziale unter Berücksichtigung eines nachhaltigen Umgangs mit Natur und Landschaft.

Wir im Rodachtal nehmen unsere Eigenverantwortung wahr.

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LEITLINIEN DER GEMEINDEN

Die Gemeinde verpflichtet sich zur ständigen Die Gemeinde beteiligt die Bürgerinnen und Steigerung der Energieeffizienz und dem Bürger inhaltlich an der Entwicklung von nachhaltigen Umgang mit Energie. Projekten zur regionalen Energiewende.

Die Gemeinde nimmt ihre Verantwortung zum Klimaschutz wahr und setzt sich ehrgeizige Die Gemeinde strebt die Teilhabe der Ziele zur Senkung der Treibhausgas- Bürgerinnen und Bürger an der Wertschöpfung Emissionen, zur Nutzung von Energie aus durch Projekte zur regionalen Energiewende erneuerbaren Quellen und zur Senkung des an.

Energieverbrauchs. Die Gemeinde will gemeinsam mit den Partnergemeinden der Initiative Rodachtal Die Gemeinde nimmt ihre Vorbildfunktion wahr langfristig einen möglichst hohen Energie- und setzt in ihrem Einflussbereich Maßnahmen Autarkiegrad erreichen. zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien um. Die Gemeinde strebt eine Balance zwischen der Notwendigkeit der regionalen Energie- Die Gemeinde motiviert aktiv die Bürgerinnen erzeugung und dem Natur- und und Bürger zum energiebewussten Handeln. Landschaftsschutz an.

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GEMEINDEÜBERGREIFENDE MAßNAHMEN UND PROJEKTE

Aufbauend auf den Ergebnissen der Ist- und IR6 – Strategie Bioenergie- und Wärmemarkt Potenzialanalyse und unter Beteiligung der Bürger Unterstützung der Entwicklung eines regionalen und regionalen Akteure wurden verschiedene Marktes für Bioenergie und ggf. Wärmeenergie. Projektansätze entwickelt. Die Projekte betreffen teilweise vor allem die einzelnen Gemeinden, einige IR6a - Mobile Strohpelletierung sind jedoch gemeindeübergreifend oder regional um IR6b - Energiepflanzenanbau (KUP, Miscanthus) zu setzen. IR6c - Gülle-Vergärung in Klein-Biogasanlagen

Nachfolgend eine Übersicht der gemeindeübergreifenden Projekte. IR7 – Informationsplattform Energie Rodachtal Entwicklung und Etablierung einer Informations- IR1 - Energiebeauftragte Rodachtal Plattform zum Themenbereich Energie und Berufung von Energiebeauftragten in jeder Klimaschutz. Gemeinde zur Zusammenarbeit mit einem

regionalen Energiebeauftragen. IR8 – Interkommunales Energiemanagement

Gemeindeübergreifende Koordination des IR2 - Energiechecks Rodachtal Kommunalen Energiemanagements.

Entwickeln und Etablieren von verbrauchernahen Energieberatungs-Angeboten zu verschiedenen Diskussion in Bad Rodach Themenschwerpunkten.

IR3 – Konzertierte Aktionen

Entwickeln und Etablieren von konzertierten Aktionen zur Aktivierung von Bürgern zu Maßnahmen zur Energiewende und zum

Klimaschutz. Im Rahmen der Beteiligung von Bürgern und Akteuren zur Erstellung des Energiekonzepts wurden viele IR4 – Solarstrategie weitere gemeindeübergreifende Handlungsansätze Entwickeln und Umsetzen einer Strategie zur vorgeschlagen und diskutiert. Nachfolgende verstärkten Solarstromerzeugung in der Region Vorschläge sind vor allem auf Ebene der Landkreise unter Berücksichtigung der Anforderungen an die weiter zu verfolgen: regionalen Strom-Verteilnetze. . Postfossile Mobilität / Elektro-Mobilität . Bürgerbeteiligungen, Contracting und IR5 – Strategie Energie im historischen Altbau Pachtmodelle Entwickeln und Umsetzen einer Strategie zur . Energiespeicherung verstärkten altbaugerechten energetischen . Regionale Grüngutverwertung Sanierung.

