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Forschungsstelle für Zeitgeschichte in (FZH) Zeitgeschichte in Hamburg · 2011

Zeitgeschichte in Hamburg · 2011 30.03.2012 13:58:23 Zeitgeschichte in Hamburg 2011 Redaktionsteam: Knud Andresen, Apel, Linde Kirsten Heinsohn, Archiv derForschungsstelle Zeitgeschichte für inHamburg (Rückseite) Umschlagabbildung: Janine Schemmer Hamburg 2012 Herausgeber: Forschungsstelle Zeitgeschichte für inHamburg, 1. Auflage 2012 undDruck Bindung: Freiburger Graphische Freiburg Betriebe, Satz und Layout: Herstellungsbüro, Das Hamburg Maike Raap, Janine Schemmer, David Templin / Maike Raap (Vorderseite),

Kirsten H Mai Angeli Dorothee Wierling Fran und Josef Schmid JaegerAlexandra Christoph S Henning T ■ ■ Inhalt ■ ■ Vorwort Nacht desWissens 2011 Öffentlichkeitund medialen Beate-Uhse-ArchivDas inderwissenschaftlichen Büttner Verabschiedung inden Ruhestand: Prof. Dr. Ursula Nationalsozialismus Zum Werdegang Kurt A.Körbers im Gewöhnlicher unternehmerischer Opportunismus? 1970er Jahren inHamburg Radikalenbeschluss Der inden und 1970erpolitik inden1960er Jahren Herausforderungen derHamburger Hafenwirtschafts- Kooperation und Konkurrenz. Reaktionen auf dieAids-Bedrohung inHamburg »Heaven can wait« Berichte a Berichte Aus der Forschung ke R k aap a Voss childt und Dorothee Axel Schildteinsohn, und Wierling ümmers trupp

us der Forschungsstelle k B a johr

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Zeitgeschichte in Hamburg · 2011 ■■ Tagungsberichte

Knud Andresen und Claudia Kemper Strukturwandel und Protest. Hamburg und Vorwort Norddeutschland seit den 1970er Jahren. Tagung der FZH am 23. / 24. September 2011 117

Lina Nikou und Janine Schemmer ie Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) legt mit Zeitzeugen des Hamburger Feuersturms (1943) D diesem Jahresbericht ihre Forschungs- und Arbeitsbilanz für das Jahr und ihre Familien. Abschlusstagung des 2011 vor – eine Aufstellung der Leistungen aller Mitarbeiterinnen und Mit- interdisziplinären Forschungsprojekts, arbeiter. Unbestritten ist, dass für ein wissenschaftliches Institut die For- 11. / 12. November 2011 130 schungsarbeit und ihre Ergebnisse stets im Vordergrund stehen. Aber nicht nur in diesem Jahr zeigt die Bilanz auch, wie sehr der Erfolg wissenschaftli- cher Arbeit auf der Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Geldge- ■■ Tätigkeitsbericht 2011 139 bern basiert und wie wichtig die Leistungen der Mitarbeiter und Mitarbei- terinnen sind, die sich um Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung und fachliche Betreuung der eigenen Publikationen kümmern. Nach außen sind die Bibliothek sowie das Archiv der Forschungsstelle die Einrichtungen, die die interessierte Öffentlichkeit mit wichtigen Ser- viceleistungen versorgen. Wie schon in den letzten Jahren ist der Bestand an Büchern und Archivalien stetig gewachsen, sind zahlreiche kleine und große Anfragen beantwortet worden; vielen Besuchern konnten wir mit Hinweisen auf Literatur und Archivalien helfen. Der Bedarf an geprüften historischen Informationen oder Archivalien seitens der Medien – vom Rundfunk bis zu Tages- und Wochenzeitungen – ist nach wie vor groß und wird wohl noch weiter wachsen. In der Werkstatt der Erinnerung (WdE) sind auch in diesem Jahr vie- le neue Interviews sowie biographische Materialien erarbeitet worden. Außerdem entfalteten die Mitarbeiterinnen Initiativen zur Vermittlung der Forschungsergebnisse in die interessierte Öffentlichkeit. Hier ist zum Beispiel auf die Beteiligung an der Expertenrunde zur Entwicklung eines Dokumentationszentrums und Gedenkortes »Hannoverscher Bahnhof« zu verweisen, auf Beratungen zur Praxis der Oral History und schließ- lich – pünktlich zum Ende des Jahres fertiggestellt – auf eine Homepage der Werkstatt der Erinnerung in der FZH zum Thema »Jeckes«, auf der Interviewausschnitte mit emigrierten deutschen Juden und vieles mehr zu sehen und zu hören sind (http://www.werkstatt-der-erinnerung.de/jeckes/ jeckes.html).

7 Kirsten Heinsohn / Die Präsentation zeithistorischer Forschungsergeb- gearbeitet. Die im Jahre 2011 neu aufgenommenen oder in Vorbereitung Axel Schildt / Dorothee Wierling nisse nicht nur im World Wide Web, sondern auch in befindlichen Forschungsvorhaben zeigen, dass wir auch weiterhin einen Vorwort Form von Publikationen und Vortragsveranstaltun- zentralen Forschungsschwerpunkt im Bereich »NS-Herrschaft, ihre Folgen gen, stellt einen Schwerpunkt der Vermittlungsarbeit und ›zweite Geschichte‹« haben werden. Dabei steht der Bezug zur hambur- der FZH dar. Im Jahr 2011 sind sechs Bücher in unse- gischen Geschichte im Vordergrund, etwa mit dem Projekt »Hamburg im ren Reihen erschienen, darunter zwei hervorragende Osten 1933 bis 1945«, das von Frank Bajohr und Birthe Kundrus konzipiert Magisterarbeiten zum »Besuchsprogramm für ehema- wird, oder bei Lina Nikous Forschungen zu den bundesdeutschen Besuchs- lige jüdische Hamburger« und zur »Lehrlingsbewe- programmen für ehemalige Verfolgte. Im Bereich »Das lange 20. Jahr- gung in Hamburg 1968 bis 1972«, ein Jubiläumsband hundert« stand 2011 das »Kaffeeprojekt« unter der Leitung von Dorothee anlässlich des 60. Geburtstages von Axel Schildt mit Wierling im Zentrum; die Dissertation von Monika Sigmund über den ausgewählten zeithistorischen Beiträgen, ein Sammel- deutsch-deutschen Kaffeekonsum ist fertiggestellt und wird Anfang des band zur Intellektuellengeschichte zwischen 1930 und Jahres eingereicht, die abgeschlossene Dissertation von Christiane Berth 1950, eine Dissertation zur Geschichte der englischen über die Beziehungen Hamburgs mit Zentralamerika wird für eine Buch- Besatzung in Hamburg 1945 bis 1948 und schließlich publikation vorbereitet. Das Teilprojekt über die Hamburger Kaffeehändler eine kommentierte und wissenschaftlich bewertete (Dorothee Wierling) ist zum großen Teil niedergeschrieben. Ende 2012 soll Ausgabe von Berichten ausländischer Diplomaten aus zur Kaffee-Geschichte eine abschließende internationale Tagung in Ham- dem Deutschen Reich von 1933 bis 1945. burg stattfinden. Eine größere wissenschaftliche Tagung im Septem- Die beiden weiteren Forschungsschwerpunkte – »Hamburg in der zwei- ber widmete sich der unter Zeithistorikern intensiv ten Hälfte des 20. Jahrhunderts« und »Perspektiven der jüngsten Geschich- diskutierten These vom Strukturbruch der 1970er Jah- te« – weisen insgesamt neun laufende bzw. begonnene Forschungsprojekte re und suchte diese regionalhistorisch zu überprüfen, auf. Im Bereich der Regionalgeschichte ist außer den Forschungen zum schließlich klang das »Feuersturmprojekt« mit einer Hamburger Hafen von Christoph Strupp und Janine Schemmer im Jahre Tagung im November aus. Veranstaltungsreihen, Vor- 2011 auch eine Publikation mehrerer Beiträge zur Stadtgeschichte Ham- träge und Diskussionen sowie die Beteiligung der FZH burgs nach 1945 erarbeitet worden, deren Veröffentlichung für 2012 vorge- an der »Nacht des Wissens« rundeten unsere Angebote sehen ist. Auch 2011 war die FZH wieder Gast der Alfred Toepfer Stiftung für die Öffentlichkeit im Jahr 2011 ab. F. V. S auf Gut Siggen, um den Projektverbund zu »Hamburg in der zweiten Grundlage für die sehr erfolgreichen Vermittlungs- Hälfte des 20. Jahrhunderts« konzeptionell zu schärfen. Wir bedanken uns tätigkeiten waren die wissenschaftlichen Projekte der sehr für diese großherzige Unterstützung durch die Stiftung. FZH. In diesem Jahr wurden zwei wissenschaftliche Für den Forschungsschwerpunkt der jüngsten Zeitgeschichte ist ein Projekte abgeschlossen, zum einen die Ausgabe der neues Projekt von Axel Schildt eingeworben worden, der eine Intellek- Konsulatsberichte aus Deutschland zwischen 1933 und tuellengeschichte der Bundesrepublik schreiben wird und dafür von der 1945 von Frank Bajohr und Christoph Strupp, zum Volkswagen- und Fritz-Thyssen-Stiftung im Rahmen des Programms »Pro anderen die Forschungen von Knud Andresen über Geisteswissenschaften / opus-magnum« gefördert wird. Seit Oktober 2011 jugendliche Erfahrungsräume und gewerkschaftliche ist er für dieses Projekt beurlaubt, Kirsten Heinsohn hat seine Vertretung Organisierung. In allen vier Forschungsbereichen der bis September 2013 übernommen. FZH wird weiter an den laufenden Arbeitsvorhaben

8 9 Kirsten Heinsohn / 2011 hat die FZH weitere Weichen für die Zukunft Gerd Bucerius, der Hans-Böckler-Stiftung, der Alfred Toepfer Stiftung Axel Schildt / Dorothee Wierling gestellt. Im Bereich der Serviceeinrichtungen ist bei- F. V. S, der Katharina und Gerhard Hoffmann-Stiftung, der Köhlerstiftung Vorwort spielsweise die Leiterin des Archivs, Angelika Voß, an sowie der Senatskanzlei herzlich für ihre großzügige Förderung unserer einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines Hambur- Arbeit in diesem Jahr. ger Archivverbundes beteiligt. In der Werkstatt der Wollen wir unsere Forschungs- und Vermittlungsarbeit erfolgreich fort- Erinnerung arbeitet die Leiterin, Linde Apel, an einem setzen, so sind wir weiterhin auf die Unterstützung der Hansestadt und der zukunftsfähigen EDV-Konzept, das neue technische Drittmittelgeber angewiesen. Die Bilanz des Jahres 2011 zeigt uns, dass wir Optionen nutzt. Für dieses Projekt hat uns die Behörde wohl auch für die Zukunft auf diesen Beistand hoffen können. für Wissenschaft und Forschung großzügig Sondermit- tel zur Verfügung gestellt. Die laufenden Projekte der Kirsten Heinsohn, Axel Schildt und Dorothee Wierling Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im nächsten Dezember 2011 Jahr durch neue Forschungsvorhaben ergänzt, so unter anderem mit einer vergleichenden Studie zu »verrufe- nen Vierteln« in großen Städten. Dieses Projekt wird von einer neuen Mitarbeiterin ab Februar 2012 für fünf Jahre bearbeitet. Sie ergänzt dann unsere wissenschaft- liche Crew, die 2011 durch den Ruhestand von Ursula Büttner kurzfristig verkleinert wurde. Gute wissenschaftliche Arbeit benötigt immer eine ausgezeichnete Infrastruktur und natürlich eine soli- de Finanzierung. Dass wir beides im Jahre 2011 hat- ten, verdanken wir der Behörde für Wissenschaft und Forschung, vor allem Senatorin Dr. Dorothee Stapel- feldt und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Abteilung »Außeruniversitäre Einrichtungen«. Die 2010 noch angekündigten Sparvorhaben wurden für die FZH zurückgenommen und die Behördenlei- tung hat es sogar geschafft, noch zusätzliche Mittel für besondere Ausgaben zuzuweisen. Für diesen großen Vertrauensbeweis in die wissenschaftliche Kapazität der FZH bedanken wir uns sehr! Wie der Tätigkeitsbericht belegt, ist auch die Unter- stützung der FZH durch die Drittmittelgeber nach wie vor sehr positiv. Wir danken der Deutschen For- schungsgemeinschaft, der Volkswagen-Stiftung, der Fritz Thyssen-Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und

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Henning Tümmers gel, Nr. 22(31. Schreck Spie von in:Der drüben, - protokoll 11/59,30.1.1985,3425C. und Hansestadt Hamburg, Plenar S. 225; Bürgerschaft der Freien in derHansestadt, Hamburg 2005, Geschichte desschwulen Lebens Hamburg auf anderen Wegen. Die Lorenz, /Gottfried Rosenkranz Zum Folgenden Bernhard vgl. anmerkungen »Heavencan wait Hamburg AI die R 12 eak ionen auftionen DS -Be droh 5. 1982), S. 187 ung inung

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ff. - Aus der Forschung nächsten indenBallungsräumen Erkrankungen Experten der erwarten »Pest« inWestdeutschland nicht mehr lange auf sich warten »Die lassen: entzündung, hohem Durchfall oder Fieber. Laut Spiegel einigen»Kaposi-Sarkome«sich diese bei zeigten, litten andere an Lungen- werden,ten befallen dieoftmals den gesamten bedecken. Körper Während der Fälle, indenen junge, homosexuelle Männer von braunen Hautkno - sich seit Geschwindigkeitden USAvervielfache 1981inrasender dieZahl Tode führe und sich unaufhaltsam auf die Bundesrepublik zubewege. In drüben« aufgab. Bereits imFrühjahr 1982hatte Spiegel Der den»Schreck über von eine neue,über tödliche Bedrohung, dieÄrzten auf derganzen Welt Rätsel kamen nicht von ungefähr. Monaten Seit brachten dieMedien Meldungen Diabetes. unnötig gewesen,dennderjungejedoch Mann hatte nicht Aids, sondern der Kranke abtransportiert worden war. Wie sich herausstellte, war dies anschließenddesinfiziert, folgteReinigung die des Streifenwagens, indem heimsuche:Zeit »Aids«. Nur wenig später wurde dergesamte Linienbus er habe sicherlich ominösejene Krankheit, diejunge Männer seit geraumer geweigert hatten, denKranken anzufassen, äußerten gegenüber derPolizei, ten ins ihn nächste Krankenhaus. Dieverängstigten Fahrgäste, diesich Polizei. Die herbeigerufenen Beamten richteten denMann auf und brach- anstatt dem 22-Jährigen selbst zuHilfe siedie jedoch alarmierten zueilen, R » V chen. gewesen war, kreidebleich geworden und anschließend zusammengebro- Weile mit einem Linienbus desHamburger Verkehrsverbunds unterwegs nächste war derjunge Mann, deram 13.November 1984schon eine ganze HE eaktionen aufdieAids-Bedrohung inHamburg H Die panischen Reaktionen derFahrgäste an Novembertag diesem NNIN der Aids-Gefahr konfrontiertder Aids-Gefahr zuwerden: Von einer Sekunde auf die Gruppe eine schien kleine Hamburgeröllig unerwartet Bürger mit 1 Die30Fahrgäste hatten herum umihn denKollaps zwar beobachtet; E 2 A berichtet –eine Krankheit ohne Namen, dieinkurzer zum Zeit G T VE ÜMME N R C S AN WAIT « werde neue diese 13 Henning Tümmers Homosexualität: Athen, Rom, London und Berlin.«3 in Bezug auf die Aids-Bedrohung in der Hansestadt Furcht vor einer neuen Seuche – »Heaven can wait« 1983, inzwischen hatten Wissenschaftler der Bedro- während der Hochphase politischer und gesellschaft- eine Fallstudie, in: Publizistik 52 Reaktionen auf (2007), S. 524 – 538. die AIDS-Bedrohung in hung den Namen »Aids« (Acquired Immunodeficiency licher Auseinandersetzungen zwischen 1983 und 1994 8 Siehe Peter Raschke / Claudia Hamburg Syndrome) gegeben, hieß es: »Mindestens 100 Deut- abstecken und fragen, wie Teile der Gesellschaft auf ­Ritter, Eine Großstadt lebt in sche sind bereits erkrankt, sechs in den letzten Wochen Aids reagierten, welchen Charakter die Gegenmaßnah- Angst. Strategien der Prävention und ­Hilfe am Beispiel Hamburgs, gestorben. […] In den nächsten zwei Jahren wird die men hatten und inwieweit mit dem Auftreten von Aids Berlin 1991. 4 Zahl der ›Aids‹-Kranken dramatisch zunehmen.« gesellschaftliche und politische Wandlungsprozesse 9 Bürgerschaft der Freien und 3 Ebd., S. 189; Wie die Pest, in: Der Mittlerweile hatte das Bundesgesundheitsamt auch einhergingen. Im Fokus stehen die Homosexuellen als Hansestadt Hamburg, Drucksache Spiegel, Nr. 28 (11. 7. 1983), S. 146 f. die ersten Frauen und Kinder registriert, die sich mit Hauptbetroffenengruppe, die Landesregierung, verant- 13/3561, 11.4.1989, S. 32. 4 Aids: Eine Epidemie, die erst 10 Während die Hamburger Gesund- beginnt, in: Der Spiegel, Nr. 23 dem Krankheitserreger, dem HI-Virus, infiziert hatten. wortlich für die Gesundheitsfürsorge und den Schutz heitsbehörden 1982 nur einen (6. 6. 1983), S. 144. Aids war damit zu einer Bedrohung für die gesamte der Bürger, und die evangelische Kirche. einzigen Aids-Fall registrierten, 5 Rita Süssmuth, AIDS. Wege aus Gesellschaft geworden. waren es 1986 70 Fälle und 1993 der Angst, Hamburg 1987, S. 18. bereits 945. Was die Zahl der jähr- »Vielleicht ist Aids die größte moralische, medizini- lichen Neuerkrankungen betraf, 6 Stephan Dressler, Gib Aids eine sche, gesellschaftspolitische Herausforderung unserer 1. Protest und Selbsthilfe so entsprach die Aidsproblematik Chance, in: Ders. / Klaus-Michael in Hamburg in etwa der in der Beier (Hg.), Aids und Ethik, Berlin Zeit«, schrieb Bundesgesundheitsministerin Rita Süss- Bundesrepublik insgesamt. Dazu 1994, S. 27. muth 1987 in einer kleinen Publikation und erklärte Für die Homosexuellen bedeutete Aids in gleich mehr- und zu den Zahlenangaben: Heinz 7 Bislang erwähnen Zeithistoriker 5 Renn: Epidemiologische Fakten Aids lediglich in Überblicks- damit die neue Krankheit zu einer Zäsur. Zu dieser facher Hinsicht eine Bedrohung: Weil sie die Haupt- und Konzepte, in: Raschke / Ritter, darstellungen zur Geschichte Auffassung der CDU-Politikerin hatten mehrere Fak- betroffenen waren, gefährdete das HI-Virus ihre Großstadt, S. 286; Bürgerschaft der der Bundesrepublik; vgl. Eckart toren beigetragen: die Tatsache, dass die Medizin nach Gesundheit und ihr Leben überproportional stärker Freien und Hansestadt Hamburg, Conze, Die Suche nach Sicherheit. Drucksache 13/3561, 11.4.1989, Eine Geschichte der Bundesrepu- ihrem Siegeszug gegen Pest und Cholera der neuen als andere. Der Hamburger Senat konstatierte 1989, S. 32; Drucksache 15/721, blik Deutschland von 1949 bis in Krankheit völlig hilflos gegenüberstand; die vermutete dass 79,2 Prozent aller Aids-Patienten des Bundeslan- 22.3.1994, S. 24. die Gegenwart, München 2009, hohe Infektionsdunkelziffer, bedingt durch die außer- des homo- oder bisexuelle Männer seien.9 In weitaus 11 Siehe dazu Bürgerschaft der Freien S. 674 f.; Andreas Wirsching, und Hansestadt Hamburg, Druck- Abschied vom Provisorium. gewöhnlich lange Inkubationszeit; die Meldungen, geringerem Maß waren Heterosexuelle (5,2 Prozent), sache 14/4669, 14.9.1993, S. 1. 1982 – 1990, München, S. 325 f.; Edgar Wolfrum, Die geglückte wonach sich halbjährlich die Zahl der Aids-Kranken Fixer (2,8 Prozent) und Empfänger von Blutkonserven 12 Aids: Eine Epidemie, die erst Demokratie. Geschichte der verdoppele und schließlich die soziale Exklusion, die (2,0 Prozent) mit dem HI-Virus infiziert.10 Der Anteil beginnt, in: Der Spiegel, Nr. 23 (11. 7. 1983), S. 144. Bundesrepublik Deutschland von Betroffenen das Leben zusätzlich erschwerte. Gefähr- weiblicher Prostituierter lag erstaunlicherweise nur bei ihren Anfängen bis zur Gegenwart, 13 Schreck von drüben, in: Der Spie- Stuttgart 2006, S. 411. Siehe zum det waren vor allem Großstädte wie Hamburg, in denen rund einem Prozent – offensichtlich waren die Frauen gel, Nr. 22 (31. 5. 1982), S. 189. sozialwissenschaftlichen For- sich das Virus durch Drogenkonsum, Prostitution und bislang in der Lage gewesen, sich ausreichend zu schüt- schungsstand die Reihe »Ergeb- 11 nisse sozialwissenschaftlicher die homosexuelle Szene schnell verbreiten konnte. zen. Aids-Forschung«, herausgegeben Aber obwohl in bundesdeutschen Ballungsräumen Daneben erklärten Teile der Bevölkerung und der von Wolfgang Heckmann, Hans Jäger und Rolf Rosenbrock. Für die Aids als »Katastrophe schlechthin« und »Bedrohung Medien die Gruppe der Homosexuellen zu Sünden- Kultur- und Medienwissenschaften Nr. 1« 6 galt, existieren bislang kaum zeithistorische böcken; vielfach war die Rede von der »Homosexuel- beispielsweise: Brigitte Weingart, 7 12 Ansteckende Wörter. Repräsen­ Lokalstudien über den Umgang mit der Seuche. Auch len-Seuche« Aids. Beispielsweise druckte der Spiegel ta­tio­nen von Aids, Frankfurt am das Beispiel Hamburg als zweitgrößte Stadt der alten Äußerungen des Bakteriologen Franz Fehrenbach, Main 2002; Petra Eiden / Klaus 8 Schönbach, Aids erreicht Deutsch- Bundesrepublik ist bislang nur rudimentär erforscht. der erklärte: »Für die Homosexuellen hat der Herr land. Die Bild-Zeitung und die Der vorliegende Beitrag will einige Untersuchungsfelder immer eine Peitsche bereit.«13 Für schwule Männer

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Henning Tümmers 16 burg, insbesondere S.39 Ham- /Lorenz,Rosenkranz Vgl. Lorenz, Hamburg, S. 225 Zum Folgenden / Rosenkranz S. 126 f. Großstadt, /Ritter,Raschke folgenden Zitate. 34 (1992),S.63 vonMagazin Art jede Literatur für ersteDer Mensch, Rabe. in:Der Material Aids, Sahel, Afrika, für Siehe Hubert Fichte, Tagebuch. 161 –166. S. burg, Ham- /Lorenz,Rosenkranz Dazu 2002. und ungesühnt, Paderborn u. gegen Homosexuelle. Verdrängt Nationalsozialistischer Terror (Hg.), Lautmann lonek /Rüdiger 2010, S.117 Bundesrepublik,frühen Hamburg homosexuelle Männer inder Ohnmacht und Aufbegehren, inDeutschlandellen nach 1945. (Hg.), Geschichte derHomosexu- des §175StGB, in:Andreas Pretzel Unterstützer dieAbschaffung für Homophilen-Szene und ihre hauptstadt der1950erJahre –Die Hamburg Homosexuellen als - Lorenz, Gottfried S. 149 –169; 100 –122; S. 88 –94; S. S. 67 –80; »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS -Be – droh 151; Burkhard Jel- – 79. Dort auch79. Dort die ung inung

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– ff. 50; a. Aus der Forschung Männer durch dieHamburger Polizei protestiert. lung von Daten homosexueller sowie dieObservation eines erstarkenden gegen Selbstwertgefühls die Samm- erstenmen dieser groß angelegten Demonstration Week« eine Aktionswoche durchgeführt- und imRah nach amerikanischemLesben Vorbild der»Gay ­ worden. Im Sommer 1980 hatten 1500 Schwule und der erste Sex-Shop Homosexuelle für waren eröffnet Schwulengruppen zusammengeschlossen, Cafés und Jahren gilt, war In viel passiert: Hamburg hatten sich te Initial als dieSchwulenbewegung für inden1970er sondern dieSituation,pervers, indererlebt«, derheu- von Praunheims »Nicht Film derHomosexuelle ist ein geschlossenes Agieren erschwerte. eindrucksvoll beschrieb, diehomosexuelle Szene, was steller Hubert Fichte Werk 1985inseinem Tagebuch worden. ner Staak dieEinwegspiegel inden»Klappen« entfernt Danach waren auf Anordnung desInnensenators Wer schwule Szene etablieren können. Toiletten, hatte sich seit denspäten 1940erJahren eine des Einbaus von Observationsspiegeln in öffentlichen genannter so Überwachung Freundschaftslokale und Handlungeneller nach Kriegsende, derpolizeilichen Verfolgung und trotz derKriminalisierunghomosexu - immeraber noch zarten Emanzipation dar. Nach NS- stellte dieseine Bedrohung ihrer hart erkämpften, nicht Sekunde mit jede dempotentiellen Tod befassen.« in denBüschen an derAlster. […]Man kann sich auch begegnete Fichte purem Fatalismus: heftige Szene »Sehr Aids »kein Gegenstand desGesprächs mehr«. Zuweilen (»Mike nimmt sogar zwei Präser«), war anderen bei nur noch geschützten Geschlechtsverkehr praktizierten ten Szene: Während einige Bekannten seiner seit Aids te dasBild einer teils stark verängstigten, teils ignoran- Schließlich spalteteSchließlich Aids, derHamburger wie - Schrift 14 Vor seit Rosa allem 16 Fichte zeichne- Pride 15 -

test: Schon 1983riefen Homosexuelle zumBoykott gegen denSpiegel wurden.artikuliert derSchwulenbewegung,Ziele dienun imZuge derAids-Bedrohung erneut Anerkennung und Partizipation strebten, waren diesimGrunde diealten zen. Weil dieProtagonisten folglich nach gesellschaftlicherpolitischer und Identität unvereinbar waren (beispielsweise Drogensüchtige), auszugren - dieser, von Verantwortung und zielstrebigem Handeln gekennzeichneten in den USA dienten Vorbild.als hatten Dort 1970er sich seit den frühen liche historische, auch aber transnationale dennEntwicklungen Bezüge, dem Operettenhaus mit einem Pfeifkonzert und aufgeblasenen Kondomen. weiler, derimMai 1987mit Mutter seiner dasMusical Cats tung mobil. Schwule für und Lesben, 100Protestierende empfingen Gau- Homosexuelle Alternative e.V.« (UHA), eine Hamburger Interessenvertre- stark indieÖffentlichkeittraten, machte die1979 »Unabhängigegegründete Zwangstests und eine namentliche Meldepflichtfür Infizierte forderte – laut- der bayerische Staatssekretär Peter Gauweiler, derZwangsinternierungen, der 1980erJahre dieVertreter einer restriktiven Seuchenpolitik voran –allen kam zu es infiziert?«, der tödlichenProtest. Seuche abermals alsUnd Mitte Aids-Kranken imBus desHVVberichtete und fragte: »Hat sich jemand mit folgten: Alsam 14.November 1984dieBild- offenen sachlichere eineBerichterstattung Brief forderten. WeitereAktionen Dannecker und derfeministischen Publizistin Schwarzer, Alice dieineinem Unterstützung bekamen von sie dabei demSexualwissenschaftler Martin eine achtbare Identität verleihen. die durch Aids bedrohte Ordnung Community derGay schnelles und geschlossenes Agieren (zumindest eines Teils) derSzene sollte präsentieren, ist, dieinder Lage Probleme eigenverantwortlich Ein zulösen. Öffentlichkeit gegenüberals eine handlungsstarke Gruppe zuseriöse und halt zugebieten, sienoch einzweites trieb Motiv an: derWunsch, sich der NebenSchwuler derDiffamierungschnell demZiel, wie so Ein- möglich politisch engagierte Männer aus demUmfeld derSchwulenbewegung. Homosexuellerkriminierung formierten sich Anfang der1980erJahre hungsquellen. Gleichsam natürlicher als Reflex auf diezunehmende Dis- Auf öffentliche Diskriminierungen manreagierte mit öffentlichem Pro- Überdies Homosexuelle setzten auf Selbsthilfe. Hier zeigten sich deut- Sofort reagierten Teile derSzene auf unterschiedlichen diese - Bedro 17 Dazu gehörte Dazu auch, Betroffene, diemit Zeitung denvermeintlich über stabilisieren und ihr besuchte, vor besuchte, auf. 17 18

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Henning Tümmers 18 S. 126. Großstadt, /Ritter,Raschke So S. 227. Hamburg, /Lorenz,Rosenkranz politicsthe 1993. of AIDS,Boulder ness. Gay Men’s Health Crisisand Siehe Philip M. Kayal, wit- Bearing »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS -Be droh ung inung

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Aus der Forschung bereich zurVerfügung stand.« anderedies für im Gesundheits Selbsthilfegruppen - und ehrenamtlichen Arbeit inderSubkultur [bot], als größeres Mobilisierungspotential zurselbsthelfenden 1970er Jahre nutzen, wodurch sich »einunvergleichbar Infrastrukturdie soziale derSchwulenbewegung der die Aids-Aufklärungals eine zentrale Aufgabe. nen »Gay Men’s Health Crisis«-Projekte betrachteten Syphilis oder tis angeboten. darauf Diebald entstande- Informationen Gesundheitsprobleme über Hepati wie - Jahren schwule Männer zusammengeschlossen und zierte undzierte Erkrankte aufgebaut. »Safer geworben undSex« ein Betreuungsnetz Infi für - ger Aids-Hilfe« von UHA-Mitgliedern für gegründet, Beispiele ermutigt,diese wurde 1984die»Hambur auf dieAspekte Aids und Tod reduzieren. Schwulenidentität, aber auch die Schwulenarbeit allein Heterosexueller von Homosexuellen und die eigene tung – könne führen, dass dazu sich dieWahrnehmung nicht überstrapazieren,- dieBefürch denndies–so treffenelle könne. Zum anderen wolltedas sie Thema Bedrohung zukommunizieren, dieauch Heterosexu- zu tragen und dieImmunschwächekrankheit eine als sie, dasAids-Problem verstärkt indieÖffentlichkeit folglichglich einem ZumBalanceakt: einen verlangte schub leisten. Handeln Das derschwulen Selbsthilfe wollte man nicht durch überzogene Ansprüche Vor den müssten – homosexuellenfeindlichen Tendenzen dasseinig, ihre Forderungen behutsam gestellt wer die Geschichte derHomosexuellen im20.Jahrhundert den. entsprechende Kommunikationsformen erprobt wor und Sexualität waren bereits offenthematisiert und tionsbewegung, dennFormen desZusammen vonSelbsthilfe derDiskussionskultur derEmanzipa- Allerdings waren sich dieInitiativen mit Blick auf 21 20 Ferner profitierte die DieAkteure konnten 19 Durch Durch ­lebens - - - - Titelblatt Selbsthilfezeitung derbundesweit vertriebenen »Vor-Sicht«, Mai1988.Quelle: FZH, Archiv Rita SüßmuthundPeter Gauweiler alssymbolische Kontrahenten inderAids-Politik aufdem 19 28 27 26 25 24 23 22

Henning Tümmers 20 A-3430 C. Zum Folgenden ebd.,3427 11/59, 30.1.1985,3426A-B. sestadt Hamburg, Plenarprotokoll Bürgerschaft der Freien und Han- 11/3422, 18.12.1984,S.2. Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 11/3265, 12.11.1984,S.2. Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 2004,S.206 baden in derSchwulenbewegung, Wies - Identität denAutonomen bei und Prozessein Bewegung. kollektiver Haunss, Sebastian Vgl. Identität S. 228. Hamburg, /Lorenz,Rosenkranz So Zum Folgenden ebd.,S.90. »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS -Be droh ff. ung inung

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Aus der Forschung lisierungsprozesse verloren. nun forcierten Institutionalisierungs- und Professiona- Teilals ging durch Bewegungen derneuen sozialen die Charakter derSchwulenbewegung der1970er Jahre und nicht-staatlichen Instanzen. ursprüngliche Der daraustierte eine Kooperation zwischen staatlichen Angebote resul hin. Alsbald der Selbsthilfegruppen - Hamburger Homosexuellen explizit und wiesen auf die de und dieLandesärztekammer dieMaßnahmen der zu Abspaltungen. Teilelen Selbsthilfe derSzene, andererseits sie führte lung: Einerseits stabilisierte dieGründung derschwu - lich imLandesparlament auf die Seuchengefahr und 1984 derCDU-Abgeordnete Eduard Prosch eindring- in der Bürgerschaft Konsens.Obwohl am 12. Dezember bezeichnete Aids-Politik bestand Mitte der1980er Jahre imNachhinein diese Über »Hamburger als Linie« 2. Die»Hamburger Linie« ein. fenetzes politische Anerkennung und Partizipation sowie dieprivate Institutionalisierung- eines Selbsthil genSubkultur diskriminierten einer sexuell resultierte, der Gegenwehr und desProtests, dieaus- denErfahrun Erfolg: Ihrer Meinung nach brachten ihre ihnen Politik re entwickelten Konzepte aus Sicht derAkteure zum chen suchten und Aids gänzlich beschwiegen. wollten und Männer, dieihre Sexualität zuverheimli- ten und sich scharf von Heterosexuellen abgrenzen jene, Schwulsein formulier dieihr ungleich radikaler mitden Dialog der Politik und denBürgern suchten; Engagierte, die sich selbst schwulals bezeichneten und Tatsächlich kam eszueiner paradoxen Entwick- Gleichwohl dieAnfang führten der1980erJah - 23 Denn seit 1984 würdigten Denn dieGesundheitsbehör 22 So gab inderAids-Arbeit esjene So 24 - - heit […]dieInteressen dergroßen Mehrheit mißachten.« Anfang darfman 1985,»da nicht inderRücksicht auf Minder eine kleine meinheit sollte. beschneiden »Ich meine«,Dr. so Sieghard-Carsten Kampf ge« zuimplementieren, dieRechte desEinzelnen zugunsten derAllge- einigerderung CDU-Abgeordneter, eine »angewandte Gesundheitsfürsor Krankheit beizutragen.« einer Meldepflicht imErgebnisfür nicht zurEindämmunggeeignet, dieser Rechtsvorschriften anzuregen. InsbesondereSenat hält der dieEinführung re RechtsvorschriftenSchaffung oder die Aidssolcher zuerlassen über bestehe 1984:Es Senat »gegenwärtig imDezember kein Anlaß,- besonde das Parlament, sollten »verhältnismäßig« Entsprechend sein. der erklärte Merkblätter hinausgehende verteilt. Darüber Maßnahmen, bestimmte so mer Fortbildungstage zumThema Aids veranstaltet und mehrere Tausend ten demRisiko einer Infektion nicht auszusetzen.« wird auf Weise diese versetzt, indieLage sich durch entsprechendes Verhal- ihre Übertragungswege geeignet, die Ausbreitung zuverhindern; derBürger im wesentlichen dieAufklärungBevölkerung dieErkrankung über der und wortungsgefühl dem gegenwärtigen der Bürger: »Bei Erkenntnisstand ist wurdenfung, abgelehnt. Stattdessen auf dieRegierung setzte dasVerant- staatliche Eingriffe, folglich auch restriktive Maßnahmen zur Aids-Bekämp- reagierte dasGros derAnwesenden verhältnismäßig nüchtern. Umfassende die schleichende Verunsicherung derHamburger hinwies, Bevölkerung Politik ein. der Homosexuellen, hinauslaufe Aids- und sicheine setzten »liberale« für Hetze« derCDU, die auf eineder Betroffenen, Diskriminierung vorallem GAL-Politiker Michael Herrmann, vor dersich ebenfalls dieGruppe der kel in eine Aids Ecke wieder gestellt wird, wo sienicht hingehört.« Der wordensiert ist, nach aber vor wie wird –durch diskriminiert dasVehi- te Jalass, »ist, daß eine Minderheit – die zwar mit dem Jahr- 1969 legali Mitarbeit gefördert werden. »Was auf wir keinen Fall wollen«, beton- Vertrauen indiePolitik könne unterBereitschaft denBetroffenen die zur wicklung sollte existierten, derSeuche man handeln. besonnen Nur durch hinwies. bislang Da keine »nachprüfbaren Informationen« dieEnt über - tential derjährlich an derSeuche, indem erauf Krebs dieZahl Erkrankten Bereits 1983hatten dieGesundheitsbehörde und dieLandesärztekam- SPD und scharf GALkritisierten die»Panikmache« und »bösartige 28 Der Sozialdemokrat Der Jan Jalass relativierte dasBedrohungspo- 26 Damit stellte gegensich die Regierung die For 25 27

21 - - - 34 33 32 31 30 29

Henning Tümmers 11/6272, 13.5.1986,S.1 Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 13/3561, 11.4.1989,S.37. Hansestadt Hamburg, Drucksache in: Bürgerschaft der Freien und November 1987,abgedruckt 19. /20. vom ministerkonferenz Entschließung derGesundheits- 13/3561, 11.4.1989,S.9. Hansestadt Hamburg, Drucksache Siehe Bürgerschaft der Freien und Raschke 11/4952, 18.9.1985. Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 11/6878, 16.9.1986,S.1. Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 22 »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS / Ritter, Großstadt, S.23. -Be droh ung inung

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f.

Aus der Forschung zweifelhaft. Reaktion auf dieharte »bayerische erscheint Linie«, Kalkül war, nämlich eine öffentlichkeitswirksame Sozialwissenschaftlern behauptet, Sozialwissenschaftlern und Kondomgebrauch sollten enttabuisiert werden. Individuums Restriktion über und Zwang. Sexualität te dasVertrauen indieBürger und die Freiheit des Weg derSeuchenbekämpfung stell ein:DieRegierung - einem(etwa »Medienpaket« Schulen) für einen ­ mithilfedessen Kommunikationsformen moderner Parteien inHamburg den Rücken. Sie schlugen statt- sierte, kehrten Mitte der1980erJahre somit sämtliche lungen, Absonderungen und Tätigkeitsverbote- legali aussetzes demJahr 1961,dasMeldepflicht, Ermitt- klassischen InstrumentDem desBundesseuchenge­ Lösung auch »neuartige Wege« beschritten werden. kündigten dieSozialdemokraten an, müssten zuderen mitSozialwesen »neuen Problemen« konfrontiere, so zuschlagen. WeilArt« Aids dasGesundheits- und nicht geeignet, um daraus »Kapital parteipolitischer derCDUden Reihen und betonte, dasThemasei Aids Maring von derSPD dieÄußerungen kritisierte aus grundsätzlich anonym Auch sein.« Senatorin Christine len; dieBeratung, Untersuchung und Forschung muß von Untersuchungen ist festzustellen und sicherzustel- Homosexuellen stellte, unterstrich: »DieFreiwilligkeit abhängige und Prostituierte zurpolitischen Maxime. Informationskampagnen Homosexuelle, für Drogen- verantwortung derBürger und zielgruppenorientierte dieAufklärungebenfalls Bevölkerung, dieEigen- der HIV-Infiziertefür gefordert hatten. Nun erhoben sie ordneten ein,dieanfangs noch »Isolierstationen« Seuche einparteiübergreifenderSeuche Konsens ab, wonach vor Gauweilers Plänen radikalen zurEindämmung der Ob diese liberale Hamburger liberale diese Ob Aids-Politik, von wie Dies sahen imHerbstDies sahen 1985selbst CDU-Abge jene - 31 Denn zum einen zeichnete Denn sich bereits

lediglich politischeslediglich neuen 29

30

Ausstiegsprogrammen kombiniert werden sollten. lichte, wonach durchaus Tätigkeitsverbote ausgesprochen, allerdings mit konferenz, die1987eine Entschließung zumUmgang mit Aids veröffent- der Prostituierten folglich weniger restriktiv dieGesundheitsminister als »Saferund Hamburg zuwerben. für Sex« hinsichtlich agierte derGruppe könnten. sinnvoller, sei Es an deren Verantwortungsgefühl zuappellieren sich unmittelbar nach derTestung nächsten beim gleich Freier anstecken HIV-Tests noch keine absolute Sicherheit bieten würden und Prostituierte burg auch darauf, Tätigkeitsverbote imRotlichtmilieu auszusprechen, da gierte Bürgergierte zusammenwirken.« Beratungseinrichtungen Dienste, und soziale staatliche Stellen und enga- Kampf gegen Aids nur hoffen, wenn Selbsthilfegruppen, undMediziner leisten. […]Die Komplexität des Themasläßt auf erfolgreiche Arbeit im tungseinrichtungen Betroffene, für Gefährdete und deren Angehörige zu Einzelprobleme, dieSchaffung der notwendigenBehandlungs-Bera- und konkreter, aufeinander abgestimmter Konzepte zurLösung derzahlreichen sind, eine breite Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, dieEntwicklung im Selbsthilfe Bereich on zuAids sieht vor, unter Einbeziehung Kräfte, aller die professionelloder nicht sonderlich schwerfiel. 1986 Senatteilte der mit: »Die Grundkonzepti - zuunterstützen,pen was aufgrund ihrer mehrheitlich gemäßigten Haltung in staatlichen –demGesundheitsschutz Bereich –mehr Einfluss erhielten. nehmen. Die Landesregierung ließ zu, dass private Gruppen in einem genu- gelang es,Einfluss auf dieEntwicklunglandesweiten der Aids-Arbeit zu von denKommunikationsstrategien homosexueller Aktivisten und diesen intensivierte sich Mitte der1980er Jahre. Diestaatlichen Stellen profitierten Fall von Aids wirkungslos. aufgrund derjahrelangen Inkubationszeit solche seien Maßnahmen im die Identifikation des Ansteckungsherdes zielten,Leere inslaufen. Denn die wesentlichen Vorgaben desBundesseuchengesetzes, dieallesamt auf kung einzelner Maßnahmen. stand Schon dasParlament bald für fest, dass Bürgerschaft eine intensive Auseinandersetzung die mögliche über Wir Zumsei. anderen dokumentieren dieSitzungsprotokolle derHamburger eine zielgruppenorientierte Aufklärung Zwangsmaßnahmen vorzuziehen Zur »Hamburger gehörte Linie« ferner, dieArbeit- derSelbsthilfegrup Der KontaktDer zwischen den Behörden und privaten Organisationen / Beratung mit der Aids-Problematik beschäftigt 32 Aus demgleichen Grund verzichtete Ham- 34

33 23 - - 38 37 36 35

Henning Tümmers 24 »Heavencan wait S. 190 –193. S. Siehe /Ritter, Raschke Großstadt, 13/3561, 11.4.1989. Hansestadt Hamburg, Drucksache Bürgerschaft der Freien und 13/16, 14.1.1988,871C-D. sestadt Hamburg, Plenarprotokoll Bürgerschaft der Freien und Han - Raschke Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS / Ritter, Großstadt, S.85. -Be droh ung inung

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Aus der Forschung Maring hatte Forum, dieses Beobachter dasfür ein»in eingerichtete »Arbeitskreis Aids«. Senatorin Christine politische Partizipation avancierte derimHerbst 1985 finanziert.dern gegründete »Aids-Hilfe« wurden mit öffentlichenGel- Institutionen dievon wie UHA-Mitgliedern 1984 Landesmittel flossen Schnell freie in Organisationen. Gruppen dieÖffentlichkeit zuinformieren. Quelle: FZH, Archiv Mit Veranstaltungen undErklärungen versuchten AktivistenausAids- Zum Ort des Dialogs und einer desDialogs VerständigungZum Ort über Wertvorstellungen und Moral einhergegangen, inderVertreter derKirchen Berichterstattung war mit derDebatte Aids über auch eine Diskussion über innerhalb derEvangelisch-Lutherischen Kirche Hamburgs. der Beginn Seit verzögert,Zeitlich nicht aber weniger bemerkenswert waren Entwicklungen 3. AidsundKirche & Fiete« inSt. Georg konnten durch Landesmittel weiter finanziert werden. burg weiterhin einen hohen Stellenwert. Anlaufstellen Zentrale »Hein wie vention, dieAufklärung der BürgerBetreuung und die inInfizierter Ham- Mittel Präventionsprogramme für drastisch kürzte, genossen die Aids-Prä- tion« der Aidspolitik bundesweites Musterbeispiel einer intermediären Institu- Versorgung Erkrankter. tung und Betreuung Infiziertersowie medizinische und psychosoziale Politik fest: Prävention durch Aufklärungfreiwillige und HIV-Tests,Bera- Arbeitskreis hervorgegangen war, die drei der Hamburger Leitlinien Aids- behandelt, erinfiziert. sei als wer sich nicht auf freiwillig HIVtesten wollte, lassen und wurde separiert Justizbehörde unterstellten Haftanstalten mangelte es an Kondomen, und dings war derpolitische Einflussbereich zum eingeschränkt:Teil In dender digkeit einer Kooperation staatlicher und nicht-staatlicher Stellen. Aller »klassischen«, restriktiven Seuchenschutz und unterstrich dieNotwen - wirksam werden. begegnet Senat Der zementierte damit Abkehr seine vom entgegengewirkt,Seuche Betroffenen Hilfe zuteil und der Angst vor Aids Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen allen Gruppen ist notwendig.« zen kann. Staat […]Der kann dasAidsproblem nicht Die bewältigen. allein wendige Wissen vermitteln, mit Hilfe dessen dereinzelne sich selbst schüt- kann Verantwortung diese nicht tragen. Staat […] Der muß dasnot aber - eigene Gesundheit muß inerster selbstStaat übernehmen. Der jeder Linie dass der Staat Aids anbei Grenzen seine stoße: »Die Verantwortung die für Bekämpfung zuerarbeiten. derSeuche DieSozialdemokratin konzedierte, visten, Vereine und Gruppen zusammen, umgemeinsam Strategien zur Obgleich dieBundesregierungObgleich Anfang der1990erJahre diefinanziellen 1989 legte das»Landesprogramm Aids«, dasaus Diskussionen im 35 darstellte, gerufen. insHier Leben kamen Behördenvertreter, Akti- 37 Mit Maximen diesen sollte derAusbreitung der 38 36 25 - 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39

Henning Tümmers 26 Nr. 37, 19.9.1993,S.3. Nordelbische Kirchenzeitung, Himmel»Der kann warten«, in: Oktober­ in Hamburg«, in:Gay Express, »Ökumenischer Gottesdienst 10.7.1992, S.17. tesdienstthema Aids«, in:taz, Nr. 29,19.7.1992,S.6;»Got- in: Nordelbische Kirchenzeitung, neues Kapitel Kirchengeschichte«, »Hamburg, 12.Juli, Ein 18Uhr: Ebd., S.47. bekennen«, in:ebd.,S.15 Solidaritätserklärung »Farbe Siehe ebd.,S.107. 1995, S.47. eine Bestandsaufnahme, Hamburg licher Aids-Arbeit inHamburg, bleibt? Vier Jahre Aufbaukirch - Miguel-Pascal Schaar (Hg.), Was Nr. 44(28. »Römischer Furz«, Spiegel, in:Der Siehe Wirsching, Abschied, S.326. (1987), S.8. Kirche und Gesellschaft, Nr. 144 tralstelle Mönchengladbach (Hg.), sche-sozialwissenschaftlicheZen- Joachim Piegsa, AIDS,in:Katholi- »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS ausgabe 1993,S.30f. -Be 10. droh 1991), S.97. ung inung

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f.

Aus der Forschung elle als »randalierende als elle Aids-Positive« und derFuldaer Bischof Johannes Homosexu- Dyba von Gottesdienstbesuchern tätlich angegriffen wurden ferenz Mitglieder der Aids-Aktionsgruppe ACT UP im Herbst 1991am derDeutschen Rande Bischofskon- auchaber dasAbflauenpolitischen Engagements.Als an Neuinfektionenund eine wachsende Zahl –zugleich der Aids-Bedrohung eine Stigmatisierung Erkrankter erhalten hatte, beobachtete noch lange nach dem Beginn Jahre imKirchenkreis Altona eine Predigtbeauftragung zunehmend auf Kritik. Schaar, derAnfang der1990er ten Miguel-Pascal Schaar stießensolche Äußerungen Homosexuelle und Kirche e. »Farbe bekennen« der»Ökumenischen Arbeitsgruppe September sich schloss derKirchenvorstand derAktion Theaterstück der Aids-Hilfe wordenaufgeführt und im können: Im Sommer war inderFriedenskirche ein in Fulda hatte Gemeindeetwasbewegen erinseiner Altona auf Bereits vor fruchtbaren dem Eklat Boden. Die Initiativen des Studenten fielen im Kirchenkreis Immunschwäche überwinden.« nen, wenn dievorausgegangene wir geistig-moralische Immunschwäche können erst wir dann wirksam- begeg ge Joachim Piegsa konstatierte körperlichen 1987:»Der Sexualität proklamierten.über Augsburger Der Theolo- und Religionswissenschaftler konservative Ansichten Krankheit. Jahre einen Konnex zwischen persönlicher Schuld und gelische Kirche Ende inDeutschland der1980er sah wachsende Negativbild inder Kirche anzuarbeiten. intensivierte Schaar Bemühungen, seine gegen das che mit Gemeindesind einLeib wir vielen Gliedern. mit überkommenen Moralvorstellungen: »Alschristli - Lebenskonzepte und brach inspektakulärer Weise tätserklärung achtete dieEntwicklung individueller Bei jungenBei Gläubigen demTheologiestuden wie - 40

V.« an. 39 Und auch dieEvan- 43 - Solidari Diese 41 beschimpfte, beschimpfte, 42

ausrichten. don Lighthouse« nach Hamburg transferieren und weitere Gottesdienste des Arbeitskreises wollten dasPflege-Betreuungskonzept und des»Lon- »Hamburg Leuchtfeuer« nannte. Theologiestudent Der und die Mitglieder den»Ökumenischenmitglieder Arbeitskreis Aids«, dersich Anfang 1992 Schaar,1991 gründeten Aktivisten derSchwulenbewegung und Gemeinde- aus denWeg Bonn nach Hamburg gefunden hatte. Medien und dieTatsache, dass nur diezweite Garde derpolitischen Klasse lenmagazin Hamburg für dasgeringere beklagte und Berlin, Interesse der nicht denEffektseines Vorgängers Express Der Gay erzielen. tesdienst »Heaven can wait« war durchaus einErfolg. Allerdings konnte er hatte dieBedrohungswahrnehmung inHamburg 1993ihren Höhepunkt allmählich indiePuschen.« allmählich –und dieüberregionalegeschrieben taz einenals »Durchbruch« –erhabe ein»neues Kapitel Kirchengeschichte« Kirche Kondome aus. Eine Kirchenzeitung bezeichnete denGottesdienst gen, und »Hein &Fiete« legten auf dem»Markt derMöglichkeiten« inder der Schwulenchor ScholaCantorosa denGottesdienst- mit Gesangseinla te Vikar Niels inSt.Christiansen Katharinen den Psalm 22 neu, begleitete Während man denAblauf traditioneller Gottesdienste interpretier wahrte, »Celebrate your life« wurden Traditionen und neue Formen geübt. zugleich ger Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. In derAusgestaltung derFeier Aufbruch innerhalb der protestantischen Kirche)rund 500 und Hambur der emanzipierten TheologinSensation war eine und symbolisierte einen Rita Süssmuth, Bischöfin diedesignierte Maria (bereitsJepsen die Wahl ten ökumenischen »Aids-Gottesdienst«, an demBundestagspräsidentin ten Meldungen Aids und HIV»normal« geworden seien. bische Kirchenzeitung diesdamit, erklärte dass zwölf Jahre nach deners- war angereist, sondern ihre Stellvertreterin Renate Schmidt. DieNordel homo- bisexuell, oder hat dasRecht, Sexualität zuleben.« seine Homo-, und Bisexualität […]Jeder –existiert. Mensch, ob egal hetero-, der Schöpfung Gottes, dieinunterschiedlichen Ausprägungen –Hetero-, Begabungen […]Sexualität und ist Lebensformen ein Teil verwirklichen. Jeder Teil hat besonderen seine Charismen, diesich inunterschiedlichen Nach einem Gottesdienst zumThema »Aids und Kirche« im Oktober Auch der zweite, 1993 von Schaar organisierte ökumenische Aids-Got- 45 Monate später veranstaltete »Hamburg Leuchtfeuer« deners- 46 lobte: »DieAmtskirche kommt 47 Nicht Rita Süssmuth 48 , einSchwu- Tatsächlich 44

27 - - - 55 54 53 52 51 50 49

Henning Tümmers 28 Raschke S. 228. Hamburg, /Lorenz,Rosenkranz So 13/16, 14.1.1988,865B. sestadt Hamburg, Plenarprotokoll Bürgerschaft der Freien und Han - Ebd., S.231. S. 229. Hamburg, /Lorenz,Rosenkranz Morgenpost, 11.9.1993,S.12. Sie auch Aids …«,in:Hamburger »Wenn ich sehe, Sie kriegen so Siehe Schaar, Was bleibt, S.76. »Heavencan wait Hamburg AI die R eak ionen auftionen DS / Ritter, Großstadt, S.128. -Be droh ung inung

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Aus der Forschung Bundesrepublik. Anfang 1994dererste evangelische »Aids-Pastor« der den zählten. Hamburger Der Jarchow Rainer wurde sorgerische Begleitung von Erkrankten und Sterben- Beratungsstellen und Krankenhäusern- sowie dieseel Hansestadt, zuderen Aufgaben dieVernetzung mit einer »Aids-Pfarrstelle« desKirchenkreisverbands der Nordelbischen Kirche dieAusschreibung wie ebenso zählte dieEinrichtung desersten »Aids-Büros« der tutionalisierungsprozesse nicht mehr aufhalten.Dazu Gleichwohl konnten derartige Stimmen weitere Insti- »Aids-Krise« die Rede war.»Aids-Krise« dieRede einer »Aids-Katastrophe«, von sondern lediglich einer katen denGottesdienst, für auf denen nicht von etwa überschritten. zeigte Das sich auch auf den Werbepla- Sie so ansehe,Sie so dann Sie kriegen auch ja noch Aids.« Aidsgottesdienstekritisierte, heftig spottete: »Wenn ich reitung traf. EinOberkirchenrat, derdasNovum der avancierten Schaar während derGottesdienstvorbe- zumAltonaerden mittlerweile »Aids-Beauftragten« Platz gegriffen hatte, demonstrierte eine dieÄußerung, spürbarer Wandel vollzogen, indes nicht dieser überall cherheit imUmgang mit Aids Hamburg geprägt hatten. dasEnde einerkierte Phase, inderAngst und Unsi- Zahl nur noch imeinstelligenZahl Bereich. neuer Therapienseiner zum Ende Tätigkeit 2004 die ausrichten500 Beerdigungen müssen, lag aufgrund so Amtszeit seiner te erzuBeginn jährlich noch bis zu sche Versorgung von Aids-Kranken registrieren. Hat- Rückgang derBedrohung durch eine bessere- medizini sorger konnte erindendarauf folgenden Jahren einen Dass sich zwar innerhalb derGemeindeAltona ein 51 Während Tätigkeit seiner - Seel als 49 »Heaven can wait« mar 52

50 -

hinterfragen ist. Folgeals derEmanzipationsbewegung und Aids Ursache alleiniger als zu Zusammenspiel von bereits existierenden gesellschaftlichen Aufbrüchen erst noch von derZeitgeschichte werden erschlossen müssen, wobei das Verhaltensänderungellen homosexueller Männer stellen Themendar, die Dies,und dieFragener geführt. nach einer nachhaltigen- und sexu sozialen lediglich zueiner »toleranterlediglich gewordenen Ausgrenzung« re noch heute berichten. bedeutende Integrationsschub zustande kam, von demdieeinstigen Akteu- enttabuisiert. Allerdings ist noch unbekannt, ob dadurch jener wirklich burg gefördert, dieschwule Szene sichtbarer gemacht und Homosexualität log zwischen Homosexuellen und denpolitisch Verantwortlichen inHam - hinaus auch sind jedoch neue Erfolge zu konstatieren: hat So Aids- den Dia struktur konnte zugunsten derAids-Selbsthilfe genutzt werden. Darüber Auchfortgeführt. dieinden1970er Jahren von Aktivisten aufgebaute Infra­ erprobt Bewegungen sozialen worden waren, wurden inden1980erJahren die bereits während derSchwulenbewegung beziehungsweise derneuen hatte historische Formen Bezüge. derKommunikation und desProtests, auch vertraute reaktivierte. Vor dieReaktion derHomosexuellen allem te sich, dass Aids sowohl neuartige Bewältigungsstrategien evozierte als der Akteursgruppen konstitutive Elemente ihrer Ordnungen. zeig- Dabei aufbrechen wollten, neue Handlungsräume eröffnet. und politische Veränderungen und herbeiführen verkrustete Strukturen desJahrzehntsBedrohung zuBeginn hatte jene, diegesellschaftliche all für Katalysatorals desWandels; dieUnsicherheit denVerlauf über derAids- Entstehen waren. begriffen Teilweisewirkte die Krankheit aber selbstauch und Demokratisierungsprozesse, Liberalisierungs- lediglich diebereits im Schwulenbewegung 1980) verstärkte Aids undjedoch dabei beschleunigte wicklungen hervor. Teilweise (man denke an dieerste Aktionswoche der krankheit inderHansestadt während der1980erJahre signifikante Ent - im Hamburger Parlament. verändert«, konstatierte imJanuar 1988dieFDP-Politikerin Meta Stölken »Aids wird die Gesellschaft verändern, und Aids hat Gesellschaft schon die Fazit Im Moment derBedrohung offenbartenBewältigungshandeln sich im 54 Einige Sozialwissenschaftler äußerten, Aids habe 53 Tatsächlich brachte dieneue Immunschwäche- 55 schwuler Män- 29 2 1 cH 56

Unterelbe, Hamburg 1970. schaftliche EntwicklungRegion der Kern,- EinModell diewirt für Kerns Plänen. auch Vgl. Helmuth behörde. Sie entsprachen aber einem Mitarbeiter derWirtschafts- stammten dieFormulierungen von Hamburglisierung, 2010,S.138, Hafen, und dieGloba- dieHHLA WeltDriesen, imFluss. Hamburgs 1 Prognosen, Düsseldorf 1970,S. auf demWeg indasJahr 2000. Ernst Schmacke (Hg.), Hamburg auf demWeg indasJahr 2000,in: Helmuth Kern, Region Unterelbe Hamburger Staatsarchiv. Erdelmann ihre für Recherchen im burg 23.9.2011.Ich danke Jessica seit den1970erJahren, FZH,Ham- Hamburg und Norddeutschland Strukturwandel und Protest in Vortrags auf derKonferenz: Überarbeitete Fassung eines anmerkungen K ­K Henning Tümmers 30 »Heavencan wait tingen 2010. seit 1970,2.ergänzte Auflage,Göt - Perspek Raphael, Nach demBoom. Doering-Manteuffel /Lutz Anselm Hamburg AI die R oopera onkurrenz – eak 19 (Zitate: S.1 ris ionen auftionen t DS oph ­tiven auf dieZeitgeschichte -Be tion un Strupp droh – 2). Nach Oliver d ung inung

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Aus der Forschung untermauern. des letzten Drittels des20.Jahrhunderts empirisch zu beitragen, Überlegungen zurhistorischen Verortung kungen schärfer zukonturieren. Sie können auch dazu der Aids-Bedrohung inHamburg und ihre Nachwir suchungsfeldern nicht nur helfen, denUmgang mit weitere Tiefenanalysen indendrei Unter skizzierten aufgeworfenen Beitrag die in diesem Fragen sowie weisen und Wandlungsprozesse inGang zusetzen. um wirkungsvoll auf gesellschaftliche Probleme hinzu- 1980er und 1990erJahre Einzelpersonen erschlossen, lichkeiten sich durch dieAids-Bedrohung während der Pascal Schaars wird greifbar, welche Handlungsmög- spektakulär. Am Beispiel der»One Man Show« Miguel- gen Theologiestudenten war zurückging, nicht minder che, dieimWesentlichen auf dieInitiativen eines jun- teres Forschungsdesiderat dar. beeinflusste und Modellcharakterbesaß, stellt ein wei- burger dasVorgehen Linie« inanderen Bundesländern Aids-Politik. DieFrage danach, inwieweit die»Ham- ten des Individuums waren die Leitmotive der liberalen gleichzeitiger Zurückhaltung und Achtung derFreihei- derungen Partizipation, herbeizuführen. Präsenz bei stärken Aufklärungsangebote und über Verhaltensän- der Senat, dasVerantwortungsgefühl desEinzelnen zu privaten ausgelagert. Bereich Vertrauensvoll versuchte wortung denGesundheitsschutz für derBürger inden Weg. Dadurch wurde dietraditionell staatliche Verant- durch mit denDialog privaten Initiativen einen neuen Maßnahmen derSeuchenbekämpfung ab und beschritt lehnteDie Regierung dieAnwendung althergebrachter Kooperation staatlicher und nicht-staatlicher Stellen. politischen manifestiert Bereich, durch eine beispiel Zusammengenommen können dieAntworten auf Die Entwicklung innerhalb derevangelischen Kir Bemerkenswert ist insbesondere derUmbruch im 56 lose ­lose - - - in den1960er und1970er Jahren Herausforderungen derHamburger Hafenwirtschaftspolitik I Wirtschaftszentren des Unterelbe- und Unterweserraumes.« ter Damm verbindet dasGebiet mit dembenachbarten und den Inseln Neuwerk und Scharhörn bzw. herum, an deren Stelle, und einfes- eine großetrie, Werftsowie ein Atomkraftwerk entstanden umdie alten zu aktivieren. derchemischen Große und metallurgischen Indus Betriebe - geringen Mitteln dieEntwicklung für eines küstennahen Industriegebietes genutzt worden, dienatürlichen Vorzüge Gebiets […]mit dieses relativ gebiet Neuwerk ist. war Dort inden70erJahren erfolgreich dieChance ren werden, deren vielmehr dasHamburger Ziel Vorhafen- und Industrie­ heiten, dieweder Hamburg ansteuern noch denNord-Ostsee-Kanal- befah Schiffsverkehr in und ausRichtung Elbmündung, darunter sehrgroße Ein- Großflughafen Kaltenkirchen im Jahre 2000.»Unter uns herrscht reger wurdevision derLandeanflug begann:Geschildert auf den–imaginären – Entwicklung der Unterelbe-Region, der mit einer spektakulären Zukunfts- te Strandflächen am Verbindungsdammbei Cuxhaven,saubere Luft sowie dass die Lebensqualität der Menschen nicht litt – imGegenteil: Aufgespül- Westen ausgedehnt haben. Strenge Umweltschutzregelungen sorgten dafür, werke. Auch inHamburg selbst sollte sich dieHafenindustrie weit nach Kerns eine Kette neuer Verkehrswege, Industrieanlagen und (Atom)kraft- Häfen erheblich zufestigen«. Entlang zogsich dann derElbe inderVision tion indemimmer noch harten Wettbewerb zwischen deneuropäischen dadurch es»dengroßen sei deutschen Stückguthäfen gelungen, ihre Posi- bremischen Häfen inderAbwicklung kooperierten Umschlags dieses und und Binnenschifffahrtsverbindungen ins Hinterland. Hamburg und die den Umschlag von Massen- und Stückgut durch Fernstraßen-, Eisenbahn- Versorgung derdortigen Industrien Kern sah Möglichkeiten erweiterte für Chr Koope Kern (SPD) diewirtschaftliche und über infrastrukturelle einen Beitrag m Jahr 1970veröffentlichte der Hamburger Wirtschaftssenator Helmuth is toph Stru ration un pp 1 d Kon k urr 2 Neben der e nz

31 6 5 4 3

Ch 32 1970 K städt, Zur Geschichte derZukunft. Jahre, in:ders. 19. Jahrhundert bis indie1970er und Gestaltungsentwürfe vom demokratische Zukunftsvisionen der Utopie zurPlanung.- Sozial S. 316 34 (2008),S.305 in: Geschichte und Gesellschaft des Vorgriffs auf die Zukunft, nung. Geschichte und Gegenwart der Literatur Pla- Dirk van Laak, Achsenkonzept, S.161 Necker /Woyke,409 –412; S. 2010, Welt,der globalisierten Hamburg burg. Erfolge in und Erfahrungen WolfgangVgl. Michalski, Ham- (27.6.1966), S.26. im Revier, Spiegel, in:Der Nr. 27 in: »Prognos-Prognose«. Trist Hamburgs und Bremens bis 1980 Prognos AG dieEntwicklung für Prophezeiungen derSchweizer Zukunftsängste z. zumHintergrundVgl. Hamburger ausführlichVgl. ders., Modell. Kern, Region Unterelbe, S.19. 144 –146. S. hier S. 143 –166, burgische Geschichte 95(2009), des Zeitschrift Vereinsfür Ham- seit demErsten Weltkrieg, in: nung denGroßraum für Hamburg polregion. Stadt- und Regionalpla - Vom Achsenkonzept zurMetro- SylviaVgl. Necker Kern,Vgl. Region Unterelbe, S.4 wir in in Ham Hafenburger Herausfor K oopera onkurrenz. d ris t en 1960er un en er Ja schaft – t 321; Michael Ruck, Von oph h tion un ren Strupp erungen derderungen spolitik / Michael Dauder – B. diedüsteren 326, hier / Meik Woyke, d d

­ f. aus Vgl.

