Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

Stadt Ortsteil Bad Fredeburg

Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“

- 1. Änderung - (Verfahren nach § 13a BauGB)

Begründung

- Entwurf -

Stadt Schmallenberg Amt für Stadtentwicklung März 2018

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 1 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

Inhaltsverzeichnis:

1. Planungsanlass/Planungsziel ...... 3

2. Lage- und Beschaffenheit des Plangebietes...... 5

3. Bebauung – Art und Maß der baulichen Nutzung; Bauweise ...... 6

4. Verkehrliche Erschließung ...... 7

5. Natur-, Landschafts- und Umweltschutz; Artenschutz; Öko-Eingriffsausgleich ...... 9

5.1 Natur-, Landschafts- und Umweltschutz ...... 9 5.2 Artenschutz ...... 9 5.3 Ökologischer Eingriffsausgleich ...... 10

6. Ver- und Entsorgung...... 13

6.1 Wasser- / Löschwasserversorgung ...... 13 6.2 Niederschlags- / Abwasserentsorgung ...... 13 6.3 Energieversorgung ...... 13 6.4 Telekommunikation ...... 13 6.5 Abfallentsorgung ...... 14

7. Altlasten und Kampfmittel ...... 14

8. Denkmalschutz ...... 14

9. Bodenordnung ...... 15

Anlagen:

Anlage 1: Artenschutzprüfung (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 2: Umweltbericht (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 3: Unterlagen zum Eingriffsausgleich (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 4: Wasserwirtschaftlicher Erläuterungsbericht (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139)

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 2 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

1. Planungsanlass/Planungsziel

Der Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Ortsteil Bad Fredeburg, trat am 26.09.2013 in Kraft. Bis auf den Ostrand des Plangebietes, der sich im städtischen Eigentum befand, ver- teilte sich die übrige Fläche auf mehrere Privateigentümer. Zur Umsetzung der planerischen Konzeption wurde zwecks entsprechender Neuord- nung der Grundstücke ein Umlegungsverfahren eingeleitet. Dieses scheiterte für die privaten Flächen an dem Umstand, dass die am Nordrand vorgesehene Planstraße („A“), die zwar auch einseitige Erschließungsfunktion für Baugrundstücke im Plange- biet übernehmen sollte, jedoch in der Hauptsache zur Erschließung eines seinerzeit noch angedachten, letztlich aber doch nicht verwirklichten Ferienhausgebietes östlich des Bebauungsplangebietes vorgesehen war, die im Umlegungsverfahren anzuset- zenden Erschließungskosten derart in die Höhe trieb, dass die rechtlichen Vorgaben für dieses Verfahren nicht mehr eingehalten wurden. Im Jahr 2016 erklärte der Umlegungsausschuss daher das Verfahren für „ruhend gestellt“ – allerdings mit dem Hinweis, das eine Planänderung mit Herausnahme der kostentreibenden Planstraße „A“ die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wieder- aufnahme / Fortführung des Verfahrens schaffen könnte. Da das Baugebiet ansonsten bislang guten Zuspruch erhielt und eine rege Grund- stücksnachfrage zu verzeichnen war, wurde im Sinne der weiteren Umsetzung eine entsprechende Änderung des ursprünglichen Bebauungsplanes als sinnvoll erachtet und mit Ratsbeschluss vom 06.04.2017 formal eingeleitet.

Einen weiteren Aspekt, der schon für sich genommen eine anpassende Änderung des Bebauungsplanes forderte, stellt die mittlerweile planfestgestellte Planung zur Ortsumgehung (OU) Bad Fredeburg – L776n – dar. Im seinerzeitigen Bebauungsplanaufstellungs- respektive Beteiligungsverfahren war seitens des Straßenbaulastträgers „Straßen.NRW“ angesichts der zu diesem Zeit- punkt noch ungewissen Umsetzung der OU L776n eingeräumt worden, dass im Falle der vorherigen (Komplett-)Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ die Planung der L776n den dann bestehenden Gegebenheiten (gemeint sind hier die Wegeführungen und -anschlüsse im Umfeld der eigentlichen Umgehungsstraße) an- gepasst werde. Da der Bebauungsplan, wie dargelegt, bislang jedoch nicht vollstän- dig umgesetzt werden konnte, ist es nun daran, dessen im Detail nicht mit der zwi- schenzeitlich planfestgestellten Planung zur Umgehungsstraße harmonierende Fest- setzungen, die Rede ist von der westlichen Anbindung des Wohngebietes an die „Altenilper Straße“ (K20), entsprechend anzupassen.

