Sir George Benjamin & Bejun Mehta

Freitag, 29.03.19 — 20 Uhr Samstag, 30.03.19 — 20 Uhr Elbphilharmonie Hamburg, Großer Saal SIR GEORGE BENJAMIN SIR GEORGE BENJAMIN (*1960) Dirigent Dream of the Song für , Frauenchor und Orchester BEJUN MEHTA Entstehung: 2014 – 15 | Uraufführung: Amsterdam, 25. September 2015 | Dauer: ca. 20 Min Countertenor I. The Pen Fast, volatile DAMEN DES NDR CHORES II. The Multiple Troubles of Man (Einstudierung: Benjamin Goodson) Lento – Agitated – Calm – Agitated – Calm – Spacious III. Gazing Through the Night Regular, moderately slow – IV. From: Gacela del amor maravilloso Granitic V. The Gazelle Floating, very flexible – Somewhat slower, always flexible VI. My Heart Thinks as the Sun Comes Up Calm and luminous – Lentissimo NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER Gesangstexte auf S. 16 – 19

ALEXANDER SKRJABIN (1872 – 1915) IGOR STRAWINSKY (1882 – 1971) Le poème de l’extase op. 54 Symphonies d’instruments à vent (Bläsersinfonien) Entstehung: 1905 – 08 | Uraufführung: New York, 10. Dezember 1908 | Dauer: ca. 24 Min. für 23 Bläser Entstehung: 1919 – 20; rev. 1947 | Uraufführung: London, 10. Juni 1921 | Dauer: ca. 10 Min. Ende des Konzerts gegen 22 Uhr CLAUDE DEBUSSY (1862 – 1918) Trois Nocturnes Tryptique symphonique pour orchestre et chœurs Entstehung: 1897 – 99 | Uraufführung: Paris, 9. November 1900 | Dauer: ca. 25 Min I. Nuages (Wolken) Modéré – Un peu animé II. Fêtes (Feiern) Animé et très rythmé – Modéré mais toujours très rythmé III. Sirènes (Sirenen) Modérément animé Einführungsveranstaltungen mit Harald Hodeige jeweils um 19 Uhr im Großen Saal der Elbphilharmonie

P a u s e Das Konzert am 29.03.19 ist live zu hören auf NDR Kultur. IGOR STRAWINSKY IGOR STRAWINSKY Symphonies d’instruments à vent Symphonies d’instruments à vent

