LANDKREIS

Regionales Raumordnungsprogramm

ENTWURF 2017

Abwägung der Stellungnahmen zum RROP Entwurf 2016

Methodik der Synopse der Abwägung zu den Stellungnahmen zum Entwurf 2016 des RROP

In der Synopse werden die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens gem. § 10 ROG (alte Fassung; § 9 ROG neue Fassung) zum Entwurf 2016 des RROP eingegangenen Stellung- nahmen gegeneinander und untereinander abgewogen (§ 7 Abs. 2 ROG).

In der nachfolgenden Synopse sind die Stellungnahmen der öffentlichen Stellen unter Anga- be des Verfassers im Originalwortlaut und die Stellungnahmen der Öffentlichkeit unter Anga- be der Verfassernummer anonymisiert und als Gruppenbelang inhaltlich zusammengefasst in der linken Spalte (Einwand) wiedergegeben. In der rechten Spalte findet sich die zugehö- rige Abwägung des Landkreises.

Die anonymisierte Verfassernummer kann bei den auf der Internetseite genannten An- sprechpartnern (Frau Narberhaus und Herr Seeck) abgefragt werden.

Die Sachverhalte der eingegangenen Stellungnahmen wurden aufgeteilt, den einzelnen Ka- piteln des RROP und den jeweiligen Vorranggebieten Windenergienutzung zugeordnet und in dieser Reihenfolge veröffentlicht. Stellungnahmen, die allgemeine Hinweise zum RROP beinhalten, sind der Ziffer 0 zugeordnet, solche zum Umweltbericht wurden unter der Ziffer 5 eingestellt.

Die eigene Stellungnahme oder konkrete Sachverhalte lassen sich über die Suchfunktion „strg + f“ in der Datei im pdf-Format finden.

Den Stellungnahmen beigefügte Anlagen werden unter Wahrung des Datenschutzes und des technisch Möglichen veröffentlicht. Die eingereichten Anlagen zu den Stellungnahmen sind in einem Anlagenverzeichnis am Ende der Synopse zusammengefasst. Die darin kursiv gedruckten Anlagen werden aus den o. g. Gründen und auch zum Schutz von Brutplätzen gefährdeter Arten nicht veröffentlich. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen - Stellungnahmen zum Beteiligungsverfahren Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Ziffer 0 Allgemeines 1.5.19 1 Heimatbund Wir haben Ihre Antragsunterlagen geprüft und festgestellt, dass wir unsere Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Niedersachsen e. V. Mitwirkungsrechte an diesem Vorhaben nicht wahrnehmen werden.

1.2.3. 2 Samtgemeinde Auf dem Gebiet der Samtgemeide Elbtalaue erfolgt die nachrichtliche Wiedergabe Dem Einwand wird gefolgt 1 Elbtalaue der Vorranggebiete für Trinkwasser sowie für Natura 2000. Die Darstellung des Die Darstellung erscheint auf den ersten Blick Vorranggebietes für Trinkwasser erfolgt sogar bis über die Kartendarstellung unglücklich, jedoch wird in der Zeichnerischen hinaus, die des Vorranggebietes für Natura 2000 ist vor Ende der Darstellung in der Legende unten ausdrücklich Kartendarstellung vertikal abgeschnitten. Dies erweckt den Eindruck, dass das formuliert: "Darstellungen außerhalb des regionalen Vorranggebiet an dieser Stelle enden würde. Ich schlage vor, die zeichnerische Planes geben lediglich Zusammenhänge im Darstellung am Ende des Kartenausschnittes offen auslaufen zu lassen. Grenzbereich wieder. Die rein nachrichtliche Wiedergabe erfolgt unter angepasster Verwendung der in der Legende enthaltenen Planzeichen." Trotzdem erfolgt die gewünschte Anpassung.

1.3.06 3 LGLN Zu dem Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Uelzen (Entwurf 2016) gibt es von Seiten des Katasteramtes Uelzen des LGLN keine Anregungen oder Bedenken.

1.4.01 4 Bundesministerium Zu dem o. a. Entwurf übersende ich Ihnen anliegend die Stellungnahmen der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Verkehr und nachfolgend genannten Bundesressorts: digitale Infrastruktur - Bundesministerium des Innern, - Bundesministerium der Verteidigung. 1.5.17 5 Bürgerinitiative für Ohne einen RROP können raumordnerisch einzustufende Planungen nicht Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Naturschutz und vernünftig und umweltgerecht aufeinander abgestimmt werden. Unser aller Stadtökologie Miteinander ist daher auf die Erstellung und Fortführung von Raumordnungsprogrammen, Landschaftsplänen und Landschaftsrahmenplänen angewiesen. Genauso ist dies im Landkreis Uelzen durchzuführen. Das neue Regionale Raumordnungsprogramm hat seinen Sinn und sollte anhand vieler Mitverantwortlicher gestaltet werden. Gleichwohl gibt es im Entwurf des RROP für den Landkreis Uelzen Fehler, die hier von uns aufgezeigt werden. Wir bitten, die unten stehenden Anmerkungen so aufzunehmen, dass eine unabhängige Prüfung zur Veränderung des Geplanten führt, da sonst Konflikte heraufbeschworen bzw. das Artenschutzrecht (§ 44 Abs. 1 BNatSchG) unterhöhlt wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 1 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.17 6 Bürgerinitiative für Allgemeiner Hinweis mit Bitte um Beachtung. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Naturschutz und Auch Windenergieanlagen im Außenbereich sollten sich an bestehende Gesetze Der konkrete Verwaltungsvollzug im Zusammenhang Stadtökologie handeln. Dem Unterzeichner sind mehrere dokumentierte Vorfälle bekannt, wo in mit dem rechtmäßigen Bau von WEA wird durch das der Brut- und Setzzeit der Tiere Baumaßnahmen unvermindert fortgesetzt wurden. RROP nicht geregelt. Die Information wird jedoch an Hier ist der Aufsichtsbehörde ins Stammbuch zu schreiben, darauf zu achten, dass die zuständige Stelle in der Kreisverwaltung dies nicht geschieht! weitergeleitet.

1.3.14 7 Landwirtschaftskam Leitbild: Unter Nr.1 Satz 2 (Potenziale) bitte ergänzen um „der naturnahen Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Wohnqualität“. Da die naturnahe Wohnqualität in allen ländlichen Räumen gegeben ist, ist dies kein Potenzial, mit dem sich der Landkreis deutlich hervorhebt.

1.2.4. 8 Samtgemeinde Grundlegend sind die Regionalen Raumordnungsprogramme aufeinander Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 1 Dahlenburg abzustimmen. Das RROP des Landkreises Lüneburg ist bestandskräftig, so dass dementsprechend die Planung mit berücksichtigt werden muss.

1.2.4 9 Landkreis Lüneburg Regionalplanung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Aus Sicht des Trägers der Regionalplanung des Landkreises Lüneburg ist es sehr bedauerlich, dass die vorgebrachten Belange des Landkreises im Rahmen der vorhergehenden Beteiligung größtenteils nicht berücksichtigen wurden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 2 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 10 Amt für regionale Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Verbraucherschutz nimmt in seiner Funktion als oberste Landesplanungsbehörde Die gewünschte Anpassung an das LROP 2017 wird Lüneburg wie folgt Stellung: vorgenommen. Der vom ML festgestellte Die Änderung des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) ist abgeschlossen Anpassungsbedarf hinsichtlich der Festlegung von und am 17.02.2017 ist die Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Vorranggebieten Torferhaltung, der Festlegung von Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) Niedersachsen in Kraft getreten (Nds. Vorranggebieten Biotopverbund und der Festlegung GVBl. Nr. 03/2017, S. 26). Für die Genehmigung von RROP gilt die zum von Habitatkorridoren wird vorgenommen und in den Genehmigungszeitpunkt geltende Fassung des LROP. Gemäß § 5 Abs. 3 Satz 3 entsprechenden Ziffern ausgestaltet. Die sind RROP Änderungen oder Neuaufstellung des LROP unverzüglich anzupassen. Zeichnerische Darstellung und die Begründung wird Eine Möglichkeit zur Gestattung einer Ausnahme vom Anpassungsgebot sieht das entsprechend angepasst. NROG nicht vor. Der Normzweck des § 5 Abs. 3 Satz 3 NROG ist darauf ausgerichtet, dass die auf Landesebene festgelegten Ziele und Grundsätze der Raumordnung verzögerungsfrei auf regionaler Ebene umgesetzt werden. Das Anpassungsgebot erstreckt sich u.a. auf die Änderungen von RROP- Festlegungen, die inhaltlich im Widerspruch zum LROP stehen und auf die Umsetzung neuer LROP-Festlegungen im RROP, soweit hierfür im LROP gem. § 4 Abs. 1 NROG für die Regionalplanung ein ausdrücklicher Handlungsauftrag normiert wurde. Der Anpassungsbedarf des vorliegenden RROP-Entwurfs bezieht sich auf folgenden LROP- Festlegungen: - LROP Ziffer 3.1.1. 06: Festlegung von Vorranggebieten Torferhaltung - LROP Ziffer 3.1.2 02 und Ziffer 3.1.2 04: Festlegung von Vorranggebieten Biotopverbund und Festlegung von Habitatkorridoren. Soweit das LROP Regelungsaufträge nach § 4 Abs. 1 NROG für den regionalen Planungsraum enthält, ist deren vollständige Umsetzung durch den Träger der Regionalplanung Voraussetzung für die Genehmigung des RROP. In Ausnahmefällen und mit sachgerechter Begründung kann ein sog. Verfahren in zwei Geschwindigkeiten in Betracht kommen. Dieses ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen eine zeitversetzte Anpassung des zu genehmigenden RROP’s an das geltende LROP. Für die Inanspruchnahme der „Anpassung in zwei Geschwindigkeiten“ gibt es drei Voraussetzungen. Erstens muss das RROP im Verfahren sehr weit fortgeschritten sein und zweitens müsste die erforderliche Anpassung an das LROP zu einer unzumutbaren Verzögerung der Planung führen. In der Regel gelten diese Voraussetzungen kumulativ. Die dritte Voraussetzung knüpft an § 5 Abs. 1 Satz 2 NROG an. Die Träger der Regionalplanung dürfen Festlegungen nicht in sachlichen oder räumlichen Teilprogrammen treffen. Eine Anpassung in zwei Geschwindigkeiten darf somit nicht zu einem Teilprogramm führen. Dieser Fall ist immer dann zu prüfen, wenn die Anpassung in zwei Geschwindigkeiten im Rahmen einer Neuaufstellung erfolgen soll. In der Begründung zum RROP- Entwurf wurden jedenfalls bislang keine sachlichen Gründe für eine schuldlose Verzögerung an die notwendige LROP Anpassung vorgetragen und auch nicht dargelegt, ob die Voraussetzung für eine „Anpassung

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 3 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

in zwei Geschwindigkeiten“ vorliegen. 1.3.04 11 Amt für regionale In der Präambel wird das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung (NKomVG) nicht korrekt zitiert. Das NKomVG wurde letztmalig geändert durch Beim Abschluss des Verfahrens werden die Lüneburg Artikel 1 des Gesetzes vom 26.10.2016 (Nds. GVBl. S. 226). Das maßgeblichen Ermächtigungsgrundlagen Niedersächsische Raumordnungsgesetz (NROG) wurde zuletzt geändert durch ordnungsgemäß zitiert. Artikel 4 des Gesetzes vom 2. März 2017 (Nds. GVBl. S. 53). Dies ist zu korrigieren. Die Ermächtigungsgrundlagen zum Erlass eines RROP müssen vollständig und korrekt in der Satzung angegeben werden (sog. Zitiergebot). Das Fehlen oder Unvollständigkeiten erforderlicher Normzitierungen führen zur Unwirksamkeit des gesamten RROP. 1.3.04 12 Amt für regionale Um Ziele und Grundsätze der Raumordnung hinreichend klar unterscheiden zu Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung können, sind folgende Plansätze klarstellend umzuformulieren: 1.1 01 Satz 6; 3.2.1 Auch wenn aus Sicht des Landkreises die Lüneburg 03, Satz 2; 3.2.1 07, Satz 3; 3.2.1 09, Satz 2; 3.2.1 11, Satz 6; 3.2.4 05. Angeregt bestehenden Formulierungen in Verbindung mit der wird, jeweils das für Grundsätze kennzeichnende Hilfsverb „sollen“ in die zugehörigen Begründung eindeutig als Grundsatz der genannten Plansätze mit aufzunehmen. Raumordnung auszulegen sind, wird dem Einwand der Genehmigungsbehörde gefolgt und die angeführten sechs Plansätze klarstellend umformuliert.

1.3.04 13 Amt für regionale In Teilen der beschreibenden Darstellung sind Sätze enthalten, die ihrem Inhalt Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung nach eher als Hinweis oder Erläuterung denn als Plansatz eingestuft werden Satz 7 der Ziffer 3.1.2 07 und Satz 3 der Ziffer 3.1.2 Lüneburg können. Dies gilt für 3.1.2 07, Satz 7, 3.1.2 08, Satz 3, 3.1.3 02. Sie sind als 08 werden in die Begründung übernommen. Ziffer Hinweise zu kennzeichnen oder in die Begründung zu übernehmen. 3.1.3 02 wird so umformuliert, dass es ein Ziel der Raumordnung ergibt.

1.3.04 14 Amt für regionale Unternehmen und Privatpersonen unterfallen nicht der Bindungswirkung von Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Zielen der Raumordnung nach § 4 Abs. 1 ROG. Plansatz 1.1 03 Satz 1 ist vor Der angesprochene Satz 1 wird in einen Grundsatz Lüneburg diesem Hintergrund zu überprüfen und ggf. anzupassen bzw. eine umgewandelt. Begründungsergänzung vorzunehmen. 1.3.04 15 Amt für regionale Ziele der Raumordnung müssen hinreichend bestimmt oder bestimmbar sein. Die Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Ziele 1.1 02, 2.2.04, Satz 2 und 3.1.5 01 erscheinen vor diesem Hintergrund eher An den Zielen der Raumordnung wird festgehalten. Lüneburg unbestimmt, eine Aufnahme als Grundsatz der Raumordnung oder zumindest eine Eine klarstellende und präzisierende Ergänzung der klarstellende und präzisierende Ergänzung der Begründung dieser Ziele werden Begründung wird vorgenommen. für erforderlich erachtet. 1.3.04 16 Amt für regionale Es sollte zudem überprüft werden, ob Ziele, in denen unvollständige Aufzählungen Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung erfolgen (u.a. durch den Einschub „z.B.“) als hinreichend bestimmt und Die gewünschte Überarbeitung der genannten Ziele Lüneburg schlussabgewogen zu betrachten sind. Hier sollte einer vollständigen Aufzählung wurde vorgenommen. der Vorzug gegeben werden. Dies betrifft u.a. die Ziele 3.2.1 12, Satz 1 und 3.2.4 02, Satz 4.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 4 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 17 Amt für regionale Näher zu bestimmen sind außerdem die Begrifflichkeiten der „leistungsfähigen Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Ortslagen“ (2.1 10, Satz 2), des „mäßigen Sicherungsgrads“ (3.1.1 03, Satz 3), der Der Begriff „leistungsfähigen Ortslagen“ (2.1 10, Satz Lüneburg „bestimmte[n] Biotope“ (3.2.1 11 Satz 1) und des „ausreichende[n] Abstandes“ 2) wurde in der Begründung näher definiert, bei den (4.3.3 02, Satz 2). Begriffen „mäßigen Sicherungsgrads“ (3.1.1 03, Satz 3), „bestimmte[n] Biotope“ (3.2.1 11 Satz 1) und „ausreichende[n] Abstandes“ (4.3.3 02, Satz 2) wurden die nicht definierten Begriffe aus der Beschreibenden Darstellung gelöscht.

1.3.04 18 Amt für regionale Die Begründung zum RROP sollte noch einmal daraufhin überprüft werden, ob für Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung jeden in der beschreibenden Darstellung enthaltenen Plansatz eine hinreichende Die gewünschten Begründungsergänzungen wurden Lüneburg Begründung und Abwägung in der Begründung aufgenommen wurde. Eine vorgenommen. Begründungsergänzung ist erforderlich für folgende Plansätze: 1.1 16, Satz 6; 2.1 08, Sätze 3+4; 3.1.1 01, Satz 4; 3.1.5 02, Satz 2 (Aspekt Fachwerkhäuser); 3.2.1 07 Satz 3 (Aspekte Mehrfachnutzung, Abstimmung zwischen Planungsträgern); 3.2.1 11, Satz 5 (Aspekt Freiflächen in Waldgebieten); 3.2.2 01 (Aspekt Deckung des regionalen Bedarfs); 3.2.4 01, Satz 3; 3.2.4 08, Satz 2 (Aspekt der ökonomischen Vertretbarkeit); 4.1.3 01 (Aspekt Anschlussstellen); 4.1.3 04 Satz 3 (Aspekt Verkehrssicherheit); 4.2 01 Satz 1; 4.3.2 01, Satz 2; 4.3.3 03. 1.3.04 19 Amt für regionale Zur zeichnerischen Darstellung: Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Ziele und Grundsätze der Raumordnung müssen unterscheidbar sein, auch in der Die Planzeichen 1.3, 1.4, 1.5, 1.10 und 1.11 sowie Lüneburg zeichnerischen Darstellung. Für die Planzeichen 1.3 bis 1.11 ist der Zielcharakter 3.5 und 3.6 wurden in der Legende mit dem in der Legende klarzustellen, z.B. durch einen Klammerzusatz. Klammerzusatz (Z) ergänzt.

1.3.04 20 Amt für regionale Eine vollständige Prüfung des RROP-Entwurfs bleibt der Genehmigungsprüfung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesentwicklung vorbehalten, ich behalte mir daher die Mitteilung weiterer Änderungsbedarfe vor. Lüneburg

1.5.04 21 Bauernverband Zunächst bedanken wir uns für die Beteiligung im oben genannten Verfahren und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- begrüßen ausdrücklich die Anerkennung der Agrarwirtschaft als eines der sen e. V. räumlichen Leitbilder des Landkreises Uelzen mit Wachstumspotenzial. Aus landwirtschaftlicher Sicht möchten wir zum Entwurf 2016 wie folgt Stellung nehmen: 1.5.04 22 Bauernverband Insgesamt ist festzustellen, dass im neuen Entwurf des RROP eine Vielzahl von Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Vorschlägen konstruktiv umgesetzt wurden. sen e. V. Wir bitten Sie, die zuvor beschriebenen Anregungen abermals in ihre Überlegungen einfließen zu lassen und entsprechende Änderungen vorzunehmen. 1.1.1. 23 Gemeinde Unsere Stellungnahme vom 01.03.2015 wird gegenüber dem Entwurf 2016 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 05 aufrechterhalten. Die konkrete Abwägung zu beiden angesprochenen Punkten folgt in den folgenden Nummern.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 5 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.2. 24 Gemeinde Lüder Weitere Anregungen und Bedenken werden von Seiten der Gemeinde Lüder nicht Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 03 vorgebracht.

1.1.5 25 Gemeinde Zu den Berichterstattungen in der örtlichen Presse möchte ich mich distanzieren. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bienenbüttel Sie entspricht nicht dem tatsächlichen Sitzungsverlauf und ist aus dem Zusammenhang gerissen. Ich betone an dieser Stelle, dass die Zusammenarbeit in Sachen RROP mit den Kolleginnen und Kollegen hervorragend funktioniert (bspw. Infoveranstaltung mit Herrn Seeck etc.). 1.1.6 26 Hansestadt Uelzen Zu einigen der geplanten Änderungen und Ergänzungen der Zeichnerischen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Darstellung wurde bereits vorstehend eine Stellungnahme abgegeben, so dass sie Die Hinweise zur Zeichnerischen Darstellung wurden hier z.T. nicht mehr aufgeführt werden. in diesen Fällen in der vorstehenden Stellungnahme mit abgewogen.

1.1.6 27 Hansestadt Uelzen Aus Sicht der Hansestadt Uelzen ist die Schreibweise Stadt Uelzen auf Hansestadt Dem Einwand wird gefolgt Uelzen anzupassen.

1.2.2 28 Landkreis Gifhorn Die Träger öffentlicher Belange des Landkreises Gifhorn haben zu den vorgelegten Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Entwurfsunterlagen aus Sicht ihrer Aufgabenbereiche keine Bedenken oder Hinweise zu geben.

1.2.6 29 Altmarkkreis Raumordnung: Die Aufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Salzwedel (RROP) Landkreis Uelzen - Entwurf 2016 ist grundsätzlich zu begrüßen, weil hierdurch die zentralen Grundlagen der räumlichen Gesamtplanung für das Kreisgebiet auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Aus Sicht der Raumordnung des Altmarkkreises Salzwedel bestehen gegen den Entwurf des RROP keine Bedenken. 1.2.6 30 Altmarkkreis Hinweis: Ich bitte darum, den angrenzenden Altmarkkreis Salzwedel in der Dem Einwand wird gefolgt Salzwedel zeichnerischen Darstellung auch entsprechend zu bezeichnen. Somit ist eine Die gewünschte Ergänzung wird vorgenommen. gleichwertige Bezeichnung gegenüber den anderen Nachbarkreisen gegeben.

1.3.11 31 Niedersächsisches Im erneuten Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung des Regionalen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Forstamt Oerrel Raumordnungsprogramms für den Landkreis Uelzen – Entwurf 2016 – wird im Rahmen der Beteiligung der TÖB auf eine ausführliche Stellungnahme verzichtet.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 6 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.01 32 Industrie- und Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 20. März 2017, mit dem Sie der IHK Lüneburg- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Handelskammer Wolfsburg Gelegenheit geben, zur Änderung und Neuaufstellung des RROP für den Landkreis Uelzen erneut Stellung zu nehmen. Die IHK begrüßt, dass der Landkreis Uelzen die Belange der Wirtschaft in vielen Bereichen berücksichtigt und damit dazu beiträgt, die zukünftige Entwicklung der Region zu fördern. Dennoch möchten wir grundsätzlich unsere Stellungnahme vom 26. Februar 2015 aufrechterhalten und um Berücksichtigung der darin vorgebrachten Hinweise bitten. Dies gilt insbesondere für folgende Punkte: 1.6.13 33 DB Immobilien Die DB AG, DB Immobilien, als von der DB Netz AG und DB Energie GmbH Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen bevollmächtigtes Unternehmen, übersendet Ihnen hiermit folgende Gesamtstellungnahme der Träger öffentlicher Belange zum o. g. Verfahren.

1.5.06 34 NABU Uelzen e. V. Die Aussagen unserer Stellungnahme vom 01.03.2016 für die nicht gegenüber Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen dem Entwurf 2015 veränderten Regelungen des aktuellen Entwurfs behalten wir aufrecht! Teilweise werden wir auf die erfolgte Abwägung im Einzelfall dort eingehen, wo sich diese aus unserer Sicht als nicht sachgerecht oder nicht begründet darstellt. Die Stellungnahme senden wir nachrichtlich auch an den NABU Landesverband. 1.5.06 35 NABU Uelzen e. V. Räumliches Leitbild Dem Einwand wird nicht gefolgt Unter 1. sind zusätzlich die naturnahen Landschaftsteile sowie großflächig Die vorgeschlagene Ergänzung wird nicht unzerschnittene und störungsfreie Räume als Grundlage für die genannten vorgenommen, da eine Begründung für die Potentiale zu nennen. gewünschte Ergänzung fehlt. Auch sollen unter 1. nur wirtschaftliche Potentiale angeführt werden.

1.5.06 36 NABU Uelzen e. V. Zu 3.: Neben dem Fließgewässersystem sind die großflächigen Wälder und Dem Einwand wird nicht gefolgt strukturreichen Agrarlandschaften sowie besonders die Berücksichtigung deren Der Landkreis bleibt bei seiner Entscheidung, wie sie Verknüpfungen mit den angrenzenden Planungsräumen zur Schaffung eines in der Nummer 22 der Synopse zum 1. Biotopverbundes als wesentliche Elemente der Freiräume zu nennen! Entgegen Beteiligungsverfahren der Öffentlichen Stellen der Aussage in der Abwägung zu den Stellungnahmen zum Entwurf des RROP getroffen wurde, da sich weder rechtlich noch sachlich 2015 (im Folgenden "Abwägung" genannt) sind diese nicht einfach unter eine Änderung ergeben hat. Die großflächigen Wälder "Freiräume" zu subsummieren, weil hierbei die Qualität des Freiraumes außer Acht und strukturreichen Agrarlandschaften werden gelassen wird! deshalb nicht in das Leitbild aufgenommen.

454, 37 § 10 Abs. 4 Satz 1 NROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Der Beregnungsverband Hohnstorf und die Jagdgenossenschaft Hohnstorf sind § 10 Abs. 4 Satz 1 NROG bezieht sich auf 465, offensichtlich nicht oder nur durch den übergeordneten Kreisverband einbezogen Raumordnungsverfahren und nicht auf die 486 worden. Dadurch sind in diesem, weithin betroffenen Bereich, wichtige Punkte Regionalplanung. Das Beteiligungsverfahren für offensichtlich nicht in das RROP eingeflossen. RROP ist in § 3 Abs. 2 und Abs. 3 NROG geregelt. Der Beregnungsverband Hohnstorf und die Jagdgenossenschaft Hohnstorf hätten ihre Belange im Rahmen der öffentlichen Auslegung vorbringen können.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 7 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

454, 38 § 17 Abs. 1 NROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Hieraus ergibt sich einmal mehr die Verbindlichkeit des RROP für Die angeführten Fehler werden nicht gesehen. Das 465, Bauleitplanungen etc. Insofern sind überschlägige Prüfungen, fehlende UVP oder RROP wurde ordnungsgemäß auf Grundlage des 486 bloße Übernahme der Kartierung von Rohstoffvorkommen ohne weitere ROG und NROG erstellt. Eignungsprüfung des Gebietes nicht akzeptabel. Ziffer 1.1 Entwicklung der räumlichen Struktur des Landes 1.3.14 39 Landwirtschaftskam S. 2, 1.1 06: bitte ergänzen um „…werden, wenn eine heutigen Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Wohnansprüchen genügende Qualität dadurch erreicht werden kann.“ Die Beschreibende Darstellung wird in diesem Punkt nicht geändert, weil dadurch der Grundsatz unnötig eingeschränkt wird, was vom Landkreis nicht gewünscht wird. In der Begründung wird auf die Qualitätsverbesserung des Wohnkomforts durch eine Sanierung des Gebäudebestandes ausführlich eingegangen.

1.3.04 40 Amt für regionale Für problematisch hält das MI jedoch die als Ziel der Raumordnung unter Abschnitt Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung 1.1 Ziffer 03 Satz 5 des Entwurfs vorgesehene Einrichtung von gemeindlichen Im Rahmen der Abwägung hat die kommunale Lüneburg Wohnungsmarktbeobachtungen. Bei diesem Ziel handelt es sich nicht um eine Planungshoheit große Bedeutung und wird planerische Vorgabe, was nach § 3 ROG allein Inhalt einer Raumordnungsplanung angemessen gewürdigt. Die Planungshoheit der sein kann, sondern um eine Aufgabenzuweisung an die Gemeinden. Es mangelt Städte und Gemeinden nach Art. 28 GG ist jedoch auf damit an der Befugnis zu einem derart weitgehenden Eingriff in die kommunale Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft Selbstverwaltung der Gemeinden des Landkreises. beschränkt und unterliegt insoweit zulässiger Weise Grenzen, wenn überörtliche, regional bedeutsame Erwägungen dies erfordern. Dies ist hier mit der Bewältigung des demografischen Wandels im Landkreis Uelzen gegeben. Das im RROP festgelegte Ziel der Raumordnung lässt den nachfolgenden Planungsebenen einen hinreichenden Entscheidungsspielraum, z.B. hinsichtlich der Art und Weise der Wohnungsmarktbeobachtung. Die Planungshoheit der Kommunen ist hinreichend gewahrt. Um jedoch den Bedenken des MI Rechnung zu tragen, erfolgt eine Differenzierung in Ziel der Raumordnung (regionale Wohnungsmarktbeobachtung) und Grundsatz der Raumordnung (gemeindliche Wohnungsmarktbeobachtung).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 8 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 41 Amt für regionale Gleiches gilt auch für die unter dem gleichen Abschnitt in Ziffer 05 Satz 2 als Ziel Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung der Raumordnung vorgegebene Herstellung einer flächendeckenden Einen Eingriff in die kommunale Planungshoheit wird Lüneburg Breitbandversorgung. Raumordnerische Planung kann nur eine Vorgabe sein, die nicht gesehen. Durch dieses Ziel der Raumordnung (bauleit-)planerischen Grundlagen für eine flächendeckende Breitbandversorgung bindet sich der Landkreis selbst und nicht Dritte. So herzustellen, nicht dagegen die Herstellung der Anlagen selbst. Letzteres ergibt führt die Begründung zu Ziffer 1.1 05 Satz 2 aus: Der sich jedoch aus dem Wortlaut dieses Entwurfsinhalts. Landkreis Uelzen wird – vorbehaltlich der Diese beiden Entwurfsinhalte sind daher zu überarbeiten. notwendigen Zuschüsse von Bund und Land - als erster Landkreis in Niedersachsen ein flächendeckendes eigenes Glasfasernetz erstellen lassen, mit dem alle Gebäude in den unterversorgten Gebieten angebunden werden.

1.3.04 42 Amt für regionale zu 1.1 07: Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung In der Abwägungssynopse wird ausgeführt, dass dieser Plansatz aufgrund der Die Abwägungssynopse ist insoweit fehlerhaft, dass Lüneburg aktuellen Situation gestrichen wird, er ist jedoch weiter in der beschreibenden der Plansatz nicht wie beschrieben gestrichen wurde. Darstellung enthalten. Soll dieser Plansatz im RROP verbleiben, sollte wegen Er soll jedoch auch aufgrund aktueller Entwicklungen fehlender Zuständigkeit des Landkreises für dieses Areal eine Umformulierung als Ziel der Raumordnung erhalten bleiben, da das zum Grundsatz erfolgen. Gelände wegen seiner Lage und Größe für den Planungsraum von regionaler Bedeutung ist.

1.1.5 43 Gemeinde 1) RROP 1.1, zu Ziffer 02 (Abwägungsnummer 38): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Nach wie vor wird die im RROP dargestellte Entwicklung der Einwohnerzahlen aus Neuere, amtliche Daten auf Gemeindeebene liegen Sicht der Einheitsgemeinde Bienenbüttel für unzureichend erachtet. Es wird dem Landkreis nicht vor. Daher werden die Daten empfohlen, hier auf aktuelleres Datenmaterial zurückzugreifen. weiterhin benutzt, um einen Trend, den auch die Gemeinde Bienenbüttel treffen wird, aufzuzeigen.

1.1.6 44 Hansestadt Uelzen Die Zielfestlegung 1.1 03, dass eine regionale und gemeindliche Dem Einwand wird gefolgt Wohnungsmarktbeobachtung als Grundlage einzurichten ist, ist beibehalten Das im RROP Entwurf 2016 festgelegte Ziel zur worden. Der Aufwand für eine derartige laufende Wohnungsmarktbeobachtung Wohnungsmarktbeobachtung wurde im aktuellen muss aus Sicht der Hansestadt Uelzen überschaubar bleiben. Daher hält die Entwurf auf gemeindlicher Ebene in einen Grundsatz Hansestadt Ihre Stellungnahme hierzu aufrecht, dass die Zielfestlegung in einen abgeschwächt. Grundsatz der Raumordnung abgeändert werden sollte. Der Hinweis zu den weiteren Zielen und Grundsätzen Die weiteren Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung wird zur Kenntnis genommen. 2015 übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 9 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 45 NABU Uelzen e. V. 12: Das Ziel ist zu begrüßen. Es fußt auf einer interessanten, vielfältigen und Dem Einwand wird nicht gefolgt unzerschnittenen Landschaft und bedarf für die landschaftsbezogenen Aktivitäten Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 eine naturverträgliche Infrastruktur. Gegen dieses Ziel sind dagegen erfolgte unter der laufenden Nummer 55 der Synopse Verkehrsprojekte gerichtet, die insbesondere den Transitverkehr durch den der Abwägung zum 1. Beteiligungsverfahren der Landkreis fördern (A 39) und dem Landkreis Uelzen selbst eher Schaden als Öffentlichen Stellen zur ersten Auslegung. An der nutzen. Dies gilt sofern nicht planerisch Korridore und Flächen im Entwurf des Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich Plans entwickelt werden, die die absehbaren Beeinträchtigungen kompensieren noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ein können, oder insgesamt zu einer Verbesserung beitragen. (Ein Ausbau der B 4 Widerspruch zwischen der angestrebten Art des wird vom NABU ausdrücklich befürwortet!). Tourismus und der A 39 wird gesamträumlich nicht Antwort auf die Abwägung: Die verkehrliche Erreichbarkeit ist auch jetzt bereits gesehen. sehr gut (Fernstraßen, Bahnverbindung). Durch eine Autobahn gehen dagegen wertvolle Erholungsräume, unzerschnittene Gebiete und naturschutzfachlich hoch schützenswerte Bereiche in großem Stil verloren! Ziffer 1.2 Einbindung in die norddeutsche und europäische Entwicklung 1.1.6 46 Hansestadt Uelzen Die Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Eine Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

Ziffer 2.1 Entwicklung der Siedlungsstruktur 1.8.1 47 Zweckverband Allgemeine gesundheitliche Belange der derzeitigen Wohnbevölkerung sind, Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gesundheitsamt soweit zurzeit planungsrelevant, im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Bezüglich des Hinweises zur weiteren Bauleitplanung Landkreis Uelzen, Entwurf 2016 in Betracht gezogen. der Gemeinden wird ergänzend bemerkt, dass falls Die vorgestellten Aufstellungen und Planungen bezüglich Schutz und Erhalt von keine Bauleitplanung erfolgt, die Einhaltung der Richt- Umwelt, Natur, Wasser, Luft, Boden und Energie sind aus siedlungs- und und Grenzwerte durch das psychosozialhygienischer Sicht auch Maßnahmen zum dauerhaft vorbeugenden immissionsschutzrechtliche Zulassungsverfahren für Gesundheitsschutz. WEA sichergestellt wird. Für die ausgewiesenen Vorranggebiete Windenergienutzung sind aus vorsorgendem Gesundheitsschutz in der weiteren Bauleitplanung die Richt- und Grenzwerte zu Siedlungsgebieten, schutzwürdigen Lebens- und Erholungsräumen sowie insbesondere Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kliniken, Altenpflegeheime, Schulen) anhand der einwirkenden Geräuschimmissionen sowie des Schattenwurfs und der Lichtreflexe (gem. BImSchG, TA-Lärm in der derzeit gültigen Fassung) einzuhalten. Aus Sicht des Gesundheitsamtes besteht gegen die vorliegende Planung zurzeit keine Bedenken. 1.3.13 48 Staatl. Gegen den Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Landkreis Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gewerbeaufsichtsa Uelzen bestehen aus Sicht der von mir zu vertretenden Belange des mt Lüneburg anlagenbezogenen Immissionsschutzes keine Bedenken.

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1.3.14 49 Landwirtschaftskam S. 8 2.1 07: bitte abändern zu „…für den Naturraum und deren landwirtschaftliche Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Bedeutung gering sind.“ Der Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor der planerischen Inanspruchnahme ist bereits in § 1 a Abs. 2 Satz 2 BauGB ausreichend sichergestellt. Daher bleibt das Ziel unverändert bestehen.

1.3.04 50 Amt für regionale zu 2.1.02: Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung In der Begründung ist abschließend aufzuführen, welche Ortsteile den in der Die beanstandeten Sätze werden gestrichen. Lüneburg beschreibenden Darstellung festgelegten Standorten mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung zugeordnet sind, da Ziele der Raumordnung hinreichend bestimmt sein müssen. Die zwei Sätze („Die Aufzählung... ist nicht als abschließend zu betrachten.“) sind aus Gründen der Bestimmtheit ebenfalls zu streichen. 1.5.04 51 Bauernverband 1. Innenentwicklung Siedlungsstruktur 2.1 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Die geplante Entwicklung der Siedlungsstruktur mit einer vorzugsweisen Da die Ausweisung neuer Gewerbegebiet auch zur sen e. V. Beanspruchung des Innenbereichs nehmen wir positiv zur Kenntnis. Aufgrund der Siedlungsentwicklung gehört, ist hier auch im Sinne anstehenden lnfrastrukturprojekte (A 39, Bahntrasse) sowie einer Vielzahl von von Ziffer 2.1 01 Satz 1 des RROP der Naturschutzgebieten mit bereits bestehenden Bewirtschaftungseinschränkungen, Innenentwicklung der Vorzug zu geben. ist weiterer Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen zu vermeiden und der Außenbereich möglichst zu schonen. Dies sollte auch für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete gelten. 1.1.1. 52 Gemeinde Zu der vom Landkreis zum RROP -Kapitel 2.1 bezüglich unserer Anträge Dem Einwand wird nicht gefolgt 05 Himbergen vorgenommenen Abwägung nehmen wir wie folgt Stellung: Eine Abwägung hat stattgefunden. Der Landkreis Ziff. 02 (Abwägung Nr. 59) verbleibt bei seiner Auffassung, dass die von der Der Landkreis stellt ohne nähere Begründung lapidar fest, dem Erholungsraum Gemeinde in der Stellungnahme vom 01.03.2015 (1. Himbergen könne nur lokale Bedeutung zugesprochen werden. Diese Feststellung Beteiligungsverfahren) angesprochenen lässt jede Auseinandersetzung mit unseren Argumenten vermissen. Insoweit fehlt Infrastruktureinrichtungen nur eine lokale Bedeutung es an der erforderlichen Abwägung. besitzen. Weder sind der Bauleitplanung der Gemeinde Elemente einer Erholungsplanung zu entnehmen, noch liegt ein Erholungskonzept vor.

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1.1.1. 53 Gemeinde Ziff. 06 (Abwägung Nr. 50) Dem Einwand wird nicht gefolgt 05 Himbergen Wir halten daran fest, dass auch Himbergen einen Bedeutungsüberschuss für die Der Landkreis hält an seiner unter der Nr. 60 der Nahversorgung hat, weil traditionell weite Teile der benachbarten Gemeinden Synopse der öffentlichen Stellen zum 1. , Weste und Römstedt mit versorgt werden. Deshalb darf u. E. nicht nur auf Beteiligungsverfahren formulierten Abwägung fest. die Bevölkerungszahl der Gemeinde Himbergen abzustellen sein, sondern auch Die vorgetragenen Argumente führen zu keinem auf die der Nachbargemeinden. Somit dürfte sich eine ähnlich hohe anderen Ergebnis. Gerade im ländlichen Raum ist Bevölkerungszahl ergeben, wie für die Standorte , Wieren und , eine Konzentration der zentralen Einrichtungen auf denen der Landkreis einen Bedeutungsüberschuss zubilligt. wenige geeignete Standorte unverzichtbar. Wie sich die Bevölkerungszahl entwickelt, ist schwer vorhersehbar. Allein für Himbergen auf einen wesentlichen Rückgang bis zum Jahre 2030 abzustellen, dürfte unzutreffend sein. Auch die Bevölkerung der oben genannten 3 Standorte dürfte vergleichbar abnehmen. Eine regionalplanerisch unerwünschte Konkurrenz zum 10 km entfernten Grundzentrum Bad ist nicht zu befürchten. Der Standort Himbergen versorgt - wie Wriedel im Westen - lediglich den östlichen Teil der Samtgemeinde bis zu den Landkreisgrenzen Lüchow-Dannenberg bzw. Lüneburg. Dieser Bereich, der seit Jahrhunderten etwa dem Zuschnitt des Kirchspiels entspricht, zeichnet sich seit langem auch dadurch aus, dass die Kommunen Himbergen, Weste, Römstedt und Stoetze im Bereich der Elementarerziehung erfolgreich kooperieren; das ist regionalplanerisch besonders gewünscht. Die verkehrliche Anbindung mag im Augenblick noch durchschnittlich sein. Die Neuordnung des ÖPNV hat jedoch zum Beispiel mit der direkten Verbindung Uelzen-Himbergen Verbesserungen gebracht und wird sich mit der Anbindung an den HVV und dem Bau der A 39 weiter verbessern. 1.1.2. 54 Gemeinde Lüder Es wird auf die besondere und herausragende Bedeutung des Gewerbegebietes Dem Einwand wird nicht gefolgt 03 im Ortsteil Reinstorf hingewiesen, insofern dürfen keine Hindernisse für eine Die gewünschte Ergänzung erfolgt nicht. In der bauliche Ausdehnung bzw. Erweiterung der dort anliegenden Betriebe Begründung zu Ziffer 2.1 05 wird bereits allgemein entgegenstehen; dieses ist an entsprechenden Stellen im neu aufzustellenden ausgeführt: Durch die Festlegung der Zentralen Orte RROP mit aufzunehmen. und der Schwerpunktaufgaben wird die Möglichkeit der Gemeinden, in kommunaler Verantwortung auch außerhalb der Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten Gewerbeflächenausweisungen vorzunehmen, nicht berührt.

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1.1.6 55 Hansestadt Uelzen Die Zielfestlegung 2.1 08, dass die Hansestadt Uelzen besonders geeignet ist für Dem Einwand wird nicht gefolgt die Ansiedlung von Gewerbebetrieben mit einem großen Flächenbedarf bzw. mit Die im Entwurf 2016 des RROP vorgenommene einem höheren Störgrad (Industriebetriebe), ist in einen Grundsatz der textliche Veränderung der Ziffer 2.1 08 Satz 2 hat Raumordnung geändert worden. Das Ziel der Entwurfsfassung 2015 wurde ohne allein rechtliche Gründe. Adressat für ein Ziel der weitere Erläuterung in einen Grundsatz geändert. Dies ist aus Sicht der Raumordnung können nicht private Gewerbebetriebe Hansestadt nicht akzeptabel. Ziel muss weiterhin sein, dass Gewerbebetriebe mit sein. Auch darf sich ein Ziel der Raumordnung nicht einem großen als Aufgabenzuweisung an eine Gemeinde darstellen. Flächenbedarf bzw. mit einem höheren Störgrad (Industriebetriebe) in der Daher wurde der o. a. Satz von einem Ziel in einen Hansestadt Uelzen anzusiedeln sind. Eine Ansiedlung derartiger Betriebe in den Grundsatz der Raumordnung umformuliert. Grundzentren und dem Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion muss auch weiterhin die Ausnahme sein und darf nur unter bestimmten Voraussetzungen und Standortbedingungen zulässig sein. Aus Sicht der Hansestadt kann z.B. eine derartige Voraussetzung sein, dass sich ein ortsansässiger Betrieb am Standort des Grundzentrums erweitert oder dass ein Betrieb auf bestimmte Standortvoraussetzung eines Grundzentrums angewiesen ist. Die weiteren Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen. Ziffer 2.2 Entwicklung der Zentralen Orte 1.1.1. 56 Stadt Bad Bevensen zu 2.2 02 Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Aus Sicht der Stadt sollte die Aussage zur Versorgung der Bevölkerung mit Dieser Grundsatz der Raumordnung ist nur Sportanlagen dahingehend ergänzt werden, dass zu den Sportanlagen auch die verständlich in Verbindung mit dem vorherigen Ziel Freibäder gehören. der Raumordnung in Ziffer 2.2 01 (neu). Nach Satz 1 sind grundsätzlich alle Einrichtungen der öffentlichen und privaten Daseinsvorsorge zu sichern. Die Sätze 2 und 3 der Ziffer formulieren zulässige Abweichungen. Der Grundsatz in 2.2 02 (neu) hat auch seinen Schwerpunkt nicht vorrangig in dem Erhalt von einzelnen Standorten, sondern eher in der Sicherung einer angemessenen Entfernung zwischen den Einrichtungen. Die bestehenden Freibäder sollten erhalten bleiben, jedoch kann hier aufgrund der hohen Unterhaltungskosten nicht die angemessene Entfernung gefordert werden. Dies wurde bereits in der Begründung deutlich gemacht.

1.1.1. 57 Stadt Bad Bevensen zu 2.2 06: Als Grundsatz der Raumordnung ist vorgesehen, das kulturelle und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 02 museale Angebot in den zentralen Orten zu erhalten. Die Stadt nimmt erfreut zur Kenntnis, dass auch der Erhalt der Bibliotheken in den Grundzentren bei der Raumordnungsplanung Berücksichtigung gefunden hat.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 13 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.1. 58 Stadt Bad Bevensen zu 2.2 09: Die Ausweisung Bad Bevensens als "Grundzentrum mit mittelzentraler Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Teilfunktion in den Aufgabenbereichen Tourismus (früher: Fremdenverkehr), Auch für den Landkreis ist es bedauerlich, dass er Erholung, Gesundheit und Kultur" und die daraus resultierende raumordnerische nicht mehr zu den bisherigen Absprachen stehen Absicherung ist seit vielen Jahren immer wieder von der Stadt gefordert worden. kann, denn die Genehmigungsbehörde, das ArL Bereits seit 1992 hatte die Stadt wiederholt im Rahmen von diversen Verfahren zur Lüneburg, hat nach Rücksprache mit der Obersten Neuaufstellung bzw. Änderung des Landesraumordnungsprogrammes (LROP), Landesplanungsbehörde deutlich zum Ausdruck sogar mit Unterstützung des Landkreises Uelzen, beantragt, neben der Stadt gebracht, dass die mittelzentralen Teilfunktionen Uelzen zum 2. Mittelzentrum im Landkreis aufgestuft zu werden. Tourismus und Erholung nicht mehr vergeben werden Nachdem endlich durch das LROP 2008 zumindest die Möglichkeit, Orten eine dürfen. mittelzentrale Teilfunktion zuweisen zu können, geschaffen wurde, war es dem Anstelle dessen bestehen nach Auffassung des ArL Landkreis im Rahmen seines regionalen Raumordnungsprogrammes möglich, die die eigenständigen Planzeichen Standort mit der Stadt Bad Bevensen als "Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion" besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung und auszuweisen. Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe In einem sich daran anschließenden, jahrelang andauernden und intensiven Tourismus. Diese ersetzen die noch im Entwurf 2015 Abstimmungsprozess zwischen den Städten Uelzen und Bad Bevensen sowie dem vergebenen mittelzentralen Teilfunktionen. Nach Landkreis Uelzen konnte endlich im Jahre 2010 eine für alle Seiten akzeptable und Auffassung des ArL sollen nach dem Grundsatz der einvernehmliche Lösung (= Übernahme mittelzentraler Teilfunktionen in den Normenklarheit mittelzentrale Teilfunktionen auf Aufgabenbereichen Fremdenverkehr, Erholung, Gesundheit und Kultur) gefunden solche Funktionen begrenzt bleiben, für die nicht werden. bereits andere Signaturen im RROP Anwendung Als Ergebnis daraus hatte der Landkreis diese Lösung, wie von ihm zugesagt, in finden können. Bad Bevensen ist ausweislich der das Verfahren zur Änderung und Fortschreibung des RROP 2000 (Entwurf 2011) Zeichnerischen Darstellung bereits als „Standort aufgenommen und darin Bad Bevensen entsprechend ausgewiesen. besondere Entwicklungsaufgabe Erholung“ und Dieses Verfahren wurde jedoch vom Landkreis Uelzen nicht zu Ende geführt, „Standort besondere Entwicklungsaufgabe sondern musste aufgehoben und in ein Neuaufstellungsverfahren des RROP Tourismus“ festgelegt. Die Ansiedlung neuer oder zusammengeführt werden. Aber auch in dieses wurden die zuvor abgestimmten Erweiterung bestehender Angebote in den o.g. Inhalte übertragen. Entwicklungsaufgaben ist durch die Festlegung dieser Selbst noch im RROP - Entwurf 2015 war Bad Bevensen entsprechend besonderen Entwicklungsaufgaben bereits ausgewiesen, bevor nun mit dem Entwurf 2016 seitens des Landkreises Uelzen abgedeckt. Eine Normierung gleichlautender eine Abkehr von bisherigen Argumentationen, Zusagen und interkommunalen mittelzentraler Teilfunktionen sei daher entbehrlich. Abstimmungen dahingehend erfolgen soll, dass die "mittelzentrale Teilfunktion" nur Aus Sicht des Landkreises ist dies eher ein formales noch für die Aufgabenbereiche Gesundheit und Kultur, nicht aber mehr für als ein inhaltliches Problem, denn der Standort Bad Tourismus und Erholung (nur noch besondere Entwicklungsaufgaben) zugewiesen Bevensen verliert durch die Nichterwähnung der werden soll. mittelzentralen Teilfunktionen Erholung und Es ist nicht nachvollziehbar, dass Bad Bevensen mit seiner herausragenden Tourismus keine ihm übertragenen Aufgaben. Die Fremdenverkehrsbedeutung als eines der größten staatlich anerkannten Leuchtturmfunktion des Standortes Bad Bevensen Mineralheilbäder Niedersachsens und damit als überregional bekannter wird durch die übertragenen besonderen Kompetenzträger in diesem Bereich, als Kur- und Fremdenverkehrsort und als der Entwicklungsaufgaben weiterhin deutlich. Der "touristische Leuchtturm" des Landkreises Uelzen ausgerechnet bei diesen Landkreis ist nicht gewillt, der Genehmigungsbehörde Aufgabenbereichen abgewertet und keine mittelzentrale Teilfunktion (obwohl das ein RROP vorzulegen, welches in diesem Punkt nicht Einverständnis des Mittelzentrums Uelzen vorliegt) mehr zugewiesen werden soll. genehmigungsfähig ist. Für die Stadt Bad Bevensen ist es aus den genannten Gründen daher unabdingbar, dass zusätzlich zu den Aufgabenbereichen Gesundheit und Kultur auch für die Aufgabenbereiche Tourismus und Erholung die bereits vereinbarte

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und vom Landkreis Uelzen zugesagte Zuweisung der mittelzentralen Teilfunktion erfolgt. Nur mit dieser Ausweisung wird die aktuell und auch mittelfristig richtige Positionierung im Gefüge der zentralen Orte im RROP manifestiert. Ferner wird insbesondere mit dieser Einstufung ein wesentlicher, aber auch nachhaltiger Beitrag zur Positionierung auf dem durch massive Angebotsexpansion umkämpften Markt geleistet und damit ein weiterer wichtiger Eckpfeiler für ein erfolgreiches Bestehen im Wettbewerb gesetzt. Die Stadt Bad Bevensen geht daher davon aus, dass der Landkreis Uelzen nun auch zu den bisherigen Absprachen steht! 1.3.14 59 Landwirtschaftskam S. 10 2. 06: Bitte ergänzen um „…werden. Für die kleinen Orte bzw. zentrale Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Orte ohne eigene Bibliothek soll die ortsnahe Versorgung durch den Bücherbus Aufgrund des fehlendes Raum(ordnungs)bezugs ist erhalten werden.“ die gewünschte Ergänzung nicht möglich. Ferner unterfallen Unternehmen und Privatpersonen nicht der Bindungswirkung von Zielen und Grundsätzen der Raumordnung nach § 4 ROG.

1.1.5 60 Gemeinde 2) RROP 2.2, zu Ziffer 01, Satz 4 (Abwägungsnummer 96): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Abwägung und in der Begründung des RROP eingehende An den durch Ziffer 2.2 08 Satz 4 festgelegten Verpflichtungsbereiche entsprechen nicht der Lebenswirklichkeit in der Verflechtungsbereich des Mittelzentrums Uelzen wird Einheitsgemeinde. Darüber hinaus weisen die Gremien der Einheitsgemeinde festgehalten. Dieser Verflechtungsbereich stellt den Bienenbüttel daraufhin, dass der Ortsteil Niendorf ebenfalls bis in die 1970er Planzustand dar. Die derzeitige Wirklichkeit kann und Jahre zum Landkreis Lüneburg gehörte. darf hiervon abweichen.

1.1.5 61 Gemeinde 3) RROP 2.2, zu Ziffer 03, Satz 2 (Abwägungsnummer 97): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel unterstreicht, dass sich ihre ursprüngliche Die Siedlungsentwicklung wird durch die Festlegung Einwendung einzig und allein auf die Siedlungsentwicklung bezog und hierbei die eines zentralen Siedlungsgebiet nicht tangiert. Daher Ortsteile Wichmannsburg, Hohenbostel und Steddorf in das Gebiet des Kernortes wird auch in der Begründung zu Ziffer 2.2 10 Satz 2 Bienenbüttel einbezogen werden müssen. ausgeführt: Die allgemeine Siedlungsentwicklung (z.B. Wohnbauflächenausweisung) wird durch die Festlegung der oben angeführten zentralen Siedlungsgebiete regionalplanerisch nicht vorgegeben.

1.1.5 62 Gemeinde 4) RROP 2.2, zu Ziffer 04 (Abwägungsnummer 98): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Abwägung und in der Begründung des RROP eingehende Gemäß Ziffer 2.2 03 Satz 8 des LROP ist der Verpflichtungsbereiche entsprechen nicht der grundzentrale Verflechtungsbereich eines Zentralen Lebenswirklichkeit in der Einheitsgemeinde. Ortes das jeweilige Gemeinde- oder das Samtgemeindegebiet. Von dieser verbindlichen, als Ziel der Raumordnung formulierten Vorgabe des LROP, ist keine Abweichung möglich und zulässig.

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1.1.5 63 Gemeinde 5) RROP 2.2, zu Ziffer 05, Satz 2 (Abwägungsnummer 99): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel ändert ihre Einwendung dahingehend ab, dass Durch Ziffer 2.2 12 Satz 3 wird der gewünschten eine planvolle Siedlungsentwicklung auch außerhalb des Grundzentrums planvollen Siedlungsentwicklung bereits Rechnung Bienenbüttel möglich sein muss/sollte. getragen.

1.1.6 64 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Die Änderung der Zielfestlegung 2.2 09 , dass das Grundzentrum Bad Bevensen zusätzlich zu den Entwicklungsaufgaben Tourismus und Erholung die mittelzentralen Teilfunktion für die Bereiche Gesundheit und Kultur zugewiesen bekommt, entspricht im Wesentlichen der gemeinsamen Vereinbarung. Eine erneute Überprüfung der weiteren Ziele und Grundsätze hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen. 1.1.6 65 Hansestadt Uelzen Die politischen Gremien der Hansestadt Uelzen haben beschlossen, dass Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen geeignete Ortsteile hinsichtlich der Wohnbebauung weiterhin entwicklungsfähig bleiben müssen. Dies ist aus Sicht der Verwaltung durch die folgenden geplanten Regelungen des RROP gewährleistet: • Zeichnerische Darstellung: Die Entwurfsfassung des RROP 2016 berücksichtigt alle im Flächennutzungsplan 2000 dargestellten Wohnbauflächen. • Die Zielformulierung 2.2 12 der Beschreibende Darstellung führt aus, dass die vorhandene Struktur der Zentralen Orte zu erhalten und weiter zu entwickeln ist. Die Siedlungsentwicklung ist auf der Grundlage interkommunaler Kooperationen noch stärker als bisher auf die Zentralen Orte zu konzentrieren. Dies ermöglicht gleichwohl eine bedarfsgerechte Siedlungsentwicklung im Rahmen der Eigenentwicklung außerhalb der zentralen Standorte, deren Entwicklung in der Summe aber nicht zu Lasten der Funktion des Zentralen Standortes gehen darf. Die Zielformulierung wird durch den Grundsatz ergänzt, dass eine ausreichende infrastrukturelle Ausstattung die vorrangige Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Wohnstätten im Rahmen der Eigenentwicklung sein soll. Ziffer 2.3 Entwickung der Versorgungsstrukturen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 16 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 66 Hansestadt Uelzen Die Streichung der Zielformulierung 2.3 01 Satz 2 ist aus Sicht der Hansestadt Dem Einwand wird nicht gefolgt Uelzen kritisch zu beurteilen. Die Zielformulierung der Entwurfsfassung 2015 hat Die hervorgehobene Stellung der Hansestadt Uelzen die Position und Aufgaben des Mittelzentrums Uelzens eindeutig klargestellt und für die Entwicklung der Versorgungsstrukturen des gestärkt. Einzelhandels wird bereits durch die abschließenden Dass der Landkreis aufgrund der neuen, fein ausdifferenzierten Regelung des Regelungen des LROP in Ziffer 2.2 und 2.3 deutlich. LROP 2017 zur Steuerung neuer Einzelhandelsgroßprojekte die Zielformulierung Einer gewünschten Klarstellung bedarf es daher nicht. gestrichen und somit auf ein eigenständiges regionales Ziel der Raumordnung zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels verzichtet hat, ist sehr bedauerlich. Wünschenswert wäre weiterhin aus Sicht der Hansestadt eine eindeutige Klarstellung im Sinne der Zielformulierung 2.3 01 Satz 2 der Entwurfsfassung 2015, wobei anerkannt wird, dass die Regelungen im LROP hinsichtlich der Zulässigkeit von Einzelhandelsgroßprojekten sehr umfangreich und deutlich sind. 1.5.01 67 Industrie- und Im vorliegenden Satzungsentwurf des RROP 2016 für den Landkreis Uelzen Dem Einwand wird nicht gefolgt Handelskammer werden zwar die Regelungen des LROP Entwurfs 2016 in der linken Spalte Eine Regelung im RROP, dass EGP die Ziele des aufgeführt. Zur Klarstellung wäre es unseres Erachtens aber wünschenswert, LROP zu beachten haben, wäre ein Regelungsinhalt wenn der Landkreis Uelzen in der rechten Spalte zumindest in ein paar Sätzen und daher unzulässig in einer Satzung. Die ergänzend ausführen würde, dass er bewusst auf eigene Regelungen zur landesplanerischen Vorgaben zum Einzelhandel Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsvorhaben verzichtet und entsprechende gelten auch ohne ihr Zitieren und Aufnahme in das Vorhaben die Regelungen des geltenden LROP einhalten müssen. RROP und gelten direkt aus dem LROP heraus für den Planungsraum. Daher wird auf die Übernahme in die Satzung des RROP bzw. in die Begründung weiterhin verzichtet. Auf das LROP 2017 wird in der Begründung zu Ziffer 2.3 01 (Einzelhandel) hingewiesen. Ziffer 3.1.1 Elemente und Funktionen des landesweiten Freiraumverbundes, Bodenschutz 1.3.14 68 Landwirtschaftskam S. 19 3.1.1: Wir bitten um ein zusätzliches Ziel 07: Dem Einwand wird gefolgt mer Niedersachsen „Die leichten Böden der Region sollen so bewirtschaftet werden, dass die für die Die vorgeschlagene Formulierung wird als Grundsatz Wasser- und Nährstoffspeicherung maßgeblichen Humusgehalte erhalten bleiben der Raumordnung unter der Ziffer 3.1.1 08 in die oder verbessert werden.“ Beschreibende Darstellung und die Begründung Begründung: übernommen. Die im Landkreis vorherrschende Vieh lose Landwirtschaft entspricht nicht den Grundsätzen der traditionellen Kreislaufwirtschaft. Dies führt zu einem nachhaltigen Verlust der jeweiligen bodentypischen Gehalte an organischer Substanz. Das für jeden Bodentyp charakteristische so genannte Humusgleichgewicht der hiesigen Böden wird durch die steigenden Temperaturen zusätzlich gestört infolge gesteigerter mikrobieller Umsetzungsprozesse. Als Strategien zur Verhinderung empfehlen sich: Vermeidung von Strohabfuhr, Aufbringung organischen Düngern (Mist, Gülle, zertifizierte Komposte und Klärschlämme), Anbau von winterharten Zwischenfrüchten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 17 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 69 Amt für regionale In den Fällen, in denen ein Planungsauftrag des LROP im RROP nicht umgesetzt Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung wird, weil keine regionalen Erfordernisse hierfür gesehen werden, ist dies in der Die Begründung zu Ziffer 3.1.1 01 wird ergänzt, Lüneburg Begründung auszuführen. Dies berührt LROP 3.1.1 03, Satz 2. warum der Planungsauftrag nicht ausgeführt wird.

1.5.04 70 Bauernverband 2. Bodenschutz 3.1.1 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Neben der Sicherung der Flottsandböden für eine landwirtschaftliche Da dieser Sachverhalt bereits durch § 17 Abs. 2 Nr. 7 sen e. V. Bodennutzung sollte weiteres Bodenschutzziel sein, Maßnahmen zur Steigerung Bundes-Bodenschutzgesetz abschließend geregelt des Humusgehalts landwirtschaftlicher Böden zu fördern und zu unterstützen. Der ist, wird auf die gewünschte Ergänzung eines Humusgehalt ist für die Bodenstruktur und Wasserhaltekapazität als Grundsatzes der Raumordnung verzichtet. Nährstoffspeicher und für die Nährstoffdynamik des Bodens von großer Bedeutung. Es wird daher angeregt, den Absatz 06 um folgendes Bodenschutzziel wie folgt zu ergänzen: „Maßnahmen zur Erhaltung und Steigerung des Humusgehalts landwirtschaftlicher Böden sollen unterstützt und gefördert werden.“ 1.1.6 71 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

1.5.06 72 NABU Uelzen e. V. Das Ziel (3.1.1 Satz 04 und 05) aus dem Landesraumordnungsprogramm "die Dem Einwand wird gefolgt Freiräume sind zu einem landesweiten Freiraumverbund weiterzuentwickeln. Die Dem Planungsauftrag des LROP 2017 zur Funktionsvielfalt des landesweiten Freiraumverbunds ist zu sichern und zu Darstellung von Vorranggebieten Biotopverbund und entwickeln" wird im vorliegenden Entwurf nicht berücksichtigt - hier liegt ein von Habitatkorridoren wird in Ziffer 3.1.2 02 Abwägungsfehler vor. (Dieses Ziel des LROP ist abschließend abgewogen und nachgekommen. damit keiner erneuten Abwägung mehr zugänglich). Es wird vom Planaufsteller außerdem so getan, als läge ein Biotopverbundsystem vor. Die Entwicklung eines solchen Systems ist im RROP-Entwurf weder beschrieben noch vorgesehen. Antwort zur Abwägung: Das "Biotopverbundsystem" ist lediglich eine Darstellung aller geschützten Bereiche, die sich für die Fließgewässer naturgemäß als "Verbund" darstellen. Es gibt im LRP keinerlei planerische Aussagen zu einer Entwicklung und Neuentwicklung von Verbundflächen und Trittsteinbiotopen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 18 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 73 NABU Uelzen e. V. 01 Dieser Grundsatz ist als Ziel festzulegen, wobei der Schwerpunkt auf nachhaltig Dem Einwand wird nicht gefolgt gelegt werden sollte. Land- und Forstwirtschaft sind aktuell in vielen Fällen nicht Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 nachhaltig (Wind- und Wassererosion, übermäßige Düngung, flächenhafter erfolgte unter der laufenden Nummer 130 der Glyphosateinsatz, übermäßige Grundwasserentnahmen für die Feldberegnung, Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der Anbau fremdländischer Gehölze, usw.). Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird Die Aussagen bedeuten eine besondere Berücksichtigung des Schutzes von festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Boden, Wasser sowie biologischer Vielfalt auf allen genutzten Flächen. Das die Änderung ergeben hat. Der Hinweis, dass die landwirtschaftliche Nutzung derzeit nicht nachhaltig betrieben wird zeigen die Adressaten für ein mögliches Ziel die Landnutzer Nachweise von Nitraten und Pestiziden im Grundwasser, die übermäßige Erosion sind, wird zur Kenntnis genommen. Das RROP ist der fruchtbaren Bodenkrume durch Wind und Wasser, der anhaltende jedoch gem. § 4 ROG für Private nicht bindend. Artenschwund in der Agrarlandschaft und die angespannte Grundwassersituation. Der weitere Grünlandumbruch ist zu verbieten! Es ist nicht stichhaltig, warum ausgerechnet dieser Punkt nicht als Ziel formuliert wird! Die Punkte 02, 03 und 04 sind weitaus weniger wichtig für den Freiraumverbund. Antwort zur Abwägung: Adressaten einer Zielformulierung zur nachhaltigen Landnutzung sind naturgemäß die Landnutzer! Ziffer 3.1.2 Natur und Landschaft 128 74 Ich habe das RROP auf den Feuersalamander hin durchsucht. Zu meinem Dem Einwand wird nicht gefolgt Erstaunen musste ich feststellen, dass das seit Jahren bekannte und immer wieder Der Landkreis hat sich mit dem NLWKN in gemeldete (NLWKN) Vorkommen dieser so seltenen Amphibien keinen Eingang in Verbindung gesetzt. Angesprochen wird hier ein die Erfassung gefunden hat. Erstmals 2010 beim NABU gemeldet, dann ab 2012 Feuersalamandervorkommen westlich der Ortslage regelmäßig mit Erfassungsbogen nach Hannover, ist dieses Vorkommen über von Böddenstedt. In der Zeichnerischen Darstellung Jahrzehnte im Ort bekannt. des RROP ist dieser Bereich als Vorranggebiet Natur und Landschaft dargestellt. Auch ohne dass die Tierart im RROP einzeln genannt wird, wird deren Schutz durch die o. a. Darstellung im RROP sichergestellt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 19 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.14 75 Landwirtschaftskam S. 22 3.1.2 05: Bitte ergänzen um „…Um die Akzeptanz und Entwicklung dieser Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Strukturen durch die Landbewirtschafter zu fördern ist eine abgestimmte Aufgrund der sehr hohen Bedeutung der Verlagerung von Elementen in Einzelfällen zu unterstützen.“ Kleinstrukturen für den Planungsraum wird an dem Begründung: Ziel der Raumordnung ohne Formulierung einer Der bisher in 05 formulierte restriktive Heckenschutz unterbindet die Bereitschaft Ausnahme festgehalten. zur Neuanlage solcher Strukturen fast vollständig. Nach unserer Einschätzung sind Landwirte oftmals auch Jagdausübende (oder mit diesen eng verbunden) und dadurch Mitglieder einer als Naturschutzorganisation anerkannten Vereinigung! Die Angst, später unüberwindbare Nachteile aus einmal gepflanzten Strukturen zu erfahren, verhindert jedoch sehr häufig deren Neuschaffung. Eine durch den Landkreis „gelebte“ und aktiv im RROP kommunizierte Flexibilität macht deshalb den Weg für Neupflanzungen frei. Praktische Erfahrungen mit der Umsetzung von Altbeständen mittels Radlader sind vielfältig vorhanden. 1.3.14 76 Landwirtschaftskam S. 22 3.1.2 07: Satz 7 bitte ergänzen um: „…werden sowie durch alle Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Maßnahmen, welche der Wirtschaftlichkeit einer Weidehaltung von Grasfressern Da in Satz 6 allgemein der Grünlanderhalt dienlich sind.“ festgeschrieben wird, wird nicht weiter auf einzelne förderliche Maßnahmen eingegangen.

1.3.04 77 Amt für regionale Nach LROP 3.1.2 02 Satz 4 sind die Vorranggebiete Biotopverbund des LROP als Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Vorranggebiete in das RROP zu übernehmen und dort räumlich näher festzulegen. Der Planungsauftrag des LROP wird erfüllt. Lüneburg In einigen Fällen sind größere Teilflächen eines LROP-Vorranggebiets Entsprechend der Anlage 2 des LROP werden die Biotopverbund in der zeichnerischen Darstellung des RROP lediglich als dort dargestellten Vorranggebiete Biotopverbund im Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft dargestellt (u.a. östl. Bienenbüttel). Die RROP ergänzt und die Begründung ergänzt. Anpassung an das LROP setzt voraus, dass auch diese Teilflächen in räumlich entsprechend des RROP-Maßstabs konkretisierter Abgrenzung in das RROP als Vorranggebiete übernommen werden. 1.5.04 78 Bauernverband 3. Vorranggebiet Natur und Landschaft 3.1.2 03 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Soweit sich die Vergrößerung des Vorranggebietes östlich von Die angeführten Bedenken werden nicht gesehen. In sen e. V. und südöstlich von auf landwirtschaftlich genutzte Flächen erstreckt, der Begründung zu Ziffer 3.1.2 02 wird hierzu bereits werden hiermit Bedenken geäußert. Die Bewirtschaftung sollte zumindest im ausgeführt: "Die ordnungsgemäße Landwirtschaft ist Rahmen der guten fachlichen Praxis sichergestellt sein und eine Einschränkung nicht von der Darstellung als Vorrang- oder landwirtschaftlicher Belange in den entsprechenden Schutzgebieten so gering wie Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft betroffen, möglich gehalten werden. denn die Ziele und Grundsätze der Raumordnung sind nur von öffentlichen Stellen zu beachten. Konkrete Einschränkungen für die Landwirtschaft können sich nur aufgrund naturschutzrechtlich getroffener Ver- und Gebote sowie Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ergeben. Diese werden z.B. in NSG- oder LSG-Verordnungen oder vertraglichen Vereinbarungen getroffen, die aber nicht Gegenstand der Raumordnung sind."

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 20 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 79 Bauernverband 4. Kleinstrukturen 3.1.2 05 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Die besondere Bedeutung der Kleinstrukturen in intensiv landwirtschaftlich Eine Entfernung von Kleinstrukturen nur aus sen e. V. genutzten Gebieten darf nicht zu Lasten einer ökonomischen Bewirtschaftung und wirtschaftlich nachvollziehbaren Gründen ist der Ertragsfähigkeit gehen. Sollen Kleinstrukturen aufgrund einer wirtschaftlich raumordnerisch nicht gewollt. Hier ist in jedem nachvollziehbaren Entscheidung entfernt werden, muss dies ohne weiteres Einzelfall die Bedeutung der Kleinstruktur für das möglich sein. Gegebenenfalls ist eine Ersatzpflanzung an geeigneter Stelle intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiet zu vorzunehmen. ermitteln und dann das landwirtschaftliche Interesse an der Entfernung der Kleinstruktur dazu in die Abwägung einzustellen.

1.5.04 80 Bauernverband 5. Erhalt und Wiederherstellung von Grünland 3.1.2 07 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Der Erhalt und die Wiederherstellung von Grünland geht einher mit dem Erhalt und Der Sachverhalt wird an dieser Stelle nicht sen e. V. der Unterstützung der Weidetierhaltung. Es sollte daher wie folgt ergänzt werden: berücksichtigt, wurde aber in der Begründung zu „Diese Zielsetzungen können auch durch bodenordnende Maßnahmen sowie Ziffer 3.1.2 07 bereits im Entwurf 2016 ergänzt. durch Unterstützung der Weidetierhaltung erreicht werden.“ 1.5.04 81 Bauernverband 6. Gewässerrandstreifen 3.1.2 08 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Es sollte sichergestellt sein, dass bei Ausweisung von Gewässerrandstreifen auch Entschädigungsregelungen im Rahmen der sen e. V. zukünftig eine Entschädigung im Rahmen der Eingriffsregelungen gezahlt wird. Eingriffsregelung können durch die Regionalplanung nicht festgelegt werden. Hierfür fehlt die rechtliche Befugnis.

1.3.18 82 NLWKN - Zu Ziffer 01 Das LROP 2017 beinhaltet das Ziel, einen landesweiten Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Biotopverbund aufzubauen und legt als Vorranggebiete Biotopverbund die Der Planungsauftrag des LROP in Ziffer 3.1.2 02 und Hannover - überregional bedeutsamen Kerngebiete und Querungshilfen fest, die in das RROP 04 zur Festlegung von Vorranggebieten Hildesheim zu übernehmen und räumlich zu konkretisieren sind. Hinsichtlich der Aussagen Biotopverbund und Festlegung von Habitatkorridoren zum Biotopverbund weise ich auf die grundsätzlichen Hinweise in meiner wird nunmehr in der Beschreibenden Darstellung, Stellungnahme vom 11.03.2016 hin. Ein Konzept zur Biotopverbundplanung auf Zeichnerischen Darstellung und Begründung Landesebene liegt noch nicht abschließend vor. Es wird derzeit aber im Zuge der umgesetzt. Neuaufstellung des Niedersächsischen Landschaftsprogramms erstellt und voraussichtlich Ende 2017 vorliegen. Der Verweis auf die Aussagen des Landschaftsrahmenplans zur Biotopverbundplanung als fachliche Grundlage für den Landkreis Uelzen ist begrüßenswert. Allerdings ist dieser Hinweis nur in der Begründung enthalten, sollte zur Verdeutlichung der Aussagen in der Beschreibenden Darstellung auch dort in die Formulierung aufgenommen werden. 1.3.18 83 NLWKN - Zu Ziffer 02 Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Der für die Biotopverbundplanung grundlegende Vernetzungsaspekt (vgl. Das Ziel der Raumordnung in Ziffer 3.1.2 02 Satz 1 Hannover - BNatSchG) findet sich in der Formulierung des Entwurfs nur nachgeordnet. Ich wird, wie gewünscht, ergänzt. Hildesheim schlage deshalb vor, im letzten Satz in Ziffer 2 zwischen "zu erhalten und zu entwickeln" das und gegen ein Komma zu ersetzen und den Satz um "und zu vernetzen." zu ergänzen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 21 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 84 NLWKN - Zu Ziffer 04 Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Es werden Gebiete und Landschaftsbestandteile von besonderer Bedeutung Die Darstellungen der Vorrang- und Hannover - aufgrund ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit oder als Vernetzungsbereiche, Vorbehaltsgebiete für Natur und Landschaft ergeben Hildesheim dargestellt als Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft, aufgeführt die bei sich nach Abwägung mit anderen Belangen aus der raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen sind. Dies Karte 7 (Umsetzung des Zielkonzepts durch die entspricht der getroffenen Einordnung als Grundsatz. Die besondere Bedeutung Raumordnung) des LRP. Eine Änderung der und die Formulierung impliziert aber ein Ziel und damit den Vorrang. bisherigen Kulisse ist nicht geboten. Je nach Wertigkeit der Einzelflächen sollte geprüft werden, ob die Festlegung als Vorbehaltsgebiet der besonderen Bedeutung tatsächlich entspricht oder eine Festlegung als Vorranggebiet geboten ist. 1.3.18 85 NLWKN - Das Grüne Band als Kernbestandteil des bundesweiten Biotopverbunds wird mit Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle 200 m Breite auf dem Gebiet des Landkreises Uelzen für den Biotopverbund An der bisherigen Darstellung wird festgehalten. Das Hannover - berücksichtigt und als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft festgelegt. Grüne Band entlang der Landesgrenze zu Sachsen- Hildesheim Mit Stand Mai 2017 wurde dem Umweltministerium aus unserem Haus ein Anhalt hat keinen Eingang in den Biotopverbund des "Fachkonzept Grünes Band" im Entwurf vorgelegt. Aus landesweiter Sicht ist der LROP gefunden. Hier will der Landkreis abwarten, bis Betrachtungsraum darin mit fünf km weiter gefasst und bezieht damit das EU- das erwähnte "Fachkonzept Grünes Band" Vogelschutzgebiet "Ostheide bei Himbergen und Bad Bodenteich", das Fauna- fertiggestellt ist und dann die Betroffenheit ermitteln. Flora-Gebiet "Kammmolch-Biotop nordöstlich Langenbrügge" sowie das Naturschutzgebiet "Zwergbirkenmoor bei Schafwedel" ein, die als Kerngebiete des Landes- und bundesweiten Biotopverbunds zu betrachten sind. Für den Landkreis Uelzen existiert im Landschaftsrahmenplan eine Biotopverbundkonzeption, deren Zielaussagen verstärkt auch für die Umsetzung der Ziele aus dem "Fachkonzept Grünes Band" genutzt werden können. Neben detaillierteren Einzelzielen verfolgt die Zielsetzung, die wenigen vorhandenen Querverbindungen zum zentralen Grünen Band zu erhalten und zu stärken. Innerhalb der Ackerlandschaft sollen die Habitatfunktion für Heidelerche und Ortolan erhalten und gefördert werden. Hierfür sollen Räume für bevorzugte länderübergreifende Aktivitäten identifiziert werden. Vor diesem Hintergrund und um der überregionalen Bedeutung Rechnung zu tragen, schlage ich eine Vergrößerung des Vorbehaltsgebietes Natur und Landschaft vor. Zur Anbindung der oben aufgeführten Kerngebiete sollte zumindest in Teilbereichen eine Annäherung an den landesweiten Betrachtungsraum von fünf Kilometern dargestellt werden. 1.3.18 86 NLWKN - Landeseigene Naturschutzflächen Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Aus hiesiger Sicht sollten landeseigene Naturschutzflächen in die Festlegung als Aus Eigentumsverhältnissen ergibt sich kein Hannover - Vorranggebiet Natur und Landschaft einbezogen werden. Die entsprechenden regionalplanerisches Sicherungsbedürfnis. Auf Hildesheim Geodaten können von der Betriebsstelle Lüneburg (Aufgabenbereich IV.1 ), Grundlage des LRP verbleibt es bei der Darstellung bereitgestellt werden. Es handelt sich dabei um folgende Flächen: der angesprochenen Fläche als Vorbehaltsgebiet - südlich angrenzend an das Naturschutzschutzgebiet "Vogelfreistätte Jastorfer Natur und Landschaft. See" (NSG LÜ 036)

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 22 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 87 NLWKN - - nördlich angrenzend an das EU-Vogelschutzgebiet "Schweimker Moor und Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Lüderbruch" (DE3229-401) Aus Eigentumsverhältnissen ergibt sich kein Hannover - regionalplanerisches Sicherungsbedürfnis. Auf Hildesheim Grundlage des LRP verbleibt es bei der Darstellung der angesprochenen Fläche als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft.

1.3.18 88 NLWKN - zwischen Bargfeld (östlich) und Hansen (westlich) Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Aus Eigentumsverhältnissen ergibt sich kein Hannover - regionalplanerisches Sicherungsbedürfnis. Auf Hildesheim Grundlage des LRP verbleibt es bei der Darstellung der angesprochenen Fläche als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft.

1.3.18 89 NLWKN - Biotopverbund Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Südlich Nienwohlde verläuft eine Biotopverbundachse Wald des länderüber- An der bisherigen Darstellung wird festgehalten. Die Hannover - greifenden Biotopverbunds in Deutschland. Unmittelbar südlich schließt sich ein angesprochene Biotopverbundachse Wald hat keinen Hildesheim Vorranggebiet Windenergienutzung (Potenzialfläche 39) an. Diese Verbundachse Eingang in den Biotopverbund des LROP gefunden. mit bundesweiter Bedeutung wird von der Biotopverbundplanung auf Landesebene Hier will der Landkreis abwarten, bis das erwähnte im Entwurf des Landschaftsprogramm für Niedersachsen in ihrer Bedeutung "Landschaftsprogramm" fertiggestellt ist und dann die bestätigt. Im Entwurf des RROP ist das Gebiet bislang als Vorbehaltsgebiet Natur Betroffenheit ermitteln. und Landschaft dargestellt. Um der Bedeutung gerecht zu werden und diese Achse angemessen zu sichern, schlage ich für den Bereich der planerisch bedingten Engstelle zwischen der Ortslage und geplantem Vorranggebiet Windenergienutzung die Festlegung als Vorranggebiet Natur und Landschaft vor.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 23 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 90 NLWKN - Landesweite Prioritätsgewässer und Biotopverbund Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Die landesweiten Prioritätsgewässer zur Umsetzung der EU-Wasserrahmen- Die landesweiten Prioritätsgewässer zur Umsetzung Hannover - richtlinie sind im LROP als Kern des Biotopverbunds enthalten, verbunden mit dem der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind im RROP mit Hildesheim Auftrag zu Konkretisierung im RROP. Insbesondere für die linienhaft dargestellten ihren Auen als Vorranggebiet Natur und Landschaft landesweit prioritären Fließgewässer sind hier die gesetzlichen und teilweise auch als Vorranggebiete Natura 2000 Überschwemmungsgebiete und die Auen zu berücksichtigen. Hierzu dargestellt. Die gesetzlichen weise ich auch auf das Aktionsprogramm "Niedersächsische Überschwemmungsgebiete werden bereits als Gewässerlandschaften" (NGL) hin, das ein fachübergreifendes, integriertes Vorranggebiete Hochwasserschutz dargestellt. Die im Gewässer- und Auenmanagement verfolgt. Die entsprechende Kulisse soll bei der Aktionsprogramm Nds. Gewässerlandschaften Abwägung zur Festlegung von Vorranggebieten Natur und Landschaft bzw. dargestellten Auen werden bereits differenziert im Vorranggebieten Biotopverbund herangezogen werden (vgl. Begründung RROP dargestellt. Teile werden als Vorranggebiet zum LROP). Natur und Landschaft, andere Teile als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft dargestellt. Die Auen, die durch Siedlungsflächen überdeckt werden, werden aufgrund ihres Bestandsschutzes und bauleitplanerischer Absicherung im Rahmen der Konkretisierung nicht dargestellt.

1.3.18 91 NLWKN - Landschaftsbild, Landschaftsgebundene Erholung Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Für die aktuelle Fortschreibung des Landschaftsprogramms wurden für Die aktuelle Fortschreibung des Hannover - Niedersachsen Landschaftsbildräume landesweit abgegrenzt und bewertet. Landschaftsprogramm liegt dem Landkreis nicht vor. Hildesheim Danach weist der Landkreis Uelzen hochwertige Landschaftsbildräume Hier wird dessen Veröffentlichung (soll nach eigener (Bewertung mittel bis sehr hoch) auf, für die auf regionaler Ebene eine räumliche Aussage Ende 2017 vorliegen) abgewartet. Der Differenzierung und Bewertung von Landschaftsbildtypen oder -räumen im Landkreis ist weiterhin aus den in der Begründung zu Maßstab 1 :50.000 vorgenommen werden soll. Auf dieser Grundlage eignet sich Ziffer 3.1.1 01 gemachten Aussagen nicht bestrebt, neben der Festlegung als Vorranggebiet für Natur und Landschaft u. a. die Vorranggebiete Freiraumfunktionen festzulegen. Kategorie Vorranggebiet Freiraumfunktionen, sofern keine besonderen Funktionen für das Schutzgut Biologische Vielfalt bestehen. 1.3.18 92 NLWKN - In den aus landesweiter Sicht abgegrenzten Landschaftsbildräumen wurden Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle weiterhin Bereiche mit besonderer Bedeutung für die landschaftsgebundene Die aktuelle Fortschreibung des Hannover - Erholung identifiziert. Für den Landkreis Uelzen wurde die Ilmenauniederung Landschaftsprogramm liegt dem Landkreis nicht vor. Hildesheim nördlich Uelzen und das Hardautal mit Museumsdorf Hösseringen identifiziert. Im Hier wird dessen Veröffentlichung (soll nach eigener RROP sollte der Bereich mit einer entsprechenden Festlegung, z. B. als Aussage Ende 2017 vorliegen) abgewartet. Der Vorranggebiet Freiraumfunktionen oder Natur und Landschaft berücksichtigt Landkreis ist weiterhin aus den in der Begründung zu werden. Ziffer 3.1.1 01 gemachten Aussagen nicht bestrebt, Vorranggebiete Freiraumfunktionen festzulegen. Sowohl die Ilmenauniederung nördlich von Uelzen als auch das Hardautal sind bereits als Vorranggebiet Natur und Landschaft dargestellt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 24 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 93 NLWKN - Kulturlandschaft Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Im Rahmen der Erarbeitung des Entwurfs eines neuen Landschaftsprogramms für Die aktuelle Fortschreibung des Hannover - Niedersachsen wurden historische Kulturlandschaften mit landesweiter Bedeutung Landschaftsprogramm liegt dem Landkreis nicht vor. Hildesheim (HKIB) identifiziert. Die vom Landkreis Uelzen aus regionaler Sicht benannten Hier wird dessen Veröffentlichung (soll nach eigener Landschaften haben im Rahmen der Bewertung zwar keine landesweite Aussage Ende 2017 vorliegen) abgewartet. Bedeutung erlangt, die historischen Kulturlandschaften mit regionaler Bedeutung sollten aber im RROP dargestellt werden, beispielsweise als Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft. 1.1.6 94 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Dem Einwand wird nicht gefolgt Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Die Stellungnahme erfolgt zu den einzelnen Punkten Die in der Stellungnahme vom 03.03.2016 vorgetragen Bedenken hinsichtlich der im Rahmen der Stellungnahme zur Zeichnerischen Zeichnerischen Darstellung einiger Vorranggebiete für Natur und Landschaft (3.1.2 Darstellung. 03), Vorbehaltsgebiete für Natur und Landschaft (3.1.2 04) und Vorbehaltsgebiete zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes (3.1.2 06) bestehen aus Sicht der Hansestadt fort (siehe Ausführung zur Zeichnerischen Darstellung). Die Zeichnerische Darstellung ist aus Sicht der Hansestadt Uelzen entsprechend anzupassen. Hinsichtlich der weiteren Ziele und Grundsätze bestehen keine ergänzenden Anregungen. 1.1.6 95 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorranggebiet für Natur Dem Einwand wird nicht gefolgt und Landschaft nördlich der B 191 zwischen Riestedt und Stöcken an der A 39 Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und möglicher Gewerbe- und laufenden Nummer 142 der Synopse zur Abwägung Logistikstandorte im Umfeld der A 39 aus Sicht der Hansestadt Vorrang haben. der Öffentlichen Stellen zum ersten Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend zu berücksichtigen. Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Der Darstellung als Vorranggebiet wird daher widersprochen. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

1.1.6 96 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet für Dem Einwand wird nicht gefolgt Natur und Landschaft nördlich der B 191 zwischen Riestedt und Stöcken an der A Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der 39 wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und möglicher Gewerbe- laufenden Nummer 143 der Synopse zur Abwägung und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 aus Sicht der Hansestadt Vorrang der Öffentlichen Stellen zum ersten haben. Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend zu berücksichtigen. Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet wird daher widersprochen. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

1.1.6 97 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet für Dem Einwand wird nicht gefolgt Natur und Landschaft südlich der B 191 zwischen Riestedt und Rätzlingen an der Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der A 39 wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und möglicher Gewerbe- laufenden Nummer 144 der Synopse zur Abwägung und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die Planungen einer Tank- und der Öffentlichen Stellen zum ersten Rastanlage im Zuge der A 39 aus Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Das Ziel Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird 4.1.1 04 ist zwingend zu berücksichtigen. Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine wird daher widersprochen. Änderung ergeben hat.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 25 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 98 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes der Feldflur Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der zwischen Gr. Liedern und Hanstedt II wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur laufenden Nummer 147 der Synopse zur Abwägung A 39 und möglicher Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die der Öffentlichen Stellen zum ersten Planungen einer Ortsumgehung im Zuge der B 71 für den Ortsteil Hanstedt II aus Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend zu festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine berücksichtigen. Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet wird daher widersprochen. Änderung ergeben hat.

1.1.6 99 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.20 16 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes der Feldflur Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der zwischen Riestedt, Stöcken und Rätzlingen wird aufrechtgehalten, weil die laufenden Nummer 148 der Synopse zur Abwägung Planungen zur A 39 und möglicher Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der der Öffentlichen Stellen zum ersten A 39 sowie die Planungen einer Tank- und Rastanlage im Zuge Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird der A 39 aus Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine zu berücksichtigen. Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet wird daher Änderung ergeben hat. widersprochen. 1.5.06 100 NABU Uelzen e. V. 01: Dieser Grundsatz ist ebenfalls als Ziel festzuschreiben. Dem Einwand wird nicht gefolgt Antwort zur Abwägung: Warum wird der Anregung nicht gefolgt? Nur Ablehnung ist Die Abwägung zum 1. Beteiligungsverfahren ist so keine Abwägung! knapp, da keine Erklärung vorgelegt wird, weshalb der Grundsatz als Ziel festgelegt werden sollte. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass der Text aufgrund seiner Allgemeingültigkeit nur ein Grundsatz der Raumordnung sein kann.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 26 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 101 NABU Uelzen e. V. 02: Aus Sicht des NABU Uelzen gibt es aktuell kein Biotopverbundsystem. Dem Einwand wird teilweise gefolgt Dagegen ist ein solches auf Grundlage des noch relativ aktuellen Dem Planungsauftrag des LROP 2017 zur Landschaftsrahmenplans schnellstmöglich zu entwickeln. Die hier genannten Darstellung von Vorranggebieten Biotopverbund und Gebiete sind unbedingt um naturnahe Laubwälder auch außerhalb der FFH- und von Habitatkorridoren wird in Ziffer 3.1.2 02 des EU-Vogelschutzgebiete zu ergänzen. RROP nachgekommen. Die im LROP dargestellten Es besteht ein Netz tlw. europarechtlich geschützter Gebiete (FFH- und Vorranggebiete Biotopverbund gelten bereits jetzt EUVogelschutzgebiete), die derzeit, letztlich auf Druck der EU-Kommission, als unmittelbar. Der Regionalplanung ist die Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Der Schwerpunkt liegt Nichtausweisung von Schutzgebieten nicht auf den Fließgewässern. Die gegebene räumliche Verteilung dieser Gebiete stellt anzulasten. Die Kulisse der Vorranggebiete an sich noch kein "Biotopverbundsystem" dar (nur im Falle der Fließgewässer aus Windenergienutzung wird den aktuellen naheliegendem Grund "verbunden"). Dazu gehört eine Bewertung und planerisch Erkenntnissen zur Avifauna angepasst. aktive Aufwertung von Vernetzungsbereichen auf Basis des LRP für die verschiedenen Biotopkomplexe. Für Heiden und Magerrasen ist ein "Verbund" genausowenig erkennbar wie für naturnahe Waldkomplexe, Amphibienlebensräume oder Grünlandbereiche. Der Schwerpunkt muss hier zukünftig auf der Entwicklung des Biotopverbunds liegen. Sämtliche der genannten Flächen wurden auf Basis von rein fachlichen Kriterien durch Landesbehörden gemeldet. Der Landkreis Uelzen hat aus eigener Initiative heraus seit Jahren keine neuen Schutzgebiete ausgewiesen. Im Landschaftsrahmenplan 2012 hat die Kreisverwaltung aber eine Vielzahl von Gebieten gekennzeichnet, die sich als weitere Schutzgebiete im Rahmen eines Biotopverbunds eignen. Hier erwartet der NABU weitere Ausweisungen jenseits der rechtlichen Sicherung von FFH- und EU-Vogelschutzgebieten. Nicht zuletzt sind die vom Bundesamt für Naturschutz ermittelten Korridore für den Biotopverbund vorrangig weiterzuentwickeln bzw. konkurrierende und beeinträchtigenden Nutzungen in diesen Bereichen auszuschließen (vgl. z.B. Windvorrangfläche Nr. 74 östlich Gr. Thondorf). Es ist unsachgemäß, dass die großflächig im Landschaftsrahmenplan 2012 ausgewiesenen Vorranggebiete Natur und Landschaft im Osten des Landkreises nicht in das RROP übernommen werden. Die sehr enge räumliche Auswahl der EU-Vogelschutzgebiete in diesem Bereich vermögen nicht die Populationen der betroffenen Vogelarten zu sichern, da sie dafür viel zu klein sind. Dies kann nur das deutlich größere Vorranggebiet auf Basis des Vorkommens sehr seltener Brutvogelarten der Ackerflächen (Ortolan, Heidelerche usw.) leisten. Antwort auf die Abwägung: Die sehr umfangreichen Äußerungen des NLWKN - Betriebsstelle Hannover-Hildesheim unterstützen wir. Insbesondere die Erwiderung Nr. 169 auf die Auflistung von nicht weniger als 13 landesweit wertvollen Brutvogelbereichen. Dabei werden objektiv durch eine Landesbehörde (2013, also nach LRP-Erstellung) bewertete Bereiche mit fadenscheinigen Argumenten und ohne belastbare Daten gerade in (windkraft-)kritischen Bereichen weggewogen. So kommt z.B. südlich Eppensen der Rotmilan als Brutvogel vor (Daten des NABU von 2017 mit Verdacht bereits 2015). Damit entspricht die Bewertung derjenigen des NLWKN.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 27 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Es werden avifaunistisch landesweit wertvolle Bereiche, die der Windkraftnutzung entgegenstehen, durch unzureichende bzw. intransparente Untersuchungen aus der Reihe der Windkraftbefürworter als fachlich nicht begründet weggewogen. Die fachliche Begründung und Bewertung obliegt in diesem Fall aber allein der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN. Der NABU behält sich in diesen Fällen weitere Schritte vor. 1.5.06 102 NABU Uelzen e. V. 03: Es sind bitte ALLE für Natur und Landschaft durch die Fachbehörden Dem Einwand wird nicht gefolgt besonders wertvollen Gebiete mit internationaler, nationaler, landesweiter und Dieser Forderung kann in ihrer Absolutheit nicht regionaler Bedeutung in der zeichnerischen Darstellung als Vorranggebiet Natur gefolgt werden. Neben dem Belang Natur und und Landschaft festzulegen und keine nicht nachvollziehbaren "neuen" Landschaft gibt es auch andere Belange, die in die Bewertungen durchzuführen! Abwägung eines RROP eingestellt werden müssen. Wir verweisen auf die Stellungnahme des NLWKN Hannover-Hildesheim zum Entwurf 2015. 1.5.06 103 NABU Uelzen e. V. 06: Diese Bereiche zur Verbesserung der Landschaftsstruktur bestanden auch Dem Einwand wird nicht gefolgt bereits im alten RROP. Es ist nicht erkennbar, dass hier verstärkt Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Kompensationsmaßnahmen umgesetzt wurden. Es handelt sich in den meisten erfolgte unter der laufenden Nummer 175 der Fällen um die Bereiche mit den besten Böden, die intensiv ackerbaulich genutzt Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der wurden. Flächen für die naturschutzrechtliche Kompensation stellt hier niemand Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird freiwillig zur Verfügung. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Weiterhin sind viele dieser Flächen als Windvorranggebiete ausgewiesen. Eine Änderung ergeben hat. Erhöhung der Struktur- und Artenvielfalt in diesen Gebieten steht im Widerspruch zu ihrer Nutzung für die Windkraft da sie den Konflikt Windkraftnutzung versus Artenschutz noch erhöhen. Schlußfolgerung: Die meisten der dargestellten Gebiete werden realistisch nie zusätzliche naturnahe Strukturen erhalten obwohl zumindest Hecken zur Minderung der Wind- und Wassererosion im Sinne einer guten fachlichen Praxis der landwirtschaftlichen Nutzung unbedingt erforderlich wären. 1.5.06 104 NABU Uelzen e. V. 10: Sinnvolles Ziel besonders zum Erhalt der CO2 Speicher (Moore), allerdings Dem Einwand wird teilweise gefolgt müssen dazu aktiv Entwässerungsmaßnahmen aufgehoben werden, Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Ackernutzungen zurückgedrängt und Extensivnutzungen gefördert werden. erfolgte unter der laufenden Nummer 179 der Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ziffer 3.1.3 Natura 2000

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 28 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 105 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen. In der Zeichnerischen Darstellung der Entwurfsfassung 2016 sind wie im Entwurf 2015 die festgelegten Flora-Fauna-Habitat (FFH-)-Gebiete mit seinen Nebenbächen, Bobenwald (nördl. Westerweyhe), Mührgehege (nördl. Masendorf) als Vorranggebiete Natura 2000 festgelegt. Ziffer 3.1.5 Kulturlandschaft und kulturelle Sachgüter 1.3.14 106 Landwirtschaftskam S. 25 3.1.5 07: Den ersten Satz bitte streichen! Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Begründung: Die genannten drei Ausdehnungen werden abgelehnt, da sie ein Der Landkreis geht nicht davon aus, dass für die Mindestmaß an Ausweisungen von NSG und LSG erfordern. Diese führen zu angestrebten Ausdehnungen der Naturparke weitere Nachteilen für die Landwirtschaft. Derzeit befinden sich ohnehin in erheblichem Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Darüber Umfang Schutzgebiete im Ausweisungsverfahren, welches erhebliche Nachteile für hinaus ist eine landwirtschaftliche Betätigung im viele der Landnutzer bedeutet. Die vermutlich im Fokus touristische Wirkung der Sinne von § 5 Abs. 2 BNatSchG in der Regel in den drei Naturparks kann stattdessen bereits heute erzielt werden, indem Schutzgebieten freigestellt. Formulierungen wie „… am Rande des Naturparks …“ genutzt werden. Auch die mit Satz 2 potentiell angestrebte Schaffung eines eigenständigen NP soll nur erfolgen, wenn keine zusätzlichen Ausweisungen von LSG oder NSG damit verbunden sind. 1.5.04 107 Bauernverband 7. Naturpark 3.1.5 07 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Die Schaffung eines eigenständigen Naturparks wird nur unterstützt, sofern über sen e. V. die bereits umgesetzten und geplanten Schutzgebiete hinaus nicht noch weitere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. 1.1.5 108 Gemeinde 6) RROP 3.1.5, zu Ziffer 02, Satz 2 (Abwägungsnummer 195): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel wendet ein, dass hierbei auch wirtschaftliche Der Einwand ist bereits durch § 7 Abs. 1 NDSchG Gesichtspunkte abgewogen werden müssen. sichergestellt.

1.1.6 109 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

Ziffer 3.2 Entwicklung der Freiraumnutzungen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 29 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.01 110 Industrie- und 3.2.1 03 Die Belange der Landwirtschaft und deren Entwicklungsmöglichkeiten Dem Einwand wird nicht gefolgt Handelskammer sollen nach dem Entwurf des RROP bei der Siedlungs- und Die Aussagen in Ziffer 2.1 11 und die gesetzlichen Infrastrukturentwicklung beachtet werden (z.B. durch ausreichende Abstände von Vorgaben in § 50 BImSchG werden als ausreichend Wohnflächen zu landwirtschaftlichen Betrieben). Eine gleichlautende Regelung ist angesehen. Über die Regelung des § 50 BImSchG, zur Vermeidung von Nutzungskonflikten zwischen emittierenden die insbesondere für die Bauleitplanung und damit für Gewerbebetrieben bzw. Gewerbe- und Industriegebieten und heranrückender alle Gewerbebetriebe gilt, hinaus, kann und will sich Wohnbebauung ebenfalls wünschenswert. das RROP nicht stellen. Mit der Ergänzung in der Begründung zu Ziffer 2.1 11 wird nicht deutlich, dass auch für Gewerbebetriebe schützenswerte Belange bestehen und Entwicklungs- möglichkeiten bei heranrückenden Wohnnutzungen in ähnlicher Form beachtet werden sollten wie bei der vorgesehen Regelung für die Landwirtschaft. Die Vermeidung von Nutzungskonflikten geht im Einzelfall oft zu Lasten von bestehenden Gewerbetrieben, wenn diese in ihren Betriebsabläufen eingeschränkt werden oder wichtige Erweiterungsmöglichkeiten verlieren. Zudem bezieht sich die Begründung des RROP auf das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), dem allerdings nur ein geringer Anteil der Gewerbebetriebe unterliegt. Nutzungskonflikte mit heranrückender Wohnbebauung betreffen allerdings auch viele Betriebe, die keine nach dem BImSchG zu genehmigenden Anlagen betreiben. Insofern wäre es wünschenswert, den Belangen der Gewerbebetriebe – auch außerhalb der Landwirtschaft – entsprechend gerecht zu werden.

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454, 111 Die Gemarkung Hohnstorf, Gemeinde Bienenbüttel ist vorwiegend land- und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 98, forstwirtschaftlich geprägt und dient zudem Menschen als Wohn- und 456, Erholungsort. Die Gemarkung wird von vielen Menschen, vorwiegend aus dem 457, Raum Bienenbüttel, als Erholungsgebiet genutzt. 458, Durch den Elbe-Seitenkanal (ESK) besteht bereits eine Zerschneidung der 459, Gemarkung in östlicher Richtung. Für die Landwirtschaft sowie die 460, Jagdgenossenschaft als auch einen Eigenjagdbesitzer ist diese bereits nachteilig. 461, Der aktuelle Entwurf des RROP sieht in der Gemarkung Hohnstorf nun zusätzlich 462, ein Vorbehaltsgebiet Autobahn für die in Planung befindliche Autobahn A39, ein 463, Vorbehaltsgebiet Rohstoffversorgung (Sand) sowie ein Vorbehaltsgebiet 464, Energieversorgung (Windenergieanlagen WEA) vor. 465, Daraus ergibt sich für den Ort eine außerordentlich hohe, nicht hinnehmbare, 467, Raumbelastung. Diese Raumbelastung ergibt sich aus folgenden Punkten: 468, 469, 470, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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454, 112 Flächenverbrauch: Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Das Vorbehaltsgebiet Autobahn verbraucht, inklusive der in Planung befindlichen Durch die Darstellungen im RROP (hier: 456, Park- und WC-Anlage (PWC), ca. 25 Hektar. Dabei sind notwendige Ausgleichs- Vorranggebiet Autobahn, Vorbehaltsgebiet 457, flächen noch nicht mit berechnet. Das Vorbehaltsgebiet Sand verbraucht ca. 46 Rohstoffgewinnung, Vorranggebiet 458, Hektar Wald- und Ackerfläche. Das Vorbehaltsgebiet Wind hat eine Größe von Windenergienutzung) werden lediglich 459, rund 30 Hektar. Somit haben diese die rund 3-4fache Größe des gesamten Ortes Raumansprüche gesichert. Kein Landwirt ist dadurch 460, Hohnstorf. (ca. 25 Hektar). Bereits jedes Vorbehaltsgebiet für sich genommen, gezwungen, seine Flächen für eine 461, benötigt eine Fläche die der Größe des Ortes entspricht oder größer ist. Rohstoffgewinnung oder Windenergienutzung zur 462, Der Landwirtschaft stehen damit rund 100 Hektar Fläche weniger zur Verfügung. Verfügung zu stellen. § 2 NROG gibt Grundsätze der 463, Dies ist eine zusätzliche hohe Erschwernis und Belastung der wirtschaftenden Raumordnung wieder. Grundsätze der Raumordnung 464, Betriebe. haben gem. § 4 Abs. 1 Satz 1 ROG anders als Ziele 465, Diese außerordentliche Belastung stellt einen Widerspruch zu §2 NROG dar. der Raumordnung keine strikte Bindungswirkung, 467, Gemäß Absatz 2 ist die Freiraumstruktur so zu entwickeln, dass die Eigenart der sondern unterliegen der Abwägung. 468, Dörfer erhalten wird. 469, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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454, 113 Emissionen: Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Die drei Vorbehaltsgebiete befinden sich im Abstand von 300-1000 Metern zum Die Prüfung der Zulässigkeit der Autobahn erfolgt 456, Ort Hohnstorf. Daraus ergibt sich eine erhebliche Lärmbelastung durch die nach der 16. BImSchV 457, Autobahn im Osten, die nördlich gelegenen WEA sowie das westlich gelegene (Verkehrslärmschutzverordnung). Die Prüfung der 458, Sandabbaugebiet. Zulässigkeit des Gewerbelärms (Sandabbau, WEA) 459, Die Autobahn führt zu einer Lärmbelastung durch ca. 25-30000 erfolgt nach TA Lärm. Eine gesetzliche Vorgabe zur 460, Kraftfahrzeuge/Tag, zuzüglich der Sonderbelastung durch die PWC-Anlage. Addition beider Lärmarten liegt nicht vor. Die konkrete 461, Das Sandabbaugebiet mit einer Größe von 46 Hektar führt, bei einer Prüfung, ob eine WEA oder ein Sandabbau aus 462, angenommenen Abbautiefe von nur 10 Metern, bereits zu einer Belastung durch Gründen des Lärmschutzes unzulässig ist, ergibt sich 463, ca. 300000 LKW-Transporte. Diese müssen entweder den Ort durchqueren, oder im nachfolgenden Zulassungsverfahren. Dies gilt 464, auf Baustraßen den Ort in nächster Nähe umfahren. Eine Durchfahrt von auch für eine evtl. Staubbelastung. 465, Bienenbüttel würde eine Querung eines reinen Wohngebietes erfordern, der 467, Wulfstorfer Weg entlang des ESK verbietet sich aufgrund der Querung des 468, Naturschutzgebietes Vierenbach. Auch sind hier Brücken über den Vierenbach für 469, derartige Tonnagen nicht vorgesehen. Ein Transport über Wichmannsburg kann 471, aufgrund vorhandener llmenaubrücken mit zu geringer Belastungsgrenze ebenfalls 472, nicht erfolgen. Es gibt also auch keine Alternativen zum o.g. Abtransport durch 473, Hohnstorf bzw. über Baustraßen in Ortsnähe. Die sehr hohe Belastung durch Lärm 474, und Staub wird sich daher vom westlich gelegenen Vorbehaltsgebiet über den 475, nördlichen Bereich der Gemarkung bis zur östlich gelegenen ESK-Brücke an drei 476, Seiten um den Ort Hohnstorf herum ergeben. Da Sandabbau in der im RROP 477, ausgewiesenen Größe und auf dem engen Raum (siehe Vorbehaltsgebiete bei 478, Hohnstorf sowie bei ) lediglich durch den Bau der A39 begründbar 479, sind (der Bedarf an Sand liegt pro Autobahnkilometer bei ca. 30000 Tonnen), ist 480, von einem Abbau der Gesamtfläche in einem kurzen Zeitraum von wenigen Jahren 481, auszugehen. Dieser erhöht die Belastung nochmals. Eine Lärmbelastung in 482, Hauptwindrichtung, wie in diesem Fall, wirkt sich auch keineswegs nur kleinräumig 483, aus. 484, Die nördlich von Hohnstorf vorgesehenen WEA verursachen jeweils ein 485, Betriebsgeräusch von 105-108 Dezibel, 3 Anlagen sind derzeit vorgesehen. Dies 486 wird ebenfalls zu einer ständigen Geräuschkulisse führen. Ferner sind Belastungen der Einwohner zusätzlich durch Infraschall zu befürchten. Hohnstorf wird also 3seitig verlärmt. Eine nicht hinnehmbare Belastung. Hinzu kommen noch Fernwirkungen der Bahnlinie Harnburg-Hannover und der Bundesstraße 4 aus süd/westlicher Richtung. Diese werden durch den vorgesehenen Ausbau des 3. Gleises nochmals erhöht, da ein erhöhter Lärmschutz sich lediglich im Nahbereich günstig auswirkt. Auf die vorliegende Entfernung ist er eher negativ zu bewerten. Das Vorbehaltsgebiet Sand westlich von Hohnstorf führt, wie oben bereits beschrieben, zusätzlich zu einer Belastung durch Lärm ebenfalls zu einer nicht hinnehmbar hohen Belastung durch Staub aufgrund des Sandabbaus auf 46 Hektar sowie mehreren 100000 LKW Transporten. Der Ort liegt außerdem, vom Abbaugebiet betrachtet in Hauptwindrichtung, weshalb extreme Raumbelastungen

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zu erwarten sind. Wichtige Einrichtungen des öffentlichen Lebens (Sportplatz, Dorfgemeinschaftshaus, Spielplatz, Bouleplätze, Feuerwehrgerätehaus) befinden sich in unter 300 Metern Entfernung vom Abbaugebiet, zudem in Hauptwindrichtung. Hier sind ebenfalls erhebliche Belastungen durch Lärm- und Staubemissionen zu erwarten. 454, 114 Siedlungsentwicklung/Wohnqualität/Erholung: Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Der Ort Hohnstorf wird im Osten durch das Vorbehaltsgebiet Autobahn in seiner Eine Siedlungsentwicklung ist in Hohnstorf weiterhin 456, Entwicklung eingeschränkt, da Baugrundstücke in Autobahnnähe nicht möglich. Hier ist jedoch zu beachten, dass Hohnstorf 457, vermarktbar sein werden, insbesondere da im nahen Umfeld Baugrund ohne ein Ort ohne zentralörtliche Funktion ist, also ohnehin 458, dieses Manko ausgewiesen wird. Im Norden beschränkt das Vorbehaltsgebiet nur eine Eigenentwicklung möglich ist. Außerdem 459, Wind die Entwicklung des Ortes. Es wird hier soeben noch der vorgesehene besteht durch die 11. Änderung des 460, Mindestabstand von 1000 Metern erreicht. Im Westen erstreckt sich das Flächennutzungsplanes der Gemeinde Bienenbüttel 461, Vorbehaltsgebiet Sand noch eine Baulandreservefläche im Norden von 462, bereits bis auf den Mindestabstand von 300 Metern an den Ort heran. Südlich des Hohnstorf. 463, Ortes kann aus naturschutzfachlichen Gründen kein Ausbau erfolgen. Es besteht 464, somit kaum noch Möglichkeit den Ort entsprechend zu entwickeln. 465, Die Gemeinde Bienenbüttel ist ohnehin in Ihrer Siedlungsentwicklung 467, eingeschränkt. Dies wurde auch bei Auslegung des vorherigen Entwurfs des 468, RROP seitens der Gemeinde eingewendet. Das Vorbehaltsgebiet Sand bildet hier 469, auch eine weitere Einschränkung der Gemeinde. 471, Die Umgebung von Hohnstorf wird vielfach auch von Bürgern anderer Orte zur 472, Erholung genutzt. Eine solche Nutzung ist, nach Ausweisung der vorgesehenen 473, Vorbehaltsgebiete nicht mehr möglich. Die Nutzung des Sport- und des 474, Spielplatzes zu Erholungszwecken wird nur noch eingeschränkt möglich sein. 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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454, 115 Sicherheit des ESK/Beregnung/Landwirtschaft/Jagd/Natur: Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Der geplante Bereich, in welchem das Vorbehaltsgebiet Sand vorgesehen ist, dient Die Veränderung des Grundwasserstandes durch 456, der Grundwasserneubildung. Ein derart massiver Abbau von Sand verändert den einen möglichen Bodenabbau ist rein spekulativ. Dies 457, Grundwasserstand und hat negative Folgen für den umliegenden Ackerbau. gilt ebenso für eine mögliche Beeinträchtigung der 458, Aufgrund der Standsicherheit vom ESK dürfen ebenfalls keine Veränderungen am Sicherheit des ESK, die Auswirkungen auf das 459, Grundwasserpegel vorgenommen werden (kein Tiefbrunnenbau im Bereich 3 Feldberegnungssystem oder die Jagdpacht. Diese 460, Kilometer vom ESK). Hierbei ist gleiches auch für das Vorbehaltsgebiet Rohstoff Fragestellungen wären alle erst in einen 461, (Sand) östlich von Edendorf bzw. westlich von Altenmedingen anzusetzen. Vor Zulassungsverfahren für den Sandabbau bzw. für die 462, Beschluss des Raumordnungsprogrammes ist hierzu eine Freigabe der BAB 39 zu klären. Das WSA Uelzen wurde am 463, zuständigen Wasser- und Schifffahrtsbehörde (WSD) einzuholen. Eine Verfahren beteiligt und hat keine Bedenken gegen die 464, Aufrechterhaltung der genannten Vorbehaltsgebiete darf nur erfolgen, wenn die Darstellung des Vorbehaltsgebietes 465, WSD ein Risiko durch veränderte Grundwasserstände im Vorwege ausschließt. Rohstoffgewinnung vorgebracht. 467, Durch die flächendeckende Feldberegnung und die hohe ackerbauliche Intensität 468, sind die Ackerflächen der Gemarkung Hohnstorf als hochwertig anzusehen. Nach 469, dem erfolgten Sandabbau in der Größe des Vorbehaltsgebietes sind diese auch 470, durch mögliche Rekultivierungsmaßnahmen nicht wieder in den alten Zustand oder 471, gar aufgewertet wieder herzustellen. 472, Die gesamte Feldmark ist mit einem vernetzten, zentral gesteuerten 473, Feldberegnungssystem durchzogen, welches komplett ausgehebelt werden 474, müsste, aber existenznotwendig ist. Diese Anlagen befinden sich auch im Bereich 475, des Vorbehaltsgebietes Sand. Diese vor dem Abbau umzubauen und 476, anschließend wieder herzustellen, ist mit hohem Aufwand verbunden. Der 477, Betreiber wäre zu Schadensersatzzahlungen bei Beschädigung der Anlagen und 478, daraus resultierenden Ernteeinbußen verpflichtet. Ein Sandabbau ist daher in 479, diesem Bereich nicht sinnvoll. 480, Durch den starken Bodeneingriff ist nicht abzuschätzen, wie sich das 481, Wasserführungsverhalten der angrenzenden Feldflächen entwickelt. Hier müssen 482, vorab entsprechende Untersuchungen erfolgen. 483, Das Wild in der Gemarkung Hohnstorf wird über Jahre hinaus starken Verkehren 484, ausgesetzt. Die Flächen des Vorbehaltsgebietes Autobahn sowie des 485, Vorbehaltsgebietes werden dem Wild komplett entzogen, oder auf Jahrzehnte 486 unattraktiv gemacht. Dieses wird sich sehr negativ auf den Wildbestand auswirken. Daraus ergeben sich Benachteiligungen auch für die örtliche Jagdgenossenschaft sowie den Eigenjagdbesitzer. Eine Anpachtung der Flächen ist für den Jagdpächter unattraktiv.

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454, 116 Weitere einzuwendende Punkte: Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Der Landkreis Lüneburg hat bereits eine unerträgliche Raumbelastung des Ortes Es wird kein regionalplanerischen Grund gesehen, 456, Gifkendorf durch die Planungen des Landkreises Uelzen eingewendet, da der Ort eine der Darstellungen im RROP (hier: Vorranggebiet 457, von mehreren Seiten von Infrastrukturmaßnahmen betroffen wäre. Eine solche Autobahn, Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung, 458, Betroffenheit liegt durch die Anhäufung der Infrastrukturmaßnahmen (Sand, Wind, Vorranggebiet Windenergienutzung) zu streichen. 459, BAB) ebenfalls in Hohnstorf vor. Ferner bestehen bereits Fernwirkungen durch Eine unerträglichliche Raumbelastung wird nicht 460, WEA bei Vastorf und Haaßel/Altenmedingen. Dazu kommen noch gesehen, zumal die geplante BAB 39 östlich des ESK 461, Raumbelastungen durch die geplanten WEA in Wulfstorf. Dem Wunsch des verlaufen wird. Evtl. vorliegende 462, Landkreises Lüneburg, eines der geplanten Vorbehaltsgebiete fallen zu lassen, Kumulationswirkungen sind in den entsprechenden 463, wurde entsprochen. Im Falle von Hohnstorf muß ebenso entschieden werden und Zulassungsverfahren einzustellen. 464, mindestens eines der Vorbehaltsgebiete aus dem RROP gestrichen werden. 465, 467, 468, 469, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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454, 117 Zu den Bewertungen der Potenzialfläche 71 (Wind, Hohnstorf) und des Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Vorbehaltsgebiets Rohstoff (Sand) bei Hohnstorf: ln der Synopse wird lediglich auf Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. 456, Tischvorlagen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich 457, Bezug genommen. Diese datieren auf 2011 und basieren auf Erhebungen der der Überwachung des RROP nach dem 458, Jahre vor 2011. Die Daten sind also veraltet. Der Landkreis hat offensichtlich keine Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 459, eigenen Gutachten erstellen lassen. Es wird in den Synopsen ebenfalls eine ROG n.F., durchgeführt. Der Umweltbericht wurde 460, lediglich "überschlägige Umweltverträglichkeitsprüfung" angegeben. Damit fehlt die gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. 1 ROG a.F. erstellt. Die 461, gemäß §10 NROG erforderliche Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt. 462, raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf Schutzgüter gemäß UVPG. Untersuchungsumfang und Detaillierungsgrad des 463, Die Vorhaben sind daher aus der Planung zu entfernen. Umweltberichts haben dem übergeordneten 464, grobmaschigen Charakter der Regionalplanung in 465, einem mehrstufigen Planungsprozess - auch in 467, Abgrenzung zum Detaillierungsgrad der 468, Bauleitplanung oder konkreter Projektplanungen 469, anderer Planungsträger - zu entsprechen. Es sind nur 471, solche Angaben erforderlich, die nach gegenwärtigem 472, Wissensstand und allgemein anerkannten 473, Prüfmethoden mit vertretbarem Aufwand ermittelt 474, werden können. Dies ist erfolgt. 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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454, 118 Aus dem Entwurf des RROP, sowie der Anordnung des Vorbehaltsgebietes Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Autobahn, des Vorbehaltsgebietes Rohstoff (Sand) und der Potenzialfläche Wind § 2 ROG gibt Grundsätze der Raumordnung wieder. 465, bei Hohnstorf ergeben sich folgende Widersprüche zu den im ROG bzw. NROG Grundsätze der Raumordnung haben gem. § 4 Abs. 1 486 genannten Paragraphen: ROG Satz 1 ROG anders als Ziele der Raumordnung keine § 1 Aufgabe und Leitvorstellung der Raumordnung Abs. 1 Nr. 1 und 2. ROG strikte Bindungswirkung, sondern unterliegen der § 2 Grundsätze der Raumordnung Abs. 2 Nr. 1, 2, 3, 4 und 5 ROG Abwägung. Hier hat die Abwägung ergeben, dass das Im Teilraum Gemarkung Hohnstorf des Landkreises Uelzen werden die Vorranggebiet Autobahn, das Vorbehaltsgebiet Anforderungen und Bedürfnisse der Landwirtschaft und der Einwohner zugunsten Rohstoffgewinnung und das Vorranggebiet von Infrastrukturmaßnahmen deutlich benachteiligt. Es erfolgt hier, zusätzlich zu Windenergienutzung ein höheres Gewicht als z.B. der der bereits vorhandenen Zerschneidung der Gemarkung Hohnstorf durch den ESK Belang Landwirtschaft besitzen. eine weitere, mehrfache und großflächige Zerschneidung nahezu der gesamten Gemarkung. Ferner wird durch diese Planungen eine Menge an Verkehr in einen kleinen Raum gezogen, der von diesem nicht getragen werden kann. Es muß hier, durch Verlegung von Infrastrukturplanungen an andere Orte, für bessere Ausgeglichenheit gesorgt werden. Die Ballung der Infrastrukturmaßnahmen in der Gemarkung Hohnstorf steht der Entwicklung der Landwirtschaft entgegen. Ihr wird hier die Voraussetzung der Erfüllung Ihrer Aufgaben gem. Absatz 5 entzogen. Die Umwelt- und Erholungsfunktion dieses ländlichen Raumes wird stark beeinträchtigt. 454, 119 § 3 Begriffsbestimmungen ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, § 4 Bindungswirkungen der Erfordernisse der Raumordnung Abs. 1 ROG Das Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung westlich 465, ln der Synopse wird mehrfach dargestellt, dass es sich bei ausgewiesenen von Hohnstorf ist ein Grundsatz der Raumordnung 486 Vorbehaltsflächen zunächst nur um Planungen handelt und eine Verbindlichkeit und daher nicht schlussabgewogen. Die erst im Rahmen des späteren Genehmigungsverfahrens entsteht, in welchem Umweltverträglichkeit ergibt sich aus dem entschieden wird, ob entsprechende Maßnahmen zulässig sind, oder nicht. Laut § Umweltbericht. Das Vorranggebiet 3 und § 4 ROG sind die Ziele der Raumordnung aber verbindliche Vorgaben mit Windenergienutzung Hohnstorf (71) ist ein Ziel der einer räumlichen und sachlichen Bestimmung, die abschließend abgewogen Raumordnung und daher auf Ebene der werden. Daraus ergibt sich, dass bereits jetzt, zum Zeitpunkt der Erstellung des Raumordnung schlussabgewogen. Die RROP, detaillierte Untersuchungen zur Genehmigungsfähigkeit der Umweltverträglichkeit des Vorranggebietes ergibt sich Vorbehaltsflächen erstellt werden müssen. Eine verbindliche Abwägung kann aus dem entsprechenden Gebietsblatt. Die ansonsten doch nicht erfolgen. Zulässigkeit konkreter einzelner WEA kann sich erst im nachfolgenden Zulassungsverfahren nach dem BImSchG ergeben, wenn z.B. die Standorte und Höhen der WEA feststehen.

454, 120 § 7 Allgemeine Vorschriften über Raumordnungspläne Abs. 2 ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Die privaten Belange, also vorwiegend die der landwirtschaftlichen Unternehmen Der vorgeworfene Fehler in der Abwägung wird nicht 465, und der Bewohner, werden in der Gemarkung Hohnstorf nicht korrekt gesehen. Es ist nicht fehlerhaft, wenn Belange nicht 486 gegeneinander abgewogen. Es werden, wie bereits in diesem Einwand dargestellt, dem Wunsch des Einwenders entsprechend in der öffentliche Belange (Straßenbau und dazugehörige Rohstofferzeugung sowie Abwägung gewichtet werden. Energiegewinnung) zu hoch bewertet.

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454, 121 § 2 Nr. 2. und 3. NROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Die derzeitigen Planungen des RROP in der Gemarkung Hohnstorf benachteiligen § 2 NROG gibt Grundsätze der Raumordnung wieder. 465, den Ort übermäßig, und verschlechtern die Lebensverhältnisse dort erheblich. Die Grundsätze der Raumordnung haben gem. § 4 Abs. 1 486 Bevölkerung wird benachteiligt. Satz 1 ROG anders als Ziele der Raumordnung keine strikte Bindungswirkung, sondern unterliegen der Abwägung. Hier hat die Abwägung ergeben, dass das Vorranggebiet Autobahn, das Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung und das Vorranggebiet Windenergienutzung ein höheres Gewicht als andere Belange besitzen.

454, 122 § 11 Abs. 1 Nr. 5 NROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Wurden für das Vorbehaltsgebiet Rohstoff (Sand) bei Hohnstorf sowie die § 11 Abs. 1 Nr. 5 NROG bezieht sich auf 456, Potenzialfläche 71 (Wind) Standortalternativen geprüft, und mit welchem Ergebnis? Raumordnungsverfahren und nicht auf die 457, Regionalplanung. 458, 459, 460, 461, 462, 463, 464, 465, 467, 468, 469, 470, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

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Ziffer 3.2.1 Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei 1.1.1. 123 Klosterflecken zum Punkt 3.2.1 10 Dem Einwand wird nicht gefolgt 09 Als Ziel der Raumordnung wird in der beschreibenden Darstellung und in der Durch die in Satz 2 nunmehr noch eindeutiger Begründung des Entwurfes 2015 formuliert, dass sämtliche Waldränder, formulierte Ziel-Ausnahmeregelung nach § 6 Abs. 1 einschließlich einer Übergangszone in ausreichender Tiefe (Orientierungswert sind ROG sind genügend Spielräume für eine städtische 100 m) in der Regel von jeder Bebauung und störenden Nutzung freizuhalten sind. Entwicklung geschaffen. Die Durchführung eines Im Entwurf 2016 wurde der Orientierungswert von 100 m zwar aus der Zielabweichungsverfahren ist bei Einhaltung der in Beschreibung entnommen, in der Begründung dafür ausführlicher formuliert. der Ziel-Ausnahmeregelung genannten Bedingungen Dies kann bei jeder Nichteinhaltung eines Zieles zu einem aufwendigen nicht erforderlich. Aufgrund der besonderen Zielabweichungsverfahren führen. Nicht unerhebliche Probleme werden deshalb Bedeutung und vielfältigen Funktionen der bei der künftigen Neuaufstellung von Bauleitplänen gesehen, was den Waldränder ist deren Schutz vor störenden Klosterflecken Ebstorf in seiner möglichen Entwicklung erheblich einschränken Nutzungen aus regionalplanerischer Sicht vorrangig. würde. Im Gegensatz zu den Grundsätzen der Raumordnung, bietet ein Ziel Daher bleibt der Schutz der Waldränder als Ziel der keinen Abwägungs- und Ermessungsspielraum. Insofern wird gefordert, die Raumordnung bestehen. Freihaltung der Waldränder, einschließlich der Übergangszonen in ausreichender Für die Waldflächen ist weiterhin keine Pufferfläche Tiefe, als Grundsatz der Raumordnung zu fassen, um im Rahmen von künftigen im abstrakten Planungskonzept vorgesehen, sodass Bauleitplanverfahren hinreichend Abwägungsmöglichkeiten zu erhalten. die Vorranggebiete Windenergienutzung vereinzelt bis Nicht nachvollziehbar ist ferner, dass bei der Ausweisung der Windvorranggebiete direkt an den Wald ragen. Gleichwohl besitzen die dieses Ziel nicht berücksichtigt und kein Abstand zwischen Wald und Waldränder eine wichtige Klima- und Vorranggebieten ausgewiesen wird. Durch Windkraftanlagen kann die Schutz- und Artenschutzfunktion und sollen daher von Bebauung Erholungsfunktion von Waldrändern viel stärker beeinträchtigt werden als z.B. und sonstigen störenden Nutzungen freigehalten durch eine normale Siedlungsnutzung. werden. Da dies jedoch nicht in einer generellen und abstrakten Betrachtungsweise erfolgen kann, sondern einer einzelfallbezogenen Abwägung aufgrund der Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Waldränder im Planungsraum bedarf, wird dieser Aspekt im konkretisierenden Bauleitplanverfahren bzw. nachfolgenden Zulassungsverfahren abschließend zu regeln sein. Daneben wird der Abstand zum Waldrand oftmals über den erforderlichen Grenzabstand der Nds. Bauordnung sichergestellt.

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1.1.1. 124 Stadt Bad Bevensen zu 3.2.1 10: Als Ziel der Raumordnung sind sämtliche Waldränder, einschl. einer Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Übergangszone (Orientierungswert sind 100 m), in der Regel von jeder Bebauung Durch die in Satz 2 nunmehr noch eindeutiger und störenden Nutzung freizuhalten. Zwar sind Ausnahmen zulässig, wenn die formulierte Ziel-Ausnahmeregelung nach § 6 Abs. 1 Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion nicht beeinträchtigt wird, städtebauliche und ROG sind genügend Spielräume für eine städtische siedlungsstrukturelle Gründe eine Bebauung rechtfertigen und die sonstigen Ziele Entwicklung geschaffen. Eine Zielabweichung gemäß der Raumordnung nicht entgegenstehen, gleichwohl wird damit schon eine sehr § 6 Abs. 2 ROG ist im geschilderten Fall demnach in verbindliche Vorgabe in das Raumordnungsprogramm aufgenommen, die, wegen Abweichung zur Regelung im RROP für den der vielen unmittelbar angrenzenden Waldflächen, die Stadt in ihrer möglichen Landkreis Lüchow-Dannenberg, das dem angeführten Entwicklung erheblich einschränken würde. Urteil des OVG Lüneburg zugrunde lag, nicht Die o.g. Regelung sollte daher nicht als Ziel sondern als Grundsatz der erforderlich. Aufgrund der besonderen Bedeutung und Raumordnung aufgenommen werden, um Ausnahmetatbestände leichter in vielfältigen Funktionen der Waldränder ist deren Abwägungs- und Ermessensentscheidungen einbeziehen zu können. Bei einem Schutz vor störenden Nutzungen aus Festhalten an der Zielausweisung könnten Zielabweichungsverfahren erforderlich regionalplanerischer Sicht vorrangig. Daher bleibt der werden. Auch das Nds. OVG Lüneburg (Az. 1 KN 199/13) hat in dem genannten Schutz der Waldränder als Ziel der Raumordnung Urteil gegen die Gemeinde Zernien bestätigt, dass Ziele der Raumordnung strikt zu bestehen. beachten sind und im Falle eines Normenkontrollverfahrens selbst die Für die Waldflächen ist weiterhin keine Pufferfläche Stellungnahme des Landkreises nicht als Zielabweichungsentscheidung gewertet im abstrakten Planungskonzept vorgesehen, sodass werden kann. die Vorranggebiete Windenergienutzung vereinzelt bis Nicht nachvollziehbar ist ferner, dass bei der Ausweisung der Windvorranggebiete direkt an den Wald ragen. Gleichwohl besitzen die dieses Ziel nicht berücksichtigt und kein Abstand zwischen Wald und Waldränder eine wichtige Klima- und Vorranggebieten ausgewiesen wird. Durch Windkraftanlagen kann die Schutz- und Artenschutzfunktion und sollen daher von Bebauung Erholungsfunktion von Waldrändern viel stärker beeinträchtigt werden als z.B. und sonstigen störenden Nutzungen freigehalten durch eine normale Siedlungsnutzung. werden. Da dies jedoch nicht in einer generellen und abstrakten Betrachtungsweise erfolgen kann, sondern einer einzelfallbezogenen Abwägung aufgrund der Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Waldränder im Planungsraum bedarf, wird dieser Aspekt im konkretisierenden Bauleitplanverfahren bzw. nachfolgenden Zulassungsverfahren abschließend zu regeln sein. Daneben wird der Abstand zum Waldrand oftmals über den erforderlichen Grenzabstand der Nds. Bauordnung sichergestellt.

1.3.14 125 Landwirtschaftskam S. 25 3.2.1: Wir begrüßen die sachgerechte Darstellung der landwirtschaftlichen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen mer Niedersachsen Belange im Kapitel 3.2.1.

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1.3.14 126 Landwirtschaftskam S. 27 (08): Abschnitt „… sowie erforderlichenfalls die Vergrößerung …“ streichen! Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Begründung: An der Formulierung wird festgehalten. Die Das Erfordernis ist nicht begründet oder erkennbar. Es steht sogar im Widerspruch Waldvermehrung ist bereits durch Ziffer 3.2.1 02 Satz mit anderen Teilen des RROP. 1 des LROP als Grundsatz formuliert. In diesem Im Teil „Begründung“ S. 42 wird durch den Ausdruck „wenig durch anthropogene Rahmen erfolgt der im RROP festgelegte Grundsatz Beeinflussungen gestörte Ökosysteme“ suggeriert, dass es sich um ein natürliches zur Vergrößerung von Waldflächen. Durch die System handelt. Tatsächlich ist der in Uelzen vorherrschende Kiefernwald eine angesprochene Formulierung in der Begründung soll Pionierbaumart, welche unter ungestörten ökologischen Prozessen allmählich ausgedrückt werden, dass die Wälder im Gegensatz einer neuen Baumartenzusammensetzung (vermutlich Birken-Eichen- zu anderen Ökosystemen, wie z.B. der Acker, nicht Buchenwälder) natürlicherweise weichen würde. Tatsächlich wurden die mehrmals im Jahr durch Menschenhand in ihrer vorhandenen grundwasserfernen Kiefernwälder vielfach erst nach dem 2. Gestalt verändert werden. Weltkrieg auf ehemaligen Heideflächen aufgeforstet. 1.3.14 127 Landwirtschaftskam Noch Seite 27, 3.2.1 08: Satz 2 bitte verändern und kürzen zu: „Die Nutz-, Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes sollen entsprechend der jeweiligen Der Landkreis hält an der Gleichrangigkeit der Ausgangssituation gefördert werden.“ Waldfunktionen fest. Davon gehen auch die Begründung: Ausführungsbestimmungen zum NWaldLG (RdErl. d. Der traditionelle, politisch motivierte „Grundsatz der Gleichrangigkeit“, nach ML v. 1. 1. 2013 — 406-64002-136) aus. Zu welchem jedes Waldstück alle der genannten Funktionen erfüllte, trifft in der besonderen Problemlagen trifft bereits die Realität nicht zu. Begründung Aussagen. Z. B. sollen ortsnahe Wälder oftmals insbesondere der Naherholung dienen (und befinden sich deshalb oftmals sogar im Besitz der öffentlichen Hand). Dagegen dienen viele der abgelegenen großflächigen Wälder im Landkreis – mit ihren häufig monokulturellen Strukturen - der Wertschöpfung durch Holzverkauf und eventuell Jagdverpachtung, aber nur sehr eingeschränkt naturschutzfachlichen Zielen usw. Schließlich gibt es auch grundwasserferne Waldflächen, die sich besonders für das Schutzziel Grundwassermengenerhaltung eignen. Eine Unterordnung des Nutzziels (=Einschlag von hochpreisigem Nadelholz) gegenüber dem Schutzziel (=Erhöhung des Laubholzanteils zur Erhöhung der Grundwasserneubildung in Verbindung mit Ausgleich von Ertragsausfällen) muss möglich bleiben! 1.3.14 128 Landwirtschaftskam S. 28 3.2.1 11: Sätze 1-6 bitte streichen. Begründung s. unter 3.2.1 08 Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen An den Formulierungen wird festgehalten. Die Waldvermehrung ist bereits durch Ziffer 3.2.1 02 Satz 1 des LROP als Grundsatz formuliert. In diesem Rahmen erfolgt der im RROP festgelegte Grundsatz zur Vergrößerung von Waldflächen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 42 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.24 129 Klosterforstbetrieb 08 Im Erstentwurf haben wir eine Ausweitung des Waldanteils im Lkr Uelzen in Dem Einwand wird nicht gefolgt Erinnerung, den wir begrüßten. Nun stellen wir lediglich eine Die Waldvermehrung ist bereits durch Ziffer 3.2.1 02 Erhaltungsnotwendigkeit des Waldes fest. Diese Änderung wurde nicht durch eine Satz 1 des LROP als Grundsatz formuliert. In diesem deutliche Markierung im Text erkennbar durchgeführt. Rahmen erfolgt der im RROP festgelegte Grundsatz Wir begrüßen es, dass der Landkreis trotz eines vorhandenen hohen Waldanteils, zur Vergrößerung von Waldflächen in Ziffer 08. eine Ausweitung der Waldflächenanteile positiv gegenübersteht. Das erneute Beteiligungsverfahren erfolgte ohne Einschränkungen und daher auch ohne Kenntlichmachung der Änderungen.

1.5.24 130 Klosterforstbetrieb 09 Eine Beschreibung der Wirtschaftsweise im Wald in der Regionalen Dem Einwand wird nicht gefolgt Raumordnung bewerten wir als massiven Eingriff in das Grundrecht des Ziel der Bundesregierung ist gemäß des UBA eine Eigentums und lehnen diese ab. naturnahe Waldbewirtschaftung auf möglichst der Die ordnungsgemäße Forstwirtschaft ist vollständig im Landeswaldgesetz definiert. gesamten forstwirtschaftlichen Fläche. Dieses Ziel hat Eine weitergehende Entwicklung einer „naturnahen Forstwirtschaft“ ist nicht sie sich bereits in der Deutschen definiert und somit einer Beliebigkeit der Interpretation ausgesetzt. Wir bitten um Nachhaltigkeitsstrategie gesetzt und mehrfach ersatzlose Streichung. Neu hinzugefügt wurde gar die Vorgabe, dass durch den bekräftigt. Eine naturnahe Forstwirtschaft wird nicht Waldbau standortgerechte Mischwälder einer naturnahen Forstwirtschaft zu als zusätzliche Einschränkung zur ordnungsgemäßen entwickeln sei. Diese zusätzliche Einschränkung der Bewirtschaftsweise ist nicht Forstwirtschaft sondern als deren Konkretisierung akzeptabel. gesehen.

1.5.24 131 Klosterforstbetrieb 10 Abstand Wald und Bebauung: Dieser Punkt wurde - offensichtlich auf Grund der Dem Einwand wird nicht gefolgt Änderungswünsche der Bauplanungsträger (Gemeinden) siehe Synopse - Der Landkreis hält an der gewählten Formulierung erheblich aufgeweicht. fest, weil, insbesondere über die Ausnahmeregelung Wir lehnen diese neue Formulierung ab und erwarten, dass hier den aktuellen des Satz 2 in Ziffer 3.2.1 10, ein gerechter Empfehlungen zur Grenzziehung jeglicher Bebauung zu Wäldern von eher 200 m Interessenausgleich zwischen dem Waldrandschutz als auf 100 m Folge geleistet wird. und der gemeindlichen Bauleitplanung erfolgt.

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1.3.04 132 Amt für regionale Darüber hinaus nimmt das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Oberste Landesbehörde aus forstlicher Das Ziel in Ziffer 3.2.1 04 Satz 1 wurde um den Lüneburg wie folgt Stellung: Nachhaltigkeitsgedanken präzisiert. Damit soll Im Zuge der erneuten Beteiligung wurde festgestellt, dass die Stellungnahme deutlich gemacht werden, dass die (Stellungnahme des Amtes für regionale Landesentwicklung Lüneburg vom Grundwasserentnahme für die landwirtschaftliche 03.03.2016) zu den Ziffern 3.2.1 04 und 09 nicht bzw. unzureichend berücksichtigt Feldberegnung immer nachhaltig sein muss und nicht wurde. zu Lasten anderer Nutzungen gehen darf. Dies ergibt Die Festlegung der Ziff. 3.2.1 04 Satz 1 und 2 als Ziel der Raumordnung stellt das sich klarstellend bereits aus dem Satz 2. Darüber Ergebnis einer planerischen Abwägung dar und ist im Ergebnis zu beachten. Eine hinaus gilt das Ziel der Raumordnung in Ziffer 3.2.4 ordnungsgemäße Abwägung setzt auch voraus, dass alle relevanten Belange 05 LROP, dass das Grundwasser so zu eingestellt werden. Dies wird für die Festlegungen in Frage gestellt. bewirtschaften ist, dass keine nachteiligen Seitens des Planungsträgers wird bei der Abwägung der vorgetragenen Veränderungen des mengenmäßigen Zustandes und Stellungnahme lediglich darauf verwiesen, dass die Zielformulierung zur der hieraus gespeisten oberirdischen Gewässer und Feldberegnung keine Erhöhung der Grundwasserentnahme verfolge, ohnehin nur grundwasserabhängigen Landökosysteme entstehen. regional und standortbezogen vertretbare Wassermengen entnommen werden Dadurch werden die Belange des Waldes und der dürfen und der Waldumbau auch nicht nur der Erhöhung einer Forstwirtschaft gegenüber Grundwasserentnahmen Grundwasserneubildungsrate dienen würde. von anderen Nutzern sichergestellt. Dadurch sind die Die nachfolgende Begründung scheint jedoch dazu im Widerspruch zu stehen, ist forstwirtschaftlichen Belangen den jedoch mindestens missverständlich, da sie im Ergebnis darauf abzielt, der landwirtschaftlichen nicht untergeordnet. Die landwirtschaftlichen Nutzung und damit der Feldberegnung einen Vorrang vor Vorbelastung des Grundwasserkörpers ist bekannt, anderen Belangen einzuräumen. In der Konsequenz kann dies auch eine jedoch ist das Grundwasser mengenmäßig in einem Erhöhung der Grundwasserentnahme bedeuten. guten Zustand. Im Einzelnen stellt die Begründung heraus, dass sich die künstliche Beregnung Das RROP kann jedoch nicht die Aufgabe annähernd flächendeckend als unverzichtbares Betriebsmittel zur übernehmen, zwischen unterschiedlichen landwirtschaftlichen Produktion etabliert habe. Räumliche Bedingungen für eine wissenschaftlichen Auffassungen zu vermitteln und hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit lägen im Planungsraum aufgrund der eine Entscheidung zu treffen. Die konkreten Beregnung auf über 90% der landwirtschaftlichen Fläche vor. Ein hohes Grundwasserentnahmemenden ergeben sich Ertragspotential sei auch auf leichten Standorten durch die Beregnung möglich. Da abschließend im Rahmen eines wasserrechtlichen die Beregnungslandwirtschaft durch den hohen Technikeinsatz kostenintensiv sei, Verfahrens. Die Auseinandersetzung mit dem bestehe aus regionalwirtschaftlicher Sicht ein besonderes Interesse an dem Erhalt Zustand des Grundwasserkörpers und die und der Weiterentwicklung der Landwirtschaft auf den beregneten Flächen. Um die Auswirkungen der konkreten Grundwasserentnahme landwirtschaftliche Feldberegnung nachhaltig zu sichern, müsse der sind bei jedem wasserrechtlichen Wasserhaushalt stabilisiert werden. Felder sollten geeignete Zuschnitte erhalten. Genehmigungsverfahren Bestandteil der Biotopstrukturen sind entsprechend anzupassen. Die Bedeutung der Beregnung Zulassungsprüfung. Dabei ist der Runderlass zur für hohe und stabile Erträge wird lt. Begründung aufgrund der Klimaentwicklung mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers sogar noch deutlich zunehmen. Dabei wird darauf verwiesen, dass die Erhöhung des MU vom 29.05.2015 zu beachten. der Grundwasserentnahme zwar nicht vorrangiges Ziel sei, jedoch auch nicht ausgeschlossen wird. Hier fehlt es an der planerischen Abwägung zum Umgang mit anderen Nutzungen des Grundwassers wie z.B. der Trinkwassernutzung, aber auch die Auseinandersetzung mit den möglichen Auswirkungen auf die mit dem Grundwasserköper verbundenen Landökosystemen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 44 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 133 Amt für regionale In der Begründung /Abwägung fehlt es auch an der Auseinandersetzung mit dem Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Zustand des Grundwasserkörpers in der Ostheide und die Auswirkungen einer Die fehlende Auseinandersetzung mit dem Zustand Lüneburg zunehmenden Grundwasserentnahme. Allgemein gelten die Grundwasserkörper des Grundwasserkörpers wird nicht gesehen. Die der Ostheide als mengenmäßig gefährdet. Grund hierfür sind u.a. die geringen Begründung trifft hierzu hinreichend Aussagen, z. B. Jahresniederschläge sowie das geringe Wasserspeichervermögen der Sandböden. zu den Entnahmemengen und dem Klimawandel. Die Entwicklung der Feldberegnung im Landkreis Uelzen lässt einen deutlichen Hinzu kommt, dass durch die umfangreiche Prüfung Wachstumstrend erkennen. So stieg die Summe der Flächen der im nachgelagerten wasserrechtlichen Grundwasserberegnung von 9.400 ha im Jahr 1970 kontinuierlich auf 56.450 ha im Zulassungsverfahren sichergestellt wird, dass keine Jahr 2012. Zusätzlich wurden im Jahr 2012 weitere 8.770 ha der negative Auswirkungen auf den Grundwasserkörper landwirtschaftlichen Fläche mit Kanalwasser aus dem Elbe-Seitenkanal beregnet. eintreten. Die genutzten Kanal- und Grundwassermengen verfünffachten sich im o.g. Die behauptete mengenmäßige Gefährdung des Zeitraum von 9,4 Mio m³ auf 48,3 Mio m³. (Quelle LWK). Die Entwicklung lässt eine Grundwasserkörpers im Landkreis Uelzen entspricht Intensivierung der Landwirtschaft mit einer weiteren Ausweitung der nicht mehr der aktuellen Feststellung des MU. Im Grundwasserentnahme für die Feldberegnung erwarten. Durch den steigenden Rahmen der Aktualisierung der Bestandsaufnahme Grundwasserbedarf ist der Nachhaltigkeitsgrundsatz gefährdet. EG-WRRL 2013 wurde mithilfe einer Zur Entspannung der Grundwassersituation setzt man, wie die Begründung Risikoabschätzung festgestellt, dass fast alle ausführt, im Wesentlichen auf Maßnahmen zur Grundwasseranreicherung und Grundwasserkörper in Niedersachsen die Grundwasserneubildung durch Waldumbau im Randbereich des Plangebietes und Zielerreichung eines guten mengenmäßigen Zustands darüber hinaus (Landkreis DAN). Es folgt in diesem Zusammenhang der Verweis im Jahr 2021 erreichen. auf Ergebnisse des Projektes „NoReget-Genug Wasser für die Landwirtschaft ?!“ aus dem Jahr 2008. Hier fehlt es u.a. auch an der planerischen Abwägung mit der zeitlichen Verzögerung der Wirksamkeit des Waldumbaus auf die Bildung und Erneuerung von Grundwasser.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 45 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 134 Amt für regionale Darüber hinaus fehlt u.a. die Auseinandersetzung mit dem in Abschnitt 3.2.4 Ziff. Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung 05 festgelegten LROP- Ziel: „Das Grundwasser ist so zu bewirtschaften, dass Eine Auseinandersetzung mit dem genannten Ziel des Lüneburg keine nachteiligen Veränderungen des mengenmäßigen Zustandes und der Landes ist nicht erforderlich, da es sowieso für die hieraus gespeisten oberirdischen Gewässer und grundwasserabhängigen Regionalplanung gilt. Dass im RROP in Ziffer 3.2.1 04 Landökosysteme entstehen.“ Welche langfristigen Auswirkungen solche formulierte Ziel der Raumordnung steht der Entwicklungen auf Flora, Fauna, oberirdische Gewässer und die Ökosysteme im Landesraumordnung nicht entgegen. Plangebiet haben, ist derzeit kaum absehbar und kann anhand der wenigen vorliegenden Projektgutachten nicht hinreichend abgesichert werden. Zu den aufgezeigten Entwicklungstendenzen im Bereich der Feldberegnung kommt erschwerend nun auch noch der Aspekt des Klimawandels hinzu. So zeigt bspw. die Studie zum Nachhaltigen Landmanagement Norddeutsches Tiefland (NaLaMa- nT), dass im Plangebiet die Sommerniederschläge zukünftig deutlich abnehmen werden. Es ist unbestritten, dass der Waldumbau grundsätzlich ein geeignetes Mittel ist, um die Qualität und die Quantität des Grundwassers zu verbessern. Die Bewertung muss dabei aber sowohl die räumlich-standörtlichen wie auch die zeitlichen Aspekte berücksichtigen. So ist es kritisch zu sehen, wenn Waldumbau und Beregnungsbereiche nicht an einem Ort liegen oder ein Laubbaum gepflanzt wird und man daraus eine sofortige Erhöhung der Grundwasserentnahme konstruiert. Eine Waldumbaumaßnahme ist langfristig zu betrachten, so dass eine Veränderung im Wald erst nach vielen Jahrzehnten auf das Grundwasser wirkt. Darüber hinaus besteht nicht zuletzt bei der zukünftigen Baumartenwahl ein wesentlicher Untersuchungsbedarf. So sind Laubbäume wie die Buche während längerer Trockenperioden insbesondere auf den ärmeren Standorten stärker gefährdet als die Kiefer, die ein mediterranes Verhalten besitzt und somit Trockenphasen, wie sie zukünftig zu erwarten sind, besser übersteht. Effekte forstlicher Waldumbaumaßnahmen lassen sich prinzipiell zwar mittels Simulations-modellen abschätzen, es gibt aber derzeit noch viele Unsicherheiten bei der Modellentwicklung und Modellanwendung. Aufgrund der möglichen Auswirkungen der Regelung in Abschnitt 3.2.1 Ziff. 09 zum Beispiel bei der Umsetzung der waldbehördlichen Maßnahmen wird es seitens der Fachebene für notwendig erachtet, dass Unsicherheiten ausreichend abgeprüft werden. So muss sichergestellt werden, dass sich ein Waldumbau auf den Standorten realisieren lässt und auch Erfolg hat. Hierzu ist eine fachliche Absicherung unter Beachtung der rechtlichen Grundlagen (u. a. EU Wasserrahmenrichtlinie) notwendig.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 46 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 135 Amt für regionale Grundsätzlich ist zu kritisieren, dass hinter den Zielformulierungen des RROP zur Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Feldberegnung in Verbindung mit dem Waldumbau ein nicht akzeptabler Ein Vorrang landwirtschaftlicher Interessen Lüneburg Automatismus des Vorrangs landwirtschaftlicher Interessen gegenüber den gegenüber den Belangen des Waldes und der Belangen des Waldes und der Forstwirtschaft steht. Nicht der Wald und eine Forstwirtschaft erfolgt durch die Zielformulierungen stabile Forstwirtschaft, die den Forstbetrieben ein Auskommen sichert, stehen bei des RROP nicht. Dem Vorwurf einer ausschließlichen diesem Ziel im Mittelpunkt des Waldumbaus, sondern ausschließlich die Sicherung Sicherung einer ertragreichen Landwirtschaft zu einer ertragsreichen Landwirtschaft in einem semiariden Gebiet. Die Lasten des Waldes wird widersprochen. Hier muss Landwirtschaft kann nicht die Forstwirtschaft in die Pflicht nehmen, zumal der ein Missverständnis vorliegen. Der vorgeworfene Privatwaldanteil in dieser Region bei über 70% liegt. Sie hat einen Fehler in der Abwägung wird nicht gesehen. Es ist wassersparenden nachhaltigen Ackerbau zu betreiben, anstatt dem Wald auf nicht nicht fehlerhaft, wenn Belange nicht dem Wunsch des nachhaltige Art und Weise das Wasser zu entziehen. Einwenders entsprechend in der Abwägung gewichtet Der Landwirtschaft wird in der Gesamtplanung eine Sonderstellung eingeräumt, werden. die im Vergleich zur Abwägung der Belange der Forstwirtschaft als fehlerhaft erscheint. So weist selbst der Umweltbericht des RROP Entwurfs auf die Problematik und Unsicherheiten der Auswirkung der Feldberegnung hin. Im Ergebnis bestehen grundsätzliche Zweifel, dass die Zielformulierungen im Abschnitt 3.2.1 Ziffer 04 und 09 sachgerecht abgewogen wurden. Es wird daher das Erfordernis einer erneuten Abwägung zweier sich ggf. widerstreitender Belange gesehen. Dabei muss auch eingestellt werden, dass die Feldberegnung als Agrartechnologie nicht per se als öffentlicher Belang zu qualifizieren ist. Die Vorrangstellung für die landwirtschaftliche Feldberegnung unter Belangszurückstellung der Wald- und Forstwirtschaft wird als nicht ausreichend abgewogen gesehen. 1.5.04 136 Bauernverband 8. Feldberegnung 3.2.1 04 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Der Landkreis hat zutreffend erkannt, dass die Feldberegnung im Kreisgebiet eine sen e. V. herausragende Bedeutung für die Landwirtschaft hat. Veränderungen der Landschaft zugunsten einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Beregnung müssen daher möglich sein (siehe oben unter Ziffer 4.). 1.5.04 137 Bauernverband 9. Waldvermehrung 3.2.1 08 und 11 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Mit welcher Begründung sollen aus der Landwirtschaft ausscheidende An den bestehenden Texten wird festgehalten. Ein sen e. V. Ackerflächen vorrangig aufgeforstet werden? Die Waldflächen haben sich in Ziel der Raumordnung zur Waldvermehrung wird nicht Niedersachsen in den vergangenen Jahren stetig erhöht, die landwirtschaftliche festgelegt. Der Grundsatz der Raumordnung in Ziffer Fläche hingegen hat sich drastisch verringert. Zudem ist die 3.2.1 11 ist so auszulegen, dass wenn eine Grundwasserneubildung in Wäldern geringer als auf Ackerflächen. Auch in Waldvermehrung angestrebt wird, diese sich in den Anbetracht des Waldumwandlungsverbotes, welches eine Rückführung zu dort genannten Gebieten konzentrieren soll. landwirtschaftlicher Fläche so gut wie unmöglich macht, sollte der Satz komplett Ergänzend wird auf Ziffer 3.2.1 02 Satz 1 des LROP gestrichen werden. verwiesen. Dort ist eine Waldvermehrung als Grundsatz der Raumordnung (Wald soll … vermehrt werden.) festgelegt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 47 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.5 138 Gemeinde 7) RROP 3.2.1, zu Ziffer 02, Satz 1 (Abwägungsnummer 214): Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel wendet ein, dass auch die Überprüfung des Landkreises nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es sich hierbei um Boden mit niedriger/geringer Ertragslage handelt. 1.1.6 139 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Dem Einwand wird nicht gefolgt Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Die Stellungnahme erfolgt hinsichtlich der Ausdrücklich zu begrüßen ist, dass unter 3.2 10 der Orientierungswert von 100 m Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft zu den einzelnen als Abstandsfläche zum Waldrand gestrichen worden ist. Punkten im Rahmen der Stellungnahme zur Die in der Stellungnahme vom 03.03.2016 vorgetragen Bedenken hinsichtlich der Zeichnerischen Darstellung. Zeichnerischen Darstellung einiger Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft auf Grund hohen Ertragspotenzials und einiger Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion (3.2.1 02) bestehen aus Sicht der Hansestadt fort (siehe Ausführung zur Zeichnerischen Darstellung). Die Zeichnerische Darstellung ist aus Sicht der Hansestadt Uelzen entsprechend anzupassen. Hinsichtlich der weiteren Ziele und Grundsätze bestehen keine ergänzenden Anregungen. 1.1.6 140 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Landwirtschaft auf Grund hohen Ertragspotentials der Feldflur zwischen Gr. Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der Liedern und Hanstedt II wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und laufenden Nummer 219 der Synopse zur Abwägung möglicher Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die der Öffentlichen Stellen zum ersten Planungen einer Ortsumgehung im Zuge der B 71 für den Ortsteil Hanstedt II aus Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend zu festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine berücksichtigen. Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet wird daher widersprochen. Änderung ergeben hat.