Die neue Straßenführung ab des zukünftigen Endpunktes der „Altenilper Straße“, die abgebunden wird, ist aus dem Änderungsplan zu ersehen. Die daraus resultierend teilweise zurückzubauende und zu renaturierende K20 ist Teil der planfestgestellten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zur L776n. Des Weiteren wurde in diesem Zusammenhang ein Artenschutzaspekt aufgedeckt, dem sowohl im Rahmen der L776n-Planung als auch zukünftig beim Bebauungsplan „Leisterfeld III“ Rechnung zu tragen ist. Explizit handelt es sich dabei um eine festgestellte Fledermaus-Flugroute ausgehend vom sogen. „Rohdauhof“ über die Achse des „Koppenweges“ in nördliche Richtung.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 3 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Die Offenhaltung bzw. Unterstützung dieser Verbindung ist Bestandteil der planfest- gestellten Artenschutzmaßnahmen zur L776n. Die bisherige Erschließungsführung in das Bebauungsplangebiet hinein über einen Teilabschnitt der zur Renaturierung vorgesehenen K20 sowie die deutliche Querung der bisherigen „Koppenweg“-Trasse kollidiert mit den Artenschutz- und Ökoaus- gleichszielsetzungen zur L776n-Planung. Straßen.NRW hat in einem Erörterungsgespräch am 05.02.2018 eine Lösung vorge- stellt, die sowohl mit den Belangen im Zusammenhang mit der L776n als auch denen des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“ im Hinblick auf den Erhalt der Zufahrtsmöglich- keit von der heutigen K20 vereinbar ist. Wie aus der entsprechend ausgearbeiteten Änderungsplanzeichnung zum Bebauungsplan ersichtlich, wird dabei die Zufahrt ins Baugebiet bis auf eine hinzunehmende Kurvenausrundung auf die alte Trasse des nach Norden hin beizubehaltenden „Koppenweges“ verschoben. Die in diesem Zuge freigestellten Flächen der bisher geplanten Zufahrt werden zusammen mit ihren an- grenzenden bisherigen Straßenbegleitgrünflächen im Plangebiet des Bebauungspla- nes belassen, allerdings mit Verweis auf die dezidierten Regelungen im Planfeststel- lungsverfahren zur L776n als „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a Baugesetzbuch (BauGB) festgesetzt. Die vorbeschriebene Änderungslösung wurde seitens Straßen.NRW mit der Unteren Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises sowie der Oberen Naturschutzbe- hörde bei der Bezirksregierung im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit dem gefassten Planfeststellungsbeschluss zur L776n hin abgestimmt.

Zusammenfassend beinhaltet die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 folgen- de wesentliche Änderungen der Planung respektive der Planzeichnung:

- Verzicht auf die nördliche „Planstraße A“ und entsprechende Reduzierung des Ursprungsplangebietes

- Ersatz eines nicht mehr benötigten Fußweges durch 2 kurze Erschließungs- stichwege zwecks möglichst weitgehender Erhaltung des bisherigen Neu- bauflächenumfangs

- Entfall von 4 ursprünglichen Bauplätzen am nordöstlichen Plangebietsrand aufgrund der entfallenden Erschließungswirkung der „Planstraße A“

- Umplanung des Anbindungspunktes „Altenilper Straße“ / “Koppenweg“ / Bau- gebietszufahrt unter Wegfall des im bisherigen Kurvenbereiches gelegenen Baugrundstückes

- Festsetzung einer „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a BauGB im planerischen Überschneidungsbereich mit dem Planfest- stellungsbeschluss zur L776n

Aus den vorstehend beschriebenen Änderungsinhalten ergibt sich folgende Flächen- bilanz:

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 4 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Das ursprüngliche Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 139 weist eine Größe von ca. 2,81 ha auf. In Folge der 1. Änderung wird es flächenmäßig um ca. 0,44 ha auf verbleibende ca. 2,37 ha zurückgeführt. Der von Änderungen in Form von Flächenrücknahme oder konzeptioneller Umgestal- tung betroffene Bereich (in der Planzeichnung rot umrandet) umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 0,96 ha. Die ursprünglich über den Bebauungsplan ausgewiesene öffentliche Verkehrsfläche von ca. 5.800 m² reduziert sich durch die Änderung um ca. 2.000 m² auf verbleiben- de ca. 3.800 m². Die ursprünglich über den Bebauungsplan ausgewiesene Baugrundstücksfläche von ca. 21.100 m² reduziert sich durch die Änderung um ca. 2.600 m² auf verbleibende ca. 18.500 m² (tlw. bereits baulich in Anspruch genommen).

Da die Änderung mit ihren vorbeschriebenen, der Innenentwicklung dienenden Maß- nahmen die Voraussetzungen des § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB erfüllt, ist sie gem. § 13a BauGB als „Bebauungsplan der Innenentwicklung“ im „beschleunigten / verein- fachten Verfahren gem. § 13 BauGB“ durchführbar. Dementsprechend hat der Rat der Stadt Schmallenberg in seiner Sitzung am 06.04.2017 die Durchführung der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ im beschleunigten / verein- fachten Verfahren gem. § 13a BauGB i.V.m. § 13 BauGB beschlossen. In Folge dessen wird von der Option Gebrauch gemacht, von einer frühzeitigen Un- terrichtung und Erörterung nach §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB abzusehen und nach § 13 Abs. 2 Nr. 2 u. 3 BauGB unmittelbar die Beteiligung der Öffentlichkeit und der berührten Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange im Rahmen einer Offenlage gem. § 3 Abs. 2 i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB durchzuführen.

2. Lage- und Beschaffenheit des Plangebietes

Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 139, ursprünglich ca. 2,81 ha groß, liegt am nordwestlichen Siedlungsrand von Bad Fredeburg, schließt nördlich an das be- stehende Wohngebiet „Leisterfeld II“ an und wird in Folge der 1. Änderung flächen- mäßig auf ca. 2,37 ha zurückgenommen. Derzeit wird das Areal, abgesehen von den bereits baulich in Anspruch genommenen, vormals überwiegend städtischen Flächen nach wie vor intensiv landwirtschaftlich als Grün- und Weideland genutzt. Die von der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ betroffenen Flächen liegen am Nord- und Westrand innerhalb des bisherigen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“.

Naturräumlich weist das Plangebiet angesichts seiner bisherigen Nutzung keine allzu hohe ökologische Wertigkeit auf. Besonders schützenswerte Landschaftsbestandtei- le finden sich weder im Plangebiet noch in dessen unmittelbarem Umfeld.

Im Rahmen der Artenschutzuntersuchungen zur Planung der L776n wurde allerdings am Westrand des Plangebietes der Bereich des „Koppenweges“ als schützenswerte Fledermaus-Flugroute identifiziert und aus Gründen des Artenschutzes mit entspre- chenden Schutz- respektive Entwicklungsbestimmungen belegt.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 5 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - 3. Bebauung – Art und Maß der baulichen Nutzung; Bauweise

Abgesehen von der räumlichen Anpassung / Reduzierung durch die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ bleiben dessen Festsetzungen inhaltlich weitgehend unverändert. Die zukünftige Erschließung einiger Baugrundstücke über Erschließungsstichwege bedingt als eine von zwei neuen Festsetzungen die Auswei- sung einer „Fläche für die Abfallentsorgung – Zweckbestimmung: Mülltonnenstell- platz“ (nur zu Leerungszeiten für diejenigen Grundstücke, die ausschließlich über die betreffenden Stichwege ohne LKW-taugliche Wendeanlage erschlossen sind) – sie- he Änderungsplanzeichnung und Legende. Die andere neue Ausweisung betrifft die bereits oben angesprochene Festsetzung einer „Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“.