Die Uraufführung der „Bläsersinfonien“, die mit ri­ Dem Andenken tuellem Charakter und formelhafter, beschwörender Melodik an Momente von „Le sacre du printemps“ erinnern, fand am 10. Juni 1921 unter der Leitung von Debussys Serge Koussevitzky statt. Da sich der mit Strawinsky befreundete Dirigent im Vorfeld öffentlich von dem LE TOMBEAU DE DEBUSSY „Die ‚Revue musicale‘“, schrieb Igor Strawinsky in sei­ Werk distanziert hatte, stand das Ereignis unter nen Erinnerungen über den Entstehungsanlass seiner keinem glücklichen Stern: „Ich wusste, dass ich nicht „Symphonies d’instruments à vent“, „wollte eines ihrer mit einem sofortigen Erfolg dieses Werkes rechnen Am 1. Dezember 1920 erschien Igor Strawinsky (um 1925) der letzte Abschnitt der Hefte dem Andenken Debussys widmen. Bei dieser konnte“, notierte Strawinsky rückblickend. „Man „Symphonies d’instruments à Gelegenheit sollte auch eine Sammlung von kleineren würde in diesem Stück vergeblich nach leidenschaft­ VERLACHTE PREMIERE vent“ – eine Art Choral, den Strawinsky schon einige Mo­ Musikstücken veröffentlicht werden, die eigens zu lichem Feuer oder dynamischen Ausbrüchen suchen. nate vor der übrigen Partitur diesem Zweck von Zeitgenossen und Verehrern des [Das Werk] hat die Form einer strengen Zeremonie, Die Uraufführung der „Sym­ komponiert hatte – als Beitrag großen Toten geschrieben waren. Dieser Auftrag und bei der die verschiedenen Gruppen homogener Ins­ phonies d’instruments à vent“ zu einem Sonderheft der Zeit­ der feierliche Anlass, auf Grund dessen ich ihn erhielt, trumente sich in kurzen, litaneiartigen Zwiegesängen in der Queen’s Hall in London schrift „Revue musicale“. Neben stieß auf unüberhörbaren Strawinsky, der den Schluss weckten in mir bestimmte musikalische Gedanken, begegnen. Ich hatte sehr wohl damit gerechnet, dass Spott beim Publikum, das mit seiner Bläsersinfonien in einem und während der Arbeit fühlte ich das Bedürfnis, sie die Kantilenen der Klarinetten und Flöten, die immer Strawinskys avancierteren Arrangement für Klavier ein­ weiter auszuspinnen. Ich begann mit dem Schluss. wieder ihren liturgischen Dialog aufnehmen und sanft Werken noch nicht vertraut war. gereicht hatte, beteiligten sich Nach den Erinnerungen des auch Bartók, Dukas, de Falla, Ich schrieb eine Choralmusik, die jetzt den Abschluss psalmodieren, dem Publikum nicht sehr behagen Pianisten Arthur Rubinstein, Goossens, Malipiero, Ravel, jener ‚Bläsersinfonien‘ bildet, die ich dem Andenken würden, dem gleichen Publikum übrigens, das noch der bei der Premiere dabei war, Roussel, Satie und Schmitt an von Claude Achille Debussy gewidmet habe.“ An an­ kurz vorher der ‚revolutionären‘ Kunst des ‚Sacre du fing man während der Fagott- dieser Anthologie, die den Passage sogar an zu lachen. Namen „Le Tombeau de Claude derer Stelle heißt es: „Ich fragte mich, wie meine Musik printemps‘ zugejubelt hatte.“ Der Dirigent Serge Koussevitzky Debussy“ erhielt. wohl auf ihn [Debussy] gewirkt und wie er sie aufge­ brach die Aufführung jedoch nommen hätte. Und ich hatte das Gefühl, meine mu­ Formal gliedern sich die einsätzigen „Symphonies nicht ab, sondern „lächelte schadenfroh und hatte sogar sikalische Sprache hätte ihn vielleicht etwas verwirrt.“ d’instruments à vent“ in eine begrenzte Anzahl von ein Funkeln in den Augen, musikalischen Gedanken und ihren Varianten, die im als er über seine Schulter ins Mit dem Titel „Bläsersinfonien“ scheint sich Strawins­ Montageverfahren zu größeren Komplexen zusammen­ lachende Publikum blickte.“ Ein Kritiker urteilte später in ky auf das im 17. Jahrhundert weit verbreitete Genre der gefügt werden. Am Ende der Introduktion steht eine der Presse, der Anfangsteil des „Sinfonia“ bezogen zu haben: auf eine vielfältig geglie­ musikalische Formel (g – as – es), die als „Archetypus“ Werks habe ihn an das Schreien derte instrumentale Ensemblemusik, wie sie beispiels­ der Gottesanrufung (Strawinsky) während des weiteren eines Esels erinnert ... weise in den Opern Claudio Monteverdis zu finden ist. Stückverlaufs von den Posaunen aufgegriffen wird. Erste Skizzen zu dem Stück, das ursprünglich für Har­ Anschließend erklingt eine choralartige Musik, die monium geplant war, entstanden im Jahr 1919. Anschlie­ von clusterartigen Mischklängen grundiert wird ßend arrangierte Strawinsky die Entwürfe für Streich­ und schließlich in einem dichten Bläsersatz mündet. orchester und transkribierte die Partitur dann für Streicher und Bläser, bis er sich für ein Ensemble aus Harald Hodeige 23 Bläsern – 12 Holzbläser und 11 Blechbläser – entschied.

