Spring Awakening Und Next to Normal – Beispiele Für Ein ‚Anderes‘ Musicalverständnis“
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Rent , Spring Awakening und Next To Normal – Beispiele für ein ‚anderes‘ Musicalverständnis“ Verfasserin Julia Wagner, Bakk. angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2013 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Stefan Hulfeld DANKE An erster Stelle danke ich meiner Mutter, meinem Vater und meinem Bruder David, die mich in dieser sehr intensiven Zeit der Recherche und des Schreibens begleitet haben. Sie haben mein Jammern mit Geduld ertragen, mir Mut zugesprochen und für Klarheit gesorgt, wenn ich nicht weiterwusste. Danke auch an meine Freunde und meine restliche Familie, die mich mit positiven Zusprüchen unterstützt oder gar nicht erst mit Fragen nach der Arbeit belastet haben. Danke an meinen Betreuer Univ. Prof. Dr. Stefan Hulfeld, der mit kritischem Auge immer dort den Finger angelegt hat, wo es Probleme gab und mir mit wenigen Worten und Fragen geholfen hat, meinen Weg zu finden. Und zu guter Letzt: Thank you, Jonathan Larson! Julia Wagner Wien, April 2013 INHALTSVERZEICHNIS Einleitung ..................................................................................................................... 1 1. Musical. Eine Aufklärung ...................................................................................... 4 2. Das „andere“ Musical. Eine Einführung ............................................................ 11 3. Rent ...................................................................................................................... 16 3.1. Jonathan Larson ............................................................................................. 16 3.2. Entstehungsgeschichte ................................................................................... 20 3.3. Inhalt .............................................................................................................. 26 3.4. Heart and Soul ................................................................................................ 28 3.5. Notes .............................................................................................................. 34 4. Spring Awakening ............................................................................................... 37 4.1. Duncan Sheik und Steven Sater ..................................................................... 37 4.2. Entstehungsgeschichte ................................................................................... 40 4.3. Inhalt .............................................................................................................. 46 4.4. Heart and Soul ................................................................................................ 49 5. Next To Normal .................................................................................................... 59 5.1. Brian Yorkey und Tom Kitt .............................................................................. 59 5.2. Entstehungsgeschichte ................................................................................... 61 5.3. Inhalt .............................................................................................................. 66 5.4. Heart and Soul ................................................................................................ 70 6. Konstitutive Elemente des „anderen“ Musicals ................................................ 78 6.1. Das „andere“ Musical und seine Ästhetik ........................................................ 79 6.1.1. Der „Off-Broadway-Faktor“ ................................................................... 79 6.1.2. Narrativität ........................................................................................... 82 6.1.3. Set Design ........................................................................................... 88 6.2. Die Ausprägung der Musical-Elemente im „anderen“ Musical ......................... 91 6.2.1. Schauspiel ........................................................................................... 91 6.2.2. Musik ................................................................................................... 95 6.2.3. Tanz .................................................................................................. 100 6.3. Das „andere“ Musical im Vergleich ............................................................... 103 7. Die Essenz des „Anderen“ ................................................................................ 111 Kurzzusammenfassung ............................................................................................. 