Kulturscheune Mössingen

Maschenmuseum Albstadt TEXTILE Stadtmuseum

Mössingen und der Textildruck Garn, Tuch, Wolle. Die Esslinger Textilindustrie Die Maschenindustrie in Albstadt – 1871, kurz nach dem Anschluss Mössingens an das Die Esslinger Textilindustrie entsteht nach dem An- im Spiegel früher Reklame VIELFALT württembergische Eisenbahnnetz, gründete sich als schluss an Württemberg ab 1810. 1830 wird mit der Die Geschichte des Raums Albstadt ist geprägt von eine der ersten Textilfabriken vor Ort die mechani- Esslinger Kammgarnspinnerei von Merkel & Wolf einer auffallenden Konzentration im Bereich der Ma- sche Weberei Hummel. Nach verschiedenen Besit- die Firma begründet, die als »Esslinger Wolle« einen schenindustrie. Ende des 19. Jahrhunderts führte ein zerwechseln erwarben die Gebrüder Löwenstein die steilen Aufstieg von der kleinen regionalen Spinnerei sprunghaft ansteigender Bedarf an Trikotartikeln zu Firma und gaben ihr den Namen Pausa. Sie führten und Färberei zum großen nationalen Unternehmen einem regelrechten Boom: Die ersten mechanischen den Holzmodeldruck ein und Anfang der 1930er Jah- schafft. Im 20. Jahrhundert beherrscht die »Esslinger Fabriken entstanden. re den Siebdruck. Wolle« als einer der frühen Markenartikel den Quali- Wenige Jahre später war bereits mehr als die Hälf- Nachdem die Firma Mitte der 1930er Jahre arisiert tätsmarkt für Strick- und Kammgarne. te der heutigen »Albstädter« in diesem neuen Indus- worden war, verstanden es die neuen Besitzer unter Daneben gab es in Esslingen mit der auf einer ­ triezweig beschäftigt. Neben elastischer Unter- und der Leitung von Willy Häussler die Pausa wieder zu halbinsel als Großunternehmen buchstäblich auf Nachtwäsche wurde vor allem Freizeit- und Sportbe- dem zu machen, was sie vor dem Zweiten Weltkrieg der grünen Wiese gegründeten Württembergischen kleidung hergestellt. Bereits ab 1900 erkannte man schon einmal war: Eine Weltfirma, die mit bekannten Baumwollspinnerei und -weberei ab 1856 hundert auch hier Reklame als einen wesentlichen Faktor in Künstlern und Designern zusammenarbeitete und ih- Jahre lang den zeitweilig größten Baumwollverarbei- Vertrieb und Angebot. Das Thema »Sport und Trikot – ren eigenen Stil entwickelte, der sich sowohl in den ter im Königreich Württemberg. im Spiegel früher Reklame« bildet anschaulich frühe Stoffen als auch in den Gebäuden und den Werbema- Werbestrategien ab. terialien widerspiegelte.

Kulturscheune Mössingen Stadtmuseum Esslingen im Gelben Haus Maschenmuseum Albstadt Brunnenstr. 3/1, 72116 Mössingen Hafenmarkt 7, 73728 Wasenstr. 10, 72461 Albstadt-Tailfingen Industrielle Erfolgsgeschichten Tel. 07473 272012, moessingen.museum@t-online Tel. 0711 3512-3241, www.museen-esslingen.de Tel. 07431 160-1485 (während der Öffnungszeiten) aus Württemberg www.moessingen.de Öffnungszeiten oder Tel. 07431 160-1230 Wanderausstellung des AK Textil Öffnungszeiten Di bis Sa 14 – 18 Uhr, So und Feiertag 11 – 18 Uhr [email protected], www.museen-albstadt.de im Museumsverband Baden-Württemberg Mi 14 – 22 Uhr, So 14 – 18 Uhr Karfreitag geschlossen Öffnungszeiten Mi, Sa, So, Feiertag 14 – 17 Uhr Industriemagazin Textile Vielfalt. Industrielle Erfolgs- geschichten aus Württemberg

Täglich umgeben wir uns mit Textilien. Direkt auf der Haut, in unserer Umgebung oder in den Produk- ten, die wir nutzen. Nähere Kenntnisse über Materia- lien, Herstellung oder Entwicklung von Textilien sind Miedermuseum Heubach im Allgemeinen weniger verbreitet.