4 5 CLAUDE DEBUSSY CLAUDE DEBUSSY Trois Nocturnes Trois Nocturnes

ten sein können.“ Der Rezensent der Zeitschrift „La Vie WOLKENMUSIK „Studie in Grau“ Parisienne“ schrieb von einer „feinsinnigen, zarten Verzauberung“, die keiner gleiche, die man vorher er­ „Nuages“, „Wolken“, nannte fahren habe: „Unerwartete Rhythmen erwachen aus Debussy den ersten Satz seiner Im September 1894 berichtete Claude Debussy Eugène dem leichten Wogen des Orchesters; kurze Rufe bre­ „Trois Nocturnes“. Dennoch kündigte er im Programm­ Ysaÿe, dass er an drei „Nocturnes“ für Solovioline und chen plötzlich ab wie beim Staunen über einen zu zettel der ersten vollständigen Orchester arbeite: „Das erste Stück ist nur für Streicher schönen Traum; gedämpfte Blechblasinstrumente kla­ Aufführung am 27. Oktober 1901 bestimmt, das zweite für drei Flöten, vier Hörner, gen einen dunklen Gesang; rauschende Festzüge; keine deskriptiven Klangma­ lereien an, sondern bezog sich drei Trompeten und zwei Harfen; das dritte für beide geschmeidige Anmut flüchtiger Melodien, vergeblich mit dem „melancholischen“ Gruppen zusammen. Im Ganzen ist es ein Versuch zu folgen, aufgelöst im Wind ...“ Wolkenzug ebenso poetisch wie über die Klangmöglichkeiten für eine einzige Farbe; evokativ auf die menschliche Gedanken- und Gefühlswelt. in der Malerei würde ihm zum Beispiel eine Studie Im ersten Satz („Nuages“), den Debussy selbst als Dabei findet die Idee eines Wol­ in Grau entsprechen.“ „Anblick des unbeweglichen Himmels, über den lang­ kenbildes, das seine Gestalt Claude Debussy (um 1900) sam und melancholisch die Wolken ziehen“ beschrie­ permanent verändert, unmittel­ baren Eingang in die Partitur: DAS NOCTURNE Debussy war zu seinem neuen Werk durch die Arbeiten ben hat, gibt es keine klassische Themenaufstellung Die geheimnisvoll anmutende des amerikanischen Malers James Abbott McNeill und -durchführung. Vielmehr scheinen sich die zur Musik scheint unablässig in Whistler inspiriert worden, dessen nicht zufällig mit Anwendung kommenden musikalischen Gebilde durch sich zu changieren, um beim Bezeichnete man im 18. Jahr­ Hörer den Eindruck eines locke­ hundert mit „Nocturne“ „Nocturnes“ betitelte Bilder aus den 1870er Jahren Wiederholung, Transformation und sich verselbständi­ ren Gefüges zu hinterlassen. („Notturno“, „Nocturno“) nächt­ melancholische, oft annähernd monochrome Wasser­ gende Akkorde in unterschiedlichen Lichtintensi­tä­ten liche Freiluftmusiken, die nach ansichten nächtlicher Großstädte zeigen, die mit zar­ zu präsentieren. Der zweite Satz, „Fêtes“, bildet zu dem Art der Serenade als Ständchen NATURMUSIK in Parks und Schlosshöfen ten übereinstimmenden Farben und verfließenden verhalten und melancholisch wirkenden ersten einen aufgeführt wurden, bezog sich Konturen die ästhetische Atmosphäre einer geheim­ denkbar großen Kontrast: „Das ist die Bewegung, der im 19. Jahrhundert der Titel auf nisvollen nächtlichen Welt evozieren. Nachdem die tanzende Rhythmus der Atmosphäre mit grell auf­ lit­ Wer wird das Geheimnis der eine besondere „nächtliche“ musikalischen Komposition Stimmung, die in der Musik Komposition fertig war, schlug Debussy Ysaÿe vor, die zendem Licht; es ist auch die visionäre, blendende Epi­ ergründen? Das Rauschen des aus­gedrückt werden sollte – „für ihn komponierten drei Nocturnes für Violine sode eines Aufzugs von phantastischen Gestalten, der Meeres, der Bogen des Horizon­ eine melancholische (Field), und Orchester zu spielen“. Zu einer Aufführung kam sich durch das Fest bewegt und in ihm verschwindet; tes, der Wind in den Blättern, eine dramatisch-leidenschaftli­ ein Vogelruf hinterlassen in uns che (Chopin) oder eine burles­ke es jedoch nicht, weshalb die Stücke zunächst in der aber das Grundmotiv bleibt hartnäckig bestehen, und es vielfältige Eindrücke. Und plötz­ (Schumann). In dieser Tradi­ Schublade verschwanden. Erst drei Jahre später nahm ist immer das Fest mit seiner Mischung aus Musik und lich, ohne dass man das min­ tion stehen auch Debussys sie sich Debussy wieder vor, um sie bis 1899 zum heute leuchtendem Staub, das am Gesamtrhythmus teilhat“ deste dazutut, steigt eine dieser „Nocturnes“, die durch James Erinnerungen in uns auf und Whistlers nächtliche Großstadt­ bekannten sinfonischen Triptychon umzuarbeiten. (Debussy). Bezüglich des dritten Satzes, „Sirènes“, wird zur musikalischen Sprache. gemälde inspiriert wurden, die schrieb Debussy, er spiegele „das Meer und seine un­ der Maler ursprünglich mit Claude Debussy „Moonlights“ bezeichnet hatte. Bezüglich der Benennung der Werke schrieb der Kom­ erschöpfliche Bewegung“, über das der „geheimnisvolle ponist: „Der Titel Nocturnes will hier in allgemeiner Gesang der Sirenen“ tönt, deren Vokalisen im Frauen­ und vor allem in mehr dekorativer Bedeutung verstan­ chor in übermäßigen und verminderten Halbtönen den werden. Es handelt sich also nicht um die übliche in das instrumentale Geschehen integriert werden. Form des Nocturno, sondern um alle Ein­drücke und speziellen Beleuchtungen, die in diesem Wort enthal­ Harald Hodeige

6 7 SIR GEORGE BENJAMIN Dream of the Song

Nächtliche Traumvisionen

Sir George Benjamin, der bereits als Siebenjähriger zu Man verbeugt sich komponieren begann, studierte bei Olivier Messiaen, vor solch einem der für ihn „der inspirierendste Lehrer war, den man sich vorstellen kann.“ Messiaen seinerseits äußerte sich großen Musiker. bezüglich seines jüngsten und letzten Studenten über Die Zeitung „Le Figaro“ die Maßen euphorisch: „George Benjamin war mein Lieblingsschüler. Sein Urteilsvermögen bei der Wahl der Klangfarben, Harmonien und Rhythmen ist außer­ gewöhnlich, die Form absolut gemeistert.“ Messiaens Fazit: „George Benjamin verfügt über eine ähnlich gro­ ße Begabung, wie sie dem jungen Mozart nachgesagt wird!“ Dieser Eindruck vollendeter Meisterschaft von Benjamins Musik wird durch das Bild einer universalen Künstlerpersönlichkeit abgerundet. Denn der Kom­ ponist ist als Pianist und Dirigent ein kongenialer In­ terpret und gehört als Pädagoge zu den einflussreichen Persönlichkeiten des gegenwärtigen Musiklebens.