119 Abstract ..................................................................................................................... 120 Quellen ...................................................................................................................... 121 Curriculum Vitae ........................................................................................................ 130 EINLEITUNG Das Musical ist eines der meist unterschätzten Theatergenres unserer Zeit. Die Vorurteile, mit denen sich diese Gattung konfrontiert sieht, sind vielfältig. Die Reduzierung auf seine Ausprägung im „Megamusical“ oder „Broadway-Musical“, die in erster Linie darauf bedacht sind, dem Publikum eine unterhaltende Show zu bieten, führt u.a. zu einer allgemeinen „Einschätzung“ des Musicals als „seichtes Unterhaltungstheater“. Das Musical ist jedoch eine unglaublich vielfältige Theaterform, die sich in vielen Facetten zeigt. Sie ist ebenso wenig in eine Schublade zu drängen wie Sprechtheater oder Oper, auch wenn dies immer wieder passiert. Meine Diplomarbeit setzt genau an diesem Punkt an. Der Begriff des „anderen“ Musicals stellt sich einerseits gegen die „allgemeinen“ Definitionen, die das Genre einengen und seine Differenziertheit und Vielfalt einschränken, und ist andererseits eine Idee einer Betrachtung für Musicals wie Rent, Spring Awakening und Next To Normal , die ihre ganz eigene Ästhetik und Thematik eingeführt haben. Die Bezeichnung „anders“ im ersten Ansatz ändert sich, sobald sich das gängige Bild der Theatergattung Musical für eine unbegrenzte Betrachtung öffnet und ihr somit keine Bedeutung mehr zukommt. Daran fügt sich aber nun der zweite Aspekt, der unter dem „anderen“ Musical jene Stücke bezeichnet, die aufgrund ihres bestimmten Einsatzes der Musicalelemente (Musik/Gesang, Schauspiel, Tanz), ihres ästhetischen Ansatzes und ihren „Vermittlungstaktiken“ eine nähere Auseinandersetzung verlangen. Das erste Kapitel dient dazu, die Grenzen aufzubrechen, die dem Musical fälschlicherweise oft gesetzt werden, und plädiert für eine Offenheit in der Betrachtungsweise der Gattung. Hier geht es u.a. um die Negation einer einheitlichen Definition des Genres ebenso wie um die Schwierigkeit einer Einteilung in Subgenres. Mit dieser „Aufklärung“ soll die erste Auslegung des „Anders-seins“ weitgehend zurückgelassen werden. Das „andere“ Musical wird folglich als Idee einer Kategorie eingeführt, die ebenso „Nicht- Kategorie“ ist, da sie selbst immer wieder ihre eigenen Grenzen in Frage stellt und überwindet. Das folgende Kapitel leitet in das Thema ein und setzt den Begriff des „anderen“ Musicals in einen Kontext. Es soll ein erster Einblick in jene „Otherness“ geben, die u.a. die drei Beispiel-Musicals ausmacht. Das „andere“ Musical unterscheidet sich demnach z.B. in seiner Befreiung von „Konventionen“ durch die Verweigerung eines Happy Ends, die zwar eine hoffnungsvolle Botschaft nicht ausschließt, diese aber immer auch gleichzeitig in Frage stellt. Weiters zeigt es seine Charaktere als Menschen mit Fehlern und Schatten, die sie einholen und konfrontieren. Diese „Lebensausschnitte“ auf der Bühne erscheinen bis zu 1 einem gewissen Grad als Spiegel der Realität der Zuschauer. Das liegt vor allem an der Möglichkeit der „anderen“ Musicals, an das „kollektive Gefühlsgedächtnis“ der Menschen im Publikum (und auf der Bühne) so anzukoppeln, dass Gefühle (zumindest scheinbar) am eigenen Leib erfahren werden. Dieses „Gefühlsgedächtnis“ ist als Verbindung zwischen Menschen zu verstehen, die auf ähnlichen Gefühlserfahrungen und alltäglichen Situationen basiert. Durch eine authentische Behandlung dieser gemeinsamen „Erfahrungen“ kann ein Zugang zum „seelischen“ Kern des Menschen geschaffen werden. Die folgende exemplarische Analyse der drei ausgewählten Beispiele Rent, Spring Awakening und Next To Normal setzt ihren Fokus auf die Ausarbeitung der Themenkomplexe der Musicals. Dabei geht es neben den allgemeinen Einführungen in diese Werke um ein Bewusstmachen der inhaltlichen (menschlichen) Tiefe, das auch eine kurze Abhandlung biografischer und produktionsbezogener Notizen erfordert. So widmen sich Kapitel drei bis fünf den einzelnen Beispiel-Musicals und schlüsseln unter „Heart and Soul“ die dominantesten Themen auf. Diese Interpretationen dienen als Hilfestellung und Voraussetzung für die folgende detaillierte Auseinandersetzung mit dem „anderen“ Musical. Unter das Kapitel „Konstitutive Elemente des ‚anderen‘ Musicals“ fallen sowohl eine Besprechung der Ästhetik, sowie eine Beschreibung der Ausprägung der Musical-Elemente im „anderen“ Musical. Hier geht es um jene narrativen und ästhetischen Entscheidungen, die die „Otherness“ der Musicals Rent, Spring Awakening und Next To Normal konstituieren. Außerdem soll dieser Teil zeigen, wie Tanz, Musik (und Gesang) und Schauspiel – die drei „Elemente“ des