Nach wie vor bleibt es bei der Ausweisung eines „Allgemeinen Wohngebietes“ nach § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) mit Festsetzung des folgenden Nutzungs- spektrums:

WA Allgemeines Wohngebiet (gem. § 4 BauNVO i.V.m. § 1 Abs. 6 BauNVO) (1) Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen (2) Zulässig sind 1. Wohngebäude, 2. die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe, 3. Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sport- liche Zwecke (3) Ausnahmsweise können zugelassen werden: - Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Die in einem WA-Gebiet ansonsten gem. § 4 Abs. 3 Nr. 2 - 5 BauNVO ebenfalls ausnahmsweise zulassungsfähigen Nutzungen werden wegen der abseitigen Lage und / oder ihres Flächenbedarfes auf Grundlage von § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO ausgeschlossen.

Aufgrund der Ortsrandlage, des begrenzten Planungsraumes und der tatsächlichen Nachfragesituation werden von den ausnahmsweise zulässigen Nutzungen nur die Betriebe des Beherbergungsbetriebes zugelassen. Die gem. BauNVO ansonsten ebenfalls ausnahmsweise zulassungsfähigen „sonstigen nicht störenden Gewerbe- betriebe“, „Anlagen für Verwaltungen“, „Gartenbaubetriebe“ und „Tankstellen“ werden ausgeschlossen.

Die Charakteristik des zukünftigen Wohngebietes soll bedarfs- und nachfragegerecht sowie im Hinblick auf das zu wahrende Erscheinungsbild des Ortes die baulichen Strukturen der bereits vorhandenen Bebauung aufnehmen und ist demgemäß im Wesentlichen auf eine freistehende Ein- und Zweifamilienhausbebauung ausgerich- tet. Im Hinblick auf die Ermöglichung einer flächensparenderen Bauweise sind auch Doppelhäuser zulässig.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 6 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Um einer an dieser Stelle städtebaulich jedoch nicht wünschenswerten Mehrfamili- enhausbebauung vorzubeugen, wird im Plangebiet die zulässige Wohnungsanzahl je Einzelhaus auf max. 3, je Doppelhaushälfte auf max. 2 abgeschlossene Wohneinhei- ten begrenzt.

Die künftigen Gebäude sollen sich harmonisch in das Siedlungsbild des Ortes, spe- ziell die nähere, kleinteilige Umgebungsbebauung, einfügen. Ebenso wie die Art der baulichen Nutzung orientiert sich daher das vorgegebene Maß der baulichen Nutzung mit max. 2 Vollgeschossen bei einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4, sowie die zulässige Bauweise („abweichend“ – nur Einzel- bzw. Dop- pelhäuser bis max. 16 m Gesamtlänge zulässig (Nebenanlagen werden nicht ange- rechnet)) am bestehenden Siedlungsumfeld.

Von wesentlicher Bedeutung für das angestrebte „harmonische Einfügen“ der Neu- bebauung ist angesichts der exponierten Lage des Plangebietes die Begrenzung der Gebäudehöhenentwicklung. Diesem Aspekt wird durch Vorgabe einer maximalen talseitigen Traufhöhe von 6,5 m über dem derzeit vorhandenen Geländeniveau Rechnung getragen.

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden im gesamten Plangebiet über Bau- grenzen definiert. Im Hinblick auf eine ausreichende Flexibilität bei der weiteren Bau- grundstücksparzellierung, für die der Bebauungsplan unverbindliche Vorschläge ent- hält, werden die überbaubaren Grundstücksflächen i.d.R. parallel zu den jeweiligen Erschließungsstraßen in Form durchgehender Bauzonen ausgewiesen.