In „Dream of the Song“ von 2014/2015 vertonte Benjamin Texte dreier großer Lyriker, die ihre prägenden Jahre im spanischen Granada verbrachten: Samuel HaNagid und Solomon Ibn Gabirol, die Mitte des 11. Jahrhun­ derts zu den bedeutendsten jüdischen Dichtern des mittelalterlichen Spaniens zählten, sowie Federico García Lorca, der als einer der wichtigsten Erneuerer der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gilt. „In meiner Partitur“, so der Komponist, „werden die hebräischen Texte – in modernen Übersetzungen Bild links: ins Englische des Lyrikers Peter Cole – von einem Sir George Benjamin Solo-Countertenor gesungen, während der Lorca im am Schreibtisch

9 SIR GEORGE BENJAMIN ALEXANDER SKRJABIN Dream of the Song Le poème de l’extase

WIE SONNENLICHT AUF ursprünglichen Spanisch einem kleinen Frauenchor DEM WASSER vorbehalten bleibt. Die Orchesterpalette, die diese Komm, Schöpfer Geist ... Stimmen umgibt, ist speziell und absichtlich reduziert“: „Dream of the Song“ erwies sich Von den Blasinstrumenten kommen nur zwei Oboen als perfekt strukturierte Musik und ein Hörnerquartett zum Einsatz, während die von großer Schönheit, leichtfüßig und tiefgründig, abwechslungs­ Streicher durch zwei Harfen und metallische Perkus­ Alexander Skrjabin gehört zweifellos zu den eigenwil­ reich und nachdenklich ... sion ergänzt werden. ligsten Vertretern der um 1870 geborenen Komponisten­ Benjamin besitzt eine leiden­ generation. Sein Schaffen – er schrieb ausschließlich schaftliche, fast fanatische Gabe für die Klangfarbe ... Das redu­ Der frenetische erste Satz „The Pen“ weist jene bemer­ Klaviermusik und sinfonische Orchesterwerke – hatte zierte Orchester klingt geheimnis­ kenswerte und transparente musikalische Dichte auf, schulbildende Wirkung für die Moskauer Moderne voll und silbrig, mit gelegentlich die zu einem Markenzeichen von Benjamins Kompo­ nach 1917 und seine philosophischen Musikanschauun­ wohlplatzierten Akzenten der Hörner oder einer klagenden nieren geworden ist: Schmetternde Hörnerklänge gen beeinflussten zahlreiche westeuropäische Kom­ Oboen-Melodie. Die Interaktion durch­trennen ein komplexes Netz aus Streichertextu­ ponisten nach 1945. Dabei war Skrjabin selbst ein aus­ zwischen Sologesang, Chor und ren, zu denen der Countertenor figurale Melismen gesprochener Individualist mit Zügen eines typisch Instrumenten erinnerte an das Alexander Skrjabin Spiel des Sonnenlichts auf dem beisteuert. Von ausgesprochen düsterem Charakter ist russischen Sektierers, dem Andrej Belyj in seinem Ro­ Wasser, unter dessen Oberfläche dann der zweite Satz, „The Multiple Troubles of Man“, man „Die silberne Taube“ mit der Figur des Darjalskij Fische schwimmen: Manchmal in dem antiphonale Oboenlinien die melancholischen ein literarisches Denkmal setzte: „Er reißt alle mit, „Poem der Ekstase“ – wissen Sie genau, was Sie gehört haben, und dann fließen die Klän­ Grübeleien des Solisten begleiten. Zu Beginn von ohne sich selbst hinreißen zu lassen. In dicke Folianten so würde ich den ge fast unmerklich und auf einzig­ „Gazing Through the Night“ singt der Chor wie aus vertieft, studiert er Böhme, Eckehart und Swedenborg, artige Weise wieder zusammen. weiter Ferne die um Leid und Wehklage zentrierte wie er vorher Marx, Lassalle und Comte studiert hatte, ganzen Schaffens- Der Rezensent Joe Stack letzte Strophe aus Lorcas Gedicht „Casida del llanto“ immer auf der Suche nach dem Geheimnis des Abend­ und Lebensweg nach der Uraufführung von („Die Tränen knebeln den Wind, / und nur das Weh­ rots, ohne es zu finden.“ Tatsächlich wurde Skrjabins „Dream of the Song“ im geschrei ist zu hören“) während sich der Countertenor schöpferische Tätigkeit von philosophischen Themen Skrjabins nennen. September 2015 in Amsterdam HaNagids Zeilen widmet, in denen der Lyriker über beherrscht, die ihm immer wieder als Programm zu Er brannte und ver­ die Ewigkeit nachsinnt. Es folgt mit dem sich „attacca“ seiner Musik dienten. Er las Nietzsches „Zarathustra“, anschließenden vierten Satz ein bewegtes Intermezzo – studierte Schopenhauer, Wilhelm Wundt und Wladimir brannte – das ist der ein Ausschnitt aus Lorcas „Gacela del amor maravillo­ Sergejewitsch Solowjow und befasste sich mit Fichte, Grund, warum seine so“ –, während in „The Gazelle“ sich der von gedämpf­ Bergson, Marx und Engels. Noch wichtiger wurde ten Streicherklängen begleitete Countertenor den der Einfluss theosophischer und anthroposophischer Musik wie ein Stern, nächtlichen Traumbildern HaNagids widmet. Im Vorstellungen, die wirksam wurden, als der Kompo­ wie eine Sonne abschließenden sechsten Teil kommt es durch den nist ab 1904 in Genf und ab 1908 in Brüssel lebte und Einsatz von Solist und Chor erneut zu einer poetische hier auch mit Rudolf Steiner bekannt wurde. Licht ausstrahlt. Verbindung der aus unterschiedlichen Epochen Heinrich Neuhaus stammenden Texte, die zwei melancholische Visionen Mit seinem „Poème de l’extase“ schuf Skrjabin ein einer Morgendämmerung beinhalten. Werk, dessen irisierender Klangstrom in wahren Klangfarbenorgien nach immer wieder neu ansetzen­ Harald Hodeige der Steigerung schließlich in einem rauschhaften und