In einer Wanderausstellung präsentieren sechs Mu- Webereimuseum Sindelfingen seen aus Württemberg einen Einblick in die textile Tradition des Landes. Je nach Region standen früher unterschiedliche Produkte im Mittelpunkt der indus- Von Reutlingen in die Welt Die Sindelfinger Jacquardweberei Heubach – ein Zentrum der triellen Herstellung. Diese textile Vielfalt zeigt sich Die Herstellung textiler Erzeugnisse hat in Reutlingen Die heutige Automobilstadt Sindelfingen war im 19. deutschen Korsettfabrikation­ in den Themen, die die Museen an den einzelnen eine lange Tradition. Ab der Mitte des 19. Jahrhun- Jahrhundert als Weberstadt bekannt. Man verarbei- Körperformende Korsetts gehörten Ende des 19. Jahr- Standorten näher beleuchten. derts entwickelten sich hier aus kleinen familiären tete vorwiegend den hier angebauten Flachs zu Lei- hunderts zwingend zur Damengarderobe. Die wech- Handwerksbetrieben große Textilfirmen. Innerhalb nen und produzierte handgewebte Stoffe. Als erste selnden Modelinien forderten unterschiedliche Die Ausstellung ist das erste Projekt des 2014 ge- kurzer Zeit machten sie die Stadt zu einem Zentrum Firma siedelte sich 1835 die Seidenweberei Haid & Kor­sett­formen und verhalfen den Heubacher Kor- gründeten Arbeitskreises Textil im Museumsverband der württembergischen Textilindustrie. Gestrickte Spring an. Das empfindliche Seidengarn wurde auf settfabriken Schneider & Sohn und Spiesshofer & Baden-Württemberg. und gewebte Waren aus Reutlingen waren über viele modernen Jacquardwebstühlen verarbeitet. Der na- Braun zu vollen Auftragsbüchern. Diese produzierten Jahre hinweg bekannt für ihre hohe Qualität. mensgebende Erfinder, Marie Joseph Jacquard, stellte für den nationalen und den internationalen Markt. Zahlreiche Firmen spezialisierten sich in ihrer Pro- im Jahr 1805 seinen revolutionären Webstuhl vor. Die Aus dem bäuerlich geprägten Landstädtchen am duktion. Die Ausstellung zeigt Objekte, die unter an- Musterung erfolgte nun über ein Lochkartensystem, Fuße der Ostalb entwickelte sich eine Industriestadt, derem das Angebot im Bereich der Sport- und Bade- dessen Grundprinzip bis heute gültig ist. Die 1877 ge- in der die meisten Einwohner ihr Auskommen in der Esslingen a. N. bekleidung repräsentieren. Badeanzüge der Firma gründete Firma Zweigart & Sawitzki, die letzte noch Textilindustrie fanden. Heubach Heinzelmann, Trikotabzeichen der Firma Wehrstein in Sindelfingen produzierende Weberei, stellt nach Die Wanderausstellung nimmt die Herstellung und Sindelfingen und Trainingsanzüge des Olympiaausrüsters Büsing wie vor Jacquardgewebe her. Das Webereimuseum Vermarktung der Korsetts in den Blick. Das Mieder- sind Zeugen der glänzenden Zeiten des Reutlinger Sindelfingen präsentiert die Faszination einer 200 museum zeigt in seiner außergewöhnlichen Samm- Textilgewerbes. Jahre alten Technik, die wegweisend für die spätere lung, was Frauen in den letzten zwei Jahrhunderten Reutlingen Entwicklung der Computertechnologie war. »drunter« getragen haben. Mössingen Industriemagazin Reutlingen Öffnungszeiten Miedermuseum Heubach Albstadt Eberhardstraße 14, 72764 Reutlingen Fr – So, Fei 15 – 18 Uhr Schlossstraße 9, 73540 Heubach Heimatmuseum (Oberamteistraße 22) Webereimuseum Sindelfingen Tel. 07173 181-51, www.heubach.de [email protected] Corbeil-Essonnes-Platz 4, 71063 Sindelfingen Öffnungszeiten www.reutlingen.de/industriemagazin 07031-94357, i-Punkt 07031-94325 Di + Mi 9 – 12 + 15 – 18 Uhr; Do, Fr + Sa 9 – 12 Uhr Tel. 07121 303-2867 www.sindelfingen.de, [email protected] Fr + So 14 – 17 Uhr Eintritt frei