1.1.6 141 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Landwirtschaft auf Grund hohen Ertragspotentials der Feldflur zwischen Riestedt, Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der Stöcken und Rätzlingen wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und laufenden Nummer 220 der Synopse zur Abwägung möglicher Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die der Öffentlichen Stellen zum ersten Planungen einer Tank- und Rastanlage im Zuge der A 39 aus Sicht der Hansestadt Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Vorrang haben. Das Ziel 4.1.1 04 ist zwingend zu berücksichtigen. Der Darstellung festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine als Vorbehaltsgebiet wird daher widersprochen. Änderung ergeben hat.

1.1.6 142 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion der Feldflur rund um den Ortsteil Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der Riestedt wird aufrechterhalten, weil die Planungen zur A 39 und möglicher laufenden Nummer 222 der Synopse zur Abwägung Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die Planungen einer der Öffentlichen Stellen zum ersten Tank- und Rastanlage im Zuge der A 39 aus Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Das Ziel 4.1.1 0 4 ist zwingend zu berücksichtigen. Der Darstellung als festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Vorbehaltsgebiet wird daher widersprochen. Änderung ergeben hat.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 48 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 143 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion der Flächen am Oldenstädter See Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der wird aufrechterhalten. Der Darstellung als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft auf laufenden Nummer 223 der Synopse zur Abwägung Grund besonderer Funktion wird ausdrücklich widersprochen. Siehe Ausführung der Öffentlichen Stellen zum ersten unter 3.3 Vorbehaltsgebiet Erholung. Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

1.5.06 144 NABU Uelzen e. V. 02: Es besteht eine besondere Verantwortung der Landwirtschaft zur Pflege der Dem Einwand wird nicht gefolgt Kulturlandschaft! Die Landwirtschaft sieht sich zwar gern als Bewahrer der Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Kulturlandschaft, tut aber zu wenig für deren Erhalt (Landschaftselemente, Erhalt erfolgte unter der laufenden Nummer 234 der der Bodenfruchtbarkeit, Schutz des Grundwassers usw.). Hier sind die handelnden Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum Betriebe und kontrollierenden Behörden und Institutionen verstärkt gefordert. ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Es ist ein Leitbild der Kulturlandschaft zu erstellen und Handlungen und festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Maßnahmen auf deren Erhalt abzustellen und zu kontrollieren! Änderung ergeben hat.

1.5.06 145 NABU Uelzen e. V. 04: Die landwirtschaftliche Feldberegnung sollte als oberstes Ziel Dem Einwand wird nicht gefolgt ressourcenschonend stattfinden! Das ist keine gängige Praxis. Die Anwendung Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 neuer Techniken und Mindestregelungen zur rechtskonformen Anwendung sind in erfolgte unter der laufenden Nummer 236 der dem Ziel zusätzlich zu formulieren. Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum Die weit verbreiteten Beregnungskanonen führen zu einer extrem hohen ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Verdunstung und teilweise auch Oberflächenabfluss der wertvollen Ressource festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Grundwasser. In vielen Fällen werden widerrechtlich angrenzende Flächen aus Änderung ergeben hat. Bequemlichkeit mitberegnet. Das führt zu einem erhöhten Wasserverbrauch, gleichzeitig geht damit eine Beeinträchtigung geschützter Arten und stellenweise Gefährdungen des Straßenverkehrs einher. Hier wird immer noch viel zu lax gehandelt. Eine Kontrolle findet offensichtlich nicht statt. Die ökologischen Rahmenbedingungen sind im Grundwasserkörper Ilmenau rechts sehr angespannt. Seit Jahren werden in verschiedenen Projekten Verbesserungen verfolgt. Zukünftig sind hier deutlich zunehmende Beregnungsmengen bei geringen Niederschlägen zu erwarten. Der Schwerpunkt der Projekte liegt auf der Speicherung von Wasser in technisch geprägten Anlagen über den Winter bis in die Beregnungssaison. Zukünftig sollten die Bedingungen verschärft werden, um ggf. auf beregnungsintensive "neue" Feldfrüchte, wie Mais, der noch intensiv im Hochsommer beregnet werden muss, zu verzichten. Ein Anbau der althergebrachten Feldfrüchte Kartoffel, Zuckerrübe und Getreide wird vom NABU ausdrücklich unterstützt. Weiterhin sollten zukünftige Becken zur Wasserspeicherung naturnah angelegt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 49 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 146 NABU Uelzen e. V. 05: Der zunehmende Anteil von Sommerfrüchten im Gebiet (Mais, Rüben) führt zu Dem Einwand wird nicht gefolgt einer Zunahme von Ackerflächen, die lange Zeit unbedeckt liegen und auf denen Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Wind- und Wassererosion in unverträglicher Weise stattfinden. Auf die Vermeidung erfolgte unter der laufenden Nummer 237 der der Erosion wird zu wenig Wert gelegt. Eine Vergrößerung von Schlägen steht Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum dem Gebot der bodenschonenden landwirtschaftlichen Nutzung entgegen! ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

1.5.06 147 NABU Uelzen e. V. 06: Dieser Grundsatz ist besonders herauszustellen und als Ziel zu formulieren, da Dem Einwand wird nicht gefolgt aktuell deutlich davon abgewichen wird! Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 In vielen Fällen sind öffentliche Wegeparzellen durch Ackernutzung verkleinert erfolgte unter der laufenden Nummer 238 der worden, die Wegerandstreifen werden inmitten der Brutzeit gemäht und Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum mitberegnet. Düngemittel und Pestizide gelangen bei Starkregen in die Gräben ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird und Bäche. Gehölzränder und Tümpel werden durch Abfälle und Müll festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine beeinträchtigt. Änderung ergeben hat. Hier muss ein deutliches Umdenken erfolgen und auch innerhalb der Landwirtschaft stärker informiert und kontrolliert werden. 1.5.06 148 NABU Uelzen e. V. 07: Beim Ausbau ländlicher Wirtschaftswege sind zukünftig insbesondere Dem Einwand wird nicht gefolgt Spurbahnen zu schaffen (Beispiele bestehen im Landkreis), die deutlich Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 naturverträglicher sind als Vollbahnen. Einem geschotterten Ausbau ist stets der erfolgte unter der laufenden Nummer 239 der Vorzug vor einem versiegelten zugeben. Es besteht weiterhin eine Sorgfaltspflicht Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum der nutzenden Landwirte für die (nahezu ausschließlich) von Ihnen genutzten ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Wege. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ziffer 3.2.2 Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung 1.1.1. 149 Stadt Bad Bevensen zu 3.2.2 04: Zu den im Landkreis vorhandenen Erdöl- und Erdgasfeldern ist im Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Kapitel "Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung" als Grundsatz der Die Geothermie zählt zu den erneuerbaren Energien. Raumordnung ausgeführt, dass diese Vorkommen wirtschaftlich nutzbare Daher wird auf den Grundsatz der Raumordnung in Energiequellen darstellen und die weitere Exploration auf Erdöl und Erdgas zu 4.2 01 Satz 2 verwiesen, in dem allgemein auf fördern ist. einheimische und erneuerbare Energien eingegangen Aus Sicht der Stadt sollte als weitere wirtschaftlich nutzbare Energiequelle die wird, ohne sie einzeln zu erwähnen. Auf das Geothermie ebenfalls benannt werden. Geothermie-Projekt der Stadt Bad Bevensen wird ausdrücklich in der Begründung hingewiesen.

1.5.27 150 vero - Verband der Wir haben bereits zum Entwurf (unser Schreiben vom 29.02.16) eine umfangreiche Dem Einwand wird nicht gefolgt Bau- und Rohstof- Stellungnahme abgegeben und halten an den dort aufgeführten Anmerkungen fest, Die Stellungnahme ist in der Synopse der öffentlichen findustrie e. V. die jedoch keine Berücksichtigung gefunden haben. Weitergehende Anmerkungen Stellen unter den laufenden Nummern 284 bis 290 im haben wir nicht. 1. Beteiligungsverfahren abgewogen worden. Der Landkreis Uelzen behält die dort getroffenen Abwägungsentscheidungen bei.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 50 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.1. 151 Stadt Bad Bevensen Warum jedoch die so wichtige und noch im Entwurf 2015 als Ziel der Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Raumordnung formulierte Aussage "Eine Schädigung für Menschen und Umwelt Auch aus Sicht des Landkreises ist es bedauernswert, bei Maßnahmen der Exploration, der Aufsuchung sowie der Gewinnung der dass Ziffer 3.2.2 04 Satz 2 nunmehr als Grundsatz tiefliegenden Bodenschätze soll ausgeschlossen werden" jetzt abgeschwächt nur der Raumordnung formuliert ist. Im Rahmen der noch als Grundsatz der Raumordnung Berücksichtigung finden soll, kann nicht im ersten Auslegung wurden erhebliche Bedenken Ansatz nachvollzogen werden. gegen die damals noch bestehende Zielformulierung Gerade mit Blick auf den Grundwasserschutz, insbesondere für die Heilquelle Bad vorgebracht. Dies ging soweit, dass das Nds. Bevensen, die Trinkwasserversorgung und ferner auch in Verantwortung Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr die gegenüber den nachfolgenden Generationen muss diese Aussage höchste vollständige Streichung des Fracking-Sachverhalts Priorität genießen und damit zwangsläufig als Ziel der Raumordnung im RROP gefordert hat. Nach Rücksprache mit dem ArL Berücksichtigung finden. Lüneburg als Genehmigungsbehörde wurde die Formulierung als Grundsatz als Kompromisslösung gefunden. Nach Auffassung des ArL sei für ein eigenständiges Ziel der Raumordnung kein Raum, denn der Schutz des Grund- und Oberflächenwassers sowie des Bodens vor einer Verunreinigung durch einen oberirdischen unsachgemäßen Umgang mit Stoffen ist bereits heute durch die einschlägigen rechtlichen Vorgaben geregelt. Die Entscheidung über die Erkundung und Förderung von Kohlenwasserstoffen ist vielmehr den entsprechenden Genehmigungsverfahren – unter Anwendung der einschlägigen gesetzlichen Vorgaben - vorzubehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 51 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.07 152 Landesamt für Aus Sicht des Fachbereiches Bauwirtschaft wird zu o.g. Vorhaben wie folgt Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Stellung genommen: Die Abwägung zu Erdfällen erfolgte unter der und Geologie In Teilen des Landkreises Uelzen stehen im Bereich von Salzstockhochlagen laufenden Nummer 265 der Synopse der öffentlichen örtlich im Untergrund lösliche Gesteine (Salz, Gips) in einer Tiefe an, in der Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. Auslaugung stattfinden kann. Damit sind in diesen Gebieten lokal die geologischen Voraussetzungen für das Entstehen von Erdfällen gegeben. Im Internet- Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) können Informationen zur Lage von Salzstockhochlagen sowie von bekannten erdfallgefährdeten Gebieten (gehäuftes Auftreten von Erdfällen) und Einzelerdfällen abgerufen werden. Für Bauvorhaben in solchen Gebieten wird empfohlen, bezüglich der Erdfallgefährdung gegebenenfalls entsprechende Sicherungsmaßnahmen einzuplanen. Einzelanfragen zur Erdfallgefährdung können an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Hannover gerichtet werden. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010- 12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010- 12 vorgegeben. Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Baugrundes. 1.3.07 153 Landesamt für Aus Sicht des Fachbereiches Bergaufsicht Hannover wird zu o.g. Vorhaben wie Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bergbau, Energie folgt Stellung genommen: und Geologie Eine Erweiterung der Verteilerliste wird nicht für notwendig erachtet, so dass bei Berücksichtigung der Stellungnahmen der direkt Beteiligten unsererseits keine weiteren Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 52 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.07 154 Landesamt für Aus Sicht des Fachbereiches Rohstoffwirtschaft wird zu o.g. Vorhaben wie folgt Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Stellung genommen: Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie Die Rohstoffsicherungskarte von Niedersachsen des LBEG im Maßstab 1 :25000 der laufenden Nummer 267 der Synopse der ist Grundlage für die Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten für öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. Rohstoffgewinnung in den Regionalen Raumordnungsprogrammen. Der Landkreis Es wird durch eine Fläche von über 1.000 ha Uelzen weist in seinem Entwurf 2016 des Regionalen Raumordnungsprogramms Vorbehaltsgebiete Rohstoffgewinnung eine weiterhin keine Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung aus. Gegen diese bedarfsgerechte Rohstoffsicherung gewährleistet. Vorgehensweise haben wir Bedenken. Im LandesRaumordnungsprogramm (Kapitel 3.2.2 Rohstoffgewinnung, Ziffer 06) ist festgelegt, dass "Vorranggebiete von regionaler Bedeutung und Vorbehaltsgebiete Rohstoffgewinnung in den Regionalen Raumordnungsprogrammen auf der Grundlage der aktuellen ·Rohstoffsicherungskarten festzulegen sind". Im Landkreisgebiet sind keine Rohstoffsicherungsgebiete 1. Ordnung in der Rohstoffsicherungskarte ausgewiesen, die von landesweiter überregionaler Bedeutung sind und als Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung ins Landes-Raumordnungsprogramm übernommen werden können. Die Rohstoffsicherungsgebiete 2. Ordnung sind jedoch dazu geeignet, auf regionaler Ebene die Rohstoffsicherung über Vorranggebiets-Ausweisungen sicherzustellen. Eine bedarfsgerechte Rohstoffsicherung ist ohne die Ausweisung von Vorranggebieten für Rohstoffgewinnung nicht möglich. 1.3.07 155 Landesamt für Weiterhin werden vom Landkreis Uelzen bestehende Abbaustätten nicht als Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung dargestellt. Dies erfolgt Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie mit der Begründung, dass "diese durch bestehende Abbaugenehmigungen der laufenden Nummer 268 der Synopse der geschützt sind und daher keiner raumordnerischen Absicherung mehr bedürfen". öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. Diese Vorgehensweise halten wir für nicht zielführend, da z. B. bei Verlängerungsanträgen aufgrund auslaufender Genehmigungen, bei Änderungsanträgen oder Erweiterungsanträgen unter Einschluss der bestehenden Genehmigungsfläche genehmigungstechnische Probleme entstehen können, die aus der Nichtausweisung der Vorranges/Vorbehaltes Rohstoffgewinnung - evtl. bei konkurrierenden Ausweisungen -resultieren. Eine sachgerechte Rohstoffsicherung kann nur über die Ausweisung von Vorranggebieten für Rohstoffgewinnung unter Einschluss vorhandener Bodenabbaustellen erfolgen. 1.3.07 156 Landesamt für Des Weiteren werden vom Landkreis Uelzen in Landschafts- und Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Wasserschutzgebieten keine Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete für Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie Rohstoffgewinnung ausgewiesen. Gegen diese Vorgehensweise haben wir der laufenden Nummer 269 der Synopse der ebenfalls Bedenken. Dass eine Rohstoffgewinnung sowohl im Trocken- als auch öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. im Nassabbau in diesen Gebieten durchaus mit den entsprechenden Schutzzielen vereinbar ist, zeigt die langjährige Praxis in Niedersachsen. Eine pauschale Abwägung zu Ungunsten der Rohstoffsicherung wir von uns abgelehnt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 53 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.07 157 Landesamt für Im vorliegenden Entwurf des RROP wurde die Gebietskulisse der Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung gegenüber dem Entwurf 2011 ohne Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie Ausgleich an anderer Stelle reduziert. In den meisten Fällen wird die der laufenden Nummer 270 der Synopse der Flächenreduzierung mit einem Abstand von 300 m zu Siedlungsflächen begründet, öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. der sich aus dem Abstanderlass Nordrhein-Westfalen von 2007 ergibt. Dieser Abstandserlass hat keine rechtliche Wirkung in Niedersachsen und benachteiligt die Rohstoffgewinnung gegenüber anderen Nutzungsansprüchen. Wir empfehlen auf die Abstandsregelung zu verzichten und evtl. notwendige Abstände nach fachlichen Abwägungen in den jeweiligen Genehmigungsverfahren für den Bodenabbau festzulegen. 1.3.07 158 Landesamt für Aus Gründen der lang- und mittelfristigen Rohstoffvorsorge schlagen wir deshalb Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie vor, folgende Rohstoffsicherungsgebiete (RSG) als Vorranggebiete für Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie Rohstoffgewinnung im Regionalen Raumordnungsprogramm festzulegen: der laufenden Nummer 271 der Synopse der - 2829 S/20 bei Hohnstorf (vollständige Übernahme des RSG) öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. - 2829 KS/9 bei Solchstorf Das RSG 2929 S/12 bei Gr. Hesebeck wird aufgrund - 2927 S/5 bei Brockhöfe (vollständige Übernahme des RSG) seiner vollständigen Lage innerhalb eines - 2928 S/9 bei Oetzfelde Vorbehaltsgebietes Natur und Landschaft und der - 2929 S/6 bei Eppensen/Nassennottorf (vollständige Übernahme des RSG) bestehenden Bodenabbaustätte weiterhin nicht - 2929 S/12 bei Gr. Hesebeck dargestellt. - 2930 S/6 bei Schwemlitz - 3028 S/4, 3029 S/12 bei Westerweyhe - 3029 S/6 bei Stederdorf/Niendorf II - 3030 S/1 bei - 3030 S/11 südlich Kölau - 3130 S/1 bei (vollständige Übernahme des RSG) - 3130 S/3 bei Varbitz 1.3.07 159 Landesamt für Folgende Rohstoffsicherungsgebiete, die in Landschafts- oder Dem Einwand wird nicht gefolgt Bergbau, Energie Wasserschutzgebieten liegen bzw. aus anderen Gründen nicht in den Entwurf des Die Abwägung zu diesem Sachverhalt erfolgte unter und Geologie Regionalen Raumordnungsprogramms übernommen wurden, sollten zumindest der laufenden Nummer 273 der Synopse der als Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung ausgewiesen werden: öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. - 2828 S/6 nördlich Velgen - 2829 S/10 und To/11 bei Solchstorf - 2927 S/1, S/3, S/4 bei Wulfsode/Wettenbostel - 2928 S/2 bei Vinstedt - 2929 S/3 bei Tätendorf - 3027 KS/1 bei Ellerndorf - 3028 S/1, S/2 westlich Groß Süstedt - 3029 S/1 bei Oldenstadt - 3030 S/2, S/6 bei Rosche - 3030 S/9 bei Nateln Weitere Anregungen oder Bedenken aus Sicht unseres Hauses bestehen unter Bezugnahme auf unsere Belange nicht.

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1.6.10 160 ExxonMobil Die ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) nimmt die Betriebsführung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Produktion für die Produktionsaktivitäten einschließlich des Betriebs des Die Abwägung der Stellungnahme vom 16.02.2016 Deutschland GmbH Produktionsleitungsnetzes der BEB Erdgas und Erdöl GmbH & Co. KG (BEB), der erfolgte unter der laufenden Nummer 291 bis 296 Mobil Erdgas-Erdöl GmbH (MEEG) und den Tochtergesellschaften wahr und sowie 628 und 629 der öffentlichen Stellen zum vertritt diese in allen damit zusammenhängenden Angelegenheiten. ersten Beteiligungsverfahren. Diese Abwägung wird Wir schreiben Ihnen im Auftrag der BEB und der MEEG, danken Ihnen für die aufrecht erhalten. Beteiligung in der o.a. Angelegenheit und möchten Ihnen mitteilen, dass im Landkreis Uelzen Betriebsanlagen zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen - siehe beigefügte Liste - sowie Bergbauberechtigungen zur Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen betroffen sind. Insofern bleibt unsere Stellungnahme vom 16.02.2016 bestehen. Wir bitten Sie zusätzlich zu unserer zuvor genannten Stellungnahme folgendes aufzunehmen:

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1.6.10 161 ExxonMobil Betriebsanlagen Dem Einwand wird nicht gefolgt Produktion Der Betrieb, die Unterhaltung und die Überwachung dieser Anlagen dürfen nicht Im Umkreis von 5 km um die seismische Messstation Deutschland GmbH durch Festlegungen im Regionalen Raumordnungsprogramm eingeschränkt befinden sich das Vorranggebiet Windenergienutzung werden und müssen weiterhin gewährleistet sein. Als Anlage fügen wir erneut eine Schatensen (01) sowie der erweiterte Altstandort Übersichtskarte bei, in der unsere Betriebseinrichtungen in der Region dargestellt Holthusen I (03). Da im 5-Km-Abstandsradius um die sind. Messstation der bestehende Windpark Für die stationär errichteten seismischen Messstationen, hier die SON Station Arendorf/Brauel mit 18 WEA liegt, ist davon Holthusen 1, die bergrechtlich zugelassen wurde und der Erfüllung bergrechtlicher auszugehen, dass von dem bestehenden Windpark Auflagen dient, sind bei Neuerrichtung von Windkraftanlagen Mindestabstände von keine Probleme ausgehen. Bei der Neuerrichtung 5 km einzuhalten. Des Weiteren sind bei Biogasanlagen und oder dem Repowering von WEA sind die seismischen Hochspannungsleitungen sowie bei der Neuverlegung von Erdkabeln und Messstationen zu beachten, da diese durch ihre Höhe Erdgasleitungen unterschiedliche Mindestabstände einzuhalten, damit ein und ihr Gewicht ggf. stärkere Erschütterungen störungsfreier Betrieb zur Erfüllung der behördlichen Anforderungen sichergestellt verursachen. Aus diesem Grund wird auf den bleibt. jeweiligen Gebietsblättern auf die seismische In der unmittelbaren Nähe zu den oben genannten Messstationen sieht die Messstation hingewiesen. Ergänzend wird darauf Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes des Landeskreises hingewiesen, dass das OVG Münster mit Beschluss Uelzen mehrere Potentialflächen für Windenergie vor. Ein möglicher Betrieb von vom 9. Juni 2017 – 8 B 1264/16 entschieden hat, Windkraftanlagen im Umkreis von 5 km und ein damit verbundener Eintrag von dass Windenergieanlagen in der Nähe von Vibrationen in den Boden stört den Betrieb der genannten seismischen Erdbebenmessstationen errichtet werden dürfen. Messstationen in erheblichem Umfang und kann damit den Betrieb des gesamten Überwachungsnetzes signifikant stören bzw. unmöglich machen. Diese Anordnung ist erfolgt, da es durch die Erdgasförderung zu geringfügigen Spannungsveränderungen in unmittelbarer Umgebung der Erdgaslagerstätten kommen kann, die durch den Druckabbau in den Speichergesteinen entstehen. Das Messsystem soll neben der Beweissicherung die Zusammenhänge tektonischer Ereignisse im Umfeld von Lagerstätten erforschen und wichtige Daten wie Lage und Tiefe von Erschütterungsherden, sowie die für die Wahrnehmung an der Oberfläche relevante Schwinggeschwindigkeit erfassen und damit eine genaue Kategorisierung der auftretenden Seismizität ermöglichen. Die Messungen im Rahmen des BBS sind erforderlich zur Erleichterung der Feststellung von Art und Umfang zu erwartender Einwirkungen der Erdgasförderung auf bauliche Anlagen an der Oberfläche (geringfügige Bodenerschütterungen). Obwohl die Funktionalität der seismischen Messstationen in technischer Hinsicht nicht mit Radarstationen und Funkstationen voll vergleichbar ist, stellt ihr störungsfreier Betrieb, wie auch bei solchen Einrichtungen, aufgrund der damit verfolgten Überwachungsaufgaben einen öffentlichen Belang dar, der im Rahmen der planungsrechtlichen Abwägung analog der in § 35 Abs. 3 Satz 1 Nr. 8 BauGB genannten Einrichtungen zu berücksichtigen ist (vgl. OVG Münster Urteil vom 18.08.2009 Az. 8 A 6 13/08). Alternativ ergibt sich diese Vergleichbarkeit als ungeschriebener öffentlicher Belang aus§ 35 Abs. 3 Satz 1 BauGB.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 56 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.10 162 ExxonMobil Standortgebundenheit Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Produktion Das Aufsuchen und die Gewinnung von Erdgas und Erdöl ist abhängig von den Die öffentlichen und privaten Belange sind gemäß § 7 Deutschland GmbH jeweils vorherrschenden geologischen Verhältnissen und kann daher nicht an Abs. 2 ROG gegeneinander und untereinander beliebigen Orten durchgeführt werden. Sie ist standortgebunden. Wir bitten Sie abzuwägen. Im Rahmen dieser Abwägung wird die daher, die Standortgebundenheit der Erdgas- und Erdölindustrie bei der gem. § 2 Standortgebundenheit des Aufsuchens und der Abs. 2 Nr. 4 ROG vorausgesetzten Abwägung angemessen zu berücksichtigen. Gewinnung von Erdgas und Erdöl eingestellt. Zudem darf es nicht das Ergebnis einer raumplanerischen Entscheidung sein, dass durch die Einräumung und Ausdehnung von Vorranggebieten andere Grundsätze der Raumplanung wie der Rohstoffsicherung hier der Erdgasgewinnung verdrängt bzw. ausgeschlossen werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 57 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.10 163 ExxonMobil Kein grundsätzlicher rechtlicher Ausschluss von Erdgas- und Erdölbohrungen in Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Produktion Trinkwasserschutzgebieten Das RROP sieht keinen grundsätzlichen rechtlichen Deutschland GmbH Der Gesetzgeber schließt Erdgas- und Erdölbohrungen in Ausschluss von Erdgas- und Erdölbohrungen in Trinkwasserschutzgebieten grundsätzlich nicht aus. Es gibt keine gesetzliche Trinkwasserschutzgebieten vor. Daher werden die Vorschrift, die ein Verbot von Erdöl- oder Erdgasbohrungen in Ausführungen ohne Änderung der Beschreibenden Wasserschutzgebieten normiert. Die DVGW-Richtlinie für Darstellung oder der Begründung nur zur Kenntnis Trinkwasserschutzgebiete (DVGW-RL 101) dient als Grundlage und genommen. Handlungsrahmen für die Bemessung und Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten für Grundwasser. Sie nennt in Tabelle 1 potenzielle Gefährdungen mit Prüfungsbedarf in Trinkwasserschutzgebieten. In der Schutzzone III B wird für Bohrungen ein weniger hohes Gefährdungspotential angenommen. Die Richtlinie gibt Handlungsanweisungen und verweist auf eine ggf. erforderliche weitergehende Prüfung. Sie definiert jedoch keine absoluten Ausschlusskriterien. Es gibt keine gesetzlich normierten Ausschlusskriterien für Erdgas- und Erdölbohrungen in Trinkwasserschutzgebieten. Kein grundsätzlicher Nutzungskonflikt zwischen Funktionszuweisungen der Vorranggebiete Trinkwassergewinnung und der Erdgas- und Erdölförderung: Trinkwasserschutz und Erdgasförderung sind kein grundsätzlicher Widerspruch. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf das Positionspapier des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.) aus dem Jahre 2015 (Stellungnahme zu den Gesetzentwürfen der Bundesregierung "Entwurf eines Gesetzes zur Änderung wasser- und naturschutzrechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking- Technologie" vom 1. April 2015 sowie " Entwurf eines Gesetzes zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen vom 1. April 2015" vom 3. Juni 2015, Seite 5). In dem Positionspapier stellen Erdgasindustrie und Wasserwirtschaft klar, dass unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen Trinkwasserschutz und Erdgasförderung inklusive Fracking miteinander vereinbar sind. Zwischen 2012 und 2016 sind eine Reihe von Studien und Gutachten zu Chancen und Risiken des Frackings in Deutschland veröffentlicht worden. Keine dieser Studien kategorisiert jedoch die Fracking-Technologie oder gar die gesamte Erdgas- und Erdölförderung als "Risikotechnologie". Die aktuelle Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) - also der Institution, die auf diesem Gebiet über den größten Sachverstand verfügt- kommt vielmehr zu dem Schluss, dass sogar bei Annahme des ungünstigsten Szenarios und selbst über lange Zeit keine Gefahr für das Trinkwasser durch Aufsteigen von Fluiden besteht: "Bei der Modellierung möglicher Aufstiegsprozesse von Fracking-Fluiden aus dem geologischen Untergrund konnte auch bei Vorhandensein von bevorzugten natürlichen Transportpfaden (Störungszonen, offene Klüfte) kein Aufstieg bis in die oberflächennahen Grundwasserleiter festgestellt werden. Dies trifft selbst bei Langzeitszenarien unter Verwendung von Kennwerten zu, die eine Ausbreitung

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begünstigen (hohe Durchlässigkeit, keine Sorption). Insgesamt betrachtet sind die bei der hydraulischen Stimulation in den Untergrund verpressten Fluidmengen auch bei Annahme ungünstigster Szenarien deutlich zu gering, um in einer Langzeitsimulation oberflächennahe Schichten zu erreichen." [BGR, Schieferöl und Schiefergas in Deutschland - Potentiale und Umweltaspekte, S. 11] "In Deutschland wurde das Verfahren 1961 erstmals eingesetzt. Seither sind in Deutschland rund 300 Fracking-Maßnahmen, vor allem in tiefen und dichten Erdgasvorkommen ("Tight Gas") durchgeführt worden. Grundwasserverunreinigungen durch die Fracking-Maßnahmen sind in Deutschland nicht bekannt." [BGR Studie "Schieferöl und Schiefergas in Deutschland- Potenziale und Umweltaspekte", Hannover, Januar 2016]. Auch die weiteren Studien und Gutachten zwischen 2012 und 2016 zu Chancen und Risiken des Frackings in Deutschland sprechen sich nicht für ein generelles Verbot der Technologie aus. Im Juni 2015 hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) ihre Position zu Hydraulic Fracturing veröffentlicht und dabei vorhergehende Studien berücksichtigt: "Fazit: Ein generelles Verbot von Hydraulic Fracturing lässt sich auf Basis wissenschaftlicher und technischer Fakten nicht begründen. Der Einsatz der Technologie sollte allerdings strengen Sicherheitsstandards folgen, klar geregelt sein und umfassend überwacht werden. In Deutschland gelten bereits heute hohe technische Anforderungen an alle Verfahrensschritte des Bohrens, Untertage- Engineerings und Fracking. Diese müssten auch auf die potenzielle Förderung von Erdgas oder die Nutzung petrothermaler Reservoire angewendet werden. Wichtig erscheinen in der gegenwärtigen Situation wissenschaftlich begleitete Pilot- /Testprojekte, sowohl für die Erdgasförderung als auch für die Tiefengeothermie. Diese sollten unter klar definierten Auflagen und zu vorgegebenen Standards ausgeführt werden und die offenen Fragen bei der Beurteilung der Risiken adressieren. Zugleich könnten die behördlich überwachten Operationen und die frühzeitige Information und Einbindung der Öffentlichkeit die Basis für ein stärkeres Vertrauen in die Fracking-Technologie bilden." [Acatech Position "Hydraulic Fracturing- eine Technologie in der Diskussion, Juni 2015, www.acatech.de] Die Bund-Länder-Kommission (BLK) betont, dass die Technikwissenschaften ein wichtiger Pfeiler in der Wissenschaftslandschaft sind und würdigte das Konzept von acatech als überzeugende Grundlage für die Arbeit einer unabhängigen, national agierenden Akademie der Technikwissenschaften.

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1.6.10 164 ExxonMobil Fehlerhafte Abwägung Dem Einwand wird nicht gefolgt Produktion In der Begründung zum RROP Ziffer 3.2.2. unterstellen Sie unter Punkt 04, Durch Ziffer 3.2 2 04 Satz 2 soll als Grundsatz der Deutschland GmbH schädliche Auswirkungen aufgrund einer Veröffentlichung des BMUB. Raumordnung sichergestellt werden, dass eine Diesbezüglich hat jedoch nach unserem Eindruck in Bezug auf die betreffende Schädigung für Menschen und Umwelt bei der Technologie eine umfassende und sorgfältige Abwägung der Erkundung, der Aufsuchung sowie der Gewinnung Nutzungskonkurrenzen nicht stattgefunden. Vielmehr wird der Eindruck vermittelt, der tiefliegenden Bodenschätze wie z.B. Erdgas oder dass durch Pressemitteilungen und Regierungserklärungen der Ausschluss der Öl- Erdöl ausgeschlossen wird. Ein Ausschluss oder und Gasförderung in bestimmten Gebieten "politischer Wille" des Landkreises sei. Verbot von Öl- und Gasförderung in bestimmten Der Schluss dem Trinkwasserschutz auf Grund des in Art. 20a GG verankerten Gebieten wird durch das RROP nicht als Ziel der Staatszieles Vorrang einzuräumen geht fehl. Denn der in Art. 20 a GG verankerte Raumordnung festgelegt. Die Erdöl- und Umweltschutz benennt kein Schutzgut von Vorrang, sondern bestimmt ein Erdgasförderung sind nicht durch das Grundgesetz gleichrangiges Schutzgut gegenüber auch potentiell konfligierender Schutzgüter zu geschützte Rechtsgüter. der auch die Rohstoffgewinnung über die Daseinsvorsorge als Ausprägung des Sozialstaatsprinzips zählt. Zudem verpflichtet Art. 20 a weder zu einem absoluten noch zu einem bestmöglichen Umweltschutz. Der Vorrang eines Schutzgutes gegenüber einem anderen muss sich im Rahmen der Abwägung aus den konkreten Einzelfallumständen ergeben. Allgemeine Erwägungen gehen fehl, da ansonsten stets einem Schutzgut der Vorrang - im vorliegenden Fall dem Trinkwasserschutz - eingeräumt werden müsste. Daraus ergeben sich unsererseits erhebliche Zweifel an einer rechtskonformen Vorgehensweise bei der Abwägung. Neben den vorliegenden Gutachten stützt der Landkreis seine Argumentation zur Kategorisierung der Erdöl- und Erdgasförderung auf Verfahren, die nachweislich keine Gefährdung und keine qualitative und quantitative Verschlechterung der als Vorranggebiete Trinkwassergewinnung festgelegten Grundwasservorkommen hervorrufen können. 1.6.10 165 ExxonMobil Wir weisen darauf hin, dass unsere Angaben/Planeintragungen zur Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Produktion unverbindlichen Vorinformation erfolgen. Deutschland GmbH Unsere heutige Stellungnahme bezieht sich auf den derzeitigen Planungsstand. Laufende Baumaßnahmen, sowie zukünftige Planungen sind in dieser Stellungnahme nicht enthalten. 1.6.11 166 DEA Deutsche Im Landkreis Uelzen befinden sich derzeit keine in Betrieb stehenden Anlagen der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Erdoel AG "DEA Deutsche Erdoel AG". Innerhalb der Gemeindegebiete von Altenmedingen, Bad Bevensen und Römstedt sind jedoch ehemalige betriebliche Anlagen vorhanden. Diese Anlagen haben zum Teil Schutzkreise bzw. -flächen, die Beschränkungen hinsichtlich der Befahrbarkeit, Überbauung oder Bodenabtrag haben. Die maximale Flächengröße beträgt dabei ca. 0,8 ha. Einzelangaben werden wir dazu im Zuge weiterer Verfahrensschritte der Raumordnung bzw. Bauleitplanung machen, das heißt, die Anlagen sollten z. B., soweit nicht bereits geschehen, wegen der besseren Darstellungsmöglichkeit im Flächennutzungsplan der betroffenen Gemeinden dargestellt werden.

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1.6.11 167 DEA Deutsche Eine Stellungnahme des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie zur Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Erdoel AG Thematik Erdöl- / Erdgas - Exploration und Förderung ist ebenfalls zu beachten. Die Stellungnahme des LBEG wird als eigenständige Stellungnahme bei den öffentlichen Stellen abgewogen.

1.3.04 168 Amt für regionale Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (MW) nimmt Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung wie folgt Stellung: Am Grundsatz der Raumordnung wird trotz des Lüneburg Zu Abschnitt 3.2.2 (Rohstoffgewinnung) Ziffer 04, Satz 2: Regelungspaketes "Fracking" und der inzwischen in § Mit der Verabschiedung des sog. Regelungspaketes „Fracking“ durch den 48 BBergG erfolgen Aufnahme einer Bundesgesetzgeber Ende Juni/Anfang Juli 2016 sind neue gesetzliche Raumordnungsklausel festgehalten. Der Schutz der Umweltstandards (u. a. Einführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung, Umwelt, insbesondere der Schutz des Wassers als Verbotstatbestände für die Anwendungen der Fracking-Technologie, Aufnahme Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für neuer Benutzungstatbestand nach Wasserhaushaltsgesetz) eingeführt wurden, mit Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut hat eine denen der Schutz von Mensch, Umwelt, Natur sowie Grund- und Trinkwasser im so hohe Bedeutung, dass an der eigenen RROP- Fachrecht umfassend geregelt ist. Vor diesem Hintergrund wird kein Bedarf dafür Regelung festgehalten wird. gesehen, zusätzlich auf Ebene der regionalen Raumordnung eine entsprechende Regelung zu treffen. MW bittet daher nochmals zu prüfen, ob die geplante RROP- Regelung entfallen kann. 1.5.04 169 Bauernverband 10. Rohstoffgewinnung 3.2.2 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Sofern eine nicht nur unerhebliche Schädigung von Mensch und Umwelt sen e. V. ausgeschlossen werden kann, ist eine Erschließung der vorhandenen Erdgas- und Erdölvorkommen hinnehmbar. Insbesondere im Zusammenhang mit der Entsorgung anfallender Bohrschlämme, die z.T. schwach radioaktiv und anderweitig belastet sein können, sollte eine sichere Deponierung gewährleistet sein. Umweltfreundlicheren und dezentral nutzbaren Energiequellen, wie bspw. Biogasanlagen, sollte immer der Vorrang eingeräumt werden. 1.3.18 170 NLWKN - Zu Ziffer 02 schlage ich vor die Formulierung zu ergänzen um: "unter Aussparung Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle historischer Waldstandorte und Flächen mit Bedeutung für den Biotopverbund". Auf die gewünschte Ergänzung wird verzichtet. Hannover - Historische Waldstandorte werden bereits durch Ziffer Hildesheim 3.2.1 11 Satz 7 des RROP vor einer Inanspruchnahme durch einen Rohstoffabbau geschützt. Auch stehen Vorranggebiete Biotopverbund, aufgrund des festgesetzten Vorranganspruches, nicht für eine Rohstoffgewinnung zur Verfügung.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 61 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 171 NLWKN - Die im Folgenden aufgeführten Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiete Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Rohstoffgewinnung überlagern aus bundesweiter Sicht bedeutsame Für die zwei Vorbehaltsgebiete bei Suhlendorf wird Hannover - Biotopverbundkorridore für Waldlebensräume und grenzen teilweise unmittelbar an eine raumordnerische Letztentscheidung hinsichtlich Hildesheim das EU-Vogelschutzgebiet (DE2930-401) "Ostheide bei Himbergen und Bad des Erhalts des Waldes und der Auswirkungen auf Bodenteich". Ich rege an, von der Festlegung dieser Vorbehaltsgebiete den Biotopverbundkorridor für Waldlebensräume nicht Rohstoffgewinnung abzusehen: Vorbehaltsgebiete Rohstoffgewinnung Sand getroffen (s. Begründung zu Ziffer 3.2.2 01). Die südlich und südöstlich Suhlendorf Auswirkungen auf das EU-Vogelschutzgebiet "Ostheide bei Himbergen und Bad Bodenteich" sind im Umweltbericht beschrieben. Danach sind erhebliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten.

1.1.5 172 Gemeinde 8) Zu RROP 3.2.2, Ziffer 01+02 (Abwägungsnummer 256): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel lehnt ein Sandabbaugebiet im Raum Hohnstorf- Durch die Darstellung des Vorbehaltsgebiets Bienenbüttel in der im ROPP festgesetzten Größe ab, da die später davon Rohstoffgewinnung wird lediglich eine ausgehende Belastung beim Abbau von ca. 300.000 LKW-Ladungen Sand als raumordnerische Sicherung vorgenommen. Ob und in deutlich zu hohe und zu stark konzentrierte Belastung für den Raum Hohnstorf- welcher Größe überhaupt der Rohstoff Sand Bienenbüttel gesehen wird. Gleichzeitig wird auf das bereits bestehende abgebaut wird, wird durch das nachfolgende Sandabbaugebiet im Raum Solchstorf sowie weitere umliegende Zulassungsverfahren geregelt, in dem die Gemeinde Sandabbaugebiete verwiesen. Es gilt hier Konzentration zu vermeiden und das Bienenbüttel eingebunden sein wird. Die an dem Gebiet nochmals merklich zu verkleinern. Vorbehaltsgebiet vorbeiführende Kreisstraße 10 ist dazu geeignet, auch Schwerlastverkehr aufzunehmen. An der Konzentration und Größe der Fläche wird festgehalten.

1.1.5 173 Gemeinde 9) Zu RROP 3.2.2, Ziffer 01+02, (Abwägungsnummer 257): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel fordert, dass erneut eine wissenschaftliche Die Rohstoffsicherungskarten des LBEG sind eine Überprüfung der Sandvorkommen im Landkreis Uelzen vorgenommen wird, mit geeignete Grundlage. Eine besondere Belastung der dem Ziel, eine gerechte und gleichmäßigere lokale Verteilung zu ermöglichen. Gemeinde Bienenbüttel wird nicht gesehen. Eine gleichmäßige Verteilung der Gebiete ist nicht Ziel der Regionalplanung.

1.1.6 174 Hansestadt Uelzen Die Hansestadt Uelzen nimmt zur Kenntnis, dass die Zielformulierung 3. 2.2. 04 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Satz 2 der Entwurfsfassung 2015: Eine Schädigung für Mensch und Umwelt bei Maßnahmen der Exploration, der Aufsuchung sowie der Gewinnung der tiefliegenden Bodenschätze ist auszuschließen, in einen Grundsatz geändert worden ist. Die weiteren Ziele und Grundsätze in der Beschreibenden Darstellung sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

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454, 175 § 2 Grundsätze der Raumordnung Abs. 2 Nr. 6 ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Das Vorbehaltsgebiet Sandabbau ist in seiner Größe, insbesondere bei § 2 ROG gibt Grundsätze der Raumordnung wieder. 465, gemeinsamer Betrachtung mit dem Vorbehaltsgebiet Sandabbau bei Grundsätze der Raumordnung haben gem. § 4 Abs. 1 486 Edendorf/Altenmedingen, nur als Vorratsplanung für den Bau der Autobahn A39 Satz 1 ROG anders als Ziele der Raumordnung keine erklärlich. Eine solch riesige Menge an Sand würde ansonsten selbst in weiterem strikte Bindungswirkung, sondern unterliegen der Umkreis nicht benötigt werden. Durch die Ausweisung der Gebiete in dieser Größe Abwägung. Hier hat die Abwägung ergeben, dass das werden einzelne Orte übermäßig geschädigt. Ferner ist auch der Wasserhaushalt Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung ein höheres bei Veränderungen dieser Größenordnung gefährdet. Durch eine gleichmäßigere Gewicht als andere Belange besitzen. Ergänzend wird Verteilung der Rohstoffentnahme auf das Kreisgebiet könnten erhöhte auf § 2 Abs. 2 Nr. 4 Satz 4 ROG hingewiesen. Belastungen einzelner Gebiete sowie Gefährdungen des Wasserhaushaltes Danach sind die räumlichen Voraussetzungen für die vermieden werden. Eine simple Übernahme von kartierten Rohstoffvorkommen vorsorgende Sicherung sowie für die geordnete gem. Kartierung der LBEG ohne jede Abwägung der Folgen ist nicht sinnvoll, Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen insbesondere da das RROP eine Grundlage der späteren Genehmigungsverfahren Rohstoffen zu schaffen. Die Umweltverträglichkeit des darstellt. Vorbehaltsgebiets Rohstoffgewinnung ist dem Eine gleichmäßigere Verteilung der Flächeninanspruchnahme für Umweltbericht zu entnehmen. Vorbehaltsgebiete würde ebenfalls eine übermäßige Belastung einzelner Teilräume durch Lärm und Staub vermeiden. Die derzeitige Planung mutet den Einwohnern Hohnstorfs eine übermäßige Belastung zu. 132 176 1) Negative Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind laut Umweltbericht nicht Dem Einwand wird nicht gefolgt auszuschließen, da die überplanten Gebiete Bereiche hoher Die Veränderung des Grundwasserstandes durch Grundwasserneubildung darstellen. Veränderungen des Grundwasserkörpers einen möglichen Bodenabbau ist rein spekulativ. Dies können die Stabilität des Elbe-Seitenkanals gefährden. Vor Ausweisung als gilt ebenso für eine mögliche Beeinträchtigung der Sandabbaugebiet muss die Unbedenklichkeit durch die zuständige Behörde Sicherheit des ESK. Diese Fragestellung wäre erst in ermittelt und bestätigt werden. einen Zulassungsverfahren für den Sandabbau zu klären. Im Rahmen eines Trockenabbaus findet eine Veränderung des Grundwasserstandes nicht statt. Das WSA Uelzen wurde am Verfahren beteiligt und hat keine Bedenken gegen die Darstellung des Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung vorgebracht.

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132 177 2) Negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwohner durch Lärm- und Dem Einwand wird nicht gefolgt Staubbelastung als Folge von Sandabbau und -transport sind für Jahre zu Die Prüfung der Zulässigkeit des Baus der Autobahn erwarten. Der Erholungswert der Region wird erheblich sinken. Die Wohnqualität in und des Ausbaus der Bahnstrecke Lüneburg-Uelzen Hohnstorf wird erheblich gemindert werden. Diese Einschränkungen sind erfolgt nach der 16. BImSchV insbesondere vor dem Hintergrund der zusätzlich zu erwartenden massiven (Verkehrslärmschutzverordnung). Die Prüfung der Einschränkungen der Wohn- und Erholungsqualität durch andere Zulässigkeit des Gewerbelärms (Sandabbau, WEA) Infrastrukturmaßnahmen (Bau der A 39, Ausbau der Bahnstrecke Lüneburg- erfolgt nach TA Lärm. Eine gesetzliche Vorgabe zur Uelzen) nicht hinnehmbar. Addition beider Lärmarten liegt nicht vor. Die konkrete Prüfung, ob ein Sandabbau aus Gründen des Lärmschutzes für die Anwohner oder zur Wahrung der Erholungsqualität unzulässig ist, ergibt sich im nachfolgenden Zulassungsverfahren. Dies gilt auch für eine evtl. Staubbelastung. Ziffer 3.2.3 Landschaftsgebundene Erholung 1.1.6 178 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Dem Einwand wird nicht gefolgt Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Die Stellungnahme erfolgt im Rahmen der Die Hansestadt Uelzen hält ihre Stellungnahme vom 03.03.2016 aufrecht, dass die Stellungnahme zur Zeichnerischen Darstellung. Flächen rund um den Oldenstädter See als Vorbehaltsgebiet Erholung aufgrund der bestehenden Bauleitplanung und der tatsächlichen Nutzung dargestellt werden müssen (siehe Ausführungen zur Zeichnerische Darstellung 3.3 Vorbehaltsgebiete Erholung). 1.1.6 179 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zum Vorbehaltsgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion der Flächen am Oldenstädter See Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der wird aufrechtgehalten. Die Flächen rund um den Oldenstädter See sind aufgrund laufenden Nummer 300 der Synopse zur Abwägung der Darstellung im Flächennutzungsplan 2000 der Hansestadt Uelzen und der der Öffentlichen Stellen zum ersten Bebauungspläne Nr. 118 "Oldenstädter See I" und Nr. 118 II Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Oldenstädter See I" als Vorbehaltsgebiet Erholung darzustellen. Die bestehenden festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Erholungs- und Freizeitnutzungen sind an dieser Stelle ausdrücklich erwünscht Änderung ergeben hat. und durch die Bauleitplanung gesichert. Die Ausweisung als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion widerspricht der bestehenden Bauleitplanung und der tatsächlichen Nutzung. Der Festlegung als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion wird daher ausdrücklich widersprochen. 1.5.28 180 LandesSportBund Mit Schreiben vom 01.03.2016 haben wir zum o.a. RROP unsere Beurteilung und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Niedersachsen e. V. Stellungnahme abgegeben. Unsere Auffassung hat sich auch nach Überarbeitung des RROP durch die Verwaltung des Landkreises Uelzen nicht geändert. Wir erwarten, dass im folgenden politischen Entscheidungsprozess die Ausführungen insbesondere zu den wassersportlichen Rahmenbedingungen und zur Bedeutung des Wassersportes, wie im überarbeiteten Entwurf ausgeführt, auch in der endgültigen Beschlussfassung Eingang finden.

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Ziffer 3.2.4 Wassermanagement, Wasserversorgung, Küsten- und Hochwasserschutz 1.5.20 181 Kreisverband der Den nunmehr ausgelegten Entwurf des RROP (2016) haben wir durchgesehen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Wasser- und und zur Kenntnis genommen. Bodenverbände Soweit ersichtlich sind unsere Belange und die Belange unserer Mitgliedsverbände berücksichtigt oder ohnehin nicht betroffen. 1.5.20 182 Kreisverband der "Nur ein Punkt ist in Kap. 3.2.4 noch aufgefallen: Dem Einwand wird nicht gefolgt Wasser- und In unserer Stellungnahme hatten wir auch auf die beiden Wasserspeicher der Die beiden angesprochenen Wasserspeicher werden Bodenverbände Zuckerfabrik bei Störtenbüttel hingewiesen (Fläche insgesamt mit Nebenanlagen bewusst nicht als Vorranggebiet rd. 5 ha), die analog zu den Speichern in Borg und Stöcken als „Talsperre / Talsperre/Wasserspeicher dargestellt, da ihnen die Wasserspeicher“ dargestellt werden könnten/sollten. raumordnerische Relevanz fehlt. Dies ergibt sich zum Ist dies übersehen worden, oder haben die Speicher keine ausreichende einen aus der Größe der beiden Teiche und zum Relevanz?" anderen der Lage innerhalb des Siedlungsbereiches der Stadt Uelzen. Auch stellt der Flächennutzungsplan der Hansestadt Uelzen bereits die Teiche als "Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und die Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen" mit der besonderen Zweckbestimmung "Kläranlage" dar. Eine raumordnerische Absicherung ist daher nicht erforderlich.

1.6.32 183 DOW Olefinverbund Unsere Pipeline quert die llmenau und somit auch das nunmehr in der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH zeichnerischen Darstellung des Entwurfs 2016 dargestellte Vorranggebiet Zwischen dem neu dargestellten Vorranggebiet Hochwasserschutz entlang des Fließgewässers. Die Pipeline wurde unter den Hochwasserschutz und dem Vorranggebiet beim Bau vorherrschenden äußeren Bedingungen konzipiert und Rohrfernleitung wird kein Widerspruch gesehen. Die sicherheitstechnisch geplant. Jegliche Veränderungen und Auswirkungen der von Pipeline Stade-Teutschenthal genießt außen einwirkenden Kräfte auf die Pipeline (z.B. Überflutungen, ... ), sollten daher Bestandsschutz. Veränderungen an ihr sind auf schon in der Planungsphase der Maßnahme analysiert und ggf. von einem Grundlage der nunmehr maßgeblichen autorisierten Planungsbüro betrachtet werden, um mögliche Folgeschäden an der Überschwemmungsgebietsverordnung von 2014 zu Pipeline und somit für Mensch und Umwelt auszuschließen. messen.

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1.1.1. 184 Stadt Bad Bevensen zu 3.2.4 09 + 10: Im Kapitel "Wassermanagement, Wasserversorgung, Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 02 Hochwasserschutz" ist als Vorranggebiet Hochwasserschutz das Die Stellungnahme wurde unter der Nr. 308 der Überschwemmungsgebiet der Ilmenau festgesetzt sowie als Ziel eines Synopse der öffentlichen Stellen zum 1. vorbeugenden Hochwasserschutzes vorgegeben, dass die Flussauen von weiterer Beteiligungsverfahren abgewogen. Bebauung freizuhalten sind. Wie ich bereits mit meiner Stellungnahme vom 02.12.2013 im Verfahren zur inzwischen rechtskräftigen Verordnung über die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten an der Ilmenau sowie an den Unterläufen von Gerdau, Hardau und Stedderau im Landkreis Uelzen" zum Ausdruck gebracht hatte, sollten mit Blick auf die besondere Situation im Kurpark Bad Bevensens zumindest einige, für die Stadt entwicklungsrelevante Aussagen, die künftig in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen Berücksichtigung finden müssen, zumindest in die Begründung zum RROP einfließen. Für die Stadt wird es alternativlos sein, wie bisher den systematischen Ausbau der kurörtlichen Infrastruktur sowie die Entwicklung qualitativ hochwertiger touristischer Angebote weiter voranzutreiben, um die führende Stellung der Kurstadt zur Sicherung der Arbeitsplätze und als Motor für eine positive wirtschaftliche Entwicklung im ansonsten strukturschwachen und industriearmen Landkreis Uelzen zu festigen und weiter auszubauen. Da nach dem Wasserhaushaltsgesetz grundsätzlich auch in einem Überschwemmungsgebiet die Möglichkeit besteht, eine Ausnahmegenehmigung von den Bauverboten (z.B. wenn die Baufläche außerhalb eines 100-jährigen Hochwassers liegt) zu erteilen, müssen auch im Bereich des Kurparks, der mit Kurhaus und Kurzentrum der "touristische Anziehungspunkt" der Stadt ist, künftig Baumaßnahmen unter Beachtung naturschutzfachlicher Erfordernisse möglich bleiben, da diese von touristisch existenzieller Bedeutung für die Stadt Bad Bevensen sein können. Eine entsprechend formulierte Aussage sollte daher zur Klarstellung in der Begründung zum RROP Berücksichtigung finden. 1.3.14 185 Landwirtschaftskam S. 34, 3.2.4 02: Bitte dringend ergänzen: „… Naturschutzes sowie im Hinblick Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen auf einen ausreichenden Wasserabfluss durchzuführen“. Ziel von § 6 WHG ist auch, an oberirdischen Begründung: Gewässern so weit wie möglich natürliche und Dies in Satz 1 formulierte Ziel sowie die obige Ergänzung sind ohnehin und zwar schadlose Abflussverhältnisse zu gewährleisten. Ziffer gleichwertig in §§ 6 und 39 Wasserhaushaltsgesetz aufgeführt! Ebenso ist der 3.2.4 02 Satz 1 des RROP schließt dies nicht aus. zuständige Unterhaltungsverband zur schadlosen Abführung des Wassers gesetzlich verpflichtet! Ein Weglassen der Sicherungspflicht des schadlosen Wasserabflusses in Ziel 02 stellte somit eine gesetzeswidrige Schwerpunktsetzung dar.

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1.3.14 186 Landwirtschaftskam Noch 02: Wir fordern die Streichung des letzten Satzes bzw. die Reduzierung auf Dem Einwand wird gefolgt mer Niedersachsen folgende Formulierung: „Zur Reduzierung der Auswirkungen einer Versandung Der kritisierte Satz wird allgemeiner gefasst. sind Sandgänge erforderlich.“ Begründung: Nach Einschätzung des zuständigen Unterhaltungsverbandes entstehen die Sandeinträge im Wesentlichen aus gewässerinternen Uferabbrüchen! Nur in seltenen Einzelfällen handelt es sich um Einträge aus Landwirtschafts- oder Siedlungsflächen – häufig über vorgelagerte Gräben. Im Falle aller drei genannten Sandeinträge wären breite Gewässerrandstreifen fachlich nutzlos. 1.3.14 187 Landwirtschaftskam S. 35, 3.2.4 04: Zu Satz 2 (Heilquelle) verweisen wir auf unsere Bedenken zum Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Entwurf 2015. (I. e.: das festgesetzte Vorranggebiet ist räumlich-geohydrologisch Die Stellungnahme wird in der Synopse der mit größter Wahrscheinlichkeit unzutreffend für den profitierenden Brunnen.) öffentlichen Stellen zur 1. Auslegung unter der laufenden Nummer 318 abgewogen und weiterhin aufrecht erhalten.

1.3.14 188 Landwirtschaftskam S. 35 3.2.4 05: Angesichts der an verschiedenen Stellen im RROP Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen formulierten Bedeutung des Agrarsektors für den Landkreis Uelzen und dessen An dem Grundsatz wird festgehalten, weil eine Abhängigkeit von (Grund)wasser für die Feldberegnung schlagen wir vor, den verbindliche, abschließend abgewogene Grundsatz in ein Ziel zu verwandeln. Formulierung nicht gewünscht wird.

1.3.14 189 Landwirtschaftskam S. 35 3.2.4 06/07/08: Aus denselben Gründen wie 05 begrüßen wir diese Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen mer Niedersachsen Grundsätze!

1.3.14 190 Landwirtschaftskam S. 35 3.2.4 07 Satz 1 bitte ergänzen: „… verhindert und Maßnahmen zur Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Verringerung des Direktabflusses gefördert werden.“ In Satz 2 von Ziffer 3.2.4 07 wird bereits mit anderen Begründung: Mit diesem Grundsatz werden gleichzeitig der Hochwasserschutz Worten der gleiche Sachverhalt geregelt. und die Grundwasserneubildung gestärkt. 1.3.04 191 Amt für regionale zu 3.2.4 09: Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung In der Begründung ist ausgeführt, dass die Grenzen der Überflutungsflächen nicht Die gewünschte Ergänzung wird vorgenommen. Lüneburg oder nur unwesentlich über das vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiet hinausgehen und daher auf eine entsprechende zeichnerische Darstellung von Vorbehaltsgebieten Hochwasserschutz im Planungsraum verzichtet wird. In der Begründung ist ergänzend zu konkretisieren, dass sich „unwesentlich“ auf die Maßstäblichkeit des RROP bezieht (1:50.000). Andernfalls ist eine Darstellung in der Plankarte vorzunehmen.

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1.5.04 192 Bauernverband 11. Unterhaltung — und Gewässerpflege 3.2.4 02 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Zur Reduzierung des Sedimenteintrages ist die Ausweisung ausreichend breiter An der Formulierung wird festgehalten. Es wird im sen e. V. Uferrandstreifen nicht geeignet. Der Eintrag erfolgt nämlich größtenteils nicht durch RROP nicht behauptet, dass der Sandeintrag landwirtschaftliche Bewirtschaftung, sondern durch Uferabbrüche und größtenteils durch die Landwirtschaft erfolgt. In der Sohlenmitrisse durch das Gewässer selbst. Aus Satz 4 sollte daher „ausreichend Begründung wird dazu bereits folgendes ausgeführt: breite Uferrandstreifen« gestrichen werden. Sollte der Landkreis an der "Zu großen Teilen stammt der Sand aber aus dem Formulierung festhalten wollen, sind wiederum Entschädigungen für Gewässer selbst." Für den Sand aber, der von Eigentumseinschränkungen zu beachten. Landwirtschafts- und Siedlungsflächen in die Gewässer eingetragen wird, können z.B. Uferrandstreifen oder Sandfänge für eine Reduzierung sorgen. Direkte Eigentumseinschränkungen erfolgen aufgrund der fehlenden Bindungswirkung des RROP für Private gemäß § 4 ROG nicht.

1.5.04 193 Bauernverband 12. Wasserentnahmen 3.2.4 08 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Gegebenenfalls sollten Landschaftselemente und Kleinstrukturen umzulegen sein, sen e. V. wenn die Installation einer deutlich effizienteren Beregnung (Kreisberegnung) erfolgen soll. Hierbei kann die Kreisverwaltung also aktiv eine effizientere Beregnung unterstützen. 1.1.6 194 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Die Überlagerung des Vorranggebietes Trinkwassergewinnung durch das Vorranggebiet Verkehrslandeplatz Uelzen in der Gemeinde Gerdau (OT Barnsen) ist bereits in der Entwurfsfassung 2015 aus dem RROP 2000 übernommen worden, sodass hinsichtlich der Überlagerung dieser Flächen in der Zeichnerischen Darstellung der Entwurfsfassung 2016 keine Veränderung eintritt. Die weiteren Ziel- und Grundsatzformulierungen insbesondere zum Trinkwasserschutz und Grundwasserschutz in der Beschreibenden Darstellung der Entwurfsfassung 2016 sind aus dem RROP 2000 weiterentwickelt. Eine erneute Überprüfung der Ziele und Grundsätze hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 68 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 195 Hansestadt Uelzen Die Hansestadt Uelzen nimmt zur Kenntnis, dass Ihrer Anregung zur Dem Einwand wird nicht gefolgt Zeichnerischen Darstellung der Schlammteiche der Zuckerfabrik im Dannenberger Die beiden angesprochenen Wasserspeicher werden Bahnbogen als vorhandene Bebauung/Bauleitplanerisch gesicherte Bereiche bewusst nicht dargestellt, da ihnen die (Graue Fläche) nicht gefolgt wurde. Aus Sicht der Hansestadt sollte geprüft raumordnerische Relevanz fehlt. Dies ergibt sich zum werden, ob eine Darstellung als Anlage der Abwasserwirtschaft in einen aus ihrer Größe und zum anderen der Lage Betracht kommt. innerhalb des Siedlungsbereiches der Hansestadt Uelzen. Auch stellt der Flächennutzungsplan der Hansestadt Uelzen bereits die Teiche als "Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und die Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen" mit der besonderen Zweckbestimmung "Kläranlage" dar. Eine raumordnerische Absicherung ist daher nicht erforderlich.

1.5.06 196 NABU Uelzen e. V. 01, 02: Diese Ziele sind ausdrücklich zu begrüßen und verstärkt danach zu Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen handeln!

1.5.06 197 NABU Uelzen e. V. 03: Auch dieses Ziel ist zu begrüßen. Es ist aber nur durch Veränderungen in der Dem Einwand wird nicht gefolgt Landnutzung unmittelbar angrenzender Flächen, insbesondere der Auenbereiche, Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 zu erreichen. Insbesondere die Einträge aus der intensiven landwirtschaftlichen erfolgte unter der laufenden Nummer 326 der Nutzung werden in den Wasserkörperdatenblättern der WRRL immer wieder Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum genannt. Hier sind unverzüglich mit der Landwirtschaft gemeinsam tragfähige ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Konzepte zum Schutz der Gewässer zu entwickeln und umzusetzen! festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

1.5.06 198 NABU Uelzen e. V. 08: Dieser Grundsatz ist als Ziel zu formulieren (insb. Sätze 1 und 3), da es aktuell Dem Einwand wird nicht gefolgt bereits Defizite durch zu starke Grundwasserentnahmen gibt und diese mit dem Der Grundsatz in Ziffer 3.2.4 08 ist in Verbindung mit Klimawandel und veränderten Fruchtfolgen in der Landwirtschaft (Maisanbau) dem Ziel der Raumordnung in Ziffer 3.2.1 04 zu noch zunehmen werden. sehen. Daher bleiben die Formulierungen der Ziffer 3.2.4 08 als Grundsatz bestehen. Alle Grundwasserentnahmen sind wasserrechtlich genehmigt. Ziffer 4.1.1 Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, Logistik 1.3.10 199 Nds. 04: Derzeit laufen hinsichtlich der weiteren Planung für die ,A 39' vorbereitende Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Arbeiten zur Einleitung der sich anschließenden Planfeststellungsverfahren der Straßenbau und jeweiligen Abschnitte. Verkehr, Lüneburg

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 69 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 200 NLWKN - Auf der Ostseite des Elbe-Seitenkanals (ESK) befindet sich eine als Vorranggebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle industrielle Anlagen und Gewerbe dargestellte Erweiterungsfläche des An der bisherigen Darstellung wird festgehalten. Die Hannover - Güterverkehrszentrums (GVZ). Diese überlagert im südöstlichen Bereich das Fläche, die zugleich historischer Waldstandort und Hildesheim Landschaftsschutzgebiet "Wipperautal" (LSG UE 16). Zudem beansprucht die LSG ist, wurde bereits von der Darstellung als Festlegung einen Waldkomplex, der zwei historisch alte Waldstandorte verbindet. Vorranggebiet industrielle Anlagen und Gewerbe Im Umweltbericht zum RROP wird dessen hohe Bedeutung für den Biotopverbund ausgespart. Die verbleibende Fläche wird jedoch mit der Einstufung als unverzichtbar für wandernde Arten entlang des ESK aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung (siehe bestätigt (s. Umweltbericht, S.120 ff). Begründung zu 4.1.1 03) als Entwicklungsfläche Zur Vermeidung der dargelegten Beeinträchtigungen bzw. der Zerstörung des östlich des ESK als Vorranggebiet industrielle genannten Wanderkorridors sollte auf die Inanspruchnahme von Flächen des LSG Anlagen und Gewerbe der Vorrang vor zur geplanten Erweiterung des GVZ verzichtet werden und die Flächen östlich des naturschutzrechtlichen Belangen gewährt. geplanten Güterverkehrszentrums mit geeigneten raumordnerischen Kategorien, wie Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft, gesichert werden, auch mit Blick auf zu erwartende Kompensationsmaßnahmen. 1.1.6 201 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele sind aus der Dem Einwand wird nicht gefolgt Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Die Abgrenzung des Vorranggebietes im RROP Die Zeichnerische Darstellung des Vorranggebietes industrielle Anlagen und wurde so gewählt, dass für den Naturschutz wertvolle Gewerbe auf der Ostseite des Elbe-Seitenkanals (4.1.1 03), ist auf den Bereiche möglichst nicht beeinträchtigt werden (der Geltungsbereich der 16. Änderungen des Flächennutzungsplanes "Hafen Ost" - Bereich, der ein historischer Waldstandort ist und Aufstellungsbeschluss vom 03.04.2017 - anzupassen. gleichzeitig als LSG ausgewiesen ist, wurde nicht mit einbezogen) und ein ausreichender Abstand zur schutzbedürftigen Wohnbebauung eingehalten wird.

1.1.6 202 Hansestadt Uelzen Das Ziel 4.1.1 04 zur Entwicklung und Sicherung von Logistikstandorten an der A Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 39, vorrangig in der Hansestadt Uelzen und im Raum Bad Bodenteich im Bereich der Kreuzung der A 39 mit der B 190n vorzunehmen, ist ausdrücklich zu befürworten. Aus Sicht der Hansestadt sollte dieses Ziel vorrangig beachtet werden bei der Ausweisung von Vorranggebieten für Natur und Landschaft, Vorbehaltsgebieten für Natur und Landschaft, Vorbehaltsgebieten zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes, Vorbehaltsgebieten Landwirtschaft auf Grund hohen Ertragspotenzials und Vorbehaltsgebieten Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktion im Umfeld der A 39. Die Planungen zur A 39 und möglicher Gewerbe- und Logistikstandorte im Umfeld der A 39 sowie die Planungen zu einer Tank- und Rastanlage im Zuge der A 39 und einer Ortsumgehung für Hanstedt II im Zuge der B 71 müssen aus Sicht der Hansestadt Vorrang haben. Eine erneute Überprüfung hinsichtlich der weiteren Ziele hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 70 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 203 NABU Uelzen e. V. 03: Die Größe und der Standort für die Weiterentwicklung des GVZ wird vom Dem Einwand wird nicht gefolgt NABU Uelzen abgelehnt. Eine Straßenanbindung ist hier nur unter weiteren Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 erheblichen Beeinträchtigungen möglich. Dagegen sollten die bestehenden erfolgte unter der laufenden Nummer 345 der Flächen des GVZ ausschließlich für Gewerbe genutzt werden, dass auf den Hafen Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum angewiesen ist. Andere Gewerbebetriebe sollten an besser erschlossenen ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Standorten angesiedelt werden. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Eine Straßenanbindung an die Erweiterungsplanung des Hafengeländes ist nicht Änderung ergeben hat. dargestellt. Nach derzeitigem Planungsstand würden die Ortschaften Molzen und Riestedt erheblich durch Verkehr belastet, der in Richtung geplanter A 39 rollen wird. Die Größe der Erweiterungsfläche östlich des Kanals übertrifft die aktuelle Flächengröße, wobei hier noch lange nicht alle Bauplätze vergeben sind. Eine Erschließung ist durch die Lage östlich des Kanals sehr erschwert. 1.5.06 204 NABU Uelzen e. V. 04: Der NABU verweist darauf, dass neue Logistikstandorte an den Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Anschlussstellen der A 39 in erheblichem Umfang gute Ackerböden überbauen Durch die festgelegte Konzentration der würden. Dazu kommen die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen. Dies ist kein Logistikstandorte erfolgt eine planerisch gesteuerte nachhaltiger Umgang mit der endlichen Ressource Boden und wird vom NABU Schonung der Ressource Fläche/Boden. abgelehnt. 1.5.06 205 NABU Uelzen e. V. 02: Der NABU Uelzen begrüßt den Ausbau der Hauptbahnstrecke Hannover - Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Hamburg über Uelzen und wendet sich strikt gegen jede andere Trassenführung Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 durch den Landkreis. Die Beschlüsse des Dialogforums "Schiene Nord" sind erfolgte unter der laufenden Nummer 370 der entsprechend und werden vom NABU Uelzen unterstützt. Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ziffer 4.1.2 Schienenverkehr, öffentlicher Personennahverkehr, Fahrradverkehr 1.6.19 206 Verkehrsgesellschaft Zu 4.1.2 Schienenverkehr, öffentlicher Personenverkehr, Fahrradverkehr Dem Einwand wird gefolgt Nord-Ost- Ziffer 01 (Seite 57) – letzter Satz im ersten Absatz Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH …Die Verbindungsqualität ist durch eine Ertüchtigung des Gleiskörpers und Begründung übernommen. Modernisierung des Wagenparks zu erhöhen. [die Wörter "und Modernisierung des Wagenparks" sind zu streichen] 1.6.19 207 Verkehrsgesellschaft Zu Ziffer 06 (Seite 60) – drittletzter Satz Dem Einwand wird gefolgt Nord-Ost- …Nach einer Einigung über die Finanzierung der HVV-Ausweitung zwischen den Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH Ländern Niedersachsen, Hamburg, den betroffenen Landkreisen und den Begründung übernommen. Bahnunternehmen könnte eine Einführung nach den Planungen des HVV frühestens im Dezember 2018 erfolgen. Langfristig… [das Datum auf "Dezember 2018" ändern]

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 71 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.19 208 Verkehrsgesellschaft Zu Ziffer 07 (Seite 60) – dritte Zeile Dem Einwand wird nicht gefolgt Nord-Ost- Kleine Hinweise: Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH - metronom wird klein geschrieben. Begründung übernommen. - Die Bindestriche bei den Streckenbenennungen sind unterschiedlich groß (z.B. Uelzen – Gifhorn - Braunschweig). Eine Vereinheitlichung wäre wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. 1.6.19 209 Verkehrsgesellschaft Zu Ziffer 08 (Seite 61) – drittletzter Satz Dem Einwand wird gefolgt Nord-Ost- …für den Planungsraum ist. Für den allgemein zugänglichen ÖPNV setzt die Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH Regionalbus Braunschweig GmbH einschließlich Subunternehmen derzeit 82 Begründung übernommen. Busse ein. Nach einem vom Landkreis durchgeführten Vergabeverfahren wird der allgemein zugängliche ÖPNV seit August 2016 von der Haller Busbetrieb GmbH durchgeführt. Eingesetzt werden insgesamt 86 Busse. Das Ziel, …. [der Satz: "Für den allgemein zugänglichen ÖPNV setzt die Regionalbus Braunschweig GmbH einschließlich Subunternehmen derzeit 82 Busse ein." ist durch den nachfolgenden Satz zu ersetzen: "Nach einem vom Landkreis durchgeführten Vergabeverfahren wird der allgemein zugängliche ÖPNV seit August 2016 von der Haller Busbetrieb GmbH durchgeführt. Eingesetzt werden insgesamt 86 Busse." 1.6.15 210 Eisenbahn- Das Eisenbahn-Bundesamt ist die zuständige Planfeststellungsbehörde für die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bundesamt Betriebsanlagen und die Bahnstromfernleitungen (Eisenbahninfrastruktur) der Eisenbahnen des Bundes. Es prüft als Träger öffentlicher Belange, ob die zur Stellungnahme vorgelegten Planungen bzw. Vorhaben die Aufgaben nach § 3 des Gesetzes über die Eisenbahnverkehrsverwaltung des Bundes (Bundeseisenbahnverkehrsverwaltungsgesetz-BEWG) berühren. Die Belange des Eisenbahn-Bundesamtes werden von der Planung: Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen; erneutes Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung - Entwurf 2016 grundsätzlich nicht berührt bzw. werden in der Planung ausreichend berücksichtigt. Insofern bestehen keine Bedenken. 1.6.15 211 Eisenbahn- Bitte beachten Sie, dass das Eisenbahn-Bundesamt nicht die Vereinbarkeit aus Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bundesamt Sicht der Betreiber der Eisenbahnbetriebsanlagen und der Bahnstromfernleitungen Eine Beteiligung der Betreiber der prüft. Die Betreiber dieser Anlagen sind möglicher Weise betroffen. Daher werden Eisenbahnbetriebsanlagen und der die gebotenen Beteiligungen empfohlen, sofern sie nicht bereits stattfinden. Bahnstromfernleitungen ist erfolgt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 72 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.1. 212 Klosterflecken Ziel ist es, die Bahnstrecke von Uelzen nach Bremen über Langwedel Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 09 Ebstorf (Amerikalinie) zu erhalten und auszubauen, da diese Strecke auch der Die weiteren Auswirkungen eines Ausbaus und einer Hafenhinterlandverkehre der Bremer Häfen u des Jade-Weser-Ports dienen kann. damit verbundenen möglichen Zunahme des Dies bedeutet, dass der Ausbau der Strecke einen erhöhten Güterverkehr nach Bahnverkehrs sind bei nachfolgenden konkreten sich ziehen wird. Eine Verschlechterung der Bestandssituation darf nicht Ausbauplanungen der DB AG in den Blick zu entstehen, d. h. erhöhter Lärmschutz an angrenzenden Siedlungsgebieten, keine nehmen. Der Landkreis unterstützt das Ansinnen des Beeinträchtigung des Personennahverkehrstaktes, Sanierung der Klosterfleckens, dass eine Verschlechterung der Brückenbauwerke ohne kommunale Finanzierung. Bestandssituation nicht erfolgen soll. Hierfür steht ausdrücklich auch das Ergebnis des Dialogforum Schiene Nord.

1.6.18 213 Landesnahverkehrs- Seit Dezember 2014 hat das Eisenbahnverkehrsunternehmen erixx GmbH den Dem Einwand wird gefolgt gesellschaft Betrieb auf den Nahverkehrslinien im Dieselnetz Niedersachsen-Südost (DINSO II) Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH übernommen. Seitdem sind auf der Linie RB 47 Uelzen – Gifhorn – Braunschweig Begründung übernommen. neue, moderne Dieseltriebwagen im Einsatz. (Siehe hierzu auch Ziffer 07, Seite 60, letzter Satz: Hier wurde der Sachverhalt bereits richtig beschrieben „…starke Modernisierung des Wagenparks …“). Das Zielkonzept für den Fahrplan zwischen Uelzen und Braunschweig konnte noch nicht umgesetzt werden. Für die Durchführung eines Stundentakts ist der Bau einer Begegnungsstelle im Bahnhof Rötgesbüttel durch DB Netz notwendig. Die Baumaßnahmen in Rötgesbüttel haben sich immer wieder verzögert und werden voraussichtlich frühestens in 2018 fertiggestellt. 1.6.18 214 Landesnahverkehrs- Als Termin für die HVV-Ausweitung in den Landkreis Uelzen wird hier „frühestens Dem Einwand wird gefolgt gesellschaft Dezember 2016“ genannt. Dieser Termin sollte angepasst werden. Die redaktionellen Hinweise wurden in die Niedersachsen mbH Begründung übernommen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 73 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 215 Zum oben genannten Entwurf zur Neuaufstellung des regionalen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen för- Raumordnungsprogrammes (RROP) erhebe ich Bedenken gegen Punkt 4 (Ziele u. In Satz 1 der Ziffer 4.1.2 02 wird als Ziel der mige Grundsätze zur Entwicklung der Infrastruktur) und gegen Punkt 4.1.2 Raumordnung folgendes festgelegt: "Zur weiteren Ein- (Schienenverkehr Vorranggebiete Haupteisenbahnstrecke) Ausbau der Verbesserung der Leistungsfähigkeit des wen- Bestandsstrecke. Fernverkehrsnetzes, insbesondere auch für die dung Mein persönlicher Lebensbereich und mein Grundeigentum befindet sich im Gebiet Hafenhinterlandverkehre, ist der Bau eines 3. Gleises der Stadt Bad Bevensen oder anderen Orten entlang der Bahnstrecke und wird zwischen Lüneburg und Uelzen erforderlich." In der durch die ausgewiesene Schienenentwicklungszone tangiert. Zeichnerischen Darstellung des RROP wird die Die Ausbaumaßnahme weckt erhebliche Zweifel hinsichtlich der Zweckdienlichkeit Bahnstrecke Hamburg-Hannover entsprechend der (Schaffung eines leistungsfähigen, nachhaltigen Schienenverkehrssystems). Durch Vorgabe des LROP Niedersachsen als Vorranggebiet den geplanten Ausbau der Bestandstrecke sollen dringend benötigte Kapazitäten Haupteisenbahnstrecke festgelegt. Das LROP führt für die Hafenhinterland- und Güterverkehre geschaffen werden. Es gibt in Ziffer 4.1.2 03 Satz 1 aus, dass für den entgegenstehenden Fachmeinungen die dies stark bezweifeln. Mangels Hochgeschwindigkeitsverkehr im europäischen belastbarer Planungen ist keineswegs sichergestellt, dass sich die im Schienennetz die Strecke Hannover-Hamburg aus - Bundesverkehrswegeplan enthaltene Alpha-E Strecke ohne Weiteres mit der und teilweise neu zu bauen ist. In Satz 2 wird ergänzt, erforderlichen Leistungsfähigkeit realisieren lässt. dass die Strecke Hamburg-Uelzen-Hannover als Die Folge des Anstiegs der Güterzugzahlen von gegenwärtig ca. 180 Güterzügen Ausbaustrecke für den Hochgeschwindigkeitsverkehr pro Tag auf dann ca. 385 Güterzüge pro Tag im Jahre 2030 wäre verbunden mit zu sichern ist. Diese Zielfestlegungen im LROP weiteren Belästigungen. sichern nicht nur raumordnerisch bereits den Bau eines 3. Gleises zwischen Lüneburg und Uelzen ab, sondern gehen deutlich darüber hinaus. Bereits im RROP 1982 und 1993 war eine Forderung hinsichtlich des Baus eines 3. Gleises zwischen Hamburg und Hannover enthalten. Das derzeit noch gültige RROP 2000 formuliert in Ziffer 3.6.2 02 folgendes: "Zur weiteren Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Fernverkehrsnetzes ist der Ausbau der Haupteisenbahnstrecke Hamburg - Hannover erforderlich. Daher ist die Errichtung eines durchgängigen 3. Gleises von Hamburg bis Hannover erforderlich." Die im Entwurf 2016 enthaltene o. a. Formulierung bleibt räumlich hinter dem bestehenden Ziel des RROP 2000 zurück, indem nunmehr nur noch ein Erfordernis für den Bau eines 3. Gleises bis Uelzen gesehen wird. Die Forderung südlich darüber hinaus Richtung Hannover wurde fallen gelassen. Der Landkreis unterstützt die im Dialogforum Schiene Nord vereinbarten Ergebnisse. Diese stellen als Gesamtpaket sicher, dass die benötigten Kapazitäten für die Hafenhinterlandverkehre erzielt werden. Die Richtigkeit der Ergebnisse des Dialogforums wurden durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 bestätigt. Darauf aufbauend hat der Bundestag beschlossen,

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 74 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

das „Optimierte Alpha-E + Bremen“ u. a. mit dem dritten Gleis von Lüneburg bis Uelzen in den Bedarfsplan für die Bundesschienenwege (Drittes Gesetz zur Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz) im „Vordringlichen Bedarf“ aufzunehmen. Dieses Gesetz hat der Landkreis nunmehr zu beachten. Das Ziel im RROP Entwurf 2016 ist daher gesetzeskonform. Hinsichtlich der Umsetzung des Ausbauziels trifft das RROP in seinem Entwurf keine Festlegung. gleich- 216 Bei der Umsetzung des Ausbauzieles Haupteisenbahnstrecke - 3. Gleis durch Bad Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen för- Bevensen oder anderen Orten entlang der Bahnstrecke - ist meine Gesundheit, Hinsichtlich der Umsetzung des Ausbauziels trifft das mige meine Lebensqualität und mein Eigentum durch Lärm, Feinstäube, RROP in seinem Entwurf keine detaillierten Ein- Erschütterungen/ Vibrationen, Elektrosmog, längere und schwerere Züge Festlegungen. So ist derzeit noch völlig offen, wo das wen- (besonders Nachts), Schäden an der Bausubstanz meines Hauses, direkt dritte Gleis im Bereich von Bad Bevensen geführt dung betroffen. wird. So wird im Projektinformationssystem (PRINS) Das Lärmaufkommen und die Erschütterungen werden durch den erhöhten Güter- zum Bundesverkehrswegeplan 2030 eine Umfahrung und Durchgangsverkehr erheblich steigen. von u. a. Bad Bevensen mit betrachtet. Eine - Eine uneingeschränkte bzw. ungehinderte Nutzung meines Letztentscheidung hierzu wird weder im Gartens/Terrasse/Balkons ist nicht mehr möglich. Schienenausbaugesetz noch im RROP getroffen. Die - Es entsteht eine deutliche Wertminderung meines Eigentums durch den in der Einwendung angeführten Betroffenheiten wie z. B. Gesundheit, Lebensqualität und Eigentum werden in den gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren zur Realisierung eines 3. Gleises überprüft und deren Einhaltung, soweit gesetzlich normiert, sichergestellt. Das RROP mit seinem in Ziffer 4.1 2 02 Satz 1 formulierten Ziel der Raumordnung zum Erfordernis eines 3. Gleises ist für die Bewältigung der in der Einwendung genannten Aspekte wie Lärm, Erschütterung oder Elektrosmog nicht die geeignete Planungsebene.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 75 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 217 Während der Ausbauphase sind folgende Beeinträchtigungen für mich zu erwarten: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen för- - Während der Baumaßnahmen entstehen erhebliche Einschränkungen durch Die während der Ausbauphase anfallenden mige baubedingte Umwege. Der jetzigen Infrastruktur an Straßenunter- und angeführten Beeinträchtigungen sind auf der Ebene Ein- Überführungen droht der Abriss bzw. Neubau, da diese Bauwerke völlig der Regionalplanung nicht zu betrachten, sondern in wen- unterdimensioniert sind. Die Bausubstanz ist für den 3. gleisigen Ausbau und die den nachfolgenden Zulassungsverfahren zu klären. dung zu erwartenden höheren Verkehrsfrequentierungen nicht ausgelegt. - Weiterhin entsteht durch die Sperrung von Brücken und Straßen eine potenzielle Gefährdung für mich, da Polizei, Feuerwehr, Ärzte und Krankenwagen längere Ausrückzeit haben. - Es wird Tag und Nacht zu erheblicher Lärmbelastung im Rahmen der Baumaßnahmen und des Umbaus der bestehenden Gleisanlage durch Signalanlagen, Baufahrzeugen und sonstigen Gerätschaften kommen. - Rottenwarnsignale Tag und Nacht, dies ist ein akustisches Eisenbahnsignalsystem das für im Gleisbereich oder in dessen Nähe arbeitende Personen gilt. Diese Rottenwarnsignale werden im Rahmen von automatischen Warnsystemen (AWS) u.a. mit einem Mehrklanghorn oder einem Typon (zwei mit komprimierten C02 betrieben Hörnern mit erheblicher Reichweite) gegeben. - Durch den teilweise erforderlichen Abriss bzw. Umbau der vorhandenen Lärmschutzwände wird es zumindest temporär zu weiteren lärmbedingten Gesundheitsbelastungen kommen. - Während der Bauzeit unter dem rollenden Rad, wird es zu erheblichen Nutzungseinschränkungen in Personennah- und Fernverkehr kommen, da der dreigleisige Ausbau der Bestandsstrecke zu Kapazitätsengpässen in der Bauphase führen wird. Die Magistrale zwischen Hamburg-Uelzen ist in den Hauptverkehrszeiten bereits jetzt überlastet. Eine ausreichende Aufnahme der notwendigen Zugverbindungen während der Bauphase ist unmöglich. gleich- 218 Gegen den Ausbau der Bestandsstrecke erhebe ich aus den genannten Gründen Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Bedenken. Ich rege an eine Alternativplanung zum leistungsfähigen und Die Anregung einer Alternativplanung entlang der A 7 mige zweigleisigen Neubau entlang der A7 zu verlangen. widerspricht dem Ergebnis des Dialogforum Schiene Ein- Nord, dem Bundesverkehrswegeplan 2030, dem wen- LROP und der verkehrspolitischen Zielsetzung des dung Landkreises. Da die A 7 außerhalb des Planungsraumes des RROP des Landkreises Uelzen liegt, liegt diese Planung außerhalb der eigenen Regelungskompetenz des Landkreises.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 76 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

185 219 Als vor Jahren das Haus gebaut, gekauft bzw. in Bad Bevensen eine Wohnung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen gemietet wurde, wurde noch von offizieller Seite gesagt: "Bad Bevensen sei ein Seit mehr als 150 Jahren verläuft die Bahnstrecke absolut ruhiger Kurort…". Wenn es so gewesen wäre, hätte überhaupt kein Zug Hamburg-Celle durch Bad Bevensen. Auch wird die überirdisch durch Bad Bevensen fahren dürfen, sondern zweckmäßiger wäre dann Ortslage von Bad Bevensen durch ein Netz von ein Tunnel angebracht gewesen. mehreren Landes- und Kreisstraßen durchzogen. Dies sollte für jeden Neubürger der Stadt offensichtlich sein. Im Planfeststellungsverfahren für das dritte Gleis sind die Belange des Kurortes einzustellen. Hier ist dann z.B. hinsichtlich des Anspruches für Lärmschutzmaßnahmen deutlich zu unterscheiden zwischen dem Kurgebiet und dem Rest der Stadt Bad Bevensen.

1.1.1. 220 Stadt Bad Bevensen zu 4.1.2 02: Im Kapitel "Schienenverkehr, ÖPNV, Fahrradverkehr" wird als Ziel der Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Raumordnung der Bau eines 3. Gleises als erforderlich gesehen. Der Landkreis unterstützt die im Dialogforum Schiene Der 3-gleisige Ausbau der Bestandsstrecke im Stadtgebiet birgt erhebliches Nord vereinbarten Ergebnisse. Diese stellen als Konfliktpotential. Obwohl sich das Dialogforum Schiene Nord mit deutlicher Gesamtpaket sicher, dass die benötigten Kapazitäten Mehrheit für die sogenannte "Alpha-Variante-E", deren Bestandteil der 3-gleisige für die Hafenhinterlandverkehre erzielt werden. Die Ausbau von Lüneburg bis Uelzen ist, ausgesprochen hat, kann es dazu eine Richtigkeit der Ergebnisse des Dialogforums wurd pauschale Zustimmung der Stadt nicht geben. durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 bestätigt. Der Rat der Stadt Bad Bevensen hat sich eindeutig gegen den 3-gleisigen Ausbau Darauf aufbauend hat der Bundestag beschlossen, der Bahnstrecke von Lüneburg nach Uelzen im Bereich Bad Bevensen das „Optimierte Alpha-E + Bremen“ u. a. mit dem ausgesprochen. Nicht nur die zusätzlichen Belastungen der Einwohner, sondern dritten Gleis von Lüneburg bis Uelzen in den auch die zu befürchtenden negativen Auswirkungen auf die weitere Entwicklung Bedarfsplan für die Bundesschienenwege (Drittes des Heilbades Bad Bevensen sind nicht hinnehmbar. Gesetz zur Änderung des Ferner ist die städtebauliche Machbarkeit dieser Variante bisher nicht Bundesschienenwegeausbaugesetz) im nachgewiesen, daher kann eine entsprechende Zielsetzung zzt. nicht erfolgen. Die „Vordringlichen Bedarf“ aufzunehmen. Dieses Gesetz Forderung der Stadt nach einer raumordnerischen Prüfung von Alternativen liegt hat der Landkreis nunmehr zu beachten. Damit ist das dem Landkreis bereits vor. Ziel im RROP Entwurf 2016 gesetzeskonform. Hinsichtlich der Umsetzung des Ausbauziels trifft das RROP in seinem Entwurf keine Festlegung. Die angeführte Forderung der Stadt nach einer raumordnerischen Prüfung von Alternativen liegt dem Landkreis vor und wurde mit Datum vom 15.03.2017 beantwortet.

1.6.20 221 Haller Busbetrieb In dem Abschnitt Regionales Raumordnungsprogramm für den LK Uelzen Entwurf Dem Einwand wird gefolgt GmbH 2016 -Begründung heißt es auf Seite 61 - Die Begründung in diesem Punkt wird redaktionell "Für den allgemein zugänglichen ÖPNV setzt die Regionalbus Braunschweig überarbeitet. GmbH einschließlich Subunternehmen derzeit 82 Busse ein". Hier bitte die Regionalbus Braunschweig GmbH streichen und dafür die Haller Busbetrieb GmbH einsetzen. Die Anzahl der Fahrzeuge bleibt bestehen. Weitere Anmerkungen haben wir nicht.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 77 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.10 222 Nds. 10/11: Im Zuge von Radwegen an Landesstraßen wird die Reihung anhand einer Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für landesweiten Prioritätenliste unter Beteiligung der jeweiligen Landkreise sowie der Straßenbau und Kommunen festgelegt und in Bezug auf ihre Fertigstellung entsprechend Verkehr, Lüneburg weiter fortgeschrieben. Die letzte Fortschreibung hat im Jahr 2016 stattgefunden. Im vordringlichen Bedarf für den Landkreis Uelzen sind somit die Maßnahmen Wieren-Esterholz (L 270), Ebstorf-Stadort (L 233), Batensen-Nateln (L 265) und Esterholz-Uelzen (L 270) enthalten. 1.1.5 223 Gemeinde 10) RROP 4.1.2, zu Ziffer 07 (Abwägungsnummer 358): Dem Einwand wird nicht gefolgt Bienenbüttel Die Bedingungen des Dialogforums Schiene Nord (DSN) sollten auch im RROP Der Landkreis unterstützt die im Dialogforum Schiene des Landkreises Uelzen vollständig berücksichtigt werden. Aus Sicht der Nord vereinbarten Ergebnisse. Die in Ziffer 4.1.2 02 Einheitsgemeinde Bienenbüttel sollte darüber hinaus nach wie vor das Ziel des und 03 formulierten Ziele der Raumordnung mit den Vollbeitritts der Schiene zum HVV als klares Ziel des RROP"s verfasst werden. ergänzenden Aussagen in der Begründung dazu werden als ausreichend erachtet. Die Ausführungen bzgl. des HVV in der Begründung zu Ziffer 4.1.2 06 werden als ausreichend angesehen. Die dort befindlichen Aussagen werden dem Verhandlungsstand entsprechend angepasst. Eine Aufnahme in den HVV Ende 2018 wird weiterhin für möglich gehalten.

1.1.6 224 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Die Zielformulierung 4.1.2 02 ist in der Entwurfsfassung 2016 auf die gemeinsame Erklärung des Dialogforums Schiene Nord vom 05.11.2015 zur "Alpha-Variante E" angepasst worden. Damit wird nunmehr der dreigleisige Ausbau der Haupteisenbahnstrecke zwischen Lüneburg und Uelzen gefordert. 1.1.6 225 Hansestadt Uelzen Die Hansestadt Uelzen nimmt zur Kenntnis, dass der Grundsatz 4.1.2 02, die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bahnhöfe in Uelzen und Bad Bevensen als IC-Halt zu sichern, nicht in ein Ziel der Raumordnung geändert werden konnte.

1.1.6 226 Hansestadt Uelzen Ferner nimmt die Hansestadt zur Kenntnis, dass eine Weiterführung des Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Vorranggebietes sonstige Eisenbahnstrecke an die künftige Trasse der A 39 nicht vorgenommen wurde, weil die Realisierung der A 39 mit einer entsprechenden Anschlussstelle noch nicht konkret absehbar ist und der darauf aufbauende Logistikstandort noch nicht räumlich feststeht. Sobald sich die Planung jedoch konkretisiert, kann das RROP angepasst werden, um eine räumlich konkrete schienengebundene Erschließung des Logistikstandortes raumordnerisch abzusichern. Wahlweise kann die schienengebundene Erschließung auch über die Bauleitplanung der Hansestadt zu einem sinnvollen Zeitpunkt abgesichert werden. Eine erneute Überprüfung hinsichtlich der weiteren Ziele und Grundsätze hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 78 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 227 Hansestadt Uelzen Die Stellungnahme der Hansestadt vom 03.03.2016 zur zwingend erforderlichen Dem Einwand wird nicht gefolgt Zeichnerischen Darstellung der Südspange Veerßen im Zuge der B 71 als Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der Vorbehaltsgebiet Hauptverkehrsstraße wird aufrechterhalten, weil die Trasse im laufenden Nummer 389 der Synopse zur Abwägung vordringlichen Bedarf des BVWP ist. Die Zeichnerische Darstellung als der Öffentlichen Stellen zum ersten Vorbehaltsgebiet Hauptverkehrsstraße sichert einen möglichen Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Trassenverlauf ab (siehe Ausführungen zu 4.1.3 02). Die Zeichnerische festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Darstellung ist entsprechend anzupassen. Änderung ergeben hat.

1.2.6 228 Altmarkkreis ÖPNV: Zu dem erneut durchgeführten Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Salzwedel des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Landkreis Uelzen sind die aus Das Ansinnen des Altmarkkreises zur Schaffung der Sicht des ÖSPV-Aufgabenträgers für den Öffentlichen eines überregionalen ÖPNV-Angebotes sollte bei der Straßenpersonennahverkehr schon zum Entwurf 2011 gemachten Anmerkungen Erstellung des Nahverkehrsplans 2019-2023 für den zu erneuern, denn mit der L 7 gibt es eine unmittelbare Straßenverbindung zum Landkreis Uelzen erneut vorgebracht werden. Das Landkreis Uelzen, und diese Straße kreuzt auch das Grüne Band. RROP ist hierfür nicht das geeignete Planwerk.

Punkt 4.1.2., Maßnahme 06: Im aktuellen Nahverkehrsplan des Altmarkkreises Salzwedel 2017+ ist festgeschrieben, dass ständig die Möglichkeiten zu prüfen sind, ob zu den Nachbarlandkreisen ÖPNV-Verbindungen geschaffen werden können, um ein überregionales ÖPNV-Angebot zu erreichen. In Umsetzung dieser Festlegung sollten beide Landkreise gemeinsam prüfen, ob zwischen Dähre-Diesdorf und Bad Bodenteich eine ÖPNV-Verbindung möglich ist. Um eine mögliche Verbindung auch touristisch nutzen und vermarkten zu können (Grünes Band), sollten dabei auch die Möglichkeiten einer Fahrradmitnahme in den Linienbussen untersucht werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 79 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.13 229 DB Immobilien Das PRINS zum BVWP 2030 bzw. BSWAG vom 23.12.2016 trifft zum Großprojekt Dem Einwand wird teilweise gefolgt Hamburg/Bremen-Hannover folgende Aussage: Der Landkreis möchte hier das Ergebnis der ABS Ashausen - Uelzen - Celle, Vmax 250/230 km/h (ggf. mit zusätzlichen angesprochene EBWU abwarten. Bislang geht der fahrplanbasierten Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung und Ortsumfahrungen); Landkreis davon aus, dass das "Optimierte Alpha-E + ABS Celle - Hannover-Vinnhorst, Vmax 230 km/h; Bremen" ausreichend ist, um das Stand heute kann nicht ausgesagt werden, ob die aktuell vorhandene 2-Gleisigkeit Schienenverkehrsaufkommen zu bewältigen. Auf die zukünftig noch den fahrplanbasierten kapazitiven Anforderungen an die möglichen Ortsumfahrungen wird in der Begründung Bahnstrecke Hamburg - Hannover entspricht. Insofern können wir keine zu Ziffer 4.1.2 02 Satz 1 ergänzend hingewiesen. verbindliche Aussage hinsichtlich einer Vorsorge treffen. Dieses möchten wir wie folgt ergänzen: Sollte die noch durchzuführende eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung (EBWU) ergeben, dass die vorhandenen Gleiskapazitäten nicht ausreichen, wären zusätzliche Gleise in Nord- Süd- Richtung im Rahmen des Streckenausbaus zu erstellen. Dieses ist im Raumordnungsprogramm sachgerecht zu berücksichtigen. Auf Seite 47 ist für den Landesraumordnungsplan folgendes ausgesagt: "Die Strecke Hamburg-Uelzen-Hannover ist als Ausbaustrecke für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zu sichern; "Dieses ist auch für den regionalen Raumordnungsplan richtig. Die dort lediglich ausgeführte Dreigleisigkeit Lüneburg- Uelzen gibt den Inhalt des gültigen Bundesverkehrswegeplanes nicht ausreichend und vor allem nicht vollständig wieder. In gleicher Weise wäre es klug und vorausschauend, wenn im regionalen Raumordnungsplan die im BSWAG und dem BVWP aufgeführten möglichen Ortsumfahrungen (Bad Bevensen und Uelzen), die unserer Aussage auf dem Runden Tisch in Deutsch Evern am 23.03.2017 an dem auch Vertreter aus dem Landkreis Uelzen anwesend waren, in gleicher Weise sinnvoll zweigleisig auszuführen wären, bereits im Landesraumordnungsplan Berücksichtigung finden würden. Eine verbindliche Aussage können wir Stand heute nicht treffen, jedoch wäre eine mögliche Bündelung mit vorhandenen Verkehrswegen, beispielsweise Bundesstraßen in Nord-Süd-Richtung sicherlich zielführend für die Erreichung der Projektziele und ebenfalls für die raumordnerischen Ziele.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 80 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

225 230 Der im Bundesverkehrs-Wegeplan 2030 (BVWP) vorgesehene Ausbau der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen genannten Strecke auf Dreigleisigkeit im Rahmen der Alpha-Variante E wird den Der Landkreis unterstützt die im Dialogforum Schiene zukünftigen Anforderungen an einen leistungsfähigen und wirtschaftlichen Nord vereinbarten Ergebnisse. Diese stellen als Eisenbahnverkehr nicht gerecht (siehe die folgenden Punkte 1 bis 3). Hinsichtlich Gesamtpaket sicher, dass die benötigten Kapazitäten der Beeinträchtigung der Bevölkerung ist die Alpha-Variante E sogar die für die Hafenhinterlandverkehre erzielt werden. Die ungünstigste aller in der bisherigen Diskussion betrachteten Ausbau-Möglichkeiten Richtigkeit der Ergebnisse des Dialogforums wurd (Punkt 4). Im Vergleich mit Alternativ-Trassen weist die Alpha-Variante E eines der durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 bestätigt. schlechtesten gesamtwirtschaftlichen Bewertungsergebnisse auf (Punkt 5). Daher Darauf aufbauend hat der Bundestag beschlossen, ist die vorgesehene Maßnahme nicht zu rechtfertigen. das „Optimierte Alpha-E + Bremen“ u. a. mit dem Die bisherigen Überlegungen und Konzeptionen lassen folgende Mängel erkennen: dritten Gleis von Lüneburg bis Uelzen in den 1. Kern der Alpha-Variante E ist – abgesehen von der existierenden Viergleisigkeit Bedarfsplan für die Bundesschienenwege (Drittes nördlich Ashausen – der bestehende dreigleisige Streckenabschnitt Ashausen – Gesetz zur Änderung des Lüneburg, der sich bei zukünftig zunehmender Belastung als Engpass Bundesschienenwegeausbaugesetz) im herausstellen wird. Trotz dessen unzureichender Leistungsfähigkeit ist im BVWP „Vordringlichen Bedarf“ aufzunehmen. Dieses Gesetz ein Ausbau nicht vorgesehen. hat der Landkreis nunmehr zu beachten. Das Ziel im 2. Der dreigleisig auszubauende Abschnitt Lüneburg – Uelzen führt RROP Entwurf 2016 ist daher gesetzeskonform. zu keiner befriedigenden Lösung. 3. Die für den verkehrspolitisch angestrebten integralen Deutschland-Takt erforderliche Fahrzeitverminderung der ICE-Züge zwischen Hamburg und Hannover auf knapp eine Stunde ist infolge des Umwegs der bestehenden Strecke und der Geschwindigeitseinbrüche in Lüneburg und Uelzen (aufgrund enger Gleisbögen) mit der Alpha-Variante E nur schwer erreichbar. 4. Die Schienen-Verkehrsströme werden in einem Siedlungsstreifen Hamburg- Lüneburg-Uelzen mit der größten Bevölkerungsdichte in der Ostheide konzentriert und gebündelt durch die Ortszentren geführt. Eingriffe in die bestehende Bebauung sind unvermeidlich. Alternativ-Planungen, die diese Nachteile vermeiden, sind möglich. 5. Die gesamtwirtschaftliche Bewertung der Alpha-Variante E erreicht mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,0 die Grenze der Realisierungswürdigkeit. Alternativ-Projekte weisen wesentlich günstige Ergebnisse auf. Ergebnis ► Südlich Hamburg ist zukünftig auch bei Stagnation des dortigen Hafen- Umschlags nach bisherigen Erfahrungen Zuwachs des Schienen-Güterverkehrs zu erwarten. ► Der dreigleisige Streckenabschnitt nördlich Lüneburg verfügt über eine Leistungsreserve von rund 70 Güterzügen/Tag. Überschreitet der Verkehrszuwachs entsprechend der Prognose des BVWP diesen Wert, tritt hier ein Engpass auf. ► Die Hinnahme dieses Engpasses gestattet wegen schwächerer Streckenbelastung südlich Lüneburg den Verzicht auf die geplante Dreigleisigkeit. Kleine Ausbaumaßnahmen (dichtere Blockteilung, evtl. zusätzliche Überholungsgleise) reiche aus. ► Übersteigt der Verkehrszuwachs 70 Züge/Tag, ist der Engpass nördlich

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 81 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Lüneburg durch den Bau eines zusätzlichen vierten Gleises zu beseitigen. ► Unter dieser Bedingung ist auch südlich Lüneburg ein Ausbau erforderlich, der sich jedoch nicht der vorgesehenen Dreigleisigkeit erschöpfen darf. ► Entsprechend der Prognose des BVWP und dem verkehrspolitische Motto „Güter gehören auf die Bahn“ sind südlich Hamburg zwei zusätzliche Gleise unverzichtbar, auch wenn sie nicht voll auszulasten sind. Entwicklungsmöglichkeiten auch des Personen-Fernverkehrs sollten nicht „verbaut“ werden. 453 231 Für die Umsetzung des Ausbauziels Haupteisenbahnstrecke 3. Gleis fehlt eine Dem Einwand wird nicht gefolgt fundierte, verlässliche und zugesicherte Entschädigungsregelung, die die Die in der Einwendung angeführte entstehende Wertminderung an Haus und Grundstück ausgleicht. Der Entschädigungsregelung wird in den gesetzlich Verkehrswert des Eigentums wird durch die o. g. Maßnahme drastisch abgewertet, vorgeschriebenen Verfahren zur Realisierung eines 3. damit auch das zu erwartende vererbbare Vermögen für die Kinder. Gleises überprüft und deren Einhaltung, soweit gesetzlich normiert, sichergestellt. Hier wird beispielhaft auf § 22a AEG hingewiesen. Das RROP mit seinem in Ziffer 4.1 2 02 Satz 1 formulierten Ziel der Raumordnung zum Erfordernis eines 3. Gleises ist für die Bewältigung des in der Einwendung genannten Aspekts nicht die geeignete Planungsebene.

493 232 Bad Bevenser Bürger werden Ihrer Lebensgrundlage entzogen. Gäste werden den Dem Einwand wird nicht gefolgt Ort meiden und Unterkunftsbetreiber und die Wirtschaft haben das Nachsehen! Die in der Einwendung angeführten Betroffenheiten wie z. B. Eigentum werden in den gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren zur Realisierung eines 3. Gleises überprüft und deren Einhaltung, soweit gesetzlich normiert, sichergestellt. Das RROP mit seinem in Ziffer 4.1 2 02 Satz 1 formulierten Ziel der Raumordnung zum Erfordernis eines 3. Gleises ist für die Bewältigung der in der Einwendung genannten wirtschaftlichen Aspekte nicht die geeignete Planungsebene. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass in Ziffer 4.1.2 02 Satz 2 des RROP die Sicherung des IC-Halt für Bad Bevensen gefordert wird. Bei anderen Lösungen als dem 3. Gleis besteht die Gefahr, dass der IC-Halt entfällt. Nur durch einen guten Anschluss an das Fernverkehrsnetz gelangen die Kurgäste auch an ihren Zielort.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 82 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

494 233 Da mit einem dritten Gleis die Anzahl der Züge und somit die Lärmbelästigung Dem Einwand wird nicht gefolgt steigt, spreche ich mich gegen den Bau des dritten Gleises aus und fordere den Die in der Einwendung angeführten Betroffenheiten Landkreis Uelzen auf, andere Lösungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die wie z. B. die wirtschaftliche Zukunft der Kurstadt Umfahrung der Kurstadt zu realisieren. Dies wäre für die wirtschaftliche Zukunft werden in den gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren des Kurstandortes Bad Bevensen langfristig die beste Lösung. Gäste möchten sich zur Realisierung eines 3. Gleises überprüft und deren entspannen und gebrauchen hierzu besonders in der heute sehr hektischen Zeit Einhaltung, soweit gesetzlich normiert, sichergestellt. der Ruhe. Das RROP mit seinem in Ziffer 4.1 2 02 Satz 1 formulierten Ziel der Raumordnung zum Erfordernis eines 3. Gleises ist für die Bewältigung der in der Einwendung genannten wirtschaftlichen Aspekte nicht die geeignete Planungsebene. Hinsichtlich der Umsetzung des Ausbauziels trifft das RROP in seinem Entwurf keine detaillierten Festlegungen. So ist derzeit noch völlig offen, wo das dritte Gleis im Bereich von Bad Bevensen geführt wird. So wird im Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 eine Umfahrung von u. a. Bad Bevensen mit betrachtet. Eine Letztentscheidung hierzu wird weder im Schienenausbaugesetz noch im RROP getroffen. Ziffer 4.1.3 Straßenverkehr

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 83 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.1. 234 Stadt Bad Bevensen zu 4.1.3 01: Das im LROP dargestellte Straßennetz und damit sowohl die Trassen- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 02 und Anschlussstellenplanung der A 39 ist in das RROP übernommen und Die A 39 einschließlich der Querspange ist mit ihrem zeichnerisch als Vorranggebiet Autobahn dargestellt worden. Ferner soll u.a. eine Verlauf in der zeichnerischen Darstellung des LROP zügige Neuordnung des nachgeordneten Straßensystems erfolgen. enthalten und auch in Ziffer 4.1.3 01 Satz 2 als Die Stadt Bad Bevensen befürwortet generell den Bau der A 39. Sie ist jedoch bedarfsgerecht auszubauen festgelegt. Die Trasse ist gegen die aktuell geplante Anschlussstellenplanung und Abschnittsbildung, da auch durch das BMVI linienbestimmt und im aktuellen nach Fertigstellung des 2. Bauabschnittes der gesamte Autobahnverkehr über die Bedarfsplan für Bundesfernstraßen von 2017 nachgeordneten Straßen durch die Kurstadt abfließen würde. Ein untragbarer enthalten. Eine Nichtdarstellung der Trasse wäre ein Zustand mit gravierenden Auswirkungen für die Stadt! Verstoß gegen § 8 Abs. 2 Satz 1 ROG. Danach sind Auch mit der geplanten Trassenführung, insbesondere im Bereich der Ortsteile Gr. die Regionalpläne aus dem Raumordnungsplan für Hesebeck und Röbbel, ist die Stadt nicht einverstanden. das Landesgebiet (hier: LROP Niedersachsen) zu Aus diesen Gründen kann auch die textliche und zeichnerische Ausweisung der A entwickeln. Daher bleibt die bestehende Darstellung 39, obwohl lediglich aus dem LROP übernommen, im RROP nicht akzeptiert erhalten. Der Landkreis hat die aktuellen Planungen werden. der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr inklusive der vorgesehenen Anschlussstellen, wie Sie auch auf deren Internetseite öffentlich verfügbar sind, in die Zeichnerische Darstellung übernommen. Fragen der Abschnittsbildung und des Verkehrsverlaufes nach der Fertigstellung einzelner Bauabschnitte ist nicht Gegenstand der Regionalplanung. Der Stadt wird jedoch zugestimmt, dass eine Abschnittsbildung nicht so erfolgen kann, dass der gesamte Autoverkehr durch die Kurstadt Bad Bevensen fließt. Dies aber hat die Stadt mit der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu klären. Bereits jetzt ist die Stadt Bad Bevensen über § 4 ROG bzw. § 1 Abs. 4 BauGB an die Darstellung der A 39 im LROP als Vorranggebiet Autobahn gebunden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 84 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.17 235 Bürgerinitiative für Im Kapitel 4.1.3 Straßenverkehr ist im in der Begründung "Zu Ziffer 01" folgendes Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und zu streichen: An der kritisierten Formulierung in der Begründung Stadtökologie "Der zügige Bau der A 39 von Lüneburg bis Wolfsburg ... ist für den Planungsraum wird festgehalten. Die A 39 wurde mit vordringlichem aus vielfältiger Sicht von elementarer Bedeutung. Daher ist die Planfeststellung ... Bedarf Bestandteil des Bedarfsplans für die ohne Zeitverluste durchzuführen". Bundesfernstraßen. Daher ist es politischer Wille des Diese Formulierung stellt eine Vorabentscheidung dar, die so nicht stehen Bundestages, dass die A 39 auch zügig umgesetzt gelassen wird. Der Landkreis Uelzen hat dies, wie a.a.O. des RROP deutlich wird, wird. Dies entspricht auch dem "politischen" Willen nicht zu entscheiden, sondern hat nur die Möglichkeit eines Baues mit des Landkreises Uelzen. Es steht der einzuplanen, darf sie aber nicht fordern, wie dies in dem Textteil geschieht. Dies Regionalplanung zu, auch im RROP entsprechende stellt eine unzulässige politische Aussage dar, die nicht in das RROP politische Aussagen zu treffen (Raumordnungspolitik). aufgenommen werden darf. Daher muss dieser Textteil herausgenommen werden. Richtig ist im genannten Textteil zwar, dass eine A 39 von "elementarer Bedeutung" sein würde. Richtig ist aber vor allem, dass ein möglicher Bau der A 39 von elementarer Bedeutung für Anwohner, Landwirte, von Erholungsfunktion der Landschaft, Beeinträchtigung des Tourismus und der gesamten Natur mit den Elementen Luftverpestung, Verlärmung von ganzen Regionen, nächtlichen Ausleuchtungen von ganzen Regionen, die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung unterminiert und vielen weiteren, ins Detail bis heute noch keineswegs bekannten Elementen wirken würde. Stehen bleiben kann: "Durch die A 39 und die B 190n erhält das Straßennetz ein neues Gefüge ... " (und weiter bis zum Ende des Absatzes). 1.5.17 236 Bürgerinitiative für Der zweite Absatz auf der S. 62 bezieht sich ab dem Ende der dritten Zeile mit Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und dem Ort Celle. Dieses gehört aus unserer Sicht nicht in den RROP für den LK Da die Ortsumgehung von Celle lediglich in der Stadtökologie Uelzen und sollte herausgenommen werden. Begründung erwähnt wird, wird hierin kein Rechtsverstoß gesehen.

1.3.10 237 Nds. Diesbezüglich wird auf die Stellungnahme der ,NLStBV-Zentraler Geschäftsbereich Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Hannover' vom 03.05.2017 (Az. 22/20303-RROP LK Uelzen) verwiesen. Die Stellungnahme des Zentralen Geschäftsbereichs Straßenbau und Hannover wird als eigenständige Stellungnahme Verkehr, Lüneburg 1.3.08 abgewogen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 85 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.10 238 Nds. Hinweis bezüglich der Planung und Neubau der ,A 39', Lüneburg -Wolfsburg mit Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für nieders. Teil der ,B 190n' in Bezug auf die textlichen Erläuterungen und Die Begründung wird entsprechend ergänzt. Straßenbau und zeichnerischen Darstellung: Verkehr, Lüneburg a) Der Trassenverlauf der A 39 (Vorranggebiet Autobahn) und der B 190n (Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße) entspricht den aktuell in den einzelnen Abschnitten in der Entwurfsaufstellung befindlichen Trassenverläufen. Gleiches gilt für die vorgesehenen Anschlussstellen AS L 232, AS L 253, AS B 191, AS B 71, AS L 265, AS B 190n (Vorranggebiet Anschlussstellen). Die rechtsverbindliche Festlegung der Planungen erfolgt mit Unanfechtbarkeit der einzelnen Planfeststellungsbeschlüsse. Im Landkreis Uelzen sind mit dem Standort der Tank- und Rastanlage Nord (bei Riestedt) sowie den Standorten von PWC-Anlagen Nr. 2 (bei Solchstorf) und Nr. 3 (bei Kattien), ferner dem Standort einer Autobahnmeisterei an der B 71 östlich Uelzen (zwischen Groß Liedern und Hanstedt II) Nebenanlagen zur Autobahn vorgesehen. Es wird darauf hingewiesen, dass diese ggf. ergänzend dem Vorranggebiet Autobahn zugeordnet werden müssen. Dieses ist entsprechend zu prüfen. Angaben zum Umfang der Nebenanlagen können in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden. 1.2.8 239 Regionalverband Zum Thema Verkehr weise ich darauf hin, dass die Straßenverbindung Bad Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Großraum Bodenteich-Wittingen in den zeichnerischen Darstellungen Unterschiede Die Darstellung im RROP Uelzen als Vorranggebiet Braunschweig aufweisen. Im Landkreis Uelzen ist die Trasse als "Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße beruht auf der Vorgabe des Hauptverkehrsstraße" und im Landkreis Gifhorn als "Vorranggebiet LROP, das die Landesstraße 270 als Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung" festgelegt. Im Rahmen der Hauptverkehrsstraße darstellt. bevorstehenden Gesamtfortschreibung meines Regionalen Raumordnungsprogramms werde ich hier eine Harmonisierung anstreben. 1.2.4 240 Landkreis Lüneburg Straßenbau und – unterhaltung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Durch die geplanten Festsetzungen o. g. RROP des Nachbarlandkreises sind keine konkreten nachteiligen Auswirkungen auf das Kreisstraßennetz des Landkreises Lüneburg erkennbar. Gegen die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes für den Landkreis Uelzen (Entwurf 2016) bestehen aus Sicht des Betriebs Straßenbau und –unterhaltung als Träger der Straßenbaulast und der Verkehrssicherungspflicht für die Kreisstraßen des Landkreises Lüneburg keine Bedenken.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 86 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 241 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Dem Einwand wird nicht gefolgt Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. Auf eine zeichnerische Darstellung wird weiterhin Die Hansestadt Uelzen nimmt zur Kenntnis, dass Ihrer Anregung zur verzichtet, da keine auf Raum- und Zeichnerischen Darstellung der Südspange Veerßen im Zuge der B 71 als Umweltverträglichkeit geprüfte Trasse vorliegt. Auch Vorbehaltsgebiet Hauptverkehrsstraße nicht gefolgt wurde, weil noch keine auf ist eine erhebliche Beeinträchtigung der Raum- und Umweltverträglichkeit geprüfte Trasse vorliegt. Sie nimmt weiterhin zur Erhaltungsziele des FFH-Gebietes "Ilmenau mit Kenntnis, dass der Landkreis zunächst die weiteren Planungen auf Landesebene Nebenbächen" wahrscheinlich. Auch ist dem zum LROP abwarten und erst dann eine konkrete Trasse ins RROP übernehmen Projektinformationssystem zum BVWP 2030 zu möchte. entnehmen, dass weiträumige Alternativtrassen Aus Sicht der Hansestadt muss die Südspange Veerßen im Zuge der B 71 möglich sind. Hier soll die weitere Entwicklung des auf zwingend als Vorbehaltsgebiet Hauptverkehrsstraße in die Zeichnerische Basis des BVWP 2030 erstellten Ausbaugesetzes für Darstellung übernommen werden, da die Trasse im vordringlichen Bedarf des Straße und der zugehörigen Bedarfspläne abgewartet BVWP ist. Eine Zeichnerische Darstellung ist zur Sicherung eines möglichen werden. Die aktualisierte Formulierung in Ziffer 4.1.3 Trassenverlaufes unumgänglich, auch wenn der geprüfte Trassenverlauf gemäß 02 Satz 1 der Beschreibenden Darstellung wird als BVWP vom dargestellten Trassenverlauf des Flächennutzungsplanes abweicht. ausreichend angesehen.

1.1.6 242 Hansestadt Uelzen Ferner nimmt die Hansestadt Uelzen zur Kenntnis, dass ihrer Anregung zur Dem Einwand wird nicht gefolgt Aufnahme der Ortsumgehung für Hanstedt II im Zuge der B 71 in die Für die Aufnahme als Grundsatz der Raumordnung in Beschreibende Darstellung nicht gefolgt wurde. Sie begrüßt ausdrücklich, dass die Beschreibende Darstellung fehlt die auch aus regionalplanerischen Sicht das Erfordernis der Ortsumgehung für raumordnerische Kompetenz. So sind etwa Hanstedt II gesehen wird. Daher muss auch aus Sicht der Hansestadt die Zielaussagen zum bedarfsgerechten Ausbau von Ortsumgehung für Hanstedt II im Zuge der B 71 als Grundsatz in die Bundesverkehrswegeinfrastruktur nur in dem Rahmen Beschreibende Darstellung aufgenommen werden. Damit wird die zwingende möglich, in dem bereits auf Bundesebene eine Erforderlichkeit dokumentiert. Auf eine Zeichnerische Darstellung kann zunächst Bedarfsfeststellung erfolgt ist. Diese liegt derzeit für verzichtet werden. die Ortsumgehung Hanstedt II nicht vor. Sie ist zwar durch das Land Niedersachsen in der Projektmeldung zum BVWP 2015 gemeldet worden, ist jedoch nicht in den BVWP 2030 aufgenommen worden.

1.2.6 243 Altmarkkreis Tiefbau/Straßenbaulast: Diese Stellungnahme wird nachgereicht, falls Belange Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Salzwedel betroffen sind. Da bisher keine Stellungnahme dazu eingegangen ist, wird davon ausgegangen, dass keine Bedenken bestehen.

1.3.08 244 Nds. Im Folgenden erhalten Sie zu den von hier vorzubringenden Belangen zu den Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Bundesfernstraßen und dem Bedarfsplan 2016 und zu den Abständen von Straßen Die Stellungnahme des regionalen Geschäftsbereichs Straßenbau und zu den Flächen für die Windenergienutzung. Der regionale Geschäftsbereich der der NLStBV in Lüneburg wird separat abgewogen. Verkehr, Hannover NLStBV in Lüneburg wird Ihnen weitere Informationen mit regionalen Bezügen für die Planung geben.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 87 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.08 245 Nds. 1. Straßenverkehr - Bundesfernstraßen im Bedarfsplan Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Zu Kapitel 4.1.3 Straßenverkehr Straßenbau und Der Bedarfsplan 2016 für die Bundesfernstraßen ist mit dem Verkehr, Hannover Fernstraßenausbaugesetz am 31.12.2016 in Kraft getreten. Im Gebiet des Landkreises Uelzen wurden folgende Projekte in den Bedarfsplan 2016 aufgenommen und sind bei der zukünftigen Planung zu berücksichtigen (vgl. dazu auch den Kartenausschnitt auf Seite 2 dieses Schreibens). - Vordringlicher Bedarf (VB) A 39: Neubau AS Lüneburg-Nord (B 216) – AS Weyhausen (B 188) (Gesamtprojekt) Dieses Projekt ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 im Vordringlichen Bedarf (VB) enthalten. Im Gebiet des Landkreises Uelzen liegen die Planungsabschnitte 2 bis 5 des Gesamtprojektes. Der in der zeichnerischen Darstellung des RROP enthaltene Verlauf der Straße entspricht mit der Genauigkeit des Darstellungsmaßstabes den aktuellen Planungen. 1.3.08 246 Nds. B 71: Verlegung westlich Uelzen bis B 4 (neu) (im RROP-Entwurf nicht dargestellt) Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesbehörde für Diese Maßnahme ist im derzeit geltenden Bedarfsplan 2016 im Vordringlichen Auf eine zeichnerische Darstellung wird verzichtet, da Straßenbau und Bedarf enthalten und sollte in die zeichnerische Darstellung des RROP keine auf Raum- und Umweltverträglichkeit geprüfte Verkehr, Hannover übernommen werden. Trasse vorliegt. Auch ist eine erhebliche Beeinträchtigung der Erhaltungsziele des FFH- Gebietes "Ilmenau mit Nebenbächen" wahrscheinlich. Auch ist dem Projektinformationssystem zum BVWP 2030 zu entnehmen, dass weiträumige Alternativtrassen möglich sind. Hier soll die weitere Entwicklung des auf Basis des BVWP 2030 erstellten Ausbaugesetzes für Straße und den zugehörigen Bedarfsplänen abgewartet werden. Die aktualisierte Formulierung in Ziffer 4.1.3 02 Satz 1 der Beschreibenden Darstellung wird als ausreichend angesehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 88 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.08 247 Nds. - Weiterer Bedarf mit Planungsrecht (WB*) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für In diese Dringlichkeitskategorie werden neue Vorhaben eingestuft, denen ein Straßenbau und grundsätzlicher verkehrlicher Bedarf zugeschrieben wird, deren Verkehr, Hannover Investitionsvolumen jedoch den voraussichtlich bis 2030 zur Verfügung stehenden Finanzrahmen überschreitet. Die hier eingestuften Projekte dürfen vom Land geplant werden. B 190n: Breitenhees (B 4) bis Seehausen (A 14) in Sachsen-Anhalt (Gesamtprojekt) Hierbei handelt es sich um eine länderübergreifende Maßnahme der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zwei Planungsabschnitte liegen im Gebiet des Landkreises Uelzen. Das Projekt ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht (WB*) enthalten und wird im Zusammenhang mit der Maßnahme A 39 geplant. Der in der zeichnerischen Darstellung des RROP enthaltene Verlauf der Straße entspricht mit der Genauigkeit des Darstellungsmaßstabes den aktuellen Planungen. 1.3.08 248 Nds. - Weiterer Bedarf (WB) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für In diese Dringlichkeitskategorie werden neue Vorhaben eingestuft, denen ein Straßenbau und grundsätzlicher verkehrlicher Bedarf zugeschrieben wird, deren Verkehr, Hannover Investitionsvolumen jedoch den voraussichtlich bis 2030 zur Verfügung stehenden Finanzrahmen überschreitet. B 71: Ortsumgehung Groß Liedern Dieses Neubauprojekt ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 im Weiteren Bedarf eingestuft. Mit dieser nachrangigen Dringlichkeitseinstufung darf der Neubau der OU Groß Liedern derzeit nicht geplant werden. Der in der zeichnerischen Darstellung des RROP enthaltene Verlauf der Linie entspricht mit der Genauigkeit des Darstellungsmaßstabes dem bekannten Planungsstand. 1.3.08 249 Nds. B 191: Ortsumgehung Stöcken (im RROP-Entwurf nicht dargestellt) Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesbehörde für Dieses Neubauprojekt ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 im Einer raumordnerischen Sicherung dieser Straßenbau und Weiteren Bedarf eingestuft. Mit dieser nachrangigen Dringlichkeitseinstufung darf Ortsumgehung bedarf es nicht, da sie aufgrund der Verkehr, Hannover der Neubau der OU Stöcken derzeit nicht geplant werden, die Linie sollte jedoch in Einstufung im weiteren Bedarf den zur Verfügung die zeichnerische Darstellung des RROP übernommen werden. stehenden Finanzrahmen bis zum Jahr 2030 überschreitet und daher eine Realisierung derzeit nicht absehbar ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 89 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 250 NABU Uelzen e. V. 01: Der NABU Uelzen lehnt nach wie vor die A 39 ab, da sie im Wesentlichen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Transitverkehr in den Landkreis bringt! Die negativen Seiten sind erheblicher Die im LROP zeichnerisch und textlich dargestellte A Landverbrauch, Lärm in bisher ruhigen Landschaftsteilen, Flächenzerschneidung 39 ist im RROP in ihrem linienbestimmten und und Barrierewirkung sowie Artenschwund. inzwischen weiter durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr konkretisierten Verlauf als Vorranggebiet Autobahn festgelegt. Das Gesamtneubauprojekt von der AS Lüneburg-Nord (B 216) bis zur AS Weyhausen (B 188) ist im vordringlichen Bedarf des Bedarfsplans 2016 für die Bundesfernstraßen enthalten. Eine Nichtdarstellung der Trasse wäre ein Verstoß gegen § 8 Abs. 2 Satz 1 ROG.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 90 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

454, 251 Das Vorbehaltsgebiet Autobahn weist nicht die bereits in Planung befindliche PWC- Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Anlage aus. Dies führt zu einer fehlerhaften Bewertung der Auswirkungen auf Die PWC-Anlage oder auch eine Tank- und 456, andere Aspekte der Raumplanung wie Landwirtschaft oder Natur. Die Regionalen Rastanlage ist eine Nebeneinrichtung der geplanten 457, Raumordnungsprogramme dienen auch dazu, die Raumordnungspläne des Autobahn 39. Eine Darstellung im RROP ist aufgrund 458, Landes zu ergänzen und zu detaillieren. Daher muss der Plan in dieser Hinsicht dieser Funktion nicht erforderlich. Auf der Ostseite 459, um die PWC-Anlagen und die Tank- und Rastanlage ergänzt, und die des ESK ist lediglich eine PWC-Anlage vorgesehen. 460, Auswirkungen entsprechend neu untersucht werden. 461, 462, 463, 464, 465, 467, 468, 469, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486 Ziffer 4.1.4 Schiffahrt, Häfen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 91 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.1. 252 Stadt Bad Bevensen zu 4.1.4 03: Im Kapitel "Schifffahrt, Häfen" wird empfohlen, den Sportboothafen am Dem Einwand wird nicht gefolgt 02 Eibe-Seitenkanal (ESK) bauleitplanerisch abzusichern. Die Stellungnahme wurde unter der Nr. 413 der Hierzu sei angemerkt, dass Bad Bevensen über keinen Sportboothafen verfügt. Synopse der öffentlichen Stellen zum 1. Bei der genannten Fläche am ESK handelt es sich um eine Liegestelle der Beteiligungsverfahren abgewogen. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, an der die Sportboote nach der Binnenschifffahrtsstraßenordnung ohne Erlaubnis des Eigentümers nur bis zu 3 Tage anlegen dürfen und daher lediglich toleriert werden. Eine bauleitplanerische Absicherung als Sportboothafen ist deshalb weder möglich noch zulässig. Es sollte demzufolge geprüft werden, ob das in der zeichnerischen Darstellung ausgewiesene "Vorbehaltsgebiet Sportboothafen" regionalplanerisch überhaupt ausgewiesen werden darf. 1.4.09 253 Wasser- und zu Ziffer 01: Brückendurchfahrtshöhen: Die Bundeswasserstraße Eibe-Seitenkanal Dem Einwand wird gefolgt Schifffahrtsamt (ESK) ist nach Wasserstraßenklasse Vb bemessen worden. Hierbei sind die Der Sachverhalt, dass neben allen Uelzen Brückendurchfahrtshöhen über dem Obersten Grenzwasserstand (GWo) von 5,25 Brückenbauwerken auch die Abstiegsbauwerke m festgelegt. Bei einer Überprüfung für einen dreilagigen Containerverkehr ist eine entlang des ESK baulich anzupassen wären, wird in Brückendurchfahrtshöhe von mindestens 7,00 m über GWo zu planen. Dabei sind der Begründung zu Ziffer 4.1.4 01 ergänzt. nicht nur die Brückenbauwerke im Geltungsbereich des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Landkreis Uelzen, sondern auch die der angrenzenden Landkreise am ESK und MLK anzupassen. Neben den Brückenbauwerken sind auch die Abstiegsbauwerke - Schleusengruppe Uelzen I und Uelzen II, Schiffshebewerk Scharnebeck und die Schleusengruppe Sülfeld Nord/Süd - im Geschäftsbereich des WSA Uelzen sowie die Abstiegsbauwerke der angrenzenden WSÄ baulich anzupassen. Abschließend ist festzuhalten, dass zur Überprüfung eines dreilagigen Containerverkehrs alle Bauwerke der entsprechenden Relation mit einem hohen finanziellen Aufwand angepasst werden müssen. 1.4.09 254 Wasser- und Zur Forderung der Bereitstellung von zusätzlichen Pumpenkapazitäten für die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Schifffahrtsamt Feldberegnung aus dem ESK: Im Rahmen des Ersatzneubaus der Schleuse Uelzen Lüneburg sind derzeit keinerlei Änderung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse am ESK geplant. Träger des Vorhabens ist das zuständige Neubauamt für den Ausbau des Mittelankanals in Hannover. 1.1.6 255 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Die Hansestadt nimmt zur Kenntnis, dass die Zielformulierung zum Schiffshebewerk gestrichen werden musste. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen. Ziffer 4.1.5 Luftverkehr

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 92 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

153 256 Die Genehmigungsbehörde Land Niedersachsen bitte ich um dringende Dem Einwand wird nicht gefolgt Behandlung auch vorab des Inkrafttretens des neuen RROP. Das Gut Trinkwasser Ein Widerspruch zwischen der Überlagerung des wird schon längere Zeit ausgehöhlt. Dies geschieht durch gleichzeitige Vorrangebietes Trinkwassergewinnung mit dem Ausweisung eines Vorranggebiets Verkehrslandeplatz Uelzen im Vorranggebiet Verkehrslandeplatz wird nicht gesehen. Trinkwassergebiet Uelzen, fortwährend geplante Erweiterungen des Flugplatzes, Eine Überlagerung von Vorranggebieten ist zulässig, der Landebahnen incl. Verfüllen von Bahnschotters trotz ungeklärter wenn die jeweiligen Ziele miteinander vereinbar sind. Unbedenklichkeit im Trinkwassergebiet sowie aktuell geplanter Dies ist in diesem Fall gegeben. Eine Gefährdung des Hallenerweiterungen um bis zu ca. 200 Prozent. Wasservorkommens kann ausgeschlossen werden bzw. kann durch vorsorgliche technische Maßnahmen verhindert werden. Diese Maßnahmen sind dann wie bislang im jeweiligen Zulassungsverfahren (Luftverkehrsgesetz, Baurecht, Wasserrecht) festzulegen.

153 257 Ich beantrage, in Satz 1 die Wörter "als Vorranggebiet" und „festgelegten Dem Einwand wird nicht gefolgt Landeplatzes“ zu streichen. An der bisherigen Formulierung wird festgehalten. Der Im Regionalen Raumordnungsprogramm RROP ist der Verkehrslandeplatz Uelzen Landkreis kommt dem Planungsauftrag des LROP in (Flugplatz Barnsen) als Vorranggebiet gesichert. Die Sicherung als Vorranggebiet Ziffer 4.1.5 03 nach. Dort ist in Satz 6 formuliert: "Die steht aber nicht im Landesraumordnungsprogramm LROP (s.u.), stand auch nicht Verkehrslandeplätze mit regionaler Bedeutung sind in in älteren Fassungen des LROP, zurückgehend bis 1994. Das LROP legt bzgl. der den Regionalen Raumordnungsprogrammen zu Verkehrslandeplätze mit regionaler Bedeutung als Ziel fest, dass sie in den RROPs sichern und räumlich festzulegen." In der zu sichern und räumlich festzulegen sind. Ausnahme ist im LROP bei den dazugehörigen Begründung wird ausgeführt: "Die Verkehrslandeplätzen der Standort Emden. Im LROP steht explizit, dass er im Sicherung und Entwicklung weiterer Landeplätze mit RROP als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz festzulegen ist. Daraus entnehme regionaler Bedeutung obliegt der Regionalplanung." ich, dass der Verkehrslandeplatz Uelzen lediglich zu sichern ist - nicht aber als Daher kommt nur eine Darstellung als Vorranggebiet Vorranggebiet. in Frage. Eine Festlegung als Vorbehaltsgebiet ist nur Der Landkreis Uelzen hat also im RROP zumindest über das LROP hinausgehend, bei geplanten aber nicht bei bestehenden wenn nicht dem LROP widersprechend, den Verkehrslandeplatz Uelzen als Verkehrslandeplätzen sinnvoll. Der Landkreis sieht Vorranggebiet gesichert und möchte das auch im aktuellen Entwurf so belassen. eine reine Sicherung des Standortes als nicht Hinzu kommt, dass der Text des RROP-Entwurfs zum Verkehrslandeplatz als ausreichend an. Aufgrund der regionalen Bedeutung Gegenüberstellung zum LROP o.g. wesentlichen Umstand weglässt, dass das muss auch eine Entwicklung möglich sein. Gemäß § 3 LROP nur die Sicherung der Verkehrslandeplätze als Ziele benennt, außer Emden Abs. 1 Nr. 2 ROG beeinhalten Ziele der aber diese nicht als Vorranggebiete festlegt. Raumordnung nicht nur die Sicherung, sondern auch Damit wird der Standort des Verkehrslandeplatzes Uelzen gesichert, aber endlich die Entwicklung von festgelegten Vorrangansprüchen. dem Umstand Rechnung getragen, dass sich der Verkehrslandeplatz Uelzen im Selbst eine reine Sicherung des Flugplatzes würde Wasserschutzgebiet/Trinkwassergebiet Stadt Uelzen befindet. eine Darstellung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz bedingen. Jede andere Darstellung als die eines Vorranggebietes würde dem o. a. Planungsauftrags des LROP widersprechen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 93 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

153 258 Trinkwasser ist unser höchstes Gut zum Wohle der Allgemeinheit. Dem trägt das Dem Einwand wird nicht gefolgt LROP Rechnung, indem festgelegt ist, dass die unter 3.2.4 - 09 in den Sätzen 1 Der Landkreis ist den Vorgaben des LROP gefolgt und 2 genannten Einzugs- und Schutzgebiete von Trinkwassergewinnungsanlagen und Wasserschutzgebiete werden als Vorranggebiet ... sowie Grundwasservorkommen in den RROPs zu übernehmen und als Trinkwassergewinnung dargestellt. Vorranggebiete Trinkwassergewinnung festzulegen sind. Ein Widerspruch zwischen der Überlagerung des Dem hat das RROP des Landkreises Uelzen auch Folge geleistet. Zum Wohle der Vorrangebietes Trinkwassergewinnung mit dem Allgemeinheit hätte der Landkreis es sicherlich auch ohne die Vorgabe des LROP Vorranggebiet Verkehrslandeplatz wird nicht gesehen. als Vorranggebiet festgelegt. Eine Überlagerung von Vorranggebieten ist zulässig, Demzufolge ist das hohe Gut Trinkwassergebiet/Wasserschutzgebiet wenn die jeweiligen Ziele miteinander vereinbar sind. Vorranggebiet - ebenso bislang im RROP allerdings auch der Verkehrslandeplatz Dies ist in diesem Fall gegeben. Eine Gefährdung des Uelzen. Das widerspricht sich nach meinem Dafürhalten. Durch die Ausweisung Wasservorkommens kann ausgeschlossen werden als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz wird hier suggeriert, dass man den Flugplatz bzw. kann durch vorsorgliche technische Maßnahmen vorrangig behandeln kann. Das Trinkwasserschutzgebiet aber hat Priorität vor verhindert werden. Diese Maßnahmen sind dann im anderen Belangen. Auch wenn sich Vorranggebiete überlappen dürfen, sind hier jeweiligen Zulassungsverfahren (Luftverkehrsgesetz, durch das hohe Gut des Trinkwassers Ausschlusskriterien gegeben. Es kann nicht Baurecht, Wasserrecht) festzulegen. Dies ist bislang ausgeschlossen werden, dass auf dem Flugplatz Schadstoffe sowohl im auch immer geschehen. Regelbetrieb als auch im Notfall in das Erdreich und somit in das Trinkwasser Der Flugplatz liegt in der Schutzzone IIIb des gelangen. Bei Beibehaltung des Verkehrslandeplatzes als Vorranggebiet wäre Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Uelzen. aufgrund möglichem weiterem Ausbau eine somit größere mögliche Dies ist durch die Verordnung vom 01.10.1996 Schadstoffeinleitung in das Trinkwasser als bisher nicht ausgeschlossen. Durch festgesetzt worden. Die Nutzungsbeschränkung die geologischen Besonderheiten des Gebietes wirken sich Schadstoffe im dieser Verordnung sind bei allen Baumaßnahmen für Trinkwassergebiet Stadt Uelzen erst mit großer zeitlicher Verzögerung auf das den Flugplatz Barnsen beachtet worden. Trinkwasser aus, nächste Generationen wären von möglichen Verunreinigungen Entsprechende Genehmigungen liegen vor. Der des Trinkwassers betroffen. Schutz des Trinkwassers wird damit sichergestellt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 94 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

153 259 Ich beantrage die Streichung des Satzes zwei: "Der genehmigte Ausbau ist Dem Einwand wird nicht gefolgt umzusetzen." Der Landkreis geht davon aus, dass die Maßnahmen Siehe Aufstellung des B-Planes Hallenerweiterung Verkehrslandeplatz Uelzen - es und rechtlichen Vorgaben die im jeweiligen wird nur gesagt, man muss die Vorgaben des Trinkwasserschutzgebietes Zulassungsverfahren (Luftverkehrsgesetz, Baurecht, beachten und muss alles dafür tun, dass in der Regel und im Notfall nichts Wasserrecht) festgelegt sind, auch von allen eingeleitet wird, weil alle umsichtig und regelgerecht agieren müssen. Was aber, handelnden Akteuren umgesetzt und eingehalten wenn hier doch einmal jemand versagt? Das Thema wird nicht behandelt. Die werden. Eine Kontrolle erfolgt durch die zuständigen Einschätzung, dass schon alles gutgehen wird, weil alle sich an die Vorgaben Behörden. Eine sorglose Einstellung zum halten müssen, reicht mir nicht. Trinkwasserschutz ist dem Landkreis fremd. Der Dadurch, dass der Verkehrslandeplatz bislang als Vorranggebiet bezeichnet wird, angeführte Bebauungsplan liegt in der wird dieser für mich zu sorglosen Einstellung Vorschub geleistet. Dem kann man Planungshoheit der Gemeinde Gerdau. Bedenken durch eine Rücknahme des Vorranggebietes Verkehrslandeplatz Uelzen gegen diesen Bebauungsplan sind gegenüber der begegnen. Eine Hallenerweiterung und dementsprechend erweiterte Nutzung um Gemeinde vorzubringen. Mit dem Bebauungsplan ca. 200 Prozent stellt eine wesentlich höhere Gefahr der Schadstoffeinleitung „Flugzeughallen“ geht entsprechend seiner sowohl im Regelbetrieb als auch im Notfall dar als bislang. Begründung keine Veränderung der Genehmigung Wer kann die Einhaltung lt. Wasserhaushaltsgesetz, nämlich die Überprüfung und nach dem Luftverkehrsgesetz einher, eine Erhöhung Vermeidung aller möglichen Gefahren der Schadstoffeinleitung dauerhaft und von „Kapazitäten“ kann sich nur auf die Zahl der lückenlos koordinieren und gewährleisten? Unterstellmöglichkeiten von Flugzeugen beziehen – Zudem ist aus dem RROP 2000 ein Text zum Ausbau genehmigter eine andere Erweiterung wird nicht gesehen. Das Ziel Baugenehmigungen übernommen worden, der schon Anfang der 2000er Jahre in Ziffer 4.1.5 01 Satz 2 bezieht sich nicht auf abgearbeitet worden ist. Ob das im Sinne des Trinkwasserschutzgebietes erfolgt Vorhaben, die einer Baugenehmigung bedürfen, ist, ist allerdings noch offen. Überprüfungen, Gutachten und Genehmigungen für sondern, wie in der Begründung dargelegt, um den das Einbringen von Bahnschotter Anfang der 2000er Jahre im Ausbau entsprechend der Genehmigung gem. § 6 Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Uelzen zum Verlängern der Landebahn in einer Luftverkehrsgesetz vom 21.05.1997 (Anlegung eines Feuchtsenke sind bislang nicht vorgelegt worden (Stand Datum dieser Eingabe). Rollweges). Den Text zu belassen bedeutet auch, dem aktuell geplanten B-Plan mit 200%iger Die Anpassung der Wasserschutzgebietsverordnung Erweiterung des Hallengeländes Vorschub zu leisten und das Trinkwassergebiet ist nicht Gegenstand des RROP. weiter zu gefährden. Auch vor Bau des Flugplatzes Barnsen war das Gebiet in Uelzen Trinkwassergebiet. 1899 wurde das Wasserwerk Uelzen fertiggestellt. Seitdem erfolgt die Trinkwassergewinnung über dieses Wasserwerk. 1976 haben die Stadtwerke dann die Ausweisung als Wasserschutzgebiet beantragt. 1996 ist die Wasserschutzgebietsverordnung erlassen worden - nur als Hinweis: sie bedürfte dringend der Anpassung an die aktuellen, strengeren Regeln, die heutzutage gelten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 95 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

153 260 Im RROP schlage ich somit ausschließlich Sicherung des Status Quo vor - ohne Dem Einwand wird nicht gefolgt Vorranggebiet, ohne weiteren Ausbau von Hallen etc. zu Lasten der dauerhaften Der Flugplatz Barnsen wird aus den genannten Trinkwasserversorgung der Uelzener Bevölkerung. Gründen weiterhin als Vorranggebiet Hier muss auch beim Landkreis Uelzen eine Umkehr stattfinden. Eine Verkehrslandeplatz dargestellt. Ein Widerspruch zur Bevorzugung wirtschaftlicher oder prestigeträchtiger Interessen auf Kosten des Überlagerung mit dem Vorranggebiet Trinkwassers wird dem Stellenwert des Trinkwassers zum Wohle der Allgemeinheit Trinkwassergewinnung wird nicht gesehen. Die nicht gerecht. luftverkehrsrechtliche Genehmigung von 1997 lässt Die erfolgte Einbringung möglicherweise belasteten Bahnschotters Anfang der eine zeitgemäße weitere Umgestaltung des 2000er Jahre in einer Feuchtsenke zur Verlängerung der Landebahn ist gesondert Flugplatzes zu und ist nicht Bestandteil dieses zu betrachten. Verfahrens. Die Verwendung des Bahnschotters zu Auffüllzwecken war zulässig und ist baurechtlich genehmigt worden. Auch bezüglich vorhandener Schadstoffbelastungen ist nach dem damals geltenden Recht umfassend geprüft worden.

