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Unterrichtung über die öffentliche Sitzung des Verbandsgemeinderates am Erbeskopf am Montag, 24.03.2014 um 18.00 Uhr in der Festhalle in Thalfang

Bürgermeister Hüllenkremer eröffnet die Sitzung um 18.00 Uhr und begrüßt die Anwesenden. Er stellt fest, dass die Einladung form- und fristgerecht erfolgt ist. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben. Änderungs-/Ergänzungswünsche zur Tagesordnung werden nicht vorgebracht.

Tagesordnung:

I. Öffentlicher Teil 1. Mitteilungen des Bürgermeisters 2. Wirtschaftsplan der Verbandsgemeindewerke 2014 und Investitionsprogramm 2013-2017, Festsetzung der Entgelte 2014 3. Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2014 gem. §§ 95, 96 GemO 4. Flussgebietsentwicklungskonzept Oberlauf Kleine Dhron; Vergabe der Bauleistungen zum Teilprojekt 4: Renaturierung „Thalfangerbach“ und „Hohlbachflößchen“ 5. Vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren Thalfangerbach (OKD); Übernahme der gemeinschaftlichen Anlagen 6. Änderung des Gesellschaftsvertrages der Hunsrück-Touristik GmbH zum 01.07.2014 7. Mitgliedschaft in der LAG Erbeskopf – Förderperiode 2014 - 2020 8. Informationen

I. Öffentlicher Teil

Zu TOP 1: Mitteilungen des Bürgermeisters

Vorstellung der Nationalpark-Starterprojekte Am 28.3.2014 findet um 13.30 Uhr im Hunsrückhaus die Vorstellung von zwei Starterprojek- ten im Rahmen des Nationalparks aus unserer VG statt. Ministerin Höfken und die Präsiden- tin der ADD Trier sowie der Präsident der SGD Nord werden u.a. gemeinsam mit anderen folgende Projekte vorstellen: Renaturierung der kleinen Dhron und des Deuselbachs (Verhin- derung von Überschwemmungen).

Sachstand Flächennutzungsplan Am 18.3.2014 fand eine Sitzung des Bau- und Liegenschaftausschusses der Verbandsgemein- de statt. Im Beisein der Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeis- ter wurde sich zum weiteren Vorgehen bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes darauf verständigt, die Sach- und Rechtslage in einer weiteren Ausschusssitzung und darauf folgend in einer Verbandsgemeinderatsitzung, welche im April 2104 stattfinden soll, zu beraten.

Zu TOP 2: Wirtschaftsplan der Verbandsgemeindewerke 2014 und Investitionspro- gramm 2013-2017, Festsetzung der Entgelte 2014

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Der Vorsitzende verweist auf die Sitzungsvorlage:

An der bisherigen Aufteilung wurde keine Änderung vorgenommen. Auch wurde das getrenn- te Investitionsprogramm weiterhin aus Gründen der Übersichtlichkeit beibehalten. Nach Einführung der neuen Branchensoftware „AB-data“, wird überprüft, ob und inwieweit auf das damit bereitgestellte „Plan-Modul“ zurückgegriffen werden kann, um damit auch ei- nen Wirtschaftsplan zu erstellen.

Die Vorberatung des Entwurfes des Wirtschaftsplanes 2014 der Verbandsgemeindewerke Thalfang am Erbeskopf (Eigenbetrieb) erfolgte in der Sitzung des Werkausschusses am 05.12.2013. Hinsichtlich der einzelnen Maßnahmen in den Vermögensplänen der drei Betriebszweige und der hierbei auch teilweise vorsorglich eingestellten Ansätze, um schneller auf durch Ortsge- meinden ausgelöste bauleitplanerische Entscheidungen reagieren zu können, wird auf die je- weiligen Erläuterungen verwiesen.

Mit der Veranschlagung der Erlöspositionen 2014 im Erfolgsplan des Betriebszweiges „Was- serversorgung“ konnte ein Ausgleich mit den bisherigen laufenden Entgelten erreicht werden, ohne dass es erforderlich geworden wäre, die Trinkwassergebühr als auch den Wiederkehren- den Beitrag Trinkwasser zu erhöhen. Hierbei werden natürlich entsprechende Trinkwasser- verkaufsmengen vorausgesetzt. Das Ergebnis wird durch das nunmehr im zweiten Jahr zu zahlende Wasserentnahmeentgelt (Konto 59923) verschlechtert. Ansonsten wäre es voraus- sichtlich gelungen, den Restbetrag aus den von 1999 bis 2006 aufgelaufenen Verlusten in Höhe von 263.116,62 € (Stand: 31.12.2012) bis Ende 2017 abzubauen. Dies wird somit nicht zu erreichen sein. Allerdings erfährt die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf an ande- rer Stelle durch die Gewährung von Landeszuwendungen zusätzliche finanzielle Mittel im Bereich der Wasserwirtschaft. Diese sind jedoch zweckgebunden und können nicht im Be- triebszweig Wasserversorgung eingesetzt werden.

Im Betriebszweig Abwasserreinigung konnte zwar der bisherige Verlust deutlich verringert werden, indem der wiederkehrende Beitrag Schmutzwasser zum 01.01.2011 eingeführt wor- den war. Allerdings hat sich seitdem auch das Aufkommen aus der mengen- und frachtabhän- gigen Schmutzwassergebühr verringert, so dass es trotz eines Liquiditätsüberschusses von 114.535 € zu einem (geplanten) Verlust im Wirtschaftsjahr 2014 in Höhe von 236.835 € kommt. Kurzfristig wird damit über eine weitere Entgeltanpassung nachzudenken sein. In diesem Zusammenhang besteht die Absicht, nach der Neuwahl des Verbandsgemeinderates Thalfang am Erbeskopf am 25.05.2014 ein neues Satzungsrecht zu schaffen, zumal der Ge- meinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Mainz, inzwischen neue, an die aktuelle Recht- sprechung angepasste, Satzungsmuster herausgegeben hat. Hierbei bietet es sich möglicher- weise ebenfalls an, die mit den Ortsgemeinden abgeschlossenen Straßenbenutzungsverträge anzupassen. Auch hier existiert bereits seit einigen Jahren ein neues Vertragsmuster, das die geänderte Rechtsprechung berücksichtigt.

Beim Betriebszweig Wärmeversorgung soll die Wärmebezugsgebühr von 3,5 Cent/kWh auf 4,5 Cent/kWh erhöht werden. Damit wird bei einem Verlust von 915 € ein fast ausgeglichenes Jahresergebnis 2014 erwartet. Bei den öffentlichen Gebäuden der Verbandsgemeinde Thal- fang am Erbeskopf - insbesondere beim EGZ - besteht weiterhin Bedarf, den Nahwärmebezug zu optimieren.

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Im Überblick schließen die einzelnen Betriebszweige des Eigenbetriebes somit wie folgt ab:

‹ Wasserversorgung mit einem Gewinn in Höhe von 3.128 € ‹ Abwasserreinigung mit einem Verlust in Höhe von 236.385€ ‹ Wärmeversorgung mit einem Verlust in Höhe von 915 €

In der anschließenden Aussprache begrüßt Herr Eberhard, dass in dem Bereich der Wasser- versorgung ein Gewinn in Höhe von 3.128 € erwirtschaftet werden konnte und verweist da- rauf, dass die Gebühren auf im Vergleich zu anderen Kommunen niedrigem Niveau gehalten werden konnten. Die im Investitionsplan ausgewiesenen Maßnahmen werden von der SPD- Fraktion begrüßt. Bzgl. des Betriebszweiges Abwasserreinigung sieht Herr Eberhard ebenso wie die Werkleitung Handlungsbedarf angesichts des im Erfolgsplan ausgewiesenen Verlustes in Höhe von 236.385 €. Die Einführung wiederkehrender Beiträge habe sich als richtig erwie- sen. In diesem Zusammenhang ist für Herrn Eberhard die in einigen Leserbriefen geäußerte öffentliche Kritik hieran nicht nachvollziehbar. Im Betriebszweig Wärmeversorgung wird ein geringer Verlust in Höhe von 915 € ausgewiesen. Das Nahwärmenetz befinde sich in der Aufbauphase. Hier gebe es sicherlich noch Optimierungsbedarf. Insgesamt war das Nahwär- menetz eine zukunftsorientierte Investition, die auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- schutz leiste. Abschließend dankt Herr Eberhard allen Beteiligten für die gute Zusammenar- beit und erklärt, dass die SPD-Fraktion dem Beschlussvorschlag zustimmen wird.

Herr Welter schließt sich für die CDU-Fraktion den Ausführungen von Herrn Eberhard an. Er begrüßt ebenfalls, dass im Betriebszweig Wasserversorgung die Entgelte auf niedrigem Ni- veau gehalten werden konnten. In der Abwasserreinigung haben sich die wiederkehrenden Beiträge als feste Bestandsgröße bewährt. Hinsichtlich des ausgewiesenen Verlustes sieht er ebenfalls kurzfristigen Handlungsbedarf. Er verweist darauf, dass die Verluste im Wesentli- chen aus den Abschreibungen resultieren. Herr Welter äußert ebenfalls Kritik an einzelnen Leserbriefen bzgl. der wiederkehrenden Beiträge. Die Wärmeversorgung befinde sich nach wie vor in der Aufbauphase. Hier seien möglicherweise in den nächsten Jahren Anpassungen bei den Entgelten erforderlich, um eine Unterdeckung zu vermeiden. Ebenfalls sieht er Opti- mierungsbedarf im Betrieb des Nahwärmenetzes. Für Herrn Welter sind die Finanzen in den Werken geordnet. Dies gelte es auch künftig sicherzustellen. Er dankt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und kündigt an, dass die CDU der Beschlussvorschlag zustimmen wird.

Für die FWG-Fraktion erklärt Herr Pestemer, sich den Vorrednern nicht anschließen zu kön- nen. Der Bau der Transportwasserleitung nach Hermeskeil war nach seiner Auffassung über- flüssig. Bei etwaigen Fusionsgesprächen mit der VG Hermeskeil sei dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Unter Hinweis auf eine ausführliche Antwort des Werkleiters zu einer Anfrage von ihm begrüßt Herr Pestemer, dass die einzelnen Wasserabnehmer gleichge- stellt werden. Er bittet diesbezüglich um Einsicht in die betreffenden Gebührenbescheide. Bzgl. der wiederkehrenden Beiträge bittet er um Informationen zur aktuellen Sachlage. Herr Pestemer kündigt an, dass die FWG-Fraktion dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen wer- de. Der Vorsitzende bekräftigt in seiner Erwiderung zu den Ausführungen von Herrn Peste- mer, dass die einzelnen Wasserabnehmer gleichbehandelt werden, wie dies im zuständigen Werksausschuss und vom Wirtschaftsprüfungsgesellschaft THS festgestellt worden ist. Bzgl. der wiederkehrenden Beiträge teilt er mit, dass der Kreisrechtsausschuss derzeit mit der Ange- legenheit befasst sei. Dessen Stellungnahme stehe noch aus.

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Für die FDP-Fraktion schließt sich Herr Müller den Ausführungen der Ratsmitglieder Eber- hard und Welter an. Das Nahwärmenetz liefere einen wichtigen Beitrag für eine autarke Energieversorgung in Thalfang. Im Bereich der Abwasserreinigung dürfte nach der Einschät- zung von Herrn Müller eine Gebührenerhöhung unvermeidbar sein. Gleichzeitig sei es aber wichtig, auch die Kostenseite regelmäßig zu überprüfen. Er kündigt an, dass die FDP-Fraktion dem Beschlussvorschlag zustimmen wird. In Erwiderung zu Herrn Pestemer verweist Herr Ott darauf, dass die Transportwasserleitung lediglich für eine Notversorgung gedacht sei. Die Alternative hierzu wären Tiefenbohrungen gewesen, was die VG-Werke wesentlich teurer gekommen wäre.

(Ratsmitglied Kopp nimmt ab 18.25 Uhr an der Sitzung teil).

Beschlussvorschlag: Entsprechend der Empfehlung des Werksausschusses beschließt der Verbandsgemeinderat Thalfang am Erbeskopf den Wirtschaftsplan 2014 für die drei Betriebszweige einschl. Stellenübersicht und Investiti- onsprogramm 2013 bis 2017. Die Entgelte für das Wirtschaftsjahr 2014 werden entsprechend der bei- gefügten Anlage festgesetzt. Hierauf werden Vorauszahlungen in Höhe der festgesetzten Entgeltsbe- träge für die laufenden Entgelte (Gebühren und wiederkehrende Beiträ- ge) mit je einem Viertel zu den allgemeinen Fälligkeitsterminen 15.02., 15.05., 15.08. und 15.11.2014 bzw. auch abweichend bei späterer Er- stellung der Gebühren- und Beitragsbescheide erhoben.

Der Beschluss erfolgt mit 19 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen.

Zu TOP 3: Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2014 gem. §§ 95, 96 GemO

Der Vorsitzende trägt einleitend vor:

„Der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf hat in sei- ner am 13.03.2014 über den Entwurf des Haushaltes der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf für das Haushaltsjahr 2014 beraten. Der Ergebnishaushalt 2014 weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 400.955 € aus (Vorjahr 241.795 € (III. Nachtrag)). Unter Einbeziehung der ordentlichen Tilgungen beträgt das Liqui- ditätsdefizit im Jahre 2014 451.960 €. Es erhöht sich demnach gegenüber dem Vorjahr bereinigt um 162.675 €.

Die Verschlechterungen belaufen sich insgesamt auf 335.243 €.

Hierfür sind mitverantwortlich insbesondere folgende Positionen:

Umlage zur Rheinischen Versorgungskasse für Versorgungsempfänger 57.000 €

Unterhaltung EGZ 37.500 €

Verminderte Einnahmen, Zweckverband HuMos 56.700 €

Umlage Zweckverband Erbeskopf 16.800 €

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Flächennutzungsplan Windenergie und Photovoltaik 25.300 €

Sonderaufwendungen für die Kommunalwahl 10.000 €

Für die Verbesserung ist überwiegend die Verbandsgemeindeumlage in Höhe von 162.493 € verantwortlich.

Die Gesamtumlageanspannung 2014 gliedert sich wie folgt: 2014 2013 Allgemeiner Umlagesatz 35 % 35 % Sonderumlage Grundschulen laufender Betrieb und Investiti- 8,75 % 9,77 % onen (ohne einmalige Investitionen) (7,45 % lfd. Betrieb + 1,30 % Investitionskostenumlage) Insgesamt 43,75 % 44,77 %

- 1,02 %-Punkte

Bürgermeister Hüllenkremer dankt sodann allen, die sich erfolgreich für den Erhalt der Real- schule plus an dem Standort Thalfang eingesetzt haben, insbesondere der Landtagsabgeordne- ten Frau Bettina Brück. Die Sicherung des Grundzentrums Thalfang sei die zentrale Heraus- forderung. Dabei komme der Realschule plus eine wichtige Funktion zu.

Abschließend stellt der Vorsitzende fest, dass die Haushaltslage der Verbandsgemeinde Thal- fang am Erbeskopf ernst ist. Einsparpotential gibt es grundsätzlich nur im Bereich der freiwil- ligen Leistungen. Hier seien alle (Fraktionen, Beigeordnete, Ortsbürgermeister) aufgefordert, konstruktive Vorschläge zu unterbreiten. Hierzu schlägt er die Einrichtung eines eigenen Ar- beitskreises vor.

In der anschließenden Aussprache trägt Herr Welter für die CDU-Fraktion vor:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geehrte Mitarbeiter der Verwaltung, geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Anwesende in gewohnter Weise gehe ich nicht nochmals auf das detaillierte Zahlenwerk ein, die Eckwer- te wurden vom Bürgermeister vorgetragen. Vielmehr möchte ich auf den Haushalt im Allgemeinen eingehen – und stelle fest:

„Der Frühling beginnt - alles erwacht in bunten Farben und ich war bei der Durchsicht der Hoffnung, die Aufstellung des VG- Haushalts wird genau so prächtig!! – aber unterm Strich sind die Zahlen immer noch einfarbig, tief Rot. Trotz der recht (wie es im Amtsdeutsch heißt) „angespannten“ Haushaltslage war es uns mög- lich, die notwendigsten Investitionen in der zurückliegenden Zeit zu tätigen, auf die wir stolz sein können, und auch weitere Vorhaben für die Zukunft zu planen. Leider kann, so das Zahlenwerk, dies nicht geschehen, ohne weitere Schulden machen zu müssen. Dieses trifft für die Investitionen wie auch für den Ergebnishaushalt zu.

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Die Gesamtumlage liegt mit 43,75 % knapp unter der Schallgrenze von 45 %, die wie ich finde, für unsere Gemeinden viel zu hoch ist. Das Umlageaufkommen mit 1,898 Mio. €, liegt 164 T€ über dem Vorjahr. Also auch nach dieser Verbesserung, die dem erhöhten Steueraufkommen geschuldet ist, hier ist im Gesamt- ergebnis keine erkennbare Verbesserung wiederfahren. >> das spiegelt sich im Jahresfehlbetrag 2014 wieder!

Bürgermeister Hüllenkremer hat in seiner Rede zur Einbringung des HH 2014 die Lage abso- lut zutreffend dargestellt. Die CDU-Fraktion schließt sich den Ausführungen des Herrn Bürgermeisters, wie bereits nach den Vorberatungen in Haupt- und Finanzausschuss, ohne Einschränkung und weitere Anträge an.

Wir unterstützen die Einstellung aller für die laufenden Aufwendungen und Bedürfnisse er- forderlichen Mittel für 2014 für unsere Schulen, die allesamt im Plan eingestellt sind, sowie die notwendige Beschaffungen für die Feuerwehren und das notwendige Rüstzeug für ein Funktionieren unserer Verwaltung.

Der Reiz unserer Landschaft wird wesentlich auch von Tal- Landschaften und Bächen, die die Verbandsgemeinde durchfließen, geprägt und bestimmt. Die Erfahrungen der letzten Jahre hat aber auch die bestehenden Gefahren durch gerade diese Bäche, besonders im Bereich des Oberlaufs der kleinen Dhron im Zufluss auf die Ortschaft Dhronecken, aufgezeigt und bereits bauabschnittsweise durchgeführt. Die Unterhaltung und Pflege dieser Fließgewässer ist Aufgabe der Verbandsgemeinde. Maß- nahmen in diesem Bereich sind einmal wichtige Beiträge zum Hochwasserschutz, zum ande- ren verbessern sie die Gewässerökologie; aus diesen Gründen werden entsprechende Maß- nahmen mit 90% Zuschüssen vom Land im Rahmen der „Aktion Blau +“ unterstützt. Wir begrüßen, dass wiederum ein großer Bauabschnitt in Angriff genommen werden kann! >> wohlwissend, dass die Gelder aus diesem Fördertopf aus der Abwasserabgabe und dem Wasser-Cent- also aus unser aller Gebühren gespeist werden - freuen uns aber über die Lan- des- Förderung unserer Maßnahmen. Die Unterhaltung der Gewässer III. Ordnung ist eine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde, genauso wie die Sanierung der Realschule plus, eine unserer jetzigen dringlichsten Hauptauf- gaben. Der Ansatz für die Gesamtfinanzierung ist im Haushalts-Plan 2014 eingestellt; bleibt zu hoffen, dass die baldige Genehmigung zum Baubeginn u. der Finanzierung vorliegen. Das Ganze kann und darf nicht zur unendlichen Geschichte werden!!!

Für unsere Sport treibende Bevölkerung – es werden erfreulicherweise immer mehr - stehen neben den Schulsporthallen auch die Sporthalle am Familienhotel in Horath zur Verfügung, so dass allen Gruppen und Vereinen jederzeit ein Hallenplatz zur Verfügung gestellt werden kann, wir finden dies eine gute Lösung! Denn die Sanierung, Erweiterung – oder der Neubau der Sporthalle Thalfang ist kurzfristig nicht zu erwarten. Die nötigsten Arbeiten zur Instandsetzung der Sporthalle sind eingestellt und werden auf den Weg gebracht.

Die Erfahrungen und auch die Erfolgszahlen ergaben, dass die Förderung von Wirtschaft und Tourismus durch die VG und die UTE eine hohe Wertschöpfung und Wirtschaftskraft für unsere Verbandsgemeinde bringen. Diese erfolgreichen Tätigkeiten der Verwaltung sollen unbedingt auf diesem hohen Niveau – natürlich mit dem möglichst wirtschaftlichsten Auf- wand - so weitergeführt werden.

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Die landesweit katastrophale finanzielle Situation der Kreise, Städte und Gemeinden erfordert eine nachhaltige Gemeindefinanzreform. Erst wenn diese neuen und nachhaltigen Strukturen stehen, dürfte Licht ins Dunkel der Ge- meindefinanzen kommen. Der eingeführte Entschuldungsfonds bringt Entlastung - wenn auch nur marginal. Nicht über unsere Köpfe hinweg, sondern auf Augenhöhe in Abstimmung mit Bund und Land soll dies zeitnah erfolgen, denn wir Kommunen brauchen finanzielle Stabilität, die uns auch Luft zum Atmen lässt, besser gesagt, dass Geld zur Erfüllung unser Pflichtaufgaben zur Ver- fügung stellt. Es gibt eine Reihe von wünschenswerten Begehrlichkeiten, die wir gerne noch zur Aufnahme in den Haushaltsplan 2014 beantragt hätten. Einen Finanzierungsvorschlag - außer weitere Kreditaufnahme - zu all dem können wir leider nicht machen und nehmen deshalb Abstand davon. Insbesondere wäre dies kontraproduktiv zu den angesagten Sparbemühungen. Jede einzelne Gemeinde, jeder Zweckverband ist sich selbst der Nächste. Hand aufs Herz: Wer würde nicht auch gerne egoistischen Gefühlen nachgeben? Ich denke hier auch - oder insbesondere - an die aktuelle Fortschreibung des Flächennutzungsplanes „Windkraft“!! Tun wir es – aber nach gemeinsam festzulegenden Spielregeln! Nehmen wir unsere Bedürfnisse und Wünsche bewusst wahr. Vergessen wir dabei aber nicht, uns in die Bedürfnisse anderer - auch der Bürger - einzufühlen und die eigenen Interessen eben nicht unbedingt über die ande- rer zu stellen. Das wäre ein verantwortungsvolles Handeln - zu unser aller Wohl. Die CDU-Fraktion stellt sich dieser Verantwortung und stimmt dem Haushalt 2014 zu. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

Für die SPD-Fraktion trägt Herr Jochem vor:

„Zu Beginn meiner Rede zum Haushaltsplan 2014 möchte ich mich recht herzlich bei der Verwaltung und ihren Mitarbeitern für das vorliegende Zahlungswerk bedanken.

Bei dem vorliegenden Haushaltsplan für 2014 erhöht sich der Gesamtbetrag der Erträge ge- genüber dem Vorjahr um 134.000 €. Im Gegenzug erhöht sich der Gesamtbetrag der Aufwen- dungen um 337.000 €. Geplant ist ein Jahresfehlbetrag von rund 401.000 €. Diese Entwicklung ist nicht erfreulich, aber einige Faktoren können wir leider nicht beeinflussen. Besorgniserregend gestaltet sich nach wie vor die Entwicklung der Kredite zur Liquiditätssi- cherung. Diese werden voraussichtlich bis zum 31.12.2014 um ca. 450.000 € auf 8.567.000 € ansteigen. Die Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds wird zwar in den kommenden Jahren eine Entlastung bringen, aber solange die Haushalte mit Fehlbeträgen abschließen, wird sich lediglich der Anstieg verringern. Der Haushaltsplan beschränkt sich zum einen auf die Pflichtaufgaben und zum anderen auf die freiwilligen Ausgaben. Zu den freiwilligen Ausgaben sei gesagt, dass hier Gelder zum Ansatz kommen, um die vor- handene Infrastruktur zu erhalten, damit auch die Bürgerinnen und Bürger unserer Verbands- gemeinde keine schlechteren Lebens- und Rahmenbedingung vorfinden, als in anderen Ge- meinden. Dafür steht die SPD-Fraktion und wird sich auch in Zukunft für die Belange aller Bürgerinnen und Bürger in unserer Verbandsgemeinde einsetzen.

Gestatten Sie mir, dass ich auf einige Haushaltsansätze im Einzelnen eingehe.

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Auch in diesem Jahr werden Mittel für den Bandschutz zur Verfügung gestellt, um die Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde zu erfüllten. Neben der Ersatzbeschaffung von Atemschutzgeräten sind auch Haushaltsmittel für die An- hebung der Aufwandsentschädigungen der ehrenamtlichen Gerätewarte bereitgestellt. Dies wird von uns mitgetragen. Für die Anhebung der Aufwandsentschädigungen muss jedoch die Hauptsatzung der Ver- bandsgemeinde geändert werden. Eine Änderung der Hauptsatzung ist sicherlich nicht mehr vor den anstehenden Kommunalwahlen möglich. Wir sprechen uns deshalb dafür aus, dass die Hauptsatzung nach den Kommunalwahlen auf den neusten Stand gebracht wird. Im Brandschutzkonzept der Verbandsgemeinde, das der Verbandsgemeinderat in seiner Sit- zung am 19.11.2012 beschlossen hat, war bereits für das Jahr 2012 die Beschaffung eines Mittleren Löschfahrzeugs für Malborn vorgesehen. Für die Beschaffung des Fahrzeugs liegt der Verwaltung auch schon vom Innenministerium die Zusage für eine vorzeitige Beschaf- fung vor. Wir sprechen uns deshalb für eine baldige Umsetzung der Maßnahme aus. Der Haushaltsansatz im Bereich der Feuerwehrfahrzeuge i.H. v. 264.000 sollte deshalb vor- rangig für die Beschaffung des MLF Malborn eingesetzt werden.

Wie in jedem Jahr fließen wieder Gelder zur Unterrichtsversorgung und für Unterhaltungs- maßnahmen in die Grundschulen, die sich in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Thal- fang befinden. Für die Grundschule Heidenburg ist in diesem Jahr die Umsetzung der Brandschutztechni- schen Maßnahme gemäß der Gefahrenverhütungsschau eingeplant. Hier ist es erforderlich, dass ein zweiter Rettungsweg geschaffen wird. Die Maßnahme ist mit 57.500 € veranschlagt. Leider haben wir das Pech, dass diese Maßnahme nicht gefördert wird, weil sie unter der so- genannten Bagatellgrenze liegt.

Der größte in dem Haushalt für 2014 ist mit Abstand die Generalsanierung der Real- schule plus. Hierzu möchte ich einige Ausführungen machen: Unsere Ortsgemeinden und Zweckverbände investieren in ihre Kindergärten, damit die recht- lichen Voraussetzungen für die Aufnahme von Kindern von unter 3 Jahren erfüllt werden. So wurde die KiTa „Regenbogen“ umgebaut, die KiTa „Arche Noah“ angebaut und in Berglicht befindet sich ein Neubau in der Planung. Die Kinder, die heute in unsere Kindergärten gehen, werden sicherlich auch in naher Zukunft unsere Schulen besuchen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass den Eltern ein gutes Bil- dungsangebot für ihre Kinder unterbreitet wird. Nur wenn die Schulen in unserer Verbandsgemeinde für die Eltern erste Wahl sind, werden auch unsere Dörfer für junge Familien als Wohnsitz erste Wahl sein. Bei dieser Entscheidung spielt die Qualität der weiterführenden Schulen eine große Rolle. Mit der Realschule plus am Standort Thalfang sind wir zurzeit sehr gut aufgestellt. Unsere Real- schule hat einen sehr guten Ruf, der über die Grenzen unserer Verbandsgemeinde hinaus be- kannt ist. Oder würden sonst Eltern z.B. aus Beuren oder Geisfeld ihre Kinder nach Thalfang schicken? Die SPD-Fraktion und besonders unsere Landtagsabgeordnete Bettina Brück haben sich im- mer für unsere Schulen eingesetzt. Und dass sich dieser Einsatz gelohnt hat, für unsere Real- schule zu kämpfen, haben wir nun auch schriftlich. So wurde dem Schulträger von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion mittlerweile mit- geteilt, dass der Bestand der Realschule plus für die kommenden Jahre gesichert ist. Diese erfreuliche Nachricht stellt uns aber auch vor eine große Herausforderung. Die längst fällige Generalsanierung muss nun angegangen und ungesetzt werden. Ein äußeres Zeichen, dass wir uns dieser Herausforderung stellen, ist, dass wir die Investitionskosten für

9 - Seite 9 von 23 - die Generalsanierung der Realschule von 6,7 Millionen uneingeschränkt mittragen. Denn wir haben hier leider keine andere Wahl. Die SPD-Fraktion sowie die SPD-Kreistagsfraktion haben immer die Auffassung vertreten, dass die Schulträgerschaft aller weiterführenden Schulen aus organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Gründen beim Landkreis liegen soll. Das Angebot des Landkreises zur Übernahme der Schulträgerschaft der Realschule plus wur- de auch der Verbandsgemeinde Thalfang unterbreitet. Diesem Angebot hat der Verbandsge- meinderat zugestimmt. Wie wir aber alle wissen, hat sich der Landkreis leider anders entschieden und die Realschule plus Thalfang nicht in seine Trägerschaft übernommen. Die Begründung lautet unter anderem, dass zum Zeitpunkt der Übernahme der Schulträgerschaft die Auswirkungen der laufenden Gebietsreform aus Sicht des Landkreises Bernkastel-Wittlich erkennbar sein müssen und dies sei bei der Verbandsgemeinde Thalfang zurzeit nicht der Fall. Wir sind weiterhin der Meinung, dass durch diesen Beschluss der Grundsatz der Gleichbe- handlung aller weiterführenden Schulen auf Kreisebene unterbrochen wurde. Jetzt aber muss der Landkreis Flagge zeigen. Verweigert uns die Kommunalaufsicht den be- nötigten Finanzierungskredit für die Generalsanierung, so wird man in Wittlich unglaubwür- dig. Wenn es uns gemeinsam gelingt, diese Herkulesaufgabe zügig und erfolgreich umzusetzen, dann haben wir auch einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Grundzentrums Thalfang geleistet.

Apropos Grundzentrum Thalfang Bei der Debatte um die Kommunal- und Verwaltungsreform wird von den Freien Wählerver- einigungen propagiert, dass sie das Grundzentrum Thalfang stärken wollen. Im selben Atem- zug sollen aber auch die Bürgerbegehren umgesetzt werden. Mit diesen Aussagen wird Sand in die Augen unserer Bürgerinnen und Bürger gestreut. Denn es ist leider nicht möglich, wenn ca. 2.500 Einwohner unsere Verbandsgemeinde verlassen, dass dann auch noch das Grundzentrum Thalfang gestärkt wird. Und wenn man von einem Grundzentrum spricht, dann sollte man sich auch mit der Begriffs- bestimmung Grundzentrum auseinander setzen. Denn ob man Grundzentrum ist oder nicht, kann man nicht selbst bestimmen, sondern die Grundzentren werden bei der Aufstellung des regionalen Raumordnungsplans festgelegt. Bei der Regionalplanung wird das Grundzentrum wie folgt definiert: Grundzentren sind vorrangig Gemeindestandorte zur Konzentration von Einrichtungen der überörtlichen Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen, soweit dies für deren Tätig- keit und zur Entwicklung des jeweiligen Verflechtungsbereiches (Nahbereich) erforderlich ist. Sie haben die Funktion, in den ländlichen Räumen das erreichte Niveau in der öffentlichen Versorgung zu sichern und weiterzuentwickeln , besondere Funktionen für ihren Nahbereich zu übernehmen und damit auch zur Aufrechterhaltung der besiedelten Kulturlandschaft beizu- tragen. In den ländlichen Räumen ist der Bereitstellung einer dauerhaft wohnortnahen Ver- sorgung der Bevölkerung mit notwendigen Einrichtungen der Vorrang gegenüber Auslas- tungserfordernissen einzuräumen. Und weiter heißt es im regionalen Raumordnungsplan: Grundzentren sind grundsätzlich jene Gemeinden, die über zentralörtliche Einrichtungen der (täglichen) Grundversorgung verfügen. Die Festlegung der Grundzentren erfolgt auf der Grundlage eines geeigneten nutzwertanalyti- schen Bewertungsansatzes, der eine objektivierbare Bemessung der zentralörtlichen Bedeu- tung erlaubt. Der Auswahl der in Betracht kommenden Gemeinden liegt ein Kriterienkatalog zugrunde, der einmal auf den Empfehlungen des LEP IV- und des LEP IV-Erlasses basiert, wonach Grundzentren über bestimmte Einrichtungen, insbesondere aus den Bereichen öffent-

10 - Seite 10 von 23 - liche (Verwaltungs-) Dienstleistungen, medizinische Grundversorgung und schulische Basis- angebote, verfügen sollen. Der Kriterienkatalog beinhaltet sieben Prüfbereiche und im Raumordnungsplan wird unter anderem ausgeführt: „Damit für die grundzentralen Einrichtungen eine ausreichende Auslastung sichergestellt ist, sollen ausgehend von entsprechenden Empfehlungen der Ministerkonferenz für Raumordnung die Nahbereiche der Grundzentren mindestens zwischen 5.000 und 7.000 Einwohner umfas- sen“. Also machen wir uns nichts vor: man stärkt nicht einfach so das Grundzentrum Thalfang, wenn die Kriterien für ein Grundzentrum nicht mehr vorhanden sind. Und ob diese Kriterien noch vorhanden sind, wird spätestens bei der nächsten Fortschreibung des regionalen Rau- mordnungsplans überprüft werden. Noch ist Thalfang im Raumordnungsplan als Grundzentrum ausgewiesen, aber wenn wir un- sere Verbandsgemeinde auseinanderschneiden wie eine Salami, wird dies bald nicht mehr der Fall sein. Dies sollte man bitte Bedenken. Übrigens: man stärkt auch nicht das Grundzentrum Thalfang wenn man sich für den Erhalt der Feuerwehren ausspricht. Die Sicherung des Bandschutzes ist eine Pflichtaufgabe der Ver- bandsgemeinden. Die SPD-Fraktion möchte aber unsere Verbandsgemeinde durch eine Initiative weiter stärken. Wir wollen in Zukunft den Jugendlichen in unserer Verbandsgemeinde mehr Mitspracherech- te einräumen und sie an Entscheidungsprozessen beteiligen. Um dies auf den Weg zubringen, ist die Einrichtung eines Jugendparlaments sicherlich zielführend. Die SPD-Fraktion stellt deshalb im Anschluss den Antrag, ein Jugendparlament in unserer Verbandsgemeinde einzurichten.

Auch in diesem Jahr wird das Flussgebietsentwicklungskonzept „Oberlauf kleine Dhron“ fortgeführt. Es sind zwar Ausgaben von 985.500 € veranschlagt, aber tatsächlich wird der Haushalt mit 98.550 € belastet. Bei einem günstigen Ausschreibungsergebnis wird sich dieser Betrag jedoch noch mindern.

Abschließend möchte ich noch einige Ausführungen zum Stellenplan für das Haushaltsjahr 2014 machen: Die Gesamtstellenzahl vermindert sich gegenüber dem Vorjahr zwar um 0,64 Stellen auf 42,34 Stellen. Aber wenn man etwas genauer hinschaut, ist jedoch gegenüber dem Haushalts- jahr 2013 im Bereich der Verwaltung (ohne Werke) eine Stellenerhöhung zu verzeichnen. Der Personalbedarf orientiert sich an dem Gutachten des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz aus dem Jahre 2004. Hiernach ergibt sich ein Personalbedarf in der allgemeinen inneren Ver- waltung von insgesamt 19,27 Stellen. Das Gutachten des Rechnungshofes berücksichtigt in den 19,27 Stellen jedoch keinen örtlichen Mehrbedarf. Der örtliche Mehrbedarf ergibt sich nach Auswertung, Prüfung und Analyse des Stellenplanes durch das Gemeindeprüfungsamt der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich lt. vorläufigem Prüfbericht vom 23.01.2014 und wird mit 8,34 Stellen ermittelt. Der Stellenbedarf erhöht sich somit um 8,34 Stellen auf einen Gesamtstellenbedarf der allge- meinen inneren Verwaltung auf 27,61 Stellen. Das tatsächliche Stellensoll lt. Stellenplan be- trägt jedoch 27,98 Stellen und wird somit um 0,37 überschritten. In dem tatsächlichen Stellensoll von 27,98 Stellen sind die Stellen des Bürgermeisters mit 1.0, eine Ausbildungsstelle mit 1.0 und die Stelle einer Raumpflegerin mit 0,84 enthalten. Bei Abzug dieser 2,84 Stellen vom Stellensoll von 27,98 Stellen, entfallen 25,14 Stellen auf das Personal der sogenannten Kernverwaltung. Der Stellenplan für das Haushaltsjahr 2013 hat hier einen Ansatz von 22,78 Stellen. Die bedeutet eine Stellenerhöhung im Bereich der Kern- verwaltung um 2,36 Stellen.

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Durch Stellenerhöhung und tarifliche Steigerungen erhöhen sich in der Folge auch die Perso- nalausgaben um ca. 100.000 € von Haushaltsjahr 2013 auf 2014. Die Personalausgaben bilden somit im laufenden Haushalt mit über 2 Millionen Euro den größten Ausgabenposten. Damit uns die Personalkosten nicht davongaloppieren, ist es besonders wichtig, dass die Fest- stellungen und Empfehlungen des Gemeindeprüfungsamtes der Kreisverwaltung Bernkastel- Wittlich zügig umgesetzt werden. Mit Schreiben vom 23. Januar 2014 nimmt Herr Kuhnen von der Kommunalaufsicht zu dem vorläufigen Prüfungsbericht des Gemeindeprüfungsamtes wie folgt Stellung: Der Aufgabenverteilungsplan mit den Stellenbeschreibungen ist die Basis für eine sachge- rechte Aufgabenzuordnung und leistungsgerechte Bezahlung. Ein detaillierter und aktueller Aufgabenverteilungsplan liegt zurzeit nicht vor. Inwieweit ein Bedarf an Stellen für den örtlichen Mehrbedarf tatsächlich gegeben ist (Tou- rismusförderung, Wirtschaftsförderer, Bürgerbüro), wird in diesem Bericht nicht behandelt. Hierüber hat der Rat zu entscheiden. Die befristeten Stellen sollten sukzessive auslaufen. In der Prüfung des Jahres 2006 war unter Berücksichtigung der damaligen besonderen Perso- nalsituation und zur Aufarbeitung von Schwachstellen sowohl für das Bürgerbüro als auch für die EDV-Stelle jeweils zusätzlich 100 % als örtlicher Mehrbedarf anerkannt worden mit dem Ziel, diesen Mehrbedarf nach Aufarbeitung der Schwachstellen sukzessive abzubauen. Dies ist nach heutiger Erkenntnis nicht erfolgt. Ob der Mehrbedarf für eine erhöhte Bautätigkeit noch gegeben ist, hängt von der Analyse der Datenbank und einem Abgleich mit den Budgetmitteln in der Bauunterhaltung und im Investi- tionsbereich ab. Der örtliche Mehrbedarf Doppik kann zwischenzeitlich ebenfalls nicht mehr aufrechterhalten werden. Das Gemeindeprüfungsamt empfiehlt, für die Gesamtverwaltung auf der Basis der zur Verfü- gung gestellten Datenbank unter Berücksichtigung der Organisationsstrukturen Gemeinde 21 einen neuen produkt-/leistungsorientierten Aufgabenverteilungsplan zu erstellen. Ohne die Erstellung eines neuen Aufgabenverteilungsplanes ist die Klärung der Frage des aktuellen Stellenbedarfs nicht möglich. Obwohl die Verwaltung im Bereich des Stellenplans noch einige Hausaufgaben zu machen hat, tragen wir für das Haushaltsjahr 2014 den Stellenplan mit. Die Ergebnisse aus dem Prüfungsbericht der Kommunalaufsicht und des Gemeindeprüfungs- amtes sind jedoch in diesem Jahr zügig umzusetzen und in den einzelnen Gremien zu beraten.

Noch ein Wort zu der Anmietung einer Turnhalle: Es ist gut, dass die Vereine auch die Mög- lichkeit haben, ihren Sport in Turnhallen zu betreiben. Dabei verursacht aber die Benutzung einer privaten Sporthalle zusätzliche Kosten für die Verbandsgemeinde. Die SPD-Fraktion hat sich schon mehrmals dafür ausgesprochen, dass man die Belegungen der Turnhallen, die sich in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde befinden, auf ihre freien Kapazitäten überprüft, um bei einer optimalen Hallennutzung Kosten einzusparen. Sofern es jedoch nicht möglich ist, ohne die Anmietung einer Turnhalle den Bedarf abzude- cken, sollte man prüfen, ob eine Anmietung der Turnhalle in Malborn in Frage kommt. Bei einer Anmietung der Turnhalle in Malborn würden dann wenigstens die gezahlten Mietkosten einer Gemeinde in unserem Verbandsgemeindebezirk zu Gute kommen.

Der Haushaltssatzung und dem Haushaltsplan für 2014 stimmen wir ebenfalls zu. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

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Für die FDP-Fraktion trägt Herr Breit vor:

Ich möchte meine Ausführungen zum vorliegenden Haushaltsplan mit der Feststellung be- ginnen: Der Bürgermeister hat gewechselt, der defizitäre Haushalt ist geblieben. Herr Bür- germeister Hüllenkremer, dies soll keine Kritik an Ihnen sein, sondern soll verdeutlichen, auch wenn andere an den Schalthebeln sitzen, lässt sich unsere miserable Finanzsituation nicht beheben. Wenn man 21 arme Ortsgemeinden hat, kann man keine reiche Verbandsge- meinde sein. Dazu nur eine Zahl, die das verdeutlicht: Die Gewerbesteuereinnahmen aller Ortsgemeinden zusammen betragen für das Jahr 2014 voraussichtlich gerade mal 408.000,- €. Ein Betrag, über den man in nur müde lächeln würde. Leider ist ein bei uns ansässi- ger großer Konzern eine Genossenschaft und jeder hier weiß, was das bedeutet. Bürgermeister und Verbandsgemeinderat stehen jedoch in der Pflicht dafür zu sorgen, dass den Bürgerinnen und Bürgern unserer Verbandsgemeinde gleichwertige Infrastruktur und gleichwertige Lebensgrundlagen zur Verfügung stehen wie in anderen Verbandsgemeinden auch. Dies insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel und in Anbetracht eines kommunalen Wettbewerbs, dem wir ausgesetzt sind. Nur so können wir das Grundzentrum Thalfang in seiner Kompetenz und Leistungskraft erhalten. Zum Nutzen aller unserer Orts- gemeinden und seiner Bürgerinnen und Bürger. Wenn man einen Haushaltsplan mit einem Fehlbetrag von 400.000,-- € vorliegen hat, überlegt man natürlich: wo können wir Einsparungen vornehmen. Es stellt sich natürlich dann die Fra- ge, soll das Bad - immerhin verursacht es ein Defizit von 250.000,-- € - geschlossen oder das defizitäre Wintersportzentrum Erbeskopf mit dem Hunsrückhaus aufgegeben werden. Wo sollen dann aber unsere Schulkinder zum Schwimmsport hin, wo lernen sie schwimmen, was bieten wir den Touristen, wo doch der Fremdenverkehrssektor bei uns ein bedeutender Wirt- schaftsfaktor ist. Infrastruktureinrichtungen wie Bad und Erbeskopf sind komplex verzahnt mit der Gesamtstruktur der Kommune. Ist kein Schwimmsport am Schulstandort möglich, bedeutet dies Qualitätsverlust der Schule mit der möglichen Folge: weniger Anmeldungen und zurückgehenden Schülerzahlen und letztendlich Bestandsgefährdung des Schulstandorts. Weniger touristische Infrastruktur bedeutet weniger Fremdenverkehrsgäste, gleich weniger Kaufkraft mit der Folge von Geschäftsschließungen und Arbeitsplatzverlusten. Wir, die FDP- Fraktion stehen zum Bad und zum Erbeskopf, auch im Bestreben, die Defizite dieser Einrich- tungen zu reduzieren.

Im investiven Bereich wurde in unserer VG noch kein Haushaltsplan mit einem so großen Investitionsvolumen verabschiedet. Der Grund, ganz klar die Generalsanierung der Realschu- le plus mit einer Summe von über 9.000.000.-- €. Leider müssen wir, zumindest vorläufig, diese Last alleine stemmen, weil der Kreis die Übernahme der Schulträgerschaft im Gegen- satz zu anderen Schulen abgelehnt hat. Diesen Beschluss kritisieren wir aufs Schärfste und fordern den Kreis auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden und seinen Beschluss zu revi- dieren. Allerdings möchte ich bei dieser Gelegenheit auch auf die Ursache für diesen für uns so fatalen Beschluss verweisen: nämlich die meiner Meinung nach voreiligen und ohne Not zum falschen Zeitpunkt betriebenen Abspaltungsbestrebungen einiger Ortsgemeinden im Zu- ge der Kommunalreform. Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie man durch Uneinigkeit nur verlieren kann. Ein weiterer doch schon gewichtiger Betrag von fast 1 Mio. € ist für das Flussgebietsentwick- lungskonzept „Oberlauf kleine Dhron“ vorgesehen. Bei einer 90%igen Förderung durch das Land sind doch immerhin noch rd. 100.000 € von uns zu leisten. Ich erinnere mich jedoch in diesem Zusammenhang an eine Veranstaltung hier in der Festhalle zum Thema Nationalpark. Damals wurde von Vertretern der Landesregierung für eine Zustimmung zum Nationalpark mit Bonbons gelockt in der Form von Zuschüssen bei der Aktion Blau bzw. Blau + von 95%

13 - Seite 13 von 23 - oder gar 100% für Nationalparkkommunen. Bin mal gespannt, ob und wann wir diese Bon- bons mal genießen können. Brandschutz: Immer ein heißes Thema auch bei der Finanzplanung. Hierzu stellen wir den Antrag, die im Haushaltsplan vorgesehene Ersatzbeschaffung des ELW Thalfang zu verschie- ben. Begründung: Einerseits - Das Fahrzeug ist noch nicht so schlecht, dass es unbedingt ersetzt werden muss. Es befindet sich in einem voll einsatztauglichen Zustand. Andererseits - Die außerplanmäßige Ersatzbeschaffung der Drehleiter belastet uns sehr stark. Verschärfend hinzu kommt, dass wir die uns zustehenden Landesmittel für die Drehleiter mit Sicherheit wieder über mehrere Jahre vorfinanzieren müssen - genau wie bei anderen Brand- schutzmaßnahmen in den letzten Jahren. Wenn ich den Vorbericht zum Haushalt richtig gele- sen habe, stehen z.B. die Landesmittel für die Feuerwehrgerätehäuser in Thalfang und Mal- born immer noch aus. Eine unmögliche Förderpraxis des Landes - zu Lasten unserer Ver- bandsgemeinde. Zum 3.: Die Aufnahme dieser Beschaffung, also des ELW, in den Haushalt 2014 bläht das Kreditvolumen zusätzlich auf. Da wir mit Sicherheit um die Kreditgenehmigung für unseren Haushalt kämpfen müssen, würde diese Planung die Erfolgsaussichten für die Kreditgeneh- migung unnötig gefährden. Deshalb unser Antrag. Im Gegensatz zum ELW muss unserer Ansicht nach die im Haushaltsplan vorgesehene An- schaffung des MLF für die Feuerwehr Malborn in diesem Jahr unbedingt erfolgen und sollte zeitnah in den zuständigen Ausschüssen vorbereitet werden. Zum Stellenplan: Die Personalkosten zehren mittlerweile ca. 40% des Haushaltsvolumens auf. Wenn man über die Grenzen zu Nachbar-VGs blickt, finden sich Werte zwischen 30 und 35%. Gegenüber dem letzten Jahr erhöhen sich die Personalkosten zudem um ca. 80.000 €. Hier, Herr Bür- germeister, sind Sie gefordert zumindest mittelfristig für bessere Zahlen zu sorgen. Besonders im Bereich Tourismusförderung haben wir im Stellenplan einen Überhang, der entsprechend den Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss korrigiert werden muss. Die FDP–Fraktion stimmt dem vorgelegten Haushaltsplan und der Haushaltssatzung zu.“

Herr Pestemer trägt für die FWG –Fraktion wie folgt vor:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Ratskolleginnen und Ratskollegen, vorab herzlichen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit der VG-Verwaltung zur Darstellung der aktuellen Haushaltssituation, die realistisch und ungeschönt dargestellt wurde.

Wir sind uns hier alle, Verwaltung, Ratsfraktionen, Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürger- meister sowie Bürgerinnen und Bürger, einig darin, dass angesichts der dargestellten Überver- schuldung unserer Verbandsgemeinde die Sicherung des Grundzentrums Thalfang, hier insbe- sondere die Sicherung des Schulstandortes Thalfang, gemeinsam angepackt werden muss.

Wir wissen, dass nach der Absicherung der Realschule plus und deren anstehender General- sanierung noch erhebliche finanzielle Anstrengungen zu leisten sind. Demzufolge sind alle Zahlen des vorliegenden Haushaltsentwurfes auf den Prüfstand zu stel- len und müssen die geplanten Investitionen nach den Grundsätzen der Unabweisbarkeit, Wirt- schaftlichkeit und Sparsamkeit untersucht werden.

Wir - die FWG-Fraktion - haben daher, als der Bürgermeister die VG-Ratsfraktionen auffor- derte, Konsolidierungsmaßnahmen zur Sanierung des VG-Haushaltes vorzulegen, einen um-

14 - Seite 14 von 23 - fangreichen Maßnahmenkatalog vorgetragen. Nachfolgend ein Auszug aus unseren Schreiben vom 18.03.2014 an den Bürgermeister mit den vorgeschlagenen Konsolidierungsmaßnahmen:

…direkt zur Sache, was den aktuellen Haushalt der Verbandsgemeinde angeht: In einem Kommentar des Trierischen Volksfreundes (Frau Ilse Rosenschild) zu den Haushaltsberatun- gen 2002 (1) hieß es damals “...gerade deshalb muss man sich intensiv über Sparpotentiale unterhalten. damit man nicht irgendwann von dritter Seite gezwungen wird, Einrichtungen (wie das EGZ und das Hunsrückhaus) zu schließen!”

VG-Haushalt/Schwerpunkt Rückführung der Aufgaben der VG auf die Rolle als “Sachwalter und Schreibstube der Ortsgemeinden”: - Zum anderen, und das ist Konsens bei allen Parteien und Wählergruppierungen innerhalb der VG Thalfang am Erbeskopf, soll, ja muss zum Erhalt des Grundzentrums Thalfang, die Realschule plus, deren Bestand ja als behördlich gesichert gilt, schnellstmöglich generalsaniert werden. Was allerdings die finanziellen Belastungen der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf noch weiter erhöhen wird. - Keiner will das Hunsrückhaus und das EGZ einfach “plattmachen”. Dennoch ist es so, dass wir uns fragen müssen: “Können wir als Verbandsgemeinde ein weiteres Abgleiten in eine nicht zu stoppende negative Bilanz (Negativkapital) weiterhin hinnehmen, ohne dass die Verbandsgemeinde ab einem bestimmten Zeitpunkt, der eigentlich schon gegeben ist , “von dritter Seite” gezwungen wird, das EGZ und das Hunsrückhaus “abzustoßen”. - Die Position der FWG ist da klar: “Wir brauchen Überlegungen, Konzepte, Handlungsempfehlungen, Strategien oder wie immer wir das nennen wollen, die aufzeigen, wie bei Erhalt und eventuell Ausbau/Umnutzung/Privatisierung usw. von EGZ und Hunsrückhaus, diese Haushaltsposten und die damit verbundenen nicht mehr zu finanzierenden Belastungen des VG-Haushaltes aus diesem herausgenommen werden können. - Gleichzeitig bedarf es eines neuen ganzheitlichen Wirtschafts- und Tourismuskonzeptes, bei dem die Verbandsgemeinde als “Schreibstube” wirkt und die Initiativen in den Ortsgemeinden eingebunden werden. - Auf keinen Fall kann dabei z.B. auf einen völlig verfehlten Schneetourismus gesetzt werden. In der Vergangenheit hat die FWG leider vergeblich aufgezeigt, dass in Höhenlagen unter 1200 m Schneetourismus ohne einen aufwendigen und ökologisch schädlichen Schneekanoneneinsatz keinerlei Sinn macht. Alle einschlägigen Studien, die die FWG in der Vergangenheit vorgelegt hat, belegen dies unzweideutig. - Eine weitere Beteiligung im “Hunsrücktourismus” usw. ist hinsichtlich der aktuellen Finanzknappheit ebenfalls zu überprüfen. - Wenn wir es also ernst meinen mit der Priorität des Erhalts des Grundzentrums der Ortsgemeinde Thalfang mit ausgewiesenem Schulstandort, Verwaltungsfunktionen sowie dem Erhalt der Stützpunktfeuerwehr, dann müssen über den Tourismusbereich, wo eindeutig die größten Sparpotentiale liegen, hinaus, hier im Sinne des KEF alle Einzelhaushaltspositionen auf den Prüfstand des Nachweises der unabweisbaren Ausgaben zur Grundsicherung der kommunalen Daseinsvorsorge auf den Prüfstand gestellt werden. - Ein Einstellungstopp ist bis zu dem Zeitpunkt, wo die umfassenden Entschuldungsmaßnahmen greifen, ebenfalls unabweisbar. - Ein Hinweis, dass es doch angeblich reicht, sich am Kommunalen Entschuldungsfonds zu beteiligen, ist in Augen der FWG-Fraktion nicht hilfreich, da durch die KEF-

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Beteiligung alleine eine wirksame Entschuldigung der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf nicht erreicht werden kann.

Wasser/Abwasser/Werke: - Die FWG-Fraktion hat am 16.12.2013 (1) umfangreiche Anfragen an die Werksleitung gerichtet, die bislang noch nicht beantwortet sind. ( Anmerkung : Herr Pestemer ergänzt hierzu in der Sitzung, dass die Anfrage zwischenzeitlich umfangreich beantwortet wurde). Nach Beantwortung der Anfragen werden wir weitere Konsolidierungsvorschläge einreichen. - Die äußerst prekäre finanzielle Lage der Verbandsgemeinde erlaubt es nicht “Wirtschaftsförderungsmaßnahmen = Geschenke”, was rechtlich zudem unzulässig, zu tätigen. Der Bürgermeister wird daher aufgefordert, rechtlich zu überprüfen, ob “gleiche Gebühren bei der Wasserversorgung/Abwasserentsorgung für Privathaushalte und Großabnehmer” zwingend auch angesichts der aktuellen Kassenlage geboten sind. - Als eine verwaltungstechnisch sinnvolle Maßnahme durch kosteneinsparende Rationalisierung erachten wir als FWG-Fraktion die Zusammenlegung der Kassenführung der VG-Verwaltung und der Eigenbetriebe.

Innenausbau vor Außenausbau: • Die weitere Ausweisung von Neubaugebieten in den Ortsgemeinden ist ein kostentreibender Faktor durch die Erschließung und Sicherstellung der Wasserversorgung- und Abwasserentsorgung. Wir fordern daher von der VG- Verwaltung die Erstellung einer Beschlussvorlage, wo satzungsgemäß sichergestellt wird, dass bei zukünftigen Neubauerschließungsmaßnahmen, die zudem allein schon angesichts der demographischen Entwicklung kritisch zu hinterfragen sind, keinerlei Finanzierungsbeteiligung - durch Kanalausbau - der anderen Ortsgemeinden erfolgt. Finanzielle Entlastung der Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde durch Umsetzung ei- nes VG-weiten Energiekonzeptes • Grundsätzlicher Konsens bei allen Parteien und Wählergruppen ist die VG-weite Umstellung von nichterneuerbaren Energien auf ausschließlich erneuerbaren Energien, also die VG und ihre Ortsgemeinde energieautark zu gestalten und zum Energieexporteuer zu werden. • Zur Erarbeitung eines VG-weiten Energiekonzeptes bedarf es der Anstellung eins Energie- und Ressourcenberaters, dessen Honorar sich mittelfristig aus den Energieeinsparpotentialen refinanziert. Und zudem werden eine systematische Ausschöpfung aller Energieeinsparpotentiale und Energieeffizienzsteigerungen – u.a. bei allen öffentliche Einrichtungen der VG – dazu beitragen können, die Überschuldung der VG zu mindern Kommunalreform • Eine weiter wirksame Entschuldungsmaßnahme ist eine einvernehmliche Umsetzung der Kommunalreform. Diesen Weg hat z.B. aus ihrer Sicht die OG Gräfendhron bei ihren Verhandlungen mit der relativ finanzstarken EG Morbach beschritten. Das Gesamtkonzept für die VG Thalfang am Erbeskopf liegt im Prinzip vor: Umsetzung der Bürgerentscheide und Bürgerbefragen sowie der Ortsgemeinderatsbeschlüsse bezogen auf die Kommunalreform. Diejenigen Ortsgemeinden, die sich noch nicht im Zuge der Kommunalreform positioniert haben, werden nach der Kommunalwahl 2014 zwingend gefordert sein, sich in eine bestimmte Richtung zu positionieren, oder sie überlassen diese Entscheidung dem Innenministerium, welches seine Entscheidungen

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auch unter dem Gesichtspunkt der Finanzierbarkeit der Umsetzung der Kommunalreform angesichts der aktuellen Überschuldung der VG anstellen wird.

(Ende des Zitats aus dem Anschreiben an den Bürgermeister vom 18.03.2014)

Wir würden es sehr begrüßen, wenn fraktionsübergreifend ernsthaft Vorschläge zu Einspa- rungen und Einnahmen beraten und umgesetzt werden könnten. In Ergänzung hierzu stellen wir den Antrag, künftig am Erbeskopf auf die Schneekanonen zu verzichten. Den vom Bürgermeister vorgeschlagenen Arbeitskreis begrüßen wir, ebenso wie die Grün- dung eines Jugendparlamentes (Antrag der SPD).

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

Herr Pestemer erklärt sodann, dass die FWG-Fraktion nur dann dem vorliegenden Haushalts- plan zustimmen wird, wenn der vom Bürgermeister vorgeschlagene Arbeitskreis eingerichtet und künftig auf die Schneekanonen verzichtet wird. Positiv sieht er das von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Jugendparlament.

Weitere Wortbeiträge

Ortsbürgermeister Schmidt erkundigt sich, inwieweit der vorliegende Haushaltsplan die An- forderungen des kommunalen Entschuldungsfonds erfüllt. Er sei erschreckt über die hohen Negativ-Zahlen im Haushalts-Plan. Desweiteren hinterfragt er die Rolle der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich (Doppelfunktion: Schulträger versus Kommunalaufsicht) angesichts des Sanierungsaufwandes bei der Realschule plus, der von der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf zu tragen ist. Bürgermeister Hüllenkremer erwidert, dass der vorliegende Haushaltsplan die Anforderungen des kommunalen Entschuldungsfonds erfüllt. Er hofft, dass es keinen Nachtragshaushalt ge- ben wird. Die Verschlechterung im Haushalt 2013 gegenüber dem Plan 2013 resultiere im Wesentlichen daraus, dass die Zahlungen aus dem kommunalen Entschuldungsfonds erst im Haushaltsjahr 2014 wirksam werden.

Herr Graul betont in seiner Eigenschaft als Ortsbürgermeister, dass Thalfang in jedem Fall als Grundzentrum gesichert wird. In den vergangenen Jahrzehnten waren zahlreiche Bemühun- gen erforderlich, um den Status eines Grundzentrums zu erhalten. In Anspielung auf Äuße- rungen von Herrn Pestemer stellt Herr Graul klar, dass die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf im Zuge der Kommunalreform kein Übernahmekandidat ist, sondern dass Fusions- gespräche auf Augenhöhe zu führen sind. Er zeigt sich stolz auf das Erreichte in der Ver- bandsgemeinde insgesamt und hier insbesondere auch das Erholungs- und Gesundheitszent- rum sowie das Wintersportzentrum und die übrigen Leistungsbereiche am Erbeskopf. Der Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, den es weiter zu stärken gilt. Hierbei sei das Erholungs- und Gesundheitszentrum ein unverzichtbarer Bestandteil. Herr Graul begrüßt, dass im Hinblick auf das Erholungs- und Gesundheitszentrum auch Gespräche mit Investoren ge- führt werden, an denen er sich gerne beteiligt. Für ihn sei das Ziel indes nicht die Privatisie- rung des EGZ. Desweiteren hinterfragt er die Notwendigkeit der Einrichtung eines eigenen Arbeitskreises. Für die hier zu erörternden Themen sei der Haupt- und Finanzausschuss zu- ständig.

Für Herrn Welter sind die Äußerungen von Herrn Pestemer widersprüchlich. Einerseits plä- diere er dafür, das Grundzentrum Thalfang zu sichern, andererseits mache er Vorschläge, die

17 - Seite 17 von 23 - letztlich auf eine Demontage des Grundzentrums Thalfang hinauslaufen. Dem widerspricht Herr Pestemer. Ein von Herrn Pestemer gefordertes generelles Verbot der Ausweisung von Neubaugebieten hält Herr Welter nicht für vertretbar und verweist auf die Zuständigkeit der Ortsgemeinden in dieser Frage. Die Ansätze zur Zusammenarbeit bei dem Energiekonzept und dem Wind-Solidarfonds werden von Herrn Welter begrüßt. Kritisch setzt sich Herr Wel- ter mit der Forderung von Herrn Pestemer auseinander, einerseits aus Kostengründen Bürger- häuser zu schließen, andererseits aber die Einstellung eines Jugendpflegers zu fordern. Das Grundzentrum Thalfang kann nur dann gesichert werden, so Herr Welter, wenn auch die ent- sprechende Infrastruktur und Einrichtungen der Daseinsvorsorge vorhanden sind. Dem Vor- schlag des Bürgermeisters, einen Arbeitskreis zur Identifikation von Einsparpotentialen einzu- richten, steht er grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber, aber er sieht, ebenso wie Herr Graul, hier zunächst den Haupt- und Finanzausschuss in der Zuständigkeit. Er verweist da- rauf, dass in den einzelnen Ausschüssen von allen Fraktionen Vorschläge eingebracht wurden. Auch habe die CDU-Fraktion den temporären Mehrbedarf beim Personal der Verbandsge- meindeverwaltung akzeptiert. Im Hinblick auf eventuell anstehende Fusionsgespräche mit der VG Hermeskeil befürchtet Herr Welter, dass es bei einer Fusion in dem gesamten Gebiet nur ein Schwimmbad übrigbleiben wird.

Für Herrn Schu ist das Erholungs- und Gesundheitszentrum nicht Bedingung für die Aner- kennung Thalfangs als Grundzentrum. Anders sei dies bei der Realschule plus. Bezüglich der Ausweisung von Neubaugebieten plädiert er für den Grundsatz der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung, da dies insgesamt die wirtschaftlichere und letztlich einzig zukunftsfähige Lösung sei. Er verweist darauf, dass andernorts Schwimmbäder geschlossen werden. Deshalb plädiert er dafür, einen starken Partner zu suchen, um das EGZ erhalten zu können. Eine mög- liche Fusion mit der VG Hermeskeil bietet für ihn die Chance, die Realschule plus am Stand- ort Thalfang zu erhalten.

Herr Pestemer zitiert aus einem Kommentar im Trierischen Volksfreund von 2002, worin die Autorin bereits damals eine Stärkung der Finanzkraft der Verbandsgemeinde gefordert habe, da sie nur so ein ebenbürtiger Partner sei. Das Thema sei nach wie vor höchst aktuell. Herr Pestemer plädiert dafür, das EGZ auf den Prüfstand zu stellen, indem nach Einsparmöglich- keiten bzw. Investoren gesucht wird - ausdrücklich mit dem Ziel, das EGZ zu erhalten. Für einen Arbeitskreis anstelle des Haupt- und Finanzausschusses spricht für Herrn Pestemer ins- besondere, dass dieser unabhängig von Gremienzwängen arbeiten könne. Für ihn ist die VG Hermeskeil einziger realistischer Partner. Den Nationalpark sieht er als Chance und spricht sich dafür aus, die Schneekanonen im Wintersportzentrum Erbeskopf nicht mehr einzusetzen, da dies nicht verträglich mit dem Gedanken des Nationalparks sei.

Hierzu erwidert Herr Graul, dass die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf trotz der düsteren Prophezeiungen aus dem Artikel des Trierischen Volksfreundes von vor 10 Jahren nach wie vor bestehe, ebenso wie das EGZ. Dass die Bilanz der VG überschuldet sei, liege im Wesentlichen an den Buchwerten im Zuge der Abschreibungen nach der Doppik. Auch bei einem Nationalpark sei der Wintersport am Erbeskopf selbstverständlich möglich. Die Not- wendigkeit der Beschaffungen im Bereich des Feuerwehrwesens, die im Haushaltsplan aus- gewiesen sind, vermag er nicht zu beurteilen.

Hierzu stellen Herr Sommerfeld und Herr Breit übereinstimmend fest, dass nach ihrer Ein- schätzung bei den Feuerwehr-Beschaffungen der ELW Thalfang nicht dringend sei. Hier sieht Herr Breit eine Möglichkeit, das Kreditvolumen zu senken. Für ihn ist die Einrich- tung eines Arbeitskreises ebenfalls nicht erforderlich, da sich der Haupt- und Finanzausschuss mit Fragen der Einsparungen bzw. Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu befassen habe. Er

18 - Seite 18 von 23 - spricht sich gegen die Abschaffung der Schneekanonen aus, da gerade diese dem Zweckver- band zusätzliche Einnahmen bringen. Insofern sei der FWG-Vorschlag kontraproduktiv.

Frau Brück weist zunächst darauf hin, dass im Haupt- und Finanzausschuss selbstverständlich auch Sachverständige zugeladen werden können, um Strategien bzw. Konzepte zur Verbesse- rung der Wirtschaftlichkeit der Verbandsgemeinde zu erörtern. Bzgl. der Kommunalreform legt sie Wert darauf, dass die Verbandsgemeinde auf Augenhöhe Fusionsgespräche führt. Deshalb sei der Zusammenhalt der Fraktionen in dieser Frage für die anstehenden Gespräche von zentraler Bedeutung. In der Verbandsgemeinde wurden in den letzten Jahren/Jahrzehnten Werte geschaffen, auf die man stolz sein könne. Bzgl. der Realschule plus verweist sie auf die Bestimmungen des Schulgesetzes. Entgegen der Auffassung von Herrn Schu könne sich die VG Hermeskeil mangels Zuständigkeit in dieser Frage nicht zurückhalten. Träger von Schu- len sei grundsätzlich der Landkreis. Es sei nachgewiesen, dass es ein schulisches Bedürfnis für die Realschule plus am Standort Thalfang gibt. Zudem hätte die Sanierung längst erledigt sein können und das auch noch zu niedrigeren Kosten als nunmehr veranschlagt, hätte die FWG seinerzeit nicht nach bürokratischen Hürden gesucht. Was den Erbeskopf betrifft, be- tont Frau Brück, dass es hier ein Konzept für die Ganzjahresnutzung gibt. Insbesondere der Wintersport bringe mit den Schneekanonen wichtige Einnahmen. Der Erbeskopf habe zudem mit der Umweltbildungsstätte und seiner hohen Aufenthaltsqualität (einschl. Restauration) eine überregionale Bedeutung. Deshalb sei die Forderung von Herrn Pestemer nach Abschaf- fung der Schneekanonen falsch.

Bzgl. der Einschätzung von Herrn Graul erwidert Ortsbürgermeister Schmidt, dass auch Ab- schreibungen erwirtschaftet werden müssen, insofern das negative Eigenkapital in der Bilanz der VG die Situation richtig darstelle. Zu Herrn Schu erwidert er, dass die VG Hermeskeil nicht einfach eine Realschule plus einrichten könne.

Bzgl. der Realschule plus in Trägerschaft der Verbandsgemeinde teilt Herr Schu mit, dass die IGS Salmtal ebenfalls in Trägerschaft mehrerer Ortsgemeinen geführt werde. Dies wäre, so Frau Brück in einem Zwischenruf, nach dem aktuellen Schulgesetz nicht mehr möglich. Herr Schu plädiert desweiteren für die Einrichtung eines eigenen Arbeitskreises für die Verbesse- rung der Wirtschaftlichkeit. Ein Arbeitskreis unterscheide sich grundsätzlich von einem Aus- schuss. Was den Wintersport betrifft, so ist dieser lt. Herrn Schu europaweit rückläufig. Unter 1200 m Höhe rechne sich Wintersport nicht. Er bezweifelt zudem, dass der Wintersport einen wesentlichen Beitrag zur Kaufkraft in der Verbandsgemeinde leistet.

Herr Pestemer lobt die bisherige Diskussionskultur in der Verbandsgemeinderatssitzung. Bzgl. der Sanierung der Realschule plus habe die FWG seinerzeit Wert auf ein korrektes Ver- gabeverfahren gelegt, was wohl nicht zu beanstanden sei. Um das konstruktive Miteinander im Rat weiter zu verbessern, plädiert Herr Pestemer erneut für die Einrichtung eines Arbeits- kreises.

(Ratsmitglied Ott verlässt um 20.10 Uhr die Sitzung und nimmt an den folgenden Abstim- mungen nicht mehr teil)

Herr Vochtel plädiert dafür, die Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt nunmehr abzu- schließen. Dem schließt sich Herr Graul an.

Beschluss: Sodann schlägt der Vorsitzende in Abänderung seines Eingangsstatements vor, dass anstelle der Einrichtung eines eigenen Arbeitskreises der Haupt- und Fi- nanzausschuss der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf beauftragt wird,

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Konsolidierungsmaßnahmen für den Haushalt der Verbandsgemeinde vorzu- schlagen.

Der Vorschlag wird in der anschließenden Abstimmung mit 19 Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen.

Bzgl. des SPD-Antrages, der Verbandsgemeinderat möge die Einrichtung eines Jugendparla- mentes beschließen, bitten die Herren Breit und Pestemer für ihre Fraktionen darum, die An- gelegenheit zu vertagen, da sie erstmals in der heutigen Sitzung damit konfrontiert wurden und deshalb fraktionsinternen Beratungsbedarf sehen. Hiermit ist Herr Jochem einverstanden und ändert seinen Antrag wie folgt ab:

Beschluss: Die Einrichtung eines Jugendparlamentes soll im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde zunächst vorberaten und von dort ein Vorschlag unter- breitet werden.

Der Beschluss hierzu wird einstimmig gefasst.

Der Antrag von Herrn Breit, die Ersatzbeschaffung des ELW Thalfang auf das Haushaltsjahr 2015 zu verschieben und den entsprechenden Ansatz im Haushaltsplan 2014 zu korrigieren, wird sodann zur Abstimmung gestellt.

Beschluss: Die Ersatzbeschaffung des ELW Thalfang wird auf das Haushaltsjahr 2015 verschoben und der entsprechende Ansatz im Haushaltsplan 2014 korrigiert.

Ergebnis: 18 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen.

Bzgl. des Antrages der FWG-Fraktion in Sachen Rettungsschirm aus 2010 rügt Frau Brück, dass hierzu bislang keine Vorberatungen stattgefunden haben und sie erstmals in der Sitzung in Form der Tischvorlage damit konfrontiert worden sei. Herr Breit sieht dies genauso und beantragt deshalb, den Antrag zunächst im Haupt- und Fi- nanzausschuss zu beraten. Herr Pestemer erklärt sich ebenfalls damit einverstanden. Sodann wird der Antrag ohne förmliche Abstimmung zur weiteren Beratung an den Haupt- und Fi- nanzausschuss verwiesen.

Bzgl. des Antrages der FWG-Fraktion, künftig auf den Einsatz der Schneekanonen im Win- tersport am Erbeskopf zu verzichten, weisen Ratsmitglied Hölzemer sowie Bürgermeister Hüllenkremer darauf hin, dass dies in der Zuständigkeit des Zweckverbandes "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" liegt. Herr Pestemer plädiert sodann dafür, den Antrag lediglich als Empfehlung für die Mitglieder der Verbandsgemeinde im Zweckverband zu verstehen und verweist auf den symbolischen Wert einer solchen Beschlusses. Herr Welter hält dem entgegen, dass die Schneekanonen im Wintersport dem Zweckverband zusätzliche Einnahmen verschaffen. Wenn sie nicht eingesetzt werden, verursachen sie auch keine Kos- ten. Insofern könne man durch deren Einsatz nur gewinnen. Herr Breit sieht dies ebenso. Herr Hölzemer merkt hierzu an, dass es sich sogar anbieten könne, neue und damit effizientere Schneekanonen anzuschaffen.

Auf Vorschlag von Bürgermeister Hüllenkremer soll die Angelegenheit zunächst im Haupt- und Finanzausschuss auf der Grundlage einer detaillierten Aufbereitung der hierfür erforderli- chen Zahlen beraten werden. Dem stimmen die übrigen Ratsmitglieder ohne förmlichen Be- schluss zu.

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Sodann stellt der Vorsitzende folgenden Beschluss zur Abstimmung:

Beschluss: Der Verbandsgemeinderat beschließt entsprechend der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan der Ver- bandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf für das HHJ 2014 gem. §§ 95 und 96 GemO mit den dazugehörenden Anlagen. Entsprechend dem zuvor gefassten Beschluss wird die Ersatzbeschaffung des ELW Thalfang in das Haushaltsjahr 2015 verschoben. Der Haushaltsplan 2014 ist entsprechend zu korrigieren.

Der Beschluss erfolgt mit 18 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen.

Zu TOP 4: Flussgebietsentwicklungskonzept Oberlauf Kleine Dhron; Vergabe der Bauleistungen zum Teilprojekt 4: Renaturierung „Thalfangerbach“ und „Hohlbachflößchen“

Der Vorsitzende verweist auf die Sitzungsvorlage und stellt folgenden Beschluss zur Ab- stimmung:

Beschluss: Der Verbandsgemeinderat beschließt entsprechend der Empfehlung des Bau- und Liegenschaftsausschuss, die Firma Juchem GmbH & Co. KG aus Niederwörresbach zur geprüften Angebotssumme von 761.441,55 € mit den Arbeiten zur Renaturierung des „Thalfangerbach“ und des „Hohlbachflößchen“ (Teilprojekt 4) zu beauftragen.

Der Beschluss hierzu wird einstimmig mit 19 Ja-Stimmen gefasst (Ratsmitglied Pestemer war während der Abstimmung abwesend)

Zu TOP 5: Vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren Thalfangerbach (OKD); Übernahme der gemeinschaftlichen Anlagen

Einleitend zu diesem Tagesordnungspunkt verweist der Vorsitzende auf die Sitzungsvorlage:

Im vereinfachten Flurbereinigungsverfahren Thalfangerbach (OKD) ist vorgesehen, gemein- schaftliche Anlagen, insbesondere Fließgewässer einschließlich Randstreifen, neu zu schaffen und zu verändern. Dabei handelt es sich im Besonderen um Nebengewässer des „Thalfangerbach“, nämlich den „Gröschelbach“, „Odenschützerbach“, „Lochbach“ und „Schemelbach“. Damit die Anlagen nach Beendigung der Bodenordnung ihre Funktionen erfüllen können, müssen sie unterhalten und gepflegt werden. Daher ist es notwendig, dass die zuständige Verbandsgemeinde diese in die Pflege und Unterhaltung übernehmen. Aufgrund dessen bittet das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel aus Bernkastel-Kues um einen Grundsatzbeschluss zur Übernahme der Flurstücke und der darauf geplanten Anlagen. Dieser Beschluss ist Voraussetzung dafür, dass der noch aufzustellende Ausbau- und Finan- zierungsplan durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier genehmigt werden kann. Der Plan nach § 41 Flurbereinigungsgesetz für die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anla- gen für das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Thalfangerbach (OKD) ist auf dem beige- fügten Datenträger (CD) enthalten.

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Grundsätzlich ist beabsichtigt, eine 100 %-ige Förderung des Flurbereinigungsverfahrens als Landespflegeverfahren zu beantragen. Sollte die Förderquote aufgrund von Vorgaben nicht flächendeckend möglich sein, so wird gegebenenfalls für einzelne Teilprojekte eine Eigenleis- tung zu den Ausführungskosten notwendig. Dazu benötigt man die Erklärung der Verbands- gemeinde Thalfang am Erbeskopf zur Übernahme der Eigenleistung.

Beschluss: Der Verbandsgemeinderat beschließt entsprechend der Empfehlung des Bau- und Liegenschaftsausschusses die Übernahme der der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf für wasserwirtschaftliche und landespflegerische An- lagen zugeteilten Flurstücke in dem Flurbereinigungsverfahren Thalfangerbach (OKD) in Eigentum und Unterhaltung. Die Festsetzungen sollen durch den Flurbereinigungsplan bzw. durch Nachträge zum Flurbereinigungsplan erfol- gen. Der Eigentumsübergang erfolgt mit der Ausführungsanordnung. Die Übernahme in die Unterhaltung erfolgt jeweils nach dem beendeten Ausbau und bleibt einer besonderen Übergabeverhandlung vorbehalten.

Zudem erklärt sich die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf bereit, den erforderlichen finanziellen Anteil der Eigenleistung zu übernehmen.

Der Beschluss hierzu erfolgt einstimmig mit 20 Ja-Stimmen.

Zu TOP 6: 6. Änderung des Gesellschaftsvertrages der Hunsrück-Touristik GmbH zum 01.07.2014

Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf ist mit einem Gesellschaftsanteil von 1.040,-- € (=3,58%) am Stammkapital der Hunsrück-Touristik GmbH beteiligt. Zu den weiteren Ge- sellschaftern gehören u.a. die Verbandsgemeinde Treis-Karden sowie die Verbandsgemeinde Kastellaun, die ebenfalls jeweils einen Gesellschaftsanteil in Höhe vom 1.040,-€ (=3,58%) halten.

Wegen der Auflösung der Verbandsgemeinde Treis-Karden nach dem Landesgesetz über die Gebietsänderung der Verbandsgemeinde Treis-Karden zum 01.07.2014 mit der Vereinbarung zur Eingliederung der Ortsgemeinden Lahr , Mörsdorf und Zilshausen in die Verbandsge- meinde Kastellaun wird infolge geregelt, dass die Verbandsgemeinde Kastellaun die Anteile der Verbandsgemeinde Treis-Karden an der Hunsrück-Touristik GmbH übernimmt und somit ab dem 01.07.2014 eine Stammeinlage in Höhe von 2.080,00€ (=7,16%) halten wird.

Kommunalaufsichtsbehördliche Bedenken gegen die Übertragung der Gesellschaftsanteile werden von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion gemäß Schreiben vom 02.01.2014 keine erhoben.

Nach §88 Abs. 5 GemO haben die zuständigen Organe einer Gemeinde die Änderung des Gesellschaftsvertrages zu beraten und können darüber Beschlüsse fassen.

Beschluss: Der Verbandsgemeinderat beschließt entsprechend der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses, der Übertragung des Gesellschaftsanteils i.H. von 1.040,- € der Verbandsgemeinde Treis-Karden an der Hunsrück-Touristik GmbH auf die Verbandsgemeinde Kastellaun zum 01.07.2014 zuzustimmen.

Der Beschluss erfolgt einstimmig mit 20 Ja-Stimmen.

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Zu TOP 7: Mitgliedschaft in der LAG Erbeskopf – Förderperiode 2014 - 2020

Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf war in der laufenden EU-Förderperiode 2006 bis 2013 in der Leader-Region der LAG Erbeskopf. Mit dem Leader–Ansatz als Teil der ge- meinsamen Agrarpolitik der EU sollen der ländliche Raum zukunftsfähig gestaltet und eine eigenständige, innovative Regionalentwicklung unterstützt werden.

In der laufenden Förderperiode war die LAG Erbeskopf sehr erfolgreich tätig. Aktuell wurden 44 Förderprojekte mit einem Fördervolumen von 1,95 Mio. € bewilligt. Nach der „N + 2- Regelung“ (d.h. es können noch 2 Jahre nach Ablauf der Förderperiode Projekte abgerechnet werden) ist zu erwarten, dass noch weitere Projekte zur Umsetzung kommen, so dass die Ge- samtförderung nach Auskunft der LAG-Geschäftsstelle einen Wert von rund 2,5 Mio. € errei- chen wird.

Davon wurden 8 Projekte in der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf bewilligt. Im Einzelnen waren dies:

- Standort-Marketingkonzept Ortsgemeinde Thalfang - Aufbau eines Hochseilgartens am Erbeskopf - Imagefilm Erbeskopf - Erweiterung des Hochseilgartens am Erbeskopf um eine Seilbahn - Wellness- und Gesundheitscluster Thalfang - Rundblick Kugelbaum Breit - Kulturbahnhof Thalfang 22 - Sanierungsgebiet Ortskern Breit

Für die neue Förderperiode 2014 bis 2020 wird in Kürze die Ausschreibung erfolgen. Grund- lagen für eine erneute Bewerbung sind:

- die Bildung einer Gebietskulisse - die Erstellung eines regionalen Entwicklungskonzeptes - Beschlussfassung über eine projektunabhängige Finanzierungsbeteiligung von mind. 10% durch die Region

Im Gegenzug für die projektunabhängige öffentliche Kofinanzierung werden die Verwal- tungskosten nicht mehr auf die LAG-Mitglieder umgelegt. Ferner werden die Fördersätze in der neuen Förderperiode erhöht: Bisher liegt der normale Fördersatz für öffentliche Vorhaben bei 55 % der Nettokosten (ca. 47 % der Brutto-Beträge) künftig wird dieser Fördersatz bei mind. 60 % der Bruttokosten (also einschl. MWST) liegen.

Für die kommende Förderperiode wird eine Aufstockung des Fördervolumens als National- parkregion in nicht unerheblicher Größe erwartet.

Beschluss: Der Verbandsgemeinderat beschließt entsprechend der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses, dass die gesamte Verbandsgemeinde Thalfang am Er- beskopf weiterhin in der Gebietskulisse der LAG Erbeskopf in der neuen För- derperiode 2014 bis 2020 verbleibt.

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Einer projektunabhängigen anteiligen Finanzierungsbeteiligung der Region von mind. 10% wird zugestimmt.

Der Beschluss hierzu erfolgt einstimmig mit 20 Ja-Stimmen.

Zu TOP 8: Informationen

Die Landtagsabgeordnete Brück fragt den Vorsitzenden in seiner Eigenschaft als Vorsteher des Zweckverbandes "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" nach Ter- minen der nächsten Gremiensitzungen des Zweckverbandes. Hierzu teilt Bürgermeister Hül- lenkremer mit, dass derzeit noch keine Termine angesetzt sind.

Herr Müller erkundigt sich nach der Anbringung des Defibrillators am Gebäude der Ver- bandsgemeindeverwaltung. Hierzu teilt Herr Roth mit, dass sowohl an der Schule als auch am Verbandsgemeindegebäude die beiden Defibrillatoren einsatzbereit seien. Herr Roth spricht sich dafür aus, den Defibrillator baldigst an der Außenwand des VG-Verwaltungsgebäudes anzubringen und bietet hierfür seine Hilfe an.

Sodann schließt der Vorsitzende den öffentlichen Teil der Sitzung um 20.35 Uhr und unter- bricht in einem einstimmigen Beschluss die Sitzung.