- f. Aus der Forschung Stuttgart München oder konkurrenzfähig zusein. Wachstumsregionen demRhein-Main-Gebiet, wie den Ländergrenzen vergessen macht«, um gegenüber schon heute daß zubetreiben, siediebestehen so - erschien esKern »notwendig, dieWirtschaftspolitik einer tatsächlichen Neugliederung desBundesgebiets gemeinschaft (EWG). ziehung Skandinaviens in die Europäische Wirtschafts- Entwicklungsländer und schließlich durch die Einbe- listischen durch Ländern, dieLösung derProbleme der durch der Wirtschaft die Liberalisierung sozia- in den einen deutlichen Zuwachs imGüterverkehr, bedingt dieContainer.für Hamburg Kernzudemfür erwartete ging esvor umeine geänderte allem Flächenaufteilung bereits begonnenerim Rahmen Entwicklungen. Dabei Hafen selbst Kern skizzierte eher kurz und weitgehend nisatorischen Strukturveränderungen imHamburger der Region steigern. eine abwasserfreie würden auch denFreizeitwert spielten. Jahre inderbundesdeutschen Politik eine zentrale Rolle greifender Raumordnung geprägt, dieMitte der1960er ver« wirtschaftspolitischer Steuerung undländerüber Umland« weiter aus und war von denIdealen »objekti- gelegte »Entwicklungsmodell Hamburg für und sein Verwaltung Küstenländer. dervier sationspunkten« jenseits derGrenzen von Politik und mit verdichteten,- tragfähigen »Kristalli wirtschaftlich cher angedachten »Entwicklungsachsen« ins Umland beschwor die schon 1917 von Baudirektor Fritz Schuma- Hamburgfür und diegesamte Senator Region. Der einer wirtschaftspolitischen Rahmen als Blaupause intellektuelleals Spielerei gedacht, sondern dienten Die zu erwartenden räumlichenDie zuerwartenden und arbeitsorga- Der EntwurfDer Kerns das1969vom führte Senat vor Die Überlegungen Kerns von 1970waren nicht 6 In denzehn Jahren Amtszeit seiner von 1966 3 4 Unabhängig von Unabhängig 5 - - Korea-Krieg einsetzenden Nachfrage nach Rohstoffen, Industriepolitik imHafen – näher beleuchtet werden. sation, die Pläne zur räumlichen Ausdehnung und die verbundene Bereiche –dieReform derHafenorgani- fältig imFolgenden und sollen drei für miteinander (1965 Senate unter denBürgermeistern Herbert Weichmann Zukunftsplanungen Kerns und der SPD-geführten ambivalente diese DieGründe für zurück. Bilanz der ansiedlungen imHafen blieb hinter denErwartungen städtischen Wirtschaftsstruktur durch neue Industrie- das geplante Ausmaß und auch dieDiversifizierung der Wattenmeer, derAusbau derAtomkraft erreichte nicht sind seit 1990Teil desNationalparks Hamburgisches Kaltenkirchen nicht gebaut, Neuwerk und Scharhörn bruch zuverhelfen. wurde Dennoch derGroßflughafen bis 1976tat Kern viel dafür, Vision seiner zumDurch- war. 1950er Jahren parteiübergreifend befürchtet worden wenigerdies aber dramatisch aus indenfrühen als Rotterdam und Antwerpen. Mittelfristig wirkte sich begünstigten Bremen und dieRheinmündungshäfen die Entstehung derwesteuropäisch orientierten EWG Verlust des Hinterlandes in Mittel- und Osteuropa und weiter verschlechtert: DieTeilung Europas mit dem Kriegen undgeprägten Krisen Jahrzehnten seit 1914 Rahmenbedingungenwirtschaftlichen nach den von Bedeutung. Allerdings hatten sich diepolitischen und der zweiten Hälfte des20. Jahrhunderts von zentraler und dasSelbstverständnistik derHansestadt auch in HamburgerDer Hafen war dieWirtschaftspoli für - W Der Hafen alsMittelpunktHamburger irtschafts­politik 7 Zunächst profitierte man von der1950mit dem – 1970) und Peter Schulz (1970 – 1974) sind viel- 7 de/2010/Article=455. http://www.europa.clio-online. Europäischeportal Geschichte: Jahren, online: in:Clio Themen - politik inden1950erund 1960er und dieEWG. Hamburger Europa ­ zur Welt, die»Politik derElbe« ChristophVgl. Strupp, Tor Das Hamburg deutschenin denbeiden Staaten, Zeiten.Dynamische Die60erJahre Karl Lammers Christian (Hg.), / Siegfried /Detlef Schildt Axel in: schichte derlangen 60erJahre, Zur westdeutschen Planungsge- Sommer derkonkreten Utopie. hier S. 34 Stiftung,Bonn 2011,S.7 Demokratie derFriedrich-Ebert- hg. vom Archiv dersozialen ihre gesellschaftlicheRelevanz, Sozialdemokratische Utopien und – 2 2003, S. 362 –401. 2003, 55; ders., Ein kurzer 33 – 77, 8 Vgl. Peter Bartsch, Die Entstehung Investitions- und Konsumgütern. Zwar lagen die 1. Die Reform der Hafenorganisation und der Auftrag des Gesamthafen- betriebs (GHB) und der Gesamt- Zuwachsraten beim Umschlag im europäischen Ver- hafenbetriebs-Gesellschaft m.b.H. gleich unter dem Durchschnitt, aber 1956 wurde der Eine Schlüsselrolle für die Weiterentwicklung der Hafenwirtschaft im enge- (GHBG) und ihre Entwicklung seit 1945, in: Erich Rumpel (Hg.), Höchststand aus der Vorkriegszeit überschritten. In ren Sinn kam der Hafenorganisation zu. Die beherrschende Stellung der Menschen im Hafen 1945 – 1998, den 1960er Jahren setzte sich diese positive Entwick- Stadt, die sich u. a. aus den Vorgaben der Tarife und der Kontrolle über Hamburg 1998, S. 46 – 63. lung fort. Die Wiedereingliederung der Bundesrepublik Grund und Boden ergab – Grundstücke wurden im Hafen auf maximal 9 Vgl. zuletzt den Überblick bei Driesen, Welt im Fluss, S. 128 ff. in den Weltmarkt trug dazu bei, dass Hamburgs Platz in 30 Jahre verpachtet und konnten nicht gekauft werden –, stand dabei zu 10 Vgl. Kai Kähler, Zwischen der ersten Reihe der europäischen Überseehäfen nicht keinem Zeitpunkt in Frage. Im April 1935 hatte man die städtische Frei- Wirtschaftsförderung und Wirt- in Gefahr geriet. hafen-Lagerhaus-Gesellschaft und die staatliche Kaiverwaltung zu einem schaftsbetrieb. Hamburgs öffent- Der Wiederaufbau nach dem Ende alliierter Be- Unternehmen verschmolzen, das ab 1939 als HHLA firmierte. Die HHLA licher Hafenbetrieb im Wandel, 1910 – 1970: Von staatlicher schränkungen Ende der 1940er Jahre hatte für ein Jahr- nahm einerseits weiterhin behördliche Aufgaben wahr, verwaltete die Kaiverwaltung in den freien Wett- zehnt im Zeichen des Hafens der Vorkriegszeit gestan- Grundstücke, wies Schiffsliegeplätze zu und war für die Hafenwerbung bewerb, Bremen 2010; Matthias Rademacher, Die Entwicklung des den – allerdings mit einer organisatorischen Neuerung, zuständig. Andererseits war sie aber als Betreiber von Kaianlagen, Lager- Hamburger Hafens und Hafen- nämlich der 1951 geschaffenen Gesamthafenbetriebs- schuppen usw. auch selbst in Konkurrenz zu anderen Unternehmen wirt- rechts von der Jahrhundertwende 10 bis zur Gegenwart, Hamburg 1999; gesellschaft für die tageweise beschäftigten Hafenarbei- schaftlich aktiv. Driesen, Welt im Fluss, S. 81 – 84. ter.8 Die 1960er Jahre stellten eine Umbruchphase dar, In den 1950er und frühen 1960er Jahren traten die Probleme dieses 11 Alle Kraft für den Hafen, in: Ham- die im Rückzug des »­Hafensenators« (1953 – 1957) und Arrangements, das durch die Einbeziehung weiterer offizieller Stellen noch burger Abendblatt (HA) 5.6.1963. langjährigen Vorstands der Hamburger Freihafen- und verkompliziert wurde, deutlich zutage. »Zu viele Ämter, Beiräte, Ausschüs- 12 Vgl. Leitlinien der Hamburger Wirtschaftspolitik, hg. vom Lagerhaus-Gesellschaft (HHLA) (1946 – 1953 / 1957 – se und Abteilungen sind am Hamburger Hafen beteiligt«, kritisierte das Senat der Freien und Hansestadt 1967) Ernst Plate und dem Aufstieg Helmuth Kerns zum Hamburger Abendblatt 1963.11 Mangel an Kaistrecken, veraltete Anlagen Hamburg, Hamburg 1965, S. 13 f.; Wirtschaftssenator (1966 – 1976) bzw. HHLA-Vorstand und Abfertigungsmethoden beschränkten den Umschlag. Die Weiterent- Kähler, Wirtschaftsförderung, S. 265 – 267. Akten der Hafenkom- (1976 – 1991) auch personell ihren Ausdruck fand. Im wicklung des klassischen Handelshafens, der Aufschwung von Massengü- mission in: Staatsarchiv Hamburg Lauf der 1970er und 1980er Jahre entwickelte sich der tern wie Kohle, Öl und Eisenerz sowie die im Hafenerweiterungsgesetz von (StaHH) 371-16 II, 1397-1400: Finanzierung von Investitionen im Hafen von einem Handelsplatz, dessen Aktivitäten sich 1961 vorgesehene Erschließung neuer Flächen in und Moor- Hamburger Hafen, Bd. 1 – 4. Vgl. rund um die Kais, Schuppen und Lagerhäuser am Was- burg erforderten umfangreiche Investitionen. Die Herausforderungen, die aus zeitgenössischer wissenschaft- licher Perspektive Dieter Haseke, ser konzentrierten, zunehmend zu einer Transitstation,­ sich für die Stadt aus diesen Entwicklungen ergaben, hatten bereits Kerns Die Strukturwandlungen im bei der im Rahmen weltweiter Logistikketten Rohstoffe Amtsvorgänger Edgar Engelhard (FDP) beschäftigt. In den 1965 verab- Gütertransport über See in ihren 9 Wirkungen auf die Investitions­ und Fertigwaren immer kürzer im Hafen verblieben. schiedeten »Leitlinien der Hamburger Wirtschaftspolitik« war mit Blick politik der Seehäfen, Diss. Mün- Selbst in seiner räumlichen Struktur sieht der Hafen auf den Hafen bereits von erhöhter Konkurrenzfähigkeit, einem günstigen chen 1971. heute anders aus. Es gibt weniger Hafenbecken, die »Verhältnis von Aufwand und Ertrag« und freier Entfaltung unterneh- 13 Vgl. Alexander Klose, Das Contai- schmalen Piers mit ihren Lagerschuppen sind breiteren merischer Initiative die Rede. Im Juli 1965 hatte der Senat die Einsetzung ner-Prinzip. Wie eine Box unser Denken verändert, Hamburg 2009; Kaiflächen für den Containerumschlag gewichen und einer Kommission für Hafenfragen beschlossen und parallel fanden bereits Reimer Eilers, Das neue Tor zur durch die Freigabe des stadtnahen Geländes der heu- Gespräche über die zukünftige Entwicklung der HHLA statt.12 Welt. Vierzig Jahre Container im Hamburger Hafen, Hamburg 2009; tigen und den Bau des Container-Terminals Einen wesentlichen Katalysator für Reformen stellte das »Container- Zitat: Folker Fröbe, »Container- Altenwerder stromabwärts hat sich auch der geographi- Fieber« der zweiten Hälfte der 1960er Jahre dar.13 Während man sich in Fieber« ausgebrochen, in: HA 8. – 9.1.1966. sche Schwerpunkt verlagert. Bremen frühzeitig auf den Wandel im Gütertransport eingestellt hatte und

34 35 schon Anfang Mai 1966 das erste Vollcontainerschiff die für mehr Konkurrenz und Beteiligung privaten Kapitals sorgen sollten. abfertigte, waren Anfragen amerikanischer Reedereien Im November 1966 skizzierte er nach einer Polemik der BILD-Zeitung sein 14 Vgl. Kähler, Wirtschaftsförderung, in Hamburg noch im Herbst 1965 von der Hafenver- Konzept zunächst intern in einer ausführlichen Stellungnahme für Bürger- S. 268 – 271. waltung und der HHLA ablehnend beantwortet wor- meister Weichmann und seine Senatskollegen. Im Fokus standen dabei die 15 Vgl. für die Forderungen nach den.14 Die 1961 von dem Unternehmer Kurt Eckelmann Stellung der HHLA und die Wirtschaftsbehörde selbst, denn es ging Kern Spezialisierung z. B.: Heinz 17 Michaels, Nur Platz für einen gegründete Euro-Kai KGaA war dagegen am Bau einer nicht um einen Rückzug des Staates aus dem Hafen. Hafen. Im Containerverkehr wird Containeranlage interessiert und erlangte die Zusage Gebündelt wurde die Diskussion durch den im April 1967 in der Bür- Hamburg unterliegen, in: Die Zeit 51 (22.12.1967). Vgl. dagegen die für ein Gelände auf . Anfang 1966 began- gerschaft vorgelegten »Hafenreport«. Darin wurde ein Investitionsbedarf Hamburger Position in: Harm nen die Bauarbeiten für Hamburgs ersten »Behälter- von rund 510 Mio. DM für das alte Hafengelände und 350 Mio. DM für das Westendorf, Kooperation der 18 deutschen Seehäfen im Container- bahnhof«. Die HHLA und mehrere Reedereien zogen Hafenerweiterungsgebiet errechnet – Summen, die aus dem städtischen verkehr?, in: Deutsche Verkehrs- nach und innerhalb von zwei Jahren standen die ersten Haushalt keinesfalls zu bewältigen waren, zumal der neue SPD-Senat auch zeitung 16.11.1967; Helmuth Kern, Konzentration oder Kooperation Containerkräne und Stapelflächen bereit. Nachdem in den Wohnungsbau und das Bildungswesen investieren wollte. Die Alter- im Containerumschlag an der die Entscheidung für die Container gefallen war, traten native sah man in einer »Aktivierung privatwirtschaftlicher Initiative«. deutschen Küste? in: Berichte und Senat und Hafenwirtschaft Überlegungen in Teilen der Dies setzte aber eine Neuregelung der Funktionen der HHLA sowie grö- Dokumente aus der Freien und Hansestadt Hamburg, Nr. 112, Presse und im Bremer Senat energisch entgegen, dass ßere Freiheiten bei der vertikalen und horizontalen Integration von bisher 12.1.1968. sich auf dem europäischen Kontinent neben Rotter- zunftähnlich organisierten Hafendiensten in größeren Unternehmen vor- 16 Vgl. Kähler, Wirtschaftsförderung, dam nur ein weiterer Containerhafen werde behaupten aus. Die HHLA sollte privaten Kaibetrieben nicht mehr übergeordnet sein, S. 276 f.; Driesen, Welt im Fluss, S. 140. können und dass es deshalb sinnvoller sei, einen neuen sondern gegenüber der Wirtschafts- und Finanzbehörde gleichberechtigt 15 17 Vgl. Günther Schumann, Wer Hafen an der Küste bei Bremerhaven zu bauen. um Grundstücke und Investitionen konkurrieren. Alle Anbieter sollten schläft denn da im Hafen? in: Der Beginn des Containerverkehrs bedeutete aber ihren Umschlag bei den Reedereien frei akquirieren können. Langfristig BILD-Zeitung 11.11.1966, S. 7. Reaktion Kerns in: StaHH 371-16 nicht nur einen Wendepunkt in der technischen wurden sogar eine Aufgabe des staatlich vorgegebenen Kaitarifs und damit II, 1323: Bericht über die Lage Abwicklung des Umschlags im Hafen, sondern schuf die Möglichkeit des Preiswettbewerbs in Aussicht gestellt.19 und Entwicklungsaussichten des Hamburger Hafens – Hafenre- auch Fakten in der Diskussion über die Hafenorgani- Innerhalb der Wirtschaftsbehörde war beim Amt für Verkehr eine neue port, Bd. 1: 1.9.1966 – 16.12.1966, sation: Die Euro-Kai hatte nämlich für ihr Engagement Dienststelle »Hafendirektion« vorgesehen, die hoheitliche und hafenpoliti- Brief Kerns an Bürgermeister die Zulassung zum uneingeschränkten Kaibetrieb, d. h. sche Zuständigkeiten zusammenfassen sollte. Die Konzentration von Pla- Weichmann und alle Senatoren, 11.11.1966. ohne Bindung an bestimmte Reedereien bzw. Verkeh- nung und Disposition der Grundstücke in einer Hand erfolgte nicht nur 18 Vgl. Bericht über die Lage und re, gefordert. Dabei konnte man auf einen parallel ent- mit Blick auf die klassische Hafenwirtschaft, sondern sollte auch Industrie­ Entwicklungsaussichten des Ham- schiedenen Fall verweisen, bei dem die HHLA mit der ansiedlungen erleichtern. Ende Mai 1967 nahm die Hafendirektion unter burger Hafens, hg. von der Behör- de für Wirtschaft und Verkehr der Spedition Kühne & Nagel erstmals einem Privatunter- dem Leitenden Regierungsdirektor Harm Westendorf, der in der Wirt- Freien und Hansestadt Hamburg, nehmen uneingeschränkte Umschlagsrechte an einer schaftsbehörde den Entscheidungsprozess mit zentralen Stellungnahmen Hamburg 1967, S. 19 – 21; Kähler, Wirtschaftsförderung, S. 287 – 290. Kaistrecke gewährt hatte. Faktisch hatte damit bereits begleitet hatte, ihre Arbeit auf. 19 Bericht über die Lage, S. 21 – 23 Anfang 1966 der offene Wettbewerb Einzug in den Die Reform der Hafenordnung bedurfte dagegen noch intensiver (Zitat S. 22). Vgl. zu den unter- Hafen gehalten.16 Abstimmung zwischen allen Beteiligten und trat erst im Juli 1970 in Kraft. schiedlichen Reaktionen der Der politische Meinungsbildungsprozess hinkte die- Die HHLA hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten und Auseinander- Interessengruppen aus der Hafenwirtschaft, auf die hier nicht ser Entwicklung hinterher. Erst im Herbst 1966 deute- setzungen mit Konkurrenten auf ihre neue Rolle eingestellt und wurde nun eingegangen werden kann, Kähler, te Senator Kern sein Interesse an Strukturreformen an, wie geplant zu einem (städtischen) Logistikunternehmen umgestaltet. Ihr Wirtschaftsförderung, S. 281 – 287.

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Ch 38 1970 K taz 27.6.1997. taz Hafenkrieg umAltenwerder, in: das Projekt z. zu Widerständen2002. Vgl. gegen Hansestadt Hamburg, Hamburg schaft und Arbeit der Freien und hg. von derBehörde Wirt für - Zukunft: Altenwerder, Terminal burg, Hamburg 1992;Hafen der der Freien und Hansestadt Ham- hg. von derWirtschaftsbehörde der. Zukunftfür Hafen und Stadt, HafenerweiterungVgl. Altenwer 10. –11.1.1970. Ordnung imHafen, in:HA Hans Henning Kroll, Neue Nr. 204,9.1.1970. Freien und Hansestadt Hamburg, Berichte und Dokumente aus der Reform derHafenordnung, in: Fluss, S.140 S. 294 Kähler,Vgl. Wirtschaftsförderung, wir in in Ham Hafenburger Herausfor K oopera onkurrenz. d ris t en 1960er un en er Ja schaft – t 307; Driesen, Welt307; Driesen, im oph h tion un ren f.; Helmuth Kern, Strupp erungen derderungen B. Heike Haarhoff, spolitik d d

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- Aus der Forschung Zugleich wehrte er sich gegenaber Einflussnahmen in derPräambel derVerfassung festgeschrieben hatte. Jahren hervorgehoben immer wieder und 1952sogar nationalesen Bedeutung 1950er man seit denfrühen auf einem zentralen Feld Hamburger Wirtschaft, des- Senat nachDer agierte eigenem Verständnis imHafen Beispiel politisch gesteuerten Strukturwandels gelten. einen Erfolg dar, sondern kann auch gelungenes als te nicht nur unterGesichtspunkten wirtschaftlichen Organisationsreform betriebene rung imHafen stell- und Flexibilisie derLiberalisierung - den Schlagworten tums imHafen nicht sanken. Haushalt insgesamt wegen deswirtschaftlichen Wachs- auch wennLasten diefinanziellenfür den öffentlichen fluss der Stadt im Hafen aufzugeben, wurde erreicht, zu wirtschaft überlassen können, ohne denEin- dabei tur zubeschränken und dieSuprastruktur derPrivat- in Zukunft auf die Finanzierung der - reinen Infrastruk Abendblatt nen. der Liniendienst mit Vollcontainerschiffenbegon - amerikanischen »American auch Lancer« inHamburg einholte.allmählich Ende Mai 1968hatte mit derUS- mit denen man denanfänglichen Vorsprung Bremens Erfolge inderAnwerbung von Containerverkehren, Leistungen erhielt sieZuschüsse. Hilfreich waren die hin zuerbringende gemeinwirtschaftlichesoziale und Suprastruktur imHafen engagieren konnte. Für weiter anderen Unternehmen auch derFinanzierung bei der auf fast 100Mio. DM erhöht, damit siesich die wie mit derWirtschafts- und Finanzbehördeschrittweise Eigenkapital wurde nach schwierigen Verhandlungen Wettbewerb eingezogen« Naturschutzpark Jahre früherer ist endlich jetzt der ner am Stückgutumschlag bereits 30,7Prozent. »In den Die in derzweiten Hälfte der 1960er Jahre unter 20 Zehn Jahre Zehn später derAnteil derContai betrug - 1970. Das Ziel derWirtschaftsbehörde, Ziel 1970. Das sich 21 , formulierte das Hamburger - bau desHafens nicht inFrage und dieSenate hatten auf derGrundlage von derHandelskammer bis zudenGewerkschaften derräumliche Aus- tion stand denetablierten Parteien bei und denmeisten Interessengruppen mit großer Verzögerung. derReform bei wie derHafen Ähnlich der langfristigen Flächenvorhaltung im Hafen ausgezahlt, also wenn auch und spätererweiterungsgesetz auch von Senator Kern propagierte Politik war nicht dabei zuübersehen. Ein Spannungsverhältnis zuKerns Konzept regionaler Zusammenarbeit politische Maßnahmen desBundes gar oder EWG-Vorgaben aus Brüssel. von außen eseine gemeinsame –sei Hafenplanung mit Bremen, verkehrs- Umschlagsanlagen derWelt. Lloyd AG auf einem Quadratkilometer über Fläche eine dermodernsten nen Containerterminal Altenwerder (CTA) und derHapag- der HHLA Von 1999bis 2002entstand mit demweitgehend automatisch- betriebe die inzwischen geräumten Freiflächen erst inden1990er Jahren vorgelegt. nichtZeit war –,wurde zubegründen einkonkretes Nutzungskonzept für sichts derrückläufigen inden1980er Umschlagszahlen längereJahrenfür Gebiete, einakuter da aber Flächenbedarf noch nicht bestand –und ange- 2000Einwohnerrund Altenwerders. gebiet ausgewiesen. Ende 1973beganndieUmsiedlung derverbliebenen Alten Süderelbe inAltenwerder und zukünftiges als Hafen- Stadtnah wurden dadurch Flächen imUmfang von 2500Hektar entlang der Grundlagen dafürschuf dasHafenerweiterungsgesetz vom Herbst 1961. der Hafen verstärkt Industriestandort als genutzt werden. Dierechtlichen liche Verkehre und größere Schiffe gerecht zu werden. Außerdemsollte Hafen insgesamt wachsen musste, umdenAnforderungen durch zusätz- schaftsbehörde undaber HHLA auch zuderErkenntnis gelangt,dass der und Lagerung Umschlagfür an. Schon Ende der 1950er Jahre waren Wirt- derHafenbeckenDie Anzahl wurde verringert, dafürstiegen dieFlächen auch wichtige Veränderungen inderräumlichen Struktur desHafens ein: SiegeszugDer derContainer leitete demorganisatorischen neben Wandel 2. W Der HafenentwicklungsplanDer von 1976bestätigte dieErschließung der andel derräumlichen StrukturdesHafens 22 Wirtschaftlich hatte sich diemit dem Hafen- ­orga ­ni ­ ­sa 39 23 Vgl. ausführlich, wenn auch eines breiten innerstädtischen Konsenses weitgehende parteiisch, die Chronik des Projektverantwortlichen in der Handlungsfreiheit. Wirtschaftsbehörde Hans Laucht, Räumlich und politisch über die Grenzen der Hanse- Hafenprojekt Scharhörn. Eine Pla- nung im Spiegel der Zeit (1948 bis stadt hinaus reichte dagegen das zweite, spektakulärere 1980), Aumühle 1982. Standbein der Hafenerweiterung: der Tiefwasserhafen 24 Vgl. Hafen im Watt, in: HA bei der Insel Neuwerk in der Elbmündung, der trotz 3.11.1960. Vgl. auch anlässlich des Hafengeburtstags 1964 Ortwin 20 Jahren intensiver Planung letztlich ein Teil des »unge- Fink, Der neue Hafen liegt im bauten Hamburgs« blieb.23 Das Projekt war zunächst Meer, in: Die Zeit 19 (8.5.1964), vom Senat geheim betrieben worden und geriet im Sonderbeilage Hamburg, S. II. November 1960 durch eine Indiskretion von Bürger- 25 Vgl. Das Loch, in: Der Spiegel, Nr. 22 (24.5.1961), S. 52 – 54. meister Max Brauer (SPD) in die Öffentlichkeit. Die 26 Vgl. Vorhafen bei Neuwerk wird Aussicht, durch einen Vorhafen im Wattenmeer ähn- heute noch nicht gebraucht, in: lich wie Rotterdam mit dem Europoort für zukünftige HA 14.7.1967. Vgl. auch die kritischen internen Bemerkun- Großschiffe gerüstet zu sein und »kein zweites Brüg- gen in: StaHH 371-16 II, 1389: ge« zu werden, stieß auf ein positives Echo.24 Wenige Hamburg Vorhafenplanung an der Elbmündung [Bd. 2]: Behörde Wochen später schloss Brauers Nachfolger Paul Never- für Wirtschaft und Verkehr / Amt mann (SPD) mit Niedersachsen einen Staatsvertrag, in für Wirtschaftspolitik 20 / Schäfer, Dimensionen des bei Neuwerk und Scharhörn geplanten Vorhafens. 27.2.1967, Vermerk: Stichworte dem Hamburg Rechte in Cuxhaven aufgab und dafür Quelle: Hamburger Hafen-Nachrichten, 5.6.1970, S. 4 zu einem Vermerk von SV vom rund 9000 Hektar Land um die beiden Nordseeinseln 2. Januar 1967 über die wirtschaft- erhielt. Neben der Löschung von Großtankern mit bis liche Verwertung von Neuwerk und Scharhörn. zu 130 000 Tonnen Ladung erwartete man große Erz- und der fehlenden Hinterlandanbindung ohnehin kaum in Frage, wie auch 27 27 Vgl. z.B. StaHH 371-16 II, 1389: frachter, »Schiffe mit Kernenergieantrieb« und »Han- den Fachleuten in der Wirtschaftsbehörde frühzeitig klar war. Dennoch Hamburg Vorhafenplanung an der delsunterseeboote« als zukünftige Nutzer. Außerdem trieb Hamburg in den folgenden Jahren die Erforschung des Geländes vor- Elbmündung [Bd. 2]: Behörde für 25 Wirtschaft und Verkehr / Amt für war auch an weiterverarbeitende Industrie gedacht. an, erstellte Fachgutachten und verteidigte Neuwerk gegen alternative Uto- Wirtschaftspolitik 20.2 / Petersen, Zunächst schien es, als würde mit dem Projekt tat- pien wie den Vorschlag, einen Tiefwasserhafen bei Helgoland zu bauen.28 4.8.1967: Wirtschaftliche Nutzung von Scharhörn und Neuwerk, sächlich bald begonnen, aber dann zogen sich Aus­ Als Niedersachsen Wilhelmshaven als »nationalen« Tiefwasserhafen pro- Besprechung am 6.7.1967. einander­setzungen mit Niedersachsen über bergbau- pagierte, erreichte Kern die Einsetzung einer Tiefwasserhafen-Kommission 28 Vgl. Lutz, Tiefwasserhäfen, in: liche Konzessionsrechte in dem Seegebiet bis Mitte auf Bundesebene, die alle Konzepte prüfen sollte.29 Hansa 106 (1969), S. 1304 f.; 1967 hin. Kern ging nun von einem Baubeginn in fünf Im Mai 1969 legte der Senator in der Bürgerschaft einen Zwischenbe- Laucht, Großprojekt Helgoland, ebd., S. 1305f.; Tiefwasserhafen- bis zehn Jahren aus. Aus der Sicht potentieller Nut- richt vor, in dem er die technische Machbarkeit Neuwerks hervorhob, aber Diskussion, ebd., S. 1159. zer bestand kein akuter Bedarf für den Vorhafen: Für einräumen musste, dass das Projekt immer noch nicht auf Wirtschaftlich- 29 Vgl. StaHH 371-16 II, 1391: Rohöl stand mit Wilhelmshaven bald ein alternativer keit durchgerechnet worden war und außerdem keine Abstimmung mit Hamburgs Vorhafenplanung an der Elbmündung [Bd. 4]: Behörde Tiefwasserhafen zur Verfügung und die erzverarbei- dem Bund und den anderen norddeutschen Küstenländern stattgefunden für Wirtschaft und Verkehr / Amt tende Industrie deckte ihre Einfuhr vornehmlich über hatte.30 Ende des Jahres legte Kern einen Planungsentwurf vor, der von für Wirtschaftspolitik 31 / Müller, 26 Entwurf S[enator]-Brief an den Rotterdam. Für Stückgut bzw. die Container kam ein einem Hafen für Schiffe bis zu 350 000 t, einer Bauzeit von vier Jahren und Bundesminister für Verkehr mit Hafen im Meer aufgrund der geringeren Schiffsgrößen Kosten von rund 400 Mio. DM – statt der öffentlich kursierenden Summe

40 41 von 2 Mrd. DM – ausging. Das Hamburger Abendblatt Neuwerk« nie über Grobplanungen hinaus kam, hatte mehrere Ursachen. kommentierte zwar einerseits zustimmend, Hamburg So fehlte es von Anfang an in Politik und Öffentlichkeit an Begeisterung habe endlich »gezeigt, daß es die Zukunft nicht verpas- für das Großprojekt, möglicherweise auch, weil Hemmungen bestanden,

Vorschlag einer Tiefwasserhafen- sen will«, räumte aber andererseits ein, weder gebe es den für die Identität der Stadt so zentralen Hamburger Stadthafen langfris- Kommission, 2.5.1969: »-S- soll »einen ernsthaften Interessenten noch ist die Finanzie- tig von der Entwicklung der Seeschifffahrt abzuschneiden. Zudem waren in dem Brief nicht als Sachwalter 31 Hamburgs auftreten sondern rung für den Vorhafen im mindesten gesichert«. Im die Kosten für Neuwerk selbst nach den optimistischen Berechnungen der gesamtwirtschaftlich argumentie- Zuge seiner Industriepolitik hoffte Kern auch in Neu- Wirtschaftsbehörde so hoch, dass ein prophylaktischer Ausbau unrealis- ren, keine Selbstanpreisung Neu- werk auf die Ansiedlung von Hüttenwerken, Werften tisch war. Ein wirtschaftlich vernünftiger Zeitpunkt für den Baubeginn ließ werks«. und petrochemischer Industrie.32 Durch das Votum sich nicht ermitteln, weil sich die Grundfrage nach den Nutzern Neuwerks 30 Vgl. Verhandlungen der Bürger- schaft der Freien und Hansestadt der Tiefwasserhafen-Kommission des Bundes, die im nicht lösen ließ: Prognosen über die zukünftigen Schiffsgrößen schwank- Hamburg, 6. Wahlperiode, 83. März 1972 ihren Bericht vorlegte und dabei Vorzüge ten. Der »Zug zur Küste« der Industrie wurde in der Bundesrepublik durch Sitzung, 14.5.1969, S. 3819 – 3823. Neuwerks für einen Industriehafen hervorhob, konnte wirtschaftspolitische Setzungen wie die 1959 eingeführte Kohlekontingen- 31 Bauzeit nur vier Jahre, in: HA 30.12.1969. sich Kern bestätigt fühlen, aber da zugleich die Posi­tion tierung und dem Hüttenvertrag von 1969 gebremst. Mit ihm hatte sich die 32 Vgl. Profit im Watt, in: Der Wilhelmshavens nicht in Frage gestellt wurde, nutzte deutsche Stahlindustrie für die nächsten 20 Jahre verpflichtet, ihren Stein- Spiegel, Nr. 26 (22.6.1970), S. 38, man dasselbe Argument wie im Container-Streit mit kohlebedarf nur aus inländischer Produktion zu decken, und damit war 41; Vorhafen Neuwerk könnte Zentrum einer Hüttenindustrie Bremen: Zwei Häfen seien besser als einer. der Wettbewerbsvorteil einer hafennahen Verarbeitung billiger Import- werden, in: Die Welt, 11.2.1971. Im Hafenentwicklungsplan von 1976 war Neuwerk kohle dahin. Zudem hätten Zweigwerke der Ruhrkonzerne Hamburg kaum Vgl. auch Hans Laucht, Neuwerk / noch enthalten,33 aber nach dem Ausscheiden Kerns zusätzliche Steuereinnahmen verschafft. Intern waren solche Fragen in der Scharhörn. Industriehafen am tie- fen Wasser. Stand der Vorarbeiten aus dem Senat schwand der politische Rückhalt für Wirtschaftsbehörde frühzeitig und mit pessimistischem Unterton disku- Herbst 1970, Hamburg 1970. das Projekt. Im September 1979 sprach sich die SPD- tiert worden.34 33 Vgl. Hafen Hamburg. Konzepte Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft gegen die Dass selbst Kern vor dem Hintergrund der finanziellen Grenzen des für morgen. Entwicklungsplan, hg. von der Behörde für Wirtschaft, Fortführung aus, und der Senat folgte wenig später. Im Engagements der Stadt, die ja bei der Reform der Hafenordnung eine Verkehr und Landwirtschaft der Dezember 1980 legte der neue Umweltsenator Wolf- wichtige Rolle gespielt hatten, einräumen musste, dass das Projekt ohne Freien und Hansestadt Hamburg, Hamburg 1976, S. 55 f. gang Curilla (SPD) erste Pläne für den Ausbau des Beteiligung des Bundes, der Nachbarländer und privater Investoren nicht 34 Vgl. z. B. zum Problem des Hütten- Fremdenverkehrs und die Einrichtung eines Natur- zu bewältigen war, lenkt den Blick auf die politischen Widerstände in der vertrags: StaHH 371-16 II, 1395: schutzgebiets im Watt vor. Region. Sie waren teilweise durch konkrete Eigeninteressen begründet, Hamburgs Vorhafenplanung an Im Prinzip standen die stadtnahe Hafenerweiterung besonders bei Niedersachsen, dessen Landesregierungen sich bis in die der Elbmündung [Bd. 8]: Behör- de für Wirtschaft und Verkehr / in Altenwerder und die Planung für den Vorhafen im späten 1970er Jahre gegen jede Beschränkung Wilhelmshavens wehrten, Amt für Wirtschaftspolitik 10.3, Watt in den 1960er und 1970er Jahren vor der gleichen teilweise Ausdruck eines allgemeinen Misstrauens gegen die als expansiv 17.1.1973, handschriftlicher Ver- merk. Herausforderung, nämlich mit der Aufbereitung eines empfundenen Hamburger Pläne. Der »Wettbewerb unter Freunden«, den 35 Vgl. Hansestädte: »Wettbe- Geländes zu beginnen, obwohl sich die zukünftigen Hamburg und Bremen im Frühjahr 1972 ausriefen und den Kern und sein werb unter Freunden«, in: HA Bedürfnisse des Hafens nur vage prognostizieren ließen Bremer Kollege Oswald Brinkmann mit der Einrichtung einer weiteren 20.4.1972. Eine ähnliche Arbeits- gruppe hatten die Stadtstaaten und konkrete investitionswillige Nutzer nicht abzuse- Koordinierungskommission feierten, blieb in Wirklichkeit ein scharfer Ende 1967 vereinbart. Seit 1958 hen waren. Dies galt verstärkt nach der Wirtschafts- Konkurrenzkampf.35 bestand außerdem der »Arbeits- kreis Seehafeninteressen« aller krise 1973 / 74. Dass der Senat sich mit Altenwerder Unter Druck gerieten die Hamburger Planungen für die Hafenerweite- Küstenländer. aber durchsetzen konnte, während der »Industriehafen rung mit ihren langen Vorläufen schließlich auch durch die »ökologische

42 43 36 Vgl. Joachim Radkau, Die Ära der Revolution«, die ab 1970 in allen westlichen Indus- Fragen des Watthafenprojekts ein, der zu einem für die Aufgabe für Generationen, in: Die Ökologie. Eine Weltgeschichte, Zeit 30 (19.7.1974) (Zitat ebd.). 41 München 2011, S. 124 – 164; Kai trieländern auf das öffentliche Bewusstsein und die Wirtschaftsbehörde positiven Ergebnis kam. 39 Horst Schuller, »Industrie bei Neu- F. Hünemörder, 1972 – Epochen- 36 Politik einwirkte. In den 1960er Jahren hatte sich in In den späten 1970er Jahren wurde auch Alten- werk – das wäre ein Verhängnis«, schwelle der Umweltgeschichte?, in: HA 6.4.1974. in: Franz-Josef Brüggemeier / Altenwerder der Widerstand noch auf die unmittelbar werder zu einem Ansatzpunkt der grün-alternativen Jens Ivo Engels (Hg.), Konflikte, Betroffenen beschränkt und war ökonomisch motiviert Umweltbewegung in der Hansestadt und zu einem 40 Vgl. Reinmar Grimm / Nicolaus Konzepte, Kompetenzen. Beiträge Peters / Otto Rohweder, Vorstudie zur Geschichte des Natur- und gewesen. Auch in Neuwerk argumentierte die »Gesell- Thema in den Bürgerschaftswahlkämpfen ab 1982. zu einem ökologischen Gesamt- Umweltschutzes seit 1945, Frank- schaft für Natur und Umweltschutz Cuxhaven« mit Die Grün-Alternative Liste (GAL) hielt der offiziel- lastplan für die Niederelberegion, furt am Main 2005, S. 124 – 144; Hamburg 1977. Patrick Kupper, Die »1970er der Schädigung des Tourismus durch den geplanten len Hafenpolitik ihre Kritik der Ideologie des Wirt- 41 Vgl. Heinz-Julius Rieper, Wis- Diagnose«. Grundsätzliche Über- »Industriekoloss« vor der Küste. Durch eine Eingabe schaftswachstums entgegen und erklärte, den Angaben senschaftlicher Ausschuß legt legungen zu einem Wendepunkt an den für Umweltfragen zuständigen Bundesinnen- über den Flächenbedarf im Hafen sei kein Glauben gesamtökologischen Bericht zum der Umweltgeschichte, in: Archiv Projekt Scharhörn vor, in: Berichte für Sozialgeschichte 43 (2003), minister Hans-Dietrich Genscher (FDP) erreichte man zu schenken. Man bezweifele »grundsätzlich, daß die und Dokumente aus der Freien S. 325 – 348. im Mai 1971 sogar die Entsendung einer Prüfungs- Behauptungen des Senats stimmen, nur durch die und Hansestadt Hamburg, Nr. 495, 37 Argumente und Aktivitäten in: kommission nach Hamburg.37 Bis Mitte 1974 sammel- Zerstörung von Altenwerder, und 9.12.1976. Vgl. aus der Behörde Dokumentation gegen das Ham- selbst bereits StaHH 371-16 II, burger Neuwerkprojekt, hg. von ten die Cuxhavener 30 000 Unterschriften gegen das könnte die Leistungsfähigkeit des Hafens gewährleistet 1395: Hamburgs Vorhafenplanung der Gesellschaft für Natur- und »Verbrechen an der arbeitenden Bevölkerung unseres werden«.42 Letztlich kam die Umweltbewegung aber an der Elbmündung [Bd. 8]: Gut- Umweltschutz Cuxhaven / Land achten Hans Laucht, Berücksich- Hadeln e.V., Cuxhaven o. J. (1971); Landes«, während die Hamburger mit Blick auf den gegen die wirtschaftliche Zentralstellung des Hafens in tigung von Fragen der Umweltbe- Christian Ritter, Kein »Schlick- Freizeitwert der Region von einer Aufwertung ausgin- Politik und öffentlichem Bewusstsein in der Stadt nicht einflussung bei der Planung des town« – oder Aufstand gegen gen, weil der Verbindungsdamm zum Festland auf der an. Trotz der langen Interimsperiode des geräum- Tiefwasserhafens Neuwerk / Schar- Hamburg, in: Welt am Sonntag, hörn, Hamburg, Februar 1973. 38 18.4.1971; StaHH 371-16 II, 1393: Südseite eine Dünenlandschaft bieten sollte. ten, aber noch keiner Nutzung zugeführten Geländes 42 Mitgliederrundbrief der Alter- Hamburgs Vorhafenplanung an Früh wurden die Gegner aber auch von Naturwis- gelang es nicht, die Hafenerweiterung in Altenwerder nativen Liste Hamburg Nr. 1 der Elbmündung [Bd. 6]: Bundes- (20.1.1982), S. 4. Vgl. auch Ham- ministerium des Innern / Streit an senschaftlern mit ökologischen Argumenten unter- zu verhindern, und für das Scheitern des Tiefwasserha- burg: Angst vor Alternativen, in: Staatskanzlei, 18.3.1971: Planung stützt. So prangerte der Botaniker Otto Rohweder aus fens spielte die ökologische Kritik nur eine Nebenrolle. Der Spiegel, Nr. 22 (31.5.1982), eines Tiefwasserhafens bei der 2 S. 17 – 22; »Hände weg von Moor- Insel Neuwerk. Zahlreiche weitere Zürich im April 1974 die Zerstörung von 100 km Watt Der Protest gegen beide Projekte stand zusammen mit burg«, ebd., Nr. 50 (13.12.1982), Dokumente in: StaHH 371-16 II, an und erklärte, »daß Vorteile dieser Industrialisierung der öffentlichen Anprangerung der Verschmutzung S. 42 – 48; Jörg Wischermann, 1394: Hamburgs Vorhafenplanung Anpassung und Gegenwehr. Die an der Elbmündung [Bd. 7]. nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zugute kämen der Elbe durch Hafen und Industrie sowie dem teilwei- Parlamentsbeteiligung der Grün- 38 Vgl. StaHH 371-16 II, 1395: und daß überhaupt Wirtschaftswachstum nicht gleich- se militanten Widerstand gegen die Atomkraftwerke Alternativen Liste Hamburg und Hamburgs Vorhafenplanung an zusetzen sei mit wachsender Zufriedenheit.«39 Ham- an der Unterelbe dennoch für einen politischen Wan- ihre Folgen in der ersten Hälfte der Elbmündung [Bd. 8]: Behörde burger Wissenschaftler wie der Hydrobiologe Nicolaus del, der 1970, als Helmuth Kern sein Zukunftskonzept der achtziger Jahre, Frankfurt am für Wirtschaft und Verkehr / Amt Main 1992. 43 für Strom- und Hafenbau, August Peters und der Zoologe Reinmar Grimm unterstützten für die Region entwickelte, noch nicht abzusehen war. 43 Vgl. »Wehren, verstecken, weg­ 1971: Die wichtigsten Planungs- ihn. Mit ihrer Kritik regionaler Wirtschaftskonkur- lopen«. Bürger-Opposition gegen gedanken zum Tiefwasserhafen Bau von Atomkraftwerken und Neuwerk / Scharhörn und zu renz und der Forderung nach einem »ökologischem Industrialisierung der Unterelbe, seinen Wirkungen auf die Umwelt Gesamtlastplan« für die Unterelbe gelangten sie quasi in: Der Spiegel, Nr. 15 (5.4.1976), in Stichworten; Stellungnahme zur S. 89 – 92; Die Katastrophe wird Eingabe der Naturschutzgesell- aus der entgegengesetzten Richtung zu ähnlichen Vor- zum Alltag. Gegen die Industriali- schaft Cuxhaven e. V. an die Inter- stellungen wie Helmuth Kern über länderübergreifen- sierung der Unterelbe, hg. von der parlamentarische Arbeitsgemein- 40 Libertären Assoziation / Gruppe schaft in Bonn; Ulrich Schmidt, de Kooperation. Im Mai 1975 setzte die Stadt selbst Schöne Holstenstraße, Hamburg Neuer Hafen für Hamburg. einen Ausschuss zur Untersuchung gesamtökologischer 31981.

44 45 44 Vgl. Hamburg als Industrieplatz, 3. Der Hafen als Ausgangspunkt einer um Industrieansiedlungen und die Einbettung der herkömmlichen (Han- hg. von der Handelskammer Ham- burg und der Behörde für Wirt- ­Industrialisierung der Region dels-)hafenfunktion der Stadt in ein breiter angelegtes, Industrie-orien- schaft und Verkehr der Freien und tiertes Konzept, das auf bestehenden Stärken aufbauen sollte. Auf welche Hansestadt Hamburg, Hamburg 1952. Die Reform der Hafenorganisation und die Erwei- Dimensionen man dabei hoffte, zeigen z. B. konzeptionelle Überlegungen 45 Vgl. das Teilgutachten des Welt- terung des Hafengebiets waren Teil eines etablier- im Amt für Wirtschaftspolitik über die Auswirkungen der Ansiedlung wirtschaftlichen Archivs: Wolfgang ten Musters städtischen politischen Engagements für eines industriellen Großbetriebs mit 10 000 Beschäftigten.47 Später zog man K. A. Disch, Die industriewirt- schaftliche Bedeutung des Hafen- diesen zentralen Wirtschaftszweig. Dabei hatte es im intern sogar in Erwägung, von dem Grundprinzip, im Hafen keine Flächen und Handelsplatzes Hamburg in Hafen oder in unmittelbarer Nachbarschaft neben den zu verkaufen, abzuweichen, und bemühte sich um die juristische Absiche- Erzeugung und Absatz, Hamburg Gewerken und Umschlagsbetrieben an den Kais immer rung eines »modernen Hafenbegriffs«, um auch für Industrieansiedlungen 1961; Joachim Klaus Zeidler, Sie 48 ziehen ans Wasser. Industrie, Han- schon weitere Unternehmen gegeben, die aus unter- Flächen enteignen zu können. del, Hafen und Hinterland – Ein schiedlichen Gründen die Nähe zum Wasser schätzten, Kern dachte vor allem hier in größeren räumlichen Kategorien. Es »neues Hamburg-Bild«, in: Die Zeit 19 (8.5.1964), Sonderbeilage darunter natürlich vor allem die Werftindustrie und ging ihm um die Bildung industrieller Zentren entlang der Unterelbe bis Hamburg, S. V f.; Paul Nevermann, die Petrochemie. Bereits in den 1950er Jahren war in ins Wattenmeer hinaus nach Neuwerk. Solche Pläne bedeuteten für die Hamburgs Weg in die Zukunft. Rede zum Haushalt 1965 vor Hamburg, übereinstimmend mit internationalen Ent- angrenzenden Regionen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ein der Bürgerschaft, gehalten am wicklungen, über eine Stärkung der Industriefunktion 9. Dezember 1964, Hamburg 1965, 44 S. 6 – 14; Hans-Gerhard Voigt, des Hafens nachgedacht worden. Das 1961 ausge­ Die Dynamik der industriellen wiesene Hafenerweiterungsgebiet war ausdrücklich Standortbedingungen in den Welt- zum Teil für Industrieansiedlungen bestimmt gewesen. häfen des kontinentaleuropäischen Kernraumes, in: Zeitschrift für Wissenschaftliche Gutachten ebenso wie Stellungnah- Verkehrswissenschaft 35 (1964), men der Handelskammer unterstützten die wechsel- S. 48 – 60. seitige Ergänzung von Hafen- und Industriepolitik, die 46 Leitlinien, S. 7. Vgl. auch Bespre- chung der Großen Anfrage der Senat wiederholt zu einem wichtigen Ziel erklärte. von Blumenfeld und Gen. betr. Dabei hoffte man neben der klassischen Hafen­industrie Hafenerweiterungsgebiet, in: Verhandlungen der Bürgerschaft auch auf neue Branchen und verhandelte z. B. mit der der Freien und Hansestadt Ham- Volkswagen AG über den Bau eines Zweigwerks auf burg, 6. Wahlperiode, 19. Sitzung, 22.2.1967, S. 723 – 741. dem Gelände der 1962 in Konkurs gegangenen Schlie- 45 47 Vgl. StaHH 371-16 II, 1718: Stand- ker-Werft. Die »Leitlinien« von 1965 hatten »unmit- ortwahl der Industriebetriebe telbar wirksame Bemühungen um die Erweiterung und [Bd. 1]: Behörde für Wirtschaft und Ergänzung des Hamburger Industriepotentials« in den Verkehr / Amt für Wirtschaftspoli- tik 20.1 / Petersen, 7.12.1966. Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik für die kommenden 46 48 Vgl. StaHH 371-16 II, 1290: Jahre gestellt. Hafenerweiterungsgesetz [Bd. 1]: Auch im Bereich der Industriepolitik bedeuteten die Briefwechsel zwischen dem Jus- titiariat des Amts für Strom- und späten 1960er und frühen 1970er Jahre in Hamburg Hafenbau und dem Amt für damit eher eine Weiterentwicklung als einen deutli- Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Stadt und dem Reynolds-Konzern im Hamburger Wirtschaftspolitik über die Novel- chen Bruch mit der Vergangenheit. Helmuth Kern for- Rathaus am 28. Mai 1969 mit J. Louis Reynolds, Wirtschaftssenator Helmuth Kern und lierung des Hafenerweiterungsge- Finanzsenator Gerhard Brandes. Im Hintergrund (mit Zigarre) Bürgermeister Herbert Weichmann. setzes, 14.4.1970 und 5.5.1970. cierte allerdings in seiner Amtszeit die Bemühungen Quelle: Staatsarchiv Hamburg, Conti-Press: StAHH 720-1-388-00_CP 61958-44a

46 47 51 50 49

Ch 48 1970 K aus Leidenschaft, Hamburg 2005. macher Willy Korf. Stahl-Rebell Feuer OliverVgl. Der Driesen, Delta-Hafen, in:HA 5.4.1969. S. 272-274;Rotterdam plant den terdam 1882 havenbedrijf dergemeente Rot- lijke handelsinrichtingen enhet dokken enveren. Gemeente De - J.Vgl. U. Brolsma, Havens, kranen, (27.6.1966), S.26. im Revier, Spiegel, in:Der Nr. 27 »Prognos-Prognose«.Vgl. Trist wir in in Ham Hafenburger Herausfor K oopera onkurrenz. d ris t en 1960er un en er Ja schaft t oph h tion un ren Strupp – erungen derderungen spolitik 2006, Utrecht 2007, d d

­

­ Aus der Forschung Hafenindustriegebiets auf 24 eine Verfünffachungdischen Regierung desdortigen mit2000« sah Milliarden-Investitionen derniederlän - maßen diente mehr einmal Rotterdam: »Plan Dessen notwendig war. AlsVorbild und Schreckbild gleicher streichen, dass dieSchaffung zusätzlicher Arbeitsplätze bare Rezession von 1967 mers Willy Korf auf Waltershof. Ansiedlung derHamburger Stahlwerke desUnterneh- Prognos AG bereich, voraus. Diedüstere Zukunftsprognose der Infra massive staatliche Vorleistungen Ausbau beim der punkten inLandwirtschaft und Touristiksetzten und dramatisches Umsteuern von den bisherigen Schwer minium-Werks buchstäblich denStartschuss, Anfang Kern auf Finkenwerder zunächst den Bau für desAlu- Reduktionsanlage zuerrichten. Im September 1970gab wicklungsabteilung hier anzusiedeln und eine Bauxit- in derHansestadt zuversteuern, dieeuropäische Ent- ten Europaaktivitäten zumachen und deren Gewinne ger Niederlassung zurMuttergesellschaftihrer gesam- wurde von denAmerikanern außerdem, dieHambur zu können. In Aussicht gestellt, nicht aber verwirklicht, meininteresses« inderUnternehmenspolitik verweisen »besondere Möglichkeit derWahrnehmung desAllge- Stadt gehalten, um gegenüber der Öffentlichkeit auf die 90 Prozent von Reynoldsund zu10Prozent von der Aluminium Hamburg GmbH«. Ihre Anteile wurden zu Rathaus denVertrag dieGründung über der »Reynolds der amerikanische Konzernchef J. Louis Reynoldsim zeichneten Kern, Finanzsenator Gerhard Brandes und Reynolds-Konzerns werden. Am 28.Mai 1969unter Bau eines Aluminium-Werks desUS-amerikanischen Projekt der Industriepolitik desSenats sollte der aber Einen ersten Erfolg erzielte Kern 1969mit der ­struktur, vor imEnergie- und allem Verkehrs- 49 und die auch in der Hansestadt spür / 68 schienen zuunter aber 000 Hektar vor. 51 Das Leuchtturm- Das 50 ------Conti-Press: StAHH 720-1-388-00_CP 67066-8 Conti-Press: 720-1-388-00_CP StAHH Bürgermeister Weichmann undSenator Kern. Quelle: Staatsarchiv Hamburg. fürdasReynolds-Aluminiumwerk»Startschuss« J. am22.September 1970 mit Louis Reynolds, 49 52 Überblick in: Aluminium aus 1973 war das Walzwerk und 1974 die erste Ausbaustufe Steuergeldern für sich herauszuholen.55 Reynolds hatte in den Verhandlun- »Onkel Kerns Hütte«, in: HA 52 30.5.1994. Weitere Zusagen nach des Schmelzwerks betriebsbereit. gen offen gefordert, Hamburg müsse Wettbewerbsnachteile ausgleichen, StaHH 131-2, A 3 1969, Bd. 5: Schon die Ansiedlung von Korf war subventioniert die das Unternehmen »angesichts der staatlichen Förderungsmaßnahmen Drucksache für die Senatssitzung Nr. 289, verteilt am 20. Mai 1969, worden und das Arrangement mit Reynolds wurde nur in den meisten anderen Gebieten der Bundesrepublik und auch im euro- S. 7, 5. möglich durch Hamburger Vorleistungen im dreistelli- päischen Ausland hinnehmen« müsse. Kern dagegen war stolz darauf, die 53 StaHH 131-2, A 3 1969, Bd. 5: gen Millionenbereich für die Erschließung des 126 Hek- »hamburgische Industriepalette […] um einen bisher in Hamburg nicht Drucksache für die Senatssitzung Nr. 289, verteilt am 20. Mai 1969, tar großen Betriebsgeländes: Von dem 1969 errechneten vertretenen zukunftsträchtigen Materialsektor erweitert« zu haben und Ergänzung: Zahlenübersichten Investitionsvolumen von 610 Mio. DM sollte Reynolds sah darin einen »Schallmauerdurchbruch für Industrieansiedlungen«. Eine zum Projekt Reynolds Aluminium zunächst nur 30 Mio. DM tragen, die Stadt dagegen Gesamtinvestition von rund 600 Mio. DM werde das Augenmerk übersee- Hamburg GmbH. 130 Mio. DM. Hinzu kamen ungesicherte Bürgschaf- ischer, europäischer und deutscher Konzerne auf Hamburg lenken und 54 StaHH 131-2, A 3 1969, Bd. 5: 56 Drucksache Nr. 289, S. 3. ten für bis zu 450 Mio. DM. Außerdem gewährte man großen Firmen würden kleinere folgen. 55 Michael Jungblut, Milde Gabe Reynolds für die energieintensive Aluminiumherstel- Zwar siedelten sich mit Bayer und Dow Chemicals tatsächlich weitere für Konzerne, in: Die Zeit 16 lung noch einen günstigen, für 20 Jahre garantierten industrielle Großbetriebe an der Unterelbe an, aber die Hoffnung auf Rey- (18.4.1969). Strompreis der städtischen Hamburger Electricitäts- nolds als Initialzündung für weitere Projekte im Hamburger Hafen blieb 56 StaHH 131-2, A 3 1969, Bd. 5: Drucksache Nr. 289, S. 15, 17; Werke (HEW), dessen Kostenunterdeckung von bis zu unerfüllt. Stattdessen wurde das Aluminiumwerk selbst rasch zum Prob- ebd., Ablage 2: Wirtschaftliche 83 Mio. DM ebenfalls aus dem städtischen Haushalt lem. Frühzeitig fuhr die Hütte angesichts des Überangebots an Aluminium Auswirkungen des Projektes 53 »Reynolds Aluminium Hamburg«, auszugleichen war. In ihrem vertraulichen Bericht für auf dem Weltmarkt und der verringerten Konkurrenzfähigkeit durch die S. 4. Hinweis auf die Konkurrenz den Senat hoben Kern und sein Staatsrat Peter Deneffe DM-Aufwertungen von 1969, 1971 und 1973 Verluste ein. Rotterdams und Antwerpens auch in: ebd., Bd. 13: Senatsdrucksache hervor, dass es in den Verhandlungen mit den Ame- Als ein wichtigerer Faktor als bei Neuwerk erwies sich schließlich hier Nr. 702, verteilt am 4.11.1969: rikanern, bei denen sich »streng rational begründete die Umweltproblematik, allerdings weniger über öffentliche Proteste, son- Erschließung eines Grundstückes Überlegungen mit emotionalen Momenten« gemischt dern in Form klug angelegter Gerichtsverfahren, die sich das »archaische« im Hafenerweiterungsgebiet für 57 ein Aluminiumwerk, S. 3; Zitat hätten, zunächst um die Herstellung eines »gegensei- Genehmigungsverfahren – so der FDP-Politiker Burkhard Hirsch – und Kern in: »Hier entsteht ein neuer tigen Vertrauensverhältnisses« gegangen sei. Dadurch die Unerfahrenheit bzw. Kulanzbereitschaft Hamburger Behörden in den Ruhrpott«. SPIEGEL-Report über die Industrialisierung der Unter­ seien manche zu Ungunsten Hamburgs abweichende Anfangsjahren der Umweltschutzgesetzgebung zunutze machten. Die elbe, in: Der Spiegel, Nr. 44 (1974), Regelungen zustande gekommen.54 im Dezember 1973 rückwirkend erteilte Bau- und Betriebsgenehmigung S. 49 – 67, hier S. 57. Vgl. auch den Beitrag des Reynolds-Beraters »Wer zum Grübeln neigt, mag sich an dieser Stelle enthielt scharfe Umweltauflagen. Eine gerichtliche Stilllegung des Gesamt- Bernard Jacknin, Wirtschaftliche fragen, welche Rechtfertigung es wohl dafür gibt, daß betriebs konnte abgewendet werden, aber benachbarte Bauern verhinder- Auswirkungen des Projekts »Rey- nolds Aluminium Hamburg«, in: deutsche Steuerzahler auf dem Umweg über solche ten mit ihren Klagen wegen angeblicher Schäden durch Fluoremissionen Berichte und Dokumente aus der Industrieansiedlungsprogramme die Taschen amerika- der Hütte im Sommer 1974 zunächst den Betriebsbeginn der dritten Aus- Freien und Hansestadt Hamburg, nischer Aktionäre füllen«, monierte die ZEIT wenige baustufe des Werks. Dass es dabei nicht nur um die Ökologie ging, sondern Nr. 177, 28.5.1969, das Projekt entspreche in idealer Weise den Wochen vor Vertragsabschluss. Die Zeitung verwies auch darum, die Stadt zu einem überteuerten Ankauf der Ländereien im wirtschaftspolitischen Zielsetzun- auf ein Grundproblem dieser Form von industrie- Hafenerweiterungsgebiet von 1961 zu bringen, stellte Kern in einem Gast- gen des Senats. orientierter Wirtschaftspolitik, nämlich den Konkur- beitrag für die ZEIT unter der provokanten Überschrift »Umwelt macht 57 Zitiert nach: »Hier entsteht ein 58 neuer Ruhrpott«, S. 57. renzkampf der Länder um Investoren und die Vielfalt nicht satt« heraus. 58 »Alu-Hütten müssen in die unterschiedlicher Förderprogramme, die es poten­tiel­ Ob die Amerikaner Anfang 1975 dieser Konflikte müde waren oder die Wüste«, in: Der Spiegel, Nr. 31 len Interessenten leicht machten, das Maximale an Gelegenheit ergriffen, ihr defizitäres Zweigwerk schnell abzustoßen – sie

50 51 63 62 61 60 59

Ch (2001/2), S. 7 –57. S. (2001/2), ger Wirtschafts-Chronik N. F. 2 Westdeutschland, in:Hambur in (1945 –1975) Nachkriegszeit im Deutschen der Seeschiffbau optimierbaren Transportmoduls und Ölschock. Zum Leitbild des Zwischen Wachstumseuphorie FrachtschiffContainer. zum 1990; Johanna Meyer-Lenz, Vom die Politik desSenats, Hamburg des Schiffbaus 1970 in Hamburg. Niedergang Der Werftensterben Kloberg, Erik Vgl. St. John’s 1998,S.355 Transport Industries since 1850, Internationalization of Sea the laftis (Hg.), Global Markets. The (29.7.1974), S.27 52 in: David J. Starkey Shipping Industry since 1960s, the the Experience Theof Japanese International Competitiveness: ShinVgl. Goto, Globalization and pott«, S.49 »Hier entsteht einneuer Ruhr Hamburg 1976. Verkehr und Landwirtschaft, von derBehörde Wirtschaft, für Hamburger Wirtschaftspolitik, hg. Arbeitsplätze. ’75der Leitlinien Hamburg 1975;Sicherung der der Handelskammer Hamburg, burg Industrieplatz, als hg. von KennzeichenVgl. Vielfalt. Ham- 24.3.1975. lernt umzudenken, in:HA Hans Henning Kroll, Hamburg 33(9.8.1974). Die Zeit Kern, Umwelt macht nicht satt, in: 1970 K wir in in Ham Hafenburger Herausfor K oopera onkurrenz. d ris t en 1960er un en er Ja schaft t oph h tion un – ren Strupp 67 (Zitat: S.52). erungen derderungen spolitik – 29; Helmuth / – d d Gelina HarGelina 1988 und –

­ 383.