Dem gesamtstädtischen Bestreben, den für das Schmallenberger typi- schen äußeren Baugestaltungsmerkmalen auch im Falle von Neubaugebieten Gel- tung zu verschaffen, wird durch die bereits zum Ursprungsbebauungsplan auf Grund- lage von § 86 der Bauordnung für das Land NRW erlassene Gestaltungssatzung Rechnung getragen. Dabei wurde auch der Nutzungsmöglichkeit erneuerbarer Energien im Rahmen der privaten Baumaßnahmen erhöhte Bedeutung beigemessen. Seinen Niederschlag findet dies zum einen in entsprechend ergänzten Bestimmungen der Gestaltungssat- zung, was z.B. die zulässige Dachform oder die Fassadengestaltung anbelangt, und zum anderen in der bauplanungsrechtlichen Vorgabe einer zwingenden Ausrichtung des Hauptdachfirstes in besonnungsgünstige Ost-West-Richtung – den topografi- schen Gegebenheiten geschuldet mit einer Abweichungstoleranz von +/- 30 °. Zusammengenommen sollen die Maßnahmen einen deutlichen Beitrag zum Klima- schutz leisten, zumindest ermöglichen.

4. Verkehrliche Erschließung

Die Erschließung und der Anschluss des Plangebietes an das örtliche und überörtli- che Verkehrsnetz erfolgt in erster Linie über die derzeit noch westlich vorbeiführende, im Zuge der Umsetzung der L776n zukünftig abgebundene (und zur Stadtstraße heruntergestufte) K20 „Altenilper Straße“ respektive den „Koppenweg“.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 7 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Die Hauptzufahrt ins Baugebiet „Leisterfeld III“ befindet sich im Abstand von ca. 100 m nördlich zur bestehenden Einfahrt in das Plangebiet „Leisterfeld II“ (Abzweig „Roh- dauweg“).

Im Zuge der Realisierung der nördlich des Plangebietes „Leisterfeld III“ in einem Ein- schnitt geführten OU L776n wird die „Altenilper Straße“ in etwa auf Höhe der Einfahrt zum „Rohdauhof“ gekappt. Der nördlich von Bad Fredeburg gelegene Ortsteil Altenil- pe wird dann künftig direkt an die L776n angebunden.

Wie bereits unter Punkt 1 ausgeführt, wird die Baugebietseinfahrt bis auf eine klein- flächige Kurvenausrundung auf die alte Trasse des „Koppenweges“ verschoben. Die in diesem Zuge freigestellten Flächen der bisher geplanten Zufahrt auf der K20- Trasse werden zusammen mit ihren angrenzenden bisherigen Straßenbegleitgrünflä- chen im Plangebiet des Bebauungsplanes belassen, allerdings mit Verweis auf die dezidierten Regelungen im Planfeststellungsverfahren zur L776n als „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a BauGB festgesetzt.

Die Plangebietszufahrt wird von der „Koppenweg“-Trasse in das Plangebiet hineinge- führt und geht im Innenbereich in die vormalige „Planstraße B“, heute „Am Kapellen- berg“, über. Die ursprünglich konzipierte Kreuzung mit Anschluss der „Planstraße B“ und des Wirtschaftsweges „Koppenweg“ wird auf Grund des Verzichts auf die „Plan- straße A“ und der besagten Artenschutzbelange nicht mehr in dieser Form benötigt. Der funktional zu erhaltende, zukünftig über den Einschnitt der L776n hinwegführen- de Wirtschaftsweg „Koppenweg“ findet, angepasst an die übergeordnete Straßen- planung der OU Bad Fredeburg, im Bereich dieser Einfahrtkurve seinen Anschluss an das Verkehrswegenetz. Aus dieser „Doppelfunktion“ heraus, Baugebietserschließung und Wirtschaftswegan- schluss, resultiert auch die fahrphysikalische Konzeption der Straße in diesem Ab- schnitt als „normale“ Straßenverkehrsfläche mit südseitig begleitendem Gehweg. Während im Plangebiet die Haupterschließungsstraßen durchgängig eine Parzellen- breite von 6,00 m aufweisen, ist in diesem Anschlussbereich zum einen wegen der zu Grunde zu legenden Schleppkurvengeometrien für Langholzfahrzeuge, aber auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit allgemein, insbesondere im Begegnungsfall LKW/LKW, eine angemessene Aufweitung eingeplant.

Aufgrund des Wegfalls der „Planstraße A“ kann im Innern des verbleibenden Plange- bietes ein zur ursprünglichen „Planstraße A“ führender Fußweg entfall