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ÜBERSICHT KOMMUNALE PROJEKTANSÄTZE Stadt Bad Rodach

BRO 1 – Kommunales Energiemanagement Insgesamt wurden 30 Projektansätze für die beteiligten Gemeinden entwickelt. In allen 5 BRO 2 – Energetische Optimierung der Kläranlage Gemeinden wiederholen sich die Projektansätze BRO 3 – Energetische Optimierung Liegenschaften „Kommunales Energiemanagement“, die „Umrüstung o Heizungserneuerung Rathaus, der Straßenbeleuchtung“ sowie die „Energetische Kindergarten, städtisches Wohnhaus Optimierung der Liegenschaften“, die sich wiederum o Energetische Optimierung Therme in Teilprojekte bezüglich der einzelnen Liegenschaften BRO 4 – Energiedienstleistungen Stadtwerke Bad aufgliedern. Darüber hinaus hat jede Gemeinde Rodach weitere spezifische Handlungsansätze. Nachfolgend BRO 5 – Nahwärmenetz Elsa eine Übersicht: BRO 6 – Nahwärmeverbund Wohnbau Meiniger / Römhilder Straße Gemeinde Ahorn BRO 7 – Umrüstung Straßenbeleuchtung AHO 1 – Kommunales Energiemanagement PV-Anlage auf Scheunendach mit Sonnenstandsnachführung in AHO 2 – Energetische Optimierung Liegenschaften Gauerstadt o Heizungserneuerung und Erneuerung Lüftungsanlage Mehrzweckhalle o Dachsanierung Rathaus o Einzelraumregelung Joh.-Gemmer-Schule AHO 3 – Nahwärmenetz Freizeitzentrum/Schwimmbad AHO 4 – Energetisches Quartierskonzept Eicha AHO 5 – Umrüstung Straßenbeleuchtung

Biogasanlage in Eicha mit kleinem Nahwärmenetz

Gemeinde Itzgrund

ITZ1 – Kommunales Energiemanagement ITZ 2 – Energetische Optimierung Liegenschaften o Heizungserneuerung Grundschule und Kindergarten, Optimierung Wärmeverteilung Rathaus ITZ 3 – Energetische Optimierung der Kläranlage

ITZ 4 - Nahwärmenetze Kaltenbrunn und Gleußen ITZ 5 – Windenergiepark Bürgerwald ITZ 6 – Umrüstung Straßenbeleuchtung

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Gemeinde Untermerzbach Für die Stadt Seßlach wurde vom Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen UMB 1 – Kommunales Energiemanagement Technischen Hochschule Amberg-Weiden sowie vom UMB 2 – Energetische Optimierung Liegenschaften Büro für Städtebau und Freiraumplanung in München o Dachsanierung Rathaus, 5x ein gesondertes Energiekonzept erstellt. Im Rahmen Heizungserneuerung, BHKW für dieses Energienutzungsplans werden für die Stadt Grundschule Seßlach folgende Handlungsempfehlungen genannt: UMB 3 – Optimierung Abwasseranlage (Hebewerk)

UMB 4 – Umrüstung Straßenbeleuchtung Handlungsempfehlungen Energieleitplanung UMB 5 – Ortsbildverträglicher PV-Einsatz und Energienutzungsplan Stadt Seßlach UMB 6 – Repowering Windenergieanlage o Effizienzsteigerung im bestehenden Fernwärmenetz durch MSR-Technik

o Ausbau Fernwärme durch Neuanschlüsse an Gemeinde Weitramsdorf bestehender Trasse, sowie flächendeckende Nahwärmeversorgung im Altstadtbereich WRD 1 – Kommunales Energiemanagement o Überprüfung mögliche Fernwärmeversorgung WRD 2 – Energetische Optimierung der Kläranlage in den Ortsteilen Autenhausen, Gemünda und Neundorf Heilgersdorf WRD 3 - Sanierung ehemaliges Schulhaus o Energetische Optimierung Liegenschaften Neundorf o Rathaus, WRD 4 - Nahwärmenetze o Haus der Bäuerin WRD 5 – Energie-Erlebnis-Welt WRD 6 - Umrüstung Straßenbeleuchtung Informationen zur Energieleitplanung der Stadt Seßlach sind hier zu finden: http://www.sesslach.de/index.php/9-aktuelles/161- energienutzungsplan-fuer-die-stadt-sesslach.