- - - Aus der Forschung kommentierte dasHamburger Abendblatt kulären Schritt nicht erlauben noch einmal können, punkt Man sein.« werde sich einen solchen spekta- Hamburgs Wirtschaftspolitik dürfte diesein Wende - Hütte‹ bezeichnete Unternehmen ausgehen wird, für subventionierte und vom Volksmund ›Onkelals Kerns Feld zuüberlassen. europäischen Konkurrenten Rotterdam wie nicht das weiteres Mal darauf, dass esauch gegangen darum sei, Entscheidung getroffen ein zu haben und verwiesen Kern darauf, beharrten 1969 eine verantwortungsvolle parlamentarischen Sonderausschuss. Weichmann und tragsverhandlungen beschäftigten bis Mai 1978einen 1975restrukturiert. DieHintergründeber derVer wurde mit zusätzlichen Anteilseignern zum1.Okto - re Millionenbeträge aufzuwenden. Unternehmen Das ihrer Investitionen und der1200Arbeitsplätze weite - ternehmen und zurück zwangen dieStadt, zurRettung abruptzogen sich jedenfalls aus demGemeinschaftsun- hatte, sollte endlich Kooperation treten. des SPIEGELs dasgesamte Unterelbegebiet gefährdet Ämterkonkurrenz«,eller dienicht nur nach Ansicht »ministerieller Wachstumsbesessenheit und provinzi- renz, Fehlsteuerungen durch diestaatliche Bereitschaft Hafen –lokalpatriotisch motivierte Stand­ Überwindung derLandesgrenzen. Überwindung ler Zusammenarbeit und einer wirtschaftspolitischen vorgebrachtdert wurde dieForderung nach regiona- tatsächlichsignalisierten einen Kurswechsel. Unverän- politik mit ihrem Fokus auf und Mittelbetrieben Klein- vorgelegten desSenats dieWirtschafts »Leitlinien« für - auf denHafen zukonzentrieren, und dieAnfang 1976 die Handelskammer mahnte an, sich nicht dabei nur die Einwerbung zusätzlicher Arbeitsplätze aktuell, aber »Wie auch immer das Gerangel hoch um dieses Viele Probleme der»neuen« Industriebetriebe im 60 An dieStelle 61 . 59 Zwar blieb ort ­kon ­kur - ­ ten Erfolgen vorhandenezumal geführt, Zugewinne durch Einbrüche im bundesdeutscher Wachstumsregionen zuetablieren, nicht zuden erhoff- hochwertige Arbeitsplätze zuschaffen und die Stadtdamit indererstenLiga imHafentrieben auch –oder ineinem Industriehafen auf Neuwerk –neue Krisenhafte Entwicklungen 1980er setzten erstfrühen inden Jahren ein. des Umschlags der im Jahr geführt, darauf aufgeholt wieder worden war. Weltwirtschaftskrise 1973 Weichen gestellt, diedenHafen Jahrzehnte für prägen sollten. die Selbst Hafenwirtschaft durchgeführt und organisatorische und raumplanerische in weitgehender politischer Autonomie, hatte Hamburg Reformen inder ten, angetrieben von internationalen Entwicklungen imGüterverkehr, aber Gestützt auf Planungen, 1960erJahre diebis indiefrühen zurückreich- der Hafenwirtschaft im engeren Sinn hatten sichallerdings ausgezahlt: nicht viel geblieben. Diepolitisch beeinflussten Anpassungsprozesse in Anfang desJahrzehnts inderRealität der Hamburger Wirtschaftspolitik In derzweiten Hälfte der1970er Jahre war von dem Zukunftsoptimismus Bilanz: Vom Z Aufstieg vor Japans allem unübersehbar war staatliche Subventionen und Steuervorteile noch behauptet, auch wenn der Anpassung an denraschen Wandel dernachgefragtensowie Schiffstypen Schiffbauer im internationalen Wettlauf umReedereien, Aufträge der die burger Werften. 1970er frühen Bis indie Jahre hatten sich diedeutschen Entwicklungen –galten auch dieklassische Hafenindustrie: für dieHam- zu Subventionen, schwer zuberechnende Einflüsse weltwirtschaftlicher Schiffsproduzenten auf den10. Platz zurückgefallen. die Krise. Bis 1978waren diebundesdeutschen Werften vom zweitgrößten der deutschen Küste inderzweiten Hälfte der1970er Jahre direkt aber in 1973 aufgrund derÖlkrise der EWG, derVerfall desDollars und dieStornierungswelle derReedereien Schwierigkeiten schon andeuteten. Subventionswettläufe selbst innerhalb handlungen derGroßwerften in Hamburg, Bremen und Kiel kommende bzw. Einmischung der Politik Jahre über hinweg Fusionsver betriebenen Dagegen hatte dieStrategie, durch Anwerbung von großen Industriebe- ukunftsoptimismus zurKrise? / / 74 hatte nur zueinem kurzfristigen Einbruch 74 führten angesichts74 führten derÜberkapazitäten an 62 und diemit Unterstützung 63 53 - 64 Vgl. zu diesem bis heute aktuellen Schiffbau konterkariert wurden. Insgesamt sank von Alexandra Jaeger Konfliktfeld zuletzt: Winfried 1960 bis Mitte der 1980er Jahre die Zahl der Industrie- Osthorst, The Rise of a Container Region. Sectoral Transformation arbeitsplätze in Hamburg um ein Drittel. Hier hatten Der Radikalenbeschluss in Hamburg and Environmental Conflicts sich die Grenzen staatlich gesteuerten Strukturwandels in Northwest . A Case of Multi-Level Policy Making, gezeigt: Neben Fehleinschätzungen bei Details und in den 1970er Jahren Baden-Baden 2010; Dirk Schubert, nicht planbaren weltwirtschaftlichen Einflüssen blieb Stürmische Zeiten für die nord- Die Harburger Bürgerinitiative gegen die Entlassung der Lehrerin das Konkurrenzverhältnis zu den anderen norddeut- westdeutschen Seehafenstädte, Elke Leppin in: Raumplanung 146 (2009), schen Küstenländern ein zentrales Problem. Es ließ S. 199 – 204; Claas Wowries, Die Kooperation der norddeutschen sich nicht einfach durch einseitige Mahnungen Ham- Bundesländer. Eine Analyse am burgs zu regionaler Zusammenarbeit lösen und kam Beispiel der Seehafenpolitiken auf den unterschiedlichsten Feldern – von der Planung »Es geht […] um eine Grundfrage der Demokratie: ob nämlich die Bremens, Hamburgs und Nieder- sachsens, Frankfurt am Main 2008. von Container- und Tiefwasserhäfen über den kosten­ im Grundgesetz garantierten Rechte auch im Bereich des öffentlichen trächtigen Wettbewerb um neue Investoren bis zur ­Dienstes zu gelten haben. Der ›Fall‹ Elke Leppin ist nicht eine Sache, Alexandra Jaeger Verteidigung der eigenen Stellung im Schiffbau – zum die diese Lehrerin allein angeht. Hier geht es um die Glaubwürdigkeit Der Radikalenbeschluss 64 1 in Hamburg in den 1970er Tragen. unserer Verfassung.« Jahren Der ideologisch gestützte Konsens der etablierten Parteien und der Interessengruppen in Hamburg über o lautete eine Stellungnahme einer Bürgerinitiative im Hamburger Anmerkungen die Ausnahmestellung des Hafens blieb erhalten: Bei S Stadtteil , die sich 1972 / 73 dagegen wandte, dass die Volks- 1 Senatsamt für den Verwaltungs- dienst an Leppin, 4.10.1972, diesem ging es nicht nur um Wirtschaft, sondern auch und Realschullehrerin Elke Leppin wegen Zweifeln an ihrer Verfassungs- abgedruckt in: Berufsverbote in um die Identität der Stadt. Der ökologische Protest treue aus dem Schuldienst entlassen werden sollte. Entlassungen und Hamburg. Eine Dokumentation der Jungsozialisten in der SPD gegen Umweltverschmutzung und Flächenverbrauch Nichteinstellungen drohten in den 1970er Jahren zahlreichen Lehrern, Landesverband Hamburg und der wurde mindestens bis zu Beginn der 1980er Jahre noch die wie Leppin in der DKP oder anderen so genannten verfassungsfeindli- Vereinigung demokratischer Juris- nicht unmittelbar wirkungsmächtig. Die öffentlichen chen – meist kommunistischen – Organisationen aktiv waren. ten [1973], FZH-Archiv, Ordner Radikalenerlass 1972 – 1974. Kampagnen der Cuxhavener Gegner Neuwerks und Grundlage war der Radikalenbeschluss von 1972, der so genannte Ver- 2 Vgl. dazu Wolf-Dieter Narr, Bür- vor allem die gerichtlichen Auseinandersetzungen um fassungsfeinde vom öffentlichen Dienst fernhalten sollte und in den 1970er ger- und menschenrechtliches die zulässigen Emissionen bei Reynolds deuteten aber Jahren die politische Öffentlichkeit polarisierte: Zahlreiche Protestgrup- Engagement in der Bundesrepub- 2 lik, in: Roland Roth / Dieter Rucht zumindest an, welchen neuen Herausforderungen sich pen gründeten sich – sogar im Ausland bildeten sich Komitees gegen (Hg.), Die sozialen Bewegungen in die Hamburger Hafenwirtschaftspolitik in Zukunft zu die ›Berufsverbote‹, die die Bundesrepublik der »Gesinnungsschnüffelei« Deutschland seit 1945. Ein Hand- buch, Frankfurt am Main. u. a. stellen hatte. bezichtigten. In Parlamenten, Presse, Universitäten, Parteien und Verbän- 2008, S. 347 – 362. den wurde über die Verfassungsmäßigkeit des Beschlusses und eine mögli- 3 Vgl. Dominik Rigoll, »Was täten che Liberalisierung der Einstellungspraxis gestritten.3 Sie, wenn quer durch Paris eine Im Folgenden beschreibe ich den Protest gegen den Radikalenbeschluss Mauer wäre?« Der Radikalenbe- schluss von 1972 und der Streit um exemplarisch am Beispiel der Harburger Bürgerinitiative, die sich 1972 die westdeutschen Berufsverbote. gründete. Die Bürgerinitiativen, die sich vor allem in den 1970er Jahren Deutsch-deutsch-französische Verflechtungen, in: Heiner Tim- als neue Form zivilgesellschaftlichen Engagements entwickelten, sind mermann (Hg.), Historische für die Untersuchung des Radikalenbeschlusses insofern interessant, als Erinnerung im Wandel. Neuere

54 55 Alexandra Jaeger hier – entgegen dem dominanten Diskurs über ›Radi- [rechtfertigen]«.6 In Folge des Beschlusses wurde bei ›Verfassungsfeinde‹ und ehemalige Der Radikalenbeschluss Bedienstete des ›Dritten Reiches‹ in Hamburg in den 1970er kale im öffentlichen Dienst‹, der in Medien und Parla- allen Bewerbern für den öffentlichen Dienst und z. T. im öffentlichen Dienst der Bun- Jahren menten ausgetragen wurde – unbekanntere Akteure ins bei bereits Beschäftigten eine Anfrage beim Verfas- desrepublik Deutschland, unver- öffentlichte Diss., Berlin 2010. Ein Licht rückten: Lokalpolitiker, Eltern, Lehrer und Pas- sungsschutz gestellt: Von 1972 bis Mitte der 1980er Dank geht an Dominik Rigoll für Forschungen zur deutschen Zeit- die Überlassung des Textes. geschichte unter besonderer toren. Gerade das Engagement dieser Personen macht Jahre wurden bundesweit ca. 3,5 Mio. Personen auf Berücksichtigung der DDR-For- einen spezifischen Umbruchcharakter der 1970er Jah- ihre Verfassungstreue hin überprüft, ca. 35 000 wur- 7 Dazu kamen ca. 2000 Diszipli- schung, Berlin 2007, S. 603 – 623; 7 narverfahren, aufgrund derer ca. Gerard Braunthal, Politische Loya- re deutlich: eine gesellschaftliche Öffnung gegenüber den als verdächtig gemeldet und etwa 2250 abgelehnt. 250 Beamte entlassen wurden. lität und Öffentlicher Dienst. Der Kommunisten. Hatten die Rechte von Kommunisten Ende der 1970er Jahre wurde die Regelanfrage beim Hierbei handelt es sich um Schät- »Radikalenerlaß« von 1972 und in der Hochphase des Kalten Krieges im Wesentli- Verfassungsschutz im Bund und den sozialliberalen zungen. Braunthal, Politische die Folgen, Marburg 1992. Loyalität, S. 9. Es gibt bisher keine chen die KPD selbst und ihre Vorfeldorganisationen Ländern abgeschafft und zunächst abgelehnte Bewer- quantitative empirische Untersu- 4 Ich untersuche in meinem Disser- 8 chung. tationsprojekt die Umsetzung des beschäftigt, engagierten sich nun auch Nichtkommu- ber teilweise eingestellt. Radikalenbeschlusses in Hamburg nisten für DKP-Mitglieder. Der Ministerpräsidentenbeschluss und die damit 8 Vgl. für die Debatten um eine von 1971 bis 1987. Liberalisierung der Einstellungs- Ich skizziere zunächst kurz den Radikalenbeschluss einhergehenden Nichteinstellungen in den öffentli- praxis in Hamburg Alexandra 5 Beamtenrechtsrahmengesetz Jaeger, Der Hamburger Beamten­ (BRRG) § 4 Abs. 1 Nr. 2. Zudem und das Vorgehen in Hamburg und stelle danach die chen Dienst wurden in der öffentlichen Diskussion ernennungs­aus­schuss. Ein Gre- muss sich der Beamte »durch sein Arbeit der Harburger Bürgerinitiative sowie die staatli- meist als »Radikalenerlass« oder »Extremistenbe- mium zwischen Sachorientierung gesamtes Verhalten zu der freiheit- 4 und Politisierung zur Zeit des lichen demokratischen Grundord- chen Reaktionen dar. Dabei gehe ich insbesondere auf schluss« bezeichnet – der von den Kritikern propa- ›Radikalenerlasses‹ 1972 – 1982, nung im Sinne des Grundgesetzes die Motive für das Engagement in der Bürgerinitiative gierte Begriff »Berufsverbot« erlangte auch im Ausland in: Westfälische Forschungen 61 bekennen und für deren Erhaltung ein, die den Wandel im Umgang mit Kommunisten Verbreitung.9 Die bereits vor dem Beschluss begonne- (2011), S. 405 – 418, S. 414 – 417. eintreten« (BRRG § 35 Abs. 1). Seit 2009: Beamtenstatusgesetz deutlich macht. ne Debatte um die ›Radikalen im öffentlichen Dienst‹ 9 Vgl. z. B. Enzo Collotti, Berufsver- (BeamtStG) §§ 7 Abs. 1 Nr. 2, 33 stand einerseits im Kontext der Ostpolitik der ersten bot, repressione e socialdemocra- Abs. 1 Nr. 3. zia nella Germania Federale, in: sozialliberalen Koalition, bei der sich die Sozialdemo- Belfagor 31 (1976), S. 267 – 311; 6 Beschluß der Regierungschefs Jacques Denis, Liberté d’opinion … des Bundes und der Länder vom Kommunisten als Lehrer? Die Kontroverse um kratie durch Angriffe von konservativer Seite unter Verboten. Les interdictions pro- 28. Januar 1972, in: Hermann Einstellungen in den öffentlichen Dienst in den Druck sah, sich von Kommunisten zu distanzieren. fessionelles en R.F.A., Paris 1976, Borgs-Maciejewski, Radikale im S. 9. Im engen Sinne handelte es öffentlichen Dienst. Dokumente, 1970er Jahren Andererseits erklärt sich der Radikalendiskurs als sich nicht um Berufsverbote, da Debatten, Urteile, Bonn 1973, S. 9. Reaktion auf die Linksentwicklung an den Hochschu- die Ausübung des Berufs nicht Der Radikalenbeschluss ist bisher untersagt wurde. Aufgrund der weitgehend unerforscht. Einen Am 28. Januar 1972 fassten die Ministerpräsidenten len seit Ende der 1960er Jahre und die relative Stärke faktischen Monopolstellung des ersten Überblick bietet die Arbeit der Länder zusammen mit Bundeskanzler Willy Brandt linker studentischer Gruppen, wie dem Marxistischen Staates im Schulbereich kam es des Politikwissenschaftlers Gerard den Radikalenbeschluss. Sie verwiesen dabei auf die Studentenbund Spartakus (MSB), dem Sozialdemo- diesem aber sehr nahe. Ich ver- Braunthal, Politische Loyalität. wende den zeitgenössisch weniger Im Mai 2012 erscheint die erste Beamtengesetze in Bund und Ländern, nach denen in kratischen bzw. Sozialistischen Hochschulbund (SHB) verbreiteten und von Dominik geschichtswissenschaftliche Arbeit, 10 den öffentlichen Dienst nur eingestellt werden darf, und den zahlreichen maoistischen K-Gruppen. Rigoll in die Forschung eingeführ- die das Thema ›Radikaler‹ bzw. ten Begriff »Radikalenbeschluss«, politisch Belasteter im öffentlichen wer »die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die In Hamburg war der MSB im Bundesvergleich beson- da es sich bei dem Beschluss nicht Dienst von 1945 bis zur Einfüh- 11 freiheitliche demokratische Grundordnung im Sin- ders stark und bildete seit dem Sommersemester 1971 um einen Erlass handelte und so rung des Radikalenbeschlusses 5 die problematischen Kategorien untersucht. Der Autorin liegt das ne des Grundgesetzes eintritt«. Die Mitgliedschaft in zusammen mit dem SHB eine AStA-Koalition: CDU, der Extremismustheorie nicht unveröffentlichte Manuskript einer »verfassungsfeindlichen« Organisation sollte nun Springer-Presse und konservative Professoren beklag- benutzt werden müssen. Rigoll, der Dissertation vor: Dominik Radikalenbeschluss, S. 603. Auch Rigoll, Von der ›streitbaren Demo- für Zweifel an der Verfassungstreue ausreichen, die »in ten eine »Unterwanderung« der Hamburger Univer- der Begriff der »Radikalen« weist kratie‹ zur ›inneren Sicherheit‹. 12 der Regel eine Ablehnung des Einstellungsantrages sität durch »Linksextremisten«. Diese Entwicklung Unschärfen auf und ist vor allem

56 57 als Konstruktion zu verstehen, trug dazu bei, dass der sozialliberale Hamburger Senat Die »Bürgerinitiative gegen die Entlassung der des Studentenparlaments. Vermerk Mellmann, Hochschulamt, 7.3.1972, aber insofern treffend, als dass bereits am 23. November 1971 – also etwa zwei Monate Lehrerin Elke Leppin« in Harburg vor allem die »radikale Linke« Staatsarchiv Hamburg (StAHH), links von der SPD – teilweise vor dem Radikalenbeschluss – in einer Pressemitteilung 361-5 III, Hochschulwesen III, Abl. 1984, 52.00-10/3, Bd. 1. auch schon der SHB – unter den erklärt hatte, dass »die Ernennung zum Beamten auf Elke Leppin unterrichtete seit April 1968 an der Volks- Beschluss fiel. Diese bezog sich 13 Staatliche Pressestelle, Grundsätz- teilweise selbst positiv auf den Lebenszeit bei politischen Aktivitäten des Bewerbers und Realschule Hanhoopsfeld in Harburg, seit Juli liche Entscheidung des Senats, Radikalenbegriff. Vgl. Bernt in rechts- oder linksradikalen Gruppen unzulässig ist«. 1968 war sie Beamtin auf Probe. Als im Juli 1972 ihre 23.11.1971, StAHH, 135-1 VI, Engelmann, Trotz alledem. Deut- Staatliche Pressestelle VI, 1062. sche Radikale 1777 – 1977, Mün- Dies sollte insbesondere für den Erziehungsbereich gel- Probezeit auslief, wurde diese zunächst zwei Mal um Abgedruckt in: Kuratorium für chen 1977. ten und wenn der Bewerber in den Gruppen »besonders insgesamt drei Monate verlängert, da die Prüfung ihrer Staatsbürgerliche Bildung (Hg.), 10 Johann Paul, Reaktionen der aktiv« sei.13 Eignung noch nicht abgeschlossen war.18 Der Senat Streitbare Demokratie. Die Debatte Kölner Studentenschaft auf den in der Hamburger Bürgerschaft Radikalenerlass, in: Geschichte in Der Senatsbeschluss wurde (nicht nur) in Ham- entschied schließlich, Leppin zu entlassen, da sie nicht am 15.12.1971. Verfassungsfeinde Köln. Zeitschrift für Stadt- und burg sehr kontrovers diskutiert und führte auch in den die Gewähr biete, »jederzeit für die freiheitlich-demo- im öffentlichen Dienst?, Hamburg 1972, S. 6. Regionalgeschichte 57 (2010), Regierungsparteien zu Spannungen: In der Hamburger kratische Grundordnung« einzutreten.19 Begründet S. 163 – 187, S. 164 ff. Die große 14 Nach heftiger Debatte, FDP kontra Mehrzahl bundesdeutscher All- FDP wandten sich die Parteigremien und die Jungde- wurde dies mit ihrer Aktivität in der DKP und im Vor- Senat, in: Die Welt, 2.12.1971; FDP- gemeiner Studentenausschüsse mokraten gegen die eigene Fraktion14 und in der SPD stand der DKP-Lehrergruppe.20 Streit um den Senats-Beschluß. (AStA) wurde von linken Gruppen Delegierte wollen Radikale nicht gestellt. Anne Rohstock, Von drängten einige Distrikte und Kreise sowie die Jung- Ende 1972 gründeten vier Harburger Bürger, drei grundsätzlich ablehnen, in: Ham- der »Ordinarien­universität« zur sozialisten auf die Rücknahme des Beschlusses.15 Die Sozialdemokraten und ein Kommunist, eine über- burger Morgenpost, 2.12.1971. »Revolutionszentrale«. Hoch- 15 Jungsozialisten gegen den Extre­ schulreform und Hochschulre- ersten Verfahren wegen mangelnder Verfassungstreue parteiliche »Bürgerinitiative gegen die Entlassung der mis­ten­beschluß, in: Die Welt, volte 1957 – 1976, München 2010, wurden in Hamburg fast ausschließlich mit einer Akti- Lehrerin Elke Leppin« und begannen mit einer Pres- 24.1.1972; Auch »Unbequeme« S. 365. Bei Studentenparlaments- 21 als Beamte. Bürgermeister Schulz wahlen erreichten SHB und MSB vität für die DKP oder eine ihrer Nebenorganisationen sekonferenz am 5. Januar 1973 ihre Aktivitäten. Die interpretiert Beschluß gegen Radi- bundesweit durchschnittlich etwa begründet. Bereits bei dem ersten Entlassungsverfah- Initiatoren der Bürgerinitiative waren der Meinung, kale, in: Hamburger Abendblatt 10 % der Stimmen. Andreas Keller, ren der Lehrerin Heike Gohl hatte sich ein Bündnis dass sich auch Beamte in legalen Parteien organisie- (HA), 11.12.1971. Für kritische Hochschulreform und Hochschul- Stimmen aus FDP und SPD vgl. revolte. Selbstverwaltung und zusammengefunden, in dem über Kontaktpersonen in ren dürften und bereits »die Ausforschung, welcher auch Erich Frister / Luc Jochimsen Mitbestimmung in der Ordinari- friedenspolitischen Initiativen und im Bildungsbereich Beamte in welcher Partei ist«, unzulässig sei. Die (Hg.), Wie links dürfen Lehrer enuniversität, der Gruppenhoch- sein? Unsere Gesellschaft vor einer schule und der Hochschule des Verbindungen zu Sozialdemokraten und Liberalen Entlassung schaffe ein »Klima des Mißtrauens und Grundsatzentscheidung, Reinbek 21. Jahrhunderts, Marburg 2000, 16 bestanden. Zur institutionalisierten Zusammenarbeit begünstige Gesinnungsschnüffelei«, Leppin drohe ein 1972. S. 238. 22 kam es jedoch erst nach der Gründung der DKP-nahen »lebens­langes Berufsverbot«. Zu den Aktivitäten der 16 Rigoll, Radikalenbeschluss, S. 611 f. 11 Georg Fülberth, KPD und DKP 1945 – 1990. Zwei kommunistische Initiative »Weg mit den Berufsverboten!« auf dem Initiative, die sich auf den Stadtteil konzentrierten, 17 Vgl. zur Gründung und den Bünd- Parteien in der vierten Periode internationalen Kongress im Mai 1973 in Hamburg.17 gehörten Unterschriftensammlungen, Informations­ nisproblemen in der Initiative ebd. kapitalistischer Entwicklung, Heil- S. 613 – 617. bronn 1992, S. 127. Vorläufer waren drei von der DKP initiierte Bürger­ veranstaltungen und Schreiben an den Senat. Die initia­tiven, die sich Ende 1972 bzw. Anfang 1973 für Resonanz war beträchtlich: Die erste Informations- 18 Schulbehörde an Leppin, 12 Wolfgang Josing, »Linksextremisten 10.7.1972; Schulbehörde an Lep- zum entscheidenden Angriff auf drei DKP-Mitglieder formiert hatten, die entlassen veranstaltung war mit etwa 200 Personen gut besucht pin, 29.9.1972, abgedruckt in: Hamburgs Hochschulen bereit«, in: bzw. nicht eingestellt werden sollten. und einen Monat nach Beginn der Kampagne hatte die Berufsverbote in Hamburg. Eine Die Welt, 7.12.1971; 28 Professoren Dokumentation der Jungsozia- warnen: Unterwanderung der Uni- Initiative ca. 4200 Unterschriften gesammelt, weitere listen in der SPD Landesverband versität ist eine konkrete Gefahr, 14 Tage später waren es bereits ca. 5000.23 Hamburg und der Vereinigung in: Die Welt, 16.12.1971. Die AStA- demokratischer Juristen [1973], S. Koalition verfügt im Wintersemes- 1.5, FZH-Archiv, Ordner Radika- ter 1971 / 72 über 80 % der Mandate lenerlass 1972 – 1974.

58 59 Alexandra Jaeger Die Resonanz in Harburg Pahl-Weber: Das Groß-Hamburg- Der Radikalenbeschluss Gesetz von 1937 und seine landes- in Hamburg in den 1970er planerischen Folgen für Harburg, Jahren Der Stadtteil Hamburg-Harburg hat eine lange in: ebd., S. 504 – 526, S. 515. Geschichte als eigenständige Stadt: Südlich der Elbe 27 Die Wählergemeinschaft Harburg, die noch in den 1990er Jahren gelegen war Harburg zunächst Teil des Königreichs »Freiheit für Harburg« durch die 19 Senatsamt für den Verwaltungs- Hannover und wurde 1927 durch eine Zusammenle- Rücknahme des Groß-Hamburg- Gesetzes forderte, drückte aller- dienst an Leppin, 4.10.1972, ebd. gung mit Wilhelmsburg zur preußischen Großstadt S. 1.5. dings nur die radikalste Form Harburg-Wilhelmsburg mit gut über 100 000 Einwoh- dieser Harburger Distanz zu 20 Senat an Leppin, 8.11.1972, ebd. nern.24 Durch die Lage an der Süderelbe sowie die seit Hamburg und damit eine Min- S. 1.7. derheitenmeinung aus. »Harburg 21 Führt die Behörde Geheimakten? 1847 bestehende Eisenbahnverbindung nach Hanno- hat Hamburg nicht nötig«, in: HA, Der »Fall« Leppin zieht immer ver hatte sich Harburg zu einem eigenen Hafen- und 27.1.1997. Von der kulturellen Provinzialität Harburgs und der weitere Kreise, in: Harburger 25 Anzeigen und Nachrichten Industriestandort entwickelt und wurde wie Altona Distanz zur Großstadt Hamburg (HAN), 6.1.1973. und erst durch das Groß-Hamburg-Gesetz handelt Heinz Strunks Roman: Heinz Strunk, Fleisch ist mein 22 Bürgerinitiative gegen die Entlas- 26 von 1937 ein Teil Hamburgs. Diese eigene Stadtge- Gemüse. Eine Landjugend mit sung der Lehrerin Elke Leppin, Musik, Reinbek 2004. Dezember 1972, S. 1 f., FZH- schichte und die räumliche Trennung – die S-Bahn Archiv, Ordner Radikalenerlass nach Harburg wurde 1983 eingeweiht – sorgten dafür, 28 Interview mit Bernhard Hellrie- 1972 – 1974. gel, 16.11.2011, Projekt-Archiv. dass Harburg auch in den 1970er Jahren in vielen Hellriegel war von 1997 bis 2004 23 Vermerk Landesamt für Verfas- Punkten als von Hamburg weitgehend unabhängiger Bezirksamts­leiter in Harburg. sungsschutz (LfV), 17.4.1973, S. 3 f., StAHH, 131-11, PA, 1764; Stadtteil funktionierte: Formal an Hamburg gebunden, HAN: Kein Freiraum für Diskus- verfügte Harburg durch ein eigenes Stadtzentrum, sion. Aber die »Bürgerinitiative« informiert weiter, 9.2.1973. eigene kulturelle Einrichtungen und eine eigene Zei- 24 Dirk Stegmann, Vom Kaiserreich tung über ein stärkeres Eigenleben als andere Ham- zum »Dritten Reich«: Die indus- burger Stadtteile.27 Das Hamburger Abendblatt enthielt trielle Entwicklung Harburgs zwischen 1900 bis 1937, in: Jürgen eine Harburger Beilage, daher wurde über Harburger Ellermeyer / Klaus Richter / Dirk Themen kaum im Hamburg-Teil berichtet. Auch daher Stegmann (Hg.), Harburg. Von sei Harburg laut Bernhard Hellriegel, einem Verant- Unterschriftensammlung in Harburg, 1973. der Burg zur Industriestadt. Bei- Quelle: StAHH 720-1-388-00 CP 75585-23. träge zur Geschichte Harburgs wortlichen der Bürgerinitiative, für die Hamburger 1288 – 1938, Hamburg 1988, eine »terra incognita« gewesen.28 S. 295 – 352, S. 296. Deshalb hatte die Regionalzeitung Harburger Anzei- kann ihre Bedeutung nicht überschätzt werden, da die 25 Klaus Richter, Harburgs erwerbs- tätige Bevölkerung zu Beginn gen und Nachrichten (HAN) für lokale Fragen eine Zeitung bereits vor der Gründung der Initiative regel- der Industrialisierung, in: ebd., besonders wichtige Funktion. Sie deckte nicht nur das mäßig über den Fall Leppin berichtete und den Kri- S. 144 – 157; Jürgen Ellermeyer, Die Industrialisierung Har- Harburger Stadtgebiet, sondern auch den Landkreis tikern viel Raum gewährte. Bereits im ersten Artikel burgs im 19. Jahrhundert, ebd., Harburg29 ab und schuf so einen eigenen Diskurs- mit dem Titel »Gesetz gegen Radikale schnappte in S. 158 – 205. raum, der auch für das lokale Selbstverständnis und Harburg zu: Senat setzte Lehrerin ›vor die Tür‹« wurde 26 Der Landkreis Harburg wur- de nicht eingemeindet und ist als Abgrenzung zum nordelbischen Hamburg genutzt ausführlich über den Protest von Eltern und Kollegen heute Teil Niedersachsens. Elke werden konnte. Für die Aktivitäten der Bürgerinitiative berichtet sowie ein Foto von Elke Leppin abgedruckt.

60 61 29 Peter Stein, Die Harburger Der Titel sowie die Bemerkung, nun habe »auch Har- Tagespresse 1750 – 1943, in: burg ein Opfer des umstrittenen Senatsbeschlusses«, Eller­meyer / Richter / Stegmann, ­Harburg, S. 369 – 382, S. 371. macht das lokale Harburger Bewusstsein in Abgren- 30 Gesetz gegen Radikale schnapp- zung zu Hamburg deutlich. Der Hamburger Senat te in Harburg zu: Senat setzte erschien als anonyme Institution, die eine Lehrerin Lehrerin »vor die Tür«, in: HAN, 28.11.1972. gegen das Votum von Personalrat und Schulleiter und gegen den Willen von Eltern und Kollegen auf die Stra- 31 Führt die Behörde Geheimakten? 30 Der »Fall« Leppin zieht immer ße setzte. Über die Bürgerinitiative wurde sehr wohl- weitere Kreise, in: HAN, 6.1.1973; wollend berichtet und ihre Arbeit dadurch unterstützt, Unterschriften für Elke Leppin, in: HAN, 29.1.1973. dass die HAN Zeiten und Orte für Unterschriften- 32 So z. B. Leserbriefe von der sammlungen angaben und anschließend mit Foto dar- Jugendvertretung der Phoenix- über berichteten.31 Zudem wurde in Leserbriefen kon­ Werke und dem Schülerrat des 32 Gymnasiums Göhlbachtal: Sorge, tro­vers über die Arbeit der Bürgerinitiative diskutiert. in: HAN, 15.12.1972. Zudem Diese ausführliche Berichterstattung, die auch Kri- Leserbriefe von Mitgliedern der Bürgerinitiative, die sich auf eine tikern viel Platz einräumte und sogar Beschlüsse des in der HAN erschienene Stellung- DKP-Kreisvorstandes zitierte, ist überraschend, da nahme des CDU-Bürgerschaftsab- zwar in der Hamburger Lokalpresse auch andere Radi- geordneten Günter Boyer bezogen: »Wehren«, in: HAN, 20.1.1973; kalenfälle erwähnt wurden, die Zeitungen der Springer- Günter Boyer, Radikale im öffent- Presse in ihrer Berichterstattung das Vorgehen gegen lichen Dienst, in: HAN, 15.1.1973. ›Radikale‹ jedoch befürworteten und beispielsweise Die 33 Vgl. z. B. Wilfried Hertz-Eichen- rode, Warum zaudert Genscher?, Welt offen dazu aufrief, den zunehmenden Einfluss der in: Die Welt, 29.11.1971; Karl DKP in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Einsatz für Elke Leppin in Harburg, 1973 (Ausschnitt). Quelle: StAHH 720-1-388-00_CP 75585-31. Denkner, Wenn sich die Gemä- 33 ßigten nicht aufrappeln, wird der (GEW) zu verhindern. Den relativ breiten Raum, den GEW-Vorstand kommunistisch. der Fall in den HAN einnehmen konnte, erklärt sich Themen. Denn der Fall wurde in Harburg kontrovers diskutiert und erhielt Ultralinke rüsten zum Sturm auf die Lehrergewerkschaft in Ham- zumindest teilweise aus dem Charakter der Zeitung. durch die bundesweite Praxis des Radikalenbeschlusses überregionale Rele- burg, in: Die Welt, 24.4.1971. Der Lokalteil war generell sehr umfangreich:34 Es wurde vanz. Gerade die Personalisierung dieser Praxis am Beispiel einer Frau, die 34 Der Lokalteil umfasste in der Regel ausführlich über diverse lokale Begebenheiten berich- als unbescholtene und engagierte Lehrerin beschrieben wurde, barg Identi- vier Seiten, dazu kamen zwei Sei- tet – vom Kleingartenverein über den Spielmannszug fikations- und Empörungspotential. ten zum Landkreis Harburg und eine Seite »Harburg ganz persön- bis zum Kaninchenzüchterverein. Über politische Ent- Die Unterstützung für Leppin war in der sozialdemokratischen Hoch- lich« gegenüber zwei Seiten Politik wicklungen in Hamburg wurde vergleichsweise selten burg Harburg überraschend breit verankert, wenngleich mit Herbert Weh- und einer »Aus aller Welt«. informiert und die Kolumne »Diesseits und jenseits der ner als langjährigem Harburger Bundestagsabgeordneten der Harburger 35 Diesseits und jenseits der Elbbrü- 36 cken, in: HAN, 26.11.1972. Elbbrücken« verdeutlichte die Distanz zum Hamburger Kreisverband eher die etablierte Sozialdemokratie repräsentierte. Die 35 36 1970 erreichte die SPD im Bezirk Zentrum. Die umfassende Berichterstattung der HAN Zustimmung zur DKP lag bei der Bürgerschaftswahl 1970 in den Ortsteilen Harburg 59,5 %, mit einem ähn- über die mögliche Entlassung einer kommunistischen der Harburger Innenstadt dagegen nur leicht über dem Hamburger Durch- lichen Ergebnis in der Harburger 37 Innenstadt. Infas-Report Wahlen Lehrerin bedeutete insofern keine Parteinahme für die schnitt: 2,5 % gegenüber 1,7 %. Im Fall der Lehrerin Leppin engagierte Hamburg 1974. Analysen und DKP, sondern illustriert die hohe Bedeutung lokaler sich aber nun neben den Harburger Jungsozialisten auch der SPD-Distrikt

62 63 Harburg mit deutlicher Mehrheit gegen ihre Entlas- Hildebrand Henatsch, Pastor, und Helmut Stein, Jus- 44 Bernd Faulenbach, Das sozial- demokratische Jahrzehnt. Von Dokumente zur Bürgerschafts- 38 sung, auf Kreisebene lehnte die SPD mehrheitlich titiar. Both, Henatsch und Hellriegel waren SPD-Mit- der Reformeuphorie zur neuen wahl am 3. März 1974, Bonn-Bad 39 Unübersichtlichkeit. Die SPD Godesberg 1974. den Protest jedoch ab. Allerdings waren drei der vier glieder, Stein Vertreter der Harburger DKP. Alle tra- 1969 – 1982, Bonn 2011, S. 346 ff. 37 Vgl. z. B. Drucksachen D3 Verantwortlichen der Bürgerinitiative Mitglieder der ten jedoch ohne Parteibezeichnungen auf, vermutlich 45 Vgl. z. B. Juso Roth bestraft, in: und D4, SPD-Landesparteitag SPD. Darüber hinaus spielte der Protest von Eltern und weil sich der SPD-Bundesvorstand 1970 / 71 deutlich HA, 4.11.1971; Hamburger SPD 30.6. / 1.7.1972, Archiv der 44 beantragt Ausschluß von Karsten sozialen Demokratie, SPD Lan- Kollegium eine große Rolle, da ihnen im öffentlichen von Kommunisten abgegrenzt hatte und gemeinsame Voigt, in: Die Welt, 8.9.1971. desorganisation Hamburg, 2190; Diskurs eine hohe Kompetenz in der Beurteilung der Aktionen mit Kommunisten zu Parteiordnungsverfah- Auch »Unbequeme« als Beamte. 45 46 Vgl. Interview mit Bernhard Hell- Bürgermeister Schulz interpretiert Lehrerin zugemessen wurde. Die Eltern stellten sich ren führen konnten. Die Tatsache, dass diese Zusam- riegel, 16.11.2011, Projekt-Archiv. Beschluß gegen Radikale, in: HA, geschlossen hinter Leppin, die bisher nicht versucht menarbeit möglich war, beruhte auf zwei Faktoren: Der Stamokap-Flügel berief sich 11.12.1971. habe, ihre Kinder einseitig zu beeinflussen, ebenso Erstens auf der gesellschaftlichen Liberalisierung und auf die Theorie des staatsmono- polistischen Kapitalismus, die vor 38 SPD-Harburg: Entlassung wider- protestierten 25 von 29 Kollegen gegen ihre Entlas- zweitens auf der Bündnisstrategie der DKP. allem von DDR-Organen und der rufen, in: HAN, 1.12.1972. sung. Zudem setzte sich der Schulleiter für Leppin ein, Die gesellschaftlichen Veränderungen, beeinflusst DKP propagiert wurde. Demnach 39 Interview mit Bernhard Hellriegel, seien Staat und Wirtschaft mitein- 16.11.2011, Projekt-Archiv. da im Schulbereich nichts vorliege, was die Vorwürfe durch ›1968‹ und die erste sozialliberale Koalition, sind ander verschmolzen und die reale 40 40 Die Eltern stehen hinter der rechtfertige. Außerdem schlossen sich auch Ham- für die Diskussion über den Radikalenbeschluss und Macht ginge von den Monopolen aus. Freimut Duve (Hg.), Der umstrittenen Lehrerin. Har- burger Organisationen wie die Jungsozialisten, der die Entstehung von Bürgerinitiativen nicht zu unter- burgs SPD fordert Übernahme Thesenstreit um »Stamokap«. Die 41 ins Beamtenverhältnis, in: HA, SPD-Kreis Nord und die GEW den Protesten an. Der schätzen: Die Politisierung gerade junger Menschen Dokumente zur Grundsatzdiskus- 5.12.1972; Gesetz gegen Radikale Verfassungsschutz stellte fest, dass die Mehrzahl der brachte nicht nur kommunistischen Gruppen Zulauf, sion der Jungsozialisten, Reinbek schnappte in Harburg zu: Senat 1973; Dietmar Süß, Die Enkel auf setzte Lehrerin »vor die Tür«, in: 130 Erstunterzeichner sowie der »über 4000 Personen, sondern bewirkte auch ein zunehmendes Engage- den Barrikaden. Jungsozialisten HAN, 28.11.1972. Diese Aussagen die nach der Herausgabe der Druckschrift unterschrie- ment sowie eine Liberalisierung in Parteien, Kirchen, in den Siebzigerjahren, in: Archiv bestätigte das LfV: Vermerk LfV, für Sozialgeschichte 44 (2004), 17.4.1973, S. 2 f., StAHH, 131-11, ben haben, keiner extremistischen Organisation« ange- Schulen und Hochschulen. Gerade der Slogan »Mehr S. 67 – 104, S. 83. PA, 1764. hörten.42 Die Unterstützung ging also deutlich über die Demokratie wagen« hatte viele Menschen animiert, in 41 Gesetz gegen Radikale schnapp- DKP hinaus. Harburg blieb in diesem Fall zudem nicht die SPD einzutreten. Dies traf auch auf zwei SPD-Mit- te in Harburg zu: Senat setzte »terra incognita«, denn auch überregional wurde über glieder der Bürgerinitiative zu: Bernhard Hellriegel, Lehrerin »vor die Tür«, in: HAN, 43 28.11.1972; SPD rügt Hamburgs Elke Leppin berichtet. geb. 1945, war 1970 in die SPD eingetreten und machte Bürgermeister, in: Frankfurter 1972 das Referendariat im Rahmen seines Jurastudi- Rundschau, 14.12.1972; Wieder eine politische Entlassung, in: ums. Er war bei den Jungsozialisten aktiv und veror- Hamburger Lehrerzeitung (HLZ), Zusammensetzung der Initiative und Bündnis­ tete sich – wie die Harburger Juso-Mehrheit – auf dem Nr. 20 / 1972, 16.12.1972. politik Stamokap-Flügel, der durch zahlreiche Eintritte junger 42 Vermerk LfV, 17.4.1973, S. 3 f., 46 StAHH, 131-11, PA, 1764. Menschen gestärkt worden war. Hellriegel betont 43 Die Eltern stehen hinter der Die Zusammensetzung der Harburger Bürgerinitiative rückblickend, dass für ihn insbesondere eine Umset- umstrittenen Lehrerin. Har- war typisch für die DKP-nahen Protestgruppen, da hier zung der im Grundgesetz festgeschriebenen Men- burgs SPD fordert Übernahme neben Kommunisten auch Liberale, Sozialdemokraten, schenrechte – hier die Einstellung in den öffentlichen ins Beamtenverhältnis, in: HA, 5.12.1972; SPD rügt Hamburgs Pastoren und Kollegen von Betroffenen mitarbeiteten. Dienst ohne Betrachtung politischer Gesinnung – als Bürgermeister, in: Frankfurter Als Verantwortliche für die Harburger Bürgerinitia- Abgrenzung von der NS-Zeit für sein Engagement von Rundschau, 14.12.1972; Peter Homann, Berufsverbot Stop. Der tive agierten: Helmuth Both, Lehrer und Kollege von zentraler Bedeutung gewesen sei: »Für mich war die- Fall Leppin, in: konkret, Heft Elke Leppin, Bernhard Hellriegel, Rechtsreferendar, ser Radikalenerlass eine ganz große Enttäuschung in 13 / 1973, 22.3.1973, S. 48 – 50.

64 65 Alexandra Jaeger meinem Staatsverständnis, was ich mir als Schüler […] Leute« gegeben habe.53 Auch dies war ein Zeichen für 53 Interview mit Bernhard Hellriegel, Der Radikalenbeschluss 16.11.2011, Projekt-Archiv. und als Jurastudent aufgebaut hatte.«47 den Umbruch der 1970er Jahre: Es entstanden Wech- in Hamburg in den 1970er 54 Interview mit Bernhard Hellriegel, Jahren Auch Hildebrand Henatsch war SPD-Mitglied und selwirkungen zwischen institutionellen Veränderungen 16.11.2011, 42 : 54, Projekt-Archiv. verweist in seiner Autobiographie auf die Aufbruchs- und der neuen politischen Kultur, die neue Formen des 55 Faulenbach, sozialdemokratische stimmung Anfang der 1970er Jahre, die ihn zum Protests wie die Bürgerinitiativen hervorbrachten. Jahrzehnt, S. 351 ff. 47 Interview mit Bernhard Hellriegel, Parteieintritt bewegt habe. Seit 1970 war er Pastor in Der Einsatz gegen eine politische Diskriminie- 56 Christoph Kleßmann, Die dop- 16.11.2011, Projekt-Archiv. pelte Staatsgründung. Deutsche einem Harburger Neubaugebiet. Er beschreibt u. a. sei- rung – auch von Kommunisten – motivierte viele Kri- Geschichte 1945 – 1955, Göttingen 48 Hildebrand Henatsch, Im Zweifel 1991, S. 255. Vgl. Patrick Major, für die Hoffnung. Eine Auto- ne Schwierigkeiten, als Pastor nicht mehr zurückgezo- tiker der ›Berufsverbote‹. Dies betont auch Hellriegel, The death of the KPD. Com- biographie, Rosengarten 2005, gen von der Gemeinde, sondern in einem Haus mitten der sich dagegen gewandt hatte, dass politische Ziele munism and anti-communism S. 212 f., 215 ff. in einer Sozialsiedlung zu leben. Henatsch erfuhr so mit administrativen Mitteln durchgesetzt würden: in West Germany, 1945 – 1956, 49 Leserbrief »Wehren« von Hilde- hautnah die Lebensbedingungen der Menschen seiner »Mir, ich glaube auch Henatsch und Both, ging es nicht Oxford 1998, S. 257 – 265; Bernd brand Henatsch u. a., in: HAN, Faulenbach: Erscheinungsformen 48 20.1.1973. Gemeinde und setzte sich für Verbesserungen ein. darum, sich mit der DKP zu solidarisieren, sondern es des »Antikommunismus«. Zur 50 Pfäfflin wurde laut Henatsch Wie sehr sich neue Ideen seit den 1960er Jahren in ging darum, Leuten, die eine andere Auffassung haben, Problematik eines vieldeutigen Begriffs, in: Jahrbuch für Histo- wegen ihres Engagements »die der evangelischen Kirche verbreiteten, wird nicht nur als man selbst, eine faire Teilhabe an dieser Demokra- rote Uschi« genannt. Henatsch, rische Kommunismusforschung, Im Zweifel S. 242 f. Zu Junge an dem Engagement von Henatsch deutlich: 12 Ham- tie mit allem was dazugehört, einschließlich Zugang 2011, S. 1 – 13, S. 7 ff. Zum Strafrecht vgl. Alexander von siehe: http://www.was-fuer-ein- burger Pastoren und kirchliche Mitarbeiter unter- zu öffentlichen Ämtern, zu gewähren. […] Da fängt leben.de/anschauen_einzeln. Brünneck, Politische Justiz gegen php?id=1131&sec=d60e1497 (letz- schrieben den Aufruf der Bürgerinitiative, sechs von die Toleranz ja erst an; mit Gleichgesinnten Toleranz Kommunisten in der Bundesre- ter Zugriff: 12.1.2012). Alle fünf ihnen ‒ darunter fünf Harburger Pastoren ‒ begründe- üben, das ist ja kein Thema. Und das fand ich das große publik Deutschland. 1949 – 1968, Pastoren waren zwischen 1934 und Frankfurt / M. 1978, S. 325 f. 1943 geboren und in Harburg bzw. ten dies in einem Leserbrief an die HAN mit einer not- Versprechen dieses Landes und nach der Nazidiktatur 57 Lena Darabeygi, Der Fall »Blink- Wilhelmsburg tätig. Herwarth von wendigen Überwindung des Freund-Feind-Schemas auch zu dringendst wichtig.«54 füer«: Das Bundesverfassungsge- Schade, Hamburger Pastorinnen und der »Freiheit zum kritischen politischen Engage- Zugleich kam es in Teilen der Sozialdemokratie­ – richt und die »Umgründung« der und Pastoren seit der Reformation. KPD zur DKP in den Sechziger- 49 Ein Verzeichnis, hg. v. Gerhard ment«. Vermutlich handelte es sich dabei um über- vor allem bei den Jungsozialisten und dem SHB – zu jahren, in: Jahrbuch für historische Paasch, Bremen 2009. wiegend junge Mitarbeiter der evangelischen Kirche Aktionsbündnissen mit der DKP bzw. MSB oder SDAJ, Kommunismusforschung 2010, S. 67 – 80. Zur DKP siehe Michael 51 Christian A. Widmann, Der wie Henatsch, die Pastorin Ursula Pfäfflin oder den die von der sozialdemokratischen Parteiführung nicht ›Linksprotestantismus‹ und die Roik, Die DKP und die demo- evangelischen Kirchen in den Diakon Karl-Theodor Junge. Diese machten Jugend- gern gesehen wurden, weswegen zunehmend Partei- kratischen Parteien 1968 – 1984, Paderborn 2006; Fülberth, KPD. 1960er und 1970er Jahren, in: Cor- und Sozialarbeit, gründeten eine Begegnungsstätte für ordnungsverfahren durchgeführt wurden.55 dia Baumann / Sebastian Gehrig / 50 Nicolas Büchse (Hg.), Linksalter- Deutsche und Migranten und standen damit im Kon- Hier zeigt sich der langsame Wandel im Umgang mit native Milieus und Neue Soziale text einer »Linkspolitisierung des Protestantismus«.51 Kommunisten: Der Antikommunismus, der in der frü- Bewegungen in den 1970er Jahren, Heidelberg 2011, 211 – 236, S. 217. Auch Gerhard Weber, FDP-Bürgerschaftsabgeordneter hen Bundesrepublik als »konsensfähige Integrations­ 52 Gerhard Weber, Leserbrief und langjähriger CVJM-Vorsitzender, hatte den Aufruf ideologie« gedient und ein massives strafrechtliches »Christliche Verantwortung«, in: unterzeichnet und begründete den Protest aus »christ- Vorgehen sowie das KPD-Verbot zur Folge gehabt Die Welt, 24.2.1973. Weber war licher Verantwortung«, da er sich für die Grundrechte hatte,56 brach seit Mitte der 1960er Jahre nach und im Arbeitsausschuss der Initiative 52 »Weg mit den Berufsverboten« und gegen jegliche Diskriminierung einsetze. Bern- nach auf, so dass z. B. das Strafrecht liberalisiert und aktiv und zog sich von dem Enga- hard Hellriegel erinnert sich, dass die evangelische Kir- schließlich die DKP im Zuge der Entspannungspolitik gement erst 1977 zurück als sich 57 die DKP nicht gegen Berufsver- che in Harburg sich dadurch ausgezeichnet habe, dass zugelassen wurde. Über den Radikalenbeschluss ver- bote in der DDR ein­setzen wollte. es dort »eine Menge liberaler, progressiv denkender suchte der Staat allerdings wiederum kommunistische Rigoll, Radikalen­beschluss, S. 615.

66 67 Organisationen zu schwächen und vom radikalisierten gemäß der klassischen leninschen Strategie Einfluss in der Sozialdemokra- akademischen Nachwuchs zu isolieren.58 tie und den Gewerkschaften erlangt werden.62 Dieser These entspricht, dass Die 1970er Jahre markierten eine Öffnung gegenüber laut Verfassungsschutz die Gründung der Bürgerinitiative auf eine Initiative 58 Rigoll, Demokratie, S. 760. dem Kommunismus: Zahlreiche neue kommunistische von »DKP-Funktionären« zurückging, die Kontakt zu den Jungsozialisten 59 Till Kössler, Abschied von der Organisationen entstanden, der orthodoxe Marxismus- gesucht hätten.63 Außerdem versuchte sie, die Einstellung ihrer Mitglieder Revolution. Kommunisten und Gesellschaft in Westdeutschland Leninismus war gerade unter einem beträchtlichen durchzusetzen und damit die Schwächung der Partei zu verhindern. In der 1945 – 1968, Düsseldorf 2005, Teil der Studierenden en vogue und nicht zuletzt nahm Parteizeitung unsere zeit wurde anhand der Hamburger Bürgerinitiativen S. 410 ff.; Markus Gunkel, Der Kampf gegen die Remilitarisierung. die Zahl der Aktionsbündnisse mit Kommunisten zu. erläutert, dass diese den Abbau von Vorurteilen vorantreiben würden und Friedensbewegung in Hamburg Bereits während der Bewegungen gegen die Wiederbe- die Kommunisten durch das Anknüpfen an die konkreten Probleme der 1950 bis 1955, Frankfurt am Main 2009, S. 292 ff; Michael Werner, waffnung in den 1950er Jahren hatte es überparteiliche Menschen als »die konsequenten Interessenvertreter der werktätigen Bevöl- Die »Ohne-mich«-Bewegung. Die Bündnisse gegeben, die zum Teil von der KPD und SED kerung« auftreten könnten.64 Bürgerinitiativen seien eine »neue Form des bundes­deutsche Friedensbewegung 65 im deutsch-deutschen Kalten Krieg initiiert wurden. Die Führungen von SPD und Gewerk- Klassenkampfes«. (1949 – 1955), Münster 2006. schaften lehnten eine Zusammenarbeit jedoch ab, 60 Faulenbach, sozialdemokratische Bündnisse hatten daher meist nur einen lokalen Cha- Jahrzehnt, S. 351 ff. Jeanette Seifert rakter. Nach dem Verbot der KPD 1956 war ein offenes »DKP-gesteuerte« Bürgerinitiative? betont, dass sich fast alle von ihr untersuchten sozialdemokratischen Auftreten von KPD-Anhängern kaum noch möglich. ›68er‹ gegen den Radikalenbe- Auf kommunaler Ebene gab es in Sachfragen zwar auch Die zentrale Rolle der DKP bei der Entstehung der Bürgerinitiative bzw. schluss engagierten. Jeanette Seif- fert, »Marsch durch die Institutio- Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten, es überwog die Zusammenarbeit mit einem DKP-Mitglied wurde von Befürwortern nen?«. Die »68er« in der SPD, Bonn aber die Abgrenzung gegenüber Kommu­nisten.59 des Radikalenbeschlusses genutzt, die Kritik an der Senatspraxis als »DKP- 2009, S. 163. Durch die Öffnung in den 1970er Jahren avancierte gesteuert« darzustellen und diese damit zu delegitimieren. Der CDU-Bür- 61 Braunthal, Politische Loyalität, S. 70 – 75. nun der Antikommunismus in Teilen des linksliberalen gerschaftsabgeordnete Günther Boyer warf den Verantwortlichen vor, die 62 Roik, DKP, S. 99 f. und sozialdemokratischen Spektrums zum Feindbild Interessen der DKP zu unterstützen: »Ich meine, der zweifelhafte Schutz, 60 63 Vermerk LfV, 17.4.1973, S. 3, und der »Anti-Antikommunismus« wurde populär. der hier einigen politisch Unwissenden gewährt werden soll, ist kein Min- StAHH, 131-11, PA, 1764. Während die politische Justiz gegen Kommunisten in derheitenschutz, sondern eine Hilfe für unseren politischen Feind. Und 64 Egon Traxler, Die Bürgerinitia- den 1950er Jahren in der Öffentlichkeit kaum Beach- Feinde unserer politischen Grundordnung haben im öffentlichen Dienst tive Elke Leppin kämpft gegen tung fand und noch weniger Protest hervorbrachte, nichts zu suchen.«66 Der Hamburger Verfassungsschutz sprach ausschließ- das Berufsverbot, in: unsere zeit, 67 2.3.1973. repräsentiert die Ablehnung des Radikalenbeschlusses lich von einer »DKP-Bürgerinitiative« . 65 Ellen Weber, Bürgerinitiativen – und so auch die Harburger Bürgerinitiative eine neue Diese Steuerungstheorie wurde auch in einem Artikel der Zeitung Die Eine neue Form des Klassenkamp- Offenheit gegenüber Kommunisten. Eine relevante Welt vertreten, um deutlich zu machen, dass nicht hinter jedem Protest »die fes, in: unsere zeit, 2.3.1973. Gruppe des linksliberalen Spektrums setzte sich nun Besorgnis von Demokraten« stecke. Es wurde darauf verwiesen, dass Clä- 66 Günther Boyer, Radikale im öffent- 61 lichen Dienst, in: HAN, 15.1.1973. gegen deren Diskriminierung ein. re Stein, Ehefrau von Helmut Stein und Mitglied im DKP-Kreisvorstand, 67 Vermerk LfV, 17.4.1973, S. 2, Den Kommunisten ermöglichte diese Liberalisie- Elternvertreterin in der Klasse von Leppin war und somit die entspre- StAHH, 131-11, PA, 1764. rung, ihre Bündnispolitik zu erweitern, was sie z. B. im chende Unterstützung und die Protestschreiben organisiert haben sollte. 68 Die Harburger und der umstrittene Protest gegen die ›Berufsverbote‹ versuchten. Dies war Helmut Stein wiederum habe in der DDR studiert und sei als verlässlicher »Fall Leppin«. Gegen die Kündi- gung Proteste aus der linken Ecke, im Sinne der DKP-Strategie, ein Bündnis aller »anti- Kader in die Bundesrepublik geschickt worden, wo er als Rechtsreferen- in: Die Welt, 27.1.1973. monopolistischer Kräfte« zu schaffen: dadurch sollte dar in den 1960er Jahren nicht zugelassen worden sei.68 Die Arbeit der

68 69 72 71 70 69

Alexan 70 12/1979, 13.10.1979,S.12. Erfolg derSolidarität, in:HLZ, 1764. 5.2.1973, StAHH, 131-11,PA, Schulze an Bürgerinitiative, ve, StAHH, 131-11,PA, 1764. Entwurf Schulze an Bürgerinitiati- 1982, S.31. DKP. Eintrojanisches Pferd, Köln Müller, DieBündnispolitik der Emil-Peternispolitik zuverweisen. Charakter kommunistischer Bünd- verwandt, umauf dentaktischen wurde von Begriff Dieser Kritikern Der R Ja in Ham in h ren adikalen b dra Jaeger urg in d in urg b esch en en 1970 luss er

Aus der Forschung demokraten ›nützlicheals Idioten‹ Bürgerinitiative sollte- diskreditiert so und dieSozial festgelegt sei. die Mehrzahl derTeilnehmer auf derDKP dieZiele eine »vorprogrammierte Veranstaltung« handele und dass essich umeine »DKP-gesteuerte Aktion« und an die Bürgerinitiative wurde dies damit begründet, treter teil. Im ersten Entwurf eines Antwortschreibens der Bürgerinitiative auch daher nahm kein Senatsver halb dieDiskussion: An derInformationsveranstaltung vonals derDKP gelenkte Aktion des- und verweigerte dargestellt werden. samt 7000 gesammelten Unterschriften, stellte die liert. ›nützliche als diese Regel oder ignoriert Idioten‹ titu- EngagementDas von Nichtkommunisten wurde inder ten, galten kommunistische als Hilfsorganisationen. Organisationen, denen Kommunisten bei mitarbeite- de indenVerfassungsschutzbehörden fortlebte: Alle die 1950erJahrefür charakteristisch war, gera aber - Zudem folgten sieeinem Antikommunismus, dereher test durch formale Gründe ins laufenLeere zu lassen. zeigt, dass dieSozialdemokraten versuchten, denPro- Veranstaltung« der Sachedie Klärung für vorziehe, nungsgemäße Verfahren gegenüber einer öffentlichen ten werde. DieÄußerung, dass derSenat»ord dieses - fahren handele, an Ergebnis dessen sich derSenat- hal geboten, essich da umeinschwebendes Rechtsver Außerdem Zurückhaltung sei inderÖffentlichkeit Austauschloser bekannter Argumente« zu erwarten. vorgegebenund Gesetz nur sei daher sei, ein»frucht- eine Diskussion«,für Position seine da von Verfassung Senat Der habe »keinenzwänge Freiraum verwiesen: Formulierungen und eswurde auf vermeintliche Sach- Auch derHamburger Senat beurteiltedieInitiative Trotz derzunächst großen Resonanz und insge- 70 In derendgültigen Fassung fehlten diese 69 derKommunisten 71 - -

auf Lebenszeit ernannt. Jahresieben desVerfahrens nach Beginn –wurde Leppin Elke zurBeamtin die Bürgerinitiative bereits 1973gefordert hatte. Im September 1979–etwa den öffentlichen Dienst die Verfassungstreue angenommen wurde –was schutz auf denSicherheitsbereich für Bewerbern beschränkt allen und bei des Senats 1978eingestellt, durch dendieRegelanfrage Verfassungs beim - fahren gegen Leppin Elke wurde erst nach dempolitischen Kurswechsel ge Möglichkeiten, Fall indiesem weiteren aufzubauen. Druck Ver Das verfahren ausgetragen wurde. DieBürgerinitiative weni über - verfügte also die Auseinandersetzung nun vornehmlich Gerichts ineinem langwierigen - Bürgerinitiative ab Mai 1973ihre Aktivitäten war, ein.Grund hierfür dass lediglich um0,5 lediglich mäßig nicht aus: derBürgerschaftswahl Bei 1974 steigerte sich die DKP weiteren ‒neben gne lokalen und bundesweiten Aktionen- ‒zwar zahlen Wirksamkeit derProteste Für begrenzt. dieDKP zahlte Kampa sich diese - Diskussionen und sich einließ dasVerfahren vor Gericht abspielte, war die schaftliche Engagement alsvor ›DKP-gesteuert‹ allem sichansah, auf keine Hamburger Senat –unter derSPD Federführung –dasneue- zivilgesell DKP, deneigenen gesellschaftlichen Einfluss erhöhen zu Daderkönnen. cen von Leppin und anderen Betroffenen. Zum anderen erhoffte sich die glieder, sich dennzumeinen dadurch verbesserten dieEinstellungschan- die DKP-Parteimitglieder hinausging. Diesstärkte dieDKP und ihre Mit- initiative und dierelativ breite Resonanz auf deren Aktivitäten, dieüber Zusammenarbeit von Kommunisten und Sozialdemokraten inderBürger Kommunisten einem Teil bei Spektrums deslinksliberalen überhaupt die berichteten. In den1970erJahren ermöglichte einoffenerer Umgang mit eigenen Diskursraum indenHAN, dieregelmäßig dieBürgerinitiative über ten. vom Der Hamburger Stadtteil separierte Zentrum einen verfügte über 1970er Jahre dieEntstehung und Wirksamkeit derBürgerinitiative förder ten imStadtteil Harburg auch wie gesellschaftliche Wandlungsprozesse der rerin LeppinElke ist deutlich geworden, dass sowohl - lokale Besonderhei Am Beispiel derHarburger Bürgerinitiative gegen dieEntlassung- derLeh Fazit % auf 2,2 72 %, inHarburg sie bzw. stagnierte hatte leichte 71 - - - 3 2 1

Josef Alexan arbeiter einsetzte. jüdische KZ-Häftlingeals Zwangs- ten zuständig war und dafürauch von Baracken- und Notunterkünf- Unternehmen war, denBau dasfür Hamburg thematisiert, esein da Diago-Werke Moeller &Co. in Geschäftsführer und Syndikus der 1943 bis stellvertretender 1945als wurde nur Bucerius’ Tätigkeit von München Zeit, seine 2000.Kritisch unabhängig. Gerd Bucerius und Dahrendorf, und Liberal Ralf aktuelle-debatten. burg 2000;http://toepfer-fvs.de/ tische Bestandsaufnahme, Ham- Bausteine einer Biographie. Kri- Toepfer –Stifter und Kaufmann. Georg Kreis u. 2005,S.501 3, Basel Bd. Gegenwart. Ausgewählte Aufsätze, tung, in:ders., Vorgeschichten zur Streit Toepfer umdieAlfred Stif- Vergangenheit«. Zum anhaltenden hafter Umgang mit »zweifelhafter 1.12.2011); Georg Kreis, Zweifel - geprüft24.12.2008 (zuletzt am Zeitung, Online-Flyer Nr. 178, Historiker, in:Neue Rheinische ToepferAlfred bemüht erneut tung desNS-Sympathisanten Georg, Weiß gewaschen. Stif- Nr. 16, 23.4.1999,S.8-10;Hans litisches Wochenblatt (Zürich), Nazi Humanist?, oder in:Israe- Schlohmoh Gysin, Toepfer: Alfred Anmerkungen 72 Gewöh Der R Ba Ja Oppor terne un Ham in h joh ren adikalen Schmi r t b h nlic dra Jaeger unismus? urg in d in urg h hmerisc d / a. (Hg.), Alfred er b rank F esch en en 1970 er – luss 523.

er

Aus der Forschung ermöglichte. Kultur, dieeine Abkehr vom erst Radikalenbeschluss von Kommunisten eine Veränderung derpolitischen mit Kommunisten bzw. dasEngagement die Rechte für Verluste. Allerdings bedeutete die Zusammenarbeit digt hatte, blieb dagegen unumstritten. nahezu Juristals gearbeitet undauch dabei jüdische Mandanten vertei engagiert - Gründers. Umgang mit dereigenen Geschichte und einer kritischen Biographie ihres tung Kritik seit begegnete Mitte dieser der1990erJahre mit einem offenen Tätigkeit in der imKriegswirtschaft »DrittenReich«. Er hatte nach der H sozialismus Kurt A C. Toepfer (1894 zeichnet haben, dann geraten vor drei allem Personen ins Blickfeld: Alfred nach 1945durch einbesonderes gesellschaftspolitisches Engagement ausge- cken. Fragt man nach bedeutenden Stiftern, diesich inden Jahrzehnten einen »mildtätigen« Charakter und dienten Unterstützungszwe sozialen - des Mäzenatentums manifestiert. Viele Stiftungen dieser traditionell trugen gepflegt und mitseiner Stiftung»pangermanische Ziele« verfolgt. ren indieKritik. Toepfer habe eine zugroße Nähe zuNS-Repräsentanten und ihrer Aktivitäten imNationalsozialismus besonders inden1990erJah- (heute Toepfer »Alfred Stiftung F.V.S.«) gerieten wegenihres Verhaltens Orientierungen und ihre Lebenswege deutliche Unterschiede aufwiesen. lich nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen, ihre zumal politischen Wurzeln Interesses dieses von Toepfer, Bucerius und Körber sich lassen frei- Und haben sich nach alle demKrieg gesellschaftspolitisch Die engagiert. undsene schon damals in als verantwortlicher Funktion Handelnde erlebt. gezeichnet. drei Alle haben die NS-Herrschaft- Deutschland in als Erwach (1909 Jo Opp Ge sef Auch Kurt A.Körber zu Lebzeiten erfuhr kaum Kritik wegen seiner Alfred ToepferAlfred und1931gegründete »Stiftung seine F.V.S. zu Hamburg« ich wöhnl gements, dassich u. amburg eine über lange verfügt Tradition bürgerschaftlichen Enga - – Schmid . Körber unddieDresdner »Universelle« imNational­ ortun 1992). Alle drei1992). Alle wurden mit derHamburger Ehrenbürgerwürde aus- 2 Das Verhalten Das Gerd Bucerius’ im»Dritten Reich«, derdamals / –

Fran 1993), Gerd Bucerius (1906 ism k e Ba us e r unt a. ineiner vielfältigen Kultur desStiftens und johr ? rn e hme 3 – 1995) und Kurt A.Körber r isch e 1 DieStif- r 73 10 9 8 7 6 5 4

Ebd.