152, 261 Es sind aktuelle Zahlen vorzulegen, die einen Bedarf als Vorranggebiet überhaupt Dem Einwand wird nicht gefolgt 162 rechtfertigen. Die in der Begründung des RROP auf S. 59 gemachte Aussage als Aufgrund einer Anzahl von mehreren tausend „Faktor für die ansässigen Gewerbe- und Industriebetriebe und zugleich Flugbewegungen pro Jahr ist die regionale Bedeutung notwendige Voraussetzung für weitere“ Ansiedlungen ist öffentlich nachzuweisen. des Flugplatzes Barnsen unzweifelhaft. Ansonsten sind die getroffenen Aussagen und Bestrebungen zum Ausbau nur Auf der Internetseite des FSV Cumulus Uelzen e. V. unglaubwürdige Schutzbehauptungen zur Durchsetzung eines vorgeschobenen (www.flugplatz-uelzen.de, Stand 08.05.2017) wird zur Interesses. regionalen Bedeutung ausgeführt: "Seit mehr als 40 Damit ist allenfalls sein jetziger Status festzuhalten und auf eine gesetzliche Basis Jahren leistet der Flugplatz einen wichtigen Beitrag zu stellen. zur Verkehrsinfrastruktur in der östlichen Region zwischen Hamburg und Hannover. Mit seiner 800 m langen Asphaltpiste kann der Flugplatz auch von Flugzeugen und Hubschraubern mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden. Somit sind die Landkreise Uelzen, Lüchow- Dannenberg und Lüneburg auch mit größeren Luftfahrzeugen erreichbar. Der Flugplatz wird regelmäßig von Geschäftsflugzeugen angeflogen, gelegentlich werden wichtige Güter und Bauteile eingeflogen, die von Unternehmen oder Betrieben aus der Region zeitnah benötigt werden. Neben der Geschäftsfliegerei steht der Flugplatz für die private Sportfliegerei zur Verfügung." Diese Aussagen unterstützt der Landkreis. Eine Festlegung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz ist gerechtfertigt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 96 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

152, 262 Ich bitte demnach auch die Genehmigungsbehörde des Landes Niedersachsens Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 162 als Aufsichtsbehörde für den LK Uelzen diesen Punkt besonders zu prüfen, ob sich Gemäß § 7 Abs. 2 Satz 1 ROG sind öffentliche und der LK im Beteiligungsverfahren der Einsprüche der Öffentlichkeit auch private Belange gegeneinander und untereinander angenommen hat. abzuwägen. Die Aufsicht des Landes beschränkt sich gemäß VV-NROG/ROG vom 11.08.2015 auf eine Rechtmäßigkeitskontrolle in formeller und materieller Hinsicht. Sie erstreckt sich nicht auf eine fachliche Bewertung oder Zweckmäßigkeitskontrolle. Die Rechtsaufsicht der oberen Landesplanungsbehörden beschränkt sich auf die Überprüfung von Abwägungsfehlern.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 97 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

152, 263 Der Flugplatz Barnsen liegt mitten in einem Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Dem Einwand wird nicht gefolgt 162 Uelzen. Eine Ausweisung als Vorranggebiet für einen Flugplatz ist damit völlig Beim Bau des Flugplatzes und aller dort befindlichen ausgeschlossen und muss unter allen Umständen unterbleiben! Dies gilt auch für baulichen Anlagen sind vom Landkreis als die geplanten Erweiterungen des Gebäudebestandes sowie eine mögliche Flugplatzhalter die behördlichen Vorgaben, auch die Zunahme des Flugaufkommens. Trinkwassergewinnung WSG-VO, eingehalten worden. Für den Betrieb des (im LROP unter 3.2.4 Satz 09 beschrieben) muss Vorrang vor allen anderen Flugplatzes gilt dies ebenso. Es werden Fragen Belangen erhalten. Eine Situation, in der sich auf einem Trinkwasserschutzgebiet gestellt, deren Beantwortung nicht Gegenstand des ein Flugplatz befindet, verbietet sich von selbst. RROP sind, da sie nicht im Zusammenhang mit der Aus der Verordnung zur Ausweisung als Trinkwasserschutzgebiet vom 01.10.1994 Darstellung des Flugplatzes als Vorranggebiet leiten sich folgende Einschränkungen und Verbote ab, die beim Betrieb des Verkehrslandeplatz stehen. Auch wird teilweise die Flugplatzes zu beachten sind: Wasserschutzgebietsverordnung vom 01.10.1996 - Eine Verrieselung häuslicher Abwässer ist verboten, ein Anschluss des falsch verstanden. Aufgrund der Lage in der Flugplatzes an die Abwasserkanalisation jedoch nicht vorhanden. Es besteht Schutzzone IIIb ergibt sich aus Nummer 36 der WSG- lediglich eine Kleinkläranlage. VO kein Verbot für den Neu- und Ausbau von Hier stellt sich die Frage, Abwässermengen in der Kleinkläranlage anfallen an. Ist Straßen. Dies wäre auch bedenklich, da Teile der die Anlage für eine Steigerung der Flugplatznutzer nach dem Hallenausbau bebauten Ortslage von Uelzen (Sternviertel mit ausgelegt? Was passiert bei den regelmäßigen Großveranstaltungen? umfangreicher Wohnbebauung, Krankenhaus mit - Ist der Umgang mit Ölen und Treibstoffen bei Fluggeräten und Winden so Hubschrauberlandeplatz, Landesstraße 250) sogar in geregelt, dass es zu keiner Kontamination des Bodens/der Rollwege kommt? der Schutzzone IIIa liegen. - Oberflächenwasser aus Verkehrs- und Parkplätzen dürfen laut Verordnung nicht Baumaßnahmen jeglicher Art am Standort des in oberirdische Gewässer eingeleitet werden oder über Schluckbrunnen und Flugplatzes sind nur zulässig, wenn die WSG-VO vergleichbare Einrichtungen versenkt werden. Wie ist vor diesem Hintergrund der eingehalten wird. Der Verdacht der Befangenheit wird Abfluss aus den Zuwegungen und Parkplätzen zu beurteilen? Und auf welche zurückgewiesen. Dem Einwender steht es frei, sich an Weise wird die Oberflächenentwässerung überhaupt durchgeführt? Geschieht dies die entsprechende Fachaufsicht zu wenden. möglicherweise, indem das Wasser durch Versickerung und Grabensysteme in Szenarien für Not- und Unfälle sind im den Vorfluter Gerdau gelangt? Wird das Wasser ggf. einem Feuerlöschteich Zulassungsverfahren abzuarbeiten. zugeführt? Auch dies stände im Widerspruch zur Wasserverordnung. An der Darstellung als Vorranggebiet - Werden Fahrwege und Parkplätze mit wasserdurchlässigem Material befestigt, Verkehrslandeplatz wird festgehalten. kann nicht verhindert werden, dass wassergefährdende Stoffe aus Rückständen von Autos in den Boden gelangen (Öl, Fette etc.), was laut VO Nr. 31 zu verhindern ist. - Verboten ist laut Wasserschutzverordnung auch der Neu- und Ausbau von befestigten, für Motorfahrzeuge zugelassene Wege, Straßen und Plätze - mit Ausnahme von landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen. Danach ist schon die öffentliche Zuwegung zum Flugplatz schon ein Verstoß! - Mit der Erweiterung der Hallenflächen wird der Oberflächenabfluss erhöht. Dadurch wird die Grundwasserbildung verringert. Auch liegt ein Verstoß gegen die Verordnung zum Trinkwasserschutzgebiet vor, wenn zur Versickerung Rückhaltemaßnahmen im Planungsgebiet vorgesehen sind. In diesen sensiblen Fragen ist vom Kontrollorgan des Landkreises unbedingt für Klarheit und Aufsicht zu sorgen. Da der Landkreis jedoch Eigentümer, Kontrollorgan und Planer zugleich ist, liegt der Verdacht der Befangenheit nahe. In Anbetracht der zahlreichen Widersprüche zwischen der Verordnung zum

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 98 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Trinkwasserschutzgebiet und den realen Gegebenheiten ist die Unbedenklichkeit des Flugplatzes in Zweifel zu ziehen. Eine Genehmigung von Ausbau und Aufnahme als Vorranggebiet in die RROP hat zu unterbleiben. Not- und Flugunfälle sind noch nicht einmal berücksichtigt. 152, 264 Im Zuge der Landebahnverlängerung zu Beginn der 2000er Jahre wurde Dem Einwand wird nicht gefolgt 162 Gleisschotter als Füllmaterial eingebracht. Bis heute ist nicht geklärt, ob es sich In den Jahren vor der Jahrtausendwende wurden auf dabei um gereinigten oder ungereinigten Schotter mit all seinen chemischen Basis von Baugenehmigungen Auffüllungen Kontaminationen handelt. Selbst die DB stuft diesen in einer Internetpräsentation vorgenommen. In dem Zusammenhang wurde zum als mögliche Verunreinigungsquelle ein. Zwecke der Auffüllung auch Bahnschotter eingebaut. Da der Landkreis in dieser Sache zugleich Eigentümer, Auftraggeber, Die Zulässigkeit (auch bezüglich vorhandener Genehmigungs- und Kontrollbehörde ist, muss er auch in dieser Sache als Schadstoffbelastungen) ist nach dem damals befangen angesehen werden, da er für die Einbringung des Gleisschotters geltenden Recht geprüft worden – die Verwendung verantwortlich war. Eine jegliche Erweiterung verbietet sich vor diesem des Bahnschotters zu Auffüllzwecken war zulässig Hintergrund. Der Satz "der genehmigte Ausbau ist umzusetzen" ist zu streichen. und genehmigt. Es gibt für die Kreisverwaltung keinerlei Anlass, an der Rechtmäßigkeit des damaligen Handelns zu zweifeln. Der Verdacht der Befangenheit wird zurückgewiesen. Dem Einwender steht es frei, sich an die entsprechende Fachaufsicht zu wenden. Das Ziel in Ziffer 4.1.5 01 Satz 2 bezieht sich nicht auf Vorhaben, die einer Baugenehmigung bedürfen, sondern, wie in der Begründung dargelegt, auf den Ausbau entsprechend der Genehmigung gem. § 6 Luftverkehrsgesetz vom 21.05.1997 (Anlegung eines Rollweges).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 99 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

152, 265 Weiterhin ist fraglich, ob das RROP den Flugplatz Barnsen überhaupt als Dem Einwand wird nicht gefolgt 162 Vorranggebiet betrachten darf, denn es ist im LROP für Uelzen / Barnsen nichts An der bisherigen Formulierung wird festgehalten. Der dergleichen zu finden. Zu prüfen ist also, ob der LK über das LROP hinausgehend Landkreis kommt dem Planungsauftrag des LROP in rechtswidrig eine Festlegung treffen will, die dem Flugplatz Barnsen gar nicht Ziffer 4.1.5 03 nach. Dort ist in Satz 6 formuliert: "Die zusteht. Damit muss im Entwurf der Status als „Vorranggebiet“ gestrichen werden. Verkehrslandeplätze mit regionaler Bedeutung sind in Oder will der Landkreis hier eine Festlegung treffen, die ihm rechtlich gar nicht den Regionalen Raumordnungsprogrammen zu zusteht? Der Status als ,,Vorranggebiet" wäre damit obsolet. sichern und räumlich festzulegen." In der dazugehörigen Begründung wird ausgeführt: "Die Sicherung und Entwicklung weiterer Landeplätze mit regionaler Bedeutung obliegt der Regionalplanung." Daher kommt nur eine Darstellung als Vorranggebiet in Frage. Eine Festlegung als Vorbehaltsgebiet ist nur bei geplanten aber nicht bei bestehenden Verkehrslandeplätzen sinnvoll. Der Landkreis sieht eine reine Sicherung des Standortes als nicht ausreichend an. Aufgrund der regionalen Bedeutung muss auch eine Entwicklung möglich sein. Gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 2 ROG beeinhalten Ziele der Raumordnung nicht nur die Sicherung, sondern auch die Entwicklung von festgelegten Vorrangansprüchen. Selbst eine reine Sicherung des Flugplatzes würde eine Darstellung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz bedingen. Jede andere Darstellung als die eines Vorranggebietes würde dem o. a. Planungsauftrags des LROP widersprechen. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass der Verkehrslandeplatz bereits in den RROP der Jahre 1982, 1993 und 2000 (derzeit gültig) raumordnerisch verbindlich gesichert worden ist.

152 266 Letzlich muss geklärt werden, welches Vorranggebiet denn nun den höchsten Dem Einwand wird nicht gefolgt Stellenwert besitzt: Die Trinkwassergewinnung (im LROP unter 3.2.4 Satz 09 Ein Widerspruch zwischen der Überlagerung des beschrieben) als wichtigstes Lebensmittel für die Menschheit oder das Hobby für Vorrangebietes Trinkwassergewinnung mit dem einige wenige. Sollte dem Flugplatz weiter der Status als Vorranggebiet Vorranggebiet Verkehrslandeplatz wird nicht gesehen. zugesprochen bleiben, schließt sich das m. E. gegenseitig aus, weil der LK Eine Überlagerung von Vorranggebieten ist zulässig, dadurch zwei sich konkurrierenden Gebieten eine Gleichwertigkeit zuspricht. wenn die jeweiligen Ziele miteinander vereinbar sind. Trinkwasserschutzgebiete müssen Vorrang vor allen anderen Belangen erhalten. Dies ist in diesem Fall gegeben. Eine Gefährdung des Eine Situation zweier sich überlappender Gebiete ist wegen der hohen Wertigkeit Wasservorkommens kann ausgeschlossen werden von Trinkwasser in diesem Fall ausgeschlossen, was aber im RROP nicht bzw. kann durch vorsorgliche technische Maßnahmen berücksichtigt wird. verhindert werden. Diese Maßnahmen sind dann im jeweiligen Zulassungsverfahren (Luftverkehrsgesetz, Baurecht, Wasserrecht) festzulegen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 100 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.1.6 267 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

1.5.06 268 NABU Uelzen e. V. 01: Bereits 1982 schrieb die Allgem. Zeitung der Lüneburger Zeitung in einem Dem Einwand wird nicht gefolgt Leserbrief des damaligen Vorsitzenden im Sportausschuss beim LK Uelzen, Rudi Aufgrund einer Anzahl von mehreren tausend Schrödter: „Zu 99% diene der Flugplatz rein privater Nutzung“. Sollten sich Flugbewegungen pro Jahr ist die regionale Bedeutung 2016/2017 die Zahlen verändert haben, dann fordere ich den Eigentümer auf, des Flugplatzes Barnsen unzweifelhaft. diese Zahlen zu aktualisieren, um einen Bedarf als Vorranggebiet überhaupt zu Auf der Internetseite des FSV Cumulus Uelzen e. V. rechtfertigen. Die in der Begründung des RROP auf S. 59 gemachte Aussage als (www.flugplatz-uelzen.de, Stand 08.05.2017) wird zur „Faktor für die ansässigen Gewerbe- und Industriebetriebe und zugleich regionalen Bedeutung ausgeführt: "Seit mehr als 40 notwendige Voraussetzung für weitere“ Ansiedlungen ist öffentlich nachzuweisen. Jahren leistet der Flugplatz einen wichtigen Beitrag Ansonsten sind die getroffenen Aussagen und Bestrebungen zum Ausbau nur zur Verkehrsinfrastruktur in der östlichen Region unglaubwürdige Schutzbehauptungen zur Durchsetzung eines vorgeschobenen zwischen Hamburg und Hannover. Mit seiner 800 m Interesses. langen Asphaltpiste kann der Flugplatz auch von Flugzeugen und Hubschraubern mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden. Somit sind die Landkreise Uelzen, Lüchow- Dannenberg und Lüneburg auch mit größeren Luftfahrzeugen erreichbar. Der Flugplatz wird regelmäßig von Geschäftsflugzeugen angeflogen, gelegentlich werden wichtige Güter und Bauteile eingeflogen, die von Unternehmen oder Betrieben aus der Region zeitnah benötigt werden. Neben der Geschäftsfliegerei steht der Flugplatz für die private Sportfliegerei zur Verfügung." Diese Aussagen unterstützt der Landkreis. Eine Festlegung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz ist gerechtfertigt.

1.5.06 269 NABU Uelzen e. V. Wir bitten demnach auch die Genehmigungsbehörde des Landes Niedersachsens Dem Einwand wird nicht gefolgt als Aufsichtsbehörde für den LK Uelzen diesen Punkt besonders zu prüfen, ob sich Gemäß § 7 Abs. 2 Satz 1 ROG sind öffentliche und der LK im Beteiligungsverfahren der Einsprüche der Öffentlichkeit auch private Belange gegeneinander und untereinander angenommen hat. abzuwägen. Die Aufsicht des Landes beschränkt sich gemäß VV-NROG/ROG vom 11.08.2015 auf eine Rechtmäßigkeitskontrolle in formeller und materieller Hinsicht. Sie erstreckt sich nicht auf eine fachliche Bewertung oder Zweckmäßigkeitskontrolle. Diese Rechtsaufsicht der oberen Landesplanungsbehörden beschränkt sich auf die Überprüfung von Abwägungsfehlern.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 101 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 270 NABU Uelzen e. V. Der Flugplatz Barnsen als Vorranggebiet widerspricht dem Vorranggebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Trinkwassergewinnung, liegt aber mitten im Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Beim Bau des Flugplatzes und aller dort befindlichen Uelzen. Eine Erweiterungen im Gebäudebestand und des Flugaufkommens sind baulichen Anlagen sind vom Landkreis als wegen des äußerst sensiblen Schutzgutes Trinkwasser äußerst kritisch zu sehen. Flugplatzhalter die behördlichen Vorgaben, auch die Das Gebiet wurde am 1.10.1994 durch Verordnung dazu erklärt. Aus dieser VO WSG-VO, eingehalten worden. Für den Betrieb des leiten sich nun einige Einschränkungen / Verbote ab, die sich nicht mit dem Flugplatzes gilt dies ebenso. Es werden Fragen konkurrierenden, aber wesentlich wichtigeren Belang des Trinkwasserschutzes gestellt, deren Beantwortung nicht Gegenstand des decken. Es geht insbesondere um die Verwertung von Abwasser, belastetem RROP sind, da sie nicht im Zusammenhang mit der Oberflächenwasser, einem zusätzlichen Hallenbau, neuen Wegen und Straßen Darstellung des Flugplatzes als Vorranggebiet usw. Problematisch ist insbesondere die Situation, dass der Landkreis Eigentümer, Verkehrslandeplatz stehen. Auch wird teilweise die Kontrollorgan und Planer zugleich ist! Wasserschutzgebietsverordnung vom 01.10.1996 Angesichts vieler Widersprüche zwischen der Verordnung zum falsch verstanden. Aufgrund der Lage in der Trinkwasserschutzgebiet und der Realität ist an der Unbedenklichkeit des Schutzzone IIIb ergibt sich aus Nummer 36 der WSG- Flugplatzes zu zweifeln und eine Genehmigung von Ausbau und regionaler VO kein Verbot für den Neu- und Ausbau von Raumplanung hat in diesem Punkt zu unterbleiben. Not- und Flugunfälle sind noch Straßen. Dies wäre auch bedenklich, da Teile der nicht einmal berücksichtigt. bebauten Ortslage von Uelzen (Sternviertel mit umfangreicher Wohnbebauung, Krankenhaus mit Hubschrauberlandeplatz, Landesstraße 250) sogar in der Schutzzone IIIa liegen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 102 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 271 NABU Uelzen e. V. Weiterhin ist fraglich, ob das RROP den Flugplatz Barnsen überhaupt als Dem Einwand wird nicht gefolgt Vorranggebiet betrachten darf, denn es ist im LROP für Uelzen/Barnsen nichts An der bisherigen Formulierung wird festgehalten. Der dergleichen zu finden. Zu prüfen ist also, ob der LK über das LROP hinausgehend Landkreis kommt dem Planungsauftrag des LROP in rechtswidrig eine Festlegung treffen will, die dem Flugplatz Barnsen gar nicht Ziffer 4.1.5 03 nach. Dort ist in Satz 6 formuliert: "Die zusteht. Damit muss im Entwurf der Status als „Vorranggebiet“ gestrichen werden. Verkehrslandeplätze mit regionaler Bedeutung sind in den Regionalen Raumordnungsprogrammen zu sichern und räumlich festzulegen." In der dazugehörigen Begründung wird ausgeführt: "Die Sicherung und Entwicklung weiterer Landeplätze mit regionaler Bedeutung obliegt der Regionalplanung." Daher kommt nur eine Darstellung als Vorranggebiet in Frage. Eine Festlegung als Vorbehaltsgebiet ist nur bei geplanten aber nicht bei bestehenden Verkehrslandeplätzen sinnvoll. Der Landkreis sieht eine reine Sicherung des Standortes als nicht ausreichend an. Aufgrund der regionalen Bedeutung muss auch eine Entwicklung möglich sein. Gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 2 ROG beinhalten Ziele der Raumordnung nicht nur die Sicherung, sondern auch die Entwicklung von festgelegten Vorrangansprüchen. Selbst eine reine Sicherung des Flugplatzes würde eine Darstellung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz bedingen. Jede andere Darstellung als die eines Vorranggebietes würde dem o. a. Planungsauftrags des LROP widersprechen. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass der Verkehrslandeplatz bereits in den RROP der Jahre 1982, 1993 und 2000 (derzeit gültig) raumordnerisch verbindlich gesichert worden ist.

1.5.06 272 NABU Uelzen e. V. Letztlich muss geklärt werden, welches Vorranggebiet den höheren Stellenwert Dem Einwand wird nicht gefolgt besitzt: Die Trinkwassergewinnung (im LROP unter 3.2.4 Satz 09 beschrieben) als Ein Widerspruch zwischen der Überlagerung des wichtigstes Lebensmittel für die Menschheit oder das Hobby für einige wenige. Vorranggebietes Trinkwassergewinnung mit dem Sollte dem Flugplatz weiter der Status als Vorranggebiet zugesprochen bleiben, Vorranggebiet Verkehrslandeplatz wird nicht gesehen. schließt sich das m. E. gegenseitig aus, weil der LK dadurch zwei sich Eine Überlagerung von Vorranggebieten ist zulässig, konkurrierenden Gebieten eine Gleichwertigkeit zuspricht. wenn die jeweiligen Ziele miteinander vereinbar sind. Trinkwasserschutzgebiete müssen Vorrang vor allen anderen Belangen erhalten. Dies ist in diesem Fall gegeben. Eine Gefährdung des Eine Situation zweier sich überlappender Gebiete ist wegen der hohen Wertigkeit Wasservorkommens kann ausgeschlossen werden von Trinkwasser in diesem Fall ausgeschlossen, was aber im RROP nicht bzw. kann durch vorsorgliche technische Maßnahmen berücksichtigt wird. verhindert werden. Diese Maßnahmen sind dann im jeweiligen Zulassungsverfahren (Luftverkehrsgesetz, Baurecht, Wasserrecht) festzulegen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 103 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 273 NABU Uelzen e. V. Die in der Begründung RROP auf S. 59 benannten Faktoren des Flugplatzes für Dem Einwand wird nicht gefolgt Gewerbe- und Industriebetriebe und Voraussetzungen für weitere Ansiedlungen Aufgrund einer Anzahl von mehreren tausend sind unzweifelhaft durch Fakten (Flugbewegungen / Frachtaufkommen etc.) Flugbewegungen pro Jahr ist die regionale Bedeutung nachzuweisen. Sollte das nicht möglich sein, weil es keine diesbezüglichen Zahlen des Flugplatzes Barnsen unzweifelhaft. durch ein entsprechendes Flugaufkommen gibt, dann sind diese Passagen aus der Auf der Internetseite des FSV Cumulus Uelzen e. V. Begründung zu streichen, weil damit bewiesen ist, dass der Flugplatz (www.flugplatz-uelzen.de, Stand 08.05.2017) wird zur ausschließlich der privaten Sportfliegerei dient. Damit ist allenfalls sein jetziger regionalen Bedeutung ausgeführt: "Seit mehr als 40 Status festzustellen und auf eine gesetzliche Basis zu stellen. Jahren leistet der Flugplatz einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsinfrastruktur in der östlichen Region zwischen Hamburg und Hannover. Mit seiner 800 m langen Asphaltpiste kann der Flugplatz auch von Flugzeugen und Hubschraubern mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden. Somit sind die Landkreise Uelzen, Lüchow- Dannenberg und Lüneburg auch mit größeren Luftfahrzeugen erreichbar. Der Flugplatz wird regelmäßig von Geschäftsflugzeugen angeflogen, gelegentlich werden wichtige Güter und Bauteile eingeflogen, die von Unternehmen oder Betrieben aus der Region zeitnah benötigt werden. Neben der Geschäftsfliegerei steht der Flugplatz für die private Sportfliegerei zur Verfügung." Diese Aussagen unterstützt der Landkreis. Eine Festlegung als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz ist gerechtfertigt. Ziffer 4.2 Energie

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 104 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.21 274 Bundesnetzagentur Im Zuge der Energiewende wurde mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Elektrizität, Gas, Übertragungsnetz (NABEG) ein neues Planungsinstrument geschaffen, das zu Die Ausführungen der Bundesnetzagentur zu den Telekommunikation, einem beschleunigten Ausbau der Übertragungsnetze in Deutschland beitragen Gleichstromvorhaben Nummer 3 und 4 verfolgt der Post und soll. Dem im NABEG verankerten Planungs- und Genehmigungsregime, für das Landkreis mit großem Interesse. Auch hat der die Bundesnetzagentur zuständig ist, unterliegen alle Vorhaben, die im Landkreis bereits an verschiedensten Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) als Iänder- und/oder grenzüberschreitend Veranstaltungen zum Suedlink teilgenommen. Der gekennzeichnet sind. Ihre Realisierung ist aus Gründen eines überragenden Landkreis geht jedoch genauso wie die öffentlichen Interesses erforderlich. Die Bundesnetzagentur führt für die Vorhaben Bundesnetzagentur davon aus, dass nicht von auf Antrag der verantwortlichen Betreiber von Übertragungsnetzen die Konflikten zwischen dem RROP und den Vorhaben Bundesfachplanung durch. Zweck der Bundesfachplanung ist die Festlegung eines Nummer 3 und 4 auszugehen ist. Da jedoch die raumverträglichen Trassenkorridors, eines Gebietsstreifens, in dem die Trasse Trassenkorridore sowie Alternativen der geplanten einer Höchstspannungsleitung voraussichtlich realisiert werden kann, als Erdkabel noch nicht abschließend vorliegen, folgt der verbindliche Vorgabe für die nachfolgende Planfeststellung. Mit der Landkreis der Anregung und wird sich weiter gezielt in Planfeststellung, die die Bundesnetzagentur wiederum auf Antrag der den nächsten Monaten über die weitere Entwicklung verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber durchführt, wird der genaue Verlauf der Vorhaben informieren. Der im Norden von der Trasse innerhalb des festgelegten Trassenkorridors bestimmt und das Deutschland zuständige Übertragungsnetzbetreiber, Vorhaben rechtlich zugelassen. die TenneT TSO GmbH, wurde bereits im Verfahren Von den im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen beteiligt. geplanten Festlegungen sind von den derzeit im BBPIG als Iänder- und/oder grenzüberschreitend gekennzeichneten Vorhaben gegebenenfalls die Gleichstromvorhaben Nr. 3 (Höchstspannungsleitung Brunsbüttel - Großgartach) und Nr. 4 (Wilster - Grafenrheinfeld), betroffen. Die Vorhabenträgerinnen TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH planen, die beiden Höchstspannungsleitungen, die zusammen auch Suedlink genannt werden, möglichst auf einer gemeinsamen Stammstrecke zu realisieren. Nach dem am 31.12.2015 in Kraft getretenen "Gesetz zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus" sollen Gleichstromvorhaben wie die Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 aus Gründen der Akzeptanz künftig vorrangig als Erdkabel statt als Freileitung realisiert werden (gesetzlicher Erdkabelvorrang für die im BBPIG mit "E" gekennzeichneten Gleichstromvorhaben). Für die Abschnitte D Gerstungen - Arnstein bzw. Gerstungen - Grafenrheinfeld der Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 liegen der Bundesnetzagentur Anträge auf Bundesfachplanung vom 17.03.2017 vor, die einen Vorschlag für einen Verlauf eines Trassenkorridors sowie Alternativen hierzu enthalten. Sobald die Bundesnetzagentur die Antragsunterlagen mit positivem Ergebnis auf ihre Vollständigkeit hin überprüft hat, wird sie diese auf der Internetseite www.netzausbau.de veröffentlichen. Anschließend wird die Bundesnetzagentur für die beiden Abschnitte drei öffentliche Antragskonferenzen durchführen, einen Untersuchungsrahmen für die Bundesfachplanung festlegen und hiermit den Inhalt der noch einzureichenden Unterlagen bestimmen. Nach der Vorlage der vollständigen Unterlagen wird die Bundesnetzagentur dann für die beiden Abschnitte eine Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung durchführen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 105 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Für die Abschnitte C Bad Gandersheim (/Seesen) - Gerstungen der Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 liegen der Bundesnetzagentur Anträge auf Bundesfachplanung vom 24.03.2017 vor, die einen Vorschlag für einen Verlauf eines Trassenkorridors sowie Alternativen hierzu enthalten. Sobald die Bundesnetzagentur die Antragsunterlagen mit positivem Ergebnis auf ihre Vollständigkeit hin überprüft hat, wird sie diese auf der Internetseite www.netzausbau.de veröffentlichen. Anschließend wird die Bundesnetzagentur für die beiden Abschnitte drei öffentliche Antragskonferenzen durchführen, einen Untersuchungsrahmen für die Bundesfachplanung festlegen und hiermit den Inhalt der noch einzureichenden Unterlagen bestimmen. Nach der Vorlage der vollständigen Unterlagen wird die Bundesnetzagentur dann für die beiden Abschnitte eine Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung durchführen. Für die übrigen Abschnitte Wilster- Scheeßel bzw. Brunsbüttel- Scheeßel, Scheeßel - Bad Gandersheim (/Seesen) und Arnstein - Großgartach der Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 liegen der Bundesnetzagentur noch keine Anträge auf Bundesfachplanung vor. Die Vorhabenträgerinnen TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH haben auch hierfür bereits einen Vorschlag für einen Verlauf eines Trassenkorridors sowie Alternativen hierzu veröffentlicht. Mit einer Antragstellung für die genannten Abschnitte ist bis Ende April 2017 zu rechnen. Nach derzeitigem Planungsstand ist nicht von Konflikten zwischen den im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen geplanten Festlegungen und den Vorhaben Nr. 3 und Nr. 4 auszugehen, eine abschließende Beurteilung der zu bewältigenden raumordnerischen Konflikte ist seitens der Bundesnetzagentur derzeit jedoch nicht möglich. Ich rege an, dass Sie sich über die weitere Entwicklung des Vorhabens in den nächsten Monaten gezielt informieren. Am 27.09.2016 veröffentlichten die Vorhabenträgerinnen TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH erste Untersuchungsergebnisse in Form eines Trassenkorridornetzes und führten anschließend Maßnahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung durch. Im Rahmen des formellen Verfahrens der Bundesfachplanung wird die Bundesnetzagentur ihrerseits Beteiligungsverfahren durchführen. Da nicht die Bundesnetzagentur Vorhabenträgerin ist, sondern die verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber, rege ich an, falls nicht bereits geschehen, die Vorhabenträgerinnen, TenneT TSO GmbH und TransnetBW GmbH, in vorliegender Angelegenheit noch zu beteiligen. Auf deren Internetseiten sind auch die Planungsunterlagen zum Vorhaben Nr. 3 und zum Vorhaben Nr. 4 abrufbar, die den derzeitigen Planungsstand wiedergeben, sich jedoch im weiteren Verfahren noch ändern können. Ich bitte Sie, meine Hinweise zu berücksichtigen und mich über den Fortgang des Verfahrens zu informieren.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 106 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.4.01 275 Bundesministerium Die in der BMI-Stellungnahme vom 10. Februar 2016 gegebenen Hinweise zur Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Verkehr und Trassenbündelung wurden jedoch leider nicht berücksichtigt. Unter 4.2 03 Die Abwägung zur Trassenbündelung erfolgte unter digitale Infrastruktur (Energie) wird weiterhin die Forderung der Trassenbündelung formuliert. der laufenden Nummer 433 der Synopse der Dies mag zwar zunächst als wirtschaftlich sinnvoll erscheinen, kann aber bei Öffentlichkeit zur ersten Auslegung. Diese Abwägung Beschädigungen mehrere Leitungen gleichzeitig betreffen, was das wird aufrecht erhalten. Auf den landesplanerisch Schadenspotenzial entsprechend erhöht. Daher sollte eine Bündelung aus Sicht festgelegten Vorrang von Trassenbündelungen in KRITIS einer besonderen Abwägung unterzogen werden. Ziffer 4.2 07 Satz 4 und 5 des LROP wird erneut hingewiesen.

1.3.14 276 Landwirtschaftskam S. 45 4.2 01: Satz 3 bitte streichen. Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Begründung: Durch Satz 3 sollen Standorte von nicht gem. § 35 Eine gezielte Konzentration von Biogasanlagen führt zur Zunahme des Abs. 1 Nr. 6 BauGB privilegierten Biogasanlagen im erforderlichen Transportverkehrs (d.h.: Beschaffung landwirtschaftlicher Früchte Gemeindegebiet konzentriert werden. Dies dient einer und Exkremente für die Gaserzeugung; Ausbringung von Gärsubstrat zur Düngung nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung. Daher wird landwirtschaftlicher Flächen). Eine Positionierung der Anlagen zur gezielten an dem Grundsatz der Raumordnung festgehalten. Transportminimierung möglich bleiben bzw. sollte sogar gefördert werden. 1.5.04 277 Bauernverband 13. Standortkonzentration Biogasanlagen 4.2 01 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Rahmen der Bauleitplanung Biogasanlagen Die gewünschte Konzentration von nicht gem. § 35 sen e. V. an wenigen Standorten konzentriert werden sollen. Transportwege für die Abs. 1 Nr. 6 BauGB privilegierten Biogasanlagen Substratbeschaffung erhöhen sich dadurch erheblich und führen nicht nur zu wurde als Grundsatz der Raumordnung festgelegt, einer ineffizienteren Anlagenführung, sondern auch zu einer höheren um eine Zersiedlung und technische Überformung Umweltbelastung. Auch führt eine Standortkonzentration zur Benachteiligung des Außenbereichs zu verhindern. Landwirtschaftliche kleinerer Betriebe und beschleunigt den Agrarstrukturwandel. Biogasanlagen sind von diesem Grundsatz der Raumordnung nicht betroffen.

1.5.06 278 NABU Uelzen e. V. 01: Dieser Grundsatz ist als Ziel der Raumordnung festzulegen. Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Forderung ist nicht nachzuvollziehen, weil eine Begründung hierfür nicht vorgetragen wurde.

Ziffer 4.2 02 Windenergie 1.6.28 279 Deutsche Telekom Um das Funkfeld nicht zu beeinträchtigen muss ein Abstand von 25 m rechts und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Technik GmbH links der Richtfunktrasse eingehalten werden. Da durch das RROP keine Standortplanung für WEA Wir bitten Sie, dies in Ihren Unterlagen zu übernehmen und bei den erfolgt, ist der erforderliche Abstand links und rechts Standortplanungen zu berücksichtigen. der Richtfunktrassen im nachfolgenden In der Anlage "LK Uelzen_Trassenschutz Report" finden Sie in der Datei Zulassungsverfahren sicherzustellen. Auf die „Trassendaten.csv“ die Daten der beschriebenen Richtfunkstrecke. Richtfunkstrecken entsprechend der Anlage wird auf den Gebietsblättern zu den einzelnen Flächen hingewiesen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 107 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.4.06 280 Bundesamt für Zum Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen (Entwurf Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Infrastruktur, 2016) nehme ich bei gleichbleibender Sach- und Rechtslage wie folgt Stellung: Die Stellungnahme vom 22.02.2016 wird in der Umweltschutz und Gegen die Entwurfsfassung bestehen keine Bedenken. Synopse der öffentlichen Stellen zur 1. Auslegung Dienstleistungen Die mit Bezug 2 geltend gemachten Einwendungen bestehen weiterhin fort. unter den laufenden Nummern 467, 468, 469 und 649 Insofern verweise ich auf mein Schreiben vom 22. Februar 2016. abgewogen und weiterhin aufrecht erhalten.

1.6.05 284 Energieversorgung Seitens der Energieversorgung Dahlenburg-Bieckede AG bestehen gegen den o.g. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Dahlenburg- Entwurf keine Einwände. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass unser Der Anschluss von WEA an bestehende Stromnetze Bleckede AG Mittelspannungsnetz nicht für den zusätzlichen Anschluss von ist Gegenstand des nachfolgenden Windenergieanlagen geeignet ist und verweisen auf die nächstgelegenen Zulassungsverfahrens. Die Nichteignung des Umspannwerke oder höhere Netzebenen. Mittelspannungsnetzes ist dem Landkreis bekannt. Daher wird z. B. beim Vorranggebiet Groß Thodorf (74) auf dem Gebietsblatt auf das nächstgelegene Umspannwerk bei Dahlenburg hingewiesen.

1.6.15 282 Eisenbahn- Da zwischenzeitlich die Abstandsempfehlung für Windenergieanlagen (WEA) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bundesamt seitens des Eisenbahn-Bundesamtes angepasst wurde, möchte ich Ihnen diese Die genannten Abstandsempfehlungen sind im hiermit bekanntgeben: nachfolgenden Zulassungsverfahren, wenn die WEA- 1. Zu Schienenwegen mit und ohne Oberleitung (15kV) = das 2-fache des Typen mit ihren Rotordurchmessern und Rotordurchmessers der geplanten WEA. Standortkoordinaten bekannt sind, zu beachten, wenn 2. Zu Bahnstromfernleitungen (110 kV) ohne Schwingungsschutzmaßnahmen sie über die regionalplanerischen Vorgaben (Dämpfungseinrichtungen)= das 3-fache des Rotordurchmessers der geplanten hinausgehen. Auf Ebene der Regionalplanung wird WEA. mit Vorsorgeabständen gearbeitet, daher haben die 3. Zu Bahnstromfernleitungen ( 110 kV) mit Schwingungsschutzeinrichtungen = Vorranggebiete Windenergienutzung zumindest einen das 1-fache des Rotordurchmessers der geplanten WEA. Abstand von 200 m zu Bahnstromfernleitungen 4. Zu Richtfunkstrecken und Sendeanlagen an Schienenwegen = das 2-fache des (Vorranggebiet Leitungstrasse) und zu Rotordurchmessers der geplanten WEA. Schienenwegen (Vorranggebiet 5. Zu Richtfunkstrecken jenseits von Schienenwegen = 35 m beiderseits der Haupteisenbahnstrecke/sonstige Eisenbahnstrecke) Richtfunkstrecke zu der geplanten WEA. einzuhalten. 6. Zu Sendeanlagen jenseits von Schienenwegen = das Höhenmaß der höheren Anlage (Sendeanlage oder geplante WEA einschließlich Rotorradius) 1.6.15 283 Eisenbahn- Um denkbare Gefährdungs-, Schädigungs- oder Störpotentiale und damit mögliche Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bundesamt nachteilige Auswirkungen bei der Errichtung von WEA auf die Sicherheit und den Die Informationen wurden an die zuständige Ablauf des Bahnbetriebes zuverlässig ausschließen zu können, werden die Immissionsschutzbehörde des Landkreises Uelzen genannten Sicherheitsabstände zu bestehenden Eisenbahnbetriebsanlagen weitergegeben. (Schienenwege, Bahnstromfernleitungen und sonstige Betriebsanlagen) nach folgenden Grundsätzen empfohlen: • Bauliche Anlagen dürfen nicht die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben und Gesundheit gefährden. • Die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs ist zu wahren. Ich bitte Sie diese Empfehlungen bei Ihren weiteren Planungen zu berücksichtigen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 108 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 284 Umgang mit dem harten Ausschlusskriterium "Vorhandene Dem Einwand wird teilweise gefolgt Bebauung/Bauleitplanerisch gesicherter Bereich gem. Planzeichen 15. 15, sowie Das Konzept wird in Anlehnung an das Urteil des die Pufferflächen 500m + 500 m (HT/WT) OVG Lüneburg vom 13.07.2017 - 12 KN 206/15 - Der Plangeber hat pauschal einen 1.000 m-Abstand zu allen Bereichen mit angepasst. Es wird nunmehr zwischen bewohnten Planzeichen 15.15 angesetzt und nicht unterschieden zwischen einer Bereichen (harte Tabuzone) und Gewerbegebieten Wohnbebauung oder einer anderen Nutzung (beispielsweise als Gewerbegebiet). (weiche Tabuzone) unterschieden. Im Rahmen der Die unterschiedlichen Nutzungen unterliegen jedoch auch einem unterschiedlichen Regionalplanung sind die Elemente des Schutzanspruch: die Empfindlichkeit eines Klinikgebiets ist höher zu werten, als die vorsorgenden Immissionsschutzes maßgeblich. eines Mischgebiets oder Gewerbegebiets. Daher wird an den Abstandspuffern von insgesamt Dies wird u.a. schon erkennbar aus der "TA Lärm" mit ihren unterschiedlichen jeweils 1.000 m festgehalten. Eine weiche Tabuzone Grenzwerten. Auch der Windenergieerlass Niedersachsen sieht diese von 100 m für Einzelhäuser im Außenbereich wird Differenzierung. Als harte Tabuzone werden Siedlungsbereiche zuzüglich 400 m- eingeführt. Die Besserstellung der Wohnnutzung in Abstand angegeben. Gewerbegebieten ergibt sich, da diese sich Die Begründung "schutzbedürftige Wohnnutzung in Gewerbegebieten als regelmäßig als Teil der Ortslage darstellen. Betriebsinhaber" ist unzureichend. Warum wird diese Art der Wohnnutzung höher bewertet, als Einzelhäuser im Außenbereich (500 m als HT} und gleich gesetzt mit jeglicher Art der Wohnbebauung oder auch Sondergebiete Kliniknutzung? Die Begründung aus immissionsschutzrechtlichen Gründen ist nicht ausreichend dargelegt und steht ohne Zusammenhang zu den Grenzwerten aus der TA-Lärm. Bewohner eines Gewerbe- bzw. Mischgebiets müssen nachts eine Belastung von 45 dB(A) hinnehmen, wohingegen der Grenzwert in einem allgemeinen Wohngebiet bei max. 40 dB(A) liegt. Die Pauschalisierung und Gleichsetzung der Abstände zeigt, dass keine Abwägung erfolgt ist und sich nur unzureichend mit diesem Kriterium auseinander gesetzt wurde. Eine Differenzierung nach den unterschiedlichen Nutzungen der bebauten bzw. bauleitplanerisch gesicherten Bereiche sollte noch stattfinden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 109 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 285 Umgang mit Flächen kleiner 30 ha bzw. Arrondierung von Auswahlflächen Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Planungswunsch nach einer Konzentration von Windenergieanlagen ist An der in der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer nachvollziehbar, jedoch sollte auf das starre 30 ha-Kriterium der Mindestgröße 4.2 02 beschriebenen Vorgehensweise zur verzichtet werden, wenn auch bei etwas geringeren Flächengrößen die Errichtung Festlegung der Mindestgröße von 30 ha wird von 3 Windenergieanlagen der gängigen Größenordnung möglich ist. Bei einer festgehalten. Planerisches Ziel des Landkreises ist Nord-Süd-Ausrichtung von Flächen können mehr Windenergieanlagen errichtet eine Konzentration der Windenergienutzung an werden als bei einer West-Ost-Ausrichtung, da aufgrund der Lage in geeigneten Standorten. Kleinere Mindestgrößen Nebenwindrichtung geringere Abstände zwischen den Anlagen eingehalten würden diesem planerischen Ziel entgegen stehen. werden müssen. Der durchschnittliche Flächenbedarf, den der Plangeber mit 10 ha Die Mindestgröße von 30 ha wird pauschal als weiche angesetzt hat, ist demnach nur eine theoretische Annahme und nicht sinnvoll. Das Tabuzone für den gesamten Planungsraum betrifft ebenfalls die Vorgabe der Mindestgröße von 10 ha bei der Arrondierung von angewandt. mehreren Teilflächen zu einem Vorranggebiet. Die Grundlage für die Festlegung der Mindestgröße von 10 ha sind dem Nds. Windenergieerlass entnommen. Danach liegt der Flächenbedarfswert pro WEA auf der Grundlage des DEWI im Bereich von 3 bis 4 ha/MW oder 0,25 bis 0,34 MW/ha. Im Rahmen des planerischen Ermessens werden daher Flächen < 10 ha von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen.

61 286 Vierter Arbeitsschritt: Prüfung, ob Windenergie substanziell genug Raum hat Dem Einwand wird nicht gefolgt Um diese Ziele zum Atomausstieg und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in Im Kapitel 3.3 zu Ziffer 4.2 02 wird ausführlich Deutschland auch auf Landesebene umsetzen zu können, hat Niedersachsen den dargelegt, warum mit der vorgelegten Planung der sog. Windenergieerlass 2016 verabschiedet. Zielvorgabe des Landes ist die Windenergienutzung substanziell Raum gegeben Verwirklichung von mindestens 20 Gigawatt onshore Windenergieleistung bis wird. Bei dem Nds. Windenergieerlass handelt es sich 2050. Von der Festsetzung verbindlicher Planungsziele für die Regionalen lediglich um eine Orientierungshilfe zur Abwägung. Raumordnungsprogramme durch Vorgaben im Landesraumordnungsprogramm Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die hat die Landesregierung vorerst verzichtet. Umso wichtiger ist die freiwillige Zielvorgaben für die Planung der Träger der Umsetzung auf Landkreisebene zur Erreichung der Klimaschutzziele, auch wenn Regionalplanung erst für das Jahr 2050 erfüllt werden es scheint, dass bis 2050 noch sehr lange Zeit ist. Der Erlass schlägt vor, dass der sollen. Die geforderte Überarbeitung ist aus diesem Landkreis Uelzen 2,06% der Gesamtfläche (3.005,4 ha) für Windenergie zur Grund nicht erforderlich. Verfügung stellt. Mit einer Ausweisung von 1 ,6 % der Landkreisfläche im RROP- Entwurf wird diese Vorgabe deutlich unterschritten. Dies ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, da andere gut geeignete Flächen ohne Not weggewogen wurden. Der Windenergie wird substanziell nicht genug Raum eingeräumt, was zu überarbeiten ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 110 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 287 Wir regen an, die Abstandskriterien einer Überprüfung zu unterziehen. Dem Einwand wird nicht gefolgt Insbesondere die Abstände zur vorhandenen Bebauung/bauleitplanerisch Die Abstandskriterien im RROP sind im Rahmen gesicherter Bereich sollte überarbeitet und entsprechend differenziert werden. Die dessen, was der Nds. Windenergieerlass als Mindestflächengröße von 30 ha ist willkürlich gewählt. Wie unsere Orientierungsrahmen für die Raumordnung ausführt. Planungsbeispiele zeigen, ist auch auf kleineren Flächen die Errichtung von 3 Der Landkreis übt dabei sein Ermessen für die WEA möglich. Eine Konzentrationswirkung kann damit erzielt werden, mit dem Ziel Festlegung der Abstandskriterien aus. Eine andere, weniger geeignete Flächen von einer Windenergienutzung frei zu halten. Veränderung dieser ist politisch nicht gewollt. Der Ausschuss für Planung, Hoch- und Straßenbau hat sich in seiner Sitzung am 15.03.2017 dafür ausgesprochen, die Kriterien für die Herleitung der Vorranggebiete Windenergienutzung nicht zu verändern.

41 288 1.1 Ausweisung von Tabu-Flächen als Vorranggebiete Windenergienutzung Dem Einwand wird nicht gefolgt Zahlreiche als Vorranggebiete Windenergienutzung dargestellte (Teil-) Gebiete Die Übernahme der Altstandorte aus dem RROP verstoßen zum Teil oder vollständig gegen die Kriterien für harte und/oder weiche 2000 ist nicht Bestandteil des 1. und 2. Kriterien für Tabuzonen (Kriterien lt. Entwurf RROP 2016 harte und weiche Arbeitsschrittes, sondern wird danach in einer Tabukriterien). Einzelfallprüfung durchgeführt. Dabei dürfen die Die Vorranggebiete Windenergienutzung Nr. C Langenbrügge, Nr. D Suderburg Altgebiete nicht gegen die harten Tabuzonen und Nr. E Halligdorf verstoßen komplett gegen die Kriterien für weiche Tabuzonen verstoßen, da diese aus tatsächlichen und rechtlichen (Bsp.: Halligdorf -Unterschreitung der Mindestgröße von 30 ha und zu geringer Gründen für eine Windenergienutzung nicht in Frage Abstand zu Siedlungsflächen). Das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 48 kommen. Warum die Altflächen gegen die weichen Hanstedt II erfüllt nicht vollumfänglich die neuen Kriterien laut Entwurf RROP 2016. Tabuzonen verstoßen dürfen, ist ausführlich in der So wurde in dem Vorranggebiet Nr. 48 Hanstedt II eine Teilfläche ausgewiesen, Begründung dargelegt und ist Bestandteil des die laut der durchgeführten naturschutzfachlichen Untersuchung als Tabubereich schlüssigen Gesamtkonzeptes. Im dritten für die Windenergienutzung eingestuft wird. Arbeitsschritt werden sowohl Potenzialflächen als auch die erweiterten Altstandorte in Beziehung gesetzt zu anderen konkurrierenden Nutzungen. Diese Abwägungsentscheidung ist auch in Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 02 zu jedem raumbedeutsamen Altstandort einzeln dokumentiert.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 111 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 289 Im RROP-Verfahren wird nicht durchgängig die Trasse der geplanten Autobahn A- Dem Einwand wird nicht gefolgt 39 mit einem einheitlichen Abstandskorridor berücksichtigt. Der Abstand soll laut Bei der Betrachtung des Abstands zum Vorranggebiet Entwurf RROP 2016 200 m betragen (siehe Begründung RROP 2016: Seite 72). Autobahn wurde eine differenzierte Einzelbetrachtung Die Fläche Nr. 48 Hanstedt II besteht aus insgesamt 7 Teilflächen die zum durchgeführt, je nachdem, ob es sich um "neue" Vorranggebiet Autobahn (A-39) zwar abgegrenzt werden jedoch ohne einen Vorranggebiete Windenergienutzung oder um die entsprechenden Korridor von 200 m zum Vorranggebiet Autobahn. Diese Übernahme der Altstandorte aus dem RROP 2000 Abgrenzung wurde in den Gebieten Nr. 30 Secklendorf und Nr. 54 Schostorf handelt. Die Altstandorte dürfen nicht gegen die hingegen vorgenommen. harten Tabuzonen verstoßen, jedoch gegen die Anregung: Einheitliche Anwendung der Tabu-Kriterien. weichen (siehe Argumentation zum vorherigen Punkt). Der 200-m-Puffer um das Vorranggebiet Autobahn ist eine weiche Tabuzone. Aus diesem Grunde halten die "neuen" Vorranggebiete Windenergienutzung Secklendorf (30) und Schostorf (54), diesen Abstand ein, während der übernommene Altstandort Hanstedt II gegen diese weiche Tabuzone verstößt. Dies sieht das Konzept des Landkreises ausdrücklich so vor, zumal die Standorte der bestehenden WEA durch einen Bebauungsplan der Hansestadt Uelzen abgesichert sind. Die harten und weichen Tabu-Kriterien werden einheitlich im ersten und zweiten Arbeitsschritt angewendet, jedoch nicht im 3. Arbeitsschritt bei der Hinzunahme der überprüften Altstandorte aus dem RROP 2000.

41 290 1.2 Abstand zwischen den Vorranggebieten Windenergienutzung Dem Einwand wird nicht gefolgt Das Abstandskriterium von 3 km zwischen den Vorranggebieten In der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 Windenergienutzung ist nicht nachvollziehbar begründet und vor allem nicht wird ausführlich dargelegt, welche Erwägungen dazu zielführend. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb dieses Kriterium überhaupt geführt haben, das 3-km-Abstandskriterium zu eingeführt wurde. Durch das 3-km-Abstandskriterium wird der Anteil der wählen. Der Landkreis geht davon aus, dass im Vorranggebiete Windenergienutzung von 2.949,5 ha oder 2 % der Landkreisfläche Rahmen des schlüssigen Gesamtkonzeptes trotz des Uelzen auf nunmehr 2.330,6 ha oder 1,6 % der Landkreisfläche reduziert. Das 3-km-Abstandskriteriums der Windenergie Flächenziel des Nds. Windenergieerlasses für den Landkreis Uelzen wird nicht substanziell Raum verschafft wird. Bei dem Nds. erreicht. Windenergieerlass handelt es sich lediglich um eine Die Begründung zur Einführung eines 3 km Kriteriums zwischen den Orientierungshilfe zur Abwägung. Insbesondere wird Vorranggebieten Windenergienutzung ist zudem nicht schlüssig oder darauf hingewiesen, dass die Zielvorgaben für die nachvollziehbar. Planung der Träger der Regionalplanung erst für das Anregung: Streichung des Kriteriums 3 km Abstand zwischen den Vorranggebieten Jahr 2050 erfüllt werden sollen. An dem Windenergienutzung Mindestabstandskriterium von 3-km zwischen den Zudem wird erwähnt, dass das Kriterium zum Schutz der Umzingelung von Vorranggebieten Windenergienutzung wird Ortschaften eingeführt wird. Dieses Kriterium ist jedoch völlig ungeeignet, diesen festgehalten. Schutzzweck zu erfüllen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 112 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 291 1.3 Abstand zu Gewerbegebieten Dem Einwand wird nicht gefolgt Abweichend von dem am 25.2.2016 in Kraft getretenen Niedersächsischen An der getroffenen Festlegung des 1.000 m Windenergieerlass in Nummer 2.16 werden raumbedeutsamen WEA in den Abstandes zu Gewerbegebieten wird festgehalten. Gewerbegebieten im Planungsraum Uelzen ausgeschlossen. Begründet wird dies Jedoch ist es nunmehr vollständig eine weiche mit der kleinräumigen Struktur der Gewerbegebiete im Landkreis Uelzen und der Tabuzone. Nähe von Gewerbegebieten zu Siedlungsstrukturen. Warum der Landkreis Uelzen von dem für die Darüber hinaus sollen Vorranggebiete Windenergienutzung von Gewerbegebieten, Raumordnung nicht verbindlichen Nds. gemäß Planzeichen 15.15, einen 1000 m Abstand einhalten. Windenergieerlass bei Nummer 2.16 abgewichen ist, Sicherlich muss eine Wohnnutzung auch in den Gewerbegebieten des ergibt sich aus der Begründung zu Kapitel 3.1.2 zu Landkreises Uelzen als Betriebsleiter- bzw. Betriebsinhaberwohnung geschützt Ziffer 4.2 02. werden. Analog zu Siedlungen im Außenbereich sollte der Schutzabstand auf 500 Die Erwägungen zur pauschalen Festlegung ergeben m begrenzt werden. Der Schutzabstand ist ausreichend um die schalltechnischen sich aus der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 Grenzwerte einzuhalten und der Windenergie kann dadurch ausreichend Raum in 02. Die TA Lärm ist eine Rechtsnorm, die lediglich im bereits durch Gewerbe vorbelasteten Gebieten gegeben werden. Zulassungsverfahren anzuwenden ist. Im Rahmen der Anregung: Reduktion des Abstands von Gewerbeflächen auf 500 m. Regionalplanung sind die Elemente des vorsorgenden Immissionsschutzes maßgeblich. Die Besserstellung der Wohnnutzung in Gewerbegebieten ergibt sich, da diese sich regelmäßig als Teil der Ortslage darstellen. Dagegen sind Einzelhäuser und Siedlungssplitter im Außenbereich wesensfremd und städtebaulich nicht gewollt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 113 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 292 1.4 Berücksichtigung des Ortolans Dem Einwand wird nicht gefolgt Wir begrüßen die Änderung im Entwurf des RROP 2016, dass die „Ortolan- Der Ortolan wurde im Avifaunistischen Fachgutachten Dichtezentren“ nicht mehr generell als Tabuflächen definiert werden. Die im im Kap. 2.2.2.11 in Bezug auf die Auswirkungen von Fachbeitrag vom Landkreis oft zitierte Studie wird jedoch in der Argumentation des Windkraftanlagen eingehend betrachtet. In der Studie Landkreises nur sehr punktuell wiedergegeben, so dass die ganze Aussage der von Steinborn und Reichenbach (2011) konnte ein Studie verfälscht dargestellt wird. Es ist anzumerken, dass der Bruterfolg immer Einfluss von Windenergieanlagen auf die Verteilung von der jeweilig vorherrschenden Situation vor Ort abhängt und nicht allein von von Revierzentren und Neststandorte des Ortolans einem (Stör-) Faktor bestimmt wird. Festzuhalten ist, dass sich Ortolane bei der nicht nachgewiesen werden, jedoch ein Überschuss Besetzung von Revieren nicht von der Existenz von WEA stören lassen. Die an unverpaarten Männchen in Anlagennähe. Ursache der Beeinträchtigung des Bruterfolgs der Art Ortolan muss folglich eine Entsprechend ist zu fordern, dass weitere Studien zur Andere sein. Verbesserung der Kenntnisse beigebracht werden, da Die Vorgehensweise, zu den Brutrevieren/-plätzen des Ortolans einen Abstand von etwaige Einflüsse auf den Bruterfolg der Art nicht 250 m einzuhalten, ist aus folgenden Gründen nicht nachvollziehbar: untersucht wurden. Da der Landkreis Uelzen an der - Da die Brutplätze des Ortolans jährlich neu angelegt werden, können die westlichen Verbreitungsgrenze der Art liegt und damit Brutplätze des Ortolans nicht pauschal festgelegt werden. eine sehr hohe Verantwortung für den Schutz der Art - Der vom Landkreis Uelzen vorgeschlagene 250 m Abstand zu nachgewiesenen trägt, ist zu einzelnen Ortolanbrutplätzen ein Bruthabitaten des Ortolans scheint willkürlich gewählt. Die Festlegung dieses Schutzabstand von 250 m einzuhalten (Untere selbstdefinierten Schutzabstandes ist durch das Fehlen von wissenschaftlichen Naturschutzbehörde schriftl.), um zusätzliche Grundlagen planerisch nicht als Ausschlusskriterium ableitbar. Da der Ortolan Beeinträchtigungen für die Individuen der Art effektiv jährlich wechselnde Reviere und Bruthabitate besetzt, ist zudem nicht zu vermeiden. Dem Wunsch, den 250 m - nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die 250 m- Abstände gelegt werden. Schutzabstand zu Ortolanbrutplätzen zu streichen, - Durch gezielte Maßnahmen für den Ortolan wird Einfluss auf die Qualität der wird daher nicht nachgekommen. benötigten Habitatrequisiten genommen, um grundsätzlich eine positivere Ausgangssituation für den Ortolan zu schaffen. Durch die Schaffung von Nahrungshabitaten und potentiellen Bruthabitaten kann die Ausbreitung der Art an ihrer Verbreitungsgrenze zusätzlich gefördert werden. Als positiver Nebeneffekt kann die mit einhergehende Lenkwirkung genannt werden. Durch die Schaffung neuer Lebensräume und die Verbesserung bereits bestehender, von Vorranggebieten Windenergienutzung abgewandter Habitate, kann diese Wirkung gezielt verfolgt werden. Anregung: Streichung des 250 m-Abstands zu „Ortolanrevieren“ 41 293 1.5 Landesraumordnungsprogramm (LROP) 2017 Dem Einwand wird gefolgt Am 17. Februar 2017 ist das neue Landesraumordnungsprogramm 2017 für das Der RROP Entwurf 2016 wurde Ende Dezember 2016 Land Niedersachsen in Kraft getreten. Dieses Landesraumordnungsprogramm ist fertig gestellt und daher mit dem Entwurf 2016 des für die Regionalplanung der Landkreise in Niedersachsen zugrunde zu legen. LROP abgeglichen. Es wurden keine sich Daher sollte diese neue Fassung des LROP jedenfalls Grundlage des neuen widersprechende Festlegungen festgestellt, RROPs des Landkreises Uelzen sein, um den aktuellen Vorgaben zu entsprechen insbesondere zum Sachgebiet Windenergie ergeben und zukunftssicher zu sein. sich keine Auswirkungen. Im Rahmen des neuen Entwurfes, der in das 3. Beteiligungsverfahren geht, erfolgt nunmehr die Anpassung an das LROP 2017.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 114 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.17 294 Bürgerinitiative für Die allermeisten der Vorrangstandorte für Windenergie findet bei uns Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Naturschutz und uneingeschränkte Zustimmung. Wir wollen die Energiewende und müssen daher Stadtökologie WEA bauen. Da einerseits aber bereits sehr viele Anlagen im LK Uelzen stehen und mit weiteren Planungen viele hinzukommen werden, müssen wir an einigen Stellen genauer hinsehen und auch Veränderungen vornehmen. Aus unserer Sicht müssen die so genannten "Vorrangstandorte 15, 43, 50, 63 und 74" aus den Planungen herausgenommen werden, mit folgenden Begründungen: 1.3.10 295 Nds. b) Die Ausweisung der Vorranggebiete Windenergienutzung/Eignungsgebiet Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Windenergienutzung berücksichtigt für die Potenzialflächen Nr. 30 (Secklendorf), Die konkret zu berücksichtigenden Abstandsmaße Straßenbau und Nr. 39 (Nienwohlde), Nr. 48, 51 (Hanstedt II), Nr. 54 (Schostorf) und Nr. 71 werden erst im nachfolgenden Zulassungsverfahren Verkehr, Lüneburg (Hohnstorf) die erforderlichen Abstandsflächen zur A 39 und B 190n. Die konkret beachtet, wenn die Höhen der WEA feststehen. Auf zu berücksichtigenden Abstandsmaße ergeben sich aus der Höhe der geplanten die besondere Situation im Bereich Hanstedt II wird Anlagen. Diesbezüglich wird ebenfalls auf die Stellungnahme der ,NLStBV- bereits in der Begründung in Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 Zentraler Geschäftsbereich Hannover' vom 03.05.2017 (Az. 22/20303-RROP LK 02 eingegangen. Uelzen) verwiesen. In Bezug auf den Vorrangstandort aus dem RROP 2000 im Bereich Hanstedt II ergibt sich der Umfang der von den Planungen der A 39 betroffenen Anlagen (Unterschreitung des Mindestabstandes) aus den Planfeststellungsunterlagen der Abschnitte 3 und 4 der A 39. Die zu treffenden Maßnahmen werden erst mit Unanfechtbarkeit der Planfeststellungsbeschlüsse verbindlich. 1.2.8 296 Regionalverband In Kapitel 3.2.6 der Begründung wird ausgeführt: "Der 3 km Abstand zwischen dem Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Großraum Vorranggebiet Windenergienutzung gilt sowohl innerhalb des Landkreises als auch Der Landkreis Uelzen hat eine ähnliche Braunschweig zu den benachbarten Planungsräumen. Berücksichtigt werden jedoch nur die in Verfahrensweise und berücksichtigt Vorranggebiete den gültigen Regionalplänen festgelegten Vorranggebiete Windenergienutzung. Windenergienutzung in den Nachbarlandkreisen, die Entwürfe der benachbarten Träger der Regionalplanung werden im Rahmen von § in einem Abstand von 3 km liegen und eine 7 Abs. 3 ROG berücksichtigt. ... " Mindestgröße von 30 ha haben. lang meinem Planungsraum kommt ebenfalls ein 3 km Abstand zwischen den Vorranggebieten Windenergienutzung im nördlichen Landkreis Gifhorn zur Anwendung, sofern sie das Kriterium der Mindestflächengröße von 50 ha erfüllen. Dieser Abstand gilt unter Beachtung der Mindestflächengröße von > 50 ha auch zu Vorranggebieten Windenergienutzung in benachbarten Planungsräumen. Die Planungskonzeption des Landkreises Uelzen geht von einer deutlich geringeren Mindestflächengröße von 30 ha aus. Die Anwendung der Mindestabstände auf derart kleine Gebiete im Nachbarraum hätte zur Folge, dass im eigenem Planungsraum große (> 50 ha) gut geeignete Potenzialflächen nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung festgelegt werden können. Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat sich daher dafür entschieden, die Mindestabstände für Gebiete < 50 ha in Nachbarregionen aufgrund der geringen von ihnen ausgehenden Raumwirksamkeit nicht zur Anwendung zu bringen.

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1.2.8 297 Regionalverband Ich sehe daher in Bezug auf die Windenergienutzung die Regionalpläne der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Großraum benachbarten Planungsräume gemäß § 7 Absatz 3 ROG als auf einander Auch der Landkreis Uelzen sieht beide RROP gemäß Braunschweig abgestimmt an. § 7 Abs. 2 Satz 3 ROG als abgestimmt an. Bei den späteren Zulassungsverfahren ist eine detaillierte Abstimmung der Planungen notwendig.

1.3.14 298 Landwirtschaftskam S. 45 4.2 (02) Dem Einwand wird nicht gefolgt mer Niedersachsen Satz 1 den 2. Halbsatz und Satz 2 den 2. Halbsatz (Repowering bestehender An der Ausschlusswirkung der Vorranggebiete Anlagen) bitte streichen. Windenergienutzung wird aufgrund der in Kapitel 1 zu Begründung: Ziffer 4.2 02 gemachten Aussagen festgehalten. Ein In Mitteleuropa ist die Landwirtschaft mehr als jeder andere Sektor von den Repowering soll aus den in Kapitel 6 zu Ziffer 4.2 02 Auswirkungen des Klimawandels betroffen (Frostschäden nach verfrühten gemachten Aussagen weiterhin nur innerhalb der Austrieb, Trockenheit bzw. steigender Bewässerungsbedarf, Überhitzung der Vorranggebiete Windenergienutzung möglich sein. Kulturen, Humusabbau auf leichten Böden, neue Krankheiten bei Pflanzen und Tieren,…). Deshalb besteht ein erhebliches Interesse, jede Maßnahme zur Vermeidung CO2 –trächtiger Energiegewinnung zu unterstützen bzw. zu fordern. Wir bitten, dass diese Betroffenheit (im Übrigen ist sie identisch mit der von hiesigen natürlichen Ökosystemen!) in die Abwägung einfließt und das regionale Potential für Windkraftnutzung möglichst vollständig ausgeschöpft wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 116 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.26 299 Telefónica Aus Sicht der Telefónica Germany GmbH & Co. OHG sind nach den einschlägigen Dem Einwand wird gefolgt GmbH & Co. OHG raumordnerischen Grundsätzen die folgenden Belange bei der weiteren Planung Für die betroffenen Plangebiete wurden die zu berücksichtigen, um erhebliche Störungen bereits vorhandener Richtfunktrassen auf den jeweiligen Gebietsblättern Telekommunikationslinien zu vermeiden: unter der Nummer 2.5 berücksichtigt. Die Hinweise, - ganz in der Nähe Ihrer geplanten Gebiete verlaufen elf unserer insbesondere zu den einzuhaltenden Abständen, sind Richtfunkverbindungen. Einige Richtfunktrassen kreuzen Ihre Plangebiete, andere im nachfolgenden Zulassungsverfahren zu beachten. grenzen sehr nah an. - folgende Gebiete / Standorte sind betroffen: Plangebiet 19, 34, 46 und Plangebiet 48/51. Alle anderen Gebiete sind nicht betroffen und stellen aus meiner Sicht kein Problem dar. - zur besseren Visualisierung erhalten Sie beigefügt zur E-Mail fünf digitale Bilder, welche den Verlauf unserer Punkt-zu-Punkt-Richtfunkverbindungen verdeutlichen sollen. Die farbigen Linien verstehen sich als Punkt-zu-Punkt- Richtfunkverbindungen von Telefónica Germany GmbH & Co. OHG (zusätzliche Info: schwarze Verbindungen gehören zu E-Plus werden aber in der Belange-Liste nicht aufgeführt). Die Plangebiete sind in den Bildern jeweils mit einer dicken grünen Linie eingezeichnet. Bei betroffenen / kritischen Gebieten erfolgt die Nummerierung in der Farbe Rot.

Es gelten folgende Eckdaten für die Funkfelder dieser Telekommunikationslinien: Man kann sich diese Telekommunikationslinien als horizontal über der Landschaft verlaufende Zylinder mit einem Durchmesser von rund 20-60m (einschließlich der Schutzbereiche) vorstellen (abhängig von verschiedenen Parametern). Bitte beachten Sie zur Veranschaulichung die beiliegenden Skizzen mit Einzeichnung der Trassenverläufe. Alle geplanten Masten, Rotoren und allenfalls notwendige Baukräne oder sonstige Konstruktionen dürfen nicht in die Richtfunktrassen ragen und müssen daher einen horizontalen Schutzkorridor zur Mittellinie der Richtfunkstrahlen von mindestens +/- 30 m und einen vertikalen Schutzabstand zur Mittellinie von mindestens +/-20m einhalten. Bitte beachten Sie diesen Umstand bei der weiteren Planung Ihrer Windkraftanlagen. Wir bitten um Berücksichtigung und Übernahme der o.g. Richtfunktrassen einschließlich der geschilderten Schutzbereiche in die Vorplanung und in die zukünftige Bauleitplanung bzw. den zukünftigen Flächennutzungsplan. Innerhalb der Schutzbereiche (horizontal und vertikal) sind entsprechende Bauhöhenbeschränkungen festzusetzen, damit die raumbedeutsamen Richtfunkstrecken nicht beeinträchtigt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 117 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.29 300 E-Plus-Mobilfunk - ganz in der Nähe Ihrer geplanten Gebiete verlaufen sechs unserer Dem Einwand wird gefolgt GmbH Richtfunkverbindungen. Einige Richtfunktrassen kreuzen Ihre Plangebiete, andere Für die betroffenen Plangebiete wurden die grenzen sehr nah an. Richtfunktrassen auf den jeweiligen Gebietsblättern - folgende Gebiete / Standorte sind betroffen: Plangebiet 03, 15, 35 und Plangebiet unter der Nummer 2.5 berücksichtigt. Die Hinweise 50. Alle anderen Gebiete sind nicht betroffen und stellen aus meiner Sicht kein insbesondere zu den einzuhaltenden Abständen sind Problem dar. im nachfolgenden Zulassungsverfahren zu beachten. - zur besseren Visualisierung erhalten Sie beigefügt zur E-Mail fünf digitale Bilder, welche den Verlauf unserer Punkt-zu-Punkt-Richtfunkverbindungen verdeutlichen sollen. Die schwarzen Linien verstehen sich als Punkt-zu-Punkt- Richtfunkverbindungen E-Plus Mobilfunk GmbH (zusätzliche Info: farbige Verbindungen gehören zu Telefónica Germany, werden aber in der Belange-Liste nicht aufgeführt). Die Plangebiete sind in den Bildern jeweils mit einer dicken grünen Linie eingezeichnet. Bei betroffenen / kritischen Gebieten erfolgt die Namensgebung in der Farbe Rot. Man kann sich diese Telekommunikationslinien als horizontal über der Landschaft verlaufende Zylinder mit einem Durchmesser von rund 20-60m (einschließlich der Schutzbereiche) vorstellen (abhängig von verschiedenen Parametern). Bitte beachten Sie zur Veranschaulichung die beiliegenden Skizzen mit Einzeichnung der Trassenverläufe. Alle geplanten Masten, Rotoren und allenfalls notwendige Baukräne oder sonstige Konstruktionen dürfen nicht in die Richtfunktrassen ragen und müssen daher einen horizontalen Schutzkorridor zur Mittellinie der Richtfunkstrahlen von mindestens +/- 30 m und einen vertikalen Schutzabstand zur Mittellinie von mindestens +/-20m einhalten. Bitte beachten Sie diesen Umstand bei der weiteren Planung Ihrer Windkraftanlagen. Wir bitten um Berücksichtigung und Übernahme der o.g. Richtfunktrassen einschließlich der geschilderten Schutzbereiche in die Vorplanung und in die zukünftige Bauleitplanung bzw. den zukünftigen Flächennutzungsplan. Innerhalb der Schutzbereiche (horizontal und vertikal) sind entsprechende Bauhöhenbeschränkungen festzusetzen, damit die raumbedeutsamen Richtfunkstrecken nicht beeinträchtigt werden. 1.2.4. 301 Samtgemeinde Des Weiteren ist bei späteren Genehmigungsverfahren eine Sichtfeldanalyse Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 1 Dahlenburg erforderlich, die Beeinträchtigungen der o. g. Bereiche in meiner Samtgemeinde anzeigen sollte.

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1.5.24 302 Klosterforstbetrieb 04 Hochziffer 8 Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Überschirmung einzelner Waldflächen mit Windenergieanlagen hat nach Der Landkreis hält daran fest, dass Wald als weiche unserer Einschätzung - anders als bei Anlagen auf Freiflächen - kaum Tabuzone festgelegt wird. Dies entspricht auch der Einschränkungen des Landschaftsbildes zu Folge, kann bei einzelnen Vorgabe des LROP in Ziffer 4.2 04 Satz 9. Wald soll avifaunistischen Betrachtungen zum Ausschluss (z.B. Vorkommen des Rotmilans) wegen seiner vielfältigen Funktionen, insbesondere führen, bietet aber dem Waldbesitzer, insbesondere auf schwach wegen seiner klimaökologischen Bedeutung, in nährstoffversorgten Standorten, eine ideale Ergänzung und Anreicherung des Niedersachsen nicht für die Nutzung von Windenergie betrieblichen Portfolios. in Anspruch genommen werden. Damit steht die Windenergienutzung im besonders wichtigen Kontext zur betriebswirtschaftlichen Lage der Kiefernforstbetriebe in der gesamten Norddeutschen Tiefebene. Eine faktische Grenzziehung zum Wald wird deshalb von hier aus ausdrücklich abgelehnt. Vielmehr schlägt der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds, vertreten durch den Klosterkammerforstbetrieb vor, die Standraumsuche auf den Wald zu erweitern. Eine Benennung geeigneter Flächen ist jederzeit möglich. 1.2.4 303 Landkreis Lüneburg Im direkten Grenzbereich zum Landkreises Lüneburg sind derzeit weiterhin 3 Dem Einwand wird nicht gefolgt Potenzialflächen (eine Flächenverschiebung) für Windenergienutzung ermittelt Eine Abstandsregelung zur Kreisgrenze bei der worden: Erstellung von RROP gibt es in der Regionalplanung Die Windenergieanlagen die bei einer tatsächlichen Umsetzung der nicht. Gerade im Gegenteil ist der Träger der Potentialflächen an der Landkreisgrenze errichtet werden können, werden weit in Regionalplanung gezwungen, seine Planung mit der den Landkreis Lüneburg wirken, das Landschaftsbild verändern und den Planung des benachbarten Trägers der Naturraum stark beeinträchtigen. Der Landkreis Lüneburg hat in der 2. Änderung Regionalplanung abzustimmen (§ 7 Abs. 2 Satz 3 des Regionalen Raumordnungsprogramms 2003 (Vorranggebiete für ROG), damit z. B. auch kreisübergreifende Planungen Windenergienutzung) dem Naturschutz und somit auch dem Landschaftsbild einen (z. B. gemeinsame Windparkprojekte, gemeinsame hohen Stellenwert eingeräumt. In der vorliegenden Planung des Landkreises Gewerbegebietsausweisungen und gemeinsame Uelzen werden bei der Bewertung des Landschaftsbildes derzeit grundsätzlich nur Infrastrukturprojekte) ermöglicht werden können. Im die Potentialflächen selbst bewertet, die Landschaftseindrücke von außerhalb Rahmen einer Windkraftplanung lassen sich auf fließen nicht mit ein. Die mögliche technische Überprägung Grundlage der Höhenentwicklung der modernen WEA landschaftsbildempfindlicher Bereiche im Landkreis Lüneburg wird in der Beeinträchtigungen in angrenzenden Bereichen Bewertung nicht berücksichtigt, dies ist methodisch nicht einwandfrei zu bewerten. selten ausschließen. Bei einer solchen Vorgehensweise ist ein ausreichender Mindestabstand von der Die Beurteilung des Landschaftsbildes durch den Landkreisgrenze einzuhalten, der mögliche Beeinträchtigungen im Landkreis Uelzen ergab keine besondere Wertigkeit Nachbarlandkreis ausschließt. der im Landkreis Lüneburg liegenden Flächen. Auch wurde keine besondere Wertigkeit eines bestimmten Bereiches im Landkreis Lüneburg dargelegt.

1.2.4 304 Landkreis Lüneburg Denkmalschutz Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die geplanten Standorte Windenergie sind in 100 m Entfernung und mehr zu ausgewiesenen Denkmälern geplant. Aufgrund der Entfernung, Topographie und Lage der Denkmäler zu den WEA bestehen aus Sicht der unteren Denkmalschutzbehörde keine Bedenken.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 119 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.4 305 Landkreis Lüneburg Natur- und Landschaftsschutz Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Das RROP 2016 entwickelt aus harten und weichen Kriterien Potentialflächen für Windenergieanlagen, die letztendlich zur Darstellung von 26 Potentialflächen (ehemals 74) führen. Für den Landkreis Lüneburg sind nur noch 3 Potentialflächen an der Landkreisgrenze zu betrachten: - Fläche Nr. 25 westlich Vastorf/Gifkendorf, - Fläche Nr. 43 südlich Becklingen bzw. südwestlich Gienau und - Fläche Nr. 74 (zwei Teilflächen) südwestlich Fladen/Boitze Zu diesen drei Potentialflächen werden folgende Stellungnahmen abgegeben 1.3.04 306 Amt für regionale zu 4.2 02: Dem Einwand wird gefolgt Landesentwicklung Die Begründung auf S. 99 ist wie folgt zu ergänzen: „...die vom Flügel Die gewünschte Ergänzung in der Begründung wird Lüneburg überstrichene Fläche darf sich im Rahmen der Maßstäblichkeit des RROP vorgenommen. mindestens teilweise auch außerhalb dieser Fläche befinden...“ 1.3.04 307 Amt für regionale Es sollte zudem in der Begründung klarstellend ausgeführt werden, was unter Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung einem „flächenmäßig untergeordneten Teil“ einer Potenzialfläche verstanden wird Eine Ergänzung der Begründung wird hier nicht für Lüneburg (S. 99). erforderlich gehalten, da dies in jedem Einzelfall auf dem betroffenen Gebietsblatt ausführlich beschrieben wird.

1.3.04 308 Amt für regionale Zu den Gebietsblättern: Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Fläche 35 (Masendorf), Fläche 62 (Schwemlitz), Fläche 64 (Kakau): In der Auf die Aufnahme eines klarstellenden Hinweises wird Lüneburg einzelfallbezogenen Abwägung (2.9) bzw. der Gesamtbewertung (4) ist verzichtet. Die betroffenen Teile der Vorranggebiete auszuführen, wie mit dem Belang Forstwirtschaft (Lage von Teilflächen als Windenergienutzung stellen sich nicht als Lichtung im „Lichtungen“ innerhalb von Waldgebieten, s. 2.4) umgegangen wird. Empfohlen Sinne des Waldrechts dar, sondern grenzen wie auch wird jeweils die Aufnahme eines klarstellenden Hinweises dazu, dass die bei vielen Vorranggebieten an Waldflächen an. Eine betreffenden Teilflächen voraussichtlich nur bedingt für die Errichtung einer nur bedingte Eignung für die Errichtung von WEA nur raumbedeutsamen Windenergieanlage geeignet sind. aufgrund der Nähe zu Wald wird nicht gesehen. Der erforderliche Abstand von WEA zu angrenzenden Waldflächen ergibt sich unter Beachtung von Nummer 3.4.3.6 des Nds. Windenergieerlasses erst im Zulassungsverfahren.

1.5.04 309 Bauernverband 14. Windenergie 4.2 02 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Wir begrüßen, dass aufgrund unserer Anregungen aus der ersten Stellungnahme sen e. V. im 2. Entwurf die Gesamtfläche für Vorranggebiete Windenergienutzung um ca. 300 ha vergrößert wurde und nunmehr ca. 1,6 % der Landkreisfläche der Windenergie zur Verfügung steht.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 120 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 310 Bauernverband 15. Zugrunde gelegte Musterwindenergieanlage 4.2 02 Punkt 2.: Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Die angenommene Musterwindenergieanlage entspricht klar nicht der Der Landkreis bleibt bei der im schlüssigen sen e. V. Größenordnung, wie sie für Windenergieanlagen (WEA), die in den im RROP Gesamtkonzept festgelegten ausgewiesenen Flächen dann tatsächlich beantragt und gebaut werden dürften, zu Musterwindenergieanlage, da sie die Grundlage im erwarten ist. Der Hinweis in den Abwägungsunterlagen auf aktuell vorliegende Nds. Windenergieerlass für die Berechnung der Genehmigungen zu WEA mit diesen (Muster-)Abmaßen und den Verweis auf den harten Tabuzonen bildet. Um hier von gleichen Niedersächsischen Windenergieerlass von Anfang 2016 müssen als veraltete Planungsgrundlagen auszugehen, werden die Maße Grundlagen angesehen werden. Die seit Ende 2016 geltenden EEG-Regelungen der Musterwindenergieanlage beibehalten, wohl erfordern die Errichtung von größeren WEA, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu wissend, dass der Stand der Technik sich ermöglichen. Die aktuelle WEA-Generation (3,5 - 4,2 MW), die voraussichtlich weiterentwickelt. Jedoch kann man dem Nds. auch im Landkreis Uelzen in den kommenden 2-3 Jahren zum Einsatz kommen Windenergieerlass von 2016 nicht vorwerfen, er sei wird, hat bereits heute eine Gesamthöhe von bis zu 230 Metern bei einer veraltet. Ergänzend wird auf das aktuelle Urteil des Nabenhöhe von 130 - 165 m und einem Rotordurchmesser von 135 - 141 m. Um OVG Lüneburg vom 06.04.2017 - 12 KN 6/16 - dies zu belegen: Die durchschnittliche Anlagennennleistung in der Mitte Mai 2017 hingewiesen, dass der Regionalplanung erlaubt hat, abgeschlossenen, ersten EEG-Ausschreibungsrunde lag bereits bei über 3,6 MW eine Referenzanlage von 150 bis 180 m Gesamthöhe pro WEA. Prototypen dieser Anlagengröße wurden bereits genehmigt und an zugrunde zu legen. mehreren Standorten errichtet. Laufende Genehmigungsanträge für WEA im südlich angrenzenden Landkreis Gifhorn beziehen sich auch schon auf diese Größenordnungen. Die diesem Planungskonzept zu Grunde liegende Musterwindenergieanlage unterschätzt die planungsrelevanten Größenordnungen moderner WEA und verursacht insbesondere dort Abwägungsfehler, wo der Rotordurchmesser zur Grundlage für die Festlegung von Abständen gemacht wird (z. B. bei der Arrondierung von Flächen). Dies gilt es dringend zu korrigieren, um im RROP die Grundlage für den Einsatz modernster Anlagentechnik zu schaffen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 121 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 311 Bauernverband 16. Harte und weiche Tabuzonen 4.2 02 Punkt 3.1.2 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Vorranggebiet Leitungstrasse gemäß Planzeichen 13.8 Der Landkreis hält an den 200 m Abstand zu sen e. V. Der Abstand von Vorrangflächen für die Windenergienutzung zu den Vorranggebieten Leitungstrasse als weiche Tabuzone Leitungstrassen ist auch im neuen Entwurf wieder mit einem Abstand von 200 m aus den in der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer als „weiche Tabuzone“ belegt worden. Dieser Abstand ergebe sich aus der 4.2 02 dargelegten planerischen Gründen fest. Kipphöhe der zugrunde gelegten Musterwindenergieanlage als zwingend Mindestabstände können bereits im Vorfeld festgelegt einzuhaltender Sicherheitsabstand, um das Gefährdungspotential zu minimieren. werden, sofern sie städtebaulich bzw. Wie bereits in unserer letzten Stellungnahme dargestellt, halten wir die Anwendung raumordnungsrechtlich begründbar sind. Der der Kipphöhe (entspr. der WEA-Gesamthöhe) als Kriterium für die Festlegung der Vorsorgeabstand von 200 m wird gewählt, um das auszuschließenden Pufferfläche für nicht sachgerecht, da der Abstand der WEA zu Gefährdungspotenzial zu minimieren. Freileitungen i. d. R. einen wesentlich geringeren Abstand erfordert. Für die Planung und den Bau der WEA entlang von oberirdischen Leitungstrassen (Freileitungen) ist hierzu eine Abstimmung mit dem Leitungsbetreiber erforderlich. Über ein Turbulenzgutachten kann die Nachlaufströmung einer WEA und deren Einfluss auf die Schwingung der betroffenen Freileitung simuliert und ggf. erforderliche Sicherheitsabstände festgelegt werden. Die Nachlaufströmung der modernen, hohen WEA hat auf die wesentlich tiefer liegenden Freileitungen (max. 50 m) i. d. R. kaum einen Einfluss, da bei Nabenhöhen von 140 — 165 m die untere Rotorspitze der WEA mindestens bei ca. 60 m über Grund und die verwirbelte Nachlaufströmung damit über den Freileitungen liegt. Zusätzlich können auch schwingungsdämpfende Maßnahmen an der Freileitung selbst dazu beitragen den erforderlichen Abstand zu minimieren. Das Freihalten von Räumen jeweils 200 m im Umfeld der linienförmigen Trassen, um dem Bündelungsgebot zu entsprechen, erschließt sich uns nicht, da u. E. momentan keine neuen, parallel geführten Freileitungstrassen im Landkreis geplant sind. Falls dies der Fall sein sollte, müssten diese Leitungen auch im neuen RROP entsprechend dargestellt werden und nur an diesen Stellen wären entsprechende Abstände planerisch auch gerechtfertigt. Des Weiteren dürften in Zukunft vor allem unterirdisch geführte Leitungen, sog. Erdkabel, zum Einsatz kommen. Diese werden zunehmend in der Öffentlichkeit gefordert und in der Praxis auch umgesetzt und erfordern, wenn überhaupt, noch geringere Sicherheitsabstände zu WEA als Freileitungen. Wie auch schon in unserer letzten Stellungnahme schlagen wir daher vor, keine Tabuflächen entlang der Leitungstrassen festzusetzen, um damit der Windenergie substanziell mehr Raum zu verschaffen und die Klärung von Abständen den Vorgaben des Leitungsbetreibers auf der Genehmigungsebene zu überlassen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 122 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 312 Bauernverband Flächen kleiner 30 ha bzw. Arrondierung der Flächen Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Wir halten die Festlegung eines maximalen Abstandes von 500 m zur Arrondierung An der in der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 sen e. V. von zwei oder mehreren Flächen für sachlich nicht gerechtfertigt. Hinsichtlich des 02 beschriebenen Vorgehensweise wird festgehalten. Abstandes moderner WEA zueinander sind i. d. R. Abstände vom 5-fachen Die Vorgehensweise deckt sich mit den im Nds. Rotordurchmesser in Hauptwindrichtung und dem 3-fachen Rotordurchmesser in Windenergieerlass ermittelten Mindestgrößen für eine Nebenwindrichtung erforderlich, um die Standsicherheit der WEA zu WEA. gewährleisten. Wie oben bereits angeführt beträgt der Rotordurchmesser aktueller WEA-Typen bis zu 141 m, von daher sind Abstände zwischen den WEA von ca. 650 — 700 m in Hauptwindrichtung (Südwest) aus Standsicherheitsgründen bereits eh einzuhalten. Einzelne Teilflächen, die in diesem Abstand auseinanderliegen und arrondiert werden, würden in der Realität als eine zusammenhängende Fläche wahrgenommen werden. Der Abstand zur Arrondierung muss daher unter Berücksichtigung aktueller WEA-Größen auf 700 m angehoben werden. Die Feststellung im Entwurf, dass WEA einen Flächenbedarf von 3 - 4 ha/MW haben, ist fehlerhaft und der Rückschluss auf eine Mindestflächengröße von 30 ha damit ebenso. Der Flächenbedarf einer WEA hängt a) nicht von der Anlagennennleistung, sondern von der Gesamthöhe und dem Rotordurchmesser der WEA ab und ist b) obsolet, wenn, wie im vorliegenden Entwurf seitens des Landkreises richtigerweise angemerkt (s. S. 99, Belang Flächenzuschnitt), die Rotorspitzen über die Grenze des Vorranggebietes hinwegstreichen dürfen. Während die rotorüberstrichene Fläche einer WEA mit 140 m Rotordurchmesser gerade einmal 1,5 ha/WEA beträgt, beträgt die baurechtliche Abstandsfläche für eine WEA mit 230 m ca. 8 ha/WEA. Sofern die Rotorspitzen über die Grenzen des Vorranggebietes ragen dürfen und zumindest die Fundamentflächen und Nebenanlagen einer WEA im Vorranggebiet liegen sollen, wäre eine Breite der Vorrangfläche von ca. 100 m mehr als ausreichend, um eine WEA zu errichten. So könnten selbst bei großen, modernen WEA mit einem erforderlichen Abstand von ca. 700 m untereinander (Herleitung s. o.) bereits in einer ca. 7-8 ha großen Fläche 2 WEA, und in einer 15 ha großen Fläche sogar schon 3 große WEA errichtet werden. Wir empfehlen daher dem Flächenzuschnitt, und der Möglichkeit mindestens 2 große WEA (zusammen ca. 7 MW) in einem Vorranggebiet zu errichten, eine stärkere Gewichtung zu geben und dafür die Mindestgröße auf 10 ha abzusenken.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 123 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 313 Bauernverband 18. 3-km Abstand zwischen den Potenzialflächen 4.2 02 Punkt 3.2.6 Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Wir begrüßen, dass es im neuen Entwurf alleine durch das Anschneiden von An der in der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 sen e. V. Potenzialflächen nicht mehr zu deren Herausnahme, sondern lediglich zu deren 02 beschriebenen Vorgehensweise wird festgehalten. Verkleinerung kommt und diese Flächen damit weiteren Prüfungsschritten nicht Nur so kann eine unerwünschte übermäßige Häufung vorzeitig entzogen werden. An unserer generellen Kritik zum 3 km-Abstand ändert von Windparks verhindert werden. diese geänderte Vorgehensweise hingegen nichts. Hierdurch entfallen ca. 600 ha prinzipiell geeignete Windvorranggebiete, d. h. der Landkreis schränkt sein Potenzial, der Windenergie substanziell Raum zu verschaffen, in unnötiger Weise ein. Aufgrund der nur überschlägig möglichen, artenschutzrechtlichen Prüfung auf Ebene des RROP bleibt die Gefahr von Artenschutzkonflikten in den verbleibenden Flächen immer gegeben. Wenn, wie zu erwarten ist, daher einige Flächen aus Artenschutzgründen im Rahmen des nachgelagerten Genehmigungsverfahrens für die Bebauung mit Windenergieanlagen ausscheiden, hat der Landkreis in seiner mit dem 3 km-Abstand „künstlich reduzierten“ Flächenkulisse kaum mehr Potenzial, um die Windenergienutzung und die damit verbundene regionale Wertschöpfung in gegebenem Maße umzusetzen. Wir appellieren daher an den Landkreis Uelzen eine andere Herangehensweise zu wählen, um Umzingelungseffekte um Siedlungsflächen zu vermeiden und somit mehr Fläche für Vorranggebiete Windenergienutzung, die den sonstigen fachlichen Kriterien voll entsprechen, im Landkreis Uelzen zu ermöglichen. 1.5.04 314 Bauernverband 19. Anmerkungen zu bestimmten Auswahl- und Vorrangflächen 4.2 02 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Der Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. hat die Interessensvertretung der sen e. V. Grundstückseigentümer für folgende Flächen im Landkreis Uelzen übernommen: a.) Wulfstorf, Nr. 25 - Vorrangfläche der Karte 5 - b.) Hoystorf, Nr. 33 - Auswahlfläche der Karte 4 - c.) Nienwohlde, Nr. 39 - Vorrangfläche der Karte 5 - d.) Wellendorf (Nateln), Nr. 50 - Teil der Vorrangfläche der Karte 5 - e.) Dalldorf-Grabau, Nr. 63 - Vorrangfläche der Karte 5 - f.) Jastorf (Klein Hesebeck), Nr. 32 - Auswahlfläche der Karte 3 - 1.5.04 315 Bauernverband Zu a.), c.), d.), e.) Vorrangflächen Nr. 25, Wulfstorf; Nr. 39 Nienwohlde; Nr. 50 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nordostniedersach- Wellendorf; Nr. 63 Dalldorf-Grabau sen e. V. Wir begrüßen, dass die im Entwurf des RROP aufgeführten Vorrangflächen Wulfstorf, Nienwohlde, Wellendorf (Nateln) und Dalldorf-Grabau auch weiterhin als Vorrangflächen für Windenergienutzung im RROP dargestellt sind. Die durch den NABU aus artenschutzrechtlichen Gründen geäußerte Kritik an der Ausweisung (insbesondere der Fläche Nr. 39, Nienwohlde) lässt sich nach Vorliegen erster Fachgutachten nicht nachvollziehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 124 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 316 NLWKN - Wie bereits in meiner Stellungnahme vom 11.03.2016 angeführt, möchte ich erneut Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle darauf hinweisen, dass die dargestellten Vorranggebiete Windenergienutzung aus Die Kulisse der Vorranggebiete Windenergienutzung Hannover - hiesiger Sicht zum Teil nicht für eine Inanspruchnahme für Windenergienutzung wird erneut überarbeitet, auch aufgrund der Hildesheim geeignet sind, da sie im Bereich von aus landesweiter Sicht bedeutsamen besonderen Bedeutung des Planungsraumes für den Vogellebensräumen liegen. Landesweit bedeutsame Vogellebensräume sind Rotmilan. Der Landkreis wendet den Nds. Schwerpunktbereiche in der Bemühung der niedersächsischen Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des Naturschutzverwaltung zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Niedersachsen. planerischen Ermessens wird der im Nds. Hierzu enthält das LROP in Abschnitt 3.1.2, Ziffer 08, Satz 2 eine Regelung, die u. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 im a. die Berücksichtigung der Schutzerfordernisse von Gebieten mit Vorkommen Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. international, national und landesweit bedeutsamer Arten als Grundsatz fordert. Dies trifft auch für die Fläche 46 zu. Bei der Für die unter Ziffer 08 genannten Gebiete ist weiter als Ziel formuliert, nach Einhaltung des Prüfradius 1 wird im Regelfall ein Abwägung die Gebiete räumlich festzulegen und entsprechend ihrer Eintritt der Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 naturschutzfachlichen Bedeutung als Vorranggebiet oder als Vorbehaltsgebiet BNatSchG vermieden. Der Artenschutzleitfaden ist Natur und Landschaft ( ... ) zu sichern. dagegen für die Regionalplanung unverbindlich (siehe Die Bewertung der avifaunistisch wertvollen Bereiche schließt auch Informationen Nr. 1.5 des Nds. Windenergieerlasses). So wird in Nr. zu Vorkommen von Großvogelarten ein, die insbesondere bei der Planung von 2.2 des Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 Standorten für Windenergieanlagen (WEA) zu berücksichtigen sind. Der Landkreis geregelt, dass eine rechtliche Verpflichtung zur Uelzen gehört zum Verbreitungsgebiet des Rotmilans. Der Erhaltungszustand des Durchführung einer Artenschutzprüfung auf Ebene Rotmilans in Niedersachsen ist als ungünstig bewertet und es besteht höchste des RROP nicht besteht, sondern erst im Schutzpriorität Gleichzeitig handelt es sich um eine höchst kollisionsgefährdete Art. nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Die von der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG-VSW) Ein konkretes Vorkommen der angeführten empfohlenen Mindestabstände und die im niedersächsischen Leitfaden kollisionsgefährdeten Vogelarten in der Fläche 46 ist "Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung von dem Landkreis nicht bekannt. Windenergieanlagen" genannten Prüfbereiche werden im Entwurf 2016 nicht immer eingehalten. Der als weiches Kriterium pauschal festgelegte Puffer von 200 m zu EU-Vogelschutzgebieten führt dazu, dass der fachlich gebotene Mindestabstand (vgl. LAG-VSW) für kollisionsgefährdete Arten wie Rotmilan, Weißstorch oder Rohrweihe deutlich unterschritten wird (s. Potenzialfläche 46). Die Abstandsempfehlungen der LAG-VSW sind zwar rechtlich nicht bindend, die Rechtsprechung hat aber die Bedeutung dieser Abstände in mehreren Entscheidungen herausgestellt. Auch der MU-Leitfaden nimmt ausdrücklich auf diese Abstände als "Radius 1" und "Radius 2" Bezug. Mit der Abwägung im RROP soll eine Standortwahl getroffen werden, die die Umweltauswirkungen minimiert und eine rahmensetzende Steuerungswirkung für die nachgelagerte Vorhabenebene entfaltet. Planungen zur Gewinnung von Windenergie in Bereichen mit landesweiter Bedeutung für windkraftsensible Arten stehen naturschutzfachlichen Zielsetzungen entgegen. Es handelt sich hierbei um einen öffentlichen Belang, der wegen seiner landesweiten Wichtigkeit nicht der Abwägung auf regionaler Ebene unterliegen kann, da der räumlich engere Betrachtungsraum der Regionalplanung nicht dafür geeignet ist. Der vorliegende Entwurf verlagert mögliche artenschutzrechtliche Konflikte für einen Teil der festgelegten Gebiete auf das nachgelagerte Planungs- und

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 125 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Zulassungsverfahren mit den dann ggf. erforderlichen umfangreichen Raumnutzungsanalysen. Damit besteht die Gefahr, dass die Festsetzungen dort aus Artenschutzgründen nicht umgesetzt werden können. Dies ist auch hinsichtlich der Planungs- und Investitionssicherheit der Windenergiewirtschaft als problematisch zu beurteilen. Eine abschließende Betrachtung dieser Problematik ist auf Ebene der Regionalplanung nicht möglich, es ist aber sinnvoll, die Artenschutzbelange zumindest "im Sinne einer überschlägigen Vorabschätzung" zu berücksichtigen (s. MU-Leitfaden Ziffer 4.1) und mögliche Konflikte so zu minimieren. Ich empfehle daher, die nach dem jetzigen Entwurf festgelegten Vorranggebiet Windenergienutzung zu überprüfen und ggf. nicht weiterzuverfolgen bzw. entsprechend anzupassen: 1.3.18 317 NLWKN - Für weitere Brutvogellebensräume in unmittelbarer Nähe bzw. überlagert von Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Betriebsstelle Vorranggebieten Windenergienutzung, bei denen die Bewertung "Status offen" Hannover - aufweist, liegen keine aktuellen Daten vor. Hildesheim 1.1.6 318 Hansestadt Uelzen Die in der Beschreibenden Darstellung formulierten Ziele und Grundsätze sind im Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen worden. In der Zeichnerischen Darstellung der Entwurfsfassung 2016 sind die Vorranggebiete Windenergienutzung gegenüber der Entwurfsfassung 2015 z.T. deutlich geändert worden, davon betroffen sind auch die Sondergebiete für Windenergienutzung des Flächennutzungsplanes 2000. Zu den jeweiligen Standorten ergeht folgende Stellungnahme: 1.1.6 319 Hansestadt Uelzen Die weiteren Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 2015 übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 126 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.3 320 Landkreis Lüchow- Zu den WEA-Vorranggebieten Nr. 59, 63 und 64 in Grenznähe zum LK DAN sind Dem Einwand wird nicht gefolgt Dannenberg folgende Belange nochmals anzubringen: Die Windenergieanlagen-Standorte Der Belang Landschaftsbild wurde in einem wurden weiterhin ohne Konsequenzen als geeignet beibehalten, auch wenn eine eigenständigen Fachgutachten betrachtet und auf den erhebliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes des Landkreises Lüchow- Gebietsblättern zu den einzelnen Vorranggebieten Dannenberg auf Grund der Gesamthöhe der Windenergieanlagen von 200 m im Windenergienutzung in die Abwägung eingestellt. Die Randgebiet des Landkreises Uelzen bereits in den Abwägungen des ersten Nähe der Vorranggebiete Windenergienutzung zum Beteiligungsverfahrens anerkannt wurde. Landschaftsschutzgebiet Elbhöhen-Drawehn wurde Die in der Abwägung aufgeführte sichtverschattende Wirkung von Wald kann bei dabei ebenfalls begutachtet. Dabei konnte sich im einer Anlagenhöhe von 200 m nur im direkten Nahbereich um die Rahmen der Abwägung das Schutzgut Windenergieanlagen zu tragen kommen. Aus diesem Grund ist hier nochmals im Landschaftsbild nicht gegen eine im Außenbereich Besonderen die weitreichende Beeinträchtigung des Landschaftsbildes im privilegierte Windenergienutzung durchsetzen. Landkreis Lüchow-Dannenberg durch die Anlagen aufzuführen, die sich nicht Insgesamt kommt der Landkreis Uelzen zu der durch die Wälder in der Umgebung der Anlagen vermeiden lässt. Hier ist auch Entscheidung, dass die aufgeführten Flächen 63 und nochmals ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die im Landkreis Lüchow- 64 für eine Windenergienutzung geeignet sind. Die Dannenberg angrenzenden Flächen Teil des Landschaftsschutzgebietes Fläche 59 entfällt aus avifaunistischen Gründen. "Elbhöhen-Drawehn" sind. Gemäß § 26 Abs.1 BNatSchG ist im Landschaftsschutzgebiet ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich. Ebenso direkt angrenzend liegt der Naturpark "Elbhöhen-Wendland", für den ein möglichst naturnahes Landschaftsbild ebenso ein elementares Schutzgut ist, insbesondere als Grundlage für Erholung und Fremdenverkehr. Ich empfehle deshalb weiterhin, die genannten Vorranggebiete zu streichen. 1.3.08 321 Nds. 2. Windenergienutzung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Zu Kapitel 4.2 „Energie“ Straßenbau und Dem Straßenbaulastträger obliegt die Verkehrssicherungspflicht auf öffentlichen Verkehr, Hannover Straßen. Alle Verkehrsteilnehmenden, die diese zweckgebunden nutzen, sind vor Gefahren zu schützen. Steht eine Windenergieanlage (WEA) zu nah an einer Straße, so können davon Gefahren für den öffentlichen Verkehr ausgehen. Die Gefahr kann z. B. durch Eisabwurf, durch Anlagenteile und/oder Objekte (Bruchstücke, Bauteile, Vögel etc.), durch mangelnde Standsicherheit oder durch ein erhöhtes Ablenkungspotenzial (Drehbewegung des Rotors, Schattenwurf, Größenwirkung der Anlage, Human Factors bezogen auf die Raumwahrnehmung) für die Verkehrsteilnehmenden ausgelöst werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 127 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.08 322 Nds. - Berücksichtigung der Anbauverbots- und Anbaubeschränkungszonen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für Die Anbauverbotszone gemäß § 9 Abs.1 Satz 1 Nr. 1 FStrG bzw. § 24 Abs.1 Satz Die Berücksichtigung der Anbauverbots- und Straßenbau und 1 Nr. 1 NStrG ist in jedem Fall von einer WEA einschließlich ihres Rotors oder Anbaubeschränkungszonen wird im Verkehr, Hannover anderer baulicher Teile freizuhalten. Zulassungsverfahren für die WEA gewährleistet. Innerhalb der Anbaubeschränkungszone gem. § 9 Abs.2 Satz 1 Nr. 1 FStrG bzw. § 24 Abs.2 Satz 1 Nr. 1 NStrG obliegt es der Straßenbaubehörde, sich zu den Belangen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, der Ausbauabsichten und der Straßenbaugestaltung zu. Ragen Rotorspitzen oder andere Teile der WEA in die Baubeschränkungszone hinein, dann ist bei Bundesautobahnen und Bundesstraßen die Zustimmung und bei Landes- oder Kreisstraßen die Mitwirkung der Straßenbaubehörde zwingend erforderlich. 1.3.08 323 Nds. -Sonstige Hinweise zu den erforderlichen Abständen zwischen Bundesfernstraßen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für und Windenergieanlagen Das RROP legt keinen Abstand zwischen Straßenbau und Nach Nummer 3.4.4.3 des Windenergieerlasses (RdErl. d. MU, d. ML, d. MS, d. Bundesfernstraßen und WEA fest. Auch legt das Verkehr, Hannover MW u. d. MI v. 24. 2. 2016 (Nds. MBl. Nr. 7/2016 S. 190) mit Verweis auf Anhang 1 RROP keine Standorte von WEA fest, sondern Nr. 2.7.9 der Liste der Technischen Baubestimmungen (RdErl. d. MS v. 30. 12. Vorranggebiete Windenergienutzung. Die Zulässigkeit 2014 (Nds. MBl. 2015 Nr. 4, S. 105)) heißt es zu den Einwirkungen und von WEA-Standorten ist alleine Aufgabe des Standsicherheitsnachweisen für Turm und Gründung (Nds. MBl. Nr. 10 a/2014 S. nachfolgenden Zulassungsverfahrens. Daher 237) und zum Abstand zwischen Windenergieanlage (WEA) und Verkehrswegen: befinden sich die angeführten Aussagen des Nds. „Abstände zu Verkehrswegen und Gebäuden sind unbeschadet der Anforderungen Windenergieerlasses auch dort in Kapitel 3 aus anderen Rechtsbereichen wegen der Gefahr des Eisabwurfs einzuhalten, (Anlagenzulassung) Unterkapitel 3.4 soweit eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit nicht auszuschließen ist. (Materiellrechtliche Anforderungen). Auf Nummer 6.1 Abstände größer als 1,5 x (Rotordurchmesser + Nabenhöhe) gelten im des o.a. Windenergieerlasses wird hingewiesen. Dort Allgemeinen in nicht besonders eisgefährdeten Regionen als ausreichend. Diese sind die Abstände von WEA zu Straßen geregelt. Abstände können dann unterschritten werden, sofern Einrichtungen installiert werden, durch die der Betrieb der WEA bei Eisansatz sicher ausgeschlossen werden kann (z.B. Eisansatzerkennungssysteme) oder durch die ein Eisansatz verhindert werden kann (z.B. Rotorblattheizung). Eine gutachterliche Stellungnahme eines Sachverständigen zur Funktionssicherheit dieser Einrichtungen ist als Teil der Bauvorlagen vorzulegen. Anlagen oder Flächen, die diese Abstände bzw. die ersatzweisen technischen Anforderungen nicht einhalten, kann seitens der Straßenbauverwaltung nicht zugestimmt werden. Soweit erforderliche Abstände wegen der Gefahr des Eisabwurfes nicht eingehalten werden, ist laut Anlage 2.7/12 Nrn. 2. und 3.3 der Liste der Technischen Baubestimmungen eine gutachterliche Stellungnahme zur Funktionssicherheit der ersatzweisen technischen Einrichtungen erforderlich. Die Prüfung der Gutachten und die Formulierung von Auflagen, die ein Unterschreiten der o.g. Abstände ermöglichen, obliegen in der Regel nicht der Straßenbauverwaltung. Sollte der o.g. Abstand zu Straßen unterschritten werden, behält sich die Straßenbauverwaltung im Rahmen der weiteren Genehmigungsplanung die Vorlage von Nachweisen zur Gewährleistung von Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs bezogen auf die oben genannten Aspekte vor. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 128 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.08 324 Nds. Bei der Festlegung von geeigneten Windenergiestandorten und dem Repowering Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesbehörde für sollte insbesondere auch auf die verkehrliche Erschließung geachtet werden. Für Zur Erschließung der Vorranggebiete Straßenbau und die Errichtung von Windenergieanlagen werden Sondertransporte mit Überbreiten Windenergienutzung werden auf den jeweiligen Verkehr, Hannover und -längen abgewickelt. Es wäre wünschenswert, wenn bereits bei der Planung Gebietsblätter Aussagen getroffen. Die konkrete der Windparks darauf geachtet wird, dass diese über das kommunale Straßennetz verkehrliche Erschließung ist erst im ausreichend erschlossen werden. Die Anlage von neuen Zufahrten oder die Zulassungsverfahren durch den Antragsteller andersartige Nutzung vorhandener Zufahrten zu Bundes- oder Landesstraßen ist nachzuweisen. außerhalb der Ortsdurchfahrten im Einzelfall zu prüfen. 1.3.11 325 Niedersächsisches Aus forstfachlicher Sicht ist bei der geplanten Festlegung der Vorranggebiete für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Forstamt Oerrel die Windenergienutzung der sog. "Windenergieerlass“ zu beachten. Da der Landkreis Uelzen als Träger der Bei der Neuaufstellung des RROP des Landkreises Uelzen ist der gem. RdErl. d. Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis tätig wird, MU, d. ML, d. MS, d. MW u. d. MI vom 24.02.2016 „Planung und Genehmigung dient der Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 von Windenergieanlagen an Land“ einschlägig zu Grunde zu legen. Im lediglich als Orientierungshilfe zur Abwägung. Dies Besonderen sind die Regelungen „Windenergie und Wald“ aus waldrechtlicher und gilt auch für das Kapitel 2.15 (Windenergie und Wald). forstfachlicher Sicht zu berücksichtigen. In Anlehnung an den Erlass wird jedoch Wald nicht für die Nutzung der Windenergie in Anspruch genommen. Der o.a. Erlass ist erst im nachfolgenden Zulassungsverfahren durch die Genehmigungsbehörde verbindlich zu beachten. Daher befindet sich das Kapitel 3.4.3.6 (vorbeugender Brandschutz) des Nds. Windenergieerlasses auch dort in Kapitel 3 (Anlagenzulassung) Unterkapitel 3.4 (Materiellrechtliche Anforderungen).

1.3.12 326 Landwirtschaftskam Aus forstfachlicher Sicht ist bei der geplanten Festlegung der Vorranggebiete für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen mer Windenergienutzung der Windenergieerlass "Planung und Genehmigung von Da der Landkreis Uelzen als Träger der Niedersachsen - Windenergieanlagen an Land" gem. RdErl. d. MU, d. ML, d. MS, d. MW u. d. MI v. Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis tätig wird, Forstamt Uelzen 24.2.2016 im Besonderen in Bezug auf die Regelungen "Windenergie und Wald" dient der Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 zu beachten. lediglich als Orientierungshilfe zur Abwägung. Dies gilt auch für das Kapitel 2.15 (Windenergie und Wald). In Anlehnung an den Erlass wird jedoch Wald nicht für die Nutzung der Windenergie in Anspruch genommen. Der o.a. Erlass ist erst im nachfolgenden Zulassungsverfahren durch die Genehmigungsbehörde verbindlich zu beachten. Daher befindet sich das Kapitel 3.4.3.6 (vorbeugender Brandschutz) des Nds. Windenergieerlasses auch dort in Kapitel 3 (Anlagenzulassung) Unterkapitel 3.4 (Materiellrechtliche Anforderungen).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 129 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 327 NABU Uelzen e. V. Der NABU Uelzen nimmt wie folgt Stellung zu den vorgelegten Unterlagen. Dabei Dem Einwand wird teilweise gefolgt legen wir erneut den Schwerpunkt auf einige aus naturschutzfachlicher Sicht sehr Der Aussage, dass die Vorranggebiete problematische Potenzialflächen für die Windenergienutzung, die aus Sicht des Windenergienutzung teilweise mangelhaft NABU Uelzen zu großen Teilen ungenügend voruntersucht und teilweise nach wie voruntersucht und an nicht akzeptablen Standorten vor an nicht akzeptablen Standorten vorgesehen sind. Dabei handelt es sich vorgesehen seien, wird in ihrer Pauschalität ausdrücklich nicht um sämtliche Standorte. wiederholt widersprochen. Allen Einwendungen zum RROP wird sorgfältig nachgegangen und bei Begründetheit in die Abwägung eingestellt. Die Begründung zu Ziffer 4.2 02 zusammen mit den Fachgutachten zur Avifauna und zum Landschaftsbild belegen nachvollziehbar die Eignung der ausgewählten Vorranggebiete Windenergienutzung.

1.5.06 328 NABU Uelzen e. V. 02: Die Nutzung der Windenergie ist im Zuge der Energiewende erforderlich und Dem Einwand wird nicht gefolgt wird auch vom NABU befürwortet. Es ist nachvollziehbar, dass jeder Landkreis mit Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 geeigneten Flächen zu dem Ziel der Energiewende beitragen muss. Allerdings erfolgte unter der laufenden Nummer 485 der sollten dafür die unter Abwägung aller Interessen tatsächlich geeignetsten Synopse zur Abwägung der Öffentlichen Stellen zum Standorte ausgewählt werden. Dabei ist dem ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung wird Artenschutz und dem Schutz des Landschaftsbildes besondere Bedeutung festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine einzuräumen. Dies ist im Rahmen dieses RROP-Entwurfs leider nicht für alle Änderung ergeben hat. Standorte erfolgt. Daher wird ein Schwerpunkt unserer Stellungnahme auf Argumenten gegen die aus unserer Sicht nicht verträglichen Standorte gelegt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 130 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 329 NABU Uelzen e. V. Allgemeine Aussagen zu den ausgewählten Windvorrangstandorten Dem Einwand wird nicht gefolgt Grundsätzlich lehnt der NABU Uelzen Standorte ab, die Unklar ist, was der Einwender unter Teilflächen - aus Teilflächen bestehen, die kleine innerhalb von Wald liegende Flächen versteht. Aus Sicht des Landkreises liegen keine einschließen (z.B. 74 östl. Gr. Thondorf, 64 Thielitz/Müssingen, 35 kleinen Teilflächen innerhalb des Waldes. Entweder Molzen/Masendorf). Grund dafür ist die hohe Bedeutung der Waldränder für sind die Flächen größer als 10 ha oder sie sind mit Fledermäuse und Vogelarten) anderen Flächen direkt verbunden und können daher nicht als Teilflächen bezeichnet werden. Für die Waldflächen ist keine Pufferfläche im abstrakten Planungskonzept vorgesehen, sodass die Vorranggebiete Windenergienutzung vereinzelt bis direkt an den Wald ragen. Gleichwohl besitzen die Waldränder eine wichtige Klima- und Artenschutzfunktion und sollen daher von Bebauung und sonstigen störenden Nutzungen freigehalten werden. Da dies jedoch nicht in einer generellen und abstrakten Betrachtungsweise erfolgen kann, sondern einer einzelfallbezogenen Abwägung aufgrund der Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Waldränder im Planungsraum bedarf, wird dieser Aspekt im konkretisierenden Bauleitplanverfahren bzw. nachfolgenden Zulassungsverfahren abschließend zu regeln sein. Daneben wird der Abstand zum Waldrand oftmals über den erforderlichen Grenzabstand der Nds. Bauordnung sichergestellt. Der Artenschutz für die Fledermäuse und Avifauna wird auch im Zulassungsverfahren sichergestellt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 131 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 330 NABU Uelzen e. V. - im Bereich von Lebensräumen von windkraftgefährdeten Großvögeln (insb. Dem Einwand wird teilweise gefolgt Rotmilan, Schwarzstorch, Seeadler) liegen (z.B. Nr. 15 Barum N, 25 Wulfstorf, 34 Die windkraftgefährdeten Großvögel werden im N, 35 Molzen/Masendorf und 74 Gr. Thondorf). Hier ist zu erwähnen, Rahmen des avifaunistischen Fachgutachtens dass in vielen Bereichen aktuelle neue Erkenntnisse des NABU Uelzen, untersucht. Ein vollständiger Schutz der Lebensräume überwiegend aus dem Frühjahr 2017, vorliegen. dieser Arten ist rechtlich nicht vorgesehen. Artenschutzrechtlich sind planerisch nur die Hauptaktivitätszentren um Brut- und Rastplätze (essentielle Nahrungshabitate) mit erhöht signifikantem Tötungsrisiko von 1,5 km für den Rotmilan und 3 km für den Schwarzstorch zu berücksichtigen, die durch die vorliegenden Vorranggebiete tatsächlich von Windkraft freigehalten werden. Würde man z. B. den Schutz des vollständigen Lebensraums des Rotmilans verfolgen, wäre im Landkreis keine WEA zulässig. Weiter wird auf die Ausführungen in Nummer 4.1 (Artenschutzprüfung in der Regionalplanung) des Leitfadens Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen in Niedersachsen vom 24.02.2016 verwiesen. Die angesprochenen Daten aus dem Frühjahr 2017 werden, wie auch danach bekannt werdende Erkenntnisse zur Avifauna, in die Abwägung einbezogen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 132 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 331 NABU Uelzen e. V. Problematik Fledermäuse Dem Einwand wird nicht gefolgt Es ist seit Jahren bekannt, dass Fledermäuse zu den häufigsten Opfern von WEA Die beiden Fledermausregionalbetreuer wurden gehören. Neben direktem Schlag erleiden sie ein Barotrauma durch den nachträglich in das Verfahren zur Neuaufstellung des erheblichen Unterdruck, sodass den kleinen Tieren die Lungen platzen. RROP eingebunden. Es wurden bis Januar 2017 Die Aussagen in den Beschreibungen der Potenzialflächen sind, insbesondere seitens der Fledermausbetreuer keine Ergebnisse was die Bedeutung des Raumes für Fledermäuse angeht, äußerst dürftig und in vorgelegt. Daten aus aktuellen Gutachten wurden in vielen Fällen nicht sachgerecht. Alleine aus der Landschaftsstruktur lässt sich die den Gebietsblättern berücksichtigt. Sollten mittlerweile Bedeutung für diese Artengruppe und auch für bestimmte Arten genauer neue Erkenntnisse vorliegen, sind diese im vorhersehen, als die sehr allgemein gehaltenen Aussagen zu den Fledermäusen nachgelagerten Zulassungsverfahren zu vermuten lassen. berücksichtigen. Die Fledermausbeauftragten wurden nun einbezogen, allerdings nicht durch Bei den zitierten Aussagen aus dem Leitfaden vom konkrete Fragestellungen bzgl. der Eignung/Problematik der ausgewählten 24.02.2016 handelt es sich um eine Soll-Vorschrift. Standorte für Fledermäuse, sondern lediglich, ob sie Kenntnisse über Fledermäuse Auch sollen bedeutsame Vorkommen nur nach aus den betroffenen Gebieten haben. Dies ist bei der sehr dünnen Datenlage Möglichkeit erhalten werden. Ebenso ist folgender wenig wahrscheinlich. Außerdem sind die Fledermausbeauftragten lediglich Eingangssatz der Nr. 4.1 des Leitfadens zu ehrenamtlich tätig und nicht in der Lage in sämtlichen Flächen eigene beachten: "Eine rechtliche Verpflichtung zur Untersuchungen anzustellen. Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht für U.a. im Rahmen der Erfassungen zur A 39 wurden überregional bedeutsame die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) Fledermausquartiere festgestellt die zusammen mit dem Erkenntnisgewinn der nicht, sondern erst für die nachgelagerten Planungs- vergangenen Jahre eine lokal hohe Bedeutung für Fledermäuse erwarten lassen. und Zulassungsverfahren." Vgl. dazu die beiliegende Arbeit von K. Die konkrete Berücksichtigung des Belangs Der neue Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 sagt in Anlage 2 zur Fledermäuse erfolgt aufgrund der unterschiedlichen Artenschutzprüfung in der Regionalplanung: Im Rahmen der Regionalplanung Voraussetzungen für jeden einzelnen Standort einer sollen bedeutsame Vorkommen von WEA-empfindlichen Fledermaus- und WEA auf der Ebene des nachfolgenden europäische Vogelarten auch außerhalb von Schutzgebieten berücksichtigt und Zulassungsverfahrens. Eine Abschichtung auf diese nach Möglichkeit erhalten werden. Im Rahmen der Regionalplanung sind Ebene ist zulässig und bei dieser Fragestellung auch Interessenkonflikte mit "verfahrenskritischen Vorkommen" dieser Arten möglichst gerechtfertigt. durch die Wahl von Alternativen zu vermeiden. Der Vorwurf, der Landkreis möchte bedeutsame Fledermauskundige Fachleute können in vielen Fällen alleine aus der Fledermausvorkommen nicht vor der Landschaftsstruktur und Lage der Windpotentialfläche sehr gut abschätzen, ob es Windenergienutzung schützen, wird zurückgewiesen. sich um arten- und individuenreiche Standorte (z.B. strukturreiche, alte Laubwälder Der Schutz der Fledermäuse erfolgt in seinem und Siedlungen mit alter Bausubstanz im Umfeld) handelt oder diese eher arten- rechtlich zustehenden Rahmen im und individuenarm sind. Eine entsprechende Abfrage bei den Zulassungsverfahren. Ergänzend führt der Leitfaden Fledermausbeauftragten wäre möglich gewesen und hätte eine relativ fundierte Artenschutz des Nds. Windenergieerlasses in Nr. Einschätzung bzgl. der Wertigkeit für Fledermäuse geben können, um ggf. 5.2.5 aus: Im Regelfall können mit dem Abschalten problematische Standorte auszuschließen. Dies wollte der Landkreis offensichtlich der Anlagen zu Zeiten mit prognostizierten hohen vermeiden, obwohl die Hinweise des NABU bereits aus der Stellungnahme von Fledermausaktivitäten artenschutzrechtliche Konflikte 2016 vorlagen. vermieden werden. Antwort auf Abwägung: Der Landkreis Uelzen möchte demnach bedeutsame Fledermausvorkommen nicht vor der Windenergienutzung schützen, da es sich "nur" um eine Soll-Vorschrift handelt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 133 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 332 NABU Uelzen e. V. Avifauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Die avifaunistischen Voruntersuchungen wurden leider nur für insgesamt acht Gemäß Nr. 4.1 des Leitfadens zum Artenschutz vom Auswahlflächen durchgeführt. Die Datenlage war aber in nahezu allen Bereichen 24.02.2016 besteht keine rechtliche Verpflichtung zur schlecht. Damit besteht leider keine Vergleichbarkeit zwischen den Durchführung einer Artenschutzprüfung für das Windvorrangstandorten aus avifaunistischer Sicht. Es wurden auch leider keine RROP. Es ist jedoch sinnvoll, die Artenschutzbelange zusätzlichen Untersuchungen für den neuen Entwurf durchgeführt, was zeitlich i. S. einer überschlägigen Vorabeinschätzung zu machbar gewesen wäre. berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wurden eine Vielzahl von Gutachten und aktuelle Daten der Naturschutzverbände (auch des NABU), des Schwarzstorchbeauftragten, Ehrenamtlicher sowie der Staatlichen Vogelschutzwarte berücksichtigt. Der Landkreis hat mit dem Avifaunistischen Fachgutachten und dem Ausschluss aller europäischen Vogelschutzgebiete mit 200-m- Pufferfläche diese Vorgabe übertroffen.

1.5.06 333 NABU Uelzen e. V. Äußerst problematisch ist die Verlagerung der Betroffenheit der Anhang I-Art der Dem Einwand wird nicht gefolgt EU-Vogelschutzrichtlinie Ortolan auf die nachgelagerte Ebene. Hier sollen 250 m Es ist folgender Eingangssatz der Nr. 4.1 des Abstandsbereiche zwischen Ortolanrevieren und WEA festgelegt werden. Wie soll Leitfadens zu beachten: "Eine rechtliche Verpflichtung das funktionieren, wenn der Ortolan innerhalb seines aus klimatischen und zur Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht standörtlichen Gründen besiedelten Areals jährlich wechselnde Reviere nutzt, die für die Regionalen Raumordnungsprogramme sehr stark von der jahrweise wechselnden Feldfruchtverteilung abhängen? Die (RROP) nicht, sondern erst für die nachgelagerten Genehmigung wird auf Basis der Erfassungen eines Jahres erteilt und es erscheint Planungs- und Zulassungsverfahren." sehr unwahrscheinlich, dass ein in der Praxis kaum zu verschiebender WEA- Die konkrete Auseinandersetzung mit den Standort einer Windvorrangfläche wegen eines Brutrevieres des Ortolans Ortolanrevieren erfolgt aufgrund der angesprochenen wegfallen wird. Es wäre schön, wenn der Artenschutz diese Bedeutung hätte.... Schwierigkeiten für jeden einzelnen Standort einer Das Hauptproblem des Ortolan mit den WEA ist vermutlich nicht das Tötungsrisiko, WEA auf der Ebene des nachfolgenden sondern die Scheuchwirkung durch Schattenwurf. Diese wirkt aber in deutlich Zulassungsverfahrens. Eine Abschichtung auf diese größerer Entfernung als 250 m, zumindest westlich, nördlich und östlich der Ebene ist zulässig und bei dieser Fragestellung auch Anlagen! gerechtfertigt. Eine andere Lösung ist mit einem vertretbaren Aufwand nicht darstellbar.

1.5.06 334 NABU Uelzen e. V. Die vom NABU nachfolgend angesprochenen neu erhobenen Daten wurden in Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen allen Fällen in das ornithologische Fachportal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) ornitho.de eingegeben und stehen daher für gezielte Recherchen zur Verfügung. Allerdings wurden sämtliche Greifvogelnachweise als "geschützt" eingegeben, um dem untragbaren Zustand entgegenzutreten, dass bekannt gewordene Horstbäume gestört oder gefällt werden, wie auch bereits im Landkreis Uelzen passiert!

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 134 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 335 NABU Uelzen e. V. Der NABU Uelzen begrüßt ausdrücklich die erfolgte Klarstellung, dass bestehende Dem Einwand wird nicht gefolgt Schutzgebiete nicht angetastet werden. Allerdings sind die Abstände zu den Die Mindestabstände zu den EU-VSG wurden (wenigen) EU-Vogelschutzgebieten von 200 m deutlich zu gering. Diese haben festgelegt, indem zunächst die wertbestimmende u.a. den Rotmilan als Schutzgegenstand in ihrer Verordnung. Zumindest in diesen Vogelart ermittelt wurde und dann der Prüfradius 1 Gebieten sollte eine ungefährdete Ansiedlung möglich sein, was bei einem des Artenschutzleitfadens herangezogen wurde. Es Abstand von nur 200 m zur nächsten WEA unmöglich ist. handelt sich bei der Vorgehensweise des Landkreises um den Abstand zu konkreten Brutplätzen, nicht um den Abstand zu Lebensräumen. Eine potenzielle Ansiedlung von Vogelarten wird in der Windkraftplanung im RROP nicht berücksichtigt. Der konkrete Abstand von WEA zu den EU-VSG wird in nachfolgenden Zulassungsverfahren festgelegt, wobei die Abstandsradien aus dem Nds. Windenergieerlass einzuhalten sind.

1.5.06 336 NABU Uelzen e. V. Der Landkreis schafft sich mit dieser stiefmütterlichen Behandlung der Dem Einwand wird nicht gefolgt Artenschutzbelange viele Probleme, die im Zweifel dann erst in den Der Vorwurf einer unverantwortlichen Planung wird nachgelagerten Genehmigungsverfahren entstehen werden. Eine verantwortliche zurückgewiesen. Gemäß Nr. 4.1 des Leitfadens zum Planung sieht anders aus! Artenschutz vom 24.02.2016 besteht eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Artenschutzprüfung für das RROP nicht. Es ist jedoch sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabeinschätzung zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wurden eine Vielzahl von Gutachten und aktuelle Daten der Naturschutzverbände, des Schwarzstorchbeauftragten, Ehrenamtlicher sowie der Staatlichen Vogelschutzwarte berücksichtigt.

1.5.06 337 NABU Uelzen e. V. Folgende Windvorrangstandorte werden vom NABU Uelzen ganz oder teilweise Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen abgelehnt (die jeweilige Begründung folgt anschließend): Zu den einzelnen vorgelegten Begründungen wird im - Windvorrangfläche 15 (Barum N) Rahmen der jeweiligen Vorranggebiete Stellung - Windvorrangfläche 25 (Wulfstorf) genommen. Die ablehnende Haltung gegenüber - Windvorrangfläche 26 (Aljarn/Bohndorf) Vorranggebieten Windenergienutzung in diesem - Windvorrangfläche 34 (nördl. Emmendorf) Umfang ist planerisch nicht nachzuvollziehen, da der - Windvorrangfläche 35 (Molzen/Masendorf) Windenergie aufgrund der Privilegierung gem. § 35 - Windvorrangfläche 39 (Nienwohlde) Abs. 1 BauGB substanziell Raum gegeben werden - Windvorrangfläche 62 (Mülldeponie Borg) muss. - Windvorrangfläche 74 (Gr. Thondorf) Als besonders ungeeignet hervorzuheben sind aus Sicht des NABU Uelzen die Flächen 26, 35, 39 und 74. Weitere Windvorrangflächen werden als kritisch angesehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 135 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 338 1. Risiko für die Flächenkulisse nicht bilanziert: Dem Einwand wird nicht gefolgt Aus unserer Sicht sind die dargestellten Vorranggebiete weiterhin nicht endgültig Aus der Stellungnahme des BaIuDBW lässt sich nicht abgewogen. Ein Beleg dafür findet sich in den von Ihnen dargestellten erkennen, dass der Bau von WEA nicht oder nur Einschränkungen, die aus den Eingaben der für die Flugsicherung zuständigen teilweise umsetzbar sei. Es werden grundsätzlich Behörden hervorgehen: keine Einwände gegen die Planung erhoben. „Das u. a. für die Hubschraubertiefflugstrecken zuständige BaIuDBw teilt mit, dass Aufgrund der grundsätzlichen Eignung der Fläche ist eine Beurteilung, ob eine Beeinträchtigung militärischer Interessen vorliegt, erst bei ein Verschieben von Einzelfragen auf das Vorlage konkreter Daten der WEA beurteilt werden kann.“ Gerade diese nachfolgende Zulassungsverfahren zulässig, da erst Einschränkung führt bei Vorranggebieten für die Windenergienutzung dazu, dass dann konkrete Standorte der WEA feststehen. sie nicht abschließend abgewogen sind und mit starken Einschränkungen in Höhe Der Landkreis geht davon aus, der Windenergie und Umfang der Bebauung bis hin zur kompletten Verhinderung der Nutzung zu substanziell Raum zu verschaffen und sieht daher rechnen ist. Diesem Risiko kann wie folgt Rechnung getragen werden: keine Notwendigkeit, die Flächenbilanz mit einem • Die Flächenbilanz mit einem Risikofaktor versehen Risikofaktor zu versehen oder zusätzliche Flächen • Zusätzliche Flächen ausweisen, um Kompensationsmöglichkeiten zu schaffen auszuweisen.

62 339 2. Substanziell Raum geschaffen? Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die Rechtssicherheit eines Raumordnungsprogramms hängt ganz wesentlich Die Hinweise werden an dieser Stelle zur Kenntnis davon ab, dass der Windenergienutzung substanziell Raum zur Verfügung gestellt genommen. Eine Abwägung erfolgt nachfolgend: wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn Vorranggebiete für Windenergie mit Ausschlusswirkung ausgewiesen werden. Zwar stellt die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts klar, dass sich nicht abstrakt anhand einer bestimmten Zahl beurteilen lässt, wo die Grenze zur unzulässigen „Feigenblattplanung“ verläuft. Als Anhaltspunkte für eine Verhinderungsplanung können die Verhältnisse der ausgewiesenen Windenergiefläche zur Gesamtfläche sowie zur Potenzialfläche jedoch herangezogen werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 136 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 340 2.1 Anteil an der Gesamtfläche Dem Einwand wird nicht gefolgt Im derzeitigen Entwurf stehen lediglich 1,59 % der Landkreisfläche für die Generell gilt nach wie vor, dass die Frage, ob der Windenergienutzung zur Verfügung. Dieses Verhältnis kann zweifelsohne als zu Windenergienutzung substanziell Raum gegeben gering bezeichnet werden. Dies zeigt neben der absoluten Zahl der Fakt, dass der wird, nicht pauschal beantwortet werden kann, aus dem Energiekonzept des Landes Niedersachsen abgeleitete Anteil von 2,06 sondern im Einzelfall zu klären ist. Die Prozent der Gesamtfläche deutlich verfehlt wird. Hinzu kommt, dass die aktuelle Rechtsprechung hat hierzu bisher keinen Flächenbilanz starke Risiken enthält, die weder bilanziert werden noch durch „Grenzwert“ bestimmt, bei dessen Unterschreitung Ersatzflächen kompensiert werden können. ein Planungskonzept der Windenergie nicht mehr Einen Hinweis auf das grenzwertige Verhältnis gibt der Landkreis Uelzen auf Seite substanziell Raum gibt, zumal die jeweiligen sehr 103 der RROP Begründung selbst: unterschiedlichen – raumstrukturellen „Das Verhältnis der ausgewiesenen Vorranggebiete (2.326 ha) an der Gegebenheiten zu berücksichtigen sind. Auch das Gesamtfläche des Landkreises Uelzen (145.414 ha) von 1,6 % bewegt sich noch angeführte Urteil stellt lediglich das gesamträumliche im Rahmen dessen, was der 12. Senat des OVG Lüneburg in aktuellen Planungskonzept in Frage, nicht jedoch den Wert an Entscheidungen als (noch) substanziell angesehen hat (Urteil vom 09.10.2008 - 12 sich. KN 35/07: 0,51 %; Urteil vom 28.01.2010 - 12 KN 65/07:0,61 %).“ Im ergänzten Kapitel 3.3 zu Ziffer 4.2 02 wird Entscheidend sind die Begriffe „noch“ sowie die zweifelhafte Aktualität der Urteile. ausführlich dargelegt, warum mit der vorgelegten So hat die Rechtsprechung an anderer Stelle ein Verhältnis von 1,38 Prozent als Planung der Windenergienutzung substanziell Raum Anlass genommen, von einem ungenügenden Raum für die Windenergie gegeben wird. Wie der Einwender auch selbst auszugehen. In der Zwischenzeit haben sich die den Bewertungen der von Ihnen feststellt, handelt es sich bei dem Nds. herangezogenen Urteile des OVG Lüneburg zu Grunde liegenden Windenergieerlass lediglich um eine Rahmenbedingungen deutlich geändert. Zu nennen sind an dieser Stelle u.a. die Orientierungshilfe zur Abwägung. Insbesondere wird Neufassung des niedersächsischen Windenergieerlasses und des darauf hingewiesen, dass die Zielvorgaben für die Landesraumordnungsprogramms sowie die fortgeschrittene Rechtsprechung. Planung der Träger der Regionalplanung erst für das Jahr 2050 erfüllt werden sollen. Der Landkreis geht davon aus, dass mit seinem schlüssigen Gesamtkonzept der Windenergie substanziell Raum verschafft wird. In Ziffer 4.2 01 Satz 3 LROP ist lediglich der Grundsatz festgelegt: "Die Träger der Regionalplanung sollen darauf hinwirken, dass unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten der Anteil einheimischer Energieträger und erneuerbarer Energien insbesondere der Windenergie, der Solarenergie, der Wasserkraft, der Geothermie sowie von Biomasse und Biogas raumverträglich ausgebaut wird."

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 137 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 341 2.2 Anteil an der Potenzialfläche nach Abzug der harten Tabuzonen Dem Einwand wird nicht gefolgt Entscheidender als der Anteil an der Gesamtfläche ist der Anteil der In Kapitel 3.3 zu Ziffer 4.2 02 wird ausführlich ausgewiesenen Fläche an dem grundsätzlich für die Windenergie zur Verfügung dargelegt, warum mit der vorgelegten Planung der stehenden Raum. Windenergienutzung substanziell Raum gegeben Als geeigneter Vergleichswert kann auch hier der niedersächsische Winderlass wird. Wie der Einwender feststellt, handelt es sich bei dienen. Das Land Niedersachsen geht davon aus, dass 7,35 Prozent des dem Nds. Windenergieerlass lediglich um eine Flächenpotenzials für die Windenergie zur Verfügung stehen müssen, um die Ziele Orientierungshilfe zur Abwägung. Insbesondere wird des Energiekonzeptes zu erreichen. Das Flächenpotenzial ermittelt sich im darauf hingewiesen, dass die Zielvorgaben für die Windenergieerlass aus der Gesamtfläche abzüglich harter Tabuzonen, Wald und Planung der Träger der Regionalplanung erst für das FFH-Gebiete. Danach stünde für den Landkreis Uelzen ein Potenzial von 40.889 Jahr 2050 erfüllt werden sollen. Das RROP gilt jedoch Hektar zur Verfügung. Der Zielanteil entspräche damit 3.005 Hektar. Dieser Wert für einen Zeitraum von 10 Jahren. Der Landkreis geht wird um rund 20 Prozent deutlich unterschritten. Selbst die derzeit für die davon aus, dass mit seinem schlüssigen Windenergienutzung dargestellten 2.418 Hektar stehen zum Teil unter einem Gesamtkonzept der Windenergie substanziell Raum erheblichen Planungsrisiko, das weder bilanziert wird noch durch Ersatzflächen verschafft wird. kompensiert werden kann. 62 342 2.3 Fazit Dem Einwand wird nicht gefolgt Im Hinblick auf das sehr große Flächenpotenzial des Landkreises Uelzen sind die Der Landkreis geht nicht davon aus, dass der Anteil Anforderungen an die Rechtfertigung eines Verhältnisses von 1,59 Prozent für die der ausgewiesenen Vorrangflächen gering oder Windenergie an der Gesamtfläche bzw. 5,9 Prozent am Gesamtpotenzial unzureichend ist. Ein Vergleich mit benachbarten naturgemäß hoch: Hierzu führt das Bundesverwaltungsgericht aus: Landkreisen mit einer vergleichbaren naturräumlichen „Die gegen die Darstellung weiterer Vorrangflächen sprechenden Gesichtspunkte Ausstattung zeigt, dass der Landkreis Uelzen hier mit müssen umso gewichtiger sein, je geringer der Anteil der dargestellten 1,6 % oberhalb der beiden Landkreise Lüneburg mit Vorrangflächen ist“. „Je kleiner die für die Windenergienutzung verbleibenden 0,6% und Celle 1,11 % liegt. Flächen ausfallen, umso mehr ist das gewählte methodische Vorgehen zu Die Abwägung zu den Abschnitten 3 und 4 erfolgt hinterfragen […].“ nachfolgend zu den einzelnen Punkten. Je geringer der Anteil der ausgewiesenen Vorrangflächen, desto gewichtiger und plausibler müssen also die gegen eine Ausweisung von Vorrangflächen sprechenden Gesichtspunkte sein. Die Nichtausweisung ist – auch vor den betroffenen Nutzerinteressen (§ 7 Abs. 2 Satz1 ROG) – im Einzelfall mit tragfähigen Gründen zu rechtfertigen. Es sind außerdem die gesetzgeberische Privilegierungsentscheidung für die Windkraftnutzung (§35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) und die Eigentumsgewährleistung (Art. 14 Abs. 1 GG) in Verbindung mit dem Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) vertretbar zu gewichten und in die Abwägung einzustellen. Dieser Vorgabe wird der Entwurf nicht gerecht, wie die folgenden Abschnitte 3 und 4 belegen. Insgesamt ist die Rechtssicherheit des Raumordnungsprogramms aufgrund der unzureichenden Flächenausweisung für die Windenergie stark zu bezweifeln.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 138 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 343 3. Dem RROP-Entwurf zu Grunde liegende Fachgutachten Avifauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Entgegen der Meinung der Regionalplanung des Landkreises Uelzen gehen wir Der Landkreis verbleibt bei seiner Auffassung, dass weiterhin davon aus, dass das avifaunistische Fachgutachten der BMS – das Avifaunistische Fachgutachten der Fa. BMS eine Umweltplanung keine in vollem Umfang geeignete fachliche Grundlage darstellt. geeignete fachliche Grundlage ist, um dem Schutz Aus unserer Sicht ist die Datengrundlage zum Teil veraltet. Sie bezieht sich oftmals von schlaggefährdeten Vogelarten in der Abwägung und gerade in entscheidenden Bereichen auf Aussagen von Einzelpersonen. das notwendige Gewicht zukommen zu lassen. Naturschutzfachliche Kriterien, die auf mündlichen Aussagen beruhen reichen Gemäß Leitfaden Artenschutz vom 24.02.2016 sollen nicht aus. Ein solches Fachgutachten in seiner absolut durchschlagenden Wirkung bedeutsame Vorkommen nur nach Möglichkeit auf das Abwägungsergebnis in die Abwägung einzustellen, kann zu einem Fehler erhalten werden. Ebenso ist der folgende in der Abwägung mit erheblicher Auswirkung führen. Eingangssatz der Nr. 4.1 des Leitfadens zu beachten: "Eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern erst für die nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA-Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diesen Ausführungen orientiert sich das Konzept des Landkreises. Zudem hat sich Datenlage durch die im Rahmen der Beteiligung eingegangenen Gutachten, die im Avifaunistischen Gutachten benannt sind, verbessert und ist dadurch gesicherter und belastbarer.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 139 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 344 3.2 Landschaftsbild Dem Einwand wird nicht gefolgt Betrachtet man das Landschaftsbildgutachten der BMS – Umweltplanung und die Die Methode zur Bewertung des Landschaftsbildes Beurteilung der Standorte im Detail zeigt sich eine nicht ausreichende Qualität folgt Köhler & Preiß (2000). Es handelt sich um eine dieses Fachgutachtens. Standorte mit dem Schwerpunkt Maisackernutzung landesweite Standardbewertungsmethode, nach der werden als qualitativ hochwertig eingestuft (Wertstufe IV), da avifaunistisch auch die naturraumtypische Fauna zu berücksichtigen wertvolle Bereiche und Wald angrenzen. Jedoch sollte sich eine Beurteilung des ist, wie dem Kap. 2 des Fachgutachtens zum Landschaftsbildes auf die dort sichtbare Landschaft beziehen. Auf den der Landschaftsbild zu entnehmen ist. Ein Mangel ist hier Beurteilung zu Grunde liegenden Fotografien ist eine ausgeräumte und nicht zu erkennen, da die Potenzialflächen einheitlich landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche zu sehen. Außerdem muss die bewertet wurden. Beurteilung frei von avifaunistischen Einschätzungen sein, um die Flächen objektiv beurteilen zu können. Avifaunistische Daten oder das Wissen darum darf keinen Einfluss auf die Begutachtung und Qualität des Landschaftsbildes haben. Diese fehlerhafte Bewertung ist zu korrigieren, da sie Einfluss auf das Abwägungsergebnis u.a. hinsichtlich der durch unser Unternehmen vertretenen Potenzialfläche „Lüder“ sowie die Wahrnehmung der Eigentumsrechte der Landwirte haben, die mit uns in diesem Bereich Nutzungsverträge geschlossen haben (siehe Kapitel 4.3). 62 345 Folglich wird derzeit das Abwägungsgebot nach § 1 Abs. 7 BauGB aufgrund eines Dem Einwand wird nicht gefolgt Fehlers im Abwägungsvorgang mit erheblicher Folge verletzt. Die avifaunistischen Sowohl das Avifaunistische Fachgutachten als auch Belange und die Belange des Landschaftsbildes werden in den Fachgutachten der das Fachgutachten zum Landschaftsbild wurden nach BMS Umweltplanung aus 2016 unzureichend und fehlerhaft in die Abwägung einer objektiven, einheitlichen und standardisierten eingestellt, da sie grob fehlerhaft sind und in sensiblen Bereichen (kritisch und tabu Methodik erstellt und ständig aktualisiert. Nicht jede /Wertstufe III und IV) nicht auf ausreichend aktuellen und unvollständigen Daten Planung, die nicht den Wunschvorstellungen eines basieren. Investors entspricht, ist abwägungsfehlerhaft.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 140 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 346 4.2 Bewertung Avifauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Die weiterhin getroffene Bewertung hinsichtlich der Avifauna kann nicht Die vorliegenden Daten des avifaunistischen nachvollzogen werden. Es wurden keine weiteren Daten erhoben. Allein die Gutachtens sind ausreichend und belastbar, um eine Aussage des NABU Uelzen wird angeführt, wonach ein nicht näher bestimmtes Bewertung hinsichtlich der Avifauna vornehmen zu Schwarzstorch-Brutgebiet in 500 m Entfernung zum Ausschluss der Fläche führt. können. Gemäß Nr. 4.1 des Da dies aber in keiner Weise mit Daten belegt wurde, bezweifeln wir diese Artenschutzschutzleitfadens vom 24.02.2016 gibt es Aussage weiterhin und verweisen nochmals auf das Urteil des VG Hannover vom keine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer 22.12.2012 (12A2305-11). Artenschutzprüfung auf Ebene des RROP. Eine Die Daten zum Kranichzug basieren ebenfalls weiterhin nur auf den Aussagen von überschlägige Vorabschätzung ist ausreichend. Diese Personen, deren fachliche Kompetenz für Dritte nicht dokumentiert ist, in diesem liegt mit dem Avifaunistischen Fachgutachten vor. Fall auf der Einzelaussage von P. , „wonach östlich von Langenbrügge das Zudem hat sich die Datenlage durch die im Rahmen wichtigste Nahrungs- und Tagesrastgebiet für Kraniche auf Frühjahrs- und der Beteiligung eingegangenen Gutachten, die im Herbstzug liegt“. Avifaunistischen Gutachten benannt sind, verbessert Es ist ferner davon auszugehen, dass das benachbarte EU-Vogelschutzgebiet und ist dadurch gesicherter. Dem Avifaunistischen 3229-401 „Schweimker Moor und Lüderbruch“ für die darin geschützten Arten den Fachgutachten ist zu entnehmen, dass Schutz innerhalb des Schutzgebietes gewährleistet. Darüber hinaus hält die verschiedenste Datengrundlagen ausgewertet wurden. Auswahlfläche Nr. 55 sogar die von der Regionalplanung pauschal gesetzten 200- Eine Pufferung des Schweimker Moors wurde nicht Meter-Puffer ein, der für sich schon fragwürdig ist. vorgenommen. Die avifaunistischen Gründe, die zum Die Schlussfolgerung aus diesen unspezifischen und z.T. nur von einer Person Wegfall der Flächen, z. B. der Potenzialflächen 55 stammenden Daten, die Fläche auszuschließen, können wir nicht nachvollziehen. und 56 geführt haben, sind dem avifaunistischen Hier sollten von den dafür zuständigen Behörden belastbarere Daten vorgelegt Fachgutachten zu entnehmen. werden, um einen Ausschluss zu rechtfertigen. 62 347 5. Gesamtresümee Dem Einwand wird nicht gefolgt Eine Wiederholung des Abwägungsvorgangs, eine Überarbeitung der Der Landkreis sieht keine Veranlassung zur Fachgutachten für die Belange Avifauna und Landschaftsbild sowie die Wiederholung des Abwägungsvorgangs oder einer Hinzunahme von weiteren Flächen ist notwendig, um substanziell Raum zu Überarbeitung der Fachgutachten für die Belange schaffen, Fehler in der Abwägung zu vermeiden und folglich insgesamt ein Avifauna und Landschaftsbild. Zudem sind keine rechtssicheres RROP aufzustellen. Fehler beim Abwägungsvorgang erfolgt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 141 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

73 348 1. Auf S. 71 wird zur weiteren Planung eine Musterwindenergieanlage eingeführt. Dem Einwand wird nicht gefolgt Diese Muster-WEA soll dabei „als tauglicher Referenzmaßstab dem Stand der Die im RROP benannt Musterwindenergieanlage Technik entsprechen, denn der Plangeber will seinem Planungskonzept keine entspricht nach wie vor dem Stand der Technik. Dem unmodernen und damit ineffektiven Windenergieanlagen zugrunde legen.“ Die Landkreis liegen derzeit Anträge zur Genehmigung Muster-WEA wurde „in Anlehnung an benachbarte Planungsräume“ mit einem von Anlagen vor, die lediglich eine Nabenhöhe von Rotordurchmesser von 100 m festgelegt. 100 m erreichen. Zudem entspricht die Nicht nur in der Begründung zum RROP, sondern auch in der Synopse zur Musterwindenergieanlage der im Nds. Abwägung der Stellungnahmen der Öffentlichkeit (Lfd. Nr. 191) wird auf den Nds. Windenergieerlass angeführten aktuellen Windenergieerlass verwiesen. In der Synopse wird Fußnote 1 zu Anlage 2 zitiert. Anlagengeneration (siehe Fußnote 1 zu Anlage 2), Aus dieser Fußnote ergibt sich jedoch abweichend, dass gem. Windenergieerlass sodass identische Bewertungsmaßstäbe zur Stand der Technik ein Rotordurchmesser von 100-120 m sei. Dabei bezieht sich Berechnung von Abständen zugrunde gelegt werden. die obere Bandbreite mit 120 m auf Binnenstandorte wie den Landkreis Uelzen. Der Landkreis hält die Annahme einer Somit wird im Windenergieerlass den größeren im Landkreis Uelzen relevanten Musterwindenergieanlage mit einem Rotordurchmessern Rechnung getragen, im RROP des Landkreises Uelzen Rotordurchmesser von 100 m für legitim und auch für hingegen nicht. Der Grund für dieses Vorgehen im RROP bleibt unklar. Zudem ein transparentes Vorgehen, zumal benachbarte führt das unvollständige Zitieren nicht unbedingt zur Herstellung von Transparenz. Planungsräume - und dieser Vergleich ist durchaus im Es ist dabei allerdings nicht ersichtlich wie die Anlehnung an benachbarte Rahmen der Abstimmung der RROP gerechtfertigt - Planungsräume sicherstellen soll, dass die Muster-WEA dem aktuellen Stand der von einer identischen Musterwindenergieanlage Technik entspricht. Insbesondere muss hier berücksichtigt werden, welche Technik ausgehen. (Stand: heute) im Realisierungszeitraum der neuen Windparks zum Einsatz Der Landkreis bleibt bei der im schlüssigen kommen wird und nicht was ggf. in der Vergangenheit zum Einsatz gekommen ist. Gesamtkonzept festgelegten Aktueller Stand der Technik in einem Binnenstandort wie dem Landkreis Uelzen Musterwindenergieanlage, da sie die Grundlage im sind mittlerweile Anlagen mit Rotordurchmessern von 130-140 m. Insofern wird die Nds. Windenergieerlass für die Berechnung der Planung hier ihrem eigenen Maßstab nicht gerecht dem Stand der Technik zu harten Tabuzonen bildet. Um hier hier von gleichen entsprechen und moderne, für den Landkreis Uelzen relevante WEAs zu Grunde Planungsgrundlagen auszugehen, werden die Maße zu legen. der Musterwindenergieanlage beibehalten, wohl Fazit: Die Planung sollte, wenn sie - wie selbst gefordert - dem Stand der Technik wissend, dass der Stand der Technik sich entsprechen möchte, eine Muster-WEA mit einem (realistischeren) weiterentwickelt. Rotordurchmesser von 130-140 m enthalten. Selbst wenn sich die Planung nur auf Der Spielraum, den das OVG Lüneburg mit seinem den Windenergieerlass beziehen möchte, muss hier der für den Landkreis Uelzen Urteil vom 06.04.2017 - 12 KN 6/16 - für eine relevante größere Rotordurchmesser von 120 m angelegt werden. Musterwindenergieanlage/Referenzanlage vorgibt, wird nicht überschritten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 142 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

73 349 2. Auf S. 84 werden die Bedingungen erläutert unter denen mehrere Teilflächen zu Dem Einwand wird nicht gefolgt einer großen Fläche zusammengefasst werden (Arrondierung). Dabei wird Die im RROP benannt Musterwindenergieanlage ausgeführt, dass die Trennung von Flächen durch Infrastruktureinrichtungen wie entspricht nach wie vor dem Stand der Technik. Somit bspw. Straßen, Stromtrassen etc. kein Hindernis darstellt, diese raumplanerisch ist der Abstand mit 500 m als der fünffachen Länge als eine Fläche zu betrachten. ... Dazu wird ein Maximalabstand zwischen des Rotordurchmessers korrekt gewählt und wird Teilflächen von 500 m eingeführt. Dieser Abstand entspräche „etwa dem Abstand beibehalten. moderner Windenergieanlagen in einem Windpark“. Dies ist insofern korrekt, als Insofern bleibt die im RROP beschriebene dass moderne WEAs in Hauptwindrichtung (SW-NO) mit einem Abstand vom Arrondierungsregelung bestehen. Dies hat zur Folge, fünffachen des Rotordurchmessers zueinander gebaut werden. Allerdings beruht dass die Potenzialflächen 15 (Barum) und 31 die Festlegung des Maximalabstands von 500 m auf den veralteten Prämissen der (Sasendorf) nicht als eine zusammenhängende Muster-WEA (siehe Punkt 1). Würde ein realistischer Rotordurchmesser von 130- Fläche gezählt werden würden. Der Abstand von ca. 140 m angenommen, würde dies einem Abstand von 650-700 m zwischen den 600 m zwischen beiden Flächen ergibt sich durch die Anlagen entsprechen, den die WEAs in einem zusammenhängenden Gebiet jeweils 200 m Puffer um die Vorranggebiete ohnehin einhalten müssen. Selbst wenn nur auf die relevante Größe im Hauptverkehrsstraße und Leitungstrasse. Auf der Windenergieerlass abgestellt wird, würde bei 120 m Rotordurchmesser ein Grundlage des schlüssigen Gesamtkonzeptes des Abstand von 600 m zwischen den Anlagen notwendig sein. Landkreises würde folglich die Fläche 31 entfallen. Fazit: Der Argumentation der Planung folgend, müssten die Gebiete Nr. 31 Aufgrund neuer Erkenntnisse und der damit (Sasendorf) und Nr. 15 (Barum) raumplanerisch als ein Gebiet betrachtet werden. verbundenen Überarbeitung des Avifaunistischen Der Abstand der beiden Gebiete zueinander ist geringer als der ohnehin Fachgutachtens entfallen die Potenzialflächen 15 und notwendige Abstand moderner WEAs in einem Windpark. 31.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 143 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

73 350 4. Im neuen Windenergieerlass wird das Ausbauziel für Windenergie des Landes Dem Einwand wird nicht gefolgt Niedersachsen konkret festgehalten. „Mindestens 20 Gigawatt Windkraftleistung Da der Landkreis Uelzen als Träger der sollen deshalb bis 2050 in Niedersachsen errichtet werden können.“ Es wird Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis tätig wird, ausgeführt: „Die Windenergie schafft Arbeitsplätze sowie regionale Wertschöpfung, dient der Windenergieerlass vom 24.02.2016 lediglich von der auch Kommunen und Bürger an den Anlagenstandorten profitieren.“ als Orientierungshilfe zur Abwägung (siehe Kapitel Weiter heißt es: „Niedersachsen verfügt schon allein auf Grund seiner 1.5 des Erlasses). Dieser führt als Zielvorgabe für die geografischen Lage und Topografie über hervorragende Potenziale für die Planung aus, dass bis zum Jahr 2050 mindestens 20 Nutzung der Windenergie. Damit kommt Niedersachsen eine besondere Gigawatt Windkraftleistung errichtet werden sollen, Verantwortung beim Ausbau der Windenergie in Deutschland zu, die über die was einer Bereitstellung von 1,4 % der Landesfläche Deckung des niedersächsischen Strombedarfs hinausgeht. Dieser Verantwortung für eine Windenergienutzung entspricht. Diese müssen auch die Ausbauziele für die Windenergie in Niedersachsen entsprechen.“ Vorgabe – die lediglich eine unverbindliche politische Um dieses für Niedersachsen so wichtige Ausbauziel zu erreichen, wird im Erlass Willenserklärung ist – ist zudem auf jeden Landkreis errechnet, wie dieses Ziel konkret erreicht werden kann und wie sich der Ausbau unter Angabe einer Flächenzahl heruntergebrochen auf die einzelnen Landkreise verteilen soll. Der für die Realisierung des worden. Bei diesen Flächenangaben handelt es sich Landesziels von mindestens 20 Gigawatt insgesamt erforderliche Flächenbedarf ausdrücklich entsprechend der Fußnote 2 des beträgt mindestens 1,4% der Landesfläche. Da die verschiedenen Landkreise über Windenergieerlasses nicht um verbindliche Vorgaben unterschiedlich große Potenziale für den Ausbau verfügen, verteilt sich der für die aktuelle Regionale Raumordnungsplanung. Für Flächenbedarf unterschiedlich über die Landkreise. Der Landkreis Uelzen hat den Landkreis Uelzen wird die Zielgröße von 2,06 % dabei offenbar überdurchschnittlich großes Potenzial, weswegen ihm im (3.005,4 ha) angegeben. Insofern dient dieser Wert Windenergieerlass ein Flächenbedarf von 3005,4 ha zugewiesen wird, was 2,06% als in der Planung zu beurteilendes und der Fläche des Landkreises entspricht. Dies wird im aktuellen Entwurf des RROP abzuwägendes Kriterium im Hinblick auf die rechtliche nun auch offen angesprochen. Im Windenergieerlass heißt es dazu weiter: „Zur Maßgabe, dass der Windenergie substanziell Raum Verwirklichung des Landesziels, bis 2050 mindestens 20 Gigawatt (GW) zu verschaffen ist. Aber keinesfalls darf diese Windenergieleistung Onshore zu installieren, kann die Landesregierung (LReg) im Flächenangabe so verstanden werden, dass nur bei LROP Vorgaben zur Umsetzung dieses Ausbauzieles als verbindliches Erreichen dieser Prozentangabe der Windenergie Planungsziel für die Regionalen Raumordnungsprogramme und bzw. oder die substanziell Raum verschafft worden ist. gemeindlichen Bauleitpläne festlegen. Von dieser Möglichkeit macht die LReg vorerst keinen Gebrauch, weil der geltende planungsrechtliche Rahmen ausreicht, um dieses Ausbauziel zu unterstützen.“ Aus S. 103f der Begründung zum RROP-Entwurf wird jedoch ersichtlich, dass der Landkreis Uelzen derzeit lediglich 2326 ha als Windenergieflächen beabsichtigt auszuweisen. Dies würde nur einem Anteil an der Fläche des Landkreises von 1,60% entsprechen. Aus diesen Zahlen wird auf den ersten Blick ersichtlich, dass der Landkreis Uelzen hier bei weitem hinter seinem Potenzial zurückbleibt. Zusätzlich muss betrachtet werden, dass im weiteren Genehmigungsverfahren (BImSch-Genehmigung, Bauleitplanung) von den ausgewiesenen Flächen weitere erfahrungsgemäß aus avifaunistischen oder anderen Gründen wegfallen werden. Zusätzlich wird im Windenergieerlass darauf hingewiesen, dass wenn sich aus der künftigen Rechtsprechung ergeben sollte, dass die Anlagen vollumfänglich innerhalb der ausgewiesenen Konzentrationszonen liegen müssen, sich ein höherer Flächenbedarf ergeben wird. Insofern sind die 2326 ha eher ein theoretischer Maximalwert. Vor diesem Hintergrund ist es auch völlig unverständlich warum die Flächenkulisse durch die Einführung eines 3 km-

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 144 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Abstandskriteriums (siehe Punkt 5) künstlich reduziert wird. Gemäß S. 102 wäre die Flächenkulisse ohne eine Abstandsregelung 619 ha größer, läge also damit bei etwa 2945 ha und damit auch so schon unterhalb dessen was für die Erreichung des Ausbauziels des Landes Niedersachsen notwendig wäre. Mit dem aktuell geplanten 3 km-Abstand zwischen den Windparks liegt man sogar rund 680 ha unterhalb dieser Zielmarke. Somit plant der Landkreis Uelzen nur rund 77% des Bedarfs zur Erreichung des Landesziels beizusteuern. Würde dies von allen Landkreisen so gehandhabt, würde man statt des Ausbauziels von mindestens 20 GW bei nur etwa 15,5 GW landen. Da es (zumindest soweit die Autoren dieser Stellungnahme informiert sind) keine öffentlichen Aussagen von Kreispolitik und -verwaltung gibt, vom Ausbauziel des Landes abzuweichen, verwundert dieses Vorgehen doch sehr. Auch scheint sich vor diesem Hintergrund, wie oben ausgeführt, die Hoffnung der Landesregierung das Ausbauziel ohne verbindliche Anordnung über das Landesraumordnungsprogramm zu erreichen als zu optimistisch herauszustellen, wenn sich andere Landkreise ähnlich verhalten. Insgesamt muss vor dem Hintergrund, dass der Landkreis Uelzen so deutlich hinter dem Bedarf zur Erreichung des Landesziels zurückbleibt, stark in Zweifel gezogen werden, ob mit dem aktuellen RROP-Entwurf der Windenergie substanziell Raum geschaffen wird. Fazit: Der Landkreis Uelzen plant mit dem aktuellen Entwurf des RROP nur etwa 77% des Flächenbedarfs zum Ausbauziel des Landes Niedersachsen beizutragen. Vor diesem Hintergrund ist es höchst fraglich, ob mit dem RROP-Entwurf der Windenergie im Landkreis substanziell Raum geschaffen wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 145 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

73 351 5. Auf S. 95 wird ein Mindestabstand zwischen den Potenzialflächen von 3 km Dem Einwand wird nicht gefolgt eingeführt. Dieses Kriterium wird versucht mit folgenden Zielen zu fundieren: Die in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 gemachten a. Avifauna: Barrierewirkung für Zugvögel Aussagen sind ausreichend, den 3 km Abstand als b. Landschaftsbild: kumulative Belastungen und visuelle Überprägung weiche Tabuzone zu begründen. Dem Landkreis ist c. Umzingelung von Ortschaften soll im Sinne eines Vorsorgegrundsatzes auch kein Urteil bekannt, indem dieses Instrument verhindert werden rechtlich als nicht zulässig erachtet wird. Zu a.: Es wird nicht hergeleitet, inwieweit Windparks generell und geringe Abstände zwischen Windparks Zugvögel beeinträchtigen, z.B. ob diese nicht über- oder umflogen werden. Warum ein 3 km-Abstand hier hilfreich ist, wird nicht deutlich. Zu b.: Was konkret unter kumulativer Belastung verstanden wird, wird leider nicht erörtert. Hier müsste beispielsweise die Vorbelastung der Gebiete, so auch durch eine vielbefahrene Bundesstraße, die sich direkt an Gebiet 31 anschließt, berücksichtigt werden. Ebenfalls wird nicht klar, was konkret unter visueller Überprägung verstanden wird. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass bei einem größeren Abstand als 3 km nicht von einer visuellen Beeinträchtigung auszugehen sei. Die Festlegung auf 3 km scheint hier völlig beliebig zu sein. Zu c.: Die kumulative Wirkung durch Umzingelung von Ortschaften ist Gegenstand der BImSch-Genehmigung bzw. der Umweltverträglichkeitsprüfung und sollte somit auch keine Berücksichtigung im RROP finden. Da man damit rechnen muss, dass im Rahmen der BImSch-Genehmigung Gebiete nicht in Gänze genehmigt werden oder sogar komplett entfallen können und somit die konkrete Kulisse erst zu diesem Zeitpunkt feststeht, ist die pauschale Begründung einer Vorsorge in diesem Zusammenhang voreilig und unbegründet. Insgesamt werden zur Fundierung des 3 km-Abstandskriteriums verschiedene Absichten vorgetragen, die erreicht werden sollen. Dabei wird jedoch leider kein einziges stichhaltiges Argument vorgebracht, um das 3 km-Kriterium in diesem Zusammenhang zu begründen. Es wird nicht deutlich wie die 3 km konkret helfen sollen, die vorgetragenen Absichten zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund scheint der 3 km-Abstand pauschal und willkürlich gewählt, zumal es keine Auseinandersetzung mit geringeren möglichen Abständen gibt. Warum diese nicht näher definierten Ziele nicht bspw. mit Abständen von 2,5 km, 2 km oder 1,5 km erfüllt werden können, wird nicht klar. Somit erscheint das 3 km-Kriterium weder nachvollziehbar noch plausibel. Fazit: Für die Einführung des 3 km-Abstandskriteriums im RROP kann kein einziger plausibler Grund vorgebracht werden. Es erscheint dadurch willkürlich. Zusätzlich verschärft es in unnötiger Art und Weise die Situation Flächen zum Ausbauziel des Landes Niedersachsen beizutragen und der Windenergie im Landkreis Uelzen substanziell Raum zu schaffen. Die Planung sollte auf einen Mindestabstand zwischen den Windparks gänzlich verzichten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 146 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

73 352 6. Als generelle Anmerkung ist noch zu bemängeln, dass zu Straßen und Dem Einwand wird nicht gefolgt Leitungstrassen ein Abstand von 200 m („Kipphöhe“) zu halten ist. Nach Nach Nummer 3.4.4.3 des Nds. Windenergieerlasses Rücksprache mit verschiedenen Experten ist offenbar kein einziger Fall einer mit Verweis auf Anhang 1 Nr. 2.7.9 der Liste der umgestürzten WEA bekannt. Bäume, die ein wesentlich größeres Kipprisiko Technischen Baubestimmungen heißt es zu den besitzen, werden hingegen regelmäßig direkt an Straßen gepflanzt. Ebenso ist Einwirkungen und Standsicherheitsnachweisen für dieses Vorgehen nicht konsistent mit anderen Regionen in Deutschland, in denen Turm und Gründung und zum Abstand zwischen WEAs deutlich dichter an Straßen gebaut werden (z.B. an der A14 in der Nähe von Windenergieanlage (WEA) und Verkehrswegen: Leipzig). Befürchtungen vor Eiswurf kann mit technischen Mitteln entgegnet „Abstände zu Verkehrswegen und Gebäuden sind werden. unbeschadet der Anforderungen aus anderen Fazit: Es sollte in Erwägung gezogen werden den Abstand zu Straßen und Rechtsbereichen wegen der Gefahr des Eisabwurfs Leitungstrassen im Rahmen der BImSch-Genehmigung und nicht schon auf Ebene einzuhalten, soweit eine Gefährdung der öffentlichen des RROP zu prüfen. Sicherheit nicht auszuschließen ist. Abstände größer als 1,5 x (Rotordurchmesser + Nabenhöhe) gelten im Allgemeinen in nicht besonders eisgefährdeten Regionen als ausreichend. Diese Abstände können dann unterschritten werden, sofern Einrichtungen installiert werden, durch die der Betrieb der WEA bei Eisansatz sicher ausgeschlossen werden kann (z.B. Eisansatzerkennungssysteme) oder durch die ein Eisansatz verhindert werden kann (z.B. Rotorblattheizung). Anlagen oder Flächen, die diese Abstände bzw. die ersatzweisen technischen Anforderungen nicht einhalten, kann seitens der Straßenbauverwaltung nicht zugestimmt werden. Sollte der o.g. Abstand zu Straße unterschritten werden, behält sich die Straßenbauverwaltung im Rahmen der weiteren Genehmigungsplanung die Vorlage von Nachweisen zur Gewährleistung von Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs bezogen auf die oben genannten Aspekte vor.

