Mitteldeutsche Zeitung (MZ)

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2,4-Millionen-Euro-Projekt bis Jahresende im Selketal Start für Klärwerksbau in Straßberg mit Anschluss der Orte Güntersberge und von Gerd Alpermann, 24.03.06, 17:14h, aktualisiert 24.03.06, 20:45h

Straßberg/MZ. Mit dem ersten Spatenstich hat am Freitag der Klär- werksbau in Straßberg begonnen. Bis zum Jahresende soll das 2,4-Mil- lionen-Euro-Projekt vollendet sein. Rund 30 bis 40 Prozent der Haushal- te in Güntersberge, Siptenfelde und Straßberg können dann als erste an- geschlossen werden. Damit endet auch eine bis ins persönliche gehende Kontroverse in Siptenfelde und Güntersberge, wo Bürgerinitiativen se- parate Lösungen forderten. Umstritten war auch der ortsnahe Standort, direkt hinter dem Ortsschild Straßberg in Richtung Silberhütte, der unter anderem aufgrund von Naturschutzbelangen zustande kam. Der Zweckverband Ostharz hat im vergangenen Jahr bereits 6,6 Millio- Den ersten Spatenstich vollzogen: Pla- nen Euro im Unterharz investiert, um zum Beispiel in den drei Orten die ner Stefan Großmann, Geschäftsführer Kanäle zu verlegen. Verbandsvorsitzender Eberhard Brecht, Bürger- Rolf Böttner vom bauausführenden Un- meister von , bezeichnete am Freitag in Straßberg den Klär- ternehmen aus Umpferstedt, Verbands- werksbau als Schluss-Stein, um die Abwasserentsorgung im Verbands- vorsitzender Eberhard Brecht, Matthias gebiet überall gewährleisten zu können. Für den sei dieses Werk Witte von Zweckverband und Günter besonders wichtig. "Der Harz lebt vom Tourismus und der erfordert eine Wichmann, stellvertretender Bürger- meister in Güntersberge (v.l.). ordentliche Entsorgung der Abwässer", betonte der Verbandsvorsitzen- (MZ-Foto: Chris Wohlfeld) de. Er sprach die Hoffnung aus, dass damit die Querelen im Vorfeld en- den und alle erkennen werden, dass dies für die drei Orte die beste Lö- sung ist. Er erinnerte daran, dass der Zweckverband Ostharz keine überdimensionierten Anlagen gebaut hat und was die Gebühren betrifft, ein attraktiver Verband ist. Das Klärwerk in Straßberg wird für 2 700 Einwohner-Gleichwerte, wie es in der Fachsprache heißt, ausgelegt, informierte Planer Stefan Großmann von Legroplan aus Magdeburg. Kernstück der Anlage ist ein Kombibe- cken aus Stahlbeton von 21 mal 22 Meter Größe. Zu Anlage gehört zudem ein Betriebsgebäude, von dem aus die Anlage überwacht wird. Da das neue Klärwerk im Naturschutzgebiet gebaut wird, erfolgen Ausgleichsmaß- nahmen im ehemaligen Holzwerk Rinkemühle. Matthias Witte, Technischer Leiter des Zweckverbandes, hob noch einmal die 70-prozentige Förderung hervor. Das sei beispielgebend. Hier werde der Grundpfeiler für die Abwasserentsorgung im Unterharz gelegt. Im zu- rückliegenden Jahr sei viel Überzeugungsarbeit auf Bürgerversammlungen geleistet worden. Matthias Witte be- dauerte, dass "die Gemeinde Königerode den Argumenten des Zweckverbandes nicht folgte" und im Nachbar- kreis sein Glück suchte. Der Technische Leiter kündigte an, dass bis Ende 2007 bis auf wenige Ausnahmen alle Einwohner von Güntersberge, Siptenfelde und Straßberg an das Klärwerk angeschlossen sein werden. Zugleich mit der Kanalverlegung sei es gelungen in allen drei Orte auch den Straßenbau fortzusetzen. Der Landesbetrieb Bau, mit der Halberstädter Niederlassung habe gut mitgezogen.

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