Josef 74 A. Körber, Hamburg 2009,S.64. Gemeinsinn. EinEssay Kurt über Hermann Schreiber, Kapitalist mit 15 –24. S. 1995, zwischen 1940und 1950,Berlin nur derTechnik: Sieben Karrieren Nationalsozialismus, in:Ich diente wissenschaftler, Techniker und der Walker,NaturRenneberg /Mark gernden Ausstellung, Monika vgl. auchSo derTitel einer anpran- 2004. im Nationalsozialismus, Münster (Hg.), Technik und Verantwortung LorenzWerner /TorstenMeyer (= BIOS Sonderheft 1998)und Technikgeschichte, 1998 Opladen Stefan Ittner (Hg.), Biographie und vgl. These tralen Wilhelm Füßl und zen- wigs Bestätigung seiner seldorf 1974;zurBedeutung Lud - Ingenieure imDritten Reich,- Düs Karl-Heinz Ludwig, Technik und einen Stifter, Hamburg 2002,S.32. A. Körber. Annäherungen an Josef Schmid ebd. U. a. stiften, Hamburg 1992,S.18. Programm. EinUnternehmer geht Kurt A.Körber, Profit- Das Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t h nlic unismus? h hmerisc / Dirk Wegner, Kurt d / er rank F er

/ - Aus der Forschung für einzelnefür vom verfolgte NS-Regime Kollegen. nis, betonte stets aber persönlichen seinen Einsatz nationalsozialistischen Geheim Kriegswirtschaft kein - Zwangsarbeiter ein. zunehmendtungsbetrieb und dabei setzte Fremd- und vonsehr Umorientierung dieser hinzueinem Rüs- rer Version blieb erbis Lebensende. zuseinem wenig später auf eine bloße »Anwartschaft«.Bei letzte - nach zunächst Kriegsende auf eine einjährige Dauer, ne NSDAP-Mitgliedschaft nicht, »reduzierte« sie aber schwieg auch dabei politische Zugeständnisse- sei wie Engagement inderNS-Kriegsproduktion an. Erver zentrales Motiv aktives sein für und erfolgreiches vor demFronteinsatz ein erals führte zubewahren, Jahren wiederholt überregionale Aufmerksamkeit und im Unternehmen erregte erinden1960erund 1970er unkonventionellerrung Mitbestimmungsverfahren liche und private- und Sozialmaßnahmen die Einfüh tional erfolgreichen Unternehmer auf.- Durch betrieb agierenden Körber AG stieg Körber zu einem interna - der heutigen, inmehreren ökonomischen Bereichen Hauni Werke Körber &Co. KG Gründungsbetrieb als vorantrieb. nierte, was Körber nach eigener Aussage aktiv mit der die Rüstungsproduktion immer deutlicher domi - wandelte sich die»Universelle« zueinem Betrieb, in weitere seine für Basis Karriere. Im Zweiten Weltkrieg stieg erzumTechnischen Direktor auf und legte die & Co.« in Dresden, der er bis 1947 angehörte. Dort »›Universelle‹ Zigarettenmaschinenfabrik J. reich fortgesetzt. Als25-Jähriger wechselte er1935zur Laufbahnbegonnene als berufliche Ingenieurerfolg - Jahrevier zuvor Siemens derBerliner &Halske bei AG Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933seine Körber machte später aus Tätigkeit seiner inder Mit dervon 1946 ihm 4 Die»Universelle« profitierte ökonomisch / 47 ins Leben gerufenen47 ins Firma Leben C. Müller 6 5 Sie Sie - tion« vollzogen, erscheint These diese aber wenig plausibel. mitunter, Körber habe imNationalsozialismus »innerer eine Art ­ Emigra Person stets Eingang fand. Spätere Weggefährten mutmaßten deshalb zwar nikbegeisterung deutlich zeigte Aspekt und dieser inBiographien seiner Kritik geriet, hatte ernicht sich für beansprucht, wenngleich Tech erseine - nente Zeitgenossen einnahmen und dieMitte der 1990er Jahre heftigindie »Technik und Ingenieure imDritten Reich« ab Mitte der1970erJahre auf. te erstmals durch die bahnbrechende Studie von Karl-Heinz Ludwig über zahlreiche neue Initiativen weiter verfolgt. kultur- und völkerverbindenden Leitgedanken ihres Gründers auch durch Aktivitätenrischen 1981inder»Körber-Stiftung«,seitseinem die die Tod Motiven. Eine Position »Ich wie diente nur derTechnik«, damals aktivessein Engagement betonte, wenngleich aus angeblich edlen hatte Körber bereits zuvor grundsätzlich Person seine für bejaht, indem er »Selbstmobilisierung« von Wissenschaftlern, undTechnikern Ingenieuren Die inzwischen durch zahlreiche Studien bestätigte These Ludwigs von der Geschichte Sachsens erst seit denspäten 1990erJahren untersucht kritisch näher beleuchtet. Eine spielte Rolle auch, dabei dass dieregionale NS- Osten, voran allen mit derSowjetunion. und derAussöhnungdes Dialogs mit denehemaligen Kriegsgegnern im und Verständigung vor durch allem Jahrzehnte eine über verfolgte Politik gedorfer Gesprächskreis« wirkte Forum als internationalen für Austausch unten« History und derOral inderGeschichtswissenschaftbei.Der »Ber Nationalsozialismus« erheblich zurPopularisierung einer »Geschichte von durch 1980 bis seine 1983 durchgeführten Wettbewerbe zum »Alltag im wettbewerb Deutsche Geschichte umdenPreis desBundespräsidenten« – desBundespräsidenten«bewerb –zunächst unter demTitel »Schüler eintretenden Unternehmers. beispielsweise trug der»Geschichtswett So ­ Ruf kritische einesGeschichtsaufarbeitung für und Völkerverständigung begründeten. aktivitäten, dieEhrenbürgerwürde und viele weitere Auszeichnungen insgesamt große Anerkennung. Parallel initiierte erzahlreiche Stiftungs - fand –ungeachtet derkontroversen einzelner Initiativen Beurteilung – Kritik am Verhalten imNationalsozialismus Berufszweiges seines keim- Körbers Verhalten wurde inder NS-Zeit bis Tod zuseinem nicht mehr Zudem erwarb KörberZudem erwarb sich nach 1945mit mehreren Initiativen den 7 Körber konzentrierte stifte seine - 9 dieviele promi- 10 75 - - 8

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Josef S. 60 –62. und Schreiber, Gemeinsinn, 32 –38 /Wegner,Schmid S. Körber, Schreiber, Gemeinsinn, S. 21 /Wegner,Schmid S. 23 –46; Körber, weiterführendegen oder Hinweise. Unterladen sich diesbezügliche - des NS-Archivs desMfS 13471fin- ans HStAD abgegebenen Bestand weder dort noch iminzwischen in derDDR (BStU) vor. Aber Ministeriums Staatssicherheit für die Unterlagen desehemaligen und desBundesbeauftragtenfür desBundesarchivsBestand Berlin Unterlagen aus demSAPMO- VerfassernDen liegen auch die 1968 –1971. Betriebsgeschichte, NI) Dresden, Nr. 31:Beiträge zur Industriemaschinen (TABAKU- HStAD 11686VEBTabak- und Universelle-Geschichte. Siehe einige Hinweise verwertbare zur gesammelten Zeitzeugenaussagen Allerdings enthalten diedabei 76 Werke J. (HStAD), 11683Fa. Universelle- Hauptstaatsarchiv Dresden Siehe Sächsisches Staatsarchiv, ten Weltkrieges«, S.263 Republik bis zum Ende desZwei- Abschnitt »Von derWeimarer Stuttgart (Theiss) 2006,hier bis zurGegenwart (1871 VonBd. 3: derReichsgründung Geschichte derStadt Dresden, Mitwirkung von Uwe John (Hg.), 2002, und Holger Starke, unter Sachsen Leipzig in derNS-Zeit, schen Clemens Vollnhals (Hg.), Fundierte Überblicke bieten- inzwi Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t C. Müller &Co. Dresden. h nlic unismus? h hmerisc d / er rank F er – – 530.

2006), ff. Aus der Forschung untersucht wurde. unterhielt, nicht auf Dresdner seine Vorgeschichte hin andere Staaten desdamaligen Warschauer Vertrages in dieDDR und seit den1960erJahren inzahlreiche Übersiedlung nach Hamburg 1947intensive Kontakte DDR nahe, dass Körber, dernach endgültigen seiner die Überlieferungen derstaatlichen Instanzen der die auf vor dieZeit 1933fokussieren. legen Ebenso auf Zeitzeugenaussagen und auf Unterlagen basieren, gibt nur stichwortartige Chroniken, dieüberwiegend miteinschließt,die NS-Zeit liegtbis heute nicht vor. Es tische Darstellung der»Universelle«-Geschichte, die ohnehin- dabei oder garkri kein Thema.seriöse Eine reimtheiten Akzentuierungen und fragwürdige inder siv undauf stießendabei einzelne Mängel, Unge- zogen, widmeten Lebensabschnitt sich diesem inten- privaten Archiven sowie private Sammlungen einbe- ber, dieerstmals Überlieferungen instaatlichen und und DirkSchmid Wegner sowie von Hermann Schrei- in Auftrag gegebene biographische Studien von Josef sprechend Ergebnisse. fragwürdige politischen Vorgaben durch dieSED und zeitigte ent- Historie, arbeitete doch dieKommission unter schichte« um eine Rekonstruktion der »Universelle«- 1970er Jahre eine lokale »Kommission- Betriebsge für wird wieder deutlichwieder dichter. Erst mit wird demKriegsende dieÜberlieferung dann amtliche Dokumente Patentschriften wie zuexistieren. von 1933bis Mai 1945nur und noch einige Zeugnisse Körberswie –berufliche privateZeitscheinen – für die von1945 überliefert, denpersönlichen Unterlagen nehmen sind nur wenige Dokumente aus vor derZeit auchwie zurPerson Körbers schwierig ist. Vom Unter Erst zwei injüngerer von Zeit derKörber-Stiftung Zwar bemühte sich Ende der1960er, Anfang der 11 und sowohl dieQuellenlage zur»Universelle« 14 12 13 »Körber« war - krete Handeln.« des Forschungsinteresses, sondern vielmehr daskon- ideologische Gesinnung steht seitdem imMittelpunkt geraten: »Weniger dieohnehin schwer zufassende aktuellen Forschung zunehmend indenHintergrund zialistisches Gedankengut vertreten haben, ist in der dieFrage,Denn inwieweit Manager aktiv nationalso - im Nationalsozialismusbers genauer zu betrachten. mus. bisherigen Darstellung Körbers imNationalsozialis- antastete. die Handlungsautonomie derUnternehmer nicht Ressourcen, keinen aber direkten Zwang ausübte und Gewinnanreize und dieZuteilung und von Devisen schaftsgeschehen indirekt steuerte, vor allem durch eineals »gelenkte Marktwirtschaft« zwardas - Wirt Kurt A.Körber zubeschränken. Vielmehr sind diese genden auf Artikel biografische Informationen über sen. einer gehörigen Portion Opportunismus geprägt gewe - politisch-ideologisch motiviert, sondern vielmehr von Stationen seinen inallen dabei menfassen, sei kaum Handeln, lässt so Argumentation sich diese zusam- unbedingt zur Entfaltungber bringen wollte. Körbers underfinderisches unternehmerisches Talent,das Kör Tunsseines gewesen.Hinzu käme einunbestreitbares wollen, bereits damals dereigentliche treibende Faktor haben. Vielmehr Drang, sein immer sei gewinnen zu sozialismus zumindest fern ideologisch gestanden zu graphien attestieren Körber dennoch, demNational- erhielt erste Konturen. DieAutoren Bio- beiden dieser der»Universelle«die Rolle inderNS-Kriegswirtschaft ren erstmals ins Licht derÖffentlichkeit,sondern auch Mitglied derNSDAP gewesenwar, rückten dieAuto - 1. Juli 1940 und nicht von wie behauptet ihm »ab 1944« Doch gibt dieser Befund Anlass, Kör dieRolle gibt Befund Doch dieser 16 15 Nicht nur dieTatsache, dass Körber bereits seit 18 Deshalb reicht es nicht aus, sich im vorlie- 17 Diesumsomehr, derNS-Staat als - - 18 17 konjunktur, Göttingen 2010. Historisierung einer Forschungs- men imNationalsozialismus. Zur Tim Schanetzky (Hg.), Unterneh- 2003, S.243 te desNationalsozialismus, Essen schungen zurWirtschaftsgeschich- und Unternehmen. Neue For (Hg.), Wirtschaftsordnung, Staat HesseAbelshauser /Jan-Otmar ders. /Wernerin: Zwischenbilanz, im Nationalsozialismus. Eine Werner Plumpe, Unternehmen 282(2006),S.353 Zeitschrift einer Synthese, in:Historische Versuch1933 –1945. NS-Regime nehmen inDeutschland und das Christoph Buchheim, Unter 2010, S.1 nes und BMWGroup, München Im Auftrag von MTU Aero Engi- Zwangsarbeit im»Dritten Reich«. Rüstung, und Kriegswirtschaft in:dies.(Hg.),Eine Einführung, Zwangsarbeit im»Dritten Reich«. Helmut Trischler, Rüstung und Spoerer / Heusler /Mark Andreas – 13, hierS.3. – 266; Norbert Frei 77 - - – 390. / 21 20 19

Josef 1933 produktion imRaum Dresden Z.B. Heinz Schulz, Rüstungs- hier S.75. Göttingenzahlen, 2010,S.75 sion zurErmittlung der Opfer der Dresdner Historikerkommis - 1945. Gutachten und Ergebnisse Dresdens am 13. ders. u. Luftangriffe,gen deralliierten in: Frühjahr 1945und dieAuswirkun- Bedeutungrische Dresdens im Rolf-Dieter Müller, Diemilitä- 78 3 Gewöh im Feuersturm versank, Hamburg Matthias Gretzschel, AlsDresden ganz sicher zuvernachlässigen.« die deutsche Rüstungswirtschaft durchschnittliche Bedeutung für Dresdens ohnehin eher unter »drei Monate vor war Kriegsende 13. der Bombardierung Dresdens am Gretzschel Darstellung seiner bei Noch 2006vertrat Matthias Ba Oppor terne un 2009, S.58. joh / 14. Februar 1945dieThese, –1945, Dresden ²2005. Schmi r a. (Hg.), DieZerstörung t h nlic unismus? h hmerisc d / er / rank F 15. Februar er

- – - 99, Aus der Forschung für Hitlersfür gewesen«. Kriegführung ende »Rüstungsstandort als von erheblicher Bedeutung gere Forschung, Dresden vor sei gegen allem Kriegs- tischen Begabungen Kurt Sohnes seines und richtete erhielten. Vor förderte allem derVater dieprak- früh Körbers, dieEinblicke familiären in seine Verhältnisse Erziehungsstil gepflegt, erzählten spätere Weggefährten Auto Union AG) eine leitende Position. Automobilhersteller DKW (ab 1932umbenannt in Paulnahm Körber inZschopau Motorrad- beim und Siemens-Schuckert Werke AG gearbeitet. Später über Vater Körber war Techniker und hatte der bei inBerlin und Höhereabsolvierte dort dieReal- Handelsschule. schule, danach zogdieFamilie nach Chemnitz. Kurt ten. Bis 1923 besuchte Kurt dieElementar inBerlin und Paul Körber, aus diebeide Thüringen stamm- Erich und er waren die Kinder von Auguste Lina Rosa Berlin-Charlottenburg geboren. älterer Sein Bruder Kurt Adolf Körber wurde am 7.September 1909in Etappen undPrägungen Körbers bis1933 auf einem Nebenschauplatz. men und man damit urteile sozusagen Akteure über nenswerte eingenom inderNS-Kriegswirtschaft Rolle - Dresden undIndustriebetriebe seine hätten keine nen- wurde Annahme widerlegt, inzwischenSo diefrühere Erkenntnissen dieregionale über Rüstungswirtschaft. erneutZeit zuuntersuchen, resultiert aus neuen zu beleuchten. vor demHintergrund derGeschichte der»Universelle« tigsten Dresdner Rüstungsbetrieben gehörte. belegendass dieThese, die»Universelle«wich zuden - Der VaterDer habe dendamals üblichen autoritären Ein weiterer Anlass, Körbers Werdegang injener 19 Im Gegenteil, die jün so - 20 Neue Studien 21 - - 1927. Quelle: Körber-Stiftung Frau Anny Hilleraufeiner Wandertour imErzgebirge, Körber A. Kurt (r.) BruderErich undseinerspäteren mit ihn ausübte,ihn ist Kurt Körber kein geworden. Sozialist Biograph sein Doch gen zufolge bis zuihrem Tod 1984einen starken moralischen Einfluss auf list und kämpfte mitReih’n.« in unsern Obwohl Körbers MutterZeitzeu- noch einmal, dieWelt von Sünde zubefrei’n, erwär’- einSozia fürwahr Luxemburg sympathisierte, dasGedicht rezitieren: »Und käme Christus Mutter, seine ließihn Dort dieoffen mitpolitischen den vonIdealen Rosa Neunjährigerden erals auf einer Versammlung derUSPD gehabt habe. worden.kuliert Kurt Körber hier häufig selbst verwies seinen auf Auftritt, Eltern ihrem jüngeren mit Sohn auf denWeg ist gaben, später- viel spe tätig war. nem Studium hospitierte erdann zeitweilig Vater imBetrieb, indemsein abbrach. Ausbildung erseine schloss Dort erfolgreich ab.- zusei Begleitend stelle der dortigen Allgemeinebei Maschinenbau-Gesellschaft wieder AG Werke AG inChemnitz zugunsten begonnen, einer dieeraber früh Lehr 1928 aufnahm. Zuvor hatte erzunächst eine technische derMoll- Lehre bei Über dieFacettenÜber und dieTiefe derpolitischen Prägungen, dieseine Mittweida, daserimHerbst Elek einen Teil Studiums seines der finanzierte Kurt Körberdamit markten. Nach eigener Aussage mit einigem Erfolg zuver gelang die Erfindung es ihm, Mit Hilfe zweier Pensionäre Talentrisches unter Beweis: unternehmeauch sein - früh bung hinaus stellte erdamals wöhnliche- technische Bega anmeldete. dieaußerge Über - und sieerfolgreich zumPatent Rundfunkgerätefür erfand gesteuerte Sender-Ableseskala 15-Jähriger eine automatisch indemPrivileg, erbereits als ein. Kurt Körber nutzte dieses zuhauseihm eine Werkstatt ­tro i a Technikum am ­tech ­nik 79 - - Hermann Schreiber vermutet »in der sich verschärfenden wirtschaftlichen Situation in der Weimarer Repu- diesem Kindheitserlebnis die blik zu geraten. Er bewarb sich bei der Siemens & Halske AG in Berlin. Die Keimzelle des sozialen Engage- Stelle als Revisor in der Verstärker-Abteilung des Wernerwerkes habe er, so ments des Stifters Körber«.22 Man- berichtete Körber später, dadurch bekommen, dass er sich mit Hilfe eines ches spricht hingegen dafür, dass imitierten Betriebsausweises Zutritt zum Werk verschafft und so bei den sich Körber in seinen Jugendjahren maßgeblichen Personen selbst habe vorsprechen können. eher an dem national gesinnten Körber blieb jedoch nicht völlig verschont von den heftigen Auswir- Vater orientierte, ohne sich dabei kungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland. Obgleich ihn seine Vor- partei- oder tagespolitisch beson- gesetzten als fleißig und zuverlässig lobten, wurde er im Mai 1932, so die ders zu exponieren. Körber gehör- Begründung von Siemens & Halske, »infolge der durch die Wirtschaftslage te zu den jüngsten Jahrgängen der notwendigen Personaleinschränkungen« arbeitslos.24 Aber bereits nach gut »Kriegsjugendgeneration« des Ers- einem Monat stellte der gleiche Arbeitgeber den früheren Mitarbeiter wie- ten Weltkriegs, die in einer Atmo- der ein. Ab Januar 1933 arbeitete Körber dort als Schalttechniker, ein Jahr sphäre aufwuchs, die von Krieg und später wurde ihm die Ausarbeitung von Bauunterlagen für die Herstellung Nationalismus geprägt war. »Volk« von Messgeräten der Fernmeldetechnik übertragen. und »Nation«, nicht aber das Indi- viduum bildeten die Bezugspunkte Während seines Ingenieursstudiums im dieser Generation, die sich später Erste Erfahrungen nach 1933 sächsischen Mittweida 1928 trat Körber in gegenüber dem Nationalsozialis- die Burschenschaft »Cheruskia« ein. Quelle: Körber-Stiftung mus als besonders anfällig erwies. In der Nachbarschaft wurde wenige Monate nach dem Machtwechsel 1933 Die Dominanz der völkischen Stu- ein jüdischer Arzt »von den Nazis abgeholt«, wie Körber es später for-

22 Schreiber, Gemeinsinn, S. 17. dentenbewegung an den deutschen Universitäten in mulierte. Seine Mutter trommelte Freunde und Bekannte zusammen, um 23 Ulrich Herbert, »Generation der den 1920er Jahren dokumentierte sinnfällig die geistig- Unterstützung für dessen Frau und kleine Tochter zu organisieren. Bru- Sachlichkeit«. Die völkische Stu- politische Ausrichtung vieler Angehöriger der »Kriegs- der Erich versuchte daraufhin, Kleidung für die Tochter aufzutreiben. Ein dentenbewegung der frühen zwan- 23 ziger Jahre in Deutschland, in: jugendgeneration«. Kollege denunzierte ihn, was ihm eine zeitweilige Haftstrafe im KZ Sach- Frank Bajohr / Werner Johe / Uwe Als Mitglied der Mittweidaer Burschenschaft »Che- senhausen eingebracht habe.25 Kurt Körber besuchte ihn dort. Noch 1989 Lohalm (Hg.), Zivilisation und ruskia«, als farbentragender Student und Sympathisant war er nach eigener Aussage tief beeindruckt von den »bösen Folgen«, die Barbarei. Die widersprüchlichen 26 Potenziale der Moderne. Detlef der bündischen Jugend bewegte sich auch Kurt Körber das politische Engagement der Mutter mit sich gebracht habe. Selbst aus Peukert zum Gedenken, Hamburg in diesem durch die schwärmerische Überhöhung von dem Abstand von 55 Jahren klingt hier eine Distanzierung Körbers gegen- 1991, S. 115 – 144; Michael Wildt, Generation des Unbedingten. Das »Volk« und »Gemeinschaft« gekennzeichneten Dunst- über dem Engagement der Mutter durch, anstatt an dieser Stelle eindeutig Führungskorps des Reichssicher- kreis, wenngleich er nach außen nicht primär als poli- die Verursacher – die Nationalsozialisten – für das Leid des Bruders ver- heitshauptamtes, 2. durchgesehene und aktualisierte Neuausgabe tisch denkender Mensch, sondern als tüftelnder Tech- antwortlich zu machen. Erich sei frei gekommen, weil sich einflussreiche 2008. niker in Erscheinung trat. National­sozialisten, die der Vater aus dem Automobilklub kannte und die 24 Siemens & Halske AG, Zeugnis Ende 1929 brach Kurt Körber trotz hervorragender er um Hilfe gebeten hatte, für ihn eingesetzt hatten.27 für Kurt Adolf Körber, Berlin 31.5.1935, zitiert nach: Schmid / Beurteilung seiner Leistungen sein Studium ab. Ihm Kurt Körber konzentrierte sich in dieser Zeit auf private und berufli- Wegner, Körber, S. 23. zufolge tat er dies aus Sorge, andernfalls in den Strudel che Ziele. 1933 heiratete er seine knapp sechs Jahre ältere Jugendliebe

80 81 26 25 31 30 29 28 27

Josef 82 147 Lesebuch, Düsseldorf 1989,S. Meine Mutter. Eindeutsches (Hg.), Schwan /HeribertFilmer Körber, geb. Nickol, in:Werner Christus wäre Rosa Sozialist. Zitate aus:Beide Kurt A.Körber, war.sen Ebd., S.24. dieInhaftierungGrund für gewe- der einzige bzw. ausschlaggebende istEs ungeklärt, ob diestatsächlich bis 1961,Hamburg 2008,S.234. UnternehmenDas Reemtsma 1920 Tino Jacobs, Rauch und Macht. Schmid in: HStAD 11683-24. von J. C.Müller«, Dresden 1927, zum25jährigen schrift Jubiläum gedruckten Broschüre- »Gedenk le«, in:HStAD 11683-27,sowie der Betriebsgeschichte der»Universel- unveröffentlichtenBeiträgen zur entstammenben dendiversen und diefolgendenDiese Anga- Starke, Geschichte Dresden, S.60. Schmid Gewöh Ba Oppor terne un joh – 152, hierS.150. Schmi r t / / h nlic unismus? Wegner, Körber, S.30. Wegner, Körber, S.24. h hmerisc d / er rank F er

Aus der Forschung 1911 das erste selbst finanzierte Fabrikgebäude und kräftig. Anfangsdierte kleine eine Werkstatt, siebezog »Universelle« nutzte ihren Standortvorteil und expan- Dresden zueiner Hochburg Branche dieser wurde. Die trationsprozess inderZigarettenindustrie statt, inder des20.JahrhundertsZu Beginn fand einerster Konzen- maschinellen Produktion von Zigaretten, gegründet. le« von Ingenieur Otto Bergsträßer, einem Pionier der Unternehmen wurde »Compagnie 1898als Universel- triellen Aufschwungstriellen imspäten 19.Jahrhundert. Mül Die »Universelle« Zigarettenmaschinenfabrik J. Der Siemensbei &Halske nicht bekannt geworden. zur Deutschen Arbeitsfront 1934sind aus Körbers Zeit Mehr patriotische als »Trinksprüche« und derBeitritt kann mangels nicht Quellen eindeutig werden. belegt dieNS-Machtübernahmejedoch politisch begrüßte, gezeit Möglichkeiten diese aktiv er wahrnehmen. Ob keitsfelder Auch erschlossen. Körber sollte in der Fol- vor Technikern allem und Ingenieuren neue Tätig- diemit ihrer expansivenbessert, (Rüstungs-)Dynamik Machtübernahme derNationalsozialisten deutlich ver Sprungbrett zur»Universelle« werden. ner letztlichknapp 200Patente legte, sollte 1935sein Anteil hatte und womit einweiteres für erdieBasis - sei der Siemens-Ingenieure, an derKörber maßgeblichen nuancen konnte. erfassen Die erfolgreiche Tätigkeit mit, das,mit einer Fotozelle ausgestattet, feinste Farb- tete eran der Entwicklung eines Farbkontrollgeräts Anna-Katharina Hiller. Siemens &Halske Bei arbei- produktion Seine beruflichen beruflichen Seine Aussichten hatten sich mit der ­ler &Co. entstand inderPhase deslokalen indus- W eg der»Universelle« indie NS-R üstungs- 28 Das Das C. - produktion inDeutschland errang, diesiedurch weitere Firmenzukäufe AG, wodurch sie eine monopolartige Stellung inderZigarettenmaschinen- le« ihre schärfste Konkurrentin, dieUnited Cigarette Machine Company men nach umbenannt. ihm rer. Müller wurde haftender ab 1915allein Gesellschafter und das Unterneh- zunächst Hauptbuchhalter als tätigen Johann- Carl Müller zumBetriebsfüh beschäftigte 60 Mitarbeiter.Zeitbegann der In dieser seitAufstieg des 1902 1922 Geschäftsbeziehungen unterhielt. Aufstieg desReemtsma-Konzerns begann,zudemdie»Universelle« seit der Fabriken reduzierte sich zwischen 1925und 1933von 127auf 42.Der Schritt ein. Eine erneute Konzentrationswelle erfasste dieBranche, dieZahl allerdings ihre Zeit Vormachtstellung indieser inDeutschland Schritt für die »Universelle« mit vorantrieb. Dielokale Zigarettenindustrie büßte Nachfragesende nach Zigaretten und durch technischen Fortschritt, den änderten sich die ökonomischen Rahmenbedingungen durch eine wach- te dasUnternehmen ab Mitte der1920erJahre erfolgreich. wieder Damals fassen, scheiterten früh. jedoch dreirädrige Motorräder her. Weitere Versuche, inanderen Branchen Fuß zu Sparten: Mit einigem Erfolg stellte siezwischen 1925und 1927zwei- und Unternehmen unter anderem durch einen zeitweiligen Einstieg in andere Republik mit demHöhepunkt derHyperinflationbegegnete 1923 das in derFolgezeit ökonomischen aus. frühen Den inderWeimarer Krisen sogar denAufbau und dieEinrichtung ganzer Tabakmonopole. einzelne für Staatendern, dieDresdner Griechenland wie Firma übernahm Industrie. Maschinen der»Universelle« standen inzahlreichen- bald Län terte sie ihre Produktpalette auf sämtliche Zweige der tabakverarbeitenden Folgezeit einweltweites Netz an Repräsentanzen aufbaute.- Zudem erwei le« ihre erste Auslandsvertretung in Rotterdam, mit deren Hilfe sie in der Maschinenbau GmbH Calberla in Dresden. 1919 eröffnete die»Universel- Anteile an der Eisenwerk AG Coswig und wurde Aktionäralleiniger der ­Frauen, drehten nun vornehmlich Granaten. Die »Universelle« erwarb len auch an derRüstungsproduktion. Etwa 400Mitarbeiter, überwiegend ckauer Straße 48 In ihrem Kerngeschäft, der Herstellung Zigarettenmaschinen,von agier Im Ersten Weltkrieg sich beteiligte die»Universelle« zurzivi parallel - Die Firma erwarb 1919 außerdem erwarb Die Firma in Dresden die Grundstücke Zwi­ – 54, verlegte ihren Stammsitz und dorthin baute diesen 29 31 1930 übernahm die»Universel 1930übernahm - 30 83 - 33 32 37 36 35 34

Josef in: Vollnhals, Sachsen, S.72 schaftskrise bis zum Kriegsende, schaftsentwicklung von der - Wirt Michael C.Schneider, DieWirt- Starke, Geschichte Dresden, S. 435; archiv (BA) R3101-33057. Berlin, Siehe Dokumentation in:Bundes- 84 Schulz, Rüstungsproduktion, S.75. (BA-MA) Freiburg, RW 20/4-2. in: Bundesarchiv-Militärarchiv Woche vom 2. bis 8.9.1940, Bl. 152, nahmen Lagebericht vgl. die für 11683-112; weitere Funktionsüber beauftragten« ein,siehe HStAD lich dieFunktion des»Abwehr Z. 11683-27. 2 Seiten, hierS.2,in:HStAD Werke, Ms.Dresden, 13.6.1945, punkte die»Universelle«- über NSDAP angehört haben. Anhalts- arbeiter der»Universelle« der 100MitAm sollen Kriegsende - 16.4.1970, in:HStAD 11686-31. Diskussionsbeiträge vom Schulz, Rüstungsproduktion, S.8. Gewöh Ba Oppor terne un B. Direktor nahm Alwin Herr joh Schmi r t h nlic unismus? h hmerisc d / er rank F er

– 84; - - - Aus der Forschung Aufrüstung begann,stand derRaum Dresden inder Müller Inc. der 1933inRichmond auchtretung ihr dieEigentumsrechte und übertrug an 1939 verkaufte die»Universelle«ihre Rotterdamer Ver leiteten imUnternehmen eine Umorientierung ein. und -überwachungmende Devisenbewirtschaftung Auslandsbüros ins Reich und vor- dieexporthem allem Jahr dieimselben doch angeordnete Rückführung von Millionen Reichsmark (RM)durch dasExportgeschäft, zwar dieHälfte noch etwa ihres Umsatzes von acht etwa Streit folgte. die»Universelle« Bis 1937erwirtschaftete Ausland transferiert hatte. Ein jahrelanger juristischer damer erhebliche Dependance Vermögenswerte ins tergrund war, dass die»Universelle« dieRotter über angeblichen Devisenvergehens Hin behinderte. Der - unter anderem durch einSteuerstrafverfahren wegen geschäft weiterzuführen, wasaber dieNS-Regierung »neutrale« Vertretung inRotterdam dasAuslands- mitischen Hetze derNS-Regierung. haltung ausländischer Kunden auf Grund derantise- litt darunter. sehr Hinzu kam eine wachsende Zurück - allgemein stark exportorientierte sächsische Industrie zurücktrat. Nicht nur die»Universelle«, sondern die hinter zunehmenden Reglementierungen derAusfuhr das anfängliche Interesse an desNS-Regimes Devisen listen verunsichert. Ökonomisch schwerer wog, dass durch dieAnti-Tabak-Kampagne derNationalsozia - menbedingungen. Vorübergehend war dieBranche - zialisten 1933änderten erneut sich dieRah jedoch fast 1500. ihrer Mitarbeiterverselle« dieZahl von 600auf rund festigte. Zwischen 1928und 1939steigerte die»Uni - Als 1934 Die »Universelle« versuchte zunächst, ihre über Mit derMachtübernahme durch dieNationalso- 32 / 35 das NS-Regime mit35 dasNS-Regime derheimlichen / USA gegründetenJ. Firma C. - - ökonomischen Ausrichtung korrespondierte. um in »›Universelle‹-Werke J. Hans Schwerin. darunterbei, derSchwiegersohn Müllers und spätere Betriebsführer Körber erst ab ist. 1943belegt Organisationenkriegswirtschaftlichen und Gremien mit,für dies wobei »Universelle«-Mitarbeiter Funktionsträger als inneu gebildeten lokalen ganze Baugruppen hergestellt. ein. Ab 1938wurden dort Torpedoteile ingroßen Stückzahlen, später dann pedoversuchsanstalt (TVA) richtete inder»Universelle« eine Arbeitsstelle regionalen Hauptbetrieb dieZulieferung für von Torpedoteilen. DieTor die Rüstungsproduktion erheblich aus. Sie avancierte unter anderem zum erbaute Montagehalle inBetrieb. EinJahr später weitete die»Universelle« Kapazitäten Produktionsbereich diesen für sie1937eine nahm große, neu Spanien her, allerdings Umfang. inbescheidenem Zur der Erweiterung stellte dasUnternehmen Flugzeugteile dieLuftwaffengeschwader für in gen aktiv. NSDAP und Zeitzeugenberichten zufolge ineinschlägigen NS-Vereinigun- Beispiel wurde der Betriebsratsvorsitzende ErichBuder 1933Mitglied der tion. innovativen technischen Ausrichtung dieRüstungsproduk geeignet als für - der Region gehörend, erschien denNS-Behörden vor aufgrund ihrer allem nach Ikonselle«, derZeiss AG und demSachsenwerk zudengrößten in nur ausgesuchte und politisch zuverlässige Mitarbeiter tätig. Die»Univer ben, indenen 1935solcheben, Rüstungs-Abteilungen entstanden. ändern. Die»Universelle« gehörte- zudenersten jedoch Dresdner Betrie attraktiv dieAufrüstung. für Diessollte sich erst 1939 mit Kriegsbeginn kleinteiligenlage und ihrer Industrie überwiegend zunächst wenig als sonsstadt Dresden galt aus Sicht derstaatlichen Planer wegen ihrer Grenz- Abteilungenwenigen Betrieben zurRüstungsproduktion ein.DieGarni- regionaleinstallierte »Wehrwirtschaftsinspektion IV« anfangsbei nur Hamburg, Leipzig Allerdings und Essen. richtete diemit Sitz inDresden Rangliste derIndustrieproduktion an sechster Stelle hinter Köln, Berlin, In der»Universelle« dieRüstungsproduktion zügig setzte ein. Ab 1936 Nur einzelne Mitarbeiter gehörten anfangs NS-Organisationen an. Zum In »geheim« denals eingestuften Rüstungsabteilungen waren zunächst 34 Ab 1937traten weitere »Universelle«-Mitarbeiter derNSDAP 35 Spätestens imZweiten Weltkrieg wirkten dann leitende 36 37 C. Müller & Co.«, was mit derveränderten Im Jahr selben das firmierte Unternehmen 33 85 - - 38 Mit Beginn des Krieges gehörte die Die Dresdner Firma weitete diesen zunehmend Zigarettenwende-Maschine […] zeitweise entwicklungstechnisch mitgear- »Universelle« zu den zuverlässigen lukrativen Geschäftszweig noch vor Beginn des Zwei- beitet« habe.41 Seit Mitte der 1920er Jahre hatte die »Universelle« an der Ent- Lieferanten mit eigenständigen 38 Entwicklungen von Rüstungsgerät. ten Weltkrieges erheblich aus. An die Bedeutung wicklung einer Maschine gearbeitet, mit deren Hilfe die damals noch übli- Vgl. die dazugehörigen Kriegstage- des Zeiss-Konzerns, dessen lokaler Ableger auch in chen ovalen Zigaretten automatisch und in ausreichender Stückzahl »auf bücher der Rüstungsinspektion IV im BA-MA Freiburg, RW 20/4. Dresden eine herausragende Rolle in der Rüstungs- Spiegel«, d. h. mit den aufgedruckten Markenbezeichnungen nach oben, in 39 So Armin Hermann, Das Zeiss- wirtschaft einnahm, reichte die der »Universelle« zwar die Packungen gelegt werden konnten. Der Durchbruch gelang aber erst Werk im Dritten Reich, in: Chris- nicht heran. Aber wie bei den Zeiss-Werken scheint durch die Erfindung der Ingenieure von Siemens & Halske und war damals toph Meinel / Peter Voswinckel einer von der Geschäftsführung aktiv gestützten eine große technische Innovation in der Branche, die mühsame und kost- (Hg.), Medizin, Naturwissenschaft, Technik und Nationalsozialismus. kriegswirtschaftlichen Effizienz zugunsten des NS- enträchtige Handarbeit ersetzte. Körber reklamierte nach außen bald einen Kontinuitäten und Diskontinu- Regimes nichts im Weg gestanden zu haben.39 zunehmend hohen Anteil an der Erfindung für sich und bezeichnete sich itäten, Stuttgart 1994, S. 92 – 99. Bei Zeiss setzte sich laut Hermann Einseitig auf Rüstung festlegen lassen wollte sich später sogar als Erfinder der ganzen so genannten Spiegelpackmaschine. Im u. a. das Argument durch, die Leis- die »Universelle« jedoch nicht. Offenkundig schätzte Jahre 1990 gestand er jedoch seinen tatsächlich begrenzten Beitrag ein, als tungsfähigkeit der Firma müsse im Interesse der Landesverteidigung man das Engagement in der Kriegswirtschaft frühzei- er aussagte, dass er in jungen Jahren »nicht einmal eine neue Zigarettenma- gewahrt bleiben. Ebd., S. 97. tig nur als eine Beteiligung an einer Sonderkonjunk- schine gebaut« habe.42 40 Vgl. diverse Schreiben in: HStAD tur ein. Wie andere Unternehmen im »Dritten Reich« Zum 31. März 1935 schied Körber bei Siemens & Halske aus und trat 11683-24 und -6. war die Dresdner Firma vielmehr bestrebt, ihre zivile anschließend in den Dienst der »Universelle«. Dort war er eine von über 41 Zitiert nach Schreiber, Gemein- 100 Personen, die als Konstrukteur, Techniker oder Zeichner arbeiteten. sinn, S. 59. Fertigung parallel zur Rüstungsproduktion aufrecht zu erhalten. Der langfristige Bestand des Unternehmens Doch die Spiegelpackmaschine entpuppte sich rasch als Verkaufsschlager. 42 Die »belletristische Biographie« Körbers von Alexander S. Wassil- sollte durch die Fähigkeit gesichert werden, mit Ziga- Bis 1939 verkaufte die »Universelle« davon etwa 350 Stück. Körber durf- jev und Pavel Fraenkel erschien rettenmaschinen auf dem Weltmarkt konkurrenzfä- te die Montage der Zigarettenwende-Vorrichtung an den Maschinen in 1993 in Moskau unter dem Titel »Zwei Ringe von Kurt Körber«. hig zu bleiben. So erwarben Johann Carl Müller und mehreren europäischen Ländern überwachen und Wartungen durchfüh- Sie ist allerdings nur in russischer sein Schwiegersohn Hans Schwerin 1938 in Wien von ren. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 reiste er dafür sogar Sprache erschienen. Im Archiv der Körber-Stiftung / Hamburg (KöA), der Landmaschinenfabrik Hofherr-Schrantz, Clayton bis nach Kairo. Offenkundig war man mit der Leistung Körbers bei der Nachlass Kurt A. Körber, liegt das Shuttlewort AG, die Tabakmaschinenabteilung. Aller- »Universelle« sehr zufrieden, denn bereits 1937 wurde sein Gehalt deutlich dreiteilige Manuskript (Ms.) unter 43 der Firmierung »Russische Bio- dings wurde die Herstellung von Zigarettenmaschinen angehoben und ihm die Prokura-Vollmacht erteilt. Er arbeitete nun eng graphie« vor. Die zitierte Passage und damit die Weiterführung der zivilen Produktion in mit dem langjährigen Direktor Max Hohn zusammen, der in der Hierar- ist dem Ms., Teil II, S. 22, entnom- der »Universelle« nach Beginn des Zweiten Weltkriegs chie des Unternehmens direkt unter dem obersten Chef und Eigentümer men. zunächst durch politische Vorgaben stark behindert.40 Johann Carl Müller angesiedelt war.44 Zu Müller habe er ebenfalls einen 43 Es ist nicht eindeutig belegt, wenn- gleich sehr wahrscheinlich, dass guten Draht bekommen, berichtete Körber später. Der patriarchalisch agie- Körber bereits 1937 – wie von ihm rende und unter anderem wegen seiner über den Betrieb hinaus wirkenden behauptet – mit der Prokura aus- 45 gestattet wurde, da nur die damit Beruflicher Aufstieg in einem sich wandelnden Sozialmaßnahmen respektierte Müller sei sein Vorbild geworden. üblicherweise verbundene Gehalts- Unternehmen Immer mehr technische Mitarbeiter von Dresdner Unternehmen wur- erhöhung überliefert ist. Spätestens am 15. März 1943 war Körber mit den ab 1938 schrittweise in die Rüstungsproduktion einbezogen. Dabei der Gesamtprokura ausgestattet. Am 23. Februar 1935 bewarb sich Kurt Körber »mit war die nationalsozialistische Kriegswirtschaft mitunter »friedensähnlich« Es bleibt aber unklar, ob dies der Beginn oder nur eine Bestätigung deutschem Gruß« bei der »Universelle«. Er erwähn- aufgebaut, und den Beteiligten war die militärische Bedeutung des eigenen der Prokura-Vollmacht war. Vgl. te darin, dass er an der »von Ihnen verwendeten Beitrages nicht immer – zumindest nicht von Beginn an – bekannt.46 Körber

86 87 NAGEMA, Vereinigung volkseige- jedoch tat diesen Schritt bewusst. Er gehörte nach eige- ner Betriebe des Maschinenbaus, ner Aussage zu denjenigen führenden »Universelle«- Tabak- und Industriemaschinen Dresden: Gutachten von Erich Mitarbeitern, die frühzeitig dafür plädierten, statt nur Wandschneider, geschickt an die Granaten zu drehen, komplette elektromechanische Deutsche Handelsgesellschaft West- Baugruppen für die Rüstung herzustellen.47 Sein Ein- Ost mbH, [Zweigniederlassung] Hamburg, 28.11.1950, 27 Seiten, fluss auf die zügige kriegswirtschaftliche Ausrichtung hier S. 5 f., in HStAD 1686-1. der »Universelle« in dieser Zeit ist allerdings nicht 44 Schreiben Paul Fleischer an Bun- mehr eindeutig zu eruieren.48 Nach Kriegsbeginn führ- deskanzler a.D. Helmut Schmidt, Dresden vom 29.12.1987, in: KöA, ten leitende »Universelle«-Mitarbeiter nachweislich Nachlass Kurt A. Körber. Fleischer des Öfteren Besprechungen mit hohen militärischen war ein Mitarbeiter Körbers, der ihm in den letzten Kriegsjahren Dienststellen, an denen Körber offenkundig beteiligt direkt unterstand. Körber war war. Unter anderem erinnerte er sich an eine frühe ab 1937 nach eigener Aussage »Direktor Werksleitung der Begegnung mit dem späteren Admiral Kurt Fricke, Universelle«, womit vermutlich der seit 1937 dem Oberkommando der Kriegsmarine seine enge Zusammenarbeit mit (OKM) angehörte.49 Hohn gemeint war. Vgl. Schreiber, Gemeinsinn, S. 60. Die »Universelle« überzeugte das OKM vor allem 45 Ebd. und Körber, Profit-Pro- durch die selbstständige Entwicklung eines sogenann- gramm, S. 18 f. ten Scheinwerferleitrichtgerätes für die Küstenartil- 46 Schulz, Rüstungsproduktion, S. 10. lerie und produzierte es bald in großer Stückzahl.50 Körber bei einer Geschäftsreise im Auftrag der »Universelle« einige Monate vor Kriegsausbruch 1939 in Kairo. Quelle: Körber-Stiftung 47 So Martin Beheim-Schwarzbach, Dieses Gerät – eine Art Vorläufer des Radars – diente Bergedorfer Offensive, Hamburg 1970 (Erstauflage 1966), S. 24. zur Ortung von Zielobjekten mit Hilfe eines elektroni- und Motorenzubehör für die Luftwaffe. Hermann Schreiber zufolge hatte 48 Gegenüber seinem ersten Bio- schen Auges, das der Vorrichtung an der Spiegelpack- Körber später maßgeblichen Anteil, dass die »Universelle« die »traditionel- graphen gibt Körber an, erst mit maschine ähnelte und an dessen Entwicklung Körber le Rivalität der Wehrmachtsteile« überwinden und »auch der Luftwaffe das Kriegsbeginn an der Rüstungspro- 52 duktion beteiligt worden zu sein. federführend beteiligt war. Die Rüstungsproduktion Leitrichtgerät« zuführen konnte. Ebd. des Unternehmens umfasste 1939 ferner den Bau neu- Ähnlich wie die Dresdner Zeiss Ikon AG, die eine lokale Schlüsselstel- 49 Ebd., S. 25, und Schreiber, er Flak-Kanonen und die Montage weiterer Rüstungs- lung für die Zünderherstellung einnahm, baute sich auch die »Universel- Gemeinsinn, S. 62. güter. Der monatliche Umsatz im Rüstungsgeschäft le« für die Rüstungsproduktion ein Netz aus Unterlieferanten auf. Bis zum 50 Lagebericht für die Woche vom steigerte sich bereits damals auf knapp zwei Millionen Ende des Krieges sollte deren Zahl auf rund 200 anwachsen. Die dem OKM 16.-22.12.1940, Bl. 220, in BA-MA RW 20/4-2. RM, während er parallel in der zivilen Fertigung auf zugeordnete »Abteilung Marine« der »Rüstungsinspektion IV« – so hieß 51 Schneider, Wirtschaftsentwick- eine halbe Million RM zurückging und für die »Uni- die Wehrwirtschaftsinspektion seit Ende 1939 – stufte die »Universelle« lung, S. 80. Im Raum Dresden verselle« zunehmend an ökonomischer Bedeutung bereits im Juli 1940 als eine »für die Umsteuerung der Rüstung besonders waren 30 Betriebe mit der Kriegs- 53 produktion befasst, vgl. Schulz, verlor. wichtige Firma« ein. Vertreter des OKM besuchten das Dresdner Unter- Rüstungsproduktion, S. 48 und Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte die nehmen wiederholt und unterstützten deren Forderung nach zusätzlichen 107. »Universelle« zu etwa 20 Dresdner Betrieben, die für Fachkräften.54 52 Schreiber, Gemeinsinn, S. 63. Vor 51 allem dürfte auch der erfolgreiche die Kriegswirtschaft produzierten. Nachweislich lie- Auf nationaler Ebene übernahm nun das am 17. März 1940 gegrün- Einsatz des Geräts durch das OKM ferte das Unternehmen Anfang 1940 auch Bordwaffen dete Reichsministerium für Bewaffnung und Munition mit Fritz Todt an

88 89 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53

Josef 90 Schmid sinn, S.65. nach: Schreiber,Zitiert - Gemein Körber, S.33. /Wegner,Schmid nach: Zitiert Schreiben Fleischer 1987. Offensive, S.26. Beheim-Schwarzbach, Bergedorfer RW 20/4-2. 2. bis 8.9.1940,Bl. 152,in:MA-BA Lagebericht dieWoche für vom Technik und Ingenieure, S.365. S. 53 Berlin 1997,herrschaft 1933-1945, nationalsozialistischen- Gewalt und Ingenieurwesender zurZeit Ulrich Kuder (Hg.), Architektur »Dritten« Deutschen Reich, in: Architekten und Ingenieure im Eduard Föhr, dieKultur Über der Rüstungsproduktion, S.16. Dresden zuständig. Schulz, Vgl. »Rüstungsinspektion IVa« für neu eingeteilt, danach war die tion umstrukturiertund regional 1942 wurde dieRüstungsinspek- inspektion 1940,in:ebd. IVfür Siehe Lageberichte derRüstungs- RW 20/4-2. bis 27.7.1940,Bl. 135,in:MA-BA Lagebericht dieWoche für vom 21. bach, Bergedorfer Offensive, S.25. haben. Ebd. und Beheim-Schwarz- einedabei wichtige gespielt Rolle Gewöh Ba Oppor terne un joh – 68, hier S. 59; vgl. Ludwig,68, hierS.59;vgl. Schmi r t / h nlic unismus? Wegner, Körber, S.35. h hmerisc d / er rank F er

Aus der Forschung sich später einerMitarbeiter. seiner tenden Köpfen eigentlich erinnerte dasZepter führte«, daß ich Herrwie essah, Körber unter den vielen lei- Dinge imWerk und imKrieg entwickelten [sich,] so stieg auch Körbers Einfluss im Unternehmen: »Die erfolgreichen Engagement dieKriegsproduktion für Scheinwerferleitrichtgeräts ausbilden lassen. Offiziere undBedienung Matrosen in zur des Dresden graph Martin Beheim-Schwarzbach, habe dasOKM verselle«. Auf Initiative seine berichtet hin,so Bio- Kommandostellen derWehrmachtsteile und der»Uni- eindirekter als Zeit dieser Mittelsmann zwischen den dafür habe ich gearbeitet, Tag und Nacht«, hatte er gelegentlich geäußert: »Ich wollte denKrieg gewinnen; ren. Allerdings hat sich Körber rückblickend darüber zialismus hingegen ist aus ihnen nicht zu rekonstruie- Einstellung Körbers zum Krieg und zum Nationalso- nichtdenen Quellen gezweifelt werden. Dieinnere der Kriegsproduktion kann nach Sachlage dervorhan- schusses übertragen«. »die Aufgabe desArbeitseinsatzes des Rüstungsaus- wurde »Universelle«-Direktor Alwin Herrlich damals richtet bestehende oder aufgewertet. Unter anderem Ausschüsse zurBeratung und Mitwirkung neu einge- schaft durchdas Todt-Ministerium wurden regionale neuen Ministerium unterstellt. Leipzig, Halle, Chemnitz und Reichenberg wurde dem zugeordnetenihr Rüstungskommandos inDresden, Dresden ansässige »Rüstungsinspektion IV«mit den der Spitze dieSteuerung Diein derKriegswirtschaft. von Unternehmen der»Universelle« wie erhöhte. 1940 auf WaffenGeräte und Bedeutungaus, was die erzeugung konzentrierte Rüstungsproduktion imJuli rium weitete diezunächst reichsweit auf Munitions­ An Körbers verantwortlicher Tätigkeit im Rahmen Einhergehend mit der Steuerung- der Kriegswirt 57 Körber offenbar agierte in 55 Das Todt-Ministe Das - 59 58 Mit dem 56 gesprochen. einem Gesprächspartner von derTageszeitung »DieWelt« auf dasBand beispielsweise eines 80.Geburtstag1989 Interviews zuseinem imRahmen rige »Anwartschaft« 1944 /45 reduziert. »Anwartschaft« rige aufoder eine angeblich einjäh- später entweder verschwiegen hat Körber Mitgliedschaft diese rechneten. Wie bereits erwähnt, siegreichen Ende desKrieges Deutschen mit einem baldigen, hens standen und diemeisten Sieg Frankreich, über Hitler als ihres undimZenit dasNS-Regime Anse- Mitglied bei. NS-Staat andere alles fern als stand: Am 1. Juli 1940trat erderNSDAP als Faktum unterstreicht, dass Körber desKrieges dem vor zuBeginn allem glänzende ZukunftsaussichtenBerufsstand suggerierte. ein Noch weiteres verbundenpeal, mit dem in Denken großen »Projekten«, das dem eigenen Manager am »Dritten attraktivReich« für hielten: Modernitätsap sein - streicht noch einmal, was zudamaliger gerade Zeit Techniker und junge Verweis Der zu sein. auf die»gewaltigen Vorhaben« unter desRegimes gearbeitet und zumindest zeitweise vom gewesen fasziniert NS-Regime sieren. Stattdessen gab eroffen zu, aus für den voller Überzeugung Krieg desKrieges sich zumGegner undoder desNationalsozialismus- zustili Gesprächssituationder jeweiligen opportun gewesenwäre, zuschweigen Äußerungen ist umso größeres Körber es als für Gewicht beizumessen, in Streben unseres Volkes nach Freiheit und Wohlergehen krönen.« Tat, dieVerherrlichung derArbeit. Hitlerreich Das sollte dasvieljährige habe, geantwortet: »Diegewaltigen Vorhaben, dieEinheit von Wort und Pavel Fraenkel hat Körber 1990auf dieFrage, an was ihm Hitler gefallen 60 62 Den sowjetischen Schriftstellern Alexander sowjetischen Schriftstellern S. Den Wassiljev und Der Zeitpunkt Der war sicher nicht sechs Tage zufällig: nach dem eingetreten war. Quelle: Bundesarchiv, BDC Körbers dasserbereits 1940indieNSDAP Mitgliedskarte belegt, 61 Solchen 91 - 67 66 65 64 63 69 68

Josef 92 Sachsen, S.224 1945,in:Vollnhals,Kriegsende tung, S.75 Müller,- Diemilitärische Bedeu S. 12 ff. Schulz, Rüstungsproduktion, Schmid Schulz, Rüstungsproduktion, S.27; S. 3,in:HstAD 11683-35. Dresden 17.6.1958,5Seiten, hier –Faktenmaterial,Betriebschronik Dresden [Verfasser Fritz Weber]: wurde sieaufgelöst. VEBTabakuni Sachsen verlegt. Nach Kriegsende MüllerFirma &Schwerin nach näher rückte,Armee wurde die geworden ist. Als1944dieRote lang nichts aber Näheres bekannt gor, Aktivitäten dessen über bis- Die Leitung dort hatte Kurt Gre- lung, S.82. Schneider, Wirtschaftsentwick- Hamburg 2002,S.199 den Anfängen bis zurGegenwart, Die Geschichte derStadt. Von Geschichtsverein (Hg.), Dresden. (1918 bis 1945),in:Dresdner rer Republik und inderNS-Zeit Kübler, DieStadt inder Weima- Architektur, S. 42 –52. Architektur,S. Speer und Rudolf Höß, in:Kuder, vonder Selbstzeugnisse Albert National alltägliches Management im Jürgen Herter, Gehorsam und S. 112. Schulz, Rüstungsproduktion, S. 232 ff.; Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t / ­sozialismus am Beispiel h nlic unismus? Wegner, Körber, S.36. h hmerisc ff.; Rainer Behring, DasBehring, Rainerff.; d / – er 238; Thomas rank F – er 234, hier