90 353 Das RROP des Landkreises Uelzen ist nur dann geeignet die Zulässigkeit von Dem Einwand wird nicht gefolgt Windenergieanlagen (WEA) außerhalb der vorgesehenen Vorranggebiete gemäß Aus Sicht des Landkreises Uelzen werden alle § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB auszuschließen, wenn dieses auf einem schlüssigen rechtlichen Anforderungen eingehalten. Gesamtkonzept beruht, keine Abwägungsfehler aufweist und der Nutzung der Windenergie in substanzieller Weise Raum verschafft. Diesen Anforderungen genügt das RROP in seiner jetzigen Fassung jedoch nicht.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 147 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 354 Vorhandene Bebauung und Einzelwohnhäuser Dem Einwand wird gefolgt Während in der auf Seite 64 dargestellten Tabelle die "vorhandene Bebauung" und Der Landkreis als Träger der Regionalplanung passt "Einzelwohnhäuser im Außenbereich" zu Recht als harte Tabuzonen eingeordnet sich nunmehr dem Orientierungswert aus dem Nds. werden, entsprechen die für beide Bereiche angegeben Pufferflächen von 500 m Windenergieerlass an. Die Begründung wird nicht den Kriterien einer "harten" Tabuzone. Im WEE wird von max. 400 m als entsprechend geändert. absolute, harte Tabuzone ausgegangen. Darüber hinausgehende Abstände müssten dementsprechend als weiche Tabuzonen definiert werden. Entgegen der Auffassung der Regionalplanung führt die optisch bedrängende Wirkung von WEA nicht zu einer harten Ausschlusszone. Die Einstufung eines Abstands von 500 m aus Gründen der optisch bedrängenden Wirkung als "rechtlich verbindlicher Mindestabstand" und somit als harte Tabuzone ist fehlerhaft. 90 355 Der Begriff der harten Tabuzonen dient der Kennzeichnung von Dem Einwand wird gefolgt Gemeindegebietsteilen, die für eine Windenergienutzung, aus welchen Gründen Der Landkreis als Träger der Regionalplanung passt auch immer, nicht in Betracht kommen, mithin für eine Windenergienutzung sich nunmehr dem Orientierungswert aus dem Nds. "schlechthin" ungeeignet sind. Die in Bezug genommenen Entscheidungen des Windenergieerlass an. Die harte Tabuzone wird auf OVG NRW stellen nicht fest, dass der Abstand der dreifachen bzw. zweifachen 400 m reduziert. Die Begründung wird entsprechend Gesamthöhe einer WEA zwingend eine harte Tabuzone darstellt. Das OVG NRW geändert. führt vielmehr ausdrücklich aus, dass die Prüfung, ob von einer WEA eine optisch bedrängende Wirkung ausgeht, stets eine Würdigung aller Einzelfallumstände erfordert. Die Einstufung eines Abstands von 500 m als harte Tabuzone ist zudem auch widersprüchlich und abwägungsfehlerhaft. Da die Regionalplanung annimmt, dass die zweifache Anlagenhöhe eine harte Tabuzone darstellt, hätte sie ihrer eigenen Logik folgend 400 m als harte Tabuzone festlegen müssen. Die Festlegung einer harten Tabuzone aus Gründen der optisch bedrängenden Wirkung ist aber, wie oben bereits ausgeführt, mit der angeführten Rechtsprechung nicht begründbar.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 148 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 356 Auch die nun im aktuellen Entwurf erfolgte Einordnung der 500 m Pufferfläche Dem Einwand wird gefolgt "hilfsweise als weiche Tabuzone" auf der Grundlage des Urteils des OVG Der Landkreis als Träger der Regionalplanung passt Lüneburg vom 23.06.2016 ist abwägungsfehlerhaft. sich nunmehr dem Orientierungswert aus dem Nds. Nach der Rechtsprechung muss der Planungsträger sich den Unterschied Windenergieerlass an. Die harte Tabuzone wird auf zwischen "harten" und "weichen" Tabuzonen auf der ersten Stufe des 400 m reduziert. Die daran anschließende weiche Planungsprozesses bewusst machen und ihn dokumentieren. "Weiche Tabuzone wird aus Gründen des vorsorgenden Tabuzonen" sind zu den Flächen zu rechnen, die einer Berücksichtigung im Immissionsschutzes mit 600 m festgelegt. Die Rahmen der Abwägung zugänglich sind. Begründung wird entsprechend geändert. Der Unterschied zwischen der harten und weichen Tabuzone ist hier vom Planungsträger nicht ausreichend dokumentiert. Aus der Begründung zum RROP- Entwurf ergibt sich nicht, weshalb die Zone von 400 bis 500 m Abstand zur Bebauung als weiche Zone festgelegt wird. Es reicht nicht aus, eine als harte Tabuzone festgelegte Fläche hilfsweise als weiche Tabuzone festzulegen, ohne dies ausreichend zu begründen. Der gesamten Begründung ist zu entnehmen, dass der Planungsträger selbst von einer harten Tabuzone von 500 m ausgeht. Dass die Gründe für die hilfsweise Festlegung der Zone von 400 bis 500 m sich aus dem vorsorgenden Immissionsschutz ergeben sollen, ist der Begründung nicht zu entnehmen. Der vorsorgende Immissionsschutz wird vielmehr ausschließlich mit einem generellen Abstand von 1.000 m begründet. Ein Abstand von 1.000 Metern ist hier jedoch nicht als weiche Tabuzone festgelegt worden. 90 357 1.1.2. Industrie- und Gewerbeflächen Dem Einwand wird gefolgt Der Landkreis Uelzen zählt die Industrie- und Gewerbeflächen, die Industrie- und Gewerbeflächen werden nunmehr als bauleitplanerisch gesichert sind (Begründung RROP Seite 73 f.) zu Unrecht zu den weiche Tabuzone dargestellt. harten Tabuzonen. Es ist jede einzelne Industrie- und Gewerbefläche zu prüfen, der pauschale Ausschluss dieser Flächen mit der Begründung, dass dort Betriebsleiter- bzw. Betriebsinhaberwohnungen weit verbreitet seien, ist fehlerhaft. Die Einstufung von Gewerbegebieten als hartes Ausschlusskriterium stellt somit einen Fehler im Abwägungsvorgang dar. Gleiches gilt für die nun erfolgte "hilfsweise" Festlegung der Gewerbegebiete als weiche Tabuzone. Es ist nicht ersichtlich, weshalb eine kleinräumige Struktur einzelner Gewerbegebiete die Errichtung einer Windenergieanlage ausschließt. In Gewerbegebieten gelten höhere Immissionsrichtwerte nach TA-Lärm als in allgemeinen oder reinen Wohngebieten, zudem besteht die Möglichkeit einer schallreduzierten Betriebsweise. Daher ist auch die Begründung abwägungsfehlerhaft, dass die Gewerbegebiete von Windenergieanlagen freigehalten werden sollen, weil diese fast vollständig an schutzbedürftige Siedlungsbereiche mit Wohnnutzung anschließen würden. Sofern die Windenergieanlagen die für Gewerbegebiete geltenden Immissionsrichtwerte einhalten, ist nicht ersichtlich, weshalb eine benachbarte Wohnnutzung beeinträchtigt wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 149 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 358 1.1.3. Europäisches Vogelschutzgebiet inkl . Puffer von 200 m Dem Einwand wird gefolgt Im RROP-Entwurf werden "Europäische Vogelschutzgebiete" sowohl unter einem Alle Vorranggebiete Natura 2000 werden nunmehr als gleichlautenden Punkt als auch noch einmal als "Vorranggebiet Natura 2000" weiche Tabuzonen festgelegt. behandelt. Diese getrennte Darstellung ist zu korrigieren. Der Landkreis Uelzen zählt die Europäischen Vogelschutzgebiete als Teil der Natura 2000-Gebiete weiterhin zu Unrecht zu den harten Tabuzonen. Nach der Rechtsprechung des OVG Niedersachsen sind Natura 2000-Gebiete nicht als harte Tabuzonen einzuordnen (s. OVG Niedersachsen, Urteil vom 14. Mai 2014, Az. 12 K N 244/12, juris Rn. 103; siehe auch Gatz, Windenergieanlagen in der Verwaltungs- und Gerichtspraxis, 2. Auflage, Rn. 73). Die Rechtsprechung unterscheidet bei den Natura 2000-Gebieten nicht zwischen Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. Die Planung von WEA innerhalb von Natura 2000-Gebieten ist nicht zwingend unzulässig, sondern nur dann, wenn durch die Errichtung und den Betrieb von Anlagen erhebliche Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen verursacht werden können (Gatz, a.a.O., Rn. 73) und die gesetzlichen Ausnahmevoraussetzungen (§ 34 Abs. 3 bis 5 BNatSchG) nicht vorliegen. Auch wenn die Errichtung von WEA in diesen Gebieten wohl stark eingeschränkt sein wird, kann durch entsprechende Ausnahmetatbestände somit nicht ausgeschlossen werden, dass eine Errichtung dennoch möglich ist. Die Darstellung in der Begründung zum RROP 2016 ist weiterhin fehlerhaft, weil es für die Einstufung von Europäischen Vogelschutzgebieten als harte Tabuzone nicht ausreicht, dass die Nutzung der Windenergie in diesen Bereichen "regelmäßig" dem Schutzzweck entgegensteht und die Gebiete daher pauschal ausgeschlossen werden. Nicht ausreichend ist, dass zur Rechtfertigung der Festlegung als harte Tabuzone in der Begründung nun auf die Festlegung des Gebiets V 25 als Landschaftsschutzgebiet verwiesen wird. Die Prüfung der Schutzverordnung eines einzigen Gebiets kann nicht Grundlage für den pauschalen Ausschluss aller Vogelschutzgebiete sein. Nach der Rechtsprechung sind für jedes einzelne Vogelschutzgebiet gesondert Betrachtungen hinsichtlich konkreter Erhaltungsziele und windkraftrelevanter Vogelarten durchzuführen und zu prüfen, ob die Errichtung von Windenergieanlagen mit dem Schutzzweck/Erhaltungsziel vereinbar ist (vgl. zur Erforderlichkeit einer für jedes Gebiet gesonderten Betrachtung Oberverwaltungsgericht des Saarlandes, Beschluss v. 18.04.2017 - 2 A 225/16 juris Rn. 26; OVG Koblenz, Urteil v. 16.05.2013 - 1 C 11003/12 -juris Rn. 45). Hierbei ist u.a. auch zu prüfen, ob für das Gebiet Arten gemeldet sind, die als windkraftsensibel gelten. Nicht jede streng geschützte Vogelart ist von einem signifikant erhöhten Kollisionsrisiko betroffen. Die beispielsweise in der Begründung aufgeführten Arten Ortolan und Heidelerche in den V 25 und V 26 gelten nicht als windkraftsensibel.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 150 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Es wird hier für kein Vogelschutzgebiet betrachtet, um was für ein Schutzgebiet es sich konkret handelt, ob es ein Gebiet von nationaler oder internationaler Bedeutung ist und welche windkraftrelevante Arten in den Erhaltungszielen genannt werden. Ohne nähere Betrachtung der jeweiligen Schutzgebietsverordnungen kann nicht beurteilt werden, ob eine Unvereinbarkeit mit der Windenergienutzung vorliegt. Insbesondere fehlt es hierfür auf der Ebene der Raumordnung an einer normativen Konkretisierung besonderer Schutzzwecke und dort verbotener Handlungen, an die sich anknüpfen ließe (vgl. OVG Lüneburg, Urteil v. 23.06.2016 - 12 K N 64/14 juris Rn. 68). Ein pauschaler Ausschluss dieser Gebiete ist daher fehlerhaft. Es ist zur Vermeidung eines schweren Abwägungsfehlers für jedes Vogelschutzgebiet zu prüfen, ob erhebliche Beeinträchtigungen durch Windenergieanlagen verursacht werden können. 90 359 Die Begründung für den angewendeten Puffer von 200 m zu Europäischen Dem Einwand wird nicht gefolgt Vogelschutzgebieten im RROP-Entwurf überzeugt nicht. Es ist nicht ersichtlich, Aufgrund der europäischen Bedeutung dieser Gebiete weshalb eine Errichtung von Windenergieanlagen außerhalb der wird an dem 200 m-Puffer festgehalten. Auch Vogelschutzgebiete zu einer "Zerstörung" oder "erheblichen Beeinträchtigung" der Vorhaben außerhalb des Natura 2000-Gebietes Gebiete führt. Die Bezeichnung als "Vorsorgeabstand" entbehrt ebenfalls einer können zu einer erheblichen Beeinträchtigung seiner fachlichen Grundlage, da ein per Verordnung festgelegtes europäisches Erhaltungsziele oder seines Schutzzweckes führen. Vogelschutzgebiet bereits entsprechende Vorsorgeabstände in seinen Grenzen berücksichtigen sollte. Die Prüfung und Umsetzung eines solchen Puffers ist zudem schutzgutspezifisch und einzelfallbezogen vorzunehmen (siehe Ziffer 6 des Leitfadens Artenschutz vom 24.02.2016).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 151 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 360 1.1.4. Vorranggebiet Natura 2000 inkl . Puffer von 200m . Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Landkreis Uelzen zählt die Natura 2000-Gebiete (abgesehen von EU- Aufgrund der europäischen Bedeutung dieser Gebiete Vogelschutzgebieten) zu Recht zu den weichen Tabuzonen. Nach der wird an dem 200 m-Puffer festgehalten. Auch Rechtsprechung des OVG Niedersachsen sind Natura 2000-Gebiete nicht als Vorhaben außerhalb des Natura 2000-Gebietes harte Tabuzonen einzuordnen (s. o.). können zu einer erheblichen Beeinträchtigung seiner Die Begründung für den angewendeten Puffer von 200 m zu Natura 2000- Erhaltungsziele oder seines Schutzzweckes führen. Gebieten ist widersprüchlich und deshalb fehlerhaft. Es ist nicht ersichtlich, weshalb eine Errichtung von Windenergieanlagen außerhalb der Gebiete zu einer Zerstörung oder erheblichen Beeinträchtigung der Gebiete führen kann. Der Planungsträger stellt selbst in der Begründung dar, dass "selbst massive Eingriffe in Natur und Landschaft nicht in jedem Fall zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Schutzziele führen müssen und daher die Errichtung von Windenergieanlagen in den Gebieten nicht von vornherein zwingend unzulässig ist" (S. 78). Dies gilt beispielsweise dann, wenn Tiere betroffen sind, die nach der Schutzgebietsverordnung nicht zu den besonders geschützten Arten zählen oder bei denen es sich nicht um windkraftsensible Arten handelt. Wenn aber selbst nach Auffassung des Planungsträgers die Errichtung von Windenergieanlagen im Einzelfall nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der FFH-Gebiete führt, ist unverständlich, weshalb oder Einzelprüfung pauschal ein Mindestabstand festgelegt wird mit eben der Begründung, dass die Gebiete vor erheblichen Beeinträchtigungen zu schützen seien. Die Bezeichnung als "Vorsorgeabstand" entbehrt ebenfalls einer fachlichen Grundlage, da ein per Verordnung festgelegtes Natura 2000-Gebiet bereits entsprechende Vorsorgeabstände in seinen Grenzen berücksichtigen sollte.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 152 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90, 97 361 1.1.5. Vorranggebiet Eisenbahnstrecke inkl . Puffer von 200m Dem Einwand wird nicht gefolgt Der im RROP 2016 vorgesehene Puffer von 200 m zu Vorranggebieten An dem 200-m-Puffer zwischen den Vorranggebieten "Eisenbahnstrecke" ist fachlich nicht gerechtfertigt und abwägungsfehlerhaft. l.d.R. Eisenbahnstrecke und Windenergienutzung wird reichen weit geringere Abstände zur Realisierung auch großer, moderner festgehalten. Auch entspricht dieses Maß der Windenergieanlagen aus. aktuellen Abstandsempfehlung des Eisenbahn- Verbindliche Abstandsregelungen bzw. ein technisches Regelwerk für Bundesamtes von WEA zu Gleisanlagen, um Mindestabstände zu Anlagen des Schienenverkehrs existieren im Bahnrecht Gefahren für den Eisenbahnbetrieb bei einem derzeit nicht. Anforderungen an Sicherheitsabstände zu Eisenbahnstrecken sind möglichen Eisabwurf oder Rotorblattbruch bei der Errichtung von Windenergieanlagen dennoch zu beachten. Die Kipphöhe abzuwenden. der Musteranlage von 200 m als Abstand zugrunde zu legen ist sachlich nicht Der Aussage, dass WEA nicht umkippen, wird gerechtfertigt. Es besteht keine realistische Gefahr des Umkippens von WEA, was widersprochen. So ist dem Internetauftritt des MDR sich aus Untersuchungen der vergangenen Jahre belegen lässt. Es ist kein Fall folgende Aussage zu entnehmen einer umgestürzten WEA in Deutschland bekannt. (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit Soweit eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch Eisabwurf an einem sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram bestimmten Standort nicht auszuschließen wäre, kann diesen Gefahren wirksam Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die durch Auflagen in der BImSchG-Genehmigung begegnet werden. So ergeben sich Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu dann Forderungen zur Abstandshaltung wegen Eisabwurfgefahr aufgrund der hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon Richtlinie "Windenergieanlagen; Einwirkungen und Standsicherheitsnachweise für brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr." Turm und Gründung", die Abstände größer als 1,5 x (Rotordurchmesser + Nabenhöhe) zu Verkehrswegen und Gebäuden als ausreichend erachtet. Diese Abstände können aber projekt- und standortspezifisch unterschritten werden, sofern Einrichtungen installiert werden, durch die der Betrieb der Windenergieanlage bei Eisansatz sicher ausgeschlossen werden kann oder durch die ein Eisansatz verhindert werden kann (z. B. Rotorblattheizung). Gegen herabfallende Anlagenteile können ebenfalls Vorkehrungen getroffen werden. Die Berücksichtigung von pauschalen 200 m-Abständen zu Eisenbahnstrecken schränkt die Flächenauswahl daher unnötig ein.

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90 362 1.1.6. Puffer von 200 m zu Vorranggebieten Autobahn, Hauptverkehrsstraße und Dem Einwand wird nicht gefolgt Straße von regionaler Bedeutung In der Verfügung der Nds. Landesbehörde für Ein Puffer von 200m zu den Vorranggebieten "Autobahn", "Hauptverkehrsstraße" Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) vom 21.06.2016 und "Straße von regionaler Bedeutung" ist unnötig. l.d.R. reichen weit geringere wird folgendes festgelegt: Abstände zur Realisierung auch großer, moderner Windenergieanlagen aus. "Dem Straßenbaulastträger obliegt die Sofern am Standort für den Straßenverkehr eine Gefahr durch Eisabwurf bestehen Verkehrssicherungspflicht auf seiner öffentlichen sollte und dadurch entsprechende Abstände von der Fahrbahn resultieren, muss Straße. Alle Verkehrsteilnehmer, die diese die Vereinbarkeit beider Belange über ein Fachgutachten im Rahmen der zweckgebunden nutzen, sind vor der Gefahr zu BImSchG-Genehmigung geprüft werden. Durch geeignete schützen. Steht eine WEA zu nah an einer Straße, so Vermeidungsmaßnahmen gegen Eisabfall oder -abwurf an der WEA (Abschaltung kann von ihr eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr bei Eisansatz, Rotorblattheizung etc.) kann i.d. R. eine Gefährdung des ausgehen. Die Gefahr kann z. B. durch Eisabwurf, Straßenverkehrs ausgeschlossen werden. Abwurf anderer Teile (Bruchstücke, Bauteile, Vögel Die Kipphöhe der Musteranlage von 200 m als Abstand zugrunde zu legen ist etc.), das Herunterfallen von Eis oder anderen Teilen sachlich nicht gerechtfertigt. Es besteht keine realistische Gefahr des Umkippens und durch das Kippen der WEA ausgelöst werden." von WEA (siehe oben). Die Gefahr umstürzender Bäume, die bei Staats- und Weiter führt NLSTBV aus, dass die sich aufgrund Kreisstraßen zum Teil bis nahe an den Straßenrand heranreichen, ist ungleich straßenrechtlicher Gesetze (§ 9 FStrG bzw. § 24 höher, als die Gefahr einer umstürzenden WEA. NStrG) ergebenden Abstandsmaße den tatsächlichen Gefährdungsverhältnissen von WEA nicht gerecht werden. Die Abstände sind zur Wahrung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs unzureichend. Für die Ermittlung der Abstände zwischen WEA und klassifizierten Straßen sind vielmehr die Angaben aus der NLT-Arbeitshilfe anzuwenden. Daher wird an den Abstandsregelungen des Planungskonzeptes festgehalten. Der Aussage, dass WEA nicht umkippen, wird widersprochen. So ist dem Internetauftritt des MDR folgende Aussage zu entnehmen (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr."

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 154 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 363 1.1.7. Vorranggebiet Schifffahrt inkl. Puffer von 200 m Dem Einwand wird nicht gefolgt Ein Puffer von 200 m zu Vorranggebieten "Schifffahrt" ist ebenfalls fachlich nicht An dem Puffer von 200 m als weiche Tabuzone wird begründbar. l.d.R. reichen weit geringere Abstände zur Realisierung auch großer, festgehalten. Der Aussage, dass WEA nicht moderner Windenergieanlagen aus. Gemäß § 61 BNatSchG ist die Errichtung von umkippen, wird widersprochen. So ist dem baulichen Anlagen im Außenbereich an Bundeswasserstraßen (. . . ) im Abstand Internetauftritt des MDR folgende Aussage zu bis 50 Meter von der Uferlinie (gemessen vom Mastfuß) nicht zulässig. entnehmen Abweichend davon kann auf Antrag aber unter den Voraussetzungen des § 61 (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit Abs. 3 BNatSchG eine Ausnahme zugelassen werden. Die Kipphöhe der sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram Musteranlage von 200 m als Abstand zugrunde zu legen ist sachlich nicht Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die gerechtfertigt. Es besteht keine realistische Gefahr des Umkippens von WEA Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu (siehe oben). Es ist kein Fall einer umgestürzten WEA in Deutschland bekannt. hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr."

90 364 1.1.8. Vorranggebiet Leitungstrassen inkl. Puffer von 200 m Dem Einwand wird nicht gefolgt Als weiches Ausschlusskriterium führt der Landkreis einen Mindestabstand von Der Vorsorgeabstand von 200 m wird gewählt, um 200 m zu Freileitungen ein. Die Einführung dieses Kriteriums lässt außer Acht, das Gefährdungspotenzial zu minimieren. Weiter sind dass Freileitungen durch Erdkabel ersetzt werden können. Daher werden nach Ziffer 4.2 07 Satz 20 LROP bei der Planung von Potenzialflächen verhindert, die sich durch die Erdverlegung der Leitungen Leitungstrassen und Leitungstrassenkorridoren realisieren ließen. Die Einführung des weichen Kriteriums ist insbesondere auch Vorbelastungen und die Möglichkeiten der Bündelung deshalb fragwürdig, da ein möglicher Konflikt zwischen Freileitungen und mit vorhandener technischer Infrastruktur zu Windenergieanlagen im Genehmigungsverfahren nach BlmSchG geprüft wird. Der berücksichtigen. Daher sind in besonderer Weise Rotor einer Windenergieanlage darf dabei lediglich nicht in den Schutzstreifen unzerschnittene linienförmige Trassenräume einer Freileitung hineinragen. Dass durch den Betrieb der Anlagen die geeignet, um dem Bündelungsgebot zu entsprechen. Freileitungen nicht beeinträchtigt werden, ist üblicherweise durch ein Gutachten im Daher werden Räume beidseits der bestehenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren nachzuweisen. Es bedarf Vorranggebiete Leitungstrasse hierfür frei gehalten. deshalb keines Mindestabstandes zu Freileitungen. Es wird an den Abstandsregelungen des In der Begründung wird pauschal ausgeführt, dass der Abstand das Planungskonzeptes festgehalten. Der Aussage, dass Gefährdungspotenzial minimieren soll. Es ist nicht ersichtlich, was für ein WEA nicht umkippen, wird widersprochen. So ist dem Gefährdungspotenzial von den Anlagen ausgeht. Es besteht keine realistische Internetauftritt des MDR folgende Aussage zu Gefahr des Umkippens von Windenergieanlagen (siehe oben). entnehmen Abschließend ist festzuhalten, dass der Landkreis darauf verzichten sollte, einen (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit Mindestabstand von Freileitungen als weiches Kriterium festzulegen, da diese sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram Problematik nicht auf Ebene des RROP zu regeln ist, sondern Teil des Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die Genehmigungsverfahrens nach BlmSchG ist und es zudem technische Lösungen Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu gibt, um Windenergieanlagen in der Nähe von Freileitungen zu ermöglichen. hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon Durch eine Streichung des Vorsorgeabstandes von 200 m zu Freileitungen würde brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr." sich das Flächenpotenzial für die Windenergienutzung im Landkreis Uelzen folglich vergrößern.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 155 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 365 1.1.9. Ausschluss von Flächen kleiner 30 ha Dem Einwand wird nicht gefolgt Das Festhalten an der Mindestgröße von 30 ha für eine Eignungsfläche ist An der in der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 willkürlich und damit abwägungsfehlerhaft angesetzt. Eine Mindestgröße von 30 ha 02 beschriebenen Vorgehensweise wird festgehalten. ist gesetzlich nicht vorgesehen und zur Erreichung des vom Landkreis dargelegten Planerisches Ziel des Landkreises ist eine Ziels einer Konzentration der Anlagen an geeigneten Stellen auch nicht Konzentration der Windenergienutzung an geeigneten erforderlich. Die Begründung für die Mindestgröße ist bereits in der Sache falsch. Standorten. Kleinere Mindestgrößen würden diesem Die Festlegung der Mindestgröße von 30 ha entspricht auch nicht den Zielen des § planerischen Ziel entgegen stehen. Es ist kein Urteil 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB, da es tatsächlich möglich ist, einen Windpark bestehend bekannt, dass eine Festlegung einer Mindestgröße aus mindestens drei WEA auf einer Fläche von weniger als 30 ha zu errichten. als weiches Kriterium nicht zulässt. Wie viele WEA in einer Fläche positioniert werden können, hängt entscheidend vom Zuschnitt des Vorranggebietes (schmal, gleichförmig etc.), der Windexposition der Fläche (Lage zur Hauptwindrichtung) und der Regelung ab, ob sich lediglich der Mastfuß bzw. das Fundament im Vorranggebiet befinden muss oder alle WEA- Bauteile (sog. "Rotorspitzenregelung"). Der Ausschluss von Flächen < 30 ha muss daher unter Berücksichtigung der o.g. Aspekt dringend überprüft werden. In der Arrondierung von nahe beieinander liegenden Teilflächen sollte daher ein Abstand von 700 m, statt wie im vorliegenden Entwurf 500 m, berücksichtigt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 156 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 366 Sofern ausreichend qualifizierte Daten über potenziell betroffene Vogelarten für Dem Einwand wird nicht gefolgt eine Fläche vorliegen ist eine weitere wichtige Frage, wie auf der RROP-Ebene An der bisherigen Vorgehensweise wird festgehalten. damit umgegangen werden kann ohne potenziell geeignete Flächen Die erfolgte Beurteilung der Avifauna im dritten ungerechtfertigter Weise von einer weiteren Betrachtung im 4. Arbeitsschritt Arbeitsschritt ist geeignet, avifaunistisch ungeeignete auszuschließen. Die Anwendung von pauschalen, artenspezifischen Flächen von einer Windenergienutzung frei zu halten Abstandskriterien, wie sie aktuell noch vom NLT (s. Arbeitshilfe "Naturschutz und und darüber hinaus der Avifauna/dem Artenschutz Windenergie", Stand 10/2014) empfohlen werden, widerspricht der Tatsache, dass sein entsprechendes Gewicht im Rahmen der bestimmte Bereiche innerhalb der "Tabubereiche" von den Vögeln mehr oder Abwägung zukommen zu lassen. Hierbei ist es ohne weniger frequentiert werden. Aus diesem Grund wird im neuen niedersächsischen Belang, ob von Tabubereichen oder Prüfbereichen Artenschutzleitfaden nicht mehr von "Tabubereichen" sondern von gesprochen wird. Im Rahmen des planerischen "Prüfbereichen" gesprochen. Erkenntnisse zum artspezifischen Verhalten Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass innerhalb des Prüfbereiches lassen sich nur über sog. Raumnutzungsanalysen empfohlene Prüfradius 1 im Avifaunistischen gewinnen, die zeitlich sehr aufwendig und entsprechend kostenintensiv sind. Fachgutachten als tabu definiert. Das Einhalten Es ist daher sachlich und fachlich nicht gerechtfertigt, die im WEE Nds. dieses Abstandes indiziert das Fehlen eines empfohlenen Prüfradien als Tabuflächen zu definieren. relevanten Tötungsrisikos , d. h. bei der Einhaltung Im Umkehrschluss muss daher davon ausgegangen werden, dass der Landkreis des Prüfradius 1 wird im Regelfall ein Eintritt der Uelzen im 3. Arbeitsschritt Flächen aus avifaunistischen Gründen ausgeschlossen Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG hat, die nach genauerer Prüfung der betroffenen Vogelart durch z. B. vermieden. Es entspricht aus Gründen der Raumnutzungsanalysen durchaus für die Windenergienutzung geeignet ist. Aus Rechtsklarheit nicht dem planerischen Konzept des diesem Grund sollte der Landkreis Flächen, die aus avifaunistischen Gründen als Landkreises mit "weißen" Bereichen zu arbeiten. kritisch eingestuft werden, nicht aus der weiteren Betrachtung herausnehmen, sondern eine Entscheidung über deren tatsächliche Eignung dem Bauleitplanverfahren bzw. dem BlmSchG-Genehmigungsverfahren überlassen. Als Konsequenz muss durch den Landkreis im RROP weitaus mehr Fläche als Vorranggebiet ausgewiesen werden. Kritische Flächen könnten ggf. auch unter Vorbehalt oder als weiße Fläche ausgewiesen werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 157 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 367 1.2.3. Sicherung bestehender Vorrangstandorte für Windenergiegewinnung und Dem Einwand wird nicht gefolgt Repowering An der Höhenbeschränkung - wie sie in Kapitel 5 zu Die Begrenzung der Nabenhöhe für WEA, die innerhalb der bestehenden Ziffer 4.2 02 beschrieben ist - wird weiterhin Vorrangstandorte liegen, aber weniger als 1.000 m Abstand zu Siedlungsflächen festgehalten. haben, ist abwägungsfehlerhaft. Hiermit wird in unzulässiger Weise das Das Urteil des OVG Lüneburg und die Regelung im Repowering von Bestandsflächen eingeschränkt da WEA mit Nabenhöhen von bis LROP beziehen sich auf eine generelle zu 100 m im eher windschwachen Landkreis Uelzen wirtschaftlich nicht umsetzbar Höhenbeschränkung. Diese legt der Landkreis nicht sein werden und Höhenbegrenzungen im RROP auch gemäß den Vorgaben im LR fest. OP nicht festgelegt werden sollen. Eine Höhenbegrenzung für Bestandsflächen kann fachlich nicht begründet werden und darf daher im RROP auch so nicht festgesetzt werden. Die Begrenzung der Nabenhöhe muss nach der Rechtsprechung des OVG Lüneburg, auf die auch der Landkreis in seiner Begründung verweist, aus "raumordnerischen" Gründen gerechtfertigt sein. Raumordnerische Gründe für die Begrenzung der Nabenhöhe werden vom Landkreis nicht dargelegt. Weder wird die Begrenzung der Nabenhöhe damit begründet, dass weitere Erhöhungen nicht mehr raumverträglich vorgenommen werden könnten noch sind der Begründung sonstige raumordnerische Erwägungen zu entnehmen. Der Landkreis begründet die Begrenzung der Nabenhöhe mit dem Schutz des Menschen einschließlich seines Wohnumfeldes. Nicht ersichtlich ist, weshalb es einer Begrenzung der Nabenhöhe auf 100 m bedarf, um Menschen vor den Einwirkungen durch die WEA zu schützen. Menschen sind vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Windenergieanlagen in Form von Lärmimmissionen oder Schattenwurf sowie einer optisch bedrängenden Wirkung zu schützen. Diese Schutzzwecke werden im Genehmigungsverfahren auf der Grundlage der Vorgaben des BlmSchG und BauGB geprüft. Einer Begrenzung der Nabenhöhe auf der Ebene der Raumordnung bedarf es hierzu nicht. Nach dem LROP sollen in Vorrang- und Eignungsgebieten Windenergienutzung Höhenbegrenzungen nicht festgelegt werden. Da es sich hier um eine sog. Soll- Bestimmung handelt, sind Höhenbegrenzungen in der Regel unzulässig und können nur in begründeten Ausnahmefällen festgelegt werden. Die Begrenzung der Nabenhöhe pauschal mit der Sicherstellung des Schutzes des Menschen einschließlich seines Wohnumfeldes zu begründen, ist daher nicht ausreichend. 90 368 1.2.4. Abstand von 3 km zwischen Vorranggebieten Dem Einwand wird nicht gefolgt Das Festhalten an der vorgesehenen Anwendung eines Mindestabstandes von 3 Die Abwägung der Stellungnahme erfolgte unter der km zwischen Vorranggebieten halten wir aus den in unserer Stellungnahme vom laufenden Nummer 199 der Synopse der 05.02.2016 dargelegten Gründen weiterhin für abwägungsfehlerhaft und verweisen Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren. Diese zwecks Vermeidung von Wiederholungen auf Ziffer 2.2.4 der Stellungnahme. Abwägung wird aufrecht erhalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 158 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

90 369 1.3. Anmerkungen zum Arbeitsschritt 4 Dem Einwand wird nicht gefolgt Für den Landkreis Uelzen wurde durch das Ministerium ein Flächenbedarf von Im Kapitel 3.3 zu Ziffer 4.2 02 wird ausführlich 2,06 % der Landkreisfläche ermittelt, was bedeutet, dass mit der aktuellen dargelegt, warum mit der vorgelegten Planung der Flächenkulisse gerade einmal 68 % des erforderlichen Bedarfs durch das RROP Windenergienutzung substanziell Raum gegeben gedeckt wären. wird. Wie der Einwender feststellt, handelt es sich bei Der Landkreis sollte die Planung an den im WEE genannten Flächenziele dem Nds. Windenergieerlass lediglich um eine orientieren. Orientierungshilfe zur Abwägung. Insbesondere wird Nur so kann der rechtlichen Forderung, der Windenergienutzung im Landkreis darauf hingewiesen, dass die Zielvorgaben für die Uelzen substanziell Raum zu verschaffen, entsprochen werden. Wir sehen dies mit Planung der Träger der Regionalplanung erst für das dem vorliegenden Entwurf als nicht erfüllt an und fordern daher eine Überarbeitung Jahr 2050 erfüllt werden sollen. des Planungskonzeptes und insbesondere der Kriterien, die gemäß unserer Stellungnahme zu einer fachlich nicht nachvollziehbaren Verkleinerung der Vorranggebietskulisse im Landkreis Uelzen führen. 90 370 2. Fazit Dem Einwand wird teilweise gefolgt Das RROP in der Fassung des 2. Entwurfs ist weiterhin nicht geeignet, die Der Vorwurf von zahlreichen Abwägungsfehlern wird Zulässigkeit von WEA außerhalb der vorgesehenen Vorranggebiete gemäß § 35 zurückgewiesen. Hier verkennt der Einwender die Abs. 3 Satz 3 BauGB auszuschließen. Der Entwurf des RROP beruht auch in Spannweite des planerischen Ermessens. Nicht jede seiner jetzigen Fassung nicht auf einem schlüssigen Gesamtkonzept. Die bei der Planung, die nicht den Wunschvorstellungen eines Ausarbeitung des Planungskonzepts fehlerhafte Differenzierung zwischen "harten" Investors entspricht, ist abwägungsfehlerhaft. Einige und "weichen" Tabuzonen ergibt sich aus der Planbegründung. Beispielsweise Einwände werden jedoch beachtet (harte Tabuzone werden die Europäischen Vogelschutzgebiete fehlerhaft als harte zu Siedlungsflächen auf 400 m reduziert, Gewerbe- Ausschlusszonen eingestuft. Zudem weist der jetzige Entwurf zahlreiche und Industriegebiete nunmehr weiche Tabuzone) und Abwägungsfehler auf (insbesondere fehlerhafte Festlegung eines die Planung dadurch verändert. Mindestabstandes von 3 km, fehlerhafte Festlegung einer Mindestgröße von 30 ha, Mit 1,6 % der Landkreisfläche wird der Windenergie fehlerhafte Vorgabe eines Mindestabstandes von 200 m zu Natura 2000-Gebieten substanziell Raum gegeben. Die höchstrichterliche etc.). Rechtsprechung bestätigt dies. Da keine Fehler im Die jetzige Planung wird der Windenergienutzung auch keinen substanziellen Abwägungsvorgang vorliegen, ist auch das Raum schaffen. Die Ausweisung eines Prozentsatzes von lediglich 1,4 % der Abwägungsergebnis fehlerfrei. Die Anforderungen Kreisfläche ist bereits äußerst gering, aufgrund der fehlerhaften Einstufung von des Bundesverwaltungsgerichts an die Ausweisung Flächen als harte Ausschlusszonen und der Tatsache, dass bestimmte von Vorranggebieten Windenergienutzung werden Vorranggebiete aufgrund der Erforderlichkeit vertiefter avifaunistischer beachtet. Eine erneute Auslegung findet statt, jedoch Untersuchungen sehr wahrscheinlich nur eingeschränkt nutzbar sein werden, nicht aufgrund der vorgebrachten Argumente. ergibt sich ein noch geringerer Prozentsatz. Die Fehler im Abwägungsvorgang werden, sofern das RROP in der jetzigen Form rechtskräftig werden sollte, auch auf das Abwägungsergebnis Einfluss haben. Das ist anzunehmen, wenn nach den Umständen des jeweiligen Falls die konkrete Möglichkeit besteht, dass ohne den Mangel die Planung anders ausgefallen wäre (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.4.2013, Az. 4 CN 2.12, und v. 13.12.2012, Az. 4 CN 1.11). Das wäre hier der Fall. Da sich bei der gebotenen Bewertung zunächst anhand allein der rechtlich und tatsächlich zwingenden Kriterien voraussichtlich zeigt, dass mehr oder andere Flächen grundsätzlich für die Windenergienutzung in Betracht kommen, besteht die konkrete Möglichkeit, dass der Landkreis ohne den Fehler andere oder auch mehr Flächen ausweisen würde. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 159 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

97 371 Es wird in vollem Umfang Bezug auf die Stellungnahme vom 05.02.2016, die im Dem Einwand wird nicht gefolgt Rahmen des ersten Beteiligungsverfahrens abgegeben wurde und bereits vorliegt, Die Stellungnahme wurde unter der Verfassernummer genommen. Darüber hinaus wird diese zu einigen ausgewählten Punkten der 97 in der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit Stellungnahme erweitert. zum 1. Beteiligungsverfahren abgewogen.

90, 97 372 Prüfung avifaunistisch wertvoller Bereiche Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Prüfung darüber, ob WEA-empfindliche Brut- und Rastvogelarten von der Eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Planung betroffen sein könnten, ist ein essentieller, fachlich aber auch sehr Artenschutzprüfung auf der Ebene des RROP besteht anspruchsvoller Schritt bei dem es auf eine gute Datengrundlage (Qualität, gemäß Nr. 4.1 des Artenschutzleitfadens nicht und Quantität, Aktualität der Daten) und deren fachliche qualifizierte Einschätzung kann auf Ebene der Regionalplanung auch nur ankommt. Bei der Windparkplanung sind die Auswirkungen der WEA auf überschlägig erfolgen. Erst im nachgelagerten bestimmte Vogelarten zumeist abhängig vom genauen WEA-Standort und der Planungs- und Zulassungsverfahren kann diese WEA selbst (Gesamthöhe, Nabenhöhe, Rotorradius) und den erforderlichen erfolgen. Der im Artenschutzleitfaden angegebene Nebenanlagen (Lage und Größe der Kranstellflächen bzw. der Zuwegung). Diese Radius 1 wird zur "weichen" Tabuzone erklärt. Damit projektspezifischen Aspekte stehen zum Zeitpunkt der RROP-Aufstellung nur sehr wird der Schutz der WEA-empfindlichen Brut- und selten bereits fest. Eine Beurteilung der Auswirkungen eines Vorhabens auf die Rastvogelarten sichergestellt. An diesen Vorgaben Avifauna nur anhand der Lage des Vorranggebietes unter Berücksichtigung eines orientiert sich der Landkreis. grob ermittelten Arteninventars schließt sich daher auf RROP-Ebene i.d.R. aus. Hier möchten wir auf den Leitfaden "Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen in Niedersachsen", der seit dem 24.02.2016 rechtskräftig ist, verweisen und bitten nochmals um Überprüfung des Planungskonzeptes diesbezüglich. 97 373 Nachhaltige Energieversorgung-Windenergie substanziell Raum schaffen Dem Einwand wird nicht gefolgt Der BWE regt an, den Entwurf 2016 hinsichtlich des Ergebnisses des Integrierten Die Ermittlung und Berechnung der künftigen Klimaschutzkonzeptes des Landkreises Uelzen zu überprüfen, damit der Landkreis Stromerzeugung aus Windenergie im Integrierten die gesetzten Ziele für eine nachhaltige Energieversorgung und den Klimaschutz Klimaschutzkonzept ist auf der Grundlage des RROP- erreichen kann. Entwurfs 2015 entstanden. Die dort genannten Zahlen Im Integrierten Klimaschutzkonzept heißt es unter 5.3.2 Windenergie: "Mit circa können auch mit dem überarbeiteten RROP-Entwurf 224 modernen Schwachwindanlagen der 3 - 4 MW-Klasse, einer Nabenhöhen von erreicht werden. 150 m und einem Rotordurchmesser von 100- 120 m könnte die heutige Anlagenzahl etwa verdoppelt werden. Die installierte Leistung könnte sich auf 670 MW fast vervierfachen. Mit einem mittleren Ertrag von 885 kWh/a je m2 Rotorfläche in 150 m Höhe nach anemos (2013) wäre eine Verfünffachung der Stromerzeugung auf 1.350 GWh/a möglich. [. ..] Damit teilt sich das ermittelte Gesamtpotenzial von bis zu 1.350 GWh/a zu je etwa 50 % auf Neubau und Repowering bestehender Anlagen auf."

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 160 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

97 374 Abstand zwischen Windparks Dem Einwand wird nicht gefolgt Es wird angeregt, auf die Anwendung eines Mindestabstandes von 3.000 m Für den Mindestabstand wurde das 5-km-Kriterium zwischen den Vorranggebieten Windenergienutzung zu verzichten, da dies aus dem RROP 2000 verwendet und dieses fachlich nicht begründbar ist und zur Folge hat, die Windenergienutzung auf modifiziert übernommen, da es sich bisher bewährt geeigneten Flächen ausgeschlossen wird. Der Einwender ist der Ansicht, dass ein hat. Es wurde dabei überprüft, welcher fachlich sauberes und rechtssicheres Verfahren zur Neuaufstellung des RROP mit Abstandsradius der Zielsetzung zum Schutz der der einer sinnvollen Abwägung der "Potenzialflächen Windenergienutzung" Schutzgüter in der Begründung am besten entspricht. untereinander nützlich ist, um konfliktarme Bereiche für die Windenergienutzung Dies war bei dem 3-km-Abstandsradius der Fall. In auszuweisen. Ein Kriterium Mindestabstand zwischen Windparks ist unserer der Rechtsprechung ist anerkannt (z. B. OVG Berlin Meinung nach kein geeignetes Maß, um Windenergie mit öffentlichen und privaten vom 14.09.2010 - 2 A 1.10), dass es grundsätzlich im Belangen hinsichtlich der Konfliktreiche abzuwägen. Hier sollte die Privilegierung weiten Planungsermessen des Trägers der der Windenergie nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB beachtet werden. Regionalplanung steht, einen Mindestabstand zwischen den Standorten von WEA festzulegen. Die Bestimmung eines Abstandswertes ist angesichts des bestehenden planerischen Ermessens erst dann fehlerhaft, wenn er nicht mehr begründbar ist. Eine Begründung ist in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 ausführlich dargelegt.

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108 375 1) Allgemeine Hinweise: Dem Einwand wird nicht gefolgt Wie bereits in der Stellungnahme zum 1. Entwurf des RROP wird auch weiterhin Der Landkreis bleibt bei seiner Einschätzung, dass er davon ausgegangen, dass mit den im Entwurf enthaltenen Flächen für die mit den im Rahmen seines schlüssigen Windenergienutzung die rechtlich vorgegebene Anforderung, der Windenergie Gesamtkonzeptes ermittelten Vorranggebieten „substanziell Raum“ zu geben, nicht erfüllt wird. Windenergienutzung für die Windenergie substanziell Basis für die Ausweisung der Windenergieflächen sind zum einen das Raum geschaffen hat. Es sei noch einmal betont, niedersächsische Landesraumordnungsprogramm (LROP) sowie der dass der Nds. Windenergieerlass für die niedersächsische Windenergieerlass (WEE). Ein minimaler oder maximaler Regionalplanung lediglich eine Orientierungshilfe zur Flächenanteil ist in dem Ziel der Raumordnung nicht vorgegeben. Abwägung darstellt. Das LROP selbst legt dazu keine In der Abwägung der Stellungnahmen der Öffentlichkeit wird vom Landkreis verbindlichen Werte fest, sondern trägt der Uelzen ausgesagt, der niedersächsische Windenergieerlass (WEE) vom Regionalplanung lediglich auf, für die Nutzung von 24.02.2016 und seine rationalisierten Flächenziele seien nicht verbindlich, sondern Windenergie geeignete raumbedeutsame Standorte „lediglich als Orientierungshilfe zur Abwägung“ heranzuziehen. Korrekt ist zu sichern und als Vorranggebiete natürlich, dass im Windenergieerlass ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass Windenergienutzung festzulegen. Der Landkreis ist die Flächenziele nicht verbindlich sind. Da sie als Orientierungshilfe dienen sollen, zudem auch nicht verpflichtet, alle für eine ist jedoch zu bemängeln, dass sich der Landkreis Uelzen nicht ausreichend mit Windenergienutzung geeigneten Flächen als dieser Orientierungshilfe auseinander gesetzt hat. 1,60% der Landkreisfläche Vorranggebiete darzustellen. Der Hinweis zum (2326 ha) sollen gemäß aktuellem RROP-Entwurf für Windenergienutzung internationalen Klimavertrag wird zur Kenntnis ausgewiesen werden. Damit unterschreitet der Landkreis das Ziel aus dem WEE, genommen. das bei 2,06% der Landkreisfläche bzw. 3005 ha liegt, um etwa 23%, und damit immer noch erheblich, auch wenn wir es begrüßen, dass im Vergleich zum 1. Entwurf sich der Anteil nun von 1,4% auf 1,6% erhöht hat. Dieser Schritt „in die richtige Richtung“ geht aber deshalb nicht weit genug, da sich die übergeordneten Rahmen-Vorgaben inzwischen geändert haben. Ende 2015 wurde das Paris-Protokoll beschlossen, danach erfolgten die Ratifizierungen in den beteiligten Staaten, u. a. im Oktober 2016 im EU-Parlament. Seit dem 4. November 2016 ist der neue internationale Klimavertrag in Kraft. Um diese Vorgabe zu erfüllen, sind erheblich stärkere Anstrengungen in der Klimapolitik der verschiedenen Staaten, also auch in der BRD (und somit in Niedersachsen) erforderlich, als bis jetzt eingeleitet wurden. Fazit: Für den Landkreis Uelzen ergibt sich seit 04.11.2016 ein unmittelbar zu berücksichtigendes Erfordernis, die Ziele des LROP und die Orientierungswerte des Niedersächsischen Windenergieerlasses zu den Flächenanteilen stärker als bisher zu berücksichtigen. Um dies zu erreichen, müssen zum einen bei der Anwendung der verschiedenen Kriterien des Plankonzeptes alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, bei der Abwägung aller zu beachtenden Belange im Zweifel für die Ausweisung der Windenergiefläche zu entscheiden. Zum anderen sollten einige Kriterien des Plankonzeptes grundsätzlich überdacht werden.

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109, 376 I. Zu den formellen Mängeln Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Auch in der neuen Auslegung zum Entwurf 2016 ist zu bemängeln, dass der Weder das NROG, das ROG noch die 111, Landkreis Uelzen den RROP-Entwurf wie er letztlich in die Verwaltungsvorschriften zu NROG/ROG enthalten 112, Öffentlichkeitsbeteiligung gegeben worden ist, nicht vorab beschlossen hat. Diese rechtliche Vorgaben zum Umgang mit RROP- 113, Vorgehensweise widerspricht der Systematik der Öffentlichkeitsbeteiligung und Entwürfen. Geregelt ist nach § 5 Abs. 5 Satz 1 NROG 114, stellt einen Verfahrensfehler dar. lediglich, dass das RROP vom Träger der 115, Regionalplanung als Satzung erlassen wird. Die 116 herangezogene Rechtsprechung stützt nach Ansicht des LK nicht die These, dass zwingend ein Beschluss des Kreistages vor einem Beteiligungsverfahren für ein RROP in Niedersachsen notwendig ist. Dass für den ausgelegten Entwurf kein Entwurfs- und Auslegungsbeschluss vorliegt, ist formalrechtlich nicht zu missbilligen. Den abschließenden Satzungsbeschluss trifft der Kreistag nach vorangegangener Beratung im Fach- und Kreisausschuss.

109, 377 Ein weiterer Verfahrensfehler liegt darin, dass die am 17.02.2017 beschlossene Dem Einwand wird gefolgt 110, Teiländerung des Landesraumordnungsprogramm (LROP) keine Berücksichtigung Die Anpassung an die letzte Änderung des LROP 111, gefunden hat. Offizieller Redaktionsschluss des vorliegenden RROP 2016 war der bzw. dessen Neubekanntmachung vom Oktober 2017 112, 30.12.2016. Man hätte den LROP aber zwingend abwarten müssen um einen erfolgt nunmehr mit diesem Entwurf. 113, rechtssicheren und genehmigungsfähigen Plan aufstellen zu können. 114, 115, 116

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109, 378 II. Zu den materiellen Mängeln Dem Einwand wird teilweise gefolgt 110, Der RROP-Entwurf leidet auch an materiellen Mängeln. Der vorliegende RROP- Das Urteil des OVG Lüneburg vom 03.12.2015 - 12 111, Entwurf genügt den Anforderungen der Rechtsprechung an ein ordnungsgemäßes KN 216/13 - wird beachtet. Es bezieht sich auf den in 112, Planungskonzept nicht. Es gibt kein systematisches Vorgehen bei der Festlegung der Begründung zu Ziffer 4.2 02 genannten Beschluss 113, der harten und weichen Tabukriterien. Das Plankonzept des RROP-Entwurfs ist des OVG vom 16.5.2013 - 12 LA 49/12. Auf 114, nicht systemgerecht entstanden. Grundlage der aktuellen Rechtsprechung des OVG 115, - Allgemein: Kein systemgerechtes Vorgehen Lüneburg vom 13.07.2017 - 12 KN 206/15 - wurden 116 - Vorhandene Bebauung/Bauleitplanerisch gesicherter Bereich: Angesichts der die harten und weichen Tabuzonen erneut überprüft. vorgenommenen Rechtsprechung erscheint auch ein Mindestabstand von 500 m Beispielhaft wird die harte Tabuzone bei Siedlungen als harte Tabuzone, zuzüglich 500 m als weiche Tabuzone, unzulässig. und Einzelhäusern auf 400 m reduziert. Unbebaute, - Einzelwohnhäuser im Außenbereich: Die Festlegung einer harten Tabuzone als nur duch F-Plan dargestellte Siedlungsflächen werden Pufferzone zu "Einzelwohnhäuser im Außenbereich" ist unzulässig. weiche Tabuzone. Das Vorranggebiet industrielle - Vorranggebiet industrielle Anlagen und Gewerbe gem. Planzeichen 1.21: Es ist Anlagen und Gewerbe gem. Planzeichen 1.21 wird nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund der Plangeber das "Vorranggebiet nunmehr ebenso wie Gewerbe- und Industriegebiete industrielle Anlage und Gewerbe gem. Planzeichen 1.21" als "harte" Tabuzone weiche Tabuzone. Naturschutzgebiete verbleiben auf ausgewiesen hat. Grundlage ihres Schutzzweckes und der - Naturschutzgebiet: Hinsichtlich des Tabukriteriums "Naturschutzgebiet" ist ein Rechtsprechung als harte Tabuzone. Zu Waldrändern Mangel gegeben, da im Rahmen von Einzelfallentscheidungen Ausnahmen wird weiterhin keine weiche Tabuzone festgelegt. Der zugelassen werden können. Waldabstand soll der Einzelfallprüfung der - Vorbehaltsgebiet Wald gem. Planzeichen 5.1: Die weiche Tabuzone wurde nachfolgenden Zulassungsverfahren überlassen ausschließlich auf die Waldfläche bezogen, Waldränder wurden indessen nicht werden. An der in der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu berücksichtigt. Die Festlegung einer weichen Tabufläche ohne einen Ziffer 4.2 02 beschriebenen Vorgehensweise zur entsprechenden Waldabstand ist abwägungsfehlerhaft. Festlegung der Mindestgröße von 30 ha wird - Flächen kleiner 30 ha: Das Mindestgrößenkriterium von 30 ha für eine festgehalten. Planerisches Ziel des Landkreises ist Vorrangfläche ist nicht zielführend. eine Konzentration der Windenergienutzung an geeigneten Standorten. Kleinere Mindestgrößen würden diesem planerischen Ziel entgegen stehen. Die Mindestgröße von 30 ha wird pauschal als weiche Tabuzone für den gesamten Planungsraum angewandt.

109, 379 zu den Restriktionskriterien: Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, - Avifauna: Im Rahmen der zu tätigenden Abwägung ist jedoch in keiner Weise Die Systematik zur Abwägung ergibt sich aus dem 111, ersichtlich, wie die Planungsbehörde hier eine Abwägung vorgenommen hat. Um avifaunistischen Gutachten sowie der Begründung 112, eine rechtmäßige Abwägung vornehmen zu können, ist es erforderlich, dass die zum RROP und ist nachvollziehbar. Die vorliegenden 113, Abwägungsgrundlage ausreichend ermittelt ist. Dies ist vorliegend hinsichtlich der Daten sind ausreichend, um auf Ebene der 114, Datengrundlage für die Bewertung der avifaunistischen Eignung der Flächen 03, Regionalplanung die überschlägige und 115, 25, 35, 54, 62, 64, 71 und 74 indessen nicht der Fall. So erfolgte die Bewertung grundsätzliche Eignung der Vorranggebiete für eine 116 dieser Fläche inhomogen und stellt sich in Teilflächen als nicht ausreichend dar. raumbedeutsame Windenergienutzung festzustellen.

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235 380 Durch den vorgelegten Entwurf werden einige Bestandswindparks der Enercon Dem Einwand wird nicht gefolgt GmbH nach dem Verstreichen ihrer Laufzeit unwiderruflich zurückgebaut werden In Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 02 wird ausführlich müssen, da die ausgewiesenen Vorrangzonen für Windenergie aufgehoben dargelegt, wie mit den bestehenden werden sollen. Dies betrifft unter anderem Windparks bei Haaßel, Drögennottorf Vorrangstandorten für Windenergiegewinnung sowie Weste, um nur eine Auswahl zu nennen. Dieser Wegfall von Altanlagen verfahren wird. Die meisten der Standorte des RROP ohne eine Möglichkeit der Erneuerung ist ein in weiten Teilen Norddeutschlands 2000 werden in die Neuaufstellung des RROP als bedauernswerter Trend, der dem Ziel eines Ausbaus erneuerbarer Energien direkt Vorranggebiete Windenergienutzung nach einer entgegensteht. Einzelfallüberprüfung übernommen, wenn sie die in Wir möchten daher das Augenmerk auf die Möglichkeit richten, bestehenden Parks dem Kapitel genannten Prämissen einhalten. Ein die Möglichkeit einer Erneuerung (sogenanntes Repowering) einzuräumen. Im Verstoß gegen die harten Tabukriterien ist hingegen Zuge der Erneuerung können die Effizienz und der Wirkungsgrad eines Windparks nicht zulässig. Die Windparks bei Haaßel, signifikant erhöht werden, während die Zahl der Anlagen gleichzeitig sinken kann, Drögennottorf sowie Weste sind im RROP 2000 nicht dabei ist oftmals eine deutliche Vergrößerung der Anlagenabstände zur als Vorrangstandorte für Windenergienutzung Wohnbebauung zu erreichen. Werden parallel in neu ausgewiesenen dargestellt. In diesen drei Fällen wurden die WEA auf Windvorrangflächen neue Windparks errichtet, kommen wir so dem Ziel näher, Grundlage des Flächennutzungsplanes der Deutschland unabhängig von fossilen und damit endlichen Energieträgern zu Samtgemeinde Bevensen genehmigt, der hier jeweils machen. ein Sondergebiet für nicht raumbedeutsame WEA darstellt. Durch die Neuaufstellung des RROP tritt daher bezüglich dieser drei Windparks keine veränderte Rechtslage ein.

1.6.06 381 Erdgas Münster Vielen Dank für Ihr Schreiben, mit dem Sie die Erdgas Münster GmbH am obigen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH Verfahren beteiligen und das zuständigkeitshalber an uns weitergeleitet worden ist. Die im Quickplot dargestellten Im Zuge einer konzerninternen Neuorganisation zwischen der Erdgas Münster Gashochdruckleitungen sind sämtlich im RROP als GmbH und der Nowega GmbH sind wir von der Erdgas Münster GmbH mit der Vorranggebiet Rohrfernleitung dargestellt. Wahrnehmung ihrer Interessen bei Fremdplanungsanfragen und öffentlichen- rechtlichen Beteiligungsverfahren beauftragt. Namens und in Vollmacht der Erdgas Münster GmbH teilen wir Ihnen Folgendes mit: Von dem Vorhaben sind nachfolgende Anlagen der Erdgas Münster GmbH betroffen: Gashochdruckleitung 32.2 Böddenstedt Z1 II, Schutzstreifenbreite 8,00 m Gashochdruckleitung 32.1 Böddenstedt Z1 I, Schutzstreifenbreite 8,00 m Gashochdruckleitung 32 Dreilingen - Bahnsen, Schutzstreifenbreite 8,00 m Station Hösseringen 62-S2 Station Dreilingen Z1 1E21 Station Ebstorf 1E12 Station Bahnsen 944 Station Bollensen-West 1A62 Station Barnsen 1SA9 Station Suderburg 1S34 Station Böddenstedt Z1 1E30 Station Bollensen 61-S3 Station Güstau 61-S2

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109, 382 Zu den bestehenden Vorrangstandorten für Windenergiegewinnung Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, (raumbedeutsame Altstandorte): Der Plangeber hat es in einigen Fällen In Kapitel 3.2.5 der Begründung zu Ziffer 4.2 02 wird 111, verabsäumt, die (neuen) Abwägungskriterien anzuwenden und eine Arrondierung eine detaillierte Abwägung für die bestehenden 112, der Bestandsflächen vorzunehmen. Vorrangstandorte für Windenergiegewinnung 113, vorgenommen. Sollte eine Arrondierung von Flächen 114, aufgrund des Planungskonzeptes auch für 115, bestehende Flächen in Frage kommen, so wurde dies 116 schon im Entwurf 2016 vorgenommen, z. B. Fläche in Holthusen I (03) und Klein Süstedt (21).

109, 383 Zum 3-km-Abstandskriterium Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Dieses Restriktionskriterium bedarf aber einer tiefergehenden Begründung, die hier In der Begründung zu Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 ist 111, nicht gegeben ist. Das 3-km-Abstandskriterium führt in der Einzelfallbetrachtung zu aus Sicht des Landkreises ausführlich dargelegt, aus 112, keinem sinnvollen Ergebnis. welchen regionalplanerischen Gründen die 113, Einführung eines 3-km-Abstandskriteriums 114, erforderlich ist und weshalb dadurch auch die privaten 115, Interessen der Grundstückseigentümer zurückgesetzt 116 werden. Das 3-km-Abstandskriterium wird im Rahmen des 3. Arbeitsschrittes als Teilarbeitsschritt und unter Ausübung des zustehenden planerischen Ermessens einzelfallbezogen angewendet. Dem Landkreis ist keine Rechtsprechung bekannt, die eine Verwendung eines Abstandskriteriums zwischen Windvorranggebieten für unzulässig erklärt.

109, 384 Zur fehlenden Definition des Merkmals „Umzingelung“ Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Im RROP-Entwurf wird weiterhin an keiner Stelle definiert, wann eine solche Im Rahmen des weiten Planungsermessens soll die 111, "Umzingelung" gegeben ist. Letztlich kann ein Kriterium (Umzingelung) nur als Umzingelung von Ortschaften im Sinne eines 112, Begründung für ein anderes Kriterium (3 km-Abstand) herangezogen werden, Vorsorgegrundsatzes bereits auf Ebene der 113, wenn für dieses eine klare Definition gegeben wird. Dieser Missstand im RROP Regionalplanung verhindert werden. Der ergänzten 114, ist ein deutlicher methodischer Fehler und stellt einen Verstoß gegen Begründung zu Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 ist zu 115, wissenschaftliche Maßstäbe da, die bei der Erarbeitung eines für die entnehmen, wie methodisch vorgegangen wurde. 116 Raumordnung so relevanten Plans unbedingt einzuhalten wären. Dies ist auf der groben Ebene der Regionalplanung auch so ausreichend.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 166 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 385 Zur Relevanz des Merkmals „Umzingelung“ für drei „kritische Bereiche“ Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Die schablonenartige, unabgewogene Anwendung des pauschalen 3-km- Das Kriterium "Umzingelung" ist eine spezifische 111, Kriteriums zwischen Vorranggebieten Windenergienutzung führt zu einem Betrachtung von drei Einzelfällen, bei der sich die 112, undifferenzierten Wegfall von substanziellem Raum für die Windenergie, der mit Häufung von Vorranggebieten Windenergienutzung 113, der Verhinderung einer übermäßigen Umzingelung nicht zu rechtfertigen ist. Dies nicht durch die einfache Anwendung das 3-km- 114, betrifft insbesondere die Umzingelungssituation um die Ortslagen Polau und Abstandskriterium lösen lässt. Für diese wurde die in 115, Bankewitz und den Wegfall der Auswahlfläche 66. Im zweiten Fall bei den der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu 4.2 02 116 Siedlungen Barum und Tätendorf-Eppensen ist es fraglich, ob der Wegfall beider beschriebene Vorgehensweise gewählt. Durch die Auswahlflächen erforderlich ist. Auswahl allein der Fläche 60 findet keine übermäßige Belastung der Ortslagen Polau und Bankewitz statt. Da sich inzwischen die Potenzialflächen 15, 31, 33 und 34 aus avifaunistischen Gründen ungeeignet für eine Windenergienutzung darstellen, ist eine veränderte Ausgangslage eingetreten. Durch deren Wegfall ist eine übermäßige Belastung des Siedlungsbereiches von Tätendorf-Eppensen und Barum nicht mehr gegeben.

109, 386 Auswirkung avifaunistischer Abwägungsfehler und des planungsrechtlich stark Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, umstrittenen 3km-Abstandkriterium auf ausgewählte Potenzialflächen Die Ausführungen zur avifaunistischen Geeignetheit 111, Zu den von diesen Abwägungsfehlern betroffenen Flächen zählen insbesondere: der angeführten Flächen wurden überprüft. Bei den 112, - 56 (Langenbrügge II): Ist avifaunistisch geeignet und führt nicht zu einer Flächen 22 (westlicher Teil), 42 und 56 wird an der 113, Umzingelung. Nichteignung aus avifaunistischer Sicht, die sich aus 114, - 49 (Klein Malchau): Ist avifaunistisch geeignet und führt nicht zu einer den Ausführungen im Avifaunistischen Fachgutachten 115, Umzingelung. zu den betreffenden Potenzialflächen ergibt, 116 - 22 (Bahnsen-Bargfeld): Ist avifaunistisch geeignet und führt nicht zu einer festgehalten. Die Nichteignung der Fläche 49 ergibt Umzingelung. sich aus der Nichteinhaltung des 3-km-Abstandes zur - 42 (Arrondierung Langenbrügge Ost): Ist avifaunistisch geeignet und führt nicht Fläche 50, die des östlichen Teils von 22 zur Fläche zu einer Umzingelung. D. Wenngleich BioconsultSH ausführt, dass in 2016 kein Schwarzstorchhorst im Lüderbruch gefunden werden konnte, kann dies letzlich dahingestellt bleiben, da die Fläche durch die Neuansiedlung des Seeadlers im Lüderbruch in 1.700 m Entfernung avifaunistisch ungeeignet ist (s. überarbeitetes Avifaunistisches Fachgutachten 2017)

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 167 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 387 Zu den anderen Auswahlflächen, die durch das planungsrechtlich umstrittenen und Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, nach Maßstäben der Rechtsprechung unzulässigen, schablonenartigen und Das Konzept des Landkreises wird an dieser Stelle 111, abwägungsfreien 3 km-Kriterium in der endgültigen Kulisse des RROP-Entwurfs wohl missinterpretiert. In Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 112, fehlen der Begründung wird ausführlich dargelegt, welches 113, Bei allen anderen Auswahlflächen, die durch das 3 km-Kriterium in der endgültigen vorrangige Ziel hinter dem 3-km-Mindestabstand 114, Kulisse des Entwurfes fehlen, stellt sich die Frage, ob durch sie überhaupt eine steht. Das Kriterium "Umzingelung" ist eine 115, übermäßige Umzingelung verursacht wird bzw. ob durch deren Wegfall die spezifische Betrachtung von drei Einzelfällen, bei der 116 Umzingelungssituation entscheidend verbessert wird.Berücksichtigt man sich die Häufung von Vorranggebieten zusätzlich die Anforderung substantiell Raum für die Windkraft zu schaffen, ist die Windenergienutzung nicht durch die einfache Schlussfolgerung, dass durch das 3 km-Abstandskriterium zu undifferenziert Anwendung des 3-km-Abstandskriteriums lösen lässt. potentielle Fläche für die Windkraft verloren geht, folgerichtig. Für diese wurde die in der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu 4.2 02 beschriebene Vorgehensweise gewählt.

109, 388 Es wird fehlerhaft Bezug auf den (nicht mehr gültigen) Windenergieerlass des Nds. Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, ML vom 26.01.2004 genommen. In der Begründung wird deutlicher herausgestellt, 111, dass der Windenergieerlass von 2004 nicht mehr gilt. 112, Der gültige Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 113, ist für den Träger der Regionalplanung im eigenen 114, Wirkungskreis nicht bindend. Dass die 115, Abstandsregelung keinen Eingang in den neuen 116 Windenergieerlass gefunden hat, führt nicht dazu, dass die Anwendung dieser Regelung unzulässig ist.

109, 389 Zur alternativen Anwendung eines Merkmals „Umschließung von Ortslagen“ Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Es wird als Alternative zur Vorgehensweise des Landkreises vorgeschlagen, die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Der 111, Umzingelung in einem 3 km-Radius um die Siedlungen zu untersuchen.Als Landkreis behält jedoch das bisherige 112, Kriterium für eine vertretbare Umzingelung wird zunächst ein maximaler Planungskonzept bei. 113, Gesamtumzingelungswinkel von 180° zugrunde gelegt. Bei der Untersuchung 114, wurden alle Vorranggebiete und Auswahlflächen berücksichtigt die innerhalb eines 115, 3 km-Untersuchungs-Radius liegen oder von diesem geschnitten werden. Sofern 116 eine Fläche geschnitten wird, wurde die gesamte zur Siedlung gewandte Flächenausdehnung in der Analyse berücksichtigt, also ebenfalls der Bereich, der weiter als 3 km von der Siedlung entfernt ist. Hierbei erfolgt die Messung des Umzingelungswinkels vom Mittelpunkt der jeweiligen Siedlung. Dies begründet sich insbesondere dadurch, dass es einen effektiven Schutz der Anwohner gegen übermäßige Umzingelung von raumbedeutsamen Windenergieanlagen gibt und hierdurch ebenfalls der Windkraft in besonderem Maße substantiell Raum geschaffen wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 168 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 390 Zum Landschaftsbild Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Das "Landschaftsbild“, das ebenfalls zur Begründung des 3-km-Mindestabstands In der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 111, herangezogen wird, ist nicht geeignet, diesen Abstand zu stützen. Den wird jetzt deutlicher herausgestellt, dass die 112, Argumenten für die Abwägungssachverhalte (Barrierewirkung Vögel, Betrachtung des 3-km-Abstandskriteriums im 113, landschaftliche Schönheit, Umzingelung) ist richtiger Weise vielmehr im Einzelfall Einzelfall im Rahmen des 3. Arbeitsschrittes 114, Raum zu geben. differenziert und ortsbezogen erfolgt. Der 115, großräumige Schutz des Landschaftsbildes war nicht 116 vorrangiges Ziel des Landschaftsbildgutachtens. Die Auswirkungen einer Ballung von WEA auf das Landschaftsbild sind im Rahmen des Gutachtens nicht untersucht worden. Die Entscheidung darüber kann erst im Einzelfall, also im Rahmen des 3. Arbeitsschrittes mit Hilfe des 3-km-Abstandskriteriums erfolgen.

109, 391 Zur fehlenden Berücksichtigung der Entwürfe des Landesraumordnungsplans Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, sowie des bereits gebilligten Windenergieerlasses Die Anpassung an die letzte Änderung des LROP 111, Es ist davon auszugehen, dass das LROP vor dem RROP Rechtskraft erlangt. Es bzw. dessen Neubekanntmachung vom Oktober 2017 112, wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich der Landkreis auf den erfolgt nunmehr mit diesem Entwurf. Der Nds. 113, Windenergieerlass aus dem Jahr 2004 bezogen hat, obwohl der neue Windenergieerlass vom 24.02.2016 ist inzwischen 114, Windenergieerlass bereits am 15.12.2015 gebilligt wurde. Es ist davon veröffentlicht, jedoch ist er für die Träger der 115, auszugehen, dass im Zeitpunkt der Abwägungsentscheidung eine Bezugnahme Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis nicht 116 auf die Altfassung des Windenergieerlasses, wie es der Landkreis beim 3-km- anzuwenden (siehe Kapitel 1.5 des Erlasses). Dass Kriterium vorgesehen hat, rechtswidrig ist. die Abstandsregelung keinen Eingang in den neuen Windenergieerlass gefunden hat, führt nicht dazu, dass die Anwendung dieser Regelung unzulässig ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 169 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 392 Zur fehlerhaften Aufnahme von Flächen, die das Landschaftsbild negativ Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, beeinflussen und/oder Ihrer ökologischen Funktion ungeeignet oder kritisch sind Die Ausführungen zur eingewendeten Ungeeignetheit 111, Dies betrifft die Flächen Wulfstorf (25), Nienwohlde (39), Hohenzethen (59), Kakau der angeführten fünf Flächen wurde überprüft. An drei 112, (64) und Groß Thondorf (74). Die Aufzählung macht deutlich, dass der Landkreis Flächen wird weiterhin festgehalten. Die Flächen 113, Bereiche mit in die Potentialfläche aufgenommen hat, die offensichtlich ungeeignet Hohenzethen (59) und Groß Thondorf (74) entfallen 114, sind. Dies wird in zahlreichen Fällen dazu führen, dass Beschränkungen in aus anderen als den dargelegten Gründen. An dem 115, nachgelagerten Verfahren eine Reduzierung der potentiellen Vorrangfläche zur bestehenden Konzept der Landschaftsbildbewertung 116 Folge hat und die Ziele der Landesregierung noch deutlicher unterschritten werden. wird festgehalten. Es fußt auf einer anerkannten Methodik zur Erfassung und Bewertung des Landschaftsbildes und wurde von einem renommierten Gutachter durchgeführt. Die Festlegung eines Vorranggebietes Windenergienutzung bedeutet nicht, dass eine Windenergienutzung die dargestellten Vorranggebiete Windenergienutzung in jedem Fall vollumfänglich ausschöpfen kann. Die Flächenvorgaben aus dem Nds. Windenergieerlass sind für die Träger der Regionalplanung nicht bindend und stellen lediglich eine Orientierungshilfe zur Abwägung dar.

109, 393 Zu den „Waldrändern“ (allgemein) Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Der Landkreis stellt auf Seite 80 des RROP-Entwurfs heraus, dass Waldränder Es ist nicht erkennbar, warum die vom Landkreis 111, und ihre Übergangszonen daher grundsätzlich von Bebauung und sonstigen vorgesehene Vorgehensweise unzulässig sein soll. 112, störenden Nutzungen freigehalten werden sollen. Dies ist dann im Eine Abwägung zu den Abständen zu Waldrändern 113, konkretisierenden Bauleitplanverfahren bzw. nachfolgenden Zulassungsverfahren wird auf die nachfolgenden Ebenen abgeschichtet, so 114, abschließend zu regeln. Eine irgendwie geartete „Abwägung“, wie von der z. B. auf das konkretisierende Bauleitplanverfahren 115, Rechtsprechung gefordert, ist hinsichtlich der Waldränder indessen nicht erfolgt. bzw. das nachfolgende Zulassungsverfahren für die 116 So ist weder in den weiteren Unterlagen zum RROP-Entwurf noch im WEA. Hier hält sich das RROP planerisch zurück. Umweltbericht eine Einzelfallbetrachtung zu finden, obwohl der Landkreis selbst eine abstrakt generelle Betrachtungsweise ausgeschlossen hat. Alle Vorrangstandorte reichen unmittelbar bis an den Wald heran.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 170 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 394 Kennzeichnung von Vorranggebieten trotz „Wald“ Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, In zahlreichen Vorranggebieten wurden entgegen der grundsätzlichen Anforderung Grundlage für die Festlegung von Wald als weiche 111, des Landes Niedersachsen, die Wälder frei von Windkraft zu halten, Waldflächen, Tabuzone ist die aktuelle DTK 50, eine Überprüfung 112, die als solche in der TK50 mit der Waldsignatur gekennzeichnet sind, als dieser Daten anhand der Biotoptypenkartierung des 113, Vorrangflächen ausgewiesen. LRP sowie der Vergleich mit den Orthofotos. Kleinere 114, Waldflächen (kleiner als ca. 2,5 ha) lassen sich 115, jedoch aufgrund des Maßstabs von 1:50.000 in der 116 Zeichnerischen Darstellung des RROP nicht festlegen. Festzuhalten ist (siehe auch Begründung zu Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02), dass nur die Vorbehaltsgebiete Wald als weiche Tabuzonen festgelegt werden und nicht Wald generell. Zudem ist zu beachten, dass die Darstellung von Vorranggebieten Windenergienutzung im RROP aufgrund des Maßstabs nicht parzellenscharf erfolgt. Die Festlegung eines Vorranggebietes Windenergienutzung bedeutet nicht, dass eine Windenergienutzung die dargestellten Vorranggebiete Windenergienutzung in jedem Fall vollumfänglich ausschöpfen kann. Daher ist das Vorhandensein von kleineren nach Landeswaldrecht zu beurteilenden Waldflächen, z.B. in Fläche 71, für die Darstellung als Vorranggebiet Windenergienutzung unmaßgeblich.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 171 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

109, 395 Kein Substantieller Raum für die Windenergie Dem Einwand wird nicht gefolgt 110, Bei der vorliegenden Planung ist es ausgesprochen fraglich, ob überhaupt Aufgrund der aktuellen Rechtsprechung wird weiterhin 111, „substantieller Raum“ für die Windenergie geschaffen worden ist. Unter davon ausgegangen, dass der Windenergie durch 112, Berücksichtigung der Vorgabe des Landes Niedersachsen für den Landkreis den vorliegenden Entwurf des RROP substanziell 113, Uelzen mit etwa 2,06 % der auszuweisenden Vorrangflächen und den zu Raum gegeben wird. Die Prüfung, ob der 114, erwartenden Abschlägen verfehlt der vorliegende Entwurf des RROP die Windenergie substanziell Raum gegeben wird, ist wie 115, Anforderung insbesondere zum Schutz des Klimas weit. Diesem Wert kommen die durch die höchstrichterliche Rechtsprechung 116 ausgewiesenen Flächen nicht einmal im Ansatz nach. gefordert im Rahmen des 4. Arbeitsschrittes erfolgt und in Kapitel 3.3 zu Ziffer 4.2 02 ausreichend dokumentiert. Da der Landkreis Uelzen als Träger der Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis tätig wird, dient der Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 lediglich als Orientierungshilfe zur Abwägung. Dieser führt als Zielvorgabe für die Planung aus, dass bis zum Jahr 2050 mindestens 20 Gigawatt Windkraftleistung errichtet werden sollen, was einer Bereitstellung von 1,4 % der Landesfläche für eine Windenergienutzung entspricht. Diese Vorgabe – die lediglich eine unverbindliche politische Willenserklärung ist – ist zudem auf jeden Landkreis unter Angabe einer Flächenzahl heruntergebrochen worden. Bei diesen Flächenangaben handelt es sich entsprechend der Fußnote 2 des Nds. Windenergieerlasses ausdrücklich nicht um verbindliche Vorgaben für die aktuelle Regionale Raumordnungsplanung. Für den Landkreis Uelzen wird die Zielgröße von 2,06 % (3.005,4 ha) angegeben. Insofern dient dieser Wert als in der Planung zu beurteilendes und abzuwägendes Kriterium im Hinblick auf die rechtliche Maßgabe, dass der Windenergie substanziell Raum zu verschaffen ist. Aber keinesfalls darf diese Flächenangabe so verstanden werden, dass nur bei Erreichen dieser Prozentangabe der Windenergie substanziell Raum verschafft worden ist. Diese Rechtsauffassung wird auch von der zuständigen Genehmigungsbehörde mitgetragen. Ziffer 4.2 02 01 Gebiet Schatensen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 172 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 396 NLWKN - Unterschreitung des Mindestabstands zu landesweit bedeutsamen Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Brutvogelgebieten Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Potenzialfläche 01 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Teilgebiet 2926.4/2, Lebensraum Schwarzstorch) Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten. Ziffer 4.2 02 11 Gebiet Velgen Bornsen 16 397 Hiermit lege ich Widerspruch ein gegen das RROP. Laut amtlicher Dem Einwand wird nicht gefolgt Bekanntmachung des Landkreises Uelzen vom 08. Mai 2017 sollen Teile des Eine Prüfung des Sachverhalts durch die Untere Landschaftsschutzgebietes "Oberes Gerdautal" Nr. UE 20 aus dem Naturschutzbehörde hat ergeben, dass aus Landschaftsschutz entlassen werden. naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der Warum wird dann den Grundeigentümern des Ortsteiles Bornsen der Gemeinde Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes Bienenbüttel diese Entlassung verweigert? einer Entlassung der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet sowie einer Veränderung der Schutzgebietsverordnung, die auf einer Teilfläche den Bau von Windenergieanlagen zulassen würde, nicht zugestimmt wird. Dies wurde der Gemeinde Bienenbüttel auch schriftlich mitgeteilt. Das im Einwand angesprochene Entlassungsverfahren hat erst gerade begonnen. Eine Entscheidung über die Entlassung einer Fläche von ca. 2.500 m² wurde durch die Gremien des Landkreises noch nicht getroffen.

1.1.5 398 Gemeinde 11) RROP 4.2, zu Ziffer 01 (Abwägungsnummer 594): Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bienenbüttel Eine Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet Süsing für die Ausweisung eines Windparks in Bornsen wird nicht erneut beantragt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 173 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

27 399 Im Zuge der vorangehenden Abwägung wurde seitens der Regionalplanung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen festgestellt, eine Ausweisung des beantragten Gebietes könne nicht erfolgen, da Die Forderung wird an dieser Stelle zur Kenntnis das Gebiet Teil des Landschaftsschutzgebietes "Süsing" (im Folgenden: LSG) ist. genommen. Gemeint ist hier wohl die ausführliche Da Landschaftsschutzgebiete als weiche Tabukriterien in das Planungskonzept Stellungnahme vom 27.01.2016 (und nicht 2017). Die aufgenommen worden seien, sei eine Ausweisung der beantragten Fläche Abwägung erfolgt zu den vorgebrachten einzelnen pauschal abzulehnen, solange die Fläche nicht aus dem LSG entlassen wird. Punkten im Folgenden. Im Übrigen steht der Unabhängig davon, dass eine Ausweisung der Potenzialfläche 11 als Vorrang- und Naturschutzbehörde grundsätzlich einen Eignungsgebiet für die Windenergienutzung im vorliegenden Fall - wie ausführlich Handlungsspielraum zu, ob und wie sie das in der Stellungnahme vom 27.01.2017 dargestellt - auch aufgrund der im Einzelfall schützenswerte und schutzbedürftige Gebiet unter bestehenden Vereinbarkeit mit den Schutzzielen des LSG zulässig ist, ist die Schutz stellt (vgl. BVerwG, Beschl. v. 29.1.2007 - 7 B Potenzialfläche auch nach den von der Regionalen Raumordnungsbehörde 68.06 -; OVG Lüneburg v. 29.11.2016 - 4 KN 93/14 - angelegten Maßstäben auszuweisen. ). Dieser Handlungsspielraum der Denn tatsächlich ist die Teilfläche aus dem LSG von Amts wegen zu entlassen, da Naturschutzbehörde ist in erster Linie durch eine nach die Teilfläche nicht schutzwürdig und damit nicht erforderlich i.S.d. § 22 Abs. 1 Maßgabe des naturschutzrechtlichen BNatSchG i.V.m. § 26 Abs. 1 BNatSchG ist. Abwägungsgebots im Sinne des § 2 Abs. 3 BNatSchG erfolgende, dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz verpflichtete Würdigung der sich gegenüberstehenden Interessen des Naturschutzes auf der einen und der Nutzungsinteressen der Grundeigentümer auf der anderen Seite geprägt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 174 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

27 400 I. Keine Schutzwürdigkeit der Teilfläche zwischen Velgen und Bornsen Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Unterschutzstellung einer Fläche als Landschaftsschutzgebiet ist gem. § 22 Landschaftsschutzgebiete sind als weiches Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 26 Abs. 1 BNatSchG nur erforderlich, wenn sie mit Blick Tabukriterium festgelegt. Diese Kriterien werden auf den angestrebten Schutzzweck schutzwürdig und schutzbedürftig ist. Die pauschal für den gesamten Planungsraum Entlassung der Fläche 11 ist geboten, weil die Fläche schon nicht schutzwürdig ist. angewandt. Diese planerische Vorgehensweise wird Damit die Teilfläche zwischen Velgen und Bornsen schutzwürdig ist, muss diese durch die aktuelle Rechtsprechung gedeckt. Der einen besonderen Wert für die Erreichung dieser Schutzzwecke haben. Dies ist Planungsträger kann pauschal Flächen ausschließen, dann der Fall, wenn etwa eine besondere Wertigkeit der Landschaft (1.) oder der die nach seinen planerischen Zielsetzungen für die Natur (2.) in dem Teilbereich vorzuweisen ist oder aber es sich um einen Bereich Windenergienutzung von vornherein nicht zur handelt, an dem der Naturgenuss besonders wahrgenommen werden kann (3.). Verfügung stehen sollen (sog. weiche Tabuzonen). Dass diese drei Voraussetzungen für die besondere Schutzwürdigkeit im Auf diesen Flächen wäre Windenergienutzung aus vorliegenden Fall nicht gegeben sind, ergibt sich bereits aus dem "Gutachten zum rechtlichen und tatsächlichen Gründen zwar generell Konflikt des Windenergiestandortes mit den Schutzzielen des möglich. Der Plangeber schließt diese Flächen aber Landschaftsschutzgebiets "Süsing" (LSG UE 21)" (im Folgenden: Gutachten nach eigenem Ermessen durch selbst gesetzte, "Konflikt mit LSG" 2015) vom 15.06.2015 (Anlage A3 zu unserem Schriftsatz vom abstrakte, typisierte und für den gesamten 27.01.2017). Dieses Gutachten prüft zwar die Vereinbarkeit der Planungsraum einheitlich anzuwendende Kriterien für Windenergienutzung mit den Schutzzielen des LSG und ist daher nicht unmittelbar die Windenergienutzung aus. Dies ist hier für alle auf die Fragestellung übertragbar, ob die begutachtete Teilfläche schutzwürdig Landschaftsschutzgebiete des Planungsraums i.S.d. § 22 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 26 Abs. 1 BNatSchG ist. Dennoch finden sich erfolgt. Anstelle einer Pauschalierung der LSG als hier wesentliche Erkenntnisse, die diese Bewertung anhand gutachterlicher weiche Tabuzone hätte der Landkreis Uelzen die LSG Erkenntnisse ermöglichen. Gleiches gilt für das für die Bewertung der Wertigkeit jeweils flächenbezogen bei der Abwägung seiner der Natur herangezogene Gutachten zu den Vogeldaten zum geplanten Potenzialflächen prüfen und entsprechend Windenergiestandort Velgen-Bornsen (Anlage A5). Auch dieses bezieht sich einzelfallbezogen festlegen können. Diesen Weg hat ausdrücklich auf die avifaunistische Zulässigkeit möglicher Windenergievorhaben der Landkreis Uelzen jedoch nicht gewählt. Für ein auf der hier gegenständlichen Fläche. Dennoch lässt es unproblematisch Abweichen in Einzelfällen gibt es im Rahmen des Rückschlüsse auf die hier maßgebliche Fragestellung zu. schlüssigen Gesamtkonzeptes keine rechtliche Grundlage. Eine Überprüfung des Sachverhalts durch das Umweltamt des Landkreises hat auch ergeben, dass aus naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes einer Entlassung der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet sowie einer Veränderung der Schutzgebietsverordnung, die auf einer Teilfläche den Bau von Windenergieanlagen zulassen würde, nicht zugestimmt wird. Dies hat das zuständige Umweltamt des Landkreises auch der Gemeinde Bienenbüttel als Antragsteller für die Veränderung der LSG-Verordnung mitgeteilt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 175 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

27 401 1. Keine besondere Wertigkeit der Landschaft Dem Einwand wird nicht gefolgt Dass sich eine Schutzwürdigkeit des Teilbereiches nicht aus der besonderen Eine Überprüfung des Sachverhalts durch das Wertigkeit der Landschaft ergibt, zeigt schon die Einordnung der Fläche durch das Umweltamt des Landkreises hat ergeben, dass aus Gutachten der BMS Umweltplanung von 2013, das im Zuge der Fortschreibung naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der des RROP des Landkreises Uelzen in Auftrag gegeben wurde. Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes Dort wurde die Teilfläche mit der Wertstufe III eingestuft, ihr wurde also eine einer Entlassung der Fläche aus dem allgemeine, keinesfalls aber eine besondere (Wertstufe IV) oder gar Landschaftsschutzgebiet sowie einer Veränderung herausragende Bedeutung (Wertstufe V) zugesprochen. Zu diesem Ergebnis der Schutzgebietsverordnung, die auf einer Teilfläche kommt auch das Gutachten "Konflikt mit LSG". den Bau von Windenergieanlagen zulassen würde, Damit ist im Ergebnis keine Schutzwürdigkeit der Teilfläche in Bezug auf eine nicht zugestimmt wird. Dies hat das zuständige besondere Wertigkeit der Landschaft festzustellen. Umweltamt des Landkreises auch der Gemeinde Bienenbüttel als Antragsteller für die Veränderung der LSG-Verordnung mitgeteilt. An diese Entscheidung fühlt sich der Träger der Regionalplanung gebunden.

27 402 2. Besondere Wertigkeit der Natur Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Wertigkeit der Teilfläche bemisst sich dementsprechend im vorliegenden Fall Eine Überprüfung des Sachverhalts durch das insbesondere danach, ob in dem Bereich Biotope von besonderer Bedeutung Umweltamt des Landkreises hat ergeben, dass aus gelegen sind (a.) oder eine besondere Wertigkeit aufgrund des Vorkommens naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der geschützter Tierarten anzunehmen ist (b.). Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes Eine besondere Wertigkeit aufgrund der Biotoptypen besteht mithin nicht. Auch einer Entlassung der Fläche aus dem eine besondere Wertigkeit aufgrund möglicherweise vorkommender geschützter Landschaftsschutzgebiet sowie einer Veränderung Tierarten ist nicht festzustellen. der Schutzgebietsverordnung, die auf einer Teilfläche Zusammengenommen bestätigen einzelne Beobachtungen und Auswertungen den Bau von Windenergieanlagen zulassen würde, vorhandener Daten das Ergebnis, wonach in dem Gebiet zwar teilweise geschützte nicht zugestimmt wird. Dies hat das zuständige Vogelarten zu beobachten sind. Diese sehr vereinzelten Beobachtungen sind - Umweltamt des Landkreises auch der Gemeinde gerade im Vergleich zur sonstigen Flächennutzung in Niedersachsen etwa durch Bienenbüttel als Antragsteller für die Veränderung der den Rotmilan - aber als nicht besonders bedeutend zu qualifizieren. Es besteht LSG-Verordnung mitgeteilt. An diese Entscheidung mithin keine besondere Wertigkeit des Gebietes mit Blick auf geschützte Tierarten. fühlt sich der Träger der Regionalplanung gebunden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 176 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

27 403 3. Keine besondere Wertigkeit mit Blick auf den "Naturgenuss" Dem Einwand wird nicht gefolgt Schließlich besitzt die Teilfläche auch keine besondere Wertigkeit hinsichtlich des Eine Überprüfung des Sachverhalts durch das dort erlebbaren "Naturgenusses". Umweltamt des Landkreises hat ergeben, dass aus naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes einer Entlassung der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet sowie einer Veränderung der Schutzgebietsverordnung, die auf einer Teilfläche den Bau von Windenergieanlagen zulassen würde, nicht zugestimmt wird. Dies hat das zuständige Umweltamt des Landkreises auch der Gemeinde Bienenbüttel als Antragsteller für die Veränderung der LSG-Verordnung mitgeteilt. An diese Entscheidung fühlt sich der Träger der Regionalplanung gebunden.

27 404 II. Fazit Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Fläche zwischen Velgen und Bornsen ist nicht schutzwürdig, da sie über Eine Überprüfung des Sachverhalts durch das keinen besonderen Wert für die Verwirklichung der Schutzzwecke nach der LSG- Umweltamt des Landkreises hat ergeben, dass aus VO verfügt. Denn die Fläche weist weder eine besondere Wertigkeit für das naturschutzfachlicher Sicht aufgrund der geschützte Schutzwürdigkeit und ggf. Erweiterung des Gebietes Landschaftsbild, noch für die Natur in Gestalt der vorhandenen Biotoptypen und einer Entlassung der Fläche aus dem LSG sowie bekannten geschützten Tierarten und auch nicht für den "Naturgenuss" auf. einer Veränderung der Schutzgebietsverordnung, die Mangels Schutzwürdigkeit der gegenständlichen Fläche ist diese von Amts wegen auf einer Teilfläche den Bau von Windenergieanlagen aus dem Schutzgegenstand des LSG zu entlassen. zulassen würde, nicht zugestimmt wird. Der Träger Demnach ist die Potenzialfläche 11 als Vorrang- und Eignungsgebiet in den der Regionalplanung sieht keinen Grund, die fachliche Regionalen Raumordnungsplan aufzunehmen, da ihr das weiche Tabukriterium Auffassung des Umweltamtes in Zweifel zu ziehen. der "Lage in einem Landschaftsschutzgebiet" nicht mehr - wie von Seiten der Zudem steht nach der Rechtsprechung des OVG Regionalplanung bisher angenommen - entgegensteht. Unabhängig davon wäre Lüneburg (8 KN 2523/01 und 4 KN 76/08) dem die Potenzialfläche 11 auch bei unveränderter Beibehaltung des LSG Verordnungsgeber bei der Abgrenzung von LSG ein auszuweisen, da die Ausweisung mit den Schutzzielen des LSG vereinbar ist und weites Gestaltungsermessen zu. damit ausnahmsweise trotz der pauschalen Einordnung von Gemeint ist hier wohl die ausführliche Stellungnahme Landschaftsschutzgebieten als weiche Tabukriterien zulässig ist. Dazu wird vom 27.01.2016 (und nicht 2017). vollumfänglich auf die Stellungnahme vom 27.01.2017 (dort S. 3ff.) verwiesen. Die Gemeinde Bienenbüttel hat in ihrer aktuellen Damit ist die Potenzialfläche 11 als Vorrang- und Eignungsgebiet auszuweisen, Stellungnahme mitgeteilt, dass eine Entlassung aus sodass erneut um antragsgemäße Berücksichtigung im weiteren dem LSG Süsing für die Ausweisung eines Windparks Planungsprozessgebeten wird. in Bornsen nicht erneut beantragt wird. Außerdem ist Im Übrigen möchten wir darauf hinweisen, dass auch die Gemeinde Bienenbüttel die Position einer Gemeinde zu einer Potenzialfläche der Ausweisung der Potenzialfläche 11 positiv gegenübersteht. Dies ergibt sich im Planungskonzept nicht maßgeblich. insbesondere aus der im Rahmen der letzten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange abgegebenen Stellungnahme, sodass auch von dieser Seite die beantragte Ausweisung ausdrücklich unterstützt wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 177 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

78 405 Laut amtlicher Bekanntmachung des Landkreises Uelzen vom 08. Mai 2017 sollen Dem Einwand wird nicht gefolgt Teile des Landschaftsschutzgebietes "Oberes Gerdautal" Nr. UE 20 aus dem Die Prüfung einer Entlassung aus einem Landschaftsschutz entlassen werden. Landschaftsschutzgebiet erfolgt für die jeweilige Warum wird dann den Grundeigentümern des Ortsteiles Bornsen der Gemeinde Situation im Einzelfall. In dem Verfahren zur Bienenbüttel diese Entlassung verweigert? Entlassung der Teilfläche aus dem Landschaftsschutzgebiet, die in der Potenzialfläche Velgen/Bornsen liegt, hat die Prüfung ergeben, dass aus naturschutzfachlicher Sicht einer Entlassung nicht zugestimmt werden kann. Ziffer 4.2 02 15 Gebiet Barum 1.6.28 406 Deutsche Telekom Wir haben Ihre Anfrage bezüglich unserer Richtfunkstrecken untersucht. Durch die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Technik GmbH Konzentrationszone für Windkraft bei Hohenbünstorf verlaufen 2 unserer Die Fläche Hohenbünstorf wird im RROP als Richtfunkstrecken. Potenzialfläche Barum (15) geführt. Die Fläche entfällt aus avifaunistischen Gründen.

1.5.17 407 Bürgerinitiative für Aus Landschaftssicht ist diese Feldflur im RROP-Entwurf als "schön zu Dem Einwand wird gefolgt Naturschutz und bezeichnende Feldflur" betitelt. Das ist uneingeschränkt richtig. Daran stören auch Eine Bündelung von störenden Vorhaben in der Stadtökologie die eine weit entfernte WEA sowie die seit Jahrzehnten in die Landschaft Landschaft ist planerisch gewollt. Aufgrund der eingepasste Bundesstraße 4 und die Hochspannungsleitung nicht. Daraus dann beschriebenen Vorbelastung durch die Bundesstraße eine starke Überformung der bestehenden Landschaft zu erkennen, in die "nun ist 4 und die Hochspannungsleitung ist das es doch auch schon egal" auch noch WEA reinkönnen, ist äußerst abwegig und für Landschaftsbild bereits vorbelastet und daher nicht diesen Bereich der schönen Landschaft abzulehnen. mehr besonders schützenswert. Aufgrund der Im Bereich des Waldstückes der Umgebung des Goldberges brütet der Rotmilan. gesetzlichen Privilegierung der WEA im Außenbereich Der gesamte westliche Teil des Planungsraumes Nr. 15 (bis zu der gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB ist ein Eingriff in das Ortsverbindungsstraße Barum- Seedorf) gehört in die 1,5 km Entfernung, die der Landschaftsbild implementiert. Rotmilan als Nahrungsbereich nutzt. Da aus zahlreichen avifaunistischen Die Brutplätze des Rotmilans in diesem Bereich sind Untersuchungen bekannt ist, dass der Rotmilan brutortnahe WEA als bekannt und werden mit den entsprechenden Nahrungsquelle (Aasfresser) nutzt, ist hier die Auslöschung des alten Rotmilan- Abstandsradien im Avifaunistischen Gutachten Revieres zu befürchten. Das ist nach § 44 BNatSchG verboten. Wer will das berücksichtigt. Daher entfällt die Fläche. verantworten? Falls noch nicht geschehen, müssen Fledermauskartierungen erfolgen. Aus genannten Gründen muss hier die Formulierung ,,Aus Umweltsicht als Vorranggebiet für Windenergie ungeeignet" verschrieben werden. 1.3.18 408 NLWKN - Überlagerung landesweit bedeutsamer Brutvogelgebiete Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Potenzialfläche 15 befindet sich inmitten diverser landesweit bedeutsamer Die angesprochene Fläche entfällt aus Hannover - Brutvogelgebiete und überlagert im nördlichen Bereich landesweit bedeutsame avifaunistischen Gründen. Hildesheim Brutvogelgebiete (Kenn-Nr. Teilgebiet 2928.2/2 und Kenn-Nr. Teilgebiet 2929.1/2, Lebensraum Rotmilan)

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 178 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 409 NABU Uelzen e. V. Angrenzend wurden durch den NABU Uelzen im Frühjahr 2017 zwei besetzte Dem Einwand wird gefolgt Horste des Rotmilans festgestellt (beil. Kartenausschnitt). Ein weiterer befindet sich Die hohe Bedeutung des angesprochenen Raumes in der Südwestecke des NSG Der Lohn. Damit wäre hier jeweils ein 1,5 km Radius für den Rotmilan wird in die Abwägung einstellt. Das als Tabuzone vorzusehen. Der gesamte Raum zwischen Emmendorf, Bad Vorranggebiet Windenergienutzung Barum (15) des Bevensen, und Barum/Vinstedt ist dicht vom Rotmilan besiedelt (7-8 RROP-Entwurfes 2016 entfällt. Rev./100 km²). 223 410 Eine Begründung für die Ausweisung als Vorranggebiet liegt darin, dass bereits Dem Einwand wird teilweise gefolgt Vorbelastungen (an anderer Stelle ist von starken visuellen Vorbelastungen die Die genannten Vorbelastungen wurden im Rahmen Rede) durch den Windpark nördlich von Emmendorf, dem Fernsehturm, einer des Fachgutachtens zum Landschaftsbild bewertet. einzelnen WEA im Südwesten, der Bundesstraße B4 und einer 110 kV Leitung Darin wird deutlich, dass nicht jeder Standort durch bestehen. Dieser Logik folgend dürfte so ziemlich jeder Standort im Landkreis WEA belastet ist, sondern auch wertvolle Bereiche Uelzen von Vorbelastungen betroffen sein, da die bereits existierenden WEA fast von einer Belastung freigehalten werden. Die überall zu sehen sind. Da die Fläche bei Hohenbünstorf relativ hoch liegt, dürften Belastungen, die die Errichtung eines Windparks auf die Windräder sehr weit sichtbar sein und weitere Vorbelastungen für weitere das Landschaftsbild hervorrufen, sind bekannt und Gebiete hervorrufen, die dann wieder als Begründung für weitere Flächen werden in die Abwägung eingestellt. Die Fläche herangezogen werden können. Die Vorbelastungen durch die B 4 sollen sich durch entfällt jedoch aus anderen Gründen. den geplanten Bau der A 39 erheblich verringern. Es wird zwar immer wieder von einer als "schön zu bezeichnenden Feldflur mit stark bewegten Relief' Bezug genommen, aber die Zerstörung dieses Landschaftsbildes durch den Bau weiterer WEA billigend in Kauf genommen. 223 411 Die Aussage, dass ein überregional bedeutsamer Wanderweg "nur" am westlichen Dem Einwand wird nicht gefolgt Rand der Fläche verläuft, scheint wenig zu interessieren. Da die Förderung und Nach Einschätzung des Landkreises schließen sich Aufrechterhaltung touristischer Belange immer wieder gerne in den Vordergrund ein Vorranggebiet regional bedeutsamer Wanderweg gestellt wird und Berücksichtigung findet, kommt sie hier diesbezüglich erheblich und ein Vorranggebiet Windenergienutzung nicht zu kurz. Auch wenn durch die selbst erzeugte Vorbelastung eine Beeinträchtigung gegenseitig aus. Darüber hinaus ist die Wirkung der bereits vorhanden ist, besteht für mich jedoch ein Unterschied, ob ich WEA in Windenergienutzung auf den Tourismus und die diesem Umfang in weiterer Entfernung betrachten kann (oder muss) oder direkt an Zufriedenheit der Erholungssuchenden umstritten. diesen vorbei gehen muss. Die Ruhe und Besinnung, die Wanderer auf diesem Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen. Wanderweg suchen, dürfte damit in diesem Bereich zerstört sein.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 179 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

223 412 Die Aussage, dass nur unerhebliche Beeinträchtigungen für das Schutzgut Mensch Dem Einwand wird nicht gefolgt zu erwarten sind, wird stark bezweifelt. Die bereits bestehenden "Vorbelastungen" Eine optisch bedrängende Wirkung wird durch den sind im Vergleich zu den geplanten "Weiterbelastungen" durch einen ganzen geplanten Abstand von 1.000 m zur Ortslage nicht Windpark harmlos. Die optisch bedrängende Wirkung dieser Größenordnung steht gesehen. Auch ist der Schutz vor einer optisch ja wohl außer Frage. Diese wird auch durch einen 1 km Abstand vom Dorf nicht bedrängenden Wirkung von WEA Gegenstand des gemildert. Durch die technische Überprägung der Landschaft wird die nachfolgenden Zulassungsverfahrens. So wird in Erholungsnutzung der Feldwege und des Landschaftsbildes für die Bewohner in Nummer 3.4.1.9 des Nds. Windenergieerlasses hohem Maße beeinträchtigt. ausgeführt, dass bei einem Abstand von mehr als dem Dreifachen der Gesamthöhe einer WEA nicht gegen das Gebot der Rücksichtnahme verstoßen wird. Somit wäre bei WEA mit einer Gesamthöhe von 200 m ein Abstand von 600 m ausreichend. Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen.

223 413 Das Problem des Infraschalls findet keinerlei Rücksicht. Auch wenn derzeit keine Dem Einwand wird nicht gefolgt wissenschaftlichen Gutachten vorliegen, ist eine Beeinträchtigung des Schutzgutes Nach den derzeitigen Erkenntnissen reicht der im Mensch nicht grundsätzlich auszuschließen. RROP gewählte Abstand zu Einzelhäusern bzw. zu Siedlungsbereichen für Lärm und optische Wirkung aus, um den erzeugten Infraschall körperlich nicht mehr wahrzunehmen. Gesundheitsschädliche Wirkungen sind nach heutigem Stand der Wissenschaft durch Infraschall bei WEA nicht zu erwarten (s. auch Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen.

223 414 Die Lärmbelästigung eines Windparks solcher Größe hat nicht nur unerhebliche Dem Einwand wird nicht gefolgt Beeinträchtigungen. Durch die Entfernung zu Hohenbünstorf dürften je nach Höhe Für Beeinträchtigungen durch Schlagschattenwurf der WEA die Emissionen durch Schattenwurf eher geringer ausfallen, aber die und Schallimmissionen muss der Betreiber im Schallemissionen sollten schon erhebliche Berücksichtigung finden. Rahmen des Zulassungsverfahrens nachweisen, dass die diesbezüglichen Grenzwerte eingehalten werden. Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen.

223 415 Es besteht zur Zeit eine Abstandsbeschränkung von 3 km zwischen Dem Einwand wird nicht gefolgt Windenergieanlagen. Der Abstand zu der einzelnen WEA vor Hohenbünstorf ist Die bestehende WEA in Hohenbünstorf wird im nicht angegeben bzw. berücksichtigt. Entwurf des RROP nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt und wird aus diesem Grund auch nicht in die Systematik zum Abstand zwischen den Potenzialflächen, wie sie in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 beschrieben ist, einbezogen. Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 180 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

223 416 Auf den Schutz von Flora und Fauna wurde mit entsprechenden Gutachten Dem Einwand wird teilweise gefolgt eingegangen, aber Tiere kennen den Begriff Schutzradius nicht und halten sich Die in den Gutachten zur Avifauna und zum daher nicht an den entsprechenden Abstand von Rotorblättern. Ob die Population Landschaftsbild angewendeten Methoden sind z. B. des Rotmilans auch nach dem Bau von WEA- der Genehmigung dieses anerkannt, um die Belange des Artenschutzes und RROP folgen wird -weiterhin erhalten bleibt, wage ich zu bezweifeln. des Landschaftsbildes auf der Ebene der Regionalplanung mit dem entsprechenden Gewicht in die Abwägung einzustellen. Detaillierte Untersuchungen sind Bestandteil des nachfolgenden Zulassungsverfahrens für die WEA. Die Fläche entfällt jedoch aus anderen Gründen. Ziffer 4.2 02 16 Gebiet Ziegelei Vinstedt 1.3.18 417 NLWKN - Potenzialfläche 16 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 2929.3/3, Rotmilan-Lebensraum) Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 181 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

231 418 a) Zu Potenzialfläche 16 wird der 1 km südlich gelegene Windpark Westerweyhe Dem Einwand wird nicht gefolgt mit 2 WEA betrieben. Die in der Begründung zu Punkt 3.2.6 aufgeführte Der im schlüssigen Gesamtkonzept dargelegte Abstandsbestimmung vom 3 km zur nächsten Potenzialfläche wird nicht Abstand von 3 km wird eingehalten, da der derzeit eingehalten. vorhandene Windpark Westerweyhe keinen Einzug in b) Die Bewertung der Potenzialfläche 16 war nach der Konfliktbewertung Stand das RROP gefunden hat und nicht als Vorranggebiet 2013 in der Einstufung als kritisch anzusehen, da ein aktuelles Brutvorkommen Windenergienutzung dargestellt wird. des Rotmilans in unmittelbarer Nachbarschaft zur Potenzialfläche zu verzeichnen Die Brutplätze des Rotmilans sind im Raum Vinstedt, war. Die Überflüge und die Nahrungssuche könne auf der renaturierten Barum, Emmendorf mittlerweile bekannt, da diese von Mülldeponie und der angelegten Streuobstwiese regelmäßig beobachtet werden. unabhängigen Fachleuten untersucht wurden, sodass Seit 2013 wurden Einwände sowie Fachgutachten vorgelegt, die den Nachweis, die Abstandsempfehlungen des Nds. dass ein Rotmilan seinen Brutplatz verlegt hat, und zwar so weit, dass ein Großteil Windenergieerlasses anzuwenden sind, die durch die der Fläche wieder als Potenzialfläche ausgewiesen wurde. getroffene Abgrenzung der Potenzialfläche vollständig Der Umstand, dass Rotmilane im Raum dieser Potenzialfläche mehrere vielfältige eingehalten werden. Einzelne Sichtungen des Brutmöglichkeiten haben und nutzen, macht umso deutlicher, dass es sich hierbei Rotmilans gelten nicht als belastbare Datengrundlage eindeutig um einen bevorzugten Lebensraum mit entsprechendem für eine Nichteingung einer Potenzialfläche aus Nahrungshabitat dieser geschützten Vogelart handelt. avifaunistischer Sicht. In der gemäß Nds. Diese Fakten führen dazu, dass die Beurteilung 3.2.2 der Potenzialflache 16 Windenergieerlass obligatorischen (Gebietsblätter Seite 4) falsch ist! Raumnutzungsanalyse, die Bestandteil des Außerdem widerspricht sie dem Fachgutachten zum Landschaftsbild, in dem es nachfolgenden Zulassungsverfahrens ist, werden die heißt: „Das Gebiet ist für die ruhige Erholung auf bestehenden Wegen geeignet, Flugbewegungen des Rotmilans außerhalb der o.g. und es sind hier Greifvögel, wie z.B. der Rotmilan erlebbar.“ Schutzabstände zusätzlich untersucht. Bei einem Ausbau der Windenergie in der Potenzialfläche 16 stellt somit das Kollisionsrisiko für den Milan bei der Futtersuche und beim Anflug auf seinen Schlafplatz eine Lebensbedrohung dar. Insofern ist die anzunehmende Tötung von geschützten Rotmilanen durch die Kollision mit den Rotorblättern von WKA auf der Potenzialfläche 16 die Verwirklichung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1. BNatSchG und somit unzulässig. Insofern ist auch die Aussage des RROP: „Der Eintritt artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände sei weitgehend auszuschließen“ absolut falsch! Auf Grund des Vorkommens des Rotmilans in der Potenzialfläche 16 ist die Einordnung dieser Fläche als „Grundsätzlich geeignet“ absolut unhaltbar!

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 182 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

231 419 c) In der Beurteilung der Potenzialfläche Nr. 16 RROP LK Uelzen Entwurf 16, Dem Einwand wird nicht gefolgt Gebietsblätter Seite 4, Punkt 3.3. werden Maßnahmen vorgeschlagen, um das Dass es sich bei den Brutplätzen des Rotmilan im „Kollisionsrisiko mit potenziell nahrungssuchenden Greifvogelarten weitest möglich Umfeld der Fläche 16 um ein gesichertes Vorkommen zu minimieren“. handelt, wird nicht bestritten. Auch das Verhalten der Diese Formulierung zeigt erneut, dass mit Nahrungssuche von schlaggefährdeten Art ist bekannt und wird bei der Windkraftplanung Vögeln, und Fledermäusen in diesem Gebiet besonders gerechnet wird. berücksichtigt. Der Landkreis bewegt sich bei seiner Es gilt als gesichert, dass Rotmilane Windkraftanlagen nicht als Gefahr Planung jedoch innerhalb der durch den wahrnehmen. Vorbeiflüge in geringer Entfernung sind die Regel und Windparks Artenschutzleitfaden empfohlenen Abstandsradien um werden von Rotmilanen regelmäßig frequentiert. Der Rotmilan als Aasfresser sucht die Rotmilanbrutplätze. Das Einhalten der Windkraftanlagen gezielt auf, da andere Kollisionsopfer, z.B. Fledermäuse, unter empfohlenen Abstände indiziert das Fehlen eines diesen Anlagen als Beute genutzt werden. relevanten Tötungsrisikos, d. h. bei Einhaltung der Somit wird auch durch diesen Umstand gegen § 44 (1) Nr. 1 BNatSchG verstoßen entsprechenden Empfehlungen wird im Regelfall ein und dieser Verstoß stellt eine Straftat dar was wiederum die Einstufung der Eintritt der Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Potenzialfläche als Tabuzone ausdrücklich bestätigt. BNatSchG vermieden (z. B. OVG Magdeburg, Urteil Da es sich aber bei der Potenzialfläche 16 um ein gesichertes Vorkommen von vom 26. 10. 2011 — 2 L 6/09 —; VG Kassel, Urteil Rotmilanen handelt, ist der Landkreis umso mehr verpflichtet, diese Fläche als vom 8. 5. 2012 — 4 K 749/11.KS —). Tabu zu erklären. 231 420 d) Durch Renaturierung ist um die Ziegelei ein Lebensraum entstanden, der u.a. Dem Einwand wird nicht gefolgt von Fledermäusen, Milanen, Baumfalken und Käuzchen genutzt wird. Der Aspekt Fledermausschutz wird im Auf der Ebene von Regional- und Flächennutzungsplanung sollte mindestens im konkretisierenden Bauleitplanverfahren und im Umkreis von 1.000 m um die geplanten Vorrang- bzw. Sondergebiete untersucht nachfolgenden Zulassungsverfahren abschließend werden, ob bedeutende Fledermausvorkommen bekannt sind (z. B. geregelt. Dort wird auch untersucht, ob zusätzliche Wochenstuben, Männchenkolonien, Winterquartiere) und ob aufgrund der geschützte Arten durch eine Windenergienutzung gebietsspezifischen Analyse Jagdgebiete mit besonderer Bedeutung oder tradierte beeinträchtigt oder gefährdet sind. Flugwege der geschützten Arten betroffen sein könnten. Im Interesse der Planungssicherheit empfiehlt es sich, die Bedeutung der betroffenen Bereiche für Fledermäuse zu klären, sofern nicht von vornherein eine Betroffenheit bedeutender Fledermauslebensräume ausgeschlossen werden kann. Eine Untersuchung bezüglich einer Fledermauspopulation hat hier auf dem Gelände nicht stattgefunden. Auch hier wird bei Betreiben einer WKA gegen § 44 (1) Nr. BNatSchG verstoßen, da billigend in Kauf genommen wird, dass Fledermäuse zu Schlagopfern werden. Da der Fokus bisher nur auf dem Rotmilanen und evtl. schützenswerten Fledermausarten lag, wird hier darauf hingewiesen, dass nicht auszuschließen ist, dass auf der Potenzialfläche 16 bzw. auf dem mehr als 2 ha großen Grundstück des Eigentümers noch mehr geschützte Arten ihren Lebensraum haben, die durch den Betrieb von WKA beeinträchtigt, bzw. gefährdet sind.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 183 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

231 421 e) Die Potenzialfläche 16 liegt eingebettet in das zusammenhängende LSG Dem Einwand wird nicht gefolgt Bobenwald-Sieken. Diese Tatsache widerspricht dem Räumlichen Leitbild des Der Antrag zur Aufnahme in das angeführte LSG liegt Landkreises Uelzen. Dieses besagt, dass bestehende Freiräume im Landkreis dem zuständigen Umweltamt des Landkreises vor. Uelzen zu sichern und in einem Verbundsystem miteinander zu verknüpfen sind. Von dort wird der Einwender eine Antwort erhalten. Deshalb wird die Aufnahme dieser Potenzialfläche in das Landschaftsschutzgebiet Solange die Potenzialfläche 16 nicht in einem durch Bobenwald-Sieken gefordert! den Kreistag verordneten LSG liegt, ist sie weiterhin für eine raumbedeutsame Windenergienutzung geeignet.

231 422 Ich beantrage aus allen diesen aufgeführten Gründen die Herausnahme der Dem Einwand wird nicht gefolgt Potenzialfläche 16 (Vinstedt) als Vorranggebiet für die Windenergienutzung im Die aufgeführten Gründe führen nicht dazu, dass das RROP. Vorranggebiet Windenergienutzung Ziegelei Vinstedt nicht mehr im RROP-Entwurf dargestellt wird. Ziffer 4.2 02 17 Gebiet Westerweyhe

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 184 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 423 2. Gebietsvorschläge für Vorranggebiete Windenergienutzung Dem Einwand wird nicht gefolgt 2.1 Potenzialfläche Nr. 17 - Westerweyhe Im Zuge der Erstellung des RROP Entwurfs 2015 Im ersten Entwurf 2015 des RROP war die Potenzialfläche Nr. 17 noch als wurde die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt. Im vorliegenden RROP Entwurf Verkehr, Geschäftsbereich Wolfenbüttel, um eine 2016 LK Uelzen wurde hingegen Potenzialfläche Nr. 16 als Vorranggebiet Stellungnahme zum im RROP 2000 dargestellten Windenergienutzung aufgenommen. Aufgrund des 3 km Abstandskriteriums wurde Vorrangstandort für Windenergiegewinnung für den in der Folge die Potenzialfläche Nr. 17 nicht als Vorranggebiet Windpark Westerweyhe gebeten. Darin werden Windenergienutzung berücksichtigt. Die Nichtberücksichtigung der Potenzialfläche Bedenken gegen diesen Altstandort geäußert und Nr. 17 als Vorranggebiet Windenergienutzung ist unter Beachtung der ausgeführt, dass eine luftverkehrsrechtliche angewandten Kriterien nicht rechtmäßig. Wir regen an, die Potenzialfläche Nr. 17 Genehmigung nach aller Voraussicht nicht erteilt wieder als Vorranggebiet Windenergienutzung in das RROP aufzunehmen. werden kann. Die Herausnahme des gesamten Die Aufnahme der Fläche Nr. 16 ist jedoch nur unter der Voraussetzung möglich, Altstandortes ist somit rechtmäßig, entspricht dem dass das bereits vorhandene und mit WEA bebaute Vorranggebiet Westerweyhe schlüssigen Konzept des Landkreises und dient dem nicht in das RROP 2016 übernommen wird, mit Hinweis auf die Platzrunde für den Schutz des als Vorranggebiet Verkehrslandeplatz Verkehrslandeplatz Uelzen. festgelegten Flugplatzes Barnsen. Ferner ist im Nds. Dieses Vorgehen ist jedoch nicht rechtmäßig. Fraglich ist zunächst schon, ob die Windenergieerlass in Anlage 2 (Tabelle 3) die Platzrunde nebst entsprechender Abstandsbereiche als harte Tabuzone Platzrunde einschließlich der dort genannten festgesetzt werden kann. Schließlich besteht die grundsätzliche Möglichkeit die Abstände als harte Tabuzone festgelegt. Platzrunde zu verlegen, so dass das bereits vorhandene und mit WEA bebaute Vorranggebiet Westerweyhe nicht mehr von der Platzrunde zzgl. Pufferbereich betroffen ist. Insofern muss hier eine entsprechende Prüfung vorgenommen werden, ob die Platzrunde zu verlegen ist. Jedenfalls ist es nicht rechtmäßig, das bereits vorhandene und mit WEA bebaute Vorranggebiet Westerweyhe nunmehr komplett zu streichen. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Planträger „der Kraft des Faktischen“ Rechnung tragen will, darf nicht pauschal das gesamte Gebiet gestrichen werden, sondern nur der betroffene Teilbereich. Es müsste nur die Platzrunde sowie die entsprechenden geforderten Abstände von 400 m von (weiteren) Windenergieanlagen freigehalten werden. Vielmehr kann und muss der weiter entfernt liegende Bereich weiterhin als Vorranggebiet bestehen bleiben.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 185 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 424 In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass sich die Fläche Nr. 17 in einem Dem Einwand wird nicht gefolgt Abstand von höchstens 150 m zum bestehenden Vorranggebiet befindet. Dort Der Altstandort aus dem RROP 2000 wird nicht befinden sich bereits zwei Windenergieanlagen, die auch noch mindestens 8 Jahre weiter betrachtet, da er bereits gegen die harten betrieben werden können. Zwischen den beiden Gebieten befinden sich keinerlei Tabukriterien verstößt. Er entfällt somit bei der offensichtlichen Grenzen oder Barrieren. Aufgrund dieses geringen Abstands sind Einzelfallbetrachtung im Rahmen des dritten die beiden Gebiete zu einer Auswahlfläche zusammenzufassen und als ein Gebiet Arbeitsschrittes (Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 02), er wird zu bewerten. Insofern handelt es sich bei der Fläche Nr. 17 nicht um ein neues nicht erst als überprüfter Altstandort in das weitere Gebiet, sondern vielmehr um eine Vergrößerung des bestehenden Vorranggebiets Verfahren übernommen. Aus diesem Grund gilt die Westerweyhe. vorgeschlagene Fläche nicht als erweiterter Insgesamt weisen das (verkleinerte) bestehende Vorranggebiet (8,0 ha) und die Altstandort und wird nicht gemeinsam mit der Fläche neue Fläche Nr. 17 (33,7 ha) eine Größe von mindestens 41,7 ha auf. Die 17 als Potenzialfläche in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 geforderte Mindestgröße von 30 ha für ein Vorranggebiet Windenergienutzung wird (Abstand zwischen den Potenzialflächen) einer also weit überschritten. weiteren Prüfung unterzogen. Als weitere Maßgabe des Planträgers ist zudem zu beachten, dass bereits vorhandene und bebaute Vorranggebiete Windenergienutzung Vorrang vor neuen Vorranggebieten Windenergienutzung haben, siehe dazu die Begründung zum RROP auf Seite 93. Wie zuvor dargestellt, handelt es sich beim Potenzialgebiet Nr. 17 nicht um ein neues, eigenständiges Gebiet, sondern um eine Vergrößerung des bestehenden Vorranggebietes Windenergienutzung Westerweyhe. Da der Planträger ausdrücklich der „Kraft des Faktischen Rechnung“ tragen möchte, ist insofern die Erweiterung des bestehenden Vorranggebietes Westerweyhe vorrangig vor der Ausweisung eines neuen Gebietes (innerhalb eines Abstands von 3 km um das Vorranggebiet Windenergienutzung) umzusetzen. Dieser Vergrößerung ist somit der Vorzug vor Ausweisung eines neuen Gebietes, z.B. des Vorranggebietes Windenergienutzung Nr. 16, zu geben.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 186 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 425 Zudem weisen wir nochmals auf die generelle Eignung der Potenzialfläche Nr. 17 Dem Einwand wird nicht gefolgt als Vorranggebiet Windenergienutzung hin. Dass die Fläche 17 avifaunistisch und aus Gründen Durch die bereits bestehenden Windenergieanlagen und die vorhandene 110 kV des Landschaftsbildes geeignet ist, ist unbestritten, da Stromtrasse liegt bereits eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes vor. Deshalb sie nach wie vor in Karte 4 dargestellt ist. Sie entfällt wird die Potenzialfläche Nr. 17 hinsichtlich des Landschaftsbildes im Gutachten als wegen des 3-km-Abstandsradius. Im Rahmen des ein Gebiet mit nur geringer Bedeutung eingestuft. Hingegen wird das schlüssigen Gesamtkonzeptes des Landkreises Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 16 als Gebiet mit allgemeiner Bedeutung müssen alle festgelegten Kriterien eingehalten höher bewertet. Das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 16 weist dagegen werden. Daher setzt sich in der Abwägung die eine hohe Sensibilität auf. größere Fläche 16 gegen die kleinere Fläche 17 Eine Erweiterung des vorhandenen Vorranggebietes Westerweyhe zzgl. der durch. Die beiden Flächen 16 und 17 werden nicht zu Potenzialfläche Nr. 17 stellt einen sehr geringen Eingriff in Natur und Landschaft einer Fläche zusammengefasst, da sie durch einen dar. Aufgrund der „Vorbelastung“ durch die beiden Windenergieanlagen ist bereits breiteren Waldstreifen voneinander getrennt sind. ein gewisser Gewöhnungseffekt von Mensch und Natur eingetreten. Aus naturschutzfachlicher Sicht bestehen keine Bedenken gegen eine entsprechende Nutzung des Potenzialgebietes Nr. 17. Da die Potenzialfläche Nr. 17 und das Vorranggebiet Nr. 16 nur durch einen ca. 140 m breiten Waldstreifen getrennt sind, ist eine zusammenhängende Gebietskulisse vorhanden. Es ist zu berücksichtigen, dass der technisch erforderliche Abstand zwischen modernen WEA bei ca. 500 m liegt. Insofern muss die Gesamtfläche als zusammenhängendes Vorranggebiet Windenergienutzung ausgewiesen werden. Das 3 km Abstandskriteriums kommt somit nicht zum tragen. Anregung: Vorranggebiet Nr. 16 und Potenzialfläche Nr. 17 als ein gemeinsames Vorranggebiet Windenergienutzung ausweisen. 1.1.6 426 Hansestadt Uelzen Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken, dass Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen das Vorranggebiet der Entwurfsfassung 2015 zugunsten des Vorrangstandortes Vinstedt in der Entwurfsfassung 2016 entfallen ist. Die bestehenden Anlagen im Altstandort sind bis auf weiteres durch den bestehenden Bebauungsplan gesichert. 1.1.6 427 Hansestadt Uelzen Die politischen Gremien der Hansestadt Uelzen hatten das geplante Vorranggebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt für Windenergie der Entwurfsfassung 2015 im Rahmen des ersten Der Zuschnitt der Fläche ist allein durch die Beteiligungsverfahrens befürwortet. Daher erfolgte nunmehr der politische Anwendung des einheitlichen Planungskonzeptes Beschluss, dass das Vorranggebiet der Entwurfsfassung 2015 mit dem entstanden. Eine Abweichung davon, insbesondere Vorranggebiete Vinstedt der Entwurfsfassung 2016 als ein gemeinsames durch eine politische Entschlusslage, ist nicht Vorranggebiet betrachtet werden soll. Die Trennung der beiden Vorranggebiete zulässig. Es besteht ein breiterer Waldstreifen durch eine Waldfläche ist dabei aus Sicht der politischen Gremien nicht erheblich. zwischen den Potenzialflächen 16 und 17. Ziffer 4.2 02 21 Gebiet Klein Süstedt 1.6.28 428 Deutsche Telekom Die Konzentrationszone für Windkraft bei Klein Süstedt liegt genau zwischen 2 Dem Einwand wird gefolgt Technik GmbH unserer Richtfunkstrecken. Auf die Richtfunkstrecken wird auf dem Gebietsblatt der betroffenen Fläche hingewiesen. Dieser Hinweis wurde redaktionell überarbeitet.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 187 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 429 NLWKN - Potenzialfläche 21 Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle westlicher Gebietsteil angrenzend an landesweit bedeutsames Brutvogelgebiet Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - (KennNr. Teilgebiet 3028.4/7, Lebensraum Rotmilan) östlich gelegenes landesweit Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim bedeutsames Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Teilgebiet 3029.3/3, Lebensraum Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis Rotmilan) wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

1.1.6 430 Hansestadt Uelzen Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen hinsichtlich der westlichen Teilfläche des Vorranggebietes Hansen/Klein Süstedt. Die benannte redaktionelle Anpassung der Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen nunmehr ebenfalls Zeichnerischen Darstellung ist erfolgt. keine Bedenken hinsichtlich des Altstandortes Hansen/Klein Süstedt. Der Stellungnahme der Hansestadt wurde gefolgt und die Innenbereichsabgrenzung von Klein Süstedt angepasst. In der Zeichnerischen Darstellung ist die Darstellung des Altstandortes noch redaktionell anzupassen. Die bestehende Windenergieanlage liegt gem. der zwischenzeitigen Abstimmung innerhalb des Vorrangstandortes 2016. Im Rahmen eines gewünschten Repowerings des Altstandortes wird die Hansestadt ggfs. im Rahmen der Bauleitplanung Standorte und die erforderliche Höhenbegrenzung festlegen. Für die westliche Teilfläche innerhalb des Stadtgebiets wird die Hansestadt im Rahmen der Bauleitplanung mögliche Standorte und eine Höhenbegrenzung festlegen. Ziffer 4.2 02 22 Gebiet Bahnsen 34 431 Im Nachgang zu meinem Schreiben „Stellungnahme zu Karte 4 „Auswahlflächen“ Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Nr. 22 Gemarkung Böddenstedt – Bahnsen – Bargfeld“ vom 29.01.2016 zum Die Stellungnahme vom 29.01.2016 mit der ID 34 wird RROP-Entwurf 2015 habe ich am 20.03.2017 Einsicht in den neuen Entwurf RROP in der 1. Synopse abgewogen. Die anderen 2016 genommen. Ausführungen werden zur Kenntnis genommen. Mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass die Auswahlfläche Nr. 22 auch weiterhin nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Mit dieser Planungskonzeption wird dem Schreiben vom 29.01.2016 weiterhin vollumfänglich entsprochen. Ziffer 4.2 02 23 Gebiet Holxen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 188 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

108 432 Bei der Landschaftsbild-Bewertung der Potenzialfläche 23 wurden zwei Teilräume Dem Einwand wird nicht gefolgt wegen des Schwarzstorch-Vorkommens in der Nähe, bzw. wegen der Das Fachgutachten zum Landschaftsbild wird "Erlebbarkeit dieser Großvogelart" mit der "Wertstufe IV - besondere Bedeutung" redaktionell überarbeitet, indem die Sachverhalte zur beurteilt. Insbesondere die hohe Einstufung der Landschaftsbildeinheit 3 wird allein Erlebbarkeit der Großvogelart Schwarzstorch deswegen - trotz der eingeschränkten Erholungseignung durch den Verkehrslärm - abgeändert werden. Dies hat jedoch keine "noch als angemessen erachtet". Auswirkungen auf die Bewertung des Sicherlich ist es prinzipiell akzeptabel, die Naturnähe einer Landschaft durch die Landschaftsbildes. Die Bewertung mit der Wertstufe Erlebbarkeit von naturraumtypischen Arten bezüglich des Landschaftsbildes als IV - besondere Bedeutung bzw. III - allgemeine wichtiges Kriterium anzuführen. Die "Erlebbarkeit" ist allerdings bei der Art" Bedeutung bleibt bestehen. Selbst bei einer Schwarzstorch" für den "aufgeschlossenen Betrachter", also denjenigen, der die Einstufung der Landschaftsbildeinheiten 2 und 3 in die Landschaft erlebt, nicht gegeben. Wertstufe III würde dies nicht zu einer Eignung der Es handelt sich, wie Ihnen jeder fachkundige Ornithologe gern bestätigen wird, Potenzialfläche führen, weil sie vollständig aus beim Schwarzstorch um eine sehr scheue Waldart, die gerade nicht oft gesehen avifaunistischer Sicht (Schwarzstorch) ungeeignet ist. wird. Allenfalls an besonders herausragenden Nahrungsflächen, die bei vielen Exemplaren der Art beliebt sind und außerdem gut einsehbar sind, wäre eine Erlebbarkeit dieser Art gegeben. Davon kann bei den Nahrungshabitaten und Brutgebieten im Raum Suderburg allerdings keinesfalls die Rede sein. Die Landschaftsbildbewertung, die auf diesem Argument fußt, sollte daher unbedingt korrigiert werden. Weder Landschaftsbildeinheit 2 noch Landschaftsbildeinheit 3 sind unserer Einschätzung nach als besonders hochwertig einzustufen, sondern haben eine allgemeine Bedeutung (III).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 189 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

108 433 Bei der Flächenabgrenzung der Potenzialfläche 23 ist - nach unseren Unterlagen - Dem Einwand wird nicht gefolgt ein Fehler unterlaufen. Eine Prüfung des Sachverhalts durch die Untere Folgende Flurstücke fehlen: Waldbehörde und das Beratungsforstamt Oerrel hat Flurstücke 20, Flur 7, Gemarkung Holdenstedt ergeben, dass das gesamte Flurstück 20 als Flurstück 19/1, Flur 7, Gemarkung Holdenstedt Waldfläche i.S.d. § 2 NWaldLG bestehend aus Wald Flurstück 17 (teilweise), Flur 7, Gemarkung Holdenstedt. (§ 2 Abs. 3 NWaldLG) sowie als mit weiteren, Nach unseren Unterlagen liegen diese Flächen zwischen dem größeren, geschlossenen, zusammenhängenden Landschaftsschutzgebiet im Norden und der Waldfläche im Süden, direkt östlich südlichen Waldgebieten verbundene und ihm der Teilfläche 23/1 gemäß Unterlagen zur Begründung des RROP-Entwurfs. Die dienende Fläche (Zubehörfläche; § 2 Abs. 4 Flächen werden als Wiesen genutzt, einer Errichtung von Windenergieanlagen NWaldLG) eingestuft wird. Somit trennt der Wald auf würde somit gemäß Kriterienkatalog des Landkreises nichts im Wege stehen. dem Flurstück 20 die Potenzialfläche 23 von den Zur besseren Verdeutlichung der genannten Flächen fügen wir einen Lageplan als Flurstücken 19/1 und 17 (teilweise), sodass die Anlage mit einer entsprechenden Flächenabgrenzung bei. Flurstücke 19/1 und 17 (teilweise) nicht zur Potenzialfläche 23 zusammengefasst werden. Da die beiden genannten Flurstücke zusammen mit ca. 2 ha deutlich unter den erforderlichen 10 ha liegen, wird die Fläche im weiteren Verfahren nicht weiter betrachtet. Selbst wenn die beiden Flurstücke mit der Potenzialfläche 23 zusammengefasst würden, führte dies nicht zu einer Eignung der vergrößerten Potenzialfläche, weil sie vollständig aus avifaunistischer Sicht (Schwarzstorch) ungeeignet ist.