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Für die Privatpersonen und Unternehmen die FÖRDERPROGRAMME Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder Gebäudesanierung durchführen Für Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz und wollen bieten vor allem die KfW-Förderbank sowie Klimaschutz steht ein vielfältiges Spektrum an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Förderprogrammen zur Verfügung. Dieses hier dar zu (BAFA) wichtige Förderprogramme: stellen würde den Rahmen sprengen. Außerdem werden die Förderprogramme immer wieder geändert Die KfW-Förderbank bietet zinsgünstige oder angepasst. Es werden daher nachfolgend einige Förderdarlehen und Zuschüsse beispielsweise nützliche Informationsquellen genannt. Im über die Programmbereiche ausführlichen Bericht zum Energiekonzept sind die Energieeffizient Bauen aktuellen für die Maßnahmen relevanten Förderprogramme aufgelistet. Für eigene Recherchen https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatperson en/Neubau/ zu Fördermöglichkeiten empfehlen sich folgende Energieeffizient Sanieren Links: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatperson www.energiefoerderung.info en/Bestandsimmobilien/ BINE Informationsdienst des Energie und Umwelt – für Unternehmen Fachinformationszentrums Karlsruhe. Für den https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehme privaten Bereich kostenloser, für gewerblich n/Energie-Umwelt/ gebührenpflichtiger Zugang.

http://bioenergie.fnr.de/foerderung/foerderuebersicht/

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Das BAFA bietet unter anderem: (FNR). Zusammenfassung der Förderprogramme des Bundes und der Länder speziell für Das Marktanreizprogramm – Heizen mit Bioenergieprojekte. erneuerbaren Energien (Solarenergie, Biomasse, Wärmepumpen) www.foerderdatenbank.de http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_e Die Förderdatenbank wird vom Bundesministerium nergien/index.html für Wirtschaft und Energie betrieben. Die Energiesparberatung vor Ort http://kommunen.klimaschutz.de/foerderung/eu- http://www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparber foerderung.html atung/index.html Service und Kompetenzzentrum Kommunaler Die Förderung von hocheffizienten Klimaschutz. Speziell für Kommunen: Übersicht Querschnittstechnologien für Unternehmen über Programme zur Finanzierung von Projekten http://www.bafa.de/bafa/de/energie/querschnittstec zum kommunalen Klimaschutz. hnologien/index.html

http://www.izu.bayern.de/foerder/programme/ index.htm Das Energiekonzept Rodachtal wurde gefördert Förderfibel des Bayerischen Landesamtes für über das Amt für Ländliche Entwicklung in Umwelt. Oberfranken:

http://www.ale-oberfranken.bayern.de/

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BÜRGER MIT IM BOOT

Die größten Potenziale zum Klimaschutz liegen im Konzepterstellung maßgeblicher Bestandteil des täglichen Leben und Wirtschaften. Die Gemeinden Projektes. Dabei sollte eine gemeinsame Diskussion können daher am meisten bewirken, wenn sie ihre über die Chancen und Risiken beim Ausbau der Bürger und Unternehmen in ihren Aktivitäten zum erneuerbaren Energien ebenso ermöglicht werden, Klimaschutz, zum Energiesparen, zu mehr wie die gemeinsame Festlegung und Neubestimmung Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer von langfristigen Klimaschutzzielen- und Maßnahmen Energien unterstützen, sie zu diesen Maßnahmen in der Region. motivieren und Projekte initiieren. Aus diesem Grund Insgesamt wurden über 20 Workshops und war es im Zusammenhang mit der Erstellung des Veranstaltungen durchgeführt, die mit dem Klimagipfel Energiekonzepts wichtig, die Bürger und Akteure „mit 2014 abschlossen. ins Boot zu holen“. Ziel war also eine enge

Einbeziehung der Bürger in alle Phasen der

Interesse und Arbeitsatmosphäre im Rahmen der Bürger- und Akteursbeteiligung

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