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UMWELTBERICHT Zum BEBAUUNGSPLAN NR. 9 “HIPPOTHERAPIE“

Stadt Jülich – Ortslage Broich

Entwurf Zur Offenlage

Umweltbericht zur Offenlage Stand: März 2020

Stadt Jülich Umweltbericht zur Offenlage Zum Bebauungsplan Nr. 9 „Hippotherapie“ – Entwurf –

Impressum Januar 2020

Auftraggeber: Jana Engels Fronhofstraße 3 52428 Jülich

Verfasser: Projektmanagement GmbH Maastrichter Straße 8 41812 Erkelenz [email protected] www.vdh-erkelenz.de Geschäftsführer: Axel von der Heide

Sachbearbeiter: M. Sc. Tancu Mahmout

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Inhalt

1 EINLEITUNG ...... 4

1.1 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte des Bauleitplans ...... 4

1.2 Einschlägige Umweltschutzziele aus Fachgesetzen und Fachplänen ...... 7 1.2.1 Regionalplan ...... 9 1.2.2 Flächennutzungsplan ...... 10 1.2.3 Bebauungsplan ...... 11 1.2.4 Landschaftsplan ...... 11

2 BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN ...... 12

2.1 Basisszenario und Bewertung des derzeitigen Umweltzustandes ...... 12 2.1.1 Tiere ...... 12 2.1.2 Pflanzen ...... 17 2.1.3 Fläche ...... 18 2.1.4 Boden ...... 19 2.1.5 Wasser ...... 20 2.1.6 Luft ...... 21 2.1.7 Klima ...... 22 2.1.8 Wirkungsgefüge ...... 22 2.1.9 Landschaftsbild ...... 23 2.1.10 Biologische Vielfalt ...... 23 2.1.11 Natura 2000-Gebiete ...... 24 2.1.12 Mensch ...... 25 2.1.13 Kultur- und Sachgüter ...... 25

2.2 Entwicklungsprognosen ...... 26 2.2.1 Bau und Vorhandensein des Vorhabens einschließlich Abrissarbeiten ...... 26 2.2.2 Nutzung natürlicher Ressourcen ...... 29 2.2.3 Art und Menge an Emissionen ...... 29 2.2.4 Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihre Beseitigung und Verwertung ...... 29 2.2.5 Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt ...... 30 2.2.6 Kumulierung von Auswirkungen ...... 30 2.2.7 Auswirkungen auf das Klima und Anfälligkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels ...... 30 2.2.8 Eingesetzte Stoffe und Techniken ...... 31

2.3 Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen ...... 31 2.3.1 Tiere ...... 31 2.3.2 Pflanzen ...... 31 2.3.3 Fläche ...... 31 2.3.4 Boden ...... 32 2.3.5 Wasser ...... 33

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2.3.6 Luft ...... 33 2.3.7 Klima ...... 33 2.3.8 Wirkungsgefüge ...... 33 2.3.9 Landschaftsbild ...... 33 2.3.10 Biologische Vielfalt ...... 33 2.3.11 Natura 2000-Gebiete ...... 33 2.3.12 Mensch ...... 33 2.3.13 Kultur- und Sachgüter ...... 33

2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 33

2.5 Erhebliche nachteilige Auswirkungen ...... 34

3 ZUSÄTZLICHE ANGABEN ...... 34

3.1 Technische Verfahren und Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen ...... 34

3.2 Geplante Überwachungsmaßnahmen ...... 34

3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 35

3.4 Referenzliste der Quellen ...... 37

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1 EINLEITUNG (BauGB Anlage 1 Nr. 1) Für Bauleitplanverfahren schreibt § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) die Durchführung einer Umweltprüfung vor. Nur in Ausnahmefällen kann von dieser abgesehen werden (vgl. § 13 Abs. 3, § 34 Abs. 4, § 35 Abs. 6 sowie § 244 Abs. 2 BauGB). Innerhalb der Umweltprüfung werden gemäß § 2 Abs. 4 BauGB die voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB ermittelt. Deren Darstellung und Bewertung erfolgt in einem Umweltbericht, der gemäß § 2a BauGB einen gesonderten Teil der Begründung darstellt. Die regelmäßig zu erar- beitenden Inhalte des Umweltberichts ergeben sich aus der Anlage 1 zum BauGB. Der Prüfungsumfang ist im Einzelfall darüber hinaus davon abhängig, ob ein konkretisierbares Projekt oder Vorhaben Ge- genstand oder Anlass des Bauleitplans ist. Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung nicht absehbare oder andere erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens sind auf der nachgelagerten Zulassungsebene zu prüfen.

1.1 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte des Bauleitplans (BauGB Anlage 1 Nr. 1 Buchstabe a)

A) RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH Das Plangebiet liegt im Süden der Ortslage Broich der Stadt Jülich. Es umfasst das Flurstück 87, 90 und 91 der Flur 13, Gemarkung Broich und hat eine Größe von ca. 12.039 m² (vgl. Abbildung 1). Im Norden wird das Grundstück von der Straße „Mühlenend“ erschlossen.

Abbildung 1: Luftbild des Plangebietes (eigene Darstellung nach Land NRW (2019))

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Das Grundstück ist im nördlichen Bereich derzeit mit einem Wohnhaus bebaut. Die angrenzenden Flächen werden als Garten genutzt. Auf den östlich angrenzenden Grundstücken stehen ebenfalls Wohnhäuser. Auf dem westlich gelegenen Grundstück befindet sich eine gewerbliche Nutzung. Das südliche Grundstück wird landwirtschaftlich genutzt. Hieran gren- zen weitere landwirtschaftliche Flächen an. Nördlich der Straße „Mühlenend“ befindet sich eine Schlossanlage.

B) PLANUNGSINTENTION Es liegt ein Antrag vor, auf den Plangebietsflächen eine Reithalle und eine Außenreitfläche für einen Reittherapiebetrieb zu errichten. Die bisherigen Räumlichkeiten des Betriebes wurden gekündigt, so dass nun eine neue Fläche gefunden werden muss. Die Planung ließe sich auch auf anderen Flächen errichten, jedoch stehen der Stadt Jülich und dem Antragsteller keine alternativen Flächen zur Verfügung. Die Plangebietsflächen sind prädestiniert für das Vorhaben, da sich die Flächen bereits im Eigentum des Antragsstellers befinden und zudem der einzige integrative Kindergaten der Stadt Jülich im Stadtteil Broich niedergelassen ist, der schon Therapieangebote mit dem Antragssteller anbietet. Somit eignet sich das Plangebiet zur Errichtung des Therapiezentrums hinsichtlich der ausreichenden Freifläche sowie der Lage zum örtlichen Kindergarten. Die Flächen befinden sich im Übergang zum bisherigen Außenbereich der Ortslage Broich. Das Grundstück ist im vorderen Bereich mit einem Wohnhaus bebaut, das erhalten bleibt. Im hinteren Bereich werden die Flächen als Gartenfläche und als Weideland genutzt. Die Gartenflächen sollen für den Bau der Halle genutzt werden, das Weideland als Außenreitfläche und Versickerung des Niederschlagswasser. Ziel der Planung ist somit die Schaffung von Planungsrecht für einen Betrieb des therapeutischen Reitens samt Außenreit- flächen. Bisher befindet sich das Plangebiet teilweise im Außenbereich, teilweise in einem Mischgebiet. Demnach besteht ein Planerfordernis zur Aufstellung eines Bebauungsplanes gemäß § 1 Abs. 3 BauGB. Da das Grundstück nach dem aktuellen Flächennutzungsplan der Stadt Jülich als gemischte Baufläche bzw. öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Grünanlage dargestellt ist, ist ebenfalls eine Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich. Es wird beabsichtigt, das Bauleitplanverfahren im Normalverfahren (mit frühzeitiger Beteiligung und Offenlage) durchzufüh- ren. Die Änderung des FNP und die Aufstellung des Bebauungsplanes sollen zur Verfahrensbeschleunigung im Parallel- verfahren erfolgen.

C) VORHABENSKONZEPT In der geplanten Halle für therapeutisches Reiten werden Kinder und Erwachsene mit verschiedenen Krankheitsbildern je nach ihrem Schwerpunkt therapeutisch gefordert. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um körperlich und geistig behinderte Menschen, aber auch Menschen mit Schlaganfällen, Multipler Sklerose, Syndromen wie u.a. Down Syndrom oder auch Verhaltensauffälligkeiten. Die Therapien finden als Einzeltherapie, manchmal auch in Kleingruppen statt, dies ist zu Inklusion der Betroffenen wichtig. Therapeutisch aktiv sind meist 2 Therapeuten zeitgleich, welche von ehrenamtlichen Helfern unterstützt werden. Zum Klientenkreis zählen neben vielen Privatpersonen auch Einrichtungen, wie zum Beispiel das Frühförderzentrum an der RUR Jülich, eine Wohngruppe des Vinzensheim Aachen Standort Alsdorf, Bewohner der Blinden Wohn-&Förderstätte Dü- ren sowie Kindertageseinrichtungen aus dem Stadtgebiet Jülich. Das gesamte Einzugsgebiet zieht sich von Jülich über Düren, Nörvenich, Niederzier, Bergheim, Titz, Erkelenz, bis Alsdorf, Eschweiler und Aachen. Neben den regelmäßigen Wochentherapieeinheiten finden auch weiter Aktionstage, Ferienprojekte sowie Familienwochen- enden von Vereinen wie z.B. der ELA – Verein Deutschland auf dem Therapiehof statt.

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Die Förderschwerpunkte variieren je nach Patienten, d.h. es ist abhängig zu mal vom Krankheitsbild aber auch von der für jeden Patienten individuell ausgearbeiteten Zielsetzung. Nicht nur die dreidimensionale Bewegungsförderung auf dem Pferd, welche ebenfalls noch das Gleichgewicht, die Reaktionsschnelligkeit, die muskuläre Koordination und vieles mehr trainiert, werden gefördert, sondern auch Schwerpunkte wie Verantwortungsbewusstsein, Bindungsaufbau, emotionale Sta- bilisierung. Hierzu ist es besonders wichtig, dass die Patienten sehen, wo leben die Pferde, diese vor der Therapie in ihren Paddocks abholen können, sie nachher dort wieder hin bringen zu können, aber auch diese in Stille dort zu beobachten und von ihnen das Miteinander unter Pferden zu lernen. Die Abmessung 40,00m x 20,00rn für den Bereich der Reithalle entspricht den Vorgaben des "deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten" und dient der Qualitätssicherung und ist Grundlage für die Anerkennung als Therapiebetrieb. In der Halle findet kein direkter Publikumsverkehr statt. Hierzu ist ein Aufenthaltsraum an der Stirnseite der Halle geplant, von wo aus Besucher und Eltern die Therapie mit verfolgen können, ohne diese jedoch zu stören. Gegenüberliegend sind Sattel- und Futterkammer, sowie Räume für Therapiematerial und Technik.

D) ERSCHLIEßUNGSKONZEPT Das Plangebiet ist derzeit über die Straße Mühlenend erschlossen. Diese Erschließung soll beibehalten werden.

E) VER- UND ENTSORGUNG Gemäß § 44 Landeswassergesetz Nordrhein-Westfalen ist die Beseitigung des Niederschlagswassers für Grundstücke, die nach dem 01.01.1996 erstmalig bebaut werden, zu versickern, zu verrieseln oder ortsnah direkt oder ohne Vermischung mit Schmutzwasser über eine Kanalisation in ein Gewässer einzuleiten, sofern dies ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit möglich ist. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wurde ein Bodengutachten erstellt (Eckardt 2020). Aufgrund des hoch anstehenden Grundwasserspiegels kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass lediglich eine Mul- denversickerung in Frage kommt. Das Gutachten belegt, dass die Möglichkeit einer Muldenversickerung gegeben ist. Auch die im Labor- und Feldversuch bestimmten Durchlässigkeiten liegen im Rahmen der GrenzwerteDas Schmutzwasser soll in den Kanal in der Straße „Mühlenend“ eingeleitet werden.

F) BEDARF AN GRUND UND BODEN Plangebiet ca. 12.039 m² Bestand Mischgebiet gem. BP Nr. 1 ca. 3.469 m² Landwirtschaftliche Fläche ca. 8.570 m² davon mit Anpflanzung ca. 800 m² davon Einzelbäume ca. 485 m² Planung Sondergebiet ca. 3.469 m² Private Grünfläche ca. 8.570 m² davon mit Bindung zum Erhalt von Bäumen u. Sträuchern ca. 800 m² davon mit Bindung zum Anpflanzen von Bäumen u. Sträuchern ca. 754 m² davon Einzelbäume ca. 485 m²

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1.2 Einschlägige Umweltschutzziele aus Fachgesetzen und Fachplänen (BauGB Anlage 1 Nr. 1 Buchstabe b) Zur Beurteilung der Auswirkungen der Planung auf die Umweltschutzgüter finden diverse Fachgesetze Anwendung. Insbe- sondere die nachfolgenden Fachgesetze wurden in die Abwägung eingestellt.