108 434 Abschließend möchten wir erneut vorschlagen, die Potenzialfläche 23 "südöstlich Dem Einwand wird nicht gefolgt Holxen" für den in Kürze zu beratenden zweiten Entwurf zum neuen Regionalen Die Potenziafläche Holxen (23) wird weiterhin aus Raumordnungsprogramm als zukünftiges Vorranggebiet für Windenergienutzung avifaunistischen Gründen und aus Gründen des zu berücksichtigen, und zwar dabei die komplette Potenzialfläche inklusive aller Landschaftsbildes nicht als Vorranggebiet Landschaftsbildeinheiten und inklusive der o. g. Flurstücke in der Gemarkung Windenergienutzung dargestellt. Holdenstedt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 190 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

143, 435 Die Grundeigentümer der Potenzialfläche würden es begrüßen, wenn die Dem Einwand wird nicht gefolgt 144, Potenzialfläche 23 als zukünftige Windenergie-Vorrangfläche im RROP Das schlüssige Gesamtkonzept des Landkreises 145, ausgewiesen wird. Die Potenzialfläche hat einen recht großen Abstand zur erfordert für die Ausweisung von Voranggebieten 146, Wohnbebauung und wird außerdem zu großen Teilen von Waldbereichen aus Windenergienutzung, dass alle Kriterien eingehalten 147, Sicht der Ortschaften in gewissem Maße abgeschirmt. Sie scheint daher gut werden. Dies ist hier jedoch nicht gegeben: Die 148, geeignet zu sein. Potenziafläche Holxen (23) wird weiterhin aus 149, Die Bundesregierung und die Landesregierung setzten sich doch gerade deshalb avifaunistischen Gründen und aus Gründen des 150, für mehr Erneuerbare Energien und insbesondere auch mehr Windenergie ein, Landschaftsbildes nicht als Vorranggebiet 151 weil dadurch ein großer Beitrag für den Klimaschutz und somit auch für den Windenergienutzung dargestellt. Artenschutz geleistet werden kann. Als Bürger im Landkreis Uelzen bin ich der Auffassung, dass auch in unserem Landkreis ein ausreichender Beitrag für die Energiewende geleistet werden sollte. Vor allem für die Wertschöpfung vor Ort sind die verschiedenen Formen der dezentralen Energiegewinnung von großer Bedeutung. Durch die Errichtung eines Windparks wird die Wirtschaft im ländlichen Bereich, wie in diesem Fall hier in Suderburg, angekurbelt. Es fließt Geld in die Kassen der regionalen Bauunternehmer, z. B. für den Bau der Infrastruktur. Und natürlich soll ein Windpark auch Gewinne erzielen, also gibt es dann auch Gewerbesteuereinnahmen für Landkreis und Kommunen. Ich bitte Sie daher nachdrücklich, die Potenzialfläche 23 "südöstlich Holxen" für den demnächst beratenen zweiten Entwurf zum neuen Regionalen Raumordnungsprogramm als zukünftiges Vorranggebiet für Windenergienutzung aufzunehmen. 143, 436 Es ist bekannt geworden, dass vor allem naturschutzfachliche Gründe, Dem Einwand wird nicht gefolgt 144, insbesondere der Schutz des Schwarzstorches, der Hintergrund für die Ablehnung Das Vorkommen des Schwarzstorches ist durch die 147, der Fläche bei der Bearbeitung des RROP-Entwurfs gewesen sind. Aufgrund der Datenlage (siehe Avifaunistischen Fachgutachten) 149 eigenen Ortskenntnis scheint diese Einschätzung kein ausreichender Grund für ausreichend abgesichert. Die gesamte eine Ablehnung zu sein. Potenzialfläche liegt innerhalb des 3 km- Schutzabstandes um den Brutplatz des Schwarzstorches und entfällt daher. Der Landkreis orientiert sich dabei an den Empfehlungen des Nds. Artenschutzleitfadens zu den Prüfradien. Zudem wurden keine Gutachten vorgelegt, die eine avifaunistische Eignung der Fläche für eine Windenergienutzung belegen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 191 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

150 437 Ich möchte Sie weiterhin darauf hinweisen, dass ich die Auffassung vertrete, dass Dem Einwand wird nicht gefolgt die Abgrenzung der Potenzialfläche 23 in den Begründungs-Unterlagen zum Eine Prüfung des Sachverhalts durch die Untere Entwurf nach Ihren eigenen Kriterien nicht korrekt erfolgt ist. Es fehlen meine Waldbehörde und das Beratungsforstamt Oerrel hat Flurstücke 20, 19/1 und Flurstück 17 (teilweise) der Flur 7, Gemarkung ergeben, dass das gesamte Flurstück 20 als Holdenstedt. Waldfläche i.S.d. § 2 NWaldLG bestehend aus Wald Diese Flächen liegen zwischen Landschaftsschutzgebiet im Norden und Wald im (§ 2 Abs. 3 NWaldLG) sowie als mit weiteren, Süden, direkt östlich des in Ihren Unterlagen als Teilfläche 23/1 gekennzeichneten größeren, geschlossenen, zusammenhängenden Gebietes. Es handelt sich um Wiesen, die für eine Errichtung mit einer südlichen Waldgebieten verbundene und ihm Windenergieanlage geeignet wären. dienende Fläche (Zubehörfläche; § 2 Abs. 4 Ich habe mich diesbezüglich als betroffener Grundeigentümer von Fachleuten NWaldLG) eingestuft wird. Somit trennt der Wald auf bezüglich der Windenergienutzung beraten lassen und sende Ihnen zur dem Flurstück 20 die Potenzialfläche 23 von den Veranschaulichung meines Anliegens den als "Anlage 1" gekennzeichnete Flurstücken 19/1 und 17 (teilweise), sodass die Kartenausschnitt mit. Wie dort zu erkennen ist, wäre somit der im Flurstücke 19/1 und 17 (teilweise) nicht zur Landschaftsbildgutachten mit "mittel" (gelb) bewertete Bereich 31 ha groß. Meine Potenzialfläche 23 zusammengefasst werden. Da die Flächen sind durch einen roten Pfeil hervorgehoben. beiden genannten Flurstücke zusammen mit ca. 2 ha Ich bitte Sie daher nachdrücklich, die Potenzialfläche 23 "südöstlich Holxen" für deutlich unter den erforderlichen 10 ha liegen, wird den demnächst beratenen zweiten Entwurf zum neuen Regionalen die Fläche im weiteren Verfahren nicht weiter Raumordnungsprogramm als zukünftiges Vorranggebiet für Windenergienutzung betrachtet. Selbst bei einer avifaunistischen aufzunehmen und dabei meine oben aufgeführten Flurstücke in der Flur 7 Geeignetheit der Flächen würde somit auch aus (Gemarkung Holdenstedt) mit zu berücksichtigen. Gründen des Landschaftsbildes nicht die Mindestgröße von 30 ha erreicht werden, um als eigenständige Fläche betrachtet zu werden. Selbst wenn die beiden Flurstücke mit der Potenzialfläche 23 zusammengefasst würden, führte dies nicht zu einer Eignung der vergrößerten Potenzialfläche, weil sie vollständig aus avifaunistischer Sicht (Schwarzstorch) ungeeignet ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 192 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

108 438 2) Mögliches Vorranggebiet Windenergienutzung südöstlich Holxen (Fläche 23) Dem Einwand wird nicht gefolgt Bereits im Beteiligungsverfahren zum 1. Entwurf haben wir diese Fläche als Ein Zuordnung des nördlichen Teils der zusätzliche Fläche für Windenergienutzung vorgeschlagen. Der Landkreis Uelzen Landschaftsbildeinheit 23/2 zur eher offenen hat in seiner Abwägung der Stellungnahmen der Öffentlichkeit jedoch leider die Landschaftsbildeinheit 23/1, wie vom Ingenieurbüro K. von uns vorgetragenen Argumente ohne ausreichend plausible Begründung (2017) vorgeschlagen, kann nicht nachvollzogen zurückgewiesen, was aus unserer Sicht abwägungsfehlerhaft ist. werden. Das Gegenteil ist der Fall. Aufgrund der Zwei Kriterien sprechen nach Betrachtung des Landkreises gegen die Fläche: Zum eingebetteten Lage in einem zusammenhängenden einen das Kriterium „Landschaftsbild“, zum anderen das Kriterium „Avifauna“. Waldgebiet des Holdenstedter Forstes, Bornbuschs Bezüglich des Landschaftsbildes ist die vom Landkreis vorgenommene und der Blauen Berge einschließlich der östlich an Einschätzung nicht nachvollziehbar, weshalb die überwiegenden Flächenanteile Suderburg angrenzenden Waldbestände ist der der Potenzialfläche als hochwertig angesehen werden. Um unsere Argumentation Landschaftsbildeinheit 23/2 aufgrund der zu belegen, haben wir ein Gutachten zur Landschaftsbildbewertung bei einem Vielgestaltigkeit der verschiedenen Nadel- und externen Ingenieurbüro beauftragt. Wir legen das Gutachten als Anlage 1 dieser Laubwaldbestände sehr wohl eine hohe Bedeutung Stellungnahme bei. Wie dem Gutachten zu entnehmen ist, sind vom Landkreis beizumessen, wie dem Fachgutachten zum wesentliche Bereiche als hochwertig beurteilt worden, die sich bei einer Landschaftsbild 2017 zu entnehmen ist. Dies wird Überprüfung als nicht hochwertig ergeben haben, insbesondere weil insbesondere durch durch die Einstufung des fälschlicherweise eine Erlebbarkeit der Großvogelart Schwarzstorch angenommen Bereiches als LSG-würdiger Bereich im aktuellen wurde und außerdem eine Abgrenzung von Teilflächen zu bemängeln ist. Landschaftsrahmenplan untermauert. An der Wir schließen uns der Beurteilung des externen Gutachters an, gehen aber Einstufung der Zuordnung und Einstufung der darüber hinaus davon aus, dass weitere Teilbereiche im Süden der Potenzialfläche Landschaftsbildeinheit 23/2 in Wertstufe IV bezüglich des Landschaftsbildes zu hoch bewertet wurden. (besondere Bedeutung) wird daher festgehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 193 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

108 439 Bezüglich des Kriteriums „Avifauna“ ist es für uns leider nicht nachvollziehbar, Dem Einwand wird nicht gefolgt weshalb die Hinweise zum Schwarzstorch keine neue Bewertung nach sich Das Gutachten wurde im Avifaunistischen gezogen haben. Fachgutachten 2017 berücksichtigt, wenngleich die Möglicherweise war es aus organisatorischen Gründen nicht mehr möglich, das Auffassung des Gutachters nicht geteilt werden kann, von uns im Herbst 2016 - im Nachgang zur Stellungnahme vom 05.02.2016 - da die vorliegende Kurzuntersuchung nicht geeignet vorgelegte Gutachten zum Schwarzstorch im Bereich der Potenzialflächen 23 und ist, die Qualität und Bedeutung des Brutgebietes zu 37 zu berücksichtigen. Dieses Gutachten daher als Anlage 2 unserer heutigen beschreiben. Nach Mitteilung des zuständigen Stellungnahme erneut beigelegt. Schwarzstorchbetreuers handelt es sich bei dem in Aus diesem Kurzgutachten ist klar zu entnehmen, dass auf Ebene der Rede stehenden Brutgebiet um das wichtigste Regionalplanung keine artenschutzfachlichen bzw. artenschutzrechtlichen Brutgebiet des Schwarzstorchs im Kreisgebiet Uelzen Bedenken gegen die Ausweisung der Fläche 23 als Vorranggebiet für mit 18 ausgeflogenen Jungvögeln in 7 Jahren. Da die Windenergiegewinnung sprechen. gesamte Potenzialfläche innerhalb des 3 km- In der Abwägung der Stellungnahmen der Öffentlichkeit wird vom Landkreis Schutzabstandes um den Brutplatz des Uelzen darauf hingewiesen, dass er als Planungsträger „im Rahmen des Schwarzstorches liegt und regelmäßige Über- bzw. planerischen Ermessens“ den im Nds. WEE empfohlenen Prüfradius 1 im Nahrungsflüge zu erwarten sind, wird die bisherige avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Selbstverständlich sind dem Einschätzung beibehalten. Dass der Schwarzstorch Planungsträger im Rahmen der Planaufstellung Ermessensspielräume nicht schlaggefährdet sei, widerspricht sämtlichen zuzugestehen, die Vorsorge-Abstände aus artenschutzfachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie im artenschutzrechtlichen Gründen beinhalten. Allerdings müssen diese plausibel und Avifaunistischen Fachgutachten in der inhaltlichen nachvollziehbar begründet sein. Als Begründung wird vom Landkreis angegeben: Auseinandersetzung mit der Thematik aufgezeigt wird. „Bei der Einhaltung des Prüfradius 1 wird im Regelfall ein Eintritt der Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG vermieden.“ Unabhängig davon, ob dies im Leitfaden zum WEE Eingang gefunden hat oder nicht – der ja, wie der Landkreis betont, für ihn unverbindlich ist -, so muss der Landkreis doch als Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass neue wissenschaftlich belegte Erkenntnis ist, dass der Schwarzstorch nicht durch die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG (Tötungsverbot) betroffen ist, sondern nur durch die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 2 BNatSchG (Störungsverbot). Die Beurteilung der Potenzialfläche 23 aus avifaunistischer Sicht ist daher abwägungsfehlerhaft, weil sie aus Gründen des Störungsverbotes weder eine Tabufläche ist noch als „kritisch“ einzustufen ist. Ziffer 4.2 02 25 Gebiet Wulfstorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 194 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.4 440 Landkreis Lüneburg 1. Potentialfläche 25, Größe 32,9 ha, westlich Vastorf/Gifkendorf: Dem Einwand wird nicht gefolgt Das avifaunistische Gutachten BMS Umweltplanung, S. 33, führt aus, dass derzeit Eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer keine Konflikte erkennbar sind, obwohl eine unzureichende Datenlage vorliegt und Artenschutzprüfung für Avifauna auf der Ebene des daher der Status offen ist. Es liegen lediglich mehrere Hinweise auf RROP besteht gemäß Nr. 4 des Artenschutzleitfadens windkraftempfindlichen Vogelarten vor. Eine nähere nicht. Sie sind jedoch auf der Ebene der RROP in Bestandsaufnahme/Untersuchung soll erst im Zulassungsverfahren erfolgen. Ich einer überschlägigen Vorabschätzung zu empfehle, diese Untersuchung bereits jetzt zu starten, da nicht auszuschließen ist, berücksichtigen. Durch das Avifaunistische dass an der aktuellen Artendatenlage bewusst manipuliert werden kann. Würden in Fachgutachten fand diese überschlägige diesem Gebiet Arten nachgewiesen, die die Potentialfläche verkleinern, würde man Vorabschätzung der Fläche mit dem Ergebnis statt, nur noch eine sehr kleine zur Verfügung stehende Fläche nutzen können. dass sie im aktuellen Entwurf als grundsätzlich geeignet einzustufen ist, um den eingegangenen Hinweisen Rechnung zu tragen. Darüber hinausgehende Untersuchungen erfolgen im nachfolgenden Zulassungsverfahren für die WEA.

1.2.4 441 Landkreis Lüneburg Nach dem Fachgutachten zum Landschaftsbild (BMS Umweltplanung) ist auf S. 40 Dem Einwand wird nicht gefolgt ff. zu lesen, dass es sich um eine ruhige und unzerschnittene Lage ohne Als großflächig offene, strukturarme, aber von Wald nennenswerte Beeinträchtigungen/Vorbelastungen und mit Eignung für die ruhige umgebene Landschaft, der auch nach dem aktuell Erholung handelt. Angrenzend sind mehrere GLB-würdige Bereiche vorhanden, vorliegenden Landschaftsrahmenplan keine ein Landschaftsschutzgebiet (UE 24) grenzt südwestlich unmittelbar an. besonders hervorzuhebende Schutzbedürftigkeit Insofern ist schwer nachvollziehbar, dass die Gesamteinstufung lediglich die zuzuordnen ist, kann dem Vorschlag, die Wertstufe 3 (Allgemeine Bedeutung) vergibt und nicht eine höhere Bewertung, die Potenzialfläche höherwertig einzustufen, unter das Gebiet wegen der Besonderheiten anders einstuft. Ich bitte um Prüfung, ob Berücksichtigung der Kriterien von Köhler & Preis nicht eine höhere Einstufung aus Landschaftsbildgründen zutreffender ist. (2000) nicht gefolgt werden. Die Einschätzung wird beibehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 195 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 442 NABU Uelzen e. V. Wir behalten den Standpunkt bei, dass eine hohe Gefährdung des Schwarzstorchs Dem Einwand wird nicht gefolgt und (neu) des Rotmilans besteht. Grund ist die Lage am Rande des Hinsichtlich des Standortes Wulfstorf sind keine Standortübungsplatzes und in der Nähe des naturnahen Vierenbachs. In der Unterlagen (Gutachten o. ä.) vorgelegt worden, die zu Umgebung sind mehrere Schwarzstorchreviere bekannt oder vermutet. einer Ungeeignetheit der Fläche führten. Der Landkreis Lüneburg hat im Vorfeld Hinweise auf ein Vorkommen des Rotmilans vorgebracht und in der Stellungnahme zum aktuellen Entwurf ausgeführt, dass lediglich Hinweise auf windkraftsensible Vogelarten vorliegen. Der Hinweis zu den Beobachtungen der Art Schwarzstorch wird zur Kenntnis genommen. Das nächste bekannte Schwarzstorchbruthabitat liegt nach Auskunft des Schwarzstorchbetreuers und der NABU-Daten ca. 5,5 km südöstlich des Vorranggebietes. Seitens der Staatlichen Vogelschutzwarte wurden im Umfeld des Vorranggebietes keine Großvogellebensräume landesweiter Bedeutung abgegrenzt. Auch hat das NLWKN im Rahmen des Beteiligungsverfahrens keine Bedenken vorgebracht. Im Rahmen des nachfolgenden Genehmigungsverfahrens ist aber aus den genannten Gründen mittels einer Untersuchung der Flugwege des Schwarzstorchs gemäß Windenergieerlass (Prüfradius bis zu 10 km) auszuschließen, dass die Art betroffen ist.

1.5.06 443 NABU Uelzen e. V. Weiterhin besteht bei Barendorf, weniger als 1,5 km entfernt ein Windpark mit vier Dem Einwand wird nicht gefolgt Anlagen, der offensichtlich nicht raumordnerisch gesichert ist. Aus Sicht des NABU Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 ergibt sich hier jedoch eine nicht gewollte Ballung von Windenergieanlagen, die erfolgte unter der laufenden Nummer 522 der dem selbst gestellten Ziel einer 3 km-Abstandsregelung faktisch entgegenläuft. Synopse zur 1. Abwägung der Öffentlichen Stellen zur ersten Auslegung. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ziffer 4.2 02 26 Gebiet Aljarn 191, 444 Als Grundstückseigentümer, im Planungsgebiet Aljarn ( Potentialfläche Nr. 26), bin Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 192, ich vom Entwurf 2016 des Regionalen Raumordnungsprogramm, Landkreis 193, Uelzen, betroffen. Im aktuellen Entwurf des RROP ist diese Fläche nicht mehr 194, abgebildet. 197 Die Nichtberücksichtigung der Fläche Nr. 26 Aljarn ist nicht nachvollziehbar bzw. aufgrund fehlerhafter Abwägung erfolgt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 196 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

191, 445 Fehlende Potentialflächen gemäß Windenergieerlass Niedersachsen: Dem Einwand wird nicht gefolgt 192, Der Landkreis Uelzen stellt gemäß Entwurf 2016 des RROP nun 1,6 % der Da der Landkreis Uelzen als Träger der 193, Kreisfläche für die Windenergienutzung zur Verfügung. Das Land Niedersachsen Regionalplanung im eigenen Wirkungskreis tätig wird, 194, veranschlagt aber gemäß dem Windenergieerlass des Landes Niedersachsen, dient der Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016 197 veröffentlicht am 24.02.2016, für den Landkreis Uelzen eine Fläche von 2,06% für lediglich als Orientierungshilfe zur Abwägung. Dieser die Windenergienutzung. Allein für die Erreichung des Ziels im Windenergieerlass führt als Zielvorgabe für die Planung aus, dass bis fehlen damit dem Landkreis fast 23 % an ausgewiesener Fläche! zum Jahr 2050 mindestens 20 Gigawatt Um diese fehlenden Flächenpotentiale aufzufüllen, ist es notwendig und sinnvoll, Windkraftleistung errichtet werden sollen, was einer die willkürlich festgelegten Kriterien, wie den 3km-Abstand zwischen Bereitstellung von 1,6 % der Landesfläche für eine Windparkgebieten aufzuheben und so die fachlich in allen Belangen wenig Windenergienutzung entspricht. Diese Vorgabe – die kritische Flächen (insbesondere die Fläche Nr. 26, Aljarn) als Vorranggebiete mit lediglich eine unverbindliche politische aufzunehmen. Willenserklärung ist – ist zudem auf jeden Landkreis unter Angabe einer Flächenzahl heruntergebrochen worden. Bei diesen Flächenangaben handelt es sich entsprechend der Fußnote 2 des Windenergieerlasses ausdrücklich nicht um verbindliche Vorgaben für die aktuelle Regionale Raumordnungsplanung. Für den Landkreis Uelzen wird die Zielgröße von 2,06 % (3.005,4 ha) angegeben. Insofern dient dieser Wert als in der Planung zu beurteilendes und abzuwägendes Kriterium im Hinblick auf die rechtliche Maßgabe, dass der Windenergie substanziell Raum zu verschaffen ist. Aber keinesfalls darf diese Flächenangabe so verstanden werden, dass nur bei Erreichen dieser Prozentangabe der Windenergie substanziell Raum verschafft worden ist. In der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 wird ausführlich dargelegt, welche Erwägungen dazu geführt haben, das 3-km-Abstandskriterium zu wählen. Eine willkürliche Festlegung vermag der Landkreis daher nicht zu erkennen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 197 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

191, 446 Artenschutz: Dem Einwand wird nicht gefolgt 192, Im Avifaunistischen Fachgutachten der BMS-Umweltplanung aus Dezember 2016 Das avifaunistische Fachgutachten von Dezember 193, zur Fläche_26 - Aljarn heißt es, dass aufgrund von Rotmilanvorkommen ein Puffer 2016 belegt die Teileignung der Potenzialfläche Aljarn 194, von 1,5 km festgelegt wird und somit die Fläche etwas verkleinert als (26) ebenso wie die Teileignung der Potenzialfläche 197 Vorrangfläche geeignet ist, zumal Zitat: "nicht davon auszugehen ist, dass die Bostelwiebeck (43). Ackerstandorte der Potenzialflache 26 für Rotmilane eine hohe Bedeutung Die kritische Bewertung im Avifaunistischen aufweisen. Hinzu kommt, dass die umgebenden, ausgedehnten Kiefernforsten kein Gutachten von September 2015 der Potenzialfläche geeignetes Nahrungshabitat für die Art darstellen." Zitat Ende. 43 beruht auf einem avifaunistischen Gutachten der Die Pufferzone von 1,5 km wird auch im Windenergieerlass als PGM von 2014. Aufgrund neuer avifaunistischer Untersuchungsradius im Windenergieerlass vorgegeben. Erkenntnisse (siehe auch Tabelle 31 im Hingegen wird die Fläche Nr. 43 ausgewiesen, obwohl hier Avifaunistischen Fachgutachten) musste das Schwarzstorchvorkommen in 2,2 km sowie die Rohrweihe direkt im Gebiet Avifaunistische Fachgutachten so verändert werden, festgestellt wurden. Zudem wird beschrieben, dass Zitat: "dieser Raum insgesamt dass die bisherige Einstufung eines Teils der durch die Vielzahl geeigneter Habitate (u. a. Getreide- und Rapsfelder; Rohrichte, Potenzialfläche von "kritisch" in "grundsätzlich Sumpfe) von hoher Bedeutung für die Rohrweihe ist. Dabei ist mit nun zwei geeignet" geändert wurde. Der Tabubereich aufgrund Untersuchungen aus zwei aufeinander folgenden Jahren belegt, dass die des Kranichbrutplatzes wird aufrecht erhalten. Zwei Rohrweihe alljährlich den Brutplatz abhängig von der Feldfrucht bzw. Nutzung Tabubereiche aufgrund von kleinräumig wechselt, dabei aber über längere Zeitraume Bruthabitate ortstreu im Schwarzstorchbrutplätzen werden in Süden und hier betrachteten Raum Aljarn, Eddelstorf und, Bostelwiebeck mit mind. zwei Norden ergänzt. Brutpaaren annimmt." Zitat Ende. Bei einer gleichgestellten Eignung der Setzt man nun wieder, wie bei Fläche Nr. 26, die Kriterien des Potenzialflächen 26 und 43 (beide aus Windenergieerlasses an, was bei einer stringenten Anwendung geschehen sollte, avifaunistischer Sicht grundsätzlich geeignet) wird müsste allein durch den 1 km Untersuchungsradius aus dem Windenergieerlass nach dem schlüssigen Gesamtkonzept des für die Rohrweihe das Gebiet Bostelwiebeck ausgeschlossen werden. Landkreises die größere Fläche ausgewählt, dies ist Hinzu kommt der Abstand von nur 2,2 km zum nächsten Schwarzstorchhorst, hier hier die Fläche 43. gilt ein Untersuchungsradius von 3 km. Zudem weist die Struktur des Gebietes Nr. 43 eine Vielzahl an Nahrungshabitaten für den Schwarzstorch auf. Noch im Entwurf des RROP aus dem Jahr 2015 ist die Fläche Nr. 43 als vollständig ungeeignet beschrieben worden, dies ist anhand von Fachgutachten belegt und ausführlich begründet, umso mehr verwundert, dass diese Aussagen nun nicht mehr gelten sollen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass artenschutzfachlich wenig kritische Flächen gestrichen werden und dagegen kritische Flächen ausgewiesen werden. Ziel der Ausweisung von Vorranggebieten ist der dauerhafte Betrieb von Windenergieanlagen. ln artenschutzrechtlich schwierigen Flächen wie Bostelwiebeck ist davon auszugehen, dass eine Genehmigungsfähigkeit von WEA nicht flächendeckend gegeben ist, selbst wenn Genehmigungen erteilt werden, sind lang andauernde Abschaltzeiten mit erheblichen Ertragseinbußen sehr wahrscheinlich, was dem Ziel der Energiewende in Niedersachsen und Deutschland entgegensteht. Allein aus Gründen des Artenschutzes ist es nicht nur erforderlich, sondern zwingend geboten, die Fläche 43 zu streichen und als Folge die Fläche 26 wieder mit aufzunehmen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 198 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

191, 447 Berücksichtigung privater Interessen Dem Einwand wird nicht gefolgt 192, Die Eigentümer der Grundstücke in der Potentialfläche Aljarn (Nr. 26) haben sich, Die privaten Interessen der Grundstückseigentümer 193, nach gründlicher Abwägung aller relevanten Aspekte, für den Bau eines Windparks wurden mit öffentlichen und anderen privaten 194, auf dem Standort Aljarn entschieden. Die privaten Interessen der Belangen gegeneinander und untereinander 197 Grundstückseigentümer, die offensichtlich und auch von Bedeutung sind, müssen abgewogen (§ 7 Abs. 2 Satz 1 ROG). Da die gemäß § 5 Absatz 4 Satz 3 des Niedersächsischen Gesetz über Raumordnung Potenzialfläche 26 nicht alle Kriterien des schlüssigen und Landesplanung (NROG) im Rahmen der Abwägung zum Entwurf 2016 Gesamtkonzeptes einhält, wird die Streichung der Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen, berücksichtigt Fläche beibehalten. Die privaten Belange setzen sich werden. in diesem Fall nicht durch. Ich fordere für das weitere Verfahren, eine Berücksichtigung meiner Stellungnahme, mit Überarbeitung der Gesamtbewertung für das Vorranggebiet für die Windenergie Aljarn (Nr. 26). 39 448 Wir begrüßen es, dass in dem neuen Entwurf 2016 des Regionalen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Raumordnungsprogramms die Fläche Nr. 26 (Mausetal: Bohndorf/Aljarn) als Potenzialfläche für Windkraftanlagen entfällt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 199 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

70 449 Das ist zwar für unser Anliegen erfreulich, allerdings sind unsere Argumente, Dem Einwand wird nicht gefolgt vorgetragen und begründet mit unserer Stellungnahme vom 3.2.2016 zum RROP Dem Einwand ist nicht zu entnehmen, warum z. B. ein Entwurf 2015, entweder als nur ‚zur Kenntnis genommen‘ (1) oder die Abwägung Kenntnisnehmen (1) oder eine Verschiebung auf das sachlich und rechtlich fehlerhaft (2) behandelt wird. Vor allem wird an vielen Stellen nachfolgende Genehmigungsverfahren (3) nicht keine inhaltlich geführte Abwägung vorgenommen, sondern lediglich auf ausreichend ist. Eine Kenntnisnahme (1) von nachfolgende Genehmigungsverfahren verschoben (3) oder „aus anderen Einwendungen ist gerechtfertigt, wenn der Einwender Gründen nicht weiter verfolgt“ (z.B. 9_Synopse_Abwaegung_Oeffentlichkeit.pdf , lediglich Auffassungen, Statements oder S. 60) bzw. mit „Da das Vorranggebiet Windenergienutzung entfallen ist, ist eine Willensäußerungen von sich gibt. Beispielsweise sind Auseinandersetzung mit den vorgebrachten Bedenken entbehrlich.“ (z.B. Fragen des Immissionsschutzes und Artenschutzes 8_Synopse_Abwaegung_oeffentliche_Stellen., S. 101) (4) nicht inhaltlich konkret erst im Zulassungsverfahren (3) zu klären und behandelt worden. nicht auf Ebene des RROP. Konkrete Fehler im Eine inhaltliche Behandlung erfolgt bei zahlreichen Einwendungen zudem mit dem Abwägungsvorgang werden nicht vorgebracht. Aus Argument „gegenstandslos“ nicht: „Durch die Überarbeitung des Entwurfes 2015 Sicht des Landkreises handelt es sich um eine entfällt das Vorranggebiet Windenergienutzung, weshalb die Einwendung inhaltliche Abwägung (4), wenn in der Synopse wie gegenstandslos ist.“ (z.B. 8_Synopse_ Abwaegung_oeffentliche_Stellen.pdf, bspw. folgt abgewogen wird: "Durch die Überarbeitung des Ziffern 539, 540, 541, 542) Entwurfes 2015 entfällt das Vorranggebiet Windenergienutzung, weshalb die Einwendung gegenstandslos ist." Denn aus inhaltlichen Gründen des schlüssigen Gesamtkonzeptes ist die Fläche 26 entfallen. Aus Sicht des Landkreises ist es nicht ersichtlich, weshalb man sich mit Einwendungen zu einer Fläche auseinandersetzen sollte, die nicht Eingang in den RROP Entwurf 2016 gefunden hat. Dies hätte keine Auswirkung auf das Abwägungsergebnis. Die Kritik am Umgang mit den Einwendungen der öffentlichen Stellen steht der Öffentlichkeit nicht zu. Eine sachlich und rechtlich feherhafte Abwägung (2) ist nicht zu erkennen.

70 450 Für die Untermauerung einer inhaltlichen Argumentation gegen eine Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Potenzialfläche 26 im Rahmen einer etwaigen zukünftigen Änderung mit einer Wiederaufnahme der Fläche Nr. 26 (Mausetal, Bohndorf/Aljarn) in den RROP halten wir vorsorglich mit dem vorliegenden Schreiben unsere Einwendungen zum RROP Entwurf 2015 mit Schreiben vom 3.2.2016 gegen die Potenzialfläche Nr. 26 aufrecht. 70 451 Explizit beziehen wir zur Begründung die aktuellen Ergänzungen und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Einwendungen gegen den RROP Entwurf 2016 der Bürgerinitiative „Keine Die Stellungnahme wird bei der Verfassernummer 69 Windkraftanlage im Mausetal (Bohndorf/Aljarn)“ ein und verweisen auf die dortigen abgewogen. Ausführungen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 200 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

40 452 Allerdings ist unser Einwand, dass es sich bei den Häusern/Grundstücken um den Dem Einwand wird nicht gefolgt Bahnhof Bavendorf herum eindeutig um eine Siedlung handelt, offenbar nicht An der bisherigen Abwägung wie sie in der Lfd. Nr. hinreichend inhaltlich zur Kenntnis genommen worden. Insoweit erhalten wir 174 der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit diesen ausdrücklich weiter aufrecht und erklären erneut, dass es sich ersichtlich zum ersten Beteiligungsverfahren erfolgt ist, wird bei den Häusern um den Bahnhof herum nicht etwa um einzelstehende Häuser festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich ohne Zusammenhang handelt, sondern um eine Siedlung von mehreren eng eine Änderung ergeben hat. Jedoch entfällt die Fläche zusammenstehenden Häusern, in denen mehrere Familien leben. Dies ist bei der bereits aus anderen Gründen. Frage des Abstands zu berücksichtigen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass diese Grundstücke bei einem Bau der Windkraftanlagen erhebliche Wertverluste erleiden würden, die als Entschädigung geltend gemacht würden. 39 453 Bitte entnehmen Sie diesem Schreiben auch die Zustimmung zur Auswahl und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Berücksichtigung der Potenzialfläche Nr. 43 (Bostelwiebeck) in das RROP.

69 454 Unsere Einwendungen zu Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen · Geräuschpegel durch die WKA Die Stellungnahme wurde unter der Verfassernummer · Gesundheitliche Schäden durch Infraschall der WKA 69 mit den laufenden Nummern 161 bis 165, 167 bis · Schattenwurf und Lichtreflexe durch die WKA 172 sowie 174 und 175 in der Synopse der Abwägung · Lichtbelästigung in der Nacht durch die WKA der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren · Landschaftszerstörung, Verspargelung der Landschaft durch die WKA abgewogen. An der Abwägung wird festhalten, da · Naturschutz: Schädigung geschützter Tierarten durch die WKA sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung · Naturschutz: Schädigung unserer unmittelbaren Umwelt durch die WKA ergeben hat. · Mausetal als Naherholungsgebiet, Neueinstufung als Gebiet besonderer Bedeutung (IV) · Wertminderung der anliegenden Grundstücke sind zudem nur unzureichend und nicht sachgerecht im RROP Entwurf 2016 abgewogen worden (Begründungen dazu folgen im Bedarfsfall). Kurz: Wir halten mit den aktuellen Einwendungen unsere weiteren Ausführungen aufrecht und verweisen im Einzelnen dazu auf unsere Einwendungen zum RROP Entwurf 2015 mit Schreiben vom 3.2.2016.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 201 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

69 455 1. Nahrungshabitat Dem Einwand wird nicht gefolgt Aufgrund des Nahrungshabitates der Fläche 26 für den Schwarzstorch und den In dem Gutachten der Fa. O. werden für das Jahr Rotmilan ist die Fläche avifaunistisch ungeeignet. Das Avifaunistische 2015 beide Brutplätze des Rotmilans bestätigt. Es Fachgutachten ist in diesen Punkten widersprüchlich, fehlerhaft und nicht weist jedoch keine besondere zutreffend. Nahrungshabitatfunktion der Potenzialfläche für diese [folgend wird vom Einwender eine längere Textpassage aus der Einwendung zum Art nach. Auch für den Schwarzstorch wurden keine Entwurf 2015 wiederholt] Hinweise auf aktuelle Brutplätze im relevanten Umkreis festgestellt. Es ist somit nicht davon auszugehen, dass die Potenzialfläche oder die umgebende Ackerflur eine übergeordnete Bedeutung als Nahrungshabitat oder Überflugbereich für den Schwarzstorch besitzt. Im vom Einwender 2015 vorgelegten Gutachten der Fa. PGM wurden keine Nahrungsflüge des Rotmilans untersucht, also wurden auch keine Nachweise vorgelegt, dass der Potenzialfläche eine Bedeutung als essenzielles Nahrungshabitat des Rotmilans zuzuordnen ist. Der Landkreis hat keine eigenen Daten dazu erhoben. Die von O. vorgelegten Unterlagen wurden vom Landkreis fachlich geprüft und der Sachlage gefolgt. Einen vermeintlichen Widerspruch vermag der Landkreis nicht zu erkennen. Der wiederholte Text wurde unter der Verfassernummer 69 mit den laufenden Nummern 162 und 163 in der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren abgewogen. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 202 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

69 456 2. Denkmalschutzrechtliche Belange Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Der nicht sachgerechte ablehnende Abwägung des Landkreises Uelzen zur Eine Abwägung der denkmalschutzrechtlichen Abwägung der Belange des Denkmalschutzes kann nicht gefolgt werden. Belange hat unter Berücksichtigung der Beurteilung [folgend wird vom Einwender eine längere Textpassage aus der Einwendung zum der Unteren Denkmalschutzbehörde stattgefunden Entwurf 2015 wiederholt] und ist auf dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 26 dokumentiert. Dabei haben sich in der Abwägung die Belange des Denkmalschutzes nicht gegenüber der privilegierten Windenergienutzung bei der Potenzialfläche 26 durchsetzen können. Eine weitere Abschichtung der denkmalschutzrechtlichen Belange in das nachfolgende Zulassungsverfahren ist zulässig, da erst dann die Lage und die Höhe der WEA feststehen und Maßnahmen zur Minimierung der Beeinträchtigungen des Baudenkmals festgelegt werden können. Der Nds. Windenergieerlass führt zum Thema Denkmalschutz unter 6.10 folgendes aus: "Der Bewertung der Denkmalschutzbehörde bezüglich der Beeinträchtigung durch eine geplante Windenergieanlage kommt für die immissionsschutzrechtliche Genehmigungsbehörde keine rechtliche Bindungswirkung zu. Sie ist bei der Abwägung der unterschiedlichen öffentlichen Belange angemessen zu berücksichtigen." Der wiederholte Text wurde unter der Verfassernummer 69 mit der laufenden Nummer 164 in der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren abgewogen. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

69 457 3. Bewertung der Fläche 26 als Wertstufe III Dem Einwand wird nicht gefolgt Es wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass die Auswahlfläche im Die Stellungnahme wird unter der Verfassernummer Fachgutachten zu Unrecht nur als Gebiet allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III) 69 mit der laufenden Nummer 165 in der Synopse der und nicht ein Gebiet besonderer Bedeutung (Wertstufe IV) ausgewiesen wurde. Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Die Fläche 26 ist mit der Wertstufe IV zu bewerten und damit als Potenzialfläche Beteiligungsverfahren abgewogen. An der Abwägung ungeeignet anzusehen. wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich [folgend wird vom Einwender eine Textpassage aus der Einwendung zum Entwurf eine Änderung ergeben hat. 2015 wiederholt]

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 203 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

69 458 4. Abstand der Fläche 26 WKA zum Wohngebiet Bohndorf 3 am Bahnhof Dem Einwand wird nicht gefolgt Bohndorf/Bavendorf Die Stellungnahme wird unter der Verfassernummer In dem RROP Entwurf wird fälschlicherweise nur ein Abstand von 500 m von dem 69 mit der laufenden Nummer 174 in der Synopse der Wohngebiet um den Bahnhof Bohndorf/Bavendorf berücksichtigt. Der ablehnenden Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Abwägung im RROP Entwurf 2016 wird nicht gefolgt. Beteiligungsverfahren abgewogen. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung an der Einstufung von Bahnhof Bavendorf als Siedlungssplitter im Außenbereich ergeben hat.

69 459 Zusammengenommen: Eine Ausweisung der Auswahlfläche 26 als Potenzialfläche Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Windkraftanlagen ist im Falle einer möglichen späteren Wiederaufnahme mit Eine Darstellung der Potenzialfläche 26 als den aufgeführten Einwendungen abzulehnen. Vorranggebiet Windenergienutzung ist nicht beabsichtigt.

69 460 Diese Stellungnahme wird von der überwiegenden Mehrheit der beiden Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gemeinden Bohndorf und Aljarn der Bürgerinitiative getragen. Bohndorf und Aljarn sind keine Gemeinde, sondern lediglich Ortsteile der Gemeinde Altenmedingen. Die Akzeptanz der Bürger vor Ort ist kein Auswahlkriterium im Rahmen des schlüssigen Gesamtkonzeptes des Landkreises. Dies wäre aufgrund der höchstrichterlichen Rechtsprechung (Urteil OVG Schleswig-Holstein vom 20.01.2015 - 1 KN 6/13) auch nicht zulässig, denn Gemeindebeschlüsse und Bürgerentscheide gegen Windkraft dürfen nicht als Tabukriterium behandelt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 204 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

118 461 Es ist erfreulich, dass die Potentialfläche 26 aus der Nutzung für Windkraftanlagen Dem Einwand wird nicht gefolgt genommen wurde. Doch dies hat reine Abstandsgründe zur nächsten Die Fläche 26 ist aus inhaltlichen Gründen Potentialfläche und wird keineswegs inhaltlich gesehen. All die Argumente, die von entsprechend dem schlüssigen Gesamtkonzept mir und der BI Mausetal vorgetragen wurde, sind in keinster Weise berücksichtigt entfallen, weil der erforderliche 3-km-Abstand zur worden. Der Landkreis lässt sich einfach ein Schlupfloch offen, wenn die größeren Potenzialfläche 43 nicht eingehalten wird. Potentialfläche in Eddelstorf nicht durchsetzbar ist, kann das Mausetal ja wieder Da die benannte Fläche nicht zur Disposition steht, ist reaktiviert werden. Das ist Unredlich! Redlich wäre, die Argumente der deren Eignung auch nicht Abwägungsmasse. Die Einwendungen in einer Abwägung abzuarbeiten! Daher möchte ich nochmals die Einwände können insoweit dahinstehen. Dies hätte Argumente aus dem letzten Verfahren erneuern und darauf hinweisen, die Fläche keine Auswirkung auf das Abwägungsergebnis. Der aus den angeführten naturschutzrechtlichen Begründungen auszuschließen. Landkreis lässt keineswegs ein Schlupfloch offen. [folgend wird vom Einwender eine Textpassage aus der Einwendung zum Entwurf Durch den Landkreis wird ein schlüssiges 2015 wiederholt] Gesamtkonzept vorgelegt. Danach wird nunmehr die Fläche 43 ausgewählt. Auch nur kleinste Abweichungen von einem schlüssigen Gesamtkonzept sind rechtlich nicht zulässig, es sei denn, hierfür liegt ein sachlicher Grund vor, der transparent gemacht wird. Der wiederholte Text wurde unter der Verfassernummer 118 mit den laufenden Nummern 90, 162 bis 165, 167 bis 172, 174, 175 sowie 181 bis 184 in der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren ausführlich abgewogen. An dieser Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

41 462 Den Unterlagen des RROP Entwurfs 2016 entnehmend, wurde die Streichung der Dem Einwand wird nicht gefolgt Potenzialfläche Nr. 26 vor dem Hintergrund des 3 km Abstandskriteriums von Aus den in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 genannten Vorranggebieten Windenergienutzung zueinander vorgenommen, wobei bei einer Gründen wird an der Verwendung des 3-km- Unterschreitung die Wahl auf das größere Vorranggebiet Windenergienutzung fällt. Abstandes festgehalten. Wie bereits erläutert wird die Verwendung eines 3 km Abstandskriteriums allgemein abgelehnt, da es dem Ziel, der Windenergie substantiell Raum zu schaffen, entgegenläuft. Allein aus diesem Grund ist die Potenzialfläche Nr. 26 Aljarn wieder als Vorranggebiet Windenergienutzung in das RROP mit aufzunehmen. Doch auch bei Anwendung des Abstandskriteriums ist im konkreten Fall die Streichung der Potenzialfläche Nr. 26 planerisch und fachlich nicht begründbar.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 205 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 463 Es erscheint jedoch mehr als befremdlich, dass in diesem Naturraum mit hoher Dem Einwand wird nicht gefolgt Bedeutung für die nach sämtlichen relevanten Leitfäden (LAG VSW 2015, NLT Die Rohrweihe brütet im Landkreis Uelzen alljährlich 2014, NMUEK 2016) als windenergiesensibel zu bezeichnende Art Rohrweihe ein überwiegend in Getreideäckern in Abhängigkeit von avifaunistischer Konflikt als nur noch „endgültig auszuschließen“ eingestuft wird. der Feldfrucht. Ein regelmäßiger Brutplatz der Art ist Gemäß der im Avifaunistischen Fachgutachten angesetzten Bewertungsstufen ist im Zusammenhang mit der Potenzialfläche bei einem „Vorkommen empfindlicher Arten, die aufgrund ihrer Populationsgrößen auszuschließen, da im 1 km-Radius (gemäß LAG- bzw. allgemein hohen Tötungsrisikos wahrscheinlich betroffen“ sind, per Definition VSW 2015) um die Potenzialfläche kein geeignetes die Einstufung „kritisch“ vorzunehmen (s.o.). Das Vorranggebiet Röhricht (z.B. in einem Sumpf bzw. in dem Windenergienutzung Nr. 43 als „grundsätzlich geeignet“ einzustufen ist demnach Verlandungsgürtel eines Teichs oder Sees) nicht nur artenschutzrechtlich unzulässig, sondern entspricht auch einem vorgefunden werden kann. Wiederkehrend werden Abwägungsfehler. Rohrweihen im Raum Aljarn bis Eddelstorf zur Der Einsatz von Vermeidungsmaßnahmen auf Ebene der Regionalplanung, wie Brutzeit gesichtet, ein Brutnachweis gelang bislang in die vorgeschlagenen Abschaltzeiten während der Brutzeit, ist artenschutzrechtlich der Potenzialfläche nicht. Es kann in einzelnen Jahren nur dann zu vertreten, sofern andere, konfliktärmere Flächen nicht vorhanden sind. daher nicht sicher ausgeschlossen werden, dass es Im konkreten Fall sind diese aber u.a. in Form der nordwestlich gelegen zu einer Brut der Rohrweihe im 1 km-Radius um die Potenzialfläche Nr. 26 (1.000 m nördlich Aljarn) vorhanden. Anlagenstandorte kommen könnte. Entsprechend Bereits aufgrund der Bedeutung des Naturraumes für die Rohrweihe muss dem wären dann Abschaltzeiten für die Art im Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 also im Avifaunistischen Fachgutachten nachgelagerten Genehmigungsverfahren einzuhalten. die Wertung „kritisch“ zugeordnet werden - wie noch im ersten Entwurf des RROPs Eine Berücksichtigung des empfohlenen richtigerweise geschehen. Die nordwestlich gelegene Potenzialfläche Nr. 26 ist Mindestabstands von 1 km zu WEA ist bei jährlich deutlich konfliktärmer und somit der o.g. Fläche in der Abwägung vorzuziehen. wechselnden Brutplätzen der Rohrweihe nicht sinnvoll, entsprechend lässt sich hieraus kein Eintritt eines Verbotstatbestandes gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 - 3 BNatSchG ableiten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 206 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 464 Dass es der Abwägung an einer einheitlichen und sachgerechten Bewertung der Dem Einwand wird nicht gefolgt Vorkommen windenergiesensibler Arten mangelt, wird ebenso am Beispiel des Der Schwarzstorch wurde 2017 im Avifaunistischen Schwarzstorchs deutlich. Fachgutachten vollständig berücksichtigt. Da der Gemäß des seitens des Landkreises Uelzen angesetzten und den Vorgaben der Brutplatz durch die Art aber in der Regel nicht am gängigen Leitfäden entsprechenden Kriteriums des 3 km Ausschlussradius für die Waldrand angelegt wird, wird generell zu bekannten genannte Art müsste der Westteil des Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 Brutgebieten des Schwarzstorchs ein Mindestabstand wegen des Vorkommens des Schwarzstorchs in 2,2 km Entfernung als „tabu“ von 2,5 km eingehalten. Sofern der Brutplatz, sprich gewertet werden, so dass sich die Flächengröße des Vorranggebietes Standort des Nests der Art bekannt wurde, wurde der Windenergienutzung um insgesamt ca. 100 ha reduzieren und somit aufgrund der empfohlene Mindestabstand von 3 km grundsätzlich geringen Flächengröße gänzlich entfallen würde. Weder in der 2015 noch in der vollumfänglich berücksichtigt, wobei die bekannten 2016 vorgenommenen Neubewertung wird das Vorkommen des Schwarzstorchs Neststandorte im Kreis Uelzen nicht in Waldrandlage jedoch überhaupt erwähnt, geschweige denn bewertet. sondern arttypisch im Waldesinneren entdeckt Ungeachtet ihrer Lage innerhalb des Tabubereichs zu zwei Brutplätzen des wurden. Es ist an dieser Stelle darauf zu verweisen, Schwarzstorchs erhält das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 dass der Brutplatz des Schwarzstorchs bislang nicht abschließend die Einschätzung „grundsätzlich geeignet“ und verbleibt in der bekannt wurde. Als eine Grundlage wurden die Flächenkulisse. aktuellen Daten des NABU Uelzen aus 2017 Da das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 im 1. Entwurf 2015 bereits berücksichtigt. Es werden im Zuge des aufgrund der hohen Bedeutung des Raumes für die Rohrweihe aus der Genehmigungsverfahrens daher weitere Flächenkulisse entfallen war, wurde eine Auseinandersetzung mit den Vorkommen Untersuchungen zur Raumnutzung des des Schwarzstorchs möglicherweise für überflüssig erachtet - in der Schwarzstorchs obligatorisch. Flächenkulisse des Entwurfs 2016 stellt dies aber einen weiteren schwerwiegenden Abwägungsfehler dar. Das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 ist aufgrund seiner Lage im 3 km Ausschlussradius um zwei Schwarzstorchhorste für die Windenergienutzung nicht geeignet. Auch hier sei auf das deutlich geringere naturschutzfachliche Konflikt Potenzial im Bereich der Potenzialfläche Nr. 26 verwiesen. 41 465 Im Rahmen der Regionalplanung sind Artenschutzbelange lediglich in einer Dem Einwand wird nicht gefolgt überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen. Auf diese Weise lassen sich Aufgrund der Kriterien des schlüssigen regionalplanerische Festsetzungen vermeiden, die in nachgeordneten Gesamtkonzeptes sind sowohl die Fläche Aljarn (26) Verfahren aus Artenschutzgründen nicht umgesetzt werden können. als auch die Fläche Bostelwiebeck (43) für eine Für die Abwägungsentscheidung bedeutet dies, dass – unerheblich ob durch Windenergienutzung geeignet. Konfliktfrei sind beide weiche Tabukriterien oder in der Einzelabwägung – Flächen, auf denen sich Flächen nicht. Die vom Einwender behauptete bereits ein großes Konfliktpotenzial abzeichnet, nicht als Konzentrationsflächen avifaunistische Konfliktarmut der Potenzialfläche 26 geeignet sind. Die Reichweite der planerischen Freiheit ist daher neben möglichen wird von anderen Einwendern bestritten (siehe auch Vorgaben von übergeordneten Stellen insbesondere davon abhängig, wie viele Stellungnahmen zur Fläche 26 im Rahmen des 1. und konfliktarme Potenzialflächen im Planungsgebiet zur Verfügung stehen. 2. Beteiligungsverfahrens). Sind jedoch beide Flächen Genau diese unkritische Alternative steht mit der Potenzialfläche Nr. 26 – Aljarn grundsätzlich geeignet, entscheidet das Kriterium der zur Verfügung. Größe darüber, welche der beiden Flächen als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Eine qualitative Entscheidung, ob eine Fläche mehr oder weniger geeignet ist, findet im Rahmen des schlüssigen Gesamtkonzeptes keine Anwendung.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 207 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 466 Zusammenfassend ist das Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 aufgrund der Dem Einwand wird nicht gefolgt hohen Bedeutung des Raums für die Rohrweihe und ihrer Lage innerhalb des 3 km An der Nichtberücksichtigung der Fläche Aljarn (26) Ausschlussradius um zwei Schwarzstorchhorste für die Windenergienutzung nicht und der Darstellung der Fläche Bostelwiebeck (43) als geeignet. Da die Potenzialfläche Nr. 26 unter diesen Voraussetzungen nicht mehr Vorranggebiet Windenergienutzung wird aus den o. g. innerhalb des 3 km Radius zum Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 43 liegt Gründen festgehalten. und zugleich naturschutzfachlich deutlich konfliktärmer ist, fordern wir für die Potenzialfläche Nr. 26 die Wiederaufnahme als Vorranggebiet Windenergienutzung in das RROP des LK Uelzen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 208 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 467 NABU Uelzen e. V. Der Standort wird an drei Seiten von Wald eingefasst. Der westliche Rand bildet Dem Einwand wird gefolgt die Grenze zum Lkr. Lüneburg. Damit sind Waldränder, die nach Ziel 3.2.1, 10 bis Die Potenzialfläche 26 ist im RROP Entwurf 2016 in 100 m Abstand von Bebauung freizuhalten sind in hohem Anteil durch die nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung Windkraftnutzung beeinträchtigt. Bei Berücksichtigung dieses Abstands wäre die dargestellt. Eine Abwägung zum Einwand erübrigt Vorrangfläche wohl unter das Mindestmaß von 30 ha gefallen. sich daher. Die gewünschte Streichung ist bereits WEA-empfindliche Arten: erfolgt. Dem Landkreis sind in zwei Richtungen traditionelle Brutvorkommen des besonders schlaggefährdeten Rotmilans bekannt. Die Abgrenzung der Vorrangfläche erfolgte unter Berücksichtigung des 1.500 m-Abstandskriteriums für diese Art. Nicht bekannt sind denkbare weitere Vorkommen im Lkr. Lüneburg. Die Verringerung der Fläche auf die 1.500 m Abstandswerte zu den Rotmilanbrutplätzen ist nicht ausreichend. Es muss mit einer regelmäßigen Nutzung des Raumes durch den Rotmilan ausgegangen werden. Für den Rotmilan kann eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos durch Windenergieanlagen schon dann angenommen werden, wenn zuverlässige Erkenntnisse für Nahrungshabitate in weniger als 6.000 m Entfernung bestehen. Der Hessische VGH Kassel hat entschieden, dass "neben dem Ausschlussbereich von [damals] 1.000 m um einen Rotmilanhorst auch ein Nahrungshabitat für mehrere Rotmilanpaare im Prüfbereich von [damals] 6.000 m um das Vorhaben zu einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko im Sinne des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG und damit zum Ausschluss der Genehmigung für Windenergieanlagen führen kann" (Hess. VGH, Beschl. v. 17.12.2013 - 9 A 1540/12.Z - zit.n.juris, Rn 11 m.w.N.). Die regelmäßige Nutzung des Raumes durch den Rotmilan ist auf Basis der gegebenen Verteilung der Brutplätze als höchst wahrscheinlich anzunehmen. Weiterhin besteht Verdacht auf ein Brutvorkommen des Schwarzstorchs im Forst Reisenmoor, nur ca. 2 km südlich der Vorrangfläche und damit innerhalb des 3 km- Mindestabstand für die Art nach der NLT-Arbeitshilfe "Naturschutz und Windenergie" (Okt. 2014) bzw. dem neuen Windkrafterlass des Landes. Ein Überflug in unmittelbarer Nähe der Windvorrangfläche wurde am 03. Mai 2015 durch W. G., Vorstandsmitglied des NABU Uelzen, in Richtung Reisenmoor festgestellt. Das Datum befindet sich inmitten der Brutzeit und spricht für ein Brutvorkommen im Umfeld! Während diese Beobachtung durch die Gutachter negiert wird, dagegen die Negativnachweise eines Planungsbüros zur Grundlage für die Bewertung gemacht werden. Es ist nicht nachvollziehbar, welche Untersuchungen zu Grunde liegen. Negativnachweise sind daher wertlos! Der NABU Uelzen geht auf Basis der bestehenden Erkenntnisse zum Vorkommen mindestens für die Arten Rotmilan, Schwarzstorch und Fledermäuse von einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko durch Windenergieanlagen auf der Vorrangfläche 26 aus. Diese ist daher vollständig zu streichen! Ziffer 4.2 02 27 Gebiet Eddelstorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 209 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

233 468 Zur Ausweisung der Vorrangfläche zur Errichtung von Windkraftanlagen Dem Einwand wird gefolgt nordwestlich Eddelstorf (Potenzialfläche 27) im Regionalen Die Fläche 27 wird in Karte 3 als Potenzialfläche Raumordnungsprogramm wird aufgrund der folgenden Einwände gebeten, eine dargestellt. Sie wird jedoch aus avifaunistischen Neubewertung vorzunehmen. Gründen nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung Landschaft und schützenswerte Tiere in die Zeichnerische Darstellung übernommen. Die Laut „Avifaunistischem Gutachten (Stand Dezember 2016)“ ist auf Grund der Potenzialfläche 27 ist - wie im Avifaunistischen Datenlage bzgl. Brutstätten und Vorkommen von Rotmilan und Schwarzstorch Gutachten dokumentiert - vollständig tabu, da die lediglich der Nordteil der ursprünglich ausgewiesenen Vorrangfläche zur Tabu- Potenzialfläche lediglich 350 m vom Brutplatz des Zone erklärt worden. Als Anwohner kann ich bestätigen, regelmäßig den Rotmilan Rotmilans entfernt liegt. zu sichten. 233 469 Gesundheit und körperliche Unversehrtheit Dem Einwand wird nicht gefolgt Verschiedene Bundesländer und Staaten wenden deutlich höhere Solange keine veränderten rechtliche Vorgaben Mindestentfernungen von WEA zu bewohnten Gebieten. Noch gibt es keine bestehen oder neue verbindliche Studien vorliegen, Studien zu dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen Lärmbelästigung - die die Zusammenhänge zwischen insbesondere Infraschall - und Windkraftanlagen. Dies darf jedoch nicht zu der Windenergienutzung und gesundheitlichen Schlussfolgerung führen, dass es sie nicht gibt. Vielmehr sind weitere Beeinträchtigungen belegen, geht der Landkreis vom wissenschaftliche Langzeituntersuchungen vorzunehmen, um das im Grundgesetz heutigem Stand der Wissenschaft aus, wonach bei verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit gewährleisten zu können – wozu einem Abstand von mindestens 500 m durch der Staat verpflichtet ist. Infraschall bei WEA keine gesundheitlichen Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, ist die Festlegung deutlich höherer Wirkungen zu erwarten sind (s. auch Begründung in Mindestentfernungen von >=3.000 m zu bewohnten Gebieten erforderlich. 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Aus diesem Grund wird auch Das Argument des Auftretens von Infraschallwellen, die durch natürliche Quellen der Abstand von Vorranggebieten zu verursacht werden, kann nicht angewendet werden, denn in einem solchen Fall Siedlungsgebieten beibehalten. Würde der Forderung entscheidet sich die betreffende Person proaktiv für diesen Standort; kann und vom 3 km Abstand Folge geleistet, würde im muss dann auch die Konsequenzen tragen. In dem hier genannten Fall sind die Plangebiet kein Standort für eine raumbedeutsame Menschen/Personen seit vielen Jahren an diesem Standort verwurzelt; eine neue Windenergienutzung verbleiben. zusätzliche Quelle dieser Wellen soll hier nachträglich in die Umgebung Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und eingebracht werden. Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch Sollten in dieser Zeit wissenschaftliche Untersuchungen den vorgenannten belegen internationale wissenschaftliche Zusammenhang zwischen gesundheitlicher Beeinträchtigung/Schädigung und den Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Windkraftanlagen belegen, stellt dies in jedem Fall ein hohes wirtschaftliches Effekt gegeben ist. Risiko für die Betreiber – oder ggf. für den Steuerzahler dar, sollten bei möglichen Stilllegungen z.B. Entschädigungen fällig werden. Auf der anderen Seite verringert ein notwendiger (Not)Verkauf einer Immobilie als Ultima Ratio auf Grund gesundheitlicher Beeinträchtigung/Schädigung den Wert dieser beträchtlich. Ein grundsätzlicher Schaden durch Verringerung des Immobilienwertes – zumindest aber die Abflachung der Wertsteigerungskurve (was einer realen Verringerung nach Inflationsausgleich gleichkommt) – ist hochwahrscheinlich bzw. nicht auszuschließen. Ziffer 4.2 02 29 Gebiet Bruchtorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 210 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

108 470 3) Mögliches Vorranggebiet Windenergienutzung nördlich Bruchtorf (Fläche 29) Dem Einwand wird nicht gefolgt Wie bei Fläche 23 wird die Potenzialfläche nördlich Bruchtorf aus Gründen der Es handelt sich nach Auskunft des Avifauna und des Landschaftsbildes nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung Schwarzstorchbetreuers um altes Vorkommen im vorgesehen. Wie bei unseren Hinweisen zu Fläche 23 geben wir auch hier zu Raum Altenmedingen, der Brutplatz im Reisenmoor bedenken, dass die Einstufung der Fläche aus Sicht der Avifauna nicht als ist seit 2008 bekannt, wenngleich der Schwarzstorch „kritisch“ zu beurteilen ist. Ein Schwarzstorchvorkommen in 2,5 km Entfernung ist dort Wechselhorste nutzt. Seit 2015 wird der aus Gründen des Artenschutzes keine ausreichende Begründung für die Schwarzstorch regelmäßig im Umfeld des Nichtausweisung, weil nicht das Tötungsverbot, sondern das Störungsverbot nach Reisenmoores beobachtet. Dass der Schwarzstorch § 44 BNatSchG bei dieser Art relevant ist. Bei Beurteilung des nicht schlaggefährdet sei, widerspricht sämtlichen Störungsverbotes sind jedoch komplett andere Überlegungen anzustellen als beim wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie im Tötungsverbot. Die Populationsrelevanz bzw. Populationswirksamkeit, die für den Avifaunistischen Fachgutachten in der inhaltlichen Tatbestand des Störungsverbotes mit zu berücksichtigen sind, ist im Auseinandersetzung mit der Thematik aufgezeigt wird. avifaunistischen Fachgutachten zum RROP-Entwurf nicht dargelegt. Auch die 500m „Prüfradius 1“, die der WEE für Kraniche vorsieht, können nicht dazu führen, dass die gesamte Potenzialfläche durch das Vorkommen eines Kranichs in einem kleineren Teilbereich aus Avifauna-Sicht als „kritisch“ einzustufen wäre. Da nur ein kleiner Teilbereich der Fläche als höherwertig für das Landschaftsbild beurteilt wird, kann der komplette Wegfall der Fläche auch aus Gründen des Landschaftsbildes nicht als angemessen betrachtet werden. Die Fläche sollte daher als weitere Vorrangfläche aufgenommen werden. Ziffer 4.2 02 30 Gebiet Secklendorf 196 471 Es wird hiermit ausdrücklich erklärt, dass ich mich durch die Nutzung der Flächen Dem Einwand wird nicht gefolgt durch Windkraftanlagen persönlich betroffen fühle und öffentliche Belange nur In der Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02 unzureichend berücksichtigt werden. Ich erhebe dazu nachstehende wird ausführlich dargelegt, dass ein Abstand von Einwendungen: 1.000 m ausreichend ist, um die gesetzlich a) Windkrafträder produzieren außer Energie auch Infraschall. Es gibt mittlerweile festgelegten Grenzwerte bzgl. Lärm und Infraschall bereits ausreichend Forschungsergebnisse, in denen eingeschätzt wird, dass bei einzuhalten. Im nachfolgenden Zulassungsverfahren einer dauerhaften tieffrequenten Geräuscheinwirkung auf den menschlichen obliegt es dem Betreiber des Windparks, dies konkret Körper mit gesundheitlichen Folgen zu rechnen ist. zu belegen. In diesem Rahmen wird dann auch die Ich fordere und erwarte deshalb die Versagung der ortsnahen Genehmigung von Vorbelastung durch den Windpark Strothe Windkraftanlagen auch weil in 500 m Entfernung bereits der Windpark Strothe berücksichtigt. liegt. An vielen Tagen im Jahr ist dieser auch im hörbaren Schallbereich deutlich wahrnehmbar. An einigen Tagen wird der Schall so zurückgeworfen, dass er innerhalb unseres Hauses hörbar ist. Sollte nun ein wesentlich größerer Windpark mit massiv stärkerer Schall und lnfraschallausstrahlung, in der gegenüberliegenden Richtung gebaut werden, (Hauptwindrichtung) gäbe es keine Tage ohne hörbare Geräuschbelastung und somit auch permanente lnfraschalleinwirkung.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 211 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

196 472 b) Die Position des ausgewiesenen Gebietes liegt wie von Ihnen beschrieben ,,Auf Dem Einwand wird nicht gefolgt einer Art ,,Hochplateau". ,,Unter der Voraussetzung einer klaren Sicht ergibt sich Aufgrund der beschriebenen Vorbelastung durch die eine Sichtweite von 50 km für eine Anlagen mit einer Höhe von 200 m. Nachts beiden Windparks ist das Landschaftsbild bereits sieht man diese Anlagen aufgrund ihrer Beleuchtung ebenfalls entsprechend weit." vorbelastet. Aufgrund der gesetzlichen Privilegierung Schon mit dem bestehenden Windpark nördlich, Haaßel ca.2 km als Vorbelastung der WEA im Außenbereich gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 und dem 2 km östlich sichtbaren Windpark Strothe ergibt sich eine optisch BauGB ist ein Eingriff in das Landschaftsbild schwerwiegende Einschränkung des Landschaftsbildes, dass sie trotzdem als implementiert. "ruhige, unzerschnittene Landschaft" bezeichnen. Mit dem Bau der Windkraftanlagen wäre das Landschaftsbild dann endgültig unruhig und zerschnitten. Die Zerstörung eines Landschaftsbildes halte ich nicht für wünschenswert! 196 473 c) Die Ortschaften Secklendorf, Römstedt, Niendorf und Drögennottorf werden Dem Einwand wird nicht gefolgt schon durch den Bau der A39 unmittelbar negativ betroffen sein. Neben der Durch das geplante Vorranggebiet links und rechts extremen Verkehrsbelastung wird eine unverhältnismäßige Geräusch, Licht und der Autobahn tritt eine gewollte Bündelung von Abgasbelastung / Umweltverschmutzung auftreten. Diese extrem negativen störenden Vorhaben ein. Auswirkungen eines Großprojektes werden mit dem Windpark in irrsinnige Die Prüfung der Zulässigkeit der Autobahn erfolgt Größenordnungen gesteigert. Eine lebenswerte Umwelt ist dann nicht mehr nach der 16. BImSchV vorhanden. Es stinkt, es ist permanent hell, es gib Infraschall und extreme (Verkehrslärmschutzverordnung). Die konkrete Geräusche, die Verschmutzung ist kilometerweit zu sehen. Es gibt kein Prüfung, ob eine WEA aus Gründen des Entkommen mehr, jegliche Erholung im Freien wird verhindert. Darüber hinaus Lärmschutzes unzulässig ist, ergibt sich im wird der Wert unserer Immobilie stark abnehmen wodurch uns auch ein finanzieller nachfolgenden Zulassungsverfahren. Einwendungen Nachteil entsteht. zum Bau der A 39 sind im Rahmen des Planfeststellungsverfahren für die Autobahn möglich. Eine gesetzliche Vorgabe zur Addition beider Lärmarten liegt nicht vor. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung für WEA. Auch belegen internationale wissenschaftliche Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Effekt gegeben ist.

196 474 d) Schlagschatten: Besonders im Sommer und Spätsommer wird Drögennottorf Dem Einwand wird nicht gefolgt direkt betroffen sein, immer dann, wenn die Sonne untergeht. Es gibt eine hohe Für Beeinträchtigungen durch Schlagschatten muss Gefahr von Eisschlag und Eiswurf im Winter. Das Gebiet ist nicht begehbar. im Rahmen des Zulassungsverfahrens nachgewiesen werden, dass die diesbezüglichen Grenzwerte (max. Schattenwurfdauer 30 h/a und 30 min/d) eingehalten werden. Erhebliche Beeinträchtigungen durch Schlagschatten können, ggf. mithilfe entsprechender Maßnahmen (z. B. Abschaltzeiten), ausgeschlossen werden. Das Thema Eisabwurf wird ebenfalls im Rahmen des Zulassungsverfahrens behandelt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 212 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

196 475 e) Die Versieglung der Flächen im Bereich der A39 ist extrem. Ein Windpark mit Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen vielen schweren Betonfundamenten und Zufahrtswegen verschlimmert diese Die Versiegelung und deeen Kompensation ist Situation zusätzlich. Gegenstand des nachfolgenden Zulassungsverfahrens für die WEA.

196 476 f) Der Windpark beeinträchtigt massiv die Zugvogellinien und tötet Vögel in großer Dem Einwand wird nicht gefolgt Zahl. Auch Kraniche und Störche (3 km Abstand) sind in dieser Gegend gesichtet Konkrete Tatbestände, die zu einer Ungeeignetheit und somit konkret gefährdet. Ihre Einschätzung, dass die Potentialfläche für den des Vorranggebiets Windenergienutzung aufgrund Schwarzstorch nur eine geringe Bedeutung habe, kann ich schon aufgrund von Zugvogellinien, Avifauna und Fledermäusen mangelnder Argumente nicht folgen. Der Windpark zerstört den natürlichen führen würden, liegen dem Landkreis nicht vor und Lebensraum von wildlebenden Tieren. So kommt bei uns der artgeschützte rote wurden auch nicht vorgetragen. Die bloße Sichtung Milan vor und steht unter besonderem Schutz. Auch die Fledermäuse auf unserem von geschützten Vogelarten und von Federmäusen Grundstück werden zwischen zwei Windparks ,,gefangen" sein. führt nicht zu einer Ungeeignetheit der Fläche.

196 477 g) Das ,,insbesondere die genannten Vorbelastungen" für den Standort sprechen Dem Einwand wird nicht gefolgt ist blanker Hohn. Ihr bekommt sowieso die A39 und das Landschaftsbild ist durch Der Landkreis hält an der Geeignetheit des die bestehenden Anlagen stark beeinträchtigt. Dann können wir auch riesige, laute, Vorranggebietes für die Errichtung von krankmachende Windkraftanlagen genehmigen. So fühlt es sich an. Unsere Eltern raumbedeutsamen WEA fest. haben wir zurecht gefragt warum sie Atommeiler bauen konnten. Unsere Kinder werden uns zu Recht für den Bau von Windparks beschimpfen. 82 478 Es wird beantragt, unter Berücksichtigung der Eingriffsbündelung entlang des Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Vorranggebietes Autobahn und der Beeinträchtigungsprognose eines Die Abwägung erfolgt zur nachfolgenden lfd. Nummer. Gutachterbüros, die Auswahlfläche Nr. 30 Secklendorf um die Teilfläche Nord (in Karte 2: Windenergie-Ausflächen > 20 ha vom 15.09.2012, Fläche Nr. 43) zu erweitern. Diese wurde jedoch im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 213 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

82 479 Eine beauftragte naturschutzfachliche Bewertung dieser "Teilfläche Nord" für die Dem Einwand wird gefolgt Windenergienutzung eines Gutachterbüros zeigt, dass die artenschutzrechtlichen Aufgrund der Einwendung wurde der Sachverhalt Belange mit einer Windenergienutzung in der "Teilfläche Nord" vereinbar sind und erneut überprüft mit dem Ergebnis, dass die somit eine Aufnahme der Fläche als Windvorranggebiet in das RROP sinnvoll ist. angesprochene Fläche mit der Potenzialfläche 30 Im Rahmen der Abwägung der Stellungnahmen zum RROP für den LKUE, Entwurf arrondiert wird. Das schlüssige Gesamtkonzept des 2015, hat der Landkreis die "Teilfläche Nord" (ehemals Auswahlfläche 43) mit der Landkreises wird dabei beachtet. Die Überprüfung im Begründung ausgeschlossen, dass diese mehr als 500 m von der Potenzialfläche 3. Arbeitsschritt ergibt, dass die Fläche als 30 entfernt liege und somit nicht ins Konzept zur Arrondierung von Flächen passe. Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Zudem erfülle diese Teilfläche mit einer Flächengröße von ca. 27,7 ha nicht das 30 ha-Kriterium für eine eigenständige Potenzialfläche. Gemäß der von uns durchgeführten Abstands-Ermittlung auf Basis der amtlichen Liegenschaftskarte zwischen der nördlichsten Spitze der westlich der Autobahntrasse (geplante A 39) gelegenen Teilfläche der Potenzialfläche 30 und der von uns beantragten < "Teilfläche Nord" beträgt die geringste Entfernung nur 415 m (vgl. Karte ANLAGE 1). Somit wird die Entfernung von 500 m, die zusammengehörige Teilflächen einer Potenzialfläche nicht überschreiten dürfen, deutlich unterschritten. Da die Teilfläche zudem größer als 10 ha ist, ist diese gemäß dem gesamträumlichen Planungskonzept zum RROP des LKUE zu berücksichtigen und in die Potenzialfläche 30 aufzunehmen. 239 480 Es wird sich gegen die Ausweisung der Potenzialfläche gewandt. Die Dem Einwand wird nicht gefolgt Potenzialfläche 30 ist angesichts zu erwartender Windenergieanlagen mit einer Der Abstand des Vorranggebietes Höhe von 200 Metern viel zu dicht an der Ortschaft Secklendorf geplant. Windenergienutzung zum Rand der Ortschaft Insbesondere ist der Abstand zu dem eingerichteten und ausgeübten Secklendorf beträgt gemäß einheitlichem Gewerbebetrieb (Gastronomie/Hotelbetrieb) unserer Mandantschaft nicht Planungskonzept 1.000 m als weiche Tabuzone. ausreichend. Nach Erkenntnissen unserer Mandantschaft beträgt der Abstand der Dieser wird vom Gasthaus, das mitten in der Ortschaft Potenzialfläche zumindest teilweise noch nicht einmal einen Kilometer. liegt, eingehalten.

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239 481 Durch die Erhöhung im Gelände erhöht sich die Beeinträchtigung durch Lärm und Dem Einwand wird nicht gefolgt insbesondere durch Schattenwurf. Die von Windenergieanlagen ausgehende Für Beeinträchtigungen durch Schlagschatten muss Schattenwürfe und Betriebsgeräusche einschließlich der Beeinträchtigungen durch im Rahmen des Zulassungsverfahrens nachgewiesen Beleuchtungen treffen ohne "Puffer" direkt auf den Ort Secklendorf. werden, dass die diesbezüglichen Grenzwerte (max. Schattenwurfdauer 30 h/a und 30 min/d) eingehalten werden. Im RROP werden keine Anlagentypen und - höhen festgelegt. Erhebliche Beeinträchtigungen durch Schlagschatten können, ggf. mithilfe entsprechender Maßnahmen (z.B. Abschaltzeiten), ausgeschlossen werden. Die roten Signalleuchten stellen hinsichtlich der Lichtfarbe und Lichtstärkenregulierung bereits einen Kompromiss zwischen zu gewährleistender Flugsicherheit und den Bedürfnissen der Anwohner dar. Bei einer hohen Sensibilität gegenüber den blinkenden Lichtern sind individuelle Lösungen möglich.

239 482 In unmittelbarer Nähe zur Kurstadt Bad Bevensen ist absolute Ruhe zum Zwecke Dem Einwand wird nicht gefolgt der Erholung zwingend erforderlich. Es werden keinerlei Beeinträchtigungen Ein Anrecht auf Beibehaltung des Status Quo besteht hingenommen werden können, damit eine wirtschaftliche Ausübung des Hotel- und nicht. Dem Bestandsschutz des Gasthauses wird im Gaststättenbetriebes möglich ist. Für das Gasthaus besteht in jeder Beziehung Rahmen der Regionalplanung und des nachfolgenden Bestandsschutz. Zulassungsverfahrens für die WEA Rechnung getragen. Die Wirkung der Windenergienutzung auf den Tourismus und die Zufriedenheit der Erholungssuchenden ist umstritten. Der Schutz des Kurortes wird auch durch die Richtwerte der TA Lärm für Kurgebiete im Rahmen des Zulassungsverfahrens sicher gestellt.

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239 483 Die Ausweisung des Vorranggebiet Windenergienutzung verstößt gegen die Dem Einwand wird nicht gefolgt Grundsätze der Raumordnung gemäß § 2 Abs. 4 ROG, § 2 Abs. 4 Satz 6 ROG, § Bei den aufgezählten Gesetzesgrundlagen handelt es 2 Abs. 2 Satz 6 ROG und § 2 Abs. 6 Satz 1 ROG. Hiergegen würde die Zulassung sich um Grundsätze der Raumordnung. Diese sind von Windenergieanlagen auf der Potenzialfläche 30 eindeutig verstoßen. gemäß § 3 Abs. 1 Satz 3 ROG Vorgaben für die Abwägungs- und Ermessensentscheidungen. Durch die Einordnung von Windenergieanlagen in den Katalog der Vorhaben in § 35 Abs. 1 BauGB gehören sie zu den im Außenbereich „privilegiert zulässigen Vorhaben“. Ihnen können – anders als dies bei sonstigen Vorhaben im Außenbereich (§ 35 Abs. 2 BauGB) der Fall ist – öffentliche Belange im Sinne des § 35 Abs. 3 BauGB nur begrenzt entgegen gehalten werden. Die berührten Belange müssen von entsprechendem Gewicht und konkret beeinträchtigt sein.

239 484 Obwohl die "offene Ackerlandschaft" in dem Entwurf des RROP offenbar erkannt Dem Einwand wird nicht gefolgt worden ist, wird dennoch hier zu Lasten der Secklendorfer Bevölkerung und des Die Beurteilung des Landschaftsbildes der einzelnen Betriebes unserer Mandantschaft die Potenzialfläche 30 als geeignet angesehen. Potenzialflächen erfolgte im Fachgutachten zum Landschaftsbild. Insgesamt wurde die Potenzialflächen 30 mit der Wertstufe II Gebiete mit geringer Bedeutung und Wertstufe III Gebiete von allgemeiner Bedeutung für das Landschaftsbild eingestuft. Damit ist die Potenzialfläche gemäß Planungskonzept für eine Windenergienutzung geeignet.

239 485 Hinzu kommt eine weitere Lärmbelästigung durch den Bau der A39, sodass damit Dem Einwand wird nicht gefolgt der Betrieb unserer Mandantschaft und die Secklendorfer Bürger "doppelt bestraft" Der Landkreis favorisiert eine Eingriffsbündelung an werden würden und in der Summierung der Lärmbeeinträchtigung auch aus der durchschneidenden A-39-Vorzugstrasse, um diesem Grunde das Aufstellen von Windenergieanlagen an dem vorgesehenen andere Bereiche freizuhalten. Eine konkrete Standort nicht zulässig ist. Untersuchung zu Lärmemissionen findet in den nachfolgenden Zulassungsverfahren für die WEA statt und wird dort abschließend geregelt.

239 486 Um den Betrieb unserer Mandantschaft zukunftsfähig zu gestalten, sind Dem Einwand wird nicht gefolgt Erweiterungen des Betriebes unserer Mandantschaft in Richtung der bisher Der Erweiterung des Betriebes steht das RROP nicht ausgewiesenen Potenzialfläche 30 in konkreter Planung und kurz vor der entgegen, da der Betrieb mehr als 1.000 m von dem Umsetzung. Auch aus diesem Grunde würde das Aufstellen von Vorranggebiet Windenergienutzung entfernt liegt. Windenergieanlagen auf der Potenzialfläche 30 zu einer unzumutbaren Beeinträchtigung des Betriebes unserer Mandantschaft führen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 216 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

239 487 Die Potenzialfläche 30 ist im Ergebnis aus dem Entwurf des RROP zu streichen. Dem Einwand wird nicht gefolgt Die angeführten Argumente führen nicht dazu, dass das Vorranggebiet Windenergienutzung Secklendorf (30) nicht mehr dargestellt wird. Ziffer 4.2 02 31 Gebiet Sasendorf 73 488 3. Der südliche Teil der Potenzialfläche 31 fällt im aktuellen Entwurf des RROP Dem Einwand wird nicht gefolgt heraus. Der westliche Teil der Fläche wird aufgrund eines vermuteten Die Methodik zur avifaunistischen Beurteilung der Rotmilanvorkommens in „ca. 1,2 km“ Entfernung als avifaunistisch tabu eingestuft. Potenzialflächen erfolgt in Anlehnung an den Nds. Der östliche Teil fällt gem. Begründung zum RROP heraus, da die erforderliche Artenschutzleitfaden und wird im Avifaunistischen Größe zur Arrondierung mit dem nördlichen Teil der Fläche nicht erreicht wird. Fachgutachten in Kapitel 2.3.2 beschrieben. Unseren Informationen nach sieht der Leitfaden Artenschutz für den Rotmilan Für die Ebene des RROP ist der folgende einen Untersuchungsbereich um geplante WEAs für vertiefende Prüfungen von Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. 1500 m vor. Der Radius von 1500 m wird dabei gerade nicht als Tabufläche Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche festgelegt. Er erfordert vielmehr eine vertiefende Prüfung. Diese kann Verpflichtung zur Durchführung einer logischerweise nicht auf Ebene der Raumordnung erfolgen, sondern im Rahmen Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen der weiteren Genehmigung. Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern Insgesamt ist die Datenbasis zu dünn für eine fundierte Beurteilung der erst für die nachgelagerten Planungs- und avifaunistischen Situation. Zudem ist fraglich, ob das Vorgehen, Gebiete aufgrund Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- vermuteter Vorkommen pauschal als tabu zu erklären, rechtlich haltbar ist. Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Fazit: Die Argumentationsbasis für die Einstufung des südwestlichen Teils der Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die Fläche als tabu ist nicht ausreichend. Dementsprechend sollte der gesamte Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen südliche Teil der Fläche mit der nördlichen arrondiert werden. Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diese Ausführungen orientiert sich das Konzept des Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das Avifaunistische Fachgutachten ausreichend ist im Sinne einer überschlägigen Prüfung der artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche. Eine detaillierte Prüfung des Artenschutzes erfolgt auf der Ebene des nachfolgenden Zulassungsverfahrens. Aufgrund neuer Erkenntnisse und der damit verbundenen Überarbeitung des Avifaunistischen Fachgutachtens entfällt die Potenzialflächen 31 vollständig.

73 489 Gesamtfazit: Wir gehen fest davon aus, dass bei Berücksichtigung der Dem Einwand wird nicht gefolgt dargestellten Punkte die Eignung der gesamten Fläche Nr. 31 (Sasendorf) als Aufgrund neuer Erkenntnisse und der damit Vorranggebiet zur Windenergienutzung herausgestellt wird und in einem weiteren verbundenen Überarbeitung des Avifaunistischen RROP-Entwurf so auch ausgewiesen wird. Fachgutachtens entfällt die Potenzialflächen 31 vollständig.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 217 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

92 490 Musterwindenergieanlage Dem Einwand wird nicht gefolgt Die in der Abwägung zu unserer Stellungnahme vom 05. 02. 2016 dargelegte Der Spielraum, der dem Plangeber entsprechend dem Begründung, dem Landkreis lägen Genehmigungsanträge für Anlagen vor, die Urteil des OVG Lüneburg vom 06.04.2017 (12 KN lediglich eine Nabenhöhe von 100 m hätten, geht in der Sache fehl. Bemängelt 6/16) freisteht, eine Referenzanlage zu wählen und wurde nicht das Abstellen auf eine Nabenhöhe von 100 m, sondern auf einen seiner Planung zugrunde zu legen, wird nicht Rotordurchmesser von nur 100 m. Der auch vom Landkreis in Bezug genommene überschritten. Maßgeblich ist hier vielmehr auch die Windenergieerlass sieht für die Musterwindenergieanlage einen Rotordurchmesser Gesamthöhe der Musterwindenergieanlage von 200 von 100 - 120 m vor. Dem Landkreis dürfte aus aktuellen Genehmigungsanträgen m. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die bekannt sein, dass moderne Anlagen mindestens Rotordurchmesser von 120 m, Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus realistischerweise 130 -140 m haben. Unverständlich ist daher die avifaunistischer Sicht ungeeignet ist. Vorgehensweise, für die Musterwindenergieanlage einen Rotordurchmesser von nur 100 m zugrunde zu legen, insbesondere, da dies gravierende Auswirkungen hinsichtlich der Arrondierungsregelung hat. Aus der Begründung zum RROP ergibt sich auch nicht, weshalb der Landkreis sich für den niedrigeren Rotordurchmesser von 100 m statt 120 m entschieden hat. 92 491 Abstand von 3 km zwischen Vorranggebieten Dem Einwand wird nicht gefolgt Die im Entwurf vorgesehene Anwendung eines Mindestabstandes von 3 km In der Begründung zu Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 4.2 02 ist zwischen Vorranggebieten wird im RROP- Entwurf durch den Landkreis wie folgt aus Sicht des Landkreises ausführlich dargelegt, aus begründet: welchen regionalplanerischen Gründen die a) die landschaftliche Schönheit soll erlebbar bleiben, Einführung eines 3-km-Abstandskriteriums b) die visuelle Überprägung der Landschaft durch dominante Windparks wird so erforderlich ist und dadurch auch die privaten vermieden, Interessen der Grundstückseigentümer zurückgesetzt c) eine Barrierewirkung für Zugvögel wird so vermieden, werden. Das 3-km-Abstandskriterium wird im Rahmen d) dient dem Schutz des Menschen vor übermäßiger Beeinträchtigung (wird durch des 3. Arbeitsschrittes als Teilarbeitsschritt und unter Mindestabstände und Auflagen im BlmSchG-Genehmigungsverfahren Ausübung des zustehenden planerischen Ermessens sichergestellt), einzelfallbezogen angewendet. Ergänzend wird e) eine "Umzingelung" von Ortschaften wird so vermieden. darauf hingewiesen, dass die Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus avifaunistischer Sicht ungeeignet ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 218 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

92 492 Zu c): hier wird ein Argument aus dem Artenschutz vorgebracht ohne fachlich eine Dem Einwand wird nicht gefolgt erhöhte Barrierewirkung durch zwei bzw. mehrere getrennt voneinander errichtete Wäre die Barrierewirkung für die Avifauna der einzige Windparks nachweisen zu können und darauf einzugehen, wie groß der Abstand Grund für den 3 km-Abstand gewesen, wäre dies sein müsste, um diese mit Sicherheit auszuschließen. Hierbei hängt es nämlich in sicherlich nicht ausreichend gewesen. Hier kommen erster Linie davon ab, ob Rast- bzw. Nahrungshabitate dadurch räumlich jedoch die anderen in Kapitel 3.2.6 der Begründung voneinander getrennt werden bzw. bestimmte Zugrouten potenziell gestört werden. zu Ziffer 4.2 02 genannten Gründe kumulativ hinzu. Eine generelle Barrierewirkung bei Abständen < 3 km zu unterstellen ist daher Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die falsch. Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus In der Abwägung bezieht sich der Landkreis zur Begründung des 3-km Kriteriums avifaunistischer Sicht ungeeignet ist. auf die Vermeidung einer Barrierewirkung für Kraniche. Der Kranich ist nicht kollisionsgefährdet da Kraniche bei Wanderbewegungen zwischen Schlafplatz und Nahrungsflächen bestehende Windenergieanlagen als Hindernis erkennen und über - oder umfliegen. Zudem besteht auch die Möglichkeit, die Anlagen während des Überflugs der Kraniche beim Vorliegen ungünstiger Witterungsbedingungen vorsorglich abzuschalten. Die in der Abwägung dargelegte Begründung trägt somit das 3-km Kriterium nicht. Gemäß der Abwägung wurde überprüft, "welcher Abstandsradius der Zielsetzung zum Schutz der in der Begründung der Schutzgüter am besten entspricht". Aus der Begründung zum RROP ergibt sich aber nicht, wie diese Prüfung konkret vorgenommen wurde und aus welchen Gründen im Ergebnis ein Mindestabstand von gerade 3 km für angemessen gehalten wurde. 92 493 Arrondierung von Flächen Dem Einwand wird nicht gefolgt Moderne WEA benötigen aufgrund ihrer Rotorgrößen von 130 - 140 m (im Die im RROP benannt Musterwindenergieanlage Durchmesser) Mindestabstände von ca. 390 - 420 m in Nebenwindrichtung (NW- entspricht nach wie vor dem Stand der Technik. Somit SO ) und ca. 650 - 700 m in Hauptwindrichtung (SW-NO). In der Arrondierung von der Abstand mit 500 m als der fünffachen Länge des nahe beieinander liegenden Teilflächen sollte daher ein Abstand von 700 m, statt Rotordurchmessers korrekt gewählt und auch wie im vorliegenden Entwurf 500 m, berücksichtigt werden, da nach Realisierung beibehalten. Insofern bleibt die im RROP der beiden Teilflächen eine räumliche Trennung quasi nicht mehr wahrnehmbar beschriebene Arrondierungsregelung bestehen. und somit deren Ausschluss von der Arrondierung auch nicht begründbar ist. Ggf. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die kann die Lage der Teilflächen zueinander (Himmelsrichtung) mit berücksichtigt Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus werden. avifaunistischer Sicht ungeeignet ist. Wie bereits ausgeführt, entspricht die vom Landkreis der Planung zu Grunde liegende Musterwindenergieanlage mit einem Rotordurchmesser von nur 100 m nicht den heute üblichen WEA. Bei Annahme einer Musterwindenergieanlage mit 130 m-140 m können die Flächen 31 und 15 arrondiert werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 219 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

92 494 Puffer von 200 m zu Vorranggebieten Autobahn, Hauptverkehrsstraße und Straße Dem Einwand wird nicht gefolgt von regionaler Bedeutung In der Verfügung der Nds. Landesbehörde für Ein Puffer von 200 m zu den Vorranggebieten "Autobahn", "Hauptverkehrsstraße" Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) vom 21.06.2016 und "Straße von regionaler Bedeutung" ist unnötig. l.d.R. reichen weit geringere wird folgendes festgelegt: Abstände zur Realisierung auch großer, moderner Windenergieanlagen aus. Zur "Dem Straßenbaulastträger obliegt die Begründung wird Bezug genommen auf die fachliche Einschätzung des Verkehrssicherungspflicht auf seiner öffentlichen Ministeriums im WEE verwiesen (Kap. 6.1 Straßenrecht). Zudem hat der Straße. Alle Verkehrsteilnehmer, die diese Gesetzgeber es bislang nicht für erforderlich gehalten, die im Fernstraßengesetz zweckgebunden nutzen, sind vor der Gefahr zu festgelegten Abstände von baulichen Anlagen zu Autobahnen und Kreisstraßen schützen. Steht eine WEA zu nah an einer Straße, so mit Blick auf die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen zu ändern kann von ihr eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr bzw. eine entsprechende Sonderregelung für Windenergieanlagen aufzunehmen. ausgehen. Die Gefahr kann z. B. durch Eisabwurf, Sofern am Standort für den Straßenverkehr eine Gefahr durch Eisabwurf bestehen Abwurf anderer Teile (Bruchstücke, Bauteile, Vögel sollte und dadurch entsprechende Abstände von der Fahrbahn resultieren, muss etc.), das Herunterfallen von Eis oder anderen Teilen die Vereinbarkeit beider Belange über ein Fachgutachten im Rahmen der und durch das Kippen der WEA ausgelöst werden." BImSchG-Genehmigung geprüft werden. Durch geeignete Weiter führt NLSTBV aus, dass die sich aufgrund Vermeidungsmaßnahmen gegen Eisabfall oder -abwurf an der WEA (Abschaltung straßenrechtlicher Gesetze (§ 9 FStrG bzw. § 24 bei Eisansatz, Rotorblattheizung etc.) kann i.d.R. eine Gefährdung des NStrG) ergebenden Abstandsmaße den tatsächlichen Straßenverkehrs ausgeschlossen werden. Gefährdungsverhältnissen von WEA nicht gerecht Die Kipphöhe der Musteranlage von 200 m als Abstand zugrunde zu legen ist werden. Die Abstände sind zur Wahrung der sachlich nicht gerechtfertigt. Es besteht keine realistische Gefahr des Umkippens Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs von WEA (siehe oben). Die Gefahr umstürzender Bäume, die bei Staats- und unzureichend. Für die Ermittlung der Abstände Kreisstraßen zum Teil bis nahe an den Straßenrand heranreichen, ist ungleich zwischen WEA und klassifizierten Straßen sind höher, als die Gefahr einer umstürzenden WEA. vielmehr die Angaben aus der NLT-Arbeitshilfe In der Abwägung verweist der Landkreis darauf, dass das von uns zitierte Kapitel anzuwenden. Daher wird an den Abstandsregelungen 6. 1 zum Eisabwurf im WEE die Anlagenzulassung betreffe und nicht die des Planungskonzeptes festgehalten. Regionalplanung. In der Begründung zum RROP verweist der Landkreis jedoch Der Aussage, dass WEA nicht umkippen, wird selbst ausdrücklich zur Begründung des Vorsorgeabstands u.a. auf Eisabwurf und widersprochen. So ist dem Internetauftritt des MDR damit auf einen Aspekt, der im Rahmen der Anlagenzulassung zu prüfen ist. Die folgende Aussage zu entnehmen Begründung eines Vorsorgeabstands mit der Gefahr durch Eisabwurf ist aufgrund (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit der regelmäßig in der Genehmigung als Nebenbestimmung festgelegten sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram geeigneten Vermeidungsmaßnahmen fehlerhaft. Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr." Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus avifaunistischer Sicht ungeeignet ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 220 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

92 495 Vorranggebiet Leitungstrassen inkl. Puffer von 200 m Dem Einwand wird nicht gefolgt Als weiches Ausschlusskriterium führt der Landkreis einen Mindestabstand von Der Vorsorgeabstand von 200 m wird gewählt, um 200 m zu Freileitungen ein. Die Einführung dieses Kriteriums lässt außer Acht, das Gefährdungspotenzial zu minimieren. Weiter sind dass Freileitungen durch Erdkabel ersetzt werden können. Daher werden nach Ziffer 4.2 07 Satz 20 LROP bei der Planung von Potenzialflächen verhindert, die sich durch die Erdverlegung der Leitungen Leitungstrassen und Leitungstrassenkorridoren realisieren ließen. Die Einführung des weichen Kriteriums ist insbesondere auch Vorbelastungen und die Möglichkeiten der Bündelung deshalb fragwürdig, da ein möglicher Konflikt zwischen Freileitungen und mit vorhandener technischer Infrastruktur zu Windenergieanlagen im Genehmigungsverfahren nach BlmSchG geprüft wird. Der berücksichtigen. Daher sind in besonderer Weise Rotor einer Windenergieanlage darf dabei lediglich nicht in den Schutzstreifen unzerschnittene linienförmige Trassenräume einer Freileitung hineinragen. Dass durch den Betrieb der Anlagen die geeignet, um dem Bündelungsgebot zu entsprechen. Freileitungen nicht beeinträchtigt werden, ist üblicherweise durch ein Gutachten im Daher werden Räume beidseits der bestehenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren nachzuweisen. Es bedarf Vorranggebiete Leitungstrasse hierfür frei gehalten. deshalb keines Mindestabstandes zu Freileitungen. Es wird an den Abstandsregelungen des Die Kipphöhe der Musteranlage von 200 m als Abstand zugrunde zu legen ist Planungskonzeptes festgehalten. Der Aussage, dass sachlich nicht gerechtfertigt. Es besteht keine realistische Gefahr des Umkippens WEA nicht umkippen, wird widersprochen. So ist dem von Windenergieanlagen. Internetauftritt des MDR folgende Aussage zu Abschließend ist festzuhalten, dass der Landkreis darauf verzichten sollte, einen entnehmen Mindestabstand von Freileitungen als weiches Kriterium festzulegen, da diese (http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/sicherheit Problematik nicht auf Ebene des RROP zu regeln ist, sondern Teil des sdefizite-bei-windraedern-100.html): "Wolfram Genehmigungsverfahrens nach BlmSchG ist und es zudem technische Lösungen Axthelm vom Bundesverband WindEnergie hängt die gibt, um Windenergieanlagen in der Nähe von Freileitungen zu ermöglichen. Durch Fälle der vergangenen Wochen allerdings nicht zu eine Streichung des Vorsorgeabstandes von 200 m zu Freileitungen würde sich hoch. "Es gibt 26.560 Anlagen in Deutschland. Davon das Flächenpotenzial für die Windenergienutzung im Landkreis Uelzen folglich brechen oder kippen vielleicht zwei oder drei im Jahr." vergrößern. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus avifaunistischer Sicht ungeeignet ist.

92 496 Ausschluss von avifaunistisch kritischen Bereichen Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Herausnahme von Flächen, die aufgrund einer eher oberflächlichen Die gewählte Vorgehensweise ist fachlich und Begutachtung und unter Anwendung von wissenschaftlich fragwürdigen rechtlich zulässig, denn eine rechtliche Verpflichtung Tabubereichen als "avifaunistisch kritisch/tabu" eingestuft werden, entzieht der zur Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht weiteren Betrachtung allein über 2. 6 00 ha an Potenzialfläche. Hier besteht für für die RROP nicht, sondern erst für die den Landkreis großer Klärungsbedarf hinsichtlich der Frage, ob die gewählte nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Vorgehensweise einer fachlichen und rechtlichen Prüfung Stand hält. Bei der Ausweisung von WEA-Vorrangzonen auf Die Verkleinerung der Gebietsgröße aufgrund des "ca. 1, 2 km" entfernten Ebene der regionalen Raumplanung ist es allerdings Rotmilanhorstes halten wir für fachlich nicht gerechtfertigt. sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer Der Leitfaden Artenschutz vom 24. 02.2016 sieht für den Rotmilan einen überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen, Untersuchungsbereich um geplante WEA für vertiefende Prüfungen von 1.500 m soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind. vor. Der Radius von 1. 500 m wird gerade nicht als Tabufläche festgelegt, sondern Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die bedarf einer vertiefenden Prüfung, die naturgemäß auf der Ebene der Potenzialfläche aufgrund neuer Erkenntnisse aus Raumordnung nicht erfolgen kann. avifaunistischer Sicht ungeeignet ist. Ziffer 4.2 02 33 Gebiet Hoystorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 221 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.04 497 Bauernverband Zu b.) Auswahlfläche Nr. 33 Hoystorf Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Die Herausnahme der Fläche Hoystorf im 1. Entwurf aufgrund des 3 km-Abstandes Der durch NABU UELZEN 2015 ermittelte Brutplatz in sen e. V. wurde durch uns bereits hinreichend in der Stellungnahme vom 3. März 2016 einem Gehölz unmittelbar westlich der Potenzialfläche kritisiert. Mit großer Verwunderung mussten wir feststellen, dass im aktuellen 33 wurde aber nach dem vorliegenden Gutachten Entwurf der Verdacht auf einen Rotmilanbrutplatz aus einem avifaunistischen offensichtlich nicht untersucht oder nicht gefunden. Fachgutachten zu einer benachbarten Potenzialfläche (Barum) dazu geführt hat, Nach Auswertung für das Jahr 2017 gibt der NABU dass die Fläche Hoystorf dieses Mal bereits einen Planungsschritt früher aus der Uelzen einen kreisweiten Mindestbestand von 36 Kulisse herausgenommen wurde. Eine im Jahr 2015 vom BVNON beauftragte und Brutpaaren für den Rotmilan an, wovon 18 speziell auf die Fläche Hoystorf bezogene Prüfung von potenziellen Rotmilan Brutnachweise gelangen. Beispielsweise ist der Brutplätzen durch das Büro PGM ergab diesbezüglich keinerlei Ausschlussgründe gesamte Raum zwischen Natendorf, Bad Bevensen, (ist dieser Stellungnahme beigefügt). Das Gutachten lag unserer letzten Emmendorf und Barum/Vinstedt nach wiederholter Stellungnahme nur deshalb nicht bei, weil bis dahin keine Anhaltspunkte für Stellungnahme des NABU Uelzen (2017) dicht vom artenschutzrechtliche Konflikte durch den Rotmilan absehbar waren und der Rotmilan besiedelt (7-8 Rev./100 km²). Zu sämtlichen Ausschlussgrund für diese Fläche im 3 km-Abstand begründet lag. Die bekannten Horststandorten (gewertet wurden nur die Herausnahme der Fläche aus artenschutzrechtlichen Gründen ist daher fachlich Brutnachweise im Zeitraum 2014 - 2017) im für uns nicht nachvollziehbar und muss korrigiert werden. dichtbesiedelten o.g. Raum zwischen Natendorf und Sollte der Landkreis unserer o. g. Argumentation in Sachen „Arrondierung von Barum wurde ein Schutzbereich von 1,5 km Flächen“ folgen, muss eine Zusammenlegung mit der Fläche Nr. 34 (Emmendorf) eingerichtet, so dass hier am vorgesehen Standort dringend geprüft werden. Wie in der Stellungnahme zum 1. Entwurf bereits deutlich Hoystorf keine Windkraftnutzung mehr zusätzlich gemacht, sehen wir in der Durchschneidung der Fläche durch Freileitung und B4 möglich ist. allein keinen Grund, die beiden Flächen getrennt voneinander zu betrachten und Hoystorf als kleinere Teilfläche aus der weiteren Betrachtung herauszunehmen. 1.5.04 498 Bauernverband Sollte der Landkreis unserer o. g. Argumentation in Sachen „Arrondierung von Dem Einwand wird nicht gefolgt Nordostniedersach- Flächen“ folgen, muss eine Zusammenlegung mit der Fläche Nr. 34 (Emmendorf) An der bisherigen Vorgehensweise wird festgehalten. sen e. V. dringend geprüft werden. Wie in der Stellungnahme zum 1. Entwurf bereits deutlich Die Potenzialflächen 33 und 34 werden nicht gemacht, sehen wir in der Durchschneidung der Fläche durch Freileitung und B4 arrondiert. Die Abwägung unter Nr. 544 in der allein keinen Grund, die beiden Flächen getrennt voneinander zu betrachten und Synopse der öffentlichen Stellen zum 1. Hoystorf als kleinere Teilfläche aus der weiteren Betrachtung herauszunehmen. Beteiligungsverfahren wird weiterhin aufrecht gehalten. Ziffer 4.2 02 34 Gebiet Emmendorf 1.3.18 499 NLWKN - Potenzialfläche 34 überlagert im nördlichen Bereich ein landesweit bedeutsames Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Brutvogelgebiet (KennNr. Teilgebiet 2929.3/2, Lebensraum Rotmilan) Die angesprochene Fläche entfällt aus Hannover - avifaunistischen Gründen, jedoch wird an dem Hildesheim überprüften Altstandort aufgrund der auf dem entsprechenden Gebietsblatt gemachten Aussagen festgehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 222 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 500 NABU Uelzen e. V. Erfassungen des NABU Uelzen haben im Frühjahr 2017 den Brutplatz eines Dem Einwand wird gefolgt Rotmilans im Waldstück nördlich der Fläche 34 (und südlich Eppensen) ergeben Die Potenzialfläche 34 entfällt. Der 2015 gemeldete (beil. Karte). Damit wäre hier ein 1,5 km Radius als Tabuzone vorzusehen. Der Verdacht des Brutvorkommens reicht nach der gesamte Raum zwischen Emmendorf, Bad Bevensen, Natendorf und Methodik des Avifaunistischen Gutachtens nicht aus, Barum/Vinstedt ist dicht vom Rotmilan besiedelt (7-8 Rev./100 km²). um die Potenzialfläche als avifaunistisch ungeeignet Der Verdacht auf ein Brutvorkommen in diesem Waldstück wurde den Gutachtern auszuschließen. Erst der Brutnachweis, der im des Landkreises durch den NABU bereits 2015 mündlich mitgeteilt! Frühjahr 2017 festgestellt wurde, führt dazu, dass die Potenzialfläche 34 entfällt. Ziffer 4.2 02 35 Gebiet Masendorf 1.3.18 501 NLWKN - Potenzialfläche 35 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 2929.4/3, Rotmilan-Lebensraum) Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

1.1.6 502 Hansestadt Uelzen Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen hinsichtlich der Erweiterung des Vorranggebietes Molzen I Masendorf. Die Hansestadt wird im Rahmen der Bauleitplanung für das Vorranggebiet die Standorte und die erforderliche Höhenbegrenzung auf 100 m Nabenhöhe im Altstandort und eine weitere Höhenbegrenzung hinsichtlich der Erweiterungsflächen festlegen. 1.5.06 503 NABU Uelzen e. V. Diese Windvorrangfläche wurde bereits vor Jahren strikt durch den NABU Uelzen Dem Einwand wird nicht gefolgt abgelehnt, da sie sich inmitten der Flugkorridors für Wasser- und Greifvögel Zu den genannten Austauschbeziehungen wurde zwischen den bedeutenden Wasservogelgebieten Jastorfer See (1 km NW) und bislang kein Gutachten vorgelegt, woraus die Pieperhöfener Teiche (3 km S) befindet. Regelmäßige Austauschbeziehungen hat regelmäßigen Flugrouten der Wasser- und der NABU festgestellt. Greifvögelarten abgeleitet werden könnten. Gutachter konnten im Rahmen einer 2014 durchgeführten Untersuchung methodisch bedingt hierzu keine weiteren Daten vorlegen. Daher sind hierzu vertiefende Untersuchungen zur Raumnutzung in Bezug zu den Brutplätzen der genannten Artengruppen im Rahmen des Genehmigungsverfahren beizubringen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 223 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 504 NABU Uelzen e. V. In dem nördlich angrenzenden Waldgebiet Brandgehege wurde im Frühjahr 2017 Dem Einwand wird nicht gefolgt ein Revierpaar des Seeadlers festgestellt, nachdem dies seit Jahren vermutet Die Entwicklung im Brandgehege wird weiterhin wurde (die Vermutung wurde jeweils weitergegeben). Es liegt ein Fotobeleg und aufmerksam beobachtet. Brutverdachtflächen werden mehrere Beobachtungen eines balzenden Paares in dem Gebiet aus dem auf Grundlage des Nds. Artenschutzleitfadens nicht Februar/März 2017 vor. Damit liegt auch nach Ansicht der AG Adlerschutz berücksichtigt. Das Seeadlervorkommen wird im Niedersachsen (AAN) und der Staatlichen Vogelschutzwarte der Status Avifaunistischen Fachgutachten berücksichtigt. Brutverdacht vor, der planerisch zu berücksichtigen ist. Ein Horst ist derzeit noch nicht bekannt. Im Frühjahr verbietet sich allerdings aus Artenschutzgründen die Suche danach. Der 3.000 m-Abstandsbereich umfasst die gesamte Windvorrangfläche 35! 1.5.06 505 NABU Uelzen e. V. Weiterhin wurde nach verschiedenen Brutzeitbeobachtungen des Schwarzstorchs Dem Einwand wird nicht gefolgt in 2014 und 2015 auch 2017 bereits der Nachweis eines kreisenden Vogels über Die Entwicklung im Brandgehege wird weiterhin dem Brandgehege erbracht. Es besteht weiterhin Verdacht auf ein Brutrevier des aufmerksam beobachtet. Brutverdachtflächen werden Schwarzstorchs im Brandgehege. auf Grundlage des Nds. Artenschutzleitfadens nicht Wir gehen damit davon aus, dass die Fläche 35 ersatzlos gestrichen wird! berücksichtigt. Das Schwarzstorchvorkommen wird im Avifaunistischen Fachgutachten berücksichtigt.

1.5.06 506 NABU Uelzen e. V. Fledermäuse Dem Einwand wird nicht gefolgt Insbesondere die im nordöstlichen Teil der Vorrangfläche enge Verzahnung mit Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Wald und Waldrändern führt hier zu einer besonders hohen Beeinträchtigung von erfolgte unter der laufenden Nummer 553 der Fledermäusen. Dies ergibt sich allein aus der räumlichen Verteilung der Synopse zur 1. Abwägung der Öffentlichen Stellen Waldflächen, die teilweise aus alten Laubwäldern bestehen. Hier einen zum ersten Beteiligungsverfahren. An der Abwägung Verbotstatbestand der Tötung von Individuen weitgehend auszuschließen ist wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich fahrlässig und fachlich angreifbar. eine Änderung ergeben hat. Ziffer 4.2 02 37 Gebiet 108 507 4) Mögliches Vorranggebiet Windenergienutzung westlich Wrestedt (Fläche 37) Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Potenzialfläche westlich Wrestedt ist aus Sicht des Landschaftsbildes als Das Brutvorkommen von zwei Schwarzstorchpaaren geeignet zu bewerten. wurde aus gesicherten Quellen bestätigt. Dieses führt Die Beurteilung der Fläche aus avifaunistischer Sicht als Tabubereich kann jedoch dazu, dass die Fläche nach wie vor als tabu bewertet nicht geteilt werden. Es wird diesbezüglich auf das als Anlage 2 beigelegte wird. Kurzgutachten, in dem die Fläche bezüglich des Schwarzstorchs beurteilt wird. Wie bereits bei Fläche 23 dargelegt, ist hiernach eine Einstufung weder als „tabu“ noch als „kritisch“ begründet. Die Fläche sollte daher komplett als Vorrangfläche für Windenergienutzung ausgewiesen werden. 108 508 Das vom Landkreis angewandte Abstandskriterium „3km“ für Abstände zu weiteren Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Vorranggebieten Windenergienutzung ist dann ebenfalls nicht kritisch, wenn bei Die Potenzialfläche 37 wird jedoch aus der von uns ebenfalls vorgeschlagenen Potenzialfläche 23 der südöstliche avifaunistischen Gründen nicht als Vorranggebiet Teilbereich aus Gründen des Landschaftsbildes entfällt, wie oben vorgeschlagen. Windenergienutzung dargestellt. Ziffer 4.2 02 39 Gebiet Nienwohlde

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 224 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.8 509 Regionalverband Unmittelbar an der Planungsraumgrenze aneinandergrenzende oder im räumlich Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Großraum funktionalen Zusammenhang stehende Gebiete (bis zu 500 m Abstand) werden im Der Landkreis Uelzen berücksichtigt das geplante Braunschweig Planungskonzept des Regionalverbandes Großraum Braunschweig als Vorranggebiet Windenergienutzung "GF zusammenhängendes Gebiet betrachtet. Für derartige Fälle kommt der Hankensbüttel Bokel 01" im Landkreis Gifhorn bei Mindestabstand nicht zu Anwendung, weil hiermit dem Bündelungsprinzip für seiner Planung und weist auf dem Gebietsblatt zum Windenergieanlagen Folge geleistet wird. Dieser Sachverhalt trifft auf die Vorranggebiet Nienwohlde darauf hin. Beide geplanten Vorranggebiete "39 Nienwohlde" und "GF Hankensbüttel Bokel 01" zu. Planungsträger betrachten das Gebiet als ein zusammenhängendes Vorranggebiet. Daher ist kein Dissens erkennbar. Im weiteren Verfahren ist eine Abstimmung gem. § 7 Abs. 2 Satz 3 ROG erforderlich.

1.3.18 510 NLWKN - Potenzialfläche 39 zu landesweit bedeutsamen Brutvogelgebieten (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 3129.1/1, Lebensraum Schwarzstorch und Kenn-Nr. Teilgebiet 3129.3/2, Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Rotmilan-Lebensraum) Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 225 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 511 NABU Uelzen e. V. Es liegen konkrete Hinweise vor, dass es im Raum Schweimker Moor einen Dem Einwand wird nicht gefolgt Brutplatz des Seeadlers auf dem Gebiet des Landkreises Gifhorn gibt. Der Die Ausführungen des NABU bestätigen, dass die Abstand beträgt ca. 4 km. Prüfradien 1 des Artenschutzleitfadens zu den Weiterhin gibt es im Umfeld mehrere Schwarzstorch-Brutplätze im Westen und angeführten Vogelarten eingehalten werden. An dem Nordwesten innerhalb des 3 km Radius. Vorranggebiet wird festgehalten. Auch Beobachtungen des Rotmilans liegen aus dem Bereich vor. Kranichbrutplätze befinden sich ebenfalls im Umfeld. Das Schweimker Moor stellt den wichtigsten Brutplatz des Kranichs in der weiteren Umgebung dar und wurde aus diesem Grund als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet! Damit liegen für mindestens vier WEA-empfindliche Großvogelarten Beobachtungen und Hinweise auf Brutplätze im Umfeld vor. Auch das avifaunistische Gutachten des Zweckverbands Braunschweig für eine weitere, unmittelbar auf dem Gebiet des Lkr. Gifhorn anschließendes Windvorranggebiet führt den Schwarzstorch als in den umliegenden Wäldern brütend an. Der Bokeler Bach ist als Nahrungshabitat für den Schwarzstorch gemeldet. Methodisch einwandfreie Untersuchungen zur Raumnutzung des Schwarzstorchs haben hier, in einem der wichtigsten Brutgebiete Niedersachsens, noch nicht stattgefunden. Aus Sicht des NABU Uelzen sind die avifaunistischen Belange und insbesondere das erhöhte Tötungsrisiko nicht ausreichend bei der Auswahl der Fläche gewürdigt worden. 14 512 Es wird im Namen einer Interessengemeinschaft mit einer Unterschriftenliste mit 5 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bürgern beantragt, die Potenzialfläche Nr. 39 (Nienwohlde) im RROP 2017 nicht Der Hinweis wird an dieser Stelle zur Kenntnis als Vorranggebiet Windenergienutzung auszuweisen. genommen. An der Potenzialfläche wird festgehalten. Die Abwägung erfolgt nachfolgend.

95 513 3-km-Abstandskriterium zwischen Potenzialflächen (RROP ENTWURF 2016 Dem Einwand wird nicht gefolgt Begründung Kapitel 3.2.6) Der Reihenfolge der Aufzählung der Schutzgüter liegt Vom Landkreis wurde das Restriktionskriterium von 3 km zwischen keine Rangfolge zugrunde. Vorranggebieten Windenergienutzung gewählt. Beachtenswert ist dabei die Reihenfolge der Aufzählung der Schutzgüter. Das Schutzgut Mensch und die menschliche Unversehrtheit wird in der Auflistung der Schutzgüter als Letztes genannt. Der Schutz des Menschen und der menschlichen Unversehrtheit hat diese Auflistung anzuführen und nicht an deren Ende zu stehen. Die öffentliche Verwaltung hat an erster Stelle stehend den Schutz des in ihrem Hoheitsgebiet wohnenden Menschen zu sichern und zu gewährleisten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 226 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

95 514 Das Restriktionskriterium 3 km Abstand muss bedingungslos und unaufgeweicht Dem Einwand wird nicht gefolgt gelten. Logische Begründung hierfür ist, dass der Landkreis nur hoheitliche Das RROP des Regionalverbandes befindet sich Entscheidungen innerhalb seines Kreisgebietes treffen kann und keinerlei Einfluss genauso wie das des Landkreises Uelzen im auf die Gestaltung der Entscheidungen anderer Planungsräume besitzt. Konkret Beteiligungsverfahren, d. h. die Fläche Bokel 01 ist bedeutet dieses hinsichtlich der Potentialfläche 39 in deren unmittelbarer lediglich im Entwurf 2016 des RROP als Nachbarschaft eine andere Planungshoheit bereits eine Vorrangfläche für Vorranggebiet Windenergienutzung mit einer Fläche Windenergie mit „Bokel 1“ fest ausgewiesen hat, dass der Landkreis die von 88 ha ausgewiesen. Beide Planungsträger sind Potentialfläche 39 ersatzlos streichen muss, da er weder die Bebauung, sich einig, dass die Fläche Nienwohlde und die Entwicklung und Gestaltung der bestehenden Vorrangfläche des ZGB Fläche Bokel als ein zusammenhängendes hoheitsrechtlich steuern kann. Die Vorrangfläche „Bokel 1“ ist gemäß ZGB in einer Vorranggebiet Windenergienutzung zu betrachten Größe von ca. 65 ha fix und beschlossen. Beleg hierfür ist auch, dass der ZGB sind, und stimmen sich bei ihren Planungen gemäß § aktuell über eine Erweiterung der Fläche „Bokel 1“ zu entscheiden hat. In die 7 Abs. 2 Satz 3 ROG ab. Aus diesem Grund wird die Entscheidungsfindung, ob und in wie weit die Fläche „Bokel 1“ um 38% erweitert Fläche nicht wie gefordert gestrichen. wird ist der Landkreis Uelzen nach Aussage des ZGB nicht entscheidend eingebunden! Dieser erste Erweiterungsansatz muss und wird nicht der letzte Versuch der handelnden Akteure im Planungsbereich des ZGB sein, einen „effizienten“ (ZGB) Windpark zu generieren. Der Landkreis hat also zum Schutze des Bürgers, gemäß seiner eigenen Anspruchshaltung und Veröffentlichung, die Potentialfläche 39 ersatzlos zu streichen. 95 515 3 Barrierewirkungen für Zugvögel … zu vermeiden oder zu minimieren Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Potentialfläche 39 ist umringt von Brut- und Nahrungshabitaten! Auch von Brut- Das Vorranggebiet ist im Rahmen des und Nahrungshabitaten von teilweise sehr seltenen Vögeln! Das Gebiet liegt in avifaunistischen Fachgutachtens bezüglich Brut- und unmittelbarer Nähe zu mehreren besonderen Gebieten und Schutzzonen, wie z.B. Nahrungshabitaten untersucht worden, was jedoch des Naturdenkmals „Heideblütental bei Bokel“, des Vogelschutzgebietes nicht zu einer Nichteignung der Fläche führte. Da die Bodenteicher Heide, zum Bornbachtal, Schweimker Moor etc. Gerade die in beiden Vorranggebiete Bokel und Nienwohlde als ein direkter Linienverbindung stehenden Schutzzonen Schweimker-Moor und zusammenhängendes Gebiet betrachtet werden, ist Bornbachtal werden durch die ausgewiesene Fläche 39 als Barriere getrennt. Alles im Rahmen des Zulassungsverfahren eine detaillierte Gebiete deren Existenz dem Landkreis bewusst und bekannt ist. Dass diese Artenschutz- und Umweltverträglichkeitsprüfung Gebiete durch ihre Existenz für Vögel und andere Lebewesen in der aktuell stark durchzuführen. technisierten Umwelt Schutz-, Nahrungs- und je nach Gattung auch Brutraum darstellen ist dem Landkreis sicherlich klar. Reichhaltiges und aussagekräftiges Bildmaterial zur Bestätigung dieser Feststellung liegt der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen und den Umweltschutzorganisationen vor. Durch die festgelegte Vorrangfläche für Windenergie „Bokel 1“ im Planungsraum ZGB wird bereits entscheidend Einfluss auf die Nahrungshabitate der Vögel, auch der Zugvögel, genommen. Mit der Ausweisung der Potentialfläche 39 erzeugt der Landkreis Uelzen bei Missachtung der Restriktion Abstand eine deutliche Barriere für die Zugvögel und auch die heimische Vogelpopulation. Die Potentialfläche 39 ist auch aus diesem Grunde zu streichen!

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 227 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

95 516 4 Kumulative Belastungen Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Potentialfläche 39 liegt ca. 40 Meter oberhalb des Landschafts- und Dorfbildes Die Auswirkungen von WEA auf das Landschaftsbild aus nördlicher Richtung blickend. Dieses bedeutet, dass bei einer Bebauung mit, für das Vorranggebiet Windenergienutzung wurden im wie im RROP angenommen, 200 Meter hohen WEA das Dorf- und Landschaftsbild Rahmen des Fachgutachtens zum Landschaftsbild von den WEA um 240 Meter überstrahlt und überprägt wird. Genau diese geprüft und als verträglich eingestuft. „dominierende“ Wirkung soll durch das RROP vermieden werden. Das Schutzgut Landschaft wird durch diese Überprägung deutlich negativ nachhaltig geprägt. Ferner beschreibt das RROP, dass Nienwohlde und die umgebende Landschaft bisher frei von „Wesentliche“ n „Beeinträchtigungen wie z.B. Lärm, Geruchsbelästigungen, optische Beeinträchtigungen“ ist und dieses ist bei der Wahl des Standortes gemäß RROP „zu berücksichtigen.“ Die Potentialfläche 39 ist auch aus diesen Gründen zu streichen! 95 517 5 Beschreibung der Potenzialfläche Dem Einwand wird nicht gefolgt Gemäß RROP wird die Potentialfläche 39 beschrieben mit „Agrarlandschaft/Einige Die genannten Gründe führen nicht zu einer Gehölzstreifen“ . Dieses ist insofern nur hinsichtlich der Agrarlandschaft korrekt. Ungeeignetheit der Potenzialfläche. Die Gehölzstreifen waren vielmehr bis vor kurzem dicht mit Gehölzen und Bäumen bestockter, bewaldeter und dicht besiedelter Lebensraum. Dieses wurde dann zum Termin der Interessengutachterlichen Momentaufnahme abrupt durch den massiven Eingriff Dritter einseitig nachteilig geändert. Komplette Hecken- und heckenähnliche Gehölzstreifen wurden radikal über dem Erdboden abgeschnitten, Unterwuchsvegetation wurde zerstört und Weg-Seitenräume wurden systematisch gerade zur Brut – und Setzzeit mit schwerem Gerät befahren und kultiviert, bzw. in Ackerfläche umgewandelt. Diese Prozedere hat sich aktuell wiederholt! Gleichlautende Informationen liegen der Unteren Naturschutzbehörde detailliert in Schriftform und Bildmaterial vor. Weiterhin wurde der heckenähnliche Gehölzstreifen teilweise komplett ausgeräumt. Ferner wurden angrenzende Waldflächen intensiv durchforstet. Eine Interessengutachterliche Momentaufnahme kann dann somit nur noch den im RROP beschriebenen und gewollten Zustand beschreiben. Es wird Jahre dauern, bis sich die Flächen von diesen massiven Eingriffen Dritter erholt haben. Eine objektive gutachterliche Feststellung der Eignungsfähigkeit der Fläche 39 konnte somit zum Gutachtertermin und kann zum aktuellen Termin nicht getroffen werden! Aufgrund des massiven Eingriffs in die Windschutzstreifen (Hecken) und Waldränder ist eine objektive Bewertung auch im Hinblick auf Vogelpopulation und Fledermauspopulation nicht möglich, weil die Habitatstrukturen aktuell erheblich gestört sind. Auch und gerade vor diesem Hintergrund ist die Potentialfläche 39 auszuschließen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 228 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

95 518 6 Bedeutung für Flora und Fauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Das obengenannte Gebiet ist bezüglich der Flora und Fauna, wie bereits in Die Abwägung der Stellungnahme zum RROP unserer Stellungnahme zum RROP Entwurf 2015 detailliert beschrieben, Entwurf 2015 erfolgte unter der laufenden Nummer besonders schützenswert. Es wurde mittels ausreichendem Datenmaterial in Bild 249 der Synopse der Öffentlichkeit zum 1. und Beschreibung belegt, dass die Fläche und die umgebenden Gebiete Beteiligungsverfahren. Die gemeldeten Sichtungen bedeutsame Nahrungs- und Bruthabitate für den Schwarzstorch, den Rotmilan und wurden in das Avifaunistische Fachgutachten andere besonders geschützte und sehr seltene Vögel ist. eingearbeitet. Darüber hinaus liegen inzwischen drei Das Gebiet liegt zwischen zwei Europäischen Vogelschutzgebieten und ist mit avifaunistische Gutachten vor, die belegen, dass die einer sehr empfindlichen und störungsanfälligen Flora und Fauna ausgestattet. Brut- und Rastvogelarten im artenschutzrechtlichen Das Naturschutzgebiet "Schweimker Moor und Lüderbruch" (Fläche des Netzes Rahmen nicht betroffen sind. Es ist Aufgabe des NATURA 2000) mit den Erlen- und Birkenbruchwäldern, beherbergt über 90 nachfolgenden Zulassungsverfahrens, diese verschiedene Brutvogelarten. Es ist falsch anzunehmen, dass die Vögel, die sich Fragestellung abschließend zu klären. Darin wird frei bewegen und zwischen den Gebieten hin und her fliegen, um einen Windpark dann die geforderte Zugvogelkartierung und herumfliegen würden. Die Erfahrungen zeigen, dass Vögel leider nicht die Rastvogelkartierung sowie die Festlegung von Rotorblätter erkennen können und so geschreddert werden. Dies gilt es im Sinne Mindestabständen zu WEA und die entsprechenden des europäischen Naturschutzes zu verhindern. Prüfbereiche vorgenommen. Eine Abschichtung zu Für den zweifelhaften Fall, dass die Potentialfläche 39 nicht aus dem RROP des diesem Verfahrensschritt ist auch geboten, da erst Landkreises Uelzen gestrichen wird, beantragen wir bereit jetzt eine ordentliche dann der Standort und die Höhe der einzelnen WEA Zugvogelkartierung und Rastvogelkartierung. Dieses steht uns nach geltender feststehen. Eine Lage zwischen zwei Europäischen Rechtslage zu und muss dann über den Landkreis Uelzen erledigt werden. Hier Vogelschutzgebieten erkennt der Landkreis nicht. Das erwarten wir mit korrekten gutachterlichen für jede Art individuellen Kartierungen VSG Schweimker Moor und Lüderbruch ist weit mehr eine Bestätigung unserer bereits mehrfach getroffenen Feststellungen. als 3,5 km entfernt. In einschlägigen Fachveröffentlichungen belegen, dass ein Gewöhnungseffekt, wie Der Vergleich mit der Zulassung von Arzneimitteln er wahrscheinlich bei manchen Standvögeln entwickelt wird, die in der Nähe von hinkt, da alle Unterlagen zum RROP belegen, dass Windkraftanlagen brüten, nach den gemachten Beobachtungen offenbar nicht die Fläche grundsätzlich geeignet ist. Eine detaillierte eintritt. Prüfung der Artenschutzbelange ist erst auf der Bei europäischen Vogelarten darf das Vorhaben den aktuellen Erhaltungszustand Ebene des nachfolgenden Zulassungsverfahrens nicht verschlechtern (Aufrechterhaltung des Status Quo). Der Mindestabstand vorgesehen. bezeichnet den Ausschlussbereich um bekannte Vorkommen, der Prüfbereich Die Fläche 39 wird weiterhin als Vorranggebiet beschreibt Radien um jede einzelne WEA, innerhalb derer zu prüfen ist, ob bei Windenergienutzung dargestellt. entsprechenden Lebensraumtypen Nahrungshabitate der betreffenden Art (Artengruppe) vorhanden sind (VSW & LUWG 2012). Das zweite Gebiet, welches Nienwohlde sogar beinhaltet, ist das ca. 283 ha große Naturschutzgebiet (NSG) "Bornbachtal" (NSG LÜ 285) ist Teil des Fauna-Flora- Habitat-(FFH)-Gebiets "Ilmenau mit Nebenbächen". Somit mutet es schon merkwürdig an, dass der Landkreis Uelzen, diese Flächen, die er als Naturschutzgebiete ausweist und mit Unterstützungsmitteln der EU, Bund und Land erhält, hier leichtfertig zerstören will. Trotz einer weiteren im RROP getroffenen Feststellung, die in sich bereits ein Ausschlusskriterium für eine Vorrangfläche darstellt, „Inwieweit die Potenzialfläche für weitere Arten eine Bedeutung hat, wurde bisher nicht untersucht.“ wird die Fläche 39 abschließend als geeignet beurteilt. Diese Prozedere würde im Vergleich der Freigabe eines Arzneimittels für den menschlichen Bedarf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 229 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

entsprechen, dessen Wirkung isoliert auf Kopfschmerzen getestet wurde, dessen Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen aber überhaupt nicht beleuchtet wurden. Undenkbar!! Ebenso undenkbar ist es, eine Fläche als Potentialfläche für Windenergie auszuweisen, wenn im Vorfeld nicht die gesamten Wirkungen und Wechselwirkungen gründlich untersucht werden. Weiterhin wird im Entwurf erneut festgestellt: “Hinweise auf eine besondere Bedeutung für Fledermäuse liegen nicht vor. Inwieweit die Potenzialfläche strukturierenden Hecken und Waldränder eine Bedeutung für Fledermäuse aufweisen, kann nicht abschließend bewertet werden. „Auch trotz dieser getroffenen Feststellung, die in sich bereits ein Ausschlusskriterium für eine Vorrangfläche darstellt, wird die Fläche als geeignet dargestellt. Auch und gerade vor diesen geschilderten Hintergründen ist die Potentialfläche 39 auszuschließen. 95 519 7 Vorranggebiete und Bedeutung der Erholung Dem Einwand wird nicht gefolgt Die ausgewählte Fläche 39 ist dargestellt als Vorbehaltsgebiet Erholung mit Die angesprochenen raumordnerischen Festlegungen allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III), wobei zu beachten ist, dass das Gebiet nur widersprechen nicht einer Darstellung der durch die Planung der Quertrasse 190n eine deutliche Herabstufung erfahren hat. Potenzialfläche als Vorranggebiet Ob und wann diese Quertrasse realisiert wird ist ungewiss. Eine Nichtrealisation Windenergienutzung. Die Fläche 39 wird weiterhin als der Querspange bedeutet somit eine wieder Höher Stufung. Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt. Das Auswahlgebiet ist umgeben von Vorbehaltsgebieten Erholung und wird im Norden und an den nördlichen Seiten nach Westen und Osten direkt von einem Vorranggebiet Ruhige Erholung in Natur und Landschaft umschlossen. Außerdem ist die Fläche 39 umschlossen vom Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft. Des Weiteren ist die das Gebiet umschließende Waldfläche als Vorbehaltsgebiet Wald eingestuft. Der bisherige bereits beschriebene prägende Charakter der Potentialfläche 39 wird durch die Errichtung von WEA zerstört. Auch und gerade vor diesem Hintergrund ist die Potentialfläche auszuschließen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 230 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

95 520 8 Erweiterte Stellungnahme eines Interessenmitgliedes Dem Einwand wird nicht gefolgt Es wird aufgrund der seltenen Vogelarten und Pflanzenarten und einzigartigen Die dargestellten Verfahren sind erst im Landschaftsbildern eine umfängliche Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt. nachfolgenden Zulassungsverfahren anzuwenden Dieser Vorgang ist zwingender Bestandteil des Bebauungsplans. Zudem und auf der Ebene des RROP nicht möglich. Der beantragen wir eine Öffentlichkeitsbeteiligung. Wir stellen hiermit einen Landkreis erstellt keinen Bebauungsplan. Auch erfolgt Normenkontrollantrag an die Samtgemeinde nach § 47 I Nr. 1 VwGO, § 10 durch das RROP keine Zulassung von WEA. BauGB. Durch die Größe der Anlagen haben die Vögel keine Möglichkeit, die Anlagen zu umfliegen. Die Lärmbelästigung und die Störungen während der nicht unerheblichen Bauzeit, sowie während der Wartungsintervalle gefährden die Naturschutzgebiete auf das Äußerste. Bislang ungestörte Brutstellen werden durch diese WKA unwiederbringlich zerstört. Immissionsschutzrechtlich gehen wir davon aus, dass die Anlagen in ihrer Massivität auf jeden Fall die TA Lärm nicht einhalten können. Die in der Fallbeschreibung hinzugezogenen Werte sind von WKA's, die derzeit deutlich geringere Narbenhöhen haben. Wir sprechen hier jedoch von 200m Höhe. Damit potenziert sich auch der Lärm, auch zwischen den einzelnen Anlagen. Nienwohlde ist als allgemeines Wohngebiet in Teilen ausgewiesen. Hier gelten tagsüber Grenzwerte von 55 dB (A) und nachts von 40 dB (A). Diese theoretischen Werte liegen jetzt schon deutlich oberhalb der Werte, welche hier nach eigenen Messungen ermittelt werden konnten. Es ist von der Samtgemeinde Aue schriftlich gegen Konventionalstrafe zu versichern, dass diese bereits zu hohen Grenzwerte eingehalten werden können. Ansonsten wird die Stilllegung eingeklagt. 64 521 Es wird beantragt, Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen - die im Entwurf als kombinierte Vorrang - und Eignungsfläche vorgeschlagene Der Hinweis wird an dieser Stelle zur Kenntnis Fläche Nr. 39 " Nienwohlde" nicht festzusetzen, genommen. An der Potenzialfläche wird festgehalten. - hilfsweise, die gerügten Defizite der ausgelegten Unterlagen zu heilen, die Die Abwägung erfolgt nachfolgend zu den einzelnen Öffentlichkeitsbeteiligung zu wiederholen und sodann erneut über den ergänzten Punkten. Entwurf zu entscheiden. Begründung: Die ausgelegten Entwurfsunterlagen halten rechtlicher Prüfung nicht stand und würden, wenn sie in dieser Form beschlossen würden, zur Unwirksamkeit der Regionalplanung führen. Ergänzend dazu führen wir aus, dass der Kriterienkatalog mit den zugrunde gelegten harten und weichen Tabukriterien fehlerhaft ist (dazu I.) und zum anderen die Umweltprüfungen hinsichtlich der Ermittlung und Behandlung umweltfachlicher Konflikte defizitär und hinsichtlich der Reichweite der Konfliktverlagerung auf die nachfolgenden Genehmigungsverfahren fehlerhaft ist (dazu II.).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 231 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 522 Hinweisen möchten wir zudem kurz darauf, dass der in der beschreibenden Dem Einwand wird nicht gefolgt Darstellung erwähnte "Redaktionsschluss Ende 2016" rechtlicher Kontrolle nicht Durch den Redaktionsschluss sollte deutlich gemacht standhalten dürfte, da in der Rechtsprechung des BVerwG seit langem geklärt ist, werden, bis wann neuere Erkenntnisse in den Entwurf dass die Planungsträger gehalten sind, alle gebotenen Anstrengungen zu vor Druckbeginn einfließen konnten. Irgendwann unternehmen, ihre Erkenntnislage aktuell zu halten. muss der Träger der Regionalplanung mit dem Druck der auszulegenden Unterlagen beginnen.

64 523 I. Kriterienkatalog Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Begründung der geplanten Festsetzungen zur Windenergienutzung in Kapitel Eine hilfsweise Festlegung als weiche Tabuzone wird 4. 2 erkennt zwar im Grundsatz zutreffend die vom BVerwG geforderten weiterhin für möglich erachtet. Jedoch werden die Prüfschritte in der Ermittlung harter und weicher Tabukriterien, erweist sich aber harten und weichen Tabuzonen auf Grundlage des dennoch im Ergebnis als fehlerhaft. Urteils des OVG Lüneburg vom 13.07.2017 - 12 KN 1. Was die gebotene Differenzierung zwischen harten und weichen Tabukriterien 206/15 überarbeitet. angeht, legt die Entwurfsbegründung auf Seite 69 zu Unrecht die Annahme zugrunde, die Schwierigkeiten der Differenzierung könnten über eine - dann auch erfolgte -hilfsweise Festsetzung harter Tabukriterien als weiche Kriterien überwunden werden. Die dazu zitierte Entscheidung des OVG Lüneburg vom 23.06. 2016 trägt diese Annahme nicht. Soweit sie immerhin-nicht entscheidungstragend und ohne Begründung-in zwei Nebensätzen diese Option jedenfalls andeutet, führt dieser Weg rechtlich in die Irre und im Ergebnis auf eine nicht gekennzeichnete Abweichung der vom OVG zuvor selbst zitierten Anforderungen aus der Rechtsprechung des BVerwG. Auch in der Sache führt eine "hilfsweise" Festsetzung nicht aus dem Rechtsproblem heraus, dass die Feststellung von unüberwindbaren Realisierungshindernissen fehlerfrei gelingen muss, um das zutreffende Abwägungsprogramm zu ermitteln. 64 524 2. Nur exemplarisch möchten wir hier zunächst darauf hinweisen, dass die Dem Einwand wird nicht gefolgt Annahme, ein Schutzabstand von 200 m zu Natura- 2000-Gebieten könne Mit dem pauschalen Abstand von 200 m soll der pauschal und als weiche Tabuzone festgesetzt werden, rechtlich nicht trägt. Denn direkte Nahbereich der Natura 2000-Gebiete die Reichweite, in der benachbarte Windparks auf die maßgeblichen geschützt werden. Weitere Abstandserfordernisse Erhaltungsziele von Natura -2000-Flächen einwirken können, hängt maßgeblich werden in jedem Einzelfall auf dem entsprechenden von der Empfindlichkeit der jeweiligen Erhaltungsziele ab. Diese Empfindlichkeit Gebietsblatt zur betroffenen Potenzialfläche in Kapitel kann ohne weiteres auf deutlich größere Schutzabstandserfordernisse, aber auch 3.5 diskutiert. auf kleinere führen. Soweit Verschlechterungen insoweit nicht mit der gebotenen Gewissheit ausgeschlossen werden können, handelt es sich um harte Kriterien.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 232 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 525 3. Fehlerhaft erweist sich im Kontext möglicher Konflikte mit den maßgeblichen Dem Einwand wird nicht gefolgt Erhaltungszielen von Natura- 2000-Gebieten auch, dass die Frage möglicher Die Natura 2000-Verträglichkeitsprüfungen werden in Beeinträchtigungen von geschützten Vogel - und Fledermausarten nicht auch jedem Einzelfall auf dem entsprechenden Gebietsblatt vertieft unter dem Gesichtspunkt der Gefährdung der Tiere in ihren Flugkorridoren zur betroffenen Potenzialfläche in Kapitel 3.5 zwischen den Natura - 2000-Gebieten in den Blick genommen worden ist. Insoweit durchgeführt. Da auch die Austauschbeziehungen wiederholt die Planung den vom OVG Lüneburg bereits in den zwischen verschiedenen FFH Gebieten dem Normenkontrollverfahren gegen den Heidekreis beanstandeten Fehler, obwohl Schutzregime des Gebietsschutzes unterfallen gerade auf und in der Nähe der Vorrangfläche Nr. 39 zahlreiche der in könnten, wurden diese auch in diesem Rahmen umliegenden besonderen Vogelschutzgebieten als Erhaltungsziel benannten geprüft. Das Urteil des OVG Lüneburg vom Großvogelarten häufig und regelmäßig gesichtet werden. Die insoweit gebotene 17.10.2013 -12 KN 277/11 - wird beachtet. Zum habitatschutzrechtliche Verträglichkeitsprüfung unterscheidet sich dabei rechtlich Umgang mit den Natura 2000-Gebieten finden sich von der Methodik der in Ziffer 3. 2. 2 des Begründungsentwurfes dargelegten auch ausführliche Darlegungen in der Begründung in Methodik der Bewertung avifaunistischer Probleme des besonderen Kapitel 3.2.7 zu Ziffer 4.2 02. Artenschutzrechts. 64 526 4. Die in Ziffer 3. 2. 5 des Begründungsentwurfes dargelegte Methodik in der Dem Einwand wird nicht gefolgt Behandlung bestehender Vorrangstandorte für die Windenergienutzung überzeugt Die Ausführungen in Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 02 sind nicht. Zwar erkennt der Entwurf im Grundsatz noch zutreffend, dass ein Altstandort ausreichend, um eine kritische, aber einheitliche nicht gegen aktuell festgesetzte harte Tabukriterien verstoßen darf. Nicht zu Einzelfallbetrachtung der Altstandorte zu belegen. überzeugen vermag jedoch die "unkritische" Übernahme der auf der bauleitplanerischen Ebene von den Kommunen gesicherten Standorte. Ebenfalls zu kritisieren ist, dass es zu keiner konkreteren derjenigen Altstandorte gekommen ist, die gegen weiche Tabukriterien verstoßen und auf denen schon Genehmigungen für Windenergienutzungen vorliegen. Denn insoweit bedarf es einer planerischen Sicherung im Interesse der Windenergienutzung ja nur, soweit es um eine den ohnehin bestehenden genehmigungsrechtlichen Bestandsschutz überschreitende Nutzung geht. Für sie ist nicht erkennbar, weshalb es einer Privilegierung gegenüber den neuen Standorten geben sollte. 64 527 5. Was das Abstandskriterium angeht, rügen unsere Mandanten eine Inkongruenz Dem Einwand wird nicht gefolgt der Anwendung für die Flächen innerhalb des Kreises und für die Flächen im Eine Ungleichbehandlung ist nicht erkennbar. Nachbarkreis.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 233 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 528 II. Fehlerhafte Umweltprüfung/Artenschutzprüfung Dem Einwand wird nicht gefolgt Unsere Mandanten haben auf zahlreiche Defizite der Umweltprüfung bereits Im Hinblick auf die Artengruppe der Fledermäuse zutreffend hingewiesen. Das müssen wir hier nicht wiederholen, möchten aber verzichtet der Landkreis Uelzen auf eine vertiefende ergänzend auf Folgendes hinweisen: Sachstandsermittlung und Überprüfung des 1. Die Behandlung artenschutzrechtlicher Konflikte zwischen streng geschützten Konfliktrisikos im Einzelfall. Stattdessen prüft er in Fledermausvorkommen und Windrädern trägt rechtlich nicht. Von methodisch Orientierung an 5.2.5 des Artenschutzleitfadens, ob nachvollziehbaren Bestandserfassungen konnte nicht mit dem Argument bedeutende Fledermausvorkommen bekannt sind und abgesehen werden, etwaige Konfliktlagen könnten auf Genehmigungsebene durch ob aufgrund der gebietsspezifischen, strukturellen die Anordnung von Abschaltzeiten so minimiert werden, dass das Ausstattung der Flächen Aktivitätsschwerpunkte mit artenschutzrechtliche Tötungsverbot aus § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG vermieden besonderer Bedeutung betroffen seien können. Die werden kann. Denn die ggf. nötige Reichweite nötiger Abschaltung kann nur in Relevanz der Fledermäuse im Rahmen des Kenntnis der Gefährdungspotenziale auf der planerischen Ebene rechtsfehlerfrei Artenschutzes wird damit sehr wohl in die Abwägung abgehandelt werden. Denn die Abschaltzeiten stehen in einer unauflöslichen eingestellt. Zwar gehören alle Fledermausarten zu Wechselbeziehung zu der rechtlichen Anforderung an den europarechtlich streng geschützten Arten, für die Vorrangflächenausweisungen dergestalt, dass die Fläche die Errichtung und den im Zuge der Vorhabenzulassung ein Vorliegen von wirtschaftlichen Betrieb mehrerer Windräder ermöglichen muss (vgl. OVG Verbotstatbeständen auszuschließen ist, jedoch Lüneburg, Urt. v. 23.06.2016, 12 KN 64. 14, Leitsatz 3 und Randnummer 79, juris). stehen nach heutigem Stand der Technik Eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs aber ist nur dann möglich, wirkungsvolle Maßnahmen zur Vermeidung wenn das ggf. in Rede stehende Ausmaß an Abschaltungen jedenfalls in den artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände, ausgelöst Grundzügen bekannt ist. Daran fehlt es hier. durch Windenergieanlagen, im Zusammenhang mit Fledermäusen zur Verfügung. Das zitierte Urteil des OVG Lüneburg stützt die Auffassung des Landkreises. Dort wird in Randnummer 79 ausgeführt: "Eine Fläche, die der Errichtung von Windenergieanlagen vorbehalten ist, muss nicht so beschaffen sein, dass sie eine bestmögliche Ausnutzung gewährleistet. Es genügt, wenn an dem Standort die Voraussetzungen für eine dem Zweck angemessene Nutzung gegeben sind. Demnach hat nicht jede Fläche, auf der ein Sondergebiet für Windenergieanlagen dargestellt wird, Bedingungen zu bieten, die es erlauben, dort Anlagen einer bestimmten, (nur) im Grundsatz planerisch angestrebten Leistung und maximal zulässigen Referenzhöhe zu verwirklichen." Diesen rechtlichen Rahmen füllen die festgelegten Vorranggebiete Windenergienutzung aus.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 234 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 529 2. Was die Behandlung von artenschutzrechtlichen Konflikten angeht, erweisen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen sich auch die avifaunistischen Untersuchungen und Bewertungen unter ähnlichen Die angeführten, nicht vom Landkreis Uelzen zu Gesichtspunkten als defizitär. verantworteten Vorgänge, haben für die Eignung der a. Zunächst ist zu beachten, dass es in einem auffälligen zeitlichen Fläche 39 für eine Windenergienutzung keine Zusammenhang mit der Erstellung des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages zu Auswirkungen. zahlreichen Gehölzrodungen bzw. zur Beseitigung von für die Avifauna wichtigen Heckenstrukturen gekommen ist, wie die als Anlagenkonvolut 1 beigefügte Fotodokumentation von Herrn Andreas Flentje belegt. Insoweit mag dahingestellt bleiben, ob das gerade im Zusammenhang mit der Begutachtung absichtlich erfolgt ist, denn jedenfalls wird man festhalten können, dass es sich zum Zeitpunkt der Erfassungen um keinen für die Flächen repräsentativen Zustand gehandelt hat. 64 530 b. Was die gewählte Methodik des Artenschutzfachbeitrages angeht, ergibt sich Dem Einwand wird nicht gefolgt schon bei stichprobenartiger Überprüfung der festgestellten planungsrelevanten In Kapitel 2 (Methodik) des Avifaunistischen Vogelarten und ihrer behaupteten Aufenthaltshäufigkeit durch unseren Mandanten Fachgutachtens ist dargelegt, welche Bedingungen F., dass die Methodik defizitär ist. Das gilt auch unter Berücksichtigung der in der für die einzelnen Bewertungskriterien erfüllt sein Entwurfsbegründung ausführlich betonten fachbehördlichen müssen. Für die kritische Bewertung reicht die Einschätzungsprärogativen der Verwaltung, weil das BVerwG zwischenzeitlich Sichtung einzelner Individuen nicht aus. Die bekanntlich dargelegt hat, dass die Einschätzungsprärogative im besonderen Einschätzungsprärogative behält sich der Landkreis Artenschutzrecht nur dort und nur solange gelten, wie sich noch kein anerkannter lediglich dort vor, in denen die vorgelegten Gutachten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis herausgebildet hat. Davon kann in der zu einer unterschiedlichen Beurteilung der Fläche hier interessierenden Frage keine Rede mehr sein. Zudem muss selbst bei kommen. Diese Vorgehensweise ist bei Annahme einer Prärogative hinreichend sicher sein, dass nicht durch die Wahl Gutachterstreitigkeiten gängige Methode. der Methodik artenschutzrechtliche Konflikte im Ergebnis übersehen werden. Das vorgelegte Anlagenkonvolut wurde durch den Auch das ist hier nicht gewährleistet, wie eine Vielzahl von Sichtungen Gutachter des Landkreises gesichtet und bewertet insbesondere der artspezifisch hoch empfindlichen Vogelarten belegt. (siehe Avifaunistisches Fachgutachten BMS), führt Dazu überreichen wir exemplarisch als Anlagenkonvolut 2, die dokumentierten jedoch zu keiner abweichenden Sichtweise Sichtungen der Weihen, als Anlagenkonvolut 3 hinsichtlich der avifaunistischen Eignung der Fläche. die dokumentierten Sichtungen des Rotmilans, als Anlagenkonvolut 4 die dokumentierten Sichtungen des Seeadlers und als Anlagenkonvolut 5 die dokumentierten Sichtungen des Schwarzstorches.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 235 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 531 c. Unabhängig von methodischen Defiziten krankt die Planung auch hinsichtlich Dem Einwand wird nicht gefolgt der Behandlung avifaunistischer Belange daran, dass sie die Reichweite eines im Für die Ebene des RROP ist der folgende Grundsatz möglichen Konflikttransfers auf die Genehmigungsebene verkennt. Das Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. ist gerade für die hier im Fokus stehende Fläche Nr. 39 besonders eindrucksvoll Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche erkennbar, weil etwa für den Schwarzstorch im Artenschutzbeitrag regelmäßige Verpflichtung zur Durchführung einer Überflüge und weiterer Untersuchungsbedarf eingeräumt werden. Zugleich wird Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen das Erfordernis einer Betrachtung kumulativer Effekte mit den Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern Windenergieplanungen im benachbarten Kreis Gifhorn für die Arten Schwarzstorch erst für die nachgelagerten Planungs- und und Rotmilan eingeräumt, ohne daraus allerdings nachvollziehbare Konsequenzen Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- in der Regionalplanung zu ziehen. Zudem wird im gebietsbezogenen Datenbogen Vorrangzonen auf Ebene der regionalen in Ziffer 3.2.2 eingeräumt, dass die Bedeutung der Fläche für weitere Arten "bisher Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die nicht untersucht" worden ist. Auch für den Schwarzstorch wird das Defizit der Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Untersuchungen offenbar, wenn es dort heißt, eine Beziehung zwischen den Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf Brutplätzen bei Nienwohlde und der Bokeler Bachniederung im Landkreis Gifhorn dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diese habe bislang nicht bestätigt werden können, wobei die Datenlage hierzu aber Ausführungen orientiert sich das Konzept des defizitär sei. Die Schlussfolgerung, der Eintritt des Verbotstatbestandes sei nach Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das derzeitiger Datenlage unwahrscheinlich, ist danach nicht einmal ansatzweise Avifaunistische Fachgutachten auf Grundlage der dort nachvollziehbar. angeführten umfangreichen Datenlage ausreichend ist im Sinne einer überschlägigen Prüfung der artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche. In dem Vorranggebiet Windenergienutzung ist voraussichtlich auf absehbare Zeit die Errichtung von (grundsätzlich) mehreren Anlagen möglich, die wirtschaftlich betrieben werden können. Eine Fläche, die der Errichtung von Windenergieanlagen vorbehalten ist, muss nicht so beschaffen sein, dass sie eine bestmögliche Ausnutzung gewährleistet. (siehe auch OVG Lüneburg, Urteil vom 23.06.2016 - 12 KN 64/14)

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 236 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 532 d. Die Entwurfsunterlagen verkennen dabei vor allem den rechtlichen Maßstab des Dem Einwand wird nicht gefolgt Signifikanzkriteriums beim Tötungsverbot. Dieses Kriterium kann - sofern man es Die Anforderungen des besonderen Artenschutzes, trotz fehlender Klärung durch den EuGH für anwendbar hält - allein an der insbesondere des Tötungsverbotes, lassen sich kognitiven Komponente des "Absichtsbegriffs" des Art. 12 FFH-RL nach Maßgabe endgültig nur im Rahmen einer Einzelfallprüfung im der Kriterien des EuGH anknüpfen, setzt also am Begriff des "Erkennens" einer Genehmigungsverfahren ermitteln. Das erhöhten Tötungsgefahr für jedes Individuum der Art an. Bezugspunkt einer Avifaunistische Fachgutachten mit seiner aktuellen, vergleichenden Betrachtung als Bezugspunkt der "erkennbaren" Erhöhung der umfangreichen Datenlage stellt sicher, dass die Tötungsrisiken müssen dabei die Tötungsrisiken des Individuums im ihrem rechtlichen Anforderungen zur Durchführung einer natürlichen Lebensumfeld sein. Artenschutzprüfung in der Regionalplanung im Sinne Geht man hiervon aus, lässt sich nicht begründen, dass die artspezifisch von Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleitfadens vom gegenüber Windkraftanlagen hoch empfindlichen Individuen der europäisch 24.02.2016 eingehalten werden und man somit auf geschützten Großvogelarten für die Annahme einer signifikanten Erhöhung der der "sicheren Seite" hinsichtlich des Tötungsverbotes Tötungsrisiken zugleich überdurchschnittlich häufig die Flächen von geplanten ist. Windparks aufsuchen müssen. Geht man mithin richtigerweise davon aus, dass auch durchschnittlich hohe Aufenthaltshäufigkeiten der planungsrelevanten Großvogelarten signifikant gefährdet sind, erweist sich angesichts der Vielzahl der den Planungsraum Nr. 39 querenden Großvogelarten, dass dieser Standort aus artenschutzrechtlichen Gründen ungeeignet ist. 64 533 e. Ein weiterer Mangel tritt im gleichen Kontext hinzu: Der Artenschutzfachbeitrag Dem Einwand wird nicht gefolgt stützt die Annahmen zur Relevanz des Artenschutzrechts primär auf die Die Anforderungen des besonderen Artenschutzes, Schutzabstände zu bekannten Brutstandorten. Insoweit enthält der Fachbeitrag insbesondere des Tötungsverbotes, lassen sich mehrfach die Aussage, es werde eine Schutzabstandsüberschreitung "vermutet". endgültig nur im Rahmen einer Einzelfallprüfung im Genehmigungsverfahren ermitteln. Das Avifaunistische Fachgutachten stellt sicher, dass die rechtlichen Anforderungen zur Durchführung einer Artenschutzprüfung in der Regionalplanung im Sinne von Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 eingehalten werden und man somit auf der sicheren Seite hinsichtlich des Tötungsverbotes ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 237 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 534 f. Berücksichtigt wird insoweit zugunsten der Windenergie auch, wenn ein zuvor Dem Einwand wird nicht gefolgt besetzter Brutstandort bei den neuesten Untersuchungen nicht mehr besetzt Im Rahmen diverser Gutachten wurde seit 2014 gewesen ist. Dies ist indes nicht entscheidend, weil die Brutstandorte als bislang kein Brutplatz des Rotmilans in einem Lebensstätten der Vögel selbst ja nicht der artenschutzrechtliche Bezugspunkt der Umkreis von 1,5 km (Ausschlussradius gem. LAG- Prüfung sind, sondern lediglich ein Indiz für sehr häufig Aufenthaltshäufigkeiten VSW 2015) zur Potenzialfläche bekannt, wie im und damit für eine Signifikanz erhöhter Vogelschlagrisiken. Insoweit ist - gerade Avifaunistischen Fachgutachten aufgezeigt wird. Im bei standorttreuen Vogelarten wie z.B. dem Rotmilan - zu berücksichtigen, dass Rahmen des Genehmigungsverfahren können zu den die Individuen der Art den Standort mit hoher Wahrscheinlichkeit auch während der Erntezeitpunkten Abschaltzeiten zum Schutz des absehbaren Nutzungszeit von Windkraftanlagen wieder besetzen werden und Rotmilans gemäß Windenergieerlass festgelegt demzufolge eine signifikante Erhöhung von Tötungsrisiken zu prognostizieren ist. werden. Es wird daher eine Raumnutzungsanalyse für den Rotmilan im Rahmen des Genehmigungsverfahrens erforderlich, die auch die Bedeutung des Raums in der Nachbrutzeit im Zeitraum Juli/August abbildet.