Aus der Forschung ten Auskämmaktionen vermehrt,umMänner zum Bereits seit Ende 1941hatten genann sich dieso - 1000 Zwangsarbeiter, der»Universelle« bei 3000. etwa 20 den waren eszwischen 1941und 1945mindestens arbeitern zukompensieren versucht. inDres Allein - den zunehmenden Einsatz von Fremd- und Zwangs­ der heimi gleichzeitig wachsendembei Arbeitskräftebedarf in zum 50. Lebensjahr. Steigende­ Einberufungs arbeitszwangsverpflichtet, alle betraf dies bisab 1944 wurden Frauen alle bis zueinem Alter von 45 Jahren begann dietotale Mobilmachung. Ab Februar 1943 gunsten desnationalsozialistischen Deutschland. Dort Anfang 1943wendete sich dasKriegsgeschehen zuun- Gebietenbesetzten nicht beteiligten, Unternehmer, diesich an derAusbeutung inden Im Unterschied zurgroßen Mehrheit sächsischer ­W Expansion der»Universelle« imZ schinen, sieinStand setzte und verkauftewieder. sie Industriewerkden. Das kaufte gebrauchteLandma - interne Namensgebung –zurEndmontage nach Dres- Die Teilprodukte lieferte das»Ausweichwerk« die –so u. duktion (Scheinwerferleitrichtgeräte, Klimaanlagen Müller &Schwerin fertigteTeile dieRüstungspro für - Personen, Polen überwiegend und Ukrainer. 110 ca. und das Industriewerk. Zusammen beschäftigten sie die J. in Grodno, Bialystok, Bezirk zwei Schwesterwerke: sion Ukraine. indiebesetzte Noch 1941entstanden Erfolge derWehrmacht imOsten rasch­ zurExpan der rung »Universelle« die anfänglichen militärischen ä.), aber auch Zigarettenverpackungsmaschinen. für eltkrieg 0 Arbeiter. gab esmehr als In Betrieben sieben 000 Nach derNiederlage derWehrmacht inStalingrad C. Müller &Schwerin Maschinenbau GmbH ­schen Rüstungsindustrie wurden durch weiten 63 nutzte dieFüh- zahlen zahlen 64 65

von Panzern vorzubereiten. immer noch groß genug, umzumBeispiel dieWeiterführung derMontage empfindlich. Dieindustrielle Substanz inDresden war aber auchdanach mindestens 25 aber erstaber dasverheerende Bombardement am 13. vombetroffen. Luftkrieg alliierten Fliegerangriffe gabes Sommer ab 1944, dersächsischenZentrale Rüstungswirtschaft war späterals andere Städte jetzt deutlichBesonders wirtschaft stieg Dresden an. profitierte davon. Die vorhandene Industrien. DieBedeutung Sachsens diedeutsche für Kriegs- von Panzerfahrzeugen und Jagdflugzeugen entstanden bislang dort nicht Rüstungsbetriebe zunehmend auch Region verlagert. indiese Mit demBau Herbst 1943noch weitgehend verschont. Ab Anfang 1943wurden deshalb auch nach geeigneten Standorten zwecks Ausweitung derProduktion. Im suchten Körber und andere leitende Betriebsangehörige inDresden dafür sam mit Hans Schwerin, derMüller Unternehmenschef 1942als ablöste, nen Produktionsbedingungen Rüstungsgüter für - Gemein zuverbessern. Industrie. von Aufträgen erfolgte vorzugsweise auf der Grundlage von Angeboten der zung auf privatwirtschaftlicherBasisBedeutung. gewann an Die Vergabe terium steuerte weiterhin dabei dieFertigung, dieregionale aber Umset- den, um die Effektivität der Rüstungsproduktion zu steigern.Das Minis- militärischen Auftraggebernsollte nach Speers Vorstellungen erhöht wer sation derRüstungswirtschaftDer Einfluss um. der Wirtschaft gegenüber erdienoch untersetzte Vorgänger seinem Todt Neuorgani beschlossene - Umbenennung Rüstung 1943»für und Kriegsproduktion«) geworden war, im Februar 1942Reichsminister und Bewaffnung für Munition (nach der Kriegsproduktion hatten sich inzwischen verändert. Nachdem Speer Albert Bedarf: 240waren esimRaum Dresden,Bedarf: 170imStadtgebiet. ab 1944produzierten noch existenten alle denmilitärischen für Firmen der dieBelegschaft stillgelegt oder Rüstung zugeführt. SpätestensBetriebe che Fertigungen zugewinnen. Nach und nach wurden nicht kriegswichtige Fronteinsatz Facharbeiter oder vordringliche, für d. Produktivitätssteigerung derRüstungsindustrie unter Regie. seiner Doch vomDoch Luftkrieg blieb man an der»Heimatfront« inSachsen bis Die »Universelle« verstärkte inderFolge ihre Anstrengungen, dieeige- Die staatlichen Vorgaben die Struktur für und die Bedingungen der 68 Speer beschrieb später Speerbeschrieb mit kaum verhohlenem Stolz dieenorme 000 Todesopfern traf auch diedortige Rüstungsindustrie 67 / 14. Februar 1945mit - h. kriegswirtschaftli 66 69 93 - 76 75 74 73 72 71 70 77

Josef an die Bank für Luftfahrt an für Ber dieBank AG, Geheimes SchreibenUniverselle halb verzögert. ebd. Vgl. des Jasmatzi-Erwerbs erfolgte des- Auch diefinanzielle Abwicklung Freiburg RW 20/4-17. bis 1943,in:BA-MA Dezember Rüstungsinspektion IVa, Oktober verschoben. Kriegstagebuch Vgl. tete der»Universelle«, Lager das auf 800Insassen ausgerich- 1943zehn, darunterim Dezember haben imRaum Dresden wurden Von 62Massivbarackenbauvor Heusler u. Lindner,So ebd.,S.283. S. 280 f. nehmerfamilie, Hamburg 2007, Geschichte einer deutschen Unter Lindner,Erik DieReemtsmas. 650,04,14. Sozialforschungfür (HIS),PFR Archiv desHamburger Instituts 94 27. den, 13.6.1945,in:HStAD 11683- »Universelle«-Werke, Ms.Dres - ebd., und Anhaltspunkte die über Dresden vom 21.11.1944, in: Deutschen Luftfahrt Berlin, AG, lung Dresden, an der dieBank Deutsche Credit-Anstalt, Abtei- Schreiben derAllgemeine 8121/277. Auftragsfinanzierung, Berlin R BA lin, Dresden vom 30.9.1944,Betr.: Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t h nlic unismus? a., Rüstung, S.5. h hmerisc d / er rank F er

- - - Aus der Forschung staatliche Instanzen Branche dieser nun ebenfalls Industrie, derLuftwaffePriorität einzuräumen, zumal Deutschland versuchte inzwischen auch dieDresdner anschließende »Produktionsleistung stimmte«. einbezogen. DieOrganisation klappte gut und die gung mit Reemtsma. Körber war indieAbwicklung Mal Dieses kamStriesen. esauch zueiner Verständi- maligen Zigarettenproduzenten Jasmatzi inDresden- Anspruch auf DienstverpflichteteRäume und des ehe- bekannt gewesenwar. hochwertigenseine Schreibmaschinen überregional mann AG zu, welcher vor demZweiten Weltkrieg für kurrierenden Dresdner Rüstungsbetrieb &Nau Seidel - mandos Dresden dasFabrikgebäude demkon aber - Reemtsma schlug mit Zustimmung desRüstungskom- Torpedoteilener Regie produziert werden. DieFirma le« sollten dort mit 400 Männern und Frauen ineige- Maschinen gut geeignet. Nach Plänen der»Universel- lichkeiten die Aufstellung schienen für ihnen schwerer zwei weitere Kollegen dasFabrikgebäude. DieRäum - wurden, besichtigten Hans Schwerin, Kurt Körber und Dienstverpflichtung in Rüstungsbetriebe umgesetzt stellung endgültig stoppte und dieArbeitskräfteper renden Dresdner Yenidze Firma die Zigarettenher späten 1920erJahren zumReemtsma-Konzern gehö - »Universelle«. sie mehrere Versuche derFirmenübernahme durch die zentrale Machtposition eingenommen hatte, blockierte von Philipp F. Reemtsma, Branche derindieser eine die expansiven Pläne der»Universelle« nicht. Mit Hilfe zuständigen Firmen diese behagten Behörde inBerlin Stilllegung bedrohte Zigarettenfabriken. derfür Doch Visier hatten sievor stillgelegte bzw. allem von der Mit Blick auf densich ausweitenden Luftkrieg gegen Anfang die »Universelle« 1944 erwarb schließlich derseit den 1943bei amAls etwa 18.Dezember 70 71 72 - selbstständig Werken geführten außerhalb Dresdens. ne und Luftwaffe), und zwar an dreiStandorten in und in Dresden drei produzierte Mitte drei alle Wehrmachtsteile 1944für (Heer, Kriegsmari- Produktionsbereich eingesetzt werden sollten. den Bau eines Barackenlagers Zwangsarbeiter, für diesen für diespeziell 1944 Erfolg. sie eine solche Produktion konzentrieren konnte. damit Doch hatte sie erst ge von derLuftwaffe umeinenund parallel geeigneten Standort, andem »Universelle« bemühte sich danach verstärkt umneue und größere Aufträ- demdielokalenOtto Firmen liert, Bark und »Universelle« angehörten. Die inspek keiten geriet. gen der belieferten Wehrmachtsstäbe zeitweilig in ökonomische Schwierig- zunächst zurückgestellt, jedoch infolge dieFirma da ausstehender- Zahlun dazu. DieZwangsarbeiter indeninsgesamt waren überwiegend neun über an, im Juli kamen erstmalsgenannte so Ostarbeiter aus Litzmannstadt bar. derausländischen DieZahl ArbeitskräfteZeit wuchs stark indieser Zwangscharaktersolcher der Beschäftigung »Fremdarbeiter« unüberseh- arbeiter gegeben, spätestens doch ab Mitte 1942wurde derzunehmende Inzählen. der»Universelle« hatte esauch ausländische schon früher Mit- nehmen Menschen aus elf verschiedenen Nationen zu »ihrer Belegschaft« te aus zahlreichen weiteren hinzu, bis Ländern sollte Kriegsende dasUnter Ende 1941mit spanischen Anfang Zivilarbeitern. 1942kamen Arbeitskräf- bedingte Beschäftigung von »Fremdarbeitern« in der »Universelle«bereits Zwangsarbeiterden ein für Lager zu errichten. Begonnen hatte- die kriegs geeigneten zusätzlichen Produktionsstätte weiterging. Großauftrag sprengte die sodass Rahmen, Suche nachsogar einer diesen von 30Millionen rund RMdesVorjahres entsprach. tel des–zumindest buchhalterisch – gesamten erwirtschafteten Umsatzes Gesamtumfang von mehr 23Millionen als RMauf, was mehr zwei als Drit- Motorenwerke AG inDessau sicherzustellen. Aufträge Diese einenwiesen wendige Vorfinanzierungfür Rüstungsaufträge der Junkers Flugzeug- und Direktors Fritz Reinhardt, mit Krediten Luftfahrt für derBank AG die not- zunehmende Förderung zukommen ließen. In Zusammenhang diesem beantragte die»Universelle« 1943parallel Nun erhielt die»Universelle« dieErlaubnis, inderFlorastraße 5inDres - ­tion hatte 1942einen Sonderausschuss »Junkers-Triebwerke« etab - 75 Erst 1944 gelang der »Universelle« unter ihres Federführung 73 74 Die Dresdner Rüstungs­ Der Antrag Der wurde 1943 77 76 Doch derJunkers- Doch Die»Universelle« 95 - das Stadtgebiet verteilten Lagern untergebracht. Die damaligen Betriebsdirektors Herrn Herrlich mitteilte, dass ich das neu zu meisten Lager teilte sich die »Universelle« mit ande- errichtende Werk III in der Florastraße als Betriebsleiter übernehmen müs- ren Betrieben, mehrere bestanden nur zeitweilig.78 Die se«, berichtete ein Kollege Körbers, dessen Name nicht überliefert ist, im Personalabteilung des Unternehmens meldete ab Som- Oktober 1945 und fügte hinzu: »Herr Körber versicherte mir auch, dass

78 Vgl. Materialsammlungen in: mer 1942 wiederholt Arbeiter als »flüchtig«. Insgesamt die Betriebsführung für mich sozusagen eine Nebenbeschäftigung dar- HStAD 11683-29 und -35. war die Fluktuation hoch, da viele der zum Teil bereits stellen sollte, da ich eingearbeitete Führungskräfte und einen langjährigen 79 U. a. Schriftwechsel der »Uni- geschwächt eingetroffenen Zwangsarbeiter krankheits- Fertigungsleiter als Unterstützung erhalten werde. Ich könnte daher meine verselle« mit dem Arbeitsamt bedingt als nicht arbeitsfähig eingestuft wurden und Abteilung ruhig weiterführen bzw. ausbauen. Leider ging das nicht so ein- Dresden 1942 – 1944, in: HStAD 83 11683, die Transportlisten, Perso- nicht oder nur kurzzeitig in den Produktionsstätten fach.« Der Kriegsverlauf machte bald auch in Dresden das Produzieren nalakten und diversen Unterlagen zum Einsatz kamen.79 schwieriger. Beim Luftangriff am 13. Februar 1945 wurde das Werk III weit- über ausländische Arbeitskräfte der »Universelle« 1942 – 1944, in: Wie andernorts unterschieden sich Unterbringung gehend zerstört, die meisten Häftlinge kamen dabei ums Leben. HStAD 11683-109, -110 und -112. und Behandlung der Zwangsarbeiter sehr.80 Manche Ein direkter Kontakt Körbers mit KZ-Häftlingen ist nicht nachgewie- 80 U. a. Friederike Littmann, Aus- waren privat untergebracht und genossen einzelne sen, Zeitzeugen zufolge hielt er sich von Zwangsarbeitern wohl fern.84 Doch ländische Zwangsarbeiter in der Hamburger Kriegswirtschaft Privilegien wie zusätzliche Zigarettenrationen, deut- dürften ihm die Lebensbedingungen der Häftlinge kaum entgangen sein. 1939 – 1945, Hamburg 2006, S. lich mehr – vor allem Ostarbeiter – lebten unter sehr Körber, im Februar 1944 zum Technischen Direktor der »Universelle« 427 ff. schlechten Bedingungen.81 Reichsminister Albert aufgestiegen, trieb längst energisch den Wiederaufbau der zivilen Produk- 81 Hans Brenner, KZ-Zwangsarbeiter Speer setzte durch, dass auch KZ-Häftlinge in bereits tion voran.85 Schon im Sommer 1943 war es dem Unternehmen gelungen, während der NS-Zeit im Dresdner Raum, in: Sylvia Ehrlich (Red.), bestehenden Betrieben eingesetzt wurden. Im Septem- mit Blick auf die Wiederaufnahme der Produktion von Zigarettenmaschi- Dresden in der NS- und Nach- ber 1944 kamen Frauen aus dem KZ Ravensbrück nach nen acht französische Ingenieure von einem Unterlieferanten in Paris zur kriegszeit. 4. Kolloquium zur dreibändigen Dresdner Stadtge- Dresden, von denen mehrere Hundert der »Univer- »Nachwuchsbildung« nach Dresden überstellt zu bekommen. Diese Inge- schichte 2006 vom 18. März 2000, selle« zugeteilt wurden. In Dresden entstanden 1944 nieure genossen dann offensichtlich eine bevorzugte Behandlung, u. a. hg. von der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 2000, S. 53 – 62. gleichzeitig sechs voneinander unabhängige Lager mit unterstützte die »Universelle« sie bei Urlaubsanträgen. Körber gelang es 82 Ulrich Fritz, Dresden (Universel- KZ-Häftlingen. Das KZ Flossenbürg bekam kurz darauf im Frühjahr 1944 schließlich, das Speer-Ministerium zu veranlassen, die le), in: Wolfgang Benz / Barbara im Rahmen eines Häftlingstausches rund 10 000 Frau- »Universelle« mit der Entwicklung einer Material sparenden Zigaretten- Distel (Hg.), Flossenbürg. Das Konzentrationslager Flossenbürg en aus Außenlagern des KZ Ravensbrück zugewiesen, verpackungsmaschine zu beauftragen. Die Initiative zur Entwicklung einer und seine Außenlager, Red.: Ange- darunter das »Universelle«-Lager in der Dresdner Flo- solchen Maschine war von Körber selbst ausgegangen. Zur Erfüllung der lika Königseder, München 2007, rastraße. Die insgesamt etwa 800 Frauen dieses Lagers Aufgabe erhielt er vom Ministerium zusätzlich den Auftrag, die Zigaretten- S. 92 – 95; BA Berlin NS 2-FL/391 Konzentrationslager Flossenbürg. mussten im dort ebenfalls neu eingerichteten Werk III industrie mit dem Ziel zu beraten, Arbeitskräfte frei zu stellen. In der Folge 83 Stellungnahme zu den Vorwür- der »Universelle« im Schichtsystem unter anderem versuchte Körber aber vor allem trickreich, der eigenen Firma gleichzeitig fen bezüglich Werk Florastraße, Regler für Flugzeugmotoren bauen oder kontrollieren. eine Art Monopolstellung in der Zigarettenindustrie zu sichern, was unter Bernsbach im Erzgebirge vom 27.10.1945, in: HStAD 11683-35. Wegen ihrer Brutalität gegenüber Häftlingen wurden anderem den Widerstand Reemtsmas hervorrief. Körber misslang zwar 84 Annemarie Smaczny mündlich zwei der SS-Aufseherinnen nach Kriegsende zu mehr- sein damaliges Vorhaben, aber sein Besuch im Hauptwerk des Reemtsma- am 19. Januar 2000, Hamburg- jährigen Gefängnisstrafen verurteilt.82 Konzerns in Hamburg- im März 1944 brachte ihn in einen . Körber war am Aufbau des Werkes in der Florastra- persönlichen Kontakt mit dem dortigen Chef Hermann F. Reemtsma. Als 85 Vgl. dazu den Schriftwechsel in: HIS, PFR 650,01,04 und PFR ße beteiligt. »Im September 1944 wurde ich zu Herrn Körber ab 1946 / 47 die »Hauni« aufbaute, profitierte er von dem einfluss- 650,01,05. Direktor Körber gerufen, der mir in Anwesenheit des reichen Freund.86

96 97 93 92 91 90 89 88 87 86

Josef 98 RW 20/4–20. tungsinspektion IVa in:BA-MA: dieKriegstagebücherVgl. derRüs- Offensive, S.29. Beheim-Schwarzbach, Bergedorfer Biographie, Ms.,S.65und 86. WassiljevRussische /Fraenkel, Schreiber, Gemeinsinn, S.63 HStAD 11683-3. dazu in: denSchriftwechsel Vgl. Körber, Profit-Programm, S.20. Biographie, Ms.,Teil 1,S.60. WassiljevRussische /Fraenkel, Jacobs, Rauch und Macht, S.234. Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t h nlic unismus? h hmerisc d / er rank F er

– 70. Aus der Forschung ein Motiv Stiftungsaktivitäten. seine für die Stunden imBunker einSchlüsselerlebnis als und kam damalsSpäter ums Leben. bezeichnete Körber der hatte er Glück, denn fast die Hälfte der Insassen lang Bunker verschüttet imbetriebseigenen fest. Wie- 17. April 1945saß Körber mit 40Kollegen stunden- einem weiterenGefahrenzone Bei lag. Luftangriff am einen Freund an traf, einem deraußerhalb Ort der TagespläneZufall, erseine da spontan umwarf und 1945überlebteruar Körber durch einen glücklichen arbeiten.« vorausschauensen und imHinblick auf diePerspektive Ende des Krieges, wenn Friede ist. wieder Wir müs- bauenallein können, und zwar während und nach »Wir müssen was unslassen, nur etwas einfallen wir er damals auch Johann Carl Müller vorgetragen habe: mus üblichen –unternehmerischen Überlegung,die Zweiten Weltkrieges mit einer –imNationalsozialis- mehreren dienendes Vorgehen Zielen während des Schriftstellern Wassiljev und wiederholtFraenkelsein mehr zurAusführung. durchbedingt am das Kriegsende 8. Mai 1945, nicht kenprogramms. Vorhaben Beide kamen allerdings, vor die SteuerungKriegsende desgesamten Gasmas- nachselbst eigener übernahm Aussage noch kurz sächsischen wurden. geschlossen Firmen Kooperationsabkommen mit zwei betriebsbereiten der Rüstungsproduktion zu bemühen, wozu geheime nicht davon ab, sich weiter aktiv umdieFortführung die »Universelle« auch als selbst ihn hielt dieszunächst Das alliierte Bombardement alliierte Das Dresdens am 13.Feb- Körber später begründete gegenüber den russischen 87 90 88 Doch sowohl sowohl Doch 89 Körber lich ersichdenSozialdemokraten setzte ein,der bereits für Krill Alfred selle« imAmtselle« geblieben. Entnazifizierung durchBesatzungsmachtsowjetische die bei der»Univer gerettet« habe. einziger« Zudem er»als aus sei derFührungsriege nach der Handlung, die»nicht weniger dreitausend als Personen vom Kriegsdienst ges Engagement indernationalsozialistischen Rüstungswirtschaftals eine Gegenüber Wassiljev und Fraenkel Kurt erklärte Körber damali- 1990 sein R eingestuft hatte. Quelle: Körber-Stiftung zur »Entnazifizierung« trotz inSachsen der vormaligen NSDAP-Mitgliedschaft als»rehabilitiert« Das Dresdner Polizeipräsidium bestätigte Körber 1946, dassihnderzuständige Sonderausschuss Biograph Martin Beheim-Schwarzbach formulierte. und Bürgschaften gegenüberGestapo der Unterschlupf«,sein ersterwie es nur wenigen Mitarbeitern »mit dreisten Unabkömmlichkeitserklärungen Industrie solche Anträge 1944zunehmend genehmigt wurden. zumrüstungspolitischen parallel da Bedeutungszuwachs derdortigen zu erreichen, war damals inDresden zeitweilig vergleichsweise einfach, dafür benötigte, zudem dahingestellt, sei genannte dennso Uk-Stellungen esümee 91 Beides ist nachweislich so Beides Körber falsch. bot 92 Wie viel Mut Körber 93 Nachweis- 99 - 99 98 97 96 95 94

Josef München 2011. deutsche Unternehmerdynastie, AufstiegDer derQuandts. Eine tingen 2007;Joachim Scholtyseck, reich bis zurBundesrepublik, Göt- Konzerngeschichte vom Kaiser Kim Priemel, Christian Flick. Eine Heusler u. 42 ff. /Wegner,Schmid S. Körber, HStAD 11683-5,-6und -11. A. Körber. Interviews in:KöA, Nachlass Kurt Siehe Sammlung derZeitzeugen- S. 32 –39. /Wegner,Schmid Körber, 100 Gewöh Ba Oppor terne un joh Schmi r t h nlic unismus? a., Rüstung, S.3. h hmerisc d / er rank F er

- Aus der Forschung gegenüber hatte: geführt demNS-Regime starker Sein Kör­ offensichtlich, was zuvortiefen zur Verstrickung in einbesseres Licht rücken sollten. Handelns zahlreichen wohl sowie dieihn bei Details, denvonbei Körber selbst angebotenen Motiven seines Unternehmen verlassen. Insofern ist Vorsicht geboten Nurtigt. Hans Betriebsführer Schwerin musste das die anderen drei Direktoren wurden weiter beschäf- wurde im Juni 1945 Körbers Vorgesetzter, und auch unrichtig. Direktionskollegefalls Denn Otto Raschke Unbeflecktheit imEntnazifizierungsverfahreneben- ist sichern zuhelfen. die Weiterarbeit Besatzungszone inderSowjetischen zungsmacht gewesen, um einem geschätzten Kollegen Schutzbehauptung gegenüber- der sowjetischen Besat anderen nienäher erläutert und ist wohl solche als eine »antifaschistische von Betätigung« oder Thiersch Krill, Zeitzeugen bescheinigt wurde.Zeitzeugen bescheinigt liche Integrität später sieihm wie von bewies, vielen behalten suchte und schlicht und kollegiale mensch- Wahrscheinlicher ist, dass erfähige Mitarbeiter zu len tatsächlich politisches Engagement zeigen wollte. wurde. den Nationalsozialisten »Halbjüdin« als diskriminiert Sachbearbeiterin undGisela Sekretärin Benfey, dievon tigung« aus. Zudem stellte ersich schützend vor die »antifaschistische über Krieg - eine Bescheinigung Betä nist RudolfBeide stellten Thiersch. Körber nach dem res Körbers Beispiel für Engagement ist derKommu- Hohnstein gefangen gehalten worden war. Einweite- einige Monate imvorübergehend eingerichteten KZ 1933 durch dieGestapo inSchutzhaft genommen und Vielmehr wurde bereits direkt nach Kriegs Körbers Behauptung von politischen deralleinigen Allerdings ist ob Körber fraglich, Fäl indiesen - bers in die NS-Kriegswirtschaft wie zur Affinität indieNS-Kriegswirtschaft bers 94 95 So wurde auch So die ­ende dass Unternehmer »mitmachten«. orientierten Utilitarismus geschuldet, derfast durchgängig führte, dazu nen einem zweckrationalen, ausschließlich auf deneigenen Firmenerfolg sie unter Fortführung klassischer unternehmerischer Entscheidungsrouti- nationalsozialistischer dieÜbernahme oder Moral gründete. Vielmehr war Verstrickung derUnternehmer nicht primär auf ideologische Zustimmung Friedrich Günterüber Flick oder Quandt haben hervorgehoben, dass die der Ethik unternehmerischen Handelns auf. Neuere biographische Studien gung stehendergrundsätzliche Optionen.wirft These Diese Fragen nach ne Strukturen zuverstehen, sondern auch dieaktive Nutzung zur Verfü- ist unter Opportunismus nicht nur diepassive Anpassung an vorgegebe- anvisierten »neuen« Firma. ligte Beschäftigte durch ein genossenschaftlichesModell ander ihmvon abschrecken. Erarrangierte sich mit denneuen Machthabern und- betei weitreichenden Demontage und denhohen Reparationsleistungen nicht den Wiederaufbau des Unternehmens ließersichDabei ein. auch von der in der»Universelle« höchsten und sich setzte bei sowjetischen Stellen für unternehmerischer Tatendrang. Erwar 1945sofort einer derAktivsten in gewisser Weisein gewisser dasalltägliche Unternehmenshandeln darstellt«. »dersowohlgewesen zusein, inderDiktatur auch wie inderDemokratie bereits injungen JahrenOpportunismus« ein»betriebswirtschaftlicher zeitweise Ein wichtiges fasziniert. Motiv Körbers scheint hinaus darüber sive hat Dynamik –einen jungen ihn Mann voller Tatendrang –mindestens Körber dem NS-Staat keineswegs fern gestanden; vor expan dessen - allem merischen Handeln invielerlei Hinsicht gestellt. antwortung in derDemokratie unterneh und einembegründeten ethisch - Körber hat sich nicht vor 1945,dann danach, aber politischen seiner Ver bedürfen siestets klarer rechtsstaatlich-demokratischer Spielregeln. Kurt Gesamtsystem kein moralisches Resistenzpotential entwickeln. Vielmehr marktwirtschaftliche Ordnungen in einem verbrecherischenpolitischen Aufbau eines eigenen Unternehmens in Hamburg. schen Drang dauerhaft hemmen würde, konzentrierte er sich zügig auf den wicklung indersowjetischen Besatzungszone unternehmeri inseinem ihn - Nach eigenen Äußerungen Haltung seine über im»Dritten Reich« hat 96 Erst ererkannte, als dass die politische Ent- 99 Diesheißt imUmkehrschluss, dass 97 98 Dabei Dabei 101 -

Doro 102 U den Ru rsula Bü rsula th h ee W es ner ge ttner t an ierling d ht in

Berichte Aus der Forschungsstelle A bekräftigt. zur Weimarer Republik abschließend noch einmal und mit zuletzt ihrembegründet großen Standardwerk unserer Aufgaben Themenschwerpunkt zählenden Ruf derForschungsstelle zumKernbereich indiesem, und rassistischer Verfolgung imNShat siedenguten sowie zurGeschichte und Nachgeschichte politischer Republik Vorgeschichte als des Nationalsozialismus flussreichen ArbeitenGeschichte zur der Weimarer tutionelle Gedächtnis derForschungsstelle. niemand sonst unsere personifiziert das instiKollegin - ihres Aufgabengebietes mitgemacht und begleitet. Wie den personellen Ausbau derFZHund dieErweiterung hinausdarüber die Veränderungen inderRechtsform, züge und Wechsel vier imDirektorenamt erlebt und insgesamt »Dienstzeit« 36-jährigen drei Institutsum- Werner Jochmann. Frau Büttner hat während ihrer Wissenschaftler unterLeitung der desersten Direktors bestand aus Gruppe einer kleinen sehr engagierter Geschichte desNationalsozialismus inHamburg« und Eintritt hießdieFZHnoch »Forschungsstelle die für war seit 1975Mitarbeiterin ihrem an derFZH.Bei Festakt indenRuhestand verabschiedet. Prof. Büttner Doroth de ge U Mit ihren zahlreichen quellengesättigten und ein- r legin, Prof.legin, Dr. Ursula Büttner, ineinem kleinen m 5.Juli unsere 2011haben wir langjährige Kol- n ht i ula Bü sula ee ­Ruh Wie n i rl

ng es ttn tan e d r

Auftakt. ihres langjährigen guten Freundes John Grenville einvielversprechender and Germans of Hamburg. TheDestruction of a Civilization 1790 Tagunggeführte anlässlich derposthumen Buchveröffentlichung The Jews zur Verfügung stellen wird. war Dafür dievon imHerbst ihr 2011durch- FZH freut sich darüber, dass Frau Büttner auch weiterhin ihre Expertise unserer Kollegin einen erholsamen und produktiven »Ruhestand«. Die Empfangkleinen indenRäumen derFZHausklang. Wir wünschen alle dielobendenWortegen für Rede und dasFest, dasanschließend mit einem Freundschaft,ihn mit die ihr verbindet, ausführlich gewürdigt wurde. ner, auch aber geschichtspolitisches ihr Engagement und diepersönliche eine Laudatio,Berlin inderdaswissenschaftliche Werk von Ursula Bütt- langjährige Direktor Antisemitismusforschung für desZentrums an derTU in Grußworten gewürdigt. Im Anschluss hielt Prof. Dr. Wolfgang der Benz, Dr. Franklin Kopitzsch, Prof. Dr. Oelke Harry und Pastor van Rien derVegt in denen Prof. Büttner tätig war, wurden durch Prof. Dr. Axel Prof. Schildt, ein. Dieverschiedenen Felder, sich Gäste zur Abschiedsfeier Entsprechend zahlreich fanden Großbritannien und dieUSA. nach Dänemark, Polen, Israel, senschaftliche Kontakte reichen geschichte. Ursula Büttners wis- meinschaftkirchlichefür Zeit - der Evangelischen Arbeitsge- sche Zusammenarbeit und in für christlich-jüdiGesellschaft - und inder engagierte Christin versität und Historikerin als rende an der Hamburger Uni- gewirkt, sondern auch- Leh als FZH hat siewissen Frau Büttner bedankte sich mit einer nachdenklichen und warmherzi- Aber nicht nur innerhalb der ­schaftlich Foto: Beate Meyer, IGdJ – 1945 103

Angelika Voss Angelika Voss Das Beate-Uhse-Archiv in der wissen­ schaftlichen und medialen Öffentlichkeit Das Beate-Uhse-Archiv in der wissenschaftlichen und medialen Öffentlichkeit

ach wie vor beziehen sich viele Nutzungswünsche an das FZH-Archiv N auf die Beate-Uhse-Sammlung. In diesem Jahr erwies sie sich jedoch als besonders öffentlichkeitswirksam. Der Wert des Bestands liegt in sei- nem Charakter als persönlicher Nachlass und Archiv zur Firmengeschich- te. 2011 haben wir weitere wichtige Nachlieferungen auch aus der frühen Zeit des Unternehmens erhalten. Die Firma hat ihre Gründerin wieder ent- deckt und schätzt das Archiv hier in Hamburg. Aber auch die wissenschaft- liche Nutzung profitiert von der Vielfalt des Materials. Die FZH hat die Unterlagen für die Forschung aufbereitet und fungiert bei entsprechenden Anfragen als Firmenarchiv. Wir unterscheiden wissen- schaftliche und kommerzielle Nutzung und lassen uns die letztere vergüten. In diesem Jahr fand das Archiv wissenschaftlich wie medial viel Beach- tung: Zum einen erschienen die beiden detaillierten Studien von Frau Prof. Dr. Elizabeth Heineman1 und Frau Prof. Dr. Sybille Steinbacher.2 Zum anderen sendete das Zweite Deutsche Fernsehen einen Spielfilm zum Leben von Beate Rotermund, der mit Franka Potente als Hauptdarstellerin ein breites Presseecho fand,3 und strahlte anschließend die Dokumentation »Beate Uhse – Sex made in Germany« aus. Elizabeth Heineman, deren Initiative die FZH diese Archivsammlung zu Anmerkungen verdanken hat, veröffentlichte 2011 ihre – schon Mitte 2010 abgeschlosse- 1 Elizabeth Heineman, Before Porn ne – Studie zur sexuellen Konsumkultur in der BRD und hatte zuvor Sybille was Legal. The Erotica Empire of Beate Uhse, Chicago / London Steinbacher Zugang zu der Sammlung gewährt. Diese beiden grundlegen- 2011. den Studien belegen die zeitgeschichtliche Relevanz der in der FZH ver- 2 Sybille Steinbacher, Wie der Sex wahrten Unterlagen. nach Deutschland kam, München 2011. Beide Verfasserinnen schildern die bundesdeutsche Nachkriegsgeschich- 3 ZDF, Beate Uhse. Das Recht auf te als einen Demokratisierungs- und Modernisierungsprozess, in dem wach- Liebe, Sendedatum: 09.10.2011. sende politische und sexuelle Liberalität in einer engen Wechselwirkung

104 105 5 4

ngelika V Angelika 106 Steinbacher, S.355und 252. Sex, Heineman, Before Porn, S.83. Das Bea me schaftlic in der wissen dialen Öffen tlich te- se- Uh oss en un ­ Arch d

iv keit

Berichte Aus der Forschungsstelle erhebliche Unterschiede gab und die norddeutsche deutschen Gerichte nachgezeichnet, wobei esregional weise widersprüchliche Rechtsprechung derbundes- Industrie entwickelte. In Studien beiden wird dieteil - langeder BRD diefür Jahre weltweit größte Erotik- Mitteln, konnten nicht aber verhindern, dass sich in ten auf dasWachstum Marktes dieses mit juristischen nicht förderte. konservativ geprägte Politik staatliche Beratungsstellen einenahm wichtige gesellschaftliche Funktion,da die Aufklärungsexuellen Bevölkerungbei und über der Geschäftsjahren.Damit dieFirma wesentlichtrug zur tel waren diemeist verkauften Produkte indenersten Weimarer Solche Zeit. Literatur und Verhütungsmit- fast ausschließlich Neuauflagen von Werken aus der texten, sondern auch in den angebotenen Eheratgebern, Gedankengutses fand sich nicht nur indenKatalog­ einer »partnerschaftlichenEhe« propagiert wurde. Die- sondern auch dasKonzept von Gleichberechtigung in juristische Schwierigkeiten werden vermieden sollten, Werbung vorrangig Ehepaare an, womit nicht nur terte. Versandhaus Das Uhse Beate sprach inseiner verlegt, was den Konsum besonders Frauen für erleich- Kaufentscheidung wurde damit indiePrivatsphäre Palette von Konsumgütern sexuellen bereithielt. Die kreten Angebote des Versandhandels, der eine breite ImmerBevölkerung. mehr Menschen nutzten diedis- Konsumbedürfnissensexuellen eines Großteils der durchsetzen wollten, deckten sich nicht aber mit den Vorstellungen, diekonservative Kreise inder Debatte der Gesellschaft BRD festzuschreiben. Die restriktiven bindliche sexual-moralischeGrundordnung die für Verbreitung jugendgefährdenden eine Schriftguts ver die Bestrebungen derPolitik, dieKontrolle über der standen. Ausgelöst wurde Entwicklung diese durch Die Verfechter reagier Sexualmoral einer rigiden 4

- - - eine »willkommene Arbeitsbeschaffung« interpretieren kann. men gegen dieHerstellung und Verbreitung von »Schmutz und Schund« als viele, größtenteils NS-belastete Beamtedass beschäftigt, man die Maßnah- Bundeskriminalamt. Nach Steinbacher wurden Institutionen indiesen so der eingerichteten Sonderdezernate »unzüchtiges« für sowie das Schriftgut jugendgefährdende die Schriften, von den Justizbehörden der Bundeslän- Kontrolle desMarktes waren die1953gegründete Bundesprüfstelle für Gerichtsbarkeit urteilte. tendenziell liberaler Wichtige Instanzen der Elizabeth HeinemanElizabeth weitet ihren Untersuchungszeitraum bis zumEnde des schen Sittlichkeitsdiskurses, den siebis indasKaiserreich zurückverfolgt; dichtes Bild vermitteln. spiele, dass Darstellungen sich so beide ergänzen und gemeinsam einsehr politik interpretiert. unterscheiden Dabei sich die herangezogenen- Bei vielfältige Weise mit Blick auf dieMedienkultur und dieVergangenheits­ und »Gesicht« derwestdeutschen Erotik-Industrie, und auf beschrieben von Verfahren gegen Uhse, Beate seit Mitte der1960erJahre Marktführerin Reform desSexualstrafrechts, dieAnfang 1975inKrafttrat. Aufgabe desStrafrechts erklärte. Mitte 1973erfolgte dann eine umfassende die Durchsetzung eines (sexual-)moralischenStandards nicht länger zur Hill« nicht »unzüchtig« als wertete, und desBundesgerichtshofs, der1972 desverfassungsgerichts von 1969, dasdenhistorischen Roman »Fanny immer mehr Bedeutung zugemessen. wurde derFreiheit desEinzelnen, gerade auch inFragen Sexualität, seiner vom Schaden sah, Individuum und derAllgemeinheit abzuwenden. Dabei keine Normen »zeitlosen« vorgeben wollte, Aufgabe sondern seine darin wirdsen deutlich, Staatsverständnis sich wie einliberales durchsetzte, das »Unzüchtigkeit« beanstandeten bei Produkten festzulegen. In denDiskur sichwie Gerichte und Politiker zunehmend schwer taten, eine Grenze für Verfasserinnenden. Beide weisen anhand einer Vielzahl von Fällen nach, len, indenen Staatsverständnis Sexualität und liberales verhandelt wer Mediengig Entsprechend mit Bezügen. sexuellen zahlreich sind- dieQuel NS-verherrlichendes und Bildgut, wurden Schrift- indiziert vorranaber - Sybille Steinbacher zudemeine liefert ausführlichere Analysedesdeut- In Veröffentlichungen beiden wird dieser Wandlungsprozess anhand Festgeschrieben wurde Wandel dieser durch Entscheidungen desBun- Die Kategorie »jugendgefährdend« sich auch bezog auf gewalt- und 5

107 - - 10 9 8 7 6

ngelika V Angelika 108 Heineman, Before Porn, S.48f. Leute«. (S.271). »aus1955 als gefallene derZeit VDW-Vertreter schon dasJahr für Steinbacher charakterisiert die Heineman, Before Porn, S.28. Porn, S.172f. und S.87-93. thematisieren. Heineman, Before Konsumkulturder sexuellen zu sie esmeist, aktuelle Fragen vermieden Dabei zu erzählen. Geschichte im20.Jahrhundert weiterhin auf, umdiedeutsche MedienGeschichte die griffen in Frage gestellt wurde. Viele derverkauftendie Art Produkte Partnerschaftensexueller durch und dieIdee gleichberechtigter »Sittlichkeit« gewonnen war Kampf gegen eine konservative Freigabe derPornografie der auch nach als derteilweisen Geschichteser ließnicht nach, öffentlicheDas Interesse an die- Wandlungen überzeugend. sehr dieErzählung mittiert ihren Heineman Elizabeth interpre- 1.10.2011. mit Franka Potente, in:SZ, Interview von Michaela Haas Heineman, Before Porn, S.141. Das Bea me schaftlic in der wissen dialen Öffen tlich te- se- Uh oss en un ­ Arch d

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Berichte Aus der Forschungsstelle derin seit den1960erJahrenderin an dieMedien verteilte. - der»Beate-Uhse-Story«, die Firmengrün Logik jahren Westdeutschlands. Damit folgt der derFilm quenzen aus denTrümmer- und Wirtschaftswunder Firmengeschichte durch dokumentarische- Filmse ger und aussetzen wird Liebes- Illustriert diese will. Erfolgen demRisiko und derharten Arbeit nicht län- sie gemeinsam mit ihrem Mann, der sich nach ersten bigen, mutigen Frau. Ihre entwickelt Geschäftsidee echo findet,Geschichte und erzählt die einer zielstre- Ernst-Walter Rotermund einbundesweites Presse­ die Jahre bis die Scheidung 1972, als von und Beate Zeitung formuliert. Potente esineinem Interview mit derSüddeutschen Porno-»Fass«te dieses nicht aufmachen, Franka wie schlägt. in einem Rückgang der weiblichen Kundschaft nieder UhseBeate vorrangig auf Pornografie, was sich auch Objekte dargestellt werden. Spätestens seit 1974setzt in denVordergrund, wobei Frauen häufigsexuelle als der Pornografiesolitären die männlichen Wünsche te,Sexualität partnerschaftliche konzipiert,treten mit der Erotik-Industrie mehrheitlich gleichberechtig für - Konsumenten bezog. in Frage stehenden Produkte, deren Produzenten und tern derReform einUnbehagen fest, dassich auf die Pornografie stand und stelltBefürwor bei den auch kussion nach, an deren Ende dieteilweise Freigabe der ihren Folgen. Ausführlich zeichnet Heineman dieDis- le vor der ab 1973 spürbar werdenden und »Ölkrise« Damit erlebten dieDeutschen eine letzte Konsumwel- te dominierten ab 1969dendeutschen Erotik-Markt. in Dänemark und Schweden hergestellte –Produk- »Porno-Welle« ein. Deren – zunächst hauptsächlich 20. Jahrhunderts aus und geht auf detaillierter dabei die Der vomDer ZDF inAuftrag gegebene Spielfilm - woll 7 Erbeschränkt Handlung seine auf 6 Waren Angebote diefrüheren - - - ten dieProdukte mit zurückhaltenden Worten und ohne einen eindeutigen rationelles Problem, klug dasdieFirma ausnutzte: DieKataloge präsentier deutsche Geschichte des20.Jahrhunderts zuerzählen. KurzbiografieDiese wurde gerne aufgegriffen, beispielhaft um ihr an die staatlich geförderten Unterdrückung. sexuellen war Köln, Heineman spricht von Stadt dieser dem»ground als zero« der Indizierungen durch die Bundesprüfstelle vorbereitete. Hochburg Seine gefährdenden und Schriften Abbildungensehr genaubeobachtete und Kirche kooperierenden »Sittlichkeitsverein«, derdenMarkt mit jugend - deutschland. demVWBhandelte Bei essich umeinen mit derkatholischen Überzeichnet erscheint derEinfluss des Volkswartbunds (VWB)in Nord- sche Freiheit« inSchleswig-Holstein. desKriegsendes derSchilderung bei »Zeitsprung« Trotz geschrieben. meiner Einwände siegte die»künstleri- Verfügung. letztgenanntenDie beiden Papiere stehen auch weitere für Nutzungen zur gische Auflistung vonEckpunkten derFirmengeschichte bis 1972erstellt. buchs. Zudem wurden Produktpalette eine detaillierte und eine chronolo- die Requisiteurin und derBegutachtung Fassung einer frühen desDreh- in derBereitstellung von Archivmaterial Drehzwecke, für derZuarbeit für Schleswig-Holsteinoder kritisiert. Spielfilms werden mehrfach wegenihres zu Flensburg Bezugs fehlenden blenden geprägte, Erzählfluss. zähe Diedokumentarischen Passagen des der schauspielerischen Leistungen; negativ vermerkt wird dervon Rück- sexuellen Dingensexuellen »sprachlosen« Mann. Heineman betonte.Befriedigung Zum anderen verkörpert derStaatsanwalt einen in Idee derehelichen Partnerschaft mit einem Anrecht der Frau sexuelle auf Frauen Zeit dass zudieser dieFirma Kundinnen als ansprach unddie dabei Frauseiner umderen BestellungUhse. Beate bei Zum einen wird deutlich, ten, ist unwahrscheinlich und wohl nur derDramaturgie geschuldet. MitgliederDass außerhalb seine gut desRheinlandsso organisiert auftra- berichteten undauch dabei Aktivitäten seine thematisierten. inderNS-Zeit bekannt, Pardon als Spiegel und Der ab 1964insatirischer Weise ihn über Das DrehbuchDas wurde von Timo dieKölner für Berndt Produktionsfirma derVorbereitungBei desFilms lagen dieAufgaben desFZH-Archivs In positiven die sehr Rezensionen Bewertungen des Films überwiegen Gut gelöst imFilm wird derKonflikt zwischen dem Staatsanwalt und 9 Bundesweit wurde ererst 10 sieht eingene hierin - 8 109 - 11

ngelika V Angelika 110 Steinbacher, S.272und 471. Sex, Das Bea me schaftlic in der wissen dialen Öffen tlich te- se- Uh oss en un ­ Arch d

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Berichte Aus der Forschungsstelle sprechende Anfragen zureagieren. liegt, was es mirwesentlich erleichtert, schnell auf ent- Teil von Form zentralen indigitalisierter Quellen vor anderen essich, dass eingroßer Anfragen bewährte ma und demZDF-Team war angenehm. sehr Wie bei an dieTradition desFamilienbetriebs anknüpft. Inhaberals derFlensburger Konkurrenzfirma »Orion« mittelt und dieErzählungen von Dirk Rotermund, der Porno-Filmen einen Einblick Industrie in diese ver zen mit Alan Vydra, Produzent der früherer als von vordatiert. vom Frühjahr 1990auf denTag nach demMauerfall wirddabei leiderihre aber Katalog-Aktion inderDDR Uhses Folie als diedeutsche für Geschichte zunutzen, erlaubt. folgt Film Der der Tradition, Beate das Leben der zeitgeschichtlichen Forschungen Thema zu diesem rische Format zumindest eine ansatzweise Darstellung Doppelmoral.« Stelle An dieser hätte dasdokumenta - schenden Sittenvorstellungen. Einschöner Fall von »Die Deutschen lebten viel freier dieherr als eben ausführlicher unddereinfachen belässt esbei Aus »Sittengeschichte« nicht erjedoch belegt geschrieben, bis zurGegenwart dar.Beate These, Uhse Seine habe vonBernhard stellt Dadelsen, dieFirmengeschichte Rotermund Beate 70jährigen über Autor, gefüllt. Der quenzen und Ausschnitten von Interviews mit der wurdeSendezeit zugroßen Teilen mit Spielfilmse- regie produzierten Dokumentarfilm.Seine kurze ten, was vielen Beamten schwer fiel. erst hergestellt verbal Bezüge sexuellen werden muss - Kontext, juristischen dass bei so Beanstandungen die Unsere Zusammenarbeit mit derProduktionsfir Interessant und gelungen sind- dieInterviewsequen Etwas enttäuscht sind von wir deminZDF-Eigen - ­sage: - - - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Kölner Kardinal Frings. St.viertel Pauli und sandte einen ausführlichen darüber Bericht an den VorsitzendeDer desVWBbesuchte 1956das Hamburger Vergnügungs - Geschichte, der Lektüre die bei des Buchs von Sybille Steinbacher auffällt: Abschließend noch derHinweis auf eine besondere zurHamburger Quelle halten: wobei sich wissenschaftliche und mediale Nutzungswünsche die Waage 2011 konnte dasArchiv außerdem die folgenden Projekte unterstützen, Zeit ihrenZeit ersten eröffnet Laden hatte, möchtenwir auch hierein bisschen auch die›leichten Mädchen‹ zufinden warenBeate und Uhse zudieser Starclub»Der war aktuell sehr inderHerbertstraße inHamburg. hier Da eine für PR-Veranstaltungrial unter dem Motto »Starclub«. heißt Darin es: mich 2008dieAnfrage einer süddeutschen Sanitärfirma nach ­ Bild ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ runar 2011« »­Frauenjahr Ausstellung: Universität Flensburg, Prof. Dr. Lundt Bea zum Vortrag: Uta van Steen, Morgenland, Galerie 03.03.2011 Berlin. EröffnetBerlin. am 25.10.2011 Ausstellung Uhse derBeate AG indenRäumen desErotik-Museums, schriften Presse: Werbung denSpielfilm für in verschiedenen Programmzeit- kam –60Jahre Uhse Beate Versand« Internet-Angebot, SPIEGEL-Online »AlsDeutschland mit derPost 08.01.2012 ­gründete, eines Tabus. Uhse AlsBeate daserste FachgeschäftEhe-Hygienefür NDR-Fernsehen, »Unsere inderSerie Beitrag Geschichte«: Ende ARTE-Dokumentarfilm, »Himmelsstürmerinnen«, 08.06.2011 vontag Rotermund) Beate WDR-Fernsehen, »Aktuelle Stunde«, zum10.Todes 16.7.2011(Beitrag - UhseBeate übernommen) Universität München: Diplomarbeit zumStephenson-Verlag (1962von Universität Paderborn: von Seminararbeit zumDesign Vibratoren Universität Rotterdam: Masterarbeit zurErotikindustrie inderBRD Universität Marburg: Dissertation zuStimulanzmitteln Diese überregionale WahrnehmungDiese St. Paulis hält weiter an, erreichte so 11

mate­ 111 Angelika Voss ›Nostalgie‹ reinbringen.« Das in diesem Zitat präsen- Maike Raap Das Beate-Uhse-Archiv in der wissen­ tierte Bild des Stadtteils bringt Jugendkultur, Sex und schaftlichen und Beate Uhse in einen engen Zusammenhang, obwohl medialen Öffentlichkeit dort weder der Starclub noch ein Laden der Firma Die Hamburger Nacht des waren. Wissens in der FZH Das letzte Beispiel mag auch zur Illustration der Vielfalt der eingehenden Nutzungswünsche dienen. Die FZH hofft, weitere Studien mit diesem Bestand ie vierte Nacht des Wissens in Hamburg, initiiert von der Behörde für unterstützen zu können und über die vielfältigen D Wissenschaft und Forschung (BWF), fand am 29.10.2011 statt. Die Medienkontakte dort vielleicht auch Interesse an unse- FZH nahm nach 2009 zum zweiten Mal gemeinsam mit ihren Nachbarin- ren eigenen Forschungsfeldern zu wecken. stituten, dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden, dem Insti- tut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik sowie dem Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung an dieser Veranstaltung teil, die von 17.00 Uhr bis Mitternacht interessierten Maike Raap Die Hamburger Nacht des Besuchern Einblicke in die Hamburger Wissenschaftslandschaft bot. Wissens in der FZH

Foto: Dagmar Wienrich / IGdJ Foto: Dagmar Wienrich / IGdJ

112 113 Maike Raap Die FZH präsentierte sich mit allen Abteilungen, Starke-Goldschmidts Deportation nach Theresienstadt und ihre Rückkehr Die Hamburger Nacht des Wissens in der FZH bot verschiedene Formate an, und auch die Unterhal- nach Hamburg« lautete der Titel der Veranstaltung, mit der Linde Apel die tung kam nicht zu kurz. Alle Mitarbeiterinnen und Arbeit der Werkstatt der Erinnerung vorstellte. Sie führte die Besucher in die Mitarbeiter waren anwesend und beteiligten sich bei Geschichte der Deportationen von Juden, Roma und Sinti aus Hamburg ein. der Vorbereitung und Durchführung Anschließend wurden Passagen der im Sommer 2011 als Hörbuch erschie- der Wissenschaftsnacht. Aus dem For- nenen Autobiografie von Käthe Starke-Goldschmidt eingespielt. schungsschwerpunkt »Hamburg in der Angelika Voss im Archiv und Karl Otto Schütt in der Bibliothek blickten zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts« während jeweils drei Führungen mit ihren Gästen in sonst der Öffentlich- wurden in Kurzvorträgen Schlaglichter keit verborgene Räume. Das Interesse der Besucher am Archiv war breit auf die Hamburger Stadtgeschichte aus gestreut. Durch die Führungen wurden Kontakte geknüpft, so dass u. a. den 1950er bis 1970er Jahren geworfen. ein Gast Tage später dem Archiv ein Fotoalbum überließ. In der Biblio- Den ersten Teil dieser Veranstaltung, thek stießen besonders unveröffentlichte Manuskripte von Dissertationen der sich mit Wandlungsprozessen in sowie Anklageschriften aus der NS-Zeit auf das Interesse der Besucher. Im Foto: Jérôme Cholet / IFSH der Wirtschaft und Arbeitswelt befasste, Lesesaal konnten Hamburger Tageszeitungen aus den 1920er und 1930er eröffnete Dorothee Wierling mit ihrem Jahren in Augenschein genommen werden. »Und wie kommt das Buch in Beitrag zur Neueröffnung der Hambur- die Datenbank?« – auch Fragen nach dem Arbeitsalltag in einer wissen- ger Kaffeebörse 1956. Christoph Strupp schaftlichen Bibliothek blieben nicht unbeantwortet. berichtete von Wirtschaft und Politik im Hamburger Hafen seit 1945 und Knud Andresen vom Wandel gewerkschaft- licher Demonstrationen und Kundge- bungen zum 1. Mai in Hamburg. Im Foto: Dagmar Wienrich / IGdJ zweiten Teil, der zur »Prime-Time« um 20.15 Uhr stattfand und entsprechend gut besucht war, standen politische Entwicklungen in der Hansestadt seit 1945 im Mittelpunkt. Frank Bajohr erläuterte die Hamburger »Ostpolitik« im Kalten Krieg und die Städtepartnerschaft mit Leningrad, Sylvia Necker sprach über – eine Großsiedlung zwischen Utopie und Wirklichkeit. Joachim Szodrzyn- ski schloss mit seinem Beitrag über die »Bunte Liste / Wehrt Euch«, zu den Anfängen der Grün-Alternativen in Hamburg. Kirsten Heinsohn übernahm die Einfüh- rung und Moderation der Veranstaltung. »›… in schwarzer Nacht und lautloser Stille muss ich meinen Weg alleine suchen …‹ – Käthe Foto: Dagmar Wienrich / IGdJ

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Knu M 116 seit 1970,Göttingen 2008. spektiven auf dieZeitgeschichte Raphael, Nach Per demBoom. Doering-Manteuffel /Lutz Anselm s. ­S. 166 Zum Programm derTagung Anmerkungen Struk HamNac burger Die ht Clau sozialer Pro W aike R aike issens in derissens FZ in H d dia Kemper

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des ­ Berichte Aus der Forschungsstelle abwechslungsreichen Programm sein. dabei Die Forschungsstelle wird sicher auch dann mit einem Hamburger Nacht desWissens ist 2013geplant. für damit siebzig mehr zwei als Jahre zuvor. Diefünfte und freutenbessern sich 672gezählte über Gäste und Schlump 83« konnten ver ebenfalls die Besucherzahl mitteilung der Behörde. Die »Vier Institute Beim senschaft und Forschung sind«, hießesinder Presse­ erlebtenBesucher Samstagnacht, spannend wie Wis- Besucherrekord: »Knapp 20 der Geschichte derHamburger Sozialdemokratie. Joker eingesetzt wurde, kam indenglücklichen Besitz und einehemaliger Hamburger CDU-Politiker, derals an dieZuschauer, eigentlich erdoch da gar nicht lese, verschenkte ein Kandidat gewonnenen seine Bücher Zuschauer gleichermaßen auf ihre Kosten kamen. So wurde, demgut bei aufgelegte Kandidaten auch als ken, Veranstaltung dass diese zueinem vollen Erfolg Claudia Kemper. Nicht ist ihr zuletzt es zu verdan- gewinnen. Moderiert wurde dieVeranstaltung von konnten dieKandidaten Bücher zurZeitgeschichte ­ Besucher um denThemenkomplex »Hamburg nachDer 1945«. tern derFZHentwickelt worden waren, rankten sich die zuvor von Mitarbeiterinnen allen und Mitarbei- Uhr zumQuizstudio umgebaut. DieFragen, 22.00 Experiment wurdeses derBesprechungsraum um eine neue Mitmach-AktionBesuchern an. Für die- spannende FZH-Geschichtsquiz« bot dieFZHden Am Tage danach meldete dieBWF einen neuen Mit demProgramm »Rette dasWissen. extra- Das andrang war groß Raterunden und infünf 000 Besucherinnen und000 Besucherinnen - A einer T Ergebnisse Anselm Doering-Manteuffel und Raphael,Lutz seit den1970erJahren erkennen »Strukturbruch« lassen. meint nach undgensozialen eines zurThese gesellschaftlichenStrukturbruches Forschungsvorhaben mit norddeutschen Schwerpunkten Verbindun- Die Veranstaltung sondierte erstmals die Frage, ob sich aus einzelnen ler Protest. Hamburg und Norddeutschland seit den1970erJahren«. seits die soziale Ungleichheitseits diesoziale ergaben zunahm, sich andererseits neue wicklung durch eine Janusköpfigkeit gekennzeichnet: Während einer zu. Insgesamt isthiernur diese inStichworten wiedergegebene Ent- tät abnehmenden nahmen bei Bindekräftenalten der sozialen Milieus und -entwürfe.Lebensstile räumliche Berufliche, soziale und Mobili- in dieKritik geriet. Auf gesellschaftlicher Ebene pluralisierten sich die angesichts marktliberaler Leitvorstellungen politischer als Monopolist rakter. Politisch war ein»Rückzug desStaates« zubeobachten, der ten durch zunehmende Dienstleistungstätigkeiten einen neuen- Cha den1970erJahren Seit beschleunigten. entwickelten viele Arbeitswel- der Mikroelektronik, mit dersich zudemKommunikationsprozesse ihre Zulieferer. Industrielle Arbeit veränderte sich durch denEinzug und Norddeutschland diesvor betraf dieWerftindustrie allem und der Niedergang derindustriellen Traditionszentren. Für Hamburg zeitgenössisch bereits »Strukturwandel« als wahrgenommen –war von revolutionärer Qualität« eingesetzt habe. Sofort erkennbar –und ten« –ab Anfang der 1970erJahre inEuropa Wandel ein»sozialer stabilen gesellschaftlichen und derOrientierungKern an den»Wes- mischen Boomphase seit demZweiten Weltkrieg –mit einem relativ Knu ­soziale Stru d le für Zeitgeschichtele für dieTagung »Strukturwandel- und sozia m 23. und 24. September 2011 organisierte die Forschungsstel- An dr k ese turwan n / Clau Protes r agung* dia Kempe de t r l un 1 dass nach der ökono- d

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TagungsBerichte 2

Knu 118 Struk S. 99 –130. burgische Geschichte 97(2011), des Zeitschrift Vereinsfür Ham- Hälfte des20. Jahrhunderts, in: Stadtgeschichte inderzweiten tiven und Probleme Hamburger 1945«: Christoph Strupp, Perspek - Forschungsprofil »Hamburg nach inhaltlichen Überlegungen ein für und diemethodischen Vgl. Clau sozialer Pro Foto: JohannaMeyer-L d dia Kemper

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TagungsBerichte Hamburger und norddeutscher Zeitgeschichte seit den eine erste Annäherung an diesystematische Erforschung können. Unsere Tagung sollte vor Hintergrund diesem Perspektiven und Interpretationen diskutiert werden empirische Ergebnisse mit anderen Forschungsfragen, er Themen, dennsie Rahmen bietenan, indem einen einer historiographischenzu Beginn Aufarbeitung neu- Höhe. Theoretisch-konzeptionelle Entwürfe stehen oft gen seit Anfang der1970erJahre aus einer erheblichen analysieren dieAutoren diestrukturellen Entwicklun - Doering-ManteuffelRaphael. und »Strukturbruch« gesprochen werden kann, behaupten politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen weisen neue Charakteristika auf, dass vonso einem Diedamit verbundenenLebensführung. Änderungen Gestaltungsräume und Freiheiten dieindividuelle für begriffen »Wirtschaftbegriffen und Arbeit«, »StadtLand« und suchungen eingebunden werden sollte. 1970er Jahren insystematische und quellennahe Unter Wissen Hamburg über und Norddeutschland seit den te Gelände erkundet und dasmitunter nur ›gefühlte‹ phische Expedition,mit der dasbislang wenig bekann - ist.erfassen Insofern war dieTagung eine historiogra- Protesten der 1980er Jahre zu Beginn tatsächlich zu Mit ihrem inzwischen intensiv diskutierten Essay In deneinzelnen Sektionen –dieunter den Ober 1970er Jahren bieten. einem Strukturwandel, der die nord- nommene Zusammenhang zwischen kaum sicher ob dervorab sein, ange- zu können. DieVeranstalter konnten on einordnen und problematisieren Beiträge indieForschungsdiskussi- hatten Leitfragen erhalten, umihre ren veränderte, und Konflikten und deutsche Region seit den1970erJah- 2 Alle Referenten Alle - - Strukturbruch oderParadigmenwechsel? wollen. gegriffene Bezugspunkte,Fragen und wir im die Folgenden dokumentieren Proteste«sowie »Soziale standen – zeigten sich einige auf immer wieder - das wirtschaftspolitische Panorama von Hafen und Stadt hinaus wurde ein werb und staatlichen Interventionen besteht (Karl-Christian Führer). Über Spannungen bis heute ineinem Mischungsverhältnis aus freiem Wettbe- vollständig werden liberalisiert sollte, aufgrund aber befürchteter sozialer stelltese sich auch dieWohnungswirtschaft, für dieinden1960er Jahren und kultureller Stadtpolitik nicht verlassen wurden. Eine ähnliche Diagno- einenals Strukturbruch, bestimmte da Pfad gegebenen Planungen bedeuteten demnach eher einen Paradigmenwechsel sich bis indieGegenwart fortsetzen ließe. Diedann inden1970erJahren auf- Planungsebenen und Akteure beteiligte deutlich aus –eine Beobachtung, die Rückzug, vielmehr differenzierten sich Entscheidungswege,Phase in dieser mend flexibel. Insgesamtbefand sich der Staat aber nur vermeintlich auf dem Nahrauminteressen derBürger reagierten Unternehmen und Politik zuneh - plexe Gemengelage wirtschaftlicher Abläufe und diezugleich artikulierten ökologischer indieöffentliche Bedenken Kritik. Auf die zunehmend kom- nicht nur ökonomisch kaum zufinanzieren,sondern gerieten auch aufgrund Tiefseewasserhafen Neuwerk bei bis hinzuweiteren Atomkraftwerken – in den1960erJahren zurIndustrialisierung desUnter Allerdings waren die von Euphorie geprägten Pläne des Hamburger Senats desContainersEinführung wichtigstem als Transportmittel imJahr 1968. struktiven Umgang mitausgerichteten global Veränderungen, der etwa wie steigerte sich derUmsatz derHafenwirtschaft, bedingtauch durch den kon - zur Identitätskonstruktion Hamburgs und derHamburger Langfristig bei. erhaftwichtigen zu den Politikfeldern und drittens der trug Hafen erheblich Hamburgfür konstant hoch, zweitens gehörte Hafenwirtschaftspolitikdau - (Christoph Strupp). Erstens blieb dieökonomische Bedeutung desHafens sichlassen mehrere gleich Entwicklungs- erkennen und Bedeutungsebenen Zäsuren inden1970erJahren festmachen ließe. Für denHamburger Hafen Nicht wenige Beiträgeräußerten Skepsis, ob sich derStrukturbruch an ­abhängig ­ ­elbe ­keiten industrieller raumes –von dem 119 Knud Andresen / kulturgeschichtlicher Zugriff zur Erforschung struktu- wirkenden sozialen Unsicherheiten, die sich schließlich an Phänomene Claudia Kemper Strukturwandel und reller Wandlungen eingefordert (Kirsten Heinsohn). wie Atomkraft, Atomkrieg und Umweltzerstörung anlagerte und in diesem sozialer Protest In der Tat könnte diese Perspektive helfen, die Verän- Zusammenhang artikuliert werden konnte. derungsprozesse nicht nur auf materieller Ebene, son- dern auch in Hinblick auf Wahrnehmungen und Aneig- nungsstrategien bei den Menschen erfassen zu können. Wandlungen der Arbeitswelten Diese Erweiterung ist umso notwen- diger, wenn die Ungleichzeitigkeiten Um den Blick von den sektoralen Zusammenhängen auf konkrete Arbeits- des Strukturwandels ins Auge gefasst verhältnisse und Wahrnehmungen von Arbeit zu wenden, bieten sich eben- werden. falls Hafen- oder Werftstandorte an. Die seit den 1970er Jahren zum »Sach- Bereits Doering-Manteuffel und zwang« erkorenen Folgen einer Standortkonkurrenz und internationaler Raphael haben deutlich gemacht, dass Akkumulationsprozesse waren keine zwangsläufigen Folgen beschleunig- der »Strukturbruch« weder ein Epi- ter Marktabläufe, wie anhand der Besetzung und Schließung der Bremer zentrum hatte, noch an einem Schlüs- AG 1983 gezeigt wurde (Sarah Graber-Majchrzak). Hier waren es selereignis oder einem spezifischen vor allem unternehmerisch einseitige Entscheidungen, die dazu beitrugen,