10 11 ALEXANDER SKRJABIN DIRIGENT Le poème de l’extase

SKRJABIN ÜBER EKSTASE durch den Einsatz von Orgelklängen auch sakral ge­ färbten Höhepunkt gipfelt, dessen gewaltige Wirkung Sir George Benjamin

Schöpferischer Drang bringt mit Hilfe eines Orgelpunktes von 53 Takten ausgekos­ uns ins Gebiet der Ekstase – tet wird. Dem Werk legte der Komponist ein selbst 1960 geboren, begann Benjamin mit sieben Jahren zu außerhalb Raum und Zeit. […] verfasstes Gedicht zugrunde, dessen mystisch-ekstati­ komponieren. Ab 1976 studierte er in Paris bei Olivier Ekstase ist die höchste Steige­ rung der Tätigkeit, Ekstase ist sche Ideenwelt von der göttlichen Allmacht des Messiaen, danach bei Alexander Goehr in Cambridge. der Gipfel. […] In der Form des menschlichen Geistes handelt, der sich mit der „Kraft Mit gerade einmal 20 Jahren wurde sein Werk „Ringed Denkens ist Ekstase – höchste des göttlichen eigenen Willens“ aufschwingt „zum by the Flat Horizon“ vom BBC Symphony Orchestra ge­ Synthese. In der Form des Fühlens ist Ekstase – höchste kühnen Flug in die Höhen der Verneinung“, der Kämpfe spielt; zwei Jahre später hob Sir Simon Rattle „At First Wonne. In der Form des besteht und „neue Qualen, neue Wonnen“ schafft, um Light“ aus der Taufe. Das Centre Pompidou beauftrag­te Raumes ist Ekstase – höchste am Ende zur selbsterfüllten, reinen „Ekstase“ zu ge­ 1987 „Antara“; für die 75. Salzburger Festspiele ent­ Entfaltung und Vernichtung. langen: „Blitze meiner Leidenschaft werden euch ent­ standen 1995 „Three Inventions“. 2002 stand Benjamin Alexander Skrjabin in seinem zünden, heilige Flammen der seligsten, verbotensten, eine Saison lang im Fokus des London Symphony Or­ HÖHEPUNKTE 2018/2019 Tagebuch von 1904/1905 geheimsten Wünsche. Und du wirst sein ein ein’zger chestra, weitere Porträt-Serien folgten am Southbank

