Deutscher Drucksache 12/4536 12. Wahlperiode 10.03.93

Antrag der Abgeordneten , Peter Conradi, Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, Dr. Ulrich Böhme (Unna), , Dr. Peter Eckardt, Dr. Konrad Elmer, Evelin Fischer (Gräfenhainichen), Iris Gleicke, Gerlinde Hämmerle, Christel Hanewinckel, Gabriele Iwersen, Dr. Ulrich Janzen, Siegrun Klemmer, Dr. Hans Hinrich Knaape, , Horst Kubatschka, Eckart Kuhlwein, Uwe Lambinus, Robert Leidinger, Klaus Lohmann (Witten), Dr. , Ulrike Mascher, , Michael Müller (Düsseldorf), Doris Odendahl, Bernd Reuter, Dieter Schloten, (Nürnberg), Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Horst Sielaff, Dr. Hartmut Soell, Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Dr. Peter Struck, , Hans-Günther Toetemeyer, Siegfried Vergin, Hans Wallow, Ernst Waltemathe, Gerd Wartenberg (Berlin), , (Wiesloch), Gudrun Weyel, Dieter Wiefelspütz, Hans-Ulrich Klose und der Fraktion der SPD

Zentrale Gedenkstätte des Bundes

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag begrüßt die Überlegungen der Bundes- regierung zu einer zentralen Gedenkstätte für die Bundesrepublik Deutschland. Er nimmt die bisherigen Vorschläge zu deren Ge- staltung mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis. Der Deutsche Bundestag ist der Auffassung, daß die Gestaltung der Gedenkstätte nicht allein Aufgabe der Exekutive ist. Wie bereits bei der in den Jahren 1985/86 geführten Diskussion um das für Bonn geplante Mahnmal muß auch diesmal die geplante zentrale Gedenkstätte des Bundes Gegenstand einer öffentlichen Erörterung werden. Er fordert daher die Bundesregierung auf, — zu erläutern, welche Gründe dafür sprechen, die Neue Wache, Berlin, als Sitz der künftigen zentralen Gedenkstätte vorzu- schlagen, — dem Parlament die Vorschläge zur Gestaltung der zentralen Gedenkstätte in der Neuen Wache vorzulegen- sowie die Gründe für die von der Bundesregierung bevorzugte Lösung mitzuteilen, — die Maßstäbe erneut zu bedenken, die Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 gesetzt hatte, als er die Opfer, derer es zu gedenken gilt, im einzelnen genannt hatte, Drucksache 12/4536 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode

und zu prüfen, inwieweit sie Grundlage für die Ausgestaltung der zentralen Gedenkstätte sein sollten.

Der Deutsche Bundestag sieht in einer solchen Gedenkstätte eine besondere Verpflichtung des geeinten Deutschlands: Sie steht beispielhaft für das politische Selbstverständnis und die politische Selbstverständigung unseres Volkes in Erinnerung, Trauer und Ermahnung. Der Deutsche Bundestag unterstreicht deshalb seine Bereitschaft, an einer konsensfähigen Konzeption und inhalt- lichen Gestaltung einer zentralen Gedenkstätte mit allen seinen Kräften mitzuarbeiten.

Bonn, den 10. März 1993

Freimut Duve Ulrike Mascher Peter Conradi Christoph Matschie Angelika Barbe Michael Müller (Düsseldorf) Hans Gottfried Bernrath Doris Odendahl Dr. Ulrich Böhme (Unna) Bernd Reuter Edelgard Bulmahn Dieter Schloten Dr. Peter Eckardt Renate Schmidt (Nürnberg) Dr. Konrad Elmer Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Evelin Fischer (Gräfenhainichen) Horst Sielaff Iris Gleicke Dr. Hartmut Soell Gerlinde Hämmerle Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast Christel Hanewinckel Dr. Peter Struck Gabriele Iwersen Wolfgang Thierse Dr. Ulrich Janzen Hans-Günther Toetemeyer Siegrun Klemmer Siegfried Vergin Dr. Hans-Hinrich Knaape Hans Wallow Walter Kolbow Ernst Waltemathe Horst Kubatschka Gerd Wartenberg (Berlin) Eckart Kuhlwein Barbara Weiler Uwe Lambinus Gert Weisskirchen (Wiesloch) Robert Leidinger Gudrun Weyel Klaus Lohmann (Witten) Dieter Wiefelspütz Dr. Christine Lucyga Hans-Ulrich Klose und Fraktion