64 535 In Ergänzung und Vertiefung der Stellungnahme der Ergebnisbericht von aktuellen Dem Einwand wird nicht gefolgt Kartierungen eines Büros vorgelegt. Ferner wurde eine umfangreiche Eine umfangreiche Dokumentation avifaunistischer Dokumentation avifaunistischer Sichtungen von artspezifisch hochgradig Sichtungen liegt vor. Gemäß Avifaunistischem kollisionsgefährdeten Großvogelarten übermittelt. Fachgutachten des Landkreises reichen jedoch Da zuletzt aber einige Äußerungen den Verdacht genährt haben, dass dort eine lediglich Sichtungen nicht aus, um die Flächen für Relevanz nur für das erwartete Genehmigungsverfahren gesehen wird, soll eine Windenergienutzung auszuschließen. Die vorsorglich auf diese Dokumentationen hingewiesen und vorsorglich beantragt Ergebnisse des vorgelegten Gutachtens werden im werden, dass diese Erkenntnisse in das regionalplanerische Verfahren einbezogen avifaunistischen Fachgutachten berücksichtigt. werden. 64 536 1. Rotmilan Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Rotmilan wurde an allen vier Kartiertagen innerhalb oder knapp außerhalb der Gemäß Avifaunistischem Fachgutachten des beiden Potenzialflächen festgestellt. Eine erfolgreiche Brut in unmittelbarer Nähe Landkreises reichen lediglich Sichtungen nicht aus, (bis 500 m) zu den Untersuchungsflächen erscheint unwahrscheinlich. Die um die Flächen für eine Windenergienutzung Beobachtungen lassen sich nicht klar einem möglichen Brutplatz zuzuordnen, auszuschließen. schließen aber ein Brutvorkommen innerhalb des empfohlenen Mindestabstands von 1500 Metern keineswegs aus. Das Untersuchungsgebiet scheint zumindest zu einem regelmäßig aufgesuchten Bereich eines vermutlichen Brutrevieres der Umgebung zu gehören. 64 537 2. Rohrweihe Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Rohrweihe konnte bei allen Begehungen regelmäßig festgestellt werden. Ein Gemäß Avifaunistischem Fachgutachten des Brutvorkommen ist in der näheren Umgebung unter 1000 m durchaus möglich bis Landkreises reichen lediglich Sichtungen nicht aus, wahrscheinlich. um die Flächen für eine Windenergienutzung auszuschließen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 238 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

64 538 3. Baumfalke Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Baumfalke wurde am 23.6.2017 mehrfach im Bereich der Auswahlfläche Gemäß Avifaunistischem Fachgutachten des Nienwohlde festgestellt. Der empfohlene Abstandsbereich zwischen Brutplätzen Landkreises reichen Sichtungen nicht aus, um die und Windenergieanlagen beträgt 500 m und wird in diesem Fall möglicherweise Flächen für eine Windenergienutzung auszuschließen. unterschritten. 64 539 4. Schwarzstorch Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Brutplatz des Schwarzstorchs befindet sich in knapp 4000 m Entfernung zu Gemäß Avifaunistischem Fachgutachten des den nördlichsten Grenzen der Auswahlfläche Nienwohlde und der Potenzialfläche Landkreises reichen jedoch lediglich Sichtungen nicht Bokel und liegt somit außerhalb des Restriktionsbereichs von 3000 m (Prüfbereich aus, um die Flächen für eine Windenergienutzung 1). Es werden auch weiter entfernte Nahrungsgebiete in gewisser Regelmäßigkeit auszuschließen. aufgesucht als das bisher vermutete Hauptnahrungsgebiet im Bereich des Bornbachs. Alle genannten Nahrungshabitate befinden sich im Prüfradius II (10.000 m) um den bekannten Schwarzstorchbrutplatz. 64 540 Fazit Dem Einwand wird nicht gefolgt Die geplanten Auswahl- bzw. Potenzialflächen Nienwohlde und Bokel liegen im Die Hinweise hinsichtlich des Gefahrenpotenzials für Prüfradius II eines Brutplatzes des Schwarzstorchs, wobei der empfohlene streng geschützte und kollisionsgefährdete Greif- und Restriktionsbereich von 3000 m eingehalten wird. Es wurden an nur vier Großvogelarten wurden im Avifaunistischen Beobachtungstagen drei Beobachtungen festgehalten, bei denen ein Fachgutachten berücksichtigt. Sie führen jedoch nicht Schwarzstorch den Bereich dieser Flächen bei Flügen zu den Nahrungshabitaten dazu, dass sich die avifaunistische Bewertung der oder zum Brutplatz querte. Dies ist als Anhaltspunkt zu werten, dass eine Potenzialfläche ändert. An dem Vorranggebiet signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos vorliegen könnte (z.B. Windenergienutzung wird festgehalten. NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE UND KLIMASCHUTZ 2016b, S. 218), denn auch für weiter entfernt liegende Brutplätze ist zu überprüfen, ob die geplanten WEA-Standorte im Bereich regelmäßig genutzter Flugrouten liegen und somit ein erhöhtes Tötungsrisiko vorliegen könnte. Auch vom Rotmilan lagen einige Beobachtungen vor. Das Offenland in Nahbereich der beiden betrachteten Flächen stellt zwar keinen zentralen Aktivitätsschwerpunkt der vermutlich in der weiteren Umgebung brütenden Rotmilane dar, wurde aber dennoch regelmäßig frequentiert. Ein besetzter Horst des Rotmilans innerhalb von 1500 m um die Untersuchungsflächen und damit eine Unterschreitung der Abstandsempfehlung nach LAG-VSW (2015) u.a. ist nicht auszuschließen. Der Baumfalke und die Rohrweihe sind aufgrund der vorliegenden Beobachtungen möglicherweise Brutvögel innerhalb der empfohlenen Schutzbereiche von 500 bzw. 1000 m. Insgesamt sind beide Auswahl- bzw. Potenzialflächen aufgrund der, nach dieser verhältnismäßig kurzen Erfassungszeit, vorliegenden und dokumentierten Beobachtungen in Bezug auf das artenschutzrechtliche Konfliktpotenzial als kritisch zu betrachten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 239 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 541 II. Fehlerhafte Umweltprüfung/Artenschutzprüfung Dem Einwand wird nicht gefolgt Unsere Mandanten haben auf zahlreiche Defizite der Umweltprüfung bereits Im Hinblick auf die Artengruppe der Fledermäuse zutreffend hingewiesen. Das müssen wir hier nicht wiederholen, möchten aber verzichtet der Landkreis Uelzen auf eine vertiefende ergänzend auf Folgendes hinweisen: Sachstandsermittlung und Überprüfung des 1. Die Behandlung artenschutzrechtlicher Konflikte zwischen streng geschützten Konfliktrisikos im Einzelfall. Stattdessen prüft er in Fledermausvorkommen und Windrädern trägt rechtlich nicht. Von methodisch Orientierung an 5.2.5 des Artenschutzleitfadens, ob nachvollziehbaren Bestandserfassungen konnte nicht mit dem Argument bedeutende Fledermausvorkommen bekannt sind und abgesehen werden, etwaige Konfliktlagen könnten auf Genehmigungsebene durch ob aufgrund der gebietsspezifischen, strukturellen die Anordnung von Abschaltzeiten so minimiert werden, dass das Ausstattung der Flächen Aktivitätsschwerpunkte mit artenschutzrechtliche Tötungsverbot aus § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG vermieden besonderer Bedeutung betroffen seien können. Die werden kann. Denn die ggf. nötige Reichweite nötiger Abschaltung kann nur in Relevanz der Fledermäuse im Rahmen des Kenntnis der Gefährdungspotenziale auf der planerischen Ebene rechtsfehlerfrei Artenschutzes wird damit in die Abwägung eingestellt. abgehandelt werden. Denn die Abschaltzeiten stehen in einer unauflöslichen Zwar gehören alle Fledermausarten zu den Wechselbeziehung zu der rechtlichen Anforderung an europarechtlich streng geschützten Arten, für die im Vorrangflächenausweisungen dergestalt, dass die Fläche die Errichtung und den Zuge der Vorhabenzulassung ein Vorliegen von wirtschaftlichen Betrieb mehrerer Windräder ermöglichen muss (vgl. OVG Verbotstatbeständen auszuschließen ist, jedoch Lüneburg, Urt. v. 23.06.2016, 12 KN 64. 1 4, Leitsatz 3 und Randnummer 79, stehen nach heutigem Stand der Technik juris). Eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs aber ist nur dann wirkungsvolle Maßnahmen zur Vermeidung möglich, wenn das ggf. in Rede stehende Ausmaß an Abschaltungen jedenfalls in artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände, ausgelöst den Grundzügen bekannt ist. Daran fehlt es hier. durch Windenergieanlagen, im Zusammenhang mit Fledermäusen zur Verfügung.

64 542 Anknüpfend an die bisher eingereichten Stellungnahmeschreiben werden die Dem Einwand wird nicht gefolgt Ausführungen zur ornithologischen Ungeeignetheit der geplanten Auswahlfläche Gemäß Avifaunistischem Fachgutachten reichen Nr. 39 "Nienwohlde" mit der in der Anlage beigefügten aktuellen weiteren lediglich Sichtungen der Vogelarten nicht aus, um die Dokumentation von Sichtungen artspezifisch empfindlicher Großvogelarten im Flächen für eine Windenergienutzung Planungsraum ergänzt. auszuschließen. Die Ergebnisse der vorgelegten Dokumentation werden im avifaunistischen Fachgutachten berücksichtigt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 240 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

252 543 Die Einwender zieht es aufgrund der unberührten Natur in die Gegend von Dem Einwand wird nicht gefolgt Bostelwiebeck. Es wird befürchtet, dass die geplanten WEA durch Infraschall Nach den derzeitigen Erkenntnissen reicht der im gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus RROP gewählte Abstand zu Einzelhäusern bzw. zu und eine schnellere Herzfrequenz hervorrufen. Siedlungsbereichen für Lärm und optische Wirkung Außerdem wird sich schon das Landschaftsbild durch die WEA verändern. aus, um den erzeugten Infraschall körperlich nicht Der Wert des Hauses in Bostelwiebeck wird sich enorm verringern. mehr wahrzunehmen. Gesundheitsschädliche Ferner sollte vermehrt der Artenschutz beachtet werden. Die Kornweihe wurde Wirkungen sind nach heutigem Stand der öfter in dem Gebiet beobachtet. Wissenschaft durch Infraschall bei WEA nicht zu erwarten (s. auch Begründung in 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Die Auswirkungen der Potenzialflächen auf das Landschaftsbild wurden im Fachgutachten zum Landschaftsbild untersucht. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch belegen internationale wissenschaftliche Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Effekt gegeben ist. Das Vorkommen der Kornweihe ist in diesem Gebiet nicht bekannt. Womöglich ist die Rohrweihe gemeint. Diese Vogelart ist im Avifaunistischen Fachgutachten berücksichtigt. Ein Anrecht auf die Beibehaltung des Status Quo besteht nicht.

240 544 Ein Windrad passt nicht in eine natürliche Umgebung. Bauvorschriften, dass sich Dem Einwand wird nicht gefolgt ein Bauwerk in die ortsübliche Bebauung einfügen muss, gelten hier nicht. Der hier Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild werden im ursprüngliche Dorfcharakter wird unwiederbringlich zerstört. Die dort stehenden Fachgutachten zum Landschaftsbild untersucht. WEA Häuser verlieren einen Großteil an Wert. sind baurechtlich im Außenbereich ausdrücklich gewollt. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch belegen internationale wissenschaftliche Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Effekt gegeben ist. Ziffer 4.2 02 43 Gebiet Bostelwiebeck

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 241 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 545 Hiermit erkläre ich ausdrücklich, dass ich mich durch die mögliche Errichtung und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen för- den Betrieb der geplanten Windkraftanlagen auf der Potenzialfläche 43 Die Abwägung zu den vorgebrachten Einwendungen mige Bostelwiebeck persönlich äußerst negativ betroffen fühle. Bei der Abwägung über erfolgt nachfolgend. Ein- diesen Sachverhalt sind sowohl öffentliche als auch private Belange zu wen- berücksichtigen. Eine Berücksichtigung privater Belange kann ich aus dem dung veröffentlichten Entwurf des RROP nicht erkennen. Ich erhebe deshalb dazu nachstehende Einwendungen: gleich- 546 Grundsätzliches Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Diese Einwendungen gelten im Kern selbstverständlich nicht nur für die Auch der Landkreis Uelzen wünscht keinen mige Potenzialfläche 43, sondern richten sich generell gegen den ungebremsten ungebremsten bzw. unkoordinierten Ausbau von Ein- Ausbau von solch hohen Windenergieanlagen, der, ohne die dauerhaften WEA. Aus diesem Grund werden Vorranggebiete wen- Auswirkungen für Anwohner und Landschaft wirklich mitzukalkulieren, aus Windenergienutzung mit der Wirkung von dung kurzfristigen, monetären Interessen einiger weniger vorangetrieben wird. Diese Eignungsgebieten ausgewiesen. Damit wird erreicht, Einwendungen richten sich nicht gegen die Ziele der sogenannten Energiewende, dass nur geeignete Bereiche für eine sondern gegen die Auswüchse, die diese einseitigen Interessen in der Umsetzung Windenergienutzung zur Verfügung stehen und die derselben momentan überall hervorbringen und damit zu einer dauerhaften anderen Bereiche von einer Windenergienutzung frei Umwidmung von ländlichen Regionen zu industriellen Energiegewinnungszonen gehalten werden. Diese planerische Motivation ist führen. dem Kapitel 1 zu Ziffer 4.2 02 in der Begründung zu entnehmen. gleich- 547 Mangelnde Einspruchszeit und Nicht-Information Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Die Potenzialfläche 43 war im Entwurf des RROP von 2015 nicht für die Nutzung Die grundsätzliche Eignung der Potenzialfläche 43 für mige durch Windenergieanlagen vorgesehen. Für meine Einwendungen habe ich nach eine raumbedeutsame Windenergienutzung war Ein- der Veröffentlichung des neuen Entwurfes Mitte März nur 2 Monate Frist. Eine Zeit, bereits dem Entwurf 2015 des RROP zu entnehmen. wen- die viel zu kurz bemessen ist. Die Grundeigentümer und Planer der Sonst wäre sie damals nicht in Karte 3 verzeichnet dung Windenergieanlagen dagegen hatten einen Zeitraum von fast zwei Jahren für ihre gewesen. Lediglich aus avifaunistischen Gründen ist Bewertung. Darüber hinaus beklage ich die Informationspolitik des Landkreises, sie dann aus dem weiteren Verfahren die nicht einmal Mitglieder der betroffenen Gemeinderäte, geschweige denn die ausgeschlossen worden. Bevölkerung, von den sie betreffenden Änderungen im RROP ausreichend Die Fristen für die Beteiligung bei der Aufstellung von informierten. Raumordnungsplänen sind abschließend in § 10 ROG geregelt. Dort wird in Satz 2 ausgeführt, dass der Entwurf des RROP für die Dauer von mindestens einem Monat öffentlich auszulegen ist. Für die Genehmigungsfähigkeit eines RROP ist maßgeblich, dass diese Mindestdauer der Auslegung nicht unterschritten wird. Durch die erfolgte Auslegung von 20.03. bis einschließlich 27.04.2017 wird diese Frist eingehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 242 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 548 Optische Bedrängung Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Die geplanten Windenergieanlagen in einer Höhe von annähernd 200 m stellen für Eine optisch bedrängende Wirkung wird durch den mige meinen zukünftigen Wohnort einen immensen Wertverlust dar. Jenseits der zu geplanten Abstand von 1.000 m zur Ortslage nicht Ein- befürchtenden, keineswegs als "unerheblich" einzustufenden Schall - und gesehen. Auch ist der Schutz vor einer optisch wen- Schattenwurfemissionen, ist die optische Bedrängung für unseren Wohnort bedrängenden Wirkung von WEA Gegenstand des dung immens. 200 Meter Rotorhöhe!!! in 1000 Meter Entfernung bedeutet, dass die nachfolgenden Zulassungsverfahrens. So wird in vormals unbebaute - "ruhige Lage mit einem gewissen Erholungswert" - zu einem Nummer 3.4.1.9 des Nds. Windenergieerlasses auf Wohnen in einer industriell genutzten Energiegewinnungslandschaft umgewidmet Grundlage der dort angeführten Rechtsprechung wird. Dass dadurch der Wiederverkaufspreis für viele Grundstücke in den ausgeführt, dass bei einem Abstand von mehr als angrenzenden Ortschaften deutlich sinken wird, ist nicht von der Hand zu weisen. dem Dreifachen der Gesamthöhe einer WEA nicht Und mal nur am Rande, bei dem überdurchschnittlich hohen Altersdurchschnitt in gegen das in § 35 Abs. 3 Satz 1 BauGB beinhaltete der hiesigen Bevölkerung bedeutet die Errichtung der Windenergieanlagen Gebot der Rücksichtnahme verstoßen wird. Somit deshalb einen massiven Einschnitt in die Altersvorsorge der betroffenen Bewohner. wäre bei WEA mit einer Gesamthöhe von 200 m ein In einer Region, die ihren relativen Wohlstand derzeit nur durch den Zuzug von Abstand von 600 m ausreichend. Durch die Bewohnern aus städtischem Raum erhalten kann, deren Hauptinteresse nun Drehbewegung der Rotoren geht dann keine "optisch einmal ein Leben in Natur und Ruhe ist, steht zu erwarten, dass die Bebauung bedrängende" Wirkung auf bewohnte Grundstücke durch dermaßen große Windkraftanlagen zu unverkäuflichen Grundstücken, damit aus. zu Leerstand und auf Dauer zum sozialen Abstieg der Region führen wird. Die Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und Entscheidung für die Potenzialfläche 43 ist total einseitig von kurzfristigen Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch gewinnmaximierenden Interessen einiger weniger Grundbesitzer in der betroffenen belegen internationale wissenschaftliche Region bestimmt und damit nicht im Interesse der überwiegenden Einwohner. Im Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Gegenteil tragen diese die Belästigungen und den Schaden durch die geplanten Effekt gegeben ist. Anlagen. Den Profit teilen sich die Grundbesitzer und die Firmeneigner, die zum wesentlichen Teil nicht einmal in der betroffenen Region wohnen. Der mögliche Nutzen für die Gemeinde aus zukünftigen Gewerbesteuern ist äußerst fraglich: Zum einen wegen der Möglichkeiten der Steuerzahler, Verluste zu verrechnen; zum anderen wegen der nicht vorhersehbaren Gewinnentwicklung der Windanlagenbetreiber, deren Abwärtstrend ja bundesweit schon zu beobachten ist. Das betrifft selbstverständlich auch mögliche Beteiligungen an den sogenannten Bürgerwindanlagen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 243 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 549 Zu der Beschreibung und den Ausmaßen der Potenzialfläche 43: • Alte Ziegelei Dem Einwand wird nicht gefolgt för- "Die Nutzung eines Gebäudes als Wohnhaus westlich der Potenzialfläche (Alte Der Landkreis hat die Aufgabe des Wohnrechts mige Ziegelei) wurde hingegen dauerhaft aufgegeben." Es ist uns bekannt, dass dem geprüft. Sie ist nach Rücksprache mit der Bauaufsicht Ein- ehemaligen Bewohner sein Wohnrecht abgekauft wurde. Wir zweifeln an, dass das des Landkreises schriftlich und damit rechtmäßig wen- Wohnrecht tatsächlich aufgegeben wurde und verlangen eine Prüfung der erfolgt. Durch die Schließung der Öffnungen des dung Situation. Auch hier ist die ökonomische Ausrichtung der Interessen deutlich zu Wohnhauses wird die Aufgabe der Wohnnutzung erkennen. Die alte Ziegelei stört das ökonomische Interesse, also wird kurzer Hand auch baulich zum Ausdruck gebracht. Aus diesem das Wohnrecht dort abgekauft, wodurch sich die Potenzialfläche deutlich Grund wird das Wohnhaus "Zur Mühle 3" in Eddelstorf vergrößert. als Einzelhaus im Außenbereich gestrichen und nicht mehr als harte Tabuzone berücksichtigt . Die Gründe des Grundstückseigentümers für die Aufgabe der Wohnnutzung werden bei der Erstellung des RROP nicht betrachtet.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 244 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 550 • 3 Kilometerabstand Kriterium für eine weiche Tabuzone zwischen Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Windenergieanlagen Die Frage, ob eine WEA raumbedeutsam ist oder mige Vollkommen unerklärlich und sehr ärgerlich ist die Behandlung der benachbarten nicht, ist eine Einzelfallentscheidung. Die WEA in Ein- Windenergieanlage in Haaßel (4 Anlagen in ca. 2 km Entfernung.) Einerseits heißt Haaßel sind nicht raumbedeutsam, da die Gemeinde wen- es in der zusammenfassenden Bewertung der Potenzialfläche 43 unter Punkt 3.4 dies in ihrem Bebauungsplan verbindlich dung "insbesondere wegen der bestehenden Vorbelastung durch den bereits festgeschrieben hat. Durch entsprechende bestehenden Windpark" ist der Standort als Vorranggebiet Windenergienutzung Festsetzungen sind im Geltungsbereich dieses geeignet. Das eigentlich geltende Kriterium für eine weiche Tabuzone bei unter 3 Bebauungsplans lediglich 4 nicht raumbedeutsame Kilometer Abstand zwischen Vorranggebieten gilt aber in dem Fall nicht. Warum ist WEA zulässig. Im Rahmen des RROP werden nur die Anlage in Haaßel "nicht raumbedeutsam" (Punkt 3.2.4), wenn sie gleichzeitig raumbedeutsame WEA betrachtet. WEA - ob eine Vorbelastung ist, die "insbesondere aus Umweltsicht für die Eignung als raumbedeutsam oder nicht - beeinträchtigen das Vorranggebiet für Windenergienutzung" (Punkt 3.4.) spricht. Das ist ein Landschaftsbild, sodass sie bei dessen Betrachtung Widerspruch in sich und für die betroffenen Bürger*innen weder verständlich noch im Landschaftsbildgutachten mit einbezogen werden hinnehmbar. Deshalb fordern wir die Einhaltung des drei Kilometer-Abstandes zur und als Vorbelastung gewertet werden können. Die Anlage in Haaßel. planerische Entscheidung, dass bei dem 3-km- Abstandskriterium nicht raumbedeutsame WEA unberücksichtigt bleiben, ist auch dem Umstand geschuldet, dass der Landkreis verpflichtet ist, der Windenergie substanziell Raum zu geben. Es würde der Energiewende widersprechen, wenn nicht raumbedeutsame Standorte, raumbedeutsame und leistungsfähigere Standorte verhindern würde. Bei dem 3-km-Abstandskriterium im RROP werden jedoch nur raumbedeutsame WEA betrachtet, zu denen ein Abstand eingehalten werden muss. Dies gilt jedoch nicht für den verbindlich und abschließend von der Gemeinde als nicht raumbedeutsam festgelegten Windpark Haaßel. Der vermeintliche Widerspruch wird aus den o. a. Gründen vom Landkreis nicht gesehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 245 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 551 • Denkmalgeschützte Mühle in Eddelstorf Dem Einwand wird teilweise gefolgt för- Unter Punkt 2.6 ist von ,,zu erwartenden Einschränkungen" für die Eine Abwägung der denkmalschutzrechtlichen mige denkmalgeschützte Mühle bei Eddelstorf die Rede. Während des Belange hat unter Berücksichtigung der Beurteilung Ein- Zulassungsverfahrens seien "Maßnahmen zur Minimierung der Beeinträchtigung der unteren Denkmalschutzbehörde stattgefunden wen- des Baudenkmals" vorzusehen. Die einzig mögliche Minimierung der und ist auf dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 43 dung Beeinträchtigung ist die Erhöhung des Mindestabstandes auf mindestens 1000 dokumentiert. Dabei haben sich in der Abwägung die Meter. Selbst dann würden die 200 m hohen Anlagen (Punkt 3.2.4 Landschaft) Belange des Denkmalschutzes nicht gegenüber der "den Schauwert der Mühle in seiner historisch gewachsenen Umgebung erheblich privilegierten Windenergienutzung bei der beeinträchtigen." Potenzialfläche 43 durchsetzen können. Eine weitere Auch an diesem Punkt ist die Dominanz der ökonomischen Kriterien in der Abschichtung der denkmalschutzrechtlichen Belange Planung deutlich zu erkennen. in das nachfolgende Zulassungsverfahren ist zulässig, da erst dann die Lage und die Höhe der WEA feststehen und Maßnahmen zur Minimierung der Beeinträchtigungen des Baudenkmals festgelegt werden können. Eine Dominanz der ökonomischen Kriterien vermag der Landkreis nicht zu erkennen, da sie bei der Erstellung des RROP nicht betrachtet werden. Der Landkreis ist jedoch dazu verpflichtet, der Windenergie substanziell Raum zu geben. Der Nds. Windenergieerlass führt zum Thema Denkmalschutz unter 6.10 folgendes aus: "Der Bewertung der Denkmalschutzbehörde bezüglich der Beeinträchtigung durch eine geplante Windenergieanlage kommt für die immissionsschutzrechtliche Genehmigungsbehörde keine rechtliche Bindungswirkung zu. Sie ist bei der Abwägung der unterschiedlichen öffentlichen Belange angemessen zu berücksichtigen."

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 246 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 552 • Einstufung der Eddelstorfer Mühle als Siedlung Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Bei der Eddelstorfer Mühle leben in 3 Häusern insgesamt 6 Familien und deshalb Die Bebauung bei der Eddelstorfer Mühle liegt im mige fordere ich die Einstufung der Mühle als Siedlung und nicht als Außenbereich gem. § 35 BauGB. Der Ein- Siedlungssplitter/Einzelgehöft, wodurch sich der einzuhaltende Abstand ebenfalls Flächennutzungsplan der ehemaligen Samtgemeinde wen- auf 1000 Meter erhöht. Bevensen in Fassung der 34. Änderung stellt für dung diesen Bereich eine Fläche für die Landwirtschaft und keine Baufläche dar. Ein im Zusammenhang bebauten Ortsteil im Sinne des § 34 Abs. 1 BauGB liegt nicht vor. Die Wohngebäude bei der Eddelstorfer Mühle sind als Splittersiedlung im Außenbereich gem. § 35 BauGB einzustufen, da eine geringfügige Bebauung mit lediglich drei Wohnhäusern nicht das Gewicht eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils besitzt und von der eigentlichen Ortslage Eddelstorf mit einem Abstand von ca. 500 m deutlich getrennt ist. Aufgrund der fehlenden Bauflächendarstellung im Flächennutzungsplan und zugleich der Lage im Außenbereich wird die Bebauung an der Eddelstorfer Mühle nicht mit dem Planzeichen 15.15. versehen (siehe auch Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02 in der Begründung). Die Wohnhäuser sind daher als Einzelhäuser im Außenbereich erfasst und mit einem Puffer von insgesamt 500 m versehen. gleich- 553 • Landkreisgrenze Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Im nordwestlichen Teil des Gebietes wurde die Fläche bis an die Landkreisgrenze Eine Abstandsregelung zur Kreisgrenze bei der mige zum Kreis Lüneburg heran erweitert. Die Abstandsregelung zur Kreisgrenze muss Erstellung von RROP gibt es in der Regionalplanung Ein- eingehalten werden. nicht. Gerade im Gegenteil ist der Träger der wen- Regionalplanung gezwungen, seine Planung mit der dung Planung des benachbarten Trägers der Regionalplanung abzustimmen (§ 7 Abs. 2 Satz 3 ROG), damit z. B. auch kreisübergreifende Planungen (z. B. gemeinsame Windparkprojekte, gemeinsame Gewerbegebietsausweisungen und gemeinsame Infrastrukturprojekte) ermöglicht werden können. Der Einwand geht deshalb ins Leere. gleich- 554 • Abstand zum Kranichbrutplatz Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Für mich ist nicht ersichtlich, warum der Abstand zur Grenze des In dem beteiligungsrelevanten Avifaunistischen mige Kranichbrutplatzes verkleinert wurde. Deshalb fordere ich eine Überprüfung dieser Fachgutachten zum RROP Entwurf 2015 und dem Ein- Gebietsvergrößerung. Avifaunistischen Fachgutachten zum RROP Entwurf wen- 2016 ist keine Veränderung vorgenommen worden. dung Der Abstand beträgt 500 m.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 247 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 555 Die neuen avifaunistischen Fachgutachten Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Die neuen Fachgutachten wurden von den potentiellen Betreibern der Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens mige Windenergieanlagen in Auftrag gegeben. eingegangen Gutachten wurden vom Landkreis mit Ein- Ich moniere den grundsätzlichen Vorgang, dass Gutachten, die - wie in diesem seinem eigenen Gutachter fachlich geprüft, sodass im wen- Fall - durch ihren Auftraggeber automatisch in einem Interessenskonflikt stehen, Avifaunistischen Fachgutachten ein fachlich dung ein unabhängig entstandenes Gutachten zum Teil ersetzen. Die Potenzialfläche 43 fundiertes und objektives Gesamtbild abgebildet wird. wurde durch die neuen, nicht unabhängigen Gutachten von "kritisch" auf Festlegungen zu Abschaltzeiten werden im Rahmen "grundsätzlich geeignet" verändert. des Zulassungsverfahrens durch die Wenn weiterhin davon auszugehen ist, dass der Raum von "insgesamt hoher Immissionsschutzbehörde festgelegt und Bedeutung für die Rohrweihe ist", wer sorgt für die geforderte Überprüfung durch entsprechend kontrolliert. Fachleute, ob die Rohrweihe dort brütet, und veranlasst dann die Abschaltung für Die aktuelle Abgrenzung der Potenzialfläche aus dem den erforderlichen Zeitraum, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Betreiber??? Entwurf 2016 wird beibehalten. Die Begründung für Bei der ökonomischen Ausrichtung der bisherigen Planungsbegründung ist eine die Eignung ist im Avifaunistischen Fachgutachten faire Überprüfung nicht anzunehmen, deshalb fordere ich die Verkleinerung der nachzulesen. Potenzialfläche 43 auf mindestens den Stand des Entwurfs von 2015. Wie artenschutzrechtliche Konflikte mit Fledermäusen Dasselbe gilt für die Bedeutung der Hecken und Waldränder für Fledermäuse. Wer im Regelfall durch geeignete Abschaltzeiten gelöst ermittelt die gegebenenfalls erforderlichen Abschaltzeiten und warum weiß man werden können, ist in der Begründung zu Ziffer 4.2 02 schon vor dieser Ermittlung, dass bestimmte Grenzwerte nicht überschritten in Kapitel 3.2.7 sowie in Nummer 7 des Nds. werden? Artenschutzleitfadens festgelegt. Darüber hinaus kann man in der geplanten Fläche seit einigen Jahren immer Ein Vorkommen der Kornweihe ist bisher nicht wieder die Kornweihe beobachten. Auch in diesem Fall fordern wir die Überprüfung bekannt. Es wurden keine belastbaren Unterlagen auf den Artenschutz der in der roten Liste als Kategorie - stark gefährdet- zum Vorkommen der Kornweihe oder des Rotmilans eingestuften Vogelart. vorgelegt, die das Vorkommen belegen. Auch die Bedeutung als Rastplatz für Rastvögel ist im Gutachten nicht untersucht. Für die Ebene des RROP ist der folgende Ich fordere eine Nachuntersuchung der Bedeutung für Rastvögel, da ich auf den in Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. Frage kommenden Feldern jedes Jahr zu meiner großen Freude große Mengen Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche von Kranichen und Wildgänsen beobachten darf. Verpflichtung zur Durchführung einer Auch die "Bedeutung für den Rotmilan blieb mangels weiterer Untersuchungen Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen offen." Dasselbe gilt für die Bestätigung des Brutplatzes des Kranichs in 2015. Ich Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern fordere auch in diesem Falle Nachuntersuchungen. erst für die nachgelagerten Planungs- und Das folgende Zitat "Die Windenergienutzung sei somit nach Auffassung des Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- Bauernverbandes mit dem Artenschutz vereinbar" ist für mich nur als - leider Vorrangzonen auf Ebene der regionalen schlechte - Realsatire zu verstehen, denn selbstverständlich besteht hier eine Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die massive Kollision der monetären Interessen mit einer objektiven Einschätzung des Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Sachverhaltes. Aber das RROP meint es natürlich ernst. Hier werden die Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf monetären Interessen der Grundbesitzer (nicht der Bauern allgemein) dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diese gleichgesetzt mit den Interessen der Allgemeinheit, beziehungsweise der Mehrheit Ausführungen orientiert sich das Konzept des der Bevölkerung. Wenn die Planung so fortgesetzt wird, steht zu befürchten, dass Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das alle weiteren nötigen Untersuchungen sich ebenfalls diesen monetären Interessen Avifaunistische Fachgutachten ausreichend ist im unterzuordnen haben. Ich fordere von Politik und Verwaltung, nicht weiter diesen Sinne einer überschlägigen Prüfung der einseitigen Weg zu beschreiten. artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 248 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 556 Einbindung der Gemeinde und behauptete Akzeptanz in der Bevölkerung Dem Einwand wird teilweise gefolgt för- In der laufenden Ziffer 263 der Stellungnahmen und Abwägung zum RROP ist die Das RROP hat keine direkte Bindungswirkung für den mige Rede von der "Einbindung der Gemeinde und der betroffenen Öffentlichkeit", einzelnen Bürger. Das Beteiligungsverfahren ist in § Ein- wodurch die Potenzialfläche 43 über eine "hohe Akzeptanz vor Ort" verfüge. Wenn 10 ROG geregelt. Der Landkreis hat in der wen- man unter Einbindung eine (in Ziffern: 1 !) Werbeveranstaltung zur finanziellen öffentlichen Bekanntmachung zum RROP Entwurf dung Beteiligung an dem geplanten Windpark- im Februar 2013- versteht, dann ist das 2015 auf eine öffentliche Veranstaltung zum RROP natürlich richtig, aber das war es dann auch schon mit der Einbindung. Außer am 16.12.2015 hingewiesen. dieser einen Veranstaltung gab es bis heute keine weiteren Informationen zum Die Stellungnahme 263 ist eine private Einwendung Planungsstand und zu den zu erwartenden Belastungen für die betroffenen Bürger. und wurde vom Landkreis abgewogen. Die Dass keine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung besteht, erkennt man schon an der Ausführungen zur Akzeptanz des RROP in der Anzahl der eingereichten Einwendungen zu diesem Entwurf. Bevölkerung geben die Auffassung des Einwenders und nicht die des Landkreises wieder. Darüber hinaus ist die Anzahl der eingereichten Einwendungen kein Gradmesser für das ordnungs- und rechtmäßig durchgeführte RROP-Verfahren. gleich- 557 Tieffluggebiet der Bundeswehr Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Des Weiteren wird das Gebiet als Tiefflugübungsfläche der Bundeswehr genutzt Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und mige und durch die 200 m hohen Anlagen entstünde eine große Gefährdung der dort Dienstleistungen der Bundeswehr (BaIuDBw) ist im Ein- lebenden Bevölkerung. Auch das fordern wir von unabhängiger Seite zu Rahmen des Beteiligungsverfahrens frühzeitig wen- überprüfen. eingebunden worden. Das u. a. für die dung Hubschraubertiefflugstrecken zuständige BaIuDBw teilt mit, dass eine Beurteilung, ob eine Beeinträchtigung militärischer Interessen vorliegt, erst bei Vorlage konkreter Daten der WEA beurteilt werden kann. Ein generelles Bauverbot einer WEA ist mit der Darstellung eines VRG Windenergienutzung in einer Hubschraubertiefflugstrecke nicht verbunden. Die Belange des Flugbetriebs der Bundeswehr werden im Rahmen der standortbezogene Zulässigkeit von WEA im Zulassungsverfahren geprüft.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 249 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 558 Gesundheitsbelastungen Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Die zu erwartenden Gesundheitsbelastungen durch Schallemissionen (Infraschall), Nach den derzeitigen Erkenntnissen reicht der im mige elektromagnetische Strahlung, Schattenwurf und die nächtliche Beleuchtung ist für RROP gewählte Abstand zu Einzelhäusern bzw. zu Ein- mich beträchtlich und nicht wie unter 3.2.1. behauptet nur unerheblich. Der Siedlungsbereichen für Lärm und optische Wirkung wen- monotone und ständige Geräuschpegel ist in einem Abstand von 1000 Meter mit aus, um den erzeugten Infraschall körperlich nicht dung 40 dB zu erwarten. Dauerhaft führt das zu gesundheitlichen Schäden und mehr wahrzunehmen. Gesundheitsschädliche Schlafstörungen. Dazu kommen die Auswirkungen des tieffrequenten Lärms Wirkungen sind nach heutigem Stand der (Infraschall), die unter anderem in Kopfschmerzen, Gleichgewichtsproblemen, Wissenschaft durch Infraschall bei WEA nicht zu Brechreiz und Depressionen bestehen können. erwarten (s. auch Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Der Schattenwurf wird vor allem in westlicher Lage (Bostelwiebeck) bis weit über Ziffer 4.2 02). Für Beeinträchtigungen durch die 1 000 Meter Abstand in die Dörfer hineinreichen. Dazu kommt die nächtliche Schlagschatten muss im Rahmen des Belastung durch das Blitzen der roten Markierungslampen, die durch die große Zulassungsverfahrens nachgewiesen werden, dass Höhe sehr weit sichtbar sein werden und die Nachtruhe empfindlich stören. die diesbezüglichen Grenzwerte (max. Ich fordere ein unabhängiges Gutachten, das all die aufgezählten Schattenwurfdauer 30 h/a und 30 min/d) eingehalten Beeinträchtigungen auf die Gesundheit untersucht und zweifelsfrei alle werden. Im RROP werden keine Standorte sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen ausschließt. Anlagentypen und -höhen festgelegt. Erhebliche Beeinträchtigungen durch Schlagschatten können, ggf. mithilfe entsprechender Maßnahmen (z.B. Abschaltzeiten), ausgeschlossen werden. Die roten Signalleuchten stellen hinsichtlich der Lichtfarbe und Lichtstärkenregulierung bereits einen Kompromiss zwischen zu gewährleistender Flugsicherheit und den Bedürfnissen der Anwohner dar. Bei einer hohen Sensibilität gegenüber den blinkenden Lichtern sind individuelle Lösungen möglich. Die im RROP festgelegten Abstände zu Siedlungsbereichen sind so groß, dass die notwendige Distanz zur Einhaltung der Immissionsgrenzwerte gegeben ist. Akustische und optische Immissionen sind detailliert im Zulassungsverfahren zu prüfen. Zur Einhaltung der Richtwerte nach TA-Lärm sind ggf. Maßnahmen vorzusehen, um die Gesundheit des Menschen und somit eine hohe Lebensqualität sicherzustellen. Dieser gesetzliche Anspruch bedeutet jedoch nicht, dass die WEA nicht zu hören sein werden. Dabei sind dann auch Anlagentyp und - höhe zu berücksichtigen. Es ist rechtlich nicht zulässig, einen Schutzanspruch, der über die TA Lärm hinausgeht, einzufordern. Es wird kein unabhängiges Gutachten erstellt, da mit den Abständen die geltenden Grenzwerte wie oben dargelegt eingehalten werden. Außerdem wäre ein solches Gutachten auf Ebene der Regionalplanung

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 250 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

nicht leistbar, da wie o. a. derzeit weder die Standorte noch der Typ oder die Höhe der WEA bekannt sind. Auch wird ein solches im Rahmen des Zulassungsverfahrens durch den Antragsteller vorzulegen sein. gleich- 559 Untersuchung zur Sinnhaftigkeit von Windkraftanlagen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen för- Herr Professor Hans-Werner Sinn vom lfo-lnstitut hat am 15. November 2015 Der Landkreis führt den gesetzlichen Planungsauftrag mige einen Vortrag von einer sehr ausführlichen Studie zum Thema Energiewende des LROP aus, danach sind geeignete Ein- gehalten, in dem er ein vernichtendes Urteil zum Einsatz von Windkraftanlagen raumbedeutsame Standorte als Vorranggebiete für wen- gefällt hat. Der Vortrag ist auf Youtube (Prof. Sinn, IFO-Institut- "Energiewende ins Windenergienutzung festzulegen und damit für die dung Nichts") frei einsehbar. Welche neuen Erkenntnisse hat der Landkreis, die einen Windenergie substanziell Raum zu schaffen. Dies ist neuen Windpark rechtfertigen? die regionalplanerische Rechtfertigung des Landkreises. gleich- 560 Zusammenfassung Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Ich fordere die Überprüfung der Kriterien für die harten und weichen Tabuzonen, Der Ausschuss für Planung, Hoch- und Straßenbau mige insbesondere für die Einhaltung der Abstandsregel von 3 Kilometern zu allen, hat sich in seiner Sitzung am 15.03.2017 dafür Ein- auch bereits bestehenden, Windenergieanlagen. Ferner die Erhöhung der ausgesprochen, die Kriterien für die Herleitung der wen- Abstände zu Einzelgehöften und Ortschaften wegen der zu erwartenden Vorranggebiete Windenergienutzung nicht zu dung gesundheitlichen Belastungen der Bewohner und der drastischen verändern. Wertminderungen für die Grundstücke und Häuser durch die Verdoppelung der Eine juristische Überprüfung steht allen Berechtigten Anlagenhöhe im Vergleich zu bestehenden Anlagen, sowie für einen wirklichen nach Genehmigung des RROP offen. Artenschutz der durch die Anlagen bedrohten Vögel. Das Vorranggebiet Windenergienutzung Des Weiteren schließen wir uns allen kritischen Einwendungen, die aus Bostelwiebeck (43) wird in seiner aktuellen Institutionen, Verbänden oder anderweitig Beteiligten und den BÜRGERN Abgrenzung beibehalten. eingereicht werden, an. Außerdem behalten wir uns eine juristische Überprüfung der Sachlage ausdrücklich vor. Ich bedanke mich für die aufmerksame Lektüre meiner Einwendung und fordere eine Herausnahme der Potenzialfläche 43 aus der endgültigen Fassung des RROP. 259 561 Modellflugplatz Dem Einwand wird nicht gefolgt Der in unmittelbarer Nähe gelegene Modellflugplatz ist in seiner Existenz massiv Der Modellflugplatz ist nicht in seiner Existenz bedroht. Wir schließen uns deshalb der Einwendung des Vereins Modellfliegerclub bedroht, da das Vorranggebiet mit 500 m einen Dahlenburg an. ausreichend großen Abstand dazu einhält. Der Flugbetrieb darf entsprechend der Aufstiegserlaubnis für Flugmodelle gemäß § 16 Abs. 5 LuftVO vom 27.06.2008 nur in einem Radius von 300 m um die Start-/Landefläche durchgeführt werden. Weil derzeit die Standorte der einzelnen WEA und deren Höhe nicht feststehen, wird dieser Sachverhalt abschließend bei der Anlagenzulassung geregelt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 251 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.10 562 Landesjägerschaft Im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Uelzen - Entwurf Dem Einwand wird nicht gefolgt Niedersachsen e. 2016 - ist in Eddelstorf ein Windpark geplant. In dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 43 wird unter V./Jägerschaft des In der Beurteilung der Potenzialfläche Nr. 43 wird unter Punkt 3.2.4 auf eine offene 3.2.2 auf die besondere Bedeutung der Hecken und Landkreises Uelzen bis halboffene z. T. durch Hecken strukturierte Ackerlandschaft (in ruhiger, kaum Waldräder für Fledermäuse hingewiesen. Eine zerschnittener Lage und weitgehend frei von Vorbelastungen), hingewiesen. Raumnutzungsanalyse inkl. detaillierter Betrachtung Im nördlichen Bereich (ehemalige Ziegelei), weist die Potenzialfläche eine der Fledermäuse ist Bestandteil des Heckenstruktur auf, die Korridore/Trittsteine zwischen den östlichen und westlichen Zulassungsverfahrens. Waldrändern bietet. Diese Hecken und Waldränder sind Lebensräume vieler Insektenarten und bieten Fledermäusen optimale Jagdbedingungen. Die Heckenbereiche nördlich der "ehemaligen Ziegelei" sollten einer Raumnutzungsanalyse im Bereich artenschutzrechtlicher Konfliktvermeidung unterzogen werden. 1.5.17 563 Bürgerinitiative für Die Formulierung im RROP-Entwurf spricht von einer ruhigen Lage mit Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und Erholungsfunktion allgemeiner Bedeutung. Und weiter: "Diese wird aber durch die Die Fläche Bostelwiebeck ist im Rahmen des Stadtökologie Errichtung von WEA überformt und zunehmend technisiert". Da ausreichend schlüssigen Gesamtkonzeptes als für eine andere Standorte als Vorrangflächen vorgehalten werden, sollte dieser Bereich Windenergienutzung geeignet ermittelt worden. Der von WEA freigehalten werden, "um nicht überall WEA zu sehen", also aus Landkreis Uelzen ist gehalten, für die Windenergie Gründen der Erholung und des nachhaltigen Tourismus in der Landschaft. substanziell Raum zu schaffen. Dies ist aus Sicht des Falls noch nicht geschehen, müssen Fledermauskartierungen erfolgen. Landkreises mit den im Rahmen des Aus genannten Gründen muss hier die Formulierung "Aus Umweltsicht als Gesamtkonzeptes ermittelten Flächen gegeben. Der Vorranggebiet für Windenergie ungeeignet" verschrieben werden. Landkreis sieht daher keine Veranlassung die für eine Windenergienutzung geeignete Fläche 43 zu streichen. Eine Fledermauskartierung ist Bestandteil des Zulassungsverfahrens.

1.2.4. 564 Samtgemeinde Die Fläche Bostelwiebeck grenzt an die Gemeinde Dahlenburg, in unmittelbarer Dem Einwand wird nicht gefolgt 1 Dahlenburg Nähe zu Gienau. Auch dieser Bereich ist laut RROP des Landkreises Lüneburg als Vorbehaltsgebiete sind rechtlich als Grundsätze der Vorbehaltsgebiet für ruhige Erholung vorgesehen. Auch hier wird es zu einer Raumordnung in die Abwägung einzustellen. Hier trifft erheblichen Beeinträchtigung dieses Zieles kommen, wenn die Fläche der Landkreis Uelzen die Abwägungsentscheidung, dementsprechend ausgewiesen wird. Auch das Ziel des Vorbehaltsgebietes für dass sich das bevorrechtigte Interesse an der Natur und Landschaft im Bereich Gienau wird beeinträchtigt. Errichtung von Windenergieanlagen gegen die Grundsätze des RROP Lüneburg durchsetzt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 252 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.4 565 Landkreis Lüneburg Zur Potentialfläche 43 (südlich Becklingen bzw. südwestlich Gienau): Dem Einwand wird nicht gefolgt Auch die neue Potenzialfläche grenzt an ein Vorbehaltsgebiet für Forstwirtschaft Die Abwägung zu Nummer 444 der Synopse der im Landkreis Lüneburg an. Insbesondere in den Randbereichen zum Wald ist ein Öffentlichen Stellen zum 1. Beteiligungsverfahren hat erhöhtes Fledermausaufkommen zu erwarten. nach wie vor Bestand, da sich weder rechtlich noch Der Landkreis Lüneburg hat in der 2. Änderung des RROP 2003 „Vorranggebiete sachlich eine Änderung ergeben hat. Der Landkreis für Windenergienutzung“ daher einen Abstand von 100 m um die wird auf der Ebene des abstrakten Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft gelegt. Ein angemessener Abstand in den Planungskonzeptes keinen Abstand zum Grenzbereichen zum Landkreis Lüneburg wäre daher geboten. Vorbehaltsgebiet Wald vorsehen. Der Aspekt Fledermausschutz wird im konkretisierenden Bauleitplanverfahren und im nachfolgenden Zulassungsverfahren abschließend geregelt.

1.2.4 566 Landkreis Lüneburg 2. Potentialfläche 43, südwestlich Becklingen, Gienau, Siecke: Dem Einwand wird nicht gefolgt Im Anhang zur Begründung (S. 53) wird aufgrund neuerer Erkenntnisse Das Landschaftsbild wurde kreisweit einheitlich (Kranichbrutplatz) der Nordteil der Potentialfläche als Tabubereich definiert und bewertet, daher ist nicht von einem methodischen herausgenommen. Ich bitte um Prüfung, diesen Tabubereich im Norden auch für Fehler auszugehen. Der in Rede stehenden den nordwestlichen Teil, also den Landschaftsraum südlich der Kreisgrenze, Potenzialfläche kann im Nordwesten keine auszuweisen. Im Landkreis Lüneburg ist die dortige Landschaft südlich Becklingen, höherwertige Bedeutung zugeordnet werden, es ist südwestlich Siecke und Gienau laut Landschaftsrahmenplan des Landkreises folglich von einer allgemeinen Bedeutung Lüneburg als landschaftsschutzgebietswürdig eingestuft. Tatsächlich liegt hier eine auszugehen, wie im Fachgutachten zum sehr strukturreiche und landschaftsbildempfindliche Situation vor. Leider wird bei Landschaftsbild dargestellt wurde. Die auf Lüneburger der Landschaftsbildbewertung lediglich die Potentialfläche selbst betrachtet. Alle Seite beschriebene, offenkundig LSG-würdige Landschaftseindrücke von außerhalb fließen nicht in eine Bewertung ein. Insofern Landschaft setzt sich nicht bis in den Kreis Uelzen wird der landschaftsbildempfindliche Teil im Landkreis Lüneburg in erheblichem fort, wie dem aktuellen LRP entnommen werden Maße durch die Windkrafträder technisch überprägt, ohne dass dieses in der kann. Das umliegende Landschaften durch die Bewertung im Landkreis Uelzen Berücksichtigung findet. Dieser aus meiner Sicht vorgesehenen Windenergieanlagen erheblich methodische Fehler trifft im Übrigen für alle hier betrachteten Potentialflächen zu. überprägt werden, bleibt offenkundig. Daher sieht der Deshalb ist es notwendig, zu diesen im Landkreis Lüneburg liegenden Windenergieerlass im Rahmen des empfindlichen Landschaftsteilen einen Abstand von mind. der zweifachen Genehmigungsverfahrens auch eine entsprechende Kipphöhe einzuhalten. Kompensationszahlung für das beeinträchtigte Landschaftsbild vor. Es ist daher im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu prüfen, inwieweit der Eingriff in das Landschaftsbild durch landschaftspflegerische Maßnahmen auch auf Lüneburger Kreisgebiet minimiert werden kann. Der in diesem Zusammenhang vorgeschlagene Mindestabstand von zweifacher Kipphöhe einer Windenergieanlage wird als eine Möglichkeit zur Kenntnis genommen.

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234 567 Es wird beantragt, Dem Einwand wird nicht gefolgt - die im Entwurf als kombinierte Vorrang- und Eignungsfläche vorgeschlagene Es ist unklar, aufgrund welcher Rechtsgrundlage Fläche Nr. 43 "Bostelwiebeck" nicht festzusetzen, Anträge gestellt werden. § 10 ROG sieht lediglich vor, - hilfsweise, die gerügten Defizite der ausgelegten Unterlagen zu heilen, die dass die Öffentlichkeit Stellung zum Entwurf des Öffentlichkeitsbeteiligung zu wiederholen und sodann erneut über den ergänzten RROP nehmen kann. An dem Vorranggebiet wird Entwurf zu entscheiden. festgehalten. Begründung: Die ausgelegten Entwurfsunterlagen halten rechtlicher Prüfung nicht stand und würden, wenn sie in dieser Form beschlossen würden, zur Unwirksamkeit der Regionalplanung führen. Dies folgt bereits aus den unmittelbar von unseren Mandanten und der Bürgerinitiative erhobenen Einwendungen. Ergänzend dazu führen wir aus, dass der Kriterienkatalog mit den zugrunde gelegten harten und weichen Tabukriterien fehlerhaft ist (dazu I.) und zum anderen die Umweltprüfungen hinsichtlich der Ermittlung und Behandlung umweltfachlicher Konflikte defizitär und hinsichtlich der Reichweite der Konfliktverlagerung auf die nachfolgenden Genehmigungsverfahren fehlerhaft ist (dazu II. ). 234 568 Hinweisen möchten wir zudem kurz darauf, dass der in der beschreibenden Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Darstellung erwähnte "Redaktionsschluss Ende 2016" rechtlicher Kontrolle nicht Durch den Redaktionsschluss sollte deutlich gemacht standhalten dürfte, da in der Rechtsprechung des BVerwG seit langem geklärt ist, werden, bis wann neuere Erkenntnisse in den Entwurf dass die Planungsträger gehalten sind, alle gebotenen Anstrengungen zu vor Druckbeginn einfließen konnten. Irgendwann unternehmen, ihre Erkenntnislage aktuell zu halten. muss der Träger der Regionalplanung mit dem Druck der auszulegenden Unterlagen beginnen.

234 569 I. Kriterienkatalog Dem Einwand wird teilweise gefolgt Die Begründung der geplanten Festsetzungen zur Windenergienutzung in Kapitel Die harten und weichen Tabukriterien werden erneut 4. 2 erkennt zwar im Grundsatz zutreffend die vom BVerwG geforderten überarbeitet. Auf eine hilfsweise Festlegung wird Prüfschritte in der Ermittlung harter und weicher Tabukriterien, erweist sich aber zukünftig verzichtet. dennoch im Ergebnis als fehlerhaft. 1. Was die gebotene Differenzierung zwischen harten und weichen Tabukriterien angeht, legt die Entwurfsbegründung auf Seite 69 zu Unrecht die Annahme zugrunde, die Schwierigkeiten der Differenzierung könnten über eine - dann auch erfolgte - hilfsweise Festsetzung harter Tabukriterien als weiche Kriterien überwunden werden. Die dazu zitierte Entscheidung des OVG Lüneburg vom 23. 06.2016 trägt diese Annahme nicht. Soweit sie immerhin - nicht entscheidungstragend und ohne Begründung - in zwei Nebensätzen diese Option jedenfalls andeutet, führt dieser Weg rechtlich in die Irre und im Ergebnis auf eine nicht gekennzeichnete Abweichung der vom OVG zuvor selbst zitierten Anforderungen aus der Rechtsprechung des BVerwG. Auch in der Sache führt eine "hilfsweise" Festsetzung nicht aus dem Rechtsproblem heraus, dass die Feststellung von unüberwindbaren Realisierungshindernissen fehlerfrei gelingen muss, um das zutreffende Abwägungsprogramm zu ermitteln.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 254 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 570 2. Nur exemplarisch möchten wir hier zunächst darauf hinweisen, dass die Dem Einwand wird nicht gefolgt Annahme, ein Schutzabstand von 200 m zu Natura-2000-Gebieten könne Der pauschale 200 m Abstand als weiche Tabuzone pauschal und als weiche Tabuzone festgesetzt werden, rechtlich nicht trägt. Denn hindert nicht daran im Zulassungsverfahren einen die Reichweite, in der benachbarte Windparks auf die maßgeblichen größeren Abstand für erforderlich zu halten. Erhaltungsziele von Natura-2000-Flächen einwirken können, hängt maßgeblich von der Empfindlichkeit der jeweiligen Erhaltungsziele ab. Diese Empfindlichkeit kann ohne weiteres auf deutlich größere Schutzabstandserfordernisse, aber auch auf kleinere führen. Soweit Verschlechterungen insoweit nicht mit der gebotenen Gewissheit ausgeschlossen werden können, handelt es sich um harte Kriterien. 234 571 3. Fehlerhaft erweist sich im Kontext möglicher Konflikte mit den maßgeblichen Dem Einwand wird nicht gefolgt Erhaltungszielen von Natura-2000-Gebieten auch, dass die Frage möglicher Unklar ist, welche zwei Natura 2000-Gebiete hier der Beeinträchtigungen von geschützten Vogel- und Fledermausarten nicht auch Einwender meint. Die Fläche 43 ist nicht benachbart vertieft unter dem Gesichtspunkt der Gefährdung der Tiere in ihren Flugkorridoren zu zwei FFH-Gebieten. Das nächstgelegene FFH- zwischen den Natura-2000-Gebieten in den Blick genommen worden ist. Insoweit Gebiet liegt > 4 km von der Potenzialfläche entfernt wiederholt die Planung den vom OVG Lüneburg bereits in den (FFH-Gebiet 244 “Rotbauchunken-Vorkommen Normenkontrollverfahren gegen den Heidekreis beanstandeten Fehler, obwohl Strothe/Almstorf”). Das FFH-Gebiet 071 „Ilmenau mit gerade für die Vorrangfläche Nr. 43 z.B. hinsichtlich des artspezifisch hochgradig Nebenbächen“ liegt sogar > 6 km entfernt. Aufgrund empfindlichen Schwarzstorches dessen Lebensräume in gleich zwei benachbarten der Entfernung sind keine Auswirkungen auf die FFH-Gebieten eingeräumt werden. Die insoweit gebotene habitatschutzrechtliche Schutz- und Erhaltungsziele beider genannten Natura- Verträglichkeitsprüfung unterscheidet sich dabei rechtlich von der Methodik der in 2000-Gebiete zu erwarten. Austauschbeziehungen Ziffer 3 .2.2 des Begründungsentwurfes dargelegten Methodik der Bewertung zwischen diesen beiden Gebieten sind nicht avifaunistischer Probleme des besonderen Artenschutzrechts. ersichtlich.

234 572 4. Die in Ziffer 3.2.5 des Begründungsentwurfes dargelegte Methodik in der Dem Einwand wird nicht gefolgt Behandlung bestehender Vorrangstandorte für die Windenergienutzung überzeugt Die Ausführungen in Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2 02 sind nicht. Zwar erkennt der Entwurf im Grundsatz noch zutreffend, dass ein Altstandort ausreichend, um eine kritische, aber einheitliche nicht gegen aktuell festgesetzte harte Tabukriterien verstoßen darf. Nicht zu Einzelfallbetrachtung der Altstandorte zu belegen. überzeugen vermag jedoch die "unkritische" Übernahme der auf der bauleitplanerischen Ebene von den Kommunen gesicherten Standorte. Ebenfalls zu kritisieren ist, dass es zu keiner konkreteren Abwägung derjenigen Altstandorte gekommen ist, die gegen weiche Tabukriterien verstoßen und auf denen schon Genehmigungen für Windenergienutzungen vorliegen. Denn insoweit bedarf es einer planerischen Sicherung im Interesse der Windenergienutzung ja nur, soweit es um eine den ohnehin bestehenden genehmigungsrechtlichen Bestandsschutzüberschreitende Nutzung geht. Für sie ist nicht erkennbar, weshalb es einer Privilegierung gegenüber den neuen Standorten geben sollte.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 255 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 573 5. Das in Ziffer 3.2.6 begründete Abstandskriterium von 3 km zwischen zwei Dem Einwand wird nicht gefolgt Windkraftstandorten wird gerade im Hinblick auf die kreisübergreifenden Aspekte Der Einwand ist unklar. Jenseits der Kreisgrenze gibt inkongruent angewendet. Denn wenn das Kriterium dazu dienen soll, eine es keine Vorrangfläche. insgesamt übermäßige Beeinträchtigung zu verhindern, hätte - gerade im Hinblick auf die hier im Fokus stehende Fläche Bostelwiebeck - nicht die Planungen einer weiteren Vorrangfläche jenseits der Kreisgrenze ausgeklammert werden dürfen. Dabei geht es nicht nur um die im Entwurf immerhin behandelte Frage, ob die Nutzung beider angrenzender Vorrangflächen so gestaltet werden kann, dass der Eindruck von zwei Windparks vermieden werden kann. Vielmehr geht es auch um die zusätzliche Frage, ob bei einer kumulativen Betrachtung beider Vorrangflächen die in der Begründung Ziffer 3.2.6 genannten planerischen Ziele bei einer dann extrem großen Vorrangfläche noch gewahrt werden könnten. Dafür spricht wenig. 234 574 2. Was die Behandlung von artenschutzrechtlichen Konflikten angeht, erweisen Dem Einwand wird nicht gefolgt sich auch die avifaunistischen Untersuchungen und Bewertungen unter ähnlichen Es werden die Empfehlungen des Gesichtspunkten als defizitär. Artenschutzleitfadens des Nds. Windenergieerlasses a. Was die gewählte Methodik des Artenschutzfachbeitrages angeht, ergibt sich angewandt. Durch diese sollen keine Zonen schon bei stichprobenartiger Überprüfung der festgestellten planungsrelevanten geschaffen werden, in denen die Errichtung von WEA Vogelarten und ihrer behaupteten Aufenthaltshäufigkeit, dass die Methodik ausgeschlossen werden soll. Das Einhalten der defizitär ist. Das gilt auch unter Berücksichtigung der in der Entwurfsbegründung empfohlenen Abstände indiziert das Fehlen eines ausführlich betonten fachbehördlichen Einschätzungsprärogativen der Verwaltung, relevanten Tötungsrisikos, d. h. bei Einhaltung der weil das BVerwG zwischenzeitlich bekanntlich dargelegt hat, dass die entsprechenden Empfehlungen wird im Regelfall ein Einschätzungsprärogativen im besonderen Artenschutzrecht nur dort und nur Eintritt der Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 solange gelten, wie sich noch kein anerkannter Stand der wissenschaftlichen BNatSchG vermieden (z. B. OVG Magdeburg, Urteil Erkenntnis herausgebildet hat. Davon kann in der hier interessierenden Frage vom 26. 10. 2011 — 2 L 6/09 —; VG Kassel, Urteil keine Rede mehr sein. Zudem muss selbst bei Annahme einer Prärogative vom 8. 5. 2012 — 4 K 749/11.KS —). hinreichend sicher sein, dass nicht durch die Wahl der Methodik artenschutzrechtliche Konflikte im Ergebnis übersehen werden. Auch das ist hier nicht gewährleistet, wie eine Vielzahl der dem Unterzeichner für eine andere Vorrangfläche im Kreisgebiet vorliegenden Fotodokumentationen von artspezifisch hoch empfindlichen Großvogelarten belegt, deren dortige Vorkommen im Artenschutzfachbeitrag aber übersehen worden sind.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 256 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 575 b. Unabhängig von methodischen Defiziten krankt die Planung auch hinsichtlich Dem Einwand wird nicht gefolgt der Behandlung avifaunistischer Belange daran, dass sie die Reichweite eines im Für die Ebene des RROP ist der folgende Grundsatz möglichen Konflikttransfers auf die Genehmigungsebene verkennt. Das Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. ist gerade für die hier im Fokus stehende Fläche Nr. 43 besonders eindrucksvoll Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche erkennbar, weil sich die Schlussfolgerung, Konflikte mit dem Tötungsverbot des § Verpflichtung zur Durchführung einer 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG seien trotz der zahlreichen Vorkommen Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen planungsrelevanter Großvogelarten unwahrscheinlich, aus den Unterlagen auch Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern nicht ansatzweise nachvollziehbar ableiten lässt. erst für die nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diese Ausführungen orientiert sich das Konzept des Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das Avifaunistische Fachgutachten ausreichend im Sinne einer überschlägigen Prüfung ist.

234 576 c. Die Entwurfsunterlagen verkennen dabei vor allem den rechtlichen Maßstab des Dem Einwand wird nicht gefolgt Signifikanzkriteriums beim Tötungsverbot Die Anforderungen des besonderen Artenschutzes, Dieses Kriterium kann - sofern man es trotz fehlender Klärung durch den EuGH für insbesondere des Tötungsverbotes, lassen sich anwendbar hält - allein an der kognitiven Komponente des "Absichtsbegriffs" des endgültig nur im Rahmen einer Einzelfallprüfung im Art. 12 FFH-RL nach Maßgabe der Kriterien des EuGH anknüpfen, setzt also am Genehmigungsverfahren ermitteln. Das Begriff des "Erkennens" einer erhöhten Tötungsgefahr für jedes Individuum der Art Avifaunistische Fachgutachten stellt sicher, dass die an. Ein solches "Erkennen" ist hier in Bezug auf die bekannte Empfindlichkeit der rechtlichen Anforderungen zur Durchführung einer Großvogelarten ohne weiteres zu bejahen. Artenschutzprüfung in der Regionalplanung im Sinne Bezugspunkt einer vergleichenden Betrachtung der "erkennbaren" Erhöhung der von Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleitfadens vom Tötungsrisiken müssen dabei die Tötungsrisiken des Individuums im ihrem 24.02.2016 eingehalten werden und man somit natürlichen Lebensumfeld sein. Insoweit ist offensichtlich, dass für die bekannt hinsichtlich dieser untersuchten Fragestellung "auf empfindlichen Großvogelarten die Kollisionsgefahren mit Windrädern die der sicheren Seite" hinsichtlich des Tötungsverbotes Gefährdungen im unbelasteten Naturraum deutlich übersteigen. ist. Geht man hiervon aus, lässt sich nicht begründen, dass die artspezifisch gegenüber Windkraftanlagen hoch empfindlichen Individuen der europäisch geschützten Großvogelarten für die Annahme einer signifikanten Erhöhung der Tötungsrisiken zugleich überdurchschnittlich häufig die Flächen von geplanten Windparks aufsuchen müssen. Geht man mithin richtigerweise davon aus, dass auch durchschnittlich hohe Aufenthaltshäufigkeiten der planungsrelevanten Großvogelarten signifikante Gefährdungen verursachen, erweist sich angesichts der Vielzahl der den Planungsraum Nr. 43 querenden Großvogelarten, dass dieser Standort aus artenschutzrechtlichen Gründen ungeeignet ist.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 257 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 577 d. Ein weiterer Mangel tritt im gleichen Kontext hinzu: Der Artenschutzfachbeitrag Dem Einwand wird nicht gefolgt stützt die Annahmen zur Relevanz des Artenschutzrechts primär auf die Die Schutzabstände zu bekannten Brutstandorten Schutzabstände zu bekannten Brutstandorten. Insoweit enthält der Fachbeitrag sind nicht zuletzt durch den Nds. Artenschutzleitfaden mehrfach die Aussage, es werde eine Schutzabstandsüberschreitung "vermutet". eine anerkannte Methode zur Berücksichtigung des Selbst die Einschätzung des Bauernverbandes wird zugunsten des Standortes Artenschutzes bei der Windenergieplanung. Nach der berücksichtigt. Methodik des Avifaunistischen Fachgutachtens kann eine Fläche nur von einer privilegierten Windenergienutzung ausgeschlossen werden, wenn gewichtige Gründe z. B. bekannte Brutstandorte dagegen sprechen. Wird das Vorkommen einer Art lediglich vermutet, da keine belastbaren Daten vorliegen, wird die abschließende Entscheidung im Zulassungsverfahren getroffen. Dieses Verfahren ist legitim und auch in der Rechtsprechung anerkannt.

234 578 e. Berücksichtigt wird insoweit zugunsten der Windenergie auch, wenn ein zuvor Dem Einwand wird nicht gefolgt besetzter Brutstandort bei den neuesten Untersuchungen nicht mehr besetzt Der zeitliche Faktor ist bei der gemäß gewesen ist. Dies ist indes nicht entscheidend, weil die Brutstandorte als Windenergieerlass geforderten Datenaktualität Lebensstätten der Vögel selbst ja nicht der artenschutzrechtliche Bezugspunkt entscheidend: Grundsätzlich sind die besiedelten sind, sondern lediglich ein Indiz für sehr häufige Aufenthaltshäufigkeiten und damit Neststandorte der Greifvögel, wie z.B. des Rotmilans, für eine Signifikanz erhöhter Vogelschlagrisiken. Insoweit ist - gerade bei relevant, da zu diesen entsprechend LAG-VSW standorttreuen Vogelarten wie z.B. dem Rotmilan - zu berücksichtigen, dass die (2015) Abstandsradien zu berücksichtigen sind. Dem Individuen der Art den Standort mit hoher Wahrscheinlichkeit auch während der kommt der Landkreis durch die Anwendung als absehbaren Nutzungszeit von Windkraftanlagen wieder besetzen werden und entsprechende Tabuzone nach, z.B. beim Rotmilan demzufolge schon deshalb eine signifikante Erhöhung von Tötungsrisiken zu 1.500 m um die besetzten Horststandorte der letzten prognostizieren ist. drei Jahre (Betrachtungszeitraum 2014 - 2017). Für den Schwarzstorch wurden bekannte Brutgebiete, sofern bekannt auch Wechselhorste, der letzten fünf Jahre (Betrachtungszeitraum 2012 - 2017) gemäß Windenergieerlass berücksichtigt. Über die genannten Zeiträume hinaus bekannte Horststandorte wurden in der Form berücksichtigt, dass diese im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu überprüfen seien, da im o.g. Betrachtungszeitraum keine Nachweise gelangen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 258 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

234 579 f. Soweit zu diesem Problemkreis etwa hinsichtlich der Rohrweihe in der Dem Einwand wird nicht gefolgt Gesamtbewertung davon die Rede ist, es bedürfe alljährlicher Überprüfungen von Die Wiesenweihen wurden vollumfänglich Brutplätzen im Radius von 1 km zur Vorrangfläche, geht das an der schon berücksichtigt: Im Betrachtungsraum von 3 km um die raumordnungsrechtlich gebotenen Problembewältigung deutlich vorbei. Bekannte Potenzialfläche wurden im Zeitraum 2014 - 2017 Vorkommen der Wiesenweihe hätten insoweit gleichermaßen Beachtung finden keine Wiesenweihen brütend nachgewiesen. Die müssen. Datenlage ist dabei aufgrund der im Avifaunistischen Fachgutachten zitierten Gutachten als sehr gut zu bezeichnen.

488 580 Rohrweihe Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Der artenschutzfachlichen Einschätzung zur Rohrweihe wird im Wesentlichen gefolgt. Es kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht davon ausgegangen werden, dass Brutpaare der Rohrweihe innerhalb eines Radius von 1.000m zur geplanten Potenzialfläche Brutaktivität vornehmen. Ob und in welcher Anzahl Flugbewegungen der Rohrweihen im Habitatraum Aljarn, Eddelstorf und Bostelwiebeck grundsätzlich stattfinden, wird bereits schon jetzt weiter untersucht. Ausweislich der Untersuchungen aus einem vorherigen Gutachten sind Flugbewegungen und Flughöhen der Rohrweihe innerhalb der Potenzialfläche 43 als gering einzustufen. Das artenschutzrechtliche Konfliktpotenzial wird in Bezug auf die Rohrweihe zum gegenwärtigen Zeitpunkt als unkritisch eingeordnet, so dass der Einschätzung des Potenzialbereiches für den West-, Ost- und Südteil als „grundsätzlich geeignet“ zugestimmt wird. 488 581 Die Akzeptanz der vom Windvorhaben Bostelwiebeck/Altenmedingen betroffenen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bürgerinnen und Bürger ist dem Vorhabenträger ein wesentliches Anliegen. Von Anbeginn wurde die Gemeindevertretung Altenmedingen in die Planung des Windparks einbezogen. In gemeinsamen Diskussionen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde haben sich seinerzeit keine kritischen Stimmen erhoben. Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist bereits fester Bestandteil des Beteiligungskonzeptes. Unabhängig von Einwänden, die zurzeit in der Öffentlichkeit geäußert werden, wird weiterhin auf eine offene und transparente Planung und den direkten Dialog gesetzt. Eine faire und wirtschaftliche Teilhabe am Projekt – so die feste Überzeugung – ist auch zukünftig für eine hohe Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung unumgänglich. 488 582 Die Einschätzung zu Schall- und Schattenwurfemissionen werden geteilt und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen entsprechend der genehmigungsrechtlichen Vorgaben werden die notwendigen Für mögliche Beeinträchtigungen durch Schall- und Gutachten zum Nachweis der Einhaltung eben jener Emissionen im Zuge des Schattenwurfemissionen muss im Rahmen des bundesimmissionsrechtlichen Verfahrens vorgelegt. Zulassungsverfahrens für die WEA nachgewiesen werden, dass die diesbezüglichen Grenzwerte eingehalten werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 259 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

488 583 Die B. stimmt der Flächenausweisung zur Potenzialfläche 43 in der derzeitigen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Entwurfsfassung zu und wünscht sich ausdrücklich die weitere Berücksichtigung Aus Sicht des Landkreises wird an der Vorrangfläche der Fläche im künftigen Regionalen Raumordnungsprogramm festgehalten.

99 584 Der Einwender hat unter Berücksichtigung der vom Amt für Bauordnung und Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Kreisplanung festgelegten Kriterien die Gebietskulisse bewertet und stimmt den angesetzten Grenzen des Vorranggebietes im Wesentlichen zu.

99 585 Der Einwender begrüßt das Neuaufstellungsverfahren des RROP des LK UE. Aus Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen deren Sicht liegt für den Abschnitt Energie ein insgesamt guter Entwurf vor, der in einem transparenten Planungsprozess erstellt und durch eine stets ansprechbare Verwaltung unterstützt wurde. Die eigenen Einwendungen aus dem ersten Beteiligungsverfahren zum RROP-Entwurf 2015 finden sich in der Abwägung weitgehend wieder bzw. werden diese als aufgegriffen angesehen. Daher wird in diesem Beteiligungsverfahren lediglich auf die zentralen verbliebenen Punkte hingewiesen, die sich auf die flächenbezogene/ einzelgebietliche Abwägung der Potenzialfläche Bostelwiebeck Nr. 43 beziehen. 99 586 Im Nordosten wird das Gebiet durch einen Kranichbrutplatz begrenzt. Wie schon in Dem Einwand wird nicht gefolgt unserer Stellungnahme vom 05.02.2016 erläutert, konnte durch die Da dauerhaft davon auszugehen ist, dass der Gutachterbüros BMS (2014) und das eigene Büro (2015) kein Kranichbrutplatz Brutplatz wiederkehrend vom Kranich (siehe kartiert werden. Wir bitten auf Grund der bereits vorgelegten Gutachten den LK UE Avifaunistisches Fachgutachten BMS) angenommen die Gründe für die Nichtausweisung dieser Fläche zu überprüfen und eine erneute wird, wird weiterhin von einer Tabuzone von 500 m Bewertung vorzunehmen. Der deckungsgleich zum avifaunistischen gemäß Artenschutzleitfaden ausgegangen. Abstandsradius des Kranichs verlaufende Bauschutzbereich für den Die vorgeschlagene Fläche wird auch deshalb nicht Modellflugplatz des MFC Dahlenburg, spricht im Übrigen nicht für ein naturnahes als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt, da Kranichhabitat. Auch insofern ist es fraglich davon auszugehen, dass der bekannte ein ausreichender Abstand zum luftfahrtrechtlich „Brutplatz“ des Kranichs wiederkehrend vom Kranich angenommen wird. genehmigten Modellflugplatz eingehalten werden Wir bitten das Amt für Bauordnung und Kreisplanung des LK UE auf Grund der von muss, der identisch ist mit der entfallenen Fläche. uns bereits vorgelegten Gutachten, die Gründe für die Nichtausweisung dieser Daher spielt letztlich der Kranichbrutplatz für die Fläche zu überprüfen und eine erneute Bewertung vorzunehmen sowie unsere nordöstliche Abgrenzung des Vorranggebiets keine Argumentation und Herangehensweise entsprechend aufzunehmen bzw. Rolle. abzuwägen. 489 587 Gegen die Ausweisung der Fläche sprechen: Dem Einwand wird nicht gefolgt Ornithologische Gründe: Das angesprochene Gebiet ist - wie auch im - Brutgebiet vieler Vögel wie z. B. Schwarzstorch, Kolkrabe, Milane und seit einiger Avifaunistischen Fachgutachten beschrieben - nicht Zeit auch Kraniche als Brut- und Rastplatz des Kranich mit einer - die ausgewiesene Fläche liegt in direkter Nachbarschaft zu der größten als Tabu- ungewöhnlich hohen Population bekannt. Eine Zone aufgrund einer ungewöhnlich hohen Population von Kranichen Fledermauskartierung ist Bestandteil des ausgewiesenen Fläche nachfolgenden Zulassungsverfahrens. - hohe Bedeutung für Fledermauspopulationen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 260 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

489 588 Touristische Gründe Dem Einwand wird nicht gefolgt Die WEA wirken sich schädlich auf den Tourismus und die Zufriedenheit der Gäste Die Orte Groß Thondorf und Bostelwiebeck und die aus. Infolgedessen ist während und nach der Bauphase von WEA auf diesen umgebende Landschaft haben keine regionale Flächen mit einem Rückgang von Nebeneinkünften zu rechnen. Bedeutung für Tourismus und Erholung. Der Belang ist deshalb auf nachfolgenden Planebenen im Bauleitplanverfahren abzuhandeln. Darüber hinaus ist die Wirkung der Windenergienutzung auf den Tourismus und die Zufriedenheit der Feriengäste umstritten.

489 589 Pragmatische Gründe Dem Einwand wird nicht gefolgt Aufgrund zahlreicher einzuhaltender Abstände wie z. B. zwischen Windparks, Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die zwischen Besiedlung und Windpark, zwischen zwei WEA, zum Waldrand und zu Avifauna wurden in den jeweiligen Fachgutachten Brutgebieten ergibt sich schon bei erster Betrachtung, dass auf diesem erhöhten geprüft. Eine Beeinträchtigung von Natur und Gebiet die Windräder besonders bei der geplanten Größe weithin sichtbar und Landschaft findet statt, jedoch nicht über das damit außergewöhnlich störend wirken. Weiterhin merken wir an, dass die gesetzlich zulässige Maß hinaus. Die Einhaltung der Schädigung der Anwohner und Tierwelt durch die zu erwartenden Schallwellen Richt- und Grenzwerte wird im Rahmen des jeder Art bei Anlagen der Größe und Anzahl nicht absehbar ist. immissionsschutzrechtlichen Zulassungsverfahren für WEA sichergestellt.

224 590 2. Einschränkung / Zerstörung des Lebensraumes für Mensch und Tier Dem Einwand wird nicht gefolgt Als Flächeneigentümer wäre der Stellungnehmer am stärksten betroffen, da das Planungsmaßstab für das RROP ist 1:50.000. Ein Wohnhaus 500 m von einer möglichen WEA entfernt wäre. Das Grundstück einzelnes Grundstück wird in diesem Maßstab nicht besteht aus naturbelassenem Wald und einer Wiese mit uraltem gesondert betrachtet, jedoch werden Einzelhäuser im Obstbaumbestand, ein Teil davon ist ein 28a Biotop. Die Errichtung einer WEA Außenbereich im Rahmen des schlüssigen wäre ein massiver Eingriff in die bestehenden ökologischen Verhältnisse und wäre Gesamtkonzeptes berücksichtigt, indem ein Puffer ein massiver Eingriff nicht nur in die bestehenden ökologischen Verhältnisse, von insgesamt 500 m zu Vorranggebieten sondern würde auch letztendlich zu einem gravierenden Wertverlust des Windenergienutzung einzuhalten ist. Eine detaillierte Anwesens führen. Prüfung der Situation vor Ort in Sachen Mensch und Tier erfolgt im nachfolgenden Zulassungsverfahren für die WEA. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch belegen internationale wissenschaftliche Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Effekt gegeben ist. Eigentumsrechtliche Gegebenheiten begründen kein Kriterium zur Festlegung der Vorranggebiete.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 261 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

224 591 Die Ausmaße der Potenzialfläche werden von den wirtschaftlichen Interessen Dem Einwand wird nicht gefolgt weniger Grundbesitzer bestimmt. Die Nichtberücksichtigung avifaunistischer In Kapitel 2 des Avifaunistischen Fachgutachtens wird Beobachtungen wird als gravierend empfunden. Der Begriff des Bürgerwindparks dargelegt, wie bei der Erfassung und Bewertung der bezieht sich offensichtlich auf die finanzierenden Geldgeber aber doch wohl nicht Avifauna vorgegangen wurde. Eine reine auf die deutlich größere Anteil von Bürgern, die die offensichtlichen Nachteile Beobachtung der Vogelart reicht nicht aus, um eine ertragen(müssen)! Fläche als kritisch zu bewerten. Eigentumsrechtliche Gegebenheiten sind ebenso wie Betreibersysteme kein Kriterium für die Festlegung der Vorranggebiete Windenergienutzung.

226, 592 Wem schaden Windkraftanlagen: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 490 o all jenen, die in ihrer Nachbarschaft wohnen durch Schall, Verkehr Störung und Diese grundsätzlichen Erwägungen stehen nicht in Zerstörung der Landschaft sowie vor allem den Vögeln; schaden all jenen, die den der Entscheidungsgewalt des Landkreises, sondern vollen Strompreis zahlen müssen, denn der steigt trotz Windanlagen und sind vom Bundes- oder Landesgesetzgeber zu lösen. Solarparks von Jahr zu Jahr. Allein die Netzumlage hat sich seit 2012 bis heute von 0.151 auf 0.388 ct/ pro kWh mehr als verdoppelt. o Windräder sind bei der bereits bestehenden Überproduktion von Strom in Deutschland nicht regulierbar o Es droht wegen der nicht recycelbaren Windräder ein schweres Abfallproblem. Schaden tun solche Anlagen auch möglichen alternativen Wirtschaftszweigen, wie dem Tourismus.

Wer profitiert von den Windkraftanlagen Die Investoren, noch immer, obwohl die Einspeisevergütungen verringert worden sind. Dann die Landeigentümer, die Versorgungsunternehmen. o Schaden tun diese Projekte aber auch unserer Demokratie, weil solche durch Geld und Boden privilegierte Projekt ohne die betroffenen Bürger vor ORT auf den Weg gebracht und verwirklicht werden können o Der Bau von Windkraftanlagen ist in höchstem Maße ungerecht, die Nachteile liegen bei der großen Mehrheit der Bevölkerung, die keinen Grundbesitz haben, die Vorteile bei den privaten Investoren und Landbesitzern. o Windanlagen fehlt die Sozialverträglichkeit solange sie nur einigen wenigen zu gute kommen und erst recht angesichts der Tatsache, dass trotz immer mehr regenerativer Energien, die CO2-Emissionen in Deutschland nicht abnehmen, sondern wieder steigen. 226, 593 Es wird die Vorgehensweise des Landesbauernverbandes bei der Akquise Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 490 kritisiert, bei der der Landeigentümer seinen persönlichen Profit maximiert auf Für das Verhalten des Landesbauernverbandes oder Kosten der Allgemeinheit. auch des BVNON ist der Landkreis nicht verantwortlich.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 262 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

226, 594 Sozialverträglichkeit Windanlagen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 490 Fehlende Sozialverträglichkeit ist zu verstehen im Sinne von fehlendem Eine detaillierte Prüfung erfolgt im nachfolgenden "verträglichen Sozialverhalten". Gemeint ist die Abschätzung von Technikfolgen, Zulassungsverfahren, wenn die WEA-Typen und hier speziell von Windkraftanlagen (WEAs). In diesem Zusammenhang geht es Standortkoordinaten bekannt sind. nicht nur um Kosten und Nutzen, eingeschlossen die sozialen Auswirkungen eines Diese grundsätzlichen Erwägungen stehen nicht in Projektes. Es geht darum, dass eine Maßnahme keine sozialen Ungerechtigkeiten der Entscheidungsgewalt des Landkreises, sondern mit sich bringen darf. Das aber geschähe im Allgemeinen und im Besonderen beim sind vom Bundes- oder Landesgesetzgeber zu lösen. Bau von zehn Windanlagen, dem möglichen Bau bis zu 230 Meter (Rotorhöhe) großer WEAs in der Planungsfläche 43, Altenmedingen des RROP Uelzen. Eine breit gefächerte Technikfolgenabschätzung fehlt. Auch für die Vorrangfläche 43 des RROP Uelzen. Das EEG ist kein Klimaschutz-, sondern ein Technologieförderinstrument und juristisch höchst umschritten und sozial ungerecht. 226, 595 Es ist eine deutliche Polarisierung unter den Bürgern der Gemeinde Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 490 Altenmedingen festzustellen, den Windkraftgegner auf der einen Seite und den Diese grundsätzlichen Erwägungen stehen nicht in Landwirten auf der anderen. Die Bürger auf dem Lande nehmen sehr wohl wahr, der Entscheidungsgewalt des Landkreises, sondern dass sie aus Großprojekten wie Windkraftanlagen oder der geplanten A 39 keinen sind vom Bundes- oder Landesgesetzgeber zu lösen. oder nur geringen Nutzen ziehen, dafür jedoch eine dramatische Verschlechterung ihres Lebensraums. Die in weiten Teilen noch grundsätzlich solidarische ländliche Bevölkerung wird durch die staatlich wie kommunal gewollte Bevorzugung/Privilegierung einiger gespalten. 243 596 Der durch WEA verursachte Infraschall ist ein Risiko für die körperliche Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gesundheit, u. a. mit der Unfruchtbarkeit als eine Folge. Nach den derzeitigen Erkenntnissen reicht der im Es ist nachzulesen, dass in Dänemark keine Anlagen mehr genehmigt werden, RROP gewählte Abstand zu Einzelhäusern bzw. zu weil die gesundheitlichen Auswirkungen nicht geklärt sind. Diese Tatsache sehe Siedlungsbereichen für Lärm und optische Wirkung ich auch als Indikator dafür, dass Windkraftanlagen in jedem Fall aus, um den erzeugten Infraschall körperlich nicht gesundheitsschädlich sind. mehr wahrzunehmen. Gesundheitsschädliche Wirkungen sind nach heutigem Stand der Wissenschaft durch Infraschall bei WEA nicht zu erwarten (s. auch Begründung in 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Der konkrete Nachweis hierfür ist im Zulassungsverfahren für die WEA zu erbringen.

243 597 Eine Gefahr für die Gesundheit stellt der Eisabwurf im Winter dar. Beim Laufsport Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen besteht eine Verletzungsgefahr durch Eisschlag, was eine massive Einschränkung Das Thema Eisabwurf besteht bei jedem Windpark in Bezug auf die Ausübung des Sports darstellen würde. und ist im Rahmen des Zulassungsverfahrens zu behandeln. Die in Niedersachsen eingeführten Technischen Baubestimmungen zu WEA stellen sicher, dass Umwelt und Menschen nicht gefährdet werden.

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243 598 Durch WEA kommt es zu einer erheblichen Wertminderung der Dem Einwand wird nicht gefolgt denkmalgeschützten Mühle. Die bis heute unbebaute "ruhige Lage mit einem Eine Abstimmung mit der Unteren gewissen Erholungswert" würde zu einem Wohnen in einer industriell genutzten Denkmalschutzbehörde hat stattgefunden. Ein Energiegewinnungslandschaft umgewidmet werden. möglicher Wertverlust von Grundstücken und Immobilien ist nicht Gegenstand der Planung.

243 599 Es stellt sich die Frage, ob die Bewohner des Bereichs um die Eddelstorfer Mühle Dem Einwand wird nicht gefolgt als Menschen zweiter Klasse behandelt werden bzw. nach welchen Kriterien man Bei dem Bereich um die Eddelstorfer Mühle handelt den Bewohnern bei der Eddelstorfer Mühle offensichtlich weniger Rechte zuspricht es sich um einen Siedlungssplitter im Außenbereich, und eine niedrigere Gewichtung vornimmt, als bei Bewohnern von Siedlungen. der im Flächennutzungsplan der SG Bevensen als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt ist. Dieser besitzt z. B. nicht den gleichen Schutzstatus wie ein allgemeines Wohngebiet. Die gewählten Pufferflächen orientieren sich daran, dass im Außenbereich gesetzlich keine Siedlungsentwicklung stattfinden soll. Gemäß TA Lärm wird im Einzelzulassungsverfahren eine Splittersiedlung mit einem Mischgebiet gleichgesetzt.

245 600 Die alte Windmühle in der Gemeinde Eddelstorf ist in der hiesigen Gegend eine Dem Einwand wird nicht gefolgt Seltenheit. Bedingt durch die erhöhte Lage und die waldlose Umgebung ist sie Eine Abwägung der denkmalschutzrechtlichen schon von Weitem sehr gut sichtbar. Belange hat unter Berücksichtigung der Beurteilung Durch den Bau der Windkraftanlagen von mindestens 200 Meter Höhe wird die der Unteren Denkmalschutzbehörde stattgefunden natürliche Eigenart der Landschaft grob fahrlässig beeinträchtig und der Schauwert und ist auf dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 43 der Mühle extrem verunstaltet. dokumentiert. Der Denkmalwert der Mühle ist nicht so Windräder sind großtechnische Strukturen, die nicht in unsere naturgeprägte hoch, dass hierdurch gem. § 35 Abs. 1 BauGB Umgebung passen und somit einen Zerstörerischen Eingriff in unser privilegierte WEA verhindert werden können. Landschaftsbild und das Erscheinungsbild der Windmühle darstellen. 240 601 Die Einwender zieht es aufgrund der unberührten Natur in die Gegend von Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bostelwiebeck. Der ursprüngliche Gedanke der Windkraft war eine gute Idee, endet jedoch in blinden Aktionismus mit den entsprechenden Folgen. Bedenklich ist die Abhängigkeit vom Wind, da bei Windstille herkömmliche Kraftwerke hochgefahren werden, was weiterhin Kosten und Emissionen verursacht. Bei zu viel Wind, wird bereits jetzt so viel Energie produziert, dass es dafür keine Abnehmer gibt.

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240 602 Der Bau von Windrädern in Gebieten mit Vogelvorkommen sollte absolut tabu sein. Dem Einwand wird nicht gefolgt Gerade hier in und um Eddelstorf sind immer wieder Kraniche zu beobachten. Die Der Kranich, der Rotmilan, der Schwarzstorch und die Brutplätze sind nicht fern. Auch ein Rotmilanpaar ist dort regelmäßig zu sehen. An Rohrweihe sind im Avifaunistischen Fachgutachten manchen Tagen wurde sogar der extrem seltene Schwarzstorch gesichtet. Die zur Potenzialfläche 43 berücksichtigt. Durch die Weihe taucht weder im Gutachten noch in einem anderen Bericht auf. Abstandsradien um die Brutplätze kann der Eintritt In lauen Sommernächten sind hier gut Fledermäuse zu beobachten. artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände gem. § 44 Vogelschlag durch Windräder entspricht der Tötung von artgeschützten Tierarten Abs. 1 BNatSchG vermieden werden. und ist nicht zulässig. Wie die Schall- und Infraschallemission auf andere Tierarten Zwar gehören alle Fledermausarten zu den wirkt ist bislang absolut unerforscht. europarechtlich streng geschützten Arten, für die im Zuge der Vorhabenzulassung ein Vorliegen von Verbotstatbeständen auszuschließen ist, jedoch stehen nach heutigem Stand der Technik wirkungsvolle Maßnahmen zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände, ausgelöst durch Windenergieanlagen, im Zusammenhang mit Fledermäusen zur Verfügung.

240 603 Es werden so große Summen für die Windradstandorte gezahlt, das es einer Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Offenlegung bedarf. Damit lässt es sich im Prinzip auch herleiten, warum sicher Im Rahmen des RROP werden keine keiner der Landeigentümer und Landwirte einen "negativen Schaden" erkennen Betreibermodelle und deren Vertragsgestaltung würde. Um so mehr bedarf es der Steuerung "von oben" durch betrachtet. Die Genehmigung der WEA wird unter den Baubeschränkungen und gegebenenfalls auch durch eine Kostendeckelung. rechtlichen Rahmenbedingungen erteilt. Durch das RROP erfolgt die gewünschte Steuerung der raumbedeutsamen Windenergienutzung.

240 604 Dänemark war einst Vorreiter im Punkte Windkraft. Dieses Land hat den Ausbau Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen der Windkraft an Land gestoppt. Grund ist die Belastung der Menschen und Tiere Der Landkreis geht zurzeit davon aus, dass durch die Schallemissionen. Das der Infraschall, der weniger zu hören, aber stetig gesundheitsschädliche Wirkungen nach heutigem belastet, krank macht lässt sich nur unschwer vorstellen. Entsprechende Stand der Wissenschaft durch Infraschall bei WEA Gutachten sind in zahlreicher Form und Ausführung im Internet zu finden. aufgrund der festgelegten Abstände nicht zu erwarten sind (s. auch Begründung in 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02).

240 605 Es gibt in Deutschland bereits über 700 Bürgerinitiativen, die sich gegen diese Dem Einwand wird nicht gefolgt kranken Auswüchse einer doch schon überholten Energieform wehren. Auch hier Die Stellungnahme 263 der Öffentlichkeit im Rahmen im Dorf ist die Stimmung nicht anders. Wie kann also jemand die Behauptung des 1. Beteiligungsverfahrens ist eine private aufstellen, dass die Akzeptanz hier gegeben sei? Einwendung und wurde vom Landkreis ordnungsgemäß abgewogen. Die Ausführungen zur Akzeptanz des RROP in der Bevölkerung geben die Auffassung des Einwenders und nicht des Landkreises wieder.

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240 606 Rein ökonomisch sind die Windkraftanlagen lediglich für die Grundbesitzer und für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen die Betreiber interessant. Alle anderen sind Verlierer. Die Attraktivität eines Dorfes, Der Ausbau der Windenergie an Land ist politisch welches fast nur vom Zuzug von außerhalb lebt, wird erheblich leiden. Denn wer gewollt. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken aufs Dorf zieht möchte Ruhe und Natur und nicht in einem Industriegebiet wohnen. und Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Mit fehlender Nachfrage und mit einem weiteren Rückgang der Auch belegen internationale wissenschaftliche Immobiliennachfrage ist zu rechnen. Ein weiterer Leerstand von älteren Häusern Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder ist die Folge. Effekt gegeben ist. Die Wirkung der Das Umweltbewusstsein der Menschen steigt stetig und die Möglichkeiten Windenergienutzung auf den Tourismus und die tatsächlich Natur zu erfahren sinken rapide. Wer aber möchte Urlaub unter Zufriedenheit der Feriengäste ist umstritten. surrenden Anlagen machen? Stille und Natur sind die Luxusgüter unserer Zeit und durch Geld nicht mehr zu bezahlen. Unser ökologisches und ökonomisches Potential der Zukunft liegt allein in einer Rückkehr zur ökologischen Landwirtschaft, einer Abkehr vom weiteren Flächenverlust und einer Förderung des sanften Tourismus in unserer Region. 240 607 Gutachten und Beschlüsse zu Gunsten der Wirtschaft hat es gerade in den letzten Dem Einwand wird nicht gefolgt Jahren viele gegeben. Die Glaubwürdigkeit eines Gutachtens ist mit sehr viel Die eingereichten Gutachten der Betreiber Misstrauen zu beachten, insbesondere wenn dieses von den Betreibern in Auftrag insbesondere zur Avifauna und zum Landschaftsbild gegeben wurde. wurden durch einen renommierten Gutachter im Auftrag des Landkreises geprüft. Die Ergebnisse sind in den jeweiligen Gutachten des Landkreises dokumentiert.

240 608 Ein Vergleich mit dem Windkraftvorreiter Biogasanlage kommt zu dem Schluss, Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen dass an der Biogasanlage außer dem Namen nichts Bio ist. Die Folgen sind Monokulturen für Mais, Vergiftung der Umwelt und der Wasserqualität durch Pestizideinsatz, Verteuerung der Pachtflächen und damit eine Existenzbedrohung von Kleinbauern, Einsatz von völlig überdimensionierten Fahrzeugen im Ernte- und Transportbetrieb.

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240 609 Die Windkraft wird ebenfalls: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen - Flächen versiegeln, wer glaubt denn wirklich, dass diese Riesenbetonfundamente Der Ausbau der Windenergie an Land ist politisch wieder entfernt werden .. . dass Wege entfernt werden und vor allem wann? !!! gewollt. Zu den vorgetragenen grundsätzlichen Wohin mit den ausgedienten Anlagen? Es braucht große Baustellenzufahrten, die Einwendungen gegen die Windenergienutzung ist auf mit Sondertransportfahrzeugen erreichbar sind. Ebene des RROP keine sachgerechte Abwägung - Natur schädigen und noch weiter Arten ins Abseits, wenn nicht sogar endgültig möglich. ins Jenseits drängen. Allen voran eben die großen Vögel, die im Flug einen rotierenden Propeller nicht ausmachen können. - Häuser unbewohnbar machen - gesundheitsschädigende Lärm- und Schallemission - den demografischen Wandel verstärken. - irgendwann als falschen Weg befunden werden und vom Steuerzahler subventioniert zu Gunsten einzelner künstlich am Leben gehalten werden. Die Schäden werden kaum noch gut zu machen sein. Windkraft ist doch bereits wieder ein absteigender Ast. 240 610 Ich widerspreche den Plänen, die Windkraft hier auszubauen und behalte mir vor, Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen einen Schadensersatz für den Wertverlust meines Hauses und eine Der Ausbau der Windenergie an Land ist politisch gesundheitliche Beeinträchtigung einzuklagen. gewollt. Zu den vorgetragenen grundsätzlichen Weiter Wünsche ich mir eine Politik, die die Interessen der Bürger vertritt. Ich Einwendungen gegen die Windenergienutzung ist auf wünsche mir eine Förderung für kleine und Kleinstbetriebe, die auf wirklich Ebene des RROP keine sachgerechte Abwägung ökologisch wertvolle Weise giftfreie Lebensmittel auf den Flächen unserer Region möglich. anbauen und durch kurze Wege regionale Lebensmittel zur Verfügung stellen. Allein dies wird C02 einsparen, schafft Arbeitsplätze vor Ort, sichert Existenzen und fördert Lebensqualität. Ich wünsche mir die Renaturierung der zu viel bewirtschafteten Flächen. Wald und Laubbäume sind die größten C02 Umwandler. Die Nachfrage nach regionalen biologisch erzeugten Lebensmitteln steigt enorm. Ich wünsche mir eine Politik, die die Stärke hat, sich gegen die Industrielobbyisten zu stellen und sich mit einem entschiedenen NEIN gegen den immer weitergreifenden Gigantismus zu wehren. Unsere Landschaft ist bereits verarmt. Viele Arten sind in den letzten Jahren auf eine traurige Anzahl zurückgegangen oder sind nur noch in Einzelfallen anzutreffen. Ist das das Ziel ihrer Politik? Wegen der kurzfristigen Gewinnmaximierung einzelner? Der Ausstieg aus der Atomenergie ist ein schönes Ziel. Dieser sollte mit Augenmaß und nicht um jeden Preis betrieben werden. Aber eines ist sicher: Das Einsparen von Energie ist der sicherste Weg zu einer sauberen Umwelt. 229 611 Als Anlage ist eine ausführliche und detaillierte Einwendung beigefügt. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die Einwender zog aufgrund der unberührten Natur in die Gemeinde Die als Anlage beigefügte ausführliche und detaillierte Altenmedingen. Die bestehenden WEA in Haaßel sind durch wiederkehrende Einwendung wird an anderer Stelle abgewogen. Lärmbelästigung (Tag und Nacht) im Haus hörbar. Ein Aufenthalt im Garten wird Die Einwendung bezieht sich auf den bestehenden bei bestimmten Windrichtungen negativ beeinträchtigt. Seit der Errichtung des nicht raumbedeutsamen Windpark in Haaßel. Dieser Windparks in Haaßel ist ein Rückgang von zuvor gesichteten Vogelarten ist nicht Gegenstand des Verfahrens zur eingetreten. Neuaufstellung des RROP.

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229 612 In Anbetracht der nun geplanten Anlage (Potenzialfläche 43) sehen das Vorhaben Dem Einwand wird nicht gefolgt als unzumutbar für alle Bewohner in der Samtgemeinde an. Noch mehr sehen wir Für die Durchführung und Inhalte der die beschriebene und geäußerte "hohe Akzeptanz der Bevölkerung" zur Errichtung Gemeindeveranstaltung, an der der Landkreis nicht weiterer Windkraftanlagen als schlichtweg Falschaussage an. (Aussage des teilgenommen hat, ist der Landkreis nicht Bürgermeisters bei der Infoveranstaltung am 04.05.17 in Bostelwiebeck). verantwortlich. Wohin führt der technische Fortschritt mit Anlagenhöhen über 200 m? Was wollen Viele der gestellten Fragen sind Sachverhalte, die in Sie den Bewohnern der Gemeinde in Zukunft noch zumuten? den nachfolgenden Zulassungsverfahren geklärt Weitere unbeantwortete bzw. unzureichend beantwortende Fragen am 04.05.17 werden, wenn Anlagentypen und Standorte sind folgende: feststehen. • Von wem genau wurde das zweite unabhängige avifaunistische Gutachten Die eingegangenen avifaunistischen Gutachten sind erstellt? im Avifaunistischen Fachgutachten benannt. • Wer kontrolliert bei erfolgreicher Umsetzung der Bebauung das Abschalten der Die Brutplätze des Schwarzstorchs gelten mittlerweile Anlagen, wenn bedrohte Vögel (Rohrweihe) ihre Brutplätze einnehmen? als gesichert und werden bei der Planung • Lt. Gutachten soll es zu einer alljährlichen Überprüfung durch Fachleute kommen. entsprechend berücksichtigt. Da der Abstandsradius Wer überprüft und begleitet diesen Vorgang? Und übernimmt ggf. entstehende zum Kranichbrutplatz eingehalten wird, ist davon Kosten? auszugehen, dass dieser wie bereits 2017 erfolgt • Der im aktuellen Gutachten erwähnte Schwarzstorch wurde während des wieder regelmäßig angenommen wird. Begutachtungszeitraums angeblich nicht gesichtet bzw. gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Anhalt für seinen Aufenthalt. Heißt das jetzt falls er wieder kommt, wird von dem Vorhaben der Errichtung des Windparks Abstand genommen? • In den einsehbaren Unterlagen wird davon ausgegangen, dass auch die Kraniche nördlich der Potenzialfläche ihre Brutplätze "wahrscheinlich" wieder einnehmen. Dies sehen wir als sehr hypothetisch an, da eine Störung schützenswerter Tierarten (Artenschutz) hierbei unseres Erachtens nur unzureichend und bagatellisierend dargestellt ist. 254 613 Unzureichende Umweltprüfung und Auswirkungen auf Fauna und Flora Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen (Nahrungsgebiete von vielen Vögeln bzw. deren Rastplätze) - Biotop - Fehlende Die Umweltprüfung einschließlich der Auswirkungen Alternativprüfung auf Flora und Fauna ist auf den Gebietsblättern zu den jeweiligen Potenzialflächen erfolgt.

195 614 Eine mögliche Bebauung der Potenzialfläche 43 ist bis an die Kreisgrenze geplant. Dem Einwand wird nicht gefolgt Hierbei bemängeln wir, dass die Artenschutzbelange nicht mindestens 2-3 km über Die inzwischen vorliegenden avifaunistischen die Landkreisgrenze hinweg geprüft wurden. Gefährdete Arten wie der Gutachten beschränken sich nicht nur auf den Schwarzstorch und der Rotmilan, wie auch die Korn- und Rohrweihe werden in Landkreis Uelzen, sondern beziehen sich auch auf diesem Gebiet regelmäßig gesichtet. Für das angrenzende Gebiet im Landkreis den östlich der Potenzialfläche liegenden Bereich im Lüneburg fordere ich ein unabhängiges Avifaunistisches Fachgutachten. Landkreis Lüneburg. Ein weiteres Gutachten ist auf Ebene der Regionalplanung nicht erforderlich.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 268 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 615 1. Unvollständige und unzureichende Umweltprüfung Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Der dem Raumordnungsprogramm des Landkreises Uelzen zugrunde liegende Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. mige Umweltbericht erfüllt nicht die gesetzlichen Anforderungen des UVPG und der wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich Ein- hinter ihnen stehenden unionsrechtlichen Maßstäbe. Gemäß § 14 g Abs. 1 UVPG, der Überwachung des RROP nach dem wen- der über § 19 a Abs. 2 UVPG i.V.m. § 4 NROG für die Aufstellung des Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 dung Raumordnungsprogrammes anwendbar ist, sind im Umweltbericht die erheblichen ROG n.F., durchgeführt. Das UVPG ist daher nicht Umweltauswirkungen der Durchführung des Plans sowie vernünftige Alternativen unmittelbar anzuwenden. zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Die den Vorschriften zugrunde liegende SUP-Richtlinie (Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme, ABI. EG Nr. L 197, S. 30 vom 21.07.2001) enthält in Art. 5 festgelegte Anforderungen. gleich- 616 Die bei Erstellung des Raumordnungsprogrammes durchzuführende strategische Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Umweltprüfung (SUP) bildet damit die Grundlage für die Bewertung der Der Umweltbericht wurde gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. mige Vorrangflächen Windenergie. Das regionale Raumordnungsprogramm wiederum 1 ROG a.F. erstellt. Dort heißt es in 2. d): in Betracht Ein- dient als Grundlage für die weiteren planungsrechtlichen Schritte. Demnach kommt kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten sind wen- dem Raumordnungsprogramm als obere Stufe einer mehrere Ebenen anzugeben, wobei die Ziele und der räumliche dung umfassenden, abgestuften Planungshierarchie eine überaus wichtige Bedeutung Geltungsbereich des Raumordnungsplans zu zu. Die strategische Umweltprüfung auf Ebene der Erstellung des berücksichtigen sind. Im Rahmen des schlüssigen Raumordnungsprogrammes muss eine Alternativenprüfung beinhalten. Auf den Gesamtkonzeptes des Landkreises und der nachgelagerten Planungsstufen beschränkt sich gemäß der rechtlichen Vorgabe, der Windenergienutzung Abschichtungsregelung des § 14 f Abs. 3 UVPG die Umweltprüfung auf zusätzliche substanziell Raum zu geben, wurden anderweitige umweltbezogene Aspekte. Diesen Vorgaben entspricht der vorliegende Planungsmöglichkeiten berücksichtigt. Beispielhaft Umweltbericht zum Raumordnungsprogramm schon im Grundansatz nicht, weil er wird hier auf die Tabelle mit den harten und weichen eine Alternativenprüfung unter Einschluss einer vergleichenden Bewertung der Tabuzonen verwiesen. Bei den weichen Tabuzonen Umweltauswirkungen schon im Grundansatz weitgehend gar nicht enthält. könnten auch andere Festlegungen mit veränderten Aus diesen sogenannten Gebietsblättern geht sehr deutlich hervor, dass die Umweltauswirkungen getroffen werden. Bei einem vorgenommen Prüfungen nur teilweise vorgenommen worden sind. Daher kann Abstand von nur 900 m zu den Siedlungen wäre das schon allein aus diesem Grund keine fundierte Stellungnahme abgegeben werden. Schutzgut Mensch stärker betroffen. Würden die Vorranggebiete Erholung als weiche Tabuzonen entfallen, hätte dies wiederum stärkere Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch, aber auch auf Tiere und Pflanzen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 269 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 617 Gesetzlich gefordert ist darüber hinaus eine abgeschlossene Ermittlung der Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Umweltauswirkungen nebst Alternativenprüfung, bevor ein Umweltbericht erstellt Untersuchungsumfang und Detaillierungsgrad des mige werden kann. Gleich an mehreren Stellen finden sich Verweise auf eine nicht Umweltberichts haben dem übergeordneten Ein- abgeschlossene Prüfung. grobmaschigen Charakter der Regionalplanung in wen- Eine Abwägung von Alternativen gegeneinander fehlt gänzlich. So ist der einem mehrstufigen Planungsprozess - auch in dung bestehende Windpark Haaßel, ca. 2 km entfernt der Potenzialfläche 43, nicht in Abgrenzung zum Detaillierungsgrad der eine Alternativenprüfung einbezogen worden. Hier mangelt es an der Prüfung ob Bauleitplanung oder konkreter Projektplanungen eine Erweiterung der bereits massiv beeinträchtigten Fläche in Haaßel möglich ist. anderer Planungsträger - zu entsprechen. Es sind nur solche Angaben erforderlich, die nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden mit vertretbarem Aufwand ermittelt werden können. Der Windpark bei Haaßel ist im RROP 2000 nicht als Vorrangstandort für Windenergienutzung dargestellt. Hier wurden die WEA auf Grundlage des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Bevensen genehmigt, der ein Sondergebiet für nicht raumbedeutsame WEA darstellt. Durch die Neuaufstellung des RROP tritt daher bezüglich dieses Windparks keine veränderte Rechtslage ein. Eine Erweiterung des Windparks Haaßel ist raumordnerisch nicht zulässig, weil gegen das schlüssige Gesamtkonzept verstoßen würde. Der Abstand von 1.000 m zu den Ortslagen wird nicht eingehalten. gleich- 618 Aus den vorliegenden, allerdings wie dargestellt nicht vollständigen Unterlagen Dem Einwand wird nicht gefolgt för- geht hervor, dass kein eigenes Gutachten, sondern Gutachten des Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens mige Vorhabenträgers zu Grunde gelegt worden sind. Wie diese Gutachtenerstellung eingegangen Gutachten wurden vom Landkreis mit Ein- allein schon aus monetärem Interesse heraus ausfällt, dürfte hinlänglich bekannt seinem eigenen Gutachter fachlich geprüft, sodass im wen- sein. Auch der Kommentar aus dem Gutachten: Avifaunistischen Fachgutachten des Landkreises ein dung ,,… Die Windenergienutzung sei somit nach Auffassung des Bauernverbandes mit fachlich fundiertes und objektives Gesamtbild dem Artenschutz vereinbar ...." abgebildet wird. kann allenfalls als Farce bezeichnet werden. Das bei dieser Einschätzung die Interessen der Vorhabensträger und Flächeneigentümer aus reinem Eigennutz im Vordergrund stehen ist als Begründung für die Eignung der Fläche zur Windenergienutzung nicht hinnehmbar und darüber hinaus in höchstem Maße juristisch angreifbar.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 270 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 619 Weiter ist im Rahmen der vorgenommen, unvollständigen Prüfung lediglich eine Dem Einwand wird nicht gefolgt för- unzureichende Prüfung der Avifauna erfolgt. Eine Betrachtung der Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens mige Beeinträchtigungen der Population der Fledermäuse auf Grund einer so eingegangen Gutachten wurden vom Landkreis mit Ein- umfangreichen Einschränkung durch Windenergieanlagen ist gänzlich seinem eigenen Gutachter fachlich geprüft, sodass im wen- unterblieben, hat aber zwingend zu erfolgen. Gerade in diesem Bereich ist ein Avifaunistischen Fachgutachten des Landkreises ein dung nicht unerhebliches Vorkommen verschiedener Fledermausarten (regelmäßig zu fachlich fundiertes und objektives Gesamtbild beobachten. Der lapidare Satz, dass eine Beeinträchtigung nicht zu erwarten sei, abgebildet wird. Eine rechtliche Verpflichtung zur ist nicht ausreichend. Bei der Bewertung ebenfalls unterblieben ist die Auswirkung Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht gem. der Fläche, immerhin rund 100 Hektar, als Nahrungshabitat der nachweislich Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleitfadens für die angrenzend brütenden Vögel wie Schwarzstorch, Kranich, Rotmilan und Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, Rohrweihe. Hier gilt es, nach der Länderarbeitsgemeinschaft der sondern erst für die nachgelagerten Planungs- und Vogelschutzwarten, einen Umkreis zwischen 3.000 m (Rotmilan) und 10.000 m Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung der (Schwarzstorch) als Nahrungshabitat zumindest auf regelmäßige Überflüge zu Vorranggebiete Windenergienutzung im RROP prüfen. Darüber hinaus liegt die Fläche zwischen nachgewiesenen Brutplätzen der wurden die Artenschutzbelange i. S. einer vorgenannten Arten. Mithin ist davon auszugehen, dass diese Fläche regelmäßig überschlägigen Vorabschätzung berücksichtigt. als Trittstein zwischen den verschiedenen Biotopen genutzt wird. In dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 43 wird unter 3.2.2 auf die besondere Bedeutung der Hecken und Waldränder für Fledermäuse hingewiesen. Eine Raumnutzungsanalyse inkl. detaillierter Betrachtung der Fledermäuse ist Bestandteil des Zulassungsverfahrens. gleich- 620 Aus den zitierten Passagen des Umweltberichts geht mit hinreichender Deutlichkeit Dem Einwand wird nicht gefolgt för- hervor, dass eine Bewertung der Umweltauswirkungen, die den Anforderungen Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. mige des § 14 g UVPG und der SUP-Richtlinie entspricht, aufgrund der fehlenden wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich Ein- vorherigen Ermittlung unmöglich war. Die an den Umweltbericht zu stellenden der Überwachung des RROP nach dem wen- gesetzlichen Anforderungen sind folglich nicht erfüllt. Das "infiziert" den Entwurf in Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 dung Gänze, daher ist dieser zu überarbeiten, zu vervollständigen und erneut zur ROG n.F., durchgeführt. Das UVPG ist daher nicht Beteiligung auszulegen. unmittelbar anzuwenden. Der Umweltbericht wurde gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. 1 ROG a.F. erstellt. Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 271 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag gleich- 621 2. Unvereinbarkeit mit dem Landschaftsrahmenplan Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Uelzen weist sowohl nordöstlich als Eine Unvereinbarkeit mit dem LRP wird nicht mige auch südwestlich Gebiete von sehr hoher Bedeutung für den Tierarten- gesehen. Gebiete mit sehr hoher Bedeutung für den Ein- Pflanzenarten und Biotopschutz aus. Zwischen diesen Bereichen liegen Biotope Tier-/Pflanzenartenschutz sind direkt nicht betroffen. wen- mit hoher und teils sehr hoher Bedeutung. Ergänzt werden diese von Wall- und Eine "Umzingelung" wird nicht gesehen. Alle dung Feldhecken sowie Baumbeständen. Die Potenzialfläche 43 ist quasi "umzingelt" vorliegenden Gutachten und Informationen belegen von sehr wertvollen Biotopen mit schützenswerten Bewohnern. Brutplätze von nicht, dass die Fläche 43 ungeeignet für eine diversen, bedrohten Vogelarten sind regelmäßig nachgewiesen. Zudem gibt es raumbedeutsame Windenergienutzung ist. große Populationen von verschiedenen Fledermausarten. Alle diese nutzen die vorgesehene Potenzialfläche 43 regelmäßig zur Nahrungssuche. Dieses Nahrungshabitat eignet sich insbesondere aufgrund der vorhandenen Flora für diverse Kleinsäuger und stellt damit ein überaus geeignetes Jagdgebiet für z. B. Greifvögel dar. Darüber hinaus wird die Fläche regelmäßig von bspw. Kranichen und Rotmilanen überflogen um zwischen den einzelnen Biotopen zu wechseln. gleich- 622 3. Unzureichende Beteiligung der Betroffenen Dem Einwand wird nicht gefolgt för- Weiter wird die mangelhafte Information der betroffenen Öffentlichkeit gerügt. Die Die Öffentlichkeit wurde ausreichend informiert. mige Unterlagen stehen zwar im Internet zur Verfügung. Aber eine breite Information der Neben dem Internet erfolgte dies über die Allgemeine Ein- Öffentlichkeit über die einzelnen Gemeinden oder auch über die Presse ist Zeitung und im Rahmen der öffentlichen Sitzungen wen- unterblieben. Gerade dem regionalen Raumordnungsprogramm als obere Stufe des Ausschusses für Planung, Hoch- und dung der Planungshierarchie kommt eine immense Bedeutung zu. Daher darf es nicht Straßenbau. Die Fristen für die Beteiligung bei der sein, dass eine so mangelhafte Informationspolitik erfolgt. Das Vertrauen der Aufstellung von Raumordnungsplänen sind Bürgerinnen und Bürger wird so nicht gestärkt. Die Entwicklung und der Erfolg der abschließend in § 10 ROG geregelt. Dort wird in Satz Region hängen maßgeblich von der breiten Akzeptanz in der Öffentlichkeit ab. Mit 2 ausgeführt, dass der Entwurf des RROP für die einem solchen Verfahren können Grundsteine für Erfolg und Misserfolg, Vertrauen Dauer von mindestens einem Monat öffentlich und Misstrauen gelegt werden. Auch in Ihrem Hause sollten sich die Politikerinnen auszulegen ist. Für die Genehmigungsfähigkeit eines und Politiker zu Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, immerhin RROP ist maßgeblich, dass diese Mindestdauer der Ihren Wählern, verpflichtet fühlen. So findet sich für die Fläche 43 der Satz: "durch Auslegung nicht unterschritten wird. Durch die erfolgte die Einbindung der Gemeinde und der betroffenen Öffentlichkeit vor Ort, verfügt die Auslegung vom 20.03. bis einschließlich 27.04.2017 Fläche 43 über eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung". Die betroffene wird diese Frist eingehalten. Öffentlichkeit vor Ort wurde keineswegs eingebunden. Auch die Gemeinde selbst Die Ausführungen zur Akzeptanz des RROP in der offenbar nicht, wie die Äußerung des Bürgermeisters Marquard in der Presse: "wir Bevölkerung geben die Auffassung des Einwenders wurden auch überrascht, dass die Fläche wieder drin ist" zeigt. Die Masse der und nicht des Landkreises wieder. beigefügten Unterschriften macht deutlich, dass von einer Akzeptanz keineswegs die Rede sein kann, allenfalls eine Akzeptanz bei den wenigen, profitierenden Flächeneigentümern. gleich- 623 4. Fazit Dem Einwand wird teilweise gefolgt för- Mit Hilfe der vorgenannte Punkte ist deutlich geworden, dass an dem vorgelegten Das RROP wird wegen anderer Punkte überarbeitet. mige Entwurf des Raumordnungsprogramms nachzuarbeiten ist. Wir fordern daher die Daher erfolgt die gewünschte erneute Beteiligung der Ein- Überarbeitung der Unterlagen und eine erneute Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit. wen- Öffentlichkeit. dung

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 272 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

163 624 Unsere Einwendungen gegen das Projekt der Errichtung einer Windkraftanlage - Dem Einwand wird nicht gefolgt bis zu 10 Windräder sind möglich - auf der Potentialfläche 43, Bostelwiebeck Die Öffentlichkeit wurde ausreichend informiert. begründen wir folgendermaßen: Neben dem Internet erfolgte dies über die Allgemeine Die betroffenen Bewohner des Umkreises der Anlage sind in keiner Weise Zeitung und im Rahmen der öffentlichen Sitzungen informiert, geschweige denn gefragt worden. Ein solches Projekt, das in vielerlei des Ausschusses für Planung, Hoch- und Hinsicht tiefgreifende Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Landschaft hat, Straßenbau. Die Fristen für die Beteiligung bei der sollte auf jeden Fall öffentlich gemacht werden und nicht zufällig den Betroffenen Aufstellung von Raumordnungsplänen sind zur Kenntnis kommen. Die Frist für Einwendungen und Einsprüche ist so knapp abschließend in § 10 ROG geregelt. Dort wird in Satz von Kreisseite gehalten, daß fundierte Einzelgründe kaum erarbeitet werden 2 ausgeführt, dass der Entwurf des RROP für die können. Der Eindruck, dass ökonomische Interessen der Landbesitzer dieser Dauer von mindestens einem Monat öffentlich Fläche und der Betreiber der Windanlagen alleine zählen, ist eklatant. auszulegen ist. Für die Genehmigungsfähigkeit eines RROP ist maßgeblich, dass diese Mindestdauer der Auslegung nicht unterschritten wird. Durch die erfolgte Auslegung von 20.03. bis einschließlich 27.04.2017 wird diese Frist eingehalten.

163 625 Persönliche Gründe: Dem Einwand wird nicht gefolgt Im Jahr 2010 bauten wir einen ruinösen Schweinestall auf dem Grundstück Das nachfolgende Zulassungsverfahren für die WEA Bostelwiebeck zu unserem Alterssitz aus, wodurch wir den Abriss des Gebäudes stellt sicher, dass die gesetzlichen Grenzwerte zu von 1888 verhinderten. Die Ausrichtung des Hauses nach Westen und damit zum Schall und Schattenwurf eingehalten werden. Ein Sonnenuntergang war uns ein Anliegen. Nun werden wir Schlagschatten, möglicher Wertverlust von Grundstücken und Geräusche und die roten Signallichter als unzumutbare optische und akustische Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung. Auch Bedrängung empfinden - zumal die Windkraftanlagen bis zu 200 Meter hoch belegen internationale wissenschaftliche werden können und nur 1 Kilometer entfernt errichtet werden. Gesundheitliche Untersuchungen, dass langfristig kein wertmindernder Belastungen durch Infraschall und ständiges nächtliches Blinken sind zu erwarten. Effekt gegeben ist. Der Wertverlust des bis dahin ruhigen und naturnahen Grundstücks wird demnach hoch sein. 492 626 Der Einwender verfolgt die Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie in Dem Einwand wird nicht gefolgt verschiedenen Regionen Deutschlands mit großer Sorge, da die Belange des Durch den Artenschutzleitfaden des Nds. Natur- und Artenschutz in den überwiegenden Fällen nicht ausreichend Windenergieerlasses, an dem sich der Landkreis berücksichtigt werden. Auch mit Blick auf die Potenzialfläche 43 (Bostelwiebeck) Uelzen orientiert, wird sichergestellt, dass auch das befürchten wir erhebliche Nachteile für Natur und Arten, insbesondere für Helgoländer Papier berücksichtigt wird. Das Einhalten Fledermäuse und verschiedene Vogelarten wie Rotmilan und Schwarzstorch. Die der im Artenschutzleitfaden empfohlenen Abstände beiliegende Studie zeigt auf, dass ein weiterer Ausbau der Windkraft ohne indiziert das Fehlen eines relevanten Tötungsrisikos, Rücksicht auf Natur und Tierwelt in vielen Regionen Deutschlands nicht mehr d. h. bei Einhaltung der entsprechenden vertretbar ist. Die Studie weist auch auf die große Bedeutung des "Helgoländer Empfehlungen wird im Regelfall ein Eintritt der Papieres" hin, mit dem die Vogelschutzwarten Deutschlands Empfehlungen für Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG ausreichende Mindestabstände zwischen Brutplatz und Windenergieanlage geben. vermieden. Wir bitten Sie sehr eindringlich dafür Sorge zu tragen, dass diese Abstände im Landkreis Uelzen berücksichtigt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 273 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

492 627 Darüber hinaus lege ich Ihnen eine kurze Stellungnahme bei, die wir in den letzten Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Tagen für den Standort Bostelwiebeck haben erarbeiten lassen. Die Stellungnahme wird im Folgenden abgewogen.

492 628 Ergebnis Dem Einwand wird nicht gefolgt Nach Prüfung der mir hierzu vorliegenden Informationen komme ich zu folgendem Defizite sind in der vorgelegten Planung nicht zu Ergebnis: erkennen. Die Avifauna wurde ausreichend Einige Bürger haben bereits mit ihren Einwendungen auf die fehlerhafte und berücksichtigt. Auch sind die Aussagen zu den defizitäre Abwägung seitens des Landkreises Uelzen und der betroffenen Fledermäusen ausreichend. Unter Nr. 5.2.5 führt der Gemeinde(n) bei Erstellung des RROP zwecks Auswahl von Vorrangflächen für Nds. Artenschutzleitfaden aus: Da Informationen über Windkraft - hier die Potenzialfläche 43 - Bostelwiebeck - verwiesen. So erfolgte nur bedeutende Fledermauslebensräume zumeist nicht eine unzureichende Prüfung der Avifauna. Die Fledermäuse als hoch von vornherein vorliegen, müssen entsprechende kollisionsgefährdete Tiergruppe wurden sogar nur mit dem lapidaren Satz systematische Untersuchungen auf der Ebene des abgehandelt, dass eine Beeinträchtigung nicht zu erwarten sei. Wenn dann in dem Zulassungsverfahrens durchgeführt werden. Auf Gutachten zur Auswirkung der geplanten Vorrangfläche auf den Artenschutz der dieser Grundlage kann entschieden werden, ob oder Bauernverband zitiert wird, nach dessen Auffassung die Windenergienutzung mit unter welchen Bedingungen eine dem Artenschutz vereinbar sei, lässt eine solche Aussage von Begünstigten Windenergienutzung möglich ist. Im Regelfall können hellhörig werden. Ohne auf die formalen Mängel des RROP noch vertiefter mit dem Abschalten der Anlagen zu Zeiten mit einzugehen, sind aus naturschutzfachlicher Sicht folgende Defizite anzusprechen, prognostizierten hohen Fledermausaktivitäten ohne deren Behebung die Ausweisung der Potenzialfläche nicht erfolgen dürfte. artenschutzrechtliche Konflikte vermieden werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 274 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

492 629 a) Avifauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Nach der bisherigen Kenntnis des Unterzeichners sind von dem Vorhaben die Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens windkraftsensiblen Vogelarten Schwarzstorch, Wiesenweihe, Rohrweihe, Rotmilan eingegangen Gutachten wurden vom Landkreis mit und Kranich tangiert. Nachdem für Niedersachsen die Abstandsempfehlungen der seinem eigenen Gutachter fachlich geprüft, sodass im Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) zu bedeutsamen Avifaunistischen Fachgutachten ein fachlich Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten gelten (LAG VSW fundiertes und objektives Gesamtbild abgebildet wird. 2015), hätten die Vorkommen der o.g. Arten im räumlichen Kontext zur geplanten Für die Ebene des RROP ist der folgende Vorrangfläche ermittelt und übertragen werden müssen. Dies hätte zumindest Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. näherungsweise zur Klärung geführt, ob etwa Dichtezentren dieser Arten vom Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche Vorhaben betroffen sind und/oder die von der LAG VSW (2015) empfohlenen Verpflichtung zur Durchführung einer Mindestabstände zu den Brutplätzen von Schwarzstorch (3.000 m), Rohrweihe Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen (1.000 m), Wiesenweihe (1.000 m), Rotmilan (1.500 m) und Kranich (500 m) zu Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern den geplanten WEA eingehalten werden. Auch wäre zumindest partiell eine erst für die nachgelagerten Planungs- und Grobeinschätzung zur Lage der bevorzugten Nahrungshabitate im Planungsraum Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- möglich gewesen (Prüfbereiche für die Arten Schwarzstorch, Wiesenweihe, Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Rotmilan nach LAG VSW (2015)). Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diese Ausführungen orientiert sich das Konzept des Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das Avifaunistische Fachgutachten ausreichend ist im Sinne einer überschlägigen Prüfung der artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 275 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

492 630 b) Fledermäuse Dem Einwand wird nicht gefolgt Für diese Artengruppe existieren nach neuesten Erkenntnissen keine im Hinblick Die Aussagen zu den Fledermäusen sind auf auf die Windenergienutzung konfliktfreien Räume. Dieser Tatsache versucht man regionalplanerischer Ebene ausreichend. Unter Nr. deshalb durch die Festlegung von Abstandsalgorithmen bei allen neuen WEA 5.2.5 führt der Nds. Artenschutzleitfaden aus: Da Rechnung zu tragen. Dennoch sind für die raumordnerische Planung von WEA Informationen über bedeutende Potenzialabschätzungen zu Fledermausvorkommen, vor allem für das Fledermauslebensräume zumeist nicht von Vorhandensein von Sommer-, Wochenstuben-und Winterquartieren erforderlich. vornherein vorliegen, müssen entsprechende Dies trifft im besonderen Maße für baumhöhlenbewohnende Fledermausarten zu, systematische Untersuchungen spätestens auf der deren Quartiere möglicherweise durch den Bau von WEA zerstört würden. Ebene des Zulassungsverfahrens durchgeführt werden. Auf dieser Grundlage kann entschieden werden, ob oder unter welchen Bedingungen eine Windenergienutzung möglich ist. Im Regelfall können mit dem Abschalten der Anlagen zu Zeiten mit prognostizierten hohen Fledermausaktivitäten artenschutzrechtliche Konflikte vermieden werden. Wie artenschutzrechtliche Konflikte mit Fledermäusen im Regelfall durch geeignete Abschaltzeiten gelöst werden können, ist in der Begründung zu Ziffer 4.2 02 in Kapitel 3.2.7 sowie in Nummer 7 des Nds. Artenschutzleitfadens festgelegt.

492 631 Fazit Dem Einwand wird nicht gefolgt Als Fazit ist festzuhalten, dass aus naturschutzfachlicher Sicht im Hinblick auf Mängel sind in der vorgelegten Planung nicht zu windkraftsensible Vogel- und Fledermausarten der RROP gravierende Mängel erkennen. Die Avifauna wurde für die Ebene aufweist, die weder den Ausschluss eines signifikant erhöhten Tötungsrisikos für Regionalplanung ausreichend berücksichtigt. Auch diese Arten, noch die Möglichkeit einer Alternativenprüfung zulassen. sind die Aussagen zu den Fledermäusen für die regionalplanerische Ebene ausreichend.

230 632 Als Eigentümer eines Grundstücks Bostelwiebeck erheben wir die nachfolgenden Dem Einwand wird nicht gefolgt Einwendungen. Ein möglicher Wertverlust von Grundstücken und 1. Erhebliche Wertminderung der Immobilien Immobilien ist nicht Bestandteil der Planung auf Mit der vorgesehenen Installation von 10 WKA´s auf der Potentialfläche 43 wird Ebene der Regionalplanung. Auch belegen das Ortsbild des Ortes Bostelwiebeck und seiner Umgebung nachhaltig internationale wissenschaftliche Untersuchungen, geschädigt, sodass Immobilienkäufer abgeschreckt werden. Deshalb ist damit zu dass langfristig kein wertmindernder Effekt gegeben rechnen, dass der Wert der Immobilien massiv sinken wird. Dieses Problem stellt ist. sich für alle Anwohner (Eigentümer) in den betroffenen Gemeinden. Die Wertminderung der Immobilien der Betroffenen Eigentümer ist bisher nicht gewürdigt worden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 276 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

230 633 2. Geschädigtes Vertrauen in die Auskünfte der örtlichen Verwaltung Dem Einwand wird nicht gefolgt Bevor der Immobilienkauf vollzogen wurde, haben wir über unseren Architekten Die angesprochenen Auskünfte sind dem Landkreis Erkundigungen eingeholt, ob es Planungen für die Errichtung von WKA´s in nicht bekannt. Ergänzend wird darauf hingewiesen, Bostelwiebeck und Umkreis gäbe. Uns wurde mitgeteilt, dass es derartige dass das Planungswesen und Planungen nicht gäbe. Auf Basis dieser Auskünfte haben wir unsere Investitionsentscheidungen Einzelner immer Investitionsentscheidung getroffen, weil wir im guten Glauben davon ausgingen, dynamisch sind. So könnte auch in der Nähe der dass es keine Zerstörung des Ortsbildes und der betroffenen Natur gäbe. Immobilie im Außenbereich eine Höchstspannungsfreileitung oder ein Stall für eine Intensivtierhaltung entstehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 277 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

230 634 3. Unvollständige bzw. unzureichende Umweltprüfung Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Umweltbericht, der dem Raumordnungsprogramm zugrunde liegt, erfüllt nicht Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. die gesetzlichen Vorgaben des UVPG und der hinter ihnen steckenden wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich unionsrechtlichen Maßstäbe. der Überwachung des RROP nach dem Von dem Vorhaben sind die windkraftsensiblen Vogelarten Schwarzstorch, Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 Wiesenweihe, Rohrweihe, Rotmilan und Kranich besonders stark tangiert. Der ROG n.F., durchgeführt. Das UVPG ist daher nicht artenschutzrechtliche Gesichtspunkt verstärkt sich sogar, da z. B. nicht über die unmittelbar anzuwenden. Der Umweltbericht wurde Landesgrenze hinweg mögliche Brutstätten vogelschlagsensibler Arten geprüft gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. 1 ROG a.F. erstellt. Die wurden. Gemäß § 14 g Abs. 1 UVPG, der über § 19 b Abs. 2 UVPG i. V. m. § 4 gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt. Dort heißt NROG für die Aufstellung des Raumordnungsprogramms anwendbar ist, sind im es in 2. d): in Betracht kommende anderweitige Umweltbericht die erheblichen Umweltauswirkungen der Durchführung des Plans Planungsmöglichkeiten sind anzugeben, wobei die sowie vernünftige Alternativen zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Diesen Vorgaben entspricht der vorliegende Umweltbericht zum Raumordnungsplans zu berücksichtigen sind. Im Raumordnungsprogramm schon im Grundsatz nicht, weil er eine Alternativprüfung Rahmen des schlüssigen Gesamtkonzeptes des unter Einschluss einer vergleichenden Bewertung der Umweltauswirkungen schon Landkreises und der rechtlichen Vorgabe, der im Grundsatz weitgehend überhaupt nicht enthält. Es heißt dort: Windenergienutzung substanziell Raum zu geben, „Die gebietsbezogenen Umweltprüfungen für die im RROP dargestellten wurden anderweitige Planungsmöglichkeiten Vorranggebiete Windenergienutzung erfolgt ausschließlich auf Gebietsblättern, die berücksichtigt. Beispielhaft wird hier auf die Tabelle dem Anhang der Begründung zu entnehmen ist.“ mit den harten und weichen Tabuzonen verwiesen. Aus diesen Gebietsblättern geht sehr deutlich hervor, dass die vorgenommenen Bei den weichen Tabuzonen könnten auch andere Prüfungen nur teilweise vorgenommen worden sind. Daher kann schon alleine aus Festlegungen mit veränderten Umweltauswirkungen diesem Grund keine fundierte Stellungnahme abgegeben werden. getroffen werden. Bei einem Abstand von nur 900 m Eine erforderliche abgeschlossene Ermittlung der Umweltauswirkung nebst zu den Siedlungen wäre das Schutzgut Mensch Alternativprüfung liegt nicht vor. Z. B. „…ob es sich dabei um ein bedeutsames stärker betroffen. Würden die Vorranggebiete Nahrungshabitat für den Rotmilan handelt bleibt mangels weiterer Untersuchungen Erholung als weiche Tabuzonen entfallen, hätte dies offen…“ wiederum stärkere Auswirkungen auf das Schutzgut „…Da eine flächendeckende Bestandserhebung der Avifauna im Rahmen dieses Mensch, aber auch auf Tiere und Vorhabens zur Neuaufstellung des RROP nicht leistbar und nicht zweckmäßig war, Pflanzen. war es angezeigt, in nur einigen Gebieten eigene Bearbeitungen vorzunehmen…“ Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens Eine Abwägung von Alternativen gegeneinander fehlt gänzlich. Der bestehende eingegangen Gutachten wurden vom Landkreis mit Windpark Haaßel, ca. 2 km von der Potentialfläche 43 entfernt, ist nicht in eine seinem eigenen Gutachter fachlich geprüft, sodass im Alternativprüfung einbezogen worden. Man hat nicht geprüft, ob eine Erweiterung Avifaunistischen Fachgutachten des Landkreises ein der massiv beeinträchtigen Fläche in Haaßel möglich ist. fachlich fundiertes und objektives Gesamtbild Außerdem liegen keine eigenen Gutachten vor, sondern ausschließlich Gutachten abgebildet wird. Eine rechtliche Verpflichtung zur des Vorhabenträgers. Diese Gutachten können nicht neutral sein, weil nachhaltige Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht gem. wirtschaftliche Interessen des Vorhabenträgers dahinterstehen. Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleifadens für die Der Kommentar aus dem Gutachten ist eindeutig „…die Windenergienutzung sei Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, somit nach Auffassung des Bauernverbandes mit dem Artenschutz vereinbar…“ sondern erst für die nachgelagerten Planungs- und Diese Formulierung zeigt, dass der wirtschaftliche Eigennutz des Vorhabenträgers Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung der das alles entscheidende Moment des Gutachtens ist. Dieses Gutachten ist eine Vorranggebiete Windenergienutzung im RROP reine Farce. wurden die Artenschutzbelange i. S. einer Auch ist keine hinreichende Prüfung der Avifauna erfolgt. Eine Beeinträchtigung überschlägigen Vorabschätzung berücksichtigt. der Population der Fledermäuse aufgrund einer so umfangreichen Einschränkung In dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 43 wird unter

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 278 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

durch WKA´s ist völlig unterblieben. 3.2.2 auf die besondere Bedeutung der Hecken und Gänzlich unterblieben ist die Auswirkung der Fläche als Nahrungshabitat der Waldräder für Fledermäuse hingewiesen. Eine nachweislich brütenden Vögel wie Schwarzstorch, Kranich, Rotmilan und Raumnutzungsanalyse inkl. detaillierter Betrachtung Rohrweihe. der Fledermäuse ist Bestandteil des nachfolgenden Zulassungsverfahrens für die WEA. Der Windpark bei Haaßel ist im RROP 2000 nicht als Vorrangstandort für Windenergienutzung dargestellt. Hier wurden die WEA auf Grundlage des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Bevensen genehmigt, der ein Sondergebiet für nicht raumbedeutsame WEA darstellt. Durch die Neuaufstellung des RROP tritt daher bezüglich dieses Windparks keine veränderte Rechtslage ein. Eine Erweiterung des Windparks Haaßel ist raumordnerisch nicht zulässig, weil gegen das schlüssige Gesamtkonzept verstoßen würde. Der Abstand von 1.000 m zu den Ortslagen wird nicht eingehalten.

230 635 4. Unvereinbarkeit mit Landschaftsrahmenplan Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Potentialfläche 43 ist komplett umgeben von sehr weiten Biotopen mit Eine Unvereinbarkeit mit dem LRP wird nicht schützenswerten Tieren. Außerdem verfügt das besagte Gebiet über gesehen. Gebiete mit sehr hoher Bedeutung für den schützenswerte Bäume, sowie Wall- und Feldhecken. Das nötige Trittsteinkonzept Tier-/Pflanzenartenschutz sind direkt nicht betroffen. wird mit dem Bau der WKA´s zerstört. Auch diese Themen sind nicht hinreichend Alle vorliegenden Gutachten und Informationen gewürdigt. belegen nicht, dass die Fläche 43 ungeeignet für eine raumbedeutsame Windenergienutzung ist. Ein Trittsteinkonzept für den Raum Bosterwiebeck ist nicht bekannt.

230 636 5. Befangenheit der Kreistagsmitglieder Dem Einwand wird nicht gefolgt Um eine mögliche Befangenheit von Kreistagsmitgliedern auszuschließen, sollte Das Mitwirkungsverbot wird in Niedersachsen in § 41 eine Offenlegung erfolgen, ob Kreistagsmitglieder direkt oder mittelbar über NKomVG geregelt. Gem. § 41 Abs. 3 NKomVG gilt Familienmitglieder wirtschaftlich mit dem Aufbau der WKA´s auf der Potentialfläche das Verbot der Mitwirkung nicht für die Beratung und verwickelt sind. Mögliche befangene Kreistagsmitglieder sollten nicht am Entscheidung über Rechtsnormen. Da das RROP als Entscheidungsverfahren teilnehmen. Satzung beschlossen wird, trifft die spezialgesetzliche Regelung des § 41 Abs. 3 NKomVG hier zu. Ergänzend geht die Kreisverwaltung davon aus, dass die Kreistagsabgeordneten ihrer Mitteilungspflicht gem. § 41 Abs. 4 NKomVG nachkommen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 279 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

230 637 6. Gesundheitsschädigung durch Schallemissionen Dem Einwand wird nicht gefolgt Die von der Genehmigung neuer Windkraftanlagen betroffenen Anwohner können Eine Gesundheitsschädigung durch Schallemissionen erwarten, dass ihren Belangen im Hinblick auf ihren gesetzlichen Schutzanspruch von WEA wird durch das Genehmigungsverfahren gemäß §§ 1 und 5 Abs. 1 Nr. 1 BundesimmissionsschutzG und auch ihren nach dem BImSchG sichergestellt. Die Beurteilung, Grundrechten auf körperliche Unversehrtheit aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 und auf ob schädliche Umweltauswirkungen oder erhebliche Eigentum aus Art. 14 Abs. 1 des Grundgesetzes Rechnung getragen wird. Belästigungen durch Geräuschimmissionen zu Entsprechende Abwägungen/Ausführungen welche Auswirkung der mittelfrequente befürchten sind, erfolgt auf Grundlage der Hörschall, tieffrequente Geräusche, Körperschall und Infraschall durch die Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm — geplanten 10 WKA´s auf der Fläche 43 haben, fehlt gänzlich. Die Gesundheit der TA Lärm. Andere Studien oder Veröffentlichungen betroffenen Anwohner wurde nicht in die Abwägung einbezogen. Reines müssen dabei unberücksichtigt bleiben. Gewinnstreben geht vor dem Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger. Das Bundesumweltamt hat im April 2015 ein Forschungsvorhaben zum Thema: „Machbarkeitsstudie zur Wirkung von Infraschall“ vergeben. Mit Ergebnissen der Studie ist voraussichtlich Mitte 2018 zu rechnen. Es zeigt, dass das Thema hoch aktuell ist und deshalb sollten die Ergebnisse der Studie mit einbezogen werden in den Abwägungsprozess. Außerdem möchten wir auf die im April 2017 vorgelegte Studie der Charité (Berlin), der Physikalischen Technischen Bundesanstalt (PTB) Braunschweig und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) verweisen. Es wurde nachgewiesen, dass der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall sich störend auf Grundfunktionen des menschlichen Gehirns auswirkt. Es wird gefordert, anzuerkennen, dass Infraschall durch WKA´s auch nach einigen hundert Metern Entfernung durch den menschlichen Organismus wahrgenommen wird. Auch diese Studie muss bei der Abwägung berücksichtigt werden. Ferner muss die Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zum Thema: „Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen – Infraschallmessungen an einem Windrad nördlich von Hannover“ verfasst von Lars Ceranna, Gernot Hartmann und Manfred Henger berücksichtigt werden. Auch hier wird nachgewiesen, dass der von Menschen nicht hörbare Infraschallbereich ein zunehmendes Problem darstellt. Auch diese Studie muss in die Abwägung mit einbezogen werden. Auch die Arbeiten von Claire Paller (2014) müssen berücksichtigt werden, wonach belegt ist, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen gesundheitlicher Beeinträchtigung und der Entfernung von Windkraftanlagen gibt. Sehr aufschlussreich ist die 35-jährige Forschungsarbeit von Mariana Alves- Pereira und ihrem Team aus Portugal. Sie hat nachgewiesen, dass die von WKAen erzeugte ILFN nachhaltige Beschwerden der Menschen hervorruft. Diese Studie muss ebenfalls mit einbezogen werden. Auch die Forschungen des Cope Bridgewater Report (2014) sind von erheblichem Belang. Es wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Windkraftanlagen und gesundheitlichen Beschwerden nachgewiesen. Dieser Report muss ebenfalls in die Abwägungen einbezogen werden. Außerdem müssen die Studien des anerkannten Mediziners und Schlafexperten

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 280 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Hanning (2013) berücksichtigt werden, der klar nachweisen konnte, dass ein reales Gesundheitsrisiko besteht durch den Lärm von WKA´s. Es lassen sich eine Vielzahl weiterer Studien anführen. Deshalb muss dringendst weiter untersucht werden, was Häufigkeit, Art und Umfang tieffrequenter Geräusche und Infraschall durch WKA´s anbelangt. Diese Erwägungen führen dazu, dass der Bau der WKA´s in der Potentialfläche 43 zurückgestellt werden muss, weil die Gefährdung der Gesundheit der Anwohner nicht ausgeschlossen werden kann. Hinsichtlich weiterer Studien siehe das beiliegende Literaturverzeichnis (Anlage). 230 638 7. Zerstörung eines jahrhundertealten Landschafts- und Dorfbildes Dem Einwand wird nicht gefolgt Mit dem weiteren Bau von 10 WKA´s im Gebiet 43 wird das jahrhundertealte Der gesamte Außenbereich ist immer wieder einem Landschafts- und Dorfbild der um die Vorrangfläche angesiedelten Gemeinden technischen Wandel unterlegen. Dies wird auch durch zerstört. Eine bereits betroffene Landschaft wird dann gänzlich in einen WEA geschehen, jedoch ist dies durch die Windkraftindustriepark gewandelt. Diese Überlegungen müssen in die baurechtliche Privilegierung der Windenergienutzung Abwägungen mit einbezogen werden. Wir sind dabei unsere Heimat gezielt zu rechtlich und politisch so gewollt. zerstören. 230 639 8. Fehlgeleitete Energiewende Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die Energiewende ist komplett aus dem Ruder gelaufen. Folgende Fakten können Diese grundsätzlichen Erwägungen stehen nicht in laut Enoch zu Guttenberg nicht oft genug wiederholt werden. der Entscheidungsgewalt des Landkreises, sondern •Windkraft kann aufgrund der geringen Energiedichte keinen substanziellen sind vom Bundes- oder Landesgesetzgeber zu lösen. Beitrag zur Energie-/Stromversorgung leisten. •Der Ausbau der Windindustrie ersetzt kein einziges konventionelles Kraftwerk und spart trotz aller gegenteilige Beteuerungen kein CO2 ein. •Windkraft ist nicht verlässlich und gefährdet die Versorgungssicherheit. •Es gibt bisher und auch in lang absehbarer Zeit keine Speichermöglichkeiten. •Über die Hälfte der deutschen Windkraftanlagen sind unwirtschaftlich, vernichten Eigenkapital und entwerten privates Eigentum. •Diese sog. Energiewende ist der Ruin der deutschen Natur- und Kulturlandschaft. Aus diesem Grund muss das Positionspapier Energie des Vereins für Landschaftspflege- und Artenschutz in Bayern (VLAB) in die Abwägungen unbedingt mit einbezogen werden. Augen zu und weiter kann nicht die Devise sein. „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“ „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 281 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

230 640 Fazit: Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Bau von bis zu 10 WKA´s im Potentialgebiet 43 ist nicht gerechtfertigt. Der An dem Vorranggebiet Windenergienutzung ökologisch getarnte Amoklauf gegen die Natur und die betroffenen Menschen Bostelwiebeck wird festgehalten. Belange, die sich muss gestoppt werden. Die breite Anzahl der Bevölkerung um das Potentialgebiet erfolgreich gegen die im Außenbereich privilegierte 43 will nicht in einem Windindustriepark leben, damit eine kleine Anzahl Profiteure, Windenergienutzung durchsetzen, wurden nicht die selbstoftmals dort nicht leben, mit einem staatlich subventionierten Gewinn vorgetragen. unsere Natur und unser Dorf- und Landschaftsbild zerstören. In die Abwägungen sollten deshalb auch die Erwägungen der Dänischen Regierung miteinbezogen werden, die den Ausbau der Windkraft komplett gebremst haben. Ziffer 4.2 02 46 Gebiet Dörmte 1.3.18 641 NLWKN - Potenzialfläche 46 zu landesweit bedeutsamen Brutvogelgebieten (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 2930.3/13, Rotmilan-Lebensraum zu VSG 25 "Ostheide bei Hirnbergen Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - und Bad Bodenteich" (Vorkommen kollisionsgefährdeter Arten wie Rotmilan, Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Weißstorch, Rohrweihe u.a.) Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

236 642 Es wird beantragt, die Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" in nordwestliche Richtung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen durch die in der Anlage 1 zu dieser Stellungnahme gekennzeichnete Fläche zu Der Hinweis wird an dieser Stelle zur Kenntnis erweitern und vollständig als Vorranggebiet für Windenergienutzung auszuweisen. genommen. Die Abwägung erfolgt zu den einzelnen Die besondere Geeignetheit dieses Gebiets ergibt sich aus der Punkten. überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Eignung des Gebiets für potenzielle Windenergieanlagen-Standorte (A.), der Vereinbarkeit mit dem regionalplanerischen Konzept (B.) sowie dem besonderen öffentlichen Interesse an einer weiteren Entwicklung der Windenergienutzung (C.). 236 643 A. Überdurchschnittliche wirtschaftliche Eignung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die zur Gebietsausweisung beantragte erweiterte Fläche nordwestlich der angedachten Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" ist hinsichtlich der Nutzung der Windenergie durch eine überdurchschnittliche Eignung gekennzeichnet. 236 644 B. Raumordnerische Vertretbarkeit Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Insbesondere ist die hier vorgeschlagene Gebietsausweisung auch raumordnerisch vertretbar. Der Ausweisung der in der Anlage 1 gekennzeichneten Fläche nordwestlich der angedachten Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" als Vorranggebiet für die Windenergienutzung stehen keine raumordnungsplanerischen Belange entgegen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 282 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 645 I. Kein Entgegenstehen avifaunistischer Belange Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Insbesondere stehen der Ausweisung der beantragten Fläche keine Die Ergebnisse des 2016 vorgelegten avifaunistischen Belange entgegen. An dieser Stelle sei lediglich noch einmal Fachgutachtens wurden im Avifaunistischen betont, dass das nach den Untersuchungen des beauftragten Fachgutachters im Fachgutachten berücksichtigt. Da darin kein Jahr 2016 im 1 km-Umkreis um die Erweiterungsfläche kein Uhu-Vorkommen Nachweis des Uhus im Umkreis von 1 km durch das festgestellt werden konnte. Ungeachtet dessen kann nach aktueller Planungsbüro gelang, wurde die Fläche mit Rechtsprechung ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko des Uhus generell auch grundsätzlich geeignet bewertet. bereits aufgrund der Höhe der Rotorblätter moderner Windenergieanlagen ausgeschlossen werden. 236 646 II. Kein Entgegenstehen des "weichen" Siedlungsabstandes Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Ferner steht der beantragten nordwestlichen Erweiterung der Potenzialfläche Nr. Die Hinweise werden an dieser Stelle zur Kenntnis 46 "Dörmte" auch nicht das vom Plangeber zugrunde gelegte "weiche" genommen. Die Abwägung erfolgt nachfolgend zu Tabukriterium des Siedlungsabstandes von 500 m zu vorhandener den einzelnen Punkten. Bebauung/bauplanungsrechtlich gesicherten Gebieten entgegen. Die Pufferzonen beziehen sich dabei grundsätzlich auf die bereits vorhandene Bebauung und die bauleitplanerisch gesicherten Bereiche. Dabei differenziert der Plangeber nicht zwischen den verschiedenen Arten der baulichen Nutzung. Die zur Ausweisung beantragte erweiterte Fläche liegt in einem Abstand von mindestens 800 m zu dem im Flächennutzungsplan dargestellten Gebiet M 7.1.4 des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Rosche/Gemeindegebiet . Dieses Gebiet ist als gemischte Baufläche dargestellt. Nach dem derzeitigen Planungskonzept steht der Ausweisung der erweiterten Fläche "Dörmte" der vorgesehene "weiche" Siedlungsabstand zu vorhandener Bebauung/bauleitplanerisch gesicherten Bereichen von 500 m entgegen, da die Fläche M 7.1.4 des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Rosche/Gemeindegebiet Oetzen vom Plangeber als bauleitplanerisch gesicherter Bereich qualifiziert wird. Tatsächlich steht der "weiche" Siedlungsabstand von zusätzlichen 500 m der beantragten Flächenausweisung aber nicht entgegen, da dieser Abstand in der vorgesehenen Form abwägungsfehlerhaft ist und die Ausweisung im Einzelfall mit den regionalplanerischen Interessen vereinbar ist. Die Erstreckung des "weichen" Siedlungsabstandes auf bauplanerisch gesicherte Gebiete ist jedenfalls für die Fälle, in denen Bauflächen lediglich in einem Flächennutzungsplan dargestellt werden, unzulässig (1.). Ebenso ist die pauschale Festlegung von Siedlungsabständen für unterschiedliche Arten der baulichen Nutzung als "weiches" Tabukriterium unzulässig und im Einzelnen auch sachlich nicht gerechtfertigt (2.). Der "weiche" Siedlungsabstand von 500 m kann der beantragten nordwestlichen Erweiterung der Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" daher generell nicht entgegengehalten werden. Im konkreten Einzelfall ist unter Berücksichtigung des Schutzkonzepts des Plangebers ein Abstand von 500 m zu der nächstgelegenen im Flächennutzungsplan dargestellten Baufläche ausreichend, um den regionalplanerischen Vorgaben gerecht zu werden. (3.).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 283 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 647 1. Siedlungsabstände für bauleitplanerisch durch FNP dargestellte Gebiete - kein Dem Einwand wird nicht gefolgt Tabukriterium Der Landkreis als Träger der Regionalplanung passt Ein vorsorgender Siedlungsabstand zu bauleitplanerisch gesicherten Gebieten als sich nunmehr dem Orientierungswert aus dem Nds. "weiches" Tabukriterium ist jedenfalls dann unzulässig, wenn entsprechende Windenergieerlass an. Die harte Tabuzone wird auf Bauflächen lediglich in einem Flächennutzungsplan dargestellt werden. 400 m reduziert. Die daran anschließende weiche Ein Vorsorgeabstand zu lediglich durch Flächennutzungsplan dargestellten Tabuzone wird aus Gründen des vorsorgenden Siedlungsbereichen kann nicht als ein der Windenergie entgegenstehendes Immissionsschutzes mit 600 m festgelegt. Die Kriterium herangezogen werden. Denn die im Flächennutzungsplan dargestellte Begründung wird entsprechend geändert. Gründe, Fläche stellt gerade noch kein rechtsverbindliches Bodenrecht dar. Dies stände warum für eine im F-Plan dargestellte, aber derzeit völlig außer Verhältnis von Privilegierung und vorbereitender Bauleitplanung, da unbebaute Fläche, keinerlei Tabuzone dargestellt die bodenrechtliche Planung von privilegierten Außenbereichsvorhaben bereits auf werden kann, werden nicht gesehen. eine allgemeine Grundkonzeption der Gemeinde in einem solch ausfüllenden Maße Rücksicht nehmen müsste, dass bereits eine nur vorbereitende Bauleitplanung im Sinne eines vorsorgenden Abstandes berücksichtigt werden müsste. Der beantragten Erweiterung der Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" und die vollständige Ausweisung dieser Fläche als Vorranggebiet für Windenergienutzung kann der "weiche" Siedlungsabstand demnach nicht entgegengehalten werden. 236 648 2. Undifferenzierte Siedlungsabstände abwägungsfehlerhaft Dem Einwand wird teilweise gefolgt Außerdem ist festzustellen, dass der als "weiches" Tabukriterium vorgesehene Der Landkreis als Träger der Regionalplanung passt Siedlungsabstand von 500 m abwägungsfehlerhaft zugrunde gelegt wurde und sich nunmehr dem Orientierungswert aus dem Nds. auch deshalb der nordwestlichen Erweiterung des angedachten Vorranggebiets Windenergieerlass an. Die harte Tabuzone wird auf "Dörmte" nicht entgegenstehen kann. 400 m reduziert. Die daran anschließende weiche Entgegen des Plankonzepts im Entwurf des Regionalen Tabuzone wird aus Gründen des vorsorgenden Raumordnungsprogramms des Landkreises Uelzen dürfen für verschiedene Typen Immissionsschutzes mit 600 m festgelegt. Die der baulichen Nutzung nach §§ 2 bis 11 BauNVO nicht pauschal einheitliche Begründung wird entsprechend geändert. Industrie- Vorsorgeabstände gewählt werden. und Gewerbeflächen werden nunmehr als weiche Allein die Begründung, dass die einheitliche Betrachtungsweise aufgrund der Tabuzone dargestellt. Siedlungsstruktur im Landkreis gewählt wurde, ist nicht schlüssig und nicht geeignet, die Festlegung des weichen Tabukriteriums sachlich zu rechtfertigen, so dass die pauschal angedachten Siedlungsabstände abwägungsfehlerhaft sind. Des Weiteren wird der gewählte Abstand von insgesamt 1.000 m auch nicht sachlich gerechtfertigt, da mangels einer nachvollziehbaren Begründung völlig unklar bleibt, aus welchem Grund dieser einheitliche Abstand für alle Gebietstypen gewählt wird. Denn der pauschale Hinweis des Plangebers, dass der zusätzliche "weiche" Schutzabstand von 500 m dadurch gerechtfertigt ist, um hinsichtlich der immissionsschutzrechtlichen Vorsorge auf der sicheren Seite zustehen und die Akzeptanz in der Bevölkerung sowie den Wohnumfeldschutz zu erhalten, ist nicht ausreichend. Der beantragten nordwestlichen Erweiterung der Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" steht mithin das vom Plangeber zugrunde gelegte "weiche" Tabukriterium des Siedlungsabstandes von 500 m mangels vorgenommener Differenzierung und mangels einer inhaltlich-sachlichen Rechtfertigung nicht entgegen. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 284 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 649 3. 500 m-Abstand vorliegend ausreichend Dem Einwand wird teilweise gefolgt Ein Abstand von 500 m zu der durch Flächennutzungsplan dargestellten Fläche M Das Konzept wird in Anlehnung an das Urteil des 7 .1.4 in der Gemeinde Oetzen (Samtgemeinde Rosche) ist vorliegend völlig OVG Lüneburg vom 13.07.2017 - 12 KN 206/15 - ausreichend. Die zur Ausweisung beantragte erweiterte Fläche liegt 800 m von der angepasst. Es wird nunmehr zwischen bewohnten nächstgelegenen durch Flächennutzungsplan dargestellten Fläche M 7.1.4 des Bereichen (harte Tabuzone) und Gewerbegebieten Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Rosche/Gemeindegebiet Oetzen (weiche Tabuzone) unterschieden. Im Rahmen der entfernt. Regionalplanung sind die Elemente des Der Planungsträger führt in seiner Begründung selbst aus, dass Einzelwohnhäuser vorsorgenden Immissionsschutzes maßgeblich. und Splittersiedlungen mit Wohnbebauung einen den gemischten Bauflächen Daher wird an den Abstandspuffern von insgesamt vergleichbaren Schutzanspruch haben. Dennoch sieht er für die Wohnnutzung im jeweils 1.000 m festgehalten. Außenbereich einen geringeren Schutzabstand vor als für Mischgebiete im Innenbereich. Es wäre demnach widersprüchlich, wenn der Plangeber der Fläche M 7. 1 .4 des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Rosche/Gemeindegebiet Oetzen einen höheren Schutzanspruch zugestehen würde, als der Wohnnutzung im Außenbereich. Schließlich sind diese Gebiete immissionsschutzrechtlich gleich zu behandeln. Wohnbebauung im Außenbereich ist eine den gemischten Bereichen - wie Kern-, Misch- oder Dorfgebieten - entsprechende Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit zuzubilligen. Ein Mindestabstand von 500 m ist für die hinreichende Gewährleistung, dass keine von den Windenergieanlagen unzumutbaren Immissionen oder gesundheitliche Gefährdungen ausgehen, demnach auch für Mischgebiete ausreichend. 236 650 4. Zwischenergebnis Dem Einwand wird nicht gefolgt Der beantragten nordwestlichen Erweiterung der Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" Im Rahmen der Regionalplanung sind die Elemente steht das vom Plangeber zugrunde gelegte "weiche" Tabukriterium des des vorsorgenden Immissionsschutzes maßgeblich. Siedlungsabstandes von 500 m zu Flächensiedlungen nicht entgegen, da dieser Daher wird an den Abstandspuffern von insgesamt Abstand in der vorgesehenen Form abwägungsfehlerhaft ist und die Ausweisung jeweils 1.000 m festgehalten. der hier beantragten Fläche im Einzelfall mit den regionalplanerischen Interessen vereinbar ist. Ein Abstand von 500 m ist vorliegend völlig ausreichend um immissionsschutzrechtlichen Bedenken zu entgehen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 285 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 651 III. Höhenbegrenzung unzulässig Dem Einwand wird nicht gefolgt Die Festlegung einer Höhenbeschränkung von 100 m im Abstand von 500 m bis Aufgrund der in Kapitel 5 zu Ziffer 4.2 02 ergänzten 1.000 m um vorhandene Bebauung bzw. bauleitplanerisch gesicherte Bereiche ist Begründung wird weiterhin an der mangels Überörtlichkeit abwägungsfehlerhaft. Weiter ist sie abwägungsfehlerhaft, Höhenbeschränkung festgehalten. Hier hat in der da die Regionalplanung damit ihre Kompetenzen überschreitet. Darüber hinaus ist Abwägung der Schutz des Menschen Vorrang vor die Höhenbegrenzung auch sachlich nicht gerechtfertigt. den Erwägungen einer maximalen Wirtschaftlichkeit Die Regionalplanung und die festgelegten Ziele müssen sich im Aufgabenrahmen von WEA. Der Nds. Windenergieerlass verweist auf der Raumordnung und Landesplanung halten, der unter anderem maßgeblich eine Festlegung im LROP, die lediglich als Grundsatz durch das Kriterium der Überörtlichkeit geprägt ist. Die sachliche Legitimation der der Raumordnung festgelegt wurde und damit der Planungen und Maßnahmen der Raum- und Regionalplanung basiert darauf, dass Abwägung unterliegt. es hier um überörtliche Aufgaben und Ziele, veranlasst durch die Struktur des Gesamtraums, also um ökonomische und ökologische Belange geht, welche die Ordnung des Gesamtraums betreffen. Überörtliche Vorgaben, die nicht durch die überörtlichen Aufgaben und Ziele gerechtfertigt sind, sind rechtswidrig. Dies dürfte bei den von den Höhenbegrenzungen betroffenen Gebieten nicht der Fall sein. Denn im Normalfall ist davon auszugehen, dass die Windenergieanlagen in dem jeweiligen Vorrang- und Eignungsgebiet nur auf eine Gemeinde - nämlich die, in deren Gemeindegebiet die Ausweisung erfolgt- raumbeeinflussend wirkt. In dieser Situation sind die Höhenbegrenzungen in einem 500 m bis 1 .000 m Abstand zu vorhandener Bebauung bzw. zu bauleitplanerisch gesicherten Gebieten bereits wegen einer fehlenden Überörtlichkeit unzulässig. Vor dem Hintergrund der gemeindlichen Selbstverwaltungsgarantie sind regionalplanerische Höhenbegrenzungen für Windenergieanlagen in einem 500 m bis 1.000 m Abstand zu vorhandener Bebauung bzw. zu bauleitplanerisch gesicherten Gebieten zur Sicherung der Nutzung der Windenergie nicht zulässig. Darüber hinaus ist die Höhenbegrenzung auch nicht sachlich gerechtfertigt. Denn die Höhenbegrenzung auf maximal 100 m Gesamthöhe einer Anlage soll dem Schutz des Menschen einschließlich seines Wohnumfeldes dienen. Inwieweit der Plangeber durch eine Höhenbegrenzung von 100 m der Windenergieanlagen in einem 500 m bis 1.000 m Abstand zu vorhandener Bebauung bzw. zu bauleitplanerisch gesicherten Gebieten den Menschen schützen will, erläutert er jedoch nicht. Dies kann auch nicht aus dem Abschnitt der Begründung seines Planentwurfs entnommen werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 286 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 652 IV. Ausweisung der beantragten Fläche als Vorrang-/Eignungsgebiet - im Sinne Dem Einwand wird nicht gefolgt eines schlüssigen raumordnerischen Planungskonzepts Wie der Einwender auch selbst feststellt, handelt es Entscheidend für die Frage, ob der Windenergie substanziell Raum verschafft wird, sich bei dem Nds. Windenergieerlass lediglich um ist die Vorlage eines schlüssigen gesamträumlichen Planungskonzeptes. Als eine Orientierungshilfe zur Abwägung. Insbesondere Zielgröße für diese Fragestellung kann das Verhältnis zwischen der Größe der wird darauf hingewiesen, dass die Zielvorgaben für dargestellten Konzentrationsflächen und der Plangebietsfläche oder der Größe die Planung der Träger der Regionalplanung erst für der nach Abzug der harten Tabuzonen verbleibenden Potenzialfläche als Indiz das Jahr 2050 erfüllt werden sollen. Der Landkreis herangezogen werden. geht davon aus, dass mit seinem schlüssigen Der Plangeber führt aus, dass er durch den Entwurf des RROP eine Fläche für die Gesamtkonzept der Windenergie substanziell Raum Windenergienutzung von 1,6% (2.326 ha) seines Landkreises geschaffen hat. Er verschafft wird. kommt daher zu dem Ergebnis, der Windenergie substanziell Raum zu Bei dem Nds. Windenergieerlass handelt es sich für verschaffen. Gegen die Schaffung substanziellen Raums spricht, dass durch den die Regionalplanung lediglich um eine Windenergieerlass vom 24.02.2016 für den Landkreis Uelzen die Zielgröße von Orientierungshilfe zur Abwägung. In Ziffer 4.2 01 Satz 2,06% (3.005,4 ha) vorgeschlagen wird. 3 LROP ist lediglich der Grundsatz festgelegt: "Die Der Plangeber liegt damit weit unter der vom Land Niedersachsen gemachten Träger der Regionalplanung sollen darauf hinwirken, Zielvorstellung. Dies kann der Planungsträger auch nicht damit rechtfertigen, dass dass unter Berücksichtigung der regionalen die gewünschte Windkraftleistung von 20 Gigawatt "erst" bis zum Jahr 2050 Gegebenheiten der Anteil einheimischer erbracht werden soll und dies durch die Entwicklung in der Technik auch mit dem Energieträger und erneuerbarer Energien geringeren Anteil der Landesfläche möglich sein wird. insbesondere der Windenergie, der Solarenergie, der Des Weiteren muss bei der angegebenen Fläche von 2.326 ha auch berücksichtigt Wasserkraft, der Geothermie sowie von Biomasse werden, dass durch die (unzulässigen) Höhenbeschränkungen (s. dazu B. ll.) es und Biogas raumverträglich ausgebaut wird." zwar zu keiner tatsächlichen Verkleinerung der Flächen für die Windenergienutzung kommt, jedoch zu einer Leistungsreduzierung, wodurch das Ziel der Erreichung von 20 Gigawatt eingeschränkt wird. Die konkreten Umstände sprechen hier somit deutlich gegen die Schaffung substanziellen Raums für die Windenergienutzung. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass eine Überprüfung der Tabukriterien und Anpassungen der Tabuzonen dringend geboten ist, um der Windenergie tatsächlich substanziell Raum zu verschaffen. 236 653 V. Ergebnis Dem Einwand wird nicht gefolgt Die hier vorgeschlagene Gebietsausweisung ist mit dem regionalplanerischen Eine Überprüfung der Einwände ergibt, dass die Konzept vereinbar. Der Ausweisung der in der Anlage 1 gekennzeichneten Fläche gewünschte Erweiterungsfläche weiterhin auf nordwestlich der angedachten Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" als Vorranggebiet Grundlage des Planungskonzeptes des Landkreises für die Windenergienutzung stehen keine raumordnungsplanerischen Belange nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung entgegen. dargestellt werden kann. Die Ausweisung der nordwestlich erweiterten Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" als Vorranggebiet mit der Wirkung eines Eignungsgebietes für Windenergie ist dringend geboten, da der Plangeber in seinem planerischen Konzept zu einer fehlerhaften Abwägung der öffentlichen Belange und der Windenergienutzung gelangt und somit von vornherein Potenzialflächen ausschließt. Damit wird kein angemessener substanzieller Raum für Windenergienutzung geschaffen und die regionale Planung beruht nicht auf einem abwägungsfehlerfreien schlüssigen Gesamtkonzept. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 287 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

236 654 III. Besonderes öffentliches Interesse an der beantragten Gebietsausweisung Dem Einwand wird nicht gefolgt An der beantragten Gebietsausweisung besteht außerdem auch ein besonderes Aus den genannten Rechtsgebieten wird für den öffentliches Interesse: Die Erhöhung des Stromanteils aus erneuerbaren Energien betroffenen Planungsraum keine konkrete Vorgabe am gesamten Strombedarf ist erklärtes Ziel der Bundesrepublik Deutschland und gemacht, in welchem Umfang der Windenergie Raum gesetzgeberischer Wille. Im Einzelnen: Völkerrecht/Europarecht, Verfassungsrang geschaffen werden soll. Ein besonderes öffentliches des Klimaschutzes, Bundesrecht und Landesrecht. Interesse, das über die Privilegierung der Windenergienutzung in § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB hinausgeht, und damit dazu führt, dass die vorgeschlagene Fläche als Vorranggebiet Windenergienutzung auszuweisen wäre, wird nicht erkannt.

236 655 D. Ergebnis Dem Einwand wird nicht gefolgt Nach alledem bitten wir unter Berücksichtigung unserer Ausführungen noch einmal Die gewünschte Überprüfung ist erfolgt. Sie führt um eine genaue Überprüfung der ersuchten nordwestlichen Erweiterung der jedoch zu keiner Änderung des Vorranggebietes Potenzialfläche Nr. 46 "Dörmte" und Aufnahme der entsprechenden Fläche in das Windenergienutzung hinsichtlich seines Zuschnitts. Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Uelzen. 19 656 Zwölf Bürger haben die Interessengemeinschaft Windparkerweiterung Oetzen Dem Einwand wird nicht gefolgt gegründet und beantragen die Erweiterung des Gebietes. Diese hält alle Abstände Die angesprochene Erweiterungsfläche stellt sich in bezüglich harter und weicher Tabuzonen ein und hat eine Größe von 16 ha. abweichender Ausformung dar, da nach dem Mittelfristig wird das Einzelhaus Karlsgrün aufgegeben, der 3-km-Abstand zu Planungskonzept des Landkreises auch der derzeit Nachbarwindparks wird eingehalten. Durch die ehemalige Kiesgrube, den noch unbebaute Siedlungsbereich im Nordosten der bestehenden Windpark und den Biogasanlagen ist das Gebiet bereits technisch Ortslage von Oetzen als Tabuzone zu vorgeprägt. Das Landschaftsbild wird nicht zusätzlich beeinträchtigt, sie wären eine berücksichtigen ist. Die potenzielle logische, sinnvolle und zweckmäßige Erweiterung der bestehenden WEA. Zudem Erweiterungsfläche hat daher nur eine Fläche von ca. wird die A 39 durch das Gebiet der Gemeinde laufen. Die Erweiterungsfläche liegt 13,4 ha. Der südliche Teil der vorgeschlagenen mehr als 1.000 m vom EU-Vogelschutzgebiet entfernt. Potenzialfläche fällt weg, sodass die Erweiterungsfläche nicht mit der Potenzialfläche 46 arrondiert werden kann, da sich zwischen den beiden Flächen ein breiterer Waldstreifen befindet. Künftige Entwicklungen im Bereich von Karlsgrün können nicht berücksichtigt werden, solange dort eine baurechtlich genehmigte Wohnnutzung besteht. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die angesprochene Erweiterungsfläche aus den o.a. Gründen keinen Eingang in Karte 3 gefunden hat und daher

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 288 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

19 657 Am nördlichen Ortsrand von Oetzen ist im Flächennutzungsplan eine gewerbliche Dem Einwand wird nicht gefolgt Nutzung vorgesehen und der Bereich als Mischgebiet ausgewiesen. Ein Nach dem Konzept des Landkreises werden auch Mischgebiet hat nicht den gleichen Schutzanspruch (z.B. aus der Verordnung TA durch den F-Plan abgedeckte, unbebaute Lärm), wie beispielsweise ein reines Wohngebiet. Deshalb halten wir es für Siedlungsbereiche als weiche Tabuzone festgelegt. unzulässig hier pauschal die gleichen Abstände von 1.000 m anzusetzen. Dies erfolgt vorrangig aus Respekt vor der Tatsächlich ist dieser Bereich jedoch nicht bebaut. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dort Planungshoheit der Gemeinden. Da Mischgebiete auch keinerlei Bebauung in Sicht. gem. § 6 BauNVO auch dem Wohnen dienen, wird hier der gleiche Puffer gewählt wie bei Wohngebieten.

19 658 Ein verbuschter Bahndamm ist eine Industrieanlage, eine Baumschule ist eine Dem Einwand wird nicht gefolgt intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche,- beide sind kein Wald. Der Da der südliche Teil der vorgeschlagenen bestehende Windpark steht ca. 50 m vom Bahndamm/Baumschule entfernt. Die Potenzialfläche wegfällt, kann die vorgeschlagene Biogasanlagen grenzen unmittelbar an den Bahndamm. Somit gibt es keine Erweiterungsfläche nicht mit der Potenzialfläche 46 Unterbrechung, sondern ein zusammenhängendes Gebiet. arrondiert werden. Zwischen den beiden Flächen befindet sich ein breiterer Waldstreifen, der durch das Oetzer Gehege und den Wald östlich der Kreisstraße 48 gebildet wird. Der verbuschte Bahndamm und die Baumschule sind hierfür nicht vorrangig entscheidungserheblich. Auch ist die Entfernung zwischen beiden Fläche so groß, dass ein räumlicher Zusammenhang nicht besteht. Ziffer 4.2 02 48 Gebiet Hanstedt II 1.3.18 659 NLWKN - Potenzialfläche 48 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 3030.3/5, Lebensraum Rotmilan) Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten.

1.1.6 660 Hansestadt Uelzen Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen hinsichtlich der Erweiterung des Vorranggebietes Hanstedt II. Im Rahmen der Bauleitplanung wird die Hansestadt für das Vorranggebiet die Standorte und die erforderliche Höhenbegrenzung auf 100 m Nabenhöhe im Altstandort und eine weitere Höhenbegrenzung in den Erweiterungsflächen festlegen. Ziffer 4.2 02 50 Gebiet Nateln

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 289 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.17 661 Bürgerinitiative für Standort 50 Rosche Mulitzberg Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und Im genannten Bereich soll ein vorhandener WP nach Westen erweitert werden. Die Der Landkreis Uelzen liegt an der derzeitigen Stadtökologie Formulierung "Zwei Brutreviere des Ortolans ... als weniger kritisch einzuschätzen" Westgrenze des geschlossenen Verbreitungsgebietes kann so nicht unwidersprochen bleiben, da sie falsch ist. Der Bereich liegt mitten des Ortolans in Niedersachsen, wobei diese Grenze im Ortolan-Kartiergebiet des Verfassers. Es sind derzeit mindestens neun Reviere durch das östliche Kreisgebiet läuft. Westlich davon des Ortolans jährlich im neuen Planungsgebiet Nr. 50 nachweisbar. Welche sind einzelne, teils nur unregelmäßige und zumeist Fachfirma mit welchem "Fachwissen" rühmt sich mit derlei Aussagen? Meine kleinere Brutvor-kommen (Vorposten) bekannt.Der Unterlagen über das Verschwinden der Ortolane nach dem WEA-Bau am Ortolan wurde im Avifaunistischen Fachgutachten im Mulitzberg liegen dem Umweltamt des LK Uelzen vor. Sollten jetzt auch noch Kap. 2.2.2.11 in Bezug auf die Auswirkungen von westlich des bereits bestehenden Bereiches WEA gebaut werden, wird sich das Windkraftanlagen eingehend betrachtet, wie im nach dem Bau der nun bestehenden WEA auf dieses Gebiet zurückgezogene Avifaunistischen Fachgutachten aufgezeigt wurde. Ortolanvorkommen definitiv auflösen. Dies ist nach § 44 Absatz 1 BNatSchG Vor diesem Hintergrund werden Windpark-Planungen verboten. Verfasser wird den Ortolanbestand vor Ort weiter dokumentieren. innerhalb des Ortolan-Verbreitungsgebietes im Kreis Wer will ein eventuelles Erlöschen des Ortolanbestandes verantworten? In diesem nicht grundlegend als kritisch erachtet. Zu einzelnen Bereich darf aufgrund des Artenschutzes des§ 44 Abs. 1 BNatSchG keine weitere Ortolanbrutplätzen ist nach Vorgabe der WEA gebaut werden! Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen ein Schutzabstand von 250 m einzuhalten. Ziffer 4.2 02 54 Gebiet Schostorf 1.3.18 662 NLWKN - Potenzialfläche 54 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 3130.3/4, Lebensraum Rotmilan) Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten. Ziffer 4.2 02 55 Gebiet Lüder

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 290 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 663 4. Abwägungsfehler bei der Auswahlfläche „Lüder“ (Auswahlfläche Lüder 55) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 4.1 Besondere Eignung der Fläche Das Windpotenzialgebiet Nr. 55 befindet in der sich nach Abzug aller in der Kriterientabelle aufgeführten harten und weichen Tabuzonen verbleibenden Potenzialkulisse für die Windenergienutzung. Sie zeichnet sich insbesondere durch ihre Lage zwischen den das Landschaftsbild prägenden Infrastrukturen Elbe-Seitenkanal und der dort geplanten BAB aus. Außerdem befindet sich in 350 Metern Abstand eine Biogasanlage, die als Vorbelastung zu erwähnen ist. Durch die Anfahrt von Mais im Herbst sowie die kontinuierliche Abfahrt von Substrat ist die Straße am nördlichen Randbereich der Fläche 55 stark genutzt. Von besonderem Vorteil sind der große Abstand sowie die geringe Sichtbarkeit von den nördlich gelegenen Siedlungsrändern des Ortes Lüder aus. Dies würde der Akzeptanz eines Windparks an dieser Stelle sehr zuträglich sein. Die Auswahlfläche liegt außerdem nur im Randbereich des Anlagenschutzbereiches gem. § 18 LuftVG und zum Teil bereits außerhalb. 62 664 4.2.1. Schwarzstorch Dem Einwand wird nicht gefolgt Die 12. Kammer des Verwaltungsgerichts Hannover hat am 22.12.2012 (12A2305- Eine Raumnutzungsanalyse ist Bestandteil des 11) deutlich gemacht, dass bei einem Abstand von mehr als einem Kilometer Zulassungsverfahrens und findet nicht auf der Ebene zwischen Windenergieanlage und Horst ein zusätzlicher Nachweis geführt werden des RROP statt. Die vorliegenden Daten im Rahmen muss, um nachzuweisen, dass die gefährdete Art „Flächen im Umfeld oder jenseits des avifaunistischen Gutachtens reichen aus, um eine der Anlagenstandorte trotz der 1.000 m übersteigenden Entfernung in einer Weise Bewertung hinsichtlich der betroffenen Vogelarten nutzt, die zu einer signifikanten Erhöhung des Kollisionsrisikos führt“. vornehmen zu können. Das angeführte Urteil bezieht Dieser Nachweis ist aus unserer Sicht erforderlich und im Verfahren zur sich auf die Zulassungsebene und darf nicht mit der Neuaufstellung des regionalen Raumordnungsprogrammes nicht erfolgt. Im planerischen Ebene verwechselt werden. Das Gegenteil: Es wird von einem Schwarzstorch-Brutgebiet in der Nachbarschaft avifaunistische Fachgutachten wurde überarbeitet. gesprochen, dieses bleibt aber weiter unspezifisch. Weder in den öffentlich Nunmehr ist ein Horst des Seeadlers im Lüderbruch zugänglichen Daten des NLWKN noch in den Informationen über das benachbarte dafür verantwortlich, dass die Fläche nicht für eine EU-Vogelschutzgebiet 3229-401 „Schweimker Moor und Lüderbruch“ finden sich raumbedeutsame Windenergienutzung geeignet ist. Informationen über geschützte Brut- oder Nahrungshabitate im Umkreis der Für die Potenzialfläche 55 hat der Landkreis im Potenzialfläche Lüder. Rahmen der Abwägung entschieden, dass hier die Somit bleibt die Abwägung intransparent und in der Folge fehlerhaft. Belange des Artenschutzes vorgehen. Ornithologen diskutieren derzeit generell die Schlaggefährdung von Schwarzstörchen, da in Deutschland erst ein Schlagopferfund registriert wurde. Zudem wird die Scheuchwirkung von Windenergieanlagen auf Schwarzstörche in Frage gestellt. Bei diesem Thema wird nun sogar davon ausgegangen, dass sich Schwarzstörche in der Nähe von Windenergieanlagen ansiedeln. Funde von Neubruten in unmittelbarer Nähe zu existierenden Windenergieanlagen mit gutem Bruterfolg deuten möglicherweise auf eine Überschätzung der Gefährdung hin.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 291 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 665 4.2.2. Kraniche Dem Einwand wird gefolgt Wir weisen noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Der Nds. Artenschutzleitfaden geht von einer Länderarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten bei Kranichen Abstandsempfehlung von 500 m um den aufgrund verminderter Risikoeinschätzung davon ausgeht, die Kranichbrutplatz aus. Da dieser als Grundlage für die Abstandsempfehlung auf 500 Meter senken zu können. Ein Prüfbereich zur avifaunistische Beurteilung der Potenzialflächen gilt, Sicherung von Nahrungsräumen ist nicht vorgesehen. bleibt der Abstandsradius von 500 m bestehen und Diese Neueinschätzung kann aus unserer Sicht nicht ohne Berücksichtigung folgt der Neuscheinschätzung nicht. bleiben, da ein Schutzpuffer von 500 m eingehalten wird. Diese Neueinschätzung Im Rahmen des RROP ist die Berücksichtigung einer ist in die Bewertung aufzunehmen. zeitlichen Komponente nicht möglich. Es ist also der Hinzu kommt die Neuplanung der BAB 39 entlang des Elbe-Seitenkanals. Wie in jetzige Zustand von Natur und Landschaft der Abbildung 2 deutlich zu erkennen ist, wird das heutige Nahrungshabitat der anzunehmen und nicht der Zustand nach dem Bau Kraniche, welches Herr P. benennt, durch die BAB 39 vollständig zerschnitten und der Autobahn, für die bislang kein ist somit in naher Zukunft für die Kraniche nicht mehr verfügbar. Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Das wichtigste Die Argumentation, „die täglichen Schlafplatzflüge verlaufen demnach durch die Nahrungs- und Tagesrastgebiet für Kraniche wird Auswahlfläche“ können insbesondere im Hinblick auf den bereits detailliert durch die Autobahn nicht durchschnitten, sondern vorliegenden Bauplan der BAB 39 in dieser Form nicht in die Abwägung eingestellt liegt östlich von Langenbrügge. werden. Eine detaillierte avifaunistische Untersuchung ist Insgesamt ist es erforderlich, die Fläche „Lüder“ avifaunistisch tiefgehender zu Bestandteil des Zulassungsverfahrens. Darin können untersuchen und mögliche Ersatzhabitate für Kraniche in die Untersuchung dann auch mögliche Ersatzhabitate für den Kranich einzubeziehen, um den Belang Avifauna ausreichend beurteilen zu können. festgelegt werden.

62 666 4.3 Bewertung Landschaftsbild Dem Einwand wird nicht gefolgt Die im Fachgutachten zum Landschaftsbild beschriebene Landschaft entspricht Eine Überprüfung hat ergeben, dass die Fläche 55 in nicht der Wertstufe IV, da kein höherer Anteil naturnaher bzw. natürlich wirkender der Wertstufe IV verbleibt, da der Großteil der Biotoptypen, keine historische Landnutzungsform (vgl. oben „Maisäcker“), mit Auswahlfläche lt. LRP 2012 als LSG-würdig charakteristischer Eigenart sowie kein höherer Umfang naturraumtypischer Vielfalt einzustufen ist. Das Fachgutachten zum an Flächennutzungen und naturraumtypischen Landschaftselementen (vgl. oben Landschaftsbild basiert auf einer anerkannten „entwässertes Bruchgebiet mit zahlreichen Gräben“) vorherrscht. Methodik zur Erfassung und Bewertung des Die Landschaftsbildeinheit zeigt auf den Fotos 134-135 eine ausgeräumte, intensiv Landschaftsbildes und wurde von einem Gutachter landwirtschaftlich genutzte und verschneite Landschaft. Keinesfalls ein LSG- durchgeführt. würdiger Bereich, nur weil Wald drum herum verläuft und sich ein avifaunistisch wertvoller Bereich in einiger Entfernung befindet. Aus unserer Sicht ist das oben dargestellte Landschaftsbild, im Bereich der Auswahlfläche Lüder, Nr. 55, mit landwirtschaftlich intensiver Nutzung sehr gut für die Nutzung durch Windenergieanlagen geeignet und bedarf keines besonderen Schutzes - weder nach Wertstufe III noch IV. Die Bewertung ist dementsprechend anzupassen und erneut in die Abwägung einzustellen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 292 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

62 667 4.4 Zusammenfassung Dem Einwand wird nicht gefolgt Wir fordern die Regionalplanung des Landkreises Uelzen hiermit auf, den Die vorgebrachten Argumente hinsichtlich des Abwägungsvorgang für das von uns privatrechtlich Windpotenzialgebiet „Lüder“ im Artenschutzes und der Bewertung des weiteren Verfahren zur Neuaufstellung des Regionalen Landschaftsbildes führen zu keiner Änderung in der Raumordnungsprogrammes zu berücksichtigen und als „Vorranggebiet Bewertung. Aus diesem Grund wird die Windenergienutzung“ auszuweisen. Potenzialfläche 55 weiterhin nicht als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt. Ziffer 4.2 02 57 Gebiet Klein Thondorf 41 668 Die Potenzialfläche 57 erfüllt sämtliche Kriterien, die die Raumplanung an ein Dem Einwand wird nicht gefolgt Vorranggebiet Windenergienutzung stellt und muss somit als solches dargestellt Eine Abwägung des Sachverhalts erfolgte unter den werden. Erfolgt eine Nicht-Berücksichtigung der Potenzialfläche aufgrund eines laufenden Nummern 280 bis 286 in der Synopse der nicht zulässigen Einwands, so bedeutet das eine Ungleichbehandlung gegenüber Öffentlichkeit im 1. Beteiligungsverfahren. Das dort anderen Vorranggebiet Windenergienutzung, deren Revision gefordert wird. angeführte Urteil des BVerwG bezieht sich auf die Der Einwand des Vorkommens des Ortolans und weitere Ackervogelarten wird Planfeststellung einer Bundesautobahn, also auf eine zurückgewiesen. Ganz im Gegenteil kann der Bestand des Ortolans und anderer Anlagenzulassung und ist daher auf der planerischen Ackervogelarten durch gezielte Maßnahmen im Rahmen der Windkraftplanung Ebene wie der Regionalplanung nicht anzuwenden. sogar verbessert werden. Es ist verfehlt, gebietsexterne Flächen, die von im Gebiet Der Landkreis Uelzen liegt an der derzeitigen ansässigen Vorkommen geschützter Tierarten genutzt werden, in den Westgrenze des geschlossenen Verbreitungsgebietes Gebietsschutz einzubeziehen. Sind die dem Gebietsschutz unterfallenden des Ortolans in Niedersachsen, wobei diese Grenze Vorkommen auf die betreffenden gebietsexternen Nahrungshabitate zwingend durch das östliche Kreisgebiet läuft. Westlich davon angewiesen, um in einem günstigen Erhaltungszustand zu verbleiben, so ist das sind einzelne, teils nur unregelmäßige und zumeist Gebiet falsch abgegrenzt und müsste auf diese Nahrungshabitate ausgedehnt kleinere Brutvorkommen (Vorposten) bekannt. Der werden. Ortolan wurde im Avifaunistischen Fachgutachten im Wir weisen nochmals darauf hin, dass die räumliche Nähe zum Vogelschutzgebiet Kap. 2.2.2.11 in Bezug auf die Auswirkungen von Östliche Heide bei Himbergen für die Flächenrelevanz nicht berücksichtigt werden Windkraftanlagen eingehend betrachtet, wie im darf. Avifaunistischen Fachgutachten aufgezeigt wurde. Vor diesem Hintergrund werden Windpark-Planungen innerhalb des Ortolan-Verbreitungsgebietes im Kreis nicht grundlegend als kritisch erachtet. Zu einzelnen Ortolanbrutplätzen ist nach Vorgabe der Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen ein Schutzabstand von 250 m einzuhalten. Diese Herangehensweise wurde kreisweit angewandt. In der Potenzialfläche wurde 2013 durch das Büro Biolagu eine sehr hohe Ortolandichte festgestellt. Unter Berücksichtigung des 250 m Puffers als Schutzabstand zu den im Gutachten dokumentierten Brutplätzen wird die gesamte Potenzialfläche überlagert. Ziffer 4.2 02 59 Gebiet Hohenzethen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 293 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.3. 669 Samtgemeinde -Die Potenzialfläche Nr. 59 bei Hohenzethen ist als Vorranggebiet für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 1 Elbtalaue Windenergienutzung in das RROP übernommen worden. Sie grenzt direkt an die Die Überprüfung der vorhandenen Bebauung und der Kreisgrenze Uelzen/Lüchow-Dannenberg und damit an die Grenze zur Einzelhäuser im Außenbereich wird dankend zur Samtgemeine Elbtalaue. Kenntnis genommen. Die korrekte Einhaltung der -Bei der Ausweisung von Potenzialflächen wurden 1000m zu vorhanden Bebauun daraus ermittelten Gesamtabstände wird dadurch 500 m zu Einzelhäusern im Außenbereich und 200 m zum Vorranggebiet Natura bestätigt. 2000 als Ausschlusskriterium angewandt. Mit Ausnahme der Abstandskriterien für EU-Vogelschutzgebiete sind diese weiter gefasst, als die des Landkreises Lüchow- Dannenberg im Entwurf zur 1. Änderung des RROP 2004. -Tatsächlich wird von der Potenzialfläche 59 ein Mindestabstand von ca. 1100m zur nächsteBebauung eingehalten, insofern wird hier das im Entwurf der 1. Änderung des RROP Lüchow-Dannenberg angesetzte Abstandskriterium eingehalten. 71 670 In dieser zweiten Stellungnahme wird sich auf ergänzende und neue Hinweise zur Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Vorrangfläche Nr. 59 beschränkt. Die Anmerkungen aus unserer ersten Die Abwägung der Stellungnahme zum ersten Stellungnahme vom 02.02.2016 im Rahmen der ersten Offenlage des Beteiligungsverfahren erfolgte unter der Regionalplans gelten gleichermaßen. Verfassernummer 71 der Synopse der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren.

71 671 1 Genehmigungsanträge für die Errichtung von WEA Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Im Rahmen der Erstellung der Antragsunterlagen für die Genehmigung von WEA Der Einwender hat ein avifaunistisches Gutachten wurden bereits diverse Gutachten erstellt, die eine Realisierbarkeit des Projektes vorgelegt, aus dem aus Sicht des Landkreises die bestätigen. Die offiziellen Rückmeldungen der bereits beteiligten Fachbehörden Ungeeignetheit der Fläche ergibt. Brutplätze des und Träger öffentlicher Belange lassen keine unüberwindbaren Hindernisse Rotmilan liegen innerhalb des Prüfradius 1. Das erkennen und bestätigen zusätzlich eine Realisierbarkeit des Gesamtprojekts. Avifaunistische Fachgutachten des Landkreises wird entsprechend angepasst. Die Fläche 59 entfällt daher.

71 672 2 Landschaftsbild und prägende Landmarken Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bezugnehmend auf die Stellungnahme des Landkreis Lüchow-Dannenberg in der Synopse der öffentlichen Stellen ist von Seiten der EnBW zu ergänzen, dass die visuelle Verletzlichkeit der Landschaft allgemein durch häufige Sichtverschattungen (mehrere Waldflächen mit hoher Verzahnung zum Offenland, leicht wellige Landschaft) in diesem Bereich tendenziell gering ist. Dass die WEA im LK Lüchow-Dannenberg "weithin sichtbar" seien ist insofern nicht nachvollziehbar. Ein nahes Heranreichen mit relativ offener Landschaft und dementsprechend größerem Wirkraum trifft tendenziell nur für den Bereich nordwestlich des Windparks zu.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 294 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

71 673 3 Richtfunk Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Wir haben vorab über die BNetzA sämtliche Richtfunktrassenbetreiber im Die beiden Richtfunktrassen sind im Gebietsblatt zur Vorranggebiet Nr. 59 und der näheren Umgebung abgefragt. Im Ergebnis Potenzialfläche 59 berücksichtigt. betreiben Vodafone und die Polizei jeweils eine Richtfunktrasse, die das Vorranggebiet und die bereits in der Genehmigung befindlichen WEA laut Stellungnahmen allerdings nicht beeinträchtigen und einer Errichtung von Windenergieanlagen somit nicht entgegenstehen. 71 674 4 Zusammenfassung Dem Einwand wird nicht gefolgt Die dargelegten Ergebnisse und Begründungen belegen – zusätzlich zu den Der Einwender hat ein avifaunistisches Gutachten bereits in unserer Stellungnahme zum ersten Entwurf des RROP zugetragenen vorgelegt, aus dem sich aus Sicht des Landkreises Aspekte – eine sehr hohe Geeignetheit und Realisierbarkeit des potenziellen die Ungeeignetheit der Fläche ergibt. Brutplätze des Vorranggebiet Windenergiegewinnung „Nr. 59 Hohenzethen“. Insofern regen wir Rotmilan liegen innerhalb des Prüfradius 1. Das dringend an und beantragen, die Ausweisung des Gebietes „Nr. 59 Hohenzethen“ Avifaunistische Fachgutachten des Landkreises wird als Vorranggebiet für die Windenergienutzung beizubehalten und dieses in den entsprechend angepasst. Die Fläche 59 entfällt daher. RROP zu übernehmen. 80 675 Die bisherigen Stellungnahmen haben die vorliegenden Mängel ausführlich Dem Einwand wird nicht gefolgt dargestellt. Deren Inhalt wird vollumfänglich bekräftigt. Der Landkreis wird dazu Zu der Ungleichbehandlung der Flächen wird in der aufgefordert, diese entsprechend in der Abwägung zu berücksichtigen. Abwägung der Stellungnahme unter der laufenden Auch die nun vorgenommenen Änderungen im Entwurf vermögen es nicht, die Nummer 293 der Synopse der Öffentlichkeit zum 1. Mängel des Planes zu beheben. Es bleibt bei der Ungleichbehandlung von Beteiligungsverfahren Stellung genommen und zu der Flächen, die, wie wir dargelegt haben, vergleichbare Strukturen aufweisen. So ist gemeinsamen Betrachtung der beiden Flächen 59 weiterhin ein schlüssiges Plankonzept, das für das gesamte Plangebiet einheitlich und 311 in der Nummer 291 der Abwägung. Diese angewendet wird, nicht zu erkennen. Auch die Antworten auf unsere o.g. Abwägung wird aufrecht erhalten. Stellungnahmen räumen die von uns dargelegten Mängel nicht aus. Im Übrigen wird die Potenzialfläche 59 in der Somit bleiben wir bei unserem Antrag, die Potentialfläche 311 mit der nur durch Zeichnerischen Darstellung aus avifaunistischen einen schmalen Waldstreifen getrennten Fläche 59 zu arrondieren und als Gründen nicht mehr als Vorranggebiet Vorranggebiet für Windenergieanlagen darzustellen. Windenergienutzung dargestellt. Daher erübrigt sich die Diskussion, ob die Flächen 59 und 311 ein Gebiet bilden. Ziffer 4.2 02 60 Gebiet Bankewitz

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 295 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

41 676 Die Verwendung eines 3 km Abstandskriteriums wird allgemein abgelehnt. Allein Dem Einwand wird gefolgt aus diesem Grund sind die Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73 wieder als Die Fläche der alten Brennerei ist derzeit noch im F- Vorranggebiet Windenergienutzung in das RROP aufzunehmen. Doch auch bei Plan der SG Rosche als Gewerbegebiet (GE) Anwendung des Abstandskriteriums ist die Streichung der Potenzialflächen dargestellt. Das Verfahren zur Änderung des planerisch und fachlich nicht begründbar. Flächennutzungsplanes (38. Änderung) befindet sich Die Flächenkulisse der beiden Flächen vergrößert sich, da die Brennerei kurz vor seinem Abschluss. Die Planung der SG hat Bankewitz inzwischen abgerissen ist und der FNP Rosche diesbezüglich sich bereits so verfestigt, dass davon ausgegangen angepasst wird. Bis zum Abschluss des RROP-Verfahrens wird die FNP-Änderung wird, dass die Flächennutzungsplanänderung gemäß erfolgt sein und muss daher beachtet werden. § 6 Abs. 5 BauGB vor dem Satzungsbeschluss des Durch die Vergrößerung der Fläche entsteht eine eindeutige Sichtbeziehung RROP wirksam wird. Daher entfällt das Planzeichen zwischen den Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73. Die Sichtbeziehung ist im 15.15 und der 1.000 m Radius zur ehemaligen Vergleich zu anderen strittigen Potenzialflächen, die durch Waldstreifen Brennerei. Das Vorranggebiet Windenergienutzung abgegrenzt werden, deutlich ausgeprägter. Die Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73 59 ist aus avifaunistischer Sicht ungeeignet und umfassen in Summe 140 ha, so dass sie größer sind als die Summe der entfällt daher. Die vergrößerte Potenzialfläche 60 wird Vorranggebiete Windenergienutzung Nr. 59 und Nr. 62. als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt. Hinzu kommt, dass die Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73 im Vergleich zum Die Himmelsrichtung für die Lage von Hof Rohrstorf Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 59 in jeglicher Hinsicht, vor allem zum Vorranggebiet wird im Gebietsblatt in Nummer avifaunistischer Sicht und immissionsrechtlicher Sicht geeigneter sind. 3.2.1 in südwestlich geändert. Die Außensiedlung Hof Rohrstorf liegt nicht, wie im Entwurf des RROP 2016 behauptet wird, „südlich der Potenzialfläche“, sondern befindet sich westlich der Potenzialfläche. Durch die Schatten- und Schallimmissionen der Anlagen ist es sowieso fraglich, ob im südlichen Bereich der Potenzialfläche WEA errichtet werden können. Wir geben weiterhin zu Bedenken, dass Teile des Vorranggebietes Windenergienutzung Nr. 62 für die Windenergie aus statischen Gründen für die Windenergie nicht nutzbar sind. Die Potenzialflächen Nr. 60 und 73 sind aufgrund der Flächengröße und der Konfliktarmut im Hinblick auf die Avifauna für die Windenergienutzung sehr geeignet. Im Hinblick auf die avifaunistischen und immissionsschutzrechtlichen Probleme der beiden Vorranggebiete Windenergienutzung Nr. 59 und Nr. 62 muss bei Beibehalten des 3km-Kriteriums die Flächenkulisse geändert werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 296 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 677 Auf die Stellungnahme des ersten Beteiligungsverfahrens wird vollumfänglich Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bezug genommen. Nach wie vor wird beantragt, die Potenzialfläche Nr. 60 Die Stellungnahme wird an dieser Stelle zur Kenntnis Bankewitz- ggf. in Verbindung mit der unmittelbar westlich angrenzenden genommen. Die Abwägung erfolgt zu den einzelnen Potenzialfläche Nr. 73 - als Vorranggebiet auszuweisen. Punkten. Die Abwägung zu der genannten Diese beiden (konfliktfreien) Flächen sind zur Vermeidung von Abwägungsfehlern Stellungnahme erfolgte unter der Verfassernummer entsprechend der vom Plangeber definierten planerischen Kriterien zu einem 89 der Synopse der Öffentlichkeit zum ersten Gebiet zusammenzufassen. In der Summe ist dieses Gebiet größer, als die Beteiligungsverfahren. Jedoch hat die Überprüfung Potenzialflächen Nr. 59 Hohenzethen und Nr. 62 Schwemlitz. Die demgegenüber der Potenzialfläche 59 deren Ungeeignetheit ergeben, bei der Abwägung der Stellungnahme unseres Mandanten gegen die so dass nunmehr die Potenzialfläche 60 als Potenzialfläche Nr. 60 (und 73) und für die Potenzialfläche Nr. 62 vorgetragenen Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Aspekte sind zum einen unvollständig und zum anderen fachlich nicht gerechtfertigt. Abgesehen erweist sich der Planentwurf aber auch deshalb als abwägungsfehlerhaft und damit rechtswidrig, weil die Anforderungen der Rechtsprechung an ein schlüssiges gesamträumliches Planungskonzept nicht beachtet werden. Denn nach dem Entwurf sollen "Alt-Gebiete" aus dem RROP 2000 als sogenannte "raumbedeutsame Altstandorte" auch bei der Neuaufstellung RROP als Vorranggebiete ausgewiesen werden, obwohl diese Gebiet die vom Plangeber einheitlich anzuwendenden weichen Tabuzonen nicht einhalten. Anders gesagt ist eine Übernahme der ,,Alt-Gebiete" als Vorranggebiet, obwohl diese in den weichen Tabuzonen liegen, nicht zulässig. Außerdem sind entgegenstehende Belange des Artenschutzes, die aus den Stellungnahmen bekannt geworden sind nicht bzw. nicht ausreichend untersucht worden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 297 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 678 I. Mängel des Planungskonzeptes Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Der Planentwurf erweist sich als abwägungsfehlerhaft, weil zahlreiche Alt-Gebiete Jedoch hat die Überprüfung der Potenzialfläche 59 aus dem RROP 2000 als Vorranggebiete übernommen werden sollen, obwohl deren Ungeeignetheit ergeben, so dass nunmehr die diese Flächen nicht den Kriterien für weiche Tabuzonen entsprechen. Potenzialfläche 60 als Vorranggebiet 1. Das Planungskonzept geht nach Ziff. 3.2.5 "Bestehende Vorrangstandorte für Windenergienutzung dargestellt wird. Windenergiegewinnung (raumbedeutsame Altstandorte)" davon aus, dass die meisten der bereits im RROP 2000 ausgewiesenen Vorranggebiete nach einer Einzelfallüberprüfung in die Neuaufstellung des RROP übernommen werden können, da sie bereits mit raumbedeutsamen Windenergieanlagen bebaut bzw. bauleitplanerisch abgesichert sind. Somit sollen die Potenzialflächen, die die neuen Ausschlusskriterien einhalten, um die Flächen der bebauten Altstandorte unter den in der Begründung genannten Kriterien erweitert werden. Dabei geht die Planbegründung (Seite 94) davon aus, dass im Gegensatz zu den harten Tabuzonen die weichen Tabuzonen bei den Standorten des RROP 2000, die in die Neuaufstellung des RROP als Vorranggebiete Windenergienutzung übernommen werden, nicht zwingend zum Tragen kämen. 2. Diese Ansicht verkennt freilich die Rechtslage und die Anforderungen an die Aufstellung eines schlüssigen gesamträumlichen Planungskonzeptes, dass den Planvorbehalt nach § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB erfüllen soll. Es ist unzulässig, von weichen Tabuzonen abweichende Standorte festzulegen - auch wenn es sich um bebaute Altstandorte für die Windenergienutzung handelt, mit denen in der Regel besondere Eigentümer- oder Betreiberinteressen (private Investitionen) oder gemeindliche Interessen (erfolgte Bauleitplanung) verknüpft seien (so die Planbegründung, Seite 94).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 298 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 679 Auf Grund der strikten Rechtsfolge des § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB erfordert die Dem Einwand wird nicht gefolgt Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergienutzung mit In der Stellungnahme wird davon ausgegangen, dass Ausschlusswirkung daher zum einen eine sachgerechte Abwägung der sich die überprüften Altstandorte im zweiten öffentlichen und privaten Belange bei der Festlegung von Konzentrationsflächen Verfahrensschritt, bei dem die weichen Tabuzonen für Windenergienutzung sowie der Flächen, die hierfür nicht in Betracht kommen (§ angewendet werden, bereits im Verfahren befinden. 1 Abs. 7 BauGB). Dies wiederum erfordert eine flächendeckende Überprüfung des Dies ist jedoch nicht der Fall. Die überprüften gesamten Planungsgebietes, die in einem schlüssigen Plankonzept zum Ausdruck Altstandorte werden erst im dritten Arbeitsschritt, der kommen muss, das sich auf den gesamten Außenbereich erstreckt. Einzelprüfung hinzugezogen. In diesem Der Ausschluss von WEA auf weiten Teilen des Plangebiets lässt sich nach der Verfahrensschritt ist es möglich, da die Prüfung Wertung des Gesetzgebers zum anderen nur dann rechtfertigen, wenn der Plan individuell für jede einzelne Fläche erfolgt, vom sicherstellt, dass sich die betroffenen Vorhaben an anderer Stelle gegenüber beschriebenen schlüssigen Gesamtkonzept konkurrierenden Nutzungen durchsetzen und er dem planungsrechtlichen abzuweichen. Jedoch hat die Überprüfung der Abwägungsgebot gerecht wird. Potenzialfläche 59 deren Ungeeignetheit ergeben, so Das Gesamtkonzept für den Planungsraum ist aber nur dann in sich schlüssig, dass nunmehr die Potenzialfläche 60 als wenn es auf der Anwendung abstrakter, einheitlicher Kriterien für den gesamten Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Planungsraum beruht. Anders als beim vorliegenden Entwurf zur Fortschreibung des RROP darf bei weichen Tabuzonen keine einzelfallbezogene Ausnahme gemacht werden. Weiche Tabuzonen sind also Bereiche, in denen eine Windenergienutzung nach dem Willen des Plangebers von vornherein ausgeschlossen werden sollen. Spielraum für Einzelfallprüfungen und eine differenzierte Anwendung der weichen Tabuzonen besteht damit nicht. Erst im darauffolgenden Schritt, d.h. nach Abzug der Tabuflächen, die - sei es wegen zwingender rechtlicher Hindernisse, sei es in Wahrnehmung des planerischen Gestaltungsfreiraums - für die Windenergienutzung nicht zur Verfügung stehen sollen, sind die Potenzialflächen im Einzelfall mit den öffentlichen Belangen abzuwägen, die gegen eine Windenergienutzung sprechen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 299 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 680 Gemessen hieran widerspricht es den Anforderungen an die Aufstellung eines Dem Einwand wird nicht gefolgt schlüssigen gesamträumlichen Planungskonzeptes, wenn die Bestandsgebiete In der Stellungnahme wird davon ausgegangen, dass nach dem RROP 2000, d.h. "raumbedeutsame Altstandorte" bei der Anwendung sich die überprüften Altstandorte im zweiten der Kriterien für weiche Tabuzonen unbeachtet bleiben und diese Flächen Verfahrensschritt, bei dem die weichen Tabuzonen abweichend von den weichen Tabuzonen übernommen werden. angewendet werden, bereits im Verfahren befinden. Der Planungssystematik zufolge sollen die weichen Tabuzonen bei den Dies ist jedoch nicht der Fall. Die überprüften Altstandorten aus dem RROP 2000 nicht angewendet werden. Dies steht jedoch Altstandorte werden erst im dritten Arbeitsschritt, der im Widerspruch zum Konzept, vom Plangeber anhand bestimmter einheitlicher Einzelprüfung hinzugezogen. In diesem Kriterien ausgewählte Gebiete - also auch die Flächen der Altstandorte - von Verfahrensschritt ist es möglich, da die Prüfung vornherein ohne die Möglichkeit einer Einzelfallprüfung auszuschließen. Alles individuell für jede einzelne Fläche erfolgt, vom andere wäre auch mit Blick auf Grundstückseigentümer von Flächen außerhalb der beschriebenen schlüssigen Gesamtkonzept Alt-Gebiete widersprüchlich und abwägungsfehlerhaft. Für diese käme die abzuweichen. Das Urteil des OVG wird richtig Ausweisung eines Vorranggebietes nicht in Betracht, da die Anwendung der herangezogen, da es darin gar nicht um die weichen Kriterien für Tabuzonen zur Folge hat, dass Flächen nicht festgesetzt und Differenzierung in harte und weiche Tabukriterien damit Windenergieanlagen nicht errichtet werden dürfen. Allein der Umstand, dass geht, sondern um die Einzelfallbetrachtung. Und darin Altstandorte zum Teil mit Anlagen bebaut worden sind, rechtfertigt keine ist belegt, dass Vorranggebiete mit bereits Ungleichbehandlung. bestehenden Anlagen in die Gebietseingrenzung Gegenteiliges folgt auch nicht aus dem als mutmaßlicher Beleg herangezogenen einbezogen werden dürfen. Jedoch hat die Urteil des OVG Lüneburg vom 28.01.2010 - 12 KN 65/07. Diese Entscheidung Überprüfung der Potenzialfläche 59 deren äußert sich nicht zu dem erst später durch die Rechtsprechung herausgearbeiteten Ungeeignetheit ergeben, sodass nunmehr die Tabuzonen-Konzept. Das Urteil begrenzt sich auf die Feststellung, dass der Potenzialfläche 60 als Vorranggebiet Planungsträger der Kraft des Faktischen dadurch Rechnung tragen kann, dass er Windenergienutzung dargestellt wird. bereits errichtete Anlagen in sein Auswahlkonzept mit einbezieht, sich bei der Gebietsabgrenzung an dem vorhandenen Bestand ausrichtet und auch ein "Repowering"-Potential auf diesen räumlichen Bereich beschränkt. Hiermit nicht verbunden ist jedoch die Aussage, dass im Rahmen einer Einzelfallprüfung Vorranggebiete auch in einheitlich festgelegten weichen Tabuzonen liegen dürfen. 89 681 2.3 Abgesehen davon dürfte die im Planentwurf vorgesehene Höhenbeschränkung Dem Einwand wird nicht gefolgt (unter 1000 m Abstand zur Wohnnutzung soll die zulässige Höhe von WEA 100 m An der Höhenbeschränkung - wie sie in Kapitel 5 zu betragen) zur Folge haben, dass ein Repowering der "bestehenden Ziffer 4.2 02 beschrieben ist - wird weiterhin Vorrangstandorte für Windenergiegewinnung (raumbedeutsame Altstandorte)" festgehalten. Da dem Landkreis auch Anträge mit nicht wirtschaftlich ist. Steht aber fest, dass diese Flächen nicht ausgenutzt werden WEA mit einer Nabenhöhe von 100 m im Rahmen können, handelt es sich um eine unzulässige Verhinderungsplanung. Denn das des Repowerings vorgelegt werden, geht er davon Plankonzept muss sicherstellen, dass sich in den Vorranggebieten die aus, dass auch in den Gebieten mit Windenergienutzung durchsetzen muss. Höhenbegrenzung eine WEA wirtschaftlich betrieben Hiervon ist jedoch nicht auszugehen, wenn die Anlagenhöhen auf nur 100 m werden kann. Auch findet die begrenzt werden. Infolgedessen können diese Flächen auch nicht für den Beleg Wirtschaftlichkeitsprüfung nicht auf Ebene der herangezogen werden, dass im räumlichen Geltungsbereich für die Windenergie Raumordnung statt, sondern obliegt dem Betreiber. substantiell Raum verschafft wird. Die ist jedoch eine wesentliche Anforderung an Jedoch hat die Überprüfung der Potenzialfläche 59 die Aufstellung eines rechtmäßigen Plans zur Steuerung der Windenergienutzung, deren Ungeeignetheit ergeben, sodass nunmehr die mit dem zugleich Ausschlusswirkung verbunden ist (vgl. BVerwG, Urteil vom Potenzialfläche 60 als Vorranggebiet 24.01.2008- 4 CN 2/07 -, juris). Windenergienutzung dargestellt wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 300 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 682 II. Abwägungsfehler bei der Auswahl der Flächen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Ferner ist abwägungsfehlerhaft, statt der Potenzialfläche Nr. 60 i. V.m. der Die Stellungnahme wird an dieser Stelle zur Kenntnis Potenzialfläche Nr. 73 die Potenzialflächen Nr. 62 und Nr. 59 festzusetzen, weil der genommen. Eine Abwägung erfolgt zu den einzelnen Landkreis von Folgendem ausgeht: Punkten nachfolgend. Die beiden Teilflächen der Fläche 62 sind durch einen Waldstreifen von lediglich 80 m voneinander getrennt und wurden im Wege der Arrondierung zusammengefasst. Der breitere Waldstreifen zwischen den Flächen 60 und 73 ist 270 m breit. Die Summe der damit möglichen Flächen ist bei Addition der Potenzialgebiete Nr. 62 und 59 größer, als das einzelne Gebiet Nr. 60. Die Fläche der alten Brennerei ist im Flächennutzungsplan der SG Rosche als Gewerbegebiet dargestellt und damit als Bereich vorhandener Bebauung bzw. als bauleitplanerisch gesicherter Bereich anzusehen, solange der FNP nicht geändert werde. Außerdem stünden der Potenzialfläche Nr. 62 artenschutzfachliche Belange nicht entgegen. 89 683 2. Diese Argumente tragen jedoch nicht die Entscheidung, statt der Potenzialfläche Dem Einwand wird nicht gefolgt Nr. 60 (ggf. i.V.m. Nr. 73) die Potenzialflächen Nr. 62 und 59 auszuweisen. Die Arrondierung erfolgte im Rahmen eines 2.1 Der Planentwurf geht von dem Grundsatz aus, die größtmögliche Fläche vor einheitlichen abstrakten Konzeptes (siehe der kleineren Fläche festzusetzen. Damit setzt die Planbegründung einen Begründung zu Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Die maximalen Abstand von 500 m fest, bei dem eine Arrondierung möglich ist. zusammengefassten Gebiete müssen jedoch ein 2.2 Angesichts dessen hätte der Plangeber mit Blick auf die Potenzialflächen Nr. einheitliches Landschaftsbild aufweisen, damit sie 60 und Nr. 73 - die nach der Feststellung des Plangebers durch einen Waldstreifen nach Bebauung mit WEA wie ein von ca. 270 m (also deutlich weniger als 500 m) "getrennt" werden- die zusammenhängendes Gebiet erscheinen. Das ist z. Arrondierung vornehmen müssen. Denn in diesem Fall wäre eine größere Fläche B. nicht gegeben, wenn sich zwischen den Flächen entstanden (79,9 ha + 31,9 ha = 111,8 ha), als bei einer Addition der breitere Waldstreifen befinden, die die Flächen Potenzialflächen Nr. 62 und Nr. 59 (61,6 ha + 44,2 ha = 105,8 ha). optisch deutlich und wahrnehmbar trennen. Für ein Dass Teilflächen zu einem einheitlichen Gebiet zusammengefasst worden sind, Abweichen in Einzelfällen gibt es im Rahmen des obwohl zwischen den Flächen vergleichbarer oder deutlich größere Abstände als schlüssigen Gesamtkonzeptes keine rechtliche 270 m existieren, wird mit Blick auf die Entwurfskulisse deutlich: Die Arrondierung Rechtfertigung. Der breitere Waldstreifen zwischen ist willkürlich. Ein schlüssiges und nachvollziehbares planerisches Vorgehen liegt den Flächen 60 und 73 hat eine solche trennende dem Entwurf jedenfalls nicht zu Grunde. Damit steht zum einen fest, dass allein der Wirkung, weshalb die beiden Flächen nicht zu einer Abstand von 270 m kein Argument sein kann, die Potenzialfläche nicht miteinander arrondiert werden. Jedoch hat die Überprüfung der zu verbinden. An anderer Stelle hat der Plangeber dies mehrfach und auch bei Potenzialfläche 59 deren Ungeeignetheit ergeben, größeren Abständen so vorgenommen. sodass nunmehr die Potenzialfläche 60 als Dass sich zwischen den Potenzialflächen ein Waldstreifen befindet, ist zum Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. anderen kein Grund, die Potenzialflächen Nr. 60 und 73 nicht miteinander zu verbinden. Ferner besteht eine Sichtbeziehung zwischen den Flächen 60 und 73. Windenergieanlagen moderner Bauart überragen zum einen den Baumbestand, so dass es auf Blickbeziehungen gar nicht ankommen kann. Zum anderen ist zwischen den Potenzialflächen Nr. 60 und 73 der Baumbestand ausweislich der Fotoaufnahmen so licht, dass eine Sichtbeziehung zwischen den Flächen existiert.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 301 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 684 Ferner ist fehlerhaft, die Fläche der alten Brennerei, die im Flächennutzungsplan Dem Einwand wird gefolgt der SG Rosche noch als Gewerbegebiet dargestellt ist, als bauleitplanerisch Die 38. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG gesicherten Bereich und damit als Grundlage für einen pauschalen Schutzabstand Rosche ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass von 1000 m zu berücksichtigen. von einer Streichung des Gewerbegebietes Stattdessen ist hier kein Schutzbereich zu berücksichtigen, sodass die auszugehen ist. Dadurch vergrößert sich die Potenzialfläche Nr. 60 auf ca. 97 ha zu vergrößern ist. Außerdem würde sich der Potenzialfläche 60 nach Norden. Abstand zwischen den Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73 auf nur noch ca. 150 m reduzieren. Im Ergebnis würde sich die Gesamtfläche bei Addition der Potenzialflächen Nr. 60 und Nr. 73 somit auf 128,9 ha erhöhen, damit noch deutlicher für die Auswahl dieser Gebiete sprechen. Zu berücksichtigen ist zum einen ferner, dass sich die Gemeinde für die Auflösung des Gewerbegebietes im Bereich der mittlerweile abgerissenen Brennerei, das heißt für das Streichen dieser Festsetzung im Flächennutzungsplan entschieden hat. Der Samtgemeindeausschuss hat beschlossen, die im FNP noch als Gewerbegebiet dargestellte Fläche der ehemaligen Brennerei in eine Fläche für Forstwirtschaft zu ändern. 89 685 Zum anderen stellt ein Flächennutzungsplan entgegen Ihrer Auffassung keinen Dem Einwand wird gefolgt bauleitplanerisch gesicherten Bereich dar. Die 38. Änderung des Flächennutzungsplanes der SG Gemäß § 5 Abs. 1 S. 1 BauGB ist im Flächennutzungsplan für das ganze Rosche ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung von einer Streichung des Gewerbegebietes ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der auszugehen ist. Dadurch vergrößert sich die Gemeinde in den Grundzügen darzustellen. Der Flächennutzungsplan ist somit nur Potenzialfläche 60 nach Norden. ein vorbereitender Bauleitplan, der gerade keine bauleitplanerisch gesicherte Festsetzung trifft. Dies übernimmt der Bebauungsplan. Damit ist es unzulässig, an eine in einem Flächennutzungsplan festgesetzte Darstellung anzuknüpfen und diese Festsetzung als bauleitplanerisch gesicherten Bereich anzunehmen. Dies ist gerade - wie dargelegt - nicht der Fall! Die Festsetzung im Flächennutzungsplan bietet keine bauplanungsrechtliche gesicherte Grundlage für eine Bebauung, die Anspruch auf Schutzabstände besitzt. Eine andere Annahme wäre rechtswidrig.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 302 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 686 c) Darüber hinaus ist die Potenzialfläche Nr. 60 Bankewitz - ggf. in Verbindung mit Dem Einwand wird nicht gefolgt der unmittelbar westlich angrenzenden Potenzialfläche Nr. 73 - auch aus Gründen Im Avifaunistischen Fachgutachten ist dargestellt, des Natur- und Artenschutzes gegenüber der Potenzialfläche Nr. 62 Schwemlitz dass die Potenzialfläche 62 als grundsätzlich geeignet der Vorzug zu geben. Der Umweltbericht und das Avifaunistische Fachgutachten bewertet wird und nicht wie in der Stellungnahme stellen für die Potenzialfläche Nr. 60 Bankewitz keinerlei Konflikte fest, während behauptet, der Belang des Artenschutzes der der Potenzialfläche Nr. 62 Schwemlitz erkennbar Belange des Artenschutzes Windenergie entgegen steht. Zu der Fläche wurden entgegenstehen. zwar zahlreiche Hinweise gegeben. Diese sind jedoch aa) Die Potenzialflächen Nr. 60 und 73 werden im Avifaunistischen Fachgutachten nicht so belastbar, dass sie die Nichteignung der als vollkommen unkritisch eingestuft. Potenzialfläche für eine Windenergienutzung belegen. bb) Demgegenüber scheidet die Potenzialfläche Nr. 62 wegen entgegenstehender Aus diesem Grund ist es legitim, diese Fragestellung Belange des Artenschutzes aus. detaillierter im nachfolgenden Zulassungsverfahren zu In der Stellungnahme vom 05.02.2016 zum vorhergehenden Entwurf deutlich klären. Jedoch hat die Überprüfung der gemacht, dass die Potenzialfläche Nr. 62 Schwemlitz trotz landschaftsbildnerischer Potenzialfläche 59 deren Ungeeignetheit ergeben, und avifaunistischer Bedenken, insbesondere trotz eines hohen Kollisionsrisikos sodass nunmehr die Potenzialfläche 60 als innerhalb des Rotmilan-Naturhabitats aufgenommen worden ist. Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird. Entgegen Ihrer Feststellung im Abwägungsprotokoll belegt das überarbeitete Avifaunistische Fachgutachten gerade nicht, dass von der Potenzialfläche Nr. 62 eine Fläche von 61,6 ha aus avifaunistischer Sicht geeignet sei. Durch die Reduktion der Potenzialfläche um den Deponiebereich als Tabubereich (ca. 8 ha) kann der Konflikt für den Rotmilan nicht behoben werden. (b) Aufgrund der qualifizierten Hinweise zu entgegenstehenden Belangen des Artenschutzes zur Potenzialfläche Nr. 62 auch deshalb abwägungsfehlerhaft, diese Fläche aufzunehmen, weil nicht geklärt ist, dass diese Fläche dauerhaft für die Windenergienutzung zur Verfügung steht. Es ist angesichts der klaren Hinweise gegen diese Fläche jedoch nicht zulässig, genauere Untersuchungen auf das nachgelagerte Genehmigungsverfahren zu verschieben. Denn auf diese Weise würde nicht sichergestellt, dass die Belange dieser geschützten Arten im Rahmen der Planaufstellung schon auf regionalplanerischer Ebene Berücksichtigung finden. Der Plangeber muss jene Ermittlungen anstellen, die notwendig sind, um darzulegen, dass die "grundsätzliche Eignung der ausgewiesenen Fläche für die Windenergienutzung" abschließend bejaht werden kann. Erst dann kann die weitere Klärung von Einzelfragen und Details der nachfolgenden Planung bzw. dem Genehmigungsverfahren überantwortet werden kann. Infolgedessen muss sich also der Plangeber hinsichtlich der auszuweisenden Gebiete versichern, dass sich die Windenergie in diesen Gebieten - zwar nicht einzelanlagenbezogen, aber doch als Ganzes - gegen andere öffentliche und private Belange auch im Rahmen des später durchzuführenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens durchsetzen kann. Vor diesem Hintergrund ist es nicht ausreichend, wenn der Plangeber die Potenzialfläche Nr. 62 verkleinert und für die verbleibende Restfläche ohne weitere Bewertung davon ausgeht, dass artenschutzfachliche Belange die Ausweisung zulassen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 303 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

89 687 d) Die Standortgemeinde Stoetze spricht sich deutlich für die Ausweisung der Dem Einwand wird nicht gefolgt Potenzialflächen Nr. 60 und 73 aus. Es ist nicht erkennbar, dass dem kommunalen Die Entscheidung über die Vorranggebiete Interesse ausreichend Gewicht in der Abwägung beigemessen worden ist. Auch Windenergienutzung ist allein durch die Anwendung wenn sich der Plangeber nicht allein nach dem Willen der Gemeinde richten darf, des einheitlichen Planungskonzeptes getroffen. Eine muss er das Interesse der Gemeinde bei der Abwägung gleichwohl mit dem Abweichung davon, insbesondere durch eine entsprechenden Gewicht einstellen. politische Entschlusslage einer einzelnen Gemeinde, ist gerade nicht zulässig. Die Aushandlung von Konsensentscheidungen bei der Entscheidung von Vorranggebieten Windenergienutzung wird von den Verwaltungsgerichten als „Planungsbasar“ (siehe auch OVG Schleswig, Urteil vom 20.01.2015 - 1 KN 6/13 u.a.) kritisiert und widerspricht in der Regel dem Anspruch an ein gesamträumliches, schlüssiges Planungskonzept. Jedoch hat die Überprüfung der Potenzialfläche 59 deren Ungeeignetheit ergeben, sodass nunmehr die Potenzialfläche 60 als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt wird.

89 688 e) Ebenfalls ist die befürchtete "Umfassung" der Ortschaft Bankewitz kein Dem Einwand wird nicht gefolgt Argument, das gegen die Fläche Nr. 60 und 73 spricht. An der Vorgehensweise bei der Umfassung von aa) In der Abwägung der Stellungnahmen stellt der Landkreis auf die Begründung Ortschaften durch Vorranggebiete ab, dass um die Ortschaft Bankewitz vier Potenzialflächen 59, 60, 62 und 73 lägen Windenergienutzung, wie sie in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer (vgl. Stellungnahmen und Abwägung zum RROP für den Landkreis Uelzen Entwurf 4.2 02 beschrieben ist, wird festgehalten. Die 2015, Seite 1 05). Jedoch steht wie dargelegt fest, dass den Potenzialflächen Nr. Potenzialfläche 60 wird aus anderen Gründen als 60 und 73 der Vorzug vor den Flächen Nr. 59/60 zukommt, sodass die befürchtete Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt, Umfassung vermieden wird. jedoch nicht mit der gewünschten Erweiterung um die bb) Abgesehen davon besitzt die Planung aber auch Mängel bei der Fläche 73. einzelfallbezogenen Anwendung des Kriteriums Abstand zwischen Vorranggebieten zum Schutz einer unzulässigen Umfassung. Das Abwägungs-Kriterium Umfassung wird jedoch an keiner Stelle beschrieben bzw. genau definiert. In der Planbegründung wird die mutmaßliche Umfassung der Potenzialflächen Ortslage Bankewitz bzw. Hof Rohrstorf schlicht durch eine "Häufung" der Potenzialflächen Nr. 59, 60, 62 und 73 pauschal angenommen, ohne jedoch am konkreten Fall Kriterien festzulegen für die Annahme, dass und wann eine solche Umfassung unzulässig ist. Nur wenn dies der Fall wäre, bestünde überhaupt das Recht, bestimmte Flächen auszuschließen. 89 689 Nach alledem ist die Potenzialfläche Nr. 60 Bankewitz (ggf. zusammen mit der Dem Einwand wird teilweise gefolgt Potenzialfläche Nr. 73) als Vorranggebiet auszuweisen. Die Potenzialfläche 60 wird als Vorranggebiet Windenergienutzung dargestellt, jedoch nicht mit der gewünschten Erweiterung um die Fläche 73. Ziffer 4.2 02 62 Gebiet Schwemlitz

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 304 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 690 NLWKN - Potenzialfläche 62 zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 2930.3/15, Rotmilan-Lebensraum). Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten. Die Fläche entfällt jedoch aufgrund des 3- km-Abstandsradius zum Vorranggebiet Bankewitz (60).

1.5.06 691 NABU Uelzen e. V. Im Umfeld des Entsorgungszentrums Borg besteht auf Grund des hohen Dem Einwand wird gefolgt Nahrungsangebots (Abfälle, Nager, Rabenvögel) eine hohe Aktivität von Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Rotmilanen und Kolkraben. Regelmäßig werden hier mehrere Rotmilane erfolgte unter den laufenden Nummern 564, 565 und gemeinsam beobachtet, die Altvögel der im Umfeld brütenden Paare. Das haben 566 der Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der auch die Gutachter des Landkreises festgestellt. Auch der Uhu ist zu erwarten. Öffentlichen Stellen. Das Vorranggebiet Konkrete Nachweise gibt es aus Katzien (K., mdl. Mitt.). Windenergienutzung wird jedoch im überarbeiteten Weiterhin besteht durch die stark gegliederten Wald-/Offenlandflächen eine Entwurf des RROP nicht mehr dargestellt. landesweit bemerkenswert hohe Dichte an Heidelerchen in diesem Bereich. Die Heidelerche führt ihre Singflüge in einer Höhe von 100 bis 150 m aus und damit unmittelbar im Bereich der Rotoren. Dabei führt sie diese Singflüge nicht nur unmittelbar am Waldrand aus, sondern in vielen Fällen deutlich davon abgesetzt, so dass ein Freihalten des Waldrandes bis zu 150 m nur eine geringe Schutzwirkung entfalten kann. Es ist ebenfalls mit einer sehr hohen Fledermausaktivität zu rechnen, da die teilweise nachts beleuchteten Anlagen der Deponie Nachtfalter anziehen, die den Fledermäusen als leichte Beute dienen. Die in den Gebietsblättern vorgenommene Begründung, dass die überwiegend vom Rotmilan genutzten Bereiche ausgenommen wurden ist nicht stichhaltig. Sollten unmittelbar benachbart WEA errichtet werden wäre der Anflug von Norden und Osten erheblich gefährdet. Auch die hohe Heidelerchendichte wurde thematisiert, soll aber im Zulassungsverfahren geregelt werden. Der erhebliche Konflikt ist allerdings offensichtlich. Ziffer 4.2 02 63 Gebiet Dalldorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 305 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.17 692 Bürgerinitiative für Das Gebiet ist in der Tat als ruhige, unzerschnittene Landschaft zu bezeichnen, Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und wie bereits im Textteil steht- außerdem sind, wie ebenfalls genannt, visuelle Die Potenzialfläche selbst liegt nicht in einem Stadtökologie Beeinträchtigungen auf die ( ... ) LSG nicht ( ... ) auszuschließen. Wenn dem so ist, ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet (LSG). Das kann es keine Genehmigung zu einem WP an dieser Stelle kommen, da in den umliegende Landschaften durch die vorgesehenen Textteilen der genannten LSG der Verbotstatbestand einer Errichtung von Windenergieanlagen erheblich überprägt werden, baulichen, speziell industriellen Anlagen steht. bleibt offenkundig. Daher sieht der Windenergieerlass Sollten an dieser Stelle WEA gebaut werden, wird sich das bestehende im Rahmen des Genehmigungsverfahrens auch eine Ortolanvorkommen (derzeit 10 Reviere) mit hoher Wahrscheinlichkeit relativ entsprechende Kompensationszahlung für das kurzfristig ( 1-2 Jahre) auflösen. Dies ist nach § 44 Absatz 1 BNatSchG verboten. beeinträchtigte Landschaftsbild vor. Es ist daher im An mehreren vergleichbaren Standorten (siehe Mulitzberg!) sind die Ortolane Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu prüfen, verschwunden. Der Bereich wird vom Verfasser seit 2003 jährlich intensiv auf die inwieweit der Eingriff in das Landschaftsbild durch einzelnen Ortolanreviere kartiert. Verf. wird den Ortolanbestand vor Ort weiter landschaftspflegerische Maßnahmen auch zum dokumentieren. Dabei wird ein Verschwinden der Art zu beobachten sein. Wer will Schutz umliegender Landschaften minimiert werden ein eventuelles Erlöschen des Ortolanbestandes im Nachhinein verantworten? kann. Wird man dann sagen: Damit war nicht zu rechnen? Ich sage jetzt bereits "voraus", Der Landkreis Uelzen liegt an der derzeitigen dass die Ortolane nach einem Bau in diesem Bereich aussterben werden. In Westgrenze des geschlossenen Verbreitungsgebietes diesem Bereich darf aufgrund des Artenschutzes des § 44 Abs. 1 BNatSchG keine des Ortolans in Niedersachsen, wobei diese Grenze weitere WEA gebaut werden! durch das östliche Kreisgebiet läuft. Westlich davon sind einzelne, teils nur unregelmäßige und zumeist kleinere Brutvorkommen (Vorposten) bekannt. Der Ortolan wurde im Avifaunistischen Fachgutachten im Kap. 2.2.2.11 in Bezug auf die Auswirkungen von Windkraftanlagen eingehend betrachtet, wie im Avifaunistischen Fachgutachten aufgezeigt wurde. Vor diesem Hintergrund werden Windpark-Planungen innerhalb des Ortolan-Verbreitungsgebietes im Kreis nicht grundlegend als kritisch erachtet. Zu einzelnen Ortolanbrutplätzen ist nach Vorgabe der Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen ein Schutzabstand von 250 m einzuhalten. Ziffer 4.2 02 66 Gebiet Polau 96 693 An den vorgebrachten Einwänden im Rahmen der ersten Beteiligung gegen die Dem Einwand wird nicht gefolgt Streichung der vollständigen Auswahlfläche Nr. 66 wird festgehalten. Die Abwägung der Stellungnahme zum ersten Die Streichung der Auswahlfläche 66 ist nicht begründet und sachgerecht. Beteiligungsverfahren erfolgte unter der Verfasser-Nr. Insbesondere wird auf die eingereichte Stellungnahme der Kanzlei verwiesen. 66 unter den laufenden Nummern 328 - 333 der Synopse der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren. Diese Abwägung wird aufrecht erhalten. Die Abwägung der Stellungnahme der Kanzlei erfolgte unter der laufenden Nummer 332.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 306 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

96 694 Insbesondere die auf Seite 111 der vorliegenden Abwägung der Stellungnahmen Dem Einwand wird nicht gefolgt der Öffentlichkeit zum RROP für den LKUE, Entwurf 2015, von Seiten des Die fachliche Grundlage für die avifaunistische Landkreises dargestellte Gleichwertigkeit der Potenzialflächen Nr. 62 und 66 Eignung ist das Avifaunistische Fachgutachten der (sowie darüber hinaus der Flächen 59, 60 und 73) in Hinblick auf die Fa. BMS. Die Potenzialflächen 59, 60, 62, 66 und 73 avifaunistische und artenschutzrechtliche Eignung ist aus unserer Sicht nicht sind auf Grundlage dieses Gutachtens für eine nachvollziehbar und möglicherweise rechtsfehlerhaft. Windenergienutzung geeignet. Die dafür auf regionalplanerischer Ebene erforderlichen Daten liegen vor. Eine Begründung für die vermeintlich fehlende Nachvollziehbarkeit und möglicherweise rechtsfehlerhafte Beurteilung wird durch den Einwender nicht angegeben.

96 695 Die auf Seite 112 der vorliegenden Abwägung der Stellungnahmen der Dem Einwand wird nicht gefolgt Öffentlichkeit von Seiten des LK UE dargestellte Nichtberücksichtigung von Die Grundlage für die Festlegung der Mindestgröße "angeschnittenen" Teilflächen, die kleiner als 10 ha sind ist nicht sachgerecht. von 10 ha ist dem Nds. Windenergieerlass Auf Seite 84 der Begründung leitet der LK UE die Mindestgröße von 10 ha für entnommen. Danach liegt der "angeschnittene" Teilflächen mit einem Flächenbedarf für die Planung neuer Flächenbedarfswert pro WEA auf der Grundlage des Windparks von 3 bis 4 ha/ MW ab. Gleichzeitig definiert der LK UE auf Seite 71 der DEWI im Bereich von 3 bis 4 ha/MW oder 0,25 bis Begründung eine Musterwindenergieanlage, anhand welcher er die Stellschrauben 0,34 MW/ha. seines Planungskonzeptes im Wesentlichen ausrichtet. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass wir die Ermittlung eines Flächenbedarfs für die Planung von Windkraftanlagen über den Ansatz der Nennleistung für raumordnerisch nicht sachgerecht und möglicherweise für rechtsfehlerhaft halten. Die Leistung einer Windenergieanlage hat keine Aussagekraft über die äußeren Abmessungen einer WEA. Die Nennleistung kann nicht als Steuerungselement für die Ermittlung von Mindestgrößen herangezogen werden, da über die Nennleistung keine Aussage über die raumbezogene Wirkung der geplanten WEA ableitbar ist. 96 696 Die Auswahlfläche Nr. 66 wurde mit den geforderten Abständen zur Bundesstraße, Dem Einwand wird nicht gefolgt den Grundstücksgrenzen von Wohngebäuden in Polau und den vom LK UE aktuell Der für das RROP gültige Maßstab ist 1:50 000. vorgesehenen 3 km-Abstand zur Auswahlfläche Nr. 62 exakt ausgemessen. Die Dieser wird für die Ermittlung der Potenzialflächen Größe der nördlichen Teilfläche der Auswahlfläche Nr. 66 beträgt etwas mehr als herangezogen. Unter Berücksichtigung dieses 10 ha (s. ANLAGE 2). Maßstabs liegt die angeschnittene nördliche Im Übrigen kann aufgrund der auf Ebene der Regionalplanung angewendeten Teilfläche mit ca. 8,9 ha unterhalb der im "groben" Maßstabsebene von 1:50.000 (1 mm in der Karte entspricht 50 m in der Planungskonzept festgelegten Mindestgröße von 10 Natur) es dahingestellt sein, ob die Fläche nun knapp unter oder knapp über 10 ha ha, die auch so beibehalten wird. Die südöstliche liegt. Teilfläche hat lediglich eine Größe von 25,2 ha. Daher Fakt ist, dass aufgrund des Flächenzuschnitts der Teilfläche sogar eine WEA mit hat die Potenzialfläche lediglich eine Größe von ca. deutlich größeren Abmessungen als die Musterwindenergieanlage mit 25,2 ha und wird nicht weiter betrachtet. vollständigem Baukörper und WEA-Infrastruktur (inkl. der vom Flügel überstrichenen Fläche) innerhalb der nördlichen Teilfläche realisiert werden könnte (vgl. ANLAGE 2).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 307 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

96 697 Mit Bezugnahme auf unsere Ausführungen im 1. Beteiligungsverfahren und die Dem Einwand wird nicht gefolgt o.g. Ergänzungen halten wir den Ausschluss der Auswahlfläche Nr. 66 im Entwurf Die Aufnahme der Potenzialfläche 66 bzw. die nach des RROP des Landkreis Uelzen für nicht sachgerecht und möglicherweise für dem Schneiden reduzierte Fläche 66 würde auch rechtsfehlerhaft. Wir beantragen daher die Berücksichtigung der Auswahlfläche Nr. nach erneuter Überprüfung dem schlüssigen 66 im weiteren Verfahren gemäß ANLAGE 3 mit einer Gesamtfläche von 35 ha im Gesamtkonzept des Landkreises widersprechen und weiteren Verfahren. Zur Schaffung eines rechtlich belastbaren gesamträumlichen wird daher nicht weiter verfolgt. Die nördliche Konzeptes halten wir eine Überarbeitung des 2. Beteiligungsentwurfes hinsichtlich angeschnittene Teilfläche liegt unter 9 h und damit der Auswahlfläche Nr. 66 und benachbarter Auswahlflächen für zwingend unterhalb der im Planungskonzept festgelegten erforderlich. Mindestgröße von 10 (vgl. auch Abwägung lfd. Nr. 330 der Synopse der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren zum Entwurf 2016). Ziffer 4.2 02 71 Gebiet Hohnstorf 491 698 Die Einwenderin ist die Frau des seit April diesen Jahres aktuellen Jagdpächters Dem Einwand wird nicht gefolgt der Gegend in Hohnstorf, in der Windräder und ein Sandabbaugebiet geplant Die gewünschte Überprüfung hat stattgefunden. werden. Seit dem 1. April 2017 gehe ich regelmäßig allmorgendlich mit meinen Flächen ohne avifaunistischen Wert sind im Hunden in dem Gebiet spazieren und sitze auch häufig Abends/Nachts dort an. Planungsraum faktisch nicht vorhanden. Daher Regelmäßig begegnet mir der Kranich. Häufig auch auf dem Acker, hinter dem das werden nur Gebiete mit mindestens landesweiter geplante Windrad entstehen soll. Regelmäßig sehe ich die Wiesenweihe über Bedeutung von der raumbedeutsamen unserer Kanzel schweben, genauso Feldlerchen und den Rotmilan. Ich sehe nicht Windenergienutzung oder anderen einen notwendigen Grund in diese Landschaftsgestaltung einzugreifen. Und bitte raumbedeutsamen Nutzungen ausgeschlossen. Sie sehr herzlich noch einmal ihre Vorhaben im Rahmen des Regionalen Diese Wertigkeit ist weder für das Vorranggebiet Raumordnungsprogramms des Landkreises zu prüfen. Windenergienutzung 71 Hohnstorf noch für das Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung westlich von Hohnstorf gegeben.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 308 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

454, 699 Es gibt in Hohnstorf seit einigen Jahren Vorkommen des Milans und der Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Wiesenweihe sowie Vorkommen des Kranichs. Diese nutzen den Bereich des Die Prüfung des Sachverhalts ist erneut erfolgt. 456, Vorbehaltsgebietes Wind und des Vorbehaltsgebietes Sand als Nahrungs- und Brutplätze in der Nähe des Vorranggebiets 457, offensichtlich auch Bruthabitate. Sichtungen erfolgen immer wiederkehrend durch Windenergienutzung sind weiterhin nicht bekannt. In 458, verschiedene Personen, mittlerweile in aufeinanderfolgenden Jahren. Es ist nicht den Daten des MU ist nichts relevantes verzeichnet. 459, zu verstehen, dass diese nicht kartiert werden können. Dies ist lediglich durch Der Einwender hat auch keine konkreten 460, Verwendung überholter Gutachten oder fehlender Untersuchungen zu erklären. Sachverhalte vorgetragen. Vertiefende 461, Hier muss dringend aktualisiert werden. Die Naturschutzverbände NABU und Untersuchungen zur Raumnutzung der im 462, BUND sind sicherlich zur Unterstützung bereit. Avifaunistischen Fachgutachten benannten 463, Das Vorbehaltsgebiet Wind (Potenzialfläche 71) befindet sich auf Flugstrecken Vogelarten und der Fledermäuse sind im 464, geschützter Fledermausarten. Hier ist ebenfalls eine Gefährdung der Arten Zulassungsverfahren beizubringen. Eine rechtliche 465, auszuschließen, und das Gebiet entsprechend anzupassen. Das Vorbehaltsgebiet Verpflichtung zur Durchführung einer 467, deckt sich zudem mit einem Gebiet welches für Brutvögel wichtig ist. Dies ist der Artenschutzprüfung auf der Ebene des RROP besteht 468, Kartierung der NLWKN zu entnehmen. Auch daher ist die Ausweisung des gemäß Nr. 4 des Artenschutzleitfadens nicht. Sie sind 469, Vorbehaltsgebietes hier zu vermeiden. jedoch auf der Ebene der RROP in einer 471, überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen. 472, Dies ist mit dem Avifaunistischen Fachgutachten 473, erfolgt. Diese Vorgehensweise wird von der aktuellen 474, Rechtsprechung mitgetragen. 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 309 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

454, 700 Zur Bewertung der Potenzialfläche 71 (Wind, Hohnstorf): Bei einer Anlagenhöhe Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, von 200 Metern der WEA sowie einer Lage des Elbe-Seitenkanals, der A39 und Aufgrund der Entfernung der PWC-Anlage zum 456, deren Park- und WC-Anlage in Hauptwindrichtung, ist von einer Gefährdung der Vorranggebiet, dem dazwischen liegenden ESK in 457, Verkehrsteilnehmer auf dem Kanal, der A39 und der PWC-Anlage auszugehen. Dammlage und dem fehlenden Schutzanspruch einer 458, Die Gefährdung entsteht durch Eis- und Schattenwurf. Sowohl Eis- als auch PWC-Anlage ist von keiner Beeinträchtigung 459, Schattenwurf sind bei dieser Anlagenhöhe im Bereich von mehreren hundert auszugehen. WSA und Straßenbaubehörde werden 460, Metern zu erwarten. Die Dammlage des ESK von wenigen Metern Höhe mindert im Zulassungsverfahren für die WEA beteiligt. Der 461, diese Gefahr nicht. Für die Nutzer der PWC Anlage ergibt sich aufgrund der Abstand zu Wald ist im Rahmen des 462, Hauptwindrichtung eine Dauerlärmbelastung von 105-108 DbA. Eine Zulassungsverfahren für die WEA zu klären. 463, Aufrechterhaltung der genannten Vorbehaltsgebiete darf nur erfolgen, wenn die 464, WSD und die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ein Risiko ausschließen. 465, Die Zielvorgabe des Abstandes von 100 Metern einer WEA zu Waldflächen wird 467, bei dieser Vorbehalts-/Potenzialfläche nicht eingehalten. Bei anderen gleichartigen 468, Vorbehaltsflächen wird diese beachtet. Hier liegt keine Gleichbehandlung, sondern 469, eine willkürliche Planung vor. Die Vorbehaltsfläche ist daher entsprechend 471, anzupassen. 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 486

132 701 1) Im aktuellen Entwurf des RROP heißt es in der Gesamtbewertung: "Der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gebietszuschnitt der Potenzialfläche mit 32,4 ha wird unverändert als Der zitierte Satz gilt für die Einzelfallbetrachtung auf Vorranggebiet Windenergienutzung in das RROP übernommen." Im Vorentwurf dem Gebietsblatt, d. h. dass sich die Fläche, die in wurde die Fläche mit 30,3 ha angegeben, nach Ausführungen des Landkreises Kapitel 1 als Eingangsgröße benannt ist, im Rahmen wurde damals die Flächengröße "objektiv anhand eines Geografischen der Abwägung in den Kapiteln 2 und 3 zu dem in der Informationssystems ermittelt" (Synopse Abwägung öffentliche Stellen, S. 112, Nr. Gesamtbewertung (Kapitel 4) genannten Wert nicht 577). Die offensichtlich falsche Ausweisung von 32,5 ha im gegenwärtigen Entwurf verändert hat. ist zu korrigieren. Die Änderung der Flächengröße hat sich durch eine Überprüfung und Anpassung der Siedlungsfläche am nördlichen Rand von Hohnstorf ergeben.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 310 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

132 702 2) Das avifaunistische Gutachten beruht nach wie vor auf Sekundärdaten. Dem Einwand wird nicht gefolgt Wesentliche Aussagen stützen sich dabei auf Angaben des potentiellen Die eingereichten Gutachten der Betreiber Windenergieanlagenbetreibers. Eine vom Auftraggeber unabhängige insbesondere zur Avifauna wurden durch einen naturschutzfachliche Begutachtung des Gebietes ist offensichtlich nicht erfolgt und renommierten Gutachter im Auftrag des Landkreises wird hiermit erneut eingefordert. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund erneuter objektiv geprüft. Die Ergebnisse sind in den jeweiligen kontinuierlicher Beobachtungen sowohl der Wiesenweihe als auch des Rotmilans Gutachten des Landkreises dokumentiert. und des Kranichs in der aktuellen Brutperiode. Eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Artenschutzprüfung besteht gem. Nummer 4.1 des Nds. Artenschutzleifadens für die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern erst für die nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung der Vorranggebiete Windenergienutzung im RROP wurden die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabschätzung berücksichtigt.

132 703 3) Bei der Ausweisung des Potenzialgebietes wurden die Auflagen des Dem Einwand wird nicht gefolgt vorbeugenden Brandschutzes entsprechend des niedersächsischen Die Prüfung des Brandschutzes, des Abstandes Windenergieerlasses offensichtlich nicht berücksichtigt. Das Potenzialgebiet grenzt einzelner WEA zum Wald sowie die Ausgestaltung ohne erforderliche Abstandswahrung in mehr als 800 m Länge an ein mit Kiefern der WEA sind Bestandteil des nachfolgenden bestandenes Waldgebiet von mehr als 5 ha Größe. Zulassungsverfahrens. Die Begründung in Kapitel 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02 wird um die Aussagen zum Brandschutz des Nds. Windenergieerlass ergänzt. Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass der Nds. Windenergieerlass für die Träger der Regionalplanung lediglich eine Orientierungshilfe zur Abwägung (Nr. 1.5 Anwendungsbereich, Nds. Windenergieerlass vom 24.02.2016) darstellt.

132 704 Meine Einwendungen vom 21.02.2016 gegen den Entwurf des RROP halte ich Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen nach Sichtung des überarbeiteten Entwurfs in allen Punkten aufrecht und erweitere Die Stellungnahme wurde unter der Verfassernummer sie wie folgt: 132 in der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren abgewogen. An der Abwägung wird festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Ziffer 4.2 02 74 Gebiet Groß Thondorf

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31 705 Der Faktor Eisabwurf wurde nicht berücksichtigt. Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Faktor Eisabwurf wurde an dieser Stelle nicht berücksichtigt. Jedoch wird an anderer Stelle in der Abwägung auf das Thema Eisabwurf eingegangen, sodass das Thema Eisabwurf insgesamt berücksichtigt wurde. Darüber hinaus ist der Eisabwurf nicht direkt relevant für die Auswahl von Vorranggebieten Windenergienutzung, sondern vorrangig Gegenstand der Anlagenzulassung. Dies ergibt sich aus dem Nds. Windenergiererlass, der das Thema Abstände wegen Eisabwurf in Kapitel 3.4.4.3 abarbeitet. Durch die festgelegten Abstände (Kipphöhe) der Vorranggebiete Windenergienutzung zu Infrastruktureinrichtungen wird der Schutz vor Eisabwurf mit sichergestellt. Jedoch entfällt die Fläche bereits aus anderen Gründen.

31 706 In der Abwägung fehlt der Hinweis auf das in den Zielkategorien vorgesehene Dem Einwand wird gefolgt Biotop (der Einwand betraf der dort in dem Wiesen und Feuchtgebiet Es entspricht nicht dem schlüssigen Zielkonzept des vorkommenden Kammmolche und anderer Vorkommen, wie zu die Wallhecken) Landkreises, dass die in Karte 5: Zielkonzept des LRP mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten und Biotope mitten in der geplanten dargestellten Flächen mit überwiegend hoher Windparkfläche. Bedeutung für Arten und Biotope alle grundsätzlich für eine Windenergienutzung ungeeignet sind. Der Niederungsbereich der Strachau wird, da er als Vorranggebiet Natur und Landschaft festgelegt ist, von einer Windenergienutzung frei gehalten. Die im Zielkonzept des LRP nördlich davon dargestellte Fläche (Biotopkomplex: Auen/Niederungen mit hohem Vegetationsanteil) wurde erneut überprüft, mit dem Ergebnis, dass sie nunmehr als Vorranggebiet Natur und Landschaft im RROP dargestellt wird. Damit ist die o. g. Fläche im Rahmen des schlüssigen Gesamtkonzeptes eine weiche Tabuzone, wodurch die nunmehr verbleibende Restfläche 74 nicht mehr die erforderlichen 30 ha Gesamtgröße erreicht.

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1.5.17 707 Bürgerinitiative für An diesem avisierten Standort scheinen Fehler in der Benennung der Wertigkeit Dem Einwand wird nicht gefolgt Naturschutz und klar zu sein, vergleicht man die Altdaten des zu verbessernden RROP des Es ist durchaus möglich, dass der Landkreis Stadtökologie Landkreises Uelzen mit der direkt an der Planungsgrenze verlaufenden Lüneburg und der Landkreis Uelzen zu einer Landkreisgrenze zum LK Lüneburg und der deutlich anderen Einschätzung der unterschiedlichen Einschätzung hinsichtlich der dortigen Wertigkeit aufgrund genauerer Untersuchungen der Fauna und Flora zur Wertigkeit von Gebieten kommen. Der Landkreis Fortschreibung des Landschaftsrahmenplanes des LK Lüneburg. Lüneburg hat aus rechtlichen Gründen keine WEA würden sich zusätzlich deutlich in den Landkreis Lüneburg und auf die im Bewertung von Bereichen im Landkreis Uelzen Folgenden dort genannten Arten auswirken. Außerdem ist aufgrund der starken vorzunehmen. Die Landkreise arbeiteten hier im Unterschiede der beiden genannten Pläne zu vermuten, dass im LK Uelzen einige Bereich des Naturschutzes im übertragenen der im LRP des LK Lüneburg genannten Arten nicht aufgefallen bzw. nicht Wirkungskreis. Für das Vorranggebiet untersucht worden sind. Windenergienutzung Groß Thondorf liegen dem Lt. mehrerer Untersuchungen von K. (z.B. 2012, 20 13) kommen (bezogen auf den Landkreis Uelzen keine Daten vor, wonach das LK Lüneburg) im Nahbereich des avisierten WP 74 folgende Brutvogelarten vor, Gebiet für eine Windenergienutzung nicht geeignet die allesamt stark auf WEA reagieren. Zu nennen sind hier Rotmilan, wäre. Schwarzstorch, Kranich, Schwarzmilan, Baumfalke, Wiesenweihe, Uhu, Der NLWKN ist im Rahmen des Heidelerche, Ortolan, Braunkehlchen, Neuntöter, Kiebitz, Wachtelkönig, Wachtel, Beteiligungsverfahrens beteiligt worden und hatte die Waldschnepfe, Rebhuhn, Pirol. Zudem sind Zugvogelarten gefährdet, die von Möglichkeit, sich zu dieser Fläche zu äußern. Bislang Nordosten her durch den Waldriegel einfallen und die Strachau als Leitlinie für den ist an dieser Stelle kein Großvogellebensraum von Weiterzug oder einen Zugstopp ansehen. Alle diese Zugvögel, Gänse, Kraniche, mindestens regionaler Bedeutung ausgewiesen Greif- und Sing- und weitere Vogelarten wären an dieser Stelle zusätzlich worden. besonders stark gefährdet. Unregelmäßig im Wiebeck vorkommende Arten wie Eine detaillierte Artenschutzprüfung, u. a. auch eine Sperlings- und Raufußkauz sowie der Zwergschnäpper kommen als Zugvögel über Fledermauskartierung ist Bestandteil des die genannte Route hinein und würden beim langsamen Sinkflug zum Wiebeck hin Zulassungsverfahrens. in die Anlagen hineinfliegen. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Das sind einfach zu viele sehr hoch gefährdeter Arten, als dass der Bereich mit Strachau im RROP des Landkreises Lüneburg in der einer WP-Planung überzogen werden darf. Wir alle haben eine Verantwortung für Fassung der 2. Änderung lediglich als die Natur! Vor einer weiteren Planung muss das Gesamtgebiet intensiv auf die Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft dargestellt ist. genannten Arten untersucht werden. Es kann nicht sein, dass im Falle einer WP- Planung über alle dieser vorkommenden Arten einfach hinweggesehen wird. Zwar hat die Staatliche Vogelschutzwarte die Niederung der Strachau bisher nicht als Großvogellebensraum von landesweiter Bedeutung eingestuft, dies ist aber vermutlich aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes innerhalb kürzester Zeit noch nicht geschehen. Aufgrund des relativ nahen Vorkommens des Schwarzstorches mit seiner definitiven Nahrungssuche in der Talaue der Strachau wird das Gebiet vermutlich in Kürze als Vorranggebiet für die Natur (was im LK Lüneburg direkt bis an die Kreisgrenze geschehen ist!) ausgewiesen. Das muss dort (NLWKN) abgefragt und dann das Ergebnis abgewartet werden. Es darf nicht sein, dass die Staatliche VSW hier im Nachhinein verantwortlich gemacht wird für den Bau eines WP innerhalb der Brutareale von Schwarzstorch und Rotmilan! Das Gebiet hat vermutlich somit eine sehr hohe Wertigkeit für den Vogelschutz- zusätzlich gibt es seltenen Schmetterlingsarten, die in den Sog von WEA geraten und ausgerottet werden, genau wie Fledermaus- und weitere lnsektenarten. Das genannte Gebiet ist somit definitiv wegen seiner sehr seltenen Avifauna sehr

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vieler Arten definitiv als WP-Standort auszuschließen. 1.2.4. 708 Samtgemeinde Die Potenzialfläche bei Groß Thondorf für WKA grenzt unmittelbar an das Gebiet Dem Einwand wird gefolgt 1 Dahlenburg der Gemeinde Boitze an. Das mittlerweile abgeschlossene Regionale Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß Raumordnungsprogramm des Landkreises Lüneburg sieht hier den Bereich als Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen. Vorbehaltsgebiet für ruhige Erholung vor. Des Weiteren hat die damalige Planung der raumbedeutsamen WKA im Landkreis Lüneburg deutlich gemacht, dass der Bereich südlich von Boitze vorgesehen ist als Bereich für den Aufbau eines länderübergreifenden Biotopverbundes, hier Waldlebensräume. Aus meiner Sicht würde eine Ausweisung dieser Fläche somit erhebliche Belastung auf die geplanten Ziele der Region ausüben, so dass diese herauszunehmen ist. 1.2.4 709 Landkreis Lüneburg Zur Potentialfläche 74 (Groß Thondorf, südlich Fladen/Boitze): Dem Einwand wird gefolgt Es wird darauf hingewiesen, dass die Abwägung zur Potentialfläche 74 bezüglich Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß der Waldverbundachse nicht gefolgt werden kann. Der LRP des Landkreises Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen. Uelzen beinhaltet die Waldverbundachse aus dem Grunde nicht, da zum Zeitpunkt der Aufstellung die Datengrundlage des Bundesamtes für Naturschutz noch nicht verfügbar war. Die Vorgaben des Bundesamtes sollten daher zumindest auf Ebene der Regionalplanung Berücksichtigung finden (genaue Ausführungen s. Stellungnahme Natur- und Landschaftsschutz). Das Gebiet mit landkreisübergreifen-der Bedeutung für den Biotopverbund hat, wie bereits vorgetragen, dazu geführt, dass der Landkreis Lüneburg in unmittelbarer Nähe kein Vorranggebiet für Windkraft ausgewiesen hat. Die landschaftsökologische Vorabeinschätzung meiner unteren Naturschutzbehörde kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass die Potentialfläche auf der nächsten Planungs-/Genehmigungsebene tatsächlich nicht umsetzbar ist. Vor diesem Hintergrund ist eine Festlegung im RROP als Vorrangfläche für Windenergienutzung äußerst fragwürdig. 1.2.4 710 Landkreis Lüneburg Potentialfläche 74, südlich Fladen/Boitze: Dem Einwand wird gefolgt Nach wie vor wird die Potentialfläche Groß Thondorf besonders kritisch gesehen. Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß Von hier aus wird davon ausgegangen, dass die notwendigen näheren Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen. Kartierungen zur Avifauna und zur Fledermauspopulation ein erhebliches Konfliktpotential ergeben werden. Aufgrund der kleinräumig strukturierten Landschaft wird von einem Fledermauslebensraum mit besonderer Bedeutung ausgegangen. Insbesondere die nordöstliche Teilfläche ist durch Gehölzreichtum und kleinparzellierten Nutzflächen geprägt. Alle Nutzflächen sind kleiner als 4 ha und vermitteln so ein besonders bemerkenswertes Landschaftsbild und ergeben eine besonders kleinparzellierte Landschaftsstruktur. Insofern kann der Einschätzung im Fachgutachten zum Landschaftsbild, das hier eine Situation nur mit allgemeiner Bedeutung vorliegt, nicht gefolgt werden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 314 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.4 711 Landkreis Lüneburg Nochmals wird betont, dass es sich außerdem um ein Gebiet mit Dem Einwand wird gefolgt landkreisübergreifender Bedeutung für den Biotopverbund handelt. Dieses wurde Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß vom Bundesamt für Naturschutz festgelegt und ist bei den nachgeordneten Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen. Planungen entsprechend zu berücksichtigen. Das hat auch dazu geführt, dass der Landkreis Lüneburg in unmittelbarer Nähe kein Vorranggebiet für Windkraft ausgewiesen hat. Dem kann aus meiner Sicht auch nicht entgegen gehalten werden, dass die Fläche sich nicht im LRP des Landkreises Uelzen wiederfindet. Die Vorgaben des Bundesamtes für Naturschutz sind aus dem Jahr 2010. Der LRP des Landkreises Uelzen wurde im Jahr 2012 veröffentlicht. Der Biotopverbundkarte ist zu entnehmen, dass Waldverbundachsen überhaupt nicht in die Planungen eingeflossen sind und offensichtlich zum Zeitpunkt der Aufstellung des Landschaftsrahmenplanes die Datengrundlage des Bundesamtes für Naturschutz noch nicht vorhanden war. Insofern müssen diese Vorgaben des Bundesamtes für Naturschutz aus meiner Sicht nunmehr auf Ebene des Regionalen Raumordnungsprogrammes unmittelbar berücksichtigt werden. 1.2.4 712 Landkreis Lüneburg Neben der Fledermauspopulation sind bei der Ermittlung von avifaunistischen Dem Einwand wird gefolgt Daten nicht nur die Brutplätze windkraftempfindlicher Arten zu berücksichtigen, Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß sondern auch das spezifische Bewegungsmuster bzw. deren Raumnutzung. In Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen. waldreichen Landschaftsteilen, wie sie hier vorliegen (Teil des Waldbiotopverbundsystemes), sind gerade diese kleinen ackerbaulich genutzten Lücken besonders attraktiv für windkraftempfindliche Vogelarten der Kulturlandschaft. Gleiches gilt für die Fledermauspopulation. 1.2.4 713 Landkreis Lüneburg Aus dieser landschaftsökologischen Vorab-Einschätzung heraus besteht die Dem Einwand wird gefolgt Situation, dass hier eine Potentialfläche suggeriert wird, die sich vermutlich als Das Vorranggebiet Windenergienutzung Groß nicht belastbar erweisen wird. Thondorf (74) entfällt bereits aus anderen Gründen.

1.3.18 714 NLWKN - Überlagerung bundesweit bedeutsamer Biotopverbundachsen Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Potenzialfläche 74 Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. Hannover - Nordöstlich von Groß Thondorf überlagern zwei Vorranggebiete Hildesheim Windenergienutzung eine Biotopverbundachse Wald des länderübergreifenden Biotopverbunds in Deutschland, die von der Biotopverbundplanung auf Landesebene im Entwurf des Landschaftsprogramm für Niedersachsen in ihrer Bedeutung bestätigt wird. Das steht einer Festlegung als Vorranggebiet Windenergienutzung entgegen.

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1.5.06 715 NABU Uelzen e. V. Gegen diese Windvorrangfläche liegen besonders umfangreiche Argumente vor. Dem Einwand wird nicht gefolgt Sie wurde erst sehr spät durch den Landkreis Uelzen "entdeckt". Leider wurden Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 auch für diesen von der Lage zwischen Göhrde und Wiebeck befindlichen Standort erfolgte unter der laufenden Nummer 582 der keine avifaunistischen Voruntersuchungen durchgeführt, obwohl hier nur wenige Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der Daten vorliegen, die Lage des Gebietes aber einen hohen Artenreichtum vermuten Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird lässt. festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Jedoch entfällt die Fläche aus anderen Gründen.

1.5.06 716 NABU Uelzen e. V. Kritisch zu sehen ist hier auch die Trennung in Teilflächen, da die Trennung nicht Dem Einwand wird teilweise gefolgt durch eine Verkehrstrasse, sondern eine naturnahe Bachniederung entsteht. Nur Die Flächengröße und deren Zuschnitt wurden in Kombination ist die Mindestflächengröße erreicht. objektiv anhand eines Geografisches Informationssystems ermittelt. Der Umstand, dass ein Vorranggebiet Windenergienutzung aus mehreren Teilflächen besteht, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch entfällt die Fläche aus anderen Gründen.

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1.5.06 717 NABU Uelzen e. V. Biotopverbund Dem Einwand wird teilweise gefolgt Der Standort ist grundsätzlich problematisch, da er sich als Kreuzungspunkt eines Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Biotopverbunds waldgebundener Arten (vgl. Bundesamt für Naturschutz, BfN erfolgte unter der laufenden Nummer 582 der "Netzwerk für waldbewohnende größere Säugetiere", Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/landschaftsundbioto- Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird pschutz/Grosssaeger%20A3.pdf) zwischen Göhrde und Wiebeck und festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine offenlandgebundener Arten zwischen dem Agrarraum um Dahlenburg im Norden Änderung ergeben hat. Die Fläche entfällt jedoch aus und nördlich Himbergen im Süden befindet. Gleichzeitig handelt es sich um eine anderen Gründen. Sattellage, also den höchstgelegenen Punkt zwischen den genannten Offenlandbereichen. Hier ist einerseits mit einem kanalisierten Zug von Vögeln und Fledermäusen im Frühjahr und Herbst verstärkt zu rechnen. Andererseits sind Wanderungen waldgebundener Arten (nicht nur windkraftunempfindliche Großsäuger, sondern auch Fledermäuse, Schwarzstorch) quer dazu sehr wahrscheinlich. Die Biotopverbundplanung des BfN sollte als nationale Biotopverbundachse auch auf der regionalen und lokalen Ebene übernommen werden (ein Biotopverbundkonzept auf Landesebene liegt leider noch nicht vor!). Der Lkr. Lüneburg hat in seinem Entwurf des Landschaftsrahmenplans eine "Hauptbiotopachse" Wald dargestellt und folgt damit dem Bundesamt für Naturschutz. Der Lkr. Uelzen verfolgt danach offensichtlich ein abweichendes Biotopverbundsystem, das aber leider in Bezug auf Wälder keinem System folgt. Hier werden nur als FFH- oder NSG gesicherte Waldflächen aufgezählt. Eine Vernetzung wird nicht beschrieben und ist wohl auch nicht vorgesehen. Es wird unter 4. in der Beurteilung der Potenzialfläche Nr. 74 weiter ausgeführt, dass die Schaffung weiterer Waldflächen nicht zum Zielkonzept zählt, weshalb der Windenergie hier der Vorrang eingeräumt wird. Nach dem LRP, S. 327 wird folgendes ausgesagt: Auf der Grundlage der vorhandenen Strukturen werden ähnliche oder gleichartige Biotoptypen miteinander vernetzt, damit die Möglichkeit des Individuenaustausches zwischen besiedelten großflächigen Lebensräumen besteht. Die „verinselt“ liegenden Biotope müssen keinen direkten räumlichen Kontakt haben. Der betroffene Raum weist faktisch durch das Vorhandensein von kleineren Waldinseln zwischen Göhrde und Wiebeck einen für Waldarten nutzbaren Korridor auf, der nicht zwangsweise durch die Schaffung weiterer Waldflächen entwickelt werden muss; zumal gleichzeitig für Offenlandarten ein Vernetzungskorridor in Nord-Süd-Richtung besteht, der ebenfalls erhalten werden sollte. Das bedeutet aber nicht, dass sich hier ein Standort für Windenergieanlagen geradezu aufdrängt, da diese gerade in diesem Kreuzungspunkt des Biotopverbunds fatal wären. Der LRP Uelzen (2012) zitiert auf S. 327 § 21 des BNatSchG, dass den Biotopverbund folgendermaßen beschreibt: (1) Der Biotopverbund dient der dauerhaften Sicherung der Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten, Biotope und

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 317 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Lebensgemeinschaften sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen. Er soll auch zur Verbesserung des Zusammenhangs des Netzes "Natura 2000" beitragen. (2) Der Biotopverbund soll länderübergreifend erfolgen. Es erscheint daher äußerst sinnvoll, wenn sich auch der Landkreis Uelzen den Überlegungen des BfN, des Lkr. Lüneburg und erwartungsgemäß auch des Landes Niedersachsen anschließt und für den betroffenen Raum aktiv für einen überregionalen Biotopverbund für waldgebundene, aber auch Offenland-Arten eintritt. Unter dieser Prämisse der Bewahrung und Entwicklung eines überregionalen Biotopverbunds ist eine Vorrangfläche für Windkraftnutzung hier vollkommen fehl am Platz. Das Bundesprogramm Wiedervernetzung sieht vor, dass die "Landschaftsplanung zum Biotopverbund und zur Vernetzung bei der Aufstellung der Pläne des Landes-, Regional- und Bauleitplanung zu berücksichtigen" ist. Ursprünglich hatte der Lkr. Lüneburg ebenfalls eine Windvorrangfläche unmittelbar angrenzend auf seinem Gebiet vorgesehen, die dann, aus gutem Grund, zurückgezogen wurde. In der Stellungnahme des NLWKN zur 2. Änderung des RROP des Lkr. Lüneburg wird formuliert: Das (BfN-)Verbundsystem wird als sehr schwergewichtige fachliche Planungsgrundlage gesehen. Potentialflächen Windkraft und Wald- Verbundkorridor stehen hier unvereinbar gegenüber. Dem BfN-Korridor ist Vorrang einzuräumen, da in diesem Bereich der südlichen Kreisgrenze der einzige BfN- Korridor im gesamten Landkreis verläuft. Auch die Fachbehörde für Naturschutz, der NLWKN, hat in seiner Stellungnahme gefordert die Biotopverbundachse bei der Abwägung zu berücksichtigen. Dies wird vom NABU ausdrücklich unterstützt! 1.5.06 718 NABU Uelzen e. V. Artenschutz Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Unter verschiedenen Aspekten des Artenschutzes ist der vorgesehene Das genannte Gutachten wird unter den Vorrangstandort äußerst problematisch. Hinweise gibt dazu u.a. das beigelegte Verfassernummern 29 und 30 abgewogen. Gutachten von Dipl.-Biol. Jann W., Bleckede, vom 27.04.2017 (Auftraggeber: K. & H.). 1.5.06 719 NABU Uelzen e. V. Avifauna Dem Einwand wird nicht gefolgt Es ist richtig, dass keine/kaum Daten zu Brutvögeln und Fledermäusen in diesem Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Bereich vorliegen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, wie im Gebietsblatt erfolgte unter der laufenden Nummer 584 der behauptet, dass die Potenzialfläche keine Bedeutung für Brutvögel aufweist. Die Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der Fachbehörde für Naturschutz (Staatl. Vogelschutzwarte) weist nur Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird Brutvogellebensräume aus, wenn sie Daten geliefert bekommt. Bereiche ohne festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Daten sind daher nicht gleich ohne Bedeutung! Änderung ergeben hat. Die Fläche entfällt aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 318 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 720 NABU Uelzen e. V. Nach Vorlage der erheblichen Einwände des RROP-Entwurfs 2015 hätte eine Dem Einwand wird nicht gefolgt Brutvogelerfassung, wie sie für eine Reihe weiterer Gebiete 2014 erfolgte Gemäß Nr. 4.1 des Artenschutzschutzleitfadens vom sicherlich sehr weitergeholfen. Diese Chance wurde vertan. 24.02.2016 gibt es keine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Artenschutzprüfung auf Ebene des RROP. Eine überschlägige Vorabschätzung ist ausreichend. Diese liegt mit dem Avifaunistischen Fachgutachten vor. Über das genannte Gutachten hinausgehende Unterlagen (Gutachten o. ä.), die zu einer Ungeeignetheit der Fläche führten, sind nicht vorgelegt worden. Jedoch entfällt die Fläche aus anderen Gründen.

1.5.06 721 NABU Uelzen e. V. Der Lkr. Lüneburg hatte auch ursprünglich eine Windvorrangfläche angrenzend auf Dem Einwand wird nicht gefolgt seinem Gebiet geplant, nahm allerdings anschließend wegen des Vorkommens Die Gründe, warum der Landkreis Lüneburg zu seiner WEA-empfindlicher Arten davon Abstand. Entscheidung gekommen ist, sind für den Landkreis Uelzen nicht bindend, da jeder Träger der Regionalplanung ein anderes Konzept zur Darstellung von Vorranggebieten Windenergienutzung verfolgen kann. Die Fläche entfällt aus anderen Gründen.

1.5.06 722 NABU Uelzen e. V. Im vorliegenden Entwurf des Landschaftsrahmenplans für den Landkreis Lüneburg Dem Einwand wird teilweise gefolgt grenzt unmittelbar auf Lüneburger Gebiet ein avifaunistisch bedeutsames Gebiet Aus avifaunistischer Sicht ist die Fläche für eine an. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass der Landschaftsraum, Windenergienutzung geeignet. Die auf Basis der der auf Uelzener Kreisgebiet deutlich strukturreicher ausgeprägt ist, mindestens Lebensraumanalyse getroffenen Feststellungen des ebenso artenreich ist. angesprochenen Biologen führen zu keiner anderen Im April 2017 konnte der Bleckeder Biologe J. W. drei gleichzeitig kreisende Bewertung, zumal keine Kartierergebnisse vorgelegt Rotmilane innerhalb der Vorrangfläche feststellen (vgl. hier zu beil. Materialien). wurde, die die Nichteignung des Gebietes belegt hätten. Brutplätze des Rotmilan sind weder im Gebiet selbst noch in 1,5 km Entfernung vorhanden. Jedoch entfällt die Fläche aus anderen Gründen.

1.5.06 723 NABU Uelzen e. V. Schwarzstorch: Der Brutverdacht im Wiebeck wird vom Landkreis genannt. Dem Einwand wird nicht gefolgt Konkrete Beobachtungen im näheren Umfeld liegen vor: Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 - 2 Ind. am 27.04.2015, Biotop S. nördl. Gr. Thondorf (G.) erfolgte unter der laufenden Nummer 585 der - 2 Ind. überfliegend am 17.03.2015, südwestlich Gr. Thondorf (S.) Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der Frühsommer 2015 eine Beobachtung nordöstlich Gr. Thondorf durch T. Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird (Schwarzstorchbetreuer). festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Die Fläche entfällt aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 319 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.5.06 724 NABU Uelzen e. V. Fledermäuse: Auf Nachfrage beim Fledermausbeauftragten des Landkreises Dem Einwand wird nicht gefolgt Lüchow-Dannenberg, Herr M., bestätigte dieser die hohe Bedeutung des Die Abwägung der Stellungnahme vom 01.03.2016 Übergangsbereiches zwischen Göhrde und Wiebeck für Fledermäuse. Neben der erfolgte unter der laufenden Nummer 588 der "normalen" Jagdnutzung sind hier auch vermehrt während der Zugzeiten ziehende Synopse zum 1. Beteiligungsverfahren der Fledermäuse zu erwarten (Trichtereffekt des Offenlandes von Norden). Diese sind Öffentlichen Stellen. An der Abwägung wird besonders schlaggefährdet, weil sie die örtlichen Gegebenheiten als Durchzügler festhalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine nicht kennen! In etwa 1,5 km Entfernung in der Göhrde befindet sich ein Änderung ergeben hat. Die Fläche entfällt aus ausgebautes Winterquartier. anderen Gründen.

1.5.06 725 NABU Uelzen e. V. Aus fachlicher Sicht des NABU Uelzen handelt es sich bei 074 Windvorrangfläche Dem Einwand wird gefolgt um die mit Abstand ungünstigste. Der Standort muss genauso gestrichen werden, Die Fläche entfällt. wie es der Lkr. Lüneburg für seinen Bereich bereits vollzogen hat.

29 726 Die Einwendung zur Kulisse 2015, vorgelegt 2016, wird inhaltlich voll aufrecht Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen erhalten soll auch bei der Kulisse 2016 berücksichtigt werden. Die Abwägung der Stellungnahme zur Kulisse 2015 Weiter teile ich Ihnen mit, dass ich mich den Einwendungen der Rechtsanwältin K. erfolgte unter der Verfassernummer 29 der Synopse inhaltlich voll anschließe und mir diese zu Eigen mache. der Abwägung der Öffentlichkeit zum ersten Beteiligungsverfahren. Diese Abwägung wird aufrecht erhalten. Die Abwägung der Stellungnahme von K. zur Kulisse 2015 erfolgte unter der Verfassernummer 30 der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit zum ersten Beteiligungsverfahren.

29, 727 Nichtberücksichtigung des das Plangebiet 74 durchziehenden BfN Korridors Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Das Vorranggebiet Windenergienutzung wird von einer bundesweit bedeutsamen Der Landkreis verbleibt bei seiner Einschätzung, dass 31, Biotopverbundachse für Waldlebensräume überlagert. das Vorranggebiet nicht die Biotopverbundachse für 232 Wegen dieser Sachlage hat der Kreis Lüneburg seine ursprüngliche Planung einer Waldlebensräume beeinträchtigt und den Durchzug Potentialfläche in dem Übergangsgebiet auf Lüneburger Seite zurückgezogen. für den Wildzug entscheidend verschlechtert. Die Durch die Errichtung von WEAs in dieser Planfläche wird die Durchlässigkeit Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. dieses Gebietes für den Wildzug entscheidend verschlechtert. Wie auch beim Kreis Lüneburg erfolgt, sind die Planungen zu den Teilflächen 74 in der Kulisse 2016 beim Kreis Uelzen zugunsten des Erhalts der optimalen Bedingungen für den Wildzug in dieser Fläche aufzugeben. Der dahingehenden fachlichen „Empfehlung“ des NLWKN zur Kulisse 2015 ist somit auch hier zu folgen.

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29, 728 Die Behauptung des Kreises, vom Bundesprogramm Wiedervernetzung nicht Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, betroffen zu sein, ist grundlegend falsch. Von einem Bundesprogramm, das alle Die beiden aufgeführten Argumente stellen aus Sicht 31, Bundesländer einschließt, ist jedes Land betroffen, egal ob einzelne Aspekte des des Landkreises keinen Widerspruch dar. Das 232 Programms in der jeweiligen LROP direkt oder nur als inhaltlich abzuleitender Bundesprogramm Wiedervernetzung betrifft die Aspekt enthalten ist. Planungen des Bundes zur Autobahn A 39 und somit Obwohl unter a) eine Betroffenheit geleugnet wird, wird unter b) die Bedeutung des nicht die Träger der Regionalplanung, insofern ist die Programms wieder als fraglich dargestellt. Beide Argumente passen nicht Aussage, dass der Landkreis Uelzen nicht betroffen zueinander. ist, richtig. Unstrittig und auch nachzulesen ist, dass Gegen die geleugnete oder als fraglich dargestellte Bedeutung des der BfN-Verbundkorridor keinen Eingang in das LROP Bundesprogramms Wiedervernetzung stehen als beispielhaft die konkreten gefunden hat. Planungen zu dem Bau der A 39, bei denen die Wildzugrouten des BfN bei der Die dargestellten Planungen mögen bei der Nds. Festlegung der Durchlässigkeit der A 39 (Grünbrücken, Faunapassagen, Behörde für Straßenbau und Verkehr als planende Talbrücken und Grünunterführungen) eine entscheidende Rolle spielen. Behörde Berücksichtigung gefunden haben. Für den Die festgelegten Durchlässe bei der A 39 orientieren sich beim Verlauf der A 39 im Landkreis Uelzen als Träger der Regionalplanung Kreisgebiet genau am Verlauf der Wildzugrouten des BfN. Dieser Sachverhalt ist sind sie jedoch nicht bindend und somit einer aus der unten stehenden Abb.10 aus den Planunterlagen der A 39 zu entnehmen. Abwägung zugänglich. Aus diesem Grund bleibt der Angesicht dieser Tatsachen eine Betroffenheit zu leugnen oder infrage zu stellen, Landkreis bei seiner Einschätzung, sowohl das hat nichts mit einem korrekten Umgang mit Tatschen bei der Abwägung von Bundesprogramm Wiedervernetzung als auch den Sachverhalten zu tun. BfN-Verbundkorridor Waldlebensräume im RROP Die vom Kreis Uelzen aufgestellte Behauptung, dass mit dem BfN Konzept nicht darzustellen. lediglich eine Grobplanung auf Bundesebene vorliegt, kann somit für den Kreis Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. Uelzen ausgeschlossen werden. Die hierzu vorgenommenen umfangreichen Untersuchungen erfolgten weitgehend im Auftrag der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. In diese Untersuchungen flossen weiterhin auch Wildkartierungen durch die Jägerschaft ein. 29, 729 Die Behauptung, dass ein Biotopverbund trotz Darstellung des Vorranggebietes Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Windenergienutzung realisierbar sei, ist wegen der besonderen Situation im Den in der Stellungnahme dargestellten Argumenten 31, Bereich der Planfläche nicht zutreffend. Der Bereich der Planfläche 74 zwischen wird nicht widersprochen. Der Landkreis zieht jedoch 232 den Forsten Göhrde und Wiebeck besitzt durch Struktur und Bewuchs ideale daraus den Schluss, dass sich ein möglicher Voraussetzungen als Trittstein für Wanderbewegungen für das Wild. Es geht im Biotopverbund auch mit einem Vorranggebiet hier vorliegenden Fall, anders als beim Programm für Gesamtdeutschland, Windenergienutzung realisieren lässt. nicht vorrangig um die Schaffung von zusätzlichen Waldachsen, sondern um die Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. Freihaltung einer vorhandenen bedeutenden Wildzugroute im Raum Norddeutschland. Der Übergang zwischen den Wäldern stellt in dem Gesamtraum die einzige für den Wildzug optimale Passage dar. Nördlich und südlich des Übergangs nehmen solche idealen Voraussetzungen deutlich ab. Der Übergang bildet hier also wegen der vorliegenden Gegebenheiten eine Engstelle für den Wildtierzug. Dies wird aus den oben zitierten Untersuchungen, die im Rahmen der Vernetzungsbeziehungen zum Neubau der A 39 mit GIS-basierter Modellierung überörtlicher Funktionsbeziehungen durchgeführt wurden, deutlich.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 321 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 730 Wegen dieser Sachlage hat der Kreis Lüneburg seine ursprüngliche Planung einer Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Potentialfläche in dem Übergangsgebiet auf Lüneburger Seite zurückgezogen. Eine Auseinandersetzung mit den Argumenten des 31, Der Verweis in seiner Antwort auf den Einwand des Kreises Lüneburg zur Landkreises Lüneburg und auch des NLWKN hat sehr 232 Wildtierroute, „dass das NLWKN in seiner Stellungnahme zum Entwurf des RROP wohl stattgefunden. Es ist jedoch zu beachten, dass lediglich die "Empfehlung" ausgesprochen hat , diese Biotopverbundachsen in der die Belange in den Stellungnahmen der Abwägung zu berücksichtigen“, spricht nicht dafür, dass der Kreis Uelzen bei Fachbehörden gemäß § 7 Abs. 2 Satz 1 ROG seiner Entscheidung, die Empfehlung nicht umzusetzen, eine ernsthafte Abwägung gegeneinander und untereinander von den Trägern der Argumente der hierfür zuständigen Fachbehörde des Landes Niedersachsen der Regionalplanung abgewogen werden. Dieser vorgenommen hat. Im Verhältnis einer nachgeordneten Kreisbehörde mit einer kann dann durchaus zu der Entscheidung gelangen, Fachbehörde des Landes kommt einer ausgesprochenen „Empfehlung“ eine sehr dass sich die privilegierte Windkraftplanung hohe Bedeutung zu, deren Nichtbeachtung nur aus schwerwiegenden Gründen gegenüber anderen Belangen durchsetzt. erfolgen kann. Diese liegen beim Kreis Uelzen, wie die Entscheidung des Kreises Die Aussage, dass eine Windenergienutzung und ein Lüneburg bei gleicher Sachlage zeigt, nicht vor. möglicher Verbundkorridor sich nicht widersprechen, Auch wird fachlich kein Widerspruch gesehen zwischen den vom BfN entwickelten wurde mit dem zuständigen Fachamt abgestimmt. Die Verbund und der beabsichtigen Windenergienutzung, denn der Verbundkorridor Fläche fällt bereits aus anderen Gründen. würde in erster Linie der Ausbreitung und Wiedervernetzung größerer Säugetier (z. B. Wildkatze, Wolf, Rothirsch) dienen. Diese sind gegenüber WEA unempfindlich, sodass eine Beeinträchtigung der Verbundfunktion auszuschließen ist.“ Für den Bereich der Teilflächen 74, die hier die Funktion eines Wildzugkorridors haben, trifft die Aussage der „Ausschluss einer Beeinträchtigung der Verbundfunktion“ des Kreises Uelzen nicht zu. Die Aussage ist zudem unbegründet und erfolgt ohne Verweis auf Quellen, die diese Aussagen stützen. 29, 731 Für die vom Kreis Uelzen geplante Ausweisung der Teilflächen 74 als Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Vorranggebiet Windenergie ist voranstehend gezeigt worden, dass die diese Es kann durchaus sein, dass der Landkreis bei den 31, Entscheidung begründenden Argumente bei der Abwägung nicht zutreffen oder vorgebrachten Argumenten zu einer anderen 232 falsch sind, bzw. einseitig zugunsten der Entscheidung für die Windkraft ausgelegt Entscheidung kommt als der Einwender. Gerade im wurden. Spannungsfeld Naturschutz mit seinen Belangen Eine korrekte Abwägung aller relevanten Entscheidungskriterien kann nur zu Artenschutz und Landschaftsbild kann es zu einem Verzicht der Fläche als Vorranggebiet Windkraft führen. Der Kreis Uelzen differenzierten Meinungen kommen. Es ist wird aufgefordert, die Fläche 74 aus der Kulisse 2016 herauszunehmen. keineswegs so, dass die Entscheidungen zugunsten der Windkraft ausgelegt wurden. Der Landkreis Uelzen ist jedoch dazu angehalten, keine Verhinderungsplanung für Windkraft zu betreiben und der Windkraft substanziell Raum zu geben. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 322 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 732 Nichtberücksichtigung des avifaunistischen Potentials beim vorliegenden Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Planungsschritt der Fläche 74 Für die Ebene des RROP ist der folgende 31, Dem Gebietsblatt zur Potenzialfläche 74 wird vom Kreis Uelzen die Qualität eines Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. 232 avifaunistischen Gutachtens zugebilligt und in dieser Form dem Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche Regionalplanverfahren für die Planfläche 74 zugrunde gelegt. Ein Bezug zu der Verpflichtung zur Durchführung einer Planfläche 74, am Maßstab einer sorgfältigen Inaugenscheinnahme und darauf Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen basierender inhaltlicher Kriterien für die Erstellung eines avifaunistischen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern Gutachtens, ist der Unterlage schwer zu entnehmen. erst für die nachgelagerten Planungs- und In dem Gutachten zur Kulisse 2016 werden keine Konsequenzen bezüglich der Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- zahlreichen Eingaben zur Kulisse 2015 gezogen. Die Einwendungen des Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Landkreises Lüneburg, des NABU Uelzen und mehrerer Bürger enthielten Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die wertvolle Hinweise zur Avifaunistik im Plangebiet 74, die im avifaunistischen Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Gutachten zur Kulisse 2016 zu einer anderen Schlussfolgerung hätten führen oder Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf zumindest abgewogen werden müssen. Vor diesem Hintergrund reicht es für die dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diesen Wichtigkeit und die Aussagen eines solchen Gutachtens im Verfahren nicht aus, Ausführungen orientiert sich das Konzept des sich nur auf fehlende Meldungen wie z. B. seitens des NLWKN zu berufen, anstatt Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das diesen Einwendungen weiter nachzugehen. Für eine solche falsche Sicht- und Avifaunistische Fachgutachten und die Gebietsblätter Vorgehensweise sprechen auch die Kommentare des Kreises Uelzen zu den ausreichend sind im Sinne einer überschlägigen einzelnen oben angeführten Einwendungen. Prüfung der artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche. In den genannten Einwendungen wurden keine belastbaren Unterlagen (Gutachten) vorgelegt, die dazu führten, dass die Fläche avifaunistisch nicht geeignet ist. Eine bloße Sichtung von Individuen einer Art ist bei Anwendung der einheitlichen Methodik des avifaunistischen Fachgutachtens als Entscheidungsgrundlage nicht geeignet. Eine Auseinandersetzung mit den eingegangen Stellungnahmen ist umfassend erfolgt. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 323 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 733 Zwar hat die Staatliche Vogelschutzwarte das Gebiet um die Niederung der Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Strachau bisher nicht als Großvogellebensraum von landesweiter Bedeutung Die landesweit bedeutsamen Vogellebensräume des 31, eingestuft, eine dazu notwendige Kartierung ist aber vermutlich aufgrund des NLWKN sind im aktuellen Entwurf des RROP 232 hohen Arbeitsaufwandes dort innerhalb des verfügbaren Zeitrahmens noch nicht berücksichtigt, sofern keine eigenen aktuellen Daten geschehen. vorliegen. Insofern liegt kein Abwägungsmangel vor. Weiter sind in diesem naturkundlich bisher wenig erschlossenen Raum an den Solange die Staatliche Vogelschutzwarte keine Daten Kreisgrenzen auch von anderer Seite bisher noch keine ausreichend für die Potenzialfläche 74 veröffentlicht hat, können systematischen Kartierungen vorgenommen worden. diese für die Potenzialfläche 74 auch nicht verwendet Dass man aus einer Situation, wie im Plangebiet vorliegend, nicht einfach auf eine werden. Solange keine belastbaren Daten vorliegen, Bedeutungslosigkeit für die Einstufung schließen kann, geht aus dem Einwand des die die Nichteignung der Fläche belegen, setzt sich NLWKN zur Kulisse 2015 hervor. die privilegierte Windenergienutzung auf dieser Um ein solches Gebiet, auf das sich der Einwand bezieht, kann es sich bei der Fläche durch. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Fläche 74 (bzw. mit derzeit ungeklärter Bedeutung) handeln. Da es sich um einen Gründen. Einwand zur Kulisse 2015 handelt, hätte diese Fragestellung im Gutachten zur Kulisse 2016 abgehandelt werden müssen. Dies ist nicht erfolgt. Es liegt somit ein Mangel bei der Abfassung des avifaunistischen Gutachtens für die Kulisse 2016 vor. 29, 734 Diese Feststellung ist insoweit wichtig, da den Aussagen der Unterlage vom Kreis Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Uelzen eine steuernde Funktion für die Entscheidung zugebilligt wird, ob die Die Entscheidung, ob eine Fläche aus 31, notwendigen avifaunistischen Untersuchungen bei der Planfläche im Rahmen des avifaunistischen Gründen bereits auf der Ebene der 232 hier anliegenden Regionalplanungsverfahrens zu erfolgen haben oder ob dies auf Regionalplanung nicht weiter berücksichtigt wird, wird die nächste Stufe des Planverfahrens verschoben werden können. anhand der vorliegenden und belastbaren Datenlage Es ist zu fragen, ob es gerechtfertigt ist, die Frage der Verschiebung der weiteren durch einen fachkompetenten Gutachter getroffen. avifaunistischen Sachaufklärung in das Nachfolgeverfahren durch einen Gutachter Selbstverständlich wurde die Entscheidung, den entscheiden zu lassen. Eine solche wichtige Festlegung der Verfahrensweise bei Artenschutz in das nachfolgende der Regionalplanung hat m. E. durch die hoheitliche Planbehörde zu erfolgen, Zulassungsverfahren abzuschichten, in Abstimmung wobei der Gutachter dazu lediglich die jeweiligen Fakten zu liefern hat. mit dem Landkreis getroffen.Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 324 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 735 Es wird die Feststellung des Landkreises kritisiert: „Die Potenzialfläche weist Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, derzeit keine Bedeutung für Brutvögel auf, da im Umfeld der Planung bislang keine Die landesweit bedeutsamen Vogellebensräume des 31, Brutvogellebensräume seitens der Vogelschutzwarte abgegrenzt wurden.“ NLWKN sind im aktuellen Entwurf des RROP 232 Richtig ist zwar die Feststellung, dass „seitens der Vogelschutzwarte keine berücksichtigt, sofern keine eigenen aktuellen Daten Brutvogellebensräume abgegrenzt wurden“ auf der anderen Seite hat das NLWKN vorliegen. für den Fall von Gebieten mit derzeit ungeklärter Bedeutung formuliert, die nach Solange die Staatliche Vogelschutzwarte keine Daten dem jetzigen Entwurf festgelegten Vorranggebiete Windenergienutzung, die für die Potenzialfläche 74 veröffentlicht hat, können landesweit bedeutsame Vogellebensräume (bzw. mit derzeit ungeklärter diese für die Potenzialfläche 74 auch nicht verwendet Bedeutung) überlagern bzw. im Bereich dieser Gebiete liegen und einen werden. Solange keine belastbaren Daten vorliegen, Mindestabstand unterschreiten, nicht weiterzuverfolgen oder ggf. entsprechend die die Nichteignung der Fläche belegen, setzt sich anzupassen.“ die privilegierte Windenergienutzung auf dieser Es ist somit darzulegen, dass das Vorhandensein eines Brutvogellebensraums in Fläche durch. dem Gebiet auszuschließen ist, oder anhand gesicherter Indizien hinreichend Die Argumentation erfolgt genau umgekehrt. Es ist zu unwahrscheinlich ist. Ein solcher Fall liegt, wie die Eingaben mehrerer Bürger, des belegen, dass der Standort für eine privilegierte Landkreises Lüneburg und des NABU Uelzen zur Avifaunistik in der Planfläche Windenergienutzung nicht geeignet ist. Die bisher zeigen, nicht vor. eingereichten Unterlagen und Stellungnahmen führen nicht zu einer Ungeeignetheit der Fläche. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 325 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 736 Den Argumenten des Kreises wie: Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, - aus Umweltsicht als Vorranggebiet Windenergienutzung geeignet. Die avifaunistische Bewertung der Fläche erfolgt nicht 31, - Hierfür spricht, dass die Potenzialfläche weder für Brutvögel noch für spekulativ, sondern aufgrund belastbarer Daten. Aus 232 Fledermäuse nach derzeitiger Datenlage eine hohe Bedeutung aufweist. den Unterlagen des Landkreises Lüneburg wird nicht - Das Auftreten artenschutzrechtlicher Konflikte ist entsprechend als ersichtlich, dass eine avifaunistische Eignung nicht unwahrscheinlich einzustufen wird unter dem Aspekt der voranstehenden gegeben ist. Auch das NLWKN hat im Rahmen des Kritikpunkte widersprochen. Die oben stehenden Schlussfolgerungen haben mehr Beteiligungsverfahrens keine avifaunistischen spekulativen anstatt auf Tatsachen beruhenden Charakter. Bedenken vorgetragen. Auch sieht der Umweltserver Nach Auswertung des Gebietsblatts hinsichtlich fachlicher und inhaltlicher Tiefe ist des MU hier keinen bedeutsamen festzustellen, das keine gesicherte Basis vorliegt, um das Gebiet 74 als geeignet Brutvogellebensraum vor. Aus diesem Grund ist eine einzustufen, das Auftreten artenschutzrechtlicher Konflikte als unwahrscheinlich zu Verlagerung der detaillierten Prüfung des bezeichnen und die weitere Aufklärung der Lage zur Avifaunistik und der Artenschutzes in das nachfolgende Fledermausgefährdung in das nachgelagerte Zulassungsverfahren legitim. Die Fläche entfällt Planverfahren zu verschieben. bereits aus anderen Gründen. Oben stehend ist gezeigt worden, dass die beabsichtigte weitere Planung im Rahmen der Kulisse 2016 auf keiner konservativ abgesicherten Basis erfolgt. Schon in dieser Situation wäre bezüglich einer angemessenen Vorgehensweise für das weitere Planverfahren für die Fläche 74 zu prüfen, ob es nicht sinnvoll wäre, nach dem gültigen Leitfaden Absatz 4. Artenschutzprüfung, die Artenschutzbelange auf Ebene der regionalen Raumplanung weiter abzuklären. Der Kreis Uelzen plant aber für die Kulisse 2016 auf Basis seiner Methodik, die Artenschutzbelange auf das nachgelagerte Verfahren zu verschieben. Dies birgt allerdings die Gefahr, dass im Genehmigungsverfahren der Eintritt eines Verbotstatbestandes gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG eintreten kann. Trotz der beim Kreis nicht vorhandenen oder negierten Kenntnis der Artenschutzproblematik sieht der Kreis Uelzen das Eintreten einer solchen Situation z. Z. als unwahrscheinlich an. 29, 737 Zum heutigen Zeitpunkt ergeben sich aber für die Planfläche 74 zwei neue Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 30, Gesichtspunkte, die bei der Abwägung eine entscheidende Rolle spielen. Die Ausweisung eines Vogellebensraumes auf 31, a) Der seit März 2017 gültige Landschaftsrahmenplan des Kreises Lüneburg weist Lüneburger Seite wird zur Kenntnis genommen, 232 direkt an die Grenze Plangebietes 74 auf Lüneburg Seite einen Vogellebensraum ändert jedoch nicht die Bewertung des Raumes im von landesweiter Bedeutung aus. avifaunistischen Gutachten. b) Es liegt eine neue Untersuchung (2016) aus der Schweiz vor, in der Die neue Untersuchung aus der Schweiz wird zur nachgewiesen wird, dass nicht nur für Großvögel, sondern auch für KLEINVÖGEL Kenntnis genommen. Es wird darauf hingewiesen, eine bisher nicht unterstellte Schlaggefahr angenommen werden muss. dass in Nr. 2.2 des Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 geregelt ist, dass eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung einer Artenschutzprüfung auf Ebene des RROP nicht besteht, sondern erst im nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 326 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 738 Da angesichts der neuen LRP Lüneburg die Frage zu beantworten war, ob die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 30, Ergebnisse des Landschaftsrahmenplans von der angrenzenden Lüneburger Seite Jedoch entfällt die Fläche bereits aus anderen 31, auch eine direkte Bedeutung für die Uelzener Seite haben könnten, wurde W. mit Gründen. 232 der Erstellung einer Gutachterliche Stellungnahme Artenschutz zur Windenergiepotenzialfläche Nr. 74 „Groß Thondorf“ (Lkr. Uelzen) beauftragt. Der gutachterliche Stellungnahme Artenschutz, ausgefertigt von W., schließe ich mich vollinhaltlich an und mache sie mir hiermit zu Eigen. Das beauftragte Gutachten soll einen Vergleich herstellen zwischen der Potenzialfläche Nr. 74 und ihrer Umgebung einerseits und den im Landkreis Lüneburg angrenzenden Flächen andererseits, und zwar hinsichtlich ihrer landschaftlichen Ausstattung und ihres Potenzials für Vögel und Fledermäuse. 29, 739 Anhand der dargestellten Sachlage und der gutachterlichen Aussagen zur Dem Einwand wird teilweise gefolgt 30, Planfläche 74 in der Kulisse 2016 wird der Kreis Uelzen aufgefordert, die Planung Bisher liegen keine belastbaren Daten vor, die eine 31, dieser Flächen aufzugeben, da unüberwindbare Probleme nach § 44 BNatSchG zu Nichteignung der Fläche für eine Windenergienutzung 232 erwarten sind. Hilfsweise wird für den Fall einer Fortsetzung der Planung gefordert, belegen. Es wird darauf hingewiesen, dass in Nr. 2.2 die weiteren naturrechtlichen Belange im Rahmen der Regionalplanung zu prüfen. des Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 geregelt Im Rahmen eines Gutachtens zur Erstellung des Landschaftsrahmenplan wird auf ist, dass eine rechtliche Verpflichtung zur das Vorkommen verschiedener Fledermausarten hingewiesen. Durchführung einer Artenschutzprüfung auf Ebene des RROP nicht besteht, sondern erst im nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Eine Fledermauskartierung ist ebenfalls Bestandteil des Zulassungsverfahrens. Jedoch entfällt die Fläche bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 327 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 740 In dem Entwurf zu den übergeordneten Kriterien des RROP 2016 ist der Text unter Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 30, Abschnitt 3.2.1 gegenüber der Vorlage 2015 geändert worden. Dies ist eine Der zitierte Absatz stammt aus den LROP, für das 31, wesentliche Veränderung des Textes für den Bereich der Schutznorm für den das Land zuständig ist. Stellungnahmen dazu sind an 232 ökologisch wichtigen Waldrand. das Land zu richten. Diese Reduzierung stellt eine wesentliche inhaltliche Abschwächung der Der Landkreis hat seine Formulierung zu den Schutznorm (insbesondere die Herausnahme des Orientierungswertes von 100 Waldrändern auf Hinweis der Genehmigungsbehörde Metern) für diese ökologisch sehr wichtigen Landschaftsbereiche dar. Diese an die Regelung im LROP angepasst. Abschwächung ist durch keine fachlichen Gesichtspunkte der Landschaftsökologie Ein Verschieben von Einzelfragen auf das zu begründen, sie dient m. E. lediglich dem Ziel, bei der Planung von nachfolgende Zulassungsverfahren ist zulässig, da Vorrangflächen ohne Rücksicht auf die in den Waldrändern vorliegende wichtige erst dann die Standorte der WEA bekannt sind. Hier Flora und Fauna eine möglichst große Fläche und Anzahl von WEAs für die ist die Konfliktbewältigung in Detailfragen besser Windkraftnutzung zu ermitteln, bzw. die Mindestflächenanforderung an ein aufgehoben als bei einer Regionalplanung im Vorranggebiet nicht zu unterschreiten. Maßstab 1:50 000. Der Landkreis Uelzen wendet das Auch die pauschale Verlagerung dieses wichtigen Abwägungsschrittes aus der einheitliche Planungskonzept für das gesamte Regionalplanung in das nachgelagerte Planverfahren stellt, wenn diese Planungsgebiet an. Für ein Abweichen in Einzelfällen Fragestellung für die geplante Fläche relevant ist, eine Abschwächung für den gibt es im Rahmen des schlüssigen Schutz der Natur in den betroffenen Bereichen dar, da mit Abschluss der Gesamtkonzeptes des Landkreises keine rechtliche Regionalplanung wesentliche Tatsachen geschaffen werden. Rechtfertigung. Für beide Landkreise gelten die Die Abwägung zur Stellungnahme des LK Lüneburg zum Waldabstand trifft Regelungen des LROP und die erforderlichen inhaltlich nicht den Einwand. Obwohl für die Waldsäume im Kreis Uelzen die Grenzabstände der Nds. Bauordnung. Die Fläche übergeordneten Vorgaben aus der RROP 2015 zum Abstand nicht umgesetzt und entfällt bereits aus anderen Gründen. in der RROP 2016 eine Reduktion des Schutzstandards für den Waldrand geregelt wurde, ist, unabhängig von der Kritik am Entfall des 100 Meter Kriteriums, zu fragen, ob diese Reduktion für solche Waldränder ohne weiteres zulässig ist, die die Kreisgrenze zum Landkreis Lüneburg darstellen. Das zeigt sich in der Tatsache, dass der Kreis Lüneburg für Waldränder, d. h. für die Grenzen der Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft auf seinem Gebiet bei der Regionalplanung einen Abstand von 100 Metern fordert. Für die Fläche 74 von Lüneburger Seite begrenzenden Waldränder sollte erwartet werden, dass dort gleichfalls solche Abstände eingehalten werden. Für diesen Bereich sollte keine Umdeutung des Schutzstandards bei diesen Naturabschnitt durch den Kreis Uelzen erfolgen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 328 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 741 Aus der Betrachtung der Lage der zwei Teilflächen 74 und deren ungewöhnlichen Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Grenzlinienverlauf ist nicht sofort zu entnehmen, dass der Flächenzuschnitt Die Flächengröße und deren Zuschnitt wurden 31, lediglich aus einem abstrakten Planungsabschnitt resultiert. objektiv anhand eines Geografisches 232 Die Wahl der Lage der einzelnen Positionen der WEAs in der beigefügten Anlage Informationssystems ermittelt. Der Umstand, dass ein (3 Positionen direkt an der Kreisgrenze zum Kreis Lüneburg, 2 Positionen in den Vorranggebiet Windenergienutzung aus mehreren beiden Zipfelbereichen in den südlichen Grenzbereichen der Fläche) fällt es Teilflächen besteht, ist nicht ungewöhnlich. schwer, dem Gesichtspunkt eines abstrakten Planungskonzeptes zu folgen. Der Es sei noch einmal betont, dass Anregungen von Zuschnitt der beiden Teilflächen spricht mehr dafür, dass er hinsichtlich einer Gemeinden oder Investoren im Vorfeld keinen optimalen Besetzung der Teilflächen mit 5 WEAs der 3,3 Megawatt Klasse erfolgte. Einfluss auf die getroffene Auswahl der Es spricht nicht dafür, dass es sich bei der Fläche 74 um eine lediglich abstrakte Vorranggebiete Windenergienutzung gehabt haben. Betrachtungsweise oder Planung handelt. Es liegt hier vielmehr eine konkrete Die Vorranggebiete werden allein aufgrund fachlicher Planung der Fläche mit Berücksichtigung einer optimalen Ausnutzung der Kriterien ausgewählt. Dass die Eigentümer bereits einzelnen Turmpositionen am Rand der Planfläche zum Kreis Lüneburg und mit Vorverträge mit den Windparkbetreibern den ungewöhnlichen südlichen Randausbuchtungen und der unmittelbaren abgeschlossen haben ist durchaus nicht Randlage vor. ungewöhnlich. Betrachtet man das Planverfahren, so ist zu bemerken, dass die Fläche 74 in der Es sei ferner noch einmal betont, dass im Rahmen Kulisse Frühjahr 2015 nicht vorhanden war. Erst mit der Kulisse Dez. 2015 war die des RROP keine WEA geplant werden, sondern Fläche in der Kulisse 2015 genau in der Form, wie diese in den Planunterlagen lediglich Flächen für eine Windenergienutzung des Aufstellers enthalten sind, eingefügt. Nach Aussagen der Grundeigentümer in ausgewiesen werden. Aus diesem Grund wird auch der Fläche 74 sind bereits Verträge mit dem potentiellen Aufsteller abgeschlossen kein Abstand von WEA zum Wald geplant. worden. Auch das spricht vor diesem Hintergrund dagegen, die Planung als Der Landkreis verbleibt im Einklang mit dem Nds. abstrakt zu bezeichnen. Es ist zu hoffen, dass ausgeschlossen werden kann, dass Windenergieerlass, solange keine abweichende die nachträgliche Hereinnahme der Fläche 74 auf Betreiben eines Aufstellers höchstrichterliche Rechtsprechung vorliegt, bei seiner erfolgte. Auffassung, dass lediglich der Mastfuß innerhalb der Aus den Umständen der nachträglichen Hereinnahme in die Kulisse 2015 und den Vorranggebiete Windenergienutzung stehen muss. wie oben dargelegten optimierten Grenzlinienverläufen der Teilflächen fällt es Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass ein allerdings schwer, eine Einflussnahme eines potentiellen Aufstellers Vorranggebiet Windenergienutzung nicht bedeutet, auszuschließen. dass jeder Quadratmeter dieses Gebietes mit WEA Hier wurde bewusst zur Ausnutzung der Fläche für die Errichtung einer maximal bebaut werden kann. möglichen Anzahl von WEAs die Turmpositionen direkt auf die Grenze des Im Planungskonzept des Landkreises Uelzen ist kein Plangebietes angesetzt wurden. Abgesehen davon, dass hierdurch die Lüneburger Abstand zu Vogellebensräumen vorgesehen. Kreisflächen direkt mit den negativen Folgen der Windräder belegt werden, liegt für Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. eine solche Position der Türme in der Planfläche, die strittig ist, keine höchstrichterliche Rechtsprechung vor. Vor dem Hintergrund der ungeklärten rechtlichen Situation wird bei der Planung der Fläche 74 also nicht nur der erforderliche Abstand der Grenze der Potentialfläche zum Lüneburger Waldgebiet verletzt, sondern auch kein Abstand der einzelnen WEAs selbst zum Lüneburger Waldrand bzw. Kreisgebiet vorgesehen. Durch die bei der Fläche vorliegenden konkreten Bedingung einer vorherrschenden Waldbesäumung der nahezu gesamten Planfläche kann die Frage des Waldabstandes nicht in das nachgelagerte Verfahren verschoben werden, da hier die grundsätzliche Eignung der Fläche und ihrer Ausnutzung in

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 329 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

Frage steht. Würden die Planungen aus der Kulisse 2016 umgesetzt, so soll auch zu diesem direkten Nachbarbereich eines Vogellebensraums mit landesweiter Bedeutung kein Abstand eingehalten werden. Aus der Anlage ist weiter zu entnehmen, dass direkt an der Grenze zu diesem Vogellebensraum eine WEA geplant ist. 29, 742 Wegen der Verletzung der Abstände zur Kreisgrenze Lüneburg hinsichtlich der Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Waldgrenzgebiete und des Vogellebensraums auf der Lüneburger Kreisseite wird Es gibt keine Verletzung der Abstände zur 31, der Kreis Uelzen aufgefordert die Fläche 74 aus der Kulisse 2016 Kreisgrenze und zu Wald, da diese im abstrakten 232 herauszunehmen. Planungskonzept nicht vorgesehen sind. Es wird auch Im Falle einer Weiterverfolgung seiner Planung wird der Kreis Uelzen wegen der keine Notwendigkeit gesehen, diese im Rahmen einer Verletzung der Abstände zur Kreisgrenze Lüneburg, aber insbesondere Überarbeitung des Konzeptes einzuführen. hinsichtlich der Waldgrenzgebiete und des Vogellebensraums auf der Lüneburger Im Rahmen des einheitlichen Planungskonzeptes sind Kreisseite wird der Kreis Uelzen aufgefordert, entsprechende Abstände in seinem die einzelnen Planungsschritte zur Darstellung von Abwägungsprozess auf dieser Stufe der Regionalplanung zu berücksichtigen. Vorranggebieten Windenergienutzung objektiv Der Kreis Uelzen wird weiter aufgefordert, nachvollziehbar nachzuweisen, dass nachzuvollziehen. Ein Nachweis, dass die jetzige seine jetzigen Planungen frei von Einflüssen möglicher Aufsteller im Gebiet der Planung frei von Einflüssen möglicher Fläche 74 sind. Windparkbetreiber ist, ist daher nicht zu führen. Jedoch entfällt die Fläche bereits aus anderen Gründen. Damit wird im Ergebnis der Forderung des Einwenders nachgekommen.

29, 743 Die ausgewiesene Vorrangfläche Windenergie Nr. 74 Groß Thondorf ist Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 30, ungeeignet. Sie ist deshalb aus der Vorrangplanung zu nehmen. Die Forderung wird an dieser Stelle zur Kenntnis 31, Begründung: Die erneute Ausweisung der bezeichneten Fläche beruht auf einer genommen. Die Abwägung erfolgt zu den 232 beachtlichen fehlerhaften materiellen Abwägung abwägungserheblicher Belange vorgebrachten Punkten. Jedoch entfällt die Fläche sowie einer unvollständigen gebietsbezogenen Umweltprüfung, die einer bereits aus anderen Gründen. Genehmigungsfähigkeit dieses Teils des RROP entgegensteht. Die Abwägungsmängel sind sowohl offensichtlich als auch kausal für das Abwägungsergebnis.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 330 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 744 1. Abwägungsausfall Natur-und Artenschutz, hier Brutvogellebensraum Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Eine Abwägung mit diesem Belang ist fehlerhaft unterblieben, mit dem Hinweis, Für die Potenzialfläche 74 lagen im Rahmen einer 31, dass im Umfeld der Planung keine Brutvogellebensräume seitens der überschlägigen Vorababschätzung wie im Nds. 232 Vogelschutzwarte abgegrenzt wurden, und weitere Hinweise auf Artenschutzleitfaden auf der Ebene der windkraftempfindliche Vogelarten nicht vorlägen. Ein Eintreten Regionalplanung gefordert, keine Hinweise für die artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG sei daher nicht zu Nichteignung der Fläche vor. In den öffentlich erwarten. zugänglichen Daten der Vogelschutzwarte und in der Hierbei ist fehlerhaft nicht berücksichtigt worden, dass der Landkreis Lüneburg für Stellungnahme des NLWKN wurden für die die nordöstlich direkt angrenzenden Flächen auf Lüneburger Kreisgebiet aufgrund Potenzialfläche 74 keine avifaunistisch wertvollen der gutachterliehen Stellungnahme von L. und W. 2012 im Zuge seiner Planung zu Gebiete gemeldet. Insofern liegt hier kein einer anderen Einschätzung gekommen ist. Darin wurde den Lüneburger Flächen Abwägungsfehler vor. Dass der Landkreis Lüneburg ein erhebliches Potenzial für die Nutzung durch Tiere, insbesondere Vögel für seinen Planungsraum zu einer anderen Bewertung gefährdeter Arten und Fledermäuse (K. 2012, 2013; EGL 2016) zugesprochen. Die in diesem Gebiet kommt, ist durchaus möglich. Die Tatsache, dass sich die für die Lüneburger Fläche südlich von Boitze Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. charakteristischen ökologisch bedeutsamen Strukturen auf dem Uelzener Kreisgebiet im Bereich der ausgewiesenen Vorrangfläche fortsetzen liegt auf der Hand und hätte im Rahmen der Abwägung zwingend einer Überprüfung bedurft. Die fehlende Überprüfung führt zu einem beachtlichen Abwägungsfehler, der auch offensichtlich (-die vorgetragenen konkreten Umstände waren eindeutig und aus den Unterlagen offen erkennbar-) und für das Abwägungsergebnis kausal ist. Vor dem Hintergrund, dass der LRP 2016 des Landkreises Lüneburg für die nordöstlich direkt angrenzenden Flächen auf Lüneburger Kreisgebiet nun ein landesweit bedeutsames Gebiet für die Avifauna ausweist, ist zwingend eine erneute Abwägung vorzunehmen, die diese Festsetzung und die Tatsache, dass die landschaftliche Ausstattung der ausgewiesenen Vorrangfläche Nr. 74 und ihr Potenzial für Vögel und Fledermäuse vergleichbar ist, berücksichtigt. 29, 745 Dazu überreiche ich als Anlage eine eigene, von H. und mir in Auftrag gegebene Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, gutachterliche Stellungnahme Artenschutz, ausgefertigt von W. (Anlage S 1) der Die gutachterliche Stellungnahme beinhaltet eine 31, ich mich in meiner Stellungnahme vollinhaltlich anschließe und sie mir zu Eigen Potenzialstudie der Landschaft der ehemaligen 232 mache. Das Gutachten stellt einen Vergleich her zwischen der Potenzialfläche Nr. Potenzialfläche und leitet hieraus die potenziell 74 und ihrer Umgebung einerseits und den im Landkreis Lüneburg angrenzenden vorkommenden Vogel- und Fledermausarten ab, ohne Flächen andererseits, und zwar hinsichtlich ihrer landschaftlichen Ausstattung und weitere Kartierergebnisse vorzulegen. Es ist damit ihres Potenzials für Vögel und Fledermäuse. nicht geeignet, den Eintritt eines Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, dass anders als im RROP Entwurf 2016 artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes nach § (Anhang Begründung) bewertet, in einem nachfolgenden Genehmigungsverfahren 44 Abs. 1 BNatSchG zu prognostizieren. Hierzu zum Bau von Windkraftanlagen durchaus Probleme mit der Vermeidung wären detaillierte Kartierungen der Brutplätze artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG zu erwarten sind. windkraftempfindlicher Greif- und sonstiger Brutvogelarten (z.B. Rotmilan, Mäusebussard, Ortolan etc.) erforderlich gewesen. Jedoch entfällt die Fläche aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 331 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 746 2. Unvollständige gebietsbezogene Umweltprüfung, hier Avifaunistik Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Aufgrund der Nichteinbeziehung der unter 1. dargestellten Sachverhalte ist auch Es gibt keine gesetzlichen Anforderungen an die 31, im Rahmen der gebietsbezogenen Umweltprüfung nur eine unzureichende Prüfung der Avifauna auf der Ebene der 232 Prüfung der Avifauna erfolgt, die den gesetzlichen Anforderungen nicht genügt und Regionalplanung. In Nr. 2.2 des daher erneut erfolgen muss. Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 wird geregelt, Insofern wird auch gerügt, dass alle diesbezüglichen Stellungnahmen und zwar dass eine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung meine, die des Landkreises Lüneburg, des NABU Uelzen e.V., des BUND, des einer Artenschutzprüfung auf Ebene des RROP nicht NLWKN und weitere gem. § 6 Abs. 1 NROG bei der planerischen Abwägung und besteht, sondern erst im nachgelagerten Planungs- Entscheidung nicht berücksichtigt wurden. Die Ausführungen zur Umweltprüfung und Zulassungsverfahren. sind insoweit unverändert aus dem RROP Entwurf 2015 übernommen worden. Die genannten Stellungnahmen sind gem. § 7 Abs. 2 Satz 1 ROG in die Abwägung eingestellt worden. Dies bedingt jedoch nicht automatisch, dass ihnen auch gefolgt wurde. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 332 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 747 3. Abwägungsdefizit und Abwägungsdisproportionalität bezüglich der Relevanz Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, des Bundesprogramms Wiedervernetzung, hier länderübergreifender Bei dem Begriff "Grobplanung" ist aus Sicht des 31, Biotopverbund Waldlebensraumkomplexe BfN (2011), "Wildzugkorridor" zwischen Landkreises die Maßstäblichkeit gemeint, nicht die 232 Göhrde und Wiebeck inhaltliche Schärfe. Der Biotopverbund Der Landkreis Uelzen hat in Bezug auf diesen Belang zwar eine Abwägung Waldlebensraumkomplexe liegt nur auf Bundesebene vorgenommen. Diese ist jedoch fehlerhaft, da sie auf einer fehlerhaften vor, eine Konkretisierung auf Landesebene und auf Auswertung und Einschätzung der vorhandenen Unterlagen beruht, diese der regionalen Ebene fehlt bisher. offensichtlich und auch kausal für das Abwägungsergebnis ist. Der Landkreis Uelzen hat sich sehr wohl mit dem Dabei wird bei der Einstellung des Einwandes in die Abwägung fehlerhaft davon Thema Biotopverbund Waldlebensraumkomplexe ausgegangen, dass es sich lediglich um eine Grobplanung handele, die auseinandergesetzt, kommt jedoch in seiner landesweite Bedeutung fraglich sei, und das NL WKN in seiner Stellungnahme Abwägung zum Ergebnis, dass der Biotopverbund zum Entwurf des RROP lediglich eine "Empfehlung" ausgesprochen habe, diese Waldlebensraumkomplex und eine Biotopverbundachsen zu berücksichtigen. Windenergienutzung sich nicht generell ausschließen Tatsächlich ergibt die Auswertung des BfN- Kartenmaterials zu den Wildzugrouten und ein Biotopverbund trotz eines Vorranggebietes für den Übergangsbereich Göhrde-Wiebeck eindeutig, dass es sich um eine Windenergienutzung realisiert werden kann. Zudem flächenkonkrete Ausarbeitung des Bundes handelt, da die ausgearbeitete kann die Vernetzung bereits im Landkreis Lüneburg Wildzugroute direkt durch den Korridor zwischen beiden Forsten führt. Zur stattfinden. Flächen im Landkreis Uelzen sind hierfür detaillierten Ausführung beziehe ich mich auf die Stellungnahme von H. mit nicht zwingend erforderlich. Die Fläche entfällt bereits Ausschnitten aus der Karte des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) "Netzwerk für aus anderen Gründen. Wald bewohnende größere Säugetiere" zu Wildzugrouten für den Übergangsbereich Göhrde-Wiebeck. Es handelt sich hier um sogenannte definierte Verbundelemente; das sind Flächen, die den genetischen Austausch zwischen den Populationen von Tieren und Pflanzen der Kernbereiche sowie Wanderungs- Ausbreitungs- und Wiederbesiedelungsprozesse gewährleisten und erleichtern sollen. Sie können als Trittsteine und Korridore ausgebildet sein. Gerügt wird außerdem die unzureichende Auseinandersetzung des Landkreises Uelzen mit der Frage, ob der Biotopverbund des Bundes landesweite Bedeutung habe. Denn bei Zweifeln an diesem Kriterium hätte er dieser Frage weiter nachgehen müssen. Tatsächlich sieht das Bundesprogramm Wiedervernetzung vor, dass die "Landschaftsplanung zum Biotopverbund und zur Vernetzung bei der Aufstellung der Pläne des Landes-, der Regional- und der Bauleitplanung" zu berücksichtigen ist. Schließlich hat sich der Landkreis Uelzen sehr unvollständig mit der "Empfehlung" des NLWKN auseinandergesetzt. Diese Empfehlung hat bei der Planung des Landkreises Lüneburg, der auf den Flächen südlich von Boitze ebenfalls eine Vorrangplanung Windenergie vorgesehen hatte, zu der Herausnahme der Flächen geführt, da die Biotopverbundachse als schwergewichtige fachliche Planungsgrundlage gewertet wurde. Zusammenfassend ist auch diese Abwägung fehlerhaft erfolgt, die fehlerhafte Abwägung ist offensichtlich, da konkrete Umstände eindeutig auf unzutreffende Erwägungen hindeuten, und sie ist offensichtlich kausal für das Abwägungsergebnis, der Vorrangfläche Windenergie den Vorrang einzuräumen,

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 333 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

da sich ohne den Mangel ein gegenteiliges Ergebnis konkret angeboten hätte. 29, 748 4. Verletzung der Abstimmungspflicht benachbarter RROP gern. § 8 Abs. 4 NROG, Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, hier Landkreis Lüneburg Es sei noch einmal wiederholt, dass der Landkreis 31, Der Landkreis Lüneburg hat in seinem Landschaftsrahmenplan für die unmittelbar Uelzen zu einer anderen Abwägung zu der 232 an die ausgewiesene Vorrangfläche angrenzenden Flächen eine Biotopverbundachse gekommen ist. Dies lässt jedoch Hauptbiotopachse dargestellt und folgt damit bereits dem BfN. Indem der keineswegs den Schluss zu, dass die beiden Landkreis Uelzen dieses Abwägungskriterium verwirft, Zitat: . . . "inwieweit der Raumordnungspläne nicht gemäß § 7 Abs. 2 Satz 3 Landkreis Lüneburg im Rahmen seiner Abwägung zu einer anderen Entscheidung ROG aufeinander abgestimmt wären. Beide gekommen ist, kann dahingestellt bleiben" .. . . verletzt er seine Landkreise stehen neben dem formellen Abstimmungspflicht mit benachbarten RROP. Diese Abstimmungspflicht geht über Beteiligungsverfahren auch informell über Telefonate das Gebot der Beteiligung, Anhörung und Einbeziehung der Stellungnahmen in und Dienstbesprechungen im engen Austausch. Eine den Entscheidungsprozess hinaus. Abstimmungspflicht zwischen dem LRP des LK Sie umfasst die PFLICHT zur inhaltlichen Abstimmung und damit Lüneburg und dem RROP des LK Uelzen besteht unmittelbar den Auftrag, Übereinstimmung in denjenigen raumordnerischen nicht. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. Festlegungen herbeizuführen, die Auswirkungen auf benachbarte Planungsräume haben. 29, 749 5. Unvollständige gebietsbezogene Umweltprüfung, hier Relevanz des Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Bundesprogramms Wiedervernetzung bezüglich des länderübergreifenden Die Fläche entfällt jedoch bereits aus anderen 31, Biotopverbundes Waldlebensraumkomplexe des BfN Gründen. 232 Gerügt wird auch hier eine unvollständige gebietsbezogene Umweltprüfung, da die Biotopverbundachse in der Zusammenfassung zwar erwähnt wurde, aber eine inhaltliche Auseinandersetzung vollständig unterbleibt. Damit genügt die gebietsbezogene Umweltprüfung auch diesbezüglich nicht den gesetzlichen Anforderungen. 29, 750 6. Abwägungsdisproportionalität bei der Abwägung, hier 3 km Abstand zwischen Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, dem ausgewiesenen Vorranggebiet Windkraft Nr. 74 Groß Thondorf und den Wie sich aus der Begründung in Kapitel 3.2.6 zu Ziffer 31, vorhandenen Windenergieanlagen in Boitze 4.2. 02 entnehmen lässt, wird der 3-km-Abstand nur 232 Hier ist bei der vergleichenden Bewertung der Belange eine Fehlgewichtung zu bestehenden Vorranggebieten vorgenommen worden, indem der Landkreis Uelzen die vorhandenen Windenergienutzung angewandt. Die 4 WEA Windkraftanlagen mit der Begründung ignoriert, dass sie raumordnerisch nicht nordöstlich von Boitze sind durch das aktuelle RROP abgesichert seien. des Landkreises Lüneburg raumordnerisch nicht Tatsächlich sind diese aber da, mit der Auswirkung einer faktischen Umzingelung durch ein Vorranggebiet Windenergienutzung für die Bewohner von Fladen und Boitze. Weil dieser Belang ignoriert wird, liegt abgesichert. Daher braucht hier aufgrund des auch hier eine fehlerhafte Abwägung vor, die sowohl offensichtlich als auch kausal Konzeptes des Landkreises kein 3-km-Abstand für das Abwägungsergebnis ist. gehalten werden. Dies ist keine fehlerhafte Abwägung, sondern die Anwendung des einheitlichen Planungskonzeptes. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 334 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

29, 751 Zusammenfassung: Dem Einwand wird nicht gefolgt 30, Die Ausweisung des vorbezeichneten Vorranggebietes Nr. 74 Groß Thondorf ist Aus Sicht des Landkreises besteht kein Fehler in der 31, aufgrund einer fehlerhaften Abwägung erfolgt, die den gesetzlichen Anforderungen Abwägung. Die vorgebrachten Argumente gegen die 232 nicht genügt. Bei einer mangelfreien Abwägung wäre das ausgewiesene Darstellung des Vorranggebietes Vorranggebiet als ungeeignet aus der Vorrangplanung zu nehmen. Windenergienutzung sind berücksichtigt worden. Im Ergebnis dieser Abwägung setzt sich die privilegierte Windenergienutzung gegen die vorgebrachten Belange durch. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

37 752 In Ergänzung der Stellungnahme vom 29.01.2016, dessen Inhalte nach wie vor Dem Einwand wird nicht gefolgt gelten, wurden neuere Arbeiten zu den gesundheitlichen Risiken des Infraschalles Die Abwägung der Stellungnahme vom 29.01.2016 vorgelegt, wobei die nachfolgende Arbeit des Kollegen Dr. Stiller klar, deutlich und erfolgte unter der Verfasser Nummer 37 der Synopse in Ihrem Inhalt unmissverständlich ist. der Abwägung der Öffentlichkeit zum ersten Zu ergänzen bleibt, das Hirnaktivitäts- und Wahrnehmungsuntersuchungen des Beteiligungsverfahren. Gehirnes ergeben haben, dass das Ohr auch den Infraschall wahrnimmt und die Nach den derzeitigen Erkenntnissen reicht der im Bandbreite zwischen Wahrnehmung und schmerzhafter Empfindung im Gegensatz RROP gewählte Abstand zu Einzelhäusern bzw. zu zu den normalen Hörfrequenzen sehr gering ist. Weiterhin ist auch zu bedenken, Siedlungsbereichen für Lärm und optische Wirkung dass der Infraschall durch mehrere WKA sich potenziert und sich in Gebäuden aus, um den erzeugten Infraschall körperlich nicht verstärkt und in Abhängigkeit von atmosphärischen lokalen Bedingungen mehr wahrzunehmen. Gesundheitsschädliche zwischen 5 und 15 km Entfernung von WKA noch gemessen werden kann. Wirkungen sind nach heutigem Stand der Wissenschaft durch Infraschall bei WEA nicht zu erwarten (s. auch Begründung in 3.1.2 zu Ziffer 4.2 02). Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert, einheitliche Regelungen zum Schutz der Bürger zu treffen. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

37 753 Die Flug- und Ausbreitungsgebiete von Vogelarten am Beispiel des Rotmilan sind Dem Einwand wird nicht gefolgt viel weiter ausgedehnt als bisher angenommen wurde. Bisher liegen keine belastbaren avifaunistischen Dies spielt sicherlich auch bei dem potentiellen Nahrungshabitat der Daten vor, die belegen, dass das Gebiet windkraftempfindlichen Vogelarten in den Niederungen der Strachau im avifaunistisch ungeeignet ist. Eine Verlagerung Potentialgebiet 74 eine wesentliche bislang wenig bewertete Rolle. Es wird die dieser Fragestellung auf das nachfolgende Vorgehensweise für unverantwortlich gehalten, dass man ein Gebiet für Zulassungsverfahren ist legitim. Das nächstgelegene grundsätzlich geeignet ausgibt, mit der Einschränkung, dass die bestehenden Naturschutzgebiet "Kellerberg" ist ca. 3,3 km entfernt, Bedenken im weiteren Genehmigungsverfahren noch zu klären seien. Wenn entsprechend wären keine Auswirkungen zu wesentliche Bedenken bestehen, so müssen diese vor dem Prädikat „grundsätzlich erwarten. Jedoch entfällt die Fläche bereits aus geeignet“ geklärt werden. Bedenklich ist auch, dass das 2 km entfernte anderen Gründen. Naturschutzgebiet des Landkreises Lüneburg völlig ignoriert wird, als wenn windkraftempfindliche Vogelarten vor geographischen Grenzen haltmachen und diese respektieren würden.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 335 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

81 754 Gegen die Ausweisung der Fläche sprechen: Dem Einwand wird nicht gefolgt Ornithologische Gründe: Das angesprochene Gebiet ist - wie auch im - Vogelzuglinie der Gänse Avifaunistischen Fachgutachten beschrieben - nicht - Brutgebiet vieler Vögel wie z. B. Schwarzstorch, Kolkrabe, Milane und seit einiger als Brut- und Rastplatz des Kranich bekannt. Auch Zeit auch Kraniche eine hervorgehobene Bedeutung für den Kranichzug - die ausgewiesene Fläche liegt in direkter Nachbarschaft zu der größten als Tabu- wurde bislang nicht fachlich dokumentiert. Der Zone aufgrund einer ungewöhnlich hohen Population von Kranichen Kranich ist im Kreisgebiet weit verbreitet. Der ausgewiesenen Fläche Kranichzug über den Landkreis Uelzen hinweg wurde im Herbst 2005 und 2007 großräumig untersucht, wonach dieser überwiegend in großen Höhen (> 150 m) stattfand und Einflüsse bestehender Windparks nicht nachgewiesen werden konnten. Auch die anderen genannten ornithologischen Gründe und die Fotostrecke sprechen nach Rücksprache mit dem Gutachter des Landkreises nicht für eine andere Bewertung. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

81 755 Infrastrukturelle Gründe Dem Einwand wird nicht gefolgt Dazu kommt der enorme Aufwand, der zwecks Errichtung zu betreiben wäre und Groß Thondorf ist über die K 4 und K 31 gut an das der schon zu Beginn einen großen Eingriff in die Wegflächen bedeutet. Bereits überregionale Verkehrsnetz angebunden. Die einzelne Teile derartiger Anlagen lassen sich auf der vorhandenen Infrastruktur konkrete verkehrliche Erschließung der einzelnen schon nicht transportieren. Sie besteht aus kurvenreichen, zumeist unbefestigten WEA ist eine Frage des nachfolgenden Feld- und Waldwegen. Folglich ist mit einem umfangreichen und die Natur, Zulassungsverfahrens, genau wie die Kompensation Bewohner und Gäste sehr strapazierenden logistischen Aufwand zu rechen, der der durch den ggf. erforderlichen Ausbau aufgrund zu erwartender hoher Kosten die nachhaltige Umweltfreundlichkeit der vorhandener Wege erzeugten Eingriffe in Natur und gesamten Anlage infrage stellt. Die derzeitige Wegführung lässt den Transport von Landschaft. Es ist nicht Aufgabe der nahezu 50 Meter langen Rotorblättern einfach nicht zu. Regionalplanung, zu diesem frühen Zeitpunkt detaillierte Erschließungsfragen zu betrachten. Dass eine verkehrliche Erschließung nicht möglich ist, ist auf der Ebene der Regionalplanung zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

81 756 Touristische Gründe: Dem Einwand wird nicht gefolgt Die WEA wirken sich schädlich auf den Tourismus und die Zufriedenheit der Gäste Groß Thondorf hat keine regionale Bedeutung für aus. Infolgedessen ist während und nach der Bauphase von WEA auf diesen Tourismus und Erholung. Der Belang ist deshalb auf Flächen mit einem Rückgang von Nebeneinkünften zu rechnen. nachfolgenden Planebenen im Bauleitplanverfahren abzuhandeln. Darüber hinaus ist die Wirkung der Windenergienutzung auf den Tourismus und die Zufriedenheit der Feriengäste umstritten. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 336 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

81 757 Pragmatische Gründe: Dem Einwand wird nicht gefolgt Aufgrund zahlreicher einzuhaltender Abstände wie z. B. zwischen Windparks, Die Wirtschaftlichkeitsprüfung findet nicht auf Ebene zwischen Besiedlung und Windpark, zwischen zwei WEA, zum Waldrand und zu der Raumordnung statt, sondern erfolgt im Brutgebieten ergibt sich schon bei erster Betrachtung des zu beiden Seiten Zulassungsverfahren und obliegt dem Betreiber. waldreichen Geländes ein - wenn überhaupt - winziges mögliches Gebiet, in dem Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. dann auch nur sehr wenige Anlagen Platz hätten. Vor dem Hintergrund oben genannter infrastruktureller Gründe wird die Errichtung von sehr wenigen WEA vollends unrentabel. 31 758 Die Einwendungen von Herrn H. werden von mir vollumfänglich übernommen. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Die Stellungnahme von Herrn H. wird unter der Verfassernummer 29 abgewogen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 337 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 759 In der Planung zur Vorrangfläche 74 Gr.Thondorf sehen wir einen Widerspruch Dem Einwand wird gefolgt und gravierenden Fehler in der Planung des RROP zwischen der Ausweisung des Es entspricht nicht dem schlüssigen Zielkonzept des Biotopverbundes der Textkarte 7 (Anlage 1), dem Zielkonzept Sicherung und Landkreises, dass die in Karte 5: Zielkonzept des LRP Erhaltung der Arten und Biotope für den Landkreis Uelzen (Anlage 2) und der dargestellten Flächen mit überwiegend hoher Planung eines Vorranggebietes für Windkraft in der Fläche 74 Gr.Thondorf Nord. Bedeutung für Arten und Biotope alle grundsätzlich für Dazu kommt noch die in der Textkarte 14 ausgewiesenen Schwerpunkträume zur eine Windenergienutzung ungeeignet sind. Der Erhaltung und Entwicklung eines hohen Grünlandanteils (Anlage 3) mit den direkt Niederungsbereich der Strachau wird, da er als angrenzenden Historischen Waldstandorten (Anlage 4) sowohl angrenzend an der Vorranggebiet Natur und Landschaft festgelegt ist, Fläche am Verbindungsweg nach Boitze als dem angrenzenden Wald des von einer Windenergienutzung frei gehalten. Die im Landkreises Lüneburg Richtung LSG Ahndorf. Zielkonzept des LRP nördlich davon dargestellte Dazu noch die eigenen Grundsätze des RROP, dem LRP Uelzen in Verbindung Fläche (Biotopkomplex: Auen/Niederungen mit hohem mit dem LROP. (Anlage 1 bis 4 sowie der Anlage 5 in Verbindung mit der Vegetationsanteil) wurde erneut überprüft, mit dem beschreibenden Darstellung des LROP/RROP Seite 21ff und am Ende der Ergebnis, dass sie nunmehr als Vorranggebiet Natur Einwendungen). und Landschaft dargestellt wird. Damit wird diese Der Quellbereich der Strachau wird als Vorranggebiet Natur und Landschaft mit Fläche eine weiche Tabuzone, wodurch die sehr hoher Bedeutung für den Biotopschutz ausgewiesen und dient der Sicherung Potenzialfläche nicht mehr die erforderlichen 30 ha und Verbesserung von Gebieten mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten, Gesamtgröße erreicht. Sie entfällt. Biotope sowie Überschwemmungsbereiche. Vergleiche auch die Darstellung zu den genannten Kriterien in der Karte 5 „Zielkonzept“ in Ocker und der Textkarte 7 in Blau als Gebiet für Auen/Überschwemmungsgebiete, Niederungen mit Grünland und Feuchtwäldern, z T. FFH - Gebiet. Dazu gehören auch die in den Anlagen zeichnerisch kartierten Bereiche in geplanten Fläche Vorranggebiet für Windkraft. (Diese liegen mitten in der geplanten Fläche 74 Nord.) Hinzu kommen noch die umgebenden Waldgebiete der Göhrde und des Wiebecks und der innerhalb des Gebietes eingestreuten Feldgehölze mit hoher Grenzliniendichte (vorspringende und zurückweichende Waldränder). Dazu weist die „vergessene deutlich im Landschaftsrahmenplan in allen zeichnerischen Darstellungen erkennbare Wiesen- und Auenfläche“ (Quellbereich der Strachau; siehe auch Anlage 5 Terraplan zum Gebiet des Schweinemoores und den Fotos vom 21.04.2017)verbunden mit Feuchtgrünland mit darin befindlichen Binsensumpfgewässer sowie Hecken- und Baumreihen aus und hat damit einen sehr hohen Wert für den Arten- und Biotopschutz. Hierzu auch Auszüge aus dem eigenen LRP Uelzen: Tab. 3-22: Gebiete mit sehr hoher Bedeutung für den Biotopschutz 313 Quellbereich der Strachau 0,5 km N Gr. Thondorf Kleinflächiger versumpfter, ungenutzter Quellbereich der Strachau. Nährstoffreicher Mischsumpf sowie naturnahe Fischteichanlage. Nährstoffeinträge aus angrenzenden Äckern. Im SW stark ruderalisierte Brachfläche mit feuchter Gras- und Staudenflur einbezogen (siehe Seite 200 LRP Uelzen) Dazu Auszüge aus der „Ermittlung der Potenzialflächen Windenergienutzung im LK Uelzen Fachgutachten zum Landschaftsbild 2016: „Mäßig strukturreiche und

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 338 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

mäßig reliefierte, ackerdominierte Kulturlandschaft nördlich und südlich der Strachauniederung in ruhiger unzerschnittener Lage an der östlichen Kreisgrenze. Ein gestreut bzw. angrenzend z.T. Kiefernforsten (Waldrandsituationen), außerdem mehrere strukturierende Hecken, vorwiegend Eichen und Birken mittleren Alters. Ansonsten keine weiteren wertgebenden Biotop- und Landschaftsbildstrukturen, aber auch keine nennenswerten Beeinträchtigungen/Vorbelastungen. Im Kreisgebiet Uelzen keinerlei bestehender oder geplanter Schutzstatus, ist als Zufluss zur Neetze aber Bestandteil des Niedersächsischen Fließgewässerschutzprogramms.“ Zum Quellgebiet und Auen/Niederungen mit hohem Dauervegetationsanteil, z.T. i.V. mit Naturnahen Gewässern gehört auch das Gebiet des Schweinemoores, wie die Karte aus dem Geoportal im Landschaftsrahmenplan Lüneburg deutlich zeigt. Eine Berücksichtigung dieser Flächen ist daher zwingend erforderlich! Die Kartierung im Landschaftsrahmenplan Uelzen (ocker und blau) entspricht den tatsächlichen Gegebenheiten und müssen bei einer Abwägung und Planung im Rahmen des RROP berücksichtigt werden. Außerdem ist das Vorranggebiet Natur und Landschaft um den gesamten Quellbereich einschließlich Moor und Feuchtgrünland zu erweitern, da sich das ganze Gebiet gegenüber der Fläche Boitze als besonders wertvoll in Bezug auf Biotop und Avifauna mit landesweiter Bedeutung sowie ein bedeutsames Brutgebiet, Habitatkorridor und Nahrungshabitat für Rotmilane, Graugänse, Kraniche, Kolkraben, Rohrweihe, Wiesenweihe und viele andere Greifvögel (diverse Bussarde) heraus gestellt hat, die zudem direkt am Naturpark Elbhöhen Wendland (Siehe Karte LRP Lüneburg) und der Boitzer Fläche angrenzt. 31 760 Das Landschaftsbild ist mit der Wertstufe IV zu bewerten, da das Gebiet frei von Dem Einwand wird nicht gefolgt störenden Objekten, Geräuschen und einem hohen Anteil naturnaher Auen, Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass die Grünland in Verbindung mit Feuchtbiotopen bzw. natürlich wirkender Biotoptypen vorgebrachten Argumente nicht zu einer andern mit an drei Seiten direkt umgrenzenden Wald in dem überdurchschnittlich Bewertung führen, da diese vollumfänglich im ausgeprägten Wald, nahen Tierpopulationen und mit natürlich Fachgutachten zum Landschaftsbild berücksichtigt landschaftsprägenden Oberflächenformen in hügeliger Umgebung in dem wurden. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Vorranggebiet Natur und Landschaft des Quellgebietes der Strachau. Das wird Gründen. auch mit der Bewertung zur Avifauna und Biotopen auf Lüneburger Kreisgebiet eindeutig dokumentiert und bestätigt. Die Wertstufe im RROP kann man so nicht akzeptieren und wird im Zusammenhang mit den eigenen Zielkonzepten und Kartierungen zur Wertigkeit und Entwicklung im Rahmen des LRP Uelzen und LRP Lüneburg vollkommen anders kartiert bewertet! (Siehe dazu Anlage 5 und Gutachten).

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 339 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 761 Die Nähe wertvoller Biotope für Arten und Fauna zur Lüneburger Fläche und den Dem Einwand wird nicht gefolgt eigenen Planungen im LRP Uelzen laut Anlagen 1 bis 5 in Verbindung mit dem in Die gutachterliche Stellungnahme beinhaltet eine der Anlage vorliegenden Fachgutachten W. zum Artenschutz zur Fläche 74 in Potenzialstudie der Landschaft der ehemaligen Verbindung mit dem LRP Lüneburg schließen ein Vorranggebiet für Windkraft m.E. Potenzialfläche und leitet hieraus die potenziell von vorn herein aus und wird hiermit als ein entscheidendes Ausschlusskriterium vorkommenden Vogel- und Fledermausarten ab, ohne gesehen. Es fehlt meines Erachtens im RROP Uelzen 2016 zudem die weitere Kartierergebnisse vorzulegen. Es ist damit Abstimmung der eigenen Planung mit der Planung des benachbarten Trägers der nicht geeignet, den Eintritt eines Regionalplanung im Landkreis Lüneburg auf der Basis des § 7 Abs. 3 ROG , damit artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes nach § z. B. auch kreisübergreifende Planungen (z. B. gemeinsame Windparkprojekte, 44 Abs. 1 BNatSchG zu prognostizieren. Hierzu Schutzkonzepte wie Ausweisung eines LSG und das empfohlene wären detaillierte Kartierungen der Brutplätze Biotopverbundsytem für den Genaustausch im Rahmen der Biodiversität windkraftempfindlicher Greif- und sonstiger ermöglicht werden können. Brutvogelarten (z.B. Rotmilan, Mäusebussard, Ortolan etc.) erforderlich gewesen. Der Landkreis berücksichtigt bei der Biotopverbundplanung sowohl den landesweiten und somit kreisübergreifenden als auch den kreisweiten Biotopverbund aus dem Landschaftsrahmenplan, darüber hinaus wird auch das Grüne Band berücksichtigt. Der Landkreis Uelzen berücksichtigt die Stellungnahmen und damit die Belange der Nachbarkreise in der Abwägung der einzelnen Potenzialflächen. Jedoch entfällt die Fläche bereits aus anderen Gründen.

31 762 Hier liegt unseres Erachtens ein Mangel in der Planung des RROP vor. Die Dem Einwand wird teilweise gefolgt Nichteinhaltung der schon jetzt geplanten Anlage des zukünftigen Investors (liegt Der Faktor Eisabwurf und Gefahr durch Defekte an uns vor) unmittelbar am Vorranggebiet Natur und Landschaft, dem ausgewiesen der WEA wurde an dieser Stelle nicht berücksichtigt. Rad- und Wanderweg, der Durchgangsstraße bzw. angrenzenden Jedoch wird an anderer Stelle in der Abwägung auf Gemeindestraße Richtung Boitze verbunden mit der Gefahr des Eisabwurfes und das Thema Eisabwurf eingegangen, sodass das der Instabilität der Anlagen wegen Ermüdungsbruch der Flügel. Dazu kommt noch Thema Eisabwurf insgesamt berücksichtigt der Einwand aus der Kulisse RROP 2015 zur Erschließung der Gebiete mit den wurde. Darüber hinaus ist der Eisabwurf und Schutz notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Ein weiterer Einwand ist die mit dem vor anderen Gefahren nicht direkt relevant für die Eingriff verbundene Grundwasserabsenkung in der Fläche Nord in dem Gebiet mit Auswahl von Vorranggebieten Windenergienutzung, Feuchtwiesen und Moorgebiet. Dazu ein Ausschnitt zur Fläche 74 mit dem sondern vorrangig Gegenstand der Radwanderweg (Karte aus dem RROP unten)und dem Hinweis aus dem NLT zum Anlagenzulassung. Dies ergibt sich aus dem Nds. RROP zur Festlegung zum Abstand gebietsspezifischer Empfindlichkeit. Windenergiererlass, der das Thema Abstände wegen Eisabwurf in Kapitel 3.4.4.3 abarbeitet. Durch die festgelegten Abstände (Kipphöhe) der Vorranggebiete Windenergienutzung zu Infrastruktureinrichtungen wird der Schutz vor Eisabwurf und anderen Gefahren mit sichergestellt. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 340 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 763 Die Informationen zur Avifauna und Biotopverbund mit entsprechender Vernetzung Dem Einwand wird nicht gefolgt von Kerngebieten (sowie aus den Planungen der A39) sind aus dem LRP Für die Potenzialfläche 74 lagen im Rahmen einer Lüneburg bekannt und dem vorgelegten Gutachten (Anlage) sowie dem eigenen überschlägigen Vorababschätzung wie im Nds. LRP deutlich erkennbar und vom LROP im Rahmen der naturschutzfachlichen Artenschutzleitfaden auf der Ebene der Entwicklung gefordert! Sie müssen daher zwangsläufig in dem aktuellen RROP Regionalplanung gefordert, keine Hinweise für die 2017 berücksichtigt und zur Aufgabe des Vorranggebietes 74 führen. Nichteignung der Fläche vor. In den öffentlich zugänglichen Daten der Vogelschutzwarte und in der Stellungnahme des NLWKN wurden für die Potenzialfläche 74 keine avifaunistisch wertvollen Gebiete gemeldet. Insofern liegt hier kein Abwägungsfehler vor. Dass der Landkreis Lüneburg für seinen Planungsraum zu einer anderen Bewertung in diesem Gebiet kommt, ist durchaus möglich. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

31 764 Bezogen auf die Einwände zum Verfahren 2015 wird auch in diesem Verfahren Dem Einwand wird nicht gefolgt RROP 2016 aus den oben erläuterten Gründen in Verbindung mit den Planung der Für die Potenzialfläche 74 lagen im Rahmen einer Grünbrücken zur A39 und den Wildkorridoren mit störungsfreien überschlägigen Vorababschätzung wie im Nds. Verbindungskorridoren sowie dem jährlich zu beobachteten Vogelzug über die Artenschutzleitfaden auf der Ebene der Fläche 74 über den Ort Gr.Thondorf Richtung Bad Bevensen zum Teil rastend, Regionalplanung gefordert, keine Hinweise für die kreisend und suchend weiterhin gegen die Planung dieser Fläche als Nichteignung der Fläche vor. In den öffentlich Vorranggebiet Windenergie ausgesprochen. zugänglichen Daten der Vogelschutzwarte und in der Auch hier greift das Tötungsverbot in Kombination mit dem Störungsverbot! Wir Stellungnahme des NLWKN wurden für die Verweisen noch einmal auf die oben genannten Erläuterungen zum § 44 Abs. 1 Potenzialfläche 74 keine avifaunistisch wertvollen BNatSchG und den gutachterlichen Ausführungen und dem angrenzendem Gebiet Gebiete gemeldet. Dass der Landkreis Lüneburg für im Landkreis Lüneburg!! Es wird ausdrücklich auf das Brut- und Nahrungshabitat seinen Planungsraum zu einer anderen Bewertung in der Fläche 74 für den Rotmilan und anderer Großvögel hingewiesen. diesem Gebiet kommt, ist bei einer Anwendung von weichen Tabuzonen durchaus möglich. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

31 765 Hier liegt schon wegen der Kenntnis der vorliegenden Erkenntnisse des LRP Dem Einwand wird nicht gefolgt Lüneburg zum direkt angrenzenden Gebiet ein Mangel in Regionalplanung vor und Bisher liegen keine belastbaren Daten vor, die eine kann letztlich nur zur Aufgabe der Fläche 74 führen, da die mangelnde Nichteignung der Fläche für eine Windenergienutzung Realisierbarkeit im Erlasszeitpunkt bereits feststeht. Also muss dies schon im belegen. Es wird darauf hingewiesen, dass in Nr. 2.2 RROP berücksichtigt werden!! um die Gemeinde im Rahmen des des Artenschutzleitfadens vom 24.02.2016 geregelt Genehmigungsverfahrens (und besonders die Natur) zu schützen! Insbesondere ist, dass eine rechtliche Verpflichtung zur sind im Zusammenhang mit den Besonderheiten der Fläche Nord und Süd die Durchführung einer Artenschutzprüfung auf Ebene Abstandskriterien für die Fledermäuse zu berücksichtigen. Hecken und des RROP nicht besteht, sondern erst im Waldränder weisen nach aktuellem Gutachten zum Teil eine hohe Bedeutung als nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Funktionsräume für Fledermäuse auf. Zu festgestellten Balzrevieren muss ein Eine Fledermauskartierung ist ebenfalls Bestandteil Abstand von 200 m gemäß Windenergieerlass eingehalten werden. des Zulassungsverfahrens. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 341 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 766 Fazit: Mit dem Verschieben auf das nachgelagerte Zulassungsverfahren kann sich Dem Einwand wird nicht gefolgt das Vorhaben als unzulässig erweisen, wenn auf dieser Ebene (RROP) Die angeführten Fehler werden nicht gesehen. Das entgegenstehende Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, z. B. RROP wurde ordnungsgemäß auf Grundlage des Artenschutzrechtliche Konflikte bekannt waren und aus politischen oder ROG, des NROG und der aktuellen Rechtsprechung wirtschaftlichen Gründen vernachlässigt wurden! erstellt. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Der Landkreis lässt die Gemeinde in das offene Messer planen! Hier bedarf es in Gründen. der Phase des RROP dringend einer juristischen Prüfung aus dem Zielkonflikt der Planungen des Landkreises zum RROP und deren Erkenntnisse zur verworfenen (und noch bestehenden Fläche Boitze) und der eigenen, nachbarschaftlichen und übergeordneten Zielkonzepte des LROP, LRP Lüneburg und BfN und der Planungsbehörde zur A39. Ein weiterer Rechtsfehler erscheint mir auch in der fehlerhaften Abwägung und Planung bezüglich eines Festhaltens der doch von vielen Trägern öffentlicher Belange geäußerten Einwände zur Fläche 74 und des damit verbundenen Vorwurfs einer möglichen Verhinderungsplanung durch das Verschieben in die nächste Planungsebene trotz erkennbarer Risiken. Ein nicht hinnehmbarer Faktor als Steuerzahler!!

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 342 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 767 Wie auch beim Kreis Lüneburg erfolgt, sind die Planungen zu den Teilflächen 74 Dem Einwand wird nicht gefolgt beim Kreis Uelzen zugunsten des Erhalts der optimalen Bedingungen für den Eine Auseinandersetzung mit den Argumenten des Wildzug in dieser Fläche aufzugeben. Der dahingehenden fachlichen „Empfehlung“ Landkreises Lüneburg und auch des NLWKN hat des NLWKN zur Kulisse 2015 ist somit zu folgen. Im Rahmen des stattgefunden. Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammenwirkens der Planungsträger Landkreis Lüneburg und Uelzen und dem Belange in den Stellungnahmen der Fachbehörden NLWKN sowie der Verbände ist weiteres Festhalten an der Fläche 74 nicht gemäß § 7 Abs. 2 Satz 1 ROG gegeneinander und nachvollziehbar. Auch wenn nur die eigenen Zielformulierungen bzw. Zielkonzepte untereinander von den Trägern der Regionalplanung zum Biotopverbund und der Sicherung der Arten und Biotope des Landkreises abgewogen werden. Dieser kann dann durchaus zu Uelzen herangezogen werden , bestätigen auch diese deutlich die Sichtweise des der Entscheidung gelangen, dass sich die privilegierte NLWKN (Vgl. Textkarte 5 UND Karte 7 der Anlage und den Auszügen 4.1.2.3 Windkraftplanung gegenüber anderen Belangen (unten ) und des Landkreises Lüneburg in Verbindung mit den fortgeschrittenen durchsetzt. Die Aussage, dass eine Planungen zur A39 (Sreen shot unten) mit den Wildbrücken in Verbindung der dort Windenergienutzung und ein möglicher ausgewiesenen Großsäugerkorridore. Verbundkorridor sich widersprechen, wurde mit dem Das ist ein Mangel in der Planung und der Abwägung und muss zur Korrektur und zuständigen Fachamt abgestimmt. Ausschluss der Fläche 74 führen. Bei dem Begriff "Grobplanung" ist aus Sicht des Landkreises die Maßstäblichkeit gemeint, nicht die inhaltliche Schärfe. Der Biotopverbund Waldlebensraumkomplexe liegt nur auf Bundesebene vor, eine Konkretisierung auf Landesebene und auf der regionalen Ebene fehlt bisher. Der Landkreis Uelzen hat sich ebenfalls mit dem Thema Biotopverbund Waldlebensraumkomplexe auseinandergesetzt, kommt in seiner Abwägung jedoch zum Ergebnis, dass der Biotopverbund Waldlebensraumkomplex und eine Windenergienutzung sich nicht generell ausschließen und ein Biotopverbund trotz eines Vorranggebietes Windenergienutzung realisiert werden kann. Zudem kann die Vernetzung bereits im Landkreis Lüneburg stattfinden. Flächen im Landkreis Uelzen sind hierfür nicht zwingend erforderlich. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen.

31 768 Einwand Dem Einwand wird gefolgt Für die vom Kreis Uelzen geplante Ausweisung der Teilflächen 74 als Das Vorranggebiet Windenergienutzung 74 Groß Vorranggebiet Windenergie ist voranstehend gezeigt worden, dass die diese Thondorf wird gestrichen. Entscheidung begründenden Argumente bei der Abwägung nicht zutreffen oder falsch sind, bzw. einseitig zugunsten der Entscheidung für die Windkraft ausgelegt wurden. Eine korrekte Abwägung aller relevanten Entscheidungskriterien kann nur zu einem Verzicht der Fläche als Vorranggebiet Windkraft führen. Der Kreis Uelzen wird aufgefordert, die Fläche 74 aus der Kulisse 2016 herauszunehmen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 343 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

31 769 Insgesamt werden Artenschutzrechtliche Aspekte auf Basis (NLT (2014) bzw. Dem Einwand wird teilweise gefolgt Artenschutzleitfaden (NMUEK 2016b) vernachlässigt, Hinweise und Vorgaben des Für die Ebene des RROP ist der folgende LROP und des eigenen RROP nicht umgesetzt und eigene Zielkonzepte aus dem Eingangssatz der Nr. 4.1 des Nds. LRP nicht beachtet bzw. umgesetzt. Die Fakten aus dem LRP/RROP Lüneburg für Artenschutzleitfadens zu beachten: "Eine rechtliche die Fläche 74 (§ 7 Abs. 3 ROG) ignoriert und die Planungen des BfN (2011) und Verpflichtung zur Durchführung einer den Planungen zur A39 ausgeblendet. Artenschutzprüfung besteht für die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) nicht, sondern erst für die nachgelagerten Planungs- und Zulassungsverfahren. Bei der Ausweisung von WEA- Vorrangzonen auf Ebene der regionalen Raumplanung ist es allerdings sinnvoll, die Artenschutzbelange i. S. einer überschlägigen Vorabschätzung zu berücksichtigen, soweit sie auf dieser Ebene bereits ersichtlich sind." An diesen Ausführungen orientiert sich das Konzept des Landkreises. Der Landkreis geht davon aus, dass das Avifaunistische Fachgutachten ausreichend ist, um eine überschlägige Prüfung der artenschutzrechtlichen Eignung der Fläche sicherzustellen. Die Anpassung an das LROP 2017 wird im neuen Entwurf des RROP vorgenommen. Der Anpassungsbedarf hinsichtlich der Festlegung von Vorranggebieten Biotopverbund und der Festlegung von Habitatkorridoren wird vorgenommen und in den entsprechenden Ziffern ausgestaltet. Die Zeichnerische Darstellung und die Begründung werden entsprechend angepasst. Im RROP Entwurf 2016 wurde die Anpassung an das LROP in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde noch nicht vorgenommen, sondern sollte in einem separaten Verfahren erfolgen. Eine Beteiligung und Abstimmung mit dem LK Lüneburg ist erfolgt. Es kann sein, dass der LK Uelzen innerhalb seines Ermessensspielraum zu einer anderen Entscheidung kommt als der LK Lüneburg. Zum BfN Korridor und zur Planung der A 39 sei auf die Abwägung der Stellungnahme unter 404 in der Synopse der Öffentlichkeit zum ersten Beteiligungsverfahren hingewiesen. Daran hält der Landkreis fest. Die beiden aufgeführten Argumente zu Planungen

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 344 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

des BfN und den Planungen zur A 39 stellen aus Sicht des Landkreises keinen Widerspruch dar. Das Bundesprogramm Wiedervernetzung betrifft die Planungen des Bundes zur Autobahn A 39 und somit nicht die Träger der Regionalplanung, insofern ist die Aussage, dass der Landkreis Uelzen nicht betroffen ist, richtig. Unstrittig und auch nachzulesen ist, dass der BfN-Verbundkorridor keinen Eingang in das LROP gefunden hat. Die dargestellten Planungen mögen bei der Nds. Behörde für Straßenbau und Verkehr als planende Behörde Berücksichtigung gefunden haben. Für den Landkreis Uelzen als Träger der Regionalplanung sind sie jedoch nicht bindend und somit einer Abwägung zugänglich. Aus diesem Grund bleibt der Landkreis bei seiner Einschätzung, sowohl das Bundesprogramm Wiedervernetzung als auch den BfN-Verbundkorridor Waldlebensräume im RROP nicht darzustellen. Die angeführten Fehler werden nicht gesehen. Das RROP wurde ordnungsgemäß auf Grundlage des ROG, des NROG und der aktuellen Rechtsprechung erstellt. Die Fläche entfällt bereits aus anderen Gründen. Ziffer 4.2 02 99 Gebiet nicht im RROP 83 774 Die Auswahlfläche 05 wurde im Jahr 2012 bereits als Potenzialfläche > 30 ha Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen ermittelt. Bereits in einem sehr frühen Planungsschritt, mit dem Vorliegen der Die Einwendung führt keine neuen Sachverhalte in Ergebnisse des Avifaunistischen Fachgutachtens und dem Fachgutachten zum das Abwägungsmaterial ein. Landschaftsbild aus dem Jahr 2012 begründet der Landkreis den frühzeitigen Ausschluss der Auswahlfläche von einer weiteren Planung zur Ausweisung von Windeignungsflächen. Dieser Ausschluss der Auswahlfläche ist nicht begründet und sachgerecht. An den im Rahmen des 1. Beteiligungsverfahren vorgebrachten Einwänden - insbesondere zu den Ergebnissen des Avifaunisten Gutachtens, des Fachgutachtens zum Landschaftsbild und zur Überlagerung der Auswahlfläche durch weiche Tabukriterien - wird festgehalten.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 345 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

83 775 Zu den in der vorliegenden Abwägung vorgebrachten Argumenten wird wie folgt Dem Einwand wird nicht gefolgt Stellung genommen: Bei der Abgrenzung in den beigefügten Unterlagen ist Bei einer Überprüfung der Größe der verbleibenden Fläche für Windenergie, nach der 200-m-Puffer um das Vorranggebiet Natura 2000 Abzug der aktuellen Wald- und Erstaufforstungsflächen, stellt sich nach eigenen als weiches Tabukriterium nicht berücksichtigt Berechnung heraus, dass die südlich der Bahnlinie und westlich an die K 32 worden. Die betrachtete Fläche weist daher eine angrenzende Restfläche der Auswahlfläche Nr. 05 eine Flächengröße von 39 ha tatsächliche Größe von ca. 25 ha auf. aufweist und somit das Mindestkriterium von 30 ha überschreitet. Eine durch eine Die östliche Fläche ist durch einen breiteren neu ermittelte Waldfläche abgetrennte östliche Teilfläche weist eine Flächengröße Waldstreifen, der selbst in den aktuellen von 10 ha auf und ist somit ebenfalls zu der Potenzialfläche hinzuzufügen (vgl. Kartengrundlagen noch nicht dargestellt wird, sondern ANLAGE 1 ). Im Sinne der einheitlichen Anwendung der Kriterien über den nur den Luftbildern zu entnehmen ist, von der gesamten Planungsraum wurde bei der Ermittlung des Flächenpotenzials kein größeren Fläche getrennt, weshalb die beiden Abstand zur Kreisstraße abgegrenzt. Flächen nicht zu einer Fläche arrondiert werden. Die Kreisstraßen werden als linienhafte Elemente ohne Puffer in diesem Fall als weiches Tabukriterium nicht berücksichtigt.

83 776 Auch die Anforderungen der Arrondierung sind erfüllt. Beispielhaft werden die Dem Einwand wird nicht gefolgt Flächen Westerweyhe (16), Kakau (64) und Schwemlitz (62) angeführt, wo der Die Voraussetzungen für eine Arrondierung liegen in Landkreis Uelzen offenbar kein Problem mit Waldflächen als trennendes Element diesem Fall nicht vor. Zwischen den beiden erkennt und Teilflächen als arrondiert anerkennt. Eine definierte Breite für derartige genannten Flächen liegt ein Waldstreifen mit einer Waldflächen sind in den Unterlagen der 2. Beteiligungsentwurf nicht zu finden. Es Breite von 200 m, der selbst in den aktuellen ist jedoch festzuhalten, dass die Aufforstungsfläche in der Auswahlfläche Nr. 05 Kartengrundlagen nicht dargestellt wird, sondern nur mit einer Breite von 200 m deutlich unter dem Abstand von 500 m liegt, den der LK den Luftbildern zu entnehmen ist, was gemäß dem UE für "trennende" Infrastrukturen festgelegt hat. Die Aufforstungsflächen können einheitlichen Planungskonzept als breiterer ohne Weiteres von einer Bebauung durch WEA freigehalten werden und Waldstreifen anzusehen ist. Der Wald wird als gleichzeitig erfüllen die beiden Teilflächen sämtliche Voraussetzungen für eine trennendes Element gesehen, sodass es sich nicht Arrondierung. Es wird darauf hingewiesen, dass mit der derzeitigen uneinheitlichen mehr um ein einheitliches Landschaftsbild handelt. Anwendung der Anforderung der Arrondierung eine klare Fehlerhaftigkeit im 2. Beteiligungsentwurf gesehen, sofern bei der Auswahlfläche Nr. 05 die Teilfläche (10 ha) als nicht arrondiert bewertet wird.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 346 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

83 777 Die vom Landkreis in der Abwägung bewertete Nichteignung der Auswahlfläche Dem Einwand wird nicht gefolgt beruht auf den vorbeschriebenen Fehleinschätzungen des Landkreises Uelzen. Die beiden Flächen halten nicht die Kriterien ein, die Wir beantragen daher ausdrücklich die vollumfängliche Beachtung unserer für eine Arrondierung notwendig sind. Die Einwendungen aus der ersten Beteiligung zum RROP des Landkreis Uelzen und angesprochene Flächen wird deshalb im aktuellen somit die Berücksichtigung der Auswahlfläche Nr. 05 gemäß (ANLAGE 1) im Entwurf des RROP nicht als Vorranggebiet weiteren Verfahren. Windenergienutzung dargestellt. Selbst bei einer Arrondierung beider Flächen würde die Potenzialfläche im weiteren Verfahren entfallen. Dies haben das Avifaunistische Gutachten von 2013 und das Landschaftsbildgutachten von 2013 belegt. Selbst wenn dies nicht so wäre, würde die Fläche im Rahmen der Überprüfung auf dem Gebietsblatt entfallen, denn sie grenzt direkt an die Ellerndorfer Wacholderheide heran. Diese ist die herausragende Heidefläche im Planungsraum mit einer sehr hohen Bedeutung für den Tourismus. Die Wacholderheide lebt von ihrer Stille und Ruhe, die von einem direkt angrenzenden Windpark durch Schall und Schattenwurf zerstört werden würde. Hier wird dem Tourismus und der Erholung der Vorrang vor der Windenergienutzung eingeräumt.

108 778 5) Mögliches Vorranggebiet Windenergienutzung Stadorf (Fläche 07) Dem Einwand wird nicht gefolgt Es wird gebeten, die Vorgabe eines „3-km-Abstandes“ zwischen einzelnen Die vorgeschlagene Potenzialfläche entstammt einem Windparks nochmals zu prüfen. Sicherlich ist eine Vorentwurf des Fachgutachtens zum Landschaftsbild „Überfrachtung“ einzelner Orte oder Teilgebiete des Landkreises mit aus dem Jahr 2013. Eine Potenzialfläche 7 hat zu Windkraftflächen nicht wünschenswert. Aber auch bei der Anwendung eines keiner Zeit Eingang in die ausgelegten RROP- Abstandskriteriums von 2 km oder einer Einzelfallbetrachtung kann dieser Aspekt Entwürfe 2015 und 2016 gefunden. In Anwendung der ausreichend gewürdigt werden. harten und weichen Tabuzonen des ausgelegten Die Fläche Stadorf (Fläche 07) wird auch deshalb weiterhin vorgeschlagen, da es Entwurfes 2016 ergibt sich für die Fläche Stadorf nicht als sachgerecht angesehen wird, einen Ausschluss für Teilbereiche der lediglich eine Größe von 23,2 ha. Der Ausschluss der Fläche vorzusehen, die zwar offiziell innerhalb eines LSG liegen, die aber aufgrund LSG als weiche Tabuzone erfolgt in pauschaler ihrer tatsächlichen Ausgestaltung aus dem LSG entlassen werden sollten. Eine Betrachtungsweise. Für eine flächenbezogene Zusammenarbeit zwischen Regionalplanung und Naturschutzverwaltung ist an Einzelabwägung ist daher kein Raum. Deshalb wurde dieser Stelle sicherlich eine sinnvolle Maßnahme. die Fläche nicht weiter betrachtet. Hinzu kommt, dass Bei Beachtung dieser vorgenannten, planerisch sinnvollen Aspekte ergibt sich sehr diese Fläche auch nicht den geforderten Abstand von wohl der Bedarf, die Landschaftsbildbewertung für die südwestliche Teilfläche 3 km zur Potenzialfläche Gerdau (19) einhält. Die im dieser Potenzialfläche detailliert durchzuführen. Die Argumentation wird durch das Gutachten dargelegte Argumentation zur in der 1. Stellungnahme vorgelegte externe Gutachten gestützt. Landschaftsbildbewertung läuft ins Leere, da diese Aus den vorgenannten Gründen wird angeregt, die Fläche Stadorf (sowie die innerhalb des LSG liegt, und die Fläche schon aus entsprechend weiteren 400 ha Potenzialfläche bei Anwendung eines 2-km- anderen Gründen vorher ausgeschlossen wurde. Abstandskriteriums) zusätzlich als Vorranggebiet Windenergienutzung auszuweisen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 347 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 773 Wie schon angemerkt, wird der Windenergienutzung im RROP-Entwurf des Dem Einwand wird nicht gefolgt Landkreises Uelzen nicht genug substanziell Raum eingeräumt. Daher ist u.U. eine Der hier angeführte Abstand zu den Siedlungsflächen Überarbeitung der weichen Tabuzonen notwendig. Daher stellen wir noch einmal entspricht nicht den Festlegungen im die Potenzialfläche Hohenbünstorf als Windenergiegebiet vor. Zusätzlich zu der Planungskonzept des Landkreises. Als Tabukriterium bestehenden Windenergieanlage könnten 2 weitere errichtet werden, wenn sich wurde ein Abstand von 1.000 m zu Siedlungen der Abstand zur Wohnbebauung auf 750 m verringert. Die gesetzlichen festgelegt. Zudem liegt die Fläche unter der Grenzwerte zu Schall und Schattenwurf können dennoch eingehalten werden. Und Mindestgröße von 30 ha, die pauschal als weiche auch, wenn die Fläche nur eine Größe von 13 ha hat, ist eine Tabuzone für den gesamten Planungsraum Konzentrationswirkung zu erzielen. angewandt wird. Ferner liegt innerhalb der vorgeschlagenen Potenzialfläche ein Vorbehaltsgebiet Wald, was zu einer weiteren Verkleinerung der 13 ha großen Fläche führen würde.

61 770 Für die Errichtung von Windenergieanlagen wird eine weitere Potenzialfläche Dem Einwand wird nicht gefolgt östlich der Ortschaft Schafwedel für sehr gut geeignet gehalten. Sie hält alle Es wird an der bisherigen Abwägung, wie sie in der Abstände bezüglich harter und weicher Tabuzonen ein und hat eine Größe von lfd. Nr. 421 der Synopse der Abwägung der ca. 28 ha. Die geforderte Konzentrationswirkung von WEA ist gewährleistet und Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren erfolgt ist, die minimale Unterschreitung der Mindestgröße sollte unberücksichtigt bleiben. festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich Der Abwägung der Regionalplanung können wir daher nicht folgen. eine Änderung ergeben hat. Es sei noch einmal betont, dass eine Abweichung vom schlüssigen Gesamtkonzept rechtlich und sachlich nicht möglich ist. Die Einhaltung der Mindestgröße von 30 h als weiches Tabukriterium ist zwingend für den gesamten Planungsraum erforderlich.

61 771 Es wird für sinnvoll gehalten, die Untersuchung der Avifauna ins Dem Einwand wird nicht gefolgt Genehmigungsverfahren zu verlegen. So werden, möglicherweise geeignete Es wird an der bisherigen Abwägung, wie sie in der Flächen für die Windenergienutzung, nicht vorschnell dem Auswahlverfahren lfd. Nr. 422 der Synopse der Abwägung der entzogen. Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren erfolgt ist, festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat. Das in der Einwendung angeführte Urteil des VG Hannover bezieht sich auf die Zulassungsebene im Rahmen des § 6 BImSchG und kann nicht für die Planungsebene herangezogen werden. Der Landkreis wendet die Prüfradien des Nds. Windenergieerlasses an. Der Einwender hat kein Gutachten vorgelegt, wonach die von ihm gewünschte Erweiterungsfläche avifaunistisch geeignet wäre.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 348 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 772 Eine Landschaftsbildbewertung fand nicht statt. Das Gebiet wird intensiv Dem Einwand wird nicht gefolgt landwirtschaftlich genutzt, so dass von einer allgemeinen Bedeutung (Wertstufe III) Es wird an der bisherigen Abwägung, wie sie in der ausgegangen werden kann. Dies widerspricht einer Windenergienutzung nicht. Die lfd. Nr. 423 der Synopse der Abwägung der angrenzenden Wälder bieten ebenfalls eine gute Sichtverschattung. Öffentlichkeit zum 1. Beteiligungsverfahren erfolgt ist, festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

108 779 6) Mögliches Vorranggebiet Windenergienutzung südöstlich Reinstorf (ohne Nr.) Dem Einwand wird nicht gefolgt Der Landkreis Uelzen stellt in der Abwägung der Stellungnahmen der Öffentlichkeit Die B 190n ist mit ihrem Verlauf in der zeichnerischen dar, dass die Fläche südöstlich Reinstorf, die für eine Ausweisung als Darstellung des LROP enthalten und auch in Ziffer Vorranggebiet Windenergienutzung vorschlagen wird, weiterhin aufgrund der 4.1.3 01 Satz 2 als bedarfsgerecht auszubauen geplanten B190n bereits auf der ersten Ebene der Flächensuche wegfällt. Diese festgelegt. Die Trasse ist auch durch das BMVI Argumentation sehen wir jedoch daher nicht als schlüssig an, weil es nicht darum linienbestimmt und im Bedarfsplan für geht, die Darstellung der Trasse komplett wegzulassen, sondern darum, trotz der Bundesfernstraßen enthalten. Im RROP ist sie als Trasse die Fläche weiterzuverfolgen. Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße dargestellt und Es wird daher angeregt, eine überlagernde Ausweisung vorzusehen, mit dem damit eine harte Tabuzone und mit einem Puffer von ausdrücklichen Hinweis auf die geplante B 190n. Sobald dann bei fortgeschrittener 200 m als weiche Tabuzone versehen. Die vom Planung der B190n die exakte Lage der Straße feststeht, ist die Bebauung der Einwender in der Anlage zur Stellungnahme zum 1. Fläche parallel zur Straße mit Windenergieanlagen möglich, zumal die aktuellen Beteiligungsverfahren dargestellte Fläche existiert Abstandsvorschriften hierbei inzwischen im Vergleich zu früher deutlich verringert nach der Anwendung der weichen Tabukriterien wurden (siehe WEE: 20m Abstand); in diesem Zusammenhang wird darauf (Karte 3) in dieser Form nicht. hingewiesen, dass auf Ebene der Regionalplanung ein Puffer von 200m zu Im Rahmen des RROP ist die Berücksichtigung einer Bundesstraßen als weiche Tabuzone entfallen sollte, die konkreten Abstände zu zeitlichen Komponente nicht möglich. Es ist also der den Infrastruktureinrichtungen sollten erst im nachgelagerten BImSchG- jetzige Planungsstand der B 190n anzunehmen inkl. Genehmigungsverfahren geklärt werden. des planerisch gewollten weichen Puffers. Je nach konkreter Flächenabgrenzung der von uns vorgeschlagenen Fläche südöstlich Reinstorf - die mit eigenen Mitteln nur bedingt auf die Kriterien bei den Siedlungsabständen etc. überprüfen werden können, ist die Flächengröße ggf. unter 30 ha – allerdings über 20 ha. Wie bereits der zuständige BWE- Regionalverband Elbe-Weser-Süd in der Stellungnahme zum 1. Entwurf angemerkt hat, und wie auch bereits selbst vorgetragen wurde, ist das 30-ha- Größenlimit im Sinne einer möglichst großzügigen Ausweisung neuer Windkraftflächen nicht zielführend. Auch bei 20 ha kann in der Regel ein Windpark mit mindestens 3 WEA entstehen. Sofern der Landkreis Uelzen nicht pauschal eine 20ha-Grenze festlegen möchte, bestehen Bedenken, dass bei einer Größe zwischen 20 und 30 ha auch möglich wäre, in einem separaten Arbeitsschritt die Ausnutzbarkeit dieser Flächen zu prüfen, also anhand des Flächenzuschnitts die Geeignetheit zu klären. Ziffer 4.2 02 C Gebiet Langenbrügge

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 349 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.2.8 780 Regionalverband Dieser Sachverhalt [3 km Abstand zwischen Vorranggebieten Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Großraum Windenergienutzung] trifft auf das Gebiet "C Langenbrügge" im Verhältnis zum Der Landkreis Uelzen berücksichtigt das geplante Braunschweig geplanten Vorranggebiet Windenergienutzung "GF Wittingen Lüben 01" zu. Der Vorranggebiet Windenergienutzung "GF Wittingen Abstand zwischen beiden Gebieten beträgt rund 800 m. Sie sind durch ein Lüben" im Landkreis Gifhorn bei seiner Planung und Waldgebiet voneinander getrennt. Das Gebiet "C Langenbrügge" umfasst lediglich weist auf dem Gebietsblatt zum Vorranggebiet eine Fläche von 16 ha. Das geplante Vorranggebiet Windenergienutzung "GF Langenbrügge darauf hin. Derzeit ist das Verfahren Wittingen Lüben 01" hat eine Fläche von 85 ha. Die Festlegung dieser des Regionalverbandes noch nicht abgeschlossen. Im verhältnismäßig kleinen Vorranggebiete Windenergienutzung in einer durch weiteren Verfahren ist eine Abstimmung gem. § 7 Waldgebiete geklammerten Landschaft führt zu keiner unverträglichen Abs. 2 Satz 3 ROG erforderlich. Überprägung des Landschaftsbildes in diesem Teilraum. 1.3.18 781 NLWKN - Potentialfläche C überlagert teilweise ein landesweit bedeutsames Brutvogelgebiet Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle (Kenn-Nr. Teilgebiet 3230.1/6, Lebensraum Rotmilan) Hier liegen dem Landkreis genauere und aktuelle Hannover - Daten aus einem Zulassungsverfahren für eine WEA Hildesheim vor, die eine avifaunistische Geeignetheit der Fläche belegen. Ziffer 4.2 02 D Gebiet Suderburg 1.3.18 782 NLWKN - Potenzialfläche D zu landesweit bedeutsamem Brutvogelgebiet (Kenn-Nr. Dem Einwand wird nicht gefolgt Betriebsstelle Teilgebiet 3028.4/5, Rotmilan-Lebensraum) Der Veröffentlichung der LAG-VSW sind keine Hannover - Abstandsempfehlungen zu landesweit bedeutsamen Hildesheim Brutvogelgebieten zu entnehmen. Der Landkreis wendet den Nds. Windenergieerlass von Feb. 2016 an. Im Rahmen des planerischen Ermessens wird der im Nds. Windenergieerlass empfohlene Prüfradius 1 zu bekannten Brutplätzen im Avifaunistischen Fachgutachten als tabu definiert. Dieser wird hier eingehalten. Ziffer 4.2 02 E Gebiet Halligdorf

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 350 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

61 783 Wie schon in der vorangegangenen Öffentlichen Beteiligung aufgeführt, erfüllt die Dem Einwand wird nicht gefolgt potenzielle Erweiterungsmöglichkeit des Windparks Halligdorf alle harten und An der bisherigen Abwägung, wie sie in der Lfd. Nr. weichen Tabukriterien des RROP-Entwurfs. Die Windpark-Erweiterungsmöglichkeit 415 der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit besteht aus 2 Teilflächen, die sich in südliche Richtung anschließen. zum 1. Beteiligungsverfahren erfolgt ist, wird Nach Anpassung der Siedlungsbereiche im Nordosten von Halligdorf und ansetzen festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eines 1.000 m-Abstands verbleibt von der nördlichen der beiden Teilflächen ein eine Änderung ergeben hat. Bereich von 3,4 ha und nicht, wie in den Abwägungsunterlagen von der Selbst wenn die vom Einwender genannten Regionalplanung festgestellt 1 ha. Die südliche Fläche hat eine Größe von 26 ha. Größenwerte stimmen sollten, entfällt die nördliche Da es sich um eine Windparkerweiterung handelt, spielt die Mindestgröße von 30 der beiden Teilflächen, da sie mit 3,4 ha nicht den ha keine Rolle. Insgesamt hätte aber das neue Windenergiegebiet Halligdorf eine Mindestwert von 10 ha erreicht. Dadurch würde der Größe von 43,4 ha. Zu den beiden bestehenden Anlagen könnten noch 4 weitere Abstand zwischen dem überprüften Altstandort E und hinzugefügt werden. Eine Konzentrationswirkung ist also gegeben. der südlichen Teilfläche mehr als 500 m betragen. Die gewünschte Arrondierung würde dem schlüssigen Gesamtkonzept des Landkreises widersprechen und kann deshalb nicht vorgenommen werden.

61 784 Im Umkreis des bestehenden Vorranggebietes Windenergienutzung gibt es einen Dem Einwand wird nicht gefolgt Brutplatz des Rotmilan. Untersuchungen zum geforderte Abstandsradius von 1,5 Die Stellungnahme ist identisch mit der km um das Vorranggebiet sowie in dem erweiterten Prüfradius von 4 km können Stellungnahme zum 1. Beteiligungsverfahren. Daher im Genehmigungsverfahren geleistet werden. wird an der bisherigen Abwägung, wie sie in der Lfd. Nr. 416 der Synopse der Abwägung der Öffentlichkeit erfolgt ist, festgehalten, da sich weder rechtlich noch sachlich eine Änderung ergeben hat.

61 785 Die südliche Erweiterungsmöglichkeit wird ebenso wie die Fläche des Dem Einwand wird nicht gefolgt bestehenden Windparks intensiv landwirtschaftlich genutzt. Von einem Die Stellungnahme ist im Wesentlichen identisch mit einheitlichen Landschaftsbild kann gesprochen werden, trotz des schmalen der Stellungnahme zum 1. Beteiligungsverfahren. Waldstreifens zwischen den beiden Teilflächen der Süderweiterung. Aufgrund der Daher wird an der bisherigen Abwägung, wie sie in Vorbelastung durch die bestehenden Windenergieanlagen führt die Errichtung von der lfd. Nr. 417 der Synopse der Abwägung der 4 zusätzlichen Windenergieanlagen nicht zu einer zusätzlichen Beeinträchtigung. Öffentlichkeit erfolgt ist, festgehalten. Weder rechtlich noch sachlich haben sich Änderungen ergeben.

61 786 Die vorgestellten Potenzialflächen bieten eine gute Möglichkeit Dem Einwand wird nicht gefolgt Windenergieanlagen möglichst konfliktfrei und dennoch wirtschaftlich zu betreiben. Die in der Stellungnahme vorgeschlagenen Wir beantragen daher die Prüfung und Ausweisung der vorgestellten Potenzialflächen Halligdorf, Schafwedel und Potenzialflächen Halligdorf, Schafwedel und Hohenbünstorf als Vorranggebiet Hohenbünstorf werden aus den o. g. Gründen nach Windenergienutzung im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises erneuter Prüfung nicht als Vorranggebiet Uelzen. Windenergienutzung im RROP des Landkreises Uelzen dargestellt.

1.1.6 787 Hansestadt Uelzen Das Vorranggebiet der Entwurfsfassung 2016 entspricht dem Vorranggebiet des Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Entwurfs 2015. Das Vorranggebiet ist ein überprüfter Altstandort aus dem RROP 2000 bzw. dem Flächennutzungsplan 2000 der Hansestadt Uelzen. Aus städtebaulicher und planungsrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken. RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 351 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

13 788 Es wird befürchtet, dass durch ein Repowering an diesem Standort nennenswerte Dem Einwand wird nicht gefolgt Veränderungen gegenüber dem Status Quo eintreten würden. Außerdem besteht Bei dem Vorranggebiet Windenergienutzung handelt die Gefahr, dass neue Anlagen näher an den Ort heranrücken bzw. zusätzliche es sich um den überprüften Altstandort Halligdorf (E). Anlagen auf der Fläche von 11,2 ha beantragt werden. In Kapitel 3.2.5 zu Ziffer 4.2.02 ist der Umgang mit Diesem Umstand sollte im Zuge der Neuaufstellung des RROP Rechnung den überprüften Altstandorten dargelegt. Auf der getragen und die Gesamtfläche des Standortes auf das für den Betrieb der zwei gesamten Fläche besteht eine Höhenbegrenzung auf bestehenden Anlagen unbedingt notwendige Maß beschränkt werden. 100 m Nabenhöhe. Der konkrete Abstand zur Der Planungsträger sollte dafür zum Vorsorgeschutz für die benachbarte Wohnbebauung im Rahmen des Repowerings ist im Wohnbevölkerung den Abstand zur Wohnbebauung erhöhen (Neuzuschnitt der Zulassungsverfahren zu prüfen. Hierbei ist dann auch Potentialfläche). Alternativ sei ausdrücklich auch auf eine Streichung der die bestehende bzw. die künftige verbindliche Potentialfläche hingewiesen, was auch ein Repowering ausschließen würde. Bauleitplanung der Hansestadt Uelzen zu beachten. Aus genannten Gründen lehnen wir das Vorranggebiet in der Gemarkung Derzeit lässt der Bebauungsplan der Stadt nur zwei Halligdorf im aktuellen Zuschnitt ausdrücklich ab. Eine Beibehaltung des WEA zu. Vorranggebietes in der geplanten Form stellt für uns eine Verletzung privater Durch den Abstand von 400 m zur Wohnbebauung Belange dar. als hartem Tabukriterium ist dem Vorsorgegedanken zum Schutz des Menschen vor Lärm und Schattenwurf Rechnung getragen. Deshalb liegt keine Verletzung der privaten Belange vor. Ziffer 4.2 04 Leitungen 1.6.32 789 DOW Olefinverbund Im Planungsraum ist die Pipeline Stade - Teutschenthal (PST) einschl. Steuerkabel Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH unseres Unternehmens verlegt. Über unserer Pipeline ist ein Schutzstreifen von 6 Die Pipeline ist im Maßstab von 1:50 000 lagerichtig m Breite (bis 3 m beidseitig der Rohrachse) definiert. Der Verlauf der Pipeline PST dargestellt. Dies wurde anhand der im 1. ist in der zeichnerischen Darstellung Maßstab 1:50000 des RROP als Beteiligungsverfahren übersandten Übersichtskarte Rohrfernleitung (P=sonstige Produkte) dargestellt. Des Weiteren befinden sich die und der Darstellung im Raumordnungsportal Armaturenstationen BS 1, ASE 6.1 und ASE 7 der Pipeline PST im Planungsraum. Niedersachsen (FIS-RO) des ML überprüft. Der dargestellte Pipelineverlauf wurde laut Umweltbericht aus der Kartografische Abweichungen sind durch den Landesplanerischen Feststellung der Bezirksregierung Lüneburg übernommen. parallelen Verlauf teilweise zweier Gasfernleitungen Für die Bereitstellung von aktuellen digitalen Leitungsdaten zur Überprüfung der geschuldet. Die Armaturenstationen werden aufgrund Darstellung unserer Pipeline in ihren Planungsunterlagen bitten wir Sie nochmals, der Maßstäblichkeit nicht dargestellt. sich im direkten Kontakt mit der Firma DMC1 […] über das Datenformat und den Transfer zu verständigen. 1.6.32 790 DOW Olefinverbund Unsere Stellungnahme vom 14.01.2016 zum Entwurf 2015 behält auch für den Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH nunmehr vorgelegten Entwurf 2016 volle Gültigkeit. Die Stellungnahme vom 14.01.2016 wird in der Synopse der öffentlichen Stellen zur 1. Auslegung unter den laufenden Nummern 632, 560, 633, 634 und 635 abgewogen und weiterhin aufrecht erhalten.

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1.6.02 791 TenneT TSO GmbH 380-kV-Leitung Wahle-Stadorf (LH-10-3007) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 380-kV-Leitung Stadorf-Lüneburg (LH-10-3021) Eine Beteiligung am weiteren Verfahren wird Umspannwerk Stadorf zugesichert. Im Gebiet des Landkreises Uelzen betreibt und unterhält die TenneT TSO GmbH die o. a. Versorgungsanlagen. Die von uns wahrzunehmenden Belange hinsichtlich der Höchstspannungsfreileitungen und des Umspannwerkes sind im RROP-Entwurf berücksichtigt. Weitere Hinweise und Anregungen sowie Informationen über beabsichtigte oder bereits eingeleitete Planungen und sonstige Maßnahmen sind z. Zt. nicht mitzuteilen. An der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Landkreis Uelzen (RROP) bitten wir uns weiter zu beteiligen. 1.6.07 792 Nowega GmbH Mit diesem Schreiben erhalten Sie einen Quickplot, in dem unsere im Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Planungsraum befindlichen Anlagen grob dargestellt sind. Er dient zur Die im Quickplot dargestellten unverbindlichen Vorinformation und ist zeitlich nur begrenzt gültig. Die Angaben Gashochdruckleitungen sind sämtlich im RROP als über Lage und Verlauf unserer Anlagen sind so lange als unverbindlich Vorranggebiet Rohrfernleitung dargestellt. anzusehen, bis sie durch unseren nachfolgend genannten Betriebsführer bei einem Einweisungstermin in der Örtlichkeit bestätigt werden. Zuständiger Betriebsführer für die Gashochdruckleitung Nr. BTG 21.1 sowie die Gashochdruckleitung Nr. 26 ist die WIHO, Barnstorf, Rechterner Straße 16, 49406 Barnstorf, Telefon: 05442 I 20 211. 1.6.13 793 DB Immobilien 2. Bahnstromleitung: Durch den LK Uelzen verlaufen unsere 110-kV- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Bahnstromleitungen BL 459 Lehrte-Uelzen und BL 460 Uelzen-Harburg. Veränderungen sind hier momentan nicht geplant.

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1.6.13 794 DB Immobilien Wir haben jedoch folgende Anmerkungen zu machen: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen - Die 110-kV-Bahnstromleitungen sind Bahnbetriebsanlagen der DB und dienen Die enthaltenen Hinweise sind in nachfolgenden u.a. der Energieversorgung der Eisenbahnstrecken. Folgende Punkte sind daher Zulassungsverfahren, z.B. für Windenergieanlagen, unbedingt zu beachten. zu berücksichtigen. - Die Leitungen und insbesondere die Maststandorte müssen für Wartungs- und Beschichtungsarbeiten durch Mitarbeiter der OB bzw. durch von der OB beauftragte Fremdfirmen jederzeit, ggfs. auch mit Fahrzeugen, erreichbar sein. - Bei einer Änderung der Flurstücke (Teilungen, Zusammenlegungen o. Ä.) sind alle Rechte des alten Bestandes auf den neuen Bestand zu übernehmen. Dies trifft für alle Flurstücke zu, die im Schutzstreifenbereich der 110-kV-Bahnstromleitung liegen. - Die Bahnstromleitung verfügt über freiem Gelände und für Bebauungen über einen Schutzstreifenbereich von bis zu 20 m beiderseits der Trassenachse (die genaue Breite ist abhängig von der jeweiligen Mastentfernung zueinander), für Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern usw. und in Waldgebieten gilt ein Schutzstreifen von 30 m rechts und links der Trassenachse. - Bei der Neuanlage von Straßen, Sportflächen usw. sind die Maste evtl. auf eine erhöhte Sicherheit umzurüsten, die Kosten dafür hat der Veranlasser zu tragen. Wird bei einer Neuanlage bzw. Nutzungsänderung von Verkehrsstraßen die laut VDE / EN 50341 geforderte Mindesthöhe von 7 m am Kreuzungspunkt der Straße mit der Hochspannungsleitung nicht erreicht, ist diese durch bauliche Veränderungen (z.B. Aufstocken der Maste), herzustellen. Die Kosten für diese Maßnahmen hat der Veranlasser zu tragen. - An den Maststandorten in unmittelbarer Nähe von Straßen muss ein Anfahrschutz errichtet werden. - Bei Grabungen im Schutzstreifen ist ein Abstand von 10 m zu den Mastfundamenten einzuhalten. - Soll eine eventuell vorhandene Seefläche später als See für Freizeitaktivitäten genutzt werden, so ist für den Schutzstreifenbereich der 110-kV-Bahnstromleitung ein Segel- und Angelverbot auszusprechen. - Der Schutzstreifenbereich der Bahnstromleitungen unterliegt aus Sicherheitsgründen u.a. einer Aufwuchsbeschränkung. Dies bedeutet, dass auch künftig Bäume und Sträucher gestutzt bzw. gefällt werden müssen um jederzeit einen sicheren Energietransport zu gewährleisten. Bei einer Neuanpflanzung sowie bei der Ausweisung von Landschafts- und Naturschutzgebieten ist dies zu berücksichtigen. - Für Bebauungen verfügt die Bahnstromleitung über einen Schutzstreifenbereich. Es sind nur Bauwerke zulässig, bei denen die Schutz-/ Mindestabstände zu den bei tiefstem Durchhang ruhenden und I oder ausschwingenden Leiterseil eingehalten werden. Für die Genehmigung von Bauten im Schutzstreifenbereich sind uns in jedem Fall Pläne einzureichen, aus denen die genaue Lage, die Höhe und die Art der Bedachung des Bauobjektes zu ersehen sind. - Sollten im Bereich der Bahnstromleitung Windenergieanlagen errichtet werden,

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so sind die erforderlichen Sicherheitsabstände und notwendigen Schutzmaßnahmen mit uns als Leitungsbetreiber abzustimmen. - Das Lagern von Baustoffen aus dem Straßenbau ( Beton, Asphalt, Erde usw.) ist innerhalb des Schutzstreifen nur möglich, wenn dabei die laut VDE 0210 geforderten Sicherheitsabstände von mindestens 6 m "Oberkante Materialhaufen zu den stromführenden Leiterseilen" nicht unterschritten werden. - Bei einem Einsatz von Baumaschinen im Schutzstreifen gibt es Einschränkungen. Es ist stets ein Sicherheitsabstand von 3 m einzuhalten. - Im Hinblick auf die durchzuführenden Bauarbeiten wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass jede Annäherung an die stromführenden Teile der 110- kVBahnstromleitung, insbesondere mit Baukränen, Mobilkränen, Gerüststangen usw. mit Lebensgefahr verbunden ist. Die OB Energie übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die mit den noch auszuführenden Bauarbeiten in Zusammenhang stehen. - In der Nähe von stromführenden Hochspannungsleitungen ist mit elektromagnetischen Beeinflussungen zu rechnen. Die OB Energie erstattet weder Entschädigungen noch die Kosten für evtl. erforderliche Abschirmungen. Die OB Energie haftet nicht für Schäden an Objekten, die infolge Witterungseinflüsse z.B. von den Stromseilen herabfallendes Eis auftreten. Wir bitten vor Beginn von Baumaßnahmen innerhalb unseres Schutzstreifens um Information zwecks Unterweisung des Arbeitsverantwortlichen auf die vorhandenen Gefahren. 1.6.07 795 Nowega GmbH Die Gashochdruckleitungen Nr. BTG 61, BTG 62, BTG 62.2, BTG 130 und BTG Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen 131 befinden sich im Eigentum einer Bruchteilsgemeinschaft. Die Betriebsführung Die Gasunie Deutschland Services GmbH wurde im dieser Anlagen obliegt der Gasunie Deutschland Services GmbH. Darüber hinaus Beteiligungsverfahren beteiligt. Die Stellungnahme übernimmt die Gasunie Deutschland Services GmbH auch die Betriebsführung der wird unter der Verfassernummer 1.6.09 abgewogen. Gashochdruckleitung Nr. 21. Deshalb wenden Sie sich bitte direkt an die Gasunie Deutschland Services GmbH, Abt. GLP, Postfach 2107, 30021 Hannover [email protected], um von dort eine Stellungnahme zu erhalten.

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1.6.07 796 Nowega GmbH Alle übermittelten Unterlagen dienen nur zu Ihrer Information und dürfen nicht für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen eine Leitungsauskunft an Dritte verwendet werden. Derzeit projektieren wir keine neuen Leitungen oder sonstigen Anlagen im Planungsraum. Sollten Sie detailliertere Planunterlagen benötigen, können wir Ihnen diese nach telefonischer Rücksprache gerne zur Verfügung stellen. Unsere Leitungen sind jeweils in einem Schutzstreifen verlegt, der in der Regel durch beschränkte persönliche Dienstbarkeiten rechtlich gesichert ist. Nach dem Wortlaut der zur Leitungssicherheit eingetragenen beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten sind innerhalb des Schutzstreifens die Errichtung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwirkungen untersagt. Bei der nachgeordneten Planung sind die Auflagen und Hinweise des beigefügten Merkblattes "Schutzanweisung Gashochdruckleitungen" zu berücksichtigen. Sollten Sie evtl. digitale Lageinformationen zu unseren Anlagen benötigen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter. 1.6.06 797 Erdgas Münster Mit diesem Schreiben erhalten Sie einen Quickplot, in dem die im Planungsraum Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH befindlichen Anlagen grob dargestellt sind. Er dient zur unverbindlichen Vorinformation und ist zeitlich nur begrenzt gültig. Die Angaben über Lage und Verlauf der Anlagen sind so lange als unverbindlich anzusehen, bis sie durch den nachfolgend genannten Betriebsführer bei einem Einweisungstermin in der Örtlichkeit bestätigt werden. WIHO, Barnstorf, Rechterner Straße 16, 49406 Barnstorf, Telefon: 05442/20 211 1.6.06 798 Erdgas Münster Alle übermittelten Unterlagen dienen nur zu Ihrer Information und dürfen nicht für Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH eine Leitungsauskunft an Dritte verwendet werden. Sollten Sie detailliertere Planunterlagen benötigen, können wir Ihnen diese nach telefonischer Rücksprache gerne zur Verfügung stellen. Die Leitungen sind jeweils in einem Schutzstreifen verlegt, der in der Regel durch beschränkte persönliche Dienstbarkeiten rechtlich gesichert ist. Nach dem Wortlaut der zur Leitungssicherheit eingetragenen beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten sind innerhalb des Schutzstreifens die Errichtung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwirkungen untersagt. Bei der nachgeordneten Planung sind die Auflagen und Hinweise des beigefügten Merkblattes "Schutzanweisung Gashochdruckleitungen" zu berücksichtigen. Sollten Sie evtl. digitale Lageinformationen zu den Anlagen benötigen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter

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1.6.09 799 Gasunie Von Ihrem Vorhaben sind Anlagen der von Gasunie Deutschland vertretenen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Deutschland Unternehmen betroffen. Die Abwägung zur Stellungnahme vom 05.01.2016 Sämtliche Maßnahmen im Schutzstreifen der Erdgastransportleitung bzw. der erfolgte unter Nr. 620 bis 627 in der Synopse der Kabel sind in Anwesenheit eines Gasunie-Mitarbeiters durchzuführen. Dabei ist der öffentlichen Stellen zum 1. Beteiligungsverfahren und zuständige Leitungsbetrieb bereits über Arbeiten im Näherungsbereich ab ca. 50 m wird weiterhin aufrecht gehalten. zur Erdgastransportleitung bzw. zum Kabel zu informieren. Ein Gasunie-Mitarbeiter wird die exakte Lage des Schutzstreifens vor Ort ermitteln, kennzeichnen und Ihre Mitarbeiter einweisen. Hierfür fallen für Sie keine Kosten an. Es ist jedoch unbedingt erforderlich, rechtzeitig, spätestens 5 Werktage vor Beginn jeglicher Maßnahmen im Schutzstreifenbereich, Kontakt zu folgendem Leitungsbetrieb aufzunehmen: Gasunie Deutschland Technical Services GmbH, Standort Steimbke, Am Koppelberg 40, 31634 Steimbke, Tel.: 0 5026 / 81-0 Bitte beachten Sie nachfolgende Auflagen und halten diese unbedingt ein. Die Stellungnahme inklusive Pläne und Schutzanweisung ist auf der Baustelle vorzuhalten. Auflagen: Wir verweisen hiermit auf unsere Stellungnahme vom 05.01.2016 mit unserem Zeichen 2013-0021-2. Die in der Stellungnahme gemachten Aussagen behalten weiterhin ihre Gültigkeit. Die Stellungnahme liegt in Kopie diesem Schreiben bei. Bei technischen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn M., im Störungsfall außerhalb der Dienstzeit bitte an die Leitzentrale. Ziffer 4.3.1 Abfallwirtschaft 1.3.13 800 Staatl. Der Träger öffentlicher Belange in Sachen Abfallwirtschaft ist das Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Gewerbeaufsichtsa Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Ich empfehle Die Beteiligung der niedersächsischen Ministerien als mt Lüneburg daher eine Beteiligung des Ministeriums zu den Fragen der Abfallwirtschaft, oberste Landesbehörden erfolgte bereits gemäß insbesondere Planung neuer Deponien. Nummer 2.3.2.1 der VV-NROG/ROG durch das ArL Lüneburg als obere Landesplanungsbehörde.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 357 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 801 Amt für regionale zu 4.3.1: Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Aus der Begründung geht nicht hervor, in welchem Umfang die Abfallaufkommen Die gewünschte Ergänzung der Begründung kann Lüneburg der Deponieklasse 1 (DK1) aus dem Planungsraum in die im Mittel 75 km nicht vorgenommen werden, da entfernten DK1-Deponien der benachbarten Planungsräume abtransportiert - Erkenntnisse über das Aufkommen von DK1- werden. Offen bleibt zudem, in welchem Umfang eine Einbringung der DK1-Abfälle Abfällen, die nicht in Borg, sondern auf andern DK1- im EZ Borg erfolgt. Zudem fehlen Angaben/ Abschätzungen zum jährlichen DK1- Deponien außerhalb des Landkreises beseitigt Abfallaufkommen im Planungsraum, die einen Abgleich mit der vorhandenen werden, nicht vorliegen. Deponiekapazität ermöglichten. Die Begründung ist um diese Punkte zu ergänzen. - Erkenntnisse über den Umfang der in Borg eingebauten DK1-Abfäll ebenfalls nicht vorliegen. Die angedienten Abfäll werden nur im Hinblick auf ihre Einbaufähigkeit in eine DK2-Deponie analysiert. Eine Analyse, ob diese Abfälle auch auf einer DK1- Deponie hätten eingebaut werden können, erfolgt nicht. Die Notwendigkeit für diese Analyse besteht auch nicht. Auf Grund dieser Ausgangsdatenlage kann auch keine Angabe zum DK1-Abfallaufkommen für den Planungszeitraum gemacht werden.

1.1.6 802 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

Ziffer 4.3.2 Abwasserwirtschaft 1.1.6 803 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

Ziffer 4.3.3 Katastrophen- und Zivilschutz 1.4.01 804 Bundesministerium Seitens des BMI wird begrüßt, dass die Anmerkungen zur Fördermöglichkeit von Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Verkehr und Trinkwassernotbrunnen unter 4.3.3 Katastrophenschutz aufgenommen wurden. digitale Infrastruktur

1.1.6 805 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

Ziffer 4.3.4 Militärische Verteidigung

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 358 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.4.01 806 Bundesministerium Konkrete Planungen und Maßnahmen der Bundeswehr werden durch die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Verkehr und Zielfestlegungen des Entwurfes 2016 der Neuaufstellung des Regionalen Die Abwägung der Stellungnahme vom 22.02.2016 digitale Infrastruktur Raumordnungsprogramms des Landkreises Uelzen nicht behindert. erfolgte unter der laufenden Nummer 648 der Ich weise allerdings auf meine Stellungnahme vom 22. Februar 2016 zum Entwurf Synopse der Öffentlichkeit zur ersten Auslegung. 2015 der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2015 des Diese Abwägung wird aufrecht erhalten. Landkreises Uelzen hin. Die Stellungnahme des Bundesamtes für Die vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr gegenüber dem Landkreis Uelzen in dieser Angelegenheit bereits Bundeswehr wird als abgegebene Stellungnahme vom 31. März 2017 füge ich bei. eigenständige Stellungnahme abgewogen.

1.4.08 807 Bundespolizeidirekti Die Belange der Bundespolizeidirektion Hannover werden durch Ihr Vorhaben in Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen on Hannover dem oben genannten Bereich nicht berührt. Ich habe daher keine Anregungen bzw. Bedenken.

1.3.04 808 Amt für regionale Hinsichtlich der Planungen bestehen keine Bedenken gegen diese Unterlagen. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Landesentwicklung Das MI geht dabei davon aus, dass zu den militärischen Liegenschaften das Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Lüneburg ebenfalls beteiligte Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr hat eine Dienstleistungen der Bundeswehr eine Stellungnahme abgeben wird. Stellungnahme abgegeben.

1.1.6 809 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind im Wesentlichen aus der Entwurfsfassung 2015 Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen übernommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

454, 810 § 2 Grundsätze der Raumordnung Abs. 2 Nr. 7 ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Das Übungsgelände der Bundeswehr bei Wendisch Evern wird von einer Die Belange des Standortübungsplatzes Wendisch 465, Schutzzone umgeben. Diese schränkt diverse Planungen der Umgebung ein. So Evern wurden berücksichtigt. Aufgrund der 486 ist es z.B. im Ort Wulfstorf nicht möglich weiter westlich zu bauen, da dann bereits Entfernung von mehr als 3 km sind keine die Schutzzone berührt wird. ln Bezug auf die Potenzialfläche 71 (WEA) bei Beeinträchtigungen für das Vorranggebiet Hohnstorf, stellt sich die Frage, ob diese Schutzzone sich auf diese Fläche Windenergienutzung Hohnstorf (71) zu erwarten. Das auswirkt. Der Synopse der TöB's zum vorherigen Entwurf des RROP ist zwar zu Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und entnehmen, dass Flugstrecken der Bundeswehr offensichtlich nicht tangiert Dienstleistungen der Bundeswehr hat im Rahmen des werden. Es ist jedoch nicht festzustellen, ob dies auch für besagte Schutzzone gilt. Beteiligungsverfahrens keine Bedenken vorgetragen. Dies war ebenfalls Thema im Rahmen der Planungen der A39. Ziffer 4.3.5 Sonstige Raumansprüche 1.6.30 811 Ericsson Services Die Firma Ericsson hat in Bezug auf ihr Richtfunknetz keine Einwände gegen die Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH von Ihnen geplanten Baumaßnahmen. Bitte berücksichtigen sie, dass diese Stellungnahme nur für Richtfunkverbindungen des Ericsson – Netzes gilt.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 359 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.6.30 812 Ericsson Services Bitte beziehen Sie, falls nicht schon geschehen, die Deutsche Telekom, in Ihre Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen GmbH Anfrage ein. Die Beteiligung der Deutsche Telekom Technik GmbH Richten Sie diese Anfrage bitte an: Deutsche Telekom Technik GmbH, Ziegelleite ist erfolgt. 2-4, 95448 Bayreuth, [email protected] 1.6.21 813 Bundesnetzagentur "Auf der Grundlage der von Ihnen zur Verfügung gestellten Angaben habe ich eine Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen für Elektrizität, Gas, Überprüfung des angefragten Gebiets durchgeführt. Der beigefügten Anlage Die in der Anlage angeführten im Plangebiet tätigen Telekommunikation, können Sie die Namen und Anschriften der in dem ermittelten Koordinatenbereich Richtfunkbetreiber wurden mit den Adressen im Post und tätigen Richtfunkbetreiber, die für Sie als Ansprechpartner in Frage kommen, Verteiler abgeglichen und alle genannten gemäß § 10 entnehmen. Durch deren rechtzeitige Einbeziehung in die weitere Planung ist es ROG beteiligt. ggf. möglich, Störungen des Betriebs von Richtfunkstrecken zu vermeiden. Die angesprochenen Informationen zur Grundlegende Informationen zur Bauleitplanung im Zusammenhang mit Bauleitplanung beziehen sich auf Planungs- und Richtfunkstrecken sowie ergänzende Hinweise stehen Ihnen auf der Internetseite Genehmigungsverfahren im Rahmen des Baurechtes der Bundesnetzagentur zur Verfügung: bzw. des Immissionsschutzrechtes und sind daher www.bundesnetzagentur.de/bauleitplanung hier nicht zu berücksichtigen. Gemäß § 16 Abs. 4 Satz 2 BDSG weise ich darauf hin, dass Sie nach § 16 Abs. 4 Ein separates Schreiben der Abteilung für den Satz 1 BDSG die in diesem Schreiben übermittelten personenbezogenen Daten Ausbau der Elektrizitäts-Übertragungsnetze wird grundsätzlich nur für den Zweck verarbeiten oder nutzen dürfen, zu dessen getrennt abgewogen. Erfüllung sie Ihnen übermittelt werden. Sollten Ihrerseits noch Fragen offen sein, so steht Ihnen die Bundesnetzagentur, Referat 226 (Richtfunk), unter der o. a. Telefonnummer gern zur Verfügung. 1.6.33 814 MEDIA Richtfunkstrecken Dem Einwand wird gefolgt BROADCAST Die Media Broadcast GmbH betreibt drei Richtfunkverbindungen im Die drei Richtfunkverbindungen wurden in Bezug auf Planungsgebiet Diese Verbindungen sind durch geplante Baumaßnahme die Vorranggebiete Windenergienutzung überprüft. Es betroffen. Die Koordinaten (WGS84) der Richtfunkstrecke sind: ist lediglich das Vorranggebiet Windenergienutzung Sprakensehl: 10E3157, 52N4738 Nienwohlde (39) betroffen. Ein Hinweis auf die Zernien: 10E5350; 53N0356 Richtfunktrasse wurde in das Gebietsblatt Lüneburg: 10E3030; 53N1513 aufgenommen. Die gewünschte Abstandsempfehlung Rosengarten: 09E5156; 53N2348 wird im nachfolgenden Zulassungsverfahren, wenn Die Richtfunkstrecke ist zur besseren Veranschaulichung im nachfolgenden die WEA-Typen und Standortkoordinaten bekannt Kartenausschnitt skizziert. sind, zu beachten sein. Durch Baumaßnahmen im Planungsgebiet können unsere Richtfunkverbindungen beeinträchtigt werden. Wir bitten Sie, bei den Baumaßnahmen genügend Abstand zu unseren Richtfunkverbindungen einzuhalten. Gerne prüfen wir Ihre Detailplanungen in der Nähe unserer Richtfunkstrecken. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte gerne an uns.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 360 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.04 815 Amt für regionale Zu Abschnitt 4.3.5 (sonstige Raumansprüche) Ziffer 02: Dem Einwand wird nicht gefolgt Landesentwicklung Aufgrund des Niedersächsischen Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (NKSpG) Zwar ist die RROP-Regelung durch die angeführten Lüneburg vom 14. Juli 2015 (Nds. GVBl. S. 150) ist sowohl eine Erprobung und gesetzlichen Änderungen entbehrlich geworden, Demonstration der dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid (§ 1 Abs. 1 Nr. 1b jedoch soll durch den Grundsatz die politische NKSpG) als auch eine Errichtung von Kohlendioxid-Forschungsspeichern (§ 1 Abs. Willenserklärung des Kreistages deutlich gemacht 2 NKSpG) in Niedersachsen und damit auch im Gebiet des Landkreises Uelzen werden. Durch den Grundsatz soll zudem vorsorglich unzulässig. Vor diesem Hintergrund wird kein Bedarf dafür gesehen, zusätzlich auf deutlich gemacht werden, dass auch nach dem Ebene der regionalen Raumordnung eine entsprechende Regelung zu treffen. MW Wegfall einer bundesrechtlichen Regelung zur bittet daher, nochmals zu prüfen, ob die geplante RROP-Regelung entfallen kann. Kohlendioxidspeicherung die geologischen Besonderheiten des Planungsraums so ausgeprägt sind, dass sich der Landkreis nicht für eine CCS- Technologie eignet.

1.1.6 816 Hansestadt Uelzen Die Ziele und Grundsätze sind aus der Entwurfsfassung 2015 übernommen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen worden. Eine erneute Überprüfung hat ergeben, dass keine Anregungen bestehen.

1.6.31 817 Zentrale Der von Ihnen vorgelegte RROP für den Landkreis Uelzen, erneutes Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Polizeidirektion Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung - Entwurf 2016 berührt unsere Belange Durch das RROP werden keine konkreten Standorte Hannover in den Potenzialflächen 1 / 59 / 62 / 74. Hier verlaufen Richtfunktrassen der Polizei für WEA festgelegt, sondern Vorranggebiete des Landes Niedersachsen. Wenn die genauen Koordinaten der WEA feststehen, Windenergienutzung. Der Hinweis wird im bitte ich Sie, uns weiterhin zu beteiligen. nachfolgenden Zulassungsverfahren überprüft. Der Hinweis wird in die jeweiligen Gebietsblätter aufgenommen. Ziffer 5 Umweltbericht 1.3.04 818 Amt für regionale Weitgehend unbeachtet blieb auch die Forderung zur Prüfung und Neubewertung Dem Einwand wird teilweise gefolgt Landesentwicklung des Umweltberichtes, der zu Ziffer 3.2.1 04 eindeutig darauf hinweist, dass Die Umweltauswirkungen einer ungeregelten Lüneburg hinsichtlich der landwirtschaftlichen Feldberegnung negative Auswirkungen nicht Grundwasserentnahme für die Landwirtschaft sind auszuschließen sind und dass die zu berücksichtigenden wasserwirtschaftlichen bekannt und werden auch nicht negiert. Durch die und ökologischen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren zur landwirtschaftlichen Feldberegnung im Rahmen von Folgeprojekten von NoRegret Grundwasserentnahme wird sichergestellt, dass der bzw. Aquarius zu überprüfen und ggf. anzupassen sind. mengenmäßige Zustand des Grundwassers sich nicht verschlechtert.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 361 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

1.3.18 819 NLWKN - Aus Sicht der Wasserwirtschaft (Geschäftsbereich 111) im NLWKN bestehen zum Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle Entwurf des RROP 2016 folgende Hinweise und Anmerkungen: Sämtliche Hinweise wurden umgesetzt, da sich der Hannover - Im Umweltbericht zum Entwurf des RROP 2016 LK Uelzen sollte unter Pkt. 2.1.2 Umweltbericht in der Tat noch auf den 1. Hildesheim "Aktuelle Entwicklung der Umweltsituation" der Beitrag "Wasserwirtschaft" (siehe Bewirtschaftungszeitraum (2009 - 2015) bezog. Seite 21), aktualisiert werden, da die Aussagen auf dem 1. Bewirtschaftungszeitraum der EG-WRRL (2009 - 2015) beruhen. Bereits Ende 2015 wurden die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für den 2. Bewirtschaftungszeitraum veröffentlicht. Dieser stellt die aktuellen Bewertungen für die Gewässer, den Umsetzungsstand der Maßnahmen und das weitere Vorgehen zur Erreichung der Umweltziele dar. Der niedersächsische Beitrag zu den Maßnahmenprogrammen des Flussgebietes Eibe ist behördenverbindlich. 1.3.18 820 NLWKN - Im Umweltbericht zum Entwurf des RROP 2016 LK Uelzen wird unter den Punkten Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle 2.1.2 (Wasserwirtschaft, S. 21 - 22) und 2.5 (Oberflächengewässer, S. 33 ff.) Sämtliche Hinweise wurden umgesetzt, da sich der Hannover - Bezug auf den 1. Bewirtschaftungszeitraum der EG-WRRL (2009 - 2015) Umweltbericht in der Tat noch auf den 1. Hildesheim genommen. Hier sollten die bereits Ende 2015 veröffentlichten Bewertungen, Bewirtschaftungszeitraum (2009 - 2015) bezog. Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne für den 2. Bewirtschaftungszeitraum berücksichtigt werden. 1.3.18 821 NLWKN - Auf S. 34 (oben) werden noch die Ergebnisse der Gewässergütekarte 2000 Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle dargestellt. Diese Einteilung der Gütebewertung ist veraltet. Nach EG-WRRL wird Die gewünschte Aktualisierung wird vorgenommen. Hannover - die Gewässergüte (Saprobie) in 5 Klassen (sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend, Hildesheim schlecht) wiedergegeben. 1.3.18 822 NLWKN - Die auf S. 35 (oben) getroffene Aussage, dass fast alle Fließgewässer als Dem Einwand wird gefolgt Betriebsstelle natürliche Gewässer (im Gegensatz zu HMWB) eingestuft sind, kann aktuell so Die gewünschte Aktualisierung wird vorgenommen. Hannover - nicht bestehen bleiben, da dies missverständlich ist. Zwar sind die meisten Hildesheim Fließgewässer natürlichen Ursprungs, aufgrund ihres hydromorphologischen Zustands und ihrer Nutzungsform (z. B. Landentwässerung und Hochwasserschutz) sind diese jedoch als erheblich veränderte Gewässer (HMWB) eingestuft. Nur Fließgewässer natürlichen Ursprungs ohne diese Belastungen werden gemäß EG-WRRL mit dem Status "natürlich" bewertet (Natürlicher Ursprung = Zustandsbewertung als natürliches Gewässer oder Potenzialbewertung als HMWB- Gewässer). 1.3.18 823 NLWKN - Die Belange des vorbeugenden Hochwasserschutzes (ÜSG I HWRM RL) sind in Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen Betriebsstelle den Planunterlagen ausreichend berücksichtigt. Daher ergeben sich hierzu keine Hannover - Anmerkungen. Hildesheim

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 362 von 363 Abwägung Verfas- Vorgangs Einwender/In Einwand sernr. nummer Begründung/Vorschlag

454, 824 § 9 Umweltprüfung Abs. 1 ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, ln der Gemarkung Hohnstorf ist aufgrund der Ballung der Vorbehaltsgebiete und Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. 465, deren Größe von erheblichen Auswirkungen in den Bereichen Mensch, Tier, wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich 486 Pflanze, biolog. Vielfalt, Boden, Wasser, Landschaft und Landwirtschaft der Überwachung des RROP nach dem auszugehen. Daher ist eine überschlägige Prüfung der Auswirkungen des RROP Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 (wie in der Synopse als durchgeführt angegeben) keinesfalls ausreichend. Hier ROG n.F., durchgeführt. Der Umweltbericht wurde sind detaillierte und zeitnahe UVP durchzuführen. gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. 1 ROG a.F. erstellt. Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt. Untersuchungsumfang und Detaillierungsgrad des Umweltberichts haben dem übergeordneten grobmaschigen Charakter der Regionalplanung in einem mehrstufigen Planungsprozess - auch in Abgrenzung zum Detaillierungsgrad der Bauleitplanung oder konkreter Projektplanungen anderer Planungsträger - zu entsprechen. Es sind nur solche Angaben erforderlich, die nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden mit vertretbarem Aufwand ermittelt werden können. Dies ist erfolgt.

454, 825 § 12 Planerhaltung Abs. 4 Nr. 2 ROG Dem Einwand wird nicht gefolgt 98, Wie oben beschrieben, ist das Ergebnis der Vorprüfungen in einigen Teilen nicht Gem. § 16 Abs. 4 UVPG a.F. bzw. § 48 UVPG n.F. 465, nachvollziehbar (Beispiel: Kein Nachweis der Raubvogel-Vorkommen). Daraus wird die Strategische Umweltprüfung einschließlich 486 ergibt sich ein beachtlicher Mangel, der eine Überarbeitung des RROP erfordert. der Überwachung des RROP nach dem Raumordnungsgesetz, also § 9 ROG a.F. bzw § 8 ROG n.F., durchgeführt. Der Umweltbericht wurde gem. Anlage 1 zu § 9 Abs. 1 ROG a.F. erstellt. Die gesetzlichen Anforderungen werden erfüllt. Untersuchungsumfang und Detaillierungsgrad des Umweltberichts haben dem übergeordneten grobmaschigen Charakter der Regionalplanung in einem mehrstufigen Planungsprozess - auch in Abgrenzung zum Detaillierungsgrad der Bauleitplanung oder konkreter Projektplanungen anderer Planungsträger - zu entsprechen. Es sind nur solche Angaben erforderlich, die nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden mit vertretbarem Aufwand ermittelt werden können. Dies ist erfolgt. Ein beachtlicher Mangel ist nicht zu erkennen.

RROP Entwurf 2016 für den Landkreis Uelzen Dezember 2017 Seite 363 von 363 Verzeichnis der Anlagen der Stellungnahmen der öffentlichen Stellen zum RROP Entwurf 2016

Anlagen Beteiligter Abwägungs- Titel der Anlage lfd. Nr. nummer 1. Altmarkkreis Salzwedel 29 Anlage zur Stellungnahme des Alt- markkreises Salzwedel 2. NLSTBV 245 Kartenausschnitt Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen; Ausschnitt aus Legende 3. NLWKN - Betriebsstel- 86, 87, 88 - südlich angrenzend an das Natur- le Hannover/ Hildes- schutzschutzgebiet "Vogelfreistätte Ja- heim storfer See" (NSG LÜ 036) - nördlich angrenzend an das EU- Vogelschutzgebiet "Schweimker Moor und Lüderbruch" (DE3229-401) - zwischen Bargfeld (östlich) und Hansen (westlich) 4. Bauernverband Nord- 497 Die Anlage zur Stellungnahme „“Wind- ostniedersachsen e. V. vorhaben Hoystorf (Landkreis Uelzen) – Überprüfung von potenziellen Rotmilan Brutplätzen“ wird aus Datenschutz- gründen nicht abgebildet 5. NABU – Kreisgruppe 717 Hinweise zur Potenzialfläche 74 Uelzen 6. NABU – Kreisgruppe 331 Fledermäuse im Landkreis Uelzen Uelzen 7. Nowega GmbH 792, 797 Quickplot Gashochdruckleitungen im Planungsraum wird aus Datenschutz- gründen nicht abgebildet 8. Nowega GmbH 798 Merkblatt Schutzanweisung Gashoch- druckleitungen (wird nicht abgebildet) 9. ExxonMobil Production 161 Sonderbetriebsplan Erweiterung des Deutschland GmbH bergschadenkundlichen Beweis- sicherungssystems für seismische Er- eignisse (Die Anlage wird aus Daten- schutzgründen nicht abgebildet) 10. ExxonMobil Production 165 Übersichtskarte Landkreis Uelzen mit Deutschland GmbH Betriebseinrichtungen und Konzessio- nen. Aus technischen Gründen wird die Anlage nicht abgebildet. 11. Telefónica Germany 299 Eckdaten für die Funkfelder der Tele- GmbH & Co. OHG kommunikationslinien - Detailkarte 19 (Gerdau) - Detailkarte 34 (Emmendorf) - Detailkarte 46 (Dörmte) - Detailkarte 48/51 (Rätzlingen, Hanstedt II) - Übersichtskarte Aus technischen Gründen werden die Anlagen nicht abgebildet. 12. E-Plus-Mobilfunk 300 Eckdaten für die Funkfelder der Tele- GmbH kommunikationslinien - Detailkarte 03 () - Detailkarte 15 (Gerdau) - Detailkarte 35 (Hanstedt II) - Detailkarte 50 (Nateln) Verzeichnis der Anlagen der Stellungnahmen der öffentlichen Stellen zum RROP Entwurf 2016

Anlagen Beteiligter Abwägungs- Titel der Anlage lfd. Nr. nummer - Übersichtskarte Aus technischen Gründen werden die Anlagen nicht abgebildet. 13. Deutsche Telekom 428 Richtfunkstrecke Klein Süstedt Technik GmbH (Die Anlage wird aus Datenschutzgrün- den nicht abgebildet)

2

NLWKN- Betriebsstelle Hannover-Hildesheim Seite 3 von 8

Zeichnerische Darstellung

Zu 2. Natur und Landschaft

Landeseigene Naturschutzflächen Aus hiesiger Sicht sollten landeseigene Naturschutzflächen in die Festlegung als Vorrangge­ biet Natur und Landschaft einbezogen werden. Die entsprechenden Geodaten können von der Betriebsstelle Lüneburg (Aufgabenbereich IV.1 ), bereitgestellt werden. Es handelt sich dabei um folgende Flächen: südlich angrenzend an das Naturschutzschutzgebiet "Vogelfreistätte Jastorfer See" (NSG LÜ 036)

nördlich angrenzend an das EU-Vogelschutzgebiet "Schweimker Moor und Lü­ derbruch" (DE3229-401)

zwischen Bargfeld (östlich) und Hansen (westlich) ;:__ - Landosoigono Net1urschutzllactlo

:;· • I NSG

Fledermäuse im Landkreis Uelzen Uwe Kirchberger erschienen in: Naturkundliche Beiträge Landkreis Uelzen 4 (2017): 147-159. - Uelzen. Hrsg.: NABU Uelzen e.V.

1 Einleitung

Fledermäuse sind aufgrund ihrer großen Aktionsräume von fast allen raumbedeutsamen Planungen betroffen und haben sehr differenzierte Biotopansprüche. Aufgrund ihrer besonderen Lebensweise benötigen sie unterschiedliche Teillebensräume als Sommer-, Zwischen-, Balz- oder Winterquartier sowie als Jagdhabitat. Die zu einer Zeit genutzten Teillebensräume können dabei zum Teil mehrere Kilometer voneinander entfernt oder auch kleinräumig ineinander verzahnt sein, so dass sich Fledermäuse sehr gut zur Beurteilung von Biotopkomplexen eignen. Im nachfolgenden Bericht wird die großräumige Verbreitung von Fledermäusen in weiten Teilen des Landkreises Uelzen vorgestellt. Die Erhebung der Daten erfolgte in den Jahren 2009 und 2010 durch 11 hauptamtliche Fledermauskundler im Rahmen der Planungen für den Neubau der BAB A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Die Erfassungen für die Planfeststellungsabschnitte 3 (Bad Bevensen bis Uelzen) und 4 (Uelzen bis Bad Bodenteich) zum Bau der BAB A 39 wurden vom Büro Biodata aus Braunschweig durchgeführt. Wir danken der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Lüneburg, für die Überlassung der Daten. Der Bearbeitungsraum umfasst einen durchschnittlich 2 km breiten Untersuchungskorridor entlang der Vorzugstrasse der geplanten BAB A 39 zwischen Römstedt/Bad Bevensen im Norden und Flinten/Soltendieck im Süden (Abb. 1). In diesem Untersuchungsraum wurden nach einer Übersichtsbegehung 21 Teilbereiche abgegrenzt, welche zumindest wenige Landschaftselemente und Strukturen aufwiesen, während die strukturlosen Ackerflächen nicht näher untersucht wurden.

Abb. 1: Abgrenzung des Untersuchungsraumes für Fledermäuse der Planfeststellungsabschnitte 3 und 4 für den Bau der BAB A 39.

2 Methodik

Detektorkontrollen Zur Erfassung der Fledermausaktivität wurden von April bis Oktober 2009 sieben Begehungen mit Bat-Detektoren (Typen Pettersson D980, D240x und D1000x) durchgeführt. Dabei wurden neben den optischen, morphologisch erfassbaren Silhouetten, die eine Hilfe für die Artdifferenzierung sein können, akustische Signale der Fledermauslaute (Ultraschalllaute) registriert.

Darüber hinaus erfolgte die Aufzeichnung von Rufsequenzen echoortender Fledermäuse mit einem Batcorder 2.0. Zur Analyse der Rufe wurde das speziell für dieses Gerät entwickelte und angepasste Softwarepaket (bcAdmin und bcDiscriminator) verwendet.

Bei Detektorerfassungen lassen sich nicht alle Kontakte eindeutig bestimmten Arten zuordnen. Schwesterarten wie Bartfledermäuse oder Langohren lassen sich damit nicht auftrennen. Außerdem können kurze oder unklare Rufe nur bestimmten Gattungen zugeordnet werden.

Das Untersuchungsgebiet wurde unter für Fledermäuse möglichst optimalen Witterungsbedingungen zu Fuß systematisch während der Nacht abgegangen. Dabei wurde darauf geachtet, dass alle Teilstrecken bei den verschiedenen Untersuchungsterminen zu unterschiedlichen Zeiten aufgesucht wurden.

Horchboxen (automatische Erfassung von Ultraschalllauten) Um die Informationsdichte zu erhöhen, wurden an 66 ausgewählten Standorten zusätzlich so genannte Horchboxen zur Aufnahme von Fledermausrufen eingesetzt. Weiterhin wird durch eine kontinuierliche Aufzeichnung gegenüber einer stichprobenartigen Begehung mit dem Detektor die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine unregelmäßig über die Nacht verteilte Flug- und Jagdaktivität zu erfassen. Als Geräte wurden verwandt: • Detektoren des Typs CIEL CDP 102 und Pettersson D100 mit einem digitalen Diktiergerät • batcorder der Firma ecoObs • D500x der Firma Pettersson • Horchboxen der Firma batomania Die aufgezeichneten Dateien wurden überwiegend mit Hilfe der Software bc-Admin , bcDiscriminator und bcAnalyze der Firma ecoObs analysiert. Darüber hinaus erfolgten Rufanalysen mit der Software Batsound 3.31, SonoBat 2.9, Omnibat 1.04 und Avisoft . Nach der automatischen Suche nach Fledermausrufen und deren Bestimmung wurden alle aufgezeichneten Dateien mit erkannten Ultraschallgeräuschen manuell gesichtet. Im Zuge dieser Sichtung wurden Fehlbestimmungen (z.B. durch vorbeifahrende Fahrzeuge, Heuschrecken usw.) gelöscht und per Software falsch zugewiesene Art-, Gattungs- oder Gruppenzugehörigkeiten korrigiert.

Netzfänge

Netzfänge werden durchgeführt, um eindeutige Artnachweise und Statusbestimmungen durch mögliche Reproduktionsbelege vorzunehmen. So wurden an 27 ausgewählten Standorten insgesamt 45 Netzfänge durchgeführt, wofür möglichst Zwangspassagen wie Schneisen oder Waldwege gewählt wurden. An jeder Probestelle wurden fünf bis acht Netze sowohl bodennah als auch bis zu 7 m hoch gestellt. Es handelte sich hierbei um Puppenhaar- und Japannetze mit Breiten zwischen 5 und 12 m und Höhen von 3 bis 5 m, mit denen bei einfacher Handhabung sehr gute Fangergebnisse erzielt werden können.

Bei den gefangenen Tieren wurden Art, Geschlecht und Alter bestimmt (Altersbestimmung im Wesentlichen nach dem Verknöcherungsgrad der Epiphysenspalten). Alle Tiere wurden direkt nach der Datenerhebung wieder freigelassen.

Radiotelemetrie Die Radiotelemetrie wurde zur Ermittlung und Erfassung der Wochenstubenquartiere besonders relevanter Arten, vor allem in von der Trasse zu querenden Waldbereichen, eingesetzt. Hierzu erfolgte zunächst der Netzfang von Tieren mit anschließender Telemetrie zur Quartierermittlung. Als Peilsender wurden Telemetriesender der Firmen Biotrack (Serie Pip), Holohill (Serie LB- 2N) und Wildlife Materials, Inc. (USA) verwendet, die im gekürzten Nackenfell der Tiere befestigt wurden. Zur Ortung wurde der Receiver Yaesu VR 500 aktiv mit HB9CV-Antenne sowie Dachantenne bzw. der Receiver TRX-1000 mit 5-Elemente Yagi-Antenne eingesetzt. Die Quartiernachsuche erfolgte noch am Ende der Fangnacht spätestens jedoch gegen Mittag des Folgetages.

3 Ergebnisse

Im Untersuchungsgebiet wurden in den beiden Untersuchungsjahren 2009 und 2010 insgesamt 14 Fledermausarten nachgewiesen. Aufgrund der gewählten Methodenkombination und Untersuchungsintensität wird von einem vollständigen Artenspektrum ausgegangen (siehe Tab. 1). Das Artenspektrum entspricht 78 % aller in Niedersachsen vorkommenden Arten und 58 % der in Deutschland regelmäßig nachgewiesenen 24 Arten. Von zwölf Arten wurden gravide oder laktierende Weibchen bzw. Jungtiere gefangen, so dass von einer Reproduktion im Gebiet ausgegangen werden kann: Wasserfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Großer Abendsegler, Kleinabendsegler, Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus sowie Braunes und Graues Langohr. Tab. 1: Fledermausarten des Untersuchungsgebietes

V = Verantwortlichkeit Deutschlands: ! = in hohem Maße verantwortlich, ? = Daten ungenügend, evtl. erhöhte Verantwortlichkeit zu vermuten.

RL D = Rote Liste Deutschland (MEINIG , BOYE & HUTTERER 2009); RL Nds = Rote Liste Niedersachsen (HECKENROTH 1991) Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarn- liste, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, D = Daten unzureichend, R = extrem seltene Art bzw. Arten mit geographischer Restriktion, n.g. = nicht geführt. FFH : FFH-Richtlinie; Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.5.1992; II = Anhang II, Arten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen; IV = Anhang IV, streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse. BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz): + = besonders geschützt; # = streng geschützt. Status: DZ = Durchzug, Art frequentiert das UG während der saisonalen Wanderungen, RP = Reproduktionsgebiet, Art bildet im räumlichen Zusammenhang mit dem UG Wochenstuben, SL = Sommerlebensraum, Art ist im UG während der Sommermonate anzutreffen. Nachweis: DT = Detektor, NF = Netzfang

Gefährdung Schutz Lfd. Art V RL D RL FFH- BNat Status Nachweis Nr. Nds RL SchG

01 Wasserfledermaus - - 3 IV # SL, RP DT, NF Myotis daubentonii

02 Große Bartfledermaus - V 2 IV # SL, RP DT, NF Myotis brandtii

03 Kleine Bartfledermaus - V 2 IV # SL, RP DT, NF Myotis mystacinus

04 Fransenfledermaus - - 2 IV # SL, RP DT, NF Myotis nattereri

05 Großes Mausohr ! V 2 II/IV # SL, RP DT, NF Myotis myotis

06 Großer Abendsegler ? V 2 IV # SL, RP DT, NF Nyctalus noctula

07 Kleinabendsegler - D 1 IV # SL, RP DT, NF Nyctalus leisleri

08 Breitflügelfledermaus - G 2 IV # SL, RP DT, NF Eptesicus serotinus

09 Zwergfledermaus - - 3 IV # SL, RP DT, NF Pipistrellus pipistrellus

10 Mückenfledermaus - D n.g. IV # SL, RP DT, NF Pipistrellus pygmaeus

11 Rauhautfledermaus - - 2 IV # SL, DZ DT, NF Pipistrellus nathusii

12 Mopsfledermaus ! 2 1 II/IV # SL NF Barbastella barbastellus

13 Braunes Langohr - V 2 IV # SL, RP DT, NF Plecotus auritus

14 Graues Langohr - 2 2 IV # SL, RP DT, NF Plecotus austriacus

Summe Arten 3 10 13 14 14

Von 10 Arten konnten durch Beobachtungen von Aus- oder Einflügen sowie schwärmender Tiere und Telemetrieuntersuchungen 46 Quartiere nachgewiesen werden. Eine Übersicht der festgestellten Quartiere bietet die nachfolgende Tab. 2. Dabei wird unterschieden zwischen Einzelquartier (Quartier eines Einzeltieres), Quartier (Quartier mehrerer Tiere mit unbekannten Status) und Wochenstuben (Quartier von weiblichen Tieren mit Nachwuchs).

Tab. 2: Übersicht der Fledermausquartiere im Untersuchungsgebiet

Ort Art Quartierstatus Groß Hesebeck Kleine Bartfledermaus Wochenstube Groß Hesebeck Breitflügelfledermaus Quartier Groß Hesebeck Zwergfledermaus Wochenstube Waldbereich östlich Groß Großer Abendsegler Einzelquartier Hesebeck Gollern Große Bartfledermaus Wochenstube Römstedt Graues Langohr Wochenstube Masbrock Zwergfledermaus Wochenstube Höver Breitflügelfledermaus Wochenstube Westersunderberg Zwergfledermaus Quartier westlich der K 31 zwischen Großer Abendsegler Balzquartier Oetzen und Höver Oetzendorf, Nähe Teichanlage Großer Abendsegler Einzelquartier Oetzendorf Zwergfledermaus Wochenstube Oetzmühle Fransenfledermaus Wochenstube Oetzmühle Breitflügelfledermaus Wochenstube Oetzmühle Zwergfledermaus Wochenstube Pappel an der Wipperau Großer Abendsegler Einzelquartier Weiden an der Wipperau Großer Abendsegler Quartier Stöcken Breitflügelfledermaus Wochenstube Stöcken Zwergfledermaus Wochenstube Rätzlingen Zwergfledermaus Wochenstube Altholzinsel nördl. Hanstedt II Großer Abendsegler Balzquartier Hanstedt II Zwergfledermaus Einzelquartier Wald südlich Mehre Zwergfledermaus Quartier Lehmke Zwergfledermaus Wochenstube Wald westlich Kahlstorf Zwergfledermaus Quartier Wald westlich Kahlstorf Großer Abendsegler Quartier Kahlstorf Braunes Langohr Wochenstube Emern Zwergfledermaus Wochenstube Emern Breitflügelfledermaus Quartier Ort Art Quartierstatus Ostedt Bartfledermaus Wochenstube Ostedt Braunes Langohr Wochenstube Ostedt Zwergfledermaus Wochenstube Ostedt Breitflügelfledermaus Wochenstube Ostedt Graues Langohr Wochenstube Ostedt Kleinabendsegler Wochenstube Könau Breitflügelfledermaus Wochenstube Könau Zwergfledermaus Wochenstube Heuerstorf Kleine Bartfledermaus Wochenstube Heuerstorf Zwergfledermaus Wochenstube Heuerstorf Fransenfledermaus Einzelquartier Kattien Fransenfledermaus Wochenstube Wald nördlich Heuerstorf Braunes Langohr 3 Quartierbäume im Wochenstubenverbund Wald nördlich Heuerstorf Kleinabendsegler Wochenstube Schnega Großes Mausohr Wochenstube

Eine hohe Stetigkeit zeigen die Arten Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Rauhautfledermaus. Zerstreut verbreitet sind Fransenfledermaus und Langohr. Fünf Arten konnten nur vereinzelt nachgewiesen werden: Großes Mausohr, Kleinabendsegler, Mückenfledermaus, Mopsfledermaus und Graues Langohr.

Eine hohe Artenvielfalt ist in den gut strukturierten Niederungen der verschiedenen Fließgewässer gegeben, wo naturnahe Niederungsbereiche mit Grünland und kleinparzelligen Ackerschlägen mit unterschiedlichen Anbaufrüchten und ausgedehnte Wälder in Verbindung mit dörflichen Siedlungsstrukturen einen besonderen Gesamtlebensraum darstellen.

Nachfolgende Hinweise zur Ökologie der Arten wurden folgender Literatur entnommen:

DIETZ et al. (2007), BRAUN & DIETERLEN (2003), SCHOBER & GRIMMBERGER (1998),

MESCHEDE et al. (2000), MESCHEDE et al. (2002), MESCHEDE & RUDOLPH (2004) und SIMON et al. (2004).

Die Wasserfledermaus ( Myotis daubentonii ) ist eine der häufigsten Fledermausarten Deutschlands, deren Bestände in den letzten Jahren deutlich positive Tendenzen gezeigt haben. Sie bevorzugt als Sommerlebensraum gewässerreiche Lebensräume möglichst mit Wäldern und Parks in Gewässernähe. Sie bejagt vornehmlich offene Wasserflächen, Bäche und kleinere Flüsse, wo sie Insekten dicht über der Wasseroberfläche fängt oder diese direkt von der Wasseroberfläche abgreift, wobei sie aber auch an wasserfernen Stellen, wie z.B. Waldlichtungen auf Beutefang geht. Sommerquartiere werden in Baumhöhlen, unter abstehender Rinde, oder auch in Dachböden, Höhlen und Stollen bezogen. Als Winterquartiere dienen Höhlen, Stollen, Keller und Bunker. Wasserfledermäuse jagten in allen Bereichen mit größeren Still- und Fließgewässern. Reproduktionsnachweise für diese Art konnten im Bereich Röbbelbach, Westergehege und Soltendiecker Graben erbracht werden.

Mit Detektor und Horchboxen wurden Kontakte von Bartfledermäusen in nahezu allen Teilbereichen nachgewiesen.

Die Große Bartfledermaus ( Myotis brandtii ) bevorzugt mückenreiche, feuchte Wälder, Auenwälder und Wälder mit stehenden Gewässern als Nahrungshabitat im Sommerlebensraum. Sommerquartiere finden sich in Baumhöhlen, Stammanrissen und hinter abstehender Rinde sowie in Fledermauskästen. Auch Spalten in und an Gebäuden werden genutzt, wobei die Gebäude dann in aller Regel sich in Waldnähe befinden. Winterquartiere befinden sich vor allem in Höhlen und Stollen. Jagdgebiete werden bis zu 10 km vom Quartier entfernt genutzt. Von der Großen Bartfledermaus konnten mittels Netzfang laktierende Weibchen im Bereich Röbbelbach und Soltendiecker Grabens festgestellt werden.

Die Kleine Bartfledermaus ( Myotis mystacinus ) besiedelt eine Vielzahl von möglichst reich strukturierten Landschaften und ist auch in Siedlungen mit lockerer Bebauung und in Städten in Parkanlagen verbreitet. Sommerquartiere werden in Spalten an Häusern, aber auch in Nistkästen bezogen, während als Winterquartier Höhlen und Stollen genutzt werden. Jagdgebiete befinden sich in einer Entfernung von bis zu 2,8 km vom Quartier. Von der Kleinen Bartfledermaus wurden Reproduktionsnachweise in den Bereichen Röbbelbach, Westergehege und Soltendiecker Graben erzielt.

Von der Fransenfledermaus ( Myotis nattereri ) werden als Sommerquartiere vor allem Baumhöhlen und Kästen, vereinzelt auch Spalten in und an Gebäuden angenommen. Die Lebensraumnutzung der Art ist sehr variabel, vorwiegend in Wäldern und locker mit Bäumen bestandenen Flächen wie Parks und Obstwiesen und entlang von Gewässern. Es werden nahzu alle Waldtypen besiedelt, wobei die Entfernung zwischen Quartier und Jagdhabitat bis zu 4 km beträgt. Als Winterquartier eignen sich Felsspalten, Bunker, Keller u. ä., die frostgeschützt, jedoch kühl und zugluftfrei sind. Fransenfledermäuse wurden in nahezu allen bewaldeten Teilbereichen nachgewiesen. Hinweise für eine Reproduktion gibt es in folgenden Teilbereichen: Wester Sunder, Westergehege, Wipperau, Kroetzmühle und Soltendiecker Graben.

Das Große Mausohr ( Myotis myotis ) ist eine im Sommer gebäudebewohnende und wärmeliebende Fledermausart, deren Kolonien meist in Gebieten mit hohem Waldanteil liegen. Als Jagdhabitate werden meist Laub- oder Laubmischwälder mit geringem Anteil an Bodenvegetation bevorzugt, wobei saisonal auch in der offenen Kulturlandschaft über Wiesen, Weiden und Äckern gejagt wird. Die Männchen leben im Sommer einzeln in Gebäuden, Baumhöhlen, Nistkästen und unterirdischen Hohlräumen, während sich die Wochenstuben der Weibchen meist in größeren Dachräumen befinden. Als Winterquartiere dienen Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen aber auch Felsspalten. Jagdgebiete befinden sich häufig in einem Umkreis von 5-15 km um das Quartier, wobei auch Strecken von bis zu 26 km zurückgelegt werden. Vom Großen Mausohr gelang der Fang eines laktierenden Weibchens am Soltendiecker Graben. Dieses Tier entstammte einer Wochenstube in der Kirche von Schnega, wie durch telemetrische Untersuchungen ermittelt werden konnte. Darüber hinaus konnten einzelne Kontakte in den Teilbereichen am Wellendorfer Bach, im Waldbereich südöstlich von Heuerstorf und im Altholzbestand bei Hanstedt II festgestellt werden.

Der Große Abendsegler ( Nyctalus noctula ) zählt mit zu den größten einheimischen Fledermausarten. Neben anderen Fledermausarten, wie der Rauhautfledermaus ( Pipistrellus nathusii ), Zweifarbfledermaus ( Vespertilio murinus ) u. a., gehört er zu den in Europa saisonal weit wandernden Fledermäusen. Der Große Abendsegler kommt in ganz Deutschland vor, jedoch aufgrund seiner Zugaktivität saisonal unterschiedlich. Das Schwerpunktgebiet der Wochenstuben liegt im Norden und Nordosten Deutschlands. Diese Art ist nach den fundierten Forschungen der letzten Jahre als typische und klassische „Baumfledermaus“ einzuordnen, sowohl im Sommerlebensraum als auch in den Winterquartieren. Die Hauptjagdgebiete im Sommerlebensraum sind größere offene Flächen mit hohem Beutetierangebot, allen voran größere Stillgewässer in einer Entfernung von bis zu 12 km vom Quartier. Neben Baumquartieren bewohnt der Große Abendsegler im Sommer auch hohle Betonlichtmasten, Spalten in Neubaublocks, tiefe Felsspalten, Brückenbauten und andere Quartiere, während Winterquartiere in dickwandigen Höhlen (Bäume, Brücken), tiefen Felsspalten oder Mauerrissen von Häusern bezogen werden. Vom Großen Abendsegler konnten in allen Untersuchungsbereichen geringe bis mittlere Aktivitätsdichten verzeichnet werden. Reproduktionsnachweise gelangen lediglich am Soltendiecker Graben und im Westergehege.

Der Kleinabendsegler ( Nyctalus leisleri ) zählt ebenfalls zu den Arten, die weite Entfernungen zwischen Sommer- und Winterquartier zurücklegen. Die Wald bewohnende Art erreicht in Norddeutschland ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Der Lebensraum des Klein- abendseglers ist vorwiegend durch einen hohen Waldanteil und Gewässer gekennzeichnet.

FISCHER (1999) zeigt aber für Thüringen, dass sich die Sommerlebensräume dieser Art nicht ausschließlich in geschlossenen Waldkomplexen, sondern auch in der von Feld- und Ufergehölzen mitgeprägten Kulturlandschaft sowie in Ortschaften mit parkartigen Strukturen befinden. Die Wochenstubenquartiere des Kleinabendseglers befinden sich oft in Bäumen, aber auch in Spaltenquartieren an Häusern. Die Jagdgebiete liegen an inneren und äußeren Grenzlinien des Waldes, an Gewässern, Straßenbeleuchtung und im freien Luftraum. Aktionsradien bis etwa 20 km sind nachgewiesen. Vom Kleinabendsegler gelangen Nachweise im Wester Sunder, Wipperau, Klein Liederner Bach, Kroetzmühle und am Soltendiecker Graben, wobei am Soltendiecker Graben auch laktierende Weibchen gefangen wurden.

Die Breitflügelfledermaus ( Eptesicus serotinus ) hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Flach- und Hügelland. Innerhalb Deutschlands kommt sie im Norden weitaus häufiger vor als im Süden. Die Breitflügelfledermaus ist eine typische Gebäudefledermaus der Dörfer, wobei als Jagdgebiete landwirtschaftliche Flächen ebenso dienen wie strukturreiche Siedlungsränder, Parks, Grünländer, Waldränder, Gewässer als auch das Innere von Dörfern und Städten. Wochenstubentiere jagen meist innerhalb eines 4,5 km-Radius um das Quartier. Die Breitflügelfledermaus gilt als relativ ortstreu und bildet kleine bis mittelgroße Wochenstubengesellschaften, überwintert jedoch einzeln. Die Winterquartiere können Höhlen, Stollen, Keller, tiefe Balkenkehlen, Holzstapel u. a. sein, wobei sich Winter- und Sommerquartier im gleichen Objekt befinden können. Breitflügelfledermäuse wurden in allen Untersuchungsbereichen nachgewiesen, wobei für die Teilbereiche Wester Sunder, Westergehege, Wipperau, Lehmke, Soltendiecker Graben und Kroetzmühle auch Reproduktionsnachweise durch den Fang laktierender Weibchen und/oder Jungtiere vorliegen.

Die Zwergfledermaus ( Pipistrellus pipistrellus ) ist neben der Wasserfledermaus die häufigste Fledermausart Deutschlands. Sie lebt in Wäldern, Parkanlagen aber auch in Städten mit lockerer Bebauung. Die Sommerquartiere und Wochenstuben befinden sich in von außen zugänglichen Spalten im Siedlungsbereich (Bretterverschläge, Wandverkleidungen, etc.). Als Winterquartiere werden tiefe Mauer- und Felsspalten sowie Keller genutzt. Die Entfernung zwischen Sommer- und Winterquartier beträgt kaum mehr als 10-20 km. In ihren Quartieren kann sie in mehreren Tausend Exemplaren auftreten. Als Jagdhabitate dienen Gärten, Teiche und Waldränder, wobei die Zwergfledermaus nur 1-2 km vom Quartier entfernt jagt. Zwergfledermäuse waren ebenfalls in allen Untersuchungsbereichen vertreten. Aufgrund des Fangs laktierender Weibchen und/oder Jungtiere kann in den folgenden Teilbereichen von einer Reproduktion ausgegangen werden: Röbbelbach, Westergehege, Wipperau, Klein Liederner Bach, Waldgebiet bei Lehmke, Teichgebiet bei Emern, Wellendorfer Bach, Soltendiecker Graben und Kroetzmühle.

Die Mückenfledermaus ( Pipistrellus pygmaeus ) bevorzugt Auenlandschaften größerer Flüsse als Lebensraum. Als Sommerquartiere werden, ebenso wie bei der Zwergfledermaus, Gebäudespalten bevorzugt. Deren Standorte befinden sich aber vorwiegend in Ortsrandlage oder außerhalb des Siedlungsbereiches in der Nähe der Wasser-Wald-Jagdhabitate. Als Winterquartiere werden tiefe Mauer- und Felsspalten sowie Keller aber auch Baumquartiere genutzt. Die Art nutzt Jagdgebiete, die im Mittel 1,7 km entfernt vom Quartier sind. Insgesamt scheint die Mückenfledermaus gezielter und kleinräumiger als die Zwergfledermaus zu jagen, jedoch in einem größeren Gesamtareal. Einzelne Kontakte dieser Art wurden in wenigen Teilbereichen nachgewiesen: Gaulkenberg, Klein Liederner Bach, Waldgebiet bei Lehmke, Wellendorfer Bach, Kroetzmühle und am Soltendiecker Graben, wo auch ein laktierendes Weibchen dieser Art festgestellt wurde.

Die Rauhautfledermaus ( Pipistrellus nathusii ) ist eine Waldfledermaus, die sowohl in feuchten Laubwäldern als auch in trockenen Kiefernforsten vorkommt und dabei das Tiefland bevorzugt. Als Wochenstuben werden Baumhöhlen, Stammrisse oder Spalten aufgesucht, letztere werden insgesamt bevorzugt. Winterquartiere sind in Felsspalten, Mauerrissen, Höhlen oder auch in Baumhöhlen. Die Art jagt häufig in Gewässerbereichen, gerade Flusstäler sind als Leitstrukturen für diese wandernde Art von großer Bedeutung. Die Art zählt in Europa zu den weit wandernden Fledermausarten. Die nordosteuropäischen Populationen ziehen zu einem großen Teil durch Deutschland und paaren sich oder überwintern hier. Rauhautfledermäuse wurden in fast allen Teilbereichen mit geringer Aktivität nachgewiesen und waren teilweise auch stetig während des gesamten Sommers vorhanden, Reproduktionsnachweise konnten allerdings nicht erbracht werden.

Die Mopsfledermaus ( Barbastella barbastellus ) besiedelt bevorzugt waldreiche Gebirgs- und Vorgebirgsregionen, während sie im Norden des Verbreitungsgebietes auch im Tieflagen vorkommt. Die Baumarten-Zusammensetzung scheint eine geringere Bedeutung zu haben, wichtig ist dagegen ein hoher Strukturreichtum mit verschiedenen Altersklassen und Saumstrukturen. Als Sommerquartier in Wäldern dienen abstehende Rinde, Stammanrisse und Fledermauskästen, wobei diese Quartiere häufig gewechselt werden. An Gebäuden werden Mauerspalten, Holzverkleidungen und Bereiche hinter Fensterläden genutzt. Winterquartiere befinden sich ebenfalls hinter Baumrinde, aber auch in Höhlen, Stollen, Tunneln, Felsspalten o.ä.. Die Mopsfledermaus jagt vegetationsnah, häufig dicht über den Baumkronen, aber auch unter dem Kronendach, oder entlang von Vegetationskanten. Ein einzelnes Männchen der Mopsfledermaus konnte am Röbbelbach gefangen werden.

Im Detektor wurden Kontakte von Langohren in 13 Teilbereichen nachgewiesen.

Das Braune Langohr ( Plecotus auritus ) lebt im Sommer in Gebäuden und Baumhöhlen; den Winter verbringt die Art in Höhlen und Stollen. Laubwälder werden von der Art als Lebensraum bevorzugt, es existieren aber auch Nachweise aus großflächigen Nadelforsten. Jagd machen die Tiere im freien Luftraum, es werden aber auch Insekten, v.a. Nachtschmetterlinge, von der Vegetation abgelesen. Das Braune Langohr ist eine nur sehr wenig wanderfreudige Art. Sommer- und Winterquartier liegen nur selten mehr als 20 km auseinander. Im Sommer nutzen die Tiere Jagdräume bis in eine Entfernung von 2 bis 5 km von ihrem Tageseinstand. Die Ortungsrufe des Braunen Langohrs reichen nur etwa 5 m weit. Deshalb sind die Tiere dazu gezwungen, sich auf ihren Flügen sehr bodennah an Strukturen (Waldränder, Hecken aber auch Brücken) zu orientieren. Durch Netzfang konnten Braune Langohren in Wester Sunder, Westergehege, Waldgebiet bei Lehmke, Teichgebiet bei Emern und Soltendiecker Graben festgestellt werden, die – außer im Teichgebiet bei Emern – in allen Teilbereichen auch reproduzieren, was der Fang von laktierenden Weibchen belegt.

Das Graue Langohr ( Plecotus austriacus ) ist in Mitteleuropa eine typische Dorffledermaus und als wärme liebende Art am nordwestlichen Rand ihres Verbreitungsgebietes. Jagdgebiete liegen in warmen Tallagen und in menschlichen Siedlungen, Gärten und extensiv bewirtschafteten Agrarland. In größeren Waldgebieten wird die Art kaum gefunden. Sommerquartiere liegen meist in Gebäuden, oft in Dachstühlen und werden regelmäßig gewechselt. Winterquartiere befinden sich in Höhlern, Kellern und Felsspalten. Beim Netzfang wurden Graue Langohren am Röbbelbach, bei Karlsgrün und am Soltendiecker Graben festgestellt. Dabei wurden laktierende Weibchen am Röbbelbach und dem Soltendiecker Graben nachgewiesen. Wochenstuben des Grauen Langohrs waren bisher im Landkreis Uelzen nicht bekannt und konnten durch Telemetrie in Römstedt und Ostedt ermittelt werden.

4 Literatur

BRAUN , M & DIETERLEN , F. (Hrsg.) 2003: Die Säugetiere Baden-Württembergs, Band 1, Allgemeiner Teil, Fledermäuse (Chiroptera) – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 687 S. DIETZ , C., HELVERSEN , O. VON , NILL , D. (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. – 399 S.; Stuttgart. FISCHER , J. A. (1999): Zu Vorkommen und Ökologie des Kleinabendseglers, Nyctalus leisleri (KUHL , 1817), in Thüringen, unter besonderer Berücksichtigung seines Migrationsverhaltens im mittleren Europa. - Nyctalus (N.F.) 7 (2): 155-174; Berlin. HECKENROTH , H. (1991): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Säugetierarten. – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 13 : 221 – 226; Hannover. MEINIG , H., BOYE , P. & HUTTERER , R. (2009): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1): 115-153; Bonn – Bad Godesberg. MESCHEDE , A., HELLER , K.-G. & LEITL , R. (Bearb.) 2000: Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Wäldern, Teil I. - Bundesamt f. Naturschutz. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz (66). 374 S. MESCHEDE , A., HELLER , K.-G. & BOYE , P. (Bearb.) 2002: Ökologie, Wanderungen und Genetik von Fledermäusen in Wäldern – Untersuchungen als Grundlage für den Fledermausschutz. – Bundesamt für Naturschutz. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz (71). 288 S.; Bonn – Bad Godesberg. MESCHEDE , A., RUDOLPH , B.-U. (2004): Fledermäuse in Bayern. – 411 S.; Stuttgart. SCHOBER , W., GRIMMBERGER , E. (1998): Die Fledermäuse Europas: kennen – bestimmen – schützen, 265 S., Stuttgart. SIMON , M., HÜTTENBÜGEL , S., SMIT -VIERGUTZ , J. & BOYE , P. (2004): Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern und Städten. – Bundesamt für Naturschutz. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz (76), Bonn – Bad Godesberg, 275 S.