Strom von Freiheit und von Seligkeit. Nachdem als Centre, Barbican Centre, in Luzern, San Francisco, • Residenzkünstler der Wenn eine Persönlichkeit die Vielheit ich dich schuf, und euch erhoben habe, Legi­ Aldeburgh, Ojai, Frankfurt, Aix-en-Provence, Mailand, Elbphilharmonie Hamburg Fähigkeit gewinnt, in der Weise onen von Gefühlen, oh reine Bestrebungen, erschaffe Turin, London, Toronto, New York, Dortmund und (Multiversum George auf die Außenwelt zu wirken, Benjamin) dass sie das System der Be­ ich dich als vielfache Einheit, dich alles umfassendes Amsterdam. Benjamins erste Oper „Into the Little Hill“ • Composer in Residence bei ziehungen in jedem gegebenen Gefühl der Seligkeit. Ich ewig leuchtender Augenblick, entstand 2006 für das Pariser Festival d’Automne. Die den Berliner Philharmonikern Augenblick willkürlich verän­ ich Bejahung, ich Ekstase.“ 2012 in Aix-en-Provence uraufgeführte Oper „Written on • Aufführungen von „Into the dern kann, so hat sie göttliche Little Hill“ und „Written on Macht erlangt. Solch eine Skin“ wurde mittlerweile an 20 Häusern weltweit auf­ Skin“ mit dem Mahler Persönlichkeit wird das Weltall Skrjabin ließ sein Gedicht nicht in der Partitur ab­ geführt und mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Chamber Orchestra in Berlin in einen göttlichen Organismus drucken: „Den Dirigenten, die das ‚Poème de l’extase‘ 2018 erlebte „Lessons in Love and Violence“ am Royal • Europa-Tournee mit dem verwandeln. Sie wird den Ensemble Modern und Zustand vollkommener Har­ aufführen wollen, kann man jederzeit mitteilen, dass Opera House London seine Premiere. Als Dirigent in­ Konzerten u. a. in der monie erreichen, Steigerung es einen solchen [Text] gibt, aber eigentlich möchte terpretiert Benjamin ein breites Repertoire von Mozart Elbphilharmonie, in London, der Schöpferkraft bis zur ich, dass sie sich zunächst mit der reinen Musik aus­ und Schumann bis zu Knussen und Abrahamsen. Frankfurt und Köln äußersten Ekstase. • Wiedereinladung zum Royal einandersetzen.“ Dennoch wurde der Hymnus auf die Zahlreiche Werke etwa von Rihm, Chin, Grisey oder Concertgebouw Orchestra Alexander Skrjabin in seinem vermeintlich alles überwindende Macht des mensch­ Ligeti erlebten unter seiner Leitung ihre Urauffüh­ Amsterdam letzten Notizbuch von lichen Geistes bei der Premiere ins Programmheft rung. 2018 war er bei den BBC Proms mit der London 1905/1906 aufgenommen. Der „Kuriosität halber“ bemerkte Sinfonietta und dem National Youth Orchestra of Great Strawinsky später, „dass Skrjabin die Absicht hatte, Britain zu erleben. Benjamin ist u. a. Honorary Fellow auf die erotisch-mystische Partitur ein Motto zu set­ des King’s College Cambridge und Ehrenmitglied der zen, das nichts anderes war als das ‚Erhebt Euch, Royal Academy of Music. Seit 19 Jahren unterrichtet Ihr Elenden der Erde‘, der Beginn der ursprünglichen er beim Tanglewood Festival, seit 2001 ist er Kompo­ französischen Fassung der ‚Internationale‘.“ sitionsprofessor am King’s College London. Er ist Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres und Harald Hodeige wurde 2017 zum Ritter geschlagen.

12 13 COUNTERTENOR CHOR

Bejun Mehta NDR Chor

Bejun Mehta ist regelmäßiger Gast an allen führenden Der NDR Chor gehört zu den international führenden Opernhäusern der Welt, darunter das Royal Opera professionellen Kammerchören. Das Repertoire des House Covent Garden, die Mailänder Scala, die Staats­ 1946 gegründeten Chores erstreckt sich über alle Epo­ opern in Berlin und München, die Nederlandse Opera, chen von Alter Musik bis hin zu Uraufführungen. Reich das Opernhaus Zürich, das Madrid, die nuancierte Klangfülle und stilistisches Einfühlungs­ Opéra National de Paris, die Met New York, die Lyric vermögen in die Stile verschiedener Musikepochen Opera Chicago oder das sowie zeichnen seine Arbeit aus. In den vergangenen zehn die Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Aix-en- Jahren entwickelte der Chor unter der künstlerischen Provence. Konzerte mit renommierten Orchestern Leitung von Philipp Ahmann sein Profil kontinuierlich HÖHEPUNKTE 2018/2019 und Soloabende führten ihn außerdem in die großen weiter. Seit 2018 ist der Niederländer Klaas Stok Chef­ HÖHEPUNKTE 2018/2019 Konzerthäuser, wo er seine preisgekrönten CD-Pro­ dirigent. Die musikalische Bandbreite spiegelt sich in

• Wiederaufnahme von gramme und sein von Barock bis zu zeitgenössischer der 2009 gegründeten Abo-Reihe wider: Vom A-cappel­ • Antrittskonzert von Klaas Händels „“ in einer Musik reichendes Repertoire präsentiert. Regelmäßig la-Konzert bis zur „Missa concertata“, vom Barock über Stok in der Elbphilharmonie Inszenierung von Claus Guth ist er im Concertgebouw Amsterdam, Wiener Musik­ die Romantik bis heute reicht in dieser Saison das mu­ • Konzert im Rahmen des am Gran Teatro del NDR Festivals „My Polish • Mozart-Arien im Wiener verein, in der Carnegie Hall New York, im Palais des sikalische Spektrum der vier Abo-Konzerte. Als fester Heart“ unter der Leitung von Musikverein mit den Wiener Beaux-Arts in Brüssel, der Cité de la Musique Paris und Partner der Orchester und Konzert­reihen des NDR ko­ Kaspars Putniņš in der Philharmonikern bei den Festivals in Edinburgh, Verbier, Schleswig- operiert der NDR Chor außerdem häufig mit anderen Elbphilharmonie • Benjamins „Dream of the • Silvester- und Neujahrs- Song“ mit dem Royal Concert-­ Holstein sowie den BBC Proms in London zu erleben. Ensembles der ARD, führenden Ensembles der Alten konzerte mit Strauß’ „Die gebouw Orchestra und Zu den Höhepunkten der vergangenen Saison zählten wie Neuen Musik und mit internationalen Sinfonie­ Fledermaus“ gemeinsam mit „“ mit dem u. a. die Titelpartie in einer Neuproduktion von orchestern. Dirigenten wie Daniel Barenboim, Marcus dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Manfred • Tournee als Sänger und Händels „“ an der Mailänder Scala, Oberon Creed, Paul Hillier, Mariss Jansons, Paavo Järvi, Tõnu Honeck Dirigent mit dem Programm in einer neuen Inszenierung von Brittens „A Mid­ Kaljuste, Stephen Layton, Andris Nelsons und Sir • SINGING! 2019 in der „Mozart – The Dramatist“ ge- summernight’s Dream“ am Theater an der Wien, Roger Norrington geben dem Chor künstlerische Im­ Elbphilharmonie meinsam mit dem Württem • Händels „Brockes-Passion“ bergischen Kammerorchester Rossinis „Petite Messe Solennelle“ mit der Berliner pulse. Regelmäßig gastiert er bei Fest­spielen wie dem mit dem Ensemble Concert (Konzerte u. a. im Wiener Staatskapelle und die Veröffentlichung der Solo-CD Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Lorrain in Konzerten in Linz, Musikverein und Herkules- „CANTATA – yet can I hear. Zweimal für den Grammy Mecklenburg-Vorpommern, den Händel- Festspielen Meran und Brixen saal München) • Ligetis „Le Grand Macabre“ • Engagements als Sänger und nominiert, blickt Mehta auf eine umfassende Disko­ Göttingen, dem Festival Anima Mundi in Pisa und in mit dem NDR Elbphilharmonie Dirigent beim Hessischen grafie: Seine bisher 25 Aufnahmen wurden mit zahl­ internationalen Konzerthäusern wie dem Théâtre des Orchester unter Alan Gilbert Rundfunk, bei den Bochumer reichen Preisen wie dem Diapason d’Or und dem Champs-Élysées in Paris. Die Musikvermittlung ist dem • Rossinis „Petite messe Symphonikern und der solennelle“ in der Elbphil- Kammerakademie Potsdam Gramophone Award ausgezeichnet. Fernsehporträts NDR Chor ein wichtiges Anliegen. Mit vielfältigen Pro­ harmonie • Titelrolle in „“ über ihn wurden etwa auf CBS 60 Minutes II, A&E, jekten richtet er sich an Schüler und Gesangsstudieren­ in einer Neuproduktion , ARD und ORF 2 gesendet. Der Countertenor hat de ebenso wie an gesangsbegeisterte Laien. Ausgewähl­te von Robert Carsen an der Mailänder Scala auch einen Abschluss in deutscher Literatur der Konzerte werden innerhalb der European Broadcasting Universität Yale und wohnt in Berlin und New York. Union ausgestrahlt oder als CDs publiziert.

14 15 GESANGSTEXTE GESANGSTEXTE Sir George Benjamin: Dream of the Song Sir George Benjamin: Dream of the Song

I. THE PEN I. DER STIFT and the moon with its stars, und der Mond mit seinen Sternen, Countertenor Countertenor a shepherdess, ein Hirte, Naked without either cover or dress, Nackt, ohne eine Hülle oder ein Kleid, on a meadow auf einer Wiese utterly soulless, and hollow – völlig seelenlos, und leer – grazing her flock; grast seine Herde; from its mouth come wisdom aus seinem Mund kommen Weisheit and the crescent hull und der sichelförmige Rumpf and prudence, und Besonnenheit, in the looser clouds im lockeren Gewölk and in ambush und aus dem Hinterhalt looks like a ship sieht aus wie ein Schiff it kills like an arrow. tötet er wie ein Pfeil. being tossed; bei starkem Seegang;

Solomon Ibn Gabirol; a whiter cloud, a girl eine dichtere Wolke, ein Mädchen Englisch von Peter Cole in her garden in ihrem Garten, tending her shrubs; die ihre Sträucher pflegt; II. THE MULTIPLE TROUBLES II. DIE VIELFACHEN SORGEN and the dew coming down und er herunterfallende Tau OF MAN DES MENSCHEN is her sister ist ihre Schwester, Countertenor Countertenor shaking water Wasser abschüttelnd, The multiple troubles of man, Die vielfachen Sorgen des Menschen, from her hair onto the path; aus ihren Haaren auf den Weg; my brother, mein Bruder, as we wie wir like slander and pain, wie Verleumdung und Schmerz, settle in our lives, unser Leben einrichten, amaze you? Consider the heart erstaunen dich? Bedenke das Herz, like beasts in their ample stalls – wie Tiere in ihren großen Ställen – which holds them all das sie alle fleeing our terror of death, vor unserer Todesfurcht fliehend, in strangeness, and doesn’t break. in Fremdheit hält, und nicht bricht. like a dove wie eine Taube

Samuel HaNagid; its hawk in flight – vor dem Adler flüchtet – Englisch von Peter Cole though we’ll lie in the end selbst wenn wir am Ende like a plate, wie ein Teller daliegen werden, III. GAZING THROUGH III. DURCH DIE NACHT hammered into dust and shards. in Staub und Scherben zerschlagen.

THE NIGHT BLICKEN Samuel HaNagid; Countertenor Countertenor Englisch von Peter Cole Gazing through the Durch die Nacht und ihre night and its stars, Sterne blicken, FROM: CASIDA DEL LLANTO AUS: CASIDA VOM WEINEN or the grass and its bugs, oder das Gras und seine Käfer, Frauenchor Frauenchor I know in my heart ich weiß, in meinem Herzen, Pero el llanto es un perro inmenso, Das Weinen ist ein ungeheurer Hund, these swarms diese Schwärme el llanto es un ángel inmenso, das Weinen ist ein ungeheurer Engel, are the craft bergen die Kunst el llanto es un violín inmenso, das Weinen ist eine ungeheure Violine, of surpassing wisdom. unvergleichlicher Weisheit. las lágrimas amordazan al viento die Tränen bringen den Wind Think: the skies Bedenke: die Himmel zum Schweigen resemble a tent, gleichen einem Zelt, y no se oye otra cosa que el llanto. und man hört nichts als Weinen. stretched taut by loops straff gespannt durch Schleifen aus: Diván del Tamarit and hooks; und Haken; von Federico García Lorca

16 17 GESANGSTEXTE GESANGSTEXTE Sir George Benjamin: Dream of the Song Sir George Benjamin: Dream of the Song

IV. FROM: GACELA DEL AMOR IV. AUS: GACELA DER WUNDER - FROM: CASIDA DEL HERIDO POR AUS: CASIDA DES DURCH DAS MARAVILLOSO BAREN LIEBE EL AGUA WASSER VERWUNDETEN Frauenchor Frauenchor Frauenchor Frauenchor Cielos y campos Himmel und Felder ¡qué desiertos de luz iban hundiendo Welche Wüsten des Lichts anudaban cadenas en mis manos. fesselten meine Hände mit Ketten. los arenales de la madrugada! begruben die Sande der Dämmerung!

Campos y cielos Himmel und Felder aus: Diván del Tamarit azotaban las llagas de mi cuerpo. peitschten Wunden in mein Fleisch. von Federico García Lorca aus: Diván del Tamarit von Federico García Lorca

V. THE GAZELLE V. DIE GAZELLE Countertenor Countertenor I’d give everything I own Ich würde alles geben, was ich besitze, for that gazelle für diese Gazelle, who, rising at night to his die, in der Nacht harp and flute, zu ihrer Harfe und Flöte aufsteigend, saw a cup in my hand einen Becher in meiner Hand sah and said: und sagte: “Drink your grape blood against my „Setze dein Traubenblut an meine lips!” Lippen!“ And the moon was cut Und der Mond schien like a D, wie „im Jahre des Herrn“, on a dark robe, auf einer dunklen Robe, IMPRESSUM written in gold. in Gold geschrieben.

Samuel HaNagid;

Englisch von Peter Cole Herausgegeben vom Fotos NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK AKG-Images / Science Source (S. 5) Programmdirektion Hörfunk AKG-Images (S. 6) VI. MY HEART THINKS AS THE VI. MEIN HERZ DENKT, ALS DIE Orchester, Chor und Konzerte Matthew Lloyd (S. 8, 13) SUN COMES UP SONNE AUFSTEIGT Rothenbaumchaussee 132 Cultur-Images / fai (S. 11) 20149 Hamburg Marco Borggreve (S. 14) Countertenor Countertenor Leitung: Achim Dobschall Michael Zapf | NDR (S. 15) My heart thinks as the sun Mein Herz denkt, als die Sonne comes up aufsteigt, NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER NDR Markendesign Management: Sonja Epping Design: Factor, Realisation: Klasse 3b that what it does is wise: dass, was sie tut, weise ist: Druck: Eurodruck in der Printarena as earth borrows its light, wie die Erde sich ihr Licht borgt, Redaktion des Programmheftes Litho: Otterbach Medien KG GmbH & Co. as pledge it takes the stars. wie sie die Sterne als Pfand nimmt. Julius Heile Nachdruck, auch auszugsweise, Solomon Ibn Gabirol; Die Einführungstexte von Dr. Harald Hodeige nur mit Genehmigung des NDR gestattet. Englisch von Peter Cole sind Originalbeiträge für den NDR.

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