Jubiläumsbericht

Raiffeisenbank Bad Abbach 100

Raiffeisenbank Herrnwahlthann

Inhaltsverzeichnis ______

Rückblick in die Geschichte

Vorwort des Vorstandes Seite 3

Grußworte Seite 4

Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Dr. Georg Heim Seite 6

Eine Zeitreise von 100 Jahren

Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Seite 10

Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG Seite 17

Die Bilanz- und Mitgliederentwicklung Seite 22

Die Verwaltungsorgane Seite 23

Unsere Mitarbeiter im Jahr 2011 Seite 24

Geschäftsbericht 2010

Der Vorstand berichtet Seite 31

Jahresbilanz zum 31.12.2010 Seite 34

Gewinn- und Verlustrechnung Seite 36

Der Aufsichtsrat berichtet Seite 37

In stillem Gedenken Seite 38

Die Organe und Daten Seite 39

Impressum: Herausgeber: Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Verantwortlich: Marketing Andrea Gaßner, Ulrike Strasser

Quellenverzeichnis: Prof. Dr. Ludwig Hüttl, Lilo Hensler Fotos: Brigitte Schwikowski

Vorwort ______

Albert Lorenz Vorstandsvorsitzender Christoph Schweiger Vorstand

Das Jahr 2011 ist für die Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG ein ganz besonderes: Wir feiern unser 100-jähriges Firmenjubiläum und blicken stolz auf unsere Wurzeln zurück. Am 23. April 1911 haben 23 Abbacher Bürger und am 30. November 51 Bürger aus Herrnwahlthann den jeweiligen Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. Dieses Doppeljubiläum ist auch deshalb ein besonderes Ereignis, weil die im Jahr 2007 durchgeführte Fusion beider Banken sehr erfolgreich verlaufen ist.

Aus einfachen Anfängen hat sich unsere Raiffeisenbank zu einem modernen und leistungs- fähigen Bankinstitut entwickelt. Die Gründe für diese herausragende Entwicklung sind vielfäl- tig. Die traditionellen Prinzipien einer Genossenschaftsbank, die Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Jahr 1862 prägte - Hilfe zur Selbsthilfe - Selbstverwaltung - Selbstverantwortung - sind heute aktueller denn je. Ein weiterer wichtiger Grund für unsere Erfolgsgeschichte sind die morali- schen Werte in unserer Unternehmenskultur, wie z.B. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

„Werte schaffen Werte“ - der aktuelle Slogan der genossenschaftlichen FinanzGruppe passt also bestens zu unserem Jubiläum. Kundenorientierung, Kundennähe und die wirtschaftliche Förderung der Region, sowie ein bodenständiges Geschäftsmodell sind unsere Philosophie. Bei uns stehen unsere Mitglieder und Kunden im Mittelpunkt. Viele Familien sind deshalb bereits in der fünften Generation Teilhaber der Bank.

Unser 100-jähriges Jubiläum ist ein hervorragender Anlass, unseren Mitgliedern und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Institutionen für ihre Treue und ihr Vertrauen zu danken. Ein besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Vor- ständen sowie den Aufsichtsräten, die in den vergangenen 100 Jahren eine besondere Verant- wortung übernommen und sich um die stets positive Geschäftsentwicklung verdient gemacht haben.

Die Welt wird sich auch in Zukunft verändern. Freuen wir uns gemeinsam auf die Herausforderungen, die uns diese Zeit bringt.

Albert Lorenz Christoph Schweiger Vorstandsvorsitzender Vorstand

Grußwort ______

Ludwig Wachs 1. Bürgermeister Markt Bad Abbach

Die Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG kann in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Gründungsjubiläum darf ich der Vorstandschaft und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Namen des Marktes Bad Abbach, vor allem aber auch persönlich, die herzlichsten Glückwünsche aussprechen.

Dank vorausschauender und fundierter Geschäftspolitik hat sich die Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor und auch Arbeitgeber in unserer Region entwickelt. Durch die Bündelung einer breiten Palette von modernen Bankdienstleitungen, professionellem Know-How und hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, verbunden mit der nötigen Flexibilität, praktizierter Kundennähe und unternehmerischer Weitsicht ist die Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG jederzeit ein vertrauenswürdiger Dienstleister für Privat- und Geschäftskunden.

Für den Markt Bad Abbach selbst war und ist die Genossenschaftsbank ein kompetenter Ansprechpartner bei vielen Angelegenheiten rund um‘s Geld. An dieser Stelle bedanke ich mich sehr herzlich für die finanzielle Unterstützung unzähliger sportlicher und kultureller Aktivitäten, vor allem auch im Bereich der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit.

Für die Zukunft wünsche ich eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung und eine glückliche Hand bei allen wichtigen Entscheidungen.

Ludwig Wachs 1. Bürgermeister Markt Bad Abbach

Grußwort ______

Alfons Haumer 1. Bürgermeister Gemeinde Hausen

Ein Jahrhundert - Raiffeisenbank Bad Abbach–Saal eG

Zu diesem herausragenden Jubiläum gratuliere ich der Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG, speziell aber auch der Zweigstelle in Herrnwahlthann im Namen der Gemeinde Hausen recht herzlich.

Die Raiffeisenbank ist ein gutes Beispiel für all das, was eine Genossenschaftsbank auszeichnet: Nähe zum Kunden, regionale Verbundenheit und fachlich ausgezeichnet geschultes Personal für alle anfallenden Herausforderungen des Marktes.

Durch die nachhaltige und solide Geschäftspolitik hat sich das Geldinstitut aus kleinen Anfängen heraus zu einem Eckpfeiler der hiesigen Bankenlandschaft entwickelt. Als verlässlicher und berechenbarer Partner mit detaillierten Kenntnissen und maßgeschneiderten Angeboten für unternehmerische Situationen ist sie zu einer wichtigen und nicht mehr wegzudenkenden Institution in unserer Gemeinde geworden.

Durch Bündelung von Kräften, vorzüglichen Fachkenntnissen, einer breiten Palette moderner Bankdienstleistungen und ansprechenden Geschäftsräumen hat sie sich aber auch ein starkes Standbein im Privatkundensektor verschaffen können.

Ich darf der Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG zum 100. Geburtstag nochmals gratulieren, regen Publikumsverkehr, viel Erfolg und weiterhin gute Geschäfte sowie den Verantwortlichen eine gutes Gespür für all ihre Entscheidungen wünschen.

Alfons Haumer 1. Bürgermeister Gemeinde Hausen Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Dr. Georg Heim ______

Vom Darlehenskassen-Verein Das Rheinland gehörte damals zum zur modernen Universalbank – Königreich Preußen. So trat Raiffeisen 1835 100 Jahre Raiffeisenbank als Offiziersaspirant in die preußische Bad Abbach-Saal eG Armee ein. Seine militärische Laufbahn führte ihn nach Köln, Koblenz und Sayn. Bayern ist Genossenschaftsland. Die Infolge eines chronischen Augenleidens bayerischen Genossenschaftsbanken verfü- musste er 1842 den Militärdienst quittieren. gen seit Jahrzehnten über das weitaus Er wurde in den preußischen Zivildienst dichteste Bankstellennetz in Bayern. Die übernommen und 1845 zum Geschichte der Raiffeisenbank Bad Abbach- Amtsbürgermeister der Samtgemeinde Saal eG mit ihren zwölf Bankstellen ist ein Weyerbusch im Westerwald (einem exzellentes Beispiel dafür. Verband von 22 Gemeinden), 1849 zum Amtsbürgermeister von Flammersfeld mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) ist 33 Gemeinden und 1852 zum der geistige „Vater“ der einstigen „Spar- Amtsbürgermeister von Heddesdorf bei und Darlehenskassen-Vereine“ und heu- Neuwied bestellt. Er veranlasste – unter tigen Raiffeisenbanken. Die Tatsache, dass anderem – Schul- und Straßenbauten. Die er sich diese Aufgabe als Lebensziel „Raiffeisen-Straße“ von Hamm über erkoren würde, war nicht vorhersehbar ge- Weyerbusch und Flammersfeld nach wesen, wie sein Lebenslauf zeigt. Heddesdorf (heute Stadtteil von Neuwied) ist im Rheinland sprichwörtlich geworden.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen In seiner Eigenschaft als Amtsbürger- meister – sie wurden im damaligen Am 30. März preußischen Staat nicht gewählt, sondern 1818 wurde von der Obrigkeit eingesetzt – sah sich Friedrich Wilhelm Raiffeisen je länger je mehr mit den Raiffeisen in sozialen und wirtschaftlichen Problemen Hamm a. d. Sieg/ der ländlichen Bevölkerung konfrontiert. Westerwald als siebentes von Die Bauernbefreiung des späten 18. und neun Geschwis- beginnenden 19. Jahrhunderts hatte den tern geboren. Bauern und Landwirten in den deutschen Sein Vater Gott- Staaten nicht nur Freiheiten gegenüber fried Friedrich ihren bisherigen Grundherren gebracht, Raiffeisen, Sohn sondern ihnen auch neue Verpflichtungen, eines evangeli- so die Grundablöse und Steuern, auferlegt. schen Pastors, war Bürgermeister von Bauern und Landwirte waren zwar freie Hamm. Auch die Familie von Friedrich Unternehmer geworden; aber nicht alle, Wilhelms Mutter Amalie Christiane Susanne insbesondere die Kleinbauern, Gütler und Maria Raiffeisen, geborene Lanzendörfer, Söldner, waren auf die nunmehrige in- und war tief religiös. Der Patenonkel und ausländische Konkurrenzsituation vorberei- Erzieher Raiffeisens, Ortspfarrer Georg tet. Es fehlten ihnen vor allem Betriebs- Wilhelm Seippel, gründete 1817 während mittel und Investitionskapital. Für die Groß- einer Hungersnot einen Hilfsverein zur und Privatbanken war der ländliche Mittel- Kornbeschaffung – Vorbild für Raiffeisen in stand uninteressant. Private Geldverleiher späteren Jahren. Christliche Ethik, christliche verlangten oft horrende Zinsen bei jeder- Nächstenliebe bildeten zeit seines Lebens zeit möglicher Kündigung des Darlehens. das Fundament seines Wirkens. Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Dr. Georg Heim ______

Brot war damals Hauptnahrungsmittel. Nach seiner vorzeitigen Pensionierung im 1846 kam es in Deutschland Jahr 1865 – Folge seines Augenleidens – witterungsbedingt zu Missernten; eine widmete sich Raiffeisen ganz dem Auf- Hungersnot war die Folge. Um Bedürftigen und Ausbau seiner Darlehnskassen-Vereine zu helfen, gründete Raiffeisen im und der landwirtschaftlichen Bezugs- und „Hungerwinter“ 1846/47 den „Verein zur Absatzgenossenschaften. 1866 ver- Selbstbeschaffung von Brod und Früchten“, öffentlichte er sein grundlegendes Werk: den sogenannten „Weyerbuscher „Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Brodverein“ (so schrieb man damals dieses Abhilfe der Not der ländlichen Bevölke- Wort). Mit Hilfe privater Spenden kaufte rung sowie auch der städtischen der Verein Mehl, ließ in einem eigens Handwerker und Arbeiter“. Der Titel zeigt: errichteten Backhaus Brot backen und Die Raiffeisen-Kreditgenossenschaften wa- dieses zu billigem Preis oder auf Vorschuss ren von Anfang an für den gesamten an Bedürftige verteilen. Mittelstand gedacht; Raiffeisen hatte Landwirtschaft und Gewerbe gleicher- Fremdhilfe bestimmte auch den 1849 von maßen im Blick. Die Raiffeisen-Darlehens- Raiffeisen gegründeten „Hilfsverein zur kassen-Vereine erwiesen sich in Ermange- Unterstützung unbemittelter Landwirte“ in lung von Alternativen als notwendiges Flammersfeld und ab 1854 den Finanzierungsinstrumentarium des länd- Wohltätigkeitsverein von Heddesdorf. lichen Mittelstandes. Kriterien seiner Dieser kümmerte sich neben der Genossenschaften waren: Kreditvergabe auch um den Aufbau einer Volksbibliothek sowie um die Fürsorge für • der Vereinsbezirk = ein Kirchspiel, ein Strafentlassene und „verwahrloste Kinder“. Dorf, eine Gemeinde, • die Konstitution eines Vorstands von Diese Fülle von Aufgaben konnten die mehreren Personen, der die Bücher zu Vereinsmitglieder auf Dauer nicht führen und die Einnahmen und bewältigen. Deshalb wandelte Raiffeisen Ausgaben mit Hilfe eines „Rechners“ zu 1862/64 den Heddesdorfer Wohltätigkeits- tätigen hatte, verein in einen „Darlehnskassen-Verein“ um. • die Arbeit des Verwaltungsrates von Er basierte ausschließlich auf den genossen- mehreren Personen, denen die Kon- schaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, trolle der Geschäftsführung oblag, Selbstverantwortung und Selbstverwal- • die Generalversammlung als höchstes tung, auf Solidarität und Subsidiarität. In Organ, die über alle Vereinsange- späteren Jahren bekundete Raiffeisen: „Wir legenheiten zu beschließen hatte, die müssen uns selbst helfen. Alle Bedingungen nicht speziell dem Vorstand und dazu sind vorhanden, alle Mittel und Kräfte Aufsichtsrat übertragen waren, und die stehen uns reichlich zu Gebote. Wir die oberste Kontrolle über das gesamte brauchen dieselben nur zur Anwendung zu Geschäftsgebaren des Vereins auszu- bringen. Es ist durchaus nicht nötig, nach üben hatte. fremder Hilfe auszuschauen. Dies ist sogar von Übel und wirkt nur lähmend auf die In einem zweiten Schritt gründete eigenen Kräfte, welche auf das Höchste Raiffeisen überregionale Zentralkassen zum angespannt werden müssen, wenn mit Geldausgleich und zur Refinanzierung der Sicherheit bessere Zustände herbeigeführt angeschlossenen Primärgenossenschaften werden sollen.“ sowie eine zentrale Warenvermittlung.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Dr. Georg Heim ______

Raiffeisen starb am 11. März 1888 in Neu- zusammen. Auch sein Lebenslauf ließ wied kurz vor Vollendung seines 70sten zunächst – wie einst bei Raiffeisen – Geburtstages. Raiffeisens Lebenswerk ist anderes erwarten. heute Vorbild in vielen Teilen der Welt, der Begriff „Raiffeisen“ weltbekannt. Selbst- hilfe, nicht Fremdhilfe, lautete seine Devise, Dr. Georg Heim die heute genauso aktuell ist wie vor 150 Jahren. In Aschaffenburg So bedeutet genossenschaftliche Selbsthilfe 1865 als Sohn der Mitglieder heute, durch freiwilligen eines bürgerli- Zusammenschluss die vorhandenen Kräfte chen Gewerbe- des einzelnen Marktteilnehmers zu stärken treibenden gebo- und damit die Stellung des Einzelnen im ren, war Heim Marktgeschehen zu verbessern. nach dem Studi- um der Neuphilo- Genossenschaftliche Selbstverantwortung logie an den Uni- bedeutet, durch Solidarität und Pflicht- versitäten Würz- bewusstsein des Einzelnen den gemein- burg und Mün- samen Geschäftsbetrieb zu effektivieren. chen ab 1890 als Realschullehrer in Genossenschaftliche Selbstverwaltung be- Freising tätig. Wegen seines unerwünschten deutet, den genossenschaftlichen Ge- journalistischen und politischen Engage- schäftsbetrieb ohne Fremdeinwirkung von ments während seiner Freizeit geriet der dritter Seite durch Zusammenarbeit von junge Lehrer in Konflikt mit der Schul- Haupt- und Ehrenamt auf demokratischer behörde, und das „Bayerische Staatsminis- Basis zu gewährleisten. terium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten“ versetzte ihn nach Wunsiedel. Hier in der Oberpfalz sah er sich Raiffeisen in Bayern mit den wirtschaftlichen Problemen der ländlichen Bevölkerung konfrontiert und Vom Rheinland aus gelangte in den 70er- fand im christlich fundierten Raiffeisen- Jahren des 19. Jahrhunderts der Raiffeisen- Gedanken eine Alternative. 1893 – in gedanke über Hessen nach Unterfranken diesem Jahr promovierte er im Fach Staats- und von dort aus in die verschiedenen wissenschaften – gründete Dr. Heim seinen Landesteile Bayerns. Raiffeisen selbst unter- ersten Darlehenskassenverein im ober- nahm, obwohl fast erblindet, viele Reisen, pfälzischen Mitterteich. Es folgten 1894 in denen er öffentlich für seinen Genossen- Waldershof, Ebnath, Pullenreuth, Wiesau schaftsgedanken warb, so 1880 nach und Fuchsmühl. Diese Vereine schloss Dr. Aschaffenburg und Regensburg. Heim Ende des Jahres zur „Fichtelgebirgs- Verkaufsgenossenschaft“, dem ersten Jahrzehnte später, Anfang des 20. Jahr- überregionalen genossenschaftlichen Ver- hunderts, wurde Regensburg ein Zentrum bundsystem in Bayern, zusammen. Die genossenschaftlicher Aktivitäten. Von landwirtschaftliche Produktion wurde auf Regensburg ging eine einzigartige sein Anraten hin rationalisiert, der Absatz „Gründungswelle“ aus. Auch Abbach und der Produkte von ihm und seiner Gattin Herrnwahlthann wurden davon erfasst. Rosa wagonweise organisiert. Dies hängt aufs Engste mit dem Wirken des Politikers, Bauernführers und Genossen- schafters Dr. Georg Heim (1865–1938) Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Dr. Georg Heim ______

Bei all seinem ehrenamtlichen Engagement 1907 verlegte Dr. Heim den Firmensitz von war für Dr. Heim der Geist tätiger Ansbach nach Regensburg, da hier die christlicher Nächstenliebe entscheidend, so Grundstückspreise für die Errichtung einer wie Raiffeisen auf dem Vereinstag der Genossenschaftszentrale günstig waren. Deutschen Raiffeisen-Genossenschaften im Die „Regensburger Genossenschaftsorga- Jahr 1884 argumentiert hatte: „In der nisation“ Dr. Heims tat sich in der Folgezeit Betätigung des christlichen Glaubens durch besonders durch soziales Engagement die ausdauernde christliche Nächstenliebe hervor. Die von ihr gegründete „Regens- allein liegt die Lösung der sogenannten burger Bauernuniversität“ wurde weit über sozialen Frage. Die Organisation der Bayerns Grenzen hinaus als genossen- Darlehnskassen-Vereine bietet in dieser schaftliche Bildungsstätte bekannt. Beziehung und wird immer mehr bieten ein unermessliches Feld der Liebestätigkeit.“

Seine wachsende Popularität bei der bäuerlichen Bevölkerung trug Dr. Heim den Namen „Der Bauerndoktor“ ein. Als Landtagsabgeordneter (1897–1912) und zugleich Reichstagsabgeordneter (1898– 1912) – diese Doppelfunktion war damals möglich – vertrat Dr. Heim eloquent die Interessen der bäuerlichen Zentrums- wähler und erwies sich zugleich als Anwalt der genossenschaftlichen bäuerlichen Selbsthilfe. Über 100 Genossenschaften gründete er nach eigenem Bekunden im Lauf seines Lebens. „Ich hatte keine 1911 fasste Dr. Heim, der auf eigenen Besoldung“, fügte er hinzu. Wunsch vorzeitig pensioniert worden war, seine Genossenschaften in einem eigen- Als Mitbegründer des Bayerischen ständigen „Landwirtschaftlichen Revisions- Christlichen Bauernvereins, der 1898 rund verband des Bayerischen Bauernvereins 40.000 und im Jahr 1906 rund 100.000 e.V.“ mit Sitz in Regensburg zusammen. Mitglieder hatte, rief der überzeugte Auf Initiative Dr. Heims, der nun an der Katholik Dr. Heim, der inzwischen von der Spitze von Revisionsverband, Zentralkasse Schulbehörde nicht ohne Absicht in die und Warenvermittlung mit 130 Mit- protestantische Stadt Ansbach versetzt arbeitern stand, setzte neuerlich eine worden war, um die Jahrhundertwende genossenschaftliche Gründungswelle in die „Landwirtschaftliche Zentralgenossen- Bayern ein. Allein im Jahr 1911 traten 430 schaft des Bayerischen Bauernvereins für bayerische Genossenschaften dem Regens- Ein- und Verkauf eGmbH“ ins Leben. burger Revisionsverband bei, davon waren 247 Neugründungen. Die heutige Raiff- eisenbank Bad Abbach-Saal eG und die seit 2007 mit ihr fusionierte Raiffeisenbank Herrnwahlthann zählen zu ihnen.

Prof. Dr. Ludwig Hüttl

Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

Die Geschichte der heutigen Raiffeisen- 1914 - 1918 bank Bad Abbach-Saal eG ist eng mit „Teuerung“ setzte schon während des jener der Regensburger Genossen- Ersten Weltkriegs (1914–1918) ein, was nur schaftsorganisation verbunden. ein beschönigendes Wort für „Inflation“ war. Die Geldentwertung fand auch in den 1911 Geschäftsbedingungen des Spar- und Das Jahr 1911 war ein Aufbruchsjahr für Darlehenskassen-Vereins Abbach ihren die bayerischen Genossenschaften. Abbach Niederschlag. wurde am 23. April 1911 gegründet. Jetzt wurden aus 1 Million Mark 100 Millionen, aus 100 Millionen 100 Milliarden, 23 Bürger aus Abbach und der näheren aus diesen 1 Billion. Umgebung legten den Grundstein für die heutige Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal 1923 eG. Sicherlich war die Initiative für die Im November 1923 kam es zur Gründung des Spar- und Darlehens- Währungsreform in Deutschland. 1 Billion kassenvereins Abbach aus der Not Papiermark wurde in 1 Rentenmark (dann geboren, da Missernten zu Armut und Goldmark und schließlich Reichsmark ge- Verteuerungen geführt hatten. Durch die nannt) umgetauscht. Das heißt, all die damalige Rechtsform der unbeschränkten Menschen, die sich in den Jahren zuvor die Haftung riskierten die Mitglieder ihr eine oder andere Mark erspart hatten, gesamtes Hab und Gut, was großes gegen- verloren alles. Breite Bevölkerungsschichten seitiges Vertrauen voraussetzte. verarmten. Das bedeutete auch für den Spar- und Darlehenskassen-Verein Abbach den Verlust der bisherigen Geschäfts- grundlage. Man musste wie überall im Lande praktisch von neuem beginnen.

1929

Die Weltwirtschaftskrise führte in diesem Jahr zu einer Katastrophe, die Arbeits- losigkeit stieg enorm, und die Bankenkrise von 1931 bedeutete die nächste Hiobsbotschaft. Die Spar- und Darlehens- kasse Abbach war davon allerdings nicht unmittelbar betroffen, da sie selbst kein ausländisches Fremdkapital aufgenommen hatte. Es bewährte sich das Prinzip, dass jede Kreditgenossenschaft ortsbezogen und regional ausgerichtet ist. Die 23 Gründungsmitglieder Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

1933 – 1937 Mit der Machtübernahme der Mit der Währungsreform vom 21. Juni 1948 Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 begann für die deutsche Geldwirtschaft ein begann die „Gleichschaltung“ von Parteien neues Zeitalter. 100 Reichsmark Altgut- und Institutionen jedweder Art. Auch die haben ergaben zehn D-Mark Neuguthaben. Genossenschaften blieben davon nicht Davon waren 5 DM sofort verfügbar und 5 verschont. Alle landwirtschaftlichen DM gesperrt. Von den gesperrten 5 DM, Genossenschaftsverbände einschließlich wurden 3,50 DM gestrichen, 1 DM war ver- ihrer Mitglieder auf der Primärstufe fügbar und 0,50 DM waren weiterhin bis wurden in den „Reichsnährstand“ 1954 gesperrt. Somit war das Spargeld eingegliedert. Dieser war offiziell eine nicht zehn zu eins abgewertet worden, Körperschaft des Öffentlichen Rechts, die sondern von 100 Reichsmark blieben nur die Aufgabe hatte, für den nächsten Krieg noch 6,50 DM übrig. Reichsmarkbestände die Ernährung von Wehrmacht und in bar verfielen und Besitzer von deutschen Bevölkerung sicher zu stellen. Staatsanleihen gingen sogar komplett leer aus. Jede Person erhielt als Sofortaus- Mitte der 30er-Jahre begann eine allmäh- stattung ein „Kopfgeld“ von 60 DM (zu- liche Fusionsbewegung. Darunter ist auch nächst aber nur 40 DM, den Rest später). der Zusammenschluss der Spar- und Darlehenskasse Bad Abbach im Jahr 1937 mit der Spar- und Darlehenskasse Peising zu sehen. Erstere hatte zu diesem Zeitpunkt 84 Mitglieder, letztere 25 Mitglieder. Seit 1934 hieß der Ort Bad Abbach.

1939 – 1948 Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) dominierte wiederum die staatliche Zwangsbewirtschaftung. Da es wenig zu kaufen gab, erhöhten sich die Einlagen allgemein in den Kreditinstituten, die Ausleihungen stagnierten oder sanken, da 1952 es an Investitionsmöglichkeiten mangelte. Die Raiffeisenkasse wurde bislang von Bad Abbach und Umgebung waren von einem nebenamtlichen „Rechner“ geleitet. den Kriegseinwirkungen wie viele Er war der Geschäftsführer, der in seinem Gegenden Deutschlands betroffen. Mehr Wohnhaus nach den Weisungen und im als die Hälfte des Ortes wurde 1945 durch Auftrag von Vorstand und Aufsichtsrat das Artilleriebeschuss zerstört. Geschäft führte. Als seit den 50er-Jahren im Zusammenhang mit dem allgemeinen Am 2. Mai 1948, also wenige Wochen vor Wirtschaftsaufschwung in Deutschland die der Währungsreform (21. Juni 1948), war Aufgaben der nunmehrigen Raiffeisen- erstmals nach Kriegsende die Kassen immer mehr zunahmen reichte die Generalversammlung der Bad Abbacher traditionelle „Rechnerstube“ nicht mehr Kreditgenossenschaft wieder zusammenge- aus. So erwarb die Raiffeisenkasse Bad kommen. Sie änderte die Firmierung des Abbach im Jahr 1952 zwei abbruchreife Instituts von „Spar- und Darlehenskassen- Anwesen im Ort und plante ein neues Verein Bad Abbach eGmuH“ in „Raiffeisen- Geschäfts- und Lagerhaus. kasse Bad Abbach eGmuH“. Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

1954 Nach einer relativ kurzen Bauzeit bezog am in der Genossenschaft erleichterte. Im 9. Juni 1954 die Raiffeisenkasse die neuen Rahmen der ordentlichen Generalver- Räume. sammlung feierte die Genossenschaft am 28. Mai 1961 ihr 50-jähriges Bestands- jubiläum.

1962 Geschäftsführer Johann Adlhoch schied Anfang des Jahres 1962 aus Altersgründen aus der Geschäftsleitung aus. Im Anschluss übernahm Konrad Spies die Führung der Genossenschaft. Das Warengeschäft wurde an die BayWa abgegeben und das Lager- haus wurde in ein zeitgemäßes Bank- gebäude umgebaut. Einweihung

1965 Das Nebenamt wurde in ein Hauptamt Die Übernahme der Raiffeisenbank Saal er- übergeleitet, und der bisherige Rechner folgte im Zuge der Verschmelzung und (und spätere Vorstandsvorsitzende) Johann wird weiter als Zweigstelle geführt. Mit Adlhoch übernahm am 1. Juni 1954 die dem Beschluss der Generalversammlung Geschäftsleitung im Hauptamt. Der Ge- vom 29.5.1965 ändert sich die Firmierung samtumsatz betrug Ende dieses Jahres in: Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eGmbH. bereits über 2,6 Millionen DM.

1957 Seit den 50er-Jahren stieg die Zahl der Fusionen von Raiffeisen-Kreditgenossen- schaften in Bayern. Die Raiffeisenkasse Bad Abbach fusionierte am 15. Mai 1957 mit der Raiffeisenkasse Matting, die weiterhin als Zweigstelle geführt wird. Das Dienst- leistungsspektrum der Raiffeisenkassen wurde immer umfassender und brachte die Umfirmierung in „Raiffeisenbank Bad Abbach eGmuH“ mit sich. 1959 erfolgte die Umstellung auf maschinelle Buchhaltung und einige Jahre später auf die elektro- nische Datenverarbeitung.

1961 Die Raiffeisenbank Bad Abbach schloss sich dem Entwicklungstrend vieler bayerischer Raiffeisen-Kreditgenossenschaften an und wandelte aufgrund eines Beschlusses der Generalversammlung die unbeschränkte in eine beschränkte Haftpflicht um, was manchem Interessenten die Mitgliedschaft Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

1966 In Kelheim-Bauersiedlung wurde eine Geschäftsstelle angemietet und ausgebaut.

Die Eröffnung fand am 15.11.1966 statt.

1967 Am 26.5.1967 erfolgte die Fusion mit der Raiffeisenkasse Essing und wird weiter als Zweigstelle der Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eGmbH geführt.

1969 Eine neue Zweigstelle wird am 3.2.1969 in Bauarbeiten für das neue Geschäftsgebäude Ihrlerstein eröffnet. 1978 1973 Am 20.10.1978 erhielt das neue Bank- Die Bankgeschäftsstelle in Saal wurde mit gebäude in Bad Abbach die kirchliche einem Erweiterungsbau vergrößert und am Weihe und wurde mit einem Tag der 4.8.1973 eingeweiht. offenen Tür groß gefeiert. In Bad Abbach wird eine Hauptverkehrs- straße nach dem Gründervater Raiffeisen benannt.

1974 In Kelheim wurde im Stadtzentrum eine neue Zweigstelle eröffnet. Außerdem erfolgte die vom Bayerischen Raiffeisenverband empfohlene Annahme des Statuts und die Änderung der Firma in: Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG.

1975 Dieter Bruch wurde in den Vorstand berufen. Er war bereits am 25.3.1970 zum 1986 weiteren Geschäftsführer bestellt worden. Die Genossenschaft feierte ihr 75-jähriges Bestehen. 1977 Im Herbst wurde mit dem Bau des neuen 1988 Geschäftshauses in Bad Abbach begonnen, In der Hauptstelle in Bad Abbach wurde dass die überdurchschnittliche Expansion der erste Geldausgabeautomat installiert. der Bank forderte. Seitdem kann man täglich rund um die Uhr Am 10.5.1977 beschlossen die Mitglieder in über Bargeld verfügen. Mittlerweile stehen der Generalversammlung die Einführung 15 Geldausgabeautomaten, 12 Kontoaus- der Vertreterversammlung. zugsdrucker und 5 Überweisungsterminals für Sie bereit. Am 24.6.1988 wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung das 90jährige Jubi- läum der Geschäftsstelle Saal gefeiert. Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

1996 2007 Im neuen Wohn- und Geschäftsgebiet von Am 6. Mai 2007 wurde mit einem Tag der Bad Abbach, „Am Neuen Markt“, setzte die offenen Tür der Neubau der Geschäftsstelle Raiffeisenbank mit der Eröffnung einer zu- Kelheim-Stadt gefeiert. Nach dem Motto sätzlichen Geschäftsstelle ein Zeichen. Auch „wer baut, der bleibt“ hat die Bank mit die Schalterhalle der Hauptstelle wurde in dieser Baumaßnahme ein Zeichen gesetzt diesem Jahr grundlegend modernisiert. und ist im Zentrum von Kelheim geblieben.

Bei der Vertreterversammlung in Bad Abbach und der Mitgliederversammlung in Teugn wurde im Juni 2007 die Fusion mit der Raiffeisenbank Herrnwahlthann/Teugn- Dünzling eG beschlossen. Durch die Bündelung der Kräfte kann die Bank die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit im regionalen Wirtschaftsraum stärken und Synergieeffekte nutzen.

1998 Das 100jährige Jubiläum der Raiffeisenbank Saal wurde am 10.7.1998 mit einem Festakt gewürdigt. Über 700 Mitglieder und Kunden feierten den runden Geburtstag im Festzelt am Saaler Sportgelände.

1999 Der Vorstandsvorsitzende Direktor Konrad Spies scheidet nach 38-jähriger Tätigkeit Es ist zusammengewachsen, aus und tritt in den Ruhestand. Der was zusammengehört! Vorstand besteht nun aus Dieter Bruch, Vorsitzender und Albert Lorenz. 2009 Nach 43-jähriger Dienstzeit tritt der 2002 Vorstandsvorsitzende Direktor Dieter Bruch Am 1.1.2002 erfolgte die Währungsum- in den Ruhestand. Albert Lorenz und stellung von DM auf Euro. Der Umrech- Christoph Schweiger bilden nun den nungskurs betrug 1,95583 DM. Vorstand.

2010 Die Geschäftsstelle Kelheim-Bauersiedlung wurde grundlegend renoviert und neu gestaltet. Die Filiale Teugn erhielt einen neuen Aussenanstrich sowie neue Fenster. Die Bank steigt in das Geschäftsfeld Immo- bilien mit einer eigenen Abteilung ein.

Die Vorstandsmitglieder seit der Gründung bis heute Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG ______

Schlauderer Max Vorsitzender 1911 – 1931 1911 – 1932 Kraml Josef 1911 – 1922 Lehner Franz 1911 – 1934 Forster Georg 1922 – 1934 Schuderer Josef Vorsitzender 1931 – 1950 1931 – 1950 Birkmeier Jakob 1931 – 1932 Gerl Alfons 1931 – 1957 Gleixner Josef 1931 – 1933 Max Schlauderer Groß Josef 1932 – 1947 Meier Max 1932 – 1938 Kammermeier Josef 1932 – 1935 Berghofer Simon 1934 – 1936 Preißer Josef 1935 – 1952 Ranftl Josef Vorsitzender 1950 – 1961 1936 – 1961 Fröhlich Max 1938 – 1952 Nößner Lambert 1950 – 1965 Konrad Spies Adlhoch Johann Vorsitzender 1961 – 1974 1961 – 1974 Alzinger Albert Vorsitzender 1974 – 1983 1957 – 1983 Gassner Josef 1965 – 1983 Spies Konrad Vorsitzender 1983 – 1999 1965 – 1999 Bruch Dieter Vorsitzender 2000 – 2009 1975 – 2009 Lorenz Albert Vorsitzender seit 2010 seit 2000 Schweiger Christoph seit 2010

Dieter Bruch

Rechner bzw. Geschäftsführer

Kooperator Kainz, nebenamtlich 1911 – 1918 Fischer Josef, nebenamtlich 1918 – 1920 Kooperator Georg Baumeister, nebenamtlich 1920 – 1921 Birkmeier Jakob, nebenamtlich 1921 – 1931 Albert Lorenz Adlhoch Johann, hauptamtlich seit 1954 1931 – 1962 Spies Konrad 1962 – 1965 Bruch Dieter 1970 – 1975

Christoph Schweiger

Die Aufsichtsratsmitglieder seit der Gründung bis heute Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG

Gerl Heinrich Vorsitzender 1911 – 1923 1911 – 1927 Hönig Emmeran 1911 – 1923 Birkmeier Jakob 1911 – 1921 Feichtner Jakob 1919 – 1923 Schuderer Josef 1919 – 1931 Aumeier Josef Vorsitzender 1923 – 1938 1923 – 1938 Bauernfeind Gottfried 1924 – 1934 Schmiedbauer Georg 1924 – 1948 Heinrich Gerl Seidl Johann 1927 – 1938 Rumpel Albert 1931 – 1938 Hermann Xaver 1931 – 1938 Köglmeier Josef 1934 – 1935 Haubner Johann Vorsitzender 1938 –1952 1935 – 1959 Schantz Otto 1939 – 1942 Meier Max 1939 – 1952 Wilhelm Alois 1939 – 1942 Leo Paintner Lindinger Michael 1940 – 1952 Reindl Sebastian 1942 – 1963 Listl Mathias 1942 – 1957 Berghammer Josef 1948 – 1952 Höing Viktor Vorsitzender 1952 –1963 1948 – 1963 Wagner Hans 1948 – 1952 Gierstorfer Heinrich 1948 – 1952 Fröhlich Max 1952 – 1965 Heinrich Berr Kammermeier Josef 1957 – 1963 Islinger Xaver Vorsitzender 1963 – 1965 1957 – 1965 Haubner Josef 1959 – 1965 Nößner Lambert Vorsitzender 1965 – 1974 1965 – 1974 Brandl Josef 1965 – 1981 Wimmer Sebastian 1965 – 1971 Schlögl Hilmar Vorsitzender 1974 – 1999 1971 – 1999 Held Heinrich 1974 – 1989 Ipfelkofer Simon 1981 – 1993 Josef Hueber Paintner Leo Vorsitzender seit 1999 seit 1989 Alkofer Gisela 1993 – 2007 Funk Heinrich 1999 – 2008 Berr Heinrich seit 2007 Hueber Josef seit 2007 Plank Manfred seit 2008

Manfred Plank Eine Zeitreise von 100 Jahren Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG

1911 1914 – 1920 Am 30. November 1911, dem Namenstag Trotz des 1914 ausgebrochenen Ersten des Hl. Andreas, Kirchenpatron von Herrn- Weltkrieges erlahmte die Aktivität des wahlthann, gründeten 51 Bürger aus Spar- und Darlehenskassenvereins nicht. Herrnwahlthann und Umgebung den da- Der Appell zum Sparen blieb nicht uner- maligen Darlehenskassenverein Herrnwahl- hört und es zeichnete sich eine kontinuier- thann. Wie fast überall in Bayern ging auch liche Entwicklung ab. hier die Initiative von der örtlichen Geist- lichkeit aus. 1921 - 1932 Von den belastenden Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges und von der sich an- bahnenden Inflation war der Beginn der zwanziger Jahre geprägt. 1924 – der Spuk der Inflation war ausgestanden – doch das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik

und die Wirtschaft war zutiefst erschüttert. Es galten drei verschiedene Währungen: Papiermark, Rentenmark und die Gold- mark. Eine Billion Papiermark entsprach einer Gold- oder Rentenmark. Erneute Schwierigkeiten brachte die Umstellung der Papiermark in Reichsmark. In mühevoller Pfarrer Anton Forster Kleinarbeit konnte die Genossenschaft geringe Zuwächse erreichen. Neben dem Geldgeschäft wurde von Anfang an auch das Warengeschäft betrieben.

1933 - 1938 Am 30. Januar 1933 war mit Hitlers „Machtergreifung“ das Dritte Reich herauf- gezogen. Für die Genossenschaften wurde

vom Reichsverband ein Einheitsstatut erar- beitet. Für das Wachstum der Genossen- schaft in dieser Zeit hatte der langjährige Rechner, Franz Meier, der seit der Grün- dung nebenamtlich das Amt des Rechners innehatte, seinen Beitrag geleistet. Sein Wirken war geprägt von großem Idea- lismus. Aus Altersgründen erklärte er am 13. September 1936 seinen Rücktritt. Die Wahl des neuen Rechners fiel auf seinen Sohn, Alfons Meier.

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1939 – 1948 1961 - 1963 Der Rechner Alfons Meier wurde zur Die Genossenschaft feierte im Jahre 1961 Wehrmacht einberufen und die Führung ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum. 1962 – die wurde von Kooperator Schreier und Pfarrer Raiffeisenkasse hatte sich der modernen Niller übernommen. Trotz der schrecklichen Technik nicht verschlossen, und stellte das Kriegsjahre war es der Darlehenskasse ge- gesamte Buchungswerk auf maschinelle lungen, die Kriegsjahre zu überstehen. Wie Buchhaltung um. Ein Schritt der Anpassung schon einmal, vor 25 Jahren, führte die war 1963 die Umwandlung der unbe- Stunde Null – Währungsreform am 20. Juni schränkten Haftpflicht in die beschränkte. 1948 – das totale Chaos herbei. Auf viel- fältige Weise bemühte sich die Genossen- 1965 schaft zu helfen, und suchte nach der Am 30. Mai 1965 wurde eine neue Lager- jeweils besten Lösung für ihre Mitglieder. halle und ein Getreidesilo mit einer Am 8. Dezember 1948 beschloss die Gene- Lagerkapazität von ca. 800 t in Herrnwahl- ralversammlung die Umbenennung der Ge- thann feierlich eingeweiht. nossenschaft in: Raiffeisenkasse Herrnwahl- thann eGmbH.

1952/53 Die Raiffeisenbank bezog 1952 das neu gebaute Lagerhaus mit integriertem Büro- raum. Das gesamte Geschäftsvolumen hatte Ausmaße angenommen, so dass der bisher nebenamtliche Rechner Alfons Meier ab 1. September 1953 zum hauptamtlichen Rechner bestellt wurde.

1954 Trotz einer geringen Eigenkapitalausstat- tung konnte der Geschäftshausneubau in Herrnwahlthann 1954 realisiert werden. 1966 Durch eine breitgefächerte Mitgliederwer- Eine Bankzweigstelle wurde 1966 in einem bung erhöhte sich der Mitgliederstand auf angemieteten Gebäude in Hausen eröffnet. insgesamt 154 Mitglieder. 1969 Auf eigenen Wunsch schied Anton Schober nach 32-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit aus dem Vorstand aus.

1970 In der Gemeinde Teugn wird der Straßen- name „Raiffeisenstraße“ vergeben.

1971 Mit Wirkung vom 1. Dezember 1971 wird Schalterhalle 1954 Johann Forstner zum weiteren Geschäfts-

führer vom Aufsichtsrat bestellt.

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1974 1996 Seit dem 1. August 1974 konnten sich die Am 1. Dezember 1996 wurde mit einem Einwohner von Großmuß den Weg nach Tag der offenen Tür der Neubau der Herrnwahlthann für die Erledigung der Geschäftsstelle Hausen gefeiert. Bankgeschäfte sparen. Im Nebenlager Großmuß wurde eine Zahlstelle errichtet.

1975 Die Genossenschaft wurde Besitzer eines eigenen Bankgebäudes in Hausen. Im Mai 1975 fand die Einweihung der neuge- schaffenen Räume statt. Der Vorstandsvorsitzende Sebastian Forstner konnte wegen Überschreitung der festgelegten Altersgrenze am 30.5.1975 bei der ordentlichen Generalversammlung nicht wieder gewählt werden.

1981 2006 Mit Wirkung vom 1.1.1981 bestellte der Das Warengeschäft der Raiffeisenbank Aufsichtsrat Johann Thalhofer zum weiter- Herrnwahlthann/Teugn-Dünzling eG wurde en Geschäftsleiter und löste damit das mit Wirkung vom 31.12.2006 an die „Vier-Augen-Prinzip“, der Auflage des Raiffeisen-BayWa-Waren-GmbH ausgeglie- Bundesaufsichtsamtes. dert.

1983 2007 Am 6. Mai 1983 beschloss die Generalver- Bei der Mitgliederversammlung im Juni sammlung die Umfirmierung in: Raiffeisen- 2007 in Teugn wurde die Fusion mit der bank Herrnwahlthann eG. Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG beschlossen. 1986 Die Raiffeisenbank feierte das 75-jährige 2008 Gründungsjubiläum. Die Geschäftsstelle Herrnwahlthann wurde grundlegend renoviert und neu gestaltet. 1991 Ein großer Gewinn für die Kunden ist der Am 22. Juli 1991 erfolgte die Fusion der neu installierte Geldausgabeautomat. Raiffeisenbanken Herrnwahlthann mit Teugn-Dünzling und wird weiter als Raiff- eisenbank Herrnwahlthann/Teugn-Dünzling eG geführt.

Die Vorstandsmitglieder seit der Gründung bis 2007 Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG

Schober Joseph Vorsitzender 1911 – 1918 1911 – 1918 Gmeinwieser Josef Vorsitzender 1918 – 1919 1912 – 1927 Stangl Joseph Vorsitzender 1919 – 1957 1911 – 1957 Pernpeintner Joseph 1911 – 1929 Ingerl Johann 1911 – 1921 Huber Simon 1921 – 1933 Roithmeier Simon 1922 – 1937 Joseph Schober Bockschweiger Matthias 1927 – 1937 Scharf Andreas 1929 – 1933 Roithmayer Johann 1929 – 1936 Brücklmeier Ludwig 1933 – 1948 Treitinger Michael 1933 – 1937 Schober Anton 1937 – 1969 Forstner Sebastian Vorsitzender 1957 – 1975 1948 – 1975 Stangl Max 1957 – 1985 Schweiger Anton 1966 – 2001 Johann Thalhofer Altmann Richard 1974 – 2001 Kandsberger Ludwig 1976 – 1988 Luxi Albert 1980 – 1991 Schneider Josef Vorsitzender 1975 – 1987 1975 – 1987 Forstner Johann Vorsitzender 1987 – 2007 1973 – 2007 Thalhofer Johann 1981 – 2007

Johann Forstner

Die Aufsichtsratsmitglieder seit der Gründung bis 2007 Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG

Hochw. Pfr. Anton Forster Vorsitzender 1911 – 1927 1911 – 1927 Pöllath Johann, Kooperator 1911 – 1914 Schweiger Albert 1911 – 1937 Zwerger Johann 1911 – 1929 Reithofer Jakob 1911 – 1914 Köglmeier Johann 1911 – 1925 Pernpeintner Georg 1911 – 1953 Zachmeier Josef 1911 – 1937 Roithmayer Johann 1911 – 1921 Roithmeier Simon 1937 – 1948 Kistler Martin 1925 – 1937 Ingerl Michael 1925 – 1936 Scharf Michael 1925 – 1928 Wild Andreas 1925 – 1937 Hochw. Pfr. Johann Niller Vorsitzender 1927 – 1953 1927 – 1953 Scharf Andreas 1928 – 1929 Zwerger Ludwig 1929 – 1937 Brunner Georg 1929 – 1948 Biberger Kaspar 1933 – 1937 Ingerl Josef 1936 – 1969 Treitinger Michael 1937 – 1948 Kellerer Rupert 1948 – 1967 Schweiger Rupert 1948 – 1967 Pernpeintner Josef 1948 – 1966 Huber Anton 1953 – 1974 Hochw. Pfr. Otto Englmann Vorsitzender 1953 – 1977 1953 – 1977 Beer Alois 1963 – 1987 Pernpeintner Alfons 1966 – 1980 Huber Emil 1967 – 1991 Biberger Andreas 1967 – 1981 Zwerger Ludwig Vorsitzender 1977 – 1991 1969 – 1997 Alkofer Josef 1971 – 1982 Flotzinger Alois sen. 1971 – 1988 Schneider Josef 1974 – 1975 Schober Johann 1975 – 1995 Reichl Ludwig 1977 – 1998 Lindner Gerhard 1980 – 2004 Schweiger Georg 1981 – 1999 Köglmeier Johann Vorsitzender 1991 – 2007 1982 – 2007 Flotzinger Alois 1988 – 2007 Pernpaintner Michael 1998 – 2007 Hueber Josef seit 1987

Die Bilanz- und Mitgliederentwicklung ______

Raiffeisenbank Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Herrnwahlthann/Teugn-Dünzling eG von 1956 – 2006 von 1956 – 2006

Bilanzsummen in Tausend Euro von 1956 - 2006 Bilanzsummen in Tausend Euro von 1956 - 2006 Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG 400000 400000 356.474 350000 350000

300000 300000 249.593 250000 250000

200000 200000

150000 150000 118.878 80.361 100000 100000 62.162 50000 36.660 50000 5.895 15.703 381 287 1.370 4.846 0 0 1956 1966 1976 1986 1996 2006 1956 1966 1976 1986 1996 2006

Mitgliederentwicklung von 1956 - 2006 Mitgliederentwicklung von 1956 - 2006 Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Raiffeisenbank Herrnwahlthann eG 9000 9000 7.791 8000 8000 6.821 7000 7000

6000 6000

5000 5000 4.380 4000 4000 2.924 3000 3000 2000 2000 1.136 1.239 1.398 1000 1000 521 228 179 245 369 0 0 1956 1966 1976 1986 1996 2006 1956 1966 1976 1986 1996 2006

Nach der Fusion 2007 – 2010

Bilanzsummen in Mio. Euro von 2007 - 2010 Mitgliederentwicklung von 2007 - 2010 Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG Raiffeisenbank Bad Abbach-Saal eG 490 10.100 481 9.920 480 9.900

9.700 470 466 465 9.500 460 9.300 9.238 450 9.161 9.162 446 9.100 440 8.900

430 8.700

420 8.500 2007200820092010 2007 2008 2009 2010

Die Verwaltungsorgane ______

Der Aufsichtsrat

v.l. Josef Hueber, Manfred Plank, Leo Paintner (Vorsitzender), Heinrich Berr

Der Vorstand

Christoph Schweiger, Albert Lorenz (Vorsitzender)