Foto: Johanna Meyer-Lenz Jahr festzumachen ist, sondern zeit- eine Schließung nicht mehr abwenden zu können. Die 1983 erfolgte Beset- lich gestreckt und widersprüchlich zung des Betriebes durch die Belegschaft zielte vor allem darauf, politische verlief. Diese Annahme, bereits in ersten wissenschaft- Unterstützung für eine Weiterführung der Werft zu gewinnen und über- lichen Arbeiten aufgegriffen,3 bestätigte sich auf der raschte auch die gewerkschaftlichen Führungsgruppen. Allerdings lebte mit Tagung. Um die zunehmende ›Krisen-Wahrnehmung‹ der Besetzung kaum die frühere Arbeiterradikalität der Weimarer Republik in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und die in den wieder auf, sondern es entstand eine regionalpolitische Abwehrinitiative, 1980er Jahren verbreiteten Ängste zeitgeschichtlich zu wie sie zu dieser Zeit in mehreren norddeutschen Städten zu beobachten erfassen, müssen demnach präzisere Phasen und Regi- war. Ob jedoch weiterführende gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen oder onen eingegrenzt werden. So hatte etwa in Schleswig- die Vorschläge für eine alternative Produktion – so zum Beispiel von Wind- Holstein der Agrarsektor schon in den 1960er Jahren krafträdern – den Erhalt der Werft ermöglicht hätten, wurde in der Diskus- als Beschäftigungsträger und Teil des Bruttosozial­ ­ sion kritisch gesehen. So wie die Werftuntersuchung dem langlebigen Bild 3 Vgl. Knud Andresen / Ursula produkts an Bedeutung verloren; der Strukturwandel vom revolutionär veranlagten Arbeiter widerspricht, verwischt sich auch ­Bitzegeio / Jürgen Mittag (Hg.), im Werftbereich kündigte sich ebenfalls in den 1960er das hartnäckige Bild des knorrigen und fortschrittsfeindlichen Hafenarbei- Nach dem Strukturbruch? Konti- nuität und Wandel von Arbeits- Jahren an (Sebastian Lehmann). Während im Bereich ters durch eine Untersuchung, in der berufsbiografische Erzählungen von beziehungen und Arbeits(welten) der Wohnungswirtschaft Befürchtungen vor Mietstei- ehemaligen Hafenarbeitern mit den Veränderungen der Hafenarbeit ver- seit den 1970er Jahren (Politik und Gesellschaftsgeschichte, Band 89), gerungen schon in den 1960er Jahren eine große Rolle bunden werden (Janine Schemmer). Kaum einer der interviewten ehema- Bonn 2011; vgl. als konzeptionelle spielten, nahmen in den Arbeitswelten mit der einset- ligen Hafenarbeiter gab an, bei Einführung der Container Angst um seinen Kritik, Martin H. Geyer, Auf der Suche nach der Gegenwart. zenden Massenarbeitslosigkeit seit Mitte der 1970er Arbeitsplatz gehabt zu haben, vielmehr herrschte ein lakonischer Abgesang Neue Arbeiten zur Geschichte Jahre Ängste vor Erwerbslosigkeit und Lohnverlusten auf kollektive Arbeitsformen vor. der 1970er und 1980er Jahre, in: Archiv für Sozialgeschichte 50 stetig zu. Angst war in dieser Phase möglicherweise eine Aus den Arbeitern mit Spezialwissen wurden Hafenfacharbeiter, die sich (2010), S. 643 – 669. eher subkutane Wahrnehmung von schon langfristig ihrer Tradition bewusst waren, aber, je nach Alter, technischen Neuerungen

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TagungsBerichte den, aber Letztereden, aber bestimmten Lebens innenstädtischen Offenbar Quartieren. spielen auch in zentrieren sich Arbeitsplätze Kreativer inbestimmten altypisch an keinen Standort gebunden. kon Dennoch - Stadtentwicklung festzustellen. Neue Medien sind ide- scheinbar widersprüchliche Effekte innerhalb der komplexe Thema steht noch Schonaus. jetzt sind aber eineaber historiografische Annäherung an dieses leistungstätigkeiten wurde mehrmals unterstrichen, Niedergangsgeschichteals sind. zuerzählen dass dieWandlungenso derArbeitswelten kaum allein ven Umgang mit dereigenen Arbeits nommenen Entfaltungsmöglichkeiten zueinem- positi gen belegen, dass der damals diewahrge Beteiligten - verschwinden, optimistisch. allzu Aber- dieErfahrun maßnahmen würden Schranken zunehmend soziale Annahme inden1970erJahren, durch Weiterbildungs- abnehmenden Maße Friebel). (Harry Zwar war die Herkunftsalen ­ Bildungsexpansion ließseit den1970erJahren- diesozi dung ermöglichte Aufstieg soziale zuerkennen. Die auch massenhaftes Phänomen ist der aber durch - Bil Industrialisierungsgeschichte. Alsneues und wohl jüngeren gehören Beschäftigten derjeder Phase zu terfahrungen von älteren und Mobilitätsinteresse von keinja neues Phänomen. Erzählungen Verlus über - mit hoher Arbeitsverdichtung unterworfen. logistischen denausdifferenzierten Bereich Standards Formen, blieben Arbeiter jedoch imindustriellen wie tischen Typus zudifferenzierten und entkollektivierten Arbeitsverhältnisse veränderten sich zwar vom fordis- Wandlungsprozessen sprechen (Frank Bajohr), denn ließe sich von einer pragmatischen Aneignung von positiv bis abwartend gegenüberstanden. Zu Recht Die Relevanz der›creative class‹ und neuer Dienst- Mehr noch: Wandlungen derArbeitswelten sind milieus zwarmilieus nicht bedeutungslos wer ­situation führten, ­läufe ineinem - Proteste wie in der wie Diskussion deutlich wurde (Klaus Weinhauer). Wenn es, zuge- von Protesten, sondern auch von Identitäten und politischen Ansprüchen, tete auf räumlicher auch Ebene eine zunehmende nicht Lokalisierung nur und Ressourcenverteilung angestoßen hat. Individualisierung Diese - bedeu vonzierung Lebensbereichen auf, derwomöglich dieKonflikteRaum- um manchmal auch explizite, Vorgang derIndividualisierung und Differen- und ihren Bewegungscharakter betonten (Silke Mende). den Steen) auch Grünen, diesich oder »Anti-Partei« als diefrühen begriffen dieAutonomenno Balz), umdieHamburger rund Hafenstraße van (Bart militanter als dem-Krieg«-Bewegung ›Flügel‹ derFriedensbewegung (Han- subjektivierter politischer Ansprüche entstanden beispielweise die»Krieg- Organisationen Gewerkschaften wie und Parteien, inder aber Tradition demokratie und durch Selbsthilfe Selbstorganisation. In Abgrenzung zu sich Reaktionsformen desProtests unterscheiden: Militanz, strikte- Basis zu schaffen. zumeist Gegen-Entwürfe ging,Gegen-Räume darum oder zurGesellschaft dieanderenfür vorgestellten Proteste sozialen anders, denen jedoch es bei traten, ineiner zugleich dieaber defensiven Haltung verharrten. Dieswar len Arbeitern und den GewerkschaftenAkteure der Industriemoderne auf- Deutliche Verbindungen dieWerftenkrise, zeigte allein wo mit industriel- wurde von und den Beiträgern Teilnehmern eher zurückhaltend bewertet. und bestimmten Gruppen sozialen erkennen? Verbindungs-These Diese Hintergrund unterschiedlicher Reaktionenin Milieus in der Bevölkerung, in Wirtschaftturwandel und Stadtpolitik.Lässt sich derals Strukturwandel hang zwischen demAufkommen von Protestbewegungen- und dem Struk Eine der verfolgten richtete Leifragen sich auf einen möglichen Zusammen - große Rolle. spezifischen Kommunikations-, Konsum- und Freizeitmöglichkeiten eine den gewandelten Arbeitswelten nach kleinräumigen mit Orten Bedürfnisse In der TatBeiträgen zu allen bei Protestbewegungen fiel der implizite, Neben persönlichen Motiven und politischen lassen Bedingungen 123 4

Knu 124 wait« auf S.13 »Heaven denBeitrag Vgl. can Struk Clau sozialer Pro Foto: JohannaMeyer-L d dia Kemper

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TagungsBerichte rung vonrung Beratungseinrichtungen und gingen gegen spieltenBasisgruppen eine wichtige zurEtablie Rolle - War derHDW-Werft dieBesetzung September im Protestenschiedlichen nachzuzeichnen (Peter Birke). Thematisierungen von Arbeitsverhältnissenbei unter nen Vergemeinschaftung nachgegangen werden. wirken Proteste dersozialen und erfahre derinihnen - derAkteure.Ent-Radikalisierung könnte So demNach- häufig mit biografischen einhergehende Verwerfungen vielversprechendes Untersuchungsgebiet wäre die etwa Entwicklung dieser selbegriff verstanden werden. Ein tierungen kann einSchlüs »Selbstverwirklichung«als - Individualisierung. In ganz unterschiedlichen Schat- Aufgreifen derAids-Bedrohung (Henning Tümmers). Siegfried). (Detlef kleinräumige imVordergrund Sozialgruppen standen Subjektkonstitutionen und Handlungsräume, in denen Wandlungen. In Kontext diesem entstanden auch neue politischer wirtschaftlicher undZeichen Brüche und mend umdenUmgang mit Veränderung vor im Ort und ungleichzeitig –seit den1970erJahren zuneh- Systems gegangen war, dann ging es–zeitversetzt spitzt formuliert, »’68«umdenUmsturz desganzen Diskutiert wurde derVorschlag, zumTeil verdeckte Neuartige Formen von Protest zeigten sich beim Re sind deshalb nicht abwehrende als Einige Elemente Proteste dersozialen Stigmatisierungale von Betroffenen. ten – wandte gegen- diesozi sich früh zu anderen bundesdeutschen Städ- burger Politik –durchaus imKontrast neue vor. Seuche Aber auch dieHam- Horrorszenarienmediale eine über positiver Bezug aufpositiver diezunehmende Bezug del zu verstehen, sondern auch als ­aktio ­nen auf einen- Strukturwan - 4

Im Ergebnis konnte dies bedeuten, dass die Verantwortung die eigene für des ›unternehmerischen Ulrich wie Selbst‹, Bröckling esnennt, erkennen. und dem seit den1970erJahren einsetzenden gesellschaftlichenLeitbild zwischen denunternehmerisch orientierten Koordinaten von Stadtpolitik wurden.nial Punkt An diesem lässt sich eine mögliche heuristische Ebene »Unternehmen Hamburg« andere politische Selbstverständnisse hegemo- staatlicherrung Versorgungsaufgaben und mit derForderung nach einem tes« nicht Verschwinden sein bedeutete, sondern inForm von Privatisie- Blick auf Hamburg lässt sich deutlich erkennen, dass der»Rückzug desStaa- Fragenmethodische und Pro lichen Untersuchungsgruppen gehörten, diemeisten wiesen Beiträgerauf Hand. politische Da Repräsentanten und ihre Reaktionen zudenwesent- ist 2007 an kapitalisiert der Börse worden, ist aber bis heute in staatlicher wird(HHLA) seit 1970nicht mehr mit behördlichen Aufgaben betraut und gen Investitionen privat erfolgten. DieHamburger Hafen- und AG Lager der dieInfrastruktur durch staatliche Maßnahmen getragen wurde, hinge - dieHafenwirtschaftspolitiketwa durchgängig vonDualität einer geprägt, in ger Form weiterhin wesentlicher als So war Akteur Gesellschaft strukturiert? sich von einem Verschwinden desStaates sprechen, wenn erinvielgestalti- lichungsprozessen« bzw. des»Rückzuges desStaates« erzielt werden. Lässt Wie sich schon andeutete, konnte keine Einigkeit derFrage bei von »Entstaat- R erzählt werden kann, müssten vertiefende Forschungen erst zeigen. eine anhaltende Thematisierung von Arbeitsverhältnissen indieser Form Reproduktion. die aber historische Ob Entwicklung Proteste sozialer als 2009zieltegruppen auf dieAufhebung der Trennung von Produktion und chen Sektor. des Hamburger DieBesetzung Gängeviertels durch Künstler esging aber auchgrund, umdenErhalt von Arbeitsplätzen imöffentli - einer Abkopplung der Gesundheitsversorgung inSt. Pauli zwar imVorder des Hafenkrankenhauses Ende der1990erJahre standen Ängste soziale vor ihrem Wert anders denProtesten thematisiert. Bei gegen dieSchließung plätzen gerichtet, wurde inspäteren Protesten dieFrage nach Arbeit und 1983 inHamburg offenkundig auf denErhalt von industriellen Arbeits- ückzug desStaates? ­bleme Umgang beim mit Staatlichkeit hin. Mit 125 - -

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TagungsBerichte Trend zumWohnen inderStadt zuerkennen ist, der zumindest letzten Jahrzehnten indenbeiden einneuer einer anhaltenden Suburbanisierung umstritten, da zunehmend unterscheiden. Insofern war dieThese Hinterland inderBevölkerungszusammensetzung aus Innenstadt, Stadtrand, suburbanes Umland und ren beobachtet werden, sich wie geografischeRinge tel umHamburg rund kann lag, seit den1980erJah- klassische, aber nicht gleichmäßig verteilte Speckgür in den1960erund 1970erJahren noch der jedoch umgekehrt ziehen (Meik zulassen Woyke). Während Zeiteinteilung, um Menschen aus der Stadt heraus oder rend wirken dieFaktoren Kapital, Mobilität und freie deutliche Raumdifferenzierung einsetzte. - Fortwäh wenngleich seit bis den 1980ern zur Gegenwart eine chen halten Jahren seit den1960ern ungebrochen an, (Michael Ruck). Wanderungen- Berei zwischen beiden verhältnis zwischen Stadt und angesprochenLand ist lässtsel sich wohl eher sprechen, wenn dasSpannungs- Von einem Formwandel einem Paradigmenwech oder - Verhältnis von StadtundLand werden. lengestützte und akteurszentrierte Arbeiten analysiert sozialpsychologisch gedeuteten Vorgänge durch quel- jüngeren Zeitgeschichte müssen solche bislang nur Phänomeneals desWandels einordnen. Aus Sicht der kreierte Weiterbildungskarrieren ließensich demnach Durchsetzung von Interessen eigenverantwortlich oder kollektivierte Arbeitsverhältnisse, nahraum schaftlicherRegulierungsmechanismus etablierte. Ent- subjektiv Verantwortung zugeschriebene - eingesell als verwirklichung folgte, sondern sich die zunehmend nichtLebensführung mehr nur dem Ideal von- Selbst ­orientierte - tur Hamburger Zeitgeschichte seit den1970erJahren konzipiert.- Ein»Struk Die Tagung war Workshop, als erste als Erkundung dernorddeutschen und Fazit schichte mit regionalen Schwerpunkten istgerade dennochwegen oder der wenig berücksichtigt. lungsfunktion von Medien und kommunikativen Prozessen sind bislang von Migration, gewandelter derVermitt bei oder Geschlechterverhältnisse - wurde. Auch wurden Lücken benannt, denndiekomplexen Entwicklungen »Strukturbruch kampf umRaum, nicht nur Wohnraum, ein. setzte sich mit enger werdenden Eindeutlicher Räumen zubefassen. Verteilungs- Räume um Schaffungdem Land bedeuteteneuer ging, Stadtentwicklung, ist kein neuessondern Thema,beginnt inden1970er wie es So Jahren. auf Urbanität und ihre Kennzeichen Verdrängung, Verschiebung, Entgrenzung chen sind. sichtlich ihrer Konflikte um FreiräumeSelbstorganisation und zuuntersu- können, sondern mehr auf alltäglicher und kommunaler und Ebene hin- cher Gruppen nicht auf allein ländliche Strukturschwäche reduziert werden Pinneberg (David Templin). Fest steht, dass Handlungsoptionen jugendli- Jugendzentren und Initiativgruppen inden1970erJahren imKreis etwa ersten Ansatz bietet dieUntersuchung derGeschichte selbstverwalteter die Strukturen der»Zwischenstadt« und Lebensstile differenzieren. Einen Stadtrand und Suburbia verflochten und voneinander abgrenzten, könnte Veränderungen wirksam waren? Eine genauere Untersuchung, sich wie die Politik nur nachträgliche Strukturpläne verabschieden, wo schon längst 1960er land immer mehr (Thomas Pohl). Welche Anteile haben Planungen der ausgestattete Familien ins suburbane Umland und verödet dasHinter die Innenstadt prosperiert, der überaltert Stadtrand, ziehen finanziell gut Verschiebungensoziale zwischen denStadtteilen zurFolge hat. Während Eine Perspektive diezukünftige für Forschung zur jüngerenZeitge - Wie viele Großstädte, für gilt auch so Hamburg: für DieDiskussion um wandel / 70er Jahre an Entwicklung dieser und inwelchen Bereichen konnte « ist viele Bereiche erkennbar, für während gegenüber einem « eher zurückhaltend argumentiert und Skepsis geäußert 127 - 5

Knu 128 15.11.2011). Zugriff: de/themen/J9R4QK.html (letzter http://www.bpb.2/2011. Online gängen, in:Deutschland Archiv und Kontextgeschichte von Über jüngste Zeitgeschichte Varianz- als Sorgenkind? Plädoyer eine für Angela Siebold, DieJüngste als auchS. 321. Vgl. Marcus Böick 1999,S.307 Berlin doppelten Nachkriegsgeschichte, schwierigeDer Umgang mit der gemeinsame Herausforderung. Deutsche Vergangenheiten –eine Christoph Kleßmann u. flochtene Parallelgeschichte?, in: schichte ver asymmetrisch oder Doppelgeschichte, Nationalge- deutschen Nachkriegsgeschichte. Methodische Überlegungen zur Zeitgeschichte: Lutz Niethammer, aufIn diedeutsch-deutsche Bezug Struk Clau sozialer Pro d dia Kemper

t An urwan dresen tes del un – t / 327, hier

a. (Hg.), d

/ - - TagungsBerichte vidualisierung und politisch bis 1989 große wirtschaftliche die Krise, gesellschaftliche Indi- auseinandersetzen müssen, die dass nach demBoom schon zurMeistererzählung geronnenen Annahme regionalenbei Schwerpunktsetzungen mit derfast auch1970er einsetzten oder abbrachen. che norddeutschen spezifisch Entwicklungen in den mit anderen Regio können. hinaus Darüber kann nur denVergleich über Aneignungsprozesse derZeitgenossen zu erschließen den, umdiemehrmals angesprochenen produktiven tion regionale über Besonderheiten aufgegriffen wer DeshalbsollteRauh). diezeitgenössische Kommunika- nen regionalen kaum Spezifika zuerkennen (Cornelia zu kommen, sind diezuTagungsbeginn angenomme- einem Strukturwandel empirisch auf belegt dieSpur rungen eine vielversprechende Möglichkeit sind, um im Verbund mit trans- überregionalen- Erweite oder ferenzieren können. Während regionale Perspektiven men zuüberregionalem Wandel unterfüttern dif- oder Tagung haben gezeigt, lokale wie Forschungen Annah - hinterherläuft. Beiträge dieund DiskussionenAber der droht, dass diehistoriographische Empirie derTheorie Zugespitzt lässt sich zwar fragen, ob nicht dieGefahr Perspektiven erkennen steht lassen, erst am Anfang. roebene mit denkleinteiligen Vorgängen, die regionale von weitreichenden Erklärungsansätzen auf derMak- Problematisierung deskomplizierten Zusammenhangs Diskussion und Desiderate anschaulich geworden. Die politische und wirtschaftliche Verflechtung hinaus die Stadtentwicklungsgeschichte ihre über räumliche, sequente zusuchen. Erweiterung Beispielsweise kann es, nicht dagegen anzuschreiben, sondern eine kon- der Bundesrepublik einsetzte (Axel Hier Schildt). gilt hinaus eine Normalisierung- und Erfolgsgeschichte Die jüngere Zeitgeschichtsforschung wird sich auch ­nen herausgearbeitet werden, wel- / 90 und darüber - zu befördern. chen und eine offene »AuseinandersetzungGeschichten«vielen zwischen eindeutigetragen, allzu Deutungen derjüngeren Vergangenheit aufzubre- Auflesen. Weise diese kann regio zu verknüpfen, um herkömmliche Verlaufsgeschichten gegen den Strich zu mit individuellen und Orientierungswelten Erfahrungs- derBevölkerung Strategiewechsel oder men Regierungs- Zäsuren wie heraus, dazu diese untersucht werden. Weiterhin fordern dievermeintlich politisch- wirksa auch geschlechter-, konsum-, medien-, umweltgeschichtlich wissens- oder lemzentrierte Vorgeschichte derGegenwart« genauer auszuleuchten. ten umdievon lassen, Hans-Günter Hockerts prägnant genannte »prob- den Studien und verbunden mit einem akteurszentrierten- bearbei Zugriff entstanden, diesich mit multiperspektivischen Ansätzen, oft vergleichen- gen. Aus denorientierenden Fragen derTagung sind Forschungsaufgaben nur politischen, sondern auch wirtschaftlichen und kulturellen Wandlun - Grenzensenen Norddeutschlands unterlagen seit den1970erJahren nicht Uneindeutigkeit historischer Wahrnehmung ablesen,- denndiezugewie ne Begriffspaar Nord- und Süddeutschland.Letzteren Am kann man die Standortkonkurrenz gehören dasvermeintlich wie dazu ebenso gegebe- konsequentBegriffe historisiert werden: Flexibilisierung, Neoliberalismus, und vom mit-wissenden Historiker nicht unvoreingenommen benutzten 5 Schließlich müssen Schließlich dieteils zeitgenössisch eingeführten nale Zeitgeschichtsforschung­nale - bei dazu Foto: JohannaMeyer-L 129 enz 3 2 1

L 130 8 (2010), Heft 1,S.9 schaft, Psychologische Medizin), matologie, Psychotherapiewissen- für ZPPM (Zeitschrift Psychotrau- interdisziplinärer Forschung, in: Gegenstand als Kriegserfahrungen ling, Diefamiliäre Weitergabe von Wiegand-GrefeWier /Dorothee Thießen /Silke Möller /Malte git Lamparter /Bir Holstein /Ulrich Projekt Apel Linde bei Einzelveröffentlichungen aus dem terführenden Hinweisen zu u.Vgl. (20.12.2011). php?language=de&nav_id=338 kel-stiftung.de/panorama_projekt. Familien«, Hamburger Feuersturms und ihre den Hinweisen »Zeitzeugen des Henkel-Stiftung mit weiterführen- diePräsentationVgl. derGerda- H-Soz-u-Kult. am 23.1.2012auf demFachportal Tagungsberichterschien dieser In leicht veränderter Form Anmerkungen (1943) un » Sch Ham Feuers burger ina Nikou und Zeit emmer zeugen des a. den Beitrag mita. denBeitrag wei- d http://www.gerda-hen- i h re F re Janine amilien« –

24. / t Christa Christa urms

- - TagungsBerichte onale Weitergabe sowie der Erfahrungen, auf die Rolle die Muster familiärer Verarbeitung, die transgenerati- viduelle Verarbeitung derErlebnisse im›Feuersturm‹, Projekts. sich bezogen auf Diese dielangfristige indi - anentierten den Leitfragen des sie sich überwiegend sentierten ihre (z. mitarbeiter den interdisziplinären Austausch und prä- Hamburgs Stadtbild und -geschichte« ein. prägte des20. Jahrhunderts sich tiefste »als Zäsur in Hand von Interviews beschäftigte.Der ›Feuersturm‹ und Psychoanalytikern zusammengesetzte Gruppe an punkt desProjektes, mit demsich dieaus Historikern auf Hamburg imSommer 1943bildete den Ausgangs- vor. ›Feuersturm‹ als Der bekannte Bombenangriff und stellten derTagung imRahmen ihre Ergebnisse sitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)beteiligt Zeitgeschichte inHamburg (FZH)sowie desUniver wurde, waren Mitarbeiter derForschungsstelle für Henkel-Stiftungsowie der Köhler-Stiftung gefördert An demProjekt, dasseit Januar 2007von derGerda- I ­Forschungsprojekts (11. Abschlusstagung desinterdisziplinären » Hamburger ›Feuersturms‹ und ihre Familien« statt. disziplinären Forschungsprojekts »Zeitzeugen des Li Fa F na Nik e Zeitzeuge November 2011dieAbschlusstagung des inter m Hamburger Warburg-Haus fand vom 11.bis 12. Auf derAbschlusstagung diskutierten dieProjekt- u mi e lie r ou un s tur n« d T. vorläufigen)Resultate. Dabei - ori Jan ms n des i n (1943) un / e 12. November 2011) Sch Ha emme mbur r 2

d i hr ge r e - - 1

Zahlreiche AufsätzeZahlreiche dokumentieren dieErgebnisse desProjekts. lieferten. Teilweisepartner Historiker führten ergänzende Zweitinterviews. nachdem zunächst Fragebögen erste Informationen die Gesprächs über - geschichtlich angelegten Interviews wurden von Psychoanalytikern geführt, im Sommer 1943erlebten, sowie mit deren Kindern und Enkeln. Dielebens- vor, diemit Hamburgern wurden, geführt dieBombardierung derStadt angewandt wird. der zunehmend pauschal auf Großereignisse Krieg und wie Vertreibung Disziplinenbeiden gleichermaßen häufigbenutzten des Begriff ›Traumas‹, wurden. Projekt Das zielt hinaus darüber auf eine Definitionfür denin vorliegtrung und inwiefern erzieherisch die Erfahrungen weitergegeben trächtigt sind, inwieweit genannte eine so posttraumatische Belastungsstö- ersturms‹ noch heute durch damaliges ihr gesundheitlich Erleben - beein auch dieFrage verfolgt, inwieweit desHamburger dieÜberlebenden ›Feu- derquantitativente. Bei Datenerhebung durch diePsychoanalytiker wurde Rahmenbedingungengesellschaftlicher und öffentlicher Deutungsangebo- Problemen derInterdisziplinarität. Am ersten Tag widmete sich dieForschergruppe denMöglichkeiten und »Nichtsagbares sagbar« zumachen. die Hoffnung,dassGeschichtswissenschaft die Rahmen schaffe, den bisher tung desProjektes diepsychoanalytische für Forschung und formulierte kollektiversturm‹ Ort als Abschließend Erinnerung. betonte- erdieBedeu ne Erinnerungskultur den›Feuer diedeutsche wie und beschrieb hervor die therapeutische Funktion von Projekten- eine zerrisse für diesem wie einer gelungenen Auseinandersetzung mit derNS-Vergangenheit, hob und bürgerlichen Kreisen getragen wurde. Frommer stellte dieFrage nach hafte gesellschaftliche Zuspitzung 1968,die allem vor von intellektuellen an Erinnerung nachsierte dieNS-Zeit 1945.Daraus resultiere- eine krisen tität« nach und konstatierte eine durch kollektives Beschweigen marginali- ging ereinerDabei »kollektiven Standortbestimmung zurdeutschen Iden- aus einer externen Perspektive dieRahmenbedingungen desProjekts. ration Disziplinen, beider um den ahistorischen Ansatz der Psychoanalyse zu Mit Abschluss desProjekts liegen nun 243Einzel- und Familiengespräche Der PsychoanalytikerDer Der PsychoanalytikerDer H LAMPARULRIC JÖRG

FROMMER TER erörterte imEröffnungsvortrag

betonte diefruchtbare Koope- 3 131 -

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TagungsBerichte ziplinäre Kooperation. in denDisziplinen problematisch als eine interdis für - dieunterschiedlichenbeschrieben Publikationsweisen wie ›Trauma‹ len Begriffen und ›Gedächtnis‹ hinund auf dieDringlichkeit derDefinitionen von konzeptuel- desTraumabegriffs.risierung ReferentenBeide wiesen hinaus betonte Wierling dieNotwendigkeit derHisto- mentalitätsgeschichtliche Fragen evozierten. Darüber Wahrhaftigkeit notwendigsei und Erzählungen immer dung zwischen objektiver Wahrheit und subjektiver nen. Sie hob allerdings hervor, dass eine Unterschei- der Historiker am Ende gemeinsame Interpretatio- analytiker sowie dieimpliziten Schlussfolgerungen expliziten Deutungen derErzählungen durch Psycho- Vorannahmen bestünden. ermöglichten Dennoch die darstelle, wobei Unterschiede inFragestellungen und Zeitlichkeit einen Schwerpunkt Disziplinen beider Beobachtung, dass Empathiefähigkeit sowie erzählte disziplinärer Arbeit auseinander. Sie begann mit der wissenschaftlicher Perspektive mit dem Nutzen inter mischer Unterlegenheit herrsche, während Historiker auf Seiten derPsychoanalytiker dieAngst vor- akade nem Kommentar, dass imAustausch Fächer derbeiden choanalytisches Studium absolvierte, bemerkte- insei dienen sollen. eine für Herausarbeitung Basis als prototypischer Fälle ckeln und präsentierte Überlegungen, methodische die Typologie derWeitergabe von zuentwi Erfahrungen - formulierte auf das Ziel, empirischer Grundlage eine zukünftige für als Kooperationen anschlussfähig. Er psychoanalytischenheraushob, Begriff bezeichnete er ner Realität.alswichtigen den er Realitätsbegriff, Den vondependenz individueller und historisch gewachse- auf dieBedeutung und verwies derInterüberwinden, DORO THOMAS TH EE KOH WIERLING U T , der als Historiker, derals einpsy- ebenfalls setzte sich setzte aus geschichts- - - gemeinsam erarbeiteten Interpretationen. Da Möller und desZeithistorikers Malteberuhten Thießen zum Großteil auf Untersuchungen. ersten Diebeiden Vorträge derPsychoanalytikerin Birgit mit Angehörigen dersogenannten ›Erlebnisgeneration‹ bilden der dieBasis zweiteDas Panel widmete sich den›Zeitzeugen‹. Insgesamt 82Interviews und einZusammenbringen Ansätze derbeiden lohnenswert sei. Geschichtswissenschaften als mit der aufweise medizinischen Psychologie fest, dass diePsychoanalyse letztendlich mehr Überschneidungen mit den somit sieungewohnte eine für einnahmen. Rolle Erstellte auch jedoch desProjektesim Rahmen an, sienicht da Therapeuten als auftraten und Adressaten hat. Kritisch merkte erdenRollenwechsel derPsychoanalytiker verständlich zumachen, während diehistorische Perspektive als denLeser hingegen,sei dass diePsychoanalytiker versuchen, dasSubjekt sich selbst zuverstehen,wart und mit ihnen Empathie Unterschiedlich zubegegnen. bestünden imVersuch, dieMenschen inihrer Vergangenheit und Gegen- fürchteten, selbst zumObjekt derAnalysezuwerden. Gemeinsamkeiten zu Möller stellte sich Erlebtes nicht von der Erzählung trennen ließe. In Kommentar seinem sche Familienverhältnisse. Abschließend bemerkte dasskritisch, sie jedoch tegien derVerarbeitung, derHinweis etwa auf Wohlstand und harmoni- Interviews fänden hinaus sich darüber ähnlichelebensgeschichtliche Stra- tive Lebensbilanzen gezogen und Erfolgsgeschichten präsentiert. In vielen keinepartner psychischen Auffälligkeiten Häufigaufwiesen. würden posi- einschneidendes biographisches Erlebnis dargestellt, wobei dieGesprächs- kritische Auseinandersetzungen stattfänden. Feuersturm Der würde als tenz derNarrationen und bemerkte, hervor dass darinkaum historisch- wurden.›Zeitzeugen‹ geführt Alscharakteristisch hob Möller dieKonsis- bildete denAusgangspunkt Zweitinterviews, für diemit einigen »typischen« wurde anschließend von derProjektgruppe und differenziert erweitert und Interviews unterschieden sie13Verarbeitungs-Typen. Typenbildung Diese und Thießenerarbeitet hat. Nach einer ›Zeitzeugen‹- Inhaltsanalysealler bildung«, dieProjektgruppe auf Grundlage derAuswertung von Möller verhindert war, präsentierte Ulrich Lamparter die Ergebnisse der »Typen- ›Trauma‹ einen als Verlust derIntegrationsfähigkeit desGedächtnisses, in suchen. Erfragte nachund Gefühlen demUnbewussten und definierte WERNER B O H B LE ER fest, dass Analytiker nach Brüchen B T MÖLLERIRGI

kurzfristig 133

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TagungsBerichte sche Erfahrung«. sche Erfahrung«. auferzählt wird die»eigentliche und verwies histori- te mit derAnmerkung, dass verloren ginge, was nicht higkeit bis ins erste zurückreiche. Lebensjahr Erende- darauf aufmerksam machte, dass- die Erinnerungsfä Bohleber beeinflussbare wobei Ereignisse erwachsen, Daraus könnte ein Verantwortungsgefühl nicht für Folgedessen Erinnerungen nicht verarbeitet würden. olfaktorische Einflussfaktoren. dien sowie desBlicks auf räumliche, akustische und nerungsgemeinschaften, familiärer Erinnerungsme- gen von Erinnerungen, hinsichtlich etwa - lokaler Erin Fazit- derRahmun eine Erweiterung plädierteerfür die sich indenErzählungen niederschlagen. In seinem schaftlichesowie altersbedingteMilieus Unterschiede, geschlechtsspezifischezierte Sagbarkeits­ Erinnerungen für an das Geschehene an und differen- geprägt Drittens seien. erindividuelle führte Faktoren durch Berichte, Relikte und persönliche Beziehungen rungen. Zweitens nannte erfamiliäre Strukturen, die den städtischen »Ankerplatz« Raum als - Erinne für dieMedien,er dabei lokale Gedenkkulturen sowie verhandelt werden. AlsEinflussfaktoren unterschied tens denöffentlichen indemErinnerungenRahmen, veränderten:Erinnerungen an ers denBombenkrieg - wichtige Hinweise und warum sich gäben, wie private Erinnerungsvermögen erklären ließeund diezugleich Er hob drei Faktoren hervor, mit denen sich dieses und konstatierte eingroßes Erinnerungsvermögen. sturm wenn erinnern, sie sich überhaupt erinnern, Ausgangsfrage, sich wie ›Zeitzeugen‹ an denFeuer undRahmungen. gesellschaftlichen bemerkte, Sie dass Ihre Anmerkungen zielten vor auf allem diemedialen Habilitation »Vaterlosigkeit über im20.Jahrhundert«. den Vortrag von Malte Thießen auf ihrer Grundlage MAL TE TH IESSEN stellte die Beitrag inseinem LU SEEGERS regeln,- gesell ergänzte - der posttraumatischen denEltern. Belastung DieDiplom-Psychologin bei ten statistisch signifikantSchwere mit der traumatischen des Erlebens und Angst, Depressivität und Somatisierung Werte existierten. Diese korrelier müssten, stellte fest, denKindern jedoch dass deutlich bei erhöhte Werte für bemerkte, dass diequantitativen mit Vorsicht Befunde interpretiert werden fassung ihrer Kinder. auf Schwierigkeiten methodische Erverwies und zwischen derSchwere derTraumatisierung der›Zeitzeugen‹ und derVer nisse mit denzuvor präsentierten qualitativen übereinstimmten. Befunden wurdenviews auf Urteile Grundlage dieser ausgewertet, wobei ihre Ergeb- Urteile, inneun Themenbereiche diesiewiederum unterteilte. Alle Inter prototypischals identifizierten erarbeiteteInterviews sie170diagnostische schen Diplomarbeit »Wir sind, graphisch waserinnern« wir vor. Aus neun und quantitativen und stellte Befunden dieErgebnisse ihrer psychoanalyti- standes. psychoanalytischen Überlegungen Auswertungfußenden - des Interviewbe ›Zeitzeugen‹ nach Deutungshoheit zuKonflikten ebenfalls führen könne. Erinnerungen auch von Druck außen ausgesetzt und derWunsch seien der spräche von Psychoanalytikern vorgenommen worden waren. Auswertung derInterviews mit Kindern und Enkeln sowie dieFamilienge- tion und dem›Familiengedächtnis‹ auseinander, wobei dieErhebung und dritteDas und letzte Panel sich setzte mit derzweiten und dritten- Genera aus. steht eine intensive Auseinandersetzung mit demInterviewmaterial noch ersich Da erstlassen. vor kurzem der Forschergruppe angeschlossen hatte, identifiziert werden und sichdadurch Gesprächsverläufe nachvollziehen Zyklusmodell –wodurch Gesprächssequenzen innerhalb derUnterhaltung innerhalb derErzählungen auf –beruhend einem von entwickelten ihm wurde. von Das entwickelte ihm Computerprogramm erkennt Signalwörter bisher die Analyse von für psychotherapeutischen Gesprächen verwendet linguistischen Prinzipien Theorie der›Reasonating beruhende Minds‹, die tionen eine computergestützte über Textanalyse. Erpräsentierte auf seine INSA Der PsychotherapeutDer Zwei weitere Vorträge desPanels widmeten sich derquantitativen, auf PH FOOKEN ILIPP NICOLE VON problematisierte inihrem Kommentar dieangenommene DROS

ISSEN T DORF referierte zuVerbindungen zwischen qualitativen ER HAR untersuchte quantitative Zusammenhänge D MERGEN THALER

näherte sichnäherte den Narra- 135 - - -

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TagungsBerichte geschichte drei über Generationen und zogdenSchluss, vorliegen.views Ausführlich präsentierte sieeine Fall- und Familien mit ein,mit denen insgesamt 24Inter Erlebnis­ theoretischen Perspektive. sieaußer bezog der Dabei rungen aus einer psychoanalytischen und familien - trag dertransgenerationalen Weitergabe von- Erfah Eltern identifizieren hinterfragen.oder diese inwiefern sich dieNachkommen mit denMustern der tern derKindergeneration zurVerfügung stehen und lichen und kulturellen an Deutungsmus Rahmen - Verfestigung von Sinn und fragte, welche gesellschaft- in ihrem Kommentar Produkt als einer gemeinsamen tativen Studien intensiviert werden müsse. angeregte Vergleich zwischen quantitativen und quali- gen. Abschließend merkte siean, dass dervom Projekt die Bedeutung von gesellschaftlichen Zuschreibun- von Gesundheit einfangen auf würden und verwies Objektivität derFragebögen, dienur eine ›Illusion‹ nicht wurde. interviewt DiePolitikwissenschaftlerin betrachtet werden, dassdieHälfte über der Kinder ten dieErgebnisse allerdings vor demHintergrund sierungstendenzen vorherrschend. Letztendlich müss - invielen Familienseien Konfliktscheue und Harmoni - der Nationalsozialismus imFokus stehen. Generell gen indermännlichen und Gewalterfahrungen Linie in derweiblichen kommuniziert Linie werde, wohinge- dings bemerkte sie, dass derFeuersturm vorwiegend deren Kindern Ambivalenzen spürbar waren. Aller hohe Motivation desBerichtens bestand, während bei jekts. Sie stellte fest, den›Zeitzeugen‹ dass eine bei vor sich auf dabei und bezog dieLeitfragen desPro- die qualitative Auswertung von 45Kinderinterviews CLAU Die Psychoanalytikerin SILKE DIA generation und den Kindern auch dieEnkel WIEGAN LENZ beschrieb interdisziplinäres beschrieb Arbeiten D- GREFE widmete sich inihrem Vor CH RIS T A HOLS TEIN stellte stellte - - - werden sollte, Disziplinen beide da vom ausgehen. Einzelfall weiteren, dass eine gesellschaftsanalytische Perspektive eingenommen Beziehung und in gesetzt werdenspezifiziert müssten. Sie forderte des- des Holocaust, ergänzte aber, Erinnerungsmuster dass diese noch stärker ähnliche Muster Interviews mit zuerkennen bei wie Überlebenden seien und plädierte für eineund umfassende plädiertefür Einbeziehung derFamilienperspektive. dem Themenkomplex Nationalsozialismus an den ElternTagseine legteals dass der Enkel Fall in diesem einen offeneren undkritischeren Umgang mit Einbeziehung von Soziologen indasProjekt empfunden. DieHistorikerin schwierigten als Interviewpartner erachtete. Alsbereichernd hätte ereine rungsarbeit, wobei erdie»selektive Gruppe« dasProjekt derfür - gewähl an. Im Gegensatz zuReulecke betonte erdieNotwendigkeit von- Erinne neration‹ und regte einen genaueren Blick auf dasAlter derKriegskinder choanalytiker und Psychotherapeut, auch Angehöriger als der›Erlebnisge - tigung‹. Von Diskutanten denvier äußerte sich Zusammenhang sprach ervon einer Illusion der›Vergangenheitsbewäl- die Wirkung der Ergebnisse inderinteressierten Öffentlichkeit. In diesem Untersuchungen, mögliche Anregungen weitere für Arbeitsfelder sowie jekt gelohnt«? interessierten Dabei der wissenschaftliche ihn der Ertrag Abschlussdiskussion eingangs dieprovokante Frage: »Hat sich dasPro - Der HistorikerDer sei. begrenzt systematische Untersuchung dertransgenerationalen Weitergabe noch sehr vonÜbernahme Unbewältigtem durch dieKinder und Enkel, wobei die insbesondere aufverwies dieBedeutung von Familientradierungen und die therapeutin auch als Kriegskind als und Flüchtling aus Sie Oberschlesien. den entstandenen Mythen gemeinsam nachzugehen. benangriffe hinausauf DresdenDarüber geben. sprach ersichdafür aus, der Vergleich mit Forschungen seinen zudenNarrationen- dieBom über Spezifischen der Hamburger ›Feuersturm‹-Erzählungen. Antworten könne »Selbsthistorisierung« lohne. Interessant fand erzudemdieFrage nach dem Forschungenin früheren bereits diskutiert worden undeine daher seien ULRIKE GISAL VON PLA

­WNUK J T T UREI O konstatierte, dass einige Aspekte derpräsentierten Ergebnisse - GETTE stellte fest, dass indenBerichten›Feuersturm‹ über J ÜRGEN ergänzte denVortrag sowohl aus Sicht einer Familien­ REULECKE stellte indervon moderierten ihm CARL WERNER NE DELMANN ALEXAN B O H B LE , Psy- DER ER 137

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TagungsBerichte ist schön, macht viel aber Arbeit.« die gesamte Tagung gelten kann: »Interdisziplinarität Zitat frei nach Karl Valentin, Fazit dasletztlichals für Dorothee Wierling ihren schloss Vortrag mit einem Erkenntnisebene kontrovers als wurde. beschrieben nen Probleme als herausgehoben und nicht die sehr so und dernaturwissenschaftlich arbeitenden Diszipli- liche Publikationspraxis der Geisteswissenschaften vor dieunterschied allem wobei überraschenderweise - Abschlusstagung interdisziplinäres für Arbeiten aus, anregende weiterführende Erkenntnisse. gezogen. intensive Raum für Der Diskussionen brachte Ergebnisse wurden derDarstellung von Beispielen vor die Zuhörer nicht immer transparent allgemeine war: Unterscheidung für zwischen Einzel- und Sonderfällen dass dieInterviews nicht abgespielt wurden sowie die ›Authentizität‹. Außerdem wurde angemerkt, kritisch ›Trauma‹, ›Erzählung‹, ›Erinnerung‹, ›Zeitzeugen‹ und on folgten angeregte Diskussionen dieTermini über ration inaktuelle Kontexte. einewie Einbettung derErzählungen derdritten- Gene »aufzuzwingen«. Selbstreflexion notwendigsei ebenso auf dieGefahr, derEnkelgeneration dieeigene Agenda den Blickplädierte für auf den Einzelfall. Er verwies historischem Hintergrundwissen dieAnalysenund für betonte Psychoanalytikerals die Notwendigkeit von Die Präsentatoren sprachen sich auf dieser VorträgenAllen und auch derAbschlussdiskussi- -

r 10. 12. Medienecho l 13. v 11. 6. Archiv v 8. 4. K v 9. 2. F v 3. 5. Bibliothek w 7. p 1. der FZH Mitarbeiter derFZH von MitarbeiterinnenunditarbeiternderFZH (

Drittmittel 2011

I T d) b) a) c) W ehrveranstaltungen orschung ersonal undGremien derFZH (Stand31.12.2011) nhalt ezensionen über ooperationsbeziehungen orträge der Mitarbeiterinnenund­Mitarbeiter eröffentlichungen derMitarbeiterinnenund eröffentlichungen derFZH eranstaltungen 2011 erkstatt derErinnerung –Hamburger L ätigkeitsbericht dE) Hamburg inderzweiten Hälfte des20. Jahrhunderts Das lange 20. Jahrhundert Perspektiven derjüngstenGeschichte (1945 ihreDie NS-Herrschaft, Folgen und»zweite Geschichte«

­V eröffentlichungen derFZ H und ebensläufe – 1990)

206 204 196 180 140 144 162 193 163 156 145 185 185 172 152 153 177 175

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 1. personal un 140 ­Gder FZremien H d

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 1. Pe Bi Lek Dok Werks W Stellv. Direk Direk b issenschaftlic Dorothee Mateika, Dipl.Dok. Dipl. Bibl. Karl Otto Schütt, M.A. Joachim Szodrzynski Nikou,Lina M.A. Janine Schemmer, M.A. Dr. Apel Linde David Templin, M.A Dr. Christoph Strupp Dr. Claudia Kemper Prof. Dr. Ursula Büttner (bis 31.7.2011) PD Dr. Frank Bajohr Dr. Knud Andresen Prof. Dr. Dorothee Wierling PD Dr. Kirsten Heinsohn (Vertretung seit 1.10.2011) vom 1.10.2011bis 30.9.2013) Prof. Dr. Axel Forschungsprojekt (für Schildt freigestellt Eb FZH lio t t ora elin un elin oran t th t or (un or r a t tt ek der FZH-

sonal un (Stan dens d rinnerung ( er Erinnerung d t d orin (un orin Ger V tipen d ors 31.12.2011) Pu d e Mit Bucerius t b dium er ZEIT- an lika d ar d s ) tellv. tionen

b d erinnen un eiterinnen WdE Gr V ors ) emie Stt if t an ung d ) d n de Mit

ar b r eiter

Organisa Arch Prak St Verwal u Lothar Degen (bis 31.5.2011) Ewald Dawid Dipl. Bibl. Angelika Voß-Louis Carsten Zimmermann (29.8. –7.10.2011) Zimmermann Carsten Marine Viale (seit 1.11.2011) Alexander Simmeth (bis 31.5.2011) (29.8. –14.10.2011) Lindner Jenny (1.6. –15.7.2011) Konrad Alexander (15.2. –15.8.2011) Henning Astrid VosslerLena (bis 30.9.2011) SmiataczCarmen Martin Schneider Rohr (bisSebastian 31.6.2011) Henrike Rehders MaagCäcilia (seit 16.11.2011) Alexander Konrad (seit 1.10.2011) Thomas Käpernick Jessica Erdelmann Susanne Linnig Rupert Marienfeld, M.A. Maike Raap, M.A. dentisch ten un tikan iv un t ung tion un d Dokument e Mit d d ar Prak Öffentlich b eiter un a tinnen tikan tion d keit Mit sar ar b b eiterinnen eit ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ lichkeitsarbeit P Studentische Mitarbeiter V Organisation undÖ tation Archiv undDokumen Bibliothek kationen L Ebelin undGerd Bucerius der ZEIT- Doktorandenstipendium rung ( W ­Mitarbeiter W V ektorat derFZH-P raktikanten orstand erwaltung erkstatt derErinne- issenschaftliche 141 W dE) Stiftung ubli­ ffent ­ - 1. personal un 142 ­Gder FZremien H d

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 K t ura Deputation der Behörde für Wissenschaft und Forschung Nils Wolk Deputation der Behörde für Wissenschaft und Forschung Dr. Sven Tode Deputation der Behörde für Wissenschaft und Forschung Dr. Martin Schmidt (†) HamburgJüdische Gemeinde Peter Jaffé Vizepräsident der Universität Hamburg Prof. Dr. Holger Fischer Vorsitzender des WissenschaftlichenBeirats der FZH Prof. Dr. Christoph Cornelißen Hamburg Bildung, politische für Landeszentrale Dr. Sabine Bamberger-Stemmann Deputation der Behörde für Wissenschaft und Forschung Reiner Adam Deutscher Gewerkschaftsbund Hamburg, stellvertretender Vorsitz Uwe Grund und Forschung der Freien und Hansestadt Hamburg, Vorsitz Zweite Bürgermeisterin, Senatorin der Behörde für Wissenschaft Dr. Dorothee Stapelfeldt orium W issenschaftlic (seit 1.10.2011Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) Christian-Albrechts Universität zuKiel, Vorsitzender Prof. Dr. Christoph Cornelißen Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze Technische Universität Darmstadt Prof. Dr. Dieter Schott Universität Hamburg Prof. Dr. Barbara Vogel Leibniz Universität Hannover Prof. Dr. Rauh Cornelia Braunschweig Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Prof. Dr. Simone Lässig Institute London Historical German Prof. Dr. Andreas Gestrich Universität Hamburg, Stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Angelika Schaser er Beira t

■ ■ ■ ■ W K uratorium issenschaftlicher Beirat 143 2. F 144 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 den Fortgang dereinzelnen Projekte intensiv diskutiert. der FZHvorgestellt. In internen Forschungskolloquien wird über mit dem WissenschaftlichenBeirat erörtert und im Kuratorium werden inderfolgenden Darstellung nicht eigens aufgeführt. punkte einordnen. Solche Überschneidungen Verbindungen oder bruchs untersucht. seit einiger verstärkt Zeit unter demGesichtspunkt desStruktur 1980er Jahren, Phase, jener die Zeitgeschichtsforschung also Schwerpunkt Studien dieser liegtindenspäten 1960erbis zuden te, auch imdeutsch-deutschen Vergleich, zeitliche Der befassen. mit verschiedenen Phänomenen derpolitischen Kulturgeschich- jüngsten Geschichte –enthält einevon Reihe Arbeiten, diesich Schwerpunkt vierte Der des 20. Jahrhunderts. –Perspektiven der nämlich Untersuchungen Hamburg über inderzweiten Hälfte ein Projekt Mitarbeiterinnen fast aller und Mitarbeiter derFZH, politischer Systemwechsel drittenfragen. Den Schwerpunkt bildet sowie nach Linien rischen Brüchen und Kontinuitäten jenseits indenBlick nehmen und nach langente histo 20. Jahrhundert - zweiteDer Forschungskomplex enthält Projekte, diedasgesam- gesellschaftlicher Verarbeitungen und öffentlichenGedenkens. sowie derkomplexen Geschichte persönlicher Erinnerungen, mit denpolitischen und gesellschaftlichen Folgen derDiktatur Zusammenhang mit der»zweiten Geschichte desNS«, also die Geschichte desNationalsozialismus –,steht ineinem engen sich inhaltliche umvier Schwerpunkte. erste Der Schwerpunkt – Die an derFZHbearbeiteten Forschungsprojekte gruppieren 2. For Konzeptionelle Grundlagen der Forschung werden regelmäßig Einige Forschungsprojekte sich lassen inverschiedene Schwer g schun - - a. rical Justicerical and Memory« organisiert. dende, international und interdisziplinäre besetzte Tagung »Histo- Netzwerk heraus wird die im Februar 2012 in Melbourne stattfin - caljusticeandmemorynetwork.com). Aus internationalen diesem Historical Justice and Memory Research Network (www.histori- Australien und USA. Österreich, Ostmitteleuropa, Spanien, Marokko, Ruanda, Canada, vorträgen Aspekte über derGeschichtspolitik inDeutschland, und Wissenschaftlerinnen diskutierten Basis auf der von Kurz- Deutsche,beendet. israelische und australische Wissenschaftler tionalen und interdisziplinären Workshop am 25.Februar 2011 jekt wurde mit einem produktiven institutsöffentlichen interna- Kooperationsprojektderten Antragstellerinals Pro Das beteiligt. - ApelLinde war an demvom Australian geför Council Reseach wie-wollt-ihr-euch-erinnern/. sich auf derWebsite www.hannoverscher-bahnhof.hamburg.de/ diskutiertBahnhof« wurde. Weiterführende Informationen finden des Dokumentationszentrums und »Hannoverscher Gedenkortes der Kulturbehörde zurEntwicklung initiierten Expertenrunde Jugendlichefür aus und umHamburg, dasauch innerhalb dervon und 2011dasPartizipationsprojekt »Wie wollt euch ihr erinnern?« aus Hamburg 1940 bis 1945 entwickelte ein Projektbeirat in 2010 Tod geschickt« dieDeportationen über von Juden, Roma und Sinti In Folge der von ApelLinde 2009 kuratierten Ausstellung »In den ■ ■ ■ ■ Im Rahmen desProjektkontextsIm Rahmen Klaus gründete Neumann das (K HannoverscherDeportationsort Bahnhof R How andHistorical Democratic Justice. Social Memory Societies (Bearbeiterin: Dr. LindeApel) Die NS Die »zweite Gesch emember andF oordination: Dr. LindeApel) haft -Herrsc orget the ichte« V ictimisation MinoritiesintheP of , i h re F re olgen un d

ast - ■ ■ a. ■ ■ ­Minorities intheP the V ­R ­Democratic Howtorical Justice. andHis - Social Memory Apel) (K verscher Bahnhof Hanno- Deportationsort »zweite Gesch NS Die ihre F emember andF oordination: Dr. Linde 145 ictimisation of of ictimisation olgen und haft -Herrsc Societies orget ichte« ast

, 2. F 146 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 entsprechende Zuwendungen bewilligt. Bucerius sowie die Katharina und Gerhard Hoffmann-Stiftung ToepferAlfred Stiftung F.V.S, dieZEIT-StiftungEbelin Gerd und schen Archiven vorbereitet werden. Für Tätigkeit diese haben die Herrschaft und deren verbrecherischer Praxis ausgeblendet hat. reduziert und dadurch zahlreiche Aspekte nationalsozialistischer aufden, diediese dieGeschichte Stadt derjeweiligen Region oder regionalgeschichtliche Perspektive auf- dieNS-Herrschaft überwin »Dritten Reiches« indenMittelpunkt eseine rückt,klassische will Gebiete?besetzten Durchdringung der wirtschaftlichen bei und Indienstnahme der im Besatzungsapparat, an derVerfolgung und »Germanisierung«, konkreten Praxis deutscher Herrschaft in Mittel- und Osteuropa, Welche jedoch: allem städtischen Akteure engagierten sich inder Wopagiert? gab es Widerstände gegen Neuausrichtung? diese Vor aufgeschlossen gegenüber und hatten bereits diese vor 1939pro- der Hamburger Gesellschaft standen der Ostexpansionbesonders lokalen spezifischen Interessen zu verbinden? Welche Gruppen pansion um, welche Konzepte entwickelten sie, mit um diese den in Politik, Wirtschaft und mitVerwaltung dem Primat der Ostex- Hamburger Medien propagiert? Wie gingen diestädtischen Eliten zu beleuchten. Wie wurde das»Lebensraum-Paradigma« inden Praxissoziale desParadigmas vom »Lebensraum imOsten« näher den deutschen Herrschaftsalltag in Osteuropa zu und diegeben den Fokus Hamburgs nutzen, Einblicke umneue, detaillierte in zeichnete. Projekt, Das das sich in Vorbereitung befindet, möchte Zweiten Weltkrieg durch »Ost-Engagement« einspezifisches aus- Osten eine bedeutende gespielt Rolle haben und Hamburg sich im Akteure Praxis indersozialen deutscher Besatzungsherrschaft im langemSeit weisen viele Indizien darauf hin,dass Hamburger ■ ■ Ein Projektantrag durch soll Quellenrecherchen inosteuropäi- Indem dasProjekt dieexpansive des territoriale Dynamik iestt Hamburg) ­Universität (Bearbeiter: PDDr. F Hamburg imOsten1939 rank Bajohr – 1945 / P rof. Dr. K Birthe undrus, durchgeführt. des ehemaligen Hamburger Landesamtes Vermögenskontrolle für Einrichtungdernde umfangreiche Quellenrecherchen imBestand wurden zurVorbereitung eines Antrages an eine wissenschaftsför gung derFZHimMärz 2011vorgestellt und diskutiert. Außerdem demokratischesein föderales, Gemeinwesen umgewandelt wurde. sationen noch von Reichs- und Regionalinstitutionen kannte, in das oftklare eine weder Trennung von Staats- und Parteiorgani- undden, wie nach welchen Kriterien dasNS-Herrschaftssystem, Zudem am soll Beispiel desVermögenstransfers analysiert wer NS-Herrschaft,ihrer Verlierer und Nutznießer vorgelegt werden. werden. Hamburg für soll Dabei eine materielle Gesamtbilanz der am Beispiel Hamburgs und derbritischen Zone nachgezeichnet einem sich noch inderKonzeptionsphase befindlichen Projekt nicht geschichtswissenschaftlich untersucht wordensoll undin quantitativ einen gewaltigen Umfang annahm, ist bislang noch gen und Organisationen verteilt. Vermögenstransfer, Dieser der ren auf Bund, Länder, Kommunen, gesellschaftliche Vereinigun- von NS-Organisationen ineinem jahrelangen, komplexen Verfah- anwieder wurde die»Ehemaligen« zurückgaben, dasVermögen ten nach Abschluss derEntnazifizierung inerheblichem Umfang Während dasPrivatvermögen diese ehemaliger Nationalsozialis- neu eingerichtete Landesämter Vermögenskontrolle für betraut. tausender Nationalsozialisten. Mit deren Verwaltung wurden NSDAP, ihrer Nebenorganisationen sowie denPrivatbesitz zehn- ten dasVermögen Reiches« beschlagnahmten dieAlliierten der Unmittelbar nach Kapitulation derbedingungslosen des»Drit - ■ ■ Eine erste Ideenskizze des Projekts wurde auf einer Arbeitsta- (Bearbeiter: PDDr. F Der Umgang mitNS-Eigentum nach1945 rank Bajohr) - - ■ ■ a. ■ ■ Eigentum nach1945 Der Umgang mitNS-­ 1939 –1945 Hamburg imOsten »zweite Gesch NS Die ihre F 147 olgen und haft -Herrsc ichte«

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Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ein Standardwerk derAntisemitismusforschung. deutschen Antisemitismus und Folgen seiner und gilt bis heute als der ersten soziologischen und sozialpsychologischen Analysen des der deutschen Judenkatastrophe«). Reichmanns Arbeit bietet eine erstmals indeutscher Sprache (»Flucht indenHaß. DieUrsachen National-Socialist Anti-Semitism«. Buch Dieses erschien 1954 zum zweiten Mal promoviert, SourcesSocial zumThema »The of 1939 floh siemitihrem Mann London.nach Dort wurde sie1945 Vereintral deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens« inBerlin. der Weimarer Republik kulturpolitische Referentin- den»Cen für zunehmen, untersucht werden. neuen Disziplin Zeitgeschichte Bundesrepublik inderfrühen teil- sowie demVersuch Reichmanns, an derKonzeptionierung der zwischen demErlebten und derdaraus folgenden Zeitdeutung England nachgegangen. Zum anderen derZusammenhang soll land, erzwungener Emigration Erfolg undExilland beruflichem im im schaftlerin SpannungsfeldDeutsch in zwischen- Erfahrungen Zum einen wird demSelbstverständnis einer jüdischen Wissen- biografischeDas Projekt verfolgt zwei historische Fragekomplexe: Politik eingehen. eine zusammenfassende Darstellung der britischen und deutschen mehreren Teilveröffentlichungen vorgelegt werden und später in weiterDieErgebnisseBearbeiterin zunächst betrieben. sollen in des Nationalsozialismus, 1945bis 1955«wird imRuhestand der gelassen. Umgang Der von Briten und Deutschen mit den Opfern laufendeDas Forschungsprojekt »Nach der Verfolgung allein ■ ■ ■ ■ In den 1960erund 1970erJahren veröffentlichteReichmann Die promovierte Eva Soziologin Gabriele Reichmann war in (Bearbeiterin: PDDr. K ­R Z (Bearbeiterin: P W eiterfahrung –Z eichmann (1897 –1998) eichmann iedereingliederung der rof. Dr. UrsulaBüttner) eitdeutung –Z irsten Heinsohn) V erfolgten nach1945 erfolgten eitgeschichte: E va Gabriele 2013 einManuskript vorzulegen. das Arbeitsvorhaben zumAbschluss zubringen. ist Es geplant, erschienen. Weitere Archivrecherchen inEngland sind nötig, um kreuz. große Auszeichnungen, 1983dasGroße etwa so Bundesverdienst- schichtsforschung. Im fortgeschrittenen Alter erhielt siemehrere und sich beteiligte an derDiskussion dieentstehende über Zeitge- wichtige Beiträgezurhistorischen derdeutschen Soziologie Juden cher Fragestellungen zurücken. Hälfte des20. Jahrhunderts stärker inden Kontext zeitgeschichtli - WohnungsbaugesellschaftenAltona in und Hamburg inderersten den sollten. Die Untersuchung dieErforschung bei, trägtdazu von der »Führerstadt-Planungen« Hamburgs wer seit 1939realisiert Bauträgerals etliche Wohnbauten für vorgesehen, dieimRahmen listi tätigkeit konnte sich dieSAGA schnell im Feld dernational indenVorstandMitgliedern und aufgrund ungebrochener Bau- im neuen politischen System. von Durch NSDAP- die Berufung »Dritten Reich« und dieinstitutionelle Verankerung derSAGA anderen richtet sich derBlick auf dieUnternehmenspolitik im hen Weimarer Republik inAltona und Hamburg erforschen. Zum Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaftenfrü- inder und Kämmerer Max Brauer sowie dasBeziehungsgeflecht von im Kontext derWohnungsbaupolitik Altonas unter Bürger suchen. DieStudie zumeinen dieGründung soll derSAGA 1922 Geschichte des Unternehmens imNationalsozialismus zuunter im Hinblick auf derGründungsgeschichte dieGenese und der geschichte, dieersten 25Jahre derWohnungsbaugesellschaft Die SAGA-GWG beauftragte 2011die ForschungsstelleZeit- für ■ ■ Bisher sind mehrere Aufsätze zudembiographischen Projekt (Bearbeiterin:Dr. S 25 Jahre Geschichte der Die Gemeinnützige Siedlungsaktiengesellschaft Altona. ­schen Wohnungsbaupolitik etablieren. Auch war die SAGA ylvia Necker) W ohnungsbaugesellschaft SAGA 1922 ­meister ­ ­sozia – 1947 - - ■ ■ ■ a. ■ ■ ■ schaft W 25 Jahre Geschichte der gesellschaft Altona. Siedlungs­aktien Die Gemeinnützige (1897 –1998) E tung –Z Z V W »zweite Gesch NS Die ihre F va Gabriele­R eiterfahrung –Z erfolgten nach1945 erfolgten ohnungsbaugesell- iedereingliederung der 149 1922 –1947 SAGA olgen und haft -Herrsc eitgeschichte: eichmann ­ ichte« eitdeu-

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Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 Emigranten dieeinzigartige Möglichkeit, den schwer greifbaren denzen zwischen deutschen Organisatoren der Programme und chenden Stadtgeschichte bietet dieUntersuchung derKorrespon- Zusätzlich auf zu dieser Erinnerungskultur fokussierten verglei- chen Idee einen Zeitraum über von 50Jahren über verglichen. regelmäßig Besuchergruppen indieHansestadt. ten inDeutschland kamen erst aber seit Anfang der1980erJahre Jahre Kontakt zueinstigen Bürgern auf, indenmeisten wie Städ- programm« durch. Hamburg zwar nahm schon Mitte der1960er seit 1969das weitaus führte Berlin umfangreichste »Emigranten- in derBundesrepublik initiierte und seitdem Einzelgäste empfing. 1960er Jahren, München da 1960daserste Einladungsprogramm Untersuchung beginnt mit denAnfängen derKontakte inden im Ausland entstanden teilweise jahrelange Verbindungen. Die Städten und (meist deneinst jüdischen) vertriebenen Bürgern hungsgeschichte ergänzt wird. zwischen dendeutschen Denn angelegten Vergleich an, derdurch eine deutsch-jüdische- Bezie und HamburgBerlin strebt dasProjekt einen lokalgeschichtlich tung und Ebelin Gerd Bucerius gefördert wird. Dissertationsprojekts, das seit November 2010 von der ZEIT-Stif- folgten – scheinbare dieses Paradox bildet denAusgangspunkt des Sehnsucht nach in der alten einem Besuch Heimat denVer bei Einladungen aus. Zögerliches Vorgehen auf deutscher Seite und Jahre sprach dieMehrzahl derStädteregierungen kaum aber Wunsch, ihre einstigen Wohnorte zubesuchen. Bis indie1980er ten daraufhin immer mehr der angesprochenen Emigranten den »rassischen Gründen« verfolgt worden waren. äußer Schon bald Verfolgten imAusland desNS-Regimes auf, dieaus genannten so Deutsche Großstädte nahmen seit den1960erJahren Kontakt zu ■ ■ Somit wird derdifferierende städtische Umgang mitglei- der Am Beispiel von Einladungsinitiativen inMünchen, (West-) (Bearbeiterin: LinaNikou, M.A des Nationalsozialismus Besuchsprogramm deutscher­Großstädte für Einladungen indiealteHeimat. .) V erfolgte erfolgte - - lysieren. derBeziehungenBereich und Annährungen exemplarisch zuana- kleinen Buchveröffentlichungkleinen eruiert. Publikation der Ergebnisse in einem längeren Aufsatz einer oder Köhler-Stiftung Derzeit abgeschlossen. werden Möglichkeiten zur ProjektDas wurde fristgerecht mit einem Abschlussbericht an die vorbereitet. kutiert wurden. Zurzeit wird ein Sammelband Tagung zu dieser der dieErgebnisse vorgestellt und mit auswärtigen dis- Experten November 2011 fand eine gemeinsame Abschlusstagung statt, in Teil sich dieser sodass ben, desProjekts noch länger Im hinzog. jekterweiterungen noch kleinere Zusatzförderungen eingewor Kooperationspartner aus der Psychoanalyse wurden Pro für - chungen zueinem erfolgreichen Ende gebracht. Von Seiten der Gerda-Henkel-Stiftungsowie eineReihe von Aufsatzveröffentli- wurden schon Ende 2009durch einen Abschlussbericht an die finanziell gefördert. Die geschichtswissenschaftlichen Arbeiten Psychoanalytikern bearbeitete Anteil von derKöhler-Stiftung historiographische Teil von derGerda-Henkel-Stiftung, der von Förderung wider. wurde dervon So Maltebearbeitete, Thießen Die Interdisziplinarität desProjekts spiegelte sich auch inder ■ ■ ■ ■ Z (Bearbeiterin: Dr. Gudrun der Erinnerungskultur W (Bearbeiter: Dr. Malte Thießen) ­W ­interdisziplinäres F eugen desHamburger F alter K eitergabe traumatischer K empowskis Biographien-Archiv alsP orschungsprojekt zurtransgenerationellen euersturms undihre F W edel) riegserfahrungen. hänomen amilien –ein - ■ ■ ■ a. ■ ■ ■ rungskultur P als ­Biographien-Archiv W erfahrungen. traumatischer K tionellen projekt zurtransgenera- disziplinäres F ­F F Z des Nationalsozialismus für ­Großstädte programm deutscher Heimat. Besuchs­ Einladungen indiealte »zweite Gesch NS Die ihre F amilien –eininter euersturms undihre eugen desHamburger hänomen derErinne- alter K 151 olgen und haft -Herrsc empowskis ­W eitergabe orschungs- V riegs­ erfolgte erfolgte ichte« ­

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Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ven diskutiert werden sollen. der bisherigen Forschung sowie zukünftige Forschungsperspekti- im deutschsprachigen Raum, zusammengebracht und eine Bilanz Geschichte des Kaffees (Produktion, Handel, Konsum), vorallem der jüngstbei abgeschlossene und laufende Forschungen zur und kann imSommersemester 2012verteidigt werden. projekt 3 (deutsch-deutscher Konsum, Sigmund) ist gestellt fertig eine Buchveröffentlichung vorbereitet. DieDissertation im - Teil tion imTeilprojekt 2(Hamburg-Lateinamerika, wird für Berth) des Manuskripts ist denHerbst für 2012geplant.- DieDisserta zur HälfteSeiten) (mitca. 200 fertiggestellt ist.Der Abschluss del, Wierling) sich befindet inder der Phase die Niederschrift, ProjektDas ist abgeschlossen. Teilprojekt 1(Hamburger Han - 2014 zuverwirklichen. fentlichung vorPublikationswelle derzuerwartenden imJahre Danach würde dasBuchmanuskript fertiggestellt, umeine Veröf- einem Publikumsverlag zueinem Vertragsabschluss zukommen. manuskript einKapitel Probekapitel als auszuarbeiten und mit Für daskommende Jahr ist geplant, aus demvorhandenen Roh- terin sich auf dasProjekt »Kaffee-Welten« konzentrieren konnte. ProjektDas wurde imJahr 2011zurückgestellt,- damit dieBearbei b ■ ■ . Das lange 20. Jah ■ ■ Für 2012 ist eine Dezember internationale Tagung geplant, Berth, MonikaBerth, SigmundM.A (Bearbeiterinnen: P norddeutschen R K Julie Eine F (Bearbeiterin: P affee- V amilie imK ogelstein: L W elten –Handel, rof. Dr. Dorothee aum im20. Jahrhundert rieg –Lily, Heinrich, Otto Braun unddie F eben, Sterbenundchreiben im Ersten rof. Dr. Dorothee V erarbeitung undK .) r h W un ierling) W der ierling, Dr.ierling, des. Christiane t onsum von K

W affee im reundin eltkrieg inhaltlich Projekten parallelen anderer Institutionen diente. erster Ergebnisse aus FZH-Projekten auchals der Vernetzung mit den 1970erund 1980erJahren statt, diesowohl derPräsentation Tagung Strukturwandel über und Protest inNorddeutschland in projekte. Im September 2011fand an derForschungsstelle eine diente dasKolloquium auch derPlanung zukünftiger Forschungs- ren ihre Beiträge intensiv diskutieren konnten. hinaus Darüber dreitägiges Kolloquium statt, demdieAutorinnen bei und Auto- Seminarzentrum Gut Siggen Toepfer derAlfred Stiftung F.V.S. ein Stadtgeschichte nach 1945werfen wird. Im März 2011fand im lichter auf Themen und Forschungsperspektiven Hamburger punkt, 20kürzeren derinrund wissenschaftlichenEssaysSchlag - Redaktion eines Sammelbandes derForschungsstelle imMittel- stadthistorische Forschung werden. bezogen in unterschiedlichen Arbeits- und Projektformen gezielt auf die neuen Formen individueller Lebensgestaltung an soll derFZH rungen wirtschaftlicher Strukturen und der Arbeitsweltoder zu Ansätze, z. Jahre zugewandt hat. wissenschaftliche Das Potenzial dieser zeptionalisierung von Forschungen die1970erund 1980er über Zeitgeschichte, diesich indenletzten Jahren verstärkt derKon- schichte Hamburgs orientiert sich an aktuellen Debatten inder ForschungsschwerpunktDer diegegenwartsnahe über Stadtge- c ressen formuliert wurden, sich wie dieoffiziellen Vertreter der ausleuchten und untersuchen, wer dieTräger waren, welche Inte- Nahostpolitik« von den 1950er Jahren bis Ende der 1980er Jahre ProjektDas dasgesellschaftliche soll Feld der»hamburgischen ■ .der zwei Ham in burg tente Hälf des ■ Neben derFortführung derEinzelprojekte stand 2011die (Bearbeiterin: PDDr. K Hamburger A F 20. Ja riede mitIsrael –Handelmitarabischen R h B. zumWandel politischer Partizipation, zuVerände- r h ußenpolitik un d er irsten Heinsohn) t s egionen. c. ■ ■ ■ b. ■ ■ ■

­K V A ­R ­Handel mitarabischen F derHam in burg 20. Jahrhundert norddeutschen R K Ersten W ben undSchreiben im V und dieF Lily, Heinrich, Otto Braun Eine F 20. Ja Das lange 20. Jah ­zweiten Hälf te des h riede mitIsrael – goe. Hamburger egionen. onsum von K ogelstein: L erarbeitung und affee- ußenpolitik un 153 d amilie imK h t er W r h eltkrieg reundin Julie elten –Handel, un eben, Ster d affee im er aum im rieg – t s r - - 2. F 154 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 Arbeitswelt Hafen stattgefundenen Veränderungen aus ihrer Sicht den Blick zu nehmen, eröffnet dabei neue Perspektiven: dieinder chung, insgesamt wurden 21Interviews erhoben. Die Akteure in Schilderungen berufsbiografischen den bilden der Kern Untersu- ter den Wandel über der Arbeitswelt im Hamburger Hafen. Ihre Im Fokus des Projektes stehen Erzählungen ehemaliger- Arbei menarbeit inHamburg aufzuarbeiten. die Geschichtefür christlich-jüdische derGesellschaft Zusam- graphie ErichLüths werden. geschrieben Außerdem ist geplant, reitet. dieArchivrecherchen 2012sollen und eine Bio beginnen - titut dieGeschichte für derdeutschen Juden, wird zurzeit vorbe- zu verweisen. dergründung desNah- und Mittelostverein e. geformte Politik nachweisen. Hier ist beispielsweise auf dieWie- Initiativen eine für selbstbewusste und von Wirtschaftsinteressen derweiterenBereich Nahost-Politik sich lassen imGegensatz dazu Interessen gespielt haben, ist noch genauer zuuntersuchen. Im staat getragene offizielle Politik. Welche Rolle dabei ökonomische gesellschaftspolitische und moralische Initiative, keine vom Stadt- an Israel«. Facette Diese der»Außenpolitik« war vor eine allem Sprecher derPressestelle und 1951Initiator der»Friedensbitte aus, von etwa ErichBlumenfeld, Axel Springer ErichLüth, oder Israel gegeben und Initiativen fast alle gingen von Privatpersonen Blick auf das letzte Element nur wenige offizielle Verbindungen zu Aufbau deutsch-israelischerBeziehungen. Allerdings hat esmit dung an dieFührungsmacht desWestens und Impulsgeber den für gra durch Elemente vier bestimmt: Streben nach europäischer Inte­ tiativen entfalteten. Stadt Komplex zu diesem verhielten und welche Wirkung die Ini- ■ ■ (Bearbeiterin: JanineSchemmer, M.A Arbeitswelten im Das Projekt,Das eine Kooperation zwischen derFZHund demIns- Die Hamburger »Außenpolitik« war bis in die 1960er Jahre ­tion, eigenständige Politik inRichtung Osteuropa, enge Bin- W andel –DerHamburger Hafen .) V. 1950inHamburg sen und mitsen derVerschriftlichung des Projektesbegonnen werden. tionen ihrer Argumentationsweisen. die Selbstthematisierungen derMänner, dieUrsprünge und Funk- maligen Arbeiter imHafen indenBlick und betrachtet andererseits stellung derEntwicklungen derArbeits- und Erlebniswelt derehe- ausmachen:Ebenen dieUntersuchung nimmt einerseits dieDar analysiert Verluste, Brüche und Kontinuitäten. Qualitäten undrischen sozialen desArbeitsplatzes Hafen nach und Aufstieg viele mit für sich. DieUntersuchung spürt denatmosphä- zwar Arbeitsplatzverluste, auch doch und finanziellen densozialen Wahrnehmungen derMänner nieder. DieTechnisierung brachte die Technik schlagen sich rückblickend stark indenindividuellen vonstatten.zu dentechnischen Berufen DieVeränderungen durch Hierarchien von denvormals angesehenen Traditionsberufen hin Strukturwandel ging seit den1970erJahren eine Verschiebung der schon immer äußerst unterschiedliche Berufsprofile, mit doch dem einhergehenden Bewusstseinsformungsprozessen zubetrachten. len sowie die Transformationsprozesse im Kontext mit den damit zu analysieren, ihre Handlungs- und Deutungsmuster darzustel- Containerisierung desWarenverkehrs bestimmt ist. Netzwerkhäfen deren beschreiben, Charakter wesentlich von der ditionelle Umschlagsweisen Distributions- –zumodernen bzw. Industriehäfen –geprägt durch Stückgut bzw. Massengut- und tra Sie sich lassen Entwicklungals von traditionellen Handels- und fe waren nach 1945 dramatischen Veränderungen unterworfen. Epoche.ser DieStrukturen großen aller Seehäfen und ihre Abläu- Entwicklungseiner wesentliche weltwirtschaftliche Prozesse die- Thema trales Hamburger Stadtpolitik. Zugleich spiegeln sich in HafenDer war inderzweiten Hälfte des20. Jahrhunderts einzen- ■ ■ Im Jahr 2011konnte dieAuswertung derInterviews abgeschlos- In denErzählungen sich lassen hinsichtlich derAnalysezwei Zwar summierten sich unter derBezeichnung Hafenarbeit (Bearbeiter: Dr. Christoph Strupp) Struktur- undF unktionswandel desHamburger Hafens 1945 – 2005 2005 - ■ ■ c. ■ ■ urg in der Ham in burg Hafens 1945 –2005 Hafens wandel desHamburger Struktur- undF ger Hafen ­W Arbeitswelten im 20. Ja ­zweiten Hälfte des andel –DerHambur 155 h r h un d unktions- er t s - 2. F 156 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 lung derDGB-Jugend. IG Metall dergrößten als Einzelgewerkschaftsowie derEntwick- Mitte der1980erJahre untersucht, konzentriert auf dieJugend der und gewerkschaftlicher Organisierung von den späten 1960er bis jugendkultureller Entwicklung, Änderung derBerufsausbildung beitungsphase. In demProjekt wurde derZusammenhang von Manuskript sich befindet zurzeit inder Korrektur- und Überar worden, dieBerichtspflicht gegenüber der Das DFG ist erfüllt. vonDas derDFG geförderte Projekt ist imMärz 2011beendet d lichkeit vorgestellt. gen zentrale und Thesen erste Ergebnisse einer breiteren Öffent- wertung von und Literatur Quellen fortgesetzt auch als inVorträ - knüpft. liche mit politik- und gesellschaftsgeschichtlichen Ansätzen ver berücksichtigen. Methodisch werden wirtschaftsgeschicht dabei - 1970er Jahre dieFolgen oder nach derGlobalisierung 1989 in derForschung intensiv zuletzt diskutierten Strukturbruch der Veränderungen zuanalysieren und aktuelle Perspektiven den wie lungen imZusammenhang mit nationalen und internationalen stadtplanerischen Dimensionen ermöglicht es,lokale Entwick- tischen, makroökonomischen, unternehmensgeschichtlichen und untersucht.detailliert DieKomplexität desHafens mit- poli seinen päischen Hafen eine Studie vorgelegt werden, Prozesse diediese ■ . ■ Perspek (Bearbeiter: Dr. K 1960er bisEndeder1980erJahre Jugendorganisation amBeispielderIGMetall-Jugend vom Endeder sierung – Jugendkulturelle Einflüsseaufeine gewerkschaftliche Jugendliche Erfahrungsräume undgewerkschaftliche Organi- (1945 –1990) Im Laufe desJahres wurden sowohl dieSammlung und Aus- Im Rahmen desProjektsIm Rahmen Hamburg für soll erstem als euro- tiven der j nud Andresen) üngs ten Gesch ichte / 90 zu - - schaftlichenAkteuren auf lokaler erkundet, Ebene in welcher Form Projekt wird durch lebensgeschichtliche von Befragungen gewerk- In dem seit April 2011von derHans-Böckler-Stiftung geförderten gefangen. Gewerkschaften wurde durch die Jugendarbeit nur teilweise auf- Arbeiterkultur; die Abnahme lebensweltlicher Bindungen an die ten Jugendkultur nur zueiner führten Wiederbelebung ideell der ren selbst nicht gewünscht war. DieEinflüsse einer linksdominier sion derArbeiterklasse auch bei, wenn diesvon manchen Akteu- der Berufsausbildung zurpolitischen trugen und kulturellen Ero- eingenommen. DieEffekte dieses Modernisierungsprozesses in gen derBerufsausbildung und von Individualisierungstendenzen Geschichte der Gewerkschaftsjugend, derBedingun - strukturellen und förderte damit persönliche Entfaltungsmöglichkeiten. Aufstiegswegesoziale persönlicherwie inberuflicher Hinsicht Wenn auch begleitet, kritisch eröffneteGewerkschaftsjugend die zueiner »Verberuflichung und führte Lebensführung der Arbeit«. berufliche für Mobilität warElement ein derindividualisierten nisierung und Verbesserung derAusbildung Voraussetzung als und begrenztentig denEinfluss radikaler Positionen. Die Moder Anpassungsleistungen an dieGesamtorganisation wirkungsmäch- die praktischen Anforderungen derbetrieblichen Arbeit und die Zusammenhalt Arbeiterklasse als zuetablieren. Zugleich waren Utopien zuwandten hinaus und darüber versuchten, einen neuen sationsgeschichte zeigt,dass die Aktivisten sich zumeist linken schaftsjugend ertragreich nachgegangen werden. DieOrgani- undrungs- Pluralisierungsprozessen konnte anhand- der Gewerk ■ ■ Die Untersuchung hat eine umfassende Perspektive auf die AusgangsfragenDen nach gesellschaftlichen Individualisie- Erfahrungsräume –L Erinnerungen einessozialenMilieusundlokale gewerkschaftliche (Bearbeiter: Dr. K republik Deutschland schaftspolitischen Akteuren inausgewählten R nud Andresen) ebensgeschichtliche Interviews mitgewerk egionen derBundes- - - - ■ ■ perspek d. ■ ■ land Deutsch Bundes­republik ten R Akteuren inausgewähl- schaftspolitischen ­Interviews mitgewerk L Erfahrungsräume – gewerkschaftliche ­lokale sozia­ Erinnerungen eines Ende der1980erJahre vom Endeder1960erbis der IGMetall-Jugend organisation amBeispiel werkschaftliche Jugend- Einflüsse aufeine ge- rung – Jugendkulturelle schaftliche Organisie- räume undgewerk Jugendliche Erfahrungs- (1945 –1990) j üngs ebens­geschichtliche 157 len Milieusund egionen der ten Gesch tiven der - ichte - - 2. F 158 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 gung orientierten Organisationen waren, engagiert wesentlich als Kontakt zu denjenigen, die in linken, an der Studentenbewe- ehemals aktiven Schülerinnen und Schülern, wobei sich der handelt Dabei umInterviews mitgeführt. essich überwiegend graphisch angelegt, einige Interviews wurden themen­ DieGespräche 50Interviews geführt. über sind größtenteils bio- Für dasForschungsprojekt wurden indenvergangenen Jahren gesucht, umzudenInterviews ergänzendes Material zuerhalten. ve inLeer, Bruchsal, Bretten und Hamburg wurden bereits auf- Arbeitswelten seit den1970erJahren bis heute zugewinnen. Archi- ein subjektzentriertes dieTransformationsprozesse Bild über der den 1970erJahren. Fokus Der auf ermöglicht Zeit diese auch, stellen erstellt. und Bezirken diegewerkschaftlichenÜberblick über Schriften zu - Verwaltungs schaftlichen Erinnerungskulturbestehen. wurdeHierfür ein gen zwischen der individuellen Positionierung und einer gewerk- Weise erkennbar wird, welche Spannungen und Überschneidun- len gewerkschaftlichen Rückblicken kontrastiert,da auf diese in ihren Erzählungen darinverorten. tive wirksam sind und inwelcher und Weise Art sich dieAkteure Spezifika nalen folgen, welche übergreifenden Erinnerungsnarra- ob imgewerkschaftlichen Erfahrungen besonderen Milieu - regio che gewerkschaftlicheRegionen So kann erfasst. ermittelt werden, kleinstädtischen sowie ländlichen Gebieten werden unterschiedli- Region steht noch Augsburg aus. Durch Interviews ingroß- und Bretten, und Hamburg Leer –sind fast abgeschlossen, letzte als indreiBefragungen ausgewählten dervier Regionen –Bruchsal auf den eigenen Lebenslauf und verarbeitet erinnert werden. Die und Ausprägung die gewerkschaftlichenAktivitäten unterBezug ■ ■ (Bearbeiterin: Dr. LindeApel) Schülerbewegung der1960er und1970er Jahre Linke undrechte P Gemeinsames Merkmal derInterviewten sind Aktivitäten in Die Erinnerungserzählungen werden mit offiziellen und loka- olitisierung. DieHamburger olitisierung. zentriert / Phase derVerschriftlichung. erhoben. Forschungsprojekt Das sich befindet weiterhin in der und wurdeweitere modifiziert dieGliederung Quellenbestände die geplante Monographie aufgenommen werden Zudem sollen. ker. Auf derInterviews wurden derBasis Porträts verfasst, diein ter, ehemalige Schulräte und inBildungsfragen engagierte Politi - Verhältnis von Frauen interviewten und Männern aus. innerhalb derSchülerbewegung hatte. Dieswirkte sich auf das zumindest retrospektiv einen höheren Anteil an denAktivitäten sichtbar,Interviews wird ebenfalls dass diemännliche Jugend Interviews sowie ihrer Länge niederschlug. An denvorliegenden unproblematischer und sich dies auchder erwies in den Zahlen wegter Öffentlichkeit; 4. Institutionalisierung und Konflikte einer - undSchnittstelle friedensbe zwischen medizinischer Expertise Spannungsverhältnis innerhalb derengagierten Ärzteschaft an der zungen innerhalb der anti-atomaren Friedensbewegung; 3.das europäischen und transatlantischen Beziehungen und Abgren- mentalitätsgeschichtlichen Aspekte; 2.diedeutsch-deutschen, Kontext des NATO-Doppelbeschlusses und ihre transnationalen 1. diepolitische Auseinandersetzung inderBundesrepublik im tion unterschiedliche Dimensionen derjüngsten Zeitgeschichte: ten und national sowie regional agierenden Friedens das Forschungsprojekt am Beispiel derinternational organisier übernehmen. Neben derOrganisationsgeschichte untersucht IPPNW, dervon 1980bis indieMitte der1990erJahre reicht, Forschungsstelle dengeschlossenen Aktenbestand derdeutschen of Nuclear War« (IPPNW). Im Jahr zuvor konnte dasArchiv der Ärzteorganisation »International Physicians for Prevention the schungsprojektes steht diedeutsche Sektion derinternationalen Im desvon Zentrum derDFG seit Mai 2010geförderten For ■ ■ Befragt wurden auchBefragt Lehrerinnen und Lehrer sowie Schullei- (Bearbeiterin: Dr. ClaudiaK frühen 1980erJahre –DiedeutscheSektionderIPPNW Ärzte inderanti-atomaren F emper) riedensbewegung der ­organi ­ ­sa - - ■ ■ perspek d. ■ ■ der IPPNW re – DiedeutscheSektion der frühen1980erJah ren F Ärzte inderanti-atoma- 1960er und1970er Jahre Schülerbewegung der DieHamburger sierung. Linke undrechte P (1945 –1990) j üngs 159 riedensbewegung ten Gesch tiven der oliti- ichte - 2. F 160 orsch ung

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 gen-Stiftung und der Fritz ThyssenStiftung. Analyse von Intellektuellen-Netzwerken in und zwischen Medien. zentraler Stränge intellektueller Positionen verbinden mit einer strategien erforderlich machte. Projekt Das dieUntersuchung soll nungspluralismus auszeichnete, Vermittlungs derneue mediale - Orien hervorgebracht, ein wesentlicher selbst wiederum Faktor die für im derGesellschaft rung Wiederaufbau und war, von denMedien dieAnnahme,so entwickelte sich mit parallel derModernisie- und Mediengeschichte ansiedeln. neue Intellektuellen-Typus, Der tuellen lässt sich somit imSchnitt des sozia nen, inderdoppelten Bedeutung inhaltlicher Stellungnahmen wie Ensemble mehrweniger oder bewegte, virtuos Positio um seine - schreitenden Media neuer Typus von Intellektuellen etablierte, der eng mit der fort- achtet prototypischer Phänomene seit dem19.Jahrhun westlichen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg –unge- Ausgangspunkt desProjekts ist dieHypothese, dass sich inden PRO GEISTESWISSENSCHAFTEN in verschiedenen Aufsätzen erarbeitet, die2012erscheinen werden. IPPNW wesentlich werden. erweitert Erste Teilergebnisse wurden Material Office und der desCentral Sektion amerikanischen der durch einStipendium desGHIWashington, zurSichtung von einen dreimonatigen Archivaufenthalt indenUSA,gefördert der »Neuen Bewegungen«. Sozialen Professionsorganisation und ihre Einordnung indieGeschichte ■ ■ Das ProjektDas wird gefördert derFörderinitiative imRahmen (Bearbeiter: P mediale Netzwerke inderBundes­ Intellektuelle. IntellektuelleMedien- P Der transnationaleDer Ansatz desProjektes konnte 2011durch ­ ­tie rung ineinerrung neuen Kultur, diesich durch einen Mei- ­len Status, zubefördern. Eine Zeitgeschichte derIntellek- rof. Dr. A ­lisierung verbunden war und sich immedialen xel Schildt)

republik (1949 / Opus magnum derVolkswa- ­punkt von Intellectual History ositionen und – 1990) dert –ein ­dert zentrumsbewegung imländlich-kleinstädtischen Raum verfasst. 2012 in Konstanz erscheinen wird, wurde zur Jugend einArtikel - dervoraussichtlichnativen inderBodensee-Region, Bewegungen und erste Ergebnisse präsentiert. Für einen Sammelband zualter imFZH-JahresberichtArtikel 2010wurde dasProjekt vorgestellt deutschland seit den1970erJahren« inHamburg – sowie einem Tagung »Strukturwandel und Protest inHamburg und Nord- Zeithistorischefür Forschung (ZZF) in Potsdam und auf derFZH- genommen. das Fallbeispiel Hannover wurde inderzweiten Jahreshälfte vor gen ermöglichten. Eine intensivere Auswertung für derQuellen denen zwei Zugang zuihren umfangreichen privaten Sammlun - nommen, mit wurden denen sechs Interviews geführt und von zu mehreren Zeitzeugen aus unterschiedlichen Regionen aufge- dort vorhandene ausgewertet. Quellen Zusätzlich wurde Kontakt sche Nationalbibliothek inFrankfurtam Main) aufgesucht und im International Institute History for inAmsterdam, Social Deut- in Stuttgart, Archiv inFreiburg, Bewegungen Soziale ID-Archiv levante Archive und Bibliotheken (Historisches Archiv desSWR am Main,furt Tübingen und Wertheim sowie weitere projektre- Jahr 2011Stadtarchive inHannover, Mannheim, Reinbek, Frank - in derBundesrepublik der1970erJahre wurden beschäftigt, im Dissertationsprojekts, dassich mit derJugendzentrumsbewegung desseitIm November Rahmen 2010von derDFG geförderten ■ ■ In zwei Vorträgen –imDoktorandenkolloquium desZentrums (Bearbeiter: David Templin, M.A in derBundesrepublik der1970er Jahre politische K Jugendpolitik. DieJugendzentrumsbewegung undkommunal­ Jugendliche F onflikte umselbstverwaltete Jugendzentren reizeiträume undder .) W andel staatlicher - - ■ ■ perspek d. ■ ■ publik der1970er Jahre zentren inderBundesre- selbstverwaltete Jugend- politische K wegung undkommunal­ Die Jugendzentrumsbe- staatlicher Jugendpolitik. räume undder Jugendliche F (1949 –1990) in derBundes­ und medialeNetzwerke Intellektuelle P Intellektuelle. Medien- (1945 –1990) j üngs 161 ten Gesch tiven der onflikte um reizeit republik ositionen W andel ichte ­ 3. 2. Verans F 2011 162 orsch t ung al t ungen

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 könnten. unserForschungsprogrammwir nicht angemessen realisieren von Dorothee Wierling an Studies derGerman Association (GSA). Die Köhlerstiftung dieFinanzierung der übernahm Teilnahme einer Broschüre Sylvia Necker). zum90.Geburtstag(Bearbeiterin: men. schen« von derTöpferstiftung und derZEIT-Stiftungübernom - 60. Geburtstag von Axel »Annäherungen Schildt an dieWestdeut- Projektses umgewidmet werden. sulatsberichte« aus derZuwendung derHoffmannstiftung fürdie- konnte einRestguthaben aus demabgeschlossenen Projekt »Kon - deutsche Besatzung Osteuropas 1939 schungsvorhaben »Hamburg imOsten. DieHansestadt und die Recherchen imZusammenhang mit einem neu geplanten For der Senatskanzlei gefördert wurden. traits Jüdischer Emigranten« und »Jeckes inHaifa«, von diebeide Nikou) und denProjekten derWerkstatt »Por derErinnerung stipendium »Einladungen indiealte Heimat« Lina (Bearbeiterin: Knud Andresen),(Bearbeiter: demGerd Bucerius Promotions ­ Milieus und lokalesozialen gewerkschaftliche Erfahrungsräume« ler-Stiftung geförderten Projekt »Erinnerungserzählungen eines David Templin),wegung (Bearbeiter: demvon derHans-Böck- ClaudiaIPPNW Kemper), (Bearbeiterin: zurJugendzentrumsbe- entnommen. und noch vorhandenendiesen Mitteln wurden 260.000,– € rund gesamt 230.000,–€an ca. Drittmitteln eingenommen worden. Aus Für die laufenden Forschungsprojekte an derFZHsind 2011ins- tt Dri Wir dankenFörderern allen ihre für Unterstützung, ohne die Die SAGA beauftragte die Forschungsstelle mit derErstellung Außerdem wurden dieKosten derAufsatzsammlung zum Frank Bajohr konnte derZEIT-Stiftung bei eine Förderung der DrittmittelDiese laufenden indie flossen DFG-Projekte zur mittel 2011 – 1945« erreichen. Ebenso - - v 3. Ve ■ ■ ■ ■ (Sommersemester 2011) S 2.5.2011 deutscher F K 19.5.2011 die DDRseitdenfünfziger Jahren Christoph Strupp(Hamburg): Hafen undHinterland. Hamburg und 12.5.2011 ­Herausforderungen Nachkriegsgeschichte einerintegrierten K 14.4.2011 frühen achtziger Jahre Die F Silke Mende(Tübingen): »Nicht rechts, nicht links, sondernvorn«? 20.1.2011 ­Beziehungen bis1998 1971 cke A24 zwischenHamburg undBerlinindendeutsch-deutschen ( Z ­B B ie alternatiDie ven sieb W ylvia Necker (Hamburg): F onrad Jarausch ( arin Hartewig ( arin Hartewig w e Schw und rüder or intersemester 2010 /11) intersemester iehungen im Kaltenziehungen Krieg ischen S ischen ormierung derGrüneninBundesrepublik dersiebziger und rans tragsrei otojournalismus überdas andere Deutschland tra Göttingen): EinenBlickriskieren. Ost- undwest taltunge Chapel Hill SSen h en estern? Deutsch-deutsche k ampf und Selbstfindung.ampf und ahren undR ziger Jahre / USA): Gemeinsametrennt. n 2011n asen. DieA utobahnstre-

- ■ ■ Jahre alternativen siebziger Die und Selbstfindung. Z V tt Dri wischen Straßenkampf or 163 tragsrei mittel 2011 h en 3. Verans 2011 164 t al t ungen

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011

■ ■ gemeinschaft« Andreas 2.2.2012 fahrt 1933 Stefan K 19.1.2012 und Selbstbehauptung vereinigung Z derJudeninDeutschlandzwischenHoffnung, Beate Meyer (Hamburg): Tödliche Gratwanderung.R Die 12.1.2012 Harald 1.12.2011 und Gesellschaft inDeutschland1933 »Dritte R F 17.11.2011 Anita K 9.6.2011 dem Mauerbauandenost- undwestdeutschen Universitäten Z Die R Die ( D neue neue W rank Bajohr eigt Solidarität mituns!«Z as » intersemester 2011 /12) intersemester ei ritte R Dritte ­Perspe W rätzner (R h iekel (Hamburg): seinGauleiterunddieSchiff Hamburg, W eich«. Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft elzer (E e wir – irsching (München):DasP 1934. MaritimeAmbitionenundHamburg-L / ChristophStrupp (Hamburg): F k d ssen): K ostock): »W tiven? eich«. N 2012 for V riegsgewalt. Z erstrickung (1939 –1945) erstrickung eue Quellen, neue S Quellen, neue eue u denstudentischen P t ir werden nicht aufE geset z rivate inderNS-»V t – um Töten ohneMotivation : 1945 remde Blicke aufdas uch schießen! rotesten nach tudien –tudien obbyismus olks­ eichs­ wang, wang, - Tagungen ■ ■ Melbourne (A burg unddesInstitutefor SocialR deutschen Juden, derF Eine K W als Grundfigurhistorischen Erinnerns U 24.2.2011 Donnerstag, lichkeit Ö Mittwoch, 23.2.2011: F 25.2.2011 Freitag, ko Kommission fürGerechtigkeit und Versöhnung imKönigreich Marok eine fremde Geschichte Leichen ausgraben. Erinnerungspolitik inSpanien scher Instrumentalisierung, Sakralisierungscher Instrumentalisierung, undPopulärkultur to Auschwitz:« Amerikanische Holocaust-Erinnerung zwischenpoliti- nislandschaft putzen –Erinnerung wachhalten« –Highlights derlokalen Gedächt ische Deutungskämpfe 1989 seit erinnerungen inpostautoritären Gesellschaften: Ostmitteleuropä- Recht, Erinnerung die ›Community‹ undderHolocaust Vernichtungspolitik denmateriellen ÜberrestenUmgang derNS-Verfolgungs- mit und Remembering Indigenous Genocides Contrition:The Limitsof Australia, Canada,the Dilemmasof and E atima K rinnern lrike Jureit: derErinnerung? Opferidentifikation Unbehagen mit ffentliche und Vergesskey note:KlausNeumann:Erinnerungswut - orkshop, 23. /24.2.2011orkshop,

■ ooperationsveranstaltung desInstitutsfürdieGeschichte der Anne Brandstetter: Ruanda –Opfer und Täter astner: Wahrheit ohneNamen? Zur Erinnerungspolitik der

/

ustralien). Vergessen ■ Heidemarie U ■ ■ Gilad Margalit: Deutsch-türkischeIntellektuelle, orschungsstelle fürZ Michael W ■ Claudia K hl: Aura undKontamination. Der ■ ildt: esearch, S

Stefanie S chüler- raft:– Täter Opfererinnerungen ■ ■ ■ WohlfeileEntrüstung. Täter, Annette L Anne R Linde Apel:»Stolpersteine winburne University, eitgeschichte inHam othe: »Oprah Goes eo: Erinnerung an ■ Springorum: Dirk Moses: - - - ­ ■ ■ Erinnern Tagungen 165 / V ergessen 3. Verans 2011 166 t al t ungen

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ K gungen zurHistorisierung den1970er undProtestSiegfried: Strukturwandel seit Jahren.- Überle ration: S Wandel derArbeitswelt Hafen Hamburg Schemmer: »Keine vor Angst demContainer!« Erzählungen überden K Begrüßung undEinführung:A 23. /24.9.2011Tagung, schungsprojekt L mentar: M ichael R Hamburg seit 1970Hamburg seit Boom? Arbeitsverhältnisse undLeitbilder derStadtteilentwicklung in deutscher Krisenherd in den1970er Jahren Der unddieAngst. derMarkt WohnungsmarktDie Stadt, alsbundes- per (erkrankt) (1980 –2011) burger Langzeitstudie »Kinder derBildungsexpansion« bildungsbiografien alsIndikatoren dessozialen Wandels –dieHam- fordistischen den1970er seit Stadt Jahren Jahren Perpetuierung desAltbekannten? Suburbanisierung inden1970er Krise – Jugendzentrumsinitiativen imHamburger Umland Alternativen? DieSchiffbaukriseinBremen 1978 Hafenwirtschaftspolitik denfrühen1970er seit Jahren Balz: JenseitsderFriedensbewegung? SozialerProtest undmilitante Se Se seit denNorddeutschland 1970 S Se Strukturwandel –Schleswig-Holsteinehmann: Strukturwandel alsLand.Ein For emper tru nud Andresen k k k tion 2: tion 1: Wirtschaft undArbeit tion 3: ■ k tur ■ Christoph Strupp:Kisten, Kohlen, Kraftwerke. Hamburger ylvia Necker David Templin: ■ SozialerProtest Zum Spannungsverhältnis von undLand Stadt w K andel und Protest und andel und Hamburg in

ommentar: F ■ ■ uck K Sarah Graber-Majchrzak: ohne Strukturwandel ■ ommentar: K ■ K ■ ommentar: C Meik W Thomas P Selbstverwaltung zwischenAufbruch und rank Bajohr ■ xel K Schildt, Moderation: LindeApel oyke:

irsten Heinsohn ■ ohl: Hamburgs Wandel zurpost ornelia R Moderation: ClaudiaK »Strukturbruch« oderdie ■ ■ ■ er Jahren ■ nud Andresen, Claudia Harry F Harry Abendvortrag: Detlef K P auh arl ChristianF eter Birke: Nachdem – 1983 ■ riebel: Weiter Moderation: ■ ■ ■ Sebastian Janine ■ Hanno ■ ührer: em Kom Mode------■ ■ de (Hamburg): Zur Verbindung qualitativer undquantitativer Befun- burg unddieHafenstraße während der1980erJahre Militanz alsPraxis Dieautonome undIdentität. Bewegung inHam- K diskussion: eingeleitet von A amparter (Hamburg): Perspektive Psychoanalytische Lamparter pektive ( Malte Thießen Deutschland transgenerationaleund Spätfolgen politischer Traumatisierung in Einführung: K Begrüßung: U 11. /12.11.2011 Abschlusstagung desinterdisziplinären F »Zeit re Anti-Kriegsbewegung inNorddeutschland zuBeginnder1980erJah- in Hamburg Tümmers: »Heaven canwait«: Reaktionen aufdieAids-Bedrohung ve thee W Perspektive Textanalyse zur GAL Hamburgs Grüne, Bunte undAlternative –von der»Krise derLinken« tion: K anel 1: Panel ihre F anel 2: Panel emper

■ ■ ■ Silke Mende:GrüneAvantgarde oderökologische Nachzügler? K Erhard Mergenthaler (U zeugen des Hamburger › irsten Heinsohn(Hamburg) ierling (Hamburg): ierling ommentar: Thomas A amilien« ■ ■ Interdisziplinarität –MethodenundPerspektiven Zeitzeugen K K ■ ommentar: LuSeegers (K ommentar: DetlefSiegfried ■ eynote –Jörg F amparter (Hamburg) lrich Lamparter K K Oldenburg): Geschichtswissenschaftliche Pers- ommentar: ommentar: ■ Birgit Möller(Hamburg):­sche Psychoanalyti Geschichtswissenschaftliche Perspekti- W xel K Schildt, rommer (Magdeburg): Individuelle Klaus W . K lm): Narration undcomputergestützte erner Bohleber (F Bohleber erner ohut (Massachusetts) einhauer onstanz) Feuersturms‹ und orschungsprojekts, ■ nud Andresen undClaudia Bart vanBart denSteen: ■ ■ rankfurt / Main) Nicole Drost Abschluss­ ■ ■ ■ Henning Doro- Modera­ ■ U lrich ■ ■ ■ ■ ■ und ihre F burger ›F »Z den 1970er Jahren Norddeutschland seit ­P Strukturwandel und Tagungen rotest inHamburg und eitzeugen desHam 167 euersturms‹ amilien« - 3. Verans 2011 168 t al t ungen

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 w dächtnis« dem Historischen SeminarderUniversität Hamburg V um Sittlichkeit undAnstandinderfrühenBundesrepublik. S 7.4.2011 der R Buchpräsentation undL Moshe Z 24.2.2011 die Geschichte derdeutschenJudenundK W V Die W Hans Mommsen:DerK 17.2.2011 V ­Architektur zwischenOstund Alexandra K 3.2.2011 Quantitative Befunde zig) Main), C U oretische P W (F mentar: InsaF burg): Qualitative Befunde anel 3: Panel ybille Steinbacher: ortrag undBuchpräsentation, eine K ortrag imR inK ortrag, lrike Jureit (Hamburg) reiburg / Gießen) eiße R iegand-Grefe (Hamburg): P ere öffen tlich ei tere ■ osa-Luxemburg- eiße k Abschlussdis ose«, eineK arl Nedelmann(Hamburg), Alexander von P immermann: DasAmt unddie Diezweite unddritteGeneration unddas»Familienge- ■ R erspektive önig ose im W ose ooperation mitderHelmut- ahmen der Kinder ooken (Siegen) / S ylvia Necker: ■ ooperationsveranstaltung mitdemInstitutfür W iderstand. Stiftung unddemK

ie derSex nachDeutschlandkam. Der K ■ ■ Diskutanten: ■ ampf gegen dieHeraufkunft desAntichrist. V esung, eineK esung, e Verans ussion eranstaltungsreihe »Hamburg unddie K K Christa Holstein, Dorothea Mester(Ham ommentar: ClaudiaL ommentar: Gisal ■ sychoanalytische undfamilienthe- P W ■ hilipp von (Hamburg): Issendorff est imK V

E on Hamburg nachMoskau? ■ n t al el und F kel und W Moderation: Jürgen R ooperationsveranstaltung mit ooperationsveranstaltung mit t erner Bohleber(F ungen V Schmidt-Universität (H SU) alten K ergangenheit. arl Blessing W nuk-Gette (L örber- amilien rieg. enz ( lato (Hagen), Stiftung Oslo) V erlag rankfurt

■ eip eulecke ■ Silke Kom - ampf / - - Neuengamme V Aktuelle F 21.6.2011 Heine Buchhandlung Buchvorstellung, eineK Michael Ahrens: Besatzerleben DieBriteninHamburg. 1945 16.6.2011 tion 1790 –1945 tion The Jews Hamburg. andGermansof aCiviliza of ­ The Destruction 24.10.2011 Christian R 18.8.2011 Buchvorstellung, eine F Geschichtswerkstatt Eimsbüttel Germans of Hamburg. Hamburg. Germans of aCivilization of The Destruction 1790 der deutschenJuden):JohnGrenvilles letztesBuch: The Jews and (L Seminar): Begrüßung Hamburg unddemInstitutfürdieGeschichte derdeutschenJuden tionsveranstaltung mitdemHistorischen SeminarderUniversität tät Hamburgtät Historisches Seminar):JohnGrenvillesburg, Wirken anderUniversi- Z Werk einesHistorikers EinblickeFlüchtlingskind zumenglischenGelehrten. inLeben und geschichte i. R inHamburg, S..): JohnA. Grenville – Vom deutschen 2011), W jüdischen Geschichte S. Grenville, dasLeo Baeck-Institut unddieErforschung derdeutsch- Programm: rank Bajohr: ErikBlumenfeld –»HanseatGrenzgänger«. und eitgeschichte inHamburg): Schlusswort ortrag, eineK ortrag, ondon: R arburg-Haus Hamburgarburg-Haus orschungen zurÜ outledge 2011) ömmer: Sowjetische K ■ F ooperationsveranstaltung mitderKZ ranklin K ■ R aphael Gross (L Gedenkveranstaltung für JohnGrenville (1928 ■ V ■ ■ eranstaltung derGalerieMorgenland ooperationsveranstaltung mitderHeinrich opitzsch (Universität Historisches Hamburg, Beate Meyer (InstitutfürdieGeschichte Ursula Büttner(F Bernd-Jürgen ■ berstellungspraxis undBehandlung. K irsten Heinsohn(F ■ eo Baeck-Institut L riegsgefangene imKZ Buchpräsentation, eineK W endt (Universität Ham orschungsstelle fürZ orschungsstelle für ohn A. ondon): JohnA. -Gedenkstätte - S ystem. – oopera- – 1945 / 1958. eit - – - ■ ■ ­V Ö eranstaltungen ffentliche 169 3. Verans 2011 170 t al t ungen

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 (1956) –Hamburgs Kaufleute im Aufschwung 4. Hamburger Nacht des 29.10.2011 der R für dieGeschichte derdeutschenJuden, demR Buchvorstellung, eineK des nationalsozialistischen Massenmords. Daniel Blatman: »Die Todesmärsche 1944 26.10.2011 derts schwerpunkt Hamburg inderzweiten Hälfte des20. Jahrhun den 1950erbis1970er Jahren –Einblicke indenFZH-F keit Steilshoop –eineGroßsiedlung zwischenUtopie und Wirklich- und Kundgebungen resen: Der1.Mai– Vom Wandel gewerkschaftlicher Demonstrationen W von K wurden P tionen von Juden, R A malige P Theresienstadt undihre R suchen …«K ­alleine »… in schwarzer undlautloserStillemussichmeinen Nacht Weg nach an dieDeportation Theresienstadt ( Wissen: Dasextra-spannende FZH-Geschichtsquiz«: Hamburg war Krieg – Die Städtepartnerschaft mit LeningradKrieg – mit DieStädtepartnerschaft 1957 Arbeitswelt burg –Die»Bunte Liste Liste« 1978 der Ära Sieveking, derGroßsiedlung Steilshoopsowie der»Bunten (20.15 U Programm: - indieGeschichte derDeporta LindeApelführte udioeinspielung. irtschaft undP ■ osa-Luxemburg- äthe Starke- Goldschmidt eingespielt. ■ Joachim Szodrzynski: Prolog der Grün-Alternativen inHam - , P hr) räsentation desimJuni2011 erschienenenHörbuchsmit T assagen dervon Laura de eil 1 eil ■ ■ olitische Entwicklungen amBeispielder»Ostpolitik« Schlaglichter aufdieHamburger Stadtgeschichte aus F (17.15 U Dorothee W rank Bajohr: Hamburger »Ostpolitik«imKalten olitik imHamburger Hafen seit1945 äthe Starke- nach Goldschmidts Deportation oma undSinti ausHamburg ein. Anschließend ■ Stiftung , W hr) / Moderation: K ooperationsveranstaltung mitdemInstitut Wehrt Euch« W ückkehr L nachHamburg. issens ierling: andlungsprozessein W W Die Neueröffnung der Kaffeebörse eck verlesenen A irsten Heinsohn ■ 18 /21 V / ortrag undP 45« DasletzteK ■ ■ 22 U owohlt- U Christoph Strupp: Erinnerungen hr, ■ esung underst »Rette das hr, irtschaft und irtschaft orschungs- S utobiographie ■ V ■ räsentation) ylvia Necker: erlag und K T nud And- eil 2 eil apitel -

- Das FZH-Quiz mitClaudiaK P 1842Domstadt, brannte dasR Buchvorstellung geschichte des20. Jahrhunderts Thomas A 10.11.2011 ehemalige Hamburger Bürgerinnen undBürger pflichtung und Erinnerungen. DasBesuchsprogramm fürjüdische Gesellschaft fürChristlich-Jüdische Z Neuen­ KZ te K matstadt –einerinnerungskulturelles Engagement. R 7.11.2011 F Jüdischen GemeindeHamburg durch dasArchiv der FZH mitAngelika schungsstelle fürZ der F Hamburg 2007 bis2011, Henning R terschule, E Programm: ührung durch dieBibliothekderFZH mitK sther Bauer, Tochter desletztenSchulleitersderIsraelitischen Töch irat! eigentlich Aberwas indenvergangenen passierte 60Jahren? ückkehr Besuchejüdischer nachHamburg. ooperationsveranstaltung mitderGedenk- undBildungsstät sraelitische TöchterschuleIsraelitische /Hamburger -Gedenkstätte F Neuengamme, reien undHansestadtHamburg 1988bis1997, LindeApel,F gamme, InstitutfürdieGeschichtegamme, derdeutschenJuden, . K uben Herzberg, uben Herzberg, ohut: EineDeutscheGeneration –Einerfahrungs­ Lina Nikou: Zwischen Imagepflege, moralischer Ver eitgeschichte inHamburg. emper. V orsitzender derJüdischenGemeinde athaus undStörtebecker war hiermal ■ V reundeskreis KZ oscherau, ErsterBürgermeister ersönliche B Persönliche ■ usammenarbeit, Hamburg. usammenarbeit, 18 /2022 V oß-L V arl Otto Schütt olkshochschule, ouis V erfolgter inihrererfolgter Hei- ■ U ■ -Gedenkstätte Grußwort der hr hr egegnungen: 19 /21 /23 F ührung - U or - hr - -

■ ■ ­V Ö eranstaltungen ffentliche 171 4. K 172 b oopera ezie h ungen tions ­

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Mitglied imKuratorium. chen derFZHrepräsentiert, Beirat einVertreter derUniversität ist stunden Lehre am Historischen Seminar. erbringen Semester mindestens- in jedem Semesterwochen vier Universität Hamburg. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derFZH Professorin Neuere für Geschichte am Historischen der Seminar Direktorden: Der Mit derUniversität Hamburg ist dieFZHsatzungsgemäß verbun - 4. Koope b Sons a. . ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ mit mit schichte (IZRG) (Frank Bajohr) des Instituts schleswig-holsteinische für und Zeit- Regionalge- Stellvertretender Vorsitzender desWissenschaftlichen ­ (Frank Bajohr) schungskolleg »Nationalsozialistische Volksgemeinschaft?« Assoziierter Hochschullehrer imNiedersächsischen For Arbeitskreis Hamburger Archivare (Angelika Voß-Louis) Forschungs­ Fachkollegium GeschichtswissenschaftDeutschen der Arbeitskreis Sozialgeschichte moderne für (Axel Schildt) Kemper) Arbeitskreis Historische Friedensforschung (AKHF)(Claudia (AKHFG) (Kirsten Heinsohn) Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung Apel, Kirsten Heinsohn) Vorstand desVereins Hamburgische für Geschichte (Linde Die Universität ist durch zwei Mitglieder imWissenschaftli- un un tige ins d d glie glie an His dschaft dschaft derer E t orikern gemeinschaft (AxelSchildt) ti rationsbe u / ionelle K tionelle die Direktorin derFZHist Professor zugleich ht inric remien zeith Gremien in ereinigungen vonHis Vereinigungen in ungen oopera zie tionsb is t ge hun h orisc ezie h t er I orikerinnen orikerinnen ungen: ns n Beirats ti - u te / ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ c. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ mit (Kirsten Heinsohn) liche Zeitgeschichte (Ursula Büttner) Kommission derEvangelischen Arbeitsgemeinschaftkirchfür ­ in derBRD (Ursula Büttner, Kirsten Heinsohn) Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft BaeckLeo des Instituts zentrums Prora (Frank Bajohr) MitgliedBeirates deswissenschaftlichenDokumentations des - werb derLeibniz-Gemeinschaft (AxelSchildt) externes Mitglied desSenatsausschussesGewähltes Wettbe- tung (Axel Schildt) Internationaler derBundeskanzler-Willy-Brandt-Stif Beirat - Rundfunks inNorddeutschland (Axel Schildt) WissenschaftlicherBeirat der ForschungsstelleGeschichte des zeichnis national wertvoller Archive Sachverständigenausschusses Eintragungen für indasVer lai Apel) (Linde zurGestaltungBeirat derneuen Dauerausstellung inSt. Niko- Hannoverscherdes Gedenkortes Apel) (Linde Bahnhof Projektbeirat Partizipation von Jugendlichen an derGestaltung Apel)um? (Linde Runder Tisch: Wie geht Hamburg mit jüdischen seinem Erbe Apel) Ehemaliger HannoverscherExpertenrunde (Linde Bahnhof Wierling) (­Dorothee StudiesMitglied derGerman imBoard Association, USA Wierling) Zeithistorische für Zentrums Forschungen, Potsdam (Dorothee Stellvertretende Vorsitzende desWissenschaftlichenBeirats des schichte an derFernuniversität Hagen (Axel Schildt) WissenschaftlicherBeirat des Institutsfür ZeitgeJuristische - (Axel Schildt) Zeitgeschichtlicher Arbeitskreis Niedersachsen, Göttingen derWissenschaftenAkademie in Hamburg (AxelSchildt) ­E ht inric glie dschaft ungen remien öffentlich Gremien in / Hansestadt Hamburg er -

itgliedschaft in V mitgliedschaft a. mitgliedschaft in c. m itgliedschaft in b. ­Einrichtungen öffentlicher ­Gremien ­Einrichtungen Institute undanderer zeithisto­rischer ­Gremien kerinnen undHistorikern einigungen von Histori- 173 er ­ 5. 4. Bi K 174 b oopera ezie b lio h th ungen tions ek ­

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ e. d ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ . mit mit schichte (Dorothee Wierling) Herausgeberkreis und Redaktion derZeitschrift WerkstattGe- Schmidt (Axel Schildt) tung zurHerausgabe von über Schriften HelmutLoki und WissenschaftlicherBeirat der HelmutSchmidtLoki und - Stif schafts-Chronik. Neue Folge (AxelSchildt) WissenschaftlicherBeiratZeitschrift der Hamburger- Wirt schungen Wissenschaftlicher ZeithistorischeBeiratZeitschrift der For Stadtgeschichtemodernen (Axel Schildt) Herausgeberkreis und Redaktion derInformationen zur Rezensionsredaktion H-SOZ-KULT (Kirsten Heinsohn) ­Büttner) Institute Baeck Advisory desLeo Board Yearbook (Ursula desNationalsozialismusin derZeit (Frank Bajohr) Beraterteam desEditionsprojekts »Zeitungszeugen«. DiePresse Wierling) den Preis desBundespräsidenten (Axel Dorothee Schildt, derKörber-Stiftung desSchülerwettbewerbs Zentraljury um Dorothee Wierling) Stiftung umden Preis des Bundespräsidenten (AxelSchildt, WissenschaftlicherBeiratSchülerwettbewerbs der des Körber- Toepfer­Alfred Stiftung F.V.S. (AxelSchildt) Auswahlgremium dieVergabe für von Archivstipendien der Stiftung (Kirsten Heinsohn, Schildt)Axel WissenschaftlicherBeirat der Elsbeth und Herbert Weichmann Human Past, Advanced Grants Evaluation (Dorothee Wierling) European Research (ERC) Council panel: The Study theof derStiftungBeirat Historische Museen Hamburg (AxelSchildt) gesch glie glie ichtlich dschaft dschaft / Studies inContemporary History (Axel Schildt) er Zeit h Gremien in priva Gremien in sch ten un is t h orisc ter Stt if d Buch er b ungen rei zw. zei t­ h en - ■ ■ ■ ■ ■ Übernahme vonÜbernahme 300Titeln ca. zumThema Kriegskindertraumata zumAufbauKiew einer HandbibliothekLektorenfür weiter. Die Sachspendeals an den Deutschen Akademischen Austauschdienst »Schwarzen desFischer-Verlages Reihe« inFrankfurt,leiteten wir wurde imJuli übernommen. Gut 100Dubletten, vor aus allem der de. zeitgeschichtliche Der Anteil des Nachlasses von 400 Titeln ca. mit Arbeiten zuHerbert Wehner und Kaiser Karl IVbekannt wur Herausgabe von Nachschlagewerken zurNS-Geschichte, auch aber übernommen werden, einem Hamburger Historiker, derdurch die Vorlässe.oder 2011konnte derNachlass von Friedemann Bedürftig neue Literatur durch Belegexemplare, Schenkungen und Nach- verzeichnen 25 wir Medien, DIE wie ZEIT, derSPIEGEL derSTERN. oder Insgesamt Schüler, einzelne Wissenschaftlersowie großen die Hamburger theksbenutzer sind Studierende, auch aber Familienforscher oder nunmehr 88 spricht. Gesamtbestand Der derBibliothek erhöhte sich damit auf einem »Regalflächenverbrauch« vonlaufenden 45 Metern ent - In Jahr diesem kamen 1812neue Titel inunsere Bibliothek, was 5. B ■ ■ ■ ■ ■ Wierling) Editorial derZeitschrift Board History and (DorotheeMemory Advisory of Board (Dorothee H-German Wierling) Verlag (Dorothee Böhlau Wierling) Herausgeberkreis derNeuzeit Selbstzeugnisse derReihe beim Anthropo WissenschaftlicherBeiratZeitschrift der Historische ­Wierling) Publications of Studies German the Association (Dorothee Mitglied of desBoard Editors derPublikationsreihe Spektrum: Neben regulären Zukäufen aus demBuchhandel wir beziehen ib lioth logie (Dorothee­logie Wierling) 103 Bücher. Hauptteil Der derregelmäßigen Biblio- 544 Ausleihvorgänge 2011. für ek - mitgliedschaft in e. mitgliedschaft in d. reihen ­Z zeit­geschichtlicher bzw. historischer ­Gremien ­Stiftungen privater ­Gremien eitschriften undBuch 175 - 6. 5. Bi Arch 176 b lio iv th ek

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 Nachlass von Peter Rühmkorf inArbeitsteilung wir übernahmen den sowjetischen und amerikanischen Besatzungszonen. Aus dem chen Rundschau« und der»Neuen Zeitung«, diePresseorgane in Zeitung in Hamburg, gehören auch dazu Exemplare der »Tägli- Neben Titeln dem»Hamburger wie Tageblatt«, dertäglichen NS- tungen aus sowieder NS-Zeit aus Nachkriegsjahren. den frühen der auch nach 1945politisch aktiv war, einen größeren Posten- Zei dem Nachlass desHamburger Fritz KZ-Überlebenden Bringmann, gehen von wir 900 Titelnetwa aus. Im November erhielten aus wir theksbenutzer zugänglich zumachen. Nach einem ersten Überblick die elektronischen Kataloge eingestellt, dieBiblio für umsiezügig - Die Dubletten werden aussortiert und dieverbleibenden Titel in beschäftigte. Die Büchersammlung Amendtwird zurzeit gesichtet. später mit Forschungen und Veröffentlichungen zu Drogenthemen ter Amendt,bekannt der Sexualwissenschaftler als wurde und sich Nach längerem Vorlauf den Nachlasswir übernahmen von Gün- gerechnet werden kann, ausgewählt. wurden dieÜbernahme für und zumweiteren Widerstandskreis der»Weißen Hamburg Rose« ter, derauchaktiv Schriftsteller als war, später inEngland lebte von Gunnar Schweer, Hamburger einem früheren Genossenschaf- heimers indemFrankfurter Institut. Einige Titel aus demNachlass »Vater desAustro desInstitutsSoziologe und Begründer Sozialforschung, für gilt als terbewegung, demsogenannten Grünberg-Archiv. Carl Grünberg, und zumArchiv dieGeschichte für desSozialismus- und derArbei nistischen Internationale, zudenMoskauer Prozessen 1936 umTitelallem zurKPD(O), auch aber umLiteratur zur Kommu- engagiertensehr Hamburger Schauspieler. handelt Es sich vor Literatur sozialistischer Anzahl von Rolf Becker, einem politisch Sozialisten. früher der Schriften Außerdem erhieltenwir eine wurden, denvorhandenen wir erweiterten zumBereich Bestand Thema utopischerSozialismus, die von Günter Mariske angeboten erreichbarer Literatur. Mit von derÜbernahme 150Titeln ca. zum Schwerpunkt an inHamburg nicht vorhandener und z. instituts Alternspsychotherapie, für schuf einenExtra- kleinen von Hartmut Altersforscher Radebold, und Gründer desLehr ­marxismus« und war derVorgänger Max Hork- T. schwer – 1939 - in diesem Jahrin diesem ab. in der »Nacht des Wissens« die Aktivitäten runden der Bibliothek ratursituationen sowie mehrere Führungen Erstsemester für und benötigen.rung Anfragen und Beratungen und Lite zuQuellen- - mit bestückt neuen Regalen - zurBestandserweite haben, denwir werden. Zum Ende desJahres werden einen wir weiteren Raum gesamten tangieren Bestand und bis ins nächste Jahr andauern einige notwendigführt gewordene Umstellarbeiten durch, dieden MaagCäcilia studentische als Hilfskraft inder Bibliothektätig und einsechswöchigesjeweils Praktikum. November Seit 2011ist weitere umvier Firma eine spezielle Jahrgänge vorangebracht. ger Tageszeitung derzwanziger und dreißiger Jahre wurde durch zeitung »Hamburger Nachrichten«, einer konservativen Hambur entsprechenden Anbieter eingebunden. DieVerfilmung der Tages- AnschaffungRahmenvertragwird inden der Universität mit dem ners hatte eszuvor inderStaatsbibliothek Hamburg gegeben. Die Geschichte der deutschen Juden. Eine Präsentation- Scan dieses men Anschaffung eines Buchscanners mit dem Institutfür die der zumöglichst kompletten Einzelausgaben zusammengeführt. worden waren, wurden sieinlangwieriger, aufwändiger Arbeit- wie Anzeiger«. dieZeitungen Da einForschungsprojekt für zerlegt das»Hamburgerspeziell Fremdenblatt« und den»Hamburger volut an Hamburger Tageszeitungen dreißiger derfrühen Jahre, mit demHamburger Institut Sozialforschung für eingrößeres Kon- Anfragen nach Dokumenten aus einzelnenwurden Beständen Archiv. DieBeständeübersicht wird weiterhin gut angenommen. Projekte und dievielfältigen Medienanfragen zumBeate-Uhse- rem Archiv. nicht In enthalten Zahl dieser sind dieFZH-internen 2011 arbeiteten 61Benutzerinnen und Benutzer (2010:72)inunse- 6. Ar Alexander Konrad und Carsten absolvierten Zimmermann Im Juli gab esvorbereitende Überlegungen zurgemeinsa- ch iv - 177 6. Arch 178 iv

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ gründliche Recherchengründliche indenArchivbeständen erforderten. Im letzten Jahr wurden 151Anfragen beantwortet, dieteilweise beantwortet, umArchivreisen dieAnfragenden für zuvermeiden. zunehmend mit Kopien Scansoder dergewünschten Quellen ■ ■ ■ 1945 arbeitete Filmassistentin sieals inder»Forschungsstelle le »Kunst und Werk«, Reimann-Schule. derfrüheren 1941bis Magda eineberin, Ausbildung Göring, in Berlin an derSchu- wohlhabenden Verhältnissen lebte. 1938beganndieSchrei - Jahre. Aus denEinträgen geht hervor, dass dieFamilie insehr Eintragungen, sondern Rückblicke auf Ereignisse derjeweiligen die Jahre nach 1938enthält dasTagebuch keine fortlaufenden Freund einägyptischer dem ihr ihres Vaters übergibt. Geld Für beginnt und 1952mit einem Treffen im Hotel Atlanticbei endet, vor, das1935 mit derKonfirmationZagrebSchreiberin in der letzten Monaten an unser Archiv abgab, sticht ein Tagebuch her Aus denFlohmarktkäufen, dieeinHamburger Lehrer inden burger Stadtteil . 1935 lieferung auch dasTagebuch einer Tochter aus denJahren in Hamburg war. beteiligt Inzwischen erhielten Nachals wir - deutlich, dass dasEhepaar 1919an derGründung derDNVP dererstendem 1. Weltkrieg übergeben. Durchsicht Bei wurde der Ehefrau eines Realschulprofessors inHamburg- aus den uns zunächst Tagebuchbände eng sieben beschriebene FamiliennachlassDer Lorentzen: Aus wur Bestand diesem liengeschichte geleistet. die Sammlung gesichtet und wesentliche Vorarbeiten zurFami- einem Hamburger Pflegeheim.Betreuerin Sohnhatihrer Der folgung Sie nahm. wurde dasLeben 1920geboren und lebt in der sich 1938 unter der nationalsozialistischendem Druck Ver die letzte Tochter lebende von Dr. Max Fraenkel, einem Arzt, kel, demEntdecker desGasbranderregers. Jochimsen Ilse ist aus drei Generationen derFamilie von Prof. Dr. Eugen Fraen­ FamilienarchivDas Fraenkel-Jochimsen: enthält Es Dokumente Wichtige Zugänge Jahr indiesem waren: – 1947. Sie lebte und arbeitete Rechtsanwältin als imHam- - - - ■ ■ umfangreichen zum1.Mai DGB-Bestände inHamburg fort. Bis der ersten HälfteSchneidersetzt dieOrdnung 2011. Martin der organisationen gelangen durch dieArbeit von Lothar Degen in von zurGeschichte Rolf Becker derKPD(O) und ihrer Nachfolge­ Fortschritte in der Ordnung und Verzeichnung der Sammlungen ■ ■ serin und ihre Familieserin vorliegen. dass dort leider keine weiteren Informationen die Verfas über - SPD-nahen Verlag. Eine Nachfrage Bundesarchiv beim ergab, sie von Buxtehude nach Hamburg und arbeitete einem dort bei an derHerstellung von »Forschungsfilmen«beteiligt. 1950zog Hirn-,für Rückenmark- und Nervenverletzte« und war dort gen Kopien Briefe, aller diesorgfältig anonymisiert wurden. Jahre unter Verschluss. Gearbeitet werden kann mit vollständi- die nächsten für bleiben die Originale Bestand diesem ten. Bei enorm: 350Ehepaare aus Schwerin und Umgebung antworte- Anzeige inderSchweriner Volkszeitung auf. DieResonanz war Schweriner Familie zuverbringen und gab eine entsprechende imFebruarDDR, beschloss 1990,dasOsterfest privat einer bei Hamburger Ehepaar, ohne Verwandte Freunde oder inder Eine »anonym« als Korrespondenzsammlung: geführte Ein an unserArchiv. Geschenk herzlich dieses für Malachowski 1931entworfen hatte. DieFZHbedanktsich sehr enthalten Baupläne eine riesige für Geflügelfarm, Albert die des Krieges und derArbeit indenJahren 1927bis 1933und Arbeit Walter Bunges denInternationalen für Bund derOpfer versteckte Unterlagen gefunden hatten. Sie stammen aus der Siedlungshauses, Abriss dass siebeim eines Hühnerstalls dort Stolperstein-Verlegung erzählten dieheutigen Eigentümer des Brandenburg-Görden hingerichtet. derVorbereitung Bei einer Gerichtsprozess dokumentiert. Walter Bunge wurde 1944in aus demweiteren Familienkreis und densich anschließenden lass, derdieDenunziation desEhemannes durch einMitglied der KPD, seit wir einigen Jahren verwahren einen Teilnach- Von Ehepaar aus diesem Hamburg-, Mitglieder beide Eine Ergänzung desNachlasses von Walter und Anni Bunge: 179 7. 6. werks Arch ( 180 urger Le burger ­E ) WdE inrn Ham rinnerung – iv t a tt b d ensläufe er

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 - Privatpersonen sowie von ehemaligen der WdE Interviewpartnern stätten, auch aber von Journalisten, Wissenschaftlern, Publizisten, dierenden ihre für Abschlussarbeiten, aus Museen- und Gedenk und Lettland. häufig Besonders stammten die Anfragen von Stu- Niederlanden, der Tschechischen Republik, derSchweiz, Polen dem Ausland: Aus denUSA,Israel, Großbritannien, Kanada, den der Bundesrepublik,Orten und 17Anfragen erreichten uns aus 80),erkundigten(über sich 35Personen über aus verschiedenen ten Anfragen von Hamburgerinnen und Hamburgern stammen (WdE)rung gestellt (2010: 163). Während nach vor wie die meis- Im Jahr 2011wurden 151Anfragen an dieWerkstatt- derErinne 7. ben in diesem Bereich werden Bereich indiesem ben auch 2012erfolgen. Verfasser von Studien inunseren Schriftenreihen. Weitere Abga- lensammlungen aus anderen Archiven an dieVerfasserinnen und Eisfeld-Nachlassbibliothek inHamburg und die Abgabe von- Quel ausschnittsammlung aus den Jahren 1908 bis 1944an die Curt- Jahr geschaffen durch die einerAbgabe umfangreichen Presse- Verbund beteiligen. versitätsbibliothek angeregt. FZH-Archiv Das wird sich an diesem Schriftguts vom Staatsarchiv Hamburg und der Staats- und Uni- tung eines Hamburger Archivverbunds zurSicherung privaten arbeiten Thema. zudiesem im Wandel Hamburger –Der Hafen« und andere Forschungs­ demnächst Bestand dieser nutzbar dasProjekt für »Arbeitswelten Hamburg und auf Bundesebene abgeschlossen haben. Damit ist Sammlung zurArbeit derSPD-Betriebsorganisation zum Ende desJahres wird Angelika Voß dieErschließung einer Dringend benötigter Platz Neuzugänge für wurde indiesem In denletzten Monaten desJahres 2011wurde dieVorberei- Ha r We mbur ks tattr Er de ge r Lebe nsläu i nn erun fe ( WdE) g / AfA in – hat, stellte uns ihre 130 Interviews aus Deutschland und Israel zur tation dendeutsch-israelischen über Jugendaustausch geschrieben Dr. Simone Heil, diean derJacobs-University Bremen ihre Disser Bandes verschickt wurde. Briefe,dieser dieauch an und dieBeiträgerinnen Beiträgerdes ler Gäste am 15.Juni 2011eine gebundene, Ausgabe bebilderte Teilnehmern am Programm und übergab inAnwesenheit ihr - vie WdE Abschieds- und Dankesbriefe von Teilnehmerinnen und gramms inderSenatskanzlei, Carola Meinhardt, sammelte die Verabschiedung derlangjährigen Organisatorin desBesuchspro- Besuchsprogramm einbezogen hat. In Zusammenhang mit der lei dieKinder ehemaliger Hamburgerinnen und Hamburger ins mit Angehörigen derZweiten Generation, dieSenatskanz da - entstehen Mittlerweile Interviewsgeführt. Rahmen indiesem der Senatskanzlei diejüdischen für ehemaligen Bürger Hamburgs GesprächeZehn wurden mit Gästen aus demBesuchsprogramm jüdischen und jüdischer Lebens Geschichte inHamburg«. derWdEgaben auf und überreichten einen Stadtplan ihm »Orte Gäste seine für aus Israel Wir erwartete. dieAuf über ihn klärten - arbeitung eines inhaltlich touristischen passenden Programms frontiert ist, eines zeigte Herrn, der Besuch dervon uns die Aus - dasgeplantechierte hierfür Polizeimuseum. Verfügung stellen zukönnen. Auch dieHamburger Polizei recher züge von ihre Interviews für Ausstellungen bzw. Audioguides zur zig und demMuseum Hamburgische für Geschichte Audioaus- uns, dementstehenden Museum desZweiten Weltkriegs inDan - gesamt wurden 229Interviews zurEinsicht vorgelegt. Wir freuen Von Personen diesen wurden bis zu39Interviews eingesehen. Ins- einem inderRegel mehrtägigenForschungsaufenthalt vor Ort. beantwortet werden, 36Personen (2010:44)entschlossen sich zu von Apel Linde und Janineoder telefonisch Schemmerschriftlich breit gestreuten Anfragen konnten nach Recherchen inderFZH und ihrender thematisch Angehörigen. Zahl Die überwiegende Der Bestand derWdE Bestand Der wuchs Jahr indiesem um 311 Interviews. Dass dieWdE gelegentlich Anfragen mit kon unerwarteten - - - 181 7. werks ( 182 urger Le burger ­E ) WdE inrn Ham rinnerung – t a tt b d ensläufe er

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 - und Hamburg, dieinZusammenarbeit mit derForschungsstelle anstaltung an denUniversitäten imExil« »Überleben Augsburg geevoices.co.uk. derzeit die Benutzung für bearbeitet. Siehe auch: dazu www.refu- granten inGroßbritannien hat. geführt DieInterviews werden die Association of Jewish London, Refugees, mit jüdischen Emi- Voices«, die»Refugee wir Kopien der150Videointerviews, die ihren Eltern gemeinsam waren. emigriert Im Austausch erhielten und 62Interviews mit Personen zurVerfügung, Kinder dieals mit die WdE 42Interviews mit Teilnehmern von Kindertransporten Research gefördert wird. Zur linguistischen Auswertung stellte Groningen, dasvon The Organisation Scientificfor survivors« am Department of English Language der Universität and language development: from aperspective Kindertransport Rasmus Steinkrauss inihrem Projekt »International adaption Die WdE mit Prof. kooperiert Dr. Monika und Dr. S.Schmid Verfügung. umfangreiche Dokumentensammlungen aus Familienbesitz zur ge stellten Interviewpartner hinaus uns darüber teils imOriginal Verfügung und werden seither gut nachgefragt. Einige ehemali - nerationellen Weitergabe traumatischer zur Kriegserfahrungen« Familien –eininterdisziplinäres Forschungsprojekt zurtransge- kum Eppendorf desHamburger »Zeugen ›Feuersturms‹ und ihre ausviews demKooperationsprojekt mit demUniversitätsklini- ter Wurzel. EinModell einsinnerfülltesAlter?«. für dem Titel »DieFreideutschen –Seniorenkreise aus jugendbeweg- Frauen und Jugend geförderten Projekt derUniversität Siegen mit entstanden imvom Bundesministerium Familie, für Senioren, gestellt worden war, dieBenutzung für freigegeben. 62Interviews uns von demProjektleiter Prof. Dr. Jürgen Reulecke zurVerfügung reitet werden. Verfügung, diederzeit diewissenschaftliche für Nutzung aufbe- Die Werkstatt mit kooperierte derErinnerung Lehrver Für dieBenutzung stehen seit Ende 2011auch 144Inter Im Jahr Freideutsche 2011wurde »Der derBestand Kreis«, der - - und Archivierungsstrategien. der KZ-Gedenkstättetärin Dachau in Sachen Sammlungsaufbau Hamburg) zuGast und bestritt eine Sitzung. dieVolon Sie beriet - HistoryOral von Kehrt Christian (Helmut-Schmidt-Universität Böckler-Stiftung.Linde hatteApel die Teilnehmer der Übung zur der Friedrich-Ebert-Stiftungviews in Kooperation mit der Hans- Hamburg einer Zusammenkunft bei der ZeitzeugInneninterAG inihre Archivierungviews, und Präsentation gab Apel Linde in wurde erfreulicherweise positiv beantwortet.wurde erfreulicherweise Wissenschaftde für und Forschung (BWF) auf zusätzliche Mittel ge Neuanschaffung nicht war.möglich Behör Ein Antragbei der Speicherkapazitätendigitalen erschöpft waren und eine kostspieli- len Schwierigkeiten zukämpfen, bereits da Anfang desJahres die hatte imJahr 2011mit gravierenden technischen und finanziel- umfangreichen Ton- und Video- sowie Text- und Bilddateien bereitung. zugreifen können. Dietechnische Umsetzung ist derzeit inVor und desArchivs derFZHinZukunft Bestandauch auf diesen sichtlichen Datenbank erfasst dieNutzer haben, sollen derWdE chen Erinnerungsberichte dervergangenen 13Jahre ineiner über archiviert. Gruppendiskussion Videointerviews an. Beide werden inderWdE aus Hamburg worden deportiert waren. Daran sich schloss eine Schülerinnen beteiligte zwei interviewten Frauen,erinnern?« die Interview wirdDas inderWdE archiviert. den mit Helen und ermöglichte Lackner eine ihnen Supervision. gezeigt. Apel Linde begleitete einVideo-Interview von Studieren- bis zum14.Januar 2012inderUniversitätsbibliothek Augsburg ger Staatsbibliothek zu sehen und wird vom 23. November 2011 vom 21. September bis zum 5. November 2011 in der Hambur Ausstellung dieExilanten über Joachim und Suzanne war Lackner Exilliteraturfür inHamburg stattfand. Diedaraus entstandene Eine Einführung indieArbeit mitEine Einführung lebensgeschichtlichen Inter Die WdE stark als wachsendes Multimedia-Archiv mit ihren Auf Initiative derZeitzeugenbörse Hamburg,- dieihre schriftli desPartizipationsprojektsIm Rahmen »Wie wollt euch ihr ------183 7. 9. 8. werks Veröffentlich Veröffentlich 184 Mit ­Ham burger ­E ar gen der Mit­ gen der FZH ( läufe rinnerung – b ar ei t b t erinnen und ) WdE eiter der FZH a tt d Le er b un un ens - - - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ Interviews oder andereInterviews oder Dokumente aus derWdE (Auswahl): Folgende Veröffentlichungen und Ausstellungen nutzten 2011 Unterstützung dertechnischen Umsetzung. Wirviews. danken derSenatskanzlei herzlich diefinanzielle für Personenviewten und gibt inAuszügen Einblicke indieInter jeckes) informiertdiebiografischen über Hintergründe derinter gestaltete Website (www.werkstatt-der-erinnerung.de/jeckes/ Wurzeln, stehen nun dieBenutzung für zurVerfügung. Eine neu Videointerviewsel geführten mit Jeckes, Israelis mit deutschen zur Verfügung. Kontakte Dokumente her oder zuInterviewpartnern und Fotos Journalisten ihre für Text-, Ton- Fernsehbeiträge oder und stellte ein geplantesfür Videointerview. Sie unterstützte hinaus darüber Jahrsligen Sozialen am Museum Hamburgische für Geschichte schichtlichen Interviews, darunter dieAbsolventin eines Freiwil- Forschungsprojekteoder dieDurchführung von über lebensge- ■ ■ ■ ■ ■ (auf Japanisch). auszüge aus derWdE gezeigt. hai.« (20.5.bis 17.7.2011)wurden Dokumente und Interview - Geschichte »Atmen und halbwegs Flucht frei sein. nach Shang - In der Sonder-Ausstellung imMuseum hamburgische für Biographische Spurensuche, Hamburg 2011. Hildegard Thevs, Stolpersteine in Hamburg-. ehemalige Bürgerinnen und Bürger, München tung und Erinnerungen. Besuchsprogramm Das jüdische für Nikou,Lina Zwischen Imagepflege, moralischer Verantwor te 1893 Hiroaki Nagata, Wir jüdischen Deutschen. Deutsche- Geschich folgter aus der»Werkstatt München derErinnerung«, Aus Hamburg Welt. inalle Lebensgeschichten jüdischer Ver (Hg.), Schüler-SpringorumDavid /Stefanie Apel /Klaus Linde burg 2011. Die imvergangenen Jahr von Apel Linde imNorden von Isra- ApelLinde hinaus darüber beriet zahlreiche Einzelpersonen – 1951 von derMinorität aus gesehen, Hiroshima 2011 / Hamburg 2011. / Ham- - - - - 8. Ve 9. Ve ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hamburg 2011, 196 Seiten. gen undArbeits(welten) seitden1970er Jahren ( P in Hamburg 1968 Göttingen 2011, 320 Seiten. der F 474 Seiten. (F Michael Ahrens, Besatzerleben DieBriteninHamburg. 1945 (L Struktur­ (mitUrsulaBitzegeio undJürgenHg. Mittag):Nachdem David Templin, »L kulturgeschichtliche P A Lina Nikou, Z P Alexander Gallus F Band 8), München/Hamburg 2011, 194Seiten. Hamburger Bürgerinnen undBürger (Hamburger Z Erinnerungen. DasBesucherprogramm fürjüdischeehemalige schichte, Band48),Göttingen 2011, 480Seiten. land um1950und1930 (Hamburger Beiträge zurSozial-undZ Sozial- undZ Gesellschaft inDeutschland1933 –1945(Hamburger Beiträge zur R Knu Mitar de rank Bajohr olitische Ö eich«. Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft und xel Annäherungen andie Schildt, ektorat füralleBände:JoachimSzodrzynski) orum Z orschungsstelle fürZ d r Mitar röffe röffe An bruch? K eitgeschichte, Band23),München dresen ffentlichkeit undintellektuelle P te bei eitgeschichte, Band49), Göttingen 2011, Seiten. 600 wischen Imagepflege, moralischer / C F hristophStrupp (Hg.), ontinuität und / A ehrzeit –keine L – ge ntlichun ge ntlichun 1972 (Hamburger Z childt (Hg.), R xel Schildt(Hg.), te bei erspektiven von aufdieBundesrepublik (hg. r de eitgeschichte inHamburg) [F W r F r eerzeit!«. DieL andel von Arbeitsbeziehun i W nn estdeutschen. Sozial-und ZH eitspuren, Band9),München ückblickend indieZ remde Blicke aufdas»Dritte e / ositionen inDeutsch Hamburg 2011, n n de n un V ehrlingsbewegung erpflichtung und

olitik und eitspuren, r F estschrift], d ukunft.

– ZH - 1958 eitge- -

/ ■ ■ K nud Andresen 185 9. Veröffentlich 186 Mit ar gen der Mit­ b ar ei t b erinnen und eiter der FZH un - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Bundeszentrale fürpolitischeBildungerschienen.) von Arbeitswelten«, Bonn2011 [Schriftenreihe Band1197] beider unter dem Titel »NachdemStrukturbruch?K Gesellschaftsgeschichte, Band89),Bonn2011. (AlsLizenzausgabe »W burg inalle (mitKlausDavid undStefanieHg. Schüler- S aftermath, SocialHistory, in: Journal of V ­Genera in K erzählte Gefühle, Erinnerungen.Erinnerte Ü 2011, Umgang mitderNS-Z Ü inStuttgart. Erinnerungsorte (Hg.), hauptstadt Stuttgart HannoverscherHamburg –Deportationsort Bahnhof, in:Landes- schichte inHamburg 2010, Hamburg 2011, S in: F zwischen biographischer SelbstreflexionF und Die richtigen Jeckes sindandere. Israelis mitdeutschen te«, Band6),Göttingen 2011, S öffentlichung desDFG-Graduiertenkollegs »Generationengeschich E »Talkin’ ’boutmy generation«. C no ›’68ergeneration‹ young of workers, in:Annavon derGoltz(E The west-German ›L Strukturbruch? K K stieg von Jugendlichen zwischenden1960er und1980erJahren, in: Strukturbruch inderBerufsausbildung? 2011, schaftsgeschichte, Band89),Bonn2011, S und Arbeits(welten) seitden1970er Jahren (P Lin . 1019 –1032. urope’s ›1968‹ ( oices from therubblesociety. »Operation Gomorrah« andits nud Andresen erkstatt derErinnerung«,München de Apel rieg undNationalsozialismus, in:R orschungsstelle fürZ S S . 42 –45. . . 35 –57. tionen-Beziehungen inF ­tionen-Beziehungen W elt. L elt. / Ursula Bitzegeio Göttinger StudienzurGenerationsforschung. ontinuität und ebensgeschichten jüdischer ehrlingsbewegung‹ 1969 eit. Bürgereit. undE eitgeschichte Z inHamburg (Hg.), . 217 amilie undGesellschaft, Münster onflicts of generationonflicts buildingand W / andel von Arbeitsbeziehungen – ittag (Hg.): Nachdem Jürgen Mittag(Hg.): 230. tuttgart Stuttgart imDialog, xperten ohrmann (Hg.), E. Mohrmann(Hg.), uth- / V W Hamburg 2011. ol. 44,No. 4,Summer2011, . 159 andlungen imBerufsein Springorum), A . 88 ber Erfahrungen ontinuität und olitik undGesell- – – remdzuschreibungen, V 1972: 180. – erfolgter ausder erfolgter 103. Why there is W us Ham urzeln eitge- ber den W andel V er d.): - ­ - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hamburg 2011, S Hamburg 2011, S statt derErinnerung«,München alle nerung«, L jüdischer A Springorum (Hg.), skandinavische E »Ich wollte nicht woanders hin.« K der »W Hamburg inalle Linde Apel L »Ich macheallesalleine.« tadt. Bilder Impressionen,Juden eineStadt. Dokumente«, Hamburg 2011 R Starke- nach Goldschmidts Deportation Theresienstadt undihre und lautloserStillemussichmeinen zentrale fürP bis 1945, in:Barbara Guggenheim vonDie Deportationen Juden, R 2011, Gesammelte Erzählungen. Mündliche Quelleninder jüdischer lichkeit desÜ »Heimat Stanton. isastate mind.«Curtis of L Klaus David Abgetaucht indenniederländischenUntergrund, in:LindeApel »Ich war eigentlich einbisschenpro AdolfStork. deutschalsJude.« Stefanie Schüler- burger zumüberzeugten Amerikaner, in:LindeApel »C V A rum (Hg.), in:LindeApel Erinnerung, ler- ebensgeschichten jüdischer ückkehr EineL ausHamburg. erfolgter ausder»W erfolgter onfessions aNazi-Criminal.«P of pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), W S elt. L elt. . 201 –218. . erkstatt derErinnerung«,München Hamburg 2011, München /Hamburg V V / Klaus David ebensgeschichten jüdischer erfolgter ausder»W erfolgter erfolgter ausder»W erfolgter us Hamburg inalle / Stefanie Schüler- olitische BildungHamburg), »…inschwarzer Nacht berlebens, in:LindeApel . 32 . 73 W xil, in:LindeApel pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), elt. L elt. us Hamburg inalle – – 86. 46. erkstatt derErinnerung«, München us Hamburg inalle ebensgeschichten jüdischer / StefanieSchüler- / Klaus David eo Arbel.Hamburger, Latino, Israeli, in: V esung aus»DerF pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), erfolgter ausder»W erfolgter erkstatt derErinnerung«,München erkstatt derErinnerung«, München W oma undSinti ausHamburg 1940 / elt. L elt. Hamburg 2011, S / L fürdieLandes- inde Apel(Hg. / Klaus David arin Braun. ImK eter Goetz. S us Hamburg inalle W . 47 –60. . / Klaus David ebensgeschichten jüdischer eg alleinesuchen…«K V W / Stefanie Schüler- erfolgter ausder»W erfolgter elt. L elt. pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), W / Hamburg 2011, S elt. L elt. eiden anderUnerklär ebensgeschichten ührer schenktden V / Stefanie Schüler- om stolzen Ham ebensgeschichten . 61 us Hamburg in indesalter ins erkstatt derErin / Stefanie Schü- V / Klaus David W erfolgter aus erfolgter – erkstatt der 72. W / Springo- elt. elt. Hamburg . 18 erk äthe us / – - - / 31. - / / - ■ ■ Linde Apel 187 9. Veröffentlich 188 Mit ar gen der Mit­ b ar ei t b erinnen und eiter der FZH un - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ bahnhof.pdf hamburg.de/contentblob/2885886/data/booklet-hannoverscher- BookletzumHörbuch).Imnternet einsehbarunter:(unpag. www. (24.10.2011). online: www.dieevangelische.de/beitraege/?p=1673#more-1673 Mehr Streit wagen, in:E Jungkonservativen, München2011. Das Gewissen 1919 bis1925. K R dem R R Bd. 27), Göttingen 2011,S schaft 1933 mann u. Herrschaft undGesellschaft im»DrittenR Ein fremder Blickvon außen. K ren, in:F Anmerkungen zurHistoriographie derNS-Z V A (japanische schen, dieNS-F (Mit DieterP und Z schaft inDeutschland1933 Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft undGesell- (mitChristophStrupp), F Hg. 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Migration alsfamiliäres in:LindeApel Erbe, »I justdon’t believe inrunningaway.« Anthony undLara von Hirsch jüdischer ler- fe nachGroßbritannien, in:LindeApel »Gott wird unsschonhelfen.« Jenny Marmorstein. Als Haushaltshil- jüdischer A Springorum (Hg.), in:LindeApel überlebt, Deportation jüdischer A Springorum (Hg.), ina N Lina ebensgeschichten jüdischer ebensgeschichten jüdischer wischen Imagepflege, moralischer elt. L elt. pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), er geschnappt wurde, derhatte P / Stefanie Schüler- ebensgeschichten jüdischer ikou Hamburg 2011, München /Hamburg 2011, München /Hamburg V V V uf derSuchenachZ erfolgter ausder»W erfolgter erfolgter ausder»W erfolgter ausder»W erfolgter . 100 . 145 . 129 pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), us Hamburg inalle us Hamburg inalle – – otenberg. Gemischteotenberg. Gefühleundvorsichtige – 160. 144. 115. us Hamburg inalle pringorum (Hg.), A Springorum (Hg.), / Hamburg 2011, S V V riegskind.« Mathel MiriamGottlieb- ugehörigkeit, in:LindeApel / Klaus David erfolgter ausder»W erfolgter ausder»W erfolgter erkstatt derErinnerung«,München erkstatt derErinnerung«, München erkstatt derErinnerung«, München / V V S S / Klaus David erfolgter ausder»W erfolgter Hamburg 2011. ech.« Therese Jonas. Die us Hamburg inalle us Hamburg inalle . 188 –200. . 116 –128. . erpflichtung undErinnerun / Klaus David W W elt. L elt. L elt. W / Stefanie Schüler- us Hamburg inalle elt. L elt. . 86 ebensgeschichten ebensgeschichten / Klaus David – ebensgeschichten / Stefanie Schüler- / Klaus David 99. erkstatt derErin erkstatt derErin / Stefanie Schü- W W erkstatt / Klaus elt. elt. elt. elt. /

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/ / / - - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ Lina Nikou Claudia K F rank Bajohr 189 emper 9. Veröffentlich 190 Mit ar gen der Mit­ b ar ei t b erinnen und eiter der FZH un - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ P »Bibel deraußerparlamentarischen Opposition«.JohannesA 36(2010),und Geschichte, Heft Jg. 3/4,S auftrag. DieP Der schwierige Spagat – Z S R ­P wissenschaft. Sieben Thesen, in:ClaudiaGlobisch F Z land um1950und1930 (Hamburger Beiträge zurSozial-und P in: A tionen amEndeder A 49), Göttingen 2011. und um1930 (Hamburger Beiträge zurSozial-undZ Ö (mitAlexanderHg. Gallus), R stelle fürZ liche P Annäherungen andie Die »stilleR gische-geschichten.de. Geschichts­ »Arbeitswelten im S kulturwissenschaftliche Schriften, 20(2010), Heft Jg. Hamburg, 1, der Arbeitswelt imHamburger Hafen, in: Schicht(en)wechsel. EineempirischeUntersuchung zumUmbruch Giesselmann, Stückgut. 21 Hafenarbeiter imP S Axel Sch Sch Janine aschismustheoretische Ansätze inGeschichtsder deutschen ­ . 267 –279. . 15 –30. . 8 –9. . olitische Ö eter Brückner: Die Transformation derDemokratie (1967), in:Uffa ufel­ eitgeschichte 49), Göttingen 2011, S echten. Geschichte, K uf neuemunddochscheinbarvertrautem F ffentlichkeit undintellektuelle P xel Schildt ska erspektiven von aufdieBundesrepublik (hg. derF / V eitgeschichte inHamburg), Göttingen 2011. dtil blog Hamburgische Geschichten, 11.3.2011, www.hambur olker evolution« –Z ffentlichkeit undintellektuelle P emmer rogrammentwicklung desF / Alexander R Gallus(Hg.), W eiß (Hg.), DieDynamikdereuropäischen eiß (Hg.), W W andel –DerHamburger Hafen.«, in: W eimarer undamAnfang derBonner R ontinuitäten und estdeutschen. Sozial-undkulturgeschicht um wischen P ückblickend indieZ W andel derHafenarbeit, in:R ositionen inDeutschlandum1950 ublikumswünschen undK . 13 – W . 57 ernsehens, in:R ückblickend indieZ 32. VOKUS andel, – ositionen inDeutsch eld. Intellektuelle P 62. ortrait, Hamburgortrait, 2011, ukunft. P . W V / A olkskundlich- iesbaden 2011, eitgeschichte gnieszka orschungs- undfunk olitische udolf epublik, gnoli ukunft. ultur osi- - / - - -

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ schaft im20. ( Jahrhundert Heft 200, S S R einer kulturhistorisch Mediengeschichte, orientierten in:Christiane in: Tribüne. Z Erkenntnisse ( 1966 Liberalisierung undDemokratisierung. Grundzüge derR Jensen /Habbo ­Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft und (mitF Hg. Die »Ökonomie derA Der A ­W Deutschland seit1945(Literaturbericht, Teil 2),in:Geschichte in ­W Deutschland seit1945(Literaturbericht, Teil 1),in:Geschichte in 2011, relle UmbrüchederAdenauerzeit (Rhöndorfer Gespräche 25),Bonn Epocheim Hochgeschwender (Hg.), P V Landeskirche nach1968, Hannover 2011, S Heinrich Grosse Die langen 1960er Jahre –imSchatten desM Ü W und Gesellschaft. Klassiker modernenDenkens neugelesen. Bernd ten Z S vor undnach1968 (Z P te. kungslosigkeit der»68er«,in:Udo Ch . 81 –92. . . 89 –102. . rotestbewegungen inderausgehenden Ära Adenauer, in:Michael einecke on derK berbewertet? Z berbewertet? eburtstag, Göttingeneisbrod 2011, zum65. S Geburtstag, issenschaft 62 undUnterricht, (2011), Jg. Heft 11/12,S issenschaft 62 undUnterricht, (2011), Jg. Heft 9/10, S ris olitischer undgesellschaftlicher eiten. P – S ufbruch der1960er Jahre. Alsdie TRI . 125 –140. . t 1974, in:BerndR oph / Malte Z ampagne »K rank Bajohr),F . 114 roteste, R Strupp eitschrift zum W – K / illy-Brandt- 124. noch /Daniel ur Macht objektiver Entwicklungen undzur Hans Otte ierenberg (Hg.), eitgeschichte imGespräch 12),München2011, ufmerksamkeit« alsheuristische K eformen undK ampf demA other (Hg.), other (Hg.), remde Blicke aufdas»DritteR C V Studien 5),Bonn2011, S / omparativ, 21, Heft Jg. 4),L erständnis desJudentums, 50(2011), Jg. Joachim P Morat / Miriam V tomtod« zur»Spiegel-A W W ermessungen derMediengesell- W W onflikte inderhannoverschen engst (Hg.), R engst (Hg.), illy Brandt. NeueF iderspruch. Ideelleundkultu- andel inderBundesrepublik erels (Hg.), K erels (Hg.), . 11 gegründet wurde, BÜNE – ythos vonythos 1968, in: 30. R ürup (Hg.), (Hg.), ürup . 294 eform undR . 175 irche inbeweg - – . 610 eich«. . 735 eipzig 2011, 304. – ragen, neue ategorie eformpolitik 188. ffäre« – Gewalt – – 759. 635. W evol- ir - ■ ■ ■ ■ ■ ■ Christoph Strupp A Janine Schemmer xel Schildt 191 10. R 9. Veröffentlich 192 Mit ar gen der Mit­ ern dertern FZH nen un nen von Mit d gen Veröffentlich ezensionen ü ezensionen b ar ei t b er FZer erinnen und eiter der FZH d ar Mit b H un eiterin ar un un b b d ei er

- - - - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hamburg 2010, Hamburg 2011, S schungsstelle fürZ gen 2011, S (Hamburger Beiträge zurSozial-undZ maten überHerrschaft undGesellschaft inDeutschland1933 ker modernenDenkens neugelesen, Göttingen, S tischen«, in:Uffa Jensenu. K 1968-1972 (Hamburger Z »L F Jugendzentrumsinitiativen undK Hamburgische Geschichte, 97 (2011), S zweiten Hälfte des20. in:Z Jahrhunderts, P Strupp-2-2011). (auch online:www.zeithistorische-forschungen.de/16126041- W Mediale assenpanik?Orson schen_F Niederlande_-_Entwicklungen_und_Tendenzen_der_zeithistorizg/ - F Niederlande –Entwicklungen und Tendenzen derzeithistorischen Die Hamburger HochbahnAG inder F aus dem»DrittenR Beobachtungen inderDiktatur. Amerikanische K Sozial- undZ Gesellschaft inDeutschland1933 hh-geschichten.uni-hamburg.de/?p=16. »Dritten R Doro Davi orschung, in:Docupedia-Z orschung, reizeiträume imK remde Blicke aufdas»DritteR erspektiven undP onservativer P orlds« (1938), in:Z ehrzeit –keine L d th Templin orschung. ee W eich«, in:BlogHamburgische Geschichten, 11.3.2011, www. . 70 eitgeschichte, Bd.49), Göttingen 2011. – ierling rotest: Thomas Mann:»BetrachtungenUnpoli eines- 137. eerzeit!« DieL reis P eitgeschichte Z inHamburg (Hg.), robleme Hamburger Stadtgeschichte inder eich«, in:F eithistorische F inneberg während der1970er Jahre, in:F eitspuren, Band9),Hamburg 2011. a. (Hg.), Gewalt undGesellschaft.a. (Hg.), Klassi- eitgeschichte, 22.3.2011, docupedia.de/ rank Bajohr W eich«. Berichte ausländischerDiplo- . 71 elles’ R ehrlingsbewegung inHamburg – onflikte umselbstverwaltete 1945 (Hamburger Beiträge zur orschungen 8(2011), S – W 87. . 99 eitgeschichte, Bd.49), Göttin eimarer R adio-Hörspiel »W eitschrift des / C hristophStrupp (Hg.), – 130. epublik undim onsulatsberichte . 101 eitgeschichte in – V 111. ereins für ar of the ar of . 322 – – 1945 327 or - - 10. Re ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Sozial- undZ der Hamburg inalle schaftsgeschichte, Band89),Bonn2011. und Arbeits(welten) seitden1970er Jahren (P Strukturbruch? K Gesellschaft inDeutschland1933 R Linde Apel Bernhard Schulz,F F September2011.forschung, Beate-Christine F 7.7.2011meine, F 27. W K W Uwe Bahnsen, Befreit, besetzt–undschließlichbefreundet, in:Die (F Michael Ahrens, Besatzerleben DieBriteninHamburg, 1945 A (in R rezensionen/2011-4-137. un un ­Ve rank Bajohr rank K eich«, Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft und eich«, in:H- nud Andresen orum Z erner Bührer, Abschiedvom Malocher, in:SüddeutscheZ 16.6.2011.elt,

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- ■ ■ ■ ■ Dorothee W David Templin 193 ierling 10. R 194 ern dertern FZH nen un nen von Mit d gen Veröffentlich ezensionen ü ezensionen er FZer d ar Mit b H un eiterin ar un b b d ei er

- - Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ burger Z von StadtundR schichte, 18),Berlin schaft inHamburg (Hamburger Beiträge zur 97 (2011), S Joist Grolle, in:Z R www.fes.de/cgi-bin/afs.cgi?id=81288. Florian S schrift fürSozial-und Tennstedt,Florian V Geschichte, 97 (2011), S Sigrid chambach, in:Z Uwe hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-057. land. München2010, in:H- Gedächtnis von StadtundR P Norman Domeier,P in:DasHistorisch- R Juli 2011. nationalsozialistischen Deutschland,in:JüdischeZ Gemeinschafts­ L rezension.php?rez_id=15757. Literaturkritik.de, Nr. 8, A H.-Georg Lützenkirchen: Berichte auseinemUnrechtsstaat, in: Band 21), Hamburg 2010. politik imnationalsozialistischen Hamburg (F ziehungen Nr. 3, 2011, S & Diplomacy. Magazin fürA Janina F . JosephHeid,»Grundsätzlich demnationalsozialistischen . 105 hilipp K ainer Nicolaysen Depeschenausdem»DrittenR ainer Schubert, L

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537. ückblickend indieZ W orum Z onntag, 9.11.2011.elt amSonntag, ositionen inDeutsch eitgeschichte, . 247-254, due- ukunft, W irt ukunft, - - - 195 11. V 196 der FZH un Mit or d ar träge Mit b erinnen eiterinnen ar der b eiter

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 11. Vorträ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ gamme, Hamburggamme, 18.5.2011. Z ler- zeugeninterviews derF Z V lokalen Erinnerungslandschaft. »Stolpersteine putzen –Erinnerungwachhalten.« Highlights der The 1968 Student Movements inthe 1. Mai– schen 1975 und1984.Universität F »K burg 13.5.2011. des Institutfor Grænsregionsforskning, S Z und Gegenwartsinteresse« desInstitutsfürschleswig-holsteinische in der2.Hälfte des20. –F Jahrhunderts tion – P Jugendliche Erfahrungsräume undgewerkschaftliche Organisa­ gen 13.1.2011. Arbeiterklasse‹ inden1970er Jahren. Universität Göttingen, Göttin menhang von Jugendkultur, GewerkschaftenErosion undder› der »Where have alltheworkers gone?« Ü ging and C Hamburg 29.10.2011. K Department der F Department Lin Knu ­Mitar Mitar eitzeugengespräch mitSteffi eitzeugInneninterviews, Archivierung und P eit- undR undgebungen. ergessen«, Hamburg 23. –25.2.2011. Hamburg ergessen«, rise derGewerkschaftsjugend« unddieAlternativbewegung zwi- Stiftung, Hamburg 9.3.2011. de Apel V d onsequences. alues onC An rojektvorstellung. V om dresen egionalgeschichte derUniversität Flensburg (IZRG) und te bei te bei W andel gewerkschaftlicher Demonstrationen und V ampus inInternational P ortrag beider4.Nacht des ge udan University, Shanghai24.11.2011. V ortrag beimInternational

Ebert- riedrich- r de r de V i ortrag aufder Tagung »Strukturwandel nn r W V r F ittenberg. KZittenberg. ortrag beim

e reiburg, F n un W Stiftung undderHans-Böck ZH berlegungen zumZ est: Origins, Development orschungsstand, P yddansk Universitet, Flens- erspective« imHistory reiburg 29.6.2011. W räsentation. AG Z W -Gedenkstätte Neuen issens inderFZH, d W orkshop »Erinnern orkshop »Chan

rojekte usam eit - - - - / - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ jüdischer Erinnerung« und»Z W Buchvorstellung (mitLinaNikou) derBände»A P vonDeportationen Juden, R V V V V den 1970er Jahren«, Hamburg 24.9.2011. »Strukturwandel undP Moderation derSektion»ozialerP V Besuchsprogramms, Hamburg 17.6.2011. lerinnen undSchülernderGesamtschule Heidberg undGästendes terin Dr. Dorothee Stapelfeldt, anschließendDiskussionSchü- mit Hamburger Bürgerinnen undBürger« mitderZ und Erinnerungen. DasBesuchsprogramm fürjüdischeehemalige Bevölkerung durch dieNationalsozialisten fürihre verbrecherische schaft: im P schichte Hamburg inHamburg, 29.10.2011. 2011, beider4.Nacht des BilderImpressionen,den JudeneineStadt. Dokumente«, Hamburg ihre R K Nacht undlautloserStillemussichmeinen die Landeszentrale fürP jekt »W Osnabrück, 8.7.2011. Barendorf Migrations­ Bildungs- und Tagungszentrum OstheideunddesInstitutsfür und Ü rank BaFrank rora derA alsOrt ortrag undP ortrag aufder ortrag zumHörbuchvon Barbara Guggenheim ortrag überdieGeschichte desHannoverschen Bahnhofs imP ortrag aufdemE äthe Starke- nach Goldschmidts Deportation Theresienstadt und elt. L elt. rojekt »W ückkehr EineL ausHamburg. berlegungen ausK ebensgeschichten jüdischer W ie wollt ihreucherinnern?«,Hamburg 22.10.2011. as können wirheuteausderMobilisierungdeutschen V erfolgter inihrererfolgter Heimatstadt«, Hamburg 7.11.2011. forschung undInterkulturelle StudienderUniversität joh räsentation derA ie wollt ihreucherinnern?«,Hamburg 2.12.2011. r V eranstaltung »R xperten- useinandersetzung mitderNS- wischen Imagepflege, moralischer rotest inHamburg undNorddeutschland seit olitische BildungHamburg), »…inschwarzer ultur, Bildungund W W issens, F oma undSinti ausHamburg 1940 orkshop »Migration erinnern. F usstellung »Inden Tod Die geschickt. ückkehr Besuche nachHamburg. esung aus»DerF V rotest« aufder Tagung derFZH orschungsstelle fürZ erfolgter ausder erfolgter W W issenschaft« des eg alleinesuchen …« us Hamburg inalle weiten Bürgermeis- / L für inde Apel(Hg. V olksgemein ührer schenkt W V erkstatt der erpflichtung eitge- ragen – - ro- 1945 ■ ■ ■ ■ ■ ■ F Linde Apel K rank Bajohr nud Andresen 197 11. V 198 der FZH un Mit or d ar träge Mit b erinnen eiterinnen ar der b eiter

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 17.11.2011. asebk 14.7.2011. ­Halstenbek hauptung undSchuldverstrickung. K Die christlichenK gemeinde Halstenbek, Halstenbek9.6.2011. der K ­Elisabeth Schmitz–unbekannte K »E Universitätsbibliothek, Hamburg 4.5.2011. tung des te demokratische Stabile Demokratie oder»Hamburger CDU K Deutsche Asylpolitik 1949 E bisheute. schaft inDeutschland1933 ­Berichte ausländischerDiplomaten überHerrschaft undGesell- (Mit Christoph Strupp):F »Nationalsozialistische jahren. geschichtlicher F A der FZH, Hamburg 29.10.2011. tik« indenfünfziger Jahren. Die Städtepartnerschaft Hamburg- L München 25.10.2011. shop »K R K Hamburg 21.6.2011. Hanseat undGrenzgänger. ErikBlumenfeld. GalerieMorgenland, land seitden1970er Jahren«, Hamburg 23. Tagung »Strukturwandel undP pommern, Stralsund 20.3.2011. P U olitik lernen?Landesgedenkstättenkonferenz Mecklenburg- aub und»Arisierung«imNationalsozialismus. ommentar zurSektion»W uf derSuchenacheinemkollektiven L rsula Bü rsula s geht umdieSchulddes irche zurnationalsozialistischen Judenverfolgung. K reis P W unstraub undR V orkshop mitdemNiedersächsischenF ereins fürHamburgische Geschichte inderStaats- und inneberg, 29.4.2011.inneberg, ttner orschung inHamburg indenerstenNachkriegs­ irchen imDrittenR V erfassung inderBewährungsprobe. estitution« desInstitutsfürZ V remde Blicke aufdas»DritteR olksgemeinschaft?«, Hamburg 15.11.2011. – V irtschaft undArbeit«aufderFZH- V 1945. FZH- olkes unddieSündederK ortrag beider4.Nacht des rotest inHamburg undNorddeutsch ämpferin gegen dasSchweigen eningrad. Hamburger »Ostpoli- eich –zwischenSelbstbe- irchengemeinde Halstenbek, vangelischer Arbeitskreis der V V eitbild. DieAnfänge zeit erhältnisse«? Hamburgs ers- ortragsreihe, Hamburg – 24.9.2011. orschungskolleg V ortrag beim eitgeschichte, irche«. eich«. V W eranstal- irchen issens in V W or - ­ ork - - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Seminar derUniversität Hamburg Hamburg, 24.10.2011. Institut fürdieGeschichte derdeutschenJudenundHistorisches Hamburg 19.12.2011. vorlesung »E nalsozialistische beim Studientag desNiedersächsischenF W V Einblickeschen Gelehrten. inL John A Siggen 11.8.2011. tursommer« derAlfred Toepfer- der erstendeutschenDemokratie. W L V torische SeminarderUniversität P Hamburg. Das Geschichtsbureau –eine K Historischen SeminarsderLMU München14. binden. Beziehungen alsP und Intellektuellengeschichte. Netzwerke undIdeen. Ü W projekts im»R –GründungundK Die IPPNW im E Die Notwendigkeit derDiaspora. R W Späte Umkehr –Novemberpogrom, holstein undJüdischeGemeindeP V Asylpolitik unddieHaltungderevangelischen K Clau Kirs ehre« derUniversität Hamburg 24. ortrag aufderGedenkfeier fürP ortrag inderChristuskirche, K eranstaltung »C arburg-Haus, F ashington D. as istundwozu brauchen wirGeschlechtergeschichte? eimar – überforderte R eimar –überforderte xil –E h ten Heinso dia Kemper . S . Grenville – va R xil –Literatur –Judentum« derUniversität Hamburg, eichmann (1897 esearch Seminar«desGermanHistorical Institute, C. 16.3.2011. orschungsstelle fürZ V ampus Innovation undK olksgemeinschaft?«, Hamburg 15.11.2011. n V om deutschenFlüchtlingskind zumengli- ber denZ epublik? EinerklärungfürdasScheitern roblem desBiographen«, P onflikte. onflikte. – eben und ompetenzwerkstatt fürdasHis- V irchenkreis Hamburg- Stiftung F 1998). ortrag beim rofessor JohnA usammenhang von Biographik inneberg, P inneberg, eflexionen einerdeutschenJüdin V ortrag beim»E – V ertreibung insE ertreibung 25.11.2011. eitgeschichte inHamburg, V V ortrag imR orstellung desF W . V orschungskollegs »Natio- onferenztag Studiumund erk einesHistorikers. . S W räsentation beider ., Seminarzentrum Gut inneberg 10.11.2011. orkshop »L irche 1938 . S . Grenville im uropäischen K ahmen derRing- W roMoHist des xil, deutsche est – orschungs- 15.7.2011. V eben ver – / Süd­ ortrag 2011. ul- - ■ ■ ■ ■ ■ ■ Claudia K K Ursula Büttner irsten Heinsohn 199 emper 11. V 200 der FZH un Mit or d ar träge Mit b erinnen eiterinnen ar der b eiter

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ter. W Schicht(en)wechsel –Eineberufsbiographische Untersuchung zum 15.12.2011. sitzung derHamburger Stiftung HilfeNS- für ­Bürgerinnen undBürger. P gen. Das Besuchsprogramm fürjüdischeehemalige Hamburger Z Hamburg 7.11.2011. Heimatstadt –ImF »R Bürgerinnen undBürger. gen. DasBesuchsprogramm fürjüdischeehemalige Hamburger Z Geschichtspolitik, des Dissertationsprojekts aufdem1.P Großstädte für Einladungen indiealteHeimat. Besuchsprogramme deutscher W Buchvorstellung(Mit LindeApel): derBände»A »Medizin imK K »Der A der Universität historischer P Besuchsprogramms, Hamburg 17.6.2011. lerinnen undSchülernderGesamtschule Heidberg undGästendes terin Dr. Dorothee Stapelfeldt, anschließendDiskussionSchü- mit Hamburger Bürgerinnen undBürger« mitderZ und Erinnerungen. DasBesuchsprogramm fürjüdischeehemalige Erinnerung« und»Z der Universität K Janine Sch Janine N Lina wischen Imagepflege, moralischer wischen Imagepflege, moralischer rieg zwischenS andel derArbeitswelt Hafen amBeispielHamburger Hafenarbei- elt. L elt. ückkehr Besuchejüdischer nachHamburg. V ortrag aufder Tagung »ArbeitimL tomtod bedroht unsalle«–Ärztliches Engagement imK ebensgeschichten jüdischer ikou emmer erspektive« desInstitutsfürE alten K V W erfolgte desNationalsozialismus.erfolgte P ymbolpolitik undF öln 9.12.2011. ien unddesInstitutsfür P okus: einerinnerungskulturelles Engagement«, assau 4. –5.11.2011. assau wischen Imagepflege, moralischer rieg« desZ V rojektvorstellung aufder ortrag anlässlichder entrums fürE V achwissen. V V erfolgter ausder erfolgter erpflichtung undErinnerun erpflichtung undErinnerun assauer S ebenslauf –Normalität in W uropäische E issenschaft undK V V uropastudien (ZEUS) erfolgte, Hamburgerfolgte, erfolgter inihrererfolgter V weiten Bürgermeis- us Hamburg inalle V ymposium zur ortrag im eranstaltung V räsentation orstands- W V erkstatt der erpflichtung thnologie W orkshop unst alten - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 16. –17.9.2011. langen 20. FRIAS Jahrhundert«, zentrum Gesellschaftswissenschaften, K kussion. 2. –4.12.2011. und das»Israelprojekt derList-Gesellschaft« 1958 dem S Die BonnerR der Gründung T RI V eine liberale R Universität desSaarlandes, 4. menarbeit mitdemL quium desInstitutsfürvergleichende Städtegeschichte inZ 23. –24.9.2011. Jahren«, F del undP Arbeitswelt Hafen Hamburg. K und demInstitutF in K Jüngste DeutscheZ der K Jahre des Der A Teilnahme amP ken imS unddie EntgrenzungDie Großstadt alsMedienstandort P der Deutschen Gesellschaft Hamburg fürSoziologie, 2. ihre K restagung »Medialisierungsformen des(A K »R tums, F Axel Sch eine Angstvor demC onstruktion von Hamburger Hafenarbeitern. ortrag aufdemS auh, aberherzlich«. MedialeR ooperation mitdemÖsterreichischen Museumfür onservatismus. ufbruch der1960er Jahre. Alsdie TRI ommunikationstexte« derSektionBiographieforschung inder ymposium »NeueStädtefüreinenneuentaat. E rankfurt amMain1.12.2011. ystem derMassenmedien. V rotest inHamburg undNorddeutschland seitden1970er W ortrag vor demK orschungsstelle fürZ dtil iederaufbaus: derK epublik zwischenR epublik?« imR odium »W ymposium ausAnlassdes50jährigen Jubiläums rançais de eitgeschichte –Z V ehrstuhl fürK . Z BÜNE ortrag inderSektion»AlteundneueEliten. ontainer! Erzählungen überden arum undwiewurde dieBundesrepublik asseler Internationalen Graduierten ahmen der Tagung »Deutschland im V V eitschrift zum – ienne, ienne, ortrag aufder Tagung »Strukturwan eitgeschichte Hamburg inHamburg, , Universität F ulturdiskurs derBundesrepublik und 5.4.2011. estauration undA epräsentation undbiographische ultur- undMediengeschichte der V um StandderF ortrag beim41. F W ien 12. assel 22.6.2011, undim gegründet wurde. BÜNE uto-) Biographischen und V reiburg, F erständnis desJuden – V 14.5.2011. ortrag aufderJah – ufarbeitung« auf – 1967«, Berlin orschungsdis- 4.12.2011. rühjahrskollo- reiburg V W dgar Salin olkskunde andel der usam ubli- ­ - - - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ A Janine Schemmer Lina Nikou xel Schildt 201 11. V 202 der FZH un Mit or d ar träge Mit b erinnen eiterinnen ar der b eiter

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ K R desrepublik der1970er Jahre. des Z F Deutschland 1933 ausländischer Diplomaten überHerrschaft undGesellschaft in (Mit F R Hochbahn unterm Hakenkreuz. Hamburger Nahverkehr im»Dritten meinschaft«? inderFZH, Hamburg 15.11.2011. sächsischen F bahn AG im»DrittenR Nahverkehr fürdie»V der 4.Nacht des W Jahren« derFZH, Hamburg 23.9.2011. del undP den frühen1970er Jahren. K Die Hamburger HochbahninderNS-Z Z Hochbahn unterm Hakenkreuz. Hamburger Nahverkehr inderNS- ren. Hafen undHinterland. Hamburg unddieDDRseitdenfünfziger Jah Unterwelten V e. Hochbahn im»DrittenR Nahverkehr fürdie»F für K Stadtgespräche«»Dortmunder der T P burger Unterwelten V e. Davi Ch reizeit ohneK eit. eit. hasen undZ eich«. unst undK ahmen der isten, K irtschaft undP ris V unst undK V entrums fürZ d ortrag inderFZH, Hamburg 12.5.2011. rank Bajohr):F ortrag anderHelmut- t Templin V oph ohlen, K ortrag inderGalerieMorgenland, Hamburg 15.11.2011. rotest inHamburg undNorddeutschland seitden1970er ulturgeschichte, 8.12.2011. Dortmund V Strupp äsuren derZ orschungskollegs Nationalsozialistische »V eranstaltungsreihe »Stadtgespräche« imMuseumfür ontrollen. DieJugendzentrumsbewegung inderBun ulturgeschichte, 8.12.2011. Dortmund ., Tiefbunker amHauptbahnhof, Hamburg 6.5.2011. W raftwerke. Hamburger Hafenwirtschaftspolitik seit olitik imHamburger Hafen seit1945. K – issens inderFZH, Hamburg 29.10.2011. eithistorische F 1945, remde Blicke aufdas»Dritte R ührerstadt«. Z olksgemeinschaft«? DieHamburger Hoch eich«. rbeit, Hamburg., MuseumderArbeit, 13.8.2011. eich«. V eitgeschichte. ortrag inderFZH, Hamburg 17.11.2011. V ortrag aufderK Schmidt-Universität, Hamburg 25.5.2011. V V ortrag beimStudientag desNieder V ortrag imDoktorandenkolloquium ortrag beim orschung (ZZF),P ukunftspläne derHamburger Dortmund unddes Museums U Dortmund eit. eit. V ortrag imR V ortrag beim onferenz »Strukturwan V erein Hamburger eich«. Berichte otsdam 10.5.2011. ahmen der V urzvortrag in olksge- erein Ham ------■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ lauf«, Humboldt-Universität Berlin18.6.2011. schwung, K schwung, der GermanStudiesAssociation, L tut für Household« beiderF 1970er Jahren« inderFZH, Hamburg 24.9.2011. turwandel undP itiativen imHamburger Umland. Selbstverwaltung zwischenA burg 29.10.2011. Die Neueröffnung derK velle, P tät –Ostdeutsche Erinnerungsdiskurse nach1989, SorbonneNou- Erfahrungen undErwartungen. Tagung Narrative kultureller Identi- Drei Generationen erzählen eineGeschichte, dieDDRzwischen C Imagining andC P Hamburg 17.8.2011. Die BerlinerMauer. 7.7. 2011. F handels inHamburg im20. F Jahrhundert, K K 1880 allwork«»Maids of theBildungsbürgertum –intheHouseholdof und des Emotions desMax-P L »Generationen«, Universität Göttingen 11.2.2011. V vieleGenerationen,1946 –einJahrgang, der and Doro ove in Times of ranz- zeitgeschichtlichesMehring-Institut, F ublic ommentar zumF erabschiedung von Bernd orrespondence 1914 to 1918. affee- – th W 1920. aris 13. V W W olkskunde Dresden, 15.7.2011. V itnessing andOral History. elten. lokale Globale, und ee W an L ar, Universität urzvortrag inder4.Nacht des V ortrag imR eer-Institutes inJerusalem, Jerusalem12. – ierling 15. 10. 2011. W ommunicating rotest inHamburg undNorddeutschland seitden ar. orschungsprojekt »NeubauerninSachsen«,Insti- V lanck- Berlin Instituts fürBildungsforschung, ortrag beiderF orschungsgruppe »R V ortrag imR affeebörse, Hamburgs K ahmen desworkshops »W W ien 29. 9. W V eisbrod durch dasGraduiertenkolleg ufbruch undK ortrag imR V V iolence, iolence, The C ahmen der Tagung: of History ouisville, K ortrag aufderK W V – Naumann- riedrich- ortrag aufderJahrestagung ertebezüge desR ertebezüge 1.10. 2011. V e-work. ArbeitundL W ahmen der Tagung Gen reie Universität Berlin, ortrag imR rise. Jugendzentrumsinrise. issens inderFZH, Ham entucky 23.9.2011. orschungskolloquium, ase of aBerlinF ase of aufleute imA onferenz »Struk ork andthe ahmen der ohkaffee- – Stiftung 13.4. 2011.13.4. uf ebens- amily - - - - - ■ ■ ■ ■ ■ ■ Dorothee W David Templin Christoph Strupp 203 ierling 12. Me 204 ho dienec

Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 12. Medie ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hamburg, in:H- Hamburg, Norddeutschland seitden1970er-Jahren«, 23.09.2011 Tagungsbericht »Strukturwandel undP mit ClaudiaK Eliten inder Deutschlandradio, 4.8.2011, R Juden imE »A Hamburger Abendblatt, 24.5.2011,A in Hamburg mitdiesem Teil deutscherGeschichte. nach der Die Milieu der70er Jahre, FZH- Deutschlandfunk, 13.1.2011, Irgendwo autonom –Dasalternative (A 14.12.2011. K K Ben GurionUniversity theNegev, of Jerusalem28. Germany andE Transnational Migration andMulticulturalism: The C Culture inGermany since 1989. W 11. , Hamburg, UKE im R Das F berlin.de/tagungsberichte/id=3885. und Selbstfindung«. (FZ F orsch olloquium L affee- est Germans, E u tmen undhalbwegs frei sein«erzählt vom Schicksal Hamburger H) W s ahmen derAbschlusstagungdesF wahl) P euersturm- elt, 11.4.2011, E 11.4.2011, elt, W ungss W elten. R xil. iedervereinigung beschäftigt sicheineF W ehrstuhl Z emper, A eimarer R urope, K n Soz-u-K telle Zeit für ohkaffeehändler inHamburg im20. Jahrhundert, ast GermansandotherF rojekt –eineinterdisziplinäre Erfahrung, – echo 12. 11.2011. s war 22Jahre einmaleinNadelöhrderAngst, xel Schildtu. eitgeschichte derUniversität F onferenz derHeinrich-Böll- ult, 11.11.2011,ult, www.hsozkult.geschichte.hu- epublik undderBundesrepublik (Interviews V ortragsreihe »Z ückblickend indieZ

V ortrag imR gesch a.). us Hamburg nachShanghai, P euersturm- rotest inHamburg und e in Hamichteburg in oreigners. E wischen Straßenkampf ahmen der Tagung ukunft, Geistige – Stiftung undder orschungsstelle rojekts, FZH und 29.11. 2011. ase of Israel,ase of – thnicity and reiburg, 24.09.2011, V ortrag ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ R Hamburger Abendblatt, 15.10.2011, DerletzteZ N kreuz. Hamburger Morgenpost, 4.1.2011, Studie:HochbahnmitHaken Nahverkehr inderNazi-Z taz, 11.1.2011, »SA-L Gespräch.Hamburg, N Die Hamburg Journal,20.3.2011, BlogHamburgische Geschichten. mein Hamburger Abendblatt, 23.6.2011, daswar »Hamburg, weit weg – W von ErikBlumenfeld. taz, 21.6.2011, »Einebesondere Sensibilität«. EinepolitischeBiografie ten überNazis. Hamburger Abendblatt, 5.4.2011, »LiederlicheBurschen«.Diploma- Das K art. Interview. N Dissertation fest.Dissertation ­Schemmer hältdieErinnerungen von altenHafenarbeitern inihrer te desNazi-R ­Bürger griffen zu,Interview. rank BaFrank Lin Ch Axel Sch Sch Janine N Lina TL Nord, 10.11.2011, Interview. DR 90,3, 17.6.2011, A DR Info, Der Talk, 30.1.2011, L DR Info, Schabat Schalom, 6.5.2011, DR 3, 12.7.2011, »F ris de Apel W V elt, 5.12.2011,elt, AlsimHafen nochSchweiß rann. Janine t ater sprach niedavon«. Seit30Jahren lädtder Senat ikou oph unstmagazin, 2.2.2011, R dtil joh Strupp egimes ein. emmer r eute nahmenihren Dienstlässig«, Hamburger remde ­ us Hamburg inalle eit, Interview.eit, Blicke aufdas›DritteR ebendige Geschichtsforschung in 100 aubgut. V erblüffendoffene Sprache, W elt, Interview.elt, 000 Hamburger000 ug. ug. eich‹«, Interview. V - erfolg - ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Christoph Strupp A Janine Schemmer Lina Nikou F Linde Apel (FZH) ­Hamburg ­Z F orschungsstelle für rank Bajohr igshct in eitgeschichte xel Schildt 205 13. Le 206 t ungen h rverans t al ­ Tätigkeitsbericht der FZH für das Jahr 2011 sommersemes 13. Le ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Seminar. Debatte um»1968«, Ü Umwelt undNaturschutz inHamburg nach1945, Ü ­Universität Historisches Seminar. Hamburg, : 1930Intellektuelle inDeutschlandII ­Universität Historisches Seminar. Hamburg, K Z Ü Altona –AspekteeinerStadt(teil)geschichte im20. Jahrhundert, präsentiert »F Deutschlandradio, A sität Historisches Seminar. Hamburg, Ch Axel Sch BaFrank Knu eitgeschichtliche K ulturgeschichte derBundesrepublik Deutschland, bung, Universitätbung, Historisches Seminar. Hamburg, ris d t An hr oph dtil dresen joh ve Strupp remde Blicke aufdasDritteR r rans ontroversen. us demInneren derDiktatur. EinSammelband bung, Universitätbung, Historisches Hamburg, ter 2011 taltunge V on der»F – 1950, Hauptseminar, eich«, 7.7.2011. ischer-K n bung, Univer bung, V ontroverse« zur orlesung, orlesung, ­ w ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ versität Historisches Seminar. Hamburg, Historisches Seminar.Hamburg, Eine zweite Jugendrevolte 1980 Die DDR1945 Hamburg nach1945imSpiegel von A für Institut Arbeit – Technik –Biographie, Mittelseminar, Universität Hamburg, Historisches Seminar.Hamburg, »­Allgemeine Berufsqualifizierende K K Seminar. im K Das Z Seminar. K Teil 1,Universität Historisches Seminar. Hamburg, Gewalt Einführungsveranstaltung undGenozidinderModerne. Nationalsozialistische Herrschaft 1933 Seminar. Seminar. ­neuerer F Knu Doro Ch Sch Janine Clau Kirs BaFrank ommunikation undMedienkompetenz, Grundkurs imBereich onservatismus, Hauptseminar, Universität Historisches Hamburg, tersemes in ris alten K h ten Heinso d eitalter derA dia Kemper th t An oph orschungen, ee W dresen joh V rieg, P rieg, Strupp olkskunde / K emmer – ierling 1961, r roseminar, Universität Historisches Hamburg, tombombe –Angstvor deratomaren Bedrohung n V ter 2011 orlesung, Universitätorlesung, Historisches Hamburg, V orlesung, Universitätorlesung, Historisches Hamburg, ulturanthropologie. / 81 inE

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12 ompetenzen«, Universität utobiographien, Ü – uropa? Ü 1945. W ege undErtrag bung, Universitätbung, bung, Uni- bung, ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Dorothee W Christoph Strupp A Janine Schemmer Claudia K K F K rank Bajohr irsten Heinsohn nud Andresen xel Schildt 207 emper ierling