Fachgesetz Umweltschutzziele Baugesetzbuch (BauGB) Gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sollen die Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allge- meinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung unter Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu si- chern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städ- tebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB insbesondere auch die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung zu berücksichtigen. Weiterhin zu berücksichtigen sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, hierbei insbesondere a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bun- desnaturschutzgesetzes, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevöl- kerung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter, e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwäs- sern, f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Ener- gie, g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, h) die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverord- nung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissions- grenzwerte nicht überschritten werden, i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d. § 1a BauGB definiert ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz. Im Sinne der sogenannten Bodenschutzklausel (§ 1a Absatz 2 BauGB) ist mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen. Hierbei sind zur Verringerung der zusätzlichen Inanspruch- nahme von Flächen für bauliche Nutzungen insbesondere die Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen. Bodenversiegelungen sind auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden. Gemäß § 1a Absatz 3 BauGB sind die unvermeidbaren Eingriffe in den Naturhaushalt durch ge- eignete Maßnahmen oder Flächen zum Ausgleich zu kompensieren. Sollten Natura 2000-Gebiete durch die Planung beeinträchtigt werden, so sind die Vorschriften des Bundesnaturschutzgeset- zes über die Zulässigkeit und Durchführung von derartigen Eingriffen anzuwenden (vgl. § 1a Ab- satz 4 BauGB). Sowohl durch Maßnahmen, welche dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch Maßnah- men, die der Anpassungen an den Klimawandel dienen, soll den Erfordernissen des Klimaschut- zes Rechnung getragen werden (vgl. § 1a Absatz 4 BauGB).

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Bundesnaturschutzgesetz Gemäß § 1 BNatSchG sind Natur und Landschaft auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grund- (BNatSchG) lage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generati- onen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerations- fähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind. Hierbei umfasst der Schutz auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft. Landesnaturschutzgesetz NRW In §§ 6 bis13 des LNatSchG NRW werden Grundsätze und Ziele der Landschaftsplanung festge- (LNatSchG NRW) legt, die das Bundesnaturschutzgesetz ergänzen. Bundesbodenschutzgesetz Gemäß § 1 BBodSchG liegt der Zweck des Gesetzes in der nachhaltigen Sicherung oder Wieder- (BBodSchG) herstellung der Funktion des Bodens. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte so weit wie möglich vermieden werden. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Zweck des WHG ist es, durch eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung die Gewässer als Be- standteil des Naturhaushaltes, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen (vgl. § 1 WHG). Gemäß § 6 Abs. 1 WHG sind Ge- wässer nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel, 1. ihre Funktions- und Leistungsfähigkeit als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebens- raum für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern, insbesondere durch Schutz vor nachteiligen Veränderungen von Gewässereigenschaften, 2. Beeinträchtigungen auch im Hinblick auf den Wasserhaushalt der direkt von den Gewässern abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete zu vermeiden und unvermeidbare, nicht nur geringfügige Beeinträchtigungen so weit wie möglich auszugleichen, 3. sie zum Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch im Interesse Einzelner zu nutzen, 4. bestehende oder künftige Nutzungsmöglichkeiten insbesondere für die öffentliche Wasser- versorgung zu erhalten oder zu schaffen, 5. möglichen Folgen des Klimawandels vorzubeugen, 6. an oberirdischen Gewässern so weit wie möglich natürliche und schadlose Abflussverhält- nisse zu gewährleisten und insbesondere durch Rückhaltung des Wassers in der Fläche der Entstehung von nachteiligen Hochwasserfolgen vorzubeugen, 7. zum Schutz der Meeresumwelt beizutragen. Natürliche oder naturnahe Gewässer sollen in diesem Zustand erhalten bleiben und nicht natur- nah ausgebaute natürliche Gewässer sollen so weit wie möglich wieder in einen naturnahen Zu- stand zurückgeführt werden, wenn überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen (vgl. § 6 Absatz 2 WHG). Bundesimmissionsschutzgesetz Durch das BImSchG sollen Menschen, Tiere und Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Atmo- (BImSchG) sphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen geschützt und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorgebeugt werden (vgl. § 1 Absatz 1 BImSchG). Soweit es sich um genehmigungsbedürftige Anlagen handelt, dient das Gesetz gem. § 1 Absatz 2 BImSchG auch 1. der integrierten Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft, um ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen, sowie 2. dem Schutz und der Vorsorge gegen Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Beläs- tigungen, die auf andere Weise herbeigeführt werden. Nach dem in § 50 BImSchG normierten Trennungsgebot sind bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nummer

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13 der Richtlinie 2012/18/EU in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die aus- schließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürf- tige Gebiete, insbesondere öffentlich genutzte Gebiete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes besonders wertvolle oder besonders wertvolle oder besonders empfindliche Gebiete und öffentlich genutzte Gebäude, so weit wie möglich ver- mieden werden. Denkmalschutzgesetz NRW Gem. § 1 DSchG NRW sind Denkmäler zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und wissen- (DSchG NRW) schaftlich zu erforschen. Sie sollen der Öffentlichkeit im Rahmen des Zumutbaren zugänglich ge- macht werden. Die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sind bei öffentlichen Planungen und Maßnahmen angemessen zu berücksichtigen. Denkmäler im Sinne des Gesetzes sind Baudenkmäler, Denkmalbereiche, bewegliche Baudenkmäler sowie Bodendenkmäler (vgl. § 2 DSchG NRW). Gemäß § 9 Absatz 1 DSchG NRW bedarf der Erlaubnis der Unteren Denkmalbehörde, wer a) Baudenkmäler oder ortsfeste Bodendenkmäler beseitigen, verändern, an einen anderen Ort verbringen oder die bisherige Nutzung ändern will, b) in der engeren Umgebung von Baudenkmälern oder ortsfesten Bodendenkmälern Anlagen errichten, verändern oder beseitigen will, wenn hierdurch das Erscheinungsbild des Denk- mals beeinträchtigt wird, oder c) bewegliche Denkmäler beseitigen oder verändern will.

Tabelle 1: Umweltschutzziele aus Fachgesetzen; Quelle: Eigene Darstellung

Neben den genannten Fachgesetzen werden auch die unterschiedlichen übergeordneten Fachplanungen hinsichtlich ihrer Umweltschutzziele überprüft. Hierbei steht die Kongruenz oder Divergenz der Planung mit den Vorgaben der Fachplanun- gen im Vordergrund.

1.2.1 Regionalplan Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region Aachen, stellt für das Plangebiet einen allgemeinen Freiraum und Agrarbereich (AFAB) dar (vgl. Abbildung 2). Westlich daran grenzt der Bereich zum Schutz der Natur (BSN) „DN 7“ (Ruraue zwischen Düren und Jülich) an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass im Gebiet keine Entwicklung möglich ist. Auch außerhalb der Allgemeinen Siedlungsbe- reiche ist eine Eigenentwicklung der Orte möglich.

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Abbildung 2: Auszug aus dem Regionalplan

1.2.2 Flächennutzungsplan Der aktuelle Flächennutzungsplan der Stadt Jülich stellt für das Plangebiet eine gemischte Baufläche dar. Die südlichen Bereiche des Grundstücks sind als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Grünanlage dargestellt. Die Planung widerspricht somit dem Flächennutzungsplan. Dieser soll im Parallelverfahren angepasst werden.

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Abbildung 3: Auszug aus dem Flächennutzungsplan

1.2.3 Bebauungsplan Für den nördlichen Bereich des Plangebietes besteht ein rechtsgültiger Bebauungsplan (Bebauungsplan Nr. 1). Dieser setzt ein Dorfgebiet mit einer GFZ von 0,6 bei zweigeschossiger Bauweise fest. Der südliche Bereich liegt im Außenbereich. Eine Entwicklung gemäß § 35 BauGB ist hier nicht möglich.

1.2.4 Landschaftsplan Das Plangebiet befindet sich im Bereich des Wohnhauses innerhalb der Ortslagenabgrenzung und somit außerhalb des Geltungsbereiches des Landschaftsplans Ruraue. Die bisherigen Gartenflächen befinden sich innerhalb des Landschafts- schutzgebietes 2.3-3 „Rurtal nördlich der Autobahn A 44“. In ca. 130 m Entfernung zum Plangebiet befindet sich das FFH-Gebiet „Rur von Obermaubach bis Linnich“. Das Gebiet besteht aus insgesamt sechs Teilabschnitten der Rur zwischen Obermaubach und dem FFH-Gebiet "Kellenberg / Rurmä- ander" mit einer Abschnittslänge von ca. 15 Kilometern. Oberhalb von weist die Rur noch typische Strukturen eines Flußoberlaufs im Mittelgebirge auf, wie z.B. eine gestreckte Linienführung mit starker Eintiefung in die Niederterrasse. Hier dominiert vor allem Grünlandnutzung. Im oberen Abschnitt ist die Rur nur wenig ausgebaut, z.T sind alte Steinstickungen vorhanden. Nördlich von Kreuzau verlässt die Rur die und geht in den Mittellauf über. Die typischen Strukturen eines Flussmittellaufs, wie z.B. ein pendelndes Flussbett und starker Breitenbeanspruchung der Aue wurden durch den Ausbau des Flusslaufs in Form der Einengung und Begradigung verändert. Reste des ehemals mäandrierenden Verlaufs können heute noch an den zahlreichen Altarmen ausgemacht werden. Der Rurkorridor verbindet drei von sechs Großlandschaften in Nordrhein-Westfalen und stellt die Verbindung zu dem sehr gut erhaltenen Rurverlauf in den Niederlanden dar. Entlang der Rur und benachbart finden sich mehrere FFH-Gebiete von hoher ökologischer Bedeutung. Die Rur ist ein wichtiges

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Bindeglied in der Vernetzung dieser Lebensräume. So kann z.B. als wandernde Art der Biber gefunden werden. Das in der Planung und Umsetzung begriffene Rurauenprogramm hat das Ziel einer langfristig angelegten ökologischen Entwicklung der Ruraue im Rahmen eines landesweiten Verbundes. Naturnahe Abschnitte sollen dabei geschützt sowie technisch aus- gebaute Bereiche renaturiert werden. Umsetzungen sind bereits an mehreren Stellen des FFH-Gebietes erfolgt. Zu den vorkommenden Tieren gehören unter anderem das Bachneunauge und die Goppe, der Gänsesäger, der Europäische Bie- ber, Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Eisvogel.

2 BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN (BauGB Anlage 1 Nr. 2) In Anlage 1 Nr. 2 zum BauGB wird die Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen, die in der Um- weltprüfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ermittelt wurden, gefordert. Dieser Schritt umfasst neben der Bestandsbeschrei- bung und der Entwicklungsprognosen bei Durchführung und Nichtdurchführung der Planung auch die Darlegung von Ver- meidungs- und Verminderungsmaßnahmen gegenüber erheblichen Umweltauswirkungen, die Prüfung von Planungsalter- nativen sowie eine zusammenfassende Beschreibung der erheblichen Umweltauswirkungen.

2.1 Basisszenario und Bewertung des derzeitigen Umweltzustandes (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe a) Gemäß BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe a besteht der Umweltbericht unter Anderem aus einer Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustandes (Basisszenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden (Funktion und Empfindlichkeit) und einer Übersicht über die voraussichtli- che Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante), soweit diese Entwicklung gegen- über dem Basisszenario mit zumutbarem Aufwand auf der Grundlage der verfügbaren Umweltinformationen und wissen- schaftlichen Erkenntnissen abgeschätzt werden kann. Eine entsprechende Bestandsaufnahme und Bewertung erfolgt nach- folgend anhand der Schutzgüter im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB.

2.1.1 Tiere Tiere sind ein zentraler Bestandteil des Naturhaushaltes. Als Elemente der natürlichen Stoffkreisläufe, Bewahrer der gene- tischen Vielfalt und wichtiger Einflussfaktor für andere Schutzgüter (z.B. Nahrungsgrundlage für den Menschen) sind Tiere in ihrer natürlichen, standortgerechten Artenvielfalt zu schützen.

A) BASISSZENARIO In Bezug auf den Artenschutz wurde als Informationsbasis die Liste der planungsrelevanten Arten des LANUV (Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW) für den Quadranten 3 des Messtischblattes 5004 „Jülich“ hinzugezogen. Demgemäß ist mit einem Vorkommen der nachfolgenden, planungsrelevanten Arten zu rechnen.

Planungsrelevante Arten für Quadrant 3 im Messtischblatt 5004 Art Erhaltungszustand Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Status in NRW (ATL) Säugetiere Castor fiber Europäischer Biber Nachweis ab 2000 vorhanden G Cricetus cricetus Feldhamster Nachweis ab 2000 vorhanden S

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Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G- Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden S+ Myotis brandtii Große Bartfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden U Myotis daubentonii Wasserfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G Myotis myotis Großes Mausohr Nachweis ab 2000 vorhanden U Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G Myotis nattereri Fransenfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G Nyctalus noctula Abendsegler Nachweis ab 2000 vorhanden G Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus Nachweis ab 2000 vorhanden G Plecotus auritus Braunes Langohr Nachweis ab 2000 vorhanden G Plecotus austriacus Graues Langohr Nachweis ab 2000 vorhanden S Vögel Accipiter nisus Sperber Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Alauda arvensis Feldlerche Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U- Alcedo atthis Eisvogel Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Anthus pratensis Wiesenpieper Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden S Anthus trivialis Baumpieper Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Asio otus Waldohreule Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Athene noctua Steinkauz Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G- Buteo buteo Mäusebussard Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Carduelis cannabina Bluthänfling Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden unbek. Charadrius dubius Flussregenpfeifer Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Cuculus canorus Kuckuck Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U- Delichon urbica Mehlschwalbe Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Dryobates minor Kleinspecht Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Emberiza calandra Grauammer Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden S Falco tinnunculus Turmfalke Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Hirundo rustica Rauchschwalbe Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Luscinia megarhynchos Nachtigall Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Passer montanus Feldsperling Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Perdix perdix Rebhuhn Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden S Phylloscopus sibilatrix Waldlaubsänger Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U Serinus serinus Girlitz Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden unbek. Streptopelia turtur Turteltaube Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden S Strix aluco Waldkauz Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Sturnus vulgaris Star Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden unbek. Tachybaptus ruficollis Zwergtaucher Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Tyto alba Schleiereule Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden G Vanellus vanellus Kiebitz Nachweis 'Brutvorkommen' ab 2000 vorhanden U- Libellen Ophiogomphus cecilia Grüne Flussjungfer Nachweis ab 2000 vorhanden S+ Tabelle 2: Planungsrelevante Arten für Quadrant 3 im Messtischblatt 5004, Quelle: LANUV NRW

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Das Plangebiet selbst ist im Norden mit einem Wohnhaus bebaut, das über einen großzügigen Garten verfügt. Der Garten besteht aus Zierrasen, gemähtem Grünland und einem kleinen Schuppen. Ein Gehölzbestand ist nicht mehr vorhanden. Das südliche Gebiet wird landwirtschaftlich als Wiese/ Weide genutzt. In der näheren Umgebung befindet sich ein Natur- schutzgebiet an der Rur, dass mit Bäumen bestanden ist und eine Rückzugsort für viele Tierarten darstellen kann. Aufgrund dieser naturräumlichen Ausstattung gilt es das mögliche Artenspektrum nun, habitatsbezogen einzugrenzen: Planungsrelevante Arten für Quadrant 4 im Messtischblatt 4809 Art Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Habitatansprüche Habitateignung Säugetiere Lebensräume sind Bach- und Flussauen, Entwässe- rungsgräben, Altarme, Seen, Teichanlagen sowie Abgra- Castor fiber Europäischer Biber bungsgewässer. keine struktur- und artenreicher Ackerlandschaften mit tiefgrün- digen, nicht zu feuchten Löss- und Lehmböden und tie- Cricetus cricetus Feldhamster fem Grundwasserspiegel gering typische Gebäudefledermaus, vorwiegend im Siedlungs- und siedlungsnahen Bereich. Jagdgebiete befinden sich bevorzugt in der offenen und halboffenen Landschaft über Grünlandflächen mit randlichen Gehölzstrukturen, Mittel, als Nahrungs- Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus Waldrändern oder Gewässern. habitat Waldfledermaus, bevorzugt große, mehrschichtige, teil- weise feuchte Laub- und Mischwälder mit einem hohen Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus Altholzanteil. keine Gebäude bewohnende Fledermäuse, die in strukturrei- chen Landschaften mit einem hohen Wald- und Gewäs- Mittel, als Nahrungs- Myotis brandtii Große Bartfledermaus seranteil vorkommen habitat Waldfledermaus, die in strukturreichen Landschaften mit Myotis daubentonii Wasserfledermaus einem hohen Gewässer- und Waldanteil vorkommt. gering Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaf- Mittel, als Nahrungs- Myotis myotis Großes Mausohr ten mit einem hohen Wald- und Gewässeranteil l habitat Gebäude bewohnend, strukturreichen Landschaften mit kleineren Fließgewässern in der Nähe von Siedlungsbe- reichen. Bevorzugte Jagdgebiete sind linienhafte Struktu- relemente wie Bachläufe, Waldränder, Feldgehölze und Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus Hecken. gering unterholzreichen Laubwäldern mit lückigem Baumbe- Myotis nattereri Fransenfledermaus stand keine typische Waldfledermaus, als Sommer- und Winterquar- tiere vor allem Baumhöhlen in Wäldern und Parkland- schaften. Als Jagdgebiete bevorzugt die Art offene Le- Nyctalus noctula Abendsegler bensräume, die einen hindernisfreien Flug ermöglichen gering typische Waldart, strukturreiche Landschaften mit einem Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus hohen Wald- und Gewässeranteil gering Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaf- ten, vor allem auch in Siedlungsbereichen als Kulturfolger vorkommen. Hauptjagdgebiete sind Gewässer, Kleinge- hölze sowie aufgelockerte Laub- und Mischwälder. Im Siedlungsbereich werden parkartige Gehölzbestände so- hoch, als Nahrungs- Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus wie Straßenlaternen aufgesucht. habitat Waldfledermaus, unterholzreiche, mehrschichtige lichte Laub- und Nadelwälder mit einem größeren Bestand an Plecotus auritus Braunes Langohr Baumhöhlen. gering typische „Dorffledermäuse“, die als Gebäudebewohner in hoch, als Nahrungs- Plecotus austriacus Graues Langohr strukturreichen, dörflichen Siedlungsbereichen in trocken- habitat

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warmen Agrarlandschaften vorkommen. Als Jagdgebiete dienen siedlungsnahe heckenreiche Grünländer, Wald- ränder, Obstwiesen, Gärten, Parkanlagen, Vögel abwechslungsreiche, gehölzreiche Kulturlandschaften mit einem ausreichenden Nahrungsangebot an Kleinvögeln. Bevorzugt werden halboffene Parklandschaften mit klei- Mittel, als Nahrungs- Accipiter nisus Sperber nen Waldinseln, Feldgehölzen und Gebüschen habitat besiedelt reich strukturiertes Ackerland, extensiv ge- nutzte Grünländer und Brachen sowie größere Heidege- Alauda arvensis Feldlerche biete hoch besiedelt Fließ- und Stillgewässer mit Abbruchkanten und Alcedo atthis Eisvogel Steilufern keine offenen, baum- und straucharmen feuchten Flächen mit höheren Singwarten (z.B. Weidezäune, Sträucher). Die Bodenvegetation muss ausreichend Deckung bieten, darf Mittel, als Nahrungs- Anthus pratensis Wiesenpieper aber nicht zu dicht und zu hoch sein. habitat bewohnt offenes bis halboffenes Gelände mit höheren Gehölzen als Singwarten und einer strukturreichen Kraut- schicht. Geeignete Lebensräume sind sonnige Waldrän- der, Lichtungen, Kahlschläge, junge Aufforstungen und Anthus trivialis Baumpieper lichte Wälder gering halboffene Parklandschaften mit kleinen Feldgehölzen, Baumgruppen und Waldrändern. Im Siedlungsbereich in Mittel, als Nahrungs- Asio otus Waldohreule Parks und Grünanlagen sowie an Siedlungsrändern habitat offene und grünlandreiche Kulturlandschaften mit einem guten Höhlenangebot. Als Jagdgebiete werden kurzra- Mittel, als Nahrungs- Athene noctua Steinkauz sige Viehweiden sowie Streuobstgärten bevorzugt. habitat besiedelt nahezu alle Lebensräume der Kulturlandschaft, sofern geeignete Baumbestände als Brutplatz vorhanden Mittel, als Nahrungs- Buteo buteo Mäusebussard sind habitat offene mit Hecken, Sträuchern oder jungen Koniferen be- wachsene Flächen und einer samentragenden Kraut- schicht, z.B. heckenreiche Agrarlandschaften, Heide-, Carduelis cannabina Bluthänfling Ödland- und Ruderalflächen. gering Abgrabungen entlang größerer Fließgewässer im Tief- Charadrius dubius Flussregenpfeifer land keine in fast allen Lebensräumen, bevorzugt in Parklandschaf- ten, Heide- und Moorgebieten, lichten Wäldern sowie an Cuculus canorus Kuckuck Siedlungsrändern und auf Industriebrachen gering lebt als Kulturfolger in menschlichen Siedlungsbereichen. Als Koloniebrüter bevorzugt in frei stehenden, großen und mehrstöckigen Einzelgebäuden in Dörfern und Städ- Mittel, als Nahrungs- Delichon urbica Mehlschwalbe ten habitat besiedelt parkartige oder lichte Laub- und Mischwälder, Weich- und Hartholzauen sowie feuchte Erlen- und Hain- Dryobates minor Kleinspecht buchenwälder mit einem hohen Alt- und Totholzanteil gering Charakterart offener Ackerlandschaften, Besiedelt wer- den offene, nahezu waldfreie Gebiete, mit einer großflä- Emberiza calandra Grauammer chigen Acker- und Grünlandnutzung. gering offenen strukturreichen Kulturlandschaften, oft in der Mittel, als Nahrungs- Falco tinnunculus Turmfalke Nähe menschlicher Siedlungen vor habitat Mittel, als Nahrungs- Hirundo rustica Rauchschwalbe extensiv genutzte, bäuerliche Kulturlandschaft habitat besiedelt gebüschreiche Ränder von Laub- und Luscinia megarhyn- Mischwäldern, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken sowie chos Nachtigall naturnahe Parkanlagen und Dämme. gering

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halboffene Agrarlandschaften mit einem hohen Grünlan- Passer montanus Feldsperling danteil, Obstwiesen, Feldgehölzen und Waldrändern hoch besiedelt das Rebhuhn offene, gerne auch kleinräumig strukturierte Kulturlandschaften mit Ackerflächen, Bra- Perdix perdix Rebhuhn chen und Grünländern hoch Phylloscopus sibilatrix Waldlaubsänger größere Waldgebiete gering abwechslungsreiche Landschaft mit lockerem Baumbe- stand, auf Friedhöfen und in Parks und Kleingartenanla- Serinus serinus Girlitz gen. bevorzugtet Neststandort in Nadelbäumen gering offene, bis halboffene Parklandschaften mit einem Wech- sel aus Agrarflächen und Gehölzen. Die Brutplätze liegen meist in Feldgehölzen, baumreichen Hecken und Gebü- schen, an gebüschreichen Waldrändern oder in lichten Streptopelia turtur Turteltaube Laub- und Mischwäldern gering reich strukturierte Kulturlandschaften mit einem guten Nahrungsangebot, gilt als ausgesprochen reviertreu. Be- siedelt werden lichte und lückige Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Gärten oder Strix aluco Waldkauz Friedhöfen, gering Höhlenbrüter, angrenzenden offenen Flächen zur Nah- Mittel, als Nahrungs- Sturnus vulgaris Star rungssuche habitat brütet an stehenden Gewässern mit einer dichten Verlan- dungs- beziehungsweise Schwimmblattvegetation. Be- vorzugt werden kleine Teiche, Heideweiher, Moor- und Feuchtwiesentümpel, Abgrabungs- und Bergsenkungsge- wässer, Klärteiche sowie Fließgewässer mit geringer Tachybaptus ruficollis Zwergtaucher Fließgeschwindigkeit. keine Kulturfolger in halboffenen Landschaften, die in engem Kontakt zu menschlichen Siedlungsbereichen stehen. Als Jagdgebiete werden Viehweiden, Wiesen und Äcker, Randbereiche von Wegen, Straßen, Gräben sowie Bra- Tyto alba Schleiereule chen aufgesucht als Nahrungshabitat Charaktervogel offener Grünlandgebiete und bevorzugt Vanellus vanellus Kiebitz feuchte, extensiv genutzte Wiesen und Weiden. hoch Libellen Fließgewässerart, besiedelt langsam fließende Bäche und Flüsse mit sandig-kiesigem Substrat und geringer Ophiogomphus cecilia Grüne Flussjungfer Wassertiefe keine Tabelle 3: Eignungsprüfung des Lebensraumes für Planungsrelevante Arten im Quadrant 3 im Messtischblatt 5004; Quelle: eigene Darstellung Insbesondere für die Feldvogelarten Feldlerche, Feldsperling, Rebhuhn und Kiebitz kann das Plangebiet als Bruthabitat nicht sicher ausgeschlossen werden. Für weitere Arten kommt es als Nahrungsgebiet in Frage, wobei derzeit unklar ist, ob es essentielle Bedeutung für den Erhalt der Population hat. Im Planverfahren wurde daher eine Artenschutzprüfung durch das Büro für Ökologie und Landschaftsplanung Hartmut Fehr durchgeführt, die sich insbesondere mit den Auswirkungen durch den Bau der Halle befasst haben. Im Hinblick auf die möglichen planungsrelevanten Arten des Quadranten 3 des Messtischblattes 5004 des Fachinformati- onssystems geschützte Arten (siehe Tabelle 2) kommt der Gutachter zu dem Schluss, dass das die Altbäume im Umfeld der Planung sowie die hiesigen Gebäude ein gewisses Potential für Fledermäuse bieten. Eine essenzielle Bedeutung der Fläche für Biber und Feldhamster kann ausgeschlossen werden. Gleiches gilt für die Libellenart. Von den zahlreichen Vo- gelarten in der Liste sind auf der betroffenen Garten-/Grünlandfläche selbst nur sehr wenige Arten zu erwarten. Evtl. können in den strauchartigen Gehölzen im Umfeld der Planung Bluthänflinge oder in den wenigen Obstbäumen Stare brüten. Ein gewisses Potenzial ist auch noch für den Steinkauz gegeben, wenngleich es nach örtlicher Besichtigung keinerlei Hinweise auf ein aktuelles Vorkommen gibt. Eine Kartierung aus den 1990er Jahren der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V.

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(EGE) hatte im hiesigen Bereich noch ein Steinkauzpaar verzeichnet. Alle anderen Vogelarten können aufgrund ihrer Ha- bitatansprüche als Brutvögel ausgeschlossen werden. Schwalben und Greifvögel können den Luftraum über dem Areal zum Nahrungserwerb nutzen. Bei einem Ortstermin am 11.07.2019 konnten auf den Freiflächen des Gartens keinerlei Potentiale für Brutplätze planungs- relevanter Vogelarten erkannt werden. Der Schuppen wurde begangen und wird derzeit weder von brütenden Vögeln, noch von Fledermäusen als Quartier genutzt. In den südlich gelegenen Gehölzern waren keine Bruthinweise von Steinkauz oder Stare erkennbar. Der Schuppen wies keinerlei Hinweise auf quartierende Fledermäuse auf und war rundum gut verschlos- sen. Bluthänflinge wurden ebenfalls nichtangetroffen. Eine Baumgruppe alter Eichen liegt in einem Abstand von ca. 30 m nach Südwesten (auf der Pferdewiese). Diese Gehölze bleiben vom Eingriff unangetastet und wiesen ebenfalls keine kon- kreten Hinweise auf planungsrelevante Vogelarten auf.

B) EMPFINDLICHKEIT Arten und Biotope sind empfindlich gegenüber Flächeninanspruchnahme und der damit verbundenen Zerstörung von Le- bens- und Nahrungsräumen bzw. allgemein gegenüber Beeinträchtigungen durch menschliche Nutzung, die auch in Form von Lärm- und Schadstoffimmissionen, Zerschneidung oder sonstigen Veränderungen von Lebensräumen und Biotopen erfolgen kann. Die Empfindlichkeit potential vorhandener Tierarten ist maßgeblich von der Habitateignung des Plangebietes für die jewei- ligen Arten abhängig. Im vorliegenden Fall kann eine Betroffenheit für den Verlust oder die eingeschränkte Nutzbarkeit Brutreviere der Feldvogelarten in Bezug auf die Pferdewiese bestehen. Auch die Baumstrukturen im südlichen Plangebiet können einen Brutplatz für einzelne Arten darstellen. Neben den Planungsrelevanten Arten sind auch die allgemein häufigen ungefährdeten europäischen Brutvogelarten zu betrachten. Für die Gartenflächen kann ein Vorkommen planungsrelevanter Arten ausgeschlossen werden.

C) NULLVARIANTE Ohne Beplanung würde das Gebiet wie bisher weiter bestehen. Auswirkungen auf den Artenschutz bestünden nicht.

2.1.2 Pflanzen Pflanzen sind ein zentraler Bestandteil des Naturhaushaltes. Als Elemente der natürlichen Stoffkreisläufe, prägende Be- standteile der Landschaft, Bewahrer der genetischen Vielfalt und wichtiger Einflussfaktor für andere Schutzgüter (z.B. Rei- nigungs- und Filterfunktion für Luft, Wasser und Boden, klimatischer Einfluss der Vegetation, Nahrungsgrundlage für den Menschen) sind Pflanzen in ihrer natürlichen, standortgerechten Artenvielfalt zu schützen.

A) BASISSZENARIO

Beschreibung HpnV1 Die heutige potentielle natürliche Vegetation (HpnV) bezeichnet die Gesamtheit der Pflanzengesellschaften, die sich auf- grund der am jeweiligen Standort herrschenden abiotischen Faktoren wie Boden, Wasser und Klima natürlicherweise und ohne Beeinflussung durch den Menschen einstellen würden.

1 Die heutige potentielle natürliche Vegetation (HpnV) bezeichnet die Gesamtheit der Pflanzengesellschaften, die sich aufgrund der am jeweiligen Standort herrschenden abiotischen Faktoren wie Boden, Wasser und Klima natürlicherweise und ohne Beeinflussung durch den Menschen einstellen würden. Da in unserer Kulturlandschaft natürliche, vom Menschen nicht veränderte Flächen nur sehr selten zu finden sind, kann die Rekonstruktion der potenziellen Endgesellschaft am jeweiligen Standort dazu beitragen, möglichst landschaftsgerechte und ökologisch sinnvolle Rekultivierungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen.

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Da in unserer Kulturlandschaft natürliche, vom Menschen nicht veränderte Flächen nur sehr selten zu finden sind, kann die Rekonstruktion der potenziellen Endgesellschaft am jeweiligen Standort dazu beitragen, möglichst landschaftsgerechte und ökologisch sinnvolle Rekultivierungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Das Plangebiet liegt in der Naturräumlichen Haupteinheit „554“ Jülicher Börde. Die natürliche potentielle Vegetation dieser Einheit ist der Maiglöckchen-Perlgras-Buchenwald der Niederrheinischen Bucht In den breiten Niederungen der Rur und Erft kommt der Eichen-Ulmenwald westdeutscher und niederländischer Flusstäler (stellenweise Silberweidenwald) vor2.

Tatsächliche Vegetation Das Plangebiet selbst ist im Norden mit einem Wohnhaus bebaut, das über einen großzügigen Garten verfügt. Der nah am Haus liegende Teil ist gärtnerisch angelegt, mit Strauch- und Rasenflächen. Danach schließen gemähte Wiesen an. Das südliche Gebiet wird landwirtschaftlich als Wiese/ Weide genutzt. Der südöstliche Rand ist mit Laubbäumen bestanden, inmitten der Wiese stehen weitere Bäume (Eichen).

B) EMPFINDLICHKEIT Arten und Biotope sind empfindlich gegenüber Flächeninanspruchnahme und der damit verbundenen Zerstörung von Le- bens- und Nahrungsräumen bzw. allgemein gegenüber Beeinträchtigungen durch menschliche Nutzung, die auch in Form von Lärm- und Schadstoffimmissionen, Zerschneidung oder sonstigen Veränderungen von Lebensräumen und Biotopen erfolgen kann.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde die Vegetation bestehen bleiben.

2.1.3 Fläche Als Flächenverbrauch wird die Inanspruchnahme von Flächen durch den Menschen bezeichnet. Dabei werden natürliche Flächen oder landwirtschaftlich genutzte Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Auch gestaltete Grün- flächen, die der Erholung und Freizeitgestaltung von Menschen dienen, werden zur Siedlungs- und Verkehrsfläche gezählt. Beim Flächenverbrauch wird der Boden folglich einer Nutzungsänderung unterzogen und die Änderung geht zumeist mit einem irreversiblen Verlust der ursprünglichen Funktion einher. Ziel des Bundes ist es nunmehr, möglichst sparsam mit dem Gut „Fläche“ umzugehen, was sich insbesondere in dem 30 ha Ziel sowie der Bodenschutzklausel (§ 1a Abs. 2 BauGB) zeigt. Um dies zu erreichen, muss die Neuinanspruchnahme von Flächen auf ein Mindestmaß begrenzt werden.

A) BASISSZENARIO Das Plangebiet liegt derzeit im Geltungsbereich eins Bebauungsplanes bzw. im Außenbereich der Ortslage Broich. Die Fläche des Wohngebäudes ist im Flächennutzungsplan bereits als gemischte Baufläche enthalten.

B) EMPFINDLICHKEIT Das Schutzgut Fläche ist gegenüber einer Neuinanspruchnahme empfindlich, da es sich um ein endliches Gut handelt und der Flächenverbrauch sich negativ auf viele verschiedene Faktoren auswirkt. Mögliche Folgewirkungen des Flächenver- brauchs sind Zersiedelung, Verlust von Lebensräumen für Flora, Fauna, Verlust der Erholungsfunktion, Zerschneidung von Landschaften und Barrierewirkung, Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, Reduktion der Wasserversickerungsfähigkeit, Verschärfung von Hochwassergefahren, verändertes Kleinklima sowie abnehmende Flächenauslastung mit kostspieliger

2 https://www.wms.nrw.de/html/7660300/NR-554.html, zugergriffen am 03.07.2019

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Infrastrukturbereitstellung. Insgesamt zeigen sich die Empfindlichkeiten des Schutzgutes Fläche demnach vor allem durch Auswirkungen auf die übrigen Schutzgüter.

C) NULLVARIANTE Bei Nichtbeplanung würde das Gebiet unverändert verbleiben.

2.1.4 Boden

A) BASISSZENARIO Die Funktion des Bodens für den Naturhaushalt ist auf vielfältige Weise mit den übrigen Schutzgütern verknüpft. Er dient u.a. als Lebensraum für Bodenorganismen, Standort und Wurzelraum für Pflanzen, Standort für menschliche Nutzungen (Gebäude, Infrastruktur, Land- und Forstwirtschaft), Kohlenstoff- und Wasserspeicher und Schadstofffilter. Das Plangebiet liegt in der Jülicher Börde. Für die Rurniederung sind Gleye (Braunerde-Gley, Gley, Nass- bis Anmoorgley) und Braune Auenböden (teilweise pseudovergleyt) und Auengley charakteristisch, innerhalb eines ehemaligen Rurlaufes kann es nach Verlandung zur Niedermoorbildung. Zur Bewertung des Schutzgutes Boden werden die Kartierungen zum Boden der Geobasisdaten der Vermessungs- und Katasterverwaltung NRW (www.tim-online.nrw.de) und die Bodenkarte (M. 1:50.000) des geologischen Dienstes NRW zur Hilfe genommen. Demgemäß ergibt sich die nachfolgende Bewertung. Es handelt sich im Bodentyp um einen Vega-Boden (Braunauenboden), die Bodenwertzahl beträgt 30-55, demnach liegen mittelwertige Böden vor. Die Schutzwürdigkeit des Bodens ist nicht bewertet. Der Boden hat eine mittlere nutzbare Feldkapazität (95 mm). Die Durchwurzelungstiefe ist sehr hoch. Der Boden ist für Ackerbau und Weidelandschaft geeignet. Das Grundwasser steht äußerst tief an, in 20 bis 30 dm. Der Boden ist frei von Staunässe. Zur Versickerung ist der Boden bedingt geeignet, eine Versickerung über ein Mulden-Rigolen-System ist empfohlen. Das gesamte Plangebiet liegt in einem Auegebiet, in dem der natürliche Grundwasserspiegel nahe der Geländeoberfläche ansteht und der Boden humoses Bodenmaterial enthalten kann. Der Grundwasserstand kann vorübergehend durch künst- liche oder natürliche Einflüsse verändert sein. Humose Böden sind empfindlich gegen Bodendruck und im Allgemeinen kaum tragfähig. Erfahrungsgemäß wechseln die Bodenschichten auf kurzer Distanz in ihrer Verbreitung und Mächtigkeit, so dass selbst bei einer gleichmäßigen Belastung diese Böden mit unterschiedlichen Setzungen reagieren können. Das Plangebiet wird der Erdbebenzone 3 und der geologischen Untergrundklasse S nach DIN 4149:2005 zugeordnet.

B) EMPFINDLICHKEIT Generell ist Boden empfindlich gegenüber Eingriffen und Veränderungen der Schichtenfolge sowie anderen mechanischen Einwirkungen (z.B. Verdichtung). Im vorliegenden Fall ist von einer mittleren Empfindlichkeit auszugehen, da es sich nicht um einen wertvollen, schutzwürdigen Boden handelt.

C) NULLVARIANTE Bei Nichtbeplanung de Fläche würde sich der Boden nicht verändern. Er würde weiterhin als Grünland bzw. Wohnbaufläche genutzt werden.

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2.1.5 Wasser Das Element Wasser ist die Grundlage für jedes organische Leben. Vom Wasserdargebot ist die Vegetation direkt oder indirekt sowie auch die Fauna in einem Gebiet abhängig. Ebenso wird das Kleinklima durch den lokalen Wasserhaushalt beeinflusst. Für den Menschen ist der natürliche Wasserhaushalt v.a. als Trinkwasserreservoir zu schützen. Darüber hinaus ist als Abwehr vor der zerstörerischen Kraft des Wassers der Hochwasserschutz zu beachten. Unversiegelter Boden hat die Fähigkeit, Niederschlagswasser aufzunehmen, zu speichern und zeitlich verzögert an die Atmosphäre, an die Vegetation oder an die Vorfluter abzugeben. So wirken sie ausgleichend auf den Wasserhaushalt und hemmen die Entstehung von Hochwasser. Die Bodenteilfunktion „Ausgleichskörper im Wasserhaushalt“ wird durch das Infiltrationsvermögen des Bodens gegenüber Niederschlagswasser und die damit verbundene Abflussverzögerung bzw. - verminderung definiert und wird aus den Bodenkennwerten gesättigte Wasserleitfähigkeit, nutzbare Feldkapazität und Luft- kapazität abgeleitet. Die gesättigte Wasserleitfähigkeit3 wird aus der finalen Rate bei dem Prozess des Eindringens von Wasser nach Niederschlägen, die sich einstellt, wenn der Boden vollständig gesättigt ist, ermittelt.

A) BASISSZENARIO Zur Beschreibung des Schutzgutes Wasser wird u.a. auf das elektronische wasserwirtschaftliche Verbundsystem für die Wasserwirtschaftsverwaltung in NRW (ELWAS WEB) des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zurückgegriffen. Demgemäß können die nachfolgenden Aussagen getroffen werden. Das Plangebiet liegt nicht in einem Überschwemmungsgebiet. Im Plangebiet selbst liegen keine Oberflächengewässer vor. Jedoch entspringt in unmittelbarer Nähe der Mühlengraben, der in die Rur mündet. Gemäß Bodenkarte (M. 1:50.000) des geologischen Dienstes NRW steht das Grundwasser äußerst tief an, in 20 bis 30 dm. Der Boden ist frei von Staunässe. Zur Versickerung ist der Boden bedingt geeignet, eine Versickerung über ein Mulden- Rigolen-System ist empfohlen. Trinkwasserschutzgebiete liegen im Plangebiet oder dem näheren Umfeld nicht vor.

B) EMPFINDLICHKEIT Allgemein ist das Schutzgut Wasser empfindlich gegenüber einer Versiegelung durch Überbauung und einer Beseitigung von Bepflanzungen. Hierdurch kommt es zu einer Reduzierung der Grundwasserneubildungsrate. Veränderungen an Ober- flächengewässern können deren ökologische Funktion beeinträchtigen oder die Hochwassergefahr erhöhen. Da innerhalb des Plangebietes sowie im direkten Umfeld sowohl Wasserschutzgebiete als auch Oberflächengewässer vorhanden sind, kann vorliegend von einer allgemein durchschnittlichen Empfindlichkeit gesprochen werden. Im vorliegenden Fall wird von einer geringen Empfindlichkeit ausgegangen.

C) NULLVARIANTE Ohne Beplanung würde sich der Zustand nicht verändern.

3 Die gesättigte Wasserleitfähigkeit einer Bodeneinheit für eine gewählte Bezugstiefe (kfges) wird aus den schichtspezifischen Wasserdurchlässigkeiten (kfs1 – kfsn für die Schichten s1 – sn) abgeleitet. Die ausgewiesene Wasserdurchlässigkeit kennzeichnet den Widerstand, den der Boden einer senk- rechten Wasserbewegung entgegensetzt. Die Wasserdurchlässigkeit ist ein Maß für die Beurteilung des Bodens als mechanischer Filter, zur Abschät- zung der Erosionsanfälligkeit schlecht leitender bzw. stauender Böden und der Wirksamkeit von Dränungen. (Website geologischer Dienst NRW: Zugriff 11.07.2013)

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2.1.6 Luft Luft bzw. das Gasgemisch der Erdatmosphäre ist lebensnotwendig zum Atmen für Mensch und Tier. Zudem übernimmt die Atmosphäre Funktionen als Schutz- und Übertragungsmedium für Stoffflüsse. Eine regelmäßige Frischluftzufuhr ist die Grundlage für gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse.

A) BASISSZENARIO Das Emissionskataster Luft des Landes Nordrhein-Westfalen kann Auskunft über die Belastung des Schutzgutes Luft mit Emissionen verschiedener Emittentengruppen und Schadstoffarten geben. Es unterscheidet hierbei zwischen den Verur- sachern Industrie, Landwirtschaft, Kleinfeuerungsanlagen, Verkehr in seiner Gesamtheit und unterteilt (KFZ-, Offroad-, Schienen-, Schiff- und Luftverkehr). Die Schadstoffarten wiederum sind zunächst grob in die folgenden Kategorien unterteilt: Treibhausgase, andere Gase, Schwermetalle, chlorhaltige organische Stoffe, andere organische Stoffe, anorganische Stoffe und Stäube. Eine Betrachtung der Belastung durch alle aufgeführten Stoffe würde einen unverhältnismäßigen Aufwand mit sich bringen, weshalb im Folgenden der Fokus auf die klimarelevanten Emissionen Distickoxid (N2O), Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) sowie den Feinstaub (PM10) gelegt werden. Staub lässt sich nach Größe in verschiedene Fraktionen einteilen. Eine relevante Fraktion des Gesamtstaubes stellen die Partikel dar, deren aerodynamischer Durchmesser weniger als 10 µm beträgt (Feinstaub - PM10). Der größte Teil der anthropogenen Feinstaubemissionen stammt aus Verbrennungsvorgängen (Kfz-Verkehr, Gebäudeheizung) und Produktionsprozessen. Gleichzeitig wird hinsichtlich der Emittentengruppen die Ein- schränkung vorgenommen, den Verkehr ausschließlich in seiner Gesamtheit zu betrachten, da lediglich ein Überblick über die Luftschadstoffbelastung gegeben werden, nicht aber eine allzu differenzierte Ursachensuche betrieben werden soll. Die Werte werden i.d.R. für Raster in der Größe 1 km“ oder Gemeindeebene angegeben, lediglich die Werte für die Land- wirtschaft sind ausschließlich auf Kreisebene verfügbar, sodass hier eine gewisse Streuungsbreite vorliegen kann.

Emission Distickoxid (N2O) Kohlendioxid Methan (MH4) in Feinstaub (PM10) Emittent in kg/km2 (CO2) in t/km2 kg/km2 in kg/km2 Industrie - - - - Landwirtschaft 271 kg/km2 - 1.475 kg/km² - Kleinfeuerungsanlagen 10 kg/km2 1.211.692 kg/km2 71 kg/km2 56 kg/km2 Verkehr 19 kg/km2 547.790 kg/km2 34 kg/km2 147 kg/km2 Abbildung 4: Luftschadstoffbelastung im Plangebiet. Quelle: Eigene Darstellung nach (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, 2016)

Insgesamt liegt für das Plangebiet eine mittlere Belastung mit Luftschadstoffen vor. Die Belastungen resultieren hauptsäch- lich aus Kleinfeuerungsanlagen sowie dem Verkehr.

B) EMPFINDLICHKEIT Es wird von einer eher geringen Empfindlichkeit des Schutzgutes Luft ausgegangen, da derzeit keine übermäßigen Belas- tungen vorliegen.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

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2.1.7 Klima Das lokale Kleinklima bildet die Grundlage insbesondere für die Vegetationsentwicklung. Darüber hinaus ist das Klima unter dem Aspekt der Niederschlagsrate auch für den Wasserhaushalt und die Grundwasserneubildung verantwortlich. Luft wie- derum ist lebensnotwendig zum Atmen für Mensch und Tier. Zudem übernimmt die Atmosphäre Funktionen als Schutz- und Übertragungsmedium für Stoffflüsse. Ein ausgewogenes Klima und eine regelmäßige Frischluftzufuhr sind Grundlage für gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse.

A) BASISSZENARIO Die mittlere Jahrestemperatur in Jülich beträgt 10,4°Celsius. Dabei gibt es im Schnitt 52 Frosttage und nur 7 heiße Tage mit Temperaturen von über 30°. Im Jahr fallen ca. 733 mm Regen. Die jährliche Sonnenscheindauer beträgt 1580 Stunden. Das Plangebiet ist weitestgehend frei von Aufwuchs. Südlich jedoch befindet sich ein Grünzug entlang der Rur, der mit Bäumen bestanden ist. Dieser wirkt sich positiv auf das Kleinklima aus.

B) EMPFINDLICHKEIT Die klimatischen Funktionen von Freiflächen stehen in engem Zusammenhang mit deren Vegetationsbestand. Bei Verlust der Vegetation gehen auch die kleinklimatischen Wirkungen weitgehend verloren. Eine zusätzliche, negative, klimatische Wirkung erfolgt bei Bebauung der Flächen, da sich versiegelte Flächen schneller erwärmen und eine ungünstigere Strah- lungsbilanz aufweisen. Durch die Errichtung von Baukörpern können außerdem die Windströmungen im Plangebiet verän- dert werden. Somit ist das Schutzgut Klima und Luft allgemein empfindlich gegenüber einer Versiegelung und Überbauung sowie gegenüber einer Beeinträchtigung vorhandener Vegetation. Das Plangebiet ist gering empfindlich gegen Veränderungen, da insbesondere die Flächen an der Rur als Frischluftprodu- zent dienen, das Plangebiet selbst jedoch kaum.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

2.1.8 Wirkungsgefüge Zwischen den unter in 2.1.1 bis 2.1.7 beschriebenen Schutzgütern bestehen vielfältige Wechselbeziehungen als Wirkungs- zusammenhänge oder Abhängigkeiten. Wird ein Schutzgut direkt beeinflusst, wirkt sich das meist indirekt auch auf andere Schutzgüter aus.

A) BASISSZENARIO Von den allgemeinen ökosystemaren Zusammenhängen abgesehen, bestehen keine besonderen Wechselbeziehungen im Plangebiet, die über die Kapitel 2.1.1 bis 2.1.7 getroffenen Aussagen hinausgehen.

B) EMPFINDLICHKEIT In Bezug auf das Wirkungsgefüge zwischen den Schutzgütern bestehen vielfältige Empfindlichkeiten. Um nur einige Bei- spiele zu nennen, verändert die Beseitigung von Vegetation das Kleinklima und vernichtet Lebensraum für Tiere, Eingriffe in den Boden vermindern dessen Schutzfunktion für den Wasserhaushalt, ein veränderter Wasserhaushalt wirkt sich u.U. auf die Vegetationszusammensetzung aus. Da keine Besonderheiten erkennbar sind, die über die unter Kapitel 2.1.1 bis 2.1.7 getroffenen Aussagen hinausgehen, ist vorliegend von einer durchschnittlichen Empfindlichkeit auszugehen.

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C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

2.1.9 Landschaftsbild Das Landschaftsbild hat in erster Linie ästhetische und identitätsbewahrende Funktion. Die Komposition verschiedener typischer Landschaftselemente macht die Eigenart eines Landstriches aus. Neben der Bewahrung typischer Arten, Struk- turen und Bewirtschaftungsformen spielt dies auch für den Erholungswert der Landschaft eine große Rolle.

A) BASISSZENARIO Das Landschaftsbild ist derzeit insgesamt dörflicher Prägung. Wohngebäude, gewerbliche und landwirtschaftliche Nutzun- gengehen ineinander über. Die gesamte Ortslage ist sehr dörflich geprägt, es bestehen mehrere landwirtschaftliche Be- triebe sowie eine dörfliche Straßenrandbebauung. Die engere Umgebung des Plangebietes besteht aus einzelnen Häusern, die abgesetzt von der Ortslage errichtet wurden.

B) EMPFINDLICHKEIT Das Landschaftsbild und die Erholung als Naturpotenzial sind allgemein empfindlich gegenüber einer Veränderung der Landschaft, insbesondere in Form von Bebauung und „landschaftsfremden“ Nutzungen. Dadurch wird auch die Erholungs- nutzung für den Menschen, die durch den Eindruck der „freien Landschaft“ entsteht, beeinträchtigt. Neben dem Hinzufügen von störenden Elementen kann das Landschaftsbild auch durch das Entfernen von typischen und prägenden Elementen, wie etwa Grünstrukturen, beeinträchtigt werden.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

2.1.10 Biologische Vielfalt Der Begriff Biologische Vielfalt kann als Sammelbegriff für die Vielfalt der Lebensformen verwendet werden und stellt die Variabilität aller lebenden Organismen und der ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören, dar. Biodiversität umfasst drei unterschiedliche Aspekte: Die Vielfalt der Ökosysteme (bspw. Lebensgemeinschaften, Lebensräume, Landschaften), die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten. Die biologische Vielfalt bildet eine sehr wichtige Grundlage für das menschliche Leben. Daher sollte die biologische Vielfalt zwingend erhalten werden. Durch die Zerstörung von Lebensräumen, Übernutzung und Degradation, Nutzungswandel, die Verbreitung gebietsfremder Arten sowie durch den Klimawandel, kann die biologische Vielfalt bedroht werden.

A) BASISSZENARIO Die biologische Vielfalt im Plangebiet wird als eher hoch eingeschätzt. Es treffen mehrere verschiedenen Biotoptypen (Hausgarten, Weideland, Wald, Gewässer) aufeinander, so dass eine Vielzahl an Aren vorkommen kann.

B) EMPFINDLICHKEIT Eine Empfindlichkeit besteht genau wie beim Schutzgut Tiere und Pflanzen vor allem durch eine Veränderung des Lebens- raumes.

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C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich die Vegetation im Plangebiet nicht weiter entwickeln. Die biologische Vielfalt bliebe wie heute bestehen.

2.1.11 Natura 2000-Gebiete Die Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) sowie die FFH-Richtlinie (92/43EWG) sehen die Errichtung eines europaweiten ökologischen Schutzgebietsnetzes vor. Dieses Netz trägt den Namen „Natura 2000“ und beinhaltet alle europäischen Vo- gelschutzgebiete sowie FFH-Gebiete. Die Mitgliedsstaaten der europäischen Union sind demnach verpflichtet, die natürli- chen Lebensräume sowie die Tier- und Pflanzenarten von europäischer Bedeutung innerhalb dieses Netzes dauerhaft zu sichern und zu erhalten. Das Verschlechterungsverbot in Art. 6 Abs. 2 FFH-RL verpflichtet grundsätzlich dazu, dass inner- halb der Natura 2000 Gebiete Verschlechterungen der natürlichen Lebensräume und der Habitate der Arten sowie die erhebliche Störung von Arten zu vermeiden ist. Als Teil des Netzes Natura-2000 hat Deutschland eine zentrale Verantwor- tung für den Erhalt mitteleuropäischer Ökosysteme.

A) BASISSZENARIO In ca. 130 m Entfernung zum Plangebiet befindet sich das FFH-Gebiet „Rur von Obermaubach bis Linnich“. Das Gebiet besteht aus insgesamt sechs Teilabschnitten der Rur zwischen Obermaubach und dem FFH-Gebiet "Kellenberg / Rurmä- ander" mit einer Abschnittslänge von ca. 15 Kilometern. Oberhalb von Kreuzau weist die Rur noch typische Strukturen eines Flussoberlaufs im Mittelgebirge auf, wie z.B. eine gestreckte Linienführung mit starker Eintiefung in die Niederterrasse. Hier dominiert vor allem Grünlandnutzung. Im oberen Abschnitt ist die Rur nur wenig ausgebaut, z.T sind alte Steinstickungen vorhanden. Nördlich von Kreuzau verlässt die Rur die Eifel und geht in den Mittellauf über. Die typischen Strukturen eines Flussmittellaufs, wie z.B. ein pendelndes Flussbett und starker Breitenbeanspruchung der Aue wurden durch den Ausbau des Flusslaufs in Form der Einengung und Begradigung verändert. Reste des ehemals mäandrierenden Verlaufs können heute noch an den zahlreichen Altarmen ausgemacht werden. Der Rurkorridor verbindet drei von sechs Großlandschaften in Nordrhein-Westfalen und stellt die Verbindung zu dem sehr gut erhaltenen Rurverlauf in den Niederlanden dar. Entlang der Rur und benachbart finden sich mehrere FFH-Gebiete von hoher ökologischer Bedeutung. Die Rur ist ein wichtiges Bindeglied in der Vernetzung dieser Lebensräume. So kann z.B. als wandernde Art der Biber gefunden werden. Das in der Planung und Umsetzung begriffene Rurauenprogramm hat das Ziel einer langfristig angelegten ökologischen Entwicklung der Ruraue im Rahmen eines landesweiten Verbundes. Naturnahe Abschnitte sollen dabei geschützt sowie technisch aus- gebaute Bereiche renaturiert werden. Umsetzungen sind bereits an mehreren Stellen des FFH-Gebietes erfolgt. Zu den vorkommenden Tieren gehören unter anderem das Bachneunauge und die Goppe, der Gänsesäger, der Europäische Bie- ber, Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Eisvogel.

B) EMPFINDLICHKEIT Allgemein sind Natura-2000-Gebiete insbesondere empfindlich gegenüber direkten Eingriffen oder unmittelbar benachbar- ten Vorhaben. Daneben besteht eine Empfindlichkeit gegenüber Eingriffen in die verbindenden Korridore zwischen ver- schiedenen Natura-2000-Gebieten; beispielsweise durch Beeinträchtigung von Trittsteinbiotopen und Ratsplätzen oder durch Umsetzung von Vorhaben mit einer möglichen Barrierewirkung.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

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2.1.12 Mensch Ein Hauptaspekt des Schutzes von Natur und Landschaft ist es, im Sinne der Daseinsvorsorge die Lebensgrundlage des Menschen nachhaltig, d.h. auch für zukünftige Generationen, zu wahren und zu entwickeln. Neben dem indirekten Schutz durch Sicherung der übrigen Schutzgüter sollen gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, insbesondere hinsichtlich des Immissionsschutzes, sowie quantitativ und qualitativ ausreichender Erholungsraum für den Menschen gesichert werden.

A) BASISSZENARIO Vom Plangebiet gehen derzeit keine negativen Auswirkungen auf den Menschen aus.

B) EMPFINDLICHKEIT Eine Empfindlichkeit für ansässige Menschen besteht v.a. in Bezug auf potentielle Immissionsbelastungen durch das Vor- haben. In Bezug auf eine Planung schutzwürdige Nutzungen sind in erster Linie die Anlieger der Straße Mühlenend.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

2.1.13 Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter besitzen ihre Funktion aufgrund ihres historischen Dokumentationspotenzials sowie ihrer wirtschaft- lichen oder gesellschaftlichen Nutzung. Unter den Begriff Kulturgüter fallen die Bau- und Bodendenkmale als Einzelobjekt oder als Ensemble einschließlich ihres Umgebungsschutzes sowie das Ortsbild. Dazu zählen auch räumliche Beziehungen, kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsteile, Sichtbeziehungen etc.

A) BASISSZENARIO Baudenkmale sind im Plangebiet nicht vorhanden. Unmittelbar nordöstlich des Plangebiets befindet sich die nach § 3 DSchG NRW geschützte Anlage von Haus Broich. Charakteristisch ist die bis heute weitgehend erhaltene Ortsrandlage der ehemaligen Wasserburg. Bodendenkmale sind nicht bekannt. Da das Gebiet um Jülich jedoch bereits von den Römern besiedelt war, kann ein Vor- kommen nicht generell ausgeschlossen werden. Das Plangebiet liegt in der bedeutsamen Kulturlandschaft 24.02 „Mittlere Rur – “. Auf der Regionalplanebene liegt der Planungsbereich zudem im erhaltenswerten Kulturlandschaftsbereich 041 „Mittlere Ruraue zwischen Jülich und Lin- nich“. Die Feuchtgebiete in der Ruraue besitzen eine große Bedeutung für die Konservierung von organischen Resten und Pollen, die es ermöglichen, das bereits vielfach belegte bronze- und eisenzeitliche Siedlungsbild zu rekonstruieren. Auch die intensive römische Nutzung kann im Landschaftsraum abgelesen werden, wie sich besonders an der Jülicher Zitadelle zeigt. In der frühen Neuzeit wurde Jülich zu Idealstadt ausgebaut. Der Stadtgrundriss und das archäologische Bodenarchiv der 2.000 Jahre Siedlungskontinuität aufweisenden Stadt sind von europäischem Rang.4

B) EMPFINDLICHKEIT Neben direkten Beeinträchtigungen wie Beschädigung oder Beseitigung sind Kultur- und Sachgüter auch durch indirekte Einflüsse z.B. durch wertmindernde Nutzungen auf Nachbargrundstücken betroffen. Werden während der Bauarbeiten Kul- turgüter bzw. Denkmäler entdeckt so sind diese unverzüglich der entsprechenden Behörde mitzuteilen, um ggf. Spuren und

4 LVR 2007: Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen, Münster, Köln

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Artefakte sichern zu können. Hierdurch kann eine Beeinträchtigung wirksam vermieden oder gemindert werden, sodass von einer geringen Empfindlichkeit auszugehen ist. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Umgebung von Jülich wird von einer erhöhten Empfindlichkeit ausgegangen.

C) NULLVARIANTE Ohne Planung würde sich der Zustand im Plangebiet nicht verändern. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut bestünden nicht.

2.2 Entwicklungsprognosen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe b) Gemäß BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe b ist eine Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchfüh- rung der Planung zu erstellen. Hierzu sind, soweit möglich, insbesondere die möglichen während der Bau- und Betriebs- phase auf die Umweltbelange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a bis i zu beschreiben.

2.2.1 Bau und Vorhandensein des Vorhabens einschließlich Abrissarbeiten (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe aa) Tiere Durch den Bau des Vorhabens könnten Nester bzw. Brutstätten planungsrelevanter sowie nicht planungsrelevanter Arten verloren gehen. Tötungen oder Verletzungen von Tieren im Zuge der Baufeldfreimachung könnten entstehen, wenn Vögel im Baufeld brüten oder Jungvögel sich im Nest befinden, Fledermäuse in Strukturen quartieren, die beseitigt werden, sons- tige Arten sich auf der Fläche aufhalten und nicht flüchten (können). In der Regel reagieren Tiere mit Flucht- oder Mei- dungsreaktionen auf Baubetrieb. Eine Gefahr besteht v.a. für wenig mobile und/oder junge Tiere. Tötungen oder Verletzungen infolge des Betriebes der Reithalle sind im Sinne einer angemessenen Betrachtung nicht an- zunehmen. Störungen können sich zum einen während der Bauphase ergeben und zum zweiten durch den Betrieb der Reithalle. Sie ergeben sich aus dem Baustellenbetrieb und den Lärmemissionen im Zuge des Baus bzw. durch den späteren Betrieb der Reithalle. Zu berücksichtigen ist dabei die Lage des Plangebietes unmittelbar anschließend an den KFZ-Betrieb und die Wohnbebauung, sowie die Landstraße im Süden, die zu einer gewissen Vorbelastung führen. Störungen sind nur dann verfahrensrelevant, wenn sie Auswirkungen auf die lokale Population einer Art haben. Die Störung müsste demnach dazu führen, dass sich der Erhaltungszustand einer Lokalpopulation verschlechtert. Hinweise auf planungsrelevante Tierpopula- tionen im Wirkbereich der Maßnahme liegen aber derzeit nicht vor. Störwirkungen für Fledermäuse wären v.a. dann denkbar, wenn Quartiere ausgeleuchtet würden, die bislang im Dunklen liegen. Auch eine Zerschneidung traditionell genutzter Flugrouten entlang bedeutsamer Strukturen kann zu einer Störung führen. Durch die Flächeninanspruchnahme wird es zu potenziellen Lebensraumverlusten für die Tierwelt kommen. Direkt bean- sprucht werden eine Garten- und Grünlandfläche sowie ein Schuppen. Brutplätze planungsrelevanter Vogelarten sind im Baufeld aber derzeit auszuschließen. Durch den Bau der Reithalle wird aber ein gutes Potential für die Ansiedlung der planungsrelevanten Arten Rauch- und evtl. auch Mehlschwalbe geschaffen. Im weiteren Umfeld sind planungsrelevante Tierarten denkbar, wurden aber während der Begehung nicht angetroffen. Das ehemalige Steinkauzrevier im Südosten von Broich würde durch den Bau der Reithalle aber weiter an potenzieller Qualität verlieren.

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Durch den Erhalt der Baumstrukturen im südöstlichen Plangebietsrand sowie der Eichen-Baumgruppe werden für diesen Bereich des Plangebietes Tötungen, verletzungen oder Störungen ausgeschlossen. Pflanzen Durch den Bau des Vorhabens geht Vegetation verloren. Es handelt sich hierbei in erster Linie um Gartenvegetation, die eher brach zu liegen scheint. Die südlich gelegenen Weideflächen und Baumstrukturen bleiben erhalten. Auch wenn es sich nicht um eine schützenswerte Vegetation handelt, liegt ein erheblicher Eingriff vor, den es auszuglei- chen gilt. Fläche Das Plangebiet liegt in Teilen im Außenbereich bzw. auf nicht im FNP als Baufläche dargestellten Bereichen, so dass der Flächenverlust nur teilweise bereist abgewogen ist. Für den Bau werden bisherige Gartenflächen in Anspruch genommen. Die Flächen für die Pferdeweise werden indirekt in Anspruch genommen. Es entstehen somit erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche, die auszugleichen sind. Boden Der Boden wird in weiten Teilen durch das geplante Gebäude und die Bewegungsflächen dauerhaft versiegelt. Beim Bau kann es zu Bodenverdichtungen kommen. Mutterboden wird abgeschoben, somit wird der derzeitige Bodenaufbauverän- dert. Ein Schadstoffeintrag in den Boden ist nicht zu erwarten. Es kommt jedoch insgesamt zu erheblichen Auswirkungen. Es liegen jedoch keine schützenswerten Böden vor, so dass der Ausgleich multifunktional erfolgen kann und kein „geson- derter“ Ausgleich erforderlich ist. Wasser Die bebaubaren Flächen liegen außerhalb von festgesetzten Überschwemmungsgebieten oder Wasserschutzgebieten. Da das anfallende Niederschlagswasser im Plangebiet verrieselt werden soll, entstehen keine negativen Auswirkungen auf di Grundwasserneubildung. Es werden keine erheblichen Auswirkungen kommen. Luft Durch den Bau und Betrieb des Vorhabens werden keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Luft erwartet. Durch die Reithalle wird nur unwesentlicher Verkehrs induziert, so dass keine relevanten Schadstoffe austreten. Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet. Klima Durch die Bebauung der Gartenflächen werden keine Auswirkungen auf das Kleinklima erwartet. Die Wiese bleibt itb ihrer Vegetation erhalten. Durch den Betrieb an sich entstehen keine Auswirkungen auf das Schutzgut. Wirkungsgefüge Von den allgemeinen ökosystemaren Zusammenhängen abgesehen, sind keine besonderen Wechselbeziehungen im Wir- kungsgefüge des Plangebiets ersichtlich, die über die Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter hinausgehen. Erhebliche Beeinträchtigungen sind diesbezüglich nicht zu erwarten. Landschaft Durch die Realisierung der Planung wird sich das Landschaftsbild verändern. Allerdings bleibt die Wiesenfläche im Süden erhalten, die maßgeblich für das Bild des Ortsrandes ist. Die bisherigen Gartenflächen werden mit der Reithalle bebaut, die sich jedoch insgesamt in die dörfliche Struktur eingliedert. Es kommt somit insgesamt nicht zu schädlichen Auswirkungen. biologische Vielfalt

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Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können erst nach Vorlage eines Artenschutzgutachtens abschließend beurteilt werden. Es kann zu einer Reduktion der biologischen Vielfalt kommen. Erhaltungsziele/Schutzzweck der Natura 200-Gebiete Es werden keine erheblichen Auswirkungen auf Natura-2000-Gebiete erwartet. Das FFH-Gebiet bezieht sich in seinem Schutzweck auf die Gewässerstrukturen. Auch die vorkommenden Arten leben gewässergebunden. In das Schutzgebiet und diese Strukturen wird durch die Planung nicht eingegriffen. Mensch Es werden keine erheblichen Auswirkungen auf den Menschen erwartet. Die nächstgelegen Wohnnutzung haben dörflichen Charakter, so dass geringfügige Auswirkungen zulässig sind. Schallauswirkungen werden nicht erwartet, ggf. können Ge- ruchsauswirkungen durch die Pferde bestehen. Kultur- und Sachgüter Es werden keine erheblichen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter erwartet. Im Plangebiet sind keine Kultur-und Sach- güter gekannt. Auswirkungen auf das Haus Broich werden nicht erwartet, da der Bebauungsplan keine dichte Bebauung zum Ziel hat. Somit wird das Denkmal in seinem Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt. Das Plangebiet liegt zwar in einer bedeutsamen Kulturlandschaft, jedoch in Randlage. Es können aber Bodendenkmaler vorliegen. Beim Auffinden von Bodendenkmalen kann es zu erheblichen Auswirkungen kommen, die durch entspre- chende Maßnahmen vermieden werden können. Vermeidung von Emissionen, sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Durch das Vorhaben werden keine wesentlichen Emissionen erwartet. Abfälle werden über die Müllabfuhr beseitigt, Ab- wässer in den vorhandenen Kanal eingeleitet. Nutzung erneuerbarer Energien, sparsame und effiziente Nutzung von Energie Die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie kann während der Bauphase nicht durch die Bauleitplanung gesteuert werden. Durch den Einsatz moderner Technik, beispielsweise durch Fahrzeuge und Maschinen mit geringem Energieverbrauch, kann jedoch Einfluss auf das Maß der Beeinträchtigung dieses Umweltbe- langes genommen werden. Da ein sparsamer Umgang und eine effiziente Nutzung von Energie(trägern) bereits aus Kos- tengründen von Interesse für die Unternehmen sein dürfte, die den Bau ausführen, ist mit einer Beachtung dieses Umwelt- belanges zu rechnen. Darstellung von Landschaftsplänen, sonstigen Plänen (ins. Wasser-, Abfall-, Immissionsschutzrecht) Eine Betroffenheit der Darstellungen von Landschaftsplänen oder sonstigen Plänen, die über das bereits unter Kapitel 1.2.4 beschriebene Maß hinausgeht, ist vorliegend nicht erkennbar. Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch die EU festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden Eine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgüter Luft und Klima ist aufgrund der angestrebten Nutzung nicht zu erwarten. Das geplante Vorhaben steht der Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität somit nicht entgegen. In diesem Zusammenhang wird von zusätzlichen Maßnahmen abgesehen. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d Besondere Wechselwirkungen sind nicht zu erwarten.

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2.2.2 Nutzung natürlicher Ressourcen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe bb) Die baubedingte Nutzung natürlicher Ressourcen betrifft im Falle des vorliegenden Vorhabens insbesondere die Schutzgü- ter Fläche und Boden. Die übrigen Schutzgüter sind indirekt durch die hiermit verbundenen Wechselwirkungen betroffen. Während das Schutzgut Fläche durch die Festsetzung von Bauflächen voraussichtlich dauerhaft in Anspruch genommen wird, wird das Schutzgut Boden zur Herstellung des Vorhabens genutzt (z.B. durch Geländemodellierungen). Das Vorhaben ist jedoch durch keine Besonderheiten gekennzeichnet, die zu einer Nutzung der natürlichen Ressourcen führen wird, die die Schwelle der Erheblichkeit überschreitet. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens werden keine Regelungen zum Umgang mit natürlichen Ressourcen getroffen. Jedoch eröffnen die getroffenen Darstellungen einen Gestaltungsspielraum, in dessen Rahmen der sparsame Umgang mit natürlichen Ressourcen grundsätzlich ermöglicht wird.

2.2.3 Art und Menge an Emissionen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe cc) Es liegen keine Erkenntnisse zur Art und Menge an Emissionen vor, die über das bereits unter Kapitel 2.2.1 beschriebene Maß hinausgehen. Eine erhebliche Beeinträchtigung der natürlichen Schutzgüter durch von der Planung ausgelöste Immis- sionen ist nicht zu erwarten.

2.2.4 Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihre Beseitigung und Verwertung (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe dd) Die Art und Menge der erzeugten Abfälle kann im vorliegenden Fall nicht eindeutig benannt und beziffert werden. Allgemein wird der Bau des geplanten Vorhabens zu Abfällen in Form von Verpackungen führen. Diese werden jedoch vergleichs- weise gering sein, da die großen Mengen an Baustoffen, die zur Herstellung des Gebäudes erforderlich sind, regelmäßig als Schüttgüter oder mit mehrfach verwendbaren Verpackungen, beispielsweise Paletten, Silos oder Big-Bags geliefert werden. Der Betrieb als Reithalle wird voraussichtlich nur zu geringen Abfällen führen. Gemäß KrWG gilt jedoch grundsätzlich folgende Rangfolge bei der Abfallbewirtschaftung: 1. Vermeidung des Entstehens von Abfällen, 2. Vorbereitung zur Wiederverwendung von Abfällen, 3. Recycling von Abfällen, 4. Sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung, 5. Beseitigung von nicht wiederverwendbaren oder verwertbaren Abfällen. Durch die Einhaltung dieser Rangfolge und ergänzende Gesetze zur Verbringung, Behandlung, Lagerung und Verwertung des Abfalles können schädliche Auswirkungen auf die Umweltbelange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a, c und d BauGB (Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima, Wirkungsgefüge, Landschaft, biologische Vielfalt, Mensch, Kultur- und Sachgüter) grundsätzlich vermieden werden. Bei nicht sachgemäßem Umgang mit belasteten Abfällen können auf direktem Wege die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft kontaminiert werden, was aufgrund der Wechselwirkungen mit den übrigen Schutzgütern zu erheblichen Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, das Klima, das Wirkungsgefüge, die biologi- sche Vielfalt sowie den Menschen haben kann. Auch auf das Landschaftsbild könnten bei wilder Müllentsorgung erhebliche Auswirkungen entstehen.

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Die Nutzung erneuerbarer Energien ist von der Art und Menge des produzierten Abfalles nicht betroffen, gleichwohl stellen das Recycling und die (energetische) Verwertung von Abfällen einen Beitrag zur sparsamen und effizienten Nutzung von Energie dar, da im Falle einer Wiederverwertung Ressourcen (und damit auch Energie) eingespart werden können und im Falle einer energetischen Verwertung Energie erzeugt wird.

2.2.5 Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe ee) Erhebliche Risiken könnten beispielsweise in der Emission von stark gesundheitsgefährdenden Schadstoffen bestehen. Diese können allgemein während dem Bau und dem Betrieb von Vorhaben anfallen. Sie würden sowohl ein Risiko für die menschliche Gesundheit, als auch für die Umwelt und ihre Belange darstellen. Durch einen Eintrag solcher Stoffe würden der Boden und das Grundwasser belastet, ebenso wie die Luft und das Klima. Durch die Aufnahme kontaminierten Wassers würden sich Schadstoffe in Pflanzen anreichern und diese erheblich belasten. Dies könnte einerseits zu einer negativen Beeinflussung des Landschaftsbildes durch das Absterben von Pflanzen, andererseits zu einer Gefährdung von Tieren und Menschen durch den Konsum von belastetem Wasser, Pflanzen oder Luft führen. Durch die genannten Belastungen und Gefährdungen würden auch das Wirkungsgefüge zwischen den genannten Schutzgütern sowie die biologische Vielfalt und Schutzgebiete gefährdet. Durch die beabsichtigte Nutzung sind demgegenüber keine Risiken für die menschliche Gesundheit, beispielsweise durch eine erhöhte Brand- oder Explosionsgefahr gegeben, wie sie bei einem Störfallbetrieb oder anderen industriellen Nutzungen zu erwarten wären.

2.2.6 Kumulierung von Auswirkungen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe ff) Kumulierende Auswirkungen äußern sich aufgrund der Umsetzung und Ausübung eines Vorhabens in Verbindung mit den Auswirkungen benachbarter Vorhaben. Denn die Umweltauswirkungen benachbarter Vorhaben können auch die Schwelle zur Erheblichkeit auch dann überschreiten, wenn die einzelnen Vorhaben für sich alleine betrachtet keine erheblichen, negativen Umweltauswirkungen hervorrufen. Es sind keine kumulierten Auswirkungen bekannt.

2.2.7 Auswirkungen auf das Klima und Anfälligkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe gg) Deutschland hat sich im Rahmen des Agenda 21-Prozesses der Vereinten Nationen dem Ziel unterworfen, bis zum Jahr 2020 seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu senken und eine Reduktion der Emissionen von 80 bis 95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990 zu erreichen. Die daraus abgeleiteten nationalen Klimaschutzziele beinhalten technisch-wirt- schaftliche Minderungspotenziale für die Sektoren Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen hinsichtlich des Ausstoßes von CO2 beispielsweise durch den Emissionshandel, Investitionen in höhere Energieproduktivität und den ver- stärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Diese Ziele sind in ihren Grundzügen bereits im Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 festgeschrieben.5 Da es sich vorliegend um einen den Bau vorbereitenden Plan handelt, können konkrete Aussagen über die Auswirkungen des Vorhabens auf das Klima und die Anfälligkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels nicht ohne einen unverhältnis- mäßig hohen Aufwand getroffen werden. Pauschal lässt sich sagen, dass auch die Nutzung jedes Gebäudes zu CO2- Emissionen führen; beispielsweise durch Verbrennung von Brennstoffen zum Heizen. Jedoch sind die gesamten direkten

5 http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Da- ten_BMU/Download_PDF/Aktionsprogramm_Klimaschutz/aktionsprogramm_klimaschutz_2020_broschuere_bf.pdf, abgerufen am 03.08.2017.

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Emissionen hier gering. Somit ist davon auszugehen, dass der Betrieb des geplanten Vorhabens – auch ohne gesonderte Regelungen auf der Ebene der Bauleitplanung – zu keinem unzulässig hohen Verbrauch von Energieträgern oder deren Verschwendung führen wird. Die baubedingten Auswirkungen beschränken sich auf den temporären Einsatz von Baumaschinen und Betriebsmitteln sowie die hieraus resultierende Versiegelung und Entfernung von Bepflanzungen. Hieraus ergeben sich jedoch keine Aus- wirkungen, die über die bereits unter Kapitel 2.2.1 aufgeführten Auswirkungen hinausgehen. Die Anfälligkeit des geplanten Vorhabens gegenüber den Folgen des Klimawandels bestehen nicht.

2.2.8 Eingesetzte Stoffe und Techniken (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe hh) Weder durch den Bau noch durch den Betrieb des Vorhabens sind erhebliche Auswirkungen aufgrund eingesetzter Tech- niken und Stoffe zu erwarten. Die durch den Baustellenbetrieb verursachten Auswirkungen können bei Gewährleistung einer optimalen Entsorgung der Bau- und Betriebsstoffe, sachgerechten Umgang mit Öl und Treibstoffen, regelmäßiger Wartung der Baufahrzeuge sowie ordnungsgemäßer Lagerung wassergefährdender Stoffe als unerheblich eingestuft wer- den. Der Betrieb des geplanten Vorhabens wird voraussichtlich zu keinem erheblichen Gebrauch umweltgefährdender Stoffe führen.

2.3 Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe c) Nachfolgend erfolgt eine Beschreibung der geplanten Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen anhand der jeweiligen Schutzgüter. Eine Beschreibung der geplanten Überwachungsmaßnahmen erfolgt im Kapitel 3.2 dieses Um- weltberichts.

2.3.1 Tiere  Maßnahmen zur Baufeldfreimachung (hier insbesondere Abschieben von Oberboden) sollten daher wann immer möglich außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten stattfinden, also nicht zwischen dem 01.03. und 30.09. eines Jahres. Ausnahmen von diesen Zeiten sind mit der UNB abzustimmen und bedürften vorab einer örtlichen Kon- trolle durch einen Biologen.  Erhalt der alten Eichen-Baumgruppe auf der Pferdewiese  Zur Vermeidung von Qualitätsverlusten des ehemaligen Steinkauzrevieres im Südosten von Broich sollen zwei Steinkauzröhren in den Altbestand des Umfeldes installiert werden sowie die Nachpflanzung von Obstgehölzen im Umfeld erfolgen. Hierdurch könnte der Standort aufgewertet und für Steinkäuze wieder attraktiver gemacht werden.

2.3.2 Pflanzen Es findet kein Eingriff in eine schützenwerte Vegetation statt. Die wertvollen Baum- und feldgehölzstrukturen im bereich der Pferdeweisen werden erhalten.

2.3.3 Fläche Die erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgut Boden, Fläche und Fauna stehen oft in Zusammenhang und sind bei Verfolgen des Bebauungsplanzweckes unvermeidbar. Ein direkter, funktionaler Ausgleich kann nur durch

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Entsiegelungsmaßnahmen an anderer Stelle erreicht werden, dies ist allerdings mangels ungenutzter versiegelter Flächen nicht möglich. Ein weiterer Ausgleich kann nur indirekt über eine Bodennutzung erfolgen, die für eine Förderung der Bo- denfunktionen sorgt. Im Landschaftspflegerischen Begleitplan erfolgt die abschließende Bewertung des Eingriffs. Innerhalb des Plangebietes wird sich für eine 3.469 m² große Fläche die Festsetzungsart von einem Mischgebiet mit einer zulässigen Versieglung von GRZ 0,6 zu einem Sondergebiet mit einer GRZ von 0,8 ändern. Hierdurch wird gezeitigt der Anteil der Freiflächen verringert. Für das derzeit bestehende 8.750 m² große Wirtschaftsgrünland wird sich die Qualität nicht verändern. Allerdings werden hier neue Anpflanzungen geschaffen. Durch diese Neuanpflanzungen innerhalb des Plangebiets wird ein vollständiger Aus- gleich erzielt. Es werden 874 Ökopunkten als Überschuss erzielt.

2.3.4 Boden Die Kompensationsmaßnahmen zum Ausgleich der Eingriffe in das Schutzgut Fläche dienen zugleich dem Ausgleich in das Schutzgut Boden. Denn durch gezielte Pflanzmaßnahmen können sowohl die natürlichen Bodenfunktionen als auch die Grundwasserneubildungsrate gefördert werden. Zur Minderung und Vermeidung von Eingriffen bieten sich die zudem nach- folgenden Maßnahmen allgemein an.  Die Flächeninanspruchnahme (z.B. durch den Baubetrieb) ist auf das unbedingt notwendige Maß und möglichst auf zukünftig bebaute Flächen zu begrenzen.  Abfälle aller Art, die während der Bauarbeiten anfallen (Gebinde, Verpackung etc.) sind ordnungsgemäß zu ent- sorgen; es sind die Bestimmungen der DIN 18920 „Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen und die Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4 „Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-LP4) in den jeweiligen gültigen Fassungen unbedingt zu beachten.  Baubedingt beanspruchte Flächen sind unter Berücksichtigung der baulichen und gestalterischen Erfordernisse nach Beendigung der Baumaßnahme wiederherzustellen; es sind die Bestimmungen der DIN 18920 „Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen und die Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4 „Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-LP4) in den jeweiligen gültigen Fassungen unbedingt zu beachten.  Der Oberboden ist abzuschieben und getrennt vom übrigen Bodenaushub zu lagern. Der Boden ist nach Möglich- keit vor Ort wieder zu verwenden. Gemäß § 202 BauGB ist Mutterboden in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung und Vergeudung zu schützen. Nähere Ausführungen zum Vorgehen enthält die DIN 18915 be- züglich des Bodenabtrags und der Oberbodenlagerung. Es sind die Bestimmungen der DIN 18915 in den jeweili- gen gültigen Fassungen unbedingt zu beachten.  Bei Baumaßnahmen ist die obere Bodenschicht gemäß den einschlägigen Fachnormen getrennt vom Unterboden abzutragen. Darunter liegende Schichten unterschiedlicher Ausgangssubstrate sind entsprechend der Schichten zu trennen und zu lagern. Zu Beginn der Baumaßnahmen sind Bereiche für die Materialhaltung und Oberbodenzwi- schenlagerung zur Minimierung der Flächenbeeinträchtigung abzugrenzen. Die geltenden Bestimmungen nach DIN 19731 sind zu berücksichtigen.  Eine Kontamination von Boden und Wasser während des Baubetriebs ist durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden. Für den Bebauungsplan gilt, dass nach § 4 Abs. 1 BBodSchG in Verbindung mit § 7 BBodSchG sich jeder so zu verhalten hat, dass schädliche Bodenveränderungen nicht hervorgerufen werden.

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 Einsatz natürlicher Schüttgüter; für den Bebauungsplan gilt, dass nach § 4 Abs. 1 BBodSchG in Verbindung mit § 7 BBodSchG sich jeder so zu verhalten hat, dass schädliche Bodenveränderungen nicht hervorgerufen werden.  Bodenverdichtungen und Gefügeschädigungen aufgrund von nasser Witterung sind zu vermeiden.

2.3.5 Wasser Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.6 Luft Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.7 Klima Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.8 Wirkungsgefüge Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.9 Landschaftsbild Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.10 Biologische Vielfalt Im weiteren Verfahren sind ggf. geeignete Maßnahmen zu formulieren.

2.3.11 Natura 2000-Gebiete Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.12 Mensch Es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet.

2.3.13 Kultur- und Sachgüter Um mögliche Auswirkungen auf den Bodendenkmalschutz zu vermeiden, soll folgender Hinweis in den Bebauungsplan aufgenommen werden: „Bei Bodenbewegungen auftretende archäologische Funde und Befunde sind der Gemeinde als Untere Denkmalbehörde oder dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Nideggen, Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen- Wollersheim, Tel.: 02425/90390, Fax.: 02425/9039199, unverzüglich zu melden. Bodendenkmal und Fundstelle sind zu- nächst unverändert zu erhalten. Die Weisung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege für den Fortgang der Arbeiten ist abzuwarten.“

2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe d) Die benötigte Reithalle ließe sich auch auf anderen Flächen errichten, die jedoch nicht in der Verfügung der Vorhabenträger stehen. Somit existieren zum Plangebiet keine vollwertigen Alternativen. Eine andere Stellung auf dem Grundstück ist auf- grund des Platzbedarfs nicht möglich. Somit kommt als Planungsalternative nur die Nullvariante in Frage.

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2.5 Erhebliche nachteilige Auswirkungen (BauGB Anlage 1 Nr. 2 Buchstabe e) Die Anfälligkeit des Vorhabens für erhebliche nachteilige Auswirkungen i.S.d. § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe j BauGB (nament- lich schwere Unfälle und Katastrophen) ist gering.

3 ZUSÄTZLICHE ANGABEN (BauGB Anlage 1 Nr. 3)

3.1 Technische Verfahren und Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen (BauGB Anlage 1 Nr. 3 Buchstabe a) Konkrete Schwierigkeiten bei der Ermittlung und Zusammenstellung der Angaben haben sich bisher nicht ergeben. Gleich- wohl beruhen verschiedene Angaben auf allgemeinen Annahmen oder großräumigen Daten (z.B. faunistische Daten, Kli- maangaben) und beinhalten eine gewisse Streuungsbreite. Zur Ermittlung und Beurteilung der erheblichen Umweltauswir- kungen der Planung in der vorliegenden Form bilden die zusammengestellten Angaben jedoch eine hinreichende Grund- lage.

3.2 Geplante Überwachungsmaßnahmen (BauGB Anlage 1 Nr. 3 Buchstabe b) Gemäß § 4c BauGB überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen, die aufgrund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen; Gegenstand der Überwachung ist auch die Durchführung von Darstellungen oder Festsetzungen nach § 1a Abs. 3 Satz 2 und 4 BauGB, also die Umsetzung, die Pflege und der dauer- hafte Erhalt externer Kompensationsmaßnahmen. Bei der Überwachung werden die Gemeinden durch die Behörden unterstützt, die gemäß § 4 Abs. 3 BauGB auch nach Abschluss des Verfahrens zur Aufstellung des Bauleitplans verpflichtet sind, die Gemeinden zu unterrichten, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnissen die Durchführung des Bauleitplans erhebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die Gemeinden nutzen die Informationen der Behörden sowie die gemäß Nummer 3 Buchstabe b der Anlage 1 zum BauGB im Umweltbericht anzugebenden Überwachungsmaßnahmen. Durch das geplante Vorhaben kommt es voraussichtlich zu erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen, Fläche, Boden und Kulturgüter. Erhebliche Auswirkungen auf Tiere und biologische Vielfalt lassen sich noch nicht benennen. Um diese Auswirkungen zu vermeiden, zu vermindern oder auszugleichen ist die Umsetzung entsprechender Kompensa- tionsmaßnahmen erforderlich. Eine ausführliche Beschreibung dieser Maßnahmen erfolgt bereits im Kapitel 2.3 „Vermei- dung-, Verminderung und Ausgleichsmaßnahmen“ dieses Umweltberichts. Eine Beschreibung der diesbezüglichen Über- wachungsmaßnahmen trifft die nachfolgende Tabelle. Eine Beschreibung der Überwachung von Maßnahmen, die obliga- torisch durchzuführen sind wie bspw. die Berücksichtigung von DIN-Normen, erfolgt nicht, die Einhaltung dieser wird vo- rausgesetzt. Es werden daher nur Überwachungsmaßnahmen für jene Maßnahmen angeführt, die zur Vermeidung, Ver- minderung und zum Ausgleich erheblicher Beeinträchtigungen erforderlich sind.

Betroffenes Art der erheblichen Vermeidungs-, Verminde- rungs- und Ausgleichs- Art der Überwachung Ergänzende Maßnahme Schutzgut Beeinträchtigung maßnahmen

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Tötungen oder Verlet- zungen von Tieren im Überwachung durch Bau- Bauzeitenregelung Baustopp Zuge der Baufeldfreima- aufsichtsbehörde chung Tiere Überwachung durch Bau- Quartiersverlust Erhalt Eichenbaumgruppe Ersatzpflanzung aufsichtsbehörde

Qualitätsverlust Stein- Nachpflanzung, 2 Stein- Überwachung durch Bau- Ersatzvornahme kauzrevier kauzröhre aufsichtsbehörde Nachbesserung des fest- Beseitigung von Vegeta- Überprüfung, ob Maß- Festsetzung von externen gesetzten Zustandes. tion/ Versiegelung bisher nahme umgesetzt wurde, Pflanzen Ausgleichsmaßnahmen Ansonsten erneute Ver- vegetationsbestandener bzw. ob Zahlung in das und -flächen weigerung der Abnahme Flächen Ökokonto erfolgt ist.. und Übernahme. Nachbesserung des fest- Überprüfung, ob Maß- Festsetzung von externen gesetzten Zustandes. Inanspruchnahme bisher nahme umgesetzt wurde, Fläche Ausgleichsmaßnahmen Ansonsten erneute Ver- unversiegelter Fläche bzw. ob Zahlung in das und -flächen weigerung der Abnahme Ökokonto erfolgt ist.. und Übernahme. Begrenzung der Versiege- Überwachung durch Bau- lung durch Festsetzung ei- - aufsichtsbehörde. ner GRZ Versiegelung bisher unver- Nachbesserung des fest- Boden Überprüfung, ob Maß- siegelter Böden Festsetzung von externen gesetzten Zustandes. nahme umgesetzt wurde, Ausgleichsmaßnahmen Ansonsten erneute Ver- bzw. ob Zahlung in das und -flächen) weigerung der Abnahme Ökokonto erfolgt ist.. und Übernahme. Hinweis auf das Verände- Unangekündigte Kontroll- Kultur- und Zerstörung durch Bodenar- rungsverbot sowie die Mel- Baustopp bei Zuwider- termine durch die Bau- Sachgüter beiten depflicht beim Auftreten handlung. aufsichtsbehörde. von Bodendenkmälern. Tabelle 3: Übersicht zu den geplanten Überwachungsmaßnahmen; Quelle: Eigene Darstellung

3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung (BauGB Anlage 1 Nr. 3 Buchstabe c) Anlass der Planung ist das Vorhaben, auf den Plangebietsflächen eine Reithalle und eine Außenreitfläche für einen Reit- therapiebetrieb zu errichten. Das Grundstück ist im vorderen Bereich mit einem Wohnhaus bebaut, das erhalten bleibt. Im hinteren Bereich werden die Flächen als Gartenfläche und als Weideland genutzt. Die Gartenflächen sollen für den Bau der Halle genutzt werden, das Weideland als Außenreitfläche und zur Versickerung des Niederschlagswassers. Bisher befindet sich das Plangebiet teilweise im Außenbereich, teilweise in einem Mischgebiet. Demnach besteht ein Plan- erfordernis zur Aufstellung eines Bebauungsplanes gemäß § 1 Abs. 3 BauGB. Da das Grundstück nach dem aktuellen Flächennutzungsplan der Stadt Jülich als gemischte Baufläche bzw. öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Grün- anlage dargestellt ist, ist ebenfalls eine Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich. Durch das geplante Vorhaben kommt es voraussichtlich zu erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden und Kulturgüter. Um diese Auswirkungen zu vermeiden, zu vermindern oder auszugleichen ist die Umset- zung entsprechender Verminderungs- und Kompensationsmaßnahmen erforderlich.

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Die abschließende Bewertung des Eingriffs erfolgt in einem Landschaftspflegerischen Begleitplan. Durch die Planung wer- den neue Anpflanzungen geschaffen, die die erhöhte Versiegelungsmöglichkeit im Sondergebeiet vollständig kompensie- ren. Es werden 874 Punkte als Überschuss erzeugt. Eingriffe in die Kulturgüter können verhindert werden, wenn ein Hinweis in den Bebauungsplan aufgenommen und befolgt wird.

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3.4 Referenzliste der Quellen (BauGB Anlage 1 Nr. 3 Buchstabe d) Gesetzliche Grundlagen  Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Juli 1999 (BGBl S. 1554), die zuletzt durch Artikel 3 Absatz 4 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. S. 3465) geändert worden ist.  Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 30. Juni 2017 (BGBl. I S. 2193) geändert worden ist.  Baugesetzbuch (BauGB), in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist.  Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist.  Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2012 (BGBl. I. S. 212), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 9 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist.  Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen (Denkmalschutzgesetz – DSchG NW) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. März 1980 (GV. NW. S, 226), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 15. November 2016 (GV. NW. S. 934) geändert worden ist.  Wassergesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Landeswassergesetz – LWG) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 9. Juni 1989 (GV. NW. S. 384), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 8. Juli 2016 (GV. NW. S. 559) neu gefasst worden ist.

Weitere Quellen  BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) 2014: Aktionsprogramm Klima- schutz 2020. Kabinettsbeschluss vom 3. Dezember 2014. Berlin  BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) 2015: Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Kabinettsbeschluss vom 7. November 2007. Berlin  Die Bundesregierung 2016: Nationale Nachhaltigkeitsstrategie. Neuauflage 2016. Berlin  Deutsches Institut für Normung 2008: DIN 13 005: 2008-09. Rettungswesen – Begriffe. Berlin  Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV): Liste der planungsrelevanten Arten (für den Quadranten 3 des Messtischblattes 5004 „Jülich“)  https://www.wms.nrw.de/html/7660300/NR-554.html, zugergriffen am 03.07.2019  Geologischer Dienst NRW, Bodenkarte (M. 1:50.000), www.tim-online.de  Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, 2016: Emissionskataster Luft  LVR 2007: Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen, Münster, Köln Gutachten  Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Hartmut Fehr 29.07.2019: Artenschutzprüfung Stufe 1 zur Errichtung einer Reithalle bei Jülich-Broich (Kreis Düren)  Büro für Ingenieur- und Hydrogeologie, Boden- und Felsmechanik Umweltgeotechnik Dipl.-Geol. Michael Eckardt 19.03.2020: Hydrogeologische Untersuchungen